166. Jahrgang.
Inſerate
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Darmſtadt
Alluſſvierkes Ankerh.
gsblalk.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
Abonnementspreis
monatlich 50 Pfg., vierteljährlich 150 Mr.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mr.
vierteljährlich.
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Bloher. Beſſungerſtaße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
„21r
2
Donnerstag, den 2e. Oktober.
1903.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Intereſſenten, daß neben dem
ſeit=
herigen techniſchen Aufſichtsbeamten Herrn Ingenieur Julius Gunderloch zu
Mainz Herr Ingenieur Carl Schaub zu Mainz für den Bezirk der Sektion V!
der ſüddeutſchen Eiſen= und Stahl=Verufsgenoſſenſchaft zum techniſchen Aufſichts=
5⁄
und Rechnungsbeamten beſtellt worden iſt.
Darmſtädt, den 19. Oktober 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Graney.
118339
Bek aun kmä ch u n g.
Betreffend: Den Handel mit vollſtändig denaturiertem Branntwein.
Die nachſtehende Bekanntmachung der Großh. Hauptſteuerämter Darmſtadt/
und Offenbach vom 21. April l. J3. bringen wir hiermit zur Kenntnis der
Beteiligten.
10
Darmſtadt, den 19. Oktober 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Graneh.
Bekan n t m ach u n g.
Die im Regierungsblatt Nr. 34 von 1901 erſchienene Bekanntmachung der
Großh. Miniſterien des Innern und der Finanzen bringen wir mit dem Anfügen
zur Kenntnis der Beteiligten, daß Zuwiderhandlungen gegen die nachſtehenden
Beſtimmungen, ſofern nicht die Strafe der Defrandakion verwickt iſt, nach 8 43e
Abſatz 2 des Geſetzes betr. die Beſtenerung des Branntweins vom 24. Juni 1887
bezw. vom 7. Juli 1902 mit einer Geldſtrafe bis zu Einhundertfüufzig Mark
oder mit Haft beſtraft werden.
Gleichzeitig wirs bekannt gemacht, daß durch den Bundesratsbeſchluß vom
18. September 1902 an Stelle der Worte in Ziſſer 3 und 5a der nachſtehenden
Beſtimmungen „deſſen Stärke weniger als 86 Gewichtsprozent beträgt: die
Worte zu ſetzen ſind: „in welchem das Alkoholometer eine Stärke von weniger
als 80 Gewichtsprozenk anzeigt; und an Stelle der Worte in Ziſſer 4 und 5b
½
=und Geruch: die Worte:„Geruch oder Farbe= zu ſetzen ſind.
Darmſtadt und Offenbach, den 21. April 1903.
Großh. Hanplſleueramt Darmſtadt.
Grohh. Hauylleneramt Gffenbach.
Dr. Würth.
Dr. Heil.
B e k a n n tm a ch u ng,
den Handel mit vollſtändig denaturiertem Branntwein betreffend.
Vom 1. April 1901.
Nachdem an den durch Bekanntmachung vom 18. März 1896 (Reg=
Blatt Seite 31) veröffentlichten „Beſtimmungen über den Handel mit
denaturiertem Branntweins infolge der vom Bundesrat erlaſſenen
endgül=
tigen Branntweinſteuer=Ausführungsbeſtimmungen einige Aenderungen
Lin=
getreten ſind, wird der nunmehr gültige Wortlaut dieſer Beſtimmungen
nachſtehend mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß als
Hebeſtellen, bei welchen der Hander mit vollſtändig denaturiertem
Brannt=
wein anzumelden iſt, nur die Hauptſteuerämter und Steuerämter in
Be=
tracht kommen.
(8226m
Darmſtadt den 1. April 1901.
Großherzoglicheh Miniſierium
Großherzogliches Miniſltrium
des Innern.
der Linanzen.
gez. Rothe.
gez. Gnauth.
gez. Ueberle.
Beſtimmungen
über den Handel mit vollſtändig denaturiertem Branntwein.
1 Auf den Handel mit vollſtändig denaturiertem Branntwein findet 8 23 der
Gewerbeordnung keine Anwendung.
2 Wer mit vollſtändig denäturiertem Branntwein handeln will, hat dies vor
Eröffniing des Handels der Hebeſtelle und der Ortspolizeibehorde unter Bezeichnung
der Verkaufsſtelle anzumelden. Die Hebeſtelle trägt die Anmeldung in ein Verzeichnis
ein und erteilt über die Anmeldung eine Beſcheinigung. ohne welche mit dem Handel
nicht begoͤnnen werden dark Die Beſcheinigung iſt in der Verkaufsſtelle aufzubewahren
und der Beainten auf Verlangen vorzuzeigeu. Liegen Tatſachen vor, welche die
Unzu=
verläſſigreit des Gewerbetreibenden in Bezug auf den Handel mit denaturierkem
Brannt=
wein wahrſcheinlich machen, ſo hat die Hebeſtelle vor Erteilung der Beſcheinigung an
das Hauptamt zu berichten.
9 Denatürierter Branntwein, deſſen Stärke weniger als 80 Gewichtsprogent
beträgk oder der in unerlaubter Weiſe (Giffer A behandelk iſt, darf nicht verkauft oder
feilgehälten werden.
4) E5 iſt verboten, aus denaturiertem Branntwein das Denaturierungsmittel ganz
ſoder teilweiſe auszuſcheiden oder dem denaturierten Branntwein Stoffe beizufügen.
durch welche die Wirkſamkeit des Denaturierungsmittels in Bezug auf Geſchmack und
Geruch vermindert wird:
5) In den Verkaufgräumen iſt an einer in die Augen fallenden Stelle und in
deutlicher Bruckſchrift eine Bekanntiiachung ausauhängen, wonach es verboten iſr:
A. denaturierken Branntwein, deſſen Stärke weniger als 80 Gewichtsprozent
be=
trägt, zu verkaufen oder feilzuhalten;
b. aus denaturiertem Branntwein das Denaturierungsmittel gang oder teilweiſe
ausalſcheiden oder dem denaturierten Branntwein Stoffe beizufügen, durch
welche die Wirkſamkeit des Denaturierungsmitters in Bezug auf Geſchmack und
Gerüch vermindert wird, oder ſolchen Branntwein zu verkaufen oder feilzuhalten.
6) Das Haupkamt kann die Erteilung der Beſcheinigung verjagen oder die
Fort=
ſetzung des Handels mit denaturiertem Branntwein unterſagen, wenn Tatſachen
vor=
liegen welche die Unzilverläſſigkeit des Gewerbetreibenden in Beaug auf dieſen
Gewerbe=
betrieb wahrſcheinlich machen= Von der Entſcheidung iſt der Ortspolizeibehörde
Mit=
teilung zu machen.
„) Die Beamten der Steuerverwaltung ſind befugt, die Gewerbs= und
Geſchäfts=
räume, in denen die Lagerung, die Verwendüuſig oder der Verkauf denakurierten
Brannk=
weins ſtattfindet, während des Betriebs oder der Offenhaltung des Geſchäfts zu jeder
Zeit, ſonſt von morgens 6 bis abends 9 Uhr, zu betreten. die Vorräte an denatüriertem
und undenaturiertem Branntwein zu revidieren und Proben davon zu entnehmen. Auf
Verlangen iſt dem Beſitzer für entnommene Probe Entſchädigung in Höhe des üblichen
Kaufpreiſes zu leiſten.
8) Die Beteiligten ſind verpflichtet, auf Anfordern den Beſtand an denaturiertem
und undenaturiertem Braͤnntwein, ſowie an Denarurierungsmittein anzugeben und
vor=
zuzeigen, ſowie den Steuerbeanten über den Gewerbs= oder Geſchäftsbetrieb Auskunft
zu erteilen. Die Oberbeamten der Steuerverwaltung ſind berechtigt, die Einkaufs,
Lager=, Fabrikations= und Verkaufsbücher während der Geſchäftsſtunden einzuſehen.
9 Die in Ziſſer 7 bezeichneten Befugniſſe ſtehen für den Handel mit vollſtändig
denaturiertem Branlitwein auch den Beanten der Polizeiverwaltung zu.
B e k a n n tm a ch u n g.
Zur Regelung des Wagenverkehrs am ſtädtiſchen Saalbau dahier wird
folgendes angeordnet:
1) die Aufahrt der Wagen bei Beginn der Veranſtaltungen erfolgt in
der Richtung von der Niedeſelſtraße nach der Heinrichſtraße;
2 die zum Abholen beſtimutten Wagen haben auf der öſtlichen Seite
der Saalbauſtraße zwiſchen Riedeſel= und Heinrichſtraße hintereinander
aufzufahren;
3) die Albfahrt nach Beendigung der Veranſtaltungen erfolgt in
nörd=
licher Richtung nach der Riedeſel= und Saalbauſtraße;
4) übler die Treuzung der Saalbau= und Niedeſelſtraße, ſowie über
die Nampe iſt ſtets im Schritt zu fahren.
Darmſtadt, den 16. Oktober 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
(823omdk
Hr. Kratz.
40)
Froſt im Frühling.
Roman von Georg Zengs.
Kachdruck verboten.
Wenn er aber jetzt fortging, philoſophierte Alfred
weiter vor ſich hin, ſo waren die Monate vom Ottober
an abermals eine verzettelte, vergeudete Zeit. Würde
das ewig ſo weitergehen?
Er war wirklich hierher gekommen, um zu
arbeiten, und zwar hatte er ſich bei dieſem Vorhaben
inſtinktio an ſeinen Bruder angeklammert, als könnte
deſſen eiſerne Willens= und Arbeitskraft fördernd,
anregend auf ihn einwirken.
Und was war aus allen guten Vorſätzen
ge=
worden? Nichtsl Mit einer Gewalt wie nie zuvor
packte den Haltloſen die Verzweiflung. Er wollte
ja - er hatte diesmal wirklich einen guten Anlauf
genommen aber es ging nicht. An wem lag die
Schulds An ihm? Oder an einem widrigen Geſchick?
Daß er untergehen würde mit all ſeinen Gaben hatte
ihm einer der Bonner Profeſſoren, der ſich lebhafl
für ihn intereſſierte, mit dürren Worten geſagt, und
mehr oder weniger verblümt hatten ihm andre dasſelbe
zu verſtehen gegeben.
Er untergehen! Das Leben lag vor ihm. Er
hatte immer noch Zeit, mit ernſter Arbeit anzufangen
denn ſpielend und in Monaten würde er ſich
an=
eignen, was andre nur mit Mühe und in Jahren
erwarben, ſo hatte er dies Anfangen immer wieder
hinausgeſchoben und die ernſten Worte verlacht. Sie
aber mochten ſich einer düſteren Prophezeihung gleich
ſeinem Gedächtnis eingeprägt haben, denn plötzlich
packte ihn eine ſurchtbare Angſt - die Angſt eines
Ertrinkenden. Wenn er wirkich tiefer und tiefer ſank
- im Straßengraben ſtarbi
Nie im Leben hatte er ſich derart mit ſeiner
Zu=
kunft beſchäftigt. Den Kopf in die Hände vergraben,
die Ellbogen auf den Tiſch geſtützt, ſaß er da. Er
ſah ein Bild vor ſich — einer gräßlichen Viſion
gleich glitt es an ihm vorüber — wie er als elender
Verlaſſener Lump einherging, ohne Heimat, ohne
Familie, ohne Freunde, aufgegeben von allen. Ein
Gefühl der Verlaſſenheit überkam ihn, wie er es nie
im Leben empfunden, und daß er ſich durch die
Leidenſchaft für Suſi auch den Weg zu ſeinem Bruder
verſperrt ſah, ließ dies Gefühl noch quälender werden.
Eine namenloſe Sehnſucht packte ihn nach einer
Menſchenſeele, die ihm allein gehörte, der er alles
wäre, Sehnſucht nach der großen, ſelbſtloſen Liebe
eines Weibes, das ihm die Mutter erſetzte und dennoch
die Geliebte wäre.
Unſinn!
Er ſtand auf und ſtrich ſich das blonde Haar
aus der Stirn. In ſolchen Stimmungen wird
man zum Philiſter und ſehnt ſich trotz allem Graus
vor Feſſeln und Zwang fieberhaft nach Weib und
Kind, bloß weil ſich der Menſch hienieden an irgend
etwas klammern muß. Iſt dieſer Katzenjammer
nachhaltig, ſo findet man ſich eines ſchönen Tages
verlobt, man weiß ſelbſt nicht wie.
Uebrigens - er blieb inmitten des Zimmers
ſtehen und ſah nachdenklich zu Boden - habe ich es
in der Hand, mir den Weg zu meinem Bruder wieder
frei zu machen. Wenn ich den Brief läſe, Suſi ins
Geheimnis zöge und beide auf dieſe Weiſe
zuſammen=
brächte, ſ. würde ich wahrhaftig für alles büßen,
was ich in Gedanken an ihm verbrochen. Das
Ver=
langen, den Brief zu leſen, war nicht zu bannen, ſo
nahte ſich „Satanas: in ſeiner gefährlichſten Geſtalt,
als guter harmloſer Meuſch, und fluſterte: Du tuſt
ein gutes Werk, wenn Du Deinem Begehren nachgibſt.
Alfred holte den Brief und trat an die Lampe=
Lächerlich, dieſe Erregung! Er riß das Kuvert
auf, flog ihn durch, dann ſank die Hand mit dem
Brief herab, ein ſpöttiſch=frivoles Lächeln trat um
ſeine Lippen.
Heinz iſt ein Idealiſt. Statt die Weiber zu
nehmen, wie ſie nin einmal ſind, krankt er an
Illuſionen, glaubt an die Möglichkeit einer Ausnahme,
eines Ideals. Er ſetzt ſeine ganze Perſönlichkeit bei
dieſer Liebe ein, ſie nimmt ihn, weil ſie ſich zu Haus
bodenlos langweilt. Ganz wie die andern! Nur
mit dem Unterſchied, daß ſie ſich klar iſt über ihr
Tun, während die andern bei ähnlichen Motiven
noch von einer „großen Liebe= phantaſieren.
Ganz wie die andern!
Der Brief glitt hinab. Alfred lehnte ſich in
den Seſſel zurück und ſtarrte eine Weile vor ſich hin.
Als gedächte er eigener Erfahrungen, trat in das
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Oftober 1903.
Reberſicht.
der Durchſchnittspreiſe von folgenden
Früchten in der Zeit vom 1. bis
15. Oktober 1903.
Weizenp. Sack100 Ko. M. 16. 2öbis 7
„ 14.50.
Korn „ „
„ 16. - „ 16.-
Gerſte „ „ „
„ 14. - „ 15. 50.
Hafer „ „
Butter per ¼ Kilo M. 120.
Butter in Partien M. 110.
Eier per Stück 7 Pfg.
Eier in Partien per 25 Stück M. 1.55.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.-
Kartoffeln per 25 Kilo M. 1.50.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.-
Heu per 50 Kilo M. 4.50.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1903.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
Hochfeine
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Hälhohon Voll Hoilbronn,
per Pfund 44 Pfg.
Knorrs;-
Hausmscher.
Gemüse-udehn, „
„Gretehené,
per Pfund 40 Pfo.
Gbounsknt
per Pfund 60 Pfg..
10 Pfund M. 5.50.
EmaIO FIId,
Kirchſtraße 1. (829.
Tolepkon 137.
Strenlaub=Verſteigerung.
Montag, den 26. l. Mts. vormittags 9 Uhr beginnend.
wird in dem oberen Lokale der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5, das Strenlauh
von den Schneiſen und Wegen des ſtädtiſchen Oberwaldes und des ſeitherigen
Beſſunger Laubwaldes öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 20. Ottober 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. B.: Jaeger.
(18297
B e k a u n t m a ch u n g.
Wir machen bei Eintritt der vorwiegend naſſen Jahreszeit darauf
aufmerk=
ſam, daß die Fundament= und Kellermauern der im Spätjahr begonnenen Bauten
infolge des durch die feuchte Witterung bedingten langſamen Abbindens des
Mörtels meiſt nicht mehr diejenige Feſtigkeit erlangen, die zur ſicheren Aufnahme
der Laſten der oberen Geſchoſſe notwendig iſt, zumal wenn zur Mörbelbereitung
entgegen den anerkannten Regeln der Baukunſt feinkörniges, zum Teil noch
lehin=
haltiges Sandmaterial verwendet wir und für richtige Ableitung des Regenwaſſers
von der Baugrube und den Fundamenten nicht hinreichend Sorge getragen wird.
Wir weiſen hierbei auf die untenſtehend abgedruckten Vorſchriſten des Artikels 40
der allgemeinen Bauordnung hin und bemerken, daß wir bei Zuwiderhandlungen
ſunnachſichtlich vorgehen und gegebenen Falls die Bauarbeiten einſlellen werden.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei (aupolizei).
Dr. Gläſfing.
(18330
Artikel 40 der allgemeinen Bauordnung lantet:
„Jeder Bau muß ſeinem Zweck entſprechend feſt und ſeuerſicher hergeſtellt
und auch im übrigen ſo angelegt und unterhalten werden, daß dadurch die
Geſundheit und Sicherheit nicht gefährdet wird.
Bei der Anlage und Unterhaltung ſind namentlich die allgemein anerkannten
Regeln der Baukunſt, die auf Grund dieſes Geſetzes zu erlaſſenden allgemeinen
techniſchen Vorſchriften, ſowie die in Ortsſtatuten, Lokalpolizeireglements und
den Baubeſcheiden erteilten beſonderen Beſtimmungen zu befolgen.”
Rummer 248.
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junge ſchöne Geſicht ein unſagbar müder Zug, der
es um Jahre älter und ganz verlebt ausſehen ließ.
Und auch er war der Narr geweſen, ſeine
Schwägerin für etwas beſonderes zu halten. Unſinn!
Mittelgut, ſonſt nichtsl Dieſelbe, die er einſt bis
in die Wolken erhoben, konnte er nun nicht tief
genug ſtellen. In eine wahre Empörung redete er
ſich hinein, ſuchte ſich ganz an die Stelle ſeines
betrogenen Bruders zu verſetzen. Aber ſchon war
das Blatt im Wenden. Er nahm den Brief vom
Boden auf, las ihn zum zweitenmal und anders.
Denn was er jetzt vor allen Dingen empfand, das
war die Erregung, die hindurchzitterte, die Verzweiflung
eines heißempfindenden jungen Geſchöpfes, das
ein=
geſperrt war in den denkbar engſten Kreis, an eine
Umgebung gefeſſelt, die nicht das geringſte Verſtändnis
für ſein Denken und Fühlen hatte. Und wie ein
geſchickter Schauſpieler jedwede Maske annehmen kann,
ſo wußte er mit ſeiner ſchmieg= und biegſamen
Dichter=
natur ſich ganz in die Empfindungen Suſis zu
verſetzen. Was in ihrem Brief noch fehlte, das
ergänzte er aus ihren eigenen Erzählungen. Wie
Märchen hatte er ſie oftmals angehört, ſich nicht klar
gemacht, wie Suſi ſelbſt gelitten haben mußte. Jetzt
nach dieſem Brief ging ihm eine Ahnung davon auf.
Seine Dichterphantaſie malte ihm flugs ihr
Leben in den grellſten Farben aus. Er ſah ſich ſelbſt
in dieſe Enge gebannt ohne Hoffnung auf ein Ent=
rinnen, er wäre zu Grunde gegangen, wahuſinnig
geworden in dieſer Monotonie.
Ja, bei Gott, es war ihr nicht zu verdenken, daß
ſie auch ohne Liebe nach der Hand ſeines Brnders
gegriffen. Sie hatte eben rückſichtslos hinausgedrängt,
über alles hinweg, das war der kräftige Egoismus
der Jugend. Es gab Milderungsgründe genug, Heinz
hätte das einſehen müſſen; ſtatt deſſen verdarb er
ſich alles. Suſi hätte ihn vielleicht geliebt, nun kehrt
er anſcheinend gleichgültig zu ihr zurück. Ihre Liebe,
die erſt eine winzige Pflanze war, wird ausgeriſſen
mit der Wurzel.
Eins war gewiß: das Bekenntnis, daß Suſi ſeinen
Bruder nicht liebte, erregte ihn, nun er es ſchwarz
auf weiß in Händen hielt, mehr und mehr. Und
indem er immer wieder die wichtigſten Zeilen
durch=
las, fand er die heißerſehnte Beſtätigung deſſen, was
er im Innerſten der Seele gehofft. Er erwog nicht
mehr für und wider und rechnete nicht mit einer
möglichen Aenderung der Geſinnung.
Da ſtand es klar und deutlich: Sie liebt ihn nichtl
Fünfzehntes Kapitel.
Tags darauf am Aſchermittwoch hatte die Baronin
Raynold zur letzten Sitzung kommen wollen. Sie
pflegte ſonſt pünktlich mit dem Glockenſchlag
einzu=
treffen; heute ließ ſie warten. Erſt ärgerte Winegg
ſich über die Rückſichtsloſigkeit, dann machte er ſich
Gedanken, denn daß ſie ohne jede Entſchuldigung
aus=
blieb, war ſo abnorm, daß wahrſcheinlich irgend ein
Unglück geſchehen war.
Es war heute ein abſcheuliches graues Licht.
Eher als ſonſt ſchloß Winegg ſein Atelier, fuhr nach
der Ludwigsſtraße und ging dann Schwabing zu.
Dort lag die Villa, in der die Baronin bei ihren
Verwandten wohnte. Dem köſtlich klaren Tage war
trübes Wetter gefolgt. Ein eiſiger Wind wehte,
Schnee=
flocken wirbelten durch die Luft. Auf der
Leopold=
ſtraße ſtand ein Leichenwagen, mit vier Pferden
beſpannt. Soldaten hielten die Zügel, die roten
Haarbüſche flatterten im Winde. Winegg beſann ſich,
ein blutjunger Offizier ſeiner Bekanntſchaft war
geſtorben, jetzt holten ſie den Toten nach der
Leichen=
halle. Er wandte ſich noch einmal um, da kamen
die Geiſtlichen mit den Chorknaben die Allee herab
- der Wind fing ſich in den Chorhemden, den faltigen
Gewändern - leicht vornüber gebeugt, langſam
voran=
ſchreitend kämpften ſie gegen den Sturm an. Ueber
ihren Häuptern flatterte das Fähnchen, das weiße
Kreuz im ſchwarzen Felde.
Ein echtes Aſchermittwochsbildl Ein rechter
Kontraſt zu der Sonne, dem Lachen und Toben
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Nummer 248.
Quer durch Sibirien.
Darmſtädter Tnghlatt, Donuerstag. den 22. Oktober 1903.
Seite 7.
VIII.
Nachdruck verboten)
Ruſſiſches fahrplanmäßiges Warten.- Sibiriſche
Land=
ſchaft. - Handel und Induſtrie. - Jrlutsk.
So zeitig ich auch aus der Stadt Tomsk zur Bahn
gefahren war, ſo fand ich doch beide Warteſäle ſchon gut
beſetzt mit Leuten, die ſich noch früher eingefunden hatten,
um auf den einzigen Zug des Abends zu warten, deſſen
Abfahrt doch erſt nach drei Stunden ſtattfand. Man zöhlt
eben in Ruhland die eine oder zwei Stunden auf dem
Bahnhof, die man zur Erlangung des Fahrſcheins nötig
hat, einfach mit zur Reiſezeit. Geht von Tomsk der Zug
nach Taiga um Mitternacht, ſo finden ſich die Paſſagtere
meiſt ſchon um 9 Uhr im Bahnhof ein und harren
ge=
duldig bis der Zug bereit ſteht und nach einer weiteren
beträchtlichen Pauſe endlich fährt.
Taiga, die ſchon einmal erwähnte Anſchlußſtation zur
großen transſibiriſchen Linie, iſt ein ziemlich anſehnliches
Dorf, in dem ein lebhafter Handel betrieben wird.
Auch hier botes große Schwierigkeiten, im, Potſchtowili=
Paſſagierskuj=, den man gewöhnlich nach ſeiner Nummer
2, 4 oder 6 nennt, einen Plaß zu finden. Jedes Abteil
der mächtigen durchgehenden Wagen war von ſchlafenden
oder frühſtückenden Reiſenden „belegt; in vollem Sinne
des Wortes; ſchließlich beerbte ich einen uniformierten
jungen Menſchen, der erklärte, daß er nur noch 10 Stunden
zu fahren habe und ſich ſo lange im Gang des Wagens
aufhalten werde, um ſeinen Dachplatz und holte nach,
was ich in dieſer Nacht an Schlaf verſäumt. Im Winter
muß allerdings eine Reiſe durch dieſe ſibiriſchen Steppen,
wie überhaupt durch das flache, mittlere und nördliche
Rußland von beklemmender Eintönigkeit ſein; jetzt aber
im bunten Herbſt war der Landſchaft faſt nirgends
nach=
zuſagen, daß ſie langweile. Man ſah freilich auf endloſe,
nur ſanft gewellte Ebenen; doch wer die niederdeutſche
Haide liebt, den feſſeln auch dieſe Weiden mit ihrer immer
wechſelnden Färbung, mit ihrem rötlichen Schimmer leicht
im Winde wehender Stauden, ihren goldgelben Krüntern,
ihren hellen Stoppelfeldern, dem grünen und gelben Laub
weißſtämmiger Birkenhaine und dem großartig freien
Spiel der Wolken darüber immer wieder ans Fenſter.
Dann kommen dichtere Wälder: die von wochenlang
wütenden Bränden übriggebliebenen halbverkohlten und
durcheinander geſtürzten Reſte des hohen, aus Espen,
Tannen, Cedern, Lärchen und Virken beftehenden Urwaldes.
der erſt ein paar Stunden von der Bahnlinie entfernt
noch in aller Dichte ſteht. Oft durchquert der Zug noch
glimmendes. qualmendes Gehölz. Die mit Holzſcheiten
gefeuerten Lokomotiven ſtreuen einen dichten Regen von
zunken aus, — kein Wunder, daß da ganze Werſte weit
gelb gewordene und vertrocknete Stämme, angebrannte
Tannen und verſengte Grasflächen ſich neben der Strecke
hinziehen. Es iſt ſeltſam und grauſig ſchön, ſo hinter der
funkenſprühenden Maſchine durch den rauchenden Urwald
zu fahren, zumal bei Nacht.
Von Landwirtſchaft iſt, ſelbſt in der Nähe der Bahn,
auf dieſem ungeheuren jungfräulichen Boden nur ſehr
wenig zu bemerken.
Der ſibiriſche Handel hat mit der Fertigſtellung der
großen Bahn einen gewaltigen Aufſchwung erfahren.
Der Frachtverkehr iſt in den erſten drei Jahren um 86
Progent geſtiegen, der örtliche Verkehr hat ums 10fache
zugenommen, dagegen hatte der Export bisher nur eine
Steigerung von 13½ Prozent zu verzeichnen.
Günſtige Ausſichten hat auch die Induſtrie in Sibirien,
zumal dann, wenn zur Feuerung ſtatt Holz Steinkohlen
bemutzt werden können, denen die Bergingenieure auf dem
Gebiete zwiſchen Atchinsk und Wersmchowo auf der Spur
ſind. Die Erzgewinnung verſpricht noch eine
unerſchöpf=
liche Ausbeute, namientlich die Goldwäſche in den Flüſſen
der Steppe. Auch Eiſen wird ergraben, doch in den
Gruben von Atchinsk ſehlten bisher die Kohlen für einen
intenſiven Betrieb. Beiſpiele beweiſen, daß Sibirien ſich
auch bezüglich der Entwickelung des Maſchinenbaues auf
gutem Wege befindet. In der ausgedehnten
Eiſenbahn=
gone vom Ob bis hart an Tſcheljabinsk ſollen die
natür=
lichen Bedingungen zur Errichtung von Seifen= und
Talg=
ſiedereien und ähnlichen Unternehmungen ſowie von
Mehl=
mühlen geradezu glänzend ſein. Gut rentierende
Bier=
brauereien findet man bereits in allen großen ſibiriſchen
Städten, und beinahe ausſchließlich von Deutſchen
be=
trieben.
Jedenfalls eröffnet die ſibiriſche Bahn dem Lande
gute Ausſichten, damit ſie aber ihren ganzen poſitiven
Einfluß geltend machen kann, iſt zugleich ein Syſtem von
Unternehmungen erforderlich, die ihre ökonomiſche
Ent=
wickelung unterſtützen, mit anderen Worten das
Vor=
handenſein der drei Elemente produktiver Tätigkeit: der
Arbeit, des Kapitals, der Kenntniſſe in Geſtalt von
Schulen jeglicher Art, woran es in Sibirien noch ſehr
gebricht.
Wenn man von Tomsk ſagen kann, daß die Stadt
mitten in einem Gehölz liege, ſo läßt ſich mit ähnlichem
Recht von Irkutsk, der Hauptſtadt des Landes, behaupten,
ſie erhebe ſich aus einem See. Der ſchnellfließende,
ſchnee=
kalte Angara umgibt die ſchon aus dem Jahre 1652
ſtammende Verbrecherſtadt mit einem Knie; eine
Ponton=
brücke führt vom Bahnhof aus in ihre Straßen, in denen
es vor lauter Lachen und Pfützen ausſieht, wie nach
einer Ueberſchwemmung. Der Zug kam gegen 11 Uhr
des Nachts an; unmittelbar aus dem Waggon beſtieg ich
eine Kutſche, halbpart mit einem in dicken Flaus gewickelten
Herrn, einem Dorfbürgermeiſter, mit dem ich unterwegs
bekannt geworden.
Wie erſtaunte ich: alle Kutſchen hatten Laternen und
ſelbſt in den Straßen, die in lautloſer Ruhe lagen,
be=
ſchien hier und da eine Laterne die jämmerlichen
Fuß=
ſteige. Und in den Straßen hörte man zuweilen, nahend
und ſich entfernend, die rätſelhaften Töne hölgerner
Klappern, -: die Signale der Nachtwächter, daß ſie auf
ihrem Poſten waren.-
Ohne Zweifel würden ſich ſolche Maßregeln zur
Sicherheit der Straßen, wie in den anderen ſibiriſchen
Städten ſo auch in Irkutsk nicht finden, wenn ſie nicht
unumgänglich notwendig wären, wenn nicht ohne ſie
Raub und Totſchlag ſofort derart überhand nähmen, daß
es kein friedlicher Bürger mehr in dieſer an ſich ſchon
verrufenen Stadt aushalten würde. Nicht umſonſt wird
man hier davor gewarnt, am Abend ohne Revolver über
die Straße zu gehen. Es wimmelt hier von Läufligen
und lichtſcheuen Exiſtenzen aller Art, die genau wiſſen,
daß es in Irkutsk ſehr reiche Leute gibt.
Die Bevölkerung ſelbſt bildet ein ſonderbares
Ge=
miſch von Europäern und Aſiaten. Man iſt dort bei
einem echten Ruſſen zu Gaſt, der eine eingeborene deutſche
Lutheranerin zur Frau hat, wird von einem Baſchkiren
bedient, von einem jüdiſchen Kutſcher gefahren. Das
Obſt auf dem Tiſche iſt von einem chineſiſchen Händler
gekauft, die Servietten in einer japaniſchen Waſchanſtalt
gewaſchen, und ein mohammedaniſcher Tatar ſitzt als
Vettler vor der Haustüre. Dementſprechend, iſt auch
das Straßenleben recht mannigfach, ohne daher beſonders
bunt zu ſein. Neben der europäiſchen Kleidung, den
Uniformen und den altruſſiſchen Trachten der
Vor=
nehmen und den rieſigen Pelzen, in denen ſo ein
Tor=
wärter ausſieht wie ein leibhaftiger Bär, erblickt man
ſelten etwas mehr als die internationalen Lumpen.
So weitläufig Irkutskerſcheint, wenn man die Stadt von
einer der braungrünen Anhöhen überſchaut, vor denen
ſie mit ihren ungefähr 20 großen und kleinen Kathedralen
und ihren vielen rötlich=braunen Holzhäuſern maleriſch
ausgebreitet liegt, ſo bald kennt man ſie auswendig. Die
breite und gerade Große Straßen mit ihren
Stein=
gebäuden, Muſeum, Theater, eleganten und armſeligen
Läden durchzieht die von der gekrümmten Angara
um=
grenzte Stadt wie die Sehne dieſes Bogens. Ihr
ſüd=
liches Ende ſtößt an die Uferſtraße dieſes Fluſſes, wo
namentlich der Holzhandel ſich bemerkbar macht, das
andere Ende verläuft in einer dürftigen hölgernen Brücke
über das ſeichte Flüßchen ſchakowka, kurz ehe es in die
Angara mündet. Da die Brücke für den Verkehr nicht
ausreicht, ſo fahren Laſtwagen und treibt man Vieh
durch die Fluten neben ihr. Drüben, zu Füßen eines
Hügels, auf dem mit ſeinen weißen Mauern und Kreuzen
weithin ſichtbar der Friedhof liegt, erſtreckt ſich ein
Komplex von Hütten, aus dem nur eine Windmühle
und eine ſtattliche Brauerei hervorragt, - dieſes das
einzige induſtrielle Gebäude, das weit und breit zu
finden iſt.
Man mag es eher ein Vergnügen nennen, bei nicht
allzu ſcharfem Wind einen Spaziergang längs der
An=
gara zu machen, die auf ihren gläſernen, dunkelgrünen
Wellen nur wenige Barken und Dampfer zu tragen hat.
Man genießt eine weite Ausſicht auf das hügelige
jen=
ſeitige Ufer; vor dem Palaſt des Generalgouverneurs, in
deſſen Nähe die Baracken der Kaſerne ſich befinden,
merkt man ſogar den Anſatz zu einer Allee. Dann
kommen Holzſchuppen und daneben hohe Stapel rieſiger
Stämme, man heobachtet dies lebhafte hin und her von
Wagen, reitenden Bauern und Fußzgängern auf der
Pontonbrücke. Am Ufer arbeiten Fiſcher und
Wäſche=
rinnen, da liegen Boote kieloben, die mit ihren grün
und braun verſchimmelten Planken ausſehen wie alte
Gurkey. Dann ſieht man die altmodiſche große Fähre,
die ganzs Korawane von Laſtwagen zum Zollamt
über=
ſetzt, Wagen, beladen mit in Baſt verpackten, mit
chine=
ſiſchen Schriftzeichen bedeckten Kollis von Tee, mit in
Häuten genähten Pelgen, mit behauenen Steinen, mit
Zement in Säcken, hat man von den übrigen
Straßen der Stadt drei oder vier durchwandert, ſo hat
man Irkutsk geſehen.
Mit Wonne begrüßzte ich den Augenblick, wo ich den
ſtattlichen ſibiriſchen Kurierzug beſtieg, der mit ſeinen
langgeſtreckten, ſämtlich die Abzeichen der „Compagnie
internationale des Wagons-Lits' tragenden
Durchgangs=
wagen ſchon äußerlich erkennen läßt, daß er der berühmte
„Welikii Sſibirskij Kurjarskijs iſt, der in 8½ Tagen
un=
unterbrochener Fahrt ſoeben von Moskau gekommen.
Er hat nun noch 4 Stunden zu fahren bis zum
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des Kuratoriums zu der am
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ſtattfindenden und mittags 12 Uhr beginnenden
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nach Mainz, Kaſino Hof zum Gutenberg, Große Bleiche 29, hiermit ganz
ergebenſt einzuladen.
Näheres brieflich.
Die Verſammlung iſt öffentlich und Gäſte ſind willkommen.
Heppenheim, am 13. Oktober 1903.
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Der Vorſitzende des Kuratoriums:
Medizinalrat Dr. Bieberbach.
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Abteilung Darmstadt.
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Der unten näher bezeichnete Rekrut Friedrich Wilhelm Kollatſch des
Landwehrbezirks 1 Darmſtadt entzieht ſich ſeit 15. Auguſt 1903 der militäriſchen
Kontrolle und hat am 16. Oktober bei der Geſtellung gefehlt.
Sämtliche Militär= und Zivilbehörden werden dienſtergebenſt erſucht, auf
denſelben ein wachſames Auge zu haben, ihn im Ergreiſungsfalle zu arretieren und
an die nächſte Militärbehörde abliefern zu wollen.
Siqualement. Familienname: Kollatſch; Vornamen: Friedrich Wilhelm;
Geburtstag: 4. November 1881; Geburtsort: Mangelsdorf; Gewerbe: Kellner;
Größe: 170m; beſondere Kennzeichen: keine.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1903.
von Naven,
(18368
Oberſtleutnant 3. D. und Kommandeur des Landwehrbezirks L Darmſtadt.
Steckbrie f.
Der unten näher bezeichnete Rekrut Heinrich Martin Chriſtian Schüler
des Landwehrbezirks 1 Darmſtadt entzieht ſich ſeit 19. September d. Js. der
militäriſchen Kontrolle und hat am 16. Oktober bei der Geſtellung gefehlt.
Sämtliche Militär= und Zivilbehörden werden dienſtergebenſt erſucht, auf
denſelben ein wachſames Auge zu haben, ihn im Ergreifungsſalle zu arretieren
und an die nächſte Militärbehörde abliefern zu wollen.
Signalement. Familienname: Schüler; Vornamen: Heinrich Martin
Chriſtian; Geburtstag: 9. Februar 1880; Geburtsort: Darmſtadt; Gewerbe:
Küfer; Größe: 1.71om; beſondere Kennzeichen: keine.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1903.
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Aufführung vor 50 Jahren.) Große Preiſe.
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Vorſt. B 10. „Der Dornenwegr. Große
Preiſe; Anfang 7 Uhr.
Ein nenes Licht: „Degcat. Von den in der
letzten Zeit aufgetauchten neuen Lichtarten kann man
„Degead als die intereſſanteſte bezeichnen. Denn während die den Finanzen der Bundesſtaaten nicht eine ſchwere,
anderen ſich ſchnell verlieren, der Allgemeinheit aber
unmittel=
bar keinen praktiſchen Nutzen bringen, erſtrahlt, Degeau an
jedem Abend in wunderbarem Lichte und beleüchtek jeden
dunklen Raum taghell. „Degear iſt der neue Glühkörger lungen bewegen.
der Auergeſellſchaft, welcher nicht nur ein ſtrahlendes
Licht gewährt, ſondern auch die Brenndauer eines ganzen
Jahres, d. i. über 1500 Stunden ohne Lichtabnahme,
aushält. Der Glühkörper „Degeau iſt in allen
ein=
ſchlägigen Geſchäften zu den gewöhnlichen Preiſen jedem und der Armee, ſoweit dieſe beiden Hand in Hand
zugängig.
[8301
Zu den Verhaudlungen der
Finanz=
miuiſter
ſchreiben die =Verl. N. Nachr.1: Gerade zehn Jahre
ſind vergangen, ſeit 1893 unter Führung Miquels
die Finanzminiſter und VVertreter der größeren
deutſchen Staaten in Heidelberg zuſammentraten. Die
ſchon damals als dringlich erkannte
Reichsfinanz=
reform iſt leider bis heute noch nicht durchgeführt
und noch nicht in einigermaßen beſtimmter Ausſicht.
Der Zweck der jetzigen Zuſammenkunft und der
Be=
ratungen der Finanzminiſter der größeren
Bundes=
ſtaaten mit dem Reichskanzler und dem
Reichsſchatz=
ſekretär iſt indes unſchwer zu erkennen. Er liegt
wieder in der Geſtaltung des finanziellen
Verhält=
niſſes des Reiches zu den Bundesſtaaten, das den
letzteren zur ernſten Beſchwerde gereicht. Wöhrend,
nach den grundlegenden Beſtimmungen des Jahres
1879 das Verhältnis der Reichsfinanzen zu denen
der Bundesſtaaten ſo geſtaltet werden ſollte, daß das
Reich nicht nur aus ſeinen eigenen Einnahmen ſeine
Ausgaben ganz deckte, ſondern auch den
Bundes=
ſtaaten ein Anteil an den Erträgen von Zöllen und
Reichsſteuern zur Verwendung für ihre eigenen Zwecke
überwieſen werden konnte, hat ſich mit der
ungün=
ſtigeren Geſtaltung des Verhältniſſes von Einnahmen
und Ausgaben im Reiche die Sache allmählich
gerade=
zu umgekehrt entwickelt. Schon ſeit Jahren erhebt
das Reich durch Ueberweiſung nicht gedeckte
Matri=
kularumlagen in erheblichem Betrage, und den
Bun=
desſtaaten bleibt nicht einmal die Ausſicht, Deckung
in einem etwaigen Ueberſchuß der
Ueberweiſungs=
ſteuern über den Etatsanſatz zu finden, weil ſolche
Ueberſchüſſe regelmäßig zur Verwendung für
Reichs=
zwecke eingezogen werden. Für das lauſende
Etats=
jahr ſind für den Reichshaushaltsetat neben einer
Zuſchußanleihe zur Ergänzung der ordentlichen
Ein=
nahmen und neben Aufgehrung des Kapitalſtockes des
Reichsinvalidenfonds in Höhe von 39 Millionen
Mark durch Ueberweiſungen nicht gedeckte
Matrikular=
umlagen im Betrage von 24 Millionen Mark in
Ausſicht genommen. Eine ſolche Belaſtung mit
Zu=
ſchüſſen für die Ausgaben des Reiches vermögen die
Finanzen des größten Teils der Bundesſtaaten für
längere Zeit nicht auszuhalten. Bei der
Unmöglich=
keit, die Steuerſchraube noch feſter anzuziehen oder
ohne eine ſchwere Schädigung der Staatsintereſſen
die Ausgaben noch weiter zu beſchränken, iſt die
Fortdauer des jetzigen Verhältniſſes zwiſchen
den Finanzen des Reiches und denen der
Bundesſtaaten für zahlreiche der letzteren ein
ſchweres finanzielles Kreuz. Wenn vorerſt von einer
ggrundlegenden Reichsſinanzreform und einer ent=
ſprechenden Vorlage an den Reichstag nicht die Rede
ſein kann, weil zunächſt abgewartet werden ſoll, auf
welche Mehrerträge aus den Zöllen für den
Reichs=
haushaltsetat zu rechnen iſt, ſo wird man ſich doch
jetzt ſchon grundſätzlich über das, was zur
Beſeiti=
gung der für die meiſten Bundesſtaaten
unerträg=
lichen jetzigen Zuſtände dauernd notwendig ſein wird,
ſchlüſſig machen müſſen und zugleich Fürſorge dafür
zu treffen haben, daß in der Uebergangszeit bis zur
Durchführung einer gründlichen Reichsfinanzreform
kaum wieder gut zu machende Schädigung zu teil
wird. In dieſem Rahmen dürften ſich die Verhand=
Aus Serbien.
Die ſerbiſche Skupſchtina hat den Königsmördern
gehen, ein ausdrückliches Vertrauensvotum erteilt.
Denn ſie hat den vorgelegten Adreßentwurf
unge=
nommen und damit den darin enthaltenen Paſſus
gutgeheißen, in dem ausgeſprochen wird, „die Armee
habe gemeinſam mit dem Volke durch die Tat
be=
wieſen, daß ihr das Vaterland teurer iſt, als alles
anderer Man hat ſich bei dieſem Adreßentwurf nicht
begnügt, den Königsmord zu ſanktionieren, ſondern
hat ſich die ſchöne Gelegenheit nicht entgehen laſſen
außerdem noch der Armee einen Ruhmeskranz zu
flechten und die Ueberzeugung auszuſprechen, „daß
die ſerbiſche Armee auf der Höhe ihrer Berufung
und Anfgahe ſteht= Die hochtönende Sprache ſteht
in, kraſſeſtem Widerſpruch zu den Taten dieſes
Heeres. Da war es angebracht, dieſem Selbſtgefühl
auf ſerbiſcher Scite ein ähnliches Selbſtgefühl von
europäiſcher Seite entgegenzuſetzen, und zwar in einer
auch für ſerbiſche Verhältniſſe ausreichend deutlichen
Weiſe. Bekanntlich beabſichtigte König Peter, der
ſich jetzt ja faſt ausſchließlich mit den Mördern
ſeines Vorgängers umgeben hat, im Dezember d. J.
eine Nundreiſe an die Höfe in Wien, Petersburg und
Berlin zu unternehmen. Auf einen Wink aus
Petersburg hin aber iſt dieſe Reiſe unterblieben.
Das „Neue Wiener Jonrnal” erfährt von
hochge=
ſtellter Seite, daß der Zar neuerdings über die
Vor=
gänge in Serbien entrüſtet ſei und den Gedanken,
den König Peter jetzt oder ſpäter zu empfangen, als
abſurd bezeichnet, habe. Bekanntlich hat der Zar
ſeiner Zeit die beſtimmte Erwartung ausgeſprochen,
daß die Möcder Alexanders zur Rechenſchaft gezogen
werden würden. In der ganzen Volksvertretung
fand ſich kein Einziger, der den neueſten Akt
parla=
mentariſcher Unfähigkeit, mit Entrüſtung bekämpfte
und ſo hat ſich auch das Volk mitſchuldig geinacht
an den. Verbeechen. Es ſcheint, daß das Schickſal
Serbiens mit großen Schritten ſeiner Erfüllung
ent=
gegeneilt.
Deutſches Reich.
In der Sitzung der bayriſchen
Kam=
mer gab Miniſierpräſident Frhr. v. Podewils bei
Beſprechung der allgemeinen politiſchen
Lage folgende Erklärung über die Gründe des
Rücktritts des früheren Miniſterpräſidenten Grafen
v. Crailsheim ab.
Als Grund für die Miniſterkriſis wurden ſeinerzeit
in einer offigiöſen Mitteilung Meinungsverſchiedenheiten
über die Behandlung gewiſſer Angelegenheiten bezeichnet.
Die Meinungsverſchiedenheiten betrafen die Frage, ob
der Vorſitzende im Miniſterrate zu gewiſſen Handlungen
ohne vorherige Fühlungnahme mit andern Miniſtern
be=
fugt ſei. Dieſe hielten für eine fragliche Handlung mit
Rückſicht auf deren große Bedeutung eine ſolche
vor=
herige Kollektivberatung für umſo entſchiedener geboten,
als kurz vorher eine allerhöchſte Verordnung für alle
wichtigeren Angelegenheiten eine gemeinſame Beratung
im Miniſterrate beſoͤnders vorgeſehen hatte, wenn eine
Differenz auf dem Gebiete der formellen
Geſchäftsbe=
handlung ſich bewegte. Es ſtanden keineswegs formale
Bedenken von ungeordneter Bedeutung, ſondern das
wichtige und entſcheidende Intereſſe in Frage, ob das
Selbſtbeſtimmungsrecht der Miniſterkollegen in Fragen
ihres Reſſorts, in Angelegenheiten, die ſie mit ihrer
poli=
tiſchen Verantwortung zu decken hatten, gewahrt geblieben
ſei. Die Lage erfuhr eine unerwartete Verſchärfung
da=
durch. daß Graf Crailsheim ſein Entlaſſungsgeſuch
ein=
reichte, ohne mit den übrigen Miniſtern ſich zu benehmen,
ehe die Angelegenheit erledigt war. Die Kriſe hat damit
zu jener Löſung gedrängt, die ſie durch die Genehmigung
des Entlaſſungsgeſuches gefunden hat. Das Miniſterium
will die guten Beziehungenzwiſchen Banern.
und dem Reiche auf Grundlage der Verfaſſung
pflegen und ſich bei der Geſchäftsführung nicht von
Parteirückſichten, ſondern ausſchließlich durch die
Inter=
eſſen der Krone und des Landes leiten laſſen. Der
Miniſterpräſident erklärte noch. daß die Beziehungen
Bayerns zum Vatikan ausgezeichnete ſeien und daß der
jetzige Nuntius ſie mit aller Hingabe pflege.
Aus Deutſch=Südweſtäfrika wird
berichtet: Ein aus dem Diſtrikt Grootfontein in
Windhoek eingetroffener Pater der katholiſchen Miſſion
hat die beſtimmt lautende Nachricht von der
Er=
mordung einer deutſchen Familte, Paaſch, ſowie
zweier ferneren Weißen durch Ovambos mitgebracht.
Sollte ſich dies bewahrheiten, ſo würde ein
Ein=
greifen der Truppen nicht zu umgehen ſein. Allem
Anſchein nach hängt dies feindliche Vorgehen der
Ovambos mit der ſeiner Zeit gemeldeten beabſichtigten
Gründung einer Miſſionsniederlaſſung am
Oka=
vango, der ſich die Eingeborenen widerſetzten,
zu=
ſammen. Nähere Nachrichten bleiben abzuwarten,
über die zu treffenden Maßnahmen der Regierung
konnte bis zum Abgange dieſer Poſt nichts in
Er=
fahrung gebracht werden.
Ausland.
Die Demiſſion des italieniſchen Kabinetts
wird ziemlich allgemein als ſicher gehalten. Auch
Italie; ſtellt den Rücktritt des Kabinetts in
Aus=
ſicht. Als zukünftiger Miniſterpräſident wird Gioliti
genannt.
— Die franzöſiſche Kammer ſetzte die
Reihen=
folge feſt, in der die Interpellationen zur
Verhand=
lung gelangen ſollen und beſchloß dann unter
Zu=
ſtimmung des Miniſterpräſidenten, mit der Beratung
der Interpellationen nächſten Donnerstag zu beginnen.
Laſies und Revaillaud beantragten hierauf, die Kammer
möge den tapferen Soldaten, welche bei El Mungar
und Süd Oran kämpften, ihre Anerkennung und
Bewunderung zum Ausdruck bringen. Kriegsminiſter
Andrs erklärte ſich mit dem Antrag einverſtanden,
der vom Hauſe einſtimmig angenommen wurde. Die
Sitzung wurde hierauf geſchloſſen.
- Präſident Rooſevelt erließ eine Verordnung.
durch die der Kongreß der Vereinigten Staaten
auf den 9. November zu einer außerordentlichen
Tagung zur Beratung des Handelsabkommens mit
Kuba einberufen wird.
- Ueber die Lage im Often meldet das
„Reuterſche Bureaus aus Tolio: Dem äußeren
An=
ſchein nach iſt die Lage unverändert. Baron Komura
und der ruſſiſche Geſandte hatten ſeit dem 14. Oktober
keine Beſprechung. Die Verzögerung wird
unerträg=
lich. Die allgemeine Stimmung bleibt jedoch ruhig.
Die Vorſichtsmaßregeln ſcheinen lebhaft gefördert zu
werden. Ein Wechſel im Kommando des ſtehenden
Geſchwaders zog beſondere Aufmerkſamkeit auf ſich.
Der neue Kommandant, Vize=Admiral Togo, iſt ein
Mann von außerordentlicher Entſchloſſenheit.
— Die beiden Bevollmüchtigten
Kana=
das haben ſich geweigert, die Entſcheidung des
Schiedsgerichts zur Regelung der Alaska=
Grenz=
frage, das aus einem Vertreter Englands, zwei
Ver=
tretern Kanadas und drei Vertretern der Vereinigten
Staaten beſteht, zu unterzeichnen. Dies hat jedoch
auf die Gültigkeit des Schiedsſpruchs keinen Einfluß,
da er von den drei Vertretern der Vereinigten Staaten
und dem Vertreter Englands, dem Lord=Oberrichter
Lord Alverſtone unterſchrieben iſt. In Kanada
herrſcht große Entrüſtung und Unzufriedenheit über
den Ausgang der Verhandlungen des Schiedsgerichts.
Dem Vertreter des „Neuterſchen Bureaus; erklärte
der kanadiſche Exminiſter Clifford Sifton, der als
Vertreter Kanadas den Schiedsgerichtsverhandlungen
beiwohnte, der Schiedsſpruch ſei auf der ganzen Linie
zu Gunſten der Unionſtaaten ausgefallen. Obgleich
Kanada Wales und die Pearſeinſeln bekommen habe,
die mehrere Jahre im amerikaniſchen Beſitz waren,
würden dieſe dadurch ihres Wertes für Kanada
beraubt, daß zwei Inſeln, welche unmittelbar
außer=
halb der Obſervatorybucht und Port Simpſon liegen
und die Einfahrt dazu beherrſchen, den Unionſtaaten
zugeſprochen ſeien. Sifton erklärte, er verſtehe nicht
die Gründe, aus denen die Inſeln fortgegeben ſeien.
4. Beslone
7T48.
Daruiödter Taghlatt.
Donnerstag, den 38. Oktober.
1903.
Der Kampf gegen den übertriebenen
Alkoholgenuß wird zum großen Teil ſchon in den
Volksſchulen geführt werden müſſen. Eine von dem
preußiſchen Miniſterium zu dieſem Zweck herausgegebene
Schrift belehrt die Schüler dahin, daß der Alkohol, im
Uebermaß oder dauernd genoſſen, ſchädlich einwirkt 1. auf
die Geſundheit, 2. das ſittliche Leben, 3. das
Familien=
leben, 4. das wirtſchaftliche Leben der Familie und 5. die
Staatswirtſchaft. Intereſſant ſind die Ausſührungen
über die Schädigung der Staatswirtſchaft,
die wie folgt lauten: „Die Geſundheitsſchädigungen durch
übermäßigen Alkoholgenuß verringern, wenn keine
Ein=
ſchränkung erzielt wird, allmählich die Wehrkraft des
Landes. Dazu kommt die finanzielle Benachteiligung des
Staates. Im Deutſchen Reiche werden jährlich etwa
3 Milliarden Mark für geiſtige Getränke verausgabt.
Welcher Schaden, welches Maß von Kummer und Elend
wird durch dieſe Vergendung für ein überflüſſiges,
ge=
ſundheitſchädliches und entſittlichendes Genußmittel
ver=
urſacht, und wie viel Gutes könnte anderſeits durch
zweck=
mäßige Verwendung dieſer großen Mittel für den
ein=
zelnen wie für das Vaterland geſchaffen werden! Wenn
ſich dieſe Schädigung auf eine große Zahl von Familien
ausdehnt, ſo leidet darunter das ſittliche und
wirtſchaft=
liche Leben einer Ortſchaft. Daß dadurch die
Steuer=
kraft vermindert und die Staatswirtſchaft benachteiligt
wird, bedarf keines Beweiſes. Auch dieſer Umſtand
for=
dert dringend, daß der Staat mit feſter Hand eingreift,
um den übermäßigen Alkoholgenuß eingudämmen. Am
wirkſamſten wird dies in vorbeugender Weiſe geſchehen,
wenn ſchon die Jugend auf die ſchweren geſundheitlichen,
ſittlichen und wirtſchaftlichen Nachteile des Alkoholgenuſſes
hingewieſen wird. Insbeſondere wird es Sache der
Lehrer in den niederen und höheren Schulen ſein, an
dem Kampfe gegen die Trunkſucht ſich zu beteiligen und
die Schüler in einer ihrem Verſtändnis entſprechenden
Weiſe über die Schädigungen des übermäßigen Genuſſes
geiſtiger Getränke zu belehren und foridinerud iynen
die Gefahren des Alohols mit Eruſt und Nachdruck vor
Augen zu führen.”
Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Oktober.
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog empfingen am
21. Oklober den Generalmajor Mootz, Kommandeur der
73. Infanterie=Vrigade, den Oberſtleutnant 3. D. Mooh,
Kommandeur des Landwehrbezirks Friedberg, den Major.
Mootz, aggregiert dem Infanterie=Regiment von Wittich
(3. Kurheſ.) Nr. 83, den Oberſtleutnant Liman,
Kom=
mandeur des Huſaren=Regiments Graf Goetzen ſ. Schleſ.)
Nr. 6, den Oberſtleutnant Frhrn. v. Waldenfels,
Kom=
mandeur des 2. Großh. Dragoner=Regiments Nr. 24, den
Oberſtleutnaut Grafv. Weſtarp, Kommandeur des l. Großh.
Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25, den Oberſt ä la suite
Frhrn. v. Heyl, den Hauptmann Frhrn. v. Hügel, Lehrer
an der Kriegsſchule in Metz, den Dekan Jaudt von Planig,
den Pfarrer Bernbeck von Okarben, den Oberpfarrer Vogt
von Lauterbach, den Direktor des Konſervatoriums für
Muſik Süß, den Geheimen Regierungsrat Gros von
Bens=
heim, den Hofjnwelier Knewitz von Mainz, den
Hof=
juwelier Goldſchmidt von Frankfurt a. M., den
Gewerbe=
inſpektor Müller von Worms, den Kangleidiener i. P.
Funk, den Hofkapellmeiſter de Haan, den Kammerſänger
Riechmann, den Regiſſeur Hacker, den Hofſchauſpieler
Wagner, den Kammermuſiker Oelsner, den Hofmuſiker
Diedrich, den Profeſſor Giſevius von der Landesuniverſität
Gießen; zum Vortrag den Staatsminiſter Rothe, den
Ordenskanzler Oberſt 3. D. Frhrn. Röder v. Diersburg,
den Hofjägermeiſter Frhrn. van der Hoop, den Geheimen
Kabinettsrat Römheld, den Generaldirektor des
Hof=
theaters und der Hofmuſik Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Muſikdirektor Wilhelm Süß in Darmſtadt das
Nitter=
kreuz 1. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des
Groß=
mütigen verliehen, dem Mitglied der Königl. Preußiſchen
Eiſenbahndirektion in Frankfurt a. M. Regierungsaſſeſſor
Otto Dreſcher den Charakter als Regierungsrat erteilt.
Se. Königl. Hoheit der Großhergog haben den
Landgerichtsrat beim Landgericht der Provinz
Starken=
burg Dr. Otto Schwarz zum richterlichen Mitglied der
Landeskommiſſion in Feldbereinigungsſachen beſtellt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog geruhten,
die Herren Regiſſeur Hacker, Kammerſänger Riechmann
und Hofſchauſpieler Wagner als Vertreter der Deutſchen
Bühnen=Genoſſenſchaft zu empfangen und Allerhöchſt
ſeinen Beſuch zu dem Feſte am Samstag in
Aus=
ſicht zu ſtellen.
— Verliehen wurde das Ehrenzeichen für Mitglieder
freiwilliger Feuerwehren dem Mitgliede der freiwilligen
Feuerwehr zu Lauterbach Karl Theodor Helfenbein.
Das Großh. Regierungshlatt, Beilage Nr. 26,
enthält: 1. Bekanntmachung, die Veſtätigung von
Schen=
kungen betreffend. 2. Bekanntmachung. die Arzneitaxe
für die Apotheken des Großherzogtums betreffend. 3.
Be=
kanntmachung. die Aufbringung der Mittel zur
Veſtrei=
tung der Bodürfniſſe der Landjudenſchaft der Provinz
Oberheſſen betreſfend. 4. Bekanntmachung, die Erhebung
der in der Gemarkung Schiffenberg, Kreis Gießen,
er=
wachſenen Koſten der öffentlichen Armenpflege betreffend.
5. Ordensverleihungen. 6. Konkurrenzeröffnungen.
0 Zur Wahl zweier Landtagsabgeordneten für
die Stadt Darmſtadt lohne den Stadtbezirk Beſſungen)
ſind die am 15. d. M. erwählten Wahlmänner auf heute
vormittag 11 Uhr in den oberen Rathausſaal berufen.
Die Wahlhandlung findet unter der Leitung des Großh.
Provinzialdirektors Freiherrn v. Grancy ſtatt.
— Künſtlerfeſt unſerer Hoftheatermitglieder im
Saalbau am 24. Oktober. Wir hatten Gelegenheit, einen
Blick zu werfen, in den, Korrektur=Abzug des
Programmes, das von Hermann Mülſer mit
köſtlichem Humor und bekannter Meiſterſchaft gezeichnet
iſt, und wollen nur verraten, daß die polizeiliche Eröffnung
des Feſtes durch den Amtsdiener Conradi erfolgt,
ein Dienſtbotenquartett, bei dem wir die Namen
Virrenkoven, Joachim, Spemann, Wolf,
Geßner Koths, Schulze und Weber leſen,
eine Ausleſe der ſchönſten und heilerſten Kompoſitionen
ſingt — Nummern, die vielleicht nur durch die
Waſcher=
madeln: Vögel, Hofacker, Kapuſt, Müller,
Nödiger, Tolli und Wisthaler überboten
werden können, die mit Wiener Walgern auf den
Plan treten werden. Auch Leute des Ueberbrettels
Wolzogen=Marlow und Bradsky=Ziegler
ſind für alte und neue Senſationsnummern annonciert,
wie: „Der luſtige Ehemann” „Die Haſelnuß= und
„Cale Walk, und ſchließlich ſoll man auch noch einer
Theaterprobe von Schillers „Räubern; in Wiehauſen
beiwohnen dürfen. bei, welcher der Direktor, Herr
Schmierberger Conradi, die Negie führt, und unter
anderem Frau Zeter=Denkhauſen den alten Moor ſpielt.
Doch wir wollen nicht mehr verraten, aber nach allem,
was wir wiſſen, auch von den ungenannt wirkenden
Kräften, dürfen wir einen Abend von ſeltener Heiterkeit
verſprechen.
2 „Deutſche Flotte-Deutſche Kultur unter
dieſem Titel findet, wie bereits mitgeteilt, am nächſten
Dienstag, 27. ds., abends 8 Uhr, im großen Saale der
Turngemeinde am Woogsplatz ein Vortragsabend,
ſtatt, welcher von fünf hieſigen Vereinen gemeinſchaftlich
veranſtaltet wird. Der Vortrag ſoll weiteſten Kreiſen
Gelegenheit geben, ſich über die grundlegenden Fragen
unſerer nationalen Zukunft zu unterrichten. Immer
gebieteriſcher drängt ſich den führenden Geiſtern in
Deutſchland die Ueberzeugung auf, daß wir
hinſicht=
lich unſerer äußeren Machtſtellung, wie unſerer
kulturellen Entwickelung in gleicher Weiſe an
einen Wendepunkt gelangt ſind, an welchem wir
ge=
nötigt ſind, für die Zukunft unſeres Volkstumes
ſchwer=
wiegende, ja vielleicht entſcheidende Entſchlüſſe zu faſſen.
Die, inneren und, höchſt, bedeutungsvollen
Zu=
ſammenhänge, zwiſchen maritimer und
kultu=
reller Machtſtellung in allgemein=verſtändlicher und
anregender Form darzulegen, haben die genannten
Ver=
eine den bekannten Kunſt=Schriftſteller Herrn Georg
Fuchs hier gewonnen. Es wird die Aufgabe des
Vor=
tragenden ſein, nachzuweiſen, wie Deutſchland ohne eine
erhebliche Stärkung ſeiner Seegewalt nicht hoffen darf,
wirtſchaftlich und kulturell ein ſelbſtändiges Ganzes zu
bleiben; daß aber auch anderſeits die Entfaltung einer
überſeeiſchen Weltmachtſtellung nur auf Grund einer
kulturellen Hebung des Geſamtniveaus im
An=
ſchluß an die totale techniſche Umgeſtaltung des modernen
Lobens denkbar iſt. Deutſchland muß das führende
Volk im Kulturleben der Zukunft werden. In welchem
Maße und in welcher Weiſe hierzu alle Veruſsſtände
beitragen können und welche organiſatoriſchen
Maß=
nahmen zu dieſem Zweck ins Auge zu faſſen ſind, wird
in beſonders eingehender Weiſe entwickelt werden, ſo daß
alle Bevölkerungskreiſe dem Vortrage in gleicher Weiſe
lebhaftes Intereſſe entgegenbringen werden.
Der nächſte Vereinsabend des Nichard
Wagner=Vereins, der Mittwoch, 28. Oktober, in Geſtalt
eines Klavierabends ſtattfindet, wird ſich in ſeinem
Prograim eng an das Jubiläumskonzert der Großher=
Zoglichen Hofmuſik am nächſten Montag anſchließen. Er
wird nämlich ebenfalls dem Größten der Großen, Lud=
wig van Beethoven, gewidmet ſein und die
folgen=
den Klavierwerke des Meiſters bringen: Sonate op. 10,
Nr. 3(Dedur), Sonate op. 90 fE.mol), Sechs Variationen
Op. 34 (F.dur) und Sonate op. 106 (Bedur). die ſogen.
Hammerklavierſonate. Ausführende iſt Fräulein
Hed=
wig Meyer aus Köln, die berühmte
Beethoven=
ſpielerin, die bei ihrem erſten hieſigen Auftreten vor drei
Jahren auch bei unſrem Publikum einen ſo ſenſationellen
Erfolg davontrug.
- In dieſem Monat findet lauf Veranlaſſung des
Neichsamts des Innern unter den Privatangeſtellten
Deutſchlands eine allgemeine Erhebung durch
auszu=
füllende Fragebogen ſtatt. Zweck dieſer Erhebung
iſt, der Reichsregierung Material zu liefern, auf Grund
deſſen die Vorbereitungen zur Einführung einer Penſions=
und Hinterbliebenen=Verſicherung der Privatangeſtellten
auf ſtaatlicher Grundlage erfolgen können. Dieſe
Er=
hebung erſtreckt ſich auf alle Privatangeſtellten, ganz
gleich, in welcher Branche oder welchem Betriebe dieſelben
tätig ſind, ob ſie in Handelsgeſchäften, im Baugewerbe,
in Bergwerken, Hütten oder Fabriken jeder Branche, als
Betriebs= oder Bureaubeamte, ob in der Land= oder
Forſtwirtſchaft, in Apotheken, bei Rechtsanwälten und
Notaren, bei ſtaatlichen oder Gemeindebehörden ohne
Penſionsberechtigung beſchäftigt ſind. Diejenigen
Privat=
angeſtellten, welche einem Verein oder Verband, nicht
angehören, können Fragebogen von dem hieſigen
Zweig=
vereinsvorſitzenden des Deutſchen Gruben=
und Fabrikbeamten=Verbandes, Herrn Carl
Huber, Liebigſtraße 41, erhalten, der nach erfolgter
Ausſtellung auch die Weiterbeförderung übernimmt.
Möge jeder Privatangeſtellte Deutſchlands einen
Frage=
bogen ausfertigen.
9 Der diesjährige Waldrundgang der ſtädtiſchen
Verwaltungsorgane mit darauf folgendem
Weid=
mannsmahl auf dem Oberwaldhaus findet am nächſten
Samstag, den 24. d. Mts. ſtatt.
2 Ein Uhrkunſtwerk erſten Ranges, eine
Nachbil=
dung der Straßburger Münſteruhr mit den
Aufführungen der 12 Apoſtel, des Kreuzweges, der
Kreuzigung ꝛc. wird im Laufe der nächſten Woche
hier=
ſelbſt ausgeſtellt werden, worauf wir ſchon jetzt hinweiſen
wollen. Das Nähere wird noch bekannt gegeben.
2 Im Schaufenſter der Blumenhandlung Roth
ſind heute eine Anzahl wertvoller Kränze, die für Herrn
Hofkapellmeiſter de Haan beſtimmt ſind, ausgeſtellt.
2 Woogsplatztheater. Wie man uns mitteilt,
wird Herr Direktor Willy Roemheld in der nächſten Zeit
im Woogsplatztheater Maxim Gorkys „
Nacht=
aſyle, Sgenen aus der Tiefe in vier Akten, zur
Auf=
führung bringen laſſen, was ganz ſicher allgemein
inter=
eſſieren wird. Das von der Leitung des
Woogsplatz=
theaters ſchon lange angeſagte gewaltige Werk des großen
ruſſiſchen Dichters ſoll durch Künſtler allererſten Ranges
dargeſtellt werden in Original=Dekorationen und =
Requi=
ſiten.
0 Das Dach des weiſen Turmes iſt ſchadhaft
ge=
worden und bedarf einer gründlichen Herſtellung. Zu
deren Vornahme iſt ein kunſtreiches Gerüſt am Turm
angebracht worden.
2 Selbftmord. Ein in der Mühlſtraße wohnender
Tapezier machte geſtern vormittag durch einen Schuß in
die Schläfe ſeinem Leben ein Ende.
Rothenberg i. O. 20. Okt. Eine höchſt
ge=
fährliche Fahrt auf Leben und Tod machte
dieſer Tage der Fuhrmann des Selterswaſſerlieferanten
Herrn Willenbücher aus Hetzbach. Als das Fuhrwerk,
auf der Hirſchhorner Höhe angelangt war, gingen die
Pferde durch und ſauſten in wilder Fahrt den Berg
hinunter. Der Fuhrmann ſprang rechtzeitig ab und rettete
ſo ſein Leben. Eine Stunde nach Mitternacht jagte das
tolle Geſpann durch Beerfeldens Gaſſen, wo der
Vorder=
wagen völlig gerſchellte und etwa 150
Selterswaſſer=
fläſchchen in Scherben gingen. Später wurden die
Pferde geſtellt.
1 Nieder=Noden, 20. Okt. In wahrhaft Schrecken
erregender Weiſe tritt gegenwärtig der ſchlimmſte
Würg=
engel der Kinderwelt, die Diphtherie in Verbindung
mit Krupp, in hieſiger Gemeinde auf. Tagtäglich
ſterben Kinder im Alter bis zu 8 Jahren an der
entſetz=
lichen Krankheit dahin, während andere ſchwer krank
danieder liegen. In allen Familien herrſcht größte
Beſorgnis.
- Wächtersbach, 19. Okt. In der Fürſtlich
Pſenburg=
ſchen Steingutfabrik zu Schlierbach iſt heute ein Streik
der Porzellanarbeiter, ausgebrochen. Etwas über
200 Arbeiter haben die Arbeit niedergelegt.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Verlin, 20. Okt. Der „Muſikpädagogiſche
Kongreß trat geſtern unter dem Vorſitz von Proſeſſor
Laver Scharwenka im Oberlichtſaale der Philharmonie
U ſeinen auf zwei Tage berechneten Verhandlungen
zu=
ſammen. Die Tagung bezweckt in erſter Linie die
Aus=
reitung des vor kurgem begründeten „
Muſikpäda=
zogiſchen Verbandesn der ſich die Reform der
Muſik=
ehrerſeminare, des Muͤſikunterrichts an den Konſervatorien
und an den Muſikſchulen, die Hebung der Hausmuſik,
1t Schmidt (erlin) den Verhandlungen bei. Ulber die
enannten Fragen verbreitete ſich des näheren Direktor
n Hennig Gerlin). Als allerdings noch in weiter
erne liegendes Ziel müſſe die ſtaatliche Einrichtung
iner Muſiklehrer=Prüſung angeſehen werden. Für
die=
nigen, die höhere Leiſtungen aufzuweiſen hätten, ſollte eine
ſöhere, eingehendere Nachprifung auf dem Gebiete des
heren Klavierſpiels, der Violine und der
Kompoſitions=
hre ſtattfinden. Der Redner ſtellte ſchließlich eine
ein=
hende Prüfungsordnung für die niedere und höhere
rüfung auf, die den lebhaften Beifall des Kongeeſſes
nd. An die Vorträge ſchloß ſich eine eingehende Debatte.
Frankfurt, 20. Okt. In unſerem Opernhauſe
langte heute in Gegenwart des Komponiſten die
drei=
tige Büihnenſchöpfung „Die Meeresbrautn von
an Blockx igeb. 1851 in Antwerpen) zur erſten
deut=
en Auflührung. Die Oper iſt ſchon 1901 in Antwerpen
Ifgeführt worden. Das Libretto iſt ein lyriſches Drama
Neſtor de Tisre, einem flämiſchen Dichter, dem ſein
eimatland eine Menge dort ſehr beliebter literariſcher
höpfungen verdankt. Es hondelt ſich um eine
Strand=
gödie, die ſich in einem Fiſcherdorf an der flämiſchen
üſte abſpielt. Zwei Freunde, Arrie und Kerdee, lieben
ein und dasſelbe Mädchen namens Kerlien, das Arrie
ſeine Neigung ſchenkt. Auf einem Fiſchzug kommt Arrie
in den Wellen um. Kerlien kann aber nicht an ſeinen
Untergang glauben. Sie hat ihm Treue bis in den Tod
geſchworen und will ſie ouch halten, als Kerdee um ihre
Hand anhält. Vor Kummer verfällt ſie ſchließlich in
Wahnſinn und ſtürzt ſich ins Waſſer. Das dichtgefüllte
Haus nahm die Oper mit freundlichem Beifall auf, für
den der anweſende Komponiſt am Schluſſe der beiden
letzten Akte danken konnte.
( Das „Leipziger Tageblatt” erfährt, der Kaiſer habe
dem Dichter Rudolf v. Gottſchall anläßlich ſeines 80.
Geburtstages eine Unterſtützung von jährlich 2000 Mark
gewährt.
— Der auch in hieſigen Sportskreiſen wohlbekannte
ehemalige Weltmeiſterfahrer Paul Bourrillon,
der zuletzt als Sänger am Theater in Nantes engagiert
war, iſt nunmehr als erſter Tenor an das Große
Theater in Bordeaux berufen, wo er ſchon in nächſter
Zeit debutieren wird. — Was aus einem Rennfahrer
nicht alles werden kann!
Londoner Blätter bringen die Mitteilung. daß
Paderewski ſein Vermögen verloren hat.
Während mehrerer Jahre hat er die großen Summen,
die er durch Konzertieren erworben hat, zurückgelegt;
als der Betrag 2 Millionen Mark erreicht hatte, legte er
dieſe Summe auf den Rat eines polniſchen Freundes
an. Jetzt hat er erfahren, daß dieſes Vermögen
tat=
ſächlich verloren iſt, und ſtatt ſich vom öffentlichen Leben
zurückzuziehen, wie er es beabſichtigte, iſt er jetzt
ge=
nötigt, ſeine Konzerttätigkeit wieder aufzunehmen.
F. W. Petersburg, 18. Okt. In Olvia, im
Gouverne=
ment Cherſon, werden unter der Leitung des Archäologen
Formakowski Ausgrabungen veranſtaltet, die bereits
zur Entdeckung einer altertümlichen Stadt geführt
haben, welche verſchiedene Jahrhunderte beſtanden haben
muß. Man hat es mit einer Art zweitem Pompeii zu
tun. Die Mauern, die ſich in den unteren Schichten
befinden, ſtammen aus dem 6. Jahrhundert vor Chriſti.
Die Herſtellung erinnert an die archaiſtiſchen Mauern
Griechenlands. Weiter folgen Bauten des 5. -4.
Jahr=
hunderts vor Chriſti, aus wunderbar gleichmäßig gelegten,
viereckigen Steinen. Hier wurden auch viele rote und
ſchwarze Vaſen vorgefunden. Die obere Schicht gehört
zum 4. und 3. Jahrhundert vor Chriſti. Die Technik
der letzteren iſt lange nicht ſo gut, wie die der unteren
Schichten. Die meiſten ſind auf aufgeſchütteter Erde
aufgeführt und tragen den Charakter in Eile errichteter
Gebällde. In, den Gruben wurden viele intereſſante
Gogenſtände vorgefunden, darunter 14 große, zum Boden
ſpitz zulaufende Gefäße mit Rotweinreſten, die ſich in ein
Pulver verwandelt haben.
Kleines Feuilleton.
= „Noblen Gäſte des Herrn Loubet. Der
„Gil Blas' ergählt, daß jeder Pariſer für recht viel Geld.
und gute Worte Eintrittskarten zu der zu Ehren des
italieniſchen Königspaares veranſtalteten Galavorſtellung
erlangen konnte. Von den Gäſten des Herrn Loubet
hätte eine ganze Anzahl mit den ihnen zugeſandten
Ein=
trittskarten einen ſchwunghaften Handel getrieben,
nicht direkt, denn das wäre nicht fein geweſen, aber durch
Vermittelung geſchickter Händler. Für 800-900
Franc=
habe man ſich einen Logen= oder Orcheſterſitz leiſten
können. Ein Händler habe für einen Balkonſitz 5000 Fres.
verlangt! Solche Geſchäfte mit Eintrittskarten zu
Gala=
vorſtellungen ſollen übrigens, wie der „Gil Blas”
be=
hauptet, nichts ſeltenes ſein. Die höchſten Preiſe habe
man bezahlt, als das ruſſiſche Kaiſerpaar in Paris war,
wogegen anläßlich der zu Ehren Eduards VII.
veran=
ſtalteten Galavorſtellung die Plätze verhältnismäßig
biliig - für 300- 500 Fres. - zu haben waren. Die
ſo=
genannte „ſchöne Otero= brauchte alſo damals gar nicht
Seite 10.
Darmſeſter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Oktober
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 20. Okt. Ein
Hof=
jagdrevier ſoll im Kreiſe Dt.=Krone gebildet werden.
Der Landwirtſchaftsminiſter v. Podbielski hat ſich bei
ſeinem neulichen Anfenthalte in den Oberförſtereien der
Umgegend Woldenbergs, an der Bahn Stargard=Poſen,
dahm geäußert. daß die Oberförſtereien Regenthin,
Steinbuſch. Hochzeit und Schloppe zu einem
Hofjagd=
revier in Ausſicht genommen ſind. - Ein
Studenten=
heim wird dieſer Tage in Charlottenburg,
Schiller=
ſtraße 5, eröffnet in einem eigenen Hauſe. Hier ſoll
be=
ſonders den Nichtverbindungsſtudenten ein geſelliger
Mittelpunkt gegeben werden; ſie finden dort ein Leſe=
und Spielzimmer, ſowie Speiſeräume mit guter und
billiger Bewirtung; abends ſollen wiſſenſchaftliche und
ſonſtige Verſammlungen ſtattfinden. Das Heim ſteht
jedem Studierenden der kgl. Techniſchen Hochſchule offen,
aber auch nur dieſen und ihren Gäſten. Hervorgegangen
iſt das Unternehmen aus der Charlottenburger
Wilden=
ſchaft (Organiſation der nichtinkorporierten Studierenden).
Die Verwaltung und der weitaus größte Teil des
Kapitals ſtammt aus der Studentenſchaft.
Metz, 18. Okt. Zu der Affäre des Leutnants
Bilſe, der, wie erwähnt. wegen Veröffentlichung des
Romans,Aus einer kleinen Garniſon' in Haft genommen
wurde, wird weiter gemeldet: Der Verkauf des Buches
wurde in Straßburg inhibiert, dagegen erfolgte hier ein
derartiges Verbot nicht. Jetzt allerdings iſt die
Geſamt=
auflage des Werkes bereits vergriſfen. Das dem Autor
zur Laſt gelegte Verſchulden ſoll nach der „Metzer 3tg.
vor allem darin beruhen, daß er der beſtehenden
allge=
meinen Beſtimmung zuwider handelte, derzufolge aktive
Militärperſonen die beabſichtigte Herausgabe von
ſelbſt=
ſtändigen Druckſchriften, die für die Oeffentlichkeit beſtimmt
ſind, anzumelden haben. Es würde ſich alſo bei Leutnant
Bilſe um Ungehorſam in dienſtlichen Angelegenheiten
handeln; ob noch weitere Delikte, 3. B. Beleidigung von
Vorgeſetzten, vorliegen, werde ſich noch herausſtellen.
Die Feſtnahme des Beſchuldigten erſolgte angeblich wegen
vorliegenden Fluchtverdachts.
Bretten, 20. Okt. Die heutige Einweihung des
aus freiwilligen Gaben erbauten und fertiggeſtellten
Melanchthonhauſes geſtaltete ſich zu einer höchſt
wirkſamen Feſtlichkeit. Gegen 9 Uhr, trafen das
badiſche Großherzogs=und
Erbgroßherzogs=
paar, die Erbprinzeſſin von Anhalt ſowie als Vertreter
des deutſchen Kaiſers General v. Lindequiſt aus
Stutt=
gart ein und fuhren unter Glockengeläute zur Stadtkirche.
Hier wurden ſie von dem Univerſitätsprofeſſor Müller
aus Berlin am Portal feierlich begrüßt. Dekan Dr.
Braun aus Stuttgart hielt die Feſtpredigt. Als
Ver=
treter der oberſten weltlichen und kirchlichen Behörden
nahmen teil der badiſche Juſtisminiſter v. Duſch, Prälat
Helbing, mehrere Oberbürgermeiſter der größeren badiſchen
Städte ſowie Hunderte von Geiſtlichen und Theologie=
Profeſſoren aus allen Teilen des Deutſchen Reichs. Um
11 Uhr fand auf dem ſchön geſchmückten Marktplatz der
Feſtakt ſtatt, eingeleitet durch einen Choral der Böttgeſchen
Kapelle aus Karlsruhe. Prof. Müller entwarf darauf
ein Lebensbild Melanchthons und ſchloß mit einem Hoch
auf den Kaiſer und den Großherzog. Bürgermeiſter
Withum auz Bretten gelobte, das Haus in den Schirm
der Stadt zu nehmen. Der Großherzog eröffnete
nun=
mehr das Lor des Hauſes und zog mit ſeinem Gefolge
in den Feſtraum ein. Prälat Helbing nahm jetzt die
kirchliche Weihe vor und überbrachte zugleich die Grüße
des badiſchen Oberkirchenrats. Propſt Faber aus Berlin
ſprach darauf im Namen des preußiſchen Oberkirchenrats
ſowie der preußiſchen Generalſynode. Präſident Frhr.
v. Gemmingen aus Stuttgart überbrachte die Grüße des
württembergiſchen Königspaares und der
württemberg=
iſchen Kirchenbehörde; dann folgten Anſprachen der
Vertreter des pfälziſchen, des elſäſſiſchen, des bayriſchen
Konſiſtoriums und der Univerſitäten Heidelberg, Erlangen,
Kiel, Leipzig. Lübingen, Straßburg. Als letzter ſprach
unter Ueberreichung eines Bildes der Vertreter des
Fürſten von Anhalt. Das Großherzogspaar beſichtigte
dann die einzelnen Räume des Hauſes und ſprach jedem
der Redner den Dank für die ſchön gelungene Feier aus.
Am Nachmittag fand die Aufſührung des Melauchthon=
Feſtſpiels ſtatt, das von Exzellenz v. Freydorf verfaßt
iſt. Am Abend wurden die öffentlichen und privaten
Gebäude illuminiert.
Halle, 19. Okt. Ueber die Meuterei im
hie=
ſigen Hauptgefängnis, worüber wir ſchon kurz
berichtet, werden noch folgende Einzelheiten mitgeteilt:
In der Nacht zum Sonntag. etwa gegen ½2 Uhr, griffen,
laut „Zentral=Anz.” acht Gefangene auf Verabredung
die beiden Aufſeher an, von denen einer mit ihnen den
Schlafſaal teilte. Es handelte ſich um eine beſondere
Abteilung in der Anſtalt, die neuerdings erſt eingerichtet
worden iſt, um Verbrecher, die, gewollt oder ungewollt,
Spuren von Jrrſinn zeigen, auf ihren Geiſteszuſtand zu
unterſuchen. In jenem Saale lagen insgeſamt sehn
ſo viel anzulegen, um ſich einen Platz zu erhandeln. Sie
hat ihr Geld allerdings umſonſt auspegeben, denn ſie
wurde, wie man ſich erinnern dürfte, höflich, aber ſicher
aus dem Theater entfernt.
Der Gefahr, durch Silberdollars
er=
drückt zu werden, entkamen mit knapper Not
mehrere Beamte der Münze in Philadelphia. Sie hatten
den Auftrag, eine große Summe Geldes nachzugählen,
die ſeit Jahren in einem Gewölbe des Münzamtes
auf=
geſpeichert lag. Bei der Oeffnung des Gewölbes zeigte
es ſich, daß die Säcke, in denen die Silberſtücke verwahrt,
wurden, vermodert waren und, ſobald man den Verſuch
machte, ſie aufzuheben, auseinanderfielen. Als einer der
Beamten ſich auf den Berg Geldes hinaufzuarbeiten
verſuchte, um die loſen Stücke zu ſammeln, platzte eine
ganze Reihe von Säcken, und die ganze Maſſe Geldes
ſetzte ſich auf einmal in Bewegung, ſo daß die in dem
Gewölbe befindlichen Beamten ſich nur mit Mühe retten
konnten. Der Sturg der Geldmaſſen, 2 Millionen Dollars,
erſchütterte das ganze Gebäude.
1 Der Schnurrbartals„Mikrobenfalle”
In dem =Britiſh Medical Journal” behauptet ein
Korre=
ſpondent, daß jeder Chirurge verpflichtet werden müſſe,
glatt raſiert zu ſein, ehe ihm erlaubt wird, eine
Opera=
tion vorzunehmen. Dagegen verſichern andere Aerzte,
daß der Schnurrbart dazu diene, Vakterien aus der Naſe
und aus den Lungen fernzuhalten. Er wäre geradezu
als eine Falle für Mikroben zu betrachten und ſei eine
hygieniſche Einrichtung erſten Nanges. Demnach hätten
die Frauen auch ein Anrecht auf den Schnurrbart.
Vielverlangt. Der kleinen Erna fällt das
Butterbrot auf die Erde, natürlich mit der geſtrichenen
Seite nach unten; weinend läuft das Kind zur Mama.
Erzürnt wendet ſich die junge Hausfrau an die Köchin:
„Ich muß Sie ſchon bitten, daß Sie den Kindern das
Butterbrot, nicht immer auf der verkehrten Seite
ſtreichen! Jugend.)
Sträflinge, von denen ſich zwei nicht an der Meuterei
beteiligten. Jene acht alſo rangen den nichtsahnenden
Wärter zu Voden. Sie knebelten ihm Hände und Füße
und ſchlangen ihre Halstücher um Hals und Mund des
Wehrloſen, um ihn am Hilferufen zu verhindern, ja ſie
ſchoben dem Unglücklichen noch Filzſtücke unter die Tücher
hindurch in den Mund, um den Verſchluß ja recht dicht
zu machen. Inzwiſchen trat ein zweiter Wärter in den
Saal. Er wurde ſofort an der Türe mit dem
Seiten=
gewehr des erſten niedergeſtochen; dann eigneten ſich die
Ausbrecher die Schlüſſel an, öffneten verſchiedene Türen
und gelangten auch zu dem Raume, in dem Leitern
angeſchloſſen ſtanden. Mit dieſen ſetzten ſie nach dem
Kirchtor über die Maner. Die Wärter blieben geraume
Zeit in dem Irrenſaal in ihrer entſetzlichen hilfloſen Lage:
ſchließlich gelang es dem zweiten Beamten, der durch
enen Säbelſtich ſchwer verwundet war, ſich etwas
auf=
gurichten und auf den in dem Türrahmen angebrachten
Knopf zur elektriſchen Klingel zu drücken, die nun laut
durch die Gänge und Flure ſchallte und das
Aufſichts=
perſonal alarmierte. Bei dem einen der Beamten kam
jedoch Hilfe zu ſpät; er war bereits tot. Der
Mund=
knebel war ſo feſt geweſen, daß er erſtickte. Der Aermſte,
der Auſſeher Walter aus Giebichenſtein, iſt verheiratet
und hinterläßt Frau und zwei Kinder. In der Frühe,
als es zu dämmern anfing, begann die Verfolgung.
Einen der Entwichenen hatte man bereits um 9 Uhr
wieder eingefangen; der Flüchtling, ein unſcheinbarer,
ſchwächlicher Menſch. hatte ſich im Kohlenkeller eines
Landhauſes am Kirchhof hinter Preßkohlen verſteckt und
ließ ſich ohne Widerſtreben feſtnehmen. Er erzählte, er
und andere Kameraden hätten gar nicht die Ahſicht
ge=
habt, ſich an der Meuterei zu beteiligen, aber die
Straf=
genoſſen, die den Plan veranlaßt, hätten die ſich
Wei=
gernden mit Totſchlag bedroht; da habe er mitmachen
müſſen. Einen zweiten der Ausbrecher faßte man in
Nietleben. Von den übrigen 6 fehlte zunächſt eine ſichere
Spur. Die Poligei, die die Verfolgung mit einem ſtarken
Aufgebot von Schutzleuten aufnahm, richtete ihre
Auf=
merkſamkeit hauptſächlich auf die Dölauer Heide, und
tatſächlich hatte man am Nachmittag den Erfolg, die
ganze Bande im Walde zu treffen und feſtzunehmen.
Am Abend ſaßen ſämtliche Ausbrecher wieder hinter
Schloß und Riegel.
Petersburg. 20. Okt. Das griechiſche
Königs=
paar iſt heute hier eingetroffen.
Evangeliſche Landesſynode.
8t. Zur Eröffnung der heutigen Sitzung ſpricht Syn.
Sack das Gebet. Herr Dr. Dickmann=Nodheim,
der geſtern nicht anweſend ſein konnte, wird durch den
Präſidenten auf die Verfaſſung verpflichtet. Nach
Eintritt in die Tagesordnung erhält Syn. Wahl=
Langen das Wort zur Schlußbegründung ſeines geſtern
beratenen Antrags. Die Abſtimmung ergiebt die
An=
nahme desſelben mit Stimmenmehrheit.
Der Vorſitzende des Oberkonſiſtoriums Syn. D.
Buchner verlieſt ſodann eine Erklärung des
Ober=
konſiſtoriums und einen Auszug aus den Akten betr. die
Angelegenheit der 5. Pfarrſtelle in Offenbach,
die den Vorwurf des Syn. Hager widerlegt und
zurück=
weiſt. Die Erklärung wird auf den Tiſch des Hauſes
niedergelegt, in eine Diskuſſion über dieſe Sache nicht
mehr eingetreten. Es wird ſodann die durch den Tod
des Syn. Hallwachs erforderliche Wahl eines Mitgliedes
für den Geſeßgebungsausſchuß vorgenommen, während
welcher der Präſident einen von den Syn.
Gold=
mann u. Gen. unterzeichneten Antrag betr.
Aende=
rungen des K. G. v. 2l. 3. 95. Abſ. 2 (Feſtſetzung
des Witwengeldes auf 1000 Mk. ꝛc.) verlieſt.
Die Prüſung der inzwiſchen abgegebenen Zettel
er=
gab die Wahl des Oberamtsrichters Dr. Fiſcher=
Lorſch gegen 2 Stimmen.
Das Haus tritt ſodann in die Beratung der Vorlage
Gr. Oberkonſiſtoriums betr. Teilung der
evange=
liſchen Kirchengemeinde Mainz in zwei
ſelbſt=
ſtändige Gemeinden ein. Ueber dieſen Antrag referiert
zunächſt Syn. Dr. Lucius, der ganz entſchieden für
den Antrag eintritt. Desgleichen Syn. Dr. Vogt, der
bei dieſer Gelegenheit noch die Vitte ausſpricht, auch der
im Vorjahre bereits angeregten Vereinigung kleinerer
zuſammenliegender, Gemeinden, näherzutreten. Syn.
Römheld, der im Ausſchuß allein gegen den Antrag
geweſen, legt ſeine Gründe dar und empfiehlt nochmals
eine genaue Prüfung der Lage in Mainz. Für den
Antrag ſprechen noch D. Dr. Goldmann Exz., Joſt,
Klein und D. Buchner der dem Syn. Nömheld,
ſeine volle Hochachtung ausſpricht, über das entſchiedene
Eintreten für ſeine Meinung, aber dennoch für den
Antrag ſtimmen müſſe. Die Abſtimmung ergab
An=
nahme mit allen gegen eine Stimme.
Die folgende Vorlage, betraf einen Antrag
des Syn. Wahl (Langen). dahingehend, bei Ausführung
des Kirchengeſeges vom 21. Mai 1895 bezw. 1. April 1900
zur Mitgliedſchaft berechtigte Kandidaten der Theologie
unter fünf Dienſtjahren, als durch Geſetz vom 1. April
1900 von Leiſtung des Eintrittsgeldes und der Beiträge
gur Allgemeinen geiſtlichen Witwenkaſſe befreit zu
be=
handeln. Syn. Wahl begründet dieſen Antrag mit der
Annahme, daß dem Großh. Oberkonſiſtorium bei
Aus=
führung fraglicher Geſege Mißverſtändniſſe unterlaufen
ſeien. Von ſeiten des Ausſchuſſes referiert Syn. Dr.
Lucius, der den Antrag ſtellt, den Antrag Wahl
ab=
zulehnen und mit Nückſicht auf die Zweifel, welche die
gegenwärtige Faſſung des Geſetzes vom 1. April 1900,
die Allgemeine geiſtliche Witwenkaſſe betreffend, offen
läßt, auszuſprechen, daß dieſes Geſetz in der Weiſe
anzu=
wenden ſei, daß die zum Eintritt lediglich berechtigten
Kandidaten der Theologie unter fünf Dienſtjahren nur
gegen Zahlung des Eintrittsgeldes und der Beiträge für
die Zeit bis zum vollendeten fünſten Dienſtjahre
Mit=
glieder der Kaſſe werden können.
D. Buchner führt u. a. aus, daß, wenn
Meinungs=
verſchiedenheiten zwiſchen dem Oberkonſiſtorium und der
Synode beſtehen, es keine Inſtanz gebe, die darüber
entſcheiden könne, als das Gericht. Es müſſe einmal
einer der Herren Kandidaten das Oberkonſiſtorium
ver=
klagen, damit eine richterliche Entſcheidung erfolge. Im
übrigen habe aber der Ausſchuß mit ſeinem Antrag die
Anſicht des Oberkonſiſtoriums ausgeſprochen und
em=
pfehle er dem Syn. Wahl, einen Antrag auf
Aende=
rung des Geſetzes einzubringen. Syn. Wahl
be=
gründet ſeinen Antrag nochmals in längeren
Aus=
führungen, in denen er u. a. ſagt, daß ein Kandidat,
wenn er in den Dienſt der Kirche tritt, wohl meiſt das
29. Lebensjahr erreicht hat und in dieſem Alter wohl die
ſittliche Berechtigung hat, einen eigenen Hausſtand zu
gründen, die Einwendungen, betrefſend zu frühes Heiraten
der jungen Geiſtlichen, alſo hinfällig würden. Syn.
Wahl=Schlitz bemerkt, daß er im Grunde auf ſeiten
des Antragſtellers ſtehe, bitte aber, die Sache nicht ſo
vom zuriſtiſchen Standpunkt aus zu betrachten. Er
müſſe ſchon deshalb gegen den Antrag ſtimmen, weil
1903.
Nummer 248.
derſelbe rückwirkende Kraft haben ſolle, und bringe einen
Antrag ein des Inhalts, daß den Kandidaten unter fünf
Jahren Dienſtzeit der Eintritt in die Kaſſe ohne
Eintritts=
geld und Beitrag geſtattet werden ſolle. Syn. Eger
be=
antragt Annahme einer Reſolution, dahingehend, das
Oberkonſiſtorium zu erſuchen, einen Geſetzentwurf
eingu=
bringen, wonach das Eintrittsgeld in die Kaſſe auf
100 Mk. ermäßigt werden ſolle. Syn. Wahl (Langen)
zieht ſodann ſeinen Antrag zu gunſten desjenigen des
Syn. Wahl=Schlitz zurück.
Die Abſtimmung ergab die Annahme des
Aus=
ſchußantrages und Ablehnung der Reſolution Eger.
Nach der Pauſe hat am Regierungstiſch noch Herr
Geh. Kirchenrat D. Köſtlin Plaßz genommen. Das Haus
ermächtigt ſodann den Präſidenten mit Rückſicht auf den
Geſundheitszuſtand des Syn. D. Dr. Goldmann Exz.,
der dieſen Verhandlungen beiwohnen möchte, zunächſt in
die Veratung der Poſ. 8 der Tagesordnung einzutreten
betr. die Vorlage Großh. Oberkonſiſtoriums, die
Aus=
arbeitung eines Kirchenbuches für die
evangeliſche Kirche des Großherzogtums
Heſſen. Ein Exemplar des erſten Bandes des
Kirchen=
buches wird auf den Tiſch des Hauſes niedergelegt. Nach
kurger Debatte wird der erſte Teil des Kirchenbuches nach
Antrag des Sonderausſchuſſes einſtimmig genehmigt.
Zum zweiten Teil, deſſen Vorarbeiten ſoweit bendet ſind,
daß demnächſt die Drucklegung erfolgen kann, referieren
die Syn. Dornſeiff, Wahl (Langen), Köſtlin und
Aulber. Syn. Flöring gibt auf Anregung bekannt,
daß die Abſicht beſtehe, einen Auszug aus dieſem zweiten
Teil in handlicherem Format herſtellen zu laſſen. Die
Abſtimmung ergab die Annahme des Antrages des
Sonderausſchuſſes, daß auch der zweite Teil des
Kirchen=
buches gedruckt und alsdann den Gemeinden dargeboten
wer=
den ſoll. Ebenfalls einſtimmig angenommen wird der
An=
trag, der die Annahme der bedingten Aenderungen einiger
Formein ꝛc. empfiehlt. Der Präſident ſpricht ſodann
ſeine Genugtnung über die glatte Erledigung dieſer
An=
gelegenheit aus, dankt namentlich dem Syn. Köſtlin,
dem der größte Teil dieſer Arbeit ohlag. Syn. D. Buchner
ſpricht dem Sonderausſchuß der Synode den Dank und
die Anerkennung des ganzen Oberkonſiſtoriums aus,
worauf Syn. D. Walz in längeren Ausführungen die
Vorzüge des Buches hervorhebt und namens der
heſ=
ſiſchen Landeskirche das endliche Zuſtandekommen dieſes
Werkes begriißt.
Weitere nicht auf der Tagesordnung ſtehende
Vor=
lagen betreffen den Ankauf eines Dienſtgebäudes für das
Großh. Oberkonſiſtorium, worüber Syn. Nebel referiert. Es
handelt ſich um einen Antrag des Oberkonſiſtoriums, die
Synode wolle ſich 1. mit der von Großh. Staatsregierung
angebotenen Abfindungsſumme von 61500 M. für das
Aufgeben ſeiner jetzigen Bureauräume einverſtanden
er=
klären, 2. nachträglich den mit Zuſtimmung des
er=
weiterten Oberkonſiſtoriums und Finanzausſchuſſes um
117000 M. erfolgten Ankauf des Riegerſchen Anweſens,
3. die für Einrichtung und Ausſtattung des neuen
Dienſt=
gebäudes ſich zuſammen auf 17000 M. belaufenden Koſten
genehmigen, ſowie 4. zur Beſtreitung der hiernach
auf 134000 M. veranſchlagten Ausgaben aus dem
Zentral=
kirchenfonds für 1903104 einen außerordentlichen Kredit
eröffnen. Der Erſte Ausſchuß hatte in dieſer Sache
be=
antragt, zu empfehlen, 1. das Niegerſche Anweſen zum
Preiſe von 117000 M. käuflich zu erwerben mit der
Vor=
ausſehung. daß die Regierung eine entſprechende
Ab=
findung für die ſeither dem Oberkonſiſtorium
unentgelt=
lich zur Verfügung geſtellten Dienſträumlichkeiten gewährt;
2. mit Rückſicht auf die Dringlichkeit der Sache unter
Anwendung von 8 136 der Kirchenverfaſſung die
Ange=
legenheit durch den Synodalausſchuß - vorbehältlich
ſpäterer Zuſtimmung der Landesſynode - vorläufig zur
Entſcheidung bringen zu laſſen. Nach der Debatte, an
welcher ſich noch die Syn. Wahl, Brandt,
Weid=
ner beteiligen, ergibt die Abſtimmung die Annahme des
Antrages des Oberkonſiſtoriums in allen vier Punkten.
Es wird dann in die Beratung des Antrages des Syn.
Wahl (Langen, das Oberkonſiſtorium zu erſuchen, die
Anordnung eines jährlich abzuhaltenden
Kurſus für Kunſt-Kunſtgeſchichte und insbeſondere
kirchliche Kunſt - für Geiſtliche ins Auge zu faſſen und
tun=
lichſt bereits bei Aufſtellung des nächſten Budgets
berückſich=
tigen zu wollen.- Inſeiner Begründung führt Antragſteller
aus, daß ſein Antrag nichts anderes ſein ſoll und kann,
als eine Ancegung, deren Ausführung natürlich der
Kirchenbehörde überlaſſen bleiben müſſe. Er denke an die
Aufnahme des Studiums der Tonkunſt in den
Studien=
plan, Abhaltung von Vorträgen über Kirchengeſchichte,
Kirchenbauten, über die Denkmalspflege ꝛc., die den
Geiſt=
lichen u. A. die Beurteilung von Kunſtgegenſtänden im
Beſitz der Kirche, die Mitberatung bei Kirchenbauten,
größeren Reparaturen ꝛc. ermöglichen bezw. erleichtern
ſollen. — Der dritte Ausſchuß hatte in der Mehrheit die
Annahme des Antrages beantragt, in der Erwägung,
daß eine genaue Kenntnis der kirchlichen Kunſt für den
Geiſt=
lichen in unſerer Zeit unerläßlich ſei und in derEinführung in
das fragliche Studium von hervorragender ſachverſtändiger
Seite ein feſter Grund gelegt werden muß. Die
Minder=
heit dagegen hatte, weil das Reſultat eines ſolchen
Kur=
ſus zu dem beabſichtigten Zweck und den aufzuwendenden
Mitteln kaum in richtigem Verhältnis ſtehe, die
Ableh=
nung beantragt. Syn. Buchner gibt dem Hauſe
Kennt=
nis von ihm erſt jetzt zugegangenem Material, begrüßt
die Anregung, die Antragſteller gegeben, hofft aber auf
Grund erwähnten Materials, daß das Haus den Antrag
ablehnen werde. Schließlich zieht Abg. Wahl ſeinen
An=
trag zurück, worauf die Sitzung (2 Uhr) geſchloſſen
wird.
Nächſte Sitzung morgen früh 9 Uhr. Auf der
Tages=
ordnung ſtehen u. a. die Zuſtände am Predigerſeminar
zu Friedberg, Erhöhung der Organiſtengehälter ꝛc.
Iubiläen am Hoftheater.
4 Herr Hofkapellmeiſter Willem de Haan begeht
heute die Feier ſeines 25jährigen
Dienſt=
jubiläums als Kapellmeiſter am hieſigen Hoftheater,
an welcher Feier weiteſte Kreiſe unſerer Stadt Anteil
nehmen. Willem de Haan wurde am 24. September 1849
in Rotterdam geboren. Dort ſollte er nach dem Wunſch
und der Tradition ſeiner Familie Kaufmann werden,
widmete ſich aber der Muſik als Veruf, ſtudierte in Leip=
3ig von 1870-7, in Berlin und Wien von 1871-73,
be=
ſuchte Köln und wurde im Jahre 1873 in Bingen a. Rh.
Dirigent des Cäcilienvereins. Von Bingen kam er nach
Darmſtadt und zwar 1876 als Dirigent des
Mozart=
vereins. 1878 wurde er zweiter, 1881 erſter Kapellmeiſter
am Hoftheater; ſeit 1889 iſt er auch Dirigent des
Muſik=
vereins. Auch unterrichtete er die Kinder des höchſtſeligen
Großherzogspaares Ludwig und Alice in der Muſik. Zu
ſeinen erſten größeren Werken gehörte das am Montag
zur Aufführung gelangte Chorwerk „Harpa” Im
Jahre 1884 wurde ſeine erſte Oper „Die Kaiſerstochter”
aufgeführt, der im Jahre 1895 die Oper Die Inkaſöhnel
folgte, die ſpäter eine Neubearbeitung erfuhr; die erſten
Rummer 248.
Darmſtadter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Oktober 1903.
Seite 17.
beiden Akte dieſer Oper gingen am 28. April 1895 zu
Ehren der Anweſenheit des deutſchen Kaiſers m Szene;
auch während des Beſuches der ruſſiſchen Majeſtäten im
Herbſt 1896 gelangte die Oper hier zur Aufführung.
Außerdem hat de Haan noch eine größere Anzahl
Chor=
werke und Lieder komponiert, von denen der Abend des
Nichard Wagner=Vereins im letzten Jahre eine Probe
gab. Seine von hohem künſtleriſchen Ernſte und
her=
vorragendem Können Zeugnis gebenden Werke zeigen,
daß der Komponiſt hinter dem Dirigenten nicht
zurück=
ſteht.
Mit ſeinem Dienſtiubiläum fällt das 5ojährige
Jubiläum der Hofmuſikkoserte Kongerte zum Veſten
des Witwen= und Waiſenfonds der Hofmuſik) zuſammen.
Ihm, als Leiter der Konzerte iſt zu danken, daß dieſe zu
einer weit über die Grenzen unſeres engeren Vaterlandes
hinausreichenden, anerkannten hohen Bedeutung gelanat
ſind. Sein in der Kunſtwelt hochgeachteter Name iſt mit
demjenigen Louis Schindelmeißers, dem hochverdienten
Gründer der Konzerte, für alle Zeiten unauſlöslich
ver=
bunden.
Wie groß die Verdienſte des hochgeſchätzten Jubilars
um das muſikaliſche Leben unſerer Stadt ſind liegt ſchon
darin ausgedrückt, daß er 25 Jahre den Dirigentenſtab
als Leiter der Hofkapelle geführt hat. Aver nicht allein
die Anregung und Velehrung. die er von dieſer
ehren=
vollen Stätke unſerec erſten Kunſtinſtituts den weiteſten
Kreiſen unſerer miſikliebenden Einwohnerſchaft in reichſtem
Maße gegeben hat, machen ſeine Verdienſte aus. in ſtets
unermüdlichem Eifer, jugendlicher Friſche und
Tat=
kraft hat er ſich an zahlreichen anderen muſskaliſchen
Veranſtaltungen und Feſten in unſerer Stadt beteiligt
und teils deren Leitung übernommen, teils als ausübender
Künſtler mitg=werkt, ſo daß ohne ihn, kann man ſagen,
eine Muſikveranſtaltung in größerem Stile gar nicht
denk=
bar war. In dem letzten Jahrzehni hat er ſomit an der
Spiße des muſikaliſchen Lebens unſerer Stadt geſtanden.
Möge es dem verdienſtvollen und beliebten Jubilar
beſchieden ſein, noch weitere 25 Jahre an der gleichen
Stätte ſeiner Erfolge und Ehren zu wirken und ſich der
allgemeinen Verehrung und Dankbarkeit zu erfreien!
Die wahrhaft jugendliche Friſche und Elaſtisität und
die bewundernswerte Schaffensfreude und Kraft, welche
den Jubilar auszeichnen, laſſen hoffen, daß dieſer Wuniſch
in Epfüllung gehen werde.
Anläßlich der Feier des 50jährigen Beſtehens der
Konzerte zum Veſten des Wilzwer= und
Waiſen=
fonds der Großherzoglichen Hofmuſik, die am 26.
ds. Mts. begangen wird, haben die Mitglieder eine, ihrem
hohen Protektor, Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog
Ernſt Ludwig von Heſſen und bei Rhein gewidmete
Feſtſchrift herausgegeben, enthaltend die Geſchichte des
çonds, eine Ueberſicht der beteiligten Künſtler und
auf=
geführten Orcheſterwerke, ſowie ein Perſonal=Verzeichnis
der Großherzoglichen Hofmuſik. Wir entnehmen
der=
ſelben das Nachſtehende:
Begründer der Konzerte war der Hofkapellmeiſter
Louis Schindelmeißer 1853 1864. Er wandte ſich
mit ſeinem Plane vertrauensvoll an den damaligen
Großherzog Ludwig III, und ſchon am nächſten Tage
nach der Audiens konnte er der Höfkapelle das Schreiben
zukömmen laſſen, mit dem die Geſchichte des Witwen=
und Waiſenfonds der Hofmuſik anfängt. Es lautet:
„An die verehrlichen Herren Mitglieder der
Großherzog=
lichen Hofkapelle in Darmſtadt. Seine Königliche Hoheit
der Großherzog hat mir, in einer geſtern ällergnädigſt
erteilten Audieng. die Erlaubnis gegeben, mit der
Groß=
herzoglichen Hofkapelle und zu deren Vorteil vier große
philharmoniſche Konzerte arrangieren zu dürſen. Zwei
dieſer Konzerte ſollen vor Neujahr und zwei derſelben
nach Neujahr ſtattfinden. Ich wünſche von Herzen, daß
den verehrlichen Mitgliedern der Großherzoglichen
Hof=
kapelle dieſe Nachrichk Freude machen möge, und fordere
dieſelben auf, möglichſt bald 5 Männer aus ihrer Mitte
zu wählen, die den engeren Ausſchuß bilden und im
Vereine mit mir, alles übrige beſorgen und deren
An=
ordnungen Sie ſich unbedingt fügen wollen. Alles Neue
was in dieſer Welt unternommen wird, pflegt von einer
oder der anderen Seite Anfeindungen ausgeſetzt zu ſein;
mögen daher die verehrlichen Herren Hofkapellmitglieder
den Wahlſpruch im Auge behalten: Dürch Einigkeit wird
man ſtark, und nicht den Mit ſinken laſſen, wenn die
erſten Konzerte auch nicht von den pekuniären Erfolgen
gekrönt werden, wie manche vielleicht glauben. Alles
Gute braucht Zeit, und wenn nur einmal der Anfang
gemacht iſt, findet ſich das Uebrige von ſelbſt. Als ich
geſtern Sr. Königlichen Hoheit unſerem gnädigſten Herrn
die Bitte um Genehmigung vorzutragen die Ehre hatte,
gab er nicht allein eine trockene Erlaubnis, ſondern
Hochderſelbe ſchien Sich lebhaft dafür zu intereſſieren.
Dies mag den Herren genug ſein, um mit Vertrauen
und Zuverſicht Hand ans Werk zu legen, und ein
In=
ſtitut gründen und fördern zu helfen, das hofſentlich dem
Publikum zur Freude, der Großherzoglichen Kapelle zur
Ehre gereichen ſoll.”
Am Mittwoch. 26. Oktober, fand das erfte Konzert
im großen Saale der Vereinigten Geſellſchaft ſtatt. Das
Programm lautete: 1. Symphonie von L. van Beethoven
Nr. 7 (As-dur). 2. Arie aus der Oper „Titus” vol W.
A. Mozart; geſungen von Fräulein Marx, Königl. preuß.
Kammerſängerin. 3. Quverture von Feliæ Mendelsſohn=
Bartholdy (die Fingalshöhle auf den Hebriden. 4. „Der
Gang nach dem Eiſenhammer:, Gedicht von Friedrich
v. Schiller, vorgetragen von Herrn Kühn, Muſik von
B. A. Weber. Schon im Januar des Jahres 1855 kamen
die Mitglieder der Hofmuſik auf den Gedanken, den
Er=
trag zur Gründung eines Fonds zur Unterſtützuug ihrer
Witwen und Waiſen zu verwenden und wurden die den
Fonds betreffenden Statuten mit rückwirkender Kraft von
der Mehrzahl der Mitglieder zum Zeichen des
Einver=
ſtändniſſes unterzeichnet. So war ein Inſtitut gegründet,
das trotz mancherlei Schickſale, trotz mehrfacher
Abände=
rung einzelner Paragraphen der Statuten, noch nach
fünfzig Jahren genau nach denſelben Prinzipien
weiter=
geführt wird, die jene tüchtigen, beſonnenen und
fürſorg=
lichen Männer aufſtellten, Prinzipien, die den Zweck
hatten, und vor wie nach den Zweck haben ſollen, den
Witwen und Waiſen der Mitglieder der Hofmuſik eine
angemeſſene Unterſtützung zukommen zu laſſen. Ein
Geſuch ſeitens des Ausſchuſſes, die Konzerte im
Hof=
theater abhalten zu dürfen, war abſchlägig beſchieden
worden, worauf ſich der Ausſchuß an die Vereinigte
Ge=
ſellſchaft wandte mit der Bitte, den großen Saal für die
vier Konzerte zu überlaſſen. Anfänglich wurde auch
dieſer Saal verweigert, doch nach weiteren Verhandlungen
willigte die Geſellſchaft ein, ja, ſie überließ dem Witwen=
und Waiſenfonds den Saal ſogar unentgeltlich, dem
mild=
tätigen Zwecke zuliebe.
Schindelmeißers Nachfolger war Hofkapellmeiſter
Nesvadba. In 1871 tauchte wieder die alte
Frag=
auf, ob die Konzerte nicht im Hoftheater ſtatt im Caale
der Vereinigten Geſellſchaft veranſtaltet werden könnten,
da die Saalmiete für die Verhältniſſe des Witwen= und
Waiſenfonds zu hoch angeſetzt ſei. Wiederum wurde das
Geſuch abſchlägig beſchieden. Unterdeſſen war der lange
geplante Bau eines großen Konzertſaales verwirklicht
worden, und ſo ſiedelte auch der Witwen= und
Waiſen=
ſonds zur Abhaltung der Konzerte in den Saalbau
iber, wo das erſte Kongert am 7. Dezember 1874
ſtatt=
fand. Herr Hofkapellmeiſter Nesvadba, der die Konzerte
12 Jahre geleitet hatte, ſtarb im Jahre 1876. Sein
Nach=
folger war Hofkapellmeiſter Guſtav Schmidt. Er hob
die Leiſtungen der Hofkapelle, ſowohl im Theater als in
den Konzerten, auf ein bedeutend höheres Niveau.
Seit dem Tode vom Großherzog Ludwig III.
voll=
zogen ſich unter der Regierung vom Ludwig IV. im Hof=
waren die entprechenden Ziffern 25165 Mk. bezw.
34928 Mk. mithin Ausgaben mehr 9763 Mk.; dieſe
Ziffern beweiſen die Unterſtützungsbedürftigkeit des
Ver=
eins. Für Penſionen wurden gegen beide Vorjahre
1400 Mk. mehr gezahlt, im Jahre 1504 dürften ſich
die=
ſelben noch ſteigern. Die Rechnung wurde genehmigt
und die Art der ſeitherigen Aufbewahrung des
Ver=
mögens in offenen Depots auf Antrag gut geheißen.
Es folgte der Bericht der Vorſteherin des
Alice=
hoſpitals, den der Vorſitzende verlas. Am Schluſſe
des Jahres 1901 hatte dasſelbe 66 Schweſtern und 3
Lehrſchweſtern. Für 20jährige Tätigkeit erhielten drei
Pizer bite in Beienvie odeD oieredoein olen vde nodrnre Roilkir Rüskenr zud
der Leitung des Inſtituts betraut. An Stelle des Hof=
muſikdirektors Sedlmair (achfolger von E. Steinbach)
trat Herr Hofkapellmeitſter W. de Haan, ſeit 1876
Dirigent des hieſigen Mozartvereins, mit welchem ſich
Hofkapellmeiſter Schmidt fortan in die Leitung der
Kongerte teilte. Als Guſtav Schmidt im März 1880
erkrankte, übernahm de Haan im Hoftheater die
Funk=
tionen der beiden Hofkapellmeiſter und dirigierte
dem=
entſprechend auch von da an die Kongerte, und zwar
- was hervorgehoben ſei - in ununterbrochener Foige.
Herr Direktor Wünzer, erwarb ſich den Dank der
Hofkapelle durch die Maßregel, das Mitſpielen bei den
Konzerten des Witwen= und Waiſenfonds für ſämtliche
Mitglieder der Hofkapelle als obligatoriſch zu erklären.
Dieſer Verordnung iſt die Tilgung von Meinungen und
Anſichten zu danken, die dem Fonds bereits große
Ge=
fahren gebracht hatten und die in der Zukunft jedenfalls
noch viel größere bereitet haben würden. Im Winter
1882 18s3 wurde die Zahl der Kongerte verſuchsweiſe
von 4 auf 5 erhöht, wodurch ein lebhafterer Zuſpruch
ſeitens des Publikums erzielt wurde. So beſſerten ſich
die finanziellen Verhältniſſe allmählich, obgleich noch
immer mit der größten Vorſicht gewaltet werden mußte.
Immer wieder aber tauchte die Frage auf, ob nicht eine
weſentliche Aufbeſſerung der Finangen zu erzielen ſei durch
Verlegung der Konzerte vom Saalbail in das Hoftheater.
Herr Hoftheaterdirektor Wiinzer verſprach, das Geſuch
beim Großherzog zu befürworten. Großherzog Ernſt
Ludwig genehmigte das Geſuch und vom 17. Oktober 1892
an fanden die Kongerte im Hoſtheater ſtatt, und erfreuten
ſich der allgemeinen Teilnahme aus allen Kreiſen der
Be=
völkerung. Nun hatte der Fonds mehr Spielraum und
konnte die Konzerte, was Novitäten und Soliſten betrifft,
etwas glänzender ausſtatten als zuvor.
In'1894 wurde Herr Direktor Wünzer penſioniert.
Ihm folgte als Leiter des Großherzoglichen Hoftheaters
und der Hofmuſik Herr Ober=Regiſſeur Emil Werner,
der dann als Direktor, ſpäter als General=Direktor auch
dem Wittwen= und Waiſenfonds ſeine warme Sympathie
und ſchützende Fürſorge angedeihen ließ. Die Zahl der
Konzerte ward von 5 auf 6'erhöht und iſt dieſe Zahl bis
heute beibehalten worden.
So hatte ſich das Unternehmen aus
beſchei=
denen Anfängen allmählich zu einem, feſtgefügten
und organiſch wohl, gegliederten Körper,
heran=
gebildet, der nun mit Zuverſicht auf dem
einge=
ſchlagenen und vorgezeichneten Weg weiter ſchreiten konnte.
Der Witwen= und Waiſenfonds der Großherzoglichen
Hofmuſik ſteht nach fünfzigjährigem Wirken und Streben
da als herangereifter Träger jener Jdee, von welcher ſeine
Gründer einſt ausgingen. Ein künſtleriſches Inſtitut mit
dem idealen Zweck, nicht direkt ſich, ſondern den
Ueber=
lebenden, denen, die nach uns kommen, zum Segen zu
gereichen, ſie womöglich der erſten, oft bitteren Not zu
entreißen. Viel Leid und Sorge iſt auf dieſe Art
ge=
lindert worden, aber um weiter beſtehen zu können, müß
nachhaltig fortgewirkt und gearbeitet werden. Dazu ſind
eigene Kräfte nicht immer ausreichend, und der Fonds
wird ſtets der Hilfe aller derer bedürfen, die gerne da
mitwirken, wo es gilt, einen idealen Zweck zu erreichen.
Die von Herrn Hoftheatermaler Kempin mit
Buch=
ſchmuck verſehene, reich ausgeſtattete Feſtſchrift enthält
die Porträts der Großherzöge, von Ludwig L. bis auf
Ernſt Ludwig, und ſämtlicher Dirigenten der Hofmuſik=
Kongerte. Die in der Herbertſchen Hofbuchdruckerei
her=
geſtellte Feſtſchrift wird zum Preiſe von 50 Pfg. in den
Buchhandlungen von Schlapp, Bergſträßer, Müller &am;
Rühle, Schutter und Thies zum Verkauf gelangen.
Zur Feier des 2hjährigen Jubiläums des Herrn
Hof=
kapellmeiſters de Haan findet heute vormittag 11¼ Uhr
auf der Bühne des Hoftheaters ein Feſtaktſtatt, abends
wird zur Feier des Tages de Haans Oper „Die
Kaiſers=
tochter; aufgeſührt. Anläßlich des 50jährigen
Jubi=
läums der Hofkonzerte iſt am Montag abend
Feſtkonzert.Nach demſelben findet anläßlich beider
Jubiläen abends 110 Uhr ein Feſtkommers im
ſtädtiſchen Saalbau ſtatt, zu dem der Vorſtand des
Witwen= und Waiſenfonds Einladungen hat ergehen
laſſen.
Ordentliche Generalverſammlung des Alice=
Franenvereins für Krankeupflege.
4 Der Alice=Frauenverein für
Kranken=
pflege hielt geſtern nachmittag im Saale der
Ver=
einigten Geſellſchaft ſeine ordentliche
Haupt=
verſammlung ab. Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin
Ludwig von Battenberg wohnte der
Verſamm=
lung bei, die von dem Geſchäftsführer des Vereins,
Herrn Regierungsrat Dr. Kratz eröffnet und geleitet
wurde. Zu dem erſten Punkt der Tagesordnung verlas
Herr Miniſterialſekretär Gräf den Geſchäftsbericht
des Hauptvereins für 1901 u. 1902, der ſich auf die Tätigkeit
des Vereins nach außen und innen erſtreckte, auf ſeine
Be=
ziehungen zu dem Zentralverein des Roten Kreuzes, zum
Vaterländiſchen Frauenverein, den deutſchen
Krankenpflege=
anſtalten vom Roten Kreus ꝛc., auf die Tätigkeit des
Zentralkomitees, die Penſionskaſſe der Schweſtern und
namentlich auch die Pflege ſelbſt. Hierbei wurde
mit=
geteilt, daß das Miniſterium dem Alice=Frauen=Verein
und ſeinen Zweigvexeinen die Erlaubnis zur Fortführung
des roten Kreuzes, entſprechend den neuen Beſtimmungen
des Geſetzes, erteilt habe. Der Bericht ſchloß mit dem
Dank an alle, welche dem Verein auch in den
ver=
floſſenen Verichtsjahren fördernd und unterſtützend zur
Seite geſtanden haben und dem Wunſche des
Zentral=
komitees, daß die Veziehungen des Hauptvereins zu den
Zweigvereinen immer reger werden mögen und letztere
regelmäßiger Vertreter zu den Sitzungen des
Haupt=
vereins entſenden möchten.
Danach erſtattele der Schatzmeiſter. Herr Geh.
Finanzrat Lauer, den Finanzbericht. Die
Rech=
nungsergebniſſe für das Jahr 1900 waren: Einnahmen
419¾4 Mk. Ausgaben 41655 Mr. mithin Ueberſchuß
269 Mk.; für 1901: Einnahmen 44700 Mk. Ausgaben
reichte die hohe Protektorin, Ihre Großh. Hoheit
Prin=
zeſſin Ludwig von Battenberg, folgenden 8 Schweſtern
das Diplom:Eliſe Trumpfheller, Erneſtine Buß, Katharina
Lippert, Marie Breunig, Magdalena - Böhmann,
Laura Gartenfeld, Alwine Fries und Kathinka Jurey.
Die Berichte der einzelnen Abteilungen des Alice=
Frauen=
vereins verlas, in Vertretung des wegen Erkrankung
ver=
hinderten Vorſitzenden Herrn Geh. Regierungsrats
von Zangen, Herr Miniſterialſekretär Gräf. Der Bericht
erſtreckte ſich auf die Tätigkeit der 8 Komitee=Damen in
der Waiſenpflege, auf die Mitteilungen des Berichtes für
die Aeberwachung der in unentgeltliche Pflege gegebenen
Kinder, deren Beſtrebungen auch in dieſen beiden Jahren
von Erfolg gekrönt waren. Anſtelle der früheren
Vor=
ſitzenden, Frau Staatsminiſter Finger Exz., iſt Frau
Staatsminiſter Rothe Exz. getreten. Herr
Oberregierungs=
rat Hölzinger erſtattete den früher ſchon mitgeteilten)
Bericht über die Tätigkeit des Erziehungsbeirats für
ſchulentlaſſene Waiſen.
Hieran ſchloß ſich die Berichterſtattung der
Zweig=
vereine. In Vertretung des Mainzer Vereins verlas
Herr Medizinalrat Krüg=Mainz den Bericht. Der
Verein zählte 1902 18 Pflegerinnen, die Einnahmen betrugen
42 766 M. die Ausgabe 33499 M. was einen Ueberſchutz
von 9266 M. ergibt. Das Vermnögen belief ſich auf
127889 M. Der Plan zur Erbauung eines eigenen
Heims geht ſeiner Vollendung entgegen. Für den Bau
ſelbſt ſind 148000 M., für die innere Einrichtung 20000
Mark vorgeſehen; es wird deshalb eine Lapitalaufnahme
von etwa 70-80000 M. nötig ſein. Für den
Zweig=
verein Offenbach erſtattete Herr Friedrich Böhm=
Offenbach Vericht, der hervorhob, daß der Mangel an
Pflegerinnen, der ſich in den letzten Jahren ſühlbar
ge=
macht hat, jetzt dans dem Verdienſte der Vorſteherin des
Alicehoſpitals, Frin. Winter, überwunden ſei. Für Bad=
Nauheim erſtattete Herr Bürgermeiſter Kaiſer
Be=
richt. In Bad=Nanheim, wo die Haupttätigkeit der
Pflegeſchweſtern, entſprechend den Verhältniſſen des Ortes,
ſich hauptſächlich auf den Sommer erſtreckt, ſoll ein
be=
haglicheres Heim für die Schweſtern erbaut werden. Für
Lich erſtaftete Herr Stiftsdechant Klingelhöffer
Bericht. Die ſchriftlich eingegangenen Berichke der
Zweig=
vereine in Alzey, Büdingen, Butzbach, Gießen, Reinheim
und Friedberg verlas Herr Miniſterialſekretär Gräf.
Darauf wurde zu Punkt 3 der Tagesordnung,
Be=
ratung und Beſchlußfaſſung über den Antrag des
Zentralkomitees auf teilweiſe Abänderungs und
Neuredaktion der Vereinsſatzungen
über=
gegangen. Der Vorſitzende erklärte, daß in den ſeit 1867
gültigen Statuten infolge des Inkrafttretens des neuen
Bürgerlichen Geſetzbichs, des Reichsgeſetzes vom 22. Mai
1902 und der neuen Beſtimmung des Zentralkomitees
vom Roten Kreuz Aenderungen notwendig geworden
ſeien, die aber meiſt nur redaktioneller Art ſeten. Sie
beziehen ſich auf folgende Punkte: 1. Aufnahme und
Austritt der Mitglieder, 2. Vertretung des Vereins nach
außen hin. Hier iſt anſtelle des bisherigen Zentralkomitees
ein Organ einzuſchalten, ein geſchäftsführender
Aus=
ſchuß, der aus der Präſidentin und dem Geſchäftsführer
beſtehen ſoll, und der als Vorſtand nach 8 26des B. G.=B.
anzuſehen iſt. 3. Anſtellung und Ausbildung der
Pflege=
rinnen. Das Wort „Pflegerin; ſoll übrigens künftig
durch „Schweſter' erſetzt werden. Hier ſollen ergänzende
Beſtimmungen in die Satzungen aufgenommen werden,
namentlich auch über die Prüfung der Schweſtern. 4.
Er=
krankung der Schweſtern. Die Schweſter ſoll im
Er=
krankungsfalle Pflege und ärztliche Behandlung erhalten
und das Gehelt bis zu 6 Monaten fortbeziehen.
Die neuen Statuten haben noch nicht gedruckt werden
können, da Ahänderungen nötig geweſen ſind. Das
Zentralkomitee ſtellt deshalb den Antrag, die
General=
verſammlung niöge das Zentralkomitee ermtüchtigen, den
Wortlaut der Sahungen auf Grund der heutigen Vorlage
definitio ſeſtzuſetzen. Der Antrag wurde angenommen,
worauf die Tagesordnung erledigt war und der
Vor=
ſitzende die Verſammlung mit Worten des Dankes an
die zahlreich Erſchienenenſchloß.
dier ülthadber woh ofl. 1n nſchi, abe lſtden 5N bir.
gaben die Einnahmen um 11473 Mk.; im Jahre 1901
Handel und Verkehr.
f) Frankfurt, 2. Okt.
Gruchtmarkt=
bericht.) Am Wochenmarkt, war, im allgemeinen
ſchwaches Angebot vorhanden und die Tendenz daher
eher zur Feſtigkeit geneigt. Landweigen konnte, troßdem
die Mühlen wenig Kauflüſt zeigten, infolge der geringen
Offerten im Preiſe provitieren; auch Laͤndroggen Zut
gefragt und recht feſt. Ausländiſche Brotfrüchte wurden
beſonders in effektiver Ware ziemlich rege und zu
vor=
wöchigen Preiſen gehandelt. Gerſte bei mangelnder
Kauflüſt ohne Veränderung. In Hafer vollzog ſich
einiges Bedarfsgeſchäft zu etwas erhöhten Notierungen.
In Mais war ſowohl für Comptant= als Zeitlieferung
belebter Verkehr zu gut behaupteten Preiſen.
Futter=
artikel mehr offeriert. Mehl unverändert, aber in beſſerer
Frage. Von den amerikaniſchen Getreidebörſen werden,
nach vorhergegangener Feſtigkeit, wieder mattere
Notie=
rungen gekabelt und haben namentlich die großen
ruſſi=
ſchen Ausſchiffungen, ſowie Engagementslöſungen infolge
der gemeldeten finanziellen Schwierigkeiten ſtimuliert.
Auch Mais war dort rückgängig auf günſtiges Wetter
und Liquidationen: man erwartet ferner eine gute
Mais=
ernte. Hier ſtellen, ſich die Preiſe bei 100 Kilo
wie folgt: Weigen, hieſiger und Wetterauer, 16.20-
16.35 M., norddeutſcher 16.25-16.50 M.,kürheſſiſcher 1630-
1660 M. riiſſiſcher 1670-1770 M. La Plata 1670-16.90
M. Kanſas 17.40-1780 M. Redwinter 17.40-1785 M.
zumäniſche: 1670-1750 Mark, Walla Walla-
Mark, Roggen. hieſiger 13.1021325 M. Pfälzer 13.15-
13.30 M., ruͤſſiſcher 1420 -1450 M., amerikaniſcher 14.20-
1470 M., Gerſte, hieſige 15.30-15.60 M. fränkiſche 15.70
bis 15.90 M. Riedgerſte 15.80-16.20 M. Pfälzer 16.00-
1625 M. ungariſche 17.10-1730 M. Hafer, hieſiger
1300-1375 M. bayeriſcher 13.20-1380 Mark., ruſſiſcher
13.50-1475 M. rumäniſcher 13.40-1470 M. Mais
mixed 13.25-1375 M. La Plata 12.75-1300 M.,
Donaumais 1225-1275 M. Weißer Mais 13.25-1375 M.,
ſſiſcher 12.30-12.90 M., beſchädigter Mais
Mark, Weizenſchalen 850-900 M. Weizenkleie 860-
900 M- Roggenkleie 8.70-1010 M., Futtermehl 1275-
1425 M., getrocknete Biertreber 1075-1100 M., Weisen=
Seite 18.
Darmſtadter Tagblatt, Domnerstag, den 22. Oktober 1903.
Rummer 248.
mehl, hioſiges Nr. 0 2600- 2650 M., ſeinere Marken
28.75 29.50 M. Nr. 12400-2450 M., keinere Marken
25.50- 2600 M. Nr. 2 3300-7350 Mi keinere Marken
24.00-2450 M. Nr. 3 2200-2250 M. feinere Marken
2300-2350 M. Nr. izs-1375 M. feinere Marten
7000- 20.50 M. Noggenniehl, hieſiges Nr. 0 2200-2250
M. Nr. 11925 2045 M. Nr. 2 1ö25-1675 M.
Hambürg, 20. Okt. Wie die,Neue Hamiburgiſche
Börſenhalle' erfährt, ſchweben gegenwärtig in den
Ver=
einigten Staaten darüber Verhandlungen,
inwie=
weit die Wirkſankeik von Inlandskartellen eine Prämiierung
des Exports darſtellt, und zwar unter beſonderer
Verück=
ſichtigung der in Deutſchland beſtehenden Verkaufs=
Vereinigung der Zucker=Raffinerien. Das Blaͤtt
vemerkt dazu, es ſei anſcheinend beabſichtigt, im Hinblick
auf die Tätigkeit dieſer Verkaufs=Vereinigung deutſchen
Zucker troß der Zugehörigkeit Deutſchlands gür Brüſſeler
Konvention wit einem Diſfenrentialzoll zu belegen.
ſeß.Herne; Z. Okt. Der Briktoüberſchüs der
Bergwerksgeſellſchaft „Hibernians im
Septehiber beträat ss7275 Mark gegen 900 476 Mark im
Vormonat und 678510 Mark im September 1902.
Vermiſchtes.
Die Fiſcherei=Ausſtellung, welche die
nordamerikaniſche Bundesregierung auf der Welt=
Ausſterrung in St. Tönis 1904 ins Leben ruſt,
geht mehr und mehr ihrer Verwirklichuſg en Zegen. Sie
dürfte die größte und vollſtändigſte Fiſcherei=Aüsſtellung
eines Landes ſein, die jenials öffentlich vorgejührt
wor=
den iſt. Der an der Epiße der Bundsskommiſſion
ſtehende Kommiſſar Schneider iſt in St Louis
em=
getroffen, um den Bal der großen Aquarien und
Fiſchereigebäude perſönlich zu überwachen. Gleichzeitig
mit ihm trafen aͤus Belgien mehrere Waggonladungen
anderthalbzölligen Glaſes ein, welches zum Bau'Ler
Aguarien verwendet wird, da das amerikäniſche Glas
vor der nötigen Dicke nicht die gehörige Klarhelk beſitt
und vor dem Waſſer eine grünliche Schattiekung
an=
nimmt, welche verhindert, daß die ſchönen Farben
ver=
ſchiedener Fiſcharten vollſtändig zur Geltung kommen.
Es iſt oft behauptet worden, daß die Amekkaner den
Wert der Fiſche als Nahrungsmittel nicht gehörig zu
ſchätzen wiſſen Die Fiſchereikommiſſion der
Bundes=
regierung wird es'ſich deshalb zur Aufgabe machen, im
Püblikum ein größeres Intereſſe für die Fiſchzucht zu
wecken.- Gleichzeitig wil mian die erfolgreiche Tätigkeit
der europäiſchen Regierungen, insbeſondere ver deutſchen.
auf amerikäniſche Verhältniſſe übertragen, ſoweil es ſich
um die Förderung des Intereſſes jür die Fiſchzucht und
um den Eiſenbahntransport von See= und Flüßfiſchen
händelt. Es werden im Fiſchereigebäude nicht Geniger
dls 35 große Behälter von je'5 Füß Höhe, 3 bis 4 Fuß
Breike und 8 Tus Tänge aufgeſtellt' ie HZälfte derſelben
iſt für Sezwaſierfiſche beſtimmt. Das Seowaſſer wird in
eiſernen Baſſinwagen von der Küſte nach St. Louis
ge=
bracht und in einem großen Behälter, der 48000
Gallonen aufnehmen kann, aufbewahrt. Durch große
Fächer wird das Waiſer beſtündig in Bewegunig gehalten.
Von Zeit zu Zeit wird es filtriert und mit Lfk verſetzi
werden, damit es nicht verdirbt. Der durch Verdunſ=uͤng
entitehende Verluſt wird durch Süßwaſier ausgeglichen.
Eine Eismaſchine von 12 Tons Lelſtung wird zur
Ab=
kühlung des Waſſers für ſolche Fiſche, die nur im tiefen
Wäſſer leben, oder für das Süßwaſſer der Flußfiſche,
die in kalkem Waſſer ſich aufhalten ſwie Forellenh.
ein=
gerichtet werden. Von dieſem Hanptbaſſin aus wird das
Seewaſſer nach den einzelnen Aquarien geleitet und in
beſtändiger Zirkulation zum Hauptbaſſin wieder
zurück=
geleitet. Die Behälter werden längs der äußeren Mauern
aufgeſtellt, ſo daß innerhalb des Gebäudes Nur die
Glas=
pläften, durch welche man die Inſaſſen der Aquarien
be=
bbachten kann. liegen, und der innere Raum des
Aus=
ſtellungsgebäudes nicht in Anſpruch genommen wird.
Gegenüber den Beobachtungsſcheiben werden Spiegel
aufgeſtellt, um die ausgeſteilten Gegenſtände zu
verviel=
fältigen und einen größeren Effekt zu erzielen. In der
Mitke des Gebäudessbefindet ſich ein großer Hof. In
dieſem wird ein Behälter von 30 Fuß Durchmeſſer
an=
gelegt und mit Seewaſſer gefüllt, um lebende große
See=
fiſche, Seelöwen und Geehulde auſgunehmen. An den
Wänden des Hofes, der ſberdacht iſt ſollen etwa 5000
Exemplare ausgeſtöpfte Fiſche und jämtliche Produkte
der Fiſcherei ausgeſtellt werden, wie Oel. Kaviar,
Fiſch=
leim, Perlen, Muſcheln, Perlmutter, Korallen, Schwämme.
geräucherte Fiſche uſw. Auberdem wird eine Anzäbl
vor Mutoſkopen die verſchiedenen Fangniethodeno im
lebender Weiſe veranſchaulichen. Man wird jehen, wie
die Netze ausgeworfen und eingezogen werden, wie die
gefangenen Fiſche ſortiert, gereinigt, geſalzen, geräuchert
und verpackt werden.
Literariſches.
- Alt= und Neu=Wien. Geſchichte der
öſter=
reichiſchen Kaiſerſtadt und ihrer Umgebungen von den
älteſten Zeiten bis zur Gegenwart. Zweite, vollkommen
neu bearbeitete Auflage von Karl Edliard Schimmer.
Mit über 500 Abb. Das reich illuſtrierte Werk erſcheint
in 30 Lieferungen au 50 Pf. wovon bisher 15
ausge=
geben, oder in 2 Bänden 750 M. (A. Hartlebens
Ver=
lag in Wien) Die zilleßt erſchienenen Vieferungen 11
bis 15 dieſes Werkes'ſchletzen ſich in Anlage und
Aus=
führung den vorangehenden an beſonders iſt dies auch
in bezüg auf die' ſchöne, vielſeitige illuſtrative
Aus=
ſchmückung der Fall. Der Text der Hefte 11 bis 15
reicht vom Ausgaͤng des Mittelalters bis zum Ende des
großen deutſchen Religionskrieges - einen Zeitraum von
von 750 Jahren umfaſſend, voll wichtiger Ereigniſſe,
die Wien direkt oder indirekt berührten. Beſonders in
den letzteren Partien berührt der konſequent feftgehaltene
obiektiöe Standpunkt angenehm, welcher, alle Retpochen
vermeidend. die Ereigniſſe allgemein verſtändlich und ſo
erzählt, um den Ausſprüch des großen Hiſtorikers Ranke
zu brauchen, zwie es wars
- Fränzöſiſche Grammatik mit
ſuggerie=
renden ſideographiſchen) Zeichen von E. A. Loeau
de Marnen-Leipzig 1903. Verlag von E. Haberland.
Preis geb. Mr. 250. Der Verfaſſer formt die
viel=
geſtaltige und teilweiſe recht ſpröde Materie der
fran=
zöſiſchen Grammatik nach denſelben trefflichen
Grund=
anſchäuungen über eine pſychologiſche Sprachunterweiſung.
die er zuerſt in den beiden von der Kritik ſo überaus
günſtig aufgenommenen Geſprächsbüchlein des gleichen
Verlags Zum Ausdruck gebrächt' hatr- Vas Neue und
Wertvolle ſeiner-Methode, die er Jdeographie nennt,
liegt in dem Verſuche, die zu übermittelnden Vorſtellungen,
Behriffe und Gedanten durch einfache, kurge.
ausdrucks=
volle Zeichen ſinnenfällig darzuſtellen. Dieſe „
ideo=
graphiſchen' Bilder ſichern zunächſt ſchnelles,
eindring=
liches Erfaſſen und treues, feſtes Behalten. In der
Möglichkeit weiter, die Schemelt zu gliedern und auch
wieder zu verbinden, liegt ein vorzügliches Mittel für
die Veranſchaulichung der begrifflichen Analſe; es ſchreitet
ſo der änterricht än der Hand der Zeichen von der
Totalauffaſſung zur Betrachtung der Emzelheiten weiter
und bedient'ſich damit einer ganz und gar natürlichen
Form des Bildungserwerbes.
Letzte Nachrichten.
w.B. Potsdam, 2. Okt. Heute mittag wurde das
von der Skadt vor dem Brandenburger Tor errichtete
Standbild Kaiſer Friedrichs feierlich enthüllt
in Gegenwart des Kaiſerpaares, des Kronprinzen,
ſämt=
licher in Potsdam und in Verlin weilenden Prinzen und
Winizeſfinnen, der Zivil= und Militärbehoͤrden, ſowie der
Stadtoertrelung. Auf dem Feſtplaße hatten ſich die
Schulen, Vereine, die Generalität, das Offizierkorps des
Regiments Garde du Corps und des Erſten Garde=
Regiments, die Leibeskadron der Garde du Corps und
die Leibkompagnie des Erſten Garde=Regiments
aufge=
ſtellt. Bei der letzteren waren die fünf jüngeren Prinzen
eingetreten. Das Kaiſerpaar wurde vom Publieum mit
Hochrufen begrüßt und nahn nachdem der Kaiſer die
Front der Ehrenkömpagnie abgeſchritten hatte, Aufſtellung
Uiter dem prunköblien Baldachin. Der Poksdamer
Männergeſanhverein eröffnete die Feier mit dem Geſang
einer Synine 'Bürgermeiſter Vorkaſchner hielt eine
An=
ſprache. Nach der Rede fiel auf den Wink des Kaiſers
die Benkmalshülle. Während die Truppen präſentierten,
brachte der Bürgermeiſter das Kaiſerhoch aus. Die
Feſt=
verſammluna jang die Nationalhymne.
- .B. Meiniügen, 21. Okt. Sämtliche Ziegeleien
längs der Werra'ſchlöſſen ſich. dem „Meininger Tagebl."
zuföſge, au einem Kartell zuſammen, welches den
Verkäuf ſeiner Produkte nach Meiningen als Zentrale
verlegt.
deſſ B. Leipzig. 21. Okt. Die Ernennung des Wirkl.
Geh. Nates Br. Gütbrod=Berlin zum
Reichsgerichts=
präſidenten ailt als bevorſtehend.
WB. Köln, 21. Okt. Zum Direktor im
Reichsjuſtis=
amt an Stelle des zum Präſidenten des
Reichsgerichk=
in Ausſicht genommenen Geheimen Juſtigrat Dr.
Entbros wirde der bisherige Vortragende Rat im
Reichsjuſtigamk- Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat
Dr. Hofmann ernannt.
- „B.Balle, 21. Okt.: Der Schnellzug Nr. 58
über=
fuhr heute nachmittag bei Eisleben eine ältere
Bauers=
frau. Die Frau war unter der Barrisre durchgekrochen
und verſäumte troß Pfeifens der Jokomotive, rechtzeitig
zurückzutreten. Sie wurde vom Züge erfaßt, etwa
40 Schritte weit mitgeſchleift und blieb. bis zur
Unkennt=
lichkeit entſtellt, zwiſchen den Schienen liegen.-Den
Zug=
führer trifft keine Schuld ?
wB Görlitz, 21. Okt. Auf Grube „Viktoriau bei
Senftenberg ſt ür3te ein Stollen ein. 3 Verhleute wurden
verſchüttet. Vis Nachmittag waren die
Aüfräumungs=
arbeiten noch nicht ſo weit vorgeſchritten, daß man zu
den Verſchütteten gelangen konnte.
- Kiel. 2. Okk. Ber mikkeiner Holgladung
ein=
treffende Stettiner Dampfer„Saxonia” iſt geſtern abend
in der äußeren Föhrde von dem auslaufendem
Königs=
berger Dampfer„Spartac angerannt uud ſchwer
be=
ſchädigt worden. Die „Saxonia- wurde bei
Friedrichs=
ork auf flachen Strand aeſetzt, um das Schiff, das voll
Waſſer lief. vor dem Sinken zü bewahrey' Auch die
„Sparta” erlitt erhebliche Beſchädigungen.- Menſchen ſind
nlicht verunglückt.
uſt. B. Poſen, 21. Okt. Der Kaſſenrendant der hieſigen
Strafanitalt Hemig iſt nach Unterſchlagung von
15000 Mr. flüchtiggegangen.
W.B. Wien. 21. Okt. Finanzminiſter v. Lukacs
wurde heitte vormittag 9 Uhr 30 Min. vom Kaiſer in
anderthalbſtuͤndiger Audiens empfangen Nachdem Lukacs
geſtern den Kaſer über die im Neuneräusſchuß der
liberalen Partei' herrſchende Auffaſſung in Kenſitnis
geſetzt hatte, teilte der Monarch dem Finansminiſter heute
ſeinen Standpunet mit und beauftragke ihn, dieſen
Standpunkt zu vertreten. Lukacs kehrt heuͤte abend naͤch
Peſt zurück. Miniſterpräſident Khien=Hedervary wirde
mittags um 12 Uhr 30 Min. vom Kaiſer in Audienz
empfangen und kehrt vorausſichtlich heute abend nach
Peft zurück
CWB. Wien, 2. Okt. Der Kaiſer empfing den
Lord Methuen, der ihm im Auftrag des Köſigs
Eduard einen Marſchallſtab überreichte. Der Kaiſer
trug engliſche Marſchallüniform.-
WB. Trieſt. 2l. Okt. Heute vormittag fand in
An=
weſenheit des Mimiſterpräſidenten von Körber, der
Spitzen der Zivil= und Militaͤrbehörden der
Stapel=
lauf des neu erbauten Doppelſchrauben=Dampfers des
Deſterreichiſchen Lloyd Körber ſtatt, welcher beſonders
für den Vienſt nach Otafrika beſtimmt iſt.
Miniſter=
präſident von Körber dankte in längerer Rede für die
Ehre, die ihm mit der Benennung des Schiffes mit ſeinen
Noͤmer erwieſen worden ſei. Näch Schluß der beifällig
aufgenommenen Rede wurde das Schiff unter ſtürmiſchen
Hochrufen aglücklich vom Staͤpel gelaſſen.
W.B. Baris. 21. Okt. Der Deplltierte Deſtournelles
erklärte dem Vertreter des New=York Heralde, das
franzöſiſch=engliſche
Schiedsgerichtsab=
kommen ſei nur ein erſter Schritt. Vier aͤndere
gleich=
artige Abkommen mit Italien, Holland, Schweden und
Norwegen ſeien in Vorbereitung. Der
franzöſiſch=
ikalieniſche Vertrag werde noch vor der Reiſe Lonbets
nach Rom veröffenklicht, die übrigen binnen kurzem
unter=
zeichnet werden.
wiſ. Br Paris, 2. Okt. Die internationale
Sani=
tätskonferenz hielt heute ihre J. Plenarſibung ab.
Den Schluß bildete eine Konſerens der
SSpezialkommiſ=
ſionen. die im Laufe dieſer Woche zuſammentreten.
vſ.B. Dünkirchen, 21. Okt. Die Hafenarbeiter
ſprachen ihre Mißbilligiing darüber aus. daß die
Kohlen=
verlader ohne Zuſtimmung der Genoſſenſchaft in den
Ausſtand getreten ſind.Die Kohlenverlader nehmen
jedenfalls heute die Arbeit wieder auf.
iſs. Chriſtiania, 21. Okt. Im heutigen
Staats=
rat lreichte das Miniſterium Vlehr'ſem
Entlaſ=
ſungsgeſuch ein. Nach der Staatsratsſitzung berief
der König den Führer der Rechten Storching
undPröfeſſor Dr. Hagerup; zur Konferens
über die Vildung des- euen Miniſteriums zu
ſich. Es verlautet, Profeſſor Hagerup werde heute
vem König die Miniſterliſte vorlegen. Die Ernennung
des neiten Miniſteriums wird dann Ffür morgen erwartek.
Dem=Morgenblader= zufolge wird der bisherige Staatsrat
Dr. Gigurd Ibſen zum Chef des Staatsrats,
Abteilung für Stockholm. Oberftleutnant Stregſtas
zum Kriegsminiſter, Ingenieur Hanſen zum Miniſter
der öffentlichen Arbeiten ernannt werden.
WB: Chriſtiania, 21. Okt. Profeſſor Hagerup
erhielt heute nachmittag vom König den forniellen
Anf=
trag zur Kabinettsbildung.
1 Petersburg, 21. Okt. Die „Nowoie
Wremja=
melder aus Wladiwoſtok: Auf Anfrage des javaniſchen
Konſuls, ob die Japaner Wladiwoſtor verlaſſen ſöllen,
antwortete die japaniſche Regierung. daß kein Grund
da=
zu vorhanden ſei. 2 Generalleutnant Lenewitſch, der
bis=
herige Kommandant des erſten ſibiriſchen Armeekorps
wurde zum Kömmandeur des Amurmilitärbezirks
er=
nannt. 2 Der Rüßkii Invalidu meldet die Erſtennunig
des Profeſſors der Generalltabsakademie, Oberſten
Ogo=
rodnikow, zum erſten Militäragenten in China.
Waßhington; 21. Okt Die Beamten des
Staats=
departements verhehlen nicht, daß der Schiedsſpruch
in der Alaska=Grenzfrage ſie mit Befriedigung
erfüllt. Sie erklären, das ſie ihn ſogar für günſtiger
er=
achten, als den durch den Hay=Pauncefote=Vertrag
ge=
ſchaffenen modus vivendi. Staätsſekretär Hay wurde in
der heutigen Sitzung des Kabinetts, in der er Mikteilung
von dem Schiedsſprüche machte, herzlich beglückwünſchk.
Präſident Rooſevelt und das Kabinet ſehen den
Schieds=
ſpruch für deu bei weitem größten diplomatiſchen Erfoſg
an. den die Vereinigten Staaken ſeit einem
Menſchen=
aiter errungen haben. Sie ſind beſonders darüber
er=
freut, daß jeder Schatten, der auf dem Anrechte
Ameri=
kas äuf Alaska, das wahrſcheinlich binnen wenigen Jahren
ſtark bevölkerk ſein werde, haftete, beſeitigt worden iſt.
(Statt jeder beſonderen Nachricht.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Mitteilung. daß unſere
liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter
und Schweſter
(8343
Frau Kath. Olbert Wwo.
geb. Herrmann,
am Mittwoch nachmittag im 70. Lebensjahre
nach langem, ſchwerem Leiden ſanft dem
Herrn entſchlafen iſt.
Im Aamen der lrauernden Hinterbliebenen:
Darmſtadt, den 21. Oktober 1909.
Die Beerdigung findet Freitag. 23. Oktober,
nachmittags 2 Uhr, vom Eliſabethenſtift
aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe der Teilnahme
beim Hinſcheiden unſeres lieben Vaters, des
Generallentnants
beehren wir uns, herzlichen Dank zu ſagen.
Darmſtadt, den 21. Oktober 1903.
Die Hinterbliebenen
B18352)
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Mutter,
Groß=
mutter, Schwiegermutter und Tante, (18370
Frau Amalie Haz Wuo.
ſagen wir allen herzlichen Dank.
Familie Chr. Leissler.
Familie Louis Hüller Vwe.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang '½7 Uhr.: Die Kaiſerstochter!.
Vorſtelkung um 8 Lhr im =Orpheuml
Konzert und 178 Uhr im Reſtaurant„Metropole.
Konzert um 8 Uhr im „Burgbräun
Kaiſerpanorama Wilhelmienſtraße 29.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 23. Oktober.
Gold= und Silbergegenſtände=Verſteigerung
um 2 Uhr im ſtädtiſchen Pfändhaus.
Gollesdienſt in der igraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 23. Oktober.
Vorabend 5 Uhr 2. Min.
Samstag, den 24. Oktober
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Schrifterklärung.
Sabbataülsgang 6 Uhr 5 Min.
Gottesdienſt in der Aynagoge der igraelitiſchen
Religions-
geſellſchaft.
Samstag, den 24. Oktober.
Vorabend 4 Uhr 45 Min.- Morgens 8 Uhr — Min.
Nachmittags 4 Uhr — Min. Sabbatallsgang 6 UUhr5 Min.
Wochengottesdienſt von Somntag, den 23. Okt. an:
Morgens 6 Uhr 30 Min. Nachmittags 5 Uhr- Pein.
ruck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.