B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Nachtrag zum Ortsbauſtatut für die Haupt= und Reſidenzſtadt
Darmſtadt.
Durch Beſchluß vom 13. d. Mts. hat die Stadtverordneten=
Verſammlun=
folgenden Nachtrag zum Ortsbauſtatut angenommen:
In dem von der Wilhelminen=, der Heidelberger=, der Heinrich=
und der Wilhelmſtraße eingeſchloſſenen Stadtteil ſind Hinter= und Seiten=/
gebäude nur inſoweit zuläſſig, als ſie als Zubehör zu den Wohnungen des
Vorderhauſes, wie Stallungen, Remiſen, Wohnungen für Kutſcher und dergl.
in Betracht kommen.”
Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß
Ein=
wendungen gegen dieſen Nachtrag in der Zeit vom 18. d. Mts. bis
ein=
ſchließlich 2. k. Mts. in den üblichen Dienſtſtunden bei dem Stadtbauamte,
Grafenſtraße Nr. 30, bei Vermeidung des Ausſchluſſes damit, vorzubringen ſind.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[43230
J. V.: Jäger.
Anker dem höchllen Prolektorake Zeiner Kaiſerlichen hoheik des Hrouprinzen des
Beutſchen Beichs und FHronprinzen von Preußeu.
Reichskomitee zu Gunſten der durch
Hoch=
waſſer Geſchädigten.
Ueber große Gebiete unſeres Vaterlandes iſt ſchweres Unheil gekommen.
Gewaltige Hochwaſſer haben weithin, beſonders in den Provinzen Schleſien
und Poſen, der Bevölkerung Schrecken und Not gebracht.
Zahlreiche Familien ſehen den Erfolg ihres Fleißes verloren; die Ernte iſt
an vielen Orten völlig vernichtet, die Aecker ſind verſchlämmt und verwüſtet, die
Häuſer zerſtört, das ganze wirtſchaftliche Leben in den überfluteten Gegenden iſt
ins Stocken geraten.
Mit ſchweren Sorgen ſehen Tauſende in die Zukunft. Schnelle Hilf,
tut not.
Die Staatsregierung hat bereits erhebliche Mittel zur Verfügung geſtellt,
um den drohenden unglücklichen Folgen der Ueberſchwemmung, vor allem dem
Ausbruch von Seuchen zu begegnen und die zerſtörten öffentlichen Anlagen
wieder herzuſtellen.
Große und umfaſſende Aufgaben bleiben aber der privaten Wohltätigkeit.
Die Kräfte der durch das Unglück der Hochwaſſerflut betroffenen Provinzen
reichen dazu nicht hin. Die Unterzeichneten rufen daher die Deutſchen aus
allen Gauen unſeres Vaterlandes und im Auslande auf, ſchnell und reichlich
zu helfen.
In engem Zuſammenſchluß mit den Provinzialkomites in den geſchädigten
Provinzen werden wir Sorge tragen, daß die uns anvertrauten Gaben
ſach=
gemäße Verwendung finden.
Berlin, den 28. Juli 1903.
Der Vorſitzende:
Graf von Poſadowsky.
Staatsminiſter, Staatsſekretär des Innern.
Die ſtellvertretenden Vorſitzenden:
Kirſchuer,
Studt,
Oberbürgermeiſter. Staatsminiſter.
Gaben werden von der Bürgermeiſterei, Stadthaus Zimmer Nr. 8,
entgegen=
genommen.
Darmſtadt, 12. Auguſt 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
1426880)
Morneweg.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Veröffentlichung ſtädtiſcher Bekanntmachungen betreffend.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Veröffentlichung
der ſtädtiſchen Bekanntmachungen auch in dem Stadtteil Beſſungen fernerhin
ſausſchließlich durch die Tageszeitungen erfolgt.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[426780
Abgabe von Banuſand.
Nationalfeier
Die Ausbeutung der Sandgrube auf
am 2. September.
dem Gelände der ſtädtiſchen Hofreite
An die verehrlichen Einwohner
Darm=
ſtadts richten wir hiermit das
freund=
liche Erſuchen, den 2. September, den
Sedantag, als Jahrestag eines der
bedeutſamſten Ausgangspunkte der neuen
Epoche unſeres nationalen Lebens, durch
reichen Fahnenſchmuck der Häuſer feſtlich
auszuzeichnen.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[4322
In dem Konkursverfahren
lüber das Vermögen des
Spezereihänd=
lers Friedrich Krenzer zu Darmſtadt
beträgt bei der bevorſtehenden
Schluß=
verteilung die vorhandene Maſſe
Mk. 104.60,
während die zu berückſichtigenden, nicht
bevorrechtigten Forderungen
M. 5389.26
betragen.
Das Schlußverzeichnis liegt auf der
Gerichtsſchreiberei des Großh.
Amts=
gerichts Darmſtadt 1. zur Einſicht offen.
Darmſtadt, 13. Auguſt 1903.
Der Konkursverwalter:
14315)
Karl Dechert.
Bekanntmachung.
Mittwoch, den 9. September 1903,
vormittags 9 Uhr,
ſollen die den Metzgermeiſter Johann
Karl Ritzert Eheleuten dahier zuſtehenden
Hofreiten:
Flur Nr. ⬜Mtr.
4 250 200 Heinheimerſtraße,
35 141¹⁄ 612 Hofreite hinterm
Bangert
in unſerem Bureau zwangsweiſe ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 27. Juli 1903.
Großherzogliches Ortsgericht I.
(13540a
Müller.
Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 100 (dem
früheren Schießhauſe) ſoll im Wege der
ſöffentlichen Veringung vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen im Stadthauſe, Zimmer Nr. 13.
während der Dienſtſtunden zur Einſicht
loffen. Auch werden dort die
Angebots=
ſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Donnerstag, den 20. Anguſt d. J.,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Nähere Auskunft erteilt die ſtädtiſche
Güterverwaltung.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(4270s.
Jaeger.
Dünger=Verkauf.
Am Mittwoch, den 19. Auguſt d. J.
von 9½ Uhr vormittags ab,
wird auf dem vorderen Hofe der alten
Kavallerie=Kaſerne in Darmſtadt die
Matratzeuſtren einer Eskadron
öffent=
lich meiſtbietend verſteigert. (43160i
Dragoner=Regiment Nr. 23.
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gerahmt, und feines altes Porzellan
äußerſt billig zu verkaufen.
Nüheres Expedition.
(12426t
Helene Zung.
Erzählung von Paul Lindau.
16)
den Pechpfannen und hell auflodernde Holzſtöße in
beleuchteten wunderbar die hart gefrorene Straße
und verbreiteten einen kräftigen harzigen Geruch.
leuchtende Schloß mit den hellen Fenſtern wirkte in und echte fröhliche Feſtſtimmung, eine reigende
Frei=
ſeiner eigenartigen Stilvermengung mit dem dicker
runden Turm aus der Feudalzeit und dem prächtigen
Hauptgebäude aus der Spätrenaiſſance zauberhaft
in dieſer tiefſchwarzen Dezembernacht.
Der gewaltige Feſtſaal, der zu einem Burghofe
mit aufſteigenden Treppen und breiten Galerien
her=
gerichtet war, machte jetzt, da er ſich mit der bunten,
einen unbeſchreiblich ſchönen Eindruck. Biſchöfe und
Landſtreicher, in ſtählernem Harniſch ſtark bewehrte
Ritter und ſchlichte Bauern, Edelfrauen und Mägde,
Sendlinge aus dem fernen Orient und dem hohen
Norden, Byzantiner und Langobarden - alles das
wogte unter den ſchwellenden Klängen der Zinken
und Trompeten und dem Wirbeln der Keſſelpauken
durch den herrlichen Raum; ein wunderbares Gemiſch Am ſchnellſten wurden außer dem Herold, hinter
von Stoffen, Farben und Formen, einheitlich ſchön
in ſeiner willkürlichen Buntheit, harmoniſch in ſeiner
merkwürdigen Verſchiedenartigkeit.
Es bildeten ſich überall wechſelnde Gruppen.
Nachdruck verboten. Man muſterte ſich, ſich gegenſeitig bewundernd, die
Auf beiden Seiten tiefrote Flammen aus qualmen= Unterhaltung begann zunächſt etwas zaghaft, ſtockend
und ward dann leichtfüßiger und kecker, ſobald der
denen der Kien kniſterte und knackte, wieſen den Weg, eine oder der andere irgend eine Wahrnehmung
ge=
der von dem Städtchen zur Lohenburg hinanführte, macht zu haben glaubte, die ihn auf die rechte Fährte
zu bringen ſchien, wenn ſie ihn auch auf eine falſche
brachte. Das reiche, luſtige, farbige Gewühl belebte
Das in beſtändig wechſelnden bengaliſchen Flammen ſich von Minute zu Minute. Es herrſchte die rechte
heit unter der ſchützenden Larve, eine friſche
Unge=
zwungenheit unter dem liebenswürdigen Zwange
des gemütlichen Dugens. Die Pracht und der
Ge=
ſchmack der einzelnen Trachten waren wundervoll.
Profeſſor Ströber aus Düſſeldorf, der den künſtleriſchen
Teil des Programms geleitet, den Raum verteilt
hatte, und nach deſſen Skigzen der feſtliche Schmuck
glänzenden, charakteriſtiſchen Menge ganz gefüllt hatte, ausgeführt war, ſchüttelte einmal um das andere den
Kopf vor ſtaunendem Entzücken und verſicherte
jeder=
mann, ſo etwas ſei noch nie dageweſen; da höre
einfach alles aufl
Es dauerte lange, ſehr lange, bis ſich aus dem
farbig flutenden Wirrſal einzelne Geſtalten durch den
beſonderen Glanz, die beſondere Kleidſamkeit oder
die beſondere Echtheit ihrer Koſtüme hervorhoben.
welchem ſich der Feſtordner Baron vd1 Bütting gar
nicht zu verbergen trachtete, die Wirte: Fürſt Erich
und Prinz Reinhard, erkannt - der Fürſt an der alten
hiſtoriſchen Rüſtung, die ein bekanntes Prachtſtück
ſeiner Waffenſammlung war, und an den koſtbaren echten
Waffen; der Prinz an ſeiner auffallend großen Geſtalt
und an der ungewollten Sicherheit in ſeinem Auftreten.
Reinhard hatte ſich nach der aus dem Jahre 1080
ſtammenden Bronzeplatte im Dom von Merſeburg.
welche Rudolf von Schwaben darſtellt, ein Koſtüm
fertigen laſſen: lange faltenreiche Tunika mit reich
gemuſtertem griechiſchen Stoff, langwallendem,
durch=
weg mit Goldverzierungeu geſticktem Schultermantel
aus rotem Sammet, beide Gewänder mit Steinen
reich beſetzt, goldgeſticktes Schuhwerk mit daran
ge=
ſchnallten mächtigen Goldſporen, das Diadem auf
dem Haupte.
Im allgemeinen war der Mummenſchanz
voll=
kommen gelungen. Die nächſten Verwandten und
vertrauteſten Freunde gingen aneinander vorüber,
ohne ſich zu erkennen, und ſcherzten übermütig mit
Wildfremden, die ſie für gute Bekannte hielten. Man
ſagte ſich kleine Bosheiten, die nicht verſtanden wurden,
weil ſie an die falſche Adreſſe kamen; ehrwürdigen
Matronen wurden Zärtlichkeiten zugeflüſtert, junge
Mädchen mit verfrühter Ehrerbietung behandelt, alle
Welt amüſierte ſich köſtlich.
Aus dem farbenreichen Chaos wurden nach dem
maßgebenden Urteile des Künſtlers, das bald ein
all=
gemeines wurde, zwei weibliche Erſcheinungen als die
Gelte 2.
Darmſtädter Tayblatt. Montag, den 17. Auguſt 1903
Rummer 191.
Matratzeuſtreu=Verkauf.
Samstags bezw. Mittwochs,
den 19. 22., 26. und
29. d. Mts.
vormittags von 10¼ Uhr ab,
kommt auf dem Hofe der neuen Kavallerie=
Kaſerne in Darmſtadt die
Matratzen=
ſtreu je einer Eskadron meiſtbietend zum
(13696
Verkauf.
Dragoner=Regiment Nr. 24.
Düngerverkauf.
Am Mittwoch, den 19. Auguſt,
voxweittags 1) Uhr,
findet der Verkauf des Düngers
au=
ſämtlichen Gruben für die rückliegenden
14 Tage gegen Barzahlung ſtatt.
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Vermögen: 232 Millionen Mark.
Gezahlte Verſicherungsſummen: 168 Millionen Mark.
Die Lebensverſicherungs=Geſellſchaft zu Leipzig iſt bei günſtigſten
Verſicherungsbedingungen (naufechtbarkeit dreijähriger Policen) eine der
größten und billigſten Lebensverſicherungs=Geſellſchaften. - Alle
Ueber=
ſchüſſe fallen bei ihr den Verſicherten zu. — Auf die Prämien der
lebenslänglichen Todesfallverſicherung (ordentliche Jahresbeiträge der Tab. 1
wurden ſeit 1888 unverändert alljährlich
42% Dividende.
an die Verſicherten vergütet.
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Man verlange ausdrücklich:
Marke yDiamanei!
ſchönſten unter allen hervorgehoben. Die eine ſehr
große, in der Tracht einer vornehmen Deutſchen aus
dem Anfange des Xl. Jahrhunderts, mit kurzem
Obergewand und Hängeärmeln, das Untergewand
aus Goldbrokat. Das eng anſchmiegende Oberkleid
war reich umſäumt und mit einem breiten, prächtigen
Beſatz verziert, der ſich auf den Hängeärmeln
wieder=
holte; es war von einem glänzenden Gürtel umſchloſſen
und von goldenen Kleiderſpangen, die in
Schlangen=
köpfen ausliefen, gehalten. Ihr Kopf war mit einer
himmelblauen, mit Perlen und bunten Steinen dicht
beſetzten Rundkappe bedeckt. An der hohen, ſchlanken,
mädchenhaften Geſtalt glaubte man mit Recht oder
Unrecht die berühmte ſchöne Prinzeſſin Marianne von
Waldau=Roggenheim zu erkennen, die ſeit einem halben
Jahre ein ſich beharrlich behauptendes Gerücht als
die künftige Gemahlin des Prinzen Reinhard bezeichnete.
Ueber die Perſönlichkeit der anderen waren die
Meinungen ſehr geteilt, einſtimmig war man jedoch
in der Anerkennung, daß ſie die glänzendſte und
ſchönſte Erſcheinung des Feſtes ſei, daß ihre Tracht
an echter Koſtbarkeit alle anderen in den Schatten ſtelle.
Helene trug das Koſtüm einer flaviſchen
Fürſtin. Ein langes, wallendes Obergewand von
purpurfarbiger Seide mit weiten Aermeln umfloß in
ſanften Falten die anmutige Geſtalt. In der Mitte
und am Saume zog ſich in reichen Goldornamenten
ein breiter Beſatz von herrlicher Arbeit und
groß=
artiger Wirkung hin. Am prächtigſten und koſtbarſter
aber war der Kragen, der bis zum Bruſtanſatze
reichte. Es war ein Kunſtwerk der Stickerei, und
auf dieſes war ein Reichtum von buntem Edelgeſtein
und Perlen geſtreut, bei deſſen Blitzen und Funkeln
dem Beſchauer die Augen übergingen. Das war kein
blendender Theaterprunk! Es waren echte Brillanten,
Saphire, Smaragden, Rubine, Türkiſen, es waren
echte Perlen; man brauchte kein beſonderer Kenner zu
ſein, um es auf den erſten Blick zu erkennen. Ein
fürſtliches Vermögen glitzerte und blitzte da auf dem
Scharlachrot des Sammetkragens. Ein alter, durch
Vererbung erhaltener und von Geſchlecht zu Geſchlecht
vermehrter Familienſchmuck war offenbar aus den
alten Faſſungen herausgenommen und zu dieſem
ein=
zigen Feſtge chmeide hier kunſtvoll vereinigt. Ihr
Haupt zierte eine eigens geſtaltete Krone, die mit den
allerſchönſten Steinen beſetzt war, und unter der eine
ſchleierartige Haube, das Geſicht einhüllend und die
Haare verdeckend, auf Schultern und Nacken
herab=
fiel. Die Gürtelkette mit dem herabhängenden Kruzifitz
war ein Kunſtwerk von ſeltenem Werte, ebenſo das
daran befeſtigte Täſchchen, das offenbar ein echtes
Stück aus dem frühen Mittelalter war.
Profeſſor Ströber war wie gebannt. Das iſt
die Schönſtel ſagte er zu jedem, der ihm in den
Weg lief; er wich nicht von ihrer Seite und
wieder=
holte beſtändig: Da hört alles aufl Der Enthuſiasmus
des Künſtlers wurde bald von der ganzen
Geſell=
ſchaft geteilt. Wer mochte die Slavin ſein? Der
Kreis derer, die ein ſolches Koſtüm tragen konnter,
war doch ein ziemlich eng gezogener; man brauchte
ſogar nur in dem allerkleinſten Kreiſe zu ſuchen!
Und doch wollten die Vermutungen nicht zutreffen.
Entzückt waren alle. Ein jeder, der mit ihr ein paar
Worte hatte ſprechen können, rühmte ihre
Schlag=
fertigkeit, von der ſie eigentlich kaum Beweiſe hatte
geben können, ihren Witz, den ſie durchaus nicht
ver=
ſchwendet hatte, ihr elegantes Franzöſiſch. Sie tanzte
natürlich wie eine Elfe, obwohl gerade zum Tanz
das herrliche Koſtüm nicht ſehr geeignet war.
Jetzt hatte Fürſt Erich ſie angeſprochen. Er bot
ihr den Arm. Der ganze Saal blickte auf die beiden.
Der Fürſt ſchien ſie zu erkennen. Ihre Unterhaltung
machte nicht den Eindruck des harmloſen Reckens und
Tändelns, ſie ſprachen vertraulicher, wie es ſchien,
und von ernſthafteren Dingen miteinander. Sie
ſtiegen langſam zur Galerie auf, auf der ſie etwas
ungeſtörter plaudern konnten und blickten von da aus
auf das krauſe, grellfarbige, luſtige Treiben im Saale.
Cortſetzung folgt.)
Nummer 191.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 17. Auguſt 1903.
Geite Z.
512509801) Tücht. Kleidermacherin
n. noch Kund. an in u. außer dem Hauſe.
WoL ſagt die Exped. d. Blattes.
41260280) Fräulein im Anfertigen u.
Ausbeſſern von Weißzeug geübt, ſuch
noch einige Kunden.
Große Kaplaneigaſſe 4, part.
Geübte Maſchinennäherin ſucht
Be=
ſchäftigung in einem Geſchäft.
Nüheres Expedition.
(1259450
112624) Frau ſucht Waſchen und
Putzen.
Kiesſtraße 9. Manſ.
*1263401) Junge Frau geht Waſch.
und Putzen. Arheilgerſtr. 57.
412635) Ein braves Mädch. das
bürgerl. kocht u. alle Hausarb. übern.
ſucht zum 25. Aug. Stelle in Privath.
Frau Frank, Kiesſtr. 30, 3. Stock.
112612) Unabhäng. Mädchen ſucht
Laufdienſt. Obergaſſe 18. 2. St.
71260801) Ein ordentliches Mädchen
ſucht Tage zum Waſchen.
Erbacherſtraße 61 im Laden.
814329) Heidelbergerſtraße 75 wird
ſaubere Frau für Monatsdienſt geſucht.
T12618om) Haushülterin, ält. einf.
Frln. ſucht Stelle bei einem Herrn od.
Dame, auch auswärts. Näheres unter
C8 Roßdörferſtr. 4, 1. Stock.
Junger Mann,
25 Jahre alt, mit einf. und amerik
Buchhaltung vertraut, ſucht zum
baldig=
ſten Eintritt Stellung. (12546somf
Offert. mit Gehaltsangaben erbeten
unter L. L. 17 poſtlagernd
Jugen=
heim a. d. B.
2000000eraaoecoooaasoaooodes
412463komk) Tüchtiger igr. Mann,
kautionsfähig, militärfrei, ledig, 3. Zt.
in ungekünd. Stellung als Kaſſier, ſucht
geſtützt auf beſte Zeugniſſe und Refer.
anderw. Stellung, als Kaſſenbote,
Bureaudiener, Hausmeiſter, Aufſeher,
Portier oder dgl. bis 1. Oktober d. J3
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Schulſtraße 9. (143100,
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ehrliches, fleißiges Mädchen, das
ſelbſtändig kochen kann, für junges
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waſchen, bügeln auch bürgerlich kochen
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Dienſt=
mädchen mit guten Zeugniſſen zu zwei
älteren Leuten per 1. September, evtl.
auch früher geſucht. Monatlicher Lohn
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14165a) Geſucht per ſofort ein junges,
ordentliches Mädchen zum Ausgehen
und Reinmachen.
J. Ph. Leuthner.
14182kom) Für 1. September ein
Mädchen für alle Arbeit geſucht. Hoher
Kölnischer Hok,
Lohn.
Bleichſtraße 51.
412626) Große Anzahl Mädchen
aller Art erhalten ſofort und ſpäter/
gute Stellen bei hohem Lohn durch
Frau Weissmantel,
Eliſabethenſtr. 42.
X12615) Mädchen, die kochen und
nicht kochen, erhalten gute Stelle bei h.
Lohn. Röſe, Ernſt=Ludwigſtr. 18.
712611) Geſucht für ſofort ein
braves, tüchtiges Mädchen
mit guten Zeugn. in kleinen Haushalt.
Zu erfr. bei Bertſch, Kahlertſtr. 51.
Angehender Kommis
in Kolonialwarengeſchäft geſucht.
Off. u. V24 an d. Exp. (4283eoi
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mit flotter ſchöner Schrift, anfänglich
bei beſcheidenen Gehaltsanſprüchen, evt.
bei Qualiſikation auf dauernd geſucht.
Off. mit Gehaltsangaben u. V 32
an die Expedition d. Bl. (14308oim
814328) Tüchtiger Tapeziergehilſe
(ſelbſtändiger Arbeiter) geſucht.
H. Leichtweiss,
29 Schießhausſtraße 29.
*12623) Schueider auf Woche
ge=
ſucht.
Viktoriaſtraße 73.
41253780) Junger ſauberer
Haus=
burſche zum ſofortigen Eintritt ge
ſucht.
Pfälzer Hof.
14333a) Ein kräftiger, ſauberer
Schuljunge ſofort geſucht.
Kapellplatz 10 im Laden.
Hente größere Sendung
eintreſſend!
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zunächſt auf dem Darmſtädter Friedhof:
GedächEmisfeier
an den Grübern der gefallenen ꝛc. Krieger 1870ſ71, wozu wir einladen.
Die Gedächtnisreden werden gehalten auf dem Darmſtädter Friedhof von
dem Kameraden Herrn Pfarrer Kleberger und auf dem Beſſunger Friedhof
von Herrn Pfarrer Waitz.
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Die Vorſtände der vereinigten Kriegervereine Darmſtadts.
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19876a
Das Wachſen der Prozeſſe.
Aus den Mitteilungen des neueſten Bandes der
amtlichen „Juſtizſtatiſtik= ergibt ſich, daß die Zahl
der auf die Gerichtseingeſeſſenen entfallenden
Pro=
zeſſe in ſtetem Wachſen iſt. Auf je 10000 Perſonen
entfielen im Deutſchen Reiche im Durchſchnitt der
Jahre 1881 bis 1885 jährlich 261 ordentliche
Pro=
zeſſe, Wechſelprogeſſe und andere Urkundenprozeſſe,
im Durchſchnitte 1886 bis 1890 275, 1891 bis 1855
338. 1896 bis 1900 353 und 1901 413. Bei
Wür=
digung der Ziffer von 1901 iſt allerdings zu
berück=
ſichtigen, daß die Verhältniszahl nach den
Ergeb=
niſſen der Volkszählung von 1900 berechnet iſt,
während bei den fünfjährigen Zahlen der
Durch=
ſchnitt der vor den Anfang und an das Ende der
Periode fallenden Volkszählungen zu Grunde gelegt
iſt. Die einzelnen Oberlandesgerichtsbezirke zeigen
in der Zahl der auf die Gerichtseingeſeſſenen
ent=
fallenden Prozeſſe ſehr große Verſchiedenheiten.
Weit=
aus am größten war im Jahre 1901 die Zahl in
den Oberlandesgerichtsbezirken Hamburg mit 771
(1881 bis 1885 470) und Berlin mit 694 (422).
Dann folgen die Bezirke Dresden mit 549 6298),
Frankfurt am Main 496 (378). Braunſchweig mit
438 (226), Köln mit 434 (266), Hamm mit 430
(276) und Oldenburg mit 427 (280). Die übrigen
Bezirke ſtehen unter dem Reichsdurchſchnitt in
folgen=
der Reihe: Karlsruhe 404 (256), Marienwerder 398
[319) Königsberg 393 (370), Poſen 388 (298)
Zweibrücken 383(173) München 357 (174.
Darm=
ſtadt 375 (246), Kiel 372(190), Breslau 366 (244),
Naumburg 355 (250), Kaſſel 352 (368). Celle 347
1208), Jena 337 (230) Stettin 306 (236).
Nürn=
berg 289 (158), Roſtock 280 (167), Kolmar 253
(223). Bamberg 221 (184), Stuttgart 207 (118)
und Augsburg 190 (119). Die bayeriſchen
Ober=
landesgerichtsbezirke zeichnen ſich alſo trotz einer
ſtarken Steigerung im allgemeinen noch durch eine
geringe Zahl von Prozeſſen aus. Beim
Oberlandes=
gerichtsbezirk Stuttgart iſt ebenſo wie bei
Karlsruh=
zu berückſichtigen, daß zahlreiche kleine Prozeſſe durch
die Gemeindegerichte erledigt werden. Unter ihrer
Hinzurechnung würde die Zahl in Stuttgart ſich auf
242 (166), in Karlsruhe auf 496 (300) erhöhen.
Die Verhältniszahl weiſt in allen Bezirken außer
Kaſſel ſeit 1881,85 eine Steigerung auf. In den
Bezirken Braunſchweig, Dresden, Kiel und
Nürn=
berg iſt die Zahl nahezu auf das Doppelte geſtiegen
und in den Bezirken München und Zweibrücken hat
ſie ſich ſogar mehr als verdoppelt. Die Mahnſachen
ſind bei der vorſtehenden Berechnung nicht
berück=
ſichtigt. Ihre Zahl hat bis 1900 weſentlich
abge=
nommen. Auf 10000 Perſonen kamen 188185
442, 1886090 407, 189195 494, 18961900 353
und 1901 386 Mahnſachen.
Deutſches Reich.
— Der Reichsanzeiger veröſfentlicht folgendes
Handſchreiben des Kaiſers vom 14. Auguſt
an den Kriegsminiſter v. Goßler:
„Ich habe aus Ihrem Schreiben vom 1. Auguſt
er=
ſehen, daß Ihr Geſundheitszuſtand Ihnen ein weiteres
Verbleiben im Dienſt nicht geſtattet. Ich kann Mich
hiernach dem Anſuchen um Verabſchieden nicht entziehen
und ſtelle Sie daher, indem Ich Sie in Meiner
ander=
weiten Ordre vom heutigen Tage von dem Amte als
(Staats= und Kriegsminiſter enthoben habe, mit der
Leſetzlichen Penſion zur Dispoſition. Gleichzeitig ſpreche
Ich Ihnen Meinen königlichen Dank und Meine warme
Anerkennung für die Verdienſte aus, welche Sie durch
Ihre langjährige Zugehörigkeit zum Kriegsminiſterium,
inſonderheit in Ihrer ſiebenjährigen Tätigkeit in Ihrer
bisherigen ſchweren und verantwörtungsvöllen Stellung
ſich erworben haben. Ich wünſche dies noch beſonders
dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß Ich Ihnen Meinen
Verdienſtorden der preußiſchen Krone, deſſen Inſignien
beifolgen, verleihe. Um aber auch Ihre Zugehörigkeit zur
Armee dauernd zu erhalten. ſtelle Ich Sie la suite des
3. Garde=Regiments zu Fuß und verleihe Ihnen hiermit
wieder die Uniform desjenigen Regimeits, welches Sie
mit Auszeichnung geführt haben.-Möge es Ihnen
ver=
gönnt ſein, noch lange Jahre dieſe Ehrenſtelle zu
be=
kleiden.
General der Infanterie Heinrich v. Goßler war
der vierte in der Reihe der von dem jetzt regierenden
Kaiſer ernannten Kriegsminiſter. Keiner ſeiner
Vor=
gänger war ſo lange auf ſeinem Poſten wie er. Als
Kaiſer Wilhelm II. die Regierung antrat, ſtand der
noch von ſeinem Großvater ernannte General Paul
Bronſart v. Schellendorff an der Spitze des
Kriegs=
miniſteriums, der im April 1889 das Kommando
Montag, den 17. Auguſt.
des 1. Armeekorps übernahm und 1891 geſtorben iſt.
Vom 8. April 1889 bis 4. Oktober 1890 war
General v. Verdy du Vernois Kriegsminiſter, der
nach anderthalbjähriger Amtsführung zur Verfügung
geſtellt wurde. Sein Nachfolger wurde der General
v. Kaltenborn=Stachau, der drei Jahre auf ſeinem
Poſten blieb und am 17. Oktober 1893 in den
Ruhe=
ſtand trat. Es folgte der General Walter Bronſart
v. Schellendorff, ein Bruder des vorgenannten, der
nicht ganz drei Jahre Kriegsminiſter blieb und am
14. Auguſt 1896 unter Ernennung zum
General=
adjutanten zur Verfügung geſtellt wurde. Seitdem,
alſo ſeit faſt ſieben Jahren, ſtand General v. Goßler
an der Spitze des Kriegsminiſteriums, dem er
vor=
her ſchon lange Jahre angehört hatte, zuletzt von
1891 bis 1895 als Direktor des Allgemeinen
Kriegs=
departements. Er iſt am 29. September 1841
ge=
boren und ſteht zur Zeit alſo im 62. Lebensjahr.-
Sein Nachfolger, Generalleutnant v. Einem, genannt
v. Rothmaler, iſt am 1. Januar 1853 zu Herzberg
in Hannover geboren, hat alſo erſt vor kurzem ſein
50. Lebensjahr vollendet. Beim Ausbruch des
fran=
zöſiſchen Krieges trat er als Fühnrich in das
2. hannoverſche Ulanenregiment Nr. 14 ein und
zeichnete ſich mehrfach ſo Aus, daß er trotz ſeines
jugendlichen Alters das Eiſerne Kreuz erhielt. Er
hat dann eine glänzende Laufbahn im Generalſtab
zurückgelegt, war kurze Zeit Kommandeur der 4.
weſtfäliſchen Küraſſiere und demnächſt von 1895 bis
1898 Chef des Generalſtabs des 7. Armeekorps in
Münſter. Seit Ende September 1898 gehörte er
dem Kriegsminiſterium an, zunächſt als
Abteilungs=
chef und ſeit dem Frühjahr 1900 als Nachfolger des
Generalleutnants v. d. Boeck als Direktor des
All=
gemeinen Kriegsdepartements.
— Der Reichskanzler hat ein neues Verzeichnis
der den Militäranwärtern in den
Bundes=
ſtaaten vorbehaltenen Stellen, ſowie ein ſolches der
Privateiſenbahnen und durch Private betriebenen
ſEiſenbahnen, welchen die Verpflichtung auferlegt iſt,
bei Beſetzung von Beamtenſtellen Militäranwärter
vorzugsweiſe zu berückſichtigen, veröffentlicht.
— Der preußiſche Miniſter für öffentliche
Ar=
beiten hat den bei der deutſchen Botſchaft in
Paris akkreditierten techniſchen Beirat,
Regierungs=
rat Stelow, beauftragt, ein Gutachten über die
Urſachen der Kataſtrophe auszuarbeiten. Erſt auf
Grund dieſes Gutachtens wird ſich der Miniſter
ſchlüſſig machen, ob eine Nachprüfung der Berliner
Hoch= und Untergrundbahn notwendig erſcheint.
- In der Haltung der ſüchſiſchen
Natio=
nalliberalen gegenüber der Wahlrechtsfrage iſt
ein völliger Umſchwung eingetreten: nicht nur wollen
ſie über den Beſchluß des Landesvorſtandes vom
26. Juli zur Tagesordnung übergehen, ſondern ſelbſt
die Jnitiative zur Formulierung eines freiheitlichen
Wahlrechts ergreifen. Der nationalliberale
Reichs=
verein in Dresden hat, der „Rat=lib. Korr.- zufolge,
eine neungliedrige Kommiſſion zur Ausarbeitung
eines Wahlrechts=Geſetzentwurfs eingeſetzt. Der
Be=
ſchluß des Dresdner Vereins wird vorausſichtlich
die einſtimmige Billigung des Landesausſchuſſes
finden.
- Bekanntlich hat unmittelbar nach dem Kriege
eine ſtarke Auswanderung aus dem Elſaß
ſtattgefunden, die ſich auch ſpäter noch, wenn auch
nur in geringem Maße, fortſetzte. Weniger beachtet
wird es, daß in den letzten Jahren ſich auch eine
Art Rückwanderung vollzieht, wie u. a. aus den bei
der Regierung der Reichslande einlaufenden
Naturali=
ſationsgeſuchen von Leuten hervorgeht, welche die
verloren gegangene deutſche Nationalität nach ihrer
Rückkehr in die alte Heimat wieder erwerben wollen.
Im abgelaufenen Quartal ſind 94
Naturaliſations=
geſuche eingegangen.
Ausland.
— Die jetzt geltend gemachten verminderten:
Forderungen der ungariſchen Oppoſition werden
in parlamentariſchen Kreiſen in folgender Weiſe
zu=
ſammengefaßt: 1. Raſcheſte Durchführung der
Transferierung der ungariſchen Offiziere zu den
ungariſchen Regimentern. 2. Obligatoriſcher
unga=
riſcher Unterricht in den in Ungarn befindlichen
Militär=Bildungsanſtalten. 3. Regelung der
Em=
blemenfrage. L. Ungariſche Verhandlungsſprache bei
den Militärgerichten in Ungarn. Hinſichtlich des
ungariſchen Kommandos aber iſt die Oppoſition
ſelbſt der Ueberzeugung, welcher Franz Koſſuth in
einer Unterredung mit dem Korreſpondenten der
N. Fr. Pr.: Ausdruck gegeben hat, daß die ſofortige
Einführung desſelben an dem Umſtande ſcheitern
müßte, daß die entſprechende Anzahl von ungariſchen
Offizieren nicht vorhanden iſt, und daß es vielleicht
des Heranwachſens einer ganzen Generation
be=
dürfen werde, ehe dieſe Frage auf der ganzen Linie
ihre Regelung finden kann. Die Oppoſition würde
daher in dieſer Beziehung eine feierliche Deklaration
in irgend einer Form erwarten, welche die
Aus=
führung dieſes Gedankens in der Zukunft ſicher ſtellt.
Der Wiener Korreſpondent der „Köln. Ztg.”
telegraphiert, aus Hofkreiſen höre er, der ruſſiſche
1903.
= ilte Oitober in Wien
ein=
treffen.
— Das engliſche Parlament wurde am 14.
mit einer Thronrede geſchloſſen, in der der
König ſagte:
Der Beſuch, den ich dieſes Frühjahr Portugal Italien
und Frankreich abſtattete, hat, wie ich zuverſlichtlich
glaube, ein gutes Ergebnis gehabt. Nichts hätte die
herzliche Aufnahme übertreffen können, die ich gefunden
habe. Erſt vor kurgem hat der Beſuch des Präſidenten
Loubet in eindrucksvoller Weiſe Veranlaſſung gegeben
zum Austauſch der Gefühle gegenſeitiger Zuneigung
zwiſchen Frankreich und England=- Die Lage in den
europäiſchen Gebieten der Türkei iſt andauernd der
Gegen=
ſtand allgemeiner Beſorgnis. Meine Regierung hat ſich
im Verein mit Oeſterreich=Ungarn, Rußland und den
anderen Unterzeichnern des Berliner Vertrages aufs beſte
bemüht, das Ausdehnungsgebiet der Unruhen zu
be=
ſchränken und den Beteiligten gegenüber die Notwendigkeit
der Selbſtbeſchränkung und Mäßigung nachdrücklich zu.
betonen. Ich hoffe ernſtlich, daß der von den zwei
nächſt=
beteiligten Mächten der Pforte eindringlich anemrfohlene.
von meiner Regierung kräftig unterſtützte Reformplan
einige Beſſerung in den Verhältniſſen aller
Bevölkerungs=
teile Magedoniens bewirken wird. Die
Beſtätigungs=
urkunden des im September 1902 mit China abgeſchloſſenen
Handelsvertrages ſind ausgewechſelt. Teile des Vertrages
treten ſofort in Wirkſamkeit. Mit dem Schah von Perſten
iſt gleichfalls ein Uebereinkommen getroffen, welches die
Handelsbeziehungen der beiden Länder auf ſichere,
be=
friedigende Grundlage ſtellt. In Transvaal und in der
Oranſekolonie machte die Herſtellung geordneter friedlicher
Zuſtände große Fortſchritte. Die Zollkonvention, welche
Vorzugsbehandlung der Einfuhr aus dem
Mutter=
lande einſchließt, iſt von allen Kolonien Südafrikas
unterzeichnet, deren Vereinigung zu Finanzzwecken einen
wichtigen Schritt bedeutet zur endgültigen politiſchen
Verbinduna. In Indien ermöglichten günſtige Ernten
und die Verbeſſerung der Finanzen eine bedeutende
Steuerermäßigung, die, wie ich glaube, die Lage des
Volkes merklich verbeſſern wird. Ackerbau und Handel
zeigen weiter andauernden Fortſchritt, die
Ernteaus=
ſichten ſind im allgemeinen wieder beruhigend. Die
kriegeriſchen Maßnahmen in Somaliland ſind noch nicht
abgeſchloſſen, doch wird die Flucht des Feindes aus
der urſprünglichen Stellung eine weitere Bewegung unter
günſtigeren Bedingungen ermöglichen. Ich freue mich,
daß ich mein Volk in Irland und Schottland habe
be=
ſuchen können. Ihre warmen Aeußerungen von
Zu=
neigung rührten mich tief. Die Rede verweilt mit großer
Befriedigung bei den Anzeichen wachſender Eintracht
zwiſchen allen Bevölkerungsklaſſen Jrlands, und ſagt eine
neue Aera vereinigter Bemühüngen um das
Allgemein=
wohl voraus. Im Rückblick auf die Tätigkeit der Seſſion
beglückwünſcht die Rede das Parlament zur Annahme
der Zuckerkonvention.
— Nach einer Melding des Standard= aus
Moskau zieht Nußland in Tranzbaikalien Truppen
zuſammen. Täglich ſind mit Militär beſetzte
Trans=
portzüge nach dieſer Richtung hin unterwegs. Man
nimmt an, daß binnen kurzem 100000 Mann im
dortigen Gebiet zuſammengezogen und zur
Beförde=
rung an die Küſte von der Mandſchurei=Eiſenbahn in
Bereitſchaft gehalten werden.
Der „Regierungsbote- meldet: Dem ruſſiſchen
Botſchafter in Konſtantinopel ging die Meldung aus
Sewaſtopol zu, daß eine Abteilung der Schiffe der
Schwarze Meerflotte nach den türkiſchen
Ge=
wäſſernabgeht.
- Wie in Sofia verlautet, iſt am 14. ds.
der bulgariſchen Regierung eine Mitteilung
derruſſiſchen Regierung übergeben worden,
aus der hervorgeht, daß Rußland, obwohl es die
äußerſte Genugtuung für die Ermordung des
Konſuls Roſtkowskij beanſprucht, doch nicht gewillt
ſei, über das bisherige ruſſiſch=öſterreichiſche
Reform=
projekt hinaus für die bulgariſchen Wünſche
einzu=
ireten, ſondern daß es nach wie vor trotz aller
Einſprüche der Komitatſchis daran feſthalte. In
den den Mazedoniern freundlichen Kreiſen ruft die
Erklärung große Beſtürzung hervor, da man von
dem Morde eine Aenderung der ruſſiſchen Politik
erhoffte.
- Die Miniſterkriſe in Seorbien iſt bisher nicht
beſchworen, gewiſſe Mitglieder des Kabinetts beharren
hartnäckig auf ihren zumeiſt kleinlichen Forderungen
grundſätzlicher und perſönlicher Art. Hierüber ſoll
der König, der erklärlicherweiſe das Miniſterium bis
zur Erledigung der Skupſchtinawahlen behalten
möchte, mißgeſtimmt ſein. Unter Hinweis auf die
Vorgänge auf dem Balkan verurteilen die Zeitungen
faſt einſtimmig das Gebaren einzelner Miniſter und
weiſen auf die drohenden Gefahren hin, die ein ſo
kleinliches Verhalten bringt.
Aus Belgrad wird gemeldet, daß die Spaltung
im ſerbiſchen Offizierkorps zuſehends eine ernſtere
Form annimmt. Wie man hört, beabſichtigt ein
großer Teil der an der Verſchwörung nicht
be=
teiligten Offiziere, ihren Unmut über die
Königs=
mörder in einer Denkſchrift an den König Peter
auszudrücken. Ruhig und würdig ſoll die Enthebung
der Verſchwörer von den leitenden Stellen verlangt
werden, mit dem Hinzufügen, daß ſie, im Fall ihre
Bitte nicht erfüllt werde, genötigt ſeien, ihren
Ab=
ſchied zu erbitten. Der Text der Eingabe iſt noch
unbekannt, doch ſollen bereits gegen 300 Offiziere
ſich zur Unterſchrift bereit erklärt haben.
Der „Morgenpoſt; zufolge fahren die Belgrader
Blätter fort, die Abdankung des Königs
Peter als unmittelbar bevorſtehende Tatſache zu
betrachten. Die Häupter der Verſchwörung gegen das
ermordete Königspaar hielten eine geheime Konferenz
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Mortag, den 13. Auguſt 1903.
Nummer 191.
ab, an welcher 32 Offiziere und 2 Miniſter
teil=
nahmen. Ein Schriftſtück wurde unterzeichnet, in
dem dem König Undank vorgeworfen wird.
- Ueber den Aufſtand in Mazedonien
liegen weiter folgende Meldungen vor:
Konſtantinopel, 14. Aug. In dem
Beileids=
telegramm des Grafen Lambsdorff, das er namens
des ruſſiſchen Kaiſers an die Witwe des Konſuls Roſt= dem es die Mitglieder der Haſſia auffordert, nach Kräften
kowskii ſandte, heißt es, der Kaiſer ſei ſehr betrübt über
die Ermordung des Könſuls. der ein vorzeitiges Opfer
ſeiner Pflicht geworden ſei.
Uesküb, Diviſionsgenergl Schakir=Paſchaf der die
Bekämpfung der albaneſiſchen Oppoſition leitet, iſt zur
Uebernahme der Amtsgeſchäfte von Prigren nach Uesküb
abgereiſt. Geftern hie angelangte türkiſche Nachrichten bildlunſt werden gegenwärtig im Landesgewerbe=Muſeum
berichten von Zuſamrienſtößen zwiſchen bulgariſchen
Banden und türkiſchen uppen bei Raptinae im Diſtrikt
Verwundete hatten, in Balkandere im Diſtrikt Monaſtir, verkörpern in guter Ausführung das Tier= und
Waid=
in Verfoſchta, wo die Banden 20 Mann verloren. Ferner
fanden Zuſammenſtöße ſtatt bei Suemendie im Diſtrikt
Venidie, Wilajet Saloniki, wobei die Banden große
Ver=
luſte erlitten.
niki ſoll bei Eiſchi; Her Kampf zwiſchen türkiſchen
Truppen und den van dieſen umzingelten Aufſtändiſchen
fortdauern.
- Sofig, 15. Aug. Die Pufſtändiſchen fingen
die fahrenden Poſten zwiſchen Janina und MonaſtirLab der Holz= und Kirchſtraße zwei Radfahrer zu=
und erbeuteten nach Niedermachung der ſtarken Bedeckungen ſammen wobei der eine von ihnen, jedenfalls infolge
von den benachbarten türkiſchen Grundbeſitzern überfallen
und viele Wehrloſe der Bevölkerung niedergemacht.
Paris, 14. Aug. Humbertprozeb. In der
heutigen Sitzung gab Bomeau Auſchlüſſe über die
Realſierung des Mobiliar= und Immobilienvermögens
der Humberts. Er ſchätzt die nominellen Paſſiva auf
117 Millionen Francs, und die wirklichen auf 50 Millionen
Francs. Er wiſſe nicht genau, wie hoch ſich die von den
Gläubigern angegebenen Forderungen belaufen, aber er
hoffe, noch verſchiedene ſchwebende Prozeſſe zu gewinnen.
Die perſönlichen Ausgaben Frederic Humberts ſeien mit
200000 Francs jährlich angeſetzt, ohne die durch liegende
Beſitzungen verurſachten Koſten. Thereſe Humbert er=
Härt von neuem, ſie würde über ihr Vermögen, Las von
den Crawfords verwaltet würde Erkläru igen abgeben,
aber erſt, am Ende, des Progeſſes. Sie verſichert
wiederum die Exiſtenz der Crawfords und ihrer Millionen.
Bonneau erklärt, von Frsdsric Humbert Aufſchlüſſe über
die ungeheuren Erhöhungen erhalten zu haben, welche
in den Schuldſcheinen von verſchiedenen Gläubigern
be=
treffs des geſchuldeten Betrages vorgenommen wurden.
Das Ehepaar Parayre, das in den Dienſten der Humberts
geſtanden hat, ſagt aus, daß Daurignac niemals die
Rollen der Crawfords geſpielt hätte. Die darauf
ver=
nommenen Zeugen gaben nichts von Belang an.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am Samstag den Negierungsaſſeſſor Schwarz von Worms,
den Leutnant Ritter von der Reſerve des Großh. Train=
Bataillons Nr. 18. den Oberlehrer Simon von Bingen,
den Lehrer Böcher von Eaelsbach, den Kaiſerlich Ruſſiſchen
Oberſten v. Schebeko, Militär=Attachs bei der Botſchaft
in Berlin, den Architekten Profeſſor Benois von St.
Petersburg, den Oberbürgermeiſter Morneweg; zum
Vortrag den Staatsminiſter Rothe, den Regierungsaſſeſſor
v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Gräflich Solms=Lanbachſchen Oberforſtmeiſter Thum
das Ritterkreus 1. Klaſſe und dem Lehrer Jakob zu
Wetterfeld das Silberne Kreuz des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen, ferner dem Jäger Krauß:
und den Lakaien Knau und Göbel, leziere drei in
Gräflich Solms=Laubachſchen Dienſten, das Allgemeine
Ehrenzeichen verliehen.
- In den Ruheſtand verſetzt wurde der
Amts=
gerichtsdiener bei dem Amtsgericht Oppenhein Johann
Jakob Burk auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom
1. Oktober 1903.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 44 enthält:
Bekanntmachung, die Schaffung einer Staatsmedaille für
Ausſtellungen betreffend.
Blättermeldungen zufolge wird der Zarmit Familie
am 24. September auf Jagdſchloß Wolfsgarten zu längerem
Beſuch eintreffen.
⬜ Am Sedantage wird. wie in den früheren
Jahren, eine Militärkapelle auf dem Paradeplatz in der
Zeit von 12-1 Uhr nachmittags kongertieren.
Die Zwanzigpfenſigſtiicde ans Nickel. die ſeit dem
1. Januar d. J. nicht mehr alt geſetzliches
Zahlungs=
mittel gelten werden nur noch bis zum 31. Dezember
1903 bei den Reichs= und Landeskaſſen zu ihrem
geſetz=
lichen Werte in Zahlung und zur Umwechslung
ange=
nommen.
— Das Präſidium der Kriegerkameradſchaft,Haſſiau
hat im „Heſſiſchen Kameradz einen Aufruf erlaſſen, in
zur Linderung der Not der durch die Aeberſchwemmungen
ſo ſchwer getroffenen Kameraden in Schleſien beizutragen.
Gaben werden von dem Vereinsrechner, Herrn Haupt=
Konſtäntinopel, 14. Aug. Der Wali von mann a. D. Waldecker in Darmſtadt, Heinrichſtraße 62,
entgegengenommen und der Empfang wird im „Heſſiſchen
Kanierad: beſcheinigt werden.
- Gewerbe=Muſenm. Gleichzeitig mit der
Meß=
einige Prachtſtücke kleinmeiſterlicher Bildhauer= und
Bildſchnitzerkunſt zur Schau geſtellt. Dieſelben
Kretſchowo. wobei die Banden 25 Tote und mehrere ſtellen Gebrauchsgegenſtände für die Wohnung dar und
motiv. Zum Verfertiger haben ſie Herrn Aug. Schüller,
3. It. hier, welcher hiermit einen ſchönen Beweis
ge=
diegener Holzbildhauerkunſt lieferte.
( Wir machen nochmals auf die heutige Benefiz=
= Belgra) 14 Aug. Nach Meldungen aus Salo= Vorſtellung des Herrn Monato im Woogshlahz=
Theater aufmerkſam und wünſchen dem Beneſigianten
ein recht volles Haus, umſomehr, da die Eintrittspreiſe
ſehr ermäßigt ſind.
- Am Samstag nachmittag ſtießen an der Ecke
11900 türkiſche Pfund. Die von waffenfähigen Männern der Kolliſſion, unglücklicherweiſe ein
zweiundeinhalb=
entblößten bulgariſchen Dörfer bei Monaͤſtir wurden jähriges Kind überführ, das einen Beinbruch
davon=
getragen hat. Der betr. Radfahrer, der anſcheinend ohne
Verletzung davonkam, nahm ſich des verunglückten
Kindes an und meldete den Unfall ſofort auf dem
Poligeireviere.
3 Polizeibericht. Zwei Musketiere des in
Mainz garniſonierenden Inſanlerie=Regiments Nr. 117.
welche ſich am 9. d. Mts. von ihrem Truppenteil ohne
Urlaub entfernt hatten, ſind am Freitag nachmittag gegen
6 Uhr von zwei Schutzleuten dahier feſtgenommen
und an die Schloßwache abgeliefert worden. - Im
Hauſe Weinbergſtraße 14 iſt Freitag abend zwiſchen
9 und 10 Uhr durch einen Balken, welcher an einem
Kaminſchacht gelegen hat, ein Brand entſtanden, der
durch Feuerwehrleute alsbald gelöſcht wurde.
Offenbach, 13. Aug. In der heutigen Sitzung der
Stadtverordneten=Verſommlung teilte der
Vorſitzende, Oberbürgermeiſter Brink, einen Beſchluß des
Genieindevorſtandes von Bürgel mit, wonach dieſer
die Eingemeindung mit Offenbach möglichſt bald
in Angriff genommen ſehen möchte. Er beantragt eine
gemeinſame Konfereng, an welcher von hier der
Ver=
faſſungsausſchuß auf Vorſchlag des Vorſitzenden
teil=
nehmen wird. Es iſt ſomit begründete Hoffnung
vor=
handen, daß dieſe Eingemeindungsfrage in aller Bälde
zum Abſchluß gelangen wird.
Ober=Aosbach, 15. Aug. Heute nacht ging hier
ein wolkenbruchartiges Anwetter nieder, wobei
der Blitz eine Scheune des Oekonomen Bleicher in Brand
ſetzte. Es brannten noch 3 Stallungen nieder. Das Vieh
konnte gerettet werden.
Mainz, 15. Aug. Die mit dem 21. deutſchen
Wein=
bau=Kongreß verbundene äußerſt reichhaltige und
hoch=
intereſſante Ausſtellung umfaßt ſechs Gruppen. In
der erſten Gruppe ſind die Wein= und Obſtpreſſen,
Trauben= und Obſtmühlen vertreten. Es haben 15
Ma=
ſchinenfabriken ausgeſtellt. In dieſer Abteilung ſind
be=
ſonders die großen hydrauliſchen Preſſen hervorragend
vertreten und erregen dieſe die Bewunderung der
Fach=
männer. Der größte Teil dieſer Maſchinen hat
Auf=
ſtellung vor der Terraſſe gefunden. Die zweite Gruppe
hat in der Halle Aufſtellung gefunden und umfaßt
köm=
plette und Einzel=Ausſtellungen in Weinpumpen,
Kork=
maſchinen, Kapſelmaſchinen, Flaſchengeſtellen,
Wein=
ſchläuchen, Rütteltafeln, Kranen, Filtrierapparaten ꝛc.
Aüßer einer Kollektion Kellereimaſchinen,
Flaſchenſpül=
maſchinen, 2= und 4teiligen Verkapſelungsmaſchinen,
Kork=
maſchinen, Schläuche ꝛc., ſind ganz beſonders die
Wein=
pumpen mit Signalvorrichtungen hervorzuheben. Sobald
das Faß gefüllt iſt, gibt die Pfeife das Signal. Auch
die aulomatiſchen Faßfüllhahnen erregen die
Aufmerk=
ſamkeit der Fachleute. Die dritte Gruppe umfaßt Flaſchen
und Gläſer. Von Flaſchenfabriken haben nur zwei, und
zwar die größten, die überhaupt exiſtieren, ausgeſtellt
und zwar die Aktiengeſellſchaft für Glasinduſtrie in
Dresden und die Gerresheimer Glashüttenwerke. Die
vierte Gruppe bringt mächtige Fäſſer bis zu 5000 Liter
und kleinere Verſandfäſſer. Die fünfte Gruppe bringt
Lehrmittel. Die ſechſte Gruppe umfaßt Verſchiedenes.
Die elektriſchen Kraftübertragungsleitungen zu den
diverſen Elektromotoren zum Betriebe der Weinpumpen
u. ſ. w. wurden ausgeführt durch die hieſige Elektrisitäts=
Geſellſchaft m. b. H. vormals Henry Hirſch. Die
Aus=
ſtellung wurde heute ſchon außerordentlich ſtark beſucht
und findet dieſelbe allgemeine Bewunderung. Auch von
auswärts dürfte der Beſuch ein lohnender ſein.
- Gieſen. 15. Aug. Die Baugenoſſenſchaft
des hieſigen erang. Arbeiterbereins hat bis
Ende vor. Js. 38 Häuſer errichtet, deren Herſtellungswert
einſchl. Grund und Boden ca. 284760 Mk. betrug, ferner
ſind im laufenden Jahre s weitere Häuſer erbaut worden.
Die meiſten Häuſer ſind kleine Einfamilienhäuſer, indeſſen
beſitzt der Verein auch einige größere Miethäuſer mit
kleinen Wohnungen, um ſolchen Leuten. die nicht in der
Lage ſind, ſich ein Häuschen zu erwerben, die Vorteile
des gemeinnühigen Wohnungsbaues ebenfalls zu gute
kommen zu laſſen. Die Genoſſenſchaft iſt ſtets mit gutem
Erfolg beſtrebt geweſen, ihren Häuſern äußerlich einen
behaglichen und netten Eindruck zu verleihen und die
einzelnen Wohnungen den Bedürfniſſen des kleinen
Mannes entprechend auszugeſtalten. In ſämtlichen
Häuſern wohnen nur minderbemittelte Perſonen im
Sinne des Wohnungsfürſorgegeſetzes. Die Zahl der
Genoſſenſchaftsmitglieder beträgt 100, unter letzteren ſind
ſozuſagen alle Stände vertreten, Fabrikanten und Arbeiter,
Beamte und ſonſtige Bürger. Die Genoſſenſchaft hat
zur Hebung der Wohnungsverhältniſſe in Gießen nicht
unweſentlich beigetragen, und es iſt dies auch von der
Stadt dadurch anerkannt worden, daß ſie der
Genoſſen=
ſchaft das Gelände für ihre Bauten für etwa die Hälfte
des wirklichen Wertes überlaſſen hat.
6 Gießen, 15. Aug. Kanzleirat Demuth
tritt mit dem heutigen Tage in den wohlverdienten
Ruheſtand, nachdem er über 63 Jahre im Dienſte der
Stadt unter zwölf Stadtoberhäuptern
ge=
ſtanden hat. Am 20. November wird er ſeinen 80.
Ge=
burtstag feiern. Der Stadtrat plant ihm zu Ehren eine
Abſchiedsfeier.
5 Friedberg, 15. Aug. An dem Hauſe des hieſigen
Großkaufmanns Fertſch entdeckte man bei der
Wieder=
herſtellung von Verputzarbeiten an dem Eichengebälk
ſchöne, gut erhaltene Holzſchnitzereien aus dem
17. Jahrhundert. Man hat dieſelben nun wieder
vollſtändig vom Verputz befreit.
15 Bad Nauheim, 15. Aug. Mit dem Bau der
„Dankeskircher ſoll im Ortober begonnen werden.
nachdem der Großherzog die Pläne des Profeſſors
Hofmann=Herborn genehmigt hat. Das neue
Gottes=
haus kommt an die Stelle des alten Kurſaals zwiſchen
Parkſtraße und Uſa, mit deſſen Abbruch nach der Saiſon
begonnen, wird. Der Bau der katholiſchen Kirche
wird um dieſelbe Zeit in der Nähe des Zander=Inſtituts
begonnen.
- Bad Nanheim, 15. Aug. Bis zum 13. Auguſt
1903 ſind 20023 Kurgäſte angekommen, wovon an
genanntem Tage noch 6113 anweſend waren. Bäder
wurden bis zum 13. Auguſt 247949 abgegeben. 1902
13. Auguſt: 18727. noch anweſend 5048. 1902: Bäder
225 176 bis 13. Auguſt.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 15. Aug. Das
De=
figit im Berliner Stadthaushalt=Etat.
Von magiſtratsoffiziöſer Seite wird geſchrieben: Unſere
Schweſterſtadt Charlottenburg hat bei dem jetzt
ver=
öffentlichten Abſchluß der Stadthauptkaſſe vom letzten
Etat einen Ueberſchuß von über 3 Millionen Mark zu
verzeichnen. Die Stadt Berlin dagegen, die ſchon im
vergangenen Jahre einen Fehlbetrag von 85742 Mark
zu decken hatte, ſteht in dieſem Jahre vor einem größeren
Defizit wie je. Infolge vermehrter Schul= und
Armen=
laſten, verringerter Einnahmen aus den Werken,
be=
ſonders wegen der verminderten Ueberſchüſſe aus den
Erträgen der Gaswerke, wurde ſchon bei den letzten
Etatsberatungen mit einem Rückgang der Ueberſchüſſe
gerechnet und eine gemiſchte Depukation mit dem
Auf=
trage gewählt, „neue Einnahmequellen zu erſchließen;,
wobei an eine Aenderung der Umſatzſteuer gedacht wurde,
Um den Satz von 100 PpCt. Gemeinde=Einkommenſteuer
als Zuſchlag zu der Staats=Einkommenſteuer nicht
über=
ſchreiten zu müſſen. Der Fehlbetrag, der ſich beim
Ab=
ſchluß der Stadthauptkaſſe ergeben hat und der, wie wir
hören, etwa zwei Millionen Mark betragen ſoll, iſt aber
ſo bedeutend, daß auf die Dauer auch Berlin eine
Er=
höhung des Satzes von 100 pCt. ſeiner Gemeinde=
Ein=
kommenſteuer kaum wird umgehen können. - Der
Lokalanzeiger” meldet: Direktor Schultz von der
Pommernbank begab ſich nach England. Er teilte der
Staatsanwaltſchaft ſeine Adreſſe mit. Er trifft dort mit
ſeiner Gattin zuſammen und wird zurückehren, wenn
die Behörde es wünſcht. - Zwiſchen Groß=Lichterfelde=
Süd und Teltow bei Berlin entgleiſte der von
Mai=
land kommende Schnellzug. Mehrere Perſonen ſind
verunglückt.
* Vom Maine, 14. Aug. Vom eigenen Fuhrwerk
überfahren und getötet wurde der Landwirt
Weidinger zu Volkach beim Einfahren des Getreides.
An einer abſchüſſigen Stelle kam er zu Fall und wurde
von dem ſchweren Wagen derart verletzt, daß er nach
kurger Zeit den Geiſt aufgab. — Auf ganz beſtialiſche
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
1 Mainz, 15. Aug. Der neue Leiter des
Stadt=
theaiers, Direktor Adolf Steinert, hat ſeinen
Proſpekt für die am 16. September beginnende Spielgeit
veröffentlicht. Er ſagt u. a., daß er ſeinen Ehrgeig darin
ſieht, Sehenswertes und Erſolgreiches ſo ſchnell wie
irgend möglich kunſtreif darzubſeten. Für die zweit=
Hälfte der Spielzeit ſind Muſtervorſtellunger. des
Schau=
ſpiels unter Zuziehung bedeutender Gäſte vorgeſehen.
Erworben ſind u. a. „Samſon und Dalila', „Fouſts
Verdammnis; und „Hoffmanns Erzählungens,
ver=
ſchiedene der neuen Operetten. „Der Brautmarkt von
Hira; komiſche Oper von Zepler, Gorkis „Nachtaſyl=
Dreyers, Tal des Lebensr, Sudermanns neüeſtes Stück
Sturmgeſelle Sokrates” ferner Die Liebesſchaukel von
Donnay,„Die Notbrückel von Créſac-Die beiden Schulen”
von Capus, Wildes „Salomev, „Die Früchte der
Bildung=
von Tolſtoi. An Neueinſtudierungen ſind vorgeſehen:
Sämtliche Bühnenwerke Wagners, Grillpar=ers Trilogie
„Das Goldene Vlies- Björnſons „eber unſere Kraft”
erſter und zweiter Teil. „Fauſt; zweiter Teil. die „
Oreſtie=
von Aeſchylos und ein Zyklus klaſſiſcher Luſtſpiele aller
Zeiten. Man bringt dem neuen Theaterleiter, dem für
die Oper der bisherige Direktor Hofrat Emil Steinbach
als ſtädtiſcher Kapellmeiſter zur Seite ſteht, großes
Ver=
trauen entgegen; er war bisher artiſtiſcher Leiter und
Regiſſeur in Hamburg, Verlin (Leſſing= und Trionon=
Theater) und zuleht Direktor des abgebrannten Theaters
in Bremen. . 3t9.)
Kleines Feuilleton.
Von der Herzensgüte des Kaiſers.
Zwei ältere Damen, Frau Ots und Frau Baurat
Wentei, waren in Norwegen in der Nähe von Stalheim
am Värotgle durch Scheuwerden der Pferde verunglückt.
Der Wagen war umgeſtürzt und Frau Wentzel hatte
ſchwere Verlehungen erlitten. Da kein Arzt in der Nähe
war, hatte man auf die „Hohengollern” geſchickt, und
Dr. v. Leuthold war ſofort erſchienen und hatte das
Nöligſte angeordnet. Kaum hatte aber der Kaiſer von
dem Unfall der alten Dame= gehört, als Befehl kam,
Frau Bourat Wentzel ſollte ſich mit ihrer Begleiterin
bereit halten, nach der „Hohenzollern” überzuͤſiedeln.
l Bald eiſchien eine Equipage, die die Damen nach dem
Haſen zur Dampferſchaluppe des Kaiſers brachte. An
der Aufgangstreppe zur „Hohenzollern; erſchien der
Kaiſer und geleitete die kranke Dame nach den
Damen=
gemächern und ordnete alle erdenklichen Maßregeln für
ärztliche Pflege und ſonſtige Bequemlichkeiten an. Der
Kaiſer nahm die Dame auf der „Hohenzollern' mit nach
Swinemünde und bot ihr nochher im Kaiſerlichen Sonder
2ug bis Neubabelsberg gaſtfreundliche Fürſorge. Frau
Baurat Wentzel iſt durch ihre Preigebigkeit für
wohl=
tälige Zwecke in weiten Kreiſen bekannt
Im Ayſchluß an die Nollz betr. die seindlichen
Profeljoren und dos Mort „
gevorſchuht=
ſchreibt man ons: Die Dicher Uhland und Schwah
tritten lich einmal auf einem gemeinſamen Spazlergong
uiber die Berechtigung des Wettes „bediademtt. und zwat
war Schwab für dieſe= Wort. Uhland dagegen. Schon
vorher war in heiterer Geſellſchaft lehhaft darüber
ge=
ſtritter worden. Ueber dem gelehrten Diſput war es
dunkel geworden und Schwab ſtolperte plötzlich über
einen am Boden liegenden Gegenſtand. Da ſagte Uhland
launiſchHöre, ich glaube, Du biſt „bediaduſelt=
Ein taktiſch ſtrategiſcher Gabl Im
„Militärwochenblatt' findet ſich folgende Anzeige:
Reit=
pferd, elfjährige Dunkelfuchsſtute, 5 Zoll, ſicher gehend
und in jedem Dienſt geritten, leitet ſelbſtändig kleinere
Felddienſtübungen. wegen Aufgabe des Geſchäfts billig
abzugeben. O., Leutnant der Reſerve. Näheres zu er=
fragen Leutnant v. S., Kaſſel, Obere Karlſtr. 3.
Hoffent=
lich kauft der Staat dies unbezahlbare Hotte=Hotte an.
Auch für kleinere Staaten (Serbien, Bulgarien,
Griechen=
land u. a.) zu empfehlen.
Eindrolliges Mißverſtändnis hat jngſt
drei engliſche Feldgeiſtiche, einen Anglikaner, einen
Schotten und einen Katholiken auf dem Kriegsſchauplatz
n Somaliland geführt. Die drei Gottesmänner kamen
vor kurzem in Aden an, das als Baſis für dieſen
ſchwierigen und unangenehmen kleinen Krieg dient. Sie
meldeten ſich und erklärten, ſie ſeien nach Somaliland
kommandiert. Ihre Papiere waren in ſchönſter Ordnung
und die Kriegshäuptlinge in Aden verhalfen ihnen
prompt, aber kopfſchüttelnd zur Weiterbeförderung nach
Verbera. Sie konnten gar nicht begreifen, was den
Mandarinen daheim in die Krone gefahren ſei und gur
Abſendung vieſes geiſtlichen Trios geführt habe. In
Verbera war man aber noch meht verwundert und
konnte ſich ſchlechterdtags vicht erklären, warum man
da=
heim auf einmal um das Seelenheil der auch nach der
neuerlicher, hauptſächlich aus indiſchen Truppen
be=
ſtehenden Verſtärkung immer noch ſehr menig zählreichen
Enropäer ſo ſehr beſorgt ſei. Zuletzt verfiel ein findiger
Mann beim Stabe, der ſich um mancherlei Dinge zu
kümmern hatte, aif des Nätſels Löſung. Der peue
Kommandierende in Somaliland hatte unter einer
An=
zahl von Bedürfniſſen, Beſtellungen und Wünſchen auch
drei Parſons (Punpenz verlangt. was bei einem aus
einem waſſerarmen in ein nöch waſſerärmeres Land
kommenden Soldat ſehr erklärlich war. Der Mann, dem
die Depeſche aber in London im Miniſterium güging,
bette jedoch weder Phantaſie noch ſonderliche
Sach=
lenntnic. wußte nicht daß ein gewiſſer Parſons eine
gewiſſe Pumpe erfunden habe und anfertige. ſondern
er=
innerie, ſich nur, daß ein Parſon ein Pfarrer oder
ſchlechthin ein Geiſtlicher ſei= und da er vielleicht ſelbtz
Mummer 191.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 17. Auguft 1903.
Seite O.
Volkach den Oekonomen Feuerbach in einem Wortwechſel
erſchlagen. Beide lebten ſchon lange in Feindſchaft. verhaften.
Als ſie ſich dieſer Tage in einem Hohlwege trafen,
ge=
rieten ſie wieder in heftigen Streit, in deſſen Verlauf
Möhring den Feuerbach mit der ſcharfen Senſe
nieder=
mähte, ſo daß dieſer augenblicklich ſtarb. — Ein bei ſeinen
Verwandten zu Faulbach a. M. auf Beſuch weilendes
digem Leibeverbrannt. Es kam dem Herdfeuer
zu nahe, ſo daß die Kleider Feuer fingen und das Kind,
ehe Hilfe kam, unter entſetzlichen Qualen verſtarb.
Ems, 15. Aug. Als geſtern morgen der
Perſonen=
zu9 443 der Lahn=Bahn Ems-Naſſau die hieſige l ſchöpfung. Bis vor einigen Tagen hatte Lord Calisbury
Station paſſiert hatte, warf plötzlich die Frau eines ſich noch im Hauſe bewegt.
hieſigen Kaufmanns ihr fünfjähriges Töchterchen vor die
Maſchine und ſtürgte ſich darauf ſelbſt vor den Zug.
wurde feſtgeſtellt. daß das Kind ſchwere Verletzungen
erlitten. während der Leichnam der Frau zerſtückelk unter Attentäter nieder.
den Rädern des vierten Wagens lag. Der Zug brachte
in ärztliche Behandlung kam.
Stuttgart, 14. Aug. Auf dem Rückmarſch der
51. Infanterie=Brigade 1l9. und 125. Regiment)
von einer Felddienſtübung bei Ludwigsburg erfolgten
infolge ſtarker Hitze Maſſenerkrankungen. Die
Zahlen ſchwanker zwiſchen 46 und 80. Hierauf wurde
eine zweiſtündige Naſt angeordnet. Dem „Schwäb. Mer=
Soldaten 30 bis 40. Ein ſtärkerer Grad von Hitzſchlag
wurde in ſieben Fällen feſtgeſtellt. Von anderer Seite
wird die Zahl der marode gewordenen Soldaten des
Infanterie=Regiments Nr. 125 auf etwa 60 angegeben.
Soldaten hatten die Waffenröcke weit geöffnet, ein
Be=
weis, wie wenig die hochgeſchloſſene Tuchkleidung mit
Stehkragen und Halsbinden den Anforderungen des
Dienſtes insbeſondere bei ſtarken Anſtrengungen und
großer Hitze entſprechen. Die höchſte Tagestemperatur
im Laufe des geſtrigen Tages betrug 392 Grad im
Schatten.
Rottweil, 15. Aug. Geftern Abend iſt lant-Schwäb.
Merkur: der Geh. Kommerzichnat v. Dutienhofer,
Vorſitzender des Aufſichtsrats der Köln=Rottweiler
Pulver=
ſabriken und Ehrenvorſtand der Handelskammer Rottweil
im Alter von 61 Jahren in Tübingen am Herzſchlag
geſtorben.
Metz, 14. Aug. Vormittags wurde auf der ſogenannten
Totenallee in der Nähe von Colombey zum Andenken
an die in den Auguſttagen 1870 gefallenen Offiziere und
Mannſchaften des 6. weſtfäliſchen Infanterie=Regiments 1 gelingen; es freuen ſich im Gegenteil ſchon hunderte
Graf Bülow v. Dennewitz Nr. 55 in feierlicher Weiſe ein
Denkmal enthüllt.
Kaſſel, 15. Aug. Der Verband der
Zivilan=
wärter des Deutſchen Reiches (Sitz Hannover)
hielt am 8. und 9. d. M. hier ſeinen I. Verbandstag
ab. Der Verband will dafür eintreten, daß den
Zivil=
anwärtern die ihnen jetzt vorbehaltenen
Beamten=
ſtellungen im Reichs=, Staats= und Kommunaldienſt
ſo=
wie die Gleichberechtigung mit den Militäranwärtern
in jeder Hinſicht erhalten bleiben. Die zur Erreichung
dieſes Zieles einzuſchlagenden Wege wurden auf dem
Verbandstage eingehend erörtert.
Köln, 15. Aug. Zu der jüngſt gemeldeten
Ver=
haftung eines Agenten ſowie eines Sekretärs bei
der Staatsanwaltſchaft erfahren die „Münch. N. N. noch,
daß erſterer ein umfangreiches Geſchäft mit geſtohlenen
Akten bei ſolchen Leuten betrieb, die ein großes Intereſſe
an dem Verſchwinden ihrer Strafprogeßakten hatten.
Bisher ſind acht dieſer Straftat Schuldige inhaftiert
worden, darunter auch ein hieſiger Hotelier, der Inhaber;
des Palaſthotels, gegen den ein Verfahren wegen
Bier=
panſcherei ſchwebte. Als der Agent in einer Bonner
Familie 1000 Mark für die Aushändigung geſtohlener
Akten verlangte, ging die intereſſierte Familie darauf ein,
verſtändigte aber die Kriminalpolizei, die damals die
Verhaftung des Agenten vornahm und auf Grund
auf=
gedeckter Fäden die Erhebungen eifrig fortſetzt. Weitere
Verhaftungen ſtehen bevor.
Bari, 15. Aug. Hier iſt ein Streik aller
ge=
werblichen Branchen ausgebrochen. Die
Streikenden durchziehen die Straßen der Stadt.
Wieder=
holt kam es zu Zuſammenſtößen mit der Polisoi. Viele
Perſonen wurden durch Säbelhiebe von der Polizei
verwundet.
Paris, 15. Aug. In Interviews erklärte eine Anzahl
bervorragender Ingenieure und Architekten einſtimmig.
die Untergrundbahn ſei ohne Rückſicht auf die
Sicherheit des Publikums gebaut. Architekt Nedon
er=
klärte, der Einſturz des ſchlecht gebauten Gewölbes ſei
auberdem zu befürchten.
Belfort, 14. Aug. Der heute unter dem Verdachte
der Spionagt verhaftete Elſäſſer heißt Iffenecher
und ſtammt aus Brückenweiler im Elſaß. Nach
ſeiner Militärgeit begab er ſich häufig auf das von
ihm erkaufte Schloß in Fontaine. Er ſuchte den
An=
ſchein zu erwecken, als ob er ſchmuggele, um damit
ſchwerere Vergehen zu verdecken. Die Verhaftung wurde
ein frommer Mann war, ſo beeilte er ſich, die drei
Geiſt=
lichen, auf die nach ſeiner Meinung General Egerton ſein
Herz gerichtet, auf den Kriegsßfad zu ſenden. Die
Pumpen kamen natürlich nicht. General Egerton ſoll
ſich ſehr gefreut haben, und alle böſen Buben lachten,
daß es von Berbera nach Aden und von Aden nach
Berbera hallte.
Unter vier Augen. Ein öſterreichiſcher
Ober=
leutnant iſt von ſeinem Hauptmann, mit dem er ſich
außerdienſtlich gut ſteht, während des Kompagnie=
Exerzierens ſchlecht behandelt worden. Während einer
Exerzierpauſe entſpinnt ſich darauf folgendes Zwiegeſpräch:
„Herr Hauptmann, ich bitt um dan Privatdiskurſch.
„Bitt' ſchön, was gibts denn zu -„Herr Hauptmann, Zu
biſt a Miſtviech „Herr Oberleutnant, der
Privat=
diskurſch hat a End=
Naiv. Lehrerin: Womit hat der Prinz das
Dornröschen aufgeweckt? Was gab er ihr Zu Liescher
ſchweigt). Lehrerin: Nun, er gab ihr dasſelbe, womit
Dich Deine Mutter beim Erwachen begrützt. Nun?
Lieschen ſchadenfroh): „Einen Löffel Lebertran””
Kinderſchläue. Lieschen: Herr Aſſeſſor,
meine Schweſter hat Sie ſehr lieb.: Aſſeſſor: „ Das
reut mich aber ſehr. Hier haſt Du ein ſunkelneues
50 Pfennigſtück. Sag mir aber nun, warum erzählſt Du
mir das ?a Lieschen; „Weil ich von zwei anderen
Herren auch ſchon 50 Pfennige bekommen habe.
Trügeriſche Zärtlichkeit. „Sogärtlich ſind
Sie noch immer zu Ihrer Frau, daß Sie ſie blof
nmeine Taubel nennen ?u „Ach, das hat einen anderen
Grund. Ich nenne ſie nur immer ſo, weil ſie nie auf
mich hörtz”
Weiſe hat dieſer Tage der Taglöhner Möhring zu Ober= vorgenommen von der Geheimpolizei und einigen
Zoll=
beamten in Zivil. Iffenecher ließ ſich widerſtandslos
Madrid, 15. Aug. Heute nacht iſt das Theater
in Jaen vollſtändig nie dergebrannt. Es liegt
Brandſtiſtung vor. Mehrere Verdächtige wurden
verhaftet.
London, 14. Aug. Mit Lord Salisburys Ge=
10jähriges Mädchen iſt dieſer Tage dort bei leben= ſundheit geht es mit raſchen Schritten abwärts. Es
handelt ſich weniger um ein beſtimmtes Leiden als um
raſchen Verfall der Kräfte. Schlafloſigkeit und
Herz=
ſchwäche wirken zuſammen. Der Kranke kann nur mehr
ſitzend ruhen. Die geringſte Anſtrengung führt zur Er=
Winfield =Kanſash. 14. Aug. Bei einem von etwa
5000 Perſonen beſuchten Konzert'ſchoß ein Wahn=
Nachdem der Zug zum Halten gebracht worden war, ſinniger auf die Menge, tötete drei Perſonen und
verletzte zwanzig. Schließlich ſchoß die Polizei den
Fort de France. Martiniqueh 15. Aug. Durch einen
das verletzte Kind nach der Station Ems zurück, wo es 3yklon ſind 5 Perſonen umgelommen, 20 wurden
verletzt.
Stimmen aus dem Publikum.
17) Gür die Veröffentlichungen unter diejer Ueberſchriſt übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantwortung.)
In der Stadtverordneten=
Verſamm=
lung am 13. d. M. glaubte Herr Stadtv. Balthaſar
kur zufolge beträgt die Zahl der unwohl gewordenen Cramer gegen einen beabſichtigten Neubau von
Arbeiterwohnhäuſern neben der neuen Merckſchen
Fabrik an der Frankfurterſtraße Proteſt einlegen zu
müſſen und nannte die Bewohner ſolcher Häuſer„Sklaven
des Fabrikherrn, die man künſtlich von der Stadt aus=
Die Truppen ſahen beim Einmarich der in den Nach= ſchließe: Die jetzt ſchon in Häuſern der Firma Merck in
mittagsſtunden erfolgte, ſehr angegriffen aus. Die meiſten 1 der Soder= und Stiftsſtraße wohnenden Arbeiter dieſer
Fabrik weiſen mit Entrüſtung obige vollſtändig falſchen
Behauptungen des Herrn Stadtv. Cramer zürück und
erklären, daß ſie ſich keineswegs als Sklaven fühlen,
ſondern jederzeit freier, unabhängiger und billiger wohnen
als in den kleinen teuren Wohnungen der Altſtadt, denen
alle Bequemlichkeit, Luft und Licht mangelt, und daß ſie
der Firma Merck dankbar ſind für die Gewährung
ſolch freundlicher Wohnungen. Die Firma Merck wird
ſich hoffentlich durch ſolch plumpe und gehäſſige Anariffe
l auch in Zukunft nicht abhalten laſſen, für das
Wohl=
ergehen ihrer Arbeiter zu ſorgen, ob ſie nun die
Zuſtim=
müng jener Herren findet oder nicht. Denn dieſe
An=
griffe ſind nichts als eine Hetzerei, durch welche
beab=
ſichtigt wird, das gute Verhältnis zwiſchen dem
Fabrik=
herrn und ſeinen Arbeitern zu ſtören, und das wird dem
Herrn Cramer bei den Bewohnern dieſer Häuſer nicht
unſerer Mitarbeiter darauf, auch eine ſolche Wohnung
in der Nähe der Fabrik zu erhalten.
Eine Anzahl dort wohnender Arbeiter.
— Der in dem „Eingeſandts vom Donnerstag
ge=
gebenen Auregung bezüglich Errichtung einer Halteſtelle
bei Cafs Waldesruh (Traiſa), pflichte ich vollſtändig bei.
Als öfterer Kurgaſt hier habe ich es noch jedesmal ſehr
unangenehm empfunden, mein Gepäck ſo weit beſorgen
laſſen zu müſſen. Aber auch vom anderen Standpunkte
aus glaube ich beſtimmt, daß ſich die Einrichtung
be=
währen würde; der wunderſchöne Wald mit ſeinen auch
für Rekonvaleszenten gangbaren, ebenen, herrlichen
Spaziergängen iſt es wert, noch bedeutend mehr
ge=
würdigt zu werden als bisher und dürfte die bequeme
Fahrgelegenheit großen Zuzug bringen.
Ein Kurgaſt.
Handel und Verkehr.
H. Frankfurt, 15. Aug.
Görſenwochen=
bericht) Vom Balkan kommen wieder höchſt ungünſtige
Nachrichten über den Aufſtand und beſonders aus dem
Wiläjet Monaſtir. woſelbſt die Zahl der Auftändiſchen
über 12000 betragen ſoll. Auch von Ungarn treffen
un=
erfreuliche Berichte über die dortige politiſche Situation
ein, welche eine weitere Verſchärfung erfahren hat. Die
Lage iſt verwickelter wie je und hat ſoweit geführt, daß
man in öſterreichiſchen Regierungskreiſen bereits mit der
Möglichkeit, ja der Notwendigkeit einer Aenderung des
Verhältniſſes zwiſchen den beiden Reichshälften rechnet. In
einem Aufſehen erregenden Interwiew ſoll eine
hoch=
ſtehende öſterreichiſche politiſche Perſönlichkeit erklärt
haben; jeder öſterreichiſche Patriot müſſe darüber
nach=
denken. ob man die Eventualität einer Perſonal=Anion
nicht ſofort herbeizuführen verſuchen ſolle, ehe ſich
Un=
garn weiter auf Koſten Oeſterreichs geſtärkt habe. In
Serbien hat ſich ebenfalls ein Miniſterwechſel vollzogen,
wobei allem Anſchein nach die Militärpartei wieder ihre
Hand im Spiel hatte. Auf die Börſe machten dieſe
politiſchen Ereigniſſe keinen beſonderen Eindruck und
affi=
zierten nur die Werte einzelner Balkanſtaaten. Man
wendet die Aufmerkſamkeit eben dem New=Yorker Markt
zu und dieſer zeigt ſeit einigen Tagen eine beſſere
Haltung. Auch auf dem Londoner Goldminenmarkte
herrſchte feſtere Tendenz, die auf den deutſchen Börſen
günſtig ſtimulierte. Der Verkehr blieb jedoch, mit
Aus=
nahme des Montanmarktes, der einiges Leben bekundete,
zumeiſt ſehr beſchränkt. Der deutſche Rentenmarkt war
recht ſchwach geſtimmt, wobei die Tatſache wenig
erfreu=
lich iſt. daß die kürglich in Frankfurt a. M. und Berlin
eingeführten 3½proz. ſchweizeriſchen Bundes=Obligationen
zu 102⁄0 erſtmals gehandelt wurden, während 2½pros.
Reichsanleihe 102 notieren! Von Ausländiſchen
Staats=
fonds. die meiſt recht feſt verkehrten, lagen nur
Un=
gariſche, Portugieſen, Serben und Bulgaren niedriger;
dagegen blieben Türkiſche gut behauptet, da man hofft,
daß durch die bisher verzögerte Unifikation, zum
mindeſten gemäß dem Schiedsſpruche Lord Alverſtones
die Septemberzinſen der Serien mit der Erhöhung auf
1. pCt. bezahlt werden. Von Transportwerten ſind die
beiden Schiffahrtsaktien, ſowie Meridional und
Mittel=
meer höher, dagegen Lombarden anhaltend matt (1660).
Der Bankenmarkt blieb ſehr ruhig. ſelbſt die
bekannt=
gewordene Semeſtralbilanz der Oeſterr. Kreditanſtalt,
die ſonſt einiges Geſchäft bewirkte, brachte keine
Be=
wegung. Allerdings weiſen die Ziffern derſelben einen
neuerlichen Rückaang auf. Für Montanaktien war eine
recht günſtige Stimmung vorherrſchend und machten
merkwürdigerweiſe die gemeldeten Nachrichten aus New=
Vork über den Rückgang der Eiſen= und Stahlkonjunktur
in den Vereinigten Staäten keinen Eindruck.
Elektrigitäts=
werte konnten' ſich zumeiſt, befeſtigen. Von Kaſſa=
Induſtrieaktien haben Oberſchleſ. Eiſen=Induſtrie,
Karls-
ruher Maſchinen u. a. anſehnlich profitiert, während
einzelne, wie Seilinduſtrie Wolff und Vereinigte
Schuh=
ſtoffabriken Fulda, weſentlich im Kurſe einbüßten. Geld
iſt etwas geſuchter. Privatdiskont 3½, in Berlin 3½
pCt. 3½proz. Heſſen 100.80. Zproz. Heſſen 89.40. 3½proz.
Darmſtädter 99.75. 3pros. Reichsanleihe 9055.
Mexika=
niſche Coupons 182 per Peſos.
Vermiſchtes.
König Eduard iſt in Marienbad
ein=
getroffen. Er wird während ſeines Aufenthaltes den
Titel eines Herzogs von Lancaſter führen. Dieſer Titel
iſt einer der älteſten Herzogtitel, die es in England gibt.
Das älteſte engliſche Herzogtum iſt das von Cornwall,
das im Jahre 1337 gegründet wurde. Heinrich der
Vierte erſtannte ſeinen Sohn Harry of Monmouih im
Jahre 1399 zum Herzog von Lancafter, und als diejer
im Jahre 1412 als Heinrich der Fünfte den Thron
be=
ſtieg, wurde der Titel in die der Krone aufgenommen
und iſt ſeitdem immer mit derſelben verſchmolzen
ge=
weſen. Seitdem iſt der Titel niemals wieder beſonders
verliehen, ſondern immer von dem Souverän ſelbſt
ge=
führt worden. Die Einnahmen, die aus dieſem Titel der
Krone erwachſen, ſind verhältnismäßig gering und
über=
ſtiegen bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts ſelten
mehr als 20000 Pfund im Jahre, jetzt ſind aber einige
zu dem Titel gehörende Beſitzungen ſoweit aufgebeſſert
worden. daß das Herzogtum im letzten Jahre einen
Ueberſchuß von 61000 Pfund abwarf.
r Für Briefmarkenſammler iſt die
Nach=
richt von Intereſſe, daß für die Weltausſtellung in
St. Louis im Jahre 1904 Briefmarken im Betrage von
1. 2. 5 und 10 Cents ausgegeben werden. Dieſe Marken
werden die Köpfe des Präſidenten Jefferſon und
Napoleon I. zeigen,. zur Erinnerung daran, daß dieſe
Staatslenker den Uebergang des früher franzöſiſchen
Staates von Louiſiana, an Nordamerika ratifigiert
haben. Ob ein drittes Porträt, das des ermordeten
Prüſidenten Mac Kinley, der das Geſetz zur Genehmigung
der Weltausſtellung beſchloß, hinzukommt, ſteht noch
nicht feſt.
1. Was koſtet ein Ausſtand? Darüber gibt
die Abrechnung des „Schuhmacher=Fachblattes=Aufſchluß,
die die Ausgaben für die Unterſtützung der durch die
Arbeiterausſperrungen in Pirmaſens betroffenen Arbeiter
aufzählt. Danach waren 2701 Ausgeſperrte mit 3236
Kindern zu unterſtützen. Gezahlt wurden während der
rund vierwöchigen Dauer der Ausſperrung rund 85000
Mark, außerdem noch rund 7000 M. an ſolche Arbeiter,
die nach Beendigung des Zwiſtes keine Arbeit erhielten.
Der Lohnausfall, den die geſamte Arbeiterſchaft während
der vierwöchigen Dauer der Arbeitsloſigkeit erlitten hat,
iſt natürlich Zanz erheblich; rechnet man den Schaden
hinzu, den die Fabrikanten erlitten haben, ſo kommt man
auf eine Schadenſumme von mehreren hunderttauſend
Mark, die in dieſem Falle nutzlos geopfert wurden. Denn
der Erfolg war gleich Null, wie auch der ganze
Aus=
ſtand mehr eine Kraftprobe als ein Akt der
Notwendig=
keit war. — Wir ſind gewiß die letzten, die den Arbeitern
das Recht der Organiſation und der Selbſthilfe verkümmern
wollen; aber bei ſolchen Zahlen und Tatſachen erfüllt
doch gerade den Arbeiterfreund der Gedanke, was alles
mit dem nutzlos hinausgeworfenen Gelde hätte erreicht
werden können, wenn die Arbeiter zwiſchen dem Intereſſe
der Sogialdemokratie und ihrem eigenen zu unterſcheiden
lernten.
Literariſches.
— Daß gerade die erſten Kindheitseindrücke,
Um=
gebung und Erziehung während der früheſten Jugend
es ſind, welche die Intelligens anregen, die ſpätere
Be=
tätigung vorſchreiben und Charakter und Geiſt des
Men=
ſchen formen, beweiſen die meiſten Biographien. Im
Leben hervorragender Männer haben deshalb immer die
Mütter den großen Einfluß auf die geiſtige Erziehung
ihrer Söhne gehabt. Auch die Mutker unſeres
welt=
bekannten vaterländiſchen Dramatikers Ernſt von
Wilden=
bruch war eine Frau von lebendigem Geiſte, ſcharfem
Verſtande und tiefem Gemüt, von der entſchieden der
ſpätere Poet gar manche Züge geerbt hat. Wir ſehen
dies aus einem hochintereſſanten Artikel, welchen die
neueſte Nummer, der, bekannten Familienzeitſchrift
„Sonntags=Zeitung für Deutſchlands
Frauen=
ſoeben zur Veröffentlichung bringt und welcher uns den
Werdegang des Dichters an der Hand eines reichen
Illuſtrations= und Briefmaterials veranſchaulicht. Neben
dieſem anregenden Artikel enthält das neueſte Heft eine
Fülle von anderem lehrreichen Stoff. Ein ſehr
unter=
haltender Roman von Emma Merk; „Lore' beginnt in
dieſer neuen Rummer zu erſcheinen, ſo daß außer den
wiſſenſchaftlichen Artikeln auch der belletriſtiſchen
Unter=
haltung ſeitens der Redaktion genügend Rechnung
ge=
tragen wird. Man kann bei allen Buchhandlungen und
bei allen Poſtämtern unter Nr. 7418 der
Reichspoſt=
geitungsliſte abonnieren.
Letzte Nachrichten.
Verlin, 15. Aug. Die „Nordd. Allg. 3t." bemerkt
zu dem geſ= vn Kronrate: Es beſtätigt ſich jetzt, daß
die geſtrige Beſprechung des Königs mit ſeinen Ratgebern
in der Tat nur den Folgen der ernſten Lage galt, die
durchdiejüngſten Elementarereigniſſe für mehrere preußiſche
Provingen, aber in erſter Reihe für Schleſien geſchaffen
iſt. Der große Umfang der Schädigungen legt nahe,
Mabnahmen zu ergreifen, wodurch der Wiederkehr
ähn=
licher Verheerungen wenn möglich für immer vorgebeugt
wird. Dieſe Maßnahmen ſind es. welche die eingehende
Veratung des Staatsminiſteriums veranlaßten. Bei der
warmherzigen Teilnahme, die der Kaiſer der notleidenden
Bevölkerung der vom Hochwaſſer betroffenen Provinzen
entgegenbringt, bei dem lebhaften Intereſſe, das der
Mönärch für die Frage bekundet, durch welche Mittel
ſolche Kataſtrophen zukünftig vermieden werden können,
war der Gedanke naheliegend, eine Sitzung des
Staats=
miniſteriums unter ſeiner perſönlichen Teilnahme
abzu=
halten. Die Ergebniſſe der Beratung dürften in einer
dem Landtage zu unterbreitenden Vorlage Ausdruck
finden.
Verlin, 15. Aug. Der „Reichsanzeigern ſchreibt:
Zu ordentlichen Profeſſoren in der neu zu errichtenden
katholiſch=theologiſchen Fakultät der
Univer=
ſität in Straßburg wurden ernannt die Profeſſoren Aloys
Schaefer=Breslau, Alhert Ehrhardt=Freiburg i. Breisgau,
Joſef Schroeder=Münſter i. Weſtfalen, Eugen Müller und
Albert Lang vom biſchöflichen großen Seminar in
Straß=
burg, Privatdozent Michael Faulhaber=Würzburg,
Privat=
dogent Franz Walter=München.
1 Verlin, 15. Aug. Ueber den Zuſammenſtoß
öweier Züge, der, wie oben mitgeteilt, heute
vormit=
tag in der Nähe von Verlin ſtattfand, wird amtlich
be=
richtet: Heute vormittag 9½ Uhr iſt auf der eingeleiſig
betriebenen Brückenbauſtelle zwiſchen Teltow und
Groß=
lichterfelde=Süd der Schnellzug 49, der das Halteſignal
in Teltow nicht beachtet hatte, mit dem Perſonenzug 242
von Verlin zuſammengeſtoßen. Bei dem Unfall wirden
drei Reiſende durch Beinbrüche ſchwer und ſechs Perſonen
leicht verletzt. Die Verletzten ſind durch einen Hilfszug
nach Lichterfelde und Berlin geſchafft worden. Zwei
Lokomotiven und zwei Perſonenwagen ſind ſtark
be=
ſchädigt. Nach Beendigung der Aufräumungsarbeiten iſt
der Betrieb wieder aufgenommen worden. - In der
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Montag. den 12. Auguft 1903.
Nummer 191.
„Voſſiſchen Zeitungs wird über den Vorgang noch
mit=
geteilt: Der Perſöſenzug nach Kaſſel hatte die Halle des
hieſigen Anhalter Bahnhofs fahrplanmäßig verlabien, er
traf nun auf der eingeleiſigen Strexe mit dem Mülichener
Schnellsuge, der mit zwei Schnellzugslokomotiven
aus=
gerüſtet war, zuſamnten. Der Lokomotibführer des
Naſſeler Zuges jah die Gefahr des Zuſammenſtoßes
vor=
aus und gab ſofort Gegendampf. Ruch örr
Lokömotin=
ihrer des Münchener Zuges ſchien das drnhathe Mitheil
zu ahnen, er ließ eine gange Zeit die Notpfeife ertöſen,
äder es' ſcheint, daß die Bremſen dieſes Zuges nicht
ordentlich anzogen, der Zuſammenſtoß wurde
unvernieid=
lich. Am ſchlimmſten würde ein Wagen des Kaſſeler
Zuges mitgenommen. die Puffer des Gepückwagens des
Münchener Zuges waren durch ein abgetrenntes Abteil
dieſes Wagens vollſtändig von der einen Seite nach der
anderen gegangen, die Stzbänke wurden
aufeinanderge=
ſchoben uns der ganze Wagen ging in Stücke. Die
In=
ſaſſen des Eckabteils dieſes Wagens ſind am ſchwerſten
verletzt.
„ Homburg v. d. H. 15. Aug. In der engliſchen
Kirche fand heute nachmittag um 3 Uhr die feierliche
Ent=
hüllung der Gedenkkäfekfür die Kaiſerin
Fried=
rich m Gegenwart der Prinzeſſin Friedrich Karl von
Heſſen mit ihren vier älteſten Prinzen, des Herzogs von
Cambridge und im Auftrage des Kaiſers, des
Flügel=
adjutanten Bberſt v. Jacoby ſtatt. Ferner waren noch
anweſend der engliſche Botſchäfter in Berlin, Sir Frank
Lascelles, die hieſige Geiſtlichkeit und die Behörden, das
Offizierkorps und Die zur Zeit im Bade weilende
eng=
liſche Geſellſchaft. Der Hausgeiſtliche König Eduards.
Canlon Leignmöuth=Shore, hielt nach der Lithurgie eine
Anſprache, in welcher er erwähnte, daß die Kaiſerin
Fried=
rich dieſe Stätte ſo gern aufgeſucht und noch kurz vor
ihrem Lode auf dieſer Stelle gebeket habe. Nach ihm
ſprach Sir Frank Lascelles und betonte namentlich auch
die Viebe des Sohnes zur Mutter, die durch Entſendung
eines Vertreters zur heutigen Feier Ausdruck gefunden
häbe. Mit dem Dank an die Stifter und Bildhauer
entfernte Sir Frank Tascelles die engliſche Flagge, welche
bis dahin das Bild der Kaiſerin Friedrich verhüllt hatte.
ſhleichzeitig erhoben ſich über den vier, die Vogen des
Mitteſchiffes tragenden Pfeilern die weißen Decken von
den Medaillonbildern der vier Evangeliſten Matthäus,
Markus. Lukas und Johannes. Sowohl die Reliefbüſte
der Kaiſerin, als auch die Medaillons der vier
Evange=
liſten ſind ein Werk des Bildhauers Willy Ohly, eines
Schülers von Profeſſor Hausmann in Frankfurt a. M.,
der auf Anregung des ehemaligen engliſchen Pfarrers in
Homburg. Mr. Woller, dieſen Schmuck der engliſchen
Kirche geſtiftet hat.-
N.B. Stuttgart, 16. Aug. Heute nachmittag 4 Uhr
30 Min. iſt auf dem Hauptbahnhof die
Maſchinen=
halle in Brand geraten. Das Feuer iſt
vermut=
lich unter dem Dach ausgebrochen. Das Fahrmaterial
konnte gerettet werden. Kurz vor 5 Uhr flog das Dach
mit ſtarkem Knall in die Luft. Die Halle iſt ganz
aus=
gebrannt. Verletzungen ſind nicht vorgekommen, der
Verkehr iſt nicht nennenswert geſtört.
1 Bochum, 15. Aug. In der heutigen Sitzung des
Knappſchaftsvorſtandes wurde beſchloſſen den
im Krankenhauſe befindlichen wurmkranken
Berg=
leuten volles Krankengeld zu gewähren. Die
Auf=
hebung der Karenztage bei der erſten Behandlung und
die Vergütung für den Lohnausfalt ſei Sache des
berg=
baulichen Vereins und der einzelnen Zechenverwaltungen.
- WB. Halberſtadt, 16. Aug. Auf der Feſtlichkeit,
welche die dem hieſigen Bezirkskommande angehörigen
Offiziere geſtern auf der Iſenburg veranſtalteten, wurde
beim Abbrennen eines Feuerwerks durch Exploſron
aus der Zuſchauermenge ein Mann getötet, ein junges
Mädchen erlitt lebensgefährliche Verwündungen; niehrere
andere Perſonen wurden leichier verletzt.
Frankfurt a d. Oder, 15. Aug. Der Kaiſer ſandte,
der „Frankfuͤrter Oderzeitung' zufoſge, an den Sohn des
verſtorbenen Reichstagspräſidenken v.
Levetzowfolgen=
des Telegramm: Neües Palais. 13. Auguſt. Die
Nach=
richt von dem Hinſcheiden Ihres Vaters hät mich
ſchmerz=
lich berührt. Ich ſpreche Ihnen zu dem ſchweren Verluſt
mein wärmſtes Beileid aus. Der Verewigte, ein echter
Märker, beſeelt von Gottesfurcht, Königstreue und Vater
landsliebe erwarb ſich in allen ihm in Kriegs=und
Friedens=
zeiten anvertrauten verantwortungsvollen Aemtern
her=
vorragende Verdienſte und wirkte in reichſtem Sinne.
An ſeiner Bahre betkauere ich mit dem geſamten
Vater=
lande den Verluſt eines der getreueſten Männer. dem
ein dankbares, ehrenvolles Gedenken alle Zeiten geſichert
ſt. - Die Kaiſerin telegraßhierte: Neues Palais. 13. Auguſt.
Sehr betrübt uͤber das Hinſcheiden Jhres von mir
hoch=
geſchätzten Vaters ſende ich Ihnen den Ausdruck meiner
innigen Teilnahme an dem ſchweren Verluſt.-Mit den
Seinigen werden in dem weiten Wirkungskreiſe, den ſein
Leben ausfüllte, alle Uum ihn trauerm die mit ihm in
Berührung kamen - und mit ihm in gemeinſamer Arbeik
ſtandenSein Andenken bleibt geſegnet, wie ſein Wirken
war. Gottes Troſt möge den Hinterbliebenen nahe ſein.
wB. Helgoland, 16. Aua. In der Nacht vom 14.
auf den 15. d. Mts. lief das Torpedoboot „61½2 Nachtangriff gegen das Linienſchiff „Kaiſer
Friedrich III1. Von der Beſatzung wurde niemand
verletzt bis auf den Obermatroſen Julius Stohr aus
Stutkgart, der Quetſchungen erlitt. Er iſt ſeinen
Ver=
letzungen heute morgen erlegen. Das Torpedoboot wird
in Wilhelmshaven außer Dienſt geſreut.
1 Nom, 15. Aug. Her Papſt empfing heute
vor=
mittag den ſpaniſchen Botſchäfter am Vatikan und die
Geſandten Preußens, Bayerns und Monacos in
feier=
licher Audienz. Um deren Beglaubigungsſchreiben
ent=
gegenaunehmen.
O ſp. Neapel, 16. Aug. Die Tätigkeit des Veſuvs
dauert fort. Vie Lava ergießt ſich über große Strecken
nach Nordoſten und Süsweſten; auf Ottoiao und
Pompeii zu.
vWtz Aclicante, 16. Aug. Geſtern früh um 4 Uhr
wurde ein Erobeben 3 Sekunden hindurch verſpürt.
Menſchen ſind nicht zu Schaden gekommen.
Petersburg, 15. Aug. Der Verweſer des
ruſ=
ſiſchen Konſulats in Monaſtir telegraphierte
geſtern folgendes: Das Militärgericht unter Vorſitz
Eoͤhem=Beysfällte heute nach viertägiger
Verhand=
lung das Urteil. Während der Unterſuchung und
Ge=
richksverhandlung übte ich die Rechte und Vorrechte des
Staatsanwalts aus. Im Hinblick auf die in Umlauf
ge=
ſetzte freche Verleumdung, Konſul Roſtkowskii habe den
Wachtpoſten beleidigt und geſchlagen, ſogar auf ihn
ge=
ſchoſſen, beſtand ich darauf. daß das Gericht vor der
Urteilsfällung alle auf den Vorfall bezüglichen Punkte
auf Grund meiner Frägen aufkläre. Das Gericht ſtellte
folgendes feſt; Als der Wachtpoſten dem Konſul die
miſitäriſchen Ehren nicht erwies, machte ihm der Konſul
zuerſt ein Zeichen, verließ dann den Wagen und fragte
ſhn nach dem Namen.-Es iſt unzweifelhäft erwieſen, daß
er auf Halim nicht geſchoſſen hat und ihn in ſeiner Weiſe
belcidigre. Holim ſchoß ſofort einige Male auf den Konſul.
Als dieſer am Böden lag. trat Halim vinzü Und
ſchoß nochmals, dicht am Kopf des Nonſuls anlegend,
nd verſette ihm einen Kolbeſſchlag gegen die Schläfe.
Halim war wösen Etmordung aſd=Eadt. Ver eſſider-
Wachthabende Abbas, der Zugsgen war. war angerlagt,
vem Könhul keinen Schuz erWieſen zu haben. Die beiden
noͤrigen wachthabendel, Seinel und Affim. waren bei der
Tat nicht zugegen, doch wurde Seinel, welcher ſich
be=
mühte, ſeinen Kameraden zu entſchuldigen. dem Gericht
wegen jalſchen Bengniſſes üvergeben. Der Vorgeſetzte
der Gendarmerie war ängeklagt. weil er auf einen
wblah=
tigen Poſten rohe Albaneſeſ eſtellt hatte, die nicht
ein=
mal fürkiſch ſprachen. Die Uvterieutnänts Ismael, Hahki=
und Salich Kadri waren beſchuldigt, währens der Fahrt
nach dem ruſſiſchen Konſulat mit dem Lehrer Miskikow
nach dem Moͤrde in rohen Ausdrücken das Andenken des
Verſtorbenen verunglimpft zu haben. Ferner war der
Lampenputzer Tewnik wegen falſchen Zeugniſſes angeklagt,
weicher vor Gericht den Ausſagen anderer Zeugen
wiser=
ſprach und behauptete, daß der Konſul den Wachthabenden
geſchlagen und auf ihn geſchoſſen habe. Das
Militärge=
richt verurteilte Halim und Abbas zum Tode, Seinel
zu 15 Jahren und Lewnik zu 5 Jahren Zwangsarbeit,
die Offiziere Jsmael und Salich zur Ausſtoßung Aus dem
Heere, Aſſim wurde freigeſprochen. Das Urteil wurde,
nachdem ich es unterſchejshen hatte, den Angeklagten in
meiner Gegenwart vorgeidſen. Hilmi Paſchaerklärte
dann, er habe Befehie äns Konſtantinopel, das Urteil
ſo=
fort äuszuführen. Die Hervrecher wurden heute gehängk.
Die Relegation der Lifigiere wird heute abend ſtattfinden.
Der Gendarmeriechef des Wilajets, der Chef des
Gen=
darmeriebataillons in Monaſtir und der Kapitän der
Kompagnie, in welcher Halim diente, wurden ihres Dienſtes
enthöben und dem Gerichte uͤbergeben. Es iſt eine
Unter=
ſuchung eingeleitet. Um die Perſonen zu entdecken welche
aus der Militaͤrbäckerei auf den Wagen des Konſuls
ge=
ſchöſen haben.
V1 Petersburg. 15. Aug. Der „Regierungsboten
ver=
öffentlicht Telegrämme des Grafen Lamsdorffan den
Botſchafter Sinowiew in Konſtantinopel vom 11. Auguͤſt
und an den diplomatiſchen Agenten in Bulgarien
vom 12. Auguſt. In erfterem ſagt der Minſter, der
Kaiſer fordere unter Ablehnüng Leerer Verſprechungen
die ftrengſte Beſtrafung des Mörders Roſtkowskis und
des Indwiduums, das auf die Equipage des Konſuls
ſchoß. die ſofortige Vorlegung poſitiver Angaben über die
Verbannung des Wali von Monaſtir und die ſofortige
ſtrenge Beſtrafung aller für den Mord verantwoͤrtlichen
Ziwviſs und Militärperſonen. Außerdem wird der
Bot=
ſchafter beauftragt. folgende Forderungen zu ſtellen: alle
türkiſchen Beamten, auf deren empörende Handlungsweiſe
der Konſulatsverweſer in Uesküb und der öſterreichiſche
Konſul hingewieſen haben, ſind unverzüglich ſtrengſtens
zu beſtrafen; den veräbſchiedeten Jsmail Hakki, über den
Hilmi=Paſcha eingünſtiges Gutachten zugegangen iſt, wieder
in ſein Amt einzüſetzen: die Bauern, welche dieſen Konſuln
türkiſche Grauſamketen berichteten; ſind ſofort in Preihelt
zu ſetzen; die Verwaltungsbeamten, denen Mißbräuche
nachgewieſen werden, ſind ſofort abzuſetzen und zu
be=
ſtrafen; endlich ſind ausländiſche Offiziere in der
Gen=
darmerie und Poligei unverzüglich zu ernennen, zur
Veruhigung der friedlichen Bevölkerung und
Herbei=
führung geſetzlicher Ordnung.
In dem Lelegramm an den diplomatiſchen Agenten in
Bulgarien wird dieſem zur Pflicht gemacht, dafür Sorge
zu tragen, daß die energiſche Einwirkung Rußlands
auf Könſtantinopel weder von der bulgariſchen
Re=
gierung noch von den Komitees als Aenderung des
politiſchen Programms gedeutet wird Es wäre ſeitens
des Fürſtentums eine gefährliche Verirrung, dieſe
Maß=
nahmen als Förderung der Agitation des Komitees
auf=
zufaſſen; die friedliche chriſtliche Bevölkerung leide durch
5re Nevolutionäre und die Räulbereien der Türken; daher
ſei die entſchiedenſte Gegenwirkung ſeitens der bulgariſchen
Regierung zwecks Unterdrückung der Wirren notwendig.
2 Vekersburg. 15. Aug. Seit den letzten Nachrichten
von Anfang Auguſt haben keine Unruhen in Bdelſa
ſtattgefunden. Alle Gewerbe ebenjo die
Eiſenbahnan=
geſtellten, haben ihre regelmätzige Tätigkeit wieder
auf=
genommen. Eine friedliche Einigung- mit den
Arbeitern der Dampfſchiffe und Straßenbahn iſt
zu=
ſtande ekommen.
2 Belgrad, 15. Aug. Das neue Kabinect u
gebildet. Neu ernannt wurden zum Kriegsminiſter Oberſt
Solarowitſch. zum Finanzminiſter der Hochſchülprofeſior
Aexander Boſiawljewitſch, zum Kultusminiſter Profeſſor
Jobroſani Ruſitſch. zum Juſtigminiſter der bisherige
Sektionschef Michael Jowandwitſch.
W.B. Soſia, 16. Aug. Die Agence Tölsgraphique
Bulgare meldet: Die bulgariſche Regierung hatte
am 16. Juni den Vertrekern Bulgariens im Auslande
eine Zirkularnote zugehen laſſen. welche beſtätigte, daß
die Verfolgungen gegen die Bulgaren in der Türkei
wieder begoͤnnen haben, und die gegen das Fürſtentum
erhobenen Beſchuldigungen, die Hulgarien die
Verant=
wörtung für die Unruhen in den türkiſchen Wilaiets
zu=
ſchrieben, zurückwies. In Bekräftigunc dieſer Note hat
nun die bulgariſche Regierung ein Memorandum
über=
ſendat. woin diejenigen Tatſachen im einzelnen angeführt
werden, die die Regierung als wahre Urſachen des
gegen=
wärtigen Aufitandes in Mazedonien anſieht.
w.B. Soßia, 16. Aug. Die Blätter melden, General
Zontſchew ſei aus Bulgarien verſchwunden.
Konſtantinopel, 15. Aug. Bei Dijavat, 20 Kilom.
weſtlich von Monaſtir. fand vor einigen Tagen ein
heP=
tiger Kampf zwiſchen türkiſchen Truppen und einer
Komiteebande ſtatt. Die Bande wurde vertrieben.
Nach=
dem jedoch die türkiſchen Truppen vom Orte des Kampfes
abgerückt waren, beſetzten andere Banden den Diſavatpaß
von neuem. - Der Kampf Um Derdie, weſtlich von
Kruſchewo. ſoll noch nicht beendigt ſein. Nach
ruſ=
ſiſchen Angaben weiſen neuerliche Anzeichen darauf hin,
daß dem Anſchlage auf Roſtkowsks: doch ein
Kom=
plott zu Grunde lag. Die Nichterweiſung der
Ehren=
bezeugung ſcheine. dä man den Konſul als
temperament=
vollen Mann kannte. abſichtlich inſgeniert worden zu ſein.
Ueberdies ſeien auf dem Wege vom Kloſter Bukowo nach
Motaſtir für Röſtkowskii noch zwei weitere Hinterhalte
Vorbreitet ſeweſen.
W.B. Konſtantinopel, 15. Aug. Die Witwe des
ermordeten Konſuls Köſtköwskij richtete an den
ruſſiſchen Miniſter des Auswärtigen Grafen
Lams=
dorff ein Telegramm, worin ſie erklärt, es wäre eine
Veleidigung des Andenkens des Ermordeten, wenn ſie
türkiſches Geld annehmen würde. Graf Lamsdorff
antwortete mit dem Rate, die Entſchädigung anzunehmen,
und verſicherte ihr, daß ihr durch die Annahme die
Protektion der Käiſerin nicht verloren gehe!
W.B. Konſtantinopel, 15. Aug. Ein Militärzug
wurde zwiſchen Seleneko und Koprili auf der Linie
Vesküb=Saloniki geſtern nacht durch Explodieren einer
Dynamitbömbe; auf den Schienen leicht
be=
ſchädigt. Ein Soldat wurde getöket, mehrere wurden
verwundet. Auf der Vardar=Eiſenbahnbrücke bei Koprili
wurden zwei Sack Dynamit gefunden, die auf die
Schienen gebunden worden waren
ir.B. Konſtantinopel. 16. Aug. In dem
Ban=
denkampf der am 11. Auguſk bei Giemendie im
Kreiſe Jeſidſche=Vardar, Wilaſet Saloniki, ſtatkans.
ſollen die Inſurgenten Zahlreiche D ynamitbomben
geworfen haben, deren Bekonation vis zu der 15
Kilo=
meter enternten Bahnſtation vernommen wurde. Die
Nachrichten über den Ausbruch einer größeren
Banden=
bewegung im Wilajet Adrianopel ſind unrichtig: im
Gegen=
teil herrſcht dort gegenwärtig verhältnismäßig Ruhe.
Mel=
dungen über die Emnnahme von Kruſchewoſind bisher
amt=
lich nicht beſtätigt. Nach Angaben von türkiſcher Seite
haben in der Umgegend von Perlepe blütige
Banden=
kämpfe ſtattgefunden ' in denen die Verluſte der Banden
angeblich über 100 Mann betragen.- Nach Mitteilungen
der Pforte iſt im Dorfe Votſchiſchta im Sandſchak
Mona=
ftir auf der Moſchee ein Drohplakat des Komites befeſtigt
worden. Im Kreiſe Florina wurden von Komiteebanden
4 Mühlen und an zahlreichen Orten die Getreideernten
ver=
brannten. Im ganzen Sandſchak wurden zahlreiche, Türken
gehörige, Meierhöfe niedergebrannt und Feldwächter und
Gendarmen. darunter auch chriſtliche, ermordet, die
Vieh=
herden und Nahrungsmittel geraubt und die
Telegraphen=
linien an verſchiedenen Orten zerſtört. Zwiſchen manchen
Orten iſt die Verbindung nur durch Bahnkelegraphen
möglich. Die Bahnwachen werden fortwährend beſchoſſen.
türkiſche Zivilbeamte erhalten zahlreiche Vrohbriefe. Die
Lage im Sandſchak Monaſtir und der Umgebung des
Grensgebietes häk'ſich in den letzten Tagen zwar nicht
weſentlich verſchlechtert, doch iſt die baldige Herſtellung
der Ordnung nur durch einen ſelbſtändigen energiſchen
Kommandanken, der im Beſitze entſprechender Vollmachten
iſt. zu erreichen. Angeblich ſoll im morgigen Miniſterrat
hierüber beraten werden.
W.. Konſtantinopel, 16. Aug. Die Verhandlungen
zwiſchen Auboyneau und Babington Smith über das
Unifikarionsproiekt nehmen einen günſtigen
Fortaang und verſprechen einen befriedigenden Abſchluß.
Die Entſcheidung iſt bald zu erwarten.
1. W. Athen, 16. Aug. Die Regierung ſetzte nunmehr
das Kontingent der als Steuer von der Ausfuhr
zurück=
zubehaltenden Korinthen auf 20pCt. feſt.
W.B. New=York, 16. Aug. Der Herausgeber der
New=York Worldi. Pulizer, hat der Columbia=
Univerſität zwei Millioſten Döllars zur Errichtung einer
Journaliſtenſchule übergeben. Die Schule ſoll mit
der Univerſität verbunden werden.
Familiennachrichten.
Statt jeder besonderen Anzeige.
Johanna Hay
Ludwig Hausmann
Verlobte.
Darmstadtz Frankkurterstr. 6. 14338
FeAv-Asarn
Todes-Anzeige.
Es hat dem Herrn gefallen, heute zu
Darmſtadt unſeren lieben Vater,
Schwieger=
vater und Großvater
(14337
horrn Peter Luley,
Oberlehrer i. P.
im Alter von 70 Jahren zu ſich abzurufen.
Um ſtille Teilnahme bitten
Rathinka borz, geb. Luley.
Johanna Allstadt, geb. Luley.
Elise Lorz, geb. Luley.
Gottlieb Lorz.
Wilhelm Allstadt.
Fhilipp Lorz.
Ewei Enkel.
Darmſtadt und Frankfurt a. M.,
16. Auguſt 1903.
Die Beerdigung findet zu Darmſtadt ſtatt
Mittwoch, den 19. Auguſt, vormittags 10 Uhr,
vom Sterbehaus, Kranichſteinerſtraße 12½.
Tageskalender.
Theateram Woogsplatz, Anfang 8½ Uhr: „
Heim=
kehri, hierauf „In der Redaktions der Lünar, zum
Schluß „ Im Tingel=Tangel=
Konzert um 18 Uhr im Reitaurant=Metropoler.
Konsert um 5 Uhr in der Stadt Pfüngſtadka
Generalverſammlung der Darmſtädter Konſum=,
Spar= und Produktionsgenoſſenſchaft um 8½ Uhr in
der „Ludwigshaller.
Ausſtellung von Meßbildaufnahmen
Neckar=
ſtraße 3: geöffnet von 1121 Uhr.
Verſteigerungskälender.
Dienstag, 18. Auguſt.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.