Darmstädter Tagblatt 1903


16. Juni 1903

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Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pig, vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.

166. Jahrgang.

Inſerate

Verbunden mitWohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
allungsblakl.
Alluſtvorkes Unker

für das wöchentlich 6 mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

Bus

Dienstag, den 16. Juni.

1903.

Imkliche Aachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Das Proviantamt in Darmſtadt hat den Ankauf von Heu neuer Ernte
aufgenommen. Heu kann täglich und zwar direkt von der Wieſe aus angeliefert
werden und werden hierfür ſtets die höͤchſten Tagespreiſe gezahlt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Aushebungsgeſchäft im Kreiſe Darmſtadt pro 1903.
Es wird hierdurch zur Kenntnis der Intereſſenten gebracht, daß nach An=
ordnung
der Großherzoglichen Ober=Erſatz=Kommiſſion im II. Bezirk der 49. In=
fanterie
=Brigade das Aushebungsgeſchäft (Generalmuſterung) im Kreiſe,
Darmſtadt vom 23. Juni bis 2. Juli l. Js. in der ſtädtiſchen Turnhalle,
gegenüber der Stadtkapelle hier, ſtattfinden wird.

Es haben zu erſcheinen:

I. Dienstag, den 23. Juni 1903, vormittags 7½ Uhr:
1) Die als dauerud untanglich bezeichneten Militärpflichtigen, ſoweit den=!
ſelben Ladung zugegangen iſt.
2) Die zum Laudſturm 1. Aufgebots vorgeſchlagenen Militärpflichtigen.
3) Die zur Erſatz=Reſerve in Vorſchlag gebrachten Militärpflichtigen.
I. Mittwoch, den 24. Juni 1903. vormittags 7½ Uhr:
Ferner die zur Erſatz=Reſerve in Vorſchlag gebrachten Militärpflichtigen.
III. Freitag, den 26. Juni 1903. vormittags 3½ Uhr:
Ferner die zur Erſatz=Reſerve in Vorſchlag gebrachten Militärpflichtigen.
IV. Samstag. den 23. Juni 1905, vormittags 7½ Uhr:
1) Ferner die zur Erſatz=Reſerve in Vorſchlag gebrachten Militär=
pflichtigen
.
2) Die von den Truppenteilen als untauglich abgewvieſenen Militärpflich=
⁵⁄
tigen, welche Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt beſitzen.

3) Die für brauchbar erklärten Leute des Jahrgangs 1901.

V. Montag, den 29. Juni 1903, vormittags 7½ Uhr:

1) Ferner die für brauchbar erklärten Leute des Jahrgangs 1901.
2) Ferner die von den Truppenteilen als untauglich abgewieſenen Militär=
pflichtigen
, welche Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt beſitzen.

VI. Dienstag, den 33. Juni 1003, vormittags 311 Uhr!
1) Ferner die für brauchbar erklärten Leute: a. des Jahrgangs 1901,
1.
b. des Jahrgangs 1962.
2) Ferner die von den Truppenteilen als untanglich abgewieſenen Militär=
pflichtigen
, welche Verechtiguung Zum einkäitpigsreisilligen Dienſt beſitzen.
VIL. Mittwoch, den 1. Juli 1503, vormittags 3½ Uhr:
1) Ferner die für brauchbar erklärten Leute: a. des Jahrgangs 1902.
b. des Jahrgangs 1903 bis Los Nr. 380.
2) Ferner die von den Truppenteilen als untanglich abgewieſenen Militär=
pflichtigen
, welche Verechtigung zum einjührigfreiwilligen Militärdienſt!
1
beſitzen.

VIL. Donnerstag, den 2. Juli 1903, vormittags 7½ Uhr:
1) Ferner die für brauchbar erklärten Leute: a. des Jahrgangs 1903
b. die Ueberzähligen des Jahrgangs 1902.
2) Ferner die von Truppenteilen abgewieſenen Militärpflichtigen, welche
1
Berechtigung zum einjährig=reilwilligen Militärdienſt beſitzen.
Im übrigen wird auf die jedem Militärpflichtigen ſpeziell zugegangenel
Ladung verwieſen.
Alle Militärpflichtigen ꝛc. haben pünktlich zu den angegebenen Zeiten zu
erſcheinen und ihre Loſungsſcheine, bezw. ſonſtige Militärpapiere vorzulegen.
Diejenigen, welche ohne genügenden Entſchuldigungsgrund ſich vor der
Ober=Erſaz=Kommiſſion nicht ſtellen, oder zu ſpät kommen, werden mit Geldſtrafe getragenen Gewerbetreibende, welche ihrer Anmeldepflicht bis jetzt nicht Genüge
bis. zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Auch können dieſelben
unter Umſtänden vorweg; oder als unſichere Dienſtpflichtige= ſofort einge=
ſtellt
werden.
Die von der Erſatz=Kommiſion wegen zeitiger Untauglichkeit Zurück=
geſtellten
: haben vor der Ober=Erſatz=Kommiſſion nicht zu erſcheinen.
Schließlich wird noch darauf hingewieſen, daß alle diejenigen Angehörigen
von Militärpflichtigen, welche auf Grund ihrer häuslichen und gewerblichen!

Verhältniſſe die Befreiung ihrer Söhne vom Militärdienſt in Antrag gebracht
haben, ſich der Ober=Erſatz=Kommiſſion an den Tagen vorzuſtellen haben, an
welchen ihre Söhne bei der Aushebung erſcheinen.
Darmſtadt, den 13. Juni 1903.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt.
(0691ik
Dr. v. Leonhardi, Kreisamtmann.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Ausfuhrung des Gewerbeunfallverſicherungsgeſetzes.
Nachdem wir die Wahrnehmung gemacht haben, daß bis jetzt nur ein Teil
der gemäß 8 35 des Gewerbeunfallverſicherungsgeſetzes zür Anmeldung verpflich=
teten
Betriebsunternehmer ihrer Anmeldepflicht Genüge geleiſtet hat, bringen wir
ſunſere Bekanntmachung vom 19. November v. J3. nachſtehend wiederholt zur
Kenntnis der Beteiligten mit dem Beinerken, daß wir bei fortgeſetzter Nicht=
lerfüllung
der Anmeldepflicht zu unſerem Bedauern genötigt werden, gegen die
ſäumigen Betriebsunternehmer nunmehr mit Geldſtrafen vorzugehen.
Wir fügen noch an, daß u. a. die nachbezeichneten Gewverbezweige der

Unfallverſicherung unterliegen:
Baumaterialienhandlungen
Vierhandlungen!
Brennmaterialienhandlungen
Bücherhandlungen
Droguenhandlungen
Eiers, Butter= und Küſehandlungen
Eiſenkurzwarenhandlungen
Galanteriewarenhandlungen
Glas= und Porzellanwarenhandlungen
Haushaltungsarkikelhandlungen
Kolonialwarenhandlungen
Konfektionsgeſchäfte
Lederhandlungen!
Mannfakturwarenhandlungen

Milchhandlungen
Möbelhandlungen
Nähmaſchinenhandlungen
Ofenhandlungen Kachel=u. Porzellanöfen)
Papierhandlungen
Pelzwarenhandlungen
Volſterwarenhandlungen
Sämereienhandlungen
Sattlerwarenhandluͤngen
Schuhwarenhandlungen
Seifenhandlungen
Seilerwarenhandlungen
Spielwarenhandlungen
Tapetenhandlungen
Techniſche Artikelhandlungen.

Materialwarenhandlungen
Darmſtadt, den 30. Mai 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Dr. Glüſſing.

B e k a n n tm a ch u n g.
Nach den Beſtimmungen des Gewerbeunfallverſicherungsgeſetzes unterliegen
Betriebe, welche der Lagerung oder der Beförderung von Gutern dienen, der
Unfallverſicherung. wenn ſie mit einem Handelsgewerbe, deſſen Inhaber im
Handelsregiſter eingetragen ſteht, verbunden ſind.
Ein Lagerungsbetrieb im geſetzlichen Sinne liegt vor, wenn es ſich handelt
um: Auspacken von Kiſten und Ballen; Verbringen der Waren in und aus den
Näumen; Verpacken der verkauften Waren; Umpacken, Inſtandhalten und Be=
handeln
der lagernden Waren; Aufräumen und Reinigen der Räume.
Bei den der Beforderung von Gütern dienenden Betrieben iſt die Art und
Größe des Fahrzeugs und die Art der bewegenden Kraft gleichgiltig. Ins=
beſondere
gehören hierher die von Handelsgeſchäften zum Ausfahren von Waren
an die Kunden verwendet werdenden Fahrzeuge.
Mit Bezug auf vorſtehendes werden diejenigen im Handelsregiſter ein=
geleiſtet
haben, aufgefordert, ihren Betrieb alsbald bei uns anzumelden. Formulare
für die Anmeldung ſind bei unſerem Bureau: Waldſtraße 6 erhältlich.
Betriebsunternehmer, welche ihrer Aumeldepflicht nicht genügen,
können mit Geldſtrafe bis zu Dreihundert Mark belegt werden.
Darmſtadt, den 19. November 1902.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(10232idi
J. V.: Dr. Gläſſing.

Das Müdchen von Athen.
Roman von William Black.
Genehnligte Uebertragung aus dem Engliſchen.
Nachdruck verboten)
2)
Am folgenden Morgen gab der Botaniker ſeiner
Nichte in ſeiner gewohnten ſchüchternen Umſtändlichkeit
zu verſtehen, daß er am liebſten allein bliebe. Er
wollte noch die formellen Mitteilungen bezüglich ſeiner
Entdeckung an einige naturwiſſenſchaftliche Vereine
vorbereiten - beſonders auch betonen, daß durch die
Lage des Scoulterberges die Vermutung, daß die
Silene alpestris, die er dort gefunden, möglicherweiſe
von den Samen einer Gartenanpflanzung herrühre.
gänzlich ausgeſchloſſen ſei. Inzwiſchen möge ſie ſich
nur damit vergnügen, die Umgegend näher in Augen=
ſchein
zu nehmen.
Nun, das war Briſeis ſehr recht; denn ſie war
wirklich eine kleine Faulenzerin, immer froh, wenn
ſie in die friſche Luft hinausgehen konnte und ſeelen=
vergnügt
, wenn ſie nichts zu tun hatte als wild=
wachſende
Blumen und Wolken und Berge anzuſchauen.
So ſetzte ſie denn ihren ſchwarzen Strohhut mit einem
Zweig dunkelroter Blüten auf, nahm ihren dunkelroten

Sonnenſchirm, und nach wenigen Sekunden wanderte
ſie mit leichten Schritten in die offene Gegend hinaus.
Sorglos ſchlenderte ſie dahin, wenig des Weges
achtend. Auf einmal gelangte ſie an den Rand eines
ſteilen Ufers, das oben mit vereinzelten Gruppen
ſchottiſcher Fichtenbäume bewachſen war. Und plötzlich
dehnte ſich vor ihr bis weit hin an die hohen, bewaldeten
Abhänge der gegenüberliegenden Seite das breite
Flußbett des Dee aus, deſſen eilig ſtrömende Flut
bald liebkoſend die braunen Erdſchollen umſchmeichelte,
bäld an den engen Stellen mit voller Gewalt
rauſchend und brauſend dahinſtürzte, während die
helle Morgenſonne glitzernde und ſchimmernde Lichter
hineinwarf. Durch ein wahrhaftes Paradies von
wilden Blumen mußte ſie hindurchſchreiten, bis ſie
unten an den Fluß gelangte. Heidekraut und Ginſter,
Schlüſſelblumen, Hundsveilchen, gelber Hahnenfuß,
unzählige Maſſen wundervoll tiefblauer Veronika
und goldig ſchimmernder Schwalbenwurz ſtreckten ihre
Blüten im warmen Sonnenſchein aus.
Sie hatte einen entzückenden Platz neben einem
Erlenbuſch entdeckt, von wo aus man ein ziemlich
großes Stück des Fluſſes überſehen konnte; und hier
ließ ſie ſich behaglich nieder und lauſchte dem eintönigen,

einſchläfernden Rauſchen des Waſſers, in das ſich der
Geſang einer Droſſel miſchte, der hell und klar von
einem der nahen Bäume emporſtieg. In was
für einer herrlichen Welt befand ſie ſich; und ganz
für ſich allein konnte ſie all die Schönheit unher
genießen!
Halb träumend ergingen ſich ihre Gedanken in
den Sagen und Balladen der Gegend, die ſie geleſen
hatte, während ihr Onkel ſich in ſeine botaniſchen
Forſchungen vertiefte - als - als plötzlich ein ſilber=
weißes
Etwas aus dem Fluſſe hoch in die Luft
ſprang, und am Ufer plätſchernd wieder hineinfiel.
Sie blickte erſtauit auf. Was mochte das ſein,
das wunderbarerweiſe ſeinen Weg in dieſe Einſamkeit
gefunden? Der Dee war bekannt als ſiſchreicher
Strom - es mußte ein Salm geweſen ſein. Als
ſie den Strom entlang ſpähte, entdeckte ſie eine feine
graue Linie, die ſich kaum merklich von dem Grün
des gegenuberliegenden Ufers abhob. Ihre Augen
chweiften weiter, und im nächſten Augenblick ge=
wahrte
ſie, daß dieſe lange Linie von einer Angel=
rute
ausging, und daß die Angelrute ſich in den
Händen von irgend jemand befand, der auf ihrer
Seite am Strone entlang ſchritt.

[ ][  ][ ]

Geite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 16. Juni 1803.

Nummer 138.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Wahlen zum Reichstag betreffend.
Ich bringe hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß
Samstag, den 20. Juni 1903, nachmittags 4 Uhr,
in dem Sitzungsſaal des Provinzial= und Kreis=Ausſchuſſes dahier ( Regierungs=
gebäude
, I. Obergeſchoß Südſeite) die Durchſicht der Protokolle über die
Wahlen zum Reichstag in den einzelnen Wahlbezirken des IV. Wahlkreiſes
(Darmſtadt-Groß=Gerau) und die Zuſammenſtellung der Reſultate der Wahler
ſtattfinden, auch das Ergebnis verkündet werden wird.
Der Zutritt zum Lokal ſteht den Wählern frei.
Darmſtadt, am 13. Juni 1903.
Der Wahl=Kommiſſär für den W. Wahlkreis im Großherzogtum Heſſen.
von Graney.
(10704i0

Steinkohlen=Lieferung.
Für den Bedarf Großh. Amtsgerichts Darmſtadt 1 ſollen 400 Zentner
gewaſchene Nußkohlen L. auf dem Wege öffentlicher Ausſchreibung beſchafft werden.
Angebote wollen verſchloſſen und mit der entſprechenden Aufſchrift verſehen
bis längſtens
Donnerstag, den 25. Juni 1903, mittags 12 Uhr,
bei der unterzeichneten Gerichtsſchreiberei eingereicht werden. In dem Angebot
iſt die Zeche zu bezeichnen, von welcher der Bezug erfolgt; es iſt unmittelbar von
der Zeche ab zu liefern.
Die Eröffnung der Angebote erfolgt in dem bezeichneten Termin und ſteht
den Bewerbern oder deren Bevollmächtigten der Zutritt hierbei frei.
Für den Zuſchlag wird eine Friſt von 7 Tagen, beginnend vom Eröffnungs.
termin ab, vorbehalten; die Bewerber bleiben inſolange an ihr Angebot gebunden.
Bezüglich der Lieferungs=Bedingungen iſt der Erlaß der Großh. Miniſterien
vom 16. Juni 1893, das Verdingungsweſen betr., und deſſen Anlage 4 maß=
gebend
. Den Bewerbern iſt vorherige Einſicht desſelben bei der unterzeichneten
Gerichtſchreiberei freigeſtellt, und bezüglich Form und Inhalt der Angebote die
Einſicht empfohlen. Bei derſelben können auch die Verdingungsvorſchläge gegen
die Gebühr bezogen werden.
Darmſtadt, 4. Juni 1903.
(os49mim
Die Gerichtsſchreiberei Großh. Amtsgerichts Darmſtadt I.
Abteilung für ſtreitige Gerichtsbarkeit.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die öffentliche Impfung im Jahre 1903.
Die diesjährige öffentliche Impfung für die nach 8 1 Ziffer 1, wie 8 2 oder 3
des Reichsimpfgeſetzes Pflichtigen wird für die hieſige Stadt Mittwoch, den 22. l. Mts.
nachmittags 5 Uhr und die folgenden Mittwoche, ſo lange das Bedürfnis dauert, im
Schulhauſe in der Rundeturmſtraße abgehalten werden.
Impfpflichtig im laufenden Kalenderjahre ſind nach den erwähnten Geſetz=
beſtimmungen
die im vorigen Jahre geborenen Kinder, ſowie die rückſtändigen
früherer Jahrgänge.
Wir laden die hieſigen Einwohner, welche impfpflichtige Kinder haben, zur Be=
nutzung
dieſer öffentlichen Termine mit dem Bemerken ein, daß alle in denſelben vor=
genommenen
Impfungen für den Einzelnen unentgeltlich ſind. Wer die Termine nicht
benutzen will, muß die Impfung ſeines pflichtigen Kindes bis zum Jahresſchluß auf
ſeine Koſten bewerkſtelligen laſſen, widrigenfalls ihm im Januar nächſten Jahres zur
Nachholung der Impfung eine vierwöchige Friſt unter Strafandrohung geſetzt wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch Erwachſene auf ihren
Wunſch und Kinder, welche erſt im lanfenden Jahre geboren ſind, auf den Wunſch
ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als 50 Impfungen vorge=
nommen
werden.
Alle in einem Termine geimpften Kinder müſſen, bei Meidung der geſetzlichen
Strafe, in dem 8 Tage ſpäter abgehaltenen Termine zur Nachſchau nochmals erſcheinen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung wegen Kränklichkeit beanſprucht
wird, können gleichfalls in den Terminen dem Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere Benachrichtigung der
Schulvorſteher erfolgen.
Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß aus einem Hauſe, in welchem
anſteckende Krankheiten, wie Scharlach, Maſern, Diphtherie, Krupp, Keuchhuſten, Fleck=
typhus
, roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, die Impflinge
gum allgemeinen Termin nicht gebracht werden dürfen und daß die Kinder zum Impf=
termin
mit rein gewaſchenem Köwer und mit reinen Kleidern gebracht werden müſſen.
Darmſtadt, den 16. April 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(73952
Morneweg.
(8289a
Rathausglsckéhen nene Heine.
Sehustergasse s. -
Anerkannt gute Küche.

Verſteigerung von altem
Eiſen.
Donnerstag, den 18. lſd. Mts.,
vormittags 11 Uhr,
werden in dem ſtädtiſchen Lagerhauſe
ca. 6000 Kilo Brucheiſen, ſodann hieran
anſchließend in dem Garten der Stadt=
gärtnerei
(Frankfurterſtraße Nr. 73.
1000 Kilo Brucheiſen öffentlich meiſt=
bietend
verſteigert.
Die Beſichtigung des Eiſens kann
nur unmittelbar vor der Verſteigerung
ſtattfinden.
Darmſtadt, den 12. Juni 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
C0710im
Ekert.

Bekanntmachung.
Dienstag, den 28. Juli 1903.
vormittags 10 Uhr,
ſoll die dem Spenglermeiſter Wilhelm
Gelfius hier zuſtehende Hofreite:
Flur Nr. ⬜Mtr.
1 961⁄₁₀ 260 Roßdörferſtraße
Nr. 49
in unſerem Bureau zwangsweiſe verſteigert
werden.
Darmſtadt, 15. Juni 1903.
Großherzogliches Ortsgericht I.
J. V.:
Schneider,
älteſter Gerichtsmann. (0712.

Verſteigerun,
unbrauchbarer Geräte, wie Eiſen, Kupfer ꝛc.
Freitag, den 19. Juni d. Js.
vormittags 10 Uhr,
auf dem Lazaretthof, Alexanderſtraße 2=
Garuiſon=Lazarett.
10703)

Abhanden gekommene
Sparkaſſebücher.
Die vermißten Einlagebücher
Nr. 108636 und 133169
der ſtädtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt
werden nach deren Satzungen 8 20 für
kraftlos erklärt, wenn ſie nicht
innerhalb drei Monaten
bei dieſer Kaſſe vorgezeigt werden.
Darmſtadt, den 15. Mai 1903.
Purgold, Direktor. (9083a

Hochfeine Thüringer
Cervslatwursl,
hart und weich,
per Pfund 1.40 Mk.,
per 10 Pfund 1350 M.
Häleine
Seſhinkeen,
5-8 Pfund ſchwer,
per Pfund 85 Pfg.
Holouial Varol- Honsn- Gosohäſt
Anton Braunwarth,
Landwehrſtraße 13,
Marktplatz 1½. (lgoa

Geſchmiedete Bügelſtühle
in allen Größen zu billigſten Preiſen bei
L. Hutnagel, Waldſtr. 7. (10032a

Heugras-Verſteigerung.
Donnerstag, den 18. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr,
ſoll auf
Großherzoglicher Roſenhöhe
die diesjährige Heugras=Ernte öffentlich meiſtbietend verſteigert werden.
Zuſammenkunft an der Hofgärtnerswohnung.
Darmſtadt, den 15. Juni 1903.
Großherzogliches Hofmarſchallamt.
(10684
J. A.: Seeling, Hofkanzleiſekretär.

Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 17. Juni, vormittags 9 Uhr,
werden infolge Aufgabe des Haushalts Erbacherſtr. 48- Mauſarde folgende
gut erhaltene Mobilien, als:
1 faſt neuer Divan, 1 große nußbaumene Kommode, 1 Herrenſchreib=
tiſch
, 1 runder polierter Tiſch mit Plüſchdecke, 5 Rohrſtühle, 1 ovaler
Spiegel mit Goldrahmen, 1 vergoldete Standuhr, 1 Bücheretagsre, 1 zwei=
türiger
Kleiderſchrank, 1 kI. Küchenſchrank mit Glasauſſatz, Küchen=
geſchirr
, Frauenkleider und Weißzeug
öffentlich gegen bare Zahlung verſteigert.
H. Scharmamm,
Amtsgerichtstaxator.
1063981)

Zu ihrem Schrecken bemerkte ſie nun an den
Bewegungen des grauen Fadens, daß der an der
Angel hängende Fiſch ſich gerade auf ſie zu bewegte,
und plötzlich ſah ſie unten im Waſſer, dicht zu ihren
Füßen ein grünliches Geſchöpfchen, das faſt regungslos
dort verharrte. Sie wußte nicht, was ſie anfangen ſollte.
Sie fühlte, daß ihre Anweſenheit ſtörte, und
mit angehaltenem Atem und voll unbehaglicher Em=
pfindung
ſah ſie das Ding in der Tiefe an. Schließ=
lich
war es ihr nicht länger möglich, ſtill zu ſitzen;
raſch ſprang ſie auf die Füße und ſtieg eilends das
Ufer hinan, wo ſie erleichterten Herzens hinter einer
Gruppe ſchottiſcher Fichten Schutz ſuchte.
Nun, da ſie wieder freier atmete, überlegte ſie,
daß ſie am beſten täte, wenn ſie aus ihrem Verſteck
herauskäme und ſich bei dem Angler wegen der ge=
wiß
durch ſie verurſachten Störung entſchuldigte.
Noch konnte ſie nicht erkennen, ob es ein Herr oder
ein gewöhnlicher Fiſcher war, denn er trug die
landesübliche Tracht Knickerbodkers, eine Jagdjoppe
und eine weit über die Stirne vorſtehende Mütze-
und er bückte ſich gerade, um an ſeiner Angelrute
etwas in Ordnung zu bringen. Aber in dem Augen=
blick
, als er merkte, daß ſie ſich ihm näherte, um
mit ihm zu ſprechen, erhob er ſich, lüſtete ehrerbietig
ſeine Mütze und ging ihr ſogar ein paar Schritte
entgegen.
Es war ein großer, kräftig gebauter junger
Mann von ungefähr fünfundzwanzig Jahren, mit
einnehmenden Zügen und angenehmem Geſichtsaus=
druck
, mit klaren, graublauen Augen und von der
Sonne leicht gebräunter Hautfarbe. Er ſchien über=
raſcht
zu ſein kein Wunder, denn Erſcheinungen,
wie er jetzt eine vor ſich jah, gehörten nicht zu den

alltäglichen am Deeufer. Sie hingegen ſchritt auf
ihn zu, ohne die geringſte Schüchternheit zu zeigen;
ſogar das reine, durchſichtige Blaß ihrer Wangen
zeigte keine Spur von erhöhter Farbe, als ſie begann:
Ich möchte mich nur gern entſchuldigen - der
junge Mann glaubte noch nie eine ſolche wohl=
klingende
Stimme vernommen zu haben - ich möchte
gern um Entſchuldigung bitten, falls ich geſtört habe.
Ich hatte keine Ahnung davon, daß Sie hier fiſchten.
O, aber ganz im Gegenteil, antwortete er ſchnell
und faſt eifrig; ganz im Gegenteil, kann ich Ihnen
verſichern. Sie haben mir einen ſehr guten Dienſt
erwieſen, wofür ich Ihnen nur dankbar ſein kann.
Als Sie das Ufer hinaufſtiegen, wurde der Fiſch
aufgeſchreckt und nach der Mitte des Stromes zu
gejagt, gerade als er drauf und dran war meine
Angelleine im Erlenbuſch zu verwickeln. Ich bin
Ihnen wirklich außerordentlich dankbar.
Der jungen Griechin dunkle, glänzende Augen,
mit den hochgeſchwungenen, halb wie verwundert
ausſehenden Brauen, ſchauten ihn erfreut an.
Ach, das iſt mir lieb, ſehr lieb, verſetzte ſie und
dankte ihm mit einem Lücheln. Aber ich will mich
nie wieder in Gefahr begeben, Unheil anzurichten. Ich
will mich künftig immer vom Fluſſe fern halten.
O, hoffentlich nicht! widerſprach er. Warum
denn nur 2 Was für Unheil könnten Sie denn anrichten?
Es iſt ja auch heute überhaupt kein Wetter zum Fiſchen;
ich hielt es, wie Sie ſehen, nicht einmal der Mühe
wert, einen Diener mitzubringen. Sie dürfen nicht
den Fluß meiden wollen
Schüchternheit und Verlegenheit waren Dinge,
die ſie nicht kannte. Er hingegen war ein wenig
verwirrt; ihre ſtrahlenden Augen brachten ihn aus der

Faſſung, ſo daß er kaum wußte, was er weiter ſagen
ſollte. Und doch mußte er ſich Mühe geben, denn
ſonſt würde ſie im nächſten Augenblick verſchwinden
- fort aus ſeinem Leben, als ob ſie niemals da=
geweſen
wäre.
Hoffentlich halten Sie mich nicht für zudringlich,
fuhr er fort, aber... aber es kommen um dieſe
Jahreszeit ſo ſehr wenig Fremde hierher und ich
möchte wohl wiſſen, ob ich Sie geſtern möglicherweiſe
aus der Ferne geſehen habe, wie Sie mit einem älteren
Herrn nach Gordon Arms gingen. Denn geſtern
erhielt ich einen Brief von einem Herrn Elliot aus..
Das iſt mein Onkel, ſagte ſie einfach.
Und es war mir eine Freude, ihm alle die
Gefälligkeiten zu erweiſen, deren er bedarf.
Dann ſind Sie Sir Francis Gordon? Ein
lebhafteres Intereſſe ſpiegelte ſich in ihrem Geſicht.
Ja, der bin ich.
O. dann muß ich Ihnen ſehr, ſehr herzlich für
das liebenswürdige Schreiben danken, daß Sie meinem
Onkel überſandten. Er würde Ihnen ſchon ſelbſt
geantwortet haben, aber er war geſtern und heute
Morgen ſo ſehr in Anſpruch genommen.
Aber dazu iſt ja gar kein Grund vorhanden, ſagte
er freundlich - und vielleicht machte ſich ſchon zwiſchen
ihnen das ſchnelle Einverſtändnis der Jugend geltend.
Vielleicht hatten ſie im Augenblick alle ſtädtiſchen
Förmlichkeiten vergeſſen und kam es ihnen ganz
natürlich vor, daß ſie, obgleich einander fremd, einen
Augenblick verweilten, nur um hier am Ufer des leiſe
plätſchernden Stromes, von Sonnenſchein umflutet
und inmitten unzähliger Blumen einige Minuten zu
verplaudern.
(Fortſehzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Rummer 138

Darmſtüdter Tagblatt, Dienstag, den 16. Juni 1903.

Seite 3.

Trauringe

empfiohlt das Paar von
10-50 ME.
L. Wormé,
25 Ernst=Ludwigstr. 25.
Uhren, Gold- u. Silberwaren.
Reparatur-Verhstätte.
(627a

On verkanſen.
I. 3½ſtöck. 3=Zimmerhaus, über
5¼⁄ rentierend, in der
Blumenthalſtr.,
II. Liebigſtr. Herrſchaftshaus
mit Stallung, 6 % rentierend,
III. Südöftl. Lage Zinshaus mit
ſchönem Garten und Hinter=
bau
, 6 %⁄₀ rentierend,
IV. Saalbauſtr. Herrſchaftshaus
mit Garten, 5% rentierend,
V. Frankfurterſtr. Zinshaus,
5½%o rentierend,
VI. Waldſtr. großes Herrſchafts=
haus
, 6-8 Zimmer, Seiten=
bauten
, großer Garten, zu
jedem Geſchäft geeignet, 6 %⁄o
rentierend,
ſind im Auftrag des Unterzeichneten zu
verkaufen.
A. Hammler,
Aliceſtraße 6.
Sprechſtunden von 8-9 Uhr morgens,
102832)
L-3 Uhr mittags.

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freier Lager, vom Beſitzer fofort zu ver=
fferten
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nw Reochstagswahl!
Gegenüber dem gegen uns in verſchiedenen Blättern veröffentlichten Inſerat des Vorſtandes
der freiſinnigen Partei für den Wahlkreis Darmſtadt-Groß=Gerau ſehen wir uns zu folgender
Erklärung veranlaßt:
Wenn wir in dem, im Namen vieler Handwerker; verbreiteten Wahlflugblatt neben der
Sozialdemokratie den Freiſinn als Feind des Handwerks bezeichnet haben, ſo glauben wir hierzu
durch die ablehnende Stellung, welche die deutſch=freiſinnige Volkspartet im Reichstag gegenüber dem
Geſetz vom 26. Juli 1897 über die Innungen, Handwerkerkammern ꝛc. eingenommen, und welche auch
von dieſer Partet weiterhin betätigt worden, wohl veranlaßt zu ſein. Die Verdienſte von Schultze=
Delitzſch außer acht zu laſſen, konnte uns nicht einfallen, doch hat Schultze=Delitzſch mit ſeinen genoſſen=
ſchaftlichen
Beſtrebungen mit den vorerwähnten Fragen des Handwerks nichts zu tun, und es iſt
nur zu bedauern, daß ſeine Nachfolger die genoſſenſchaftlichen Beſtrebungen des Handwerks nicht
forderlich behandeln, ſondern ihnen wiederholt entgegengetreten ſind. Der Stempel der Bäckerinnung
iſt von uns nicht mißbräuchlich verwendet worden. Uns iſt unbekannt, wer den betreffenden Stempel
auf das erwähnte Flugblatt aufgedrückt hat. Unſere Ueberzeugung bleibt nach wie vor, daß die Handwerker in
errn Rechtsauwalt Wr.Steln
den richtigen Vertreter des Wahlkreiſes im Reichstag erkennen, und daß wir nur wiederholt auffordern
können, für Herrn Rechtsauwalt Dr. Stein zu ſtimmen.
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Darmſtadt, den 15. Juni 1903.

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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 16. Juni 1903.

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I. Beilage zum Darmſtäbter Tagblatt.

138.

Dienstag, den 16. Juni.

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Seite C.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 16. Juni 1903.

Nummer 138.

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[ ][  ][ ]

Nummer 138.

Darmſtädter Tayblatt, Dienstag, den 16. Juni 1903.

Seite V.

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verſteigere ich im Schöfferhof=, Alexanderſtraße dahier, nachverzeichnete Pfänder
unwiderruflich, als:
1 autike Standuhr, ſehr gut erhalten, diverſe Spezereiwaren, Reis.
Mehl, Linſen, Andeln, Kaffee, Thee, Seife, Salatöl, Zigaretten,
Zigarren, 1 Kanne Lampensl, 1 Sack Sago, 1 do. Erbſen, Wichſe
k. A. m.;
ferner ſollen verſteigert werden an Pfändern:
1 Bußteppich. div. Bilder, Stühle, Spiegel, Sofa, 2 bunte Porzellan=
öfen
. 1 Pianino, 1 Spiegelſchrank, Seſſel, Eckbrett, 2 neue Fahrräder,
1 Diplomnatenſchreibtiſch, 1 Divon, 1 zweitür. Kleiderſchrank u. A. m.;
ferner auf freiwilligen Antrag wegen Wegzug:
1 Kaffeemaſchine, 1 Meſingkaſſerolle, 1 Küchenſchrank, 1 Tiſch, 1 Stuhl,
diverſe Uniformsmäntel und Kleider, Pelz= und andere Mäntel, diverſe
Flaſchen und Krüge, ſteinerne Töpfe u. A. m.
Darmſtadt, den 15. Juni 1303.
(0727
Wüstichn, Gerichtsvollzieher.

7RGGOad, vdlkandtath-
Freitag, den 19. Juni, Abends 8½ Uhr,
ttatt Dieustag, verschoben wegen der Reichstagswahl).
H. GastSpiel
von
Fränl. Minny di Cerenotti,

genannt Wie dentsche Kvette Guilberts.
Eintrittskarten und Programme an der Abendkaſſe.
49321

Grädtiſcher Caalban.
Dienstag, den 16. Juni 1903:
GGuovo znAuAud -buhit

(0302a

ugsgeſuch.

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Ditzendkartons 3 Mk. an der Kaſſe.
V. Das Konzert findet nur im Garten ſtatt. Bei ungünſtiger Witterung
muß dasſelbe der Reichstagswahl wegen ausfallen.
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Donnerstag: Grosses Militärkonzert.
Hmdwigshöhe.
E Mittwoch, den 12. Juni, nachmittags 4 Uhr:

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4.
M4.

Woog, am 15. Juni 1903.
Waſſerhöhe am Pegel 377 m.
Luftwärme 12 0
Wäſſerwärme vormittags 8 Uhr 19 0.
Woogspolizeiwache.

[ ][  ][ ]

Geite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 16. Juni 1903.

Nummer 138.

Reichsfinanzreform.
Zu den neuerlichen widerſprechenden Nachrichten
wird in einer vom Auswärtigen Amte inſpirierten
Korreſpondenz geſagt: Daß in der Preſſe Meldungen
über eine Konfereng der deutſchen Finanzminiſter
auftauchten, iſt an ſich nicht überraſchend. Denn die
große Frage der Reichsfinanzreform gehört zu den
Aufgaben, die den neuen Reichstag innerhalb der
kommenden Legislaturperiode, wenn auch kaum ſchon
in der nächſten Seſſion, beſchäftigen müſſen, und dem
föderativen Geiſte, in dem die Reichsgeſchäfte geführt
werden, würde es entſprechen, wenn für eine ſo
wichtige Reformvorlage der verbündeten Regierungen
die Einigung der Anſichten in mündlichen Erörter=
ungen
zwiſchen den bundesſtaatlichen Fachminiſtern
vorbereitet werden könnte. Unzutreffend iſt es aber,
wenn man von einer demnächſt- zuſammentretenden
Miniſterkonferenz geſprochen hat. Auch nach der
erſt für Anfang Juli bevorſtehenden Rückkehr des
preußiſchen Finanzminiſters von ſeiner amerikaniſchen
Reiſe wird noch geraume Zeit vergehen, bevor über=
haupt
eine Konferenz zuſtande kommen kann. Aktuelle
Bedeutung hat alſo die ganze Frage nicht Die
Behandlung der Steuerfragen hängt durchaus von
der Entwickelung unſerer Zollpolitik ab. Die Er=
örterungen
über Tabak= und Bierſteuer werden jetzt
lediglich zu wahltaktiſchen Zwecken hervorgeſucht. In
Wirklichkeit weiß niemand, ob und in welchem Sinne
die zuſtändigen Miniſter auf dieſe Themata einzugehen
Veranlaſſung haben werden. . Treten die einzel=
ſtaatlichen
Miniſter in abſehbarer Zeit wirklich zu
Beſprechungen zuſammen, ſo wird es ſich dabei nur
um einen allgemeinen Gedankenaustauſch über die
Reichsfinanzlage handeln, nicht um beſondere Steuer=
proiekte
.
Das Ende der Neoylution in
Venezuela.
Aus Caracas, 12. Juni, wird gemeldet: Matos
ließ hier bekannt machen, er gebe zu, daß die Re=
volution
beendet iſt, er erkenne Caſtro an und erbitte
die Erlaubnis, nach Caracas zurückzukehren. - So
iſt denn Caſtro ſiegreich aus dem Kampfe hervor=
gegangen
, und es iſt nun die Möglichkeit gegeben,
daß jetzt endlich die Ruhe im Innern wieder her=
geſtellt
wird. Hoffentlich läßt es ſich Herr Caſtro
angelegen ſein, den Frieden recht lange zu wahren,
den fremden Gläubigern zu ihrem Rechte zu ver=
helfen
, die Beziehungen zu den auswärtigen Mächten,
die ſeit dem Beſtehen der Republik wohl noch nicht
ſchlechter geweſen ſind als in letzter Zeit, allmählich
wieder herzuſtellen und zu pflegen, und das Land,
das trotz ſeiner wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit in=
folge
der jüngſten unheilvollen Vorgänge zu den
unruhigſten und unſicherſten Republiken Südamerikas
zählte, wieder in geordnete Verhältniſſe zu bringen.
Deutſches Reich.
Eine Ueberſicht über die Wahlbeteili=
gung
bei den früheren Reichstagswahlen
ergibt, daß bei den Wahlen von 1871 die Zahl der
abgegebenen Stimmen nur 51 Progent der Wahl=
berechtigten
ausmachte. Sie ſtieg 1874 auf 613
Progent, ſank 1877 wieder auf 606 Prozent, um
1878 nach Auflöſung des Reichstags ſich auf 634
Progent zu heben. Die Wahlen von 1881 brachten
bereits wieder einen Rückgang auf 563 Prozent,
während die Beteiligung an den Wahlen von 1884
ſich auf 606 Prozent belief. Die Wahlen von 1887
wieſen in Bezug auf die Wahlbeteiligung einen ge=
waltigen
Fortſchritt auf; dieſelbe betrug nämlich
775 Progent. Es iſt das die bisher erreichte höchſte
Verhältnisziffer. Für die Wahlen von 1890 ergab
ſich eine Beteiligung von 716 Progent, für die von
1893 eine ſolche von 722 Prozent. Im Jahre 1898
machten die im erſten Wahlgange abgegebenen Stim=
men
nur 681 Progzent der Zahl der Wahlberech=
tigten
aus.
DieEiſenbahn=Direktionen in Preußen
haben die nachfolgende Verfügung erlaſſen: Mit

Rückſicht auf die am 16. d. M. ſtattfindenden Wahlen
zum Reichstag wird allen Beamten und Arbeitern
in Erinnerung gebracht, daß es beſondere Pflicht der
in einem ſtaatlichen Betriebe beſchäftigten Beamten
und Arbeiter iſt, das jedem Staatsbürger verfaſſungs=
mäßig
zuſtehende Wahlrecht ſowohl bei den Haupt=
wahlen
, als auch bei etwaigen Stichwahlen auszu=
üben
. Die Wahl zum Reichstag iſt nicht auf einige
Stunden heſchränkt, ſondern kann am ganzen Tage
ausgeübt werden. Wenn troßdem bei Arbeitern eine
Arbeits=Verſäumnis nicht zu vermeiden iſt, ſo findet
ein Lohnabzug nicht ſtatt."
Der Schlußbericht der Deutſchen Boeren=
Zentrale in München gibt folgende Mittei=
lungen
:
Unſer Rechenſchaftsbericht vom 12. Oktober 1902 über
die zwei verfloſſenen Jahre ſchloß mit: Einnahmen
212 613.25 M., Ausgaben 18894659 M. Reſt 23666,66 M.
Vom 12. Oktober 1902 bis 3. Juni 1903 ſind außerdem
eingelaufen: 22939.46 M. Im ganzen hatten wir dem=
nach
vom 12. Oktober 1902 bis 3. Juni 1903 über
46 606,12 M. zu verfügen. Dieſelben wurden in folgender
Weiſe verteilt: 1) An General de la Ney perſönlich ab=
gegeben
10000 M. 2 nach Südafrika an die evangeliſchen
Pfarrer in Bloemfontein und Capſtadt und unſere Ver=
trauensmänner
geſchickt 15000 M. 3) an unterſtützungs=
bedürftige
Boerenſamilien direkt geſchickt 15000 M. 4) an
notleidende Boerenkämpfer 4200 M., an die Neue Süd=
weſt
=Afrikaniſche Siedelungs=Geſellſchaft 1500 M. 6)
Bureau=, Druck=, Vervielfältigungs= Porto= ꝛc. Ausgaben
894 M. Summa 46580 M. ſo daß ein Reſt von 32 M.
bleibt. Wir haben die Bayr. Hypotheken= und Wechſel=
bank
, München, beauftragt, dieſen Reſt und alles, was
noch bis zum 1. Juli 1903 einläuft, am 1. Juli 1903 an
Herrn Paſtor Großkopf, deutſch=evangeliſches Pfarrhaus
in Bloemfontein. Süd=Afrika, zu ſchicken und bemerken,
daß nach zuverläſſigen Nachrichten auch dieſes Jahr die
Not dort noch ſo groß iſt, daß jeder Pfennig dringend
gebraucht wird. Unſer Komitee löſt ſich am 10. d. Mts.
auf und mit dieſem Tage geht das ganze pekuniär wert=
loſe
, aber zu Informationen gut verwendbare Akten=und
Korreſpondenz=Material in das Eigentum des Schrift=
führers
Guſtav Böhmer, München, Frang Joſefſtr. 4II,
über. Letzterer wird dasſelbe noch Jahre lang aufbe=
wahren
und erklärt ſich deshalb gerne bereit, ſoweit es
ihm möglich und mit der Diskretion vereinbar iſt, aus
dem Material Auskünfte über die Boeren und Südaſrika
unentgeltlich zu erteilen. Wir können allen die Verſiche=
rung
geben, daß manch tüchtigem Menſchen und beſon=
ders
vielen ſchuld= und hilfloſen Familien in wirkſamſter
Weiſe geholfen wurde. Die darüber uns vorliegenden
Urkunden und Dankſchreiben aus Südafrika ſind uns
unerſchütterliche Beweiſe feſter Zuſammengehörigkeit der
Boeren und der Deutſchen.

ſonders gegen den Kardinal=Erzbiſchof von Palermo,
welcher ſich weigerte, den Leichnam Crispis in die
Kirche zum heiligen Dominikus aufzunehmen. Infolge
deſſen erklärte der Prälat, daß ſeine Weigerung auf
keinerlei Feindſeligkeit gegen den verſtorbenen Staats=
mann
zuruckzuführen ſei, ſondern daß er nur den kanoni=
ſchen
Vorſchriften gehorche, welche die Aufnahme in
Kirchen bei allen denjenigen Perſonen verbiete, welche ſich
geweigert hätten, die Sterbeſakramente zu nehmen; und
dies wäre bei Crispi der Fall geweſen. Der Rückzug
des großen Staatsmannes, welcher allerdings erſt in
ganz letzter Zeit erfolgte, indem ſich Crispi nachträglich
kirchlich trauen ließ, hat alſo dieſem nichts genützt.

Zur italieuiſchen Kabinettskriſis wird mit=
geteilt
: Zanardelli wurde vom Könige empfangen.
Es verlautet, alle vom König befragten politiſchen Per=
ſönlichkeiten
hätten ihm geraten, Zanardelli wieder
mit der Kabinettsbildung zu betrauen. Doch wider=
ſpricht
die Tribuna: der Meldung, daß dies bereits
geſchehen ſei. Nach dem Popolo Romano- bat ſich
Zanardelli Bedenkzeit aus.
- Chamberlain erklärte in Beantwortung
eines an ihn gerichteten Briefes, die Befürchtung,
daß England ſeinen auswärtigen Handel verlieren
werde, indem es ſich freie Hand ſchaffe, mit den
auswärtigen Mächten zu verhandeln, ſei, auch ſchon
oberflächlich betrachtet, ſinnlos. Der auswärtige
Handel Deutſchlands und Amerikas hätte trotz der
Schutßzölle dieſer Länder bedeutend ſchneller zuge=
nommen
als derjenige Englands. während die Koſten
des Lebensunterhaltes in Amerika dem Arbeiter nach
den notwendigſten Anſchaffungen einen viel größeren
Ueberſchuß ließen als in England.
Die Verhandlungen Chinas über die Reviſion
des Handelsvertrages mit Japan ſind
abgebrochen worden, da Japan auf der Einfügung
der Klauſel beſteht, nach welcher Mukden, Takuſhan
und andere Hauptpläze der Mandſchurei dem fremden
Handel erſchloſſen werden ſollen - ein Antrag, über
den die chineſiſchen Kommiſſare nicht verhandeln zu
können erklären. Ein kaiſerliches Dekret ordnet an,
daß die Vertragsverhandlungen von Schanghai nach
Peking verlegt werden.

7.W. Nom, 12. Juni. Es macht ſich hier eine
erregte Stimmung gegen den Vatikan geltend und be=

Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Juni.
- Se. Königl. Hoheit der Großeherzog empfingen
am 15. Juni auf Jagdſchloß Wolfsgarten den Forſi=
meiſter
Klump von Langen, den Forſtmeiſter Hillerich
von Mitteldick und am Freitag, 12. ds. den Oberförſter
Bonhard von Mörfelden.
Auf Grund Allerhöchſter Entſchließung Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs iſt dem Großh. Kommerzien=
rat
Herrn Lucian Wolf in Mainz das Exequatur als
Nonſul der Republik Paraguay mit dem Amtsſitze in
Mainz erteilt worden.
L. Das Schwurgericht verhandelte geſtern vor einer
großen Zuſchauermenge gegen den inzwiſchen ſeines
Dienſtes entlaſſenen Oberpoſtaſſiſtenten Ludwig Kehrer
von hier wegen Verbrechens im Amt und Ur=
kundenfälſchung
. Der Angeklagte hat ſeit dem
Jahre 1897 bis April 1903 in zahlreichen, nicht ſelbſtändigen
Fällen fortgeſetzt Gelder aus der Kaſſe, die ihm amtlich
anvertraut war, unterſchlagen. und zwar in amtlicher
Eigenſchaft, hat zur Verdeckung ſeines Tuns die zur
Kontrolle zu führenden Bücher und Regiſter falſch geführt
und durch dieſe ſeine Handlung gleichzeitig auch einen
Betrug begangen. Er iſt 41 Jahre alt, Landwehrmann.
verheiratet und Vater eines Kindes, ſeine achtbaren Eltern,
ſind noch am Leben, er hat eine gute Bildung genoſſen
und als Einjähriger gedient. Im Jahre 1805 wurde er
Oberpoſtaſſiſtent und iſt noch nicht kriminell beſtraft. Er
beſitzt ein Haus in der Taunusſtraße, welches ſo viel
abwirft, daß er für knapp 200 Mk. jährlich wohnt. Als
er 1899 heiratete, war ſein Gehalt gering, dasſelbe wuchs
aber bald auf 1800 Mk. und betrug zuletzt einſchließlich
dem Wohnungsgeldzuſchuß 2832 Mk. Er und ſeine Frau
haben noch Vermögen zu erwarten. Er, wechſelte im
Dienſt mit dem kürzlich durch Selbſtmord geendeten Karl
Schneider ab. Beide hatten die Briefe an die Behörden
abzugeben, die nicht frankiert waren, ſo daß dieſelben
kontiert werden mußten. Der von den Behörden zu ent=
richtende
Portobetrag wurde in ein gemeinſchaftliches
Buch bei der Poſt und ebenſo auch in diejenigen Bücher,
welche die Behörden, hatten, eingetragen. Monat=
lich
fand Abrechnung ſtatt. Es kam vor, daß im
Drange des Geſchäfts einmal ein Manko entſtand:
dieſes zu decken, geriet Kehrer auf den unſeligen
Gedanken, daß, er, höhere Beträge, kontierte, als
behördlich zu zahlen waren und die Differenz aus der
Schalterkaſſe an ſich nahm. Als er merkte, daß dies
leicht ging. und insbeſondere bei der Staatsanwaltſchaft
und dem Erbſchaftsſteueramt keine richtige Kontrolle ge=
ührt
wurde, nahm er ſeit 1897 größere Beträge aus der
Kaſſe und ſchädigte die beiden genannten Behörden
läglich um 150 bis 170 Mark. Die Sache kam vor
einiger Zeit heraus, weil man bei der Staatsanwalt=
ſchaft
ſtutzig wurde und weil eine Vergleichung der Ein=
träge
des anderen Beamten mit denjenigen des Ange=
klagten
ergab. daß ſeit dem Jahre 1899 bis 1903 etwa
6000 Mark ermittelt wurden, welche der Angeklagte der
Staatsanwaltſchaft und dem Erbſchaftsſteueramt mehr
zur Laſt geſetzt hatte als jener. Der Angeklagte iſt
nach allen Nichtungen, hin geſtändig, er erklärt,
er, habe einen einfachen Haushalt, geführt und
was er unterſchlug, für ſeine Perſon verwendet und ver=
ſchenkt
. Er habe auch Champagner getrunken, teure
Zigarren gekauft, auch daß er es mit Trinkgeldern Bahn=
ſchaffnern
gegenüber übertrieb, leugnet er nicht. Bei der
Poſtkaſſe wurden 4700 Mk. hinterlegt. womit dieſe den
Schaden für erſezt anſieht. Seitens der mit der Sache
befaßten Poſtbeamten wurde beſtätigt, daß Kehrer wohl
ſo wie er behauptet auf den Pfad des Verbrechens kam.
Durch eine Reihe Zeugen wurde feſtgeſtellt, daß der
Angeklagte beſonders in der Zeit, als er mit einem
Freund, der eine Champagnervertretung hatte, ver=
kehrte
, dem Champagner zugetan war, auch ſpäter
ließ er ſich ſolchen noch im Schoppenglas oder als
Badiſche Schorle, kalte Ente ꝛc. reichen. Zigarren
und Cigaretten koſteten ihn ebenfalls Geld, jedermann
hielt ihn für einen wohlſtehenden Mann, der ſich ſo
etwas leiſten könne. Oberſtaatsanwalt v. Heſſert vertrat
die Anklage, erkannte dem Angeklagten aber mildernde
Umſtände zu, für dieſe trat lebhaft deſſen Verteidiger
Rechtsanwalt Mey III. ein. Nachdem die Geſchworenen
im gleichen Sinne entſchieden, ſprach das Gericht 2 Jahre
6 Monate Gefängnis von welchen 7 Wochen
durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind, aus und er=
kannte
dem Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte
auf 2 Jahre ab. Er trat die Strafe ſofort an.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Sonne erreicht in wenigen Tagen ihren
höchſten Stand im Jahre. Sie ſteigt bis zum 22. Juni
auf 62½ Grad über den Horizont und wendet ſich dann
wieder rückwärts. Der Wendepunkt wird nachmittags
3 Uhr 50 Min. von der Sonne ſcheinbar paſſiert, und
der Eintritt dieſer Zeit bezeichnet aſtronomiſch den An=
fang
des Sommers. Wir haben dann den läng=
ſten
Tag und die kürzeſte Nacht. Dieſer längſte Tag am
22. Juni dauert 16 Stunden 32 Minuten 506 Sekunden.
Der folgende Tag iſt ſchon um 42 Sekunden kürzer, und
gegen Ende des Monats verkürzt ſich jeder Tag um
1 Minute.
Preisgekröntes Kinderſpielzeug. Bei
dem vom bayriſchen Gewerbemuſeum in Nürnberg ver=
anſtalteten
Wettbewerb zur Erlangung künſtleriſcher Ent=
würfe
zu charakteriſtiſchen Holzſpielſachen gingen als
Sieger hervor: Für Kinderſtuben=Möbel Karl Kunſt in
München, Otto Geigenberger in München, Karl Reimann
in München, Nichard Müller in Wien. Für Kasperl=
theater
: Jvo Puhanny in Baden=Vaden. Für Stadt
zur Aufſtellung, Schäferei, Förſterei, Arche Noah und
Soldaten: H. H. Bauer in München, Auguſt Geigen=
berger
in Waſſerburg a. J. Karl Soffel in Schleißheim.
Bernhard Halbreiter in München, Marie v. 1chatius in
Wien. Für Schaukelpferd: Paul Maienfiſch in Dresden.
für Bauernhochzeit: Fritz Kleinhempel in Dresden. E=
eteiligen
, ſich 114 Vewerber aus den verſchiedenſten
deutſchen Städten; auch im Auslande lebende deutſche
Künſtler nahmen teil. Die Geſamtzahl der eingelaufenen
Arbeiten beträgt 184.

Kleines Feuilleton.
4 Den Mördern Alexanders.
Ihr, die ihr offen euch und unverblümt
Wie tapfre Helden eurer Bluttat rühmt,
Ein Greul der Menſchheit ſeid ihr und verflucht
Und eure Tat iſt grauenvoll, verrucht.
Nicht mildert euren Mord die Schuld des Armen,
Mit dem ihr Schlächter fühltet kein Erbarmen,
Und wäre ſeine Schuld auch größer noch,
Ihr bliebet Königsmörder, Buben doch!
Des Königs blutger Schatten ſoll nicht von euch
weichen,
In eure Seele brenne es mit Flammenzeichen,
In eure Ohren gelle immerfort das Wort:
Mord bleibt Mordl
= Das verlorene große Los. Wie noch
erinnerlich ſein dürfte, iſt der Gewinn des vor zwei
Jahren in die Kollekte Oels (Schleſien) gefallenen großen
Loſes von 500000 Mark der preußiſchen Staats=Lotterie
nicht erhoben worden und der Lotteriekaſſe verfallen.
Ueber die Perſon des glücklichen Gewinners entſtanden
damals die verſchiedenartigſten Vermutungen. Daß das
Gewinnlos in der Kollekte geſpielt wurde, ſtand außer
allem Zweifel. Wie ſich nun jetzt nach dem Tode des
Lotterie=Kollekteurs in Oels herausſtellte, hat dieſer die
4. Klaſſe des betreffenden Loſes ſelbſt eingelöſt. da das
Los verkauft war und die vorhergehenden Klaſſen bereits
bezahlt waren, der betreffende Losinhaber ſich aber nicht
gemeldet hatte und der Kollekteur wohl angenommen
haben mag bezw. annehmen konnte, daß die Einlöſung
der Schluß=Klaſſe wohl nur überſehen ſein dürfte. Der
Losinhaber hat ſich jedoch auch ſpäter nicht gemeldet,

und da den Kollekteuren damals die Beteiligung am
Spiel in der eigenen Kollekte verboten war, mußte der
Gewinn verfallen. In koulanter Weiſe aber iſt ſ. 3t.
dem Kollekteur wenigſtens die Gewinn=Tantieme von
der Lotterie=Direktion gezahlt worden. Das betreffende
Los wurde bei der Nachlaßregulierung von den Erben
vorgefunden, welche ob der ſonderbaren Laune Fortunas
nicht wenig enttäuſcht geweſen ſein ſollen.
Die Leiche eines vorgeſchichtlichen
Menſchen iſt im Kreiſe Verden in einem Torfmoor
gefunden worden. Der Anbauer Luttmann aus Brammer
ſtieß beim Torfgraben in einem Moor der Feldmark zu
Kreepen (Kreis Verden) in einer Tiefe von etwa5 Fuß
mit dem Spaten auf ſchwere Steine und beförderte
dann einen menſchlichen Fuß, den er abgeſtochen hatte,
gutage. Beim weiteren Nachgraben fand er eine nackte
Leiche in halbknieender Stellung im Moore liegend vor.
Die Leiche, die ein vollſtändig lederartiges Ausſehen
hatte und noch ſehr gut erhalten iſt, dürfte ſchon Jahr=
hun
erte lang im Moore gelegen haben, in dem ſich
Leichen bekanntlich ſehr lange gut erhalten. Die voll=
ſtändige
Aushebung der Leiche ſoll, da der Fund von
wiſſenſchaftlichem Werte ſein kann, unter ſachkundiger
Leitung vorgenommen werden. Derartige,Moorleichen
beherbergen ſchon die Muſeen für nordiſche Altertümer
in Kiel und Kopenhagen.
Mumienals Pökelfleiſch. Die ſeit einigen
Tagen in Paris ausgeſtellten Mumien aus Antinos
erinnern den Figaro' an eine Anekdote, die zwar weder
neu noch wahr, aber immerhin ganz unterhaltend iſt.
Jetzt= ſchreibt das Blatt, iſt es nicht ſchwer, mit
Mumien auf Reiſen zu gehen. Als aber zum erſtenmal

[ ][  ][ ]

Seite 11.

Rummer L33.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 16. Juni 1903.

Zur Reichstagswahl. In dem übervollen Saal
des Schützenhofes' hielt am Samstag die national=
ſiberale
Partei ihre legte Wahlverſammlung in
Darmſtadt vor der Wahl ab. Viele Wähler konnten
keinen Eintritt mehr finden. Der Kandidat Herr
Dr. Stein legte nochmals in klaren und ſchönen
Worten ſeinen Standpunkt dar: Aufrechterhaltung der
Macht und Größe des Vaterlandes. Feſthalten an dem
beſtehenden Wahlrecht, in wirtſchaftlicher Beziehung Er=
ſtreben
guter, langfriſtiger Handesverträge auf Grund
des Zolltarifs, Fortſchreiten auf dem Wege der Sogial=
reform
, energiſche Abwehr der ſozialdemokratiſchen Be=
ſtrebungen
. Langanhaltender Beiſall folgte ſeinen treff=
lichen
Darlegungen. Herr O. Wolfskehl und
Dr. Oſann L. traten warm für den Kandidaten ein und
kennzeichneten die gegneriſchen Parteien in ihrer Stellung
zu den politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen. In
ſchlagfertigſter Weiſe wieſen die Redner die mannig=
fachen
Zwiſchemufe der Sozialdemokraten zurück und
wieſen darauf hin, daß gerade von den bürger=
lichen
Parteien da=Wohl der arbeitenden
Klaſſen gefördert worden ſei. Auch der Ver=
treter
des deutſchnationalen Hanblungsgehilfenverbandes
Rippel tat lebhaft für Herrn Dr. Stein ein. Die be=
wegte
Verſammlung ſchloß der Vorſitzende Dr. Oſann II.
mit dem Aufrufe zum einmütigen Eintreten für Herrn
Dr. Stein und dieſer Aufruſ. wie auch die Reden fanden
lebhafteſten Anklang in dem allergrößten Teile der Ver=
ſammlung
.
Am Freitag, den 12. Juni, fand in Griesheim
im Saale des' Herrn Peter Schneider zum Rebſtocke,
eine allgemeine Wählerverſammlung der freiſinnigen
Partei ſtatt, die ſehr ſtark beſucht war. Der freiſinnige
Kandidat Herr Profeſſor Dr. Harnack ſprach über die
Aufgaben des kommenden Reichstags und erntete mit
ſeinen Ausführungen allgemeinen Veifall. Hieran ſchloß
ſich eine lebhafte, aber außerordentlich ſachlich geführte
Diskuſſion, an welcher ſich außer mehreren Sogialdemio=
kraten
auch Herr Profeſſor Harnack ſowie verſchiedene
andere freiſinnige Redner beteiligten. - Am Samstag
abend fand in der Harmonier zu Eberſtadt eine
Verſammlung der freiſinnigen Partei ſtatt, die ſo ſtark
beſucht war, daß der Saal nicht alle Zuhörer faſſen
konnte. An die Programmrede des Profeſſors
Dr. Harnack, die mit großem Beifall aufgenommen
wurde, ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion an. An dieſer
beteiligten ſich außer dem Kandidaten noch andere Red=
ner
der freiſinnigen, ſowie Vertreter der nationalliberalen
und ſogialdemokratiſchen Partei. Die anregend und ſach=
lich
verlaufene Ausſprache ſchloß mit einer warmen Eni=
pfehlung
der Kandidatur Harnack erſt gegen 1 Uhr
nachts. Eine Verſammlung der freiſinnigen Partei,
die auf Sonntag nachmittag im Deutſchen Kaiſeru an=
beraumt
war, erfreute ſich ebenfalls eines außerordentlich
ſtarken Beſuchs.
- Wir machen nochmals auf die vom Darmſtädter
Biehele=Klub und Velociped=Klub, gemeinſchaftlich
organiſierte Staffettenfahrt zur Einholung der
Wahlreſultate aufmerkſam. Sämtliche Fahrer
verfügen ſich ſofort nach ihrer Ankunft nach der Reſtau=
ration
zur Stadt Pfungſtadt: Eliſabetenſtraße, woſelbſt
die Reſultate allgemein bekannt gegeben werden. Die
ferngelegenen Orte werden diesmal mit Hilfe von
Motorrädern eingeholt, ſodaß das Geſamtreſultat wahr=
ſcheinlich
ſehr bald feſtgeſtellt ſein wird.
F. Zu dem diesjährigen Abgeordnetentag der
Kriegerkameradſchaft Haſſiau in Vingen am 14. d. M.
hatten ſich ſämtliche Vertreter der Kriegervereinsbezirke des
Großherzogtumsmit zuſammen 2050 Stimmen eingefunden.
Der 1. Vorſitzende, Herr Oberſtleutnant a. D. Cramolini,
eröffnete um 9 Uhr im Saale der Aktienbrauerei die
Sitzung mit Worten der Begrüßung und einem Hoch auf
Seine Majeſtät den Kaiſer und Seine Königl. Hoheit
den Großherzog. Herr Kreisrat Geh. Rat Spamer
und Bürgermeiſter Neff hießen die Delegierten und
Ehrengäſte, erſterer namens der Großh. Regierung und
letzterer namens der Stadt Vingen willkommen und
wünſchten den Verhandlungen einenſchönen Verlauf. Die
Ehrengäſte, Herren Profeſſor Dr. Weſtphal vom deut=
ſchen
Kriegerbund und Oberſt von Funk vom Würt=
tembergiſchen
Kriegerbund dankten für die Einladung
und betonten, daß es für ſie eine hohe Ehre ſei, den Ver=
handlungen
der Haſſiar beiwohnen zu können. An Se.
Königl. Hoheit den Großherzog war ein Huldigungs=
telegramm
abgejandt worden, worauf alsbald ein
Danktelegramm einlief. Zur Tages=Ordnung über=
gehend
, referierte zunächſt der 1. Schriftführer des Ver=
bandes
, Herr Medisinalrat Dr. Vogt, über verſchiedene
Angelegenheiten. Bezüglich der Verleihung der Kaiſer=
fahnenſchleifen
verwies der Bericht auf den Jahresbericht.
Vereine, die auf dem Ausſterbeetat ſtehen, und ſolche bei
denen Uneinigkeit herrſcht, können nicht in Vorſchlag ge=
bracht
werden. Den Geſüchen um Führung einer Fahne
mit dem Großh. Wappen ſind Zeichnungen beizulegen.
Heiligenbilder dürfen an den Kyiegervereinsfahnen nicht
angebracht werden, da ſolche neutral ſein müſſen. Den
religiöſen Gefühlen ſoll zwar nicht zu nahe getreten wer=
den
. Das Präſidium kann aber keinen anderen Stand=
punkt
einnehmen. Bei Veerdigungen verſtorbener Kame=
raden
mit Muſik iſt vorher mit dem Herrn Geiſtlichen
Rückſprache zu nehmen. Die Kriegervereine werden er=
ſucht
, dem Flottenvereine als korporatives Mitglied bei=
zutreten
. Herr Hauptmann a. D. Waldecker erſtattete als
Rechner den Kaſſenbericht. Herr Stabsquartier=
meiſter
Landzettel referierte namens der Rechnungs=
prüfungskommiſſion
und beantragte Entlaſtung, welche
erteilt wurde. Herr Oberamtsrichter Dr. Lahr berichtete
über die Providentia, Herr Reallehrer Minnich über den
Haſſiakalender, von dem über 40 000 Exemplare abgeſetzt
worden ſind. Der Gewinnanteil betrug 4900 M. Bei
der Vorſtandswahl wurden die Herren Dr. Vogt,
Bernhardt und Pfifferling wiedergewählt. Als nächſt=

ein Aegpptologe eine Mumie nach Europa brachte,
wurde ihm die Einfuhr nicht leicht gemacht; denn die
Zollbeamten wußten nicht, wie ſie das ſonderbare Ding
klaſſifigieren ſollten. Haben Gie etwas Zollbares ?a
fragten ſie. - Ja, eine Mumie,; antwortete der Ge=
lehrte
. Die Zöliner ſahen ihn etwas blöde an, nahmen
dann ihren Tarif vor und ſuchten unter Mu= Aber
im Tarif ſtand nichts von Mumien. Nachdem man ſich
lange den Kopf zerbrochen hatte, beſchloß man endlich,
den eingewickelten Pharao als Pöckelfleiſch zu verzollen.
Und alſo geſchah esl-
Bas Stadtkind in der Sommerfriſche.
Die Eier ſind aber recht klein, Herr Wirt, die haben
Sie wohl zu früh aus dem Neſte genommen ?
Angeboren. Nanu, die Rotkehlchen in Deinem
Garten pfeifen ja fortwährend Bierlieder ?u - Das iſt
ihnen angeboren; die Alten nämlich haben im vorigen
Jahre in meinem alten, zerſprungenen Stammſeidel, das
ich in den Buſch geworfen, geniſket.Megg. Bl.)

Umſtadt beſtimmt. Herr Major Beck, 2. Präſident
berichtete über das Unterſtützungsweſen. Die
Vereinsvorſitzenden ſollen die Vorſchläge für die unter=
ſtützungsbedürftigen
Waiſen bezw. Halbwaiſen machen
und nicht die Mutter. Herr Hauptmann Waldecker er=
ſtattete
Bericht über das Kyffhäuſer=Denkmal.
Die Schulden ſeien in wenigen Jahren bezahlt. Hierzu
werden pro Kopf 2 Pfennige bezahlt. Weitere Re=
lferate
wurden noch erſtattet von Herrn Dr. Lahr über
den Ankervertrag. von Herrn Seyler über den Vertrag
mit der Zürich und von Herrn Dr. Vogt über den Ver=
trag
mit der Sterbekaſſe des deutſchen Kriegerbundes.
Sämtliche Referenten empfahlen den Beitritt. Der Vor=
anſchlag
für daz nächſte Jahr wurde genehmigt.
Nunmehr kamen die verſchiedenen Anträge zur
Verhandlung, welche zum Teil eine recht lebhaſte aber
lachliche Debatte hervorriefen. Der Antrag des Präſi=
diums
, wonach deſſen Genehmigung einzuholen iſt, wenn
ein freiwillig aus einem Verbandsverein ausgeſchiedenes
Mitglied am gleichen Orte wieder einem Verein beitreten
will, wurde mit dem Zuſaßz angenommen ſofern zwiſchen
den beiden Vereinen eine Verſtändigung nicht ergielt wird."
Der Antrag des Bezirks Friedberg, daß auch einzelne
Mitglieder der Vereine vom Präſidium ausgeſchloſſen
werden können, wurde abgelehnt. Der Antrag des Be=
zirks
Darmſtadt, betr. Bildung eines Bezirks Langen,
wurde abgelehnt. Andere Anträge wurden zurückgezogen.
Den Fahnenträgern ſoll nach 25jähriger Amtstätigkeit
eventl. eine Ehrentafel verliehen werden können. Die
Entſcheidung bleibt jedoch dem Präſidium vorbehalten.
Spezialwaffenvereine ſollen in den Verband aufgenommen
werden, jedoch ſoll von Fall zu Fall Prüfung voraus=
gehen
. Der Herr Präſident, Oberſtleutnant Cramolini,
ſchloß mittags um 1 Uhr die würdig und anregend ver=
laufenen
Verhandlungen mit einem dreifachen Hoch auf
Kaiſer und Großherzog.
Das Feſteſſen fand nachmittags um 2 Uhr in dem
feftlich dekorierten ſchönen Saale des Hotels=Pariſer Hof
ſtatt. Die Tafelmuſik wurde von der Kapelle des Fuß=
Artillerie=Regiments Nr. 3 aus Mainz geſtellt. Nach
dem erſten Gang hielt Herr Oberſtleutnänt Cramolini
eine warme patriotiſche Rede, er führte u. a. aus: An=
geſichts
des herrlichen Nationaldenkmals müßten wir
auch der Männer gedenken, die für das deutſche Vater=
land
geblutet hätten. Bewegten Herzens müßten wir uns
erinnern an Kaiſer Wilhelm I. Kaiſer Friedrich, Bis=
marck
, Moltke, Roon und Großherzog Ludwig IV. An
der Spitze des deutſchen Reiches, das auf blutigen Schlacht=
feldern
mit dem Schwerte errungen worden ſei, möge
unſer Kaiſer noch recht lange zum Segen und Wohle des
deutſchen Volkes ſtehen; ebenſo möge unſer Großherzog
noch recht lange an der Spitze ſeines Heſſenlandes ſtehen
und zum Wohle ſeines Volkes regieren. In das auf
beide Herrſcher ausgebrachte dreimalige Hurra ſtimmte
die Feſtverſammlung freudig ein. Toaſte wurden noch
ausgebracht von Herrn Major Beck auf die Stadt Bingen
und ihre Vertreter, von Herrn Hauptmann a. D. Waldecker
auf die Staats=, militäriſchen und ſtädtiſchen Behörden,
Herr Geh. Rat Spamer trank auf das Blühen der Haſſia,
Herr Dr. Vogt auf die Ehrengäſte, Herr Profeſſor Dr.
Weſtphal auf das deutſche Kriegervereinsweſen, Herr
Engel auf das Vaterland.
nn. In dem Saale des Gaſthauſes Zur Germania
in Roßdorf fand am Sonntag unter dem Vorſitz des
Herrn Weißbindermeiſters Hillgärtner=Darmſtadt eine
ſtarkbeſuchte Bezirksverſammlung der Vertreter der
Ortsgewerbvereine des Bezirksverbandes Darmſtadt
Darmſtadt, Arheilgen, Eberſtadt, Griesheim, Nieder=
1 Ramſtadt, Pfungſtadt, Traiſa und Egelsbach) ſtatt. Nicht
vertreten waren die Gewerbvereine Weiterſtadt und
Wixhauſen. Außerdem waren anweſend Handwerks=
kammerſekretär
Engelbach ſowie zahlreiche Mitglieder des
Ortsgewerbvereins Roßdorf. Vor Eintritk in die
Tagesordnung fand eine Beſichtigung der Ausſtellung
von Zeichnungen der Schüler der Handwerkerſchule zu
Roßdorf ſtatt, welche Zeugnis ablegen von dem fleißigen
Vorwärtsſtreben der noch jungen Schule und auch dem
Lehrer Herrn Bautechniker Grünig=Darmſtadt zur Ehre
gereichen. Nach einer herzlichen Begrüßung der zahl=
reichen
Verſammlung durch den Vorſitzenden hieß der
Vorſitzende des Roßdorfer Gewerbvereins Herr Schloſſer=
meiſter
Ewald die erſchienenen Delegierten, will=
kommen
. Der erſte Punkt der Tagesordnung betraf die
Bekanntgabe und Beſprechung der Rückäußerung des
Großh. Miniſteriums, Abteilung für Forſtangelegen=
heiten
, betr. die Holzverſteigerungen in den
Oberförſtereien Griesheim und Jugen=
heim
. Einſtimmig wurde der Regierung Dank aus=
geſprochen
für die kaſche Prüfung der Angelegenheit. Als
wünſchenswert wurde bezeichnek, daß dem Handwerker
in beſonderen Werkholz=Verſteigerungen Gelegenheit
geboten werde, ſich ſeinen Bedarf zu decken, auch wenn
der höchſte Preisanſatz nicht erreicht werde. Wünſchens=
wert
erſcheine es ferner, daß die Holzverſteigerungen an
Ort und Stelle des Holzes im Walde und nicht im
Wirtshaus ꝛc. ſtattfinden, damit der Handwerker den
Stamm vor Augen habe. Andere ſeien in dieſem Modus
bereits mit gutem Beiſpiel vorangegangen. Auch die
von den Holzfällern angewendete Art, das Stamm=
hols
mit der ſchönſten Seite nach oben zu legen,
wurde bemängelt, und der Wunſch ausgedrückt, das
Holz ſo zu verſteigern, wie es gefällt werde. Zum beſſeren
Einſehen ſei es ferner zu empfehlen. das Werkholz auf
einen oder zwei Pläßze im Walde zur Verſteigerung zu
bringen. Es ſei vorgekommen, daß das erſteigerte Holz den
angegebenen Kubikinhalt nicht hatte und auf Rekla=
mation
bei der betr. Oberförſterei eine Rückvergiitung er=
folgte
. Ueber die Reviſion der Handwerks=
betriebe
referierte hierauf Herr Handwerkskammerſekretär
Engelbach. Er ſtellte feſt, daß man von einer
Heranziehung der Poligeiorgane hier Abſtand genommen
habe. Die Handwerkskammer werde demnächſt entſcheiden.
jähriger Ort für den Delegiertentag wurde Groß= öb ein oder mehrere Beauftragte aus dem Handwerk
ernannt, werden ſollen, die, in Verbindung mit
den Großh. Bürgermeiſtereien eine Reviſion der Betriebe
vorzunehmen haben. Die Reviſionen erſtrecken ſich auf
Führung des Meiſtertitels, Abſchluß der Lehrverträge,
Arbeits= und Unterkunftsräume und Schlafſtellen der
Lehrlinge und Geſellen, ſowie auf die Arbeitszeit der=
ſelben
. Die Beauftragten haben dieſelben Funktionen
im Handwerk auszuführen wie die Fabrikinſpektoren im
Großherzogtum Heſſen. Schloſſermeiſter Ewald wünſcht,
daß man zu Beauftragten die Kammermitglieder heran=
ziehe
. Dadurch werde man neue Ausgaben ſparen und
auch der Handwerker werde vor Schikanen bewahrt
bleiben. Dieſer Anſicht ſchließt ſich auch die Vezirks=
verſammlung
einſtimmig an und beauftragt Herrn
Ewald, im Plenum der Kammer dahin zu wirken.
Die Beſprechung und Beſchlußfaſſung über den Antrag
Geißler=Kempten auf Gründung einer Penſionskaſſe für
ſelbſtändige Gewerbetreibende wurde auf allgemeinen
Wunſch nochmals verſchoben. Ein Aufruf des Hilfs=
vereins
für Geiſteskranke wurde mit Intereſſe entgegen=
genommen
. Der Vorſitzende empfiehlt in warmen Worten

deſſen Unterſtützung. - Zum Schluß der Verhandlungen
referierte Herr Schloſſermeiſter Ewald=Roßdorf über
Wie iſt dem Privat=Submiſſionsweſen ent=
gegenzutreten
?u Redner beleuchtete das Submiſſionsweſen,
das ſich dank dem Entgegenkommen der Größh. Regie=
rung
zur Zufriedenheit ausgebaut habe. Die Spezial=
krankheit
des Handwerks ſei das ſog. Privat= Submiſ=
ſionsweſen
, denn dabei ſei der Willkür zur Ausbeutung
des Handwerkers Tür und Tor geöffnet, ohne daß der=
ſelbe
dagegen ankämpfen könne. So gut wie die Sub=
miſſionen
des Staates öffentlich, mützten auch die der
Privatunternehmer ſein und deren Submiſſionen vor
Notar und Zeugen geöffnet werden. Redner ſchlägt
folgende Reſolution vor: Der Bezirksverband möhe
Großh. Handwerkskammer und die Großh. Zentralſtelle
für die Gewerbe erſuchen, geeignete Schritfe zu unter=
nehmen
, um dem das Kleinhandwerk ſo ſchwer ſchädigen=
den
Unweſen, das ſich bei der Privat=Submiſſion ergibt,
zu ſteuern, beſonders darauf hinzuwirken, daß die geſetz=
lichen
Beſtimmungen über das Submiſſionsweſen auch
von dem Privatunternehmer reſpektiert werden müſſen
unter Androhung einer geeigneten Strafe im Ueber=
tretungsfall
. Seitens ſämtlicher Vertreter wurde dieſe
Anregung anerkannt, doch wurde vorerſt von einer
Stellüngſtahme hierzu noch abgeſehen. Hierauf ſchloß
der Vörſitzende mit Dankesworten an die Erſchienenen
die Verſammlung. Die nächſte Bezirksverſammlung
findet in Egelsbach ſtatt.
- Auf vielfachen Wunſch finden von jetzt ab wöchent=
lich
an Mittwoch=Abenden bei gutem Wetter auf der
Ludwigshöhe Abendkonzerte der gunzen Kapelle
des Artillerie=Regiments Nr. 61 ſtatt. Dieſelben beginnen
um¹8 Uhr und dauern bis 10 Uhr. Zu dieſen Abend=
konzerten
haben Abonnementskarten Gültigkeit.
1 Der für heute angeſetzt geweſene Regetationsabend
von Frl. Minnydi Cernötti iſt der Reichstagswahl
wegen auf Freitag verſchoben worden.
Auerbach, 14. Juni. Vergangene Nacht verſtarb Herr
Bürgermeiſter Trayſer dahier nach langem Leiden. Der
Verſtorbene hatte nur ein Alter von 41 Jahren erreicht.
Er war vor 6 Jahren zum Bürgermeiſter gewählt worden.
Mainz. 15. Juni. Zur Feier des fünfzigjähr=
igen
Jubiläums der Vereinigung der Kölniſchen
und Düſſeldorfer Dampfſchiffahrtsgeſell=
ſchaft
fand eine Feſtfahrt mit den Mitgliedern der
Verwaltung beider Geſellſchaften und ihren Damen auf
dem neuen DampferBarbaroſſau ſtatt, die von herr=
lichem
Wetter begünſtigt war. Das Feſtſchiſf wurde von
den Ortſchaften und den entgegenkommenden Schiffen
lebhaft begrüßt, und auf dem Dampfer Barbaroſſa=
wurde
die goldene Hochzeit der vor fünfzig Jahren ge=
ſchloſſenen
Vernunftehe, wie in den gehaltenen Reden
bei dem Feſtmahle die Vereinigung genannt wurde, in
freudigſter Stimmung gefeiert. Zahlreiche telegraphiſche
Grüße und Glückwünſche waren eingegangen, die das
allſeitige Intereſſe und Wohlwollen für die Köln= Düſſel=
dorfer
bezeugen, u. a. auch vom Oberpräſidenten Naſſe.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 15. Juni. Die Serben,
ſind wie die Bulgaren in der Reichshauptſtadt
nur in geringer Anzahl vertreten. Dauernd hier an=
ſäſſig
ſind nur etwa drei Dutzend Serben, doch beträgt
die Zahl der vorübergehend hier anweſenden Serben
nahezu 100. Es ſind meiſt Kaufleute und Agenten,
Teppich=, Vieh= und Obſthändler, einige Studenten, die
ſich auf die verſchiedenen Hochſchulen verteilen, Barbiere,
Tabakarbeiter, Holzſchnitzer u. ſ. w. die meiſt erſt nach
Berlin kommen, wem ſie in der Kaiſerſtadt an der
Donau, wohin die Serben mit großer Vorliebe aus=
wandern
, nicht ihre Rechnung gefunden haben. Auch
unter den Artiſten und ahrenden Leuten; finden ſich.
eingelne Exemplare des Gerbenvolkes, ebenſo unter den
wandernden Hauſierern und ſog. Raſtelbindern; woſie
aber unter der Menge ihrer ſlowakiſchen und bosniakiſchen
Halbbrüder verſchwinden. - Die Ueberführung des in
London verhafteten Kurpfuſchers Nardenkötter
nach Deutſchland iſt nunmehr erfolgt, nachdem bereits
am 30. April d. J. der Richter des Londoner Bow=
Street=Polizeigerichts die Auslieferung verfügt hatte.
Nardenkötter iſt geſtern mit dem engliſchen Dampfer
Hirondellar aus London in Hamburg eingetroffen.
Wie noch erinnerlich, hatte Nardenkötter eine Woche vor
ſeiner Verurteilung mit Hinterlaſſung der Bürgſchaft
von 15000 Mark die Flucht ergriffen. Den Bemühungen
der hieſigen Kriminalpolizei gelang es. feſtzuſtellen, daß
ſich Nardenkötter nach London geflüchtet hatte. Dort
erfolgte die Feſtnahme am 10. März dieſes Jahres.
Nardenkötter wird ſofort nach ſeinem Eintreffen in Berlin
dem Gefängnis zugeführt werden, wo er die dreijährige
Haft abſitzen wird. Das Urteil iſt inzwiſchen rechts=
kräftig
geworden, da Nardenkötter die urſprünglich ein=
gelegte
Reviſion durch ſeinen Verteidiger zuruckziehen
ließ. Ein ſog. Naturmenſch iſt geſtern abend gegen
10 Uhr im Tiergarten nahe dem Brandenburger Tor
von einem Schutzmann verhaftet und unter dem Zulauf
einer großen Menſchenmenge nach dem Voligeirevier in
der Mittelſtraße gebracht worden. Der Mann war nur
mit einem hellblauen, bis an die Knie reichenden
Weiberrock bekleidet, der oben durch ſogen. Achſelbänder
feſtgehalten wurde und einen großen Teil der Bruſt und
des Rückens vollſtändig freiließ. Der Kopf des Mannes
war mit langem wallenden Haar bedeckt.
Greifswald, 14. Juni. Der mehrfach zum Tode
verurteilte Mörder Teßnow hat ſich in der Univerſitäts=
klinik
einer ſchweren Operation unterziehen müſſen.
In ſeinem Kopfe hatte lich ein Abſceß gebildet, der durch
einen Eingriff in die Schädelhöhle entfernt werden
mußte. Die Operation verlief günſtig, und das Befinden
des Kranken iſt befriedigend. Tiſchlergeſelle Ludwig
Leßnow iſt bekanntlich wegen des Doppelknabenmordes
in Babe auf Rügen und wegen eines Doppelmädchen=
mordes
in der Nähe von Osnabrück vom Schwurgericht
in Greifswald viermal zum Tode verurteilt worden.
Das von ihm beantragte Wiederaufnahmeverfahren iſt
ſeiner Zeit von ſämtlichen in Vetracht kommenden Stellen
zurückgewieſen worden.
Kiel, 15. Juni. Der Kaiſer beſucht am A. ds.
Helgoland, nimmt am folgenden Tage in Kuxhaven an
den Elb=Regatten teil und wohnt am 23. ds. in Kiel den
Verſuchen mit der Funkentelegraphie auf dem Torped=
verſuchsſchiff
Reptunz bei. Anfangs Auguſt kehrt der
Kaiſer von der Nordlandfahrt nach Bremerhaven zurück.
Warſchau, 15. Juni. Am Alexanderplatz ſtürste
ein maſſives Wohngebäude ein. Bis jetzt ſind 19
Tote aus den Trümmern, heroorgezogen worden, e3
werden aber noch bedeutend mehr Menſchen, die in dem
hauſe wohnten, vermißt. Zunächſt ſind die Leichen der
Bewohner der oberen Stockwerke des Hauſes geborge:
vorden. Die Zahl der Bewohner wird auf 30 bis 40
geſchätzt, die vorausſichtlich alle ihr Leben eingebülßt haben

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Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 16. Juni 1303.

Nummer 138.

Ze Neotutaon iu Setler.
CLetzte Nachrichten)
Belgrad, 14. Juni. Die Stadt zeigt das ge=
wöhnliche
Gonntagsbild, nur ſebhaftere Kavallerier und
Infanterie=Patrouillen bekunden, daß man doch der
Ruhe nichk völlig vertraut. Auch fällt auf, daß die
Infanterie=Patrouillen mit aufgepflanztem Bajonetk auf=
ziehen
, was bisher nur nachts Zeſchah. Aus der Provinz
ſind außer den Abgeordneten nür wenige Perſonen hier
eingetroffen. Ueber den zu erwartenden Verlauf der
mörgigen Sitzung der Nationatverſammlung
ſind Sie Anſchauungen geteilt während in amtlichen
Kreiſen die Anſicht herrſcht, daß, wenn überhaupt eine
Debatte ſtattfinden ſollte dieſelbe glatt abläuft. Es
gehen in Stadtkreiſen Gerüchte; daß heftigere Er=
örterungen
zu erwarten ſeien und es nicht abzuſehen ſei,
ob die Königswahl morgen vollzogen wird Das Amts=
blatk
veröffentlichk die Ernennung des Majors Naums=
witſch
zum Gendarmeriekommandanten von Belgrad.
Dimitri Rädowitſchs zum Präſidenten des Kaſſatkons=
hofes
, ferner die Penſionierung des bisherigen Gend=
armeriekommandanten
Jovanswitſch. des bisherigen
Präſidenten des Kaſſatiönshofes in Belgrad und des
Hendarmerierommandanten von Schabatz Tanaſiie
Nicolitſch, welcher gelegentlich des vorjährigen Puſches
dekorierk wurde. Der übrige Inhalk des Amksblattes
beſteht faſt ausſchließlich Aus Glückwünſchen an die
proviſoriſche Regierung. Abends war die Stadt=ruhig.
Die vor dem Konak'lagernde Infanterieabteilung it
eingezogen worden, der Konak wird nur von wenigen
Poften bewacht. Der alte und der neue Friedhof ſowie
die Begraͤbnisſtätte des Königspaares ſind ſtark beſucht.
Im Friedhof wurden gleich fach der Tat von Soldaten
20 Gräber ausgehoben, in die bisher jedoch bloß zwei
Offigiersleichen und General Petrowitſch beigeſetzt wurden.
Letzterer wurde dann auf Bitten der Witwe in der letzken
Naͤcht in das Familienbegräbnis übergeführt. Zinzar
Markowitſch und ſein Schwiegerſohn, Hikolitſch. wurden
in eigenem Grabe beigeſetzt. Kleine Gruppen 'umſtehen
die Gräber und beſprechen die Ereigniſſe. Sie äußern
ſich dahin, das Volk ſehe der Zukunft gleichgiltig entgegen.
weil ärgere Verhältniſſe ale bisher nicht eimreten könnten.
Nach den Erzählungen eines Totengräbers wohnten dem
Begräbnis des Königspaares zehn Perſonen bei.
- Belgrad, 15. Juni. Eine Konferens von Sena=
toren
und Abgeordneten beſchloß einſtimmig, morgen die
Verfaſſüng von 185s in Kraft zu ſetzew Peter Kara=
georgewitſch
einſtimmig zum König zu wählen und ſo=
dann
eine Deputation zu entſenden, um ihm den Beſchluß
der Nationalverſammlung mitzuteilen. Die Stadt' iſt
vollkommen rhig.
WB. Beigrad 15. Juni. Dneoni Liſt; ver=
öffentlicht
folgenden Sekkidnsbefund der Leiche
des Königs. Die Schädeldecke iſt 11 Millimeter dick
bei normalen Schädeln; höchſtens 6 Millimeter).
Beim Größhirn fanden ſich Verwachſungen mit der
Schädeldecke. Das Kleinhirn war hyperkrophiſch, die
Leber ungewöhnlich groß und von ſchwarzer Falbe und
ſpeckartig Segeneriert.
W.B. Peſt, 15. Juni. Das Ungariſche Korr.=Bur.
meldet aus Belgrad: Die radikake Strömung geht
dahin ſich von Peter Karageorgewitſch die Zuſicherunz
gewiſſer Volksrechte auszubedingen, die die Macht des
Königs in verſchiedener Hinſichk beſchränken ſollen. Es
ſoll keſtgeſetzt werden, daß die Beamten Und die Armee
die Verfaſſuhig zu beſchwören haben. Ein Generaliffimus
ſoll von der Stuwſchtina gewählt und die Verfaftung von
1888, durch das allgemeine Stimmrecht vervollſtändigt,
eingeführt werden.- Angeblich ſtellte Karageorgewitſch
ebenfalls Bedingungen äuf dakunter forderte er die
Entfernung 'der des Attentats ſchuldigen
Offiziere as der Hauptſtadt. Her ehemalige Ge=
ſandte
von Paris, Rajowitſch,. begab ſich nach Genf, um
nit Karageorgewitſch Vorbeſprechüngen einzuleiten.

WB. Genf, 15. Juni. (Telegramm.) Peter
Karageorgewitſch erhielt ein Telegramm aus
Semlin, welches meldete, daß die Nationalverſammlung
ihn einſtimmig zum Königgewählthabe.
wB. Belgrad, 15. Juni. Die Sitzung der
Nationalverſammlung wurde vom Senats=
präſidenten
Welimirowitſch mit einer Anſprache eröffnet,
worin er die Wahl Peter Karageorgewitſchs zum Köniz
empfahl. Gegeiterte Ziviorufe) Die hierauf vorgenom=
mene
nanientliche Abſtimmung ergab diereinſtim=
migeWahk
Peter Kärageorgewitſchs.
Der Juſtigminiſter teilte alsbald däs Wahlergebnis der
vor dem Palaſt harrenden Volksmenge mit, welche die
Ankündigung- mit freudiger Zuſtimmung aufnahm.
Vor der Artillerie wurden 1o1 Kanonenſchüſſe abgegeben.
In der Stadt herrſcht lebhaftes Treiben.
V.B.-Belgrad 73. Jumi. Die Wahl Peter,
Karageorgewitſchsiſt in vollkommen legaler Weiſe
vollzogen worden. Die Bevölkerung begrüßte die Wahl
des neuen Königs mit großer Begeiſterung. Es herrſcht
völlige Ruhe.

Letzte Nachrichten.
wB: Berlin, 15. Juni. Die Nordd. Allg. 3tg."
ſchreibt: Die preußiſche Korreſpondenz hat einen angeb=
lichen
AusſpruchdesKaiſers verbreitet, nach dem
der Kaiſer vor einiger Zeit im Kaſins eines vornehmen
ſchleſichen Regimenks geäutzert haben ſoll: 3c Unn
ur Amerikaner gebräuchen.Aik ſind zu der Erklarung
ermächtigt, daß der Kaiſer, der übrigens ſahezu ſeit zwei
Jahren in keinem Kaſins eines ſchleſiſchen Regiments
geweſen iſt, ſolchen Ausſpruch nicht gekan hak. Das
ſchließt nätürlich nicht älls, daß der Kaiſer die Eigen=
ſchaften
der Amerikaner odie ihhen eine ſo bedeutende
Itellung im Erwerbsleben verſchafft haben, in vollem
Maße anerkenſkru
Nh.B: Verlin. 15. Juni. Das Befinden des er=
rankken
Wärters iſt Fortgeſeht günſtig. Eine Lebens=
Jahr iſt als ausgeſchloſſenl anzuſehen und die baldige
eilüng zu erwarten. Es tamen keine weiteren Er=
rankungen
vor.
uſſ.B. Votsbam, 15. Juni. Am heutigen Todes=
age
weiland Kaiſer Friedrichs erſchienen gegen
alb 9 Uhr vormittags der Kaiſer und die Kaiſerin im
ſauſoleum und legten am Carkophage Kaiſer ſTriedrichs
en Lorbeerkranzs mit weißen Nelken und Orckideen
jeder. Gegen halb 1Uhr traf der Krohprinz im Mauſo=
im
ein, Uo er von einer Abordnung des Offizierkorp=
es
Regiments Kronprinz' erwartet wurde, die einen
ranz aus Dorbeer uns Palmenwedeln mit weißer
Schleife überbrachte. In Begleitung der Abordnung
legte der Kroͤnprinz hierauf den Kranz am Sarkophage
haiſer Friedrichs Rieder.- Auch Prinz Friedrich Ledpold

und verſchiedene Offizierkorps, ſowie Kriegervereine legten
Kränze am Grabe nieder
Stuttgart, 15. Juni. Am Mittwoch wird laut
Schwäb. Merkurs der bayeriſche Miniſterpräſident Frhr.
von Podewils dem König in Friedrichshafen ſeine
Aufwartung machen. Zu den Beſprechungen mit dem
bayeriſchen Miniſterpräſidenten werden am königlichen
Hoflager auch der württembergiſche Miniſterpräſident von
Hreitling und der württembergiſche Miniſter des Aeußern
Frhr v. Soden eintreffen.
W.B. Poſen, 15. Juni. Geſtern früh wurden in ihren
Betten der Kaſſenbuchhalter der hieſigen ſtädtiſchen Gas=
anſtalt
Frankowski und ſeine Ehefrau tot aufgejun=
den
. Auch der Vater des Mannes wurde ſchoer er=
krankt
aufgefunden, Lebensgefahr iſt aber nichk vorhan=
den
. Die Todesurſache iſt noch nicht feſtgeſtellt, doch
vermutet man, da ein Kanarienvogel in demſelben
Zimmer auch tot iſt, daß Rauchvergiftung vorliegen
könne. Die Unterſuchung iſt im Gange- Vie Leichen
werden heute ſeziert.
Ws.-Wien. 15. Juni. Von einem beſonderen
Korreſpondenten) Wie die Neue Freie Preſſel meldet,
wurden die Grafen Apponyi, Cſaky. Szapary und Baron
Fejervary an das kaiſerliche Höflager berufen.- Vie
Berufung wird vals-Beginn einer ungariſchen
Miniſkerkriſis betrachtet.
WE. Peſt, 15. Juni. Abgeordnetenhaus.
Vor Eintritt in die Tagesordnung erſucht Franz Koſſuth
den Miniſterpräſidenten, er möge über die Lage Auf=
ſchluß
erteilen und ſich über die Mittel äußern, eine
Löſung der; kritiſchen Situation herbeizuführen.
Miniſterpräſident von Szell erklärt, er werde in der
morgigen Gitzung die gewünſchte Erklärung abgeben.
Es ſei'ſchon ſeine Abſicht geweſen, ſich von ſelbſt mit
Rückſicht auf die ſchwierigen kritiſchen Verhältniſſe im
Parlamente zu äußermie
1 Nom, 15. Juni. Dem Kapitano Fracaſſal und dem
Maſſagaro- zufolge ſoll der König Janardelli er=
ſucht
häben, die Bildung des neuen Kabinetts zu über=
nehmen
. Zanardelli habe ſich Bedenkzeit erbeten. Das
erſtere Blatt meint man hege das Vertrauen, daß die
Krife raſch ihrer Löſung entgegengehe. Giolitti erklärte,
er werde als Deputierter das neue Kabinett kräftig unter=
ſtützen
.
WB. Nantes. 15. Juni. Bei dem Zuſammen=
ſtoß
, der geſtern bei der Fronleichnamspro=
zeſſion
zwiſchen Sogialiſten und Nationaliſten vorkam,
wurde der 71jährige Redakteur des hieſigen ſogialiſtiſchen
Blattes, Namens Gaulalle, durch Stöckhiebe ſo zugerichtet,
daß er tot liegen bliebr Der Präſident des Freidenker=
Vereins. Lejeune, erlitt durch Stockhiebe einen Schädel=
bruch
und verſtarb wenige Stunden darauf. Viele
Perſonen wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt.
80os Nationaliſten begaben ſich, nachdem ſie die Anki=
klerikalen
vertrieben hatten, zur Präfektur. um den
Präfekten zu zwingen, daß er das Verbot der
öffentlichen Abhaltuna der Fronleichnameprozeſſion
zurückziehe. Siez-riſſen an der Präfekfürsdas
Gitter, des Vorganges -nieder und verſuchten
in das Gebäude einzüdringen. Gendarmerie - und
Pragoner trieben die Rüheſtörer auseinander, die aus
Pflafterſteinen und Balken bereits eine Art Barrikade
errichtet hatten. Zahlreiche Ruheſtörer wurden verhaftet.
Ein Nittmeiſter der Gendarmerie wurde durch Stockhiebe
im Gelicht ſchwer verletzt. Es heißt, der Bürgermeiſter
wolle ſein Amt niederlegen, um gegen die Maßregeln
des Präfekten zu proteſtieren. Auch in Dünkirchen And
Monkvilliers bei Habre kam es anläßlich der Fron=
leichnamsprozeſſion
zu Naufereien zwiſchen Kathdliken
und Antiklerikalen. Hierbei wurden auf beiden Seiten
zahlreiche Perſonen verleßk.
1 Marſeille, 15. Juni Ein Ballon, welcher vor=
geſtern
mit den Lufſſchiffern La Truffe und Chafſier
ſowie dem Fräulein Natinl aufftieg, wurde vom Winde
nlach dem Meere getrieben und iſk ſeitdem verſchwunden.
Man befürchtet, daß die Inſaſſen umgekommen ſind.
- V.B. Malaoa, 15. Juni. Auf dem engliſchen Kreuzer
Good Hopel, welcher in der Nähe der Meerenge von
Gibraltar übte, explodierte ein Torpeds im Läncier=
rohr
. Vier Matroͤſen wurden getötet, zwanzig ver=
wündet
. Nach der Ausſchiffung der Toten und Ver=
wundeten
ſetzte der Kreuzer die Uebung fort. Die Ur=
ſache
der Exploſion iſt unbekannt.
V. Balparalſo, 14. Juni. In der Nähe von Calera
ereignete ſich in dem Augenblick, als ein Eiſenbahnzug
in der Richtung nach Valparaiſo vorüberfuhr, ein Erd=
rutſch
. Inkölgedeſſen wurden einige rieſige Felsſtücke
auf die Eſenbahnſchienen gewälzt.- Gie Loksmotive und
einige Waggons wurden aus den Schienen geſchleudert
und mehrere Reiſende tötlich verletzt.
- WB. Tokio, 14. Juni. Prinzund Prinzeſſin
Rupprecht von Bayern begaben ſich geſtern zum
Gebirgsaufenthalt nach Nieko.

Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 15. Juni. Kühles regneriſches Wetter
wahrſcheinlich.

Codes-Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Geſtern verſchied nach langem, ſchwerem
Leiden unſere liebe Schweſter, Tante und
(10713
Schwügerin
Fräulein Auguste Strockor.
Wir bitten um ſtille Teilnahme.
Im Aamen der krauernden Hiuterbliebenen:
Ludwig Strecker,
Direktor der Zentralgenoſſenſchaft der
heſſ. landw. Konſumvereine.
Darmſtadt, den 15. Juni 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag,. 16. Juni,
nachmittägs 3½ Uhr. vom Portal des
Friedhofs aus ſtatt.

Todes-Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Gott dem Allmüchtigen hat es gefallen,
unſeren lieben Vater, Schwiegervater, Groß=
vater
und Onkel
(10705
Herrn Jonrad Best,
Kupferdrucker,
im 83. Lebensjahre nach kurzer Krankheit
durch einen ſanften Tod in die ewige Heimat
abzurufen.
Darmſtadt und Mainz,
den 14. Juni 1903.
Im Aamen der lrauernden Hinterbliebenen:
feorg Best, Schreinermeiſter.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 17. Juni,
nachmittags 5 Uhr, vom Sterbehauſe,
Bismarckſtraße 28, aus ſtatt.

Dankſagung.

Fuͤr die überaus zahlreichen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme an dem uns betroffenen un=
erſetzlichen
Verluſt unſeres lieben, unvergeßlichen
Vaters
(10729
Jacob Schuchmann
ſprechen wir hiermit innigen Dank aus; ins=
beſondere
danken wir dem Herrn Pfarrer Eck,
ſowie dem Vorſitzenden des Gaſtwirtevereins,
Herrn Stadtverordneten K. Ph. Müller, für die
erhebenden Worte des Troſtes und der Ehrung,
ſowie den Mitgliedern des Gaſtwirtevereins und
Allen, welche dem Verſtorbenen die letzte Ehre
erwieſen haben.
Zie krauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 13. Juni 1903.

Danksagung.
Für alle Beweise herzlicher Leilnahme bei
dem Heimgange meiner lieben guten Schwester
Luise Steinberger
Sage ich hierdurch namens der trauernden
Hinterbliebenen innigsten Dank.
(10706
Darmstadt, 15. Juni 1903.
Cr. Steinberger.

Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
(9325
4 dem Hinſcheiden der
Fräulein Vorothoa Bock
ſagen innigſten Dank
die trauernden Hinkerbliehenen.
Darmſtadt, den 15. Juni 1903.
Tageskalender.
Gaſtſpiel des Tegernleer Bauerntheaters um 8 Uhr
in der Turnhalle am Woogsplatz.
Konzert um 8 Uhr im Saälbau.
Konzert um 8 Uhr im Reſtaurant Metropole=
Monatsverſämmlung des deutſchen und ötterr.
Alpenvereins. Sektion Darmſtadt, um 8½ Uhr im
Hotel, Zur Trauben.
Welt=Panoramd Soderſtraße 2.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 17. Juni.

Mobiliar=Verſteigerung um 9 Uhr Erbacherftr. 48.
Mobiliar= . Verſteigerüng um 3 Uhr im
chöfferhofn.
Großh. Muſeumund Gemäldegalerie. Geöffnet
an Sonn= und Feiertagen von 10- Uhr Dienstägs,
Mittwochs und Freitags von 11-1 Uhr, Donnerstags
von 325 Uhr.
Gewerbe=Bibliothek u. Vorbilderſammlung. Der
Leſeſaal iſt geöffnet: an allen Wochentagen von
10L12, und 2½-5 Uhr (Samstag=Mittag ausge=
nommen
. Leſeabende: Dienstags und Freitags
abends von 8-10 Uhr.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.