Inſerake
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtast
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Veſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 150 Mkl.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.
166. Fahrgang.
Verbunden mit „Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Alluſtvierkes Unkerhallungsbſalk.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N 245.
Montag, den 19. Oktober.
1903.
B e k a u n t m a ch u n g.
Mit Rückſicht auf eingelaufene Beſchwerden haben wir die Schutzmannſchaft
erneut angewieſen, bei unnötigem Peitſchenkuallen mit aller Entſchiedenheit
einzuſchreiten.
Darmſtadt, den 16. Oktober 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Hr. Kratz.
[18115
Sm Handelsregiſter W wurde heut
eingetragen die Firma:
Vergebung von
Pflafter=
arbeiten.
„Adlern Heſſiſche
Lebensverſiche=
rungsbauk auf Gegenſeitigkeit in
Darmſtadt, Darmſtadt.
Gegenſtand des Unternehnens iſt die
Uebernahme unmittelbarer Kapital=
Ver=
ſicherungen auf das Leben von Perſonen
mit oder ohne Einſchluß des
Invaliditäts=
falles.
Der Garantiefond beträgt 300000 Mk.
Verſicherungsverein auf Gegenſeitigkeit.
Die Erlaubnis zum Geſchäftsbetrieb
iſt unterm 10. Juli bezw. 1. Auguſt
1903 erteilt.
Die Deckung der Ausgaben erfolgt
durch wiederkehrende Beiträge im
Vor=
aus mit Vorbehalt von Nachſchüſſen;
eine Kürzung der Verſicherungsanſprüche
iſt nicht vorbehalten.
Die Bekanntmachungen des Vereins
erfolgen durch:
1. den Deutſchen Reichsanzeiger,
2. die Darmſtädter Zeitung.
Der Vorſtand beſteht aus einem
Direktor, der vom Aufſichtsrat durch
notarielle Wahlurkunde gewählt wird.
Der Aufſichtsrat beſteht aus mindeſtens
drei und höchſtens acht Mitgliedern, die
durch die Generalverſaminlung aus der
Zahl der männlichen großjährigen
Mit=
glieder des Vereins und
Garantiefonds=
zeichner gewählt werden.
Oberſtes Organ des Vereins iſt die
Generalverſammlung der Mitglieder, die
ſeitens der Direktion mittels einmaliger
Bekanntmachung der Tagesordnung
be=
rufen wird.
Vorſtand iſt Direktor Wilhelm Stein=!
feld in Darmſtadt.
Die Mitglieder des erſten
Aufſichts=
rats ſind:
1. Stadtverordneter Konrad Egenolf,
2. Prakt. Arzt Dr. Alfred
Machen=
hauer,
3. Rechtsanwalt Dr. Karl Simon,
(18106
alle in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1903.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt.
Die Neupflaſterung der oberen
Rhein=
ſtraße zwiſchen Ernſt=Ludwigs= und
Paradeplatz, ca. 350 gm, ſoll verdungen
werden.
Arbeitsbeſchreibungen u. Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Waldſtraße
Zimmer Nr. 1. während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Samstag, den 24. Oktober l. Js.
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
(181290i
Keller.
Belaunfimachuuh.
Montag, den 9. November 1903,
vormittags 10 Uhr,
ſollen nachverzeichnete dem
Maurer=
meiſter Heinrich Meyer I. aus
Eber=
ſtadt in der Gemarkung Darmſtadt
zuſtehende Immobilien in unſerm Bureau
im Rathaus zwangsweiſe verſteigert!
Flur Nr. ⬜ Mtr. 1) 4 635⁄₁₀ 371 Hofreite Innere 2) 4 636¹⁄₁₀ Ningſtraße,
274 Hofreite zwiſch. 3) 4 636³⁄₁₀ der Frankfurter
Chauſſee u. dem
Liebfrauenpfad
315 Hofreite Innere 2 4 636⁄₁₀ Ringſtraße,
202 Bauplatz; da= 5) 4 636⁄₁₀ ſelbſt,
280 Bauplatz
da= 6) 4 636⁄₁₀ ſelbſt,
378 Bauplatz da=
ſelbſt.
Genehmigung kann auch dann
er=
ſolgen, wenn die Taxation auch nicht
erreicht wird.
Darmſtadt, 16. Oktober 1903.
Großherzogliches Ortsgericht I.
Müller. (18119
Städtiſche Straßenbahn.
Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung, betreffend den Winterfahrplan,
wird darauf hingewieſen, daß die Wagen von der Landskronſtraße mmmehr
bis zum Schloßgartenplatz durchlaufen, während die vom Herdweg
kommenden Wagen nur bis Hauptbahuhöfe verkehren.
Darmſtadt, im Oktober 1903.
(180500
Städtiſche Straßenbahu=Verwaltung.
Auſſorderung.
Wie in früheren Jahren beabſichtigt der Vorſtaͤnd des Heſſiſchen
Landes=
vereins vom Roten Krenz unter Mitwirkung des Alire=Frauenvereins für
Krankeupflege mit Anfang November d. J. einen Lehrgaug in der
Kranken=
pflege für ſolche Frauen und Jungfrauen einzurichten, die für den Kriegsfall
bereit ſind, die Pflege verwundeter und erkrankter Soldaten unter dem Roten
Kreuz zu übernehmen. Es ſollen unter Leitung des Herrn Großherzogl.
Leib=
larztes Dr. Happel 12 Lehrſtunden (wöchentlich 2. vorausſichtlich Dienstags und
Freitags von 5-6 Uhr nachm.) abgehalten werden, ſelbſtverſtändlich
unentgelt=
lich. Damen, die zur Teilnahme oder Wiederteilnahme an dieſem, den nützlichſten
wie zugleich edelſten Zwecken dienenden Unterricht bereit ſind, wollen ſich
mög=
lichſt bald anmelden entweder bei ihrer Exzellenz Fran Staatsminiſter Rothe
(vormittags 10½—11½ Uhr) oder bei Herrn Dr. Happel, Riedeſelſtr. 33
(18113
(nachmittags 2-4 Uhr).
Alice=Frauenverein für Frankenpflege. Heſſ. Landesverein vom Bolen Krenz.
Buchner,
Victoria,
Oberkonſiſtorialpräſident.
Prinzeſſin von Battenberg.
GGOS LiAuköUhzOOt-
Hotel „Prinz Carkéé,
590
Ich habe mich hier
SRhGiuairusne Gl D
niedergelaſſen.
33som
(
R. Dostreicher,
prakl. Lahnarzl.
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zur Verkügung.
Froſt im Frühling.
Roman von Georg Reugs.
M
Nahbruck verboten.
Viergehntes Kapitel.
Iſt Herr dAlbaret zu Hauss
Es war in der Karnevalszeit. Winegg ſuchte
auf dem Heimweg vom Atelier den Bruder auf.
Ja, bitt ſchön, der Herr iſt in ſeinem Zimmer.
Winegg ging den Korridor entlang, klopfte an
und öffnete die Tür, ohne ein Herein Abzuwarten.
Im erſten Moment ſtutzte er und wußte nicht gleich,
wen er vor ſich ſah. Mit dem Rücken gegen das
Fenſter, bequem im Seſſel zurückgelehnt, ſaß ein
junger Mann in ſchwarzem Atlas. Er hatte ein
Bein übergeſchlagen und hielt es mit der Rechten
umklammert, ſo daß ſich die lange ſchmale Hand
deutlich von dem ſchwarzſeidenen Trikot der Wade
abhob. Vor ihm ſtand ein gefüllter Champagnerkelck
und eine Champagnerflaſche in Eis. Den Kopf nach
der Tür hingewandt, ſah er dem Eintretenden
erwartungsvoll entgegen.
Was, Brüderchen, Du? Famos, kommſt wie
gerufen!
Lebhaft ſprang er auf und reichte ihm die Hand.
Ich kam mir ſchon ganz ſtupid vor, hier allein
Sekt zu trinken. Bei einem Glas ſchweren
Bur=
gunders kann man allenfalls allein vor ſich hin=
ſimpeln, aber zum Champagner gehört Leben, Lachen,
Gläſerklirren und ..
Ich fürchte, dann iſt meine Geſellſchaft auch
nicht die richtige.
Aber immer beſſer, als gar keine. Nimm Platzl
Laß Dich erſt anſchauenl Wie der Kerl ausſieht,
famos!
Die Arme in die Seiten geſtemmt, ſtand Winegg
vor ihm und betrachtete mit grenzenloſem
Wohl=
gefallen die vornehme Geſtalt. Das war ein Anblick
für ſein Künſtleraugel
Frei nach van Oyks „Herzog von Croi' in der
alten Pinakothek! Nur daß der Hochſelige noch
Brokatärmel hat und ich ganz ſchwarz bin zu dem
Künſtlerfeſt heute Abend. Deviſe: ſchwarz und weißl
Kommſt Du nicht auch mit Deiner Frau?
Ich ſchlug e3 Suſi vor. Sie wollte nicht.
Komm, trink Alterl Die Frauen ſollen leben.
Alfred nahm ein Waſſerglas vom Tiſch und goß
dem Bruder ein. Der beobachtete ihn ſcharf. Was
bedeutete dieſe nervöſe, entſchieden forcierte Luſtigkeit?
Mit dem Ball hatte ſie nichts zu tun. Ihn regte
kein Feſt mehr auf. Er müßte denn irgend jemand
erwarten, wieder einmal verliebt ſein. Winegg trank
einen Schluck, und indem er das Glas niederſetzte,
ſagte er: „Weißt Du, daß Du im übrigen ganz
miſerabel ausſiehſt ?„
Alfred zog ein Büchschen mit
Fünfminuten=
brennern aus der Taſche, entzündete einen und reichte
ihn dem Bruder.
Bitte, beleuchten, es wird ſchon dunkel.
Winegg leuchtete in das blaſſe, ſchöne Geſicht.
Ja, miſerabel - bleich - übernächtig - blaue
Ringe unter den Augen.
Eine famoſe Aſchermittwochleiche würde ich
ab=
geben, ſo eine, die früh um ſechs mit verglaſten Augen
auf dem Prellſtein ſitzt und in die Regenpfützen ſtiert.
Sol
Er ſetzte ſich leicht auf die Armlehne des Seſſels,
nahm die kraftloſe Haltung eines Betrunkenen an,
und ſo dumpf und gebrochen ſtirte er vor ſich hin,
daß Winegg, der das mimiſche Kunſtſtück erſt mit
größtem Intereſſe betrachtet, ärgerlich ſagte: Hör aufl
Man kriegt den Kater, wenn man es ſieht, fühlt es
bis in die Eingeweide. Du hätteſt einen brillanten
Komödianten abgegeben.
Das haben'ſchon mehr Leute geſagt, und noch
dazu einen, der nür von ſeinen Schulden und dem
Souffleur gelebt hätte.
Er ſtürgte den Champagner hinunter und goß
von neuem ein.
Wozu trinkſt Du eigentlich das Zeug?
Um mir Stimmung zu machen. Das trifft ſich
bei mir oft ſo verflucht; am Aſchermittwoch bin ich
in Karnevalsſtimmung, und am Karneval hab ich
Gie B.
Darmſadter Tagblatt, Montag, den 10. Oktober 1903.
Rummer 245e
ahrplau der Fädtiſchen eſektriſchen Straßenbahu.
15
Böllenfalltor
Herdweg
Ernſt=Ludwigsplatz „
Hauptbahnhöfe an
Hauptbahnhöfe
Ernſt=Ludwigsplatz
Herdweg
(
Herdweg.
Böllenfaltor
552
14
706
Giltig vom 16. Oktober 1903.
Ha; Böllenfalltor-Herdweg-Hauptbahuhöfe (Signalfarbe weiß):
701
J07
Hi5
⁄₈2₈
13.
530
736
722
530
737
Nach d.
Saal=
bau und der
Taunusſtr.
15
746
800
806
800
807
813
801
go7
815
821
815
822
828
8is uſw. viertelſtündlich bis 104
uſw. in Abſtänden von 7½ Minuten bis
3 7½
„
Ib.
Hauptbahuhöfe-Herdweg-Böllenfalltor (Signalfarbe weiß).
763 1 80 86s 1 8i5 ⁄82½Juſw. in Abſtänden von 7½ Minuten bis
„
pi132I 3o I 8er 8i6 82 83018
737) ⁄₈
1 80
82
„ Viertelftündlich bis 105
745
800
816
80
„ 104
Saalbau
Ernſt=Ludwigsplatz „
Taunusſtraße
Tnunusſtraße
Faſauerie;
an
Wagen fährt nur bis Ernſt=Ludwigsplatz und nach der Wagenhalle.
IIb. Faſanerie-Taunusſtraße-Saalbau (Signalfarbe grüln).
Ha. Saalbau-Lannusſtraße-Faſanerie (Signalfarbe grün).
737 1 76 1 7821 800 8071 uſw. in Abſtänden von 7½ Minuten bis
„ 7½
ö¾2al öaindl 3a ös so 8o
8is 82
„ 7½
ör-2 7o
„ hälbſidl. bis 18, Sann viertelidl. bis
746
500
„ Zob
ſdann
1045
105
119
11
119
11½
113
1135
113₈
115
113
122
102
ſdann4
1140
1153
124
1400
faſanerie
„b
Launusſtraße
Ernſt=Ludwigsplatz
8 an
Saalbau
Schloßgartenplatz, ab
Hauptbahnhöfe;
Ernſt=Ludwigsplatz
Landskronftraßew an ½ —
645
62 j06
700
ſ07
14)
„)
72 „
14₈
56 7₈2
4⁄₈
800
21⁄₈
807
2⁄₈
815
800
uſw. halbſidl. bis 20, dann viertelſtdl. bis
8o7
„ in Abſtänden von 7½ Minuten „
ban
8is
1045
„
82
„ „
„ 7½ „ „ 1153
[103
1HIa. Schloßgartenplatz-Hauptbahnhöfe-Ernſt=Ludwigsplatz-Landskronſtraße (Signalfarbe blau).
645 700 716 1752 80 663 500 808 ⁄o 46. 1 807 816 ⁄₈ 2⁄ 75 790 75 7₈ 800 2₈ 815 822 84( Dieſe Wagen fahren nur bis Schulſtraße und dann nach dem Böllenfalltor.
uſw. in Abſtänden von 7½ Minuten bis
ann
7½
3
1042
113
115
113
14
13113—
Landskronſtraße
Ernſt=Ludwigsplatz
652 ½
Hauptbahnhöfe
Schloßgartenplatz an 2 66 ⁄o l zö6 38 3465 3 82 5o Sol 8isl 82l8ol87
( Dieſe Wagen fahren nur bis Schulſtraße und dann in die Wagenhalle.
H1Ib. Landskronſtraße-Ernſt=Ludwigsplatz-Hantbahuhöfe-Schloſgartenplatz (Signalfarbe blau).
3179)80) uſw. in Abſtänden von 7½ Minuten bis
v6 72Ol'srl'ols.
1461 ⁄ sa8osoSiSlsO!
03
[113
⁄
PferdeVerkauf.
Am Montag, den 19. Oktober 1903,
vormittags 11 Uhr,
wird auf dem Hofe der alten Artillerie=
Kaſerne, Heidelbergerſtraße, ein junges,
nicht mehr zum Artilleriedienſt geeignetes
Pferd öffentlich meiſtbietend gegen gleich
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Regiwents Nr. 25. (18112]
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(181100idd
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Schuchardſtraße 1, erſter Klonk,
(7948a
Hete Hnst-hardrigstranre.
GEnöumrE miscnonaeh. EEiksre Sovenonas.-
Verkaufsstellen durch Plakate kenntlich. (15906I
den Aſchermittwochskater - nur den moraliſchen,
natürlich, ich bin ganz nüchtern.
Da wirſt Du Dich lia ausgezeichnet amüſieren.
Die Brüder ſaßen ſich jetzt gegenüber. Allmählich
brach die Dunkelheit herein; aber das flackernde Feuer
warf, da die Tür des Ofens aufſtand, einen ſolch
hellen Schein ins Zimmer, daß jeder das Geſicht und
die Geſtalt des andern vor ſich ſah.
Das hoffe ich auch. Die Baronin Raynold iſt
ſozuſagen meine Partnerin. Sie kommt in weißem
Atlas, ſtammt aus derſelben Zeit wie ich, aus
dem=
ſelben vornehm liederlichen Kreiſe. Wir werden nicht
übel zuſammen ausſehen. Nur die Haarfarben paſſen
nicht recht - ſie rot, ich blond; ſonſt hoff ich, ſind
wir ganz auf einen Ton geſtimmt. Vielleicht ſetzt
ſie mir zuliebe eine ſchwarze Perücke auf; ich konnte
mich von meinem Blond nicht trennen, - mit müder
Gebärde griff er in das lockige Haar - ich bin noch
nicht ſo weit wie ſie, daß mich neine Haarfarbe
manch=
mal anekelt. Das kommt noch - natürlich - muß
ein ſehr intereſſanter Moment ſein.
Er ſprach monoton, müde, blaſiert. Winegg
ant=
wortete nichts. Was ſollte er auf dieſe Rede ſagen,
die dem Sprechenden ſelbſt ganz gleichgültig war?
In dieſer Stimmung war nichts mik ihm anzufangen.
Da nahm er alles Ernſte leicht und alles Leichte
ernſt, ſpielte den Uebermüden, Blaſierten, nur weil
ihn innerlich irgend etwas beſchäftigte, das ihn leiden
ließ und das er verbergen wollte um jeden Preis.
Du haſt doch nichts dagegen, daß ich mit der
Baronin gehe?
Er warf dem Bruder einen beobachtenden Blick
32. Der war in Gedanken ſo mit Alfred ſelbſt
beſchäftigt, daß er die Frage nicht gleich verſtand
und ſich erſt beſinnen mußte.
Mit der Baronins Gott bewahre, nicht das
mindeſte.
Nun alſo.
Aber was läufſt Du plötzlich hinter ihr her,
nachdem Du Dich zuerſt kaum um ſie bekümmert
haſt? Du warſt in der erſten Zeit Deines Hierſeins
ein ganz anderer Menſch geworden, haſt gearbeitet,
vernünftig gelebt. Von mir will ich nicht reden;
aber Suſis Verkehr übte ganz entſchieden einen ſolch
vorzüglichen Einfluß auf Dich aus, wie, ich möchte
ſagen, wie einſt der unſerer Mutter. Was entziehſt
Du Dich plötzlich ohne alle Urſache dieſem Einfluß,
betrittſt kaum mehr unſer Haus, in dem Du faſt
täglich aus= und eingegangen?
Von dieſem Thema mußte er den Bruder
ab=
bringen um jeden Preis, und Alfred fragte plötzlich:
„Sag mal, wie ſteht es eigentlich mit Dir und der
Baroninzo
Wie ſoll es mit uns ſtehen?
Ihr liebt Euch nicht?
Biſt Du toll? Wie kommſt Du auf dieſe Frage?
So nebenbei. Es heißt in den Künſtlerkreiſen
ganz allgemein, ſie ſei Deine Geliebte, und Du
lehnteſt alle Aufträge ab, um nur ſie allein zu
malen.
Das iſt nicht wahr!
Winegg ſprang auf, ging erregt ein paar Schritte
hin und her, dann zwang er ſich zur Ruhe - der
Klatſch wär höchſtens lücherlich - und ſetzte ſich
dem Bruder wieder gegenüber. Dieſer hatte
mittler=
weile eine Zigarette angezündet und bot Winegg die
andere dar. Winegg ſtieß die Hand mit der
eleganten Zigarettentaſche von ſich.
Es iſt nicht wahrl Ich liebe die Baronin ſo
wenig als ſie mich. Wenn ich Aufträge ablehute,
ſo geſchah es, weil ich andere Arbeiten vorhabe und
dem profeſſionsmäßigen Porträtieren mehr und mehr
den Rücken kehren will zu Gunſten eigener
Kom=
poſitionen. Und es iſt nicht wahr, daß ich ſie allein
malel Ich bin nicht ſo hirnverbrannt, eine einzige
Geſtalt durch alle Bilder zu hetzen. Zu einem Bilde
hat ſie mir noch geſeſſen, dann male ich ſie nicht
mehr. Das weiß ſie ſo gut als ich, ebenſo wie ſie
ſich klar darüber iſt, daß ſie für mich nichts iſt, als
ein feſſelndes Modell.
Dann nimm an, daß ich ſie auch als„
Modell=
betrachte. Ich will ſie mit der Feder malen und
habe keine Abſicht, ihr eine Liebeserklärung zu machen.
Das mag ja ſein. Wenn Du Dich aber weiter
ſo um ſie bemühſt, wird ſie Dich doch noch eines
Tages verliebt zu ihren Füßen ſehen.
Beruhige Dich, das würde ein kurzer Spaß ſein.
Ja, aber wozu in des Teufels Namen? Das
bedeutete für Dich nur eine neue Erregung,
Ver=
zettelung, Zerſplitterung ohne Ende. Mußt Du
über=
haupt ſo raſen, Menſch, als wenn das Dein letzter
Karneval wäre? Wie viele haſt Du ſchon
durch=
tobt, und ſchließlich iſt's doch ewig dasſelbe: Denk
wenigſtens an Deine Geſundheitl Deine
Rippen=
fellentzündung in Bonn war ein Blutſturz, hab'
ich neulich erfahren.
Ah bah, ein ganz unbedeutender - kaum der
Rede wert.
(Fortſetzung folgt.)
Nunner 245.
Darmſtädter Tagblatt, Moutng, den 19. Oktober 1903.
SARUnALN.
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Montag, den 19. Oktober.
1903.
die alle Wiſſenſchaften heutzutage, ſo iſt auch die
20 Geſundheitslehre in einem ſteten Haſten und Ringen
nach neuen Erfolgen begriffen. Einen ihrer größten
Erfolge verdankt ſie dem Lanolin, welches, ſeitdem genaue
wiſſenſchaftliche Unterſuchungen ſeine Analogie mit dem
natürlichen Hautfett erwieſen haben, ſich zur Hautpflege
ganz unentbehrlich gemacht hat, da in allen denjenigen
Fällen, in denen das Hautfett verloren gegangen iſt, es
gewiſſermaßen einen Erſatz der Natur ſelbſt liefert. Das
Lanolin findet ſich in Form von Lanolin=Toilette=Cream=
Lanolin in allen Apotheken und Drogenhandlungen und
wird auch zur Anwendung in der Kinderſtube auf das
angelegentlichſte empfohlen. Nur die Morke„Pfeilring”
gibt Gewähr für die Echtheit des Lanolim-Toilette-
Cream-Lanolin und der Lanolin-Seiſe mit dem
Pfeilring.
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Der „Kaiſerinſel”=Prozeß.
2 Man wird ſich entſinnen, daß vor lärgener Zeit de=
„Vorwärts; einen Aufſatz veröffentlichte, in welchem
ausgeführt wurde, daß der Kaiſer beabſichtige auf
der Havelinſel Pichelswerder ſich ein befeſtigtes
Schloß zu erbauen, das ihm eventuell als
Zufluchts=
ort in unruhigen Zeiten dienen könne. Dieſe
Aus=
führungen waren ſo ungeheuerlicher Art, daß jeder
verſtändige Menſch ſie ſofort als Ausgeburt einer
wilden Phantaſie oder als den derben Scherz eines
Spaßvogels erkennen mußte. Trohdem hatte der
„Vorwärts” ſie vollſtändig ernſt genommen und
ſeinen Leſern als neueſte Senſation aufgetiſcht.
Es iſt dies bezeichnend für die Taktik der
ſogial=
demokratiſchen Preſſe, die auch im Reichstag befolgt
wird. Ohne zu prüfen und abzuwägen, werden alle
möglichen Dinge kritiklos in die Oeffentlichkeit
hinaus=
getragen, wenn ſie nur der Partei und ihren Intereſſen
förderlich ſind und der Gegenpartei ſchaden. Werden
ſie nicht widerlegt, ſo werden ſie geglauht und richten
oft unermeßlichen Schaden an, werden ſie aber
widerlegt, ſo giebt es doch viele, die davon keine Notiz
nehmen oder nehmen wollen.
Im Intereſſe der Wahrheit und des Rechts war
es deshalb zu loben, daß ſchon bei den „
Hunnen=
briefen: die Militärbehörde, ſich der mühevollen
und undankbaren Aufgabe unterzogen hat, in jedem
einzelnen Falle die von ſozialdemokratiſchen Blättern
veröffentlichten Briefe als Lügen zu entlarven und
die Schuldigen zur Rechenſchaft zu ziehen. Nicht
auf die Beſtrafung der Schuldigen aber kommt es
an, ſondern darauf, daß der Wahrheit die Ehre
ge=
geben wird und ein verwerfliches Syſtem vor aller
Oeffentlichkeit aufgedeckt und womöglich unſchädlich
gemacht wird. Wenn man gemeint hat, es wäre
am beſten geweſen, in der famoſen „Kaiſerinſel==
Angelegenheit den „Vorwärts” einfach der
Lächer=
lichkeit zu überlaſſen, ſo iſt dies aus den angegebenen
Gründen und deshalb, weil das Blatt trotz alledem
bei ſeiner Behauptung geblieben iſt, nicht richtig.
Die Beſchuldigten haben deshalb was man doch wohl
nicht erwartet hatte, vor Gericht die Sache zum
Austrag gebracht. Die Verhandlung wurde am
Freitag vor dem Landgericht in Berlin zu Ende
ge=
führt und ſchloß mit der Verurteilung der angeklagten
Redakteure des „Vorwärts” zu 9 bezw. 4 Monaten
Gefängnis. Selbſt der Verteidiger mußte zugeben,
daß der „Vorwärts= ſich habe myſtifigieren laſſen.
Wie das möglich iſt, verſteht man nicht. In der
Verhandlung führte der Staatsanwalt u. a. aus:
Es ſei jetzt ein Sport gewiſſer Zeitungen, dem Kaiſer
die ſogenannte Wahrheit zu ſagen, allerdings in
ver=
hüllter und verklauſulierter Weiſe. Wenn man den
Kaiſer treffen wolle, dann ſage man, man wolle nur den
Miniſter treffen, oder man ſage, man habe nur im
all=
gemeinen von Monarchen oder von verſtorbenen Königen
geſprochen. Die Redakteure ſeien viel zu klug, den Kaiſer
direkt beleidigen zu wollen, denn darauf ſtehe Gefängnis,
aber ſie wollen das, was ſie ſagen wollen, in einer
ver=
hüllten Form doch ſagen. Wer den Charakter und die
ganze Verſönlichkeit unſeres Kaiſers kenne, der werde und
könne unmöglich glauben, daß ein ſolches Proiekt in
ſeiner nächſten Umgebung ventiliert werden könnte, ohne
daß der Kaiſer eine ganz beſtimmte Stellung zu einem
ſolchen Plan nähme. Man habe in dem Artikel die volle
Zuſtimmung des Kaiſers zu dem Plan hervorheben
wollen und es ſei nicht möglich, ſich mit der Behauptung
vorbeigudrücken, man habe den Kaiſer nicht gemeint,
ſondern ſeine „Ratgeber= Die Behauptung, die der
Artikel aufſtelle, ſtelle aber eine ſchwere
Majeſtäts=
beleidigung dar; denn ſie ſuche die Anſicht zu erregen,
daß der Monarch in bloßer Furcht vor der Revolution
in ernſter Sorge um ſeine Sicherheit, merkwürdigen
Plänen zuneige, daß er daran denke, ſich vor dem
An=
ſturm der Revolution in Sicherheit zu bringen. Das ſei
eine grobe Beleidigung für den Monarchen, der mit feſter
Hand das Steuer des Staatsſchiffes lenke, einer
Perſön=
lichkeit gegenüber wie unſerem Kaiſer, der bis jetzt noch
nie den geringſten Grund genommen habe, ſich von
ſeinem Volke abzuſchließen, der ſich faſt täglich ſeinem
Volke zeige, ſeine Spaziergänge im Tiergarten mache ꝛc.
Einem ſolchen Monarchen werde geſagt, er traue nicht
mehr ſeinem Volke und auch nicht mehr ſeinem Heere.
Wenn ſolche Pläne wirklich gefaßt würden, dann würde
das allerdings an Tiberius erinnern, der ſich bekanntlich
auf Anraten der Prätorianer auf die Inſel Capri
zurück=
gezogen hatte. Aehnliches werde hier dem Kaiſer
ange=
dichtet. Nach dem Ergebnis dieſer Beweisaufnahme
könne kein Zweifel ſein, daß eine bloße Erfindung
vor=
liege. Es ſei auch nicht das geringſte Körnchen
Wahr=
heit vorhanden. Man könne wohl annehmen, daß der
„Vorwärts” getäuſcht worden, daß er einem Witzbold
Zum Opfer gefallen ſei, aber es ſei traurig, daß ſich die
Angeklagten ſo leicht täuſchen ließen. Es ſei ihm ganz
zweifellos, daß beim leſenden Publikum der Eindruc
chervorgerufen werden mußte, daß mit dem Artikel natür.
llich der Kaiſer ſelbſt getroffen werden ſollte. Das
be=
weiſen auch viele Aeußerungen in der Preſſe. Er gebe
3u, daß die Preſſe ſich ziemlich einmütig gegen das
Ein=
ſchreiten des Staatsanwalts im vorliegenden Falle
aus=
geſprochen habe. Das ſei nicht verwunderlich, denn die
Preſſe wird in ſolchen Fällen immer unter dem Eindruck
ſtehen: res tua agitur! Nebenbei bemerkt, ſei es in
früheren Jahren eine gute Preßſitte geweſen, über
ſchwebende Strafſachen ſich der Kritik zu enthalten.
Der Verteidiger Rechtsanwalt Liebknecht ſuchte den
Nachweis zu führen, daß das Kaiſerinſel=Projekt von der
Redaktion des „Vorwärts” nicht erdichtet geweſen ſei,
ſondern alle Umſtände ſprächen dafür, daß der Redaktion
ein Schriftſtück vorgelegen habe, das ſich zum wenigſten
äußerlich als ein amtliches charakteriſiert habe. Von
einer Majeſtätsbeleidigung könne keine Rede ſein. Man
werde nicht leugnen können, daß der „Vorwärts: das
Schriftſtück von einer intriganten Perſönlichkeit erhalten
habe. Die Schale des Zornes müſſe ſich daher richten
gegen dieſe Perſönlichkeit, die vielleicht weniger die
Ab=
ſicht hatte, den Vorwärts' hineinzulegen, als ihrem
Un=
mut über gewiſſe Vorgänge Ausdruck zu geben.
Das Urteil lautete, nach einem Bericht der „Frkf.
3t9.: dahin: Nach der Beweisaufnahme iſt es nicht
wahr, daß ein ſolcher Plan, wie ihn der „Vorwärtsi
be=
hauptete, beſtanden hat. Es iſt abſolutnichts
da=
für erwieſen. Der Artikel ſtelle die Sache auch ſo
dar, daß der Kaiſer dieſen Plan billige, und es ſei kein
Zweifel, daß der Artikel auf den Kaiſer gemüngt ſel. Dies
gehe hervor aus der Ueberſchrift „Kaiſer=Inſell, aus der
Bezugnahmie auf die Döberitzer Heerſtraße, aus der
Ve=
hauptung, daß der Plan ſchon ſchwarz auf weiß feſtſtehe,
und aus der Tendens des „Vorwärts” die nicht dahin
gehe, den Kaiſer vor der Hofkamarilla zu ſchützen, ſondern
die Autorität der Krone zu untergraben. Der
Gerichts=
hof hat den ehrverletzenden Charakter des Artikels
un=
bedingt bejaht, denn es werde behauptet, daß der Kaiſer
eingeſchüchtert ſei und nicht davor zurückſchrecke, den Plan
mit ungeſetzlichen Mitteln durchzuführen. Jeder weiß,
daß der Kaiſer keine Furcht vor Menſchen hat und ſich
ſehr oft ſeinem Volke zeigt. Auch der Angeklagte Leid
mußte die Bezugnahme auf den Kaiſer erkennen und
ebenſo mußte er den ehrverlezenden Charakter des
Ar=
tikels erkennen. Der Angeklagte Leid war deshalb wegen
Majeſtätsbeleidigung zu verurteilen. Das Vorliegen des
groben Unfug hat der Gerichtshof verneint. Auch
Kaliski iſt der Beleidigung ſchuldig und zwar aus 8 186
St.=G.=B. Die Anwendung des 8 193 für den hier in
Frage kommenden Paſſus des Artikels iſt verneint. Mit
Rückſicht auf die Schwere der Veleidigung,
anderſeits mit Rückſicht darauf, daß die Angeklagten
nicht vorbeſtraft und offenbar getäuſcht worden ſind, hat
der Gerichtshof verurteilt: den Angeklagten Leid zu
9 Monaten Gefängnis und Verluſt der aus öffentlichen
Wahlen hervorgegangenen Aemter, Kaliski zu 4 Monaten
Gefängnis. Herrn v. Trotha wurde die
Publikations=
befugnis in der „Kreusstg.” und dem „Vorwärtsu
zu=
geſprochen. Der Staatsanwalt hatte dieſelben Strafen
beantragt.
Deutſches Reich.
— Am Freitag traten in Frankfurt a. M.
Ver=
treter von Kultusminiſterien verſchiedener
Einzelſtaaten zu einer Konferenz zuſammen.
Vor=
mittags fand die erſte Konferenz ſtatt. An dem
ge=
meinſchaftlichen Mittagsmahl nahm Oberbürgermeiſter
Adickes teil. Nach 3 Uhr fuhren die Herren zur
Beſichtigung der Saalburg nach Homburg v. d. H.
Die Beratungen nahmen am Samstag ihren Fortgang.
— Die=Poſt' beſtätigt die Meldung, daß König
Alfons von Spanien im nächſten Jahre zum
Beſuch Kaiſer Wilhelms nach Berlin kommen wird.
- Der „Deutſchen Tageszeitung; wird
mit=
geteilt, daß die Einberufung des
Reichs=
tages ſicher nicht vor Anfang Dezember zu erwarten
ſei. Das preußiſche Abgeordnetenhaus
werde in der zweiten Januarwoche zuſammentreten.
- Der bayeriſche Finanzminiſter Freiherr
v. Riedel begab ſich nach Berlin. Als Gegenſtand,
der Beſprechung, die er in Berlin haben ſoll, werden
offiziell die Handelsverträge bezeichnet, doch
verlautet, daß in erſter Linie die Reichsfinanzreform
zur Erörterung ſtehe.
Ausland.
- Die „Tribuna” wendet ſich entſchieden gegen
jene Kreiſe, die wegen der Verſchiebuug der Reiſe
des Zaren Zanardelli angreifen und ſeinen
Rück=
tritt verlangen, ſowie Gerüchte über den
bevorſtehen=
den Rücktritt des Kabinetts verbreiten. Das
Blatt bemerkt, es wiſſe nicht, ob Zanardelli durch
ſeinen Geſundheitszuſtand genötigt werde,
zurückzu=
freten. In dieſem Fall ſei aber zu der Krone das
Vertrauen zu hegen, daß ſie ihm einen Nachfolger
gebe, der ſeine liberale Politik unbekümmert um
reaktionäre Einflüſſe fortſetze. - Die „Italies
ver=
öffentlicht eine Unterredung mit einer hohen ruſſiſchen
Perſönlichkeit, die verſicherte, die Reiſe des Kaiſers
Nikolaus nach Rom werde ausgeführt werden: denn
die Geſinnungen des Kaiſers für den König und
das italieniſche Volk hätten ſich in keiner Weiſe
ge=
ändert. — Abg. Santini brachte in der
Deputierten=
kammer eine Anfrage an Zanardelli ein, die um
Auskunft darüber erſucht, welche Tatſachen der
inneren oder äußeren Politik das Unterbleiben der
Erwiderung des dem Kaiſer von Rußland abgeſtatteten
Beſuchs veranlaßt hätten.
- In der ungariſchen Kriſe iſt in der
ver=
floſſenen Woche eine Entſcheidung nicht getroffen
worden. Die Betrauung des Miniſters von
Lukacs mit der Kabinettsbildung erfolgte nicht.
Miniſter v. Lukaes kehrt nach Peſt zurück und wird
durch Beſprechungen mit allen in Betracht
kommen=
den parlamentariſchen Faktoren die Bemühungen zur
Ausgleichung der vorhandenen Gegenſäze fortſetzen.
Von dem Ergebnis ſeiner Bemühungen hängt es
ab, ob Montag die Entſcheidung erfolgen kann.
- Die vier republikaniſchen Gruppen, der
franzöſiſchen Kammer, die bisher das Miniſterium
Combes ſeit ſeinem Beſtande unterſtützt haben,
ſcheinen entſchloſſen zu ſein, ihm auch fernerhin
Gefolgſchaft zu leiſten. Man iſt in Paris überzeugt,
daß das Miniſterium eine Mehrheit von 30 bis
40 Stimmen zu Gunſten ſeiner Politik finden werde.
Man glaubt aber in franzöſiſchen Parlamentskreiſen
vorausſehen zu ſollen, daß das Miniſterium von
den fortgeſchrittenen Elementen dieſer Mehrheit
gedrängt werden wird, weiterzugehen, als es vielleicht
beabſichtige. Namentlich macht man ſich auf die
Forderung gefaßt, daß die Ermächtigungen, die
gewiſſe Kongregationen noch genießen, aufgehoben
und im Bedarfsfalle für den Staat überhaupt das
Monopol des Unterrichts feſtgeſetzt werde. Sollte
dieſer Fall eintreten, dann gilt eine Scheidung in
der Majorität für nicht unwahrſcheinlich; man glaubt
jedoch, daß ſie in den kommenden Monaten, die
allem Anſchein nach ausſchließlich der Beratung des
Budgets von 1904 gewidmet ſein werden, nicht
eintreten wird.
Die Wiener „Polit. Korreſp. veröffentlicht
Aeußerungen des ſerbiſchen Miniſters des Aeußeren,
Nikolitſch, gegenüber ihrem Belgrader
Korreſpon=
denten, in denen der Miniſter, hinſichtlich der
inneren Politik Serbieus der Erwartung der
baldigen Vereinigung beider radikalen Parteien der
Skupſchtina Ausdruck gibt. Bezüglich der Stellung
Serbiens zur mazedoniſchen Angelegenheit
erklärt der Miniſter, Serbien, welches der Türkei
gegenüber ſtets eine loyale Haltung beobachte, hoffe
und wolle, daß Bedingungen geſchaffen werden,
um ein gedeihliches kulturelles Leben der chriſtlichen
Bevölkerung zu ermöglichen. Serbien begrüße die
durch die letzte Mürzſteger Zuſammenkunft eingeleitete
Aktion Oeſterreich=Ungarns und Rußlands inſofern,
als es von ihr die Beſchleunigung der Durchführung
der Reformen erwartet.
— Der ruſſiſche Geſandte in Peking Leſſar hat
nach einer Meldung der „Daily Mail= aus Tokio
am 9. d. Mts. der chineſiſchen Regierung eine Note
überreicht, worin geſagt wird, falls von China die
Forderungen Rußlands, deren Erfüllung
zur Vorbedingung für die Räumung der Mandſchuret
gemacht wurde, nicht erfüllt würden, werde die
Räumung der drei öſtlichen Provinzen auf
unbe=
ſtimmte Zeit verzögert werden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am Samstag zum Vortrag den Staatsminiſter Rothe,
den Finanzminiſter Gnauth, den Geheimen Kabinettsrat
Römheld.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Pfarrer Auguſt Brätorius zu Blofeld die evangeliſche
Pfarrſtelle zu Groß=Felda, Dekanat Alsfeld, und dem
Pfarrer Heinr. Schnellbächer zu Wahlen die
evange=
liſche Pfarrſtelle zu Lißberg, Dekanat Büdingen,
über=
tragen, den Oberförſter der Oberförſterei Lampertheim,
Forſtmeiſter Guſtav Dieffenbach zu Lampertheim in
gleicher Dienſteigenſchaft in die Oberförſterei Alzey verſetzt.
Ihre Kaiſerlichen Hoheiten Großfürſt und
Groß=
fürſtin Sergius ſind am Samstag mittag 12 Uhr
30 Min. von der Station Egelsbach mit dem
fahrplan=
mäßigen Schnellzuge nach Rußland zurückgereiſt. Zur
Verabſchiedung auf dem Bahnhof waren die ruſſiſchen
Majeſtäten und Se. Königl. Hoheit der Großherzog
an=
weſend; außerdem waren die Mitglieder der ruſſiſchen
Geſandtſchaft erſchienen.
Militärdienſtnachricht. Schumann, Lagarett=
Inſpektor in Darmſtadt, nach Bitſch verſetzt.
W.S. Kunſtverein. Seit geſtern iſt in den Räumen
der Kunſthalle die Kollektion von Faber du Faur;
in München (76 Gemälde und Aquarelle) zur Ausſtellung
gelangt. Ferner ſind ausgeſtellt eine Anzahl Aquarelle
des Herrn Profeſſor Albert Hartmann (Motive
au=
dem Kieler Hafen), welche ganz beſonders für uns Heſſen
von Intereſſe ſind. Von Dr. Phil. D. Greiner in
Schmargendorf bei Berlin, einem geborenen Wormſer
Herrn, ſind Zeichnungen und Originalfarben=Holzſchnitte
ſowie eine Anzahl Plaſtiken ausgeſtellt.
L. Der Provinziglausſchuß verhandelte am Samstag
zwei Sachen von höchſter Wichtigkeit. Von beiden iſt
anzunehmen, daß in letzter Inſtanz der
Verwaltungs=
gerichtshof entſcheiden wird:
1. D ie Röderbergbrauerei in Frankfurt
a. M. hatte als Nachhppothekengläubigerin in Offenbach
bei einer Zwangsverſteigerung ein Anweſen kaufen müſſen.
Bei der Verteilung des Steigpreiſes ſtellte ſich es ſich
heraus, daß die Käuferin 465 Mark, die ſie glaubte, auf
ihre Forderung anrechnen zu können, an die Stadt
zahlenſollte, weil dieſe den Betrag für Straßenherſtellungen,
Kanalbauten ꝛc. in Anſpruch nehme. Die Summerührte
von 5 bis 6 Jahren her. Der urſprüngliche Schuldner
iſt der frühere Grundbeſitzergeweſen; die Brauerei weigerte
ſich zu zahlen und führte gegen die Anforderung
Be=
ſchwerde. Rechtsanwalt Marx trug am
Kreisaus=
ſchutz zur Begründung derſelben vor, daß der Anſpruch
der Stadt nicht auf ſeine Klientin übergegangen ſei.
Demgegenüber legte Rechtsanwalt Selzer dar, daß es
ſich um ein ſogenanntes gemeines Recht, mithin ein
öffentliches, handle, für welches die Beſitzer der
Grund=
ſtücke, wer dieſe auch ſeien, haftbar ſeien. Außerdem ſei
in einer Ortsſatzung dies ausdrücklich beſtimmt.
Dem=
gegenüber wurde erklärt, daß ſolche Satzungen. um
Gültigkeit zu erlangen, in üblicher Weiſe bekannt gemacht
werden müßten, dies ſei aber nicht geſchehen. Was die
Bekanntmachung angeht, ſo ſteht feſt, daß nur der
Ent=
wurf der Satzungen in der „Offenbacher Zeitungl
wieder=
gegeben war, ſpäter wurde nur mitgeteilt, die Satzungen
ſeien miniſteriell genehmigt und Exemplare unentgeltlich
Seſte 10.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19 Olisher 1263.
Nummer 245.
bei der Bürgermeiſterei zu haben. Der Kreisausſchuß
verwarf die Beſchwerde, dieſer Auffaſſung ſchloß ſich auch
der Provinzialausſchuß an, beide erachteten
hier=
nach die Bekanntmachung als genügend.
2. Bei der Aufſiellung des leyten Vorauſchlags
der Stadt Heppenheim ergab ſich die
Notwendig=
keit einer Regelung des Holznuzungsweſens.
Das Kreisantt und die Gemeinde waren in der Frage
verſchiedener Meinung. Daher rief man beiderſeits den
Kreisausſchuß an. In dieſem wurde nun dargetan, daß
das Geſetz vom 22. November 1872. welches die
Ge=
meindenutzungen ordnete, zwar ausdrücklich den
gegen=
wärtigen und zukünftigen Ortsbürgern die
Allmend=
nutzungen garantierte, aber eine Ausdehnung nicht
zu=
laſſe, denn im Intereſſe der Steuerzahler allgemein müſſe
das Gemeindevermögen vor allem dazu dienen, die
Ausgaben zu decken. Um nun den Wert der
Orts=
bürgernutzungen im Jahre 1872, der ſpäter nicht
über=
ſchritten werden dürfe, feſtzuſtellen, nahm man den
Durchſchnitt aus den vorhergehenden 20 Jahren an, und
zwar nicht nach dem Tarifpreis, ſondern nach den
Durch=
ſchnittserlöſen bei den Verſteigerungen. Auf dieſe Weiſe
rechnete man 15536 Mark heraus, welcher Betrag als
Wert zu gelten habe, einerlei wie groß die Zahl der
Nutznießer ſei. Dieſe Entſcheidung focht Geh. Juſtigrat
Dr. Oſann namens der Gemeinde mit Rekurs an, indem
er behauptete, im Jahre 1864 ſei ortsſtatutariſch beſtimmt
worden, daß jeder Ortsbürger 1 Stecken Buchenſcheitholz
und 20 gemiſchte Wellen erhalten ſolle. Dieſes Recht
habe das Geſetz von 1872 den gegenwärtigen und
zu=
künftigen Ortsbürgern garantiert. Mithin habe jeder
Einzelne und nicht nur die Geſamtheit einen
Anſpruch, der geſetzlich nur bei einem „übermäßigen
Wachſen der Zahl der Ortsbürgerl oder bei einem,
Rück=
gang der Ertragsfähigkeit des Waldes: herabgemindert
werden dürfe. Er beantragte deshalb, die
Ent=
ſcheidung des Kreisausſchuſſes
aufzu=
heben und auszuſprechen, daß von einer einmaligen
endgültigen Feſtſetzung für alle Zeit abzuſehen und der
jährliche Wert des Losholzbezugs jeweils insbeſondere
auch für das letzte Jahr zu ermitteln ſei. Kreisrat
Göttelmann verteidigte demgegenüber die Entſcheidung
des Kreisausſchuſſes und betonte, daß nur die
Ge=
ſamtheit der Ortsbürger der Verechtigte ſei, nur ſo
werde die durch das Geſetz von 1872 bekämpfte Steigerung
der Nutzungen vermieden. Nachdem noch Bürgermeiſter
Höhn das Vorgehen der Gemeinde gerechtfertigt,
ent=
ſchied der Provinzialausſchuß dahin, daß der
Rekurs der Gemeinde gegen das Urteil des
Kreis=
ausſchuſſes als unbegründet zu verwerfen ſei unter
Verurteilung derſelben in die Koſten, ſowie zur Zahlung
einer Pauſchſumme von 20 Mark.
— Der vor Kurzem für die Darmſtädter Künſtler=
Kolonie gewonnene Münchener Künſtler Paul
Hau=
ſtein iſt nunmehr hier eingetroffen, um ſeine neue
Stell=
ung anzutreten. Derſelbe wird in der Kolonie
vorzugs=
weiſe die ornamentale Kleinplaſtik. die Metallbearbeitung
und Keramik vertreten. Auch wird er das Gebiet der
Flächenkunſt bearbeiten. Um ein Geſamtbild ſeines
ſeit=
herigen Schaffens zu geben, wird Herr Hauſtein
dem=
nächſt eine kleine Ausſtellung ſeiner Arbeiten im
Souter=
rain des Ernſt=Ludwigshauſes veranſtalten.
- Die Einnahmen der Süddeutſchen Eiſenbahn=
Geſellſchaft im Monat September betrugen: 1)
Per=
ſonenverkehr:391863 M. lgegen 376481 M. im September,
1902). 2) Güterverkehr: 86654 M. 185723 M.). 3) Neben=
Einnahmen: 2297 M. (2212 M), mithin Geſamt=
Ein=
nahmen 480 814 M. (464416 M). Die Geſamt=Einnahnten
vom 1. April bis 30. Sept. 1903 betrugen 2865675 M.
gegen 2789421 M. im Vorjahr. mithin mehr 76254 M.
2 Zu dem Sonntag, 25. Oktober, im großen Saale
der Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindenden
Volks=
unterhaltungsabend der Deutſchen Geſellſchaft
für ethiſche Kultur hat der Vorſtand eine Reihe der
hervorragendſten Künſtler gewonnen. Wir nennen u. a.
unſere beliebte Hofopernſängerin Frl. Bögel die auch
hier rühmlichſt bekannte Schriftſtellerin und Rezitatorin
Frau Anna Hill aus Frankfurt a. M. und den
Cello=
virtuoſen Herrn Guſtav Wallau, ebenfalls aus
Frank=
furt a. M. Aus dem ſehr reichhaltigen und gewählten
Programm ſei ein Enſembleſtück für Cello, Klavier,
Vio=
line und Harmonium und ein ebenſolches - Ave Maria
von Bach=Gounod - für Sopran. Cello, Klavier und
Harmonium erwähnt. Außerdem wird Frl. Bögel zum
erſtenmal hier eine neue Liederkompoſition Sr.
König=
lichen Hoheit des Großherzogs zum Vortrag bringen. Das
Doppel=Quartett Darmſtadt wird einige Chöre
vortragen. So verſpricht der Abend wieder ein ſehr
genutzreicher zu werden. Es wird ſich bei dem
bekannt=
lich ſehr ſtarken Andrange zu den Veranſtaltungen der
Ethiſchen Geſellſchaft empfehlen, ſich rechtzeitig mit Karten
30 Pfg.) zu verſehen. Auch diesmal wird, wie bisher,
eine beſchränkte Anzahl reſervierter Karten ausgegeben,
die im Vorverkauf in der Hofmuſikalienhandlung Thies
Nachfolger, Eliſabethenſtraße, zu haben ſind.
1 Man ſchreibt uns: Dem Veiſpiel der Kollegen in
anderen Städten folgend, haben ſich eine große Anzahl
hieſiger Muſiklehrer und =Lehrerinnen
vereinigt, um eine Reſorm der Honorarverhältuiſſe
im Privatmuſikunterricht herbeizuführen. Daß eine
ſolche dringend zu wünſchen, iſt eine in Lehrerkreiſen, wie
auch in weiten Schichten des Publikums längſt
an=
erkannte Tatſache. Zum Zweck der Einführung
einheit=
licher Beſtimmungen im Unterricht fanden kürzlich im
Saale der Sonnlagsſchule zwei Verſammlungen ſtatt,
zu denen ſämtliche Muſiklehrende unſerer Stadt
ge=
laden waren. Der von einer Kommiſſion ausgearbeitete
Entwuf der neuen Veſtimmungen wurde
ein=
gehend geprüft und angenommen. Faſt ſämtliche
An=
weſenden verpflichteten ſich hierauf durch Unterſchrift
die=
ſelben beim Unterricht einzuführen, viele andere, die
ver=
hindert waren, perſönlich zu erſcheinen, hatten ihre
Zu=
ſtimmung zu den geplanten Reformen ſchriftlich
ge=
äußert. Der Wortlaut der einzuführenden Beſtimmungen
iſt folgender:
Im Intereſſe eines regelmäßigen und dadurch allein
Erfolg verſprechenden Unterrichts hat ſich in Darmſtadt
eine Vereinigung von Muſiklehrern und =Lehrerinnen
gebildet, die unter Zugrundelegung nachfolgender
Beſtim=
mungen unterrichten. 1. Das Honorar wird bei
regel=
mäßiger Anordnung der Unterrichtsſtunden monatlich
berechnet. Anmerkung: Der Berechnung des
Monats=
honorars ſind 4 reſp. 8 Stunden zu Grunde gelegt; die
in jeden 2. Monat fallende 5. reſp. 9. Stunden dient als
Ausgleich für die an geſetztlichen Feiertagen ausfallenden
Stunden. 2. Auf Grund geſetzlicher Beſtimmung (8615
B.ch V.) werden vom Schüler abgeſagte Stunde als
ge=
geben betrachtet. Die auf dieſe Weiſe ausgefallenen
Stunden können nachgeholt werden, ſo weit es die Zeit
des Lehrers erlaubt. Eine Verpflichtung hierzu liegt
nicht vor. 3. An ſtaatlich feſtgeſetzten Feiertagen fällt der
Unterricht aus; eine Honorarkürgung iſt dafür nicht
zu=
läſſig. 4. Auf Veranlaſſung des Lehrers ausfallende
Stunden ſind nachzuholen oder vom Monatshonorar
abzuziehen. 5. Bei längerer Erkrankung des Schülers
wird der Unterricht nicht berechnet. 6. Die Kündigung
bei längerer Unterbrechung oder gänglicher Aufgabe des
Unterrichts erfolgt entſprechend der geſetzlichen
Beſtim=
mung (8 621 Abſatz 3 B.G.B.) ſpäteſtens am 15. des
Monats. 7. Die Beſtimmungen über Ferien bleiben
perſönlicher Vereinbarung vorbehalten. 8. Einzelſtunden
werden nur ausnahmsweiſe gegeben und entſprechend
höher berechnet.
Es darf wohl vorausgeſetzt werden, daß das hieſige
Publikum die oben angeführten Beſlimmungen ohne
Widerſpruch annehmen wird. Ihre Einführung geſchieht
nicht weniger im Intereſſe des Schülers wie des Lehrers,
denn nur wenn das Muſikſtudium als ernſte Auſgabe
erfaßt und nicht aus nichtigen Gründen beſtändig
unter=
brochen wird, kann es bei Erziehung der Jugend
ver=
edelnd und bildend wirken.
— Nicht weniger als fünf Vereine unſerer Stadt
haben ſich vereinigt, um am 27. d. Mts. im großen
Saale der Turnhalle einen Vortragsabend zu
ver=
anſtalten, der ſeinem Inhalte nach wohl auf das
leb=
hafteſte Intereſſe aller Kreiſe unſerer Bevölkerung rechnen
darf. Die beteiligten Vereine ſind: die Kreis=Gruppe
Darmſtadt des Deuiſchen Flottenvereins, die Kolonial=
Geſellſchaft. Abteilung Darmſtadt, der
Volksbildungs=
verein, der Kriegerverein und die Ortsgruppe Darmſtadt
des Alldeutſchen Verbandes. Unter dem Titel „Deutſche
Flotte — Deutſche Kultur= wird der Vortragende, Herr
Georg Fuchs hier, welcher auf dieſem Gebiete durch ſeine
Schriften und Vorträge bereits eine erfolgreiche
Tätig=
keit entfaltet hat, die für Deutſchlands Stellung im
bevorſtehenden Ringen der Weltmächte, wichtigſten
Probleme erörtern. Um weiteſten Kreiſen Gelegenheit
zu geben, ſich über die großen Fragen der Zukunft zu
informieren, findet keine Kartenausgabe ſtatt. Der
Ein=
tritt iſt vielmehr für jedermann frei.
— Die ehemaligen Schüler, ſowie Freunde der
land=
wirtſchaftlichen Winterſchule zu Darmſtadt ffrüheren
Ackerbauſchule) dürfte es intereſſieren, daß ein ſeit
Gründung dieſer Schule (1866) ununterbrochen an
der=
ſelben wirkender Lehrer infolge ſeiner geſundheitlichen
Verhältniſſe dieſes Jahr Veranlaſſung nehmen mußte,
die ihm ſo lieb gewordene Erteilung des Unterrichts im
Obſt=, Gemüſe= und Weinbau aufzugeben. Es iſt dies
der auf dem Gebiete des Obſt= und Gartenbaues weit
über die Grenzen Heſſens hinaus rühmlichſt vekannte
Herr Hofgarteninſpektor i. P. Noack in Darmſtadt. Aus
Anlaß ſeines Austrittes aus dem Lehrkörper der
frag=
lichen Auſtalt nach nahezu 40jähriger Lehrtätigkeit hat
der Aufſichtsrat der Schule dem Genannten ein
be=
ſonderes Dank= und Anerkennungsſchreiben für ſeine
aus=
gezeichneten Lehrerfolge in dieſer langen Zeit übermitteln
laſſen. Es verdient gewiß eine ſo langſährige und im
Intereſſe der Bodenkultur ſo erfolgreiche Lehrtätigkeit
auch eine öſſentliche Anerkennung.
2 Wir machen darauf aufmerkſam, daß der
Land=
wirtſchaftliche Peovinzialverein für Starkenburg
Mittwoch. 21. Oktober d. J. vormittags 10 Uhr, auf
dem Pferdemarkt die Zuſammenſtellung ſeiner
Geflügel=
ſtationen vornehmen wird. Liebhabern von
landwirt=
ſchaftlichem Nußgeflügel iſt damit gleichzeitig Gelegenheit
geboten, ſich raſſereines Geflügel zu verſchaffen. Der
Verkauf beginnt, ſobald die Sachverſtändigen ihre Arbeit
beendet haben. Zur Ausſtellung kommen rebhuhnfarbige
Italiener, ſchwarze Minorka, weiße Nammelsloher und
Kleines Feuilleton.
Rechtsanwaltshonorare. Die Verteidigung
des früheren Direktors der Dortmunder Handelsbank,
Bankiers Wulff, war nach der„Rhein=Weſtf. 3t9. dem
bekannten Berliner Rechtsanwalt Selloübertragen worden.
Bei derartigen Progeſſen pflegen ſich die Parteien über
die „Gebührenordnung für Rechtsanwälten
hinwegzu=
ſetzen, indem ſie aus freier Hand das Honorar für die
Verteidigung vereinbaren. In dem vorliegenden Falle
ſollte für die erſten drei Verhandlungstage ein Honorar
von 5000 Mark gezahlt werden; für jeden weiteren
Ver=
handlungstag wurde dagegen ein Honorar von je
1000 Mark ausbedungen. Dieſer Progeß iſt nun erſt
am zwölften Verhandlungstage beendet worden, mithin
konnte der Verteidiger über ein Geſamithonorar von 14000
Mark dankend quittieren. Daß der Angeklagte ſchließlich
zu mehrjähriger Zuchthausſtrafe verurteilt wurde, hat
auf die Honorarabrechnung keinen rückwirkenden Einfluß.
k Das Endedes Eiffelturmes. Man wird
es nicht glauben: Die Pariſer ſind ihres Eiffelturmes
überdrüſſig. Der Ausſchuß von „Alt=Paris; hat
be=
ſchloſſen, den mächtigen Bau 1910 mit dem Erlöſchen der
an die Eiffelturm=Geſellſchaft vergebenen Gerechtſame zu
entfernen; das Bauwerk ſoll nach einem anderen Platz
geſchafft werden. A. a. wird vorgeſchlagen, der Staat
ſolle ihn ankaufen und irgendwo an einer franzöſiſchen
Küſte als einen rieſenhaften Leuchtturm wieder aufſtellen.
Außerdem trägt man ſich ſchon mit der Möglichkeit, ihn
an ausländiſche Geldleute loszuſchlagen. Nach dem
über=
einſtimmenden Urteil vieler war der herrliche Turm das
bisher inerreichte Meiſterſtück der Eiſenbaukunſt.
Johnnys Verſöhnung. Vor Kurgem erſchien
in der Londoner „Times- mehrmals hintereinander
folgende Anzeige: „Teurer Johnny! Du haſt mir das
Hers gebrochen, doch ich muß Dich noch einmal ſprechen.
Komm morgen nachmittag nach der Vow Street No. 54;
ich werde Dich vor der Konditorei erwarten. Elly.” Am
nächſten Tage hatte ſich vor der Konditorei ein größeres
Pulblikum angeſammelt, das neugierig Johnnys und
ſeiner Elly harrte. Doch vergeblich, denn weder der
junge Mann, noch ſeine Herzallerliebſte ließen ſich ſehen.
Dagegen ging ſo mancher der Leute in den Laden
hin=
ein, Um ſich etwas zu kaufen. Drei Tage bewährte ſich
der Reklamekniff. dann kam der erfindungsreiche
Kon=
ditor auf eine Jdee. Er ließ Johnny und Elly wirklich
auftreten, und beide führten vor dem Schaufenſter eine
rührende Verſöhnungsigene auf, die damit endete, daß
Johnny in den Laden ging und dem Gegenſtand ſeiner
Zuneigung eine Bonbonniere kaufte. Viele Perſonen
folgten den jungen Leuten, und da ſie nicht den Laden
betreten konnten, ohne etwas zu kaufen, ſo machte der
Konditor auch an dieſem Tage ein gutes Geſchäft.
Gedankenſplitter. Früher gabs keine
„Sonntagsruhe; aber mehr ruhige Sonntage. — Selbſt
unter Muſikern findet man oft recht taktloſe Menſchen.
- Das Glück erwarten, iſt der ſchönſte Teil des Glückes.
Frauen verſtehen die Kunſt, mit einem „Nein=
zu-
bewilligen.- Nur der imponiert der Menge, der ihr fern
bleibt.
Von einer Kaßze erſtickt. Auf tragiſche
Weiſe hat vergangenen Montag in Davos ein
andert=
halbjähriges Knäblein ſein Leben eingebüßt. Die Mutter
legte das Kind zu Vett, und als ſie nach etwa einer
Stunde nach ihm ſah. lag eine Kaße auf dem Geſicht
des Kindes und hatte dasſelbe erſtickt.
Plymouthroks, ferner Emdener Gänſe und indiſche
Lauf=
enten; letztere ſtehen in großer Jahl zum Verkaufe frei.
Wir möchten auf den am Freitag, 23. Oktober
ſtattfindenden Liederahend von Zella und Eruſt Artur
aufmerkſam machen. Wie wir hören, verſprechen die ſo
ſelten zu Ohr gebrachten Lieder aus den fünf Geſängen
von Richard Wagner von der hochdramatiſchen Stimme
der jungen Künſtlerin ein hoher Genuß zu werden und
wird zu ihrem modernen Programm die Auswahl aus
der Winterreiſe von Schubert, von Herrn E. Artur
vor=
getragen, einen feinen Kontraſt bilden.
2 Wie man uns nachträglich mitteilt, entſtammt die
von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog dem Heſſen=
Darmſtädter Volksfeſtverein in New=York geſtiftete
Fahneuſchleife dem Atelier des hieſigen
Kunſiſtickerei=
geſchäfts von Hub. Bringer, Hoflieferant.
8t. Der Obſt=, Gemüſe= und Kartoſfelmarkt, der
am Samstag vormittag um 10 Uhr eröffnet wurde, iſt,
wie bereits erwähnt, ſehr reich beſchickt. Vorherrſchend
ſind Aepfel, die in unzähligen Zuchtarten, Größen und
Preislagen ausgeſtellt ſind - darunter ein Kiſtchen
ent=
haltend 9 Stück, die mit einem Verkaufspreis von 10 M.
bezeichnet ſind. Der Züchter dieſer teuerſten Sorte, Herr
Otto Dahlem, Ibersheim, hat in Frankfurt einen
Zentner davon mit 150 M. verkauft. — Aber auch alle
anderen Sorten Obſt, wie Birnen, Mirabellen ꝛc. ꝛc. ſind
reichlich vorhanden, desgleichen alles Gemüſe, rieſige
Kürbiſſe, Gurken ꝛc., eine Menge Kartoffelſorten, von der
großen Rieſenkartoffel bis zu den kleinen weißen und
ſchwarzen Mäuschen. Herr Gemüſegärtner Rußler,
hat eine reiche Auswahl aller Sorten Kohl, Wirſing.
Blumenkohl ꝛc. ausgeſtellt, während die Firmen Völker,
Gebrüder Wenz und Rettberg mit prächtigen
Arrangements in Körben und Schalen mit Weintrauben
u. ſ. w. vertreten ſind. Verſchiedene hieſige und
aus=
wärtige Firmen wie: Stemmer Nachfolger, M. Schmidt,
A. Anton, Beckenhaub ꝛc. haben allerlei
Gebrauchsgegen=
ſtände für den Haushalt und die Küche, Fruchtpreſſen ꝛc.
ausgeſtellt, ferner alle Sorten eingemachter und
konſer=
ſervierter Früchte, Honig. Gelee, Marmeladen; Frau
Eöttmann einige Rieſenkürbiſſe.
Der Beſuch des Marktes und der Ausſtellung iſt
trotz des regneriſchen Wetters ein äußerſt reger und ſind
auch die abgeſchloſſenen Käufe ſehr zufriedenſtellend,
eben=
ſo der Abſatz der Loſe.
Nachſtehend verzeichnete Prämien konnten verteilt
werden:
4. Für Verpackung: I. Preis: Otto Dahlen,
Ibersheim, 10 M. 2. Preis: W. Dequis, Pfaſſen=
Beer=
furth, 5 M. 3. Preis; Hoz &a Eckſtein, Fränkiſch=Crumbach.
3 M. 3. Preis: Auguſt Mahr, Traiſa, 3 M. Diplome
erhielten: Jak. Dink II., Hahn bei Pſungſtadt, Leonhard
Vollrath, Pfafſen=Beerfurth und C. Fr. Hirſch, Alsheim.
B. Obſtſchauſtellungen und Obſt=
Kon=
ſerven u. ſ. w. Diplomeerhielten: C. Völker,
Han=
delsgärtner, Darmſtadt. Gebrüder Wenz, Handelsgärtner
und Hoflieferant, Darmſtadt. W. Rettberg, Darmſtadt,
E. Breimer, Th. Stemmer Nachfolger, Hoflieferant,
Darmſtadt.
C. Gemüſe: Rußler, Handelsgärtner für eine ſehr
reiche Sammlung ſchöner Gemüſe. J. Link II., Hahn
bei Pfungſtadt.
2 Beim Eröffnungskonzert im Burgbräu am
ver=
gangenen Donnerstag war der Saal von einem
diſting=
uierten Publikum bis auf den letzten Platz beſetzt;
Muſikdirigent Mickley brachte ein ſchön gewähltes
Pro=
gramm zu Gehör. Dem Vernehmen nach werden von
nun ab jeden Donnerstag Konzerte daſelbſt ſtattfinden.
N Darmſtädter Herbſtpferdemarktlotterie. Den
rſten Preis gewann eine Spielgeſellſchaft in Beſſungen,
der zweite Preis fiel nach Offenbach, der dritte nach
Viblis, der vierte nach Roßdorf, der fünfte nach
Frank=
furt, der ſechſte nach Wixhauſen, der ſiebente und ſiebzehnte
nach Darmſtadt, der neunte nach Annelsbach, der zehnte
nach Bingerbrück, der elfte nach Hergershauſen, der
zwölfte und dreigehnte nach Mainz, der vierzehnte nach
Neu=Pſenburg, der fünfsehnte nach Geiß=Nidda, der
ſechzehnte nach Oſthofen und der achtzehnte nach Durlach.
N Aus dem Arbeitshaus Dieburg ſind während
des verfloſſenen Monats September 14 Perſonen, welche
daſelbſt korrektionelle Nochhaft verbüßten, entlaſſen worden.
Die längſte Dauer der Nachhaft betrug beizwei Perſonen
540 Tage und die kürzeſte Dauer der Nachhaft bei ſieben
Perſonen 180 Tage.
St. Oepheum. Die für die zweite Oktoberhälfte
engagierten neuen Kräfte, die am Freitag abend
zum erſtenmiale auftraten, rechtfertigen vollkommen den
ihnen vorausgegangenen Ruf und muß man es der
cührigen Orpheumsdirektion Dank wiſſen, daß ſie durch
Engagement dieſer vorzüglichen Künſtler ſelbſt die
weit=
gehendſten Anſprüche des Publikums befriedigt haben
dürfte. Schon die erſte Nummer des Programms, Les
Rardeys, die in ihrer komiſch=muſikaliſchen
Alpen=
pantomime „Touriſtenabenteuer' allen möglichen
Gegen=
ſtänden, wie Kuhköpfen, Milcheimern, Blumentöpfen,
Schemeln ꝛc. Muſik zu entlocken wiſſen, erregte große
Heiterkeit und reichen Beifall, der ſich beim Auftreten
der Geſangs=und Tanzſoubrette Emmy Palmey noch
ſteigerte. Sie iſt ausgezeichnet, dieſe Soubrette, und
wenn ihre Geſangsleiſtungen auch nicht gerade auf der
Höhe ſind, ſo tangt ſie dafür um ſo ſchöner. Eine neue
Nummer bringt Herr Charles Clark, der auf einem
eigens konſtruierten federnden Drahtſeil die
unglaub=
lichſten Sachen mit einer Sicherheit und Eleganz
aus=
führt, als befände er ſich auf ebener Erde und nicht auf
einem kaum fingerdicken Seil. Saltomortale rückwärts
und vorwärts und ſchließlich noch in ſchweren
Reit=
ſtiefeln, dürften Kunſtſtücke ſein, die ihm ſobald nicht
nachgemacht werden. Zu ſtürmiſchem Beifall veraulaßte
der Geſangshumoriſt Jacaues Bronn das
Publi=
kum, und wohl 5-6mal mußte er am Freitag abend
vor der Raupe erſcheinen. Des weiteren erregen die
3 Amaranths, drei reizende flinke Schweſtern mit
ihren gymnaſtiſch=akrobatiſchen Studien das Intereſſe
des Publikums in hohem Maße. Namentlich die kleinſte
von ihnen vollführt wahrhaft halsbrecheriſche Sachen
ſicher und elegant. Frl. Emilia Barczinskazaubert,
in ihrem Feuer= und Flammentanz wunderbar
farben=
prächtige Bilder hervor. Frl. Améliede Lagrsze,
die ſich ein Phänomen der Geſangskunſt nennt,
recht=
fertigt dieſen Titel in vollem Maße. Sie verfügt über
eine wunderbare glockenhelle Stimme und ſingt oder
vielmehr flötet tatſächlich das 4 geſtrichene B und 4 in
den Variationen über das deutſche Volkslied „Ach wie
iſt's möglich dann; und im Intermerzo sinfonio aus
vCavalleria rusticanae. Auch ſie mußte wiederholt, dem
Verlangen des beifallsfreudigen Publikums nachgebend,
erſcheinen. Der Royal=Biograph bringt wieder
eine Serie neuer Bilder und erfreut ſich nach wie vor
der Gunſt des Publikums. Auch die Hauskapelle
entledigte ſich ihrer Aufgaben ſehr zufriedenſtellend.
Alles in allem kann der Beſuch des Orpheums allen
Liebhabern von Varists=Theatern warm empfohlen
werden.
Nummer 245.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. Oktober 1903.
Seite 11.
Das Papierhaus Elbert hier hat wieder eine
Kollektion wohl gelungener Anſichtspoſtkarten
heraus=
gegeben, die das ruſſiſche Kaiſerpaar in Wolfsgarten
(Vorderanſicht und Seitenanſichth, ferner das geſchmückte
Monument und den Hochzeitszug nach der Kirche und
von der Kirche darſtellen. Auch dieſe Karten ſind gewiß
eine willkommene Erinnerung an die Darmſtädter
Feſt=
tagen und werden vielen Anklang finden.
( Der Abbruch des „Darmſtädter Hofesu iſt von
der Firma Karl Schneider in Linden bei Hannover
gegen Zahlung von 6000 M. übernommen worden. Der
Abbruch beginnt am 26. Oktober und muß am 6. Dezember
beendet ſein.
Ein Aushäugekaſten der Firma Hugo de
Waal in der Rheinſtraße wurde -2 Nacht von
Spitz=
buben heimgeſucht. Dieſelben zerſchlugen die Glasſcheiben
und entwendeten den ganzen Inhalt beſtehend aus
Cigarren, Cigarretten und Tabaksväckchen.
In einem Garten der Hermannſtraße ſteht 3. 3. ein
Birnbaum in zweiter voller Blüte. Auch Himbeeren
tragen eben vielfach zum zweitenmal ſehr ſchöne Früchte.
- „Sprechen Sie nochzu Die Poſtverwaltung hat
es. dem „Verl. Vörſ.=Kur.” zufolge, als unzuläſſig
er=
kannt, daß während einer telephoniſchen
Unter=
redung das Amt mit der Frage dazwiſchentritt:
„Sprechen Sie noch zu Nach einer Verfügung, die an
alle Oberpoſtdirektionen erlaſſen wurde, darf das
Fern=
ſprechamt in eine telephoniſche Verbindung erſt dann mit
der Frage eingreifen, ob noch geſprochen werde, wenn es
eine Unterhaltung nicht mehr wahenimmt. Den
Fern=
ſprechteilnehmern iſt anzuraten, auch ihrerſeits den
Vor=
ſchriften nachzukommen, die im Intereſſe eines prompten
Telephonbetriebes gegeben ſind. Dazu gehört vor allem
die Abgabe des Schlußzeichens nach beendetem Geſpräch.
Würde gerade dieſe Beſtimmung nicht ſo häufig außer
acht gelaſſen. ſo hätten die Fernſprechämter nicht nötig,
zu kontrollieren, ob in den verbundenen Anſchlüſſen noch
geſprochen wird.
5 Dieburg, 16. Okt. Die für dieſen Sommer ſchon
geplante Erbauung eines neuen ſtädliſchen
Realſchul=
gebäudes iſt nunmehr bis zum nächſten Jahre
ver=
ſchoben worden.
Aus dem Kreiſe Alzey, 16. Okt. Den
Gemeinde=
krankenverſicherungen, die mit den einzelnen
Aerzten betreffs Behandlung der erkrankten Mitglieder
Verträge abgeſchloſſen hatten, wurden dieſelben von dem
Vorſitzenden des Aerzte=Kreisverbandes gekündigt und
ſollen durch andere nach einer von dem Verband
ge=
meinſam entworfenen Faſſung erſetzt werden. Die neuen
Verttäge ſollen eine höhere Vergütung für ärztliche
Be=
mühungen ꝛc. gegenüber den ſeitherigen verlangen. (lz. 3t9.)
Friedberg. 16. Okt. Der mit 700 Mark
unter=
ſchlagenen Geldern nach der Schweiz geflüchtete Drucker
Wilhelm Schäfer aus Ilbenſtadt befindet ſich in
Bern. Die Unterhandlungen wegen ſeiner
Ausliefe=
rung ſind im Gange.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshunhtſtadt, 17. Okt. Heute abend
5½ Uhr trafen auf der Station Wildpark das
Kronprinzen=
paar von Griechenland, das Prinzenpaar Adolf
von Schaumburg=Lippe, das Prinzenvaar
Friedrich Karl von Heſſen und die Erbprinzeſſin
Charlotte von Sachſen=Meiningen ein. Der Kaiſer
war in Begleitung der Prinzen Eitel Friedrich und
Adalbert zum Empfange auf dem Bahnhofe erſchienen.
Nach einer ſehr herzlichen Begrüßung begaben ſich die
Herrſchaften nach dem Neuen Palais.- Die geſamte
organiſierte Berliner Metall=Induſtrie hat ſich
mit der vom Ausſtand betroffenen „Vereinigung der
Metallwaren=Fabrikanten” ſolidariſch erklärt. In den
Ausſtand ſind nicht nur Metallarbeiter, ſondern auch
zahlreiche Arbeiter in Kiſtenfabriken, Holzwollbetrieben,
Glas= und, Porzellanhandlungen, Gießereien und
Röhrenfabriken und dergleichen mehr verwickelt.
Wiesbaden, 16. Okt. Der „Rheiniſche Kurier'
be=
hauptet, eine authentiſche Darſtellung von der
viel=
beſprochenen Moét=Chandon=Söhnleinaffäre
bei der Schifftaufe in New=York geben zu können.
Dem=
nach ſei Söhnleinſekt von Herrn v. Holleben in Ausſicht
genommen worden; ſpäter hörte der Botſchafter, daß das
Komitee mit der Firma Downey eine andere Macke
ver=
einbart habe, was er aufs Entſchiedenſte verbot. In
feſtem Glauben, daß dieſem Verbot Folge geleiſtet ſei,
antwortete er auf Anfrage der Firma VBeſt in Milwaukee
(Sekretär der Söhnlein=Firma). daß Söhnlein=Sekt zur
Taufe verwandt worden ſei. Es hat ſomit gegen das
Verbot des Botſchafters eine Schiebung ſtattgefunden,
und tatſächlich iſt Most=Sekt im Lederetui der Söhnlein=
Taufſektflaſche verwandt worden.
Metz, 15. Okt. In der kleinen weſtdeutſchen Garniſon
Forbach erſchien vor kurzem ein Noman, „Eine kleine
Garniſonz betitelt, in dem das Leben und Treiben
innerhalb des in Forbach ſtationierten Trainbataillons
und der Familien der Stadt geſchildert wurden.
Ob=
gleich ſämtliche Namen fingiert waren, erkannte doch
jeder ſofort die Perſönlichkeiten, die gemeint waren, was
einen wahren Sturm der Entrüſtung nicht nur unter den
Offizieren des Bataillons, ſondern im ganzen
Armee=
korps verurſachte und zahlreiche Familien in die
pein=
lichſte Verlegenheit brachte. Der Verfaſſer des Nomans
entpuppte ſich als der Leutnant Bilſen vom
Train=
bataillon zu Forbach. Er wurde verhaftet und ins
Militärgefängnis eingeliefert. Leutnant Vilſen war ſchon
ſeit längerer Zeit von ſeinen Kameraden gemieden
worden. Deshalb führt man den Noman auch auf
perſönliche Nache zurück. Auch das Kapitel der
Soldaten=
mißhandlungen ſoll in dem Buch ſchweren Anſtoß erregt
haben.
München. 15. Okt. Vor dem hieſigen Schöffengericht
fand heute die Verhandlung in der Veleidigungsſache
der Angehörigen des geiſteskranken Zeichners Hellmith
Eckmann gegen den Simpliziſſimus=Zeichner Thomas
Theodor Heine ſtatt. Heine hatte in einer Zuſchrift an
die „Frankf. 3tg. behauptet, die Angehörigen Eckmanns
hielten dieſen in einer Irrenanſtalt feſt, obwohl er geiſtig
geſund, ſei. Nach durchgeführter, Hauptverhandlung
kam ein Vergleich zu ſtande, in dem Heine erklärt, daß
er nunmehr davon überzeugt ſei, daß Eckmann tatſächlich
geiſteskrank iſt und war.
Kiel, 16. Okt. Daß auch Totengräberſtreiken,
iſt wohl noch nicht dageweſen. Im Kirchſpiel Bünsdorf
am Kaiſer Wilhelm=Kanal haben ſelbſt die Leute, die das
Haſten unſerer Zeit nicht kennen, die Arbeit eingeſtellt
und vom Kirchenvorſtand eine Lohnerhöhung gefordert.
Da der Senſenmann nicht ſtreikt, müſſen ſich die Bün= fügen.
Heer und Flotte.
Dieſtreitige Frage, obein Offizier in
Zivil berechtigt ſei, einen Untergebenen, wegen
unmilitäriſchen Grüßens anzuhalten und zurochtzuweiſen,
beſchäftigte am 13. Oktober das Oberkriegsgericht der
Oſtſee. Ein Oberleutnant durchſchritt, nach der „Köln.
3tg.”, am 18. Juli mit einem Artillerieoffigier die
Haupt=
halle des Bahnhofs in Zoppot. Der Armeeoffigier G.
trug Uniform, der Seeoffizier den Anzug des kaiſerlichen
Jachtklubs. Letzterer, der etwas hinter ſeinem Begleiter
Zurückgeblieben war, bemerkte, daß ein vorübergehender
Deckoffigier, den Artillerieoffigier, unvorſchriftsmäßig
grüßte. Er ſtellte den Untergebenen zur Rede und
berührte dabei ſeine Achſelklappe. Der Deckoffigier meldete
den Vorfall ſeinem Erſten Offigier, und der Gerichtsherr
erhob Anklage gegen den Oberleutnant wegen
vorſchrifts=
widriger Behandlung und wegen Beleidigung eines
Untergebenen durch Anfaſſen der Achſelklappe. Das
Kriegsgericht ſprach den Offizier der vorſchriftswidrigen
Behandlung ſchuldig und erkannte auf drei Tage
Stuben=
arreſt, da er nicht berechtigt geweſen ſei, im bürgerlichen
Anzug gegen den Deckoffigier vorzugehen. Der
Gerichts=
herr und der Angeklagte legten Beruſung ein. Das
Oberkriegsgericht hob das kriegsgerichtliche Urteil auf
und ſprach den Offigier frei, da ein Offigier auch in
bürgerlicher Kleidung berechtigt ſei, einen Untergebenen
anzuhalten, der durch unmilitäriſches Grüßen gegen die
Mannszucht verſtoße.
Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröſentlichungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantwortung.)
Jeden Abend um 6 Uhr paſſieren Maurer den
Herrn=
garten und gehen zu zehn und mehr in einer Reihe.
Was man von einem anſtändigen Menſchen gewöhnt iſt,
daß man rechts oder links ausweicht, kennen dieſe Herren
nicht. Einſender, welcher in entgegengeſetzter Nichtung
den Herrngarten mit ſeinen Kollegen paſſiert, mußte
ſchon öfters auf den Naſen treten, um nicht überrannt
zu werden. Als am Freitag abend Herr W. einem
Maurer rechts, dann links ausweichen wollte, bekam er
einen ſolchen Stoß, daß er zu Fall kam, worüber ſich
dieſe Geſellen noch luſtig machten. Auch Damen iſt es
unmöglich, um 6 Uhr abends genannten Weg zu
paſſieren.
Handel und Verkehr.
H. Frankfurt, 17. Okt.
Börſenwochen=
bericht. Die Nachrichten aus den Vereinigten Staaten
lauten weiterhin nicht zum beſten und laſſen auf einen
intenſiven Rückgang der induſtriellen Konjunkturſchließen.
Ganz beſonders überraſchenden Eindruck haben aber die
Enthüllungen auf die Gemüter gemacht, die Mr. Dreſſer,
ein früherer Präſident des Republic=Truſt und
Mitbe=
gründer des Schiffsbautruſts, vor Gericht kundgab. Nach
deſſen bisher unbeſtrittenen Ausſagen hätten ſich Morgan
und Schwab bei der Gründung des Schiffsbautruſts
großer Betrügereien ſchuldig gemacht. Erwieſen wurde
bisher, daß Schwab die Vethlehem=Stahlwerke für 30
Millionen Dollars an den Truſt verkaufte, obwohl er
wußte, daß dieſe Werke einen Wert von kaum 10 Mill.
Dollars repräſentierten. Nachher wurde weiter bekannt,
daß auch Morgan ſich, trotz aller Dementis, an dieſem
Geſchäft mitbeteiligt hatte. Dieſe 30 Millionen Dollars
wurden teilweiſe in bar, teilweiſe auch in Aktien des
Schiffsbautruſts reguliert, wobei ſich dieſe Herren noch
ausbedangen, daß keine Aktien des Truſts verkauft
wer=
den dürſten, ehe der ihnen überlaſſene Aktienbetrag
unter=
gebracht ſei. Den Verkauf der Aktien hatten Morgan
und Schwab der bekannten Firma Gates übertragen.
Senſationelles Auſſehen baben dieſe Tatſachen in Amerika
hervorgerufen und ſoll gegen Schwab, der eben geſucht
wird, ein Verhaftungsbefehl erlaſſen werden, um ſeine
Ausſagen vor Gericht zu erzwingen. So ſchließt die Epoche
des berühmten Schwab. dem noch vor kaum
Jahres=
friſt, die meiſten Blätter lange Bewunderungsartikel
widmeten und der überall als der energiſchſte
Selfmade=
man gefeiert wurde. Man fragt ſich nun, ob nicht auch
bei der United Steel Corporation, deren Werte bis 13½
bezw. 60 zurückgegangen ſind, ähnliche Manipulationen
ins Werk geſetzt wurden, wie überhaupt durch die
ge=
ſchilderten Enthüllungen das Vertrauen der Welt in die
amerikaniſchen Verhältniſſe ins Wanken geraten iſt. In
Deutſchland beſteht glücklicherweiſe kein direktes Intereſſe
an dieſen Nieſenkombinationen. da man denſelben von
Anbeginn mit Mißtrauen entgegenkam. Indes könnte
aber der Rückſchlag, den ein etwaiger Zuſammenbruch
der United Steel Corporation auf unſere Verhältniſſe
haben könnte, immerhin von Nochteilen begleitet ſein.
Unſere Börſen haben ſich indeſſen von ſolchen Bedenken
befreit, und auch die Furcht vor der amerikauiſchen
Kon=
kurrenz durch Forcieren der Ausfuhr iſt ſo ziemlich
ge=
ſchwunden. Im Gegenteil haben unſere induſtriellen
Kreiſe ein derart gekräftigtes Selhſtbewußtſein gewonnen,
um einem ſolchen Wettbewerb ſtark entgegentreten zu
können. Da die politiſchen Berichte im allgemeinen günſtiger
lanten und außerdem von großen Finanzoperationen
der Haute Banque geſprochen wurde, ſo konnte die
vor=
herrſchende jeſte Stimmung ſich weiter auf alle Gebiete
ausdehnen. Die Semeſtral=Vilanz der Deutſchen Bank
erhöhte noch durch ihre ſehr zufriedenſtellenden Ziffern die
auf dem Bankenmarkt obwaltende gute Meinung. Der
Geldſtand hat ſich etwas verſteiſt und notiert
Privat=
diskont bis 3³⁄₈ pCt. Hierunter hatten deutſche
Staats=
fonds etwas zu leiden und auch ausländiſche Gattungen,
ausgenommen Bulgaren, Serben und die türkiſchen, ſind
niedriger. Bahnen im ganzen gut behouptet, nur
Gott=
hard wieder matter, wobei deren Verſtaatlichuigschancen
zeitweilig ſtark diskutiert wurden. Die beiden
Schiff=
fahrtsaktien ſind auf die Herabſetzung der Paſſagierpreiſe
ſeitens der Hamburg=Amerika=Linie ſchwacher. Der
Nordd. Lloyd iſt ebenfalls aus dem Nordatlantiſchen
Frachteupool ausgetreten und iſt eine ſchärfere Konkurrens
gegenüber der Cnnard=Linie beabſichtigt, bevor die
eng=
liſche Linie ihre neueſten, jetzt noch im Bau befindlichen
Dampier, in Dienſt ſtellen kann. Am Montanmarkt
ent=
wickelte ſich beſonders in Kohlenaktien eine recht kräftige
Hauſſe. ſo daß 3. V. Koutordia in den letzten 14 Tagen
etwa 35 pCt. ſteigen konnten. Auch Eiſenaktien lagen
feſt. Erwähnenswert, iſt das hervorgetretene Intereſſe
für Elektr. Aktien, die ganz anſehnlich profitieren konnten.
Der Kaſſeninduſtriemarkt bekundete gleichfalls recht gute
Stimmung und verzeichnete, meiſt Kurserhöhungen,
niedriger ſind einzelne wie: Deutſch=Luxemburger
Berg=
werks St.=Aktien. Buntweberei Göppingen und
Emaillier=
werke Kirrweiler. 3½, Reichs 101775, 3½ Heſſen 100,10,
3 pCt. Neichs 9035. 3 pCt. Heſſen 88,70, 3½ pCt.
Darm=
ſtädter 98,80.
Das italjeuiſche Königspaar in Paris.
1 Paris, 16. Okt. Um 10 Uhr vormittags holten
Herr und Frau Loubet das italieniſche Königspaar aus
dem Miniſterium des Aeußern zum Beſuch der
Münze und des Stadthauſes ab. In zehn
Lan=
dauern ging die Fahrt nach dem Quai Conti. In der
neben der Münze gelogenen Ecole des Bequx=Airts waren
die Schüler auf Gitter und Sänlen geklettert und
brach=
ten Hochruſe auf den König und die Königin aus, die
das Bild der kletterfrohen Kunſtjugend ſehr beluſtigte.
Frau Rouvier, überreichte in der Münze prächtige
Orchideen der Königin und Frau Loubet. In
Gegen=
wart der Beſucher wurden Geldſtücke geprägt. Der
Finanzminiſter Rouvier, der die Gäſte führte, überreichte
nach der Beſichtigung der Näume dem Könige
aus=
gewählte Müngen und Medaillen und ein
numis=
matiſches Prachtwerk. Dann fuhr das Königspaar nach
dem Stadthaus. Der weite Platz davor war von einer
großen Volksmenge umringt, die die Ankommenden mit
Hochrufen empfing. Ein Teil der künſtlichen Girlanden,
die den Platz ſchmückten, geriet beim Eintteffen des
Königs in Brand; das Feuer konnte jedoch ſofort
ge=
löſcht werden. Als Viktor Emanuel die Stadthaustreppe
erreicht hatte, ſtieg auf dem Turm die italieniſche Flagge
mit dem Königswappen auf. Der Vorſitzende des
Ge=
meinderats. Deville, der Seinepräfekt und die
General=
ſekretäre begrüßten die Gäſte. Herr Deville geleitete die
Königin und Herrn Loubet, der Seinepräfekt de Selves
den König und Frau Loubet. In der zum Salon
her=
gerichteten Cour Louis XV. nahnien die Veſucher auf
vier Seſſeln Platz, und Deville hielt eine
Vegrüßungs=
anſprache, worin er an die franzöſiſch=italieniſche
Waffen=
brüderſchaft und an den Beſuch Viktor Emanuels 1I. im
Jahre 1855 erinnerte. Dann redete de Selves. Der
König dankte mit leiſer Stimme und bat, ſeinen und der
Königin Dank der Stadt Paris zu übermitteln. In der
Salle des Arcades wurde darauf der Ehrentrunk gereicht,
und Deville übergab dem Königspaar das künſtleriſche
Geſchenk der Stadt Paris, die ſchon beſchriebenen
Tän=
gerinnen aus Elfenbein und Bronze. Dann zeichnete ſich
das Königspaar in das Goldene Buch der Stadt ein
und fuhr 12 Uhr nach dem Invalidenhotel, wo es den
Sarkophag Napolcons I. beſichtigte. Die Invaliden
bildeten am Eingange Spalier. Um 12½ Uhr brachte
Herr Loubet die Gäſte nach der italieniſchen
Bot=
ſchaft wo ein Frühſtück zu Ehren des Präſidenten der
Republik gegeben wurde. Um 2½ Uhr kehrte Herr
Loubet in das Elyſée zurück, während der König in der
Botſchaft den Ausſchuß der franzöſiſch=italieniſchen Liga
empfing, in deren Namen Herr Lockroy als
Ehren=
vorſitzender eine Adreſſe verlas. Danach ließ ſich der
König Abordnungen der italieniſchen Kolonie
vorſtellen und fuhr um 4 Uhr nach dem Quai d Orſay
ins Miniſterium des Aeußern zurück. Abends fand beim
Miniſter des Auswärtigen Delcaſſs ein Diner ſtatt, an
dem das italieniſche Königspaar, Präſident und Madame
Loubet, der italieniſche Votſchafter Tornielli, die
Präſi=
denten des Senats und der Kammer, die Botſchafter
mit ihren Damen u. a. teilnahmen.
1 Paris 17. Okt. Die Königinvon Italien
fuhr um 11 Uhr 30 Min. nach dem Eliſse, wo ein
Früh=
ſtück ſtattfand, an dem unter anderen Miniſter Delcaſſs,
Unterrichtsminiſter Chaumis und der italieniſche
Bot=
ſchafter in Paris Graf Tornielli teilnahmen. Kurz nach
2 Uhr fuhr die Königin mit Frau Loubet nach dem
Louvre. Auf dem ganzen Wege wurden ſie von der
Bevölkerung lebhaft begrüßt. Der König und
Präſi=
dent Loubet ſind nachmittags 6 Uhr aus Rambouillet
hier wieder eingetroffen. Abends nahmen der König und
die Königin im Eliſse an dem Diner im engeren Kreiſe
teil. Das Wetter iſt wieder ſchön geworden und geſtattete
ſo eine feſtliche Veleuchtung der Stadt und die Abhaltung
von Volksbeluſtigungen im Freien. Dem Zapfenſtreich,
der heute abend ſtattfand, wohnte eine große
Volks=
menge bei.
WB. Paris, 18. Okt. Das ialieniſche
Königspaar begab ſich heute vornittag 9 Uhr mit
dem Präſidentenpaar zur Truppenſchau nach Vincennes.
Bei ihrem Eintreffen wurde Kanonenſalut abgegeben.
Der König beſtieg alsbald ein Pferd. Loubet begab ſich
zur Tribſrne, wo das diplomatiſche Korps, die Miniſter
und die Präſidenten des Senats und der
Deputierten=
kammer ſich befanden, während die Königin mit der
Gemahlin des Präſidenten Loubet im Wagen blieben.
Nachdem der König mit dem Kriegsminiſter und anderem
glänzenden Gefolge die Fronten abgeritten hatte, erfolgte
der Vorbeimarſch der Truppen. Den Schluß des
mili=
täriſchen Schauſpiels bildete eine von der geſamten
Kavallerie gerittene Attacke. Um 12¼ Uhr kehten die
Majeſtäten in das Miniſterium des Aeußeren zurück
und begaben ſich um 1 Uhr zum Frühſtück in das
Elyſée.
WB. Paris 18. Okt. Der König und die
Königin von Italien trafen heute ½2 Uhr im
Elyſse ein, wo ein militäriſches Frühſtück zu 180 Gedecken
ſtattfand. Außer den Miniſtern nahmen daran teil die
Spitzen der Behörden, alle in Paris weilenden Generäle,
Admiräle und Oberſten, ſowie die fremden Militär= und
Marineattachss.
1 Paris 17. Okt. Der italieniſche Miniſter
des Aeußern Morin erklärte einem Verichterſtatter
des „Temps' gegenüber, daß der König und die Königin
von den ſympathiſchen Kundgebungen in Paris tief
ge=
rührt ſeien. Der Empfang in Paris überſteige ihre
Er=
wartungen. Der Beſuch der italieniſchen Herrſchaften in
Poris kröne den Erfolg der Politik, die eine engere
Freundſchaft zwiſchen Frankreich und
dta=
lien und den Frieden Europas zum Zwecke habe. Unſere
früheren Mißverſtändniſſe, fuhr der Miniſter fort, gehören
nun der Erinnerung an. Ich ſtelle der Zukunft unſerer
Beziehungen ein gutes Prognoſtikon. Die Hauptſache
war das Schwinden der Vorurteile, die auf beiden Seiten
herrſchten. Dieſes wichtige Ergebnis iſt und bleibt
er=
reicht. Alle unſere Beſprechungen über weſentliche Fragen
fanden in dieſem Geiſte der Freundſchaft und des guten
Willens ſtatt, der erfreuliche Früchte trägt.
König Leopold in Wien.
- Wien, 17. Okt. Der König der Velgier iſt
heute vormittag hier eingetroffen und am Bahnhofe von
dem Kaiſe= den Ersherzögen und den Spitzen der
Behoͤrden empfangen worden. Die Monarchen begrüßten
ſich mit herzlichem Händedruck und fuhren, nachdem ſie
die Front der Ehrenkonnpagnie aboeſchritten hatten, nach
der Hofburg. Hier fand zu Ehren des Königs ein
Galadiner ſtatt, bei dem Kaiſer Franz Joſef
ſolgenden Trinkſpruch ausbrachte: „Sehr erkenntlich
für die liebenswürdige Aufmerkſamkeit, welche mir Enere
Majeſtät durch Ihr Kommen erwieſen haben, bitte ich
Sie, meinen aufrichtigſten Dank für dieſen Beſuch
ent=
gegenzunehmen. Ich betrachte denſelben als ein
neuer=
liches Zeichen der Freundſchaft und der
ausge=
zeicheten Beziehungen, welche in ſo erfreulicher
Weiſe zwiſchen uns und unſeren Staaten beſtehen. Indem
ich Euere Majeſtät willkommen heiße, liegt mir am
Herzen, erneut jenen Wünſchen Ausdruck zu geben, welche
ich für das Wohlergehen Eurer Majeſtät und das Ihres
Landes hege. Von dieſen Gefühlen beſeelt, erhebe ich
das Glas auf das Wohl Sr. Majeſtät des Königs
Leopold.” Hierauf erwiderte König Leopold:
Ich danke Enerer Majeſtät für den gnädigen und herz
ichen Empfang, welchen Sie mir zu bereiten die Güte
Seite 12.
Darmftädter Tagblatt, Montag, den 19. Oktober 1503.
nſir Dirnadr dur Mädll neun Zu ir
den Trinkſpruch aus, welchen Gie auf mich ausgebracht
haben. Ich bin hiervon kief gerührt. Ich freſe mich.
Jaß es mir gegönnt war, perſönlich meine Gefühle
unveränderlicher Anhänglichkeit auszudrücken
und Ihnen jene unwandelbaren Wünſche darzülbringen
welche ich für Sie, für Ihre Staaten und Ihre Völker
hege, die Ehrer Majeſtät ſo viel verdanken. Eirer
Maje=
ſtät ſind aller Herrſchertugenden Vorbild, möge Gött
Eiere Majeſtät viele, viele Jahre erhalten! Indem ich
mich zu den ausgezeichneten zwiſchen üns
Und unſeren Skaäten beſtehenden
Bezieh=
ungen beglückwünſche, erhebe ich, dem Zuge meines
Herzens folgend, mein Glas auf das Wohl Ew. Maieſtät
und Ihres' Haͤuſes und auf das Wohlergehen Ihrer
Staaten.Nach dem Galadiner hielten die beiden
Monarchen Cercle.
Wien, 17. Okt. Der König der Belgier
ſtattete heute nachmittag dem Minkiker des Veibern,.
Grafen Goluchöwsk: einen fäl;x Beſuch ab.
Letzte Nachrichten.
= Berlin, 17. Okt. Die Nordd. Allg. 3t9.” ſchreibt:
Unter den Unterſtützungen swelche den durch
Hoch=
waſſer Geſchädigten in Schleſier, Poſen, Weſtpreußen
und Brandenburg Zugefloſſen ſind. nehmen die Beiträge
der deutſchen Kriegervere ine einen hervorragenden
Platz ein. Außer 1o000 Mark, welche der preüßiſche
Landeskriegerbund und der deutſche Kriegerbund ſofort
iberwieſen, ſind als freiwillige Sammlungen der
Krieger=
vereine bis jetzt 86006 Mark überwieſen. Der Kronprinz.
der das Protektorat über das Reichskomitee zu gunſten
der durch das Hochwaſſer Geſchädigten übernomnſen haͤt.
richtete an den Vorſtand des preußiſchen
Landeskriegerver=
bandes und des deutſchen Kriegerbundes ein Scheeiben,
indem er ſeine Freude hierüber äusdrückt und ſagt, es
ge=
reiche ihm zur beſonderen Genugtuung, dem Dänke und
der Anerkennung Ausdruckgeben Zukönnen, daß die deutſchen
Kriegervereine äuf dieſem Gebiete der werktätigen
Nächſten=
liebe ſich in ſo hervorragender Weiſe betätigk haben.
Verlin, 17. Okt. Vor dem Schwurgericht des
Landgerichts 1 wurde ſeit geſtern gegen die Wirtſchafterin
Marie Gleditſch verhandelt, die beſchuldigt iſt am 25. Mai
den Major a. D. Reiſch getötet zu haben. Sie war bei
dem penſionierten Major längere Zeit Wirtſchafterin
geweſen und ſcheint ſich mit der Hoffnung getragen zu
haben, daß ſie einſt ſeine Frau werden könnte. Sie
konnte es nicht verwinden. daß ſie, als der Major mit
ſeiner Mutter nach Verlin überſiedelte, für deſſen Haushalt
iberflüſſig wurde. In Berlin war der Major ſaſt
täg=
licher Gaſt bei einem Rentner. in deſſen Haushalt eine
Wirtſchafterin beſchäftigt war. Auf dieſe wurde die Gleditſch
eiferſüchtig. Als am 25. Mai der Major aus der Wohnung
des Herrn Pudor kam, wurde er von der Gleditſch
über=
fallen, die ihm ein Meſſer in den Leib ſtieß. Der Major
ſtarb bald an der Verlezung Die Angeklagte behauptete,
ſie hätte nicht die Abſicht gehabt, den Major zu töten, ſie
habe ihm nur einen Denkzettel geben wollen. Das
Schwur=
gericht verurteilte die Angeklagte wegen Totſchlages und
Rörperverletzung mit einer Waffe' unter Zubilligung
mildernder Amſtände zu 5 Jahren und 8 Monaten
Gefängnis.
W.B. Berlin, 18. Okt. Heute Mittag 12 Uhr fand
auf dem Platze vor dem Brandenburger Tor die
feier=
liche Enthüllüng der Denkmäler des Kaiſers
und der Kuiſeren Friedrich ſtatt. Das Wetter
war nicht gut, ein feiner Sprüheegen ging hernieder.
Trotzdem hätten grotze Menſchenmengen die Grenzen
der Abſperrung beſetzt. Auf dem Feſtplatz ſelbſt
fand ſich zahlreiches, beſonders geladenes' Publikum
ein. Es erſchienen ferner die ſämtlichen Damen und
Herren aus der Umgebung der Majeſtäten, die Herren
des Hariptquartiers, Oberſtkämmerer, Hausminiſter
und Kabinettschef, dann der Kronprinz, die Prinzen Eitel
Friedrich, Adalbert Auguſt Wilhelm, Oskar, Joachim
und Prinzeffin Viktoria Luiſe, der Kronprinz von
Griechenland! mit Gemahlin. Prinz Heinrich mit
Ge=
mahlin, Prinz Friedrich Karl von Heſſen mit Gemahlin.
die Erbprinzeſſin von Sachſen=Meiningen, Prinz Adolf
zu Schaumburg mit Gemahlin Prinz Friedrich Leopold
mit Gemahlin und zwer Söhnen, Prinz Friedrich
Heinrich und Prinz Friedrich Wilhelm. Reichskanzler
Graf v. Bülow, die Miniſter Dr. Studt, Freiherr
v. Rheinbaben, Freiherr v. Hammerſtein und Budde,
Po=
ligeipräſident v. Borries, Oberbürgermeiſter Kirſchner u. A.
Im weiteren Umtreis hatten Aufſtellung genommen
Beputationen von Vereinen ꝛc. und der Vorſtand des
Landes=Krieger=Verbandes. Den farbenreichen,
waffen=
blitzenden Hintergrund bildeten Regiments=Abordmimgen.
Pünktlich Um 12 Uhr erſchienen die Majeſtäten vom
Potsdamer Bahnhof her. Der Kaiſer in der Uniform
der Lotenkopf=Güſaren. die Kaiſerin in duͤnkelgrüner
Robe. Nach Begküßung der Fürſtlichkeiten und
Ab=
ſchreiten der Fronten gab der Kaiſer, auf der Mitte des
Plates ſtehend, das Zeichen zum Beginn der Feier.
die SLeinwandhüllen ſielen, die Truppen präſentierten
und riefen Hurra, der Kaiſer ſalutierte, ebenſo die
Militärs, die übrigen Herren entblößten das Haupt. Die
ganze großartige Anlage bot ſich nunmehr den Blicken
dar, mit den rauſchenden Waſſerbächen, mit den
vor=
gelägerten Marmorballuſtraden, mit den weit
aus=
greifenden Marmorrückwänden der Denkmäler und der
Brünnen gehoben durch ein reiches Arrangement von
blühenden Pflanzen. Der Kaiſer und die Fürſtlichkeiten
ſchritten dann Zuerſt zum Denkmal Kaiſer Friedrichs.
wo Seine Majeſtät einen koſtbaren Kranz niederlegte,
dann zu dem der verewigten Kaiſerin, der der Kaſſer
gleichfalls eine Kranzſpende widmete. Es folgte eine
eingehende Beſichtigung der Anlagen. während, welcher
die Maieſtäten die Künſtler und zahlreiche andere
Perſönlichkeiten ins Geſpräch zogen.
W.B. Berlin, 18. Okt. Die „Nordd. Allgem. 3tg."
erfährt: Nächſten Montag wird ünter dem Vorſitz des
Reichskanzlers eine Konferenz der Vertreter der
Bundesſtaaten eröffnet, als deren Gegenſtand die
Erörterung der Finanzfragen bezeichnet wird. An der
Beſprechung nehmen teil vom Reichsſchatzamt
Staats=
ſekretär Frhr. v. Stenoel, Unterſtaatsſetretär v. Fiſcher.
Direktor Twele, als Vertreter der Bundesregierungen
Finanzminiſter Frhr. v. Rheinbaben, Unterſtaatsſekretär
Dombois. Geheimerat Dr. Conze, der bayeriſche
Finanz=
miniſter Frhr. v. Niedel, Miniſterialrat v. Pfaff, der
ſäch=
ſiſche Finanzminiſter Dr. Rüger, Geheimrat-Ruger der
württembergiſche Finanzminiſter Dr. v. Zeyer, der badiſche
Finanzminiſter Dr. Reichenberger Minifierialrat
Ball=
weg, der heſſiſche Finanzminiſter Dr. Gläuth, der
Vor=
ſtand des mecklenburgiſchen Finanzminiſters' Staatsrat
v. Preſſentin, der weimariſche Staatsminiſter Dr. Rotte,
der bräunſchweigiſche Staatsminiſter Dr. v. Otto, der
hamburgiſche Bürgermeiſter Dr. Mönckeberg und der
elſaß=lothringiſche Unterſtaatsſekretgr Erzellenz v. Schraut.
Die „Nordd: Aligem 3tg." meldet: Antläßlich der zur
Mdiur ainslutuouoer Ledting lZpdiebhſhl.
Sandelsvertragsverhandlungen faͤnd geſtern abend
bei dem Staatsſekretär Frhr. v. Richthofen ein Diner ſtatt.
W.B. Potsdam, 18. Oet. Heute vormittag trafen
der Kaiſer die Kaiſerin die Erbprinzeſſin von Sachſen=
Meiningen. Prinz und Prinzeſſin Heinrich, der Kronprinz
und die Krouprinzeſſin von Griechenland. Prins und
Prinzeſſin Friedrich Carl von Heſſen im Mauſoleum
Kaiſer Friedrichs III. ein und legten zu Füßen
des Sarkophags Krähse nieder. Auch von verſchiedenen
Offigiersdepulätionen wurden Kränze niedergelegt. Die
alierhöchſten Herrſchaften verweilten längere Zeit im
Mauſoleum und degaben ſich dann nach dem Neuen
Palais zurück.
1 Porsdam, 17. Okt. Heute vormittag 11 Uhr fand
in der Friedenskirche die Einſegnungder Pöinzen
Auguſt Wilhelmund Oskarſtatt. Die beiden
Prinzen nahmen vor dem Altar Platz, hinter ihnen das
Kaiſerpaar, dann der Kronprinz mit der Kronprinzeſſin
von Griechenland, der Kronprinz von Griechenland mit
der Pringefin Heinrich, Prins Eitel Friedrich mit
Prin=
zeſſin Friedrich Leopold. Prinz Adalbert mit Prinzeſſin
Friedrich Karl von Heſſen, Prins Heinrich mit der
Erb=
prinzeſſin von Sachſen=Meiniſigen. Prinz Friedrich Leopold
mit' Prinzeſſin Adolf zu Schaumburg=Lippe, Prinz
priedrich Heinrich mit Prinzeſſin Ernſt von Sachſens
Altenburg und Prinz Friedrich Wilhelm mit Prinzeſſin
Feodora von Schleswig=Holfiein. In den folgenden
Stuhlreihen jaßen die andern in Berlin und Potsdam
anweſenden Prinzen. ferner der Oberſtkämmerer, der
Hausminiſter, die Oberhofchargen, ſowie Auch der
ſchwediſche Geſandte Graf Taube in Vertretung ſeines
Königs, des Paten des Prinzen Oskar.
Oberhof=
prediger D. Drhander hielt die Konfirmationsrede. Dann
trat Prins Augüſt Wilhelm vor und verlas ſein
ſelbſtver=
fahtes Glaubensbekenntnis, das er an Offenbarung
Sk. Joh. 2. 10½Sei getreu bis an den Todr anknüpfte.
Ihm folgte Prins Oskar, der ſeinem Bekenntnis den
Brief Pauli an die Römer 10. 10: „Denn ſo man von
Herzen glaubt, wird man gerecht= zügrunde legte.
Ge=
meinde und Chor ſchloſſen die Feier mit dem Liede „So
nimm denn meine Hände Unter Orgelklang begab ſich
die Gemeinde aus der Kirche hinaus, nur die kaiſerliche
Familie blieb zur Abendmahlsfeier zurück.
W.B. Frankfurt a. M. 18. Okt. Mit einer
ein=
fachen, würdigen Feier fand heute Mittag die Enthüllung
des vön der Stadt neben der Paulskirche errichieten
Dentmals zur Chrung der Vorkämpfer
Deutſcher Einheit 'inden Jahrender
Vor=
bereitung von 1815 bis 1863 ſtatt.
— Müuchen, 17. Okt. Ein von Augsburg kommender
Schnellzüg ü berfuhr heute vormittag in der Nähe von
Wertheim ein Fuhrwerk. Eine in dem Wagen ſitzende
Perſon wurde getstet, eine andere ſchwer verletzt. Das
Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß die
Ueberfahrts=
ſchranken nicht geſchloſſen waren.
1 Eſten A. d. R., 17. Okt. Die hieſige
Staatsanwalt=
ſchaft erhob 'gegen die Direktoren des Gelſenkirchener
Waſſerwerks, Hegeler und Fuͤdel, ſowie gegen den
Ingenieur Schmidt und den Maſchinenmeiſter Kieſendahl
Anklage. Die beiden Direktoren ſind beſchuldigt, direkt
oder indirekt die Gelſenkirchener Typhusepidemie von
1901 durch Herſtellung und Lieferuͤng von Waſſer
ver=
ſchuldet zu haben, das geeignet war, die menſchliche
Ge=
jundheit zu ſchädigen, Jſowie durch dieſelbe Handlung
ſchwere Körperverlehüna und den Tod von Menſchen
verſchuldet zu haben. Die beiden anderen Angeklagten
ſind der Beihilfe bezichtigt.
1 Nom, 17. Okt. Der „Capitalel zufolge beſchäftigte
ſich der heütige Miniſterrak nur mit der Erledigung
der laufenden Angelegenheiten. Das Blatt fügt binzu:
Eine Miniſterkriſis wegen des Aufſchubs der Resſe
des Zaren ſel ausgeſchlofſen; es ſei möglich, daß es
zu einer ſolchen kommen könne wegen der Vorlager bekr.
die Eheſcheidung. wegen der Frage des
Eiſenbahnab=
kommens und der Frage der Gerichtsreform, aber nicht
auf der Gründlage irriger Berichte ruſſiſcher
Polizei=
agenten. Der „Tribunas wird aus Paris gemeldet, der
italieniſche Bokſchafter in Petersburg ſei m Paris
ein=
getroffen und häbe dem König Vortrag über die
Ver=
ſchiebung der Reiſe des Zaren nach Rom gehalten. Es
werde beſtätigt, daß die Verſchiebung der Reiſe Auf
Be=
fürchtungen zurückzuführen ſei, die die ruſſiſche Polizei
begteDas genannte Blatt verlangt, daß der italieniſche
Botſchafter in Petersburg und der ruſiſche Botſchafter
in Nom durch andere Perſönlichkeiten erjetzt werden. Der
„Meſſagerou meldet, über die Verſchiebung der Reiſe des
Kaiſers Nikolaus ſolle ein Grünbuch veröffentlicht werden,
aus dem hervorgehe, daß die italieniſche Regierung keine
Verantwortung für die Verſchiebung treffe.
2 Paris, N. Drt Die Witwe Girlaͤt, die
Haus=
hälterin der in der Nacht zum 20. September in Aixzles=
Bains ermordeten Halbweltlerin Eugenie Föugere iſt
geſtern mit ihrem Geliebten hierverhaftet worden. Sie
ſtehen im Lerdacht, den Mord begangen zu haben. Wie
erinlnerlich, war außer Eugenie Föngsre aich ihre
Haus=
frau ermordet worden, währeſd 8ie dritte im Hauſe
weilende Frau, eben die Witwe Giriat, geknebelt, aber
noch lebend gefunden wurde. Sie ſagte aus, ſie habe
mitten in der Nacht plötzlich Schritte in dem Gange
ver=
nommen, der ihr Schlafzimmer von dem der Fougere
trennte. Sie häbe darauf Licht gemacht und ſei
äuf=
geſtanden. Um ihrer Herrin, die ſie' krank wähnte,
beizu=
ſtehen. Da ſeien dann zwei Männer eingetreten hätten
das Licht ausgeblaſen, ſie geknebelt und zü erdroſſeln
ver=
ſucht. Dabei ſei ſie in Ohnſmacht gefallen und wiſſe ſo
icht was welter geſcheben ſei.
ſp.B' Tunis. 18. Okt Auf dem geſtern abend
ſtattgehabten Pfranzöſiſcheitalieniſchen
Ban=
ketk bielt der italieniſche Konſul eine Rede, in der er
ſagte, bier an der Stelle, wo der Zwiſt zwiſchen den
beiden Bölkern mit größter Heftigkeit entbrannte, müßte
derſelbe auch mehr denn ſonſt irgendwo für immer
bei=
gelegt werden. Stolz möge die franzöſiſche Flagge über
Tunis flattern, der einzige Wunſch der Italiener ſei,
unter dem Schatten dieſer Flagge einträchtig mit den
Franzoſen zu arbeiten. Die Rede fand lebhäften Beifall.
=London, 17. Ort Der „Standarda'-meldet aus
Tientſin: Wie ein Beſucher von Jongampho meldet,
iſt dort ein ruſſiſches Forterrichtet und ein
anderes im Bau. Die Ruſſen dehnen die Grenze des
gepachteten Gebiets füdlich von Taiſan aus. Die
mili=
täriſchen Vorkehrungen in Port Arthir werden eifrig weiter
betrieben. Es treffen dort große Viehtransvorte ein.
1 London, 17. Okt. Wie der Korreſpondent der
„Morning Pöſt; aus Weihaiwei vom 16. Oktober
telegraphiert, erhielt derſelbe bei ſeiner Ankunft von
Tſchifu in Weihaiwei von züverläſſider Seite die
Mit=
teilung, daß Japan an der Pingyang=Mundung Truppen
gelandet habe. Man erzählt allgemein, die Konferens
zwiſchen ruſſiſchen und japaniſchen Beamten hatte keinen
Erfolg.
Rammer 255.
Petersburg, 17. Okt. In der letzten Nacht wurde
zwiſcheſt Dünaburg und Pleskan der Perſonenzüg
Wir=
ballen=Petersburg von Räubernüberfalren Zehn
Näuber ſprangen während der Fahrt auf den
Gepäk=
wagen, feſſelten und verwundeten beide Schaffner,
plün=
derken das Geväck und beraubten die Kaſſe, worauf es
ihnen gelang. in den Wald zu entkommen.
WB. Petersburg. 18. Okt. Für die
Angelegen=
heit des fernen Oſtens iſt ein beſönderes
Komitee gewählt worden unter dem Vorſitz des
Kaiſers. Demſelben gehören an die Miniſter des
Innern, der Finanzen und des Auswärtigen, der
Kriegs=
miniſter, der Marineminiſter, der Statthalter des fernen
Oftens und auf Beſtimmung des Kaiſers ſonſtige
Per=
ſonen, deren Veteiligung an den Beratungen des
Kömitees erſprießlich erſcheint. Der Veratung des
Komitees unterliegen: Organiſation und
Budgetvoran=
ſchläge für die Verwaltung, Maßnahmen zur Enkwicklung
des Handels und der Indüſtrie im fernen Oſten. Anträge
des Statthalters uber neue oder auf Abänderung
beſtehender Geſeße, welche die Zuſtändigkeit des
Statt=
halters überſchreiten. Das Komſtee beſizk keine
Exekutiv=
gewalt, die Burchführung ſeiner Beſchlüſſe liegt vielmehr
dem Statthalter. bezw. den Miniſterien öb.
uſß. New=Pork. N. Ort. Die „Aſſociated
Preß=
telegraphiert aus London: Die Mitglieder des
Schieds=
gerichts zur Regelung der Alaskagrenzfrage einigten ſich
dahin. den VereinigtenStaätendiegeſamten.
Förderungen zubewilligen. mit Aüsnahme der
bezüglich des Vortlandkanals. Kanada erhält dadurch eine
neue Waſſerverbindung zur Küſte. Der offizielle
Schieds=
ſpruch wird Montag erwartet.
- W.B. Peking, 17. Ott. Hie „Times==Meldung. daß
gegen die hieſige engliſche Geſändtſchäft ein
Sprengattenkat verübt wurde, iſt völlig Unbegründet.
Codes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute nachmittag entſchlief ſanft nach
kurzen ſchweren Leiden zu Landſtuhl unſer
lieber, guter Sohn, Bruder, Neffe und
Schwager
WiIIv Schöker
im 30. Lebensjahre.
(8137
Um ſtille Teilnahme bittet
im Aamen der krauernden Hinlerbliebenen:
Frau Losephine Schäier Nye.
Darmſtadt, Landſtuhl,
den 16. Oktober 1963.
Die Beerdigung findet Sonntag, nachmittags
2½ Uhr, in Landſtuhl'ſtatt.
Todes-Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Gatten, unſeren treubeſorgten
Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager
(18132
und Onkel
Iorrn Joh. Philipp Jogol,
ob.n hhili
geſtern abend 110 Uhr in die ewige Heimat
abzurufen. Offenb. 14, 13.
Um ſtilles Beileid bitten
die trauernden Hinkerbliebenen.
Darmſtadt und Offenbach,
den 17. Oktober 1903.
Die Beerdigung findet Montag, 19. Oktbr.
nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhauſe,
Arheilgerſtraße 25, aus ſtatt.
Briefkaſten.
Stammtiſch. Ein Kellner dürfte nicht mehr oder
weniger Kilometer in einer beſtimnten Zeit zurücklegen,
als ein gewöhnlicher Sterblicher. Sicher haben Sie nun
mehr Zeit dazu ſich dies auszurechnen, als wir. Wenn
Sie ganz genan Beſcheid habeſt wollen, dann laufen Sie
gelegentlich einmal 18 Stunden lang und ziehen von der
erreſchten Kilometerzahl die Zeit ab, die der Kelner
nicht läuft.
Telegraßhiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 18. Okt. Ruhiges, kühles Wetter
wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Monna Vannau.
Muſik=Verein: Könzert Um 7hr im Saalbau.
Konzert um 8 Uhr im Reſtaurant-Metropoles.
Kaiſerpanorama Wilhelminenſtraße 29.
Verſteigernunskalender.
Dienskag. 26. Oktober.
Gold= und SilbergegenſtänderVerſteigerung
Um 2 Uhr im ſtädtiſchen Pfandhaus.
Kunſtverein, geöffnet Montags, Dienstags,
Donners=
tags, Freitags und Samstags von 11-7 Uhr,
Mitt=
wöchs voſ 32-4 Uhr, Sonntags von 10-1 Uhr.
Gewerbe=Muſeim, Neckarſtraße 3. Täglich geöffnet
von 11 Thr Eintritt frei.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.