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monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 1.50 Mr.
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 180 Mk.
vierteljährlich.
166. Jahrgang.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Alluſtvorkes Unkerhaltungshſakl.
Inſerate
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtast.
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 33. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 4 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N 113.
Freitag, den 15. Mai.
1903.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Lreisamts Darmſtadt.
Dem katholiſchen Kirchenvorſtand zu Wald=Michelbach wurde die
Ge=
nehmigung erteilt, den Termin der von demſelben zu veranſtaltenden Verloſung
vom 4. Mai auf den 8. Juni d. J3. zu verlegen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Unter den Erbbegräbnisplützen des Friedhofs an der Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße befindet ſich eine große Anzahl, deren Beſitzer längſt verſtorben ſind. -
Da die Ueberſchreibung eines Platzes innerhalb 3 Monaten nach Ableben des
Beſitzers zu erfolgen hat, ſehen wir uns veranlaßt, alle Diejenigen, welche die
Rechte und die Pflichten des Beſitzers eines Erbbegräbnisplatzes ausüben, ohne
eine auf ihren Namen lautende Beſihurkunde in Händen zu haben, hiermit/
dringend aufzufordern, die Ueberſchreibung des Erbbegräbnisplatzes auf ihren
Namen alsbald bei uns, Waldſtraße 6, Zimmer Nr. 5. perſönlich - und unter
Vorlage der alten Urkunde - zu beantragen.
Unſere Aufforderung bezieht ſich in erſter Linie auf ſolche Plütze, deren
Erwerbungszeit bis in die erſte Hälfte des vorigen Jahrhunderts zurückfällt.
Abgeſehen davon, daß die Schwierigkeiten, die in manchen Fällen bei
Er=
mittelung des rechtmäßigen Erben ſich ergeben, mit jeder weiteren Verzögerung
der Beſitzregelung ſich naturgemäß vermehren müſſen, liegt es im Intereſſe der
Beteiligten, die Beſitzverhältniſſe geregelt zu wiſſen, weil die Unterlaſſung der
Beſitzregelung mancherlei Nachteile, auch Rechtsnachteile, im Gefolge haben kann.
Darmſtadt, den 10. März 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. Dr. Glüſſing.
(4859
Nachlaß=Verſteigerung.
Samstag, den 16. Mai 1903, vorm. ¼10 Uhr,
laſſen die Erben in der Nieder=Ramſtädterſtraße 35, 2. Stock,
nachver=
zeichnete Gegenſtände, als:
div. Tiſche, Stühle, vollſtändige Betten, Kleiderſchränke, Nachtſchränkchen,
Waſchtiſche, 1 Küchenſchrank, div. Küchengeſchier ꝛc.
öffentlich gegen Barzahlung verſteigern.
Darmſtadt, den 14. Mai 1903.
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Renate ließ ihre Beſchäftigung im Stich, und raſch
neben Dagoberthinknieend, ſah ſie ihm mit ihrem ſo lieben,
zärtlichen Lächeln ganz nahe in die traurigen Augen
— wie ein Kind, welches glaubt, es müſſe nur mit
ſeinem Kinderherzen voll lautrer Liebe und ſeinem
ganzen Mitleid ſich ganz nahe an den traurigen
Menſchen andrücken - dann ſei ja gleich alles gut.
Herzlieb, flüſterte ſie, in kindlicher Weiſe ihre
weichen Haarwellen gegen ſeine Wangen - ſeine
Lippen ſchmiegend - ſag mir gleich alles, was Dir
Schlimmes - aus dem - dem ſonderbaren Lande
- weit, weit weg von uns - nachkommen will.
Ich helfe Dir -
Nachkommen will, ja, wie recht Du haſt mit
dem Wort, Herzensweib, nickte er, die goldige, duftende
Haarwoge an ſeine Stirn, ſeine Augen preſſend.
Laß nur kommen, ſagte ſie in etwas erzwungener
Luſtigkeit (denn ſie ängſtigte ſich nun in der Tat ſehr J).
Wir laſſen es nicht herein in unſere gemütliche Ecke!
Da ſteht Deine Renate davor als Dein Schutzengel
mit dem feurigen Schwert.
Etwas Schlimmes gewiß nicht, ſagte er ernſt,
ſie ſanft emporziehend, auf ſein Knie, dafür ſorge ich
auch ſchon, daß unſer Glück uns rein bleibt, aber
etwas Unglückliches, Trauriges, wollen wir das auch
draußen ſtehen laſſen und vergeblich klopfen?
O Dagobert, nein, nein! Wenn es nur das iſt!
rief ſie aufatmend, ihn leidenſchaftlich an ſich drückend
und tief aufatmend, in heimlicher Befreiung. Wir
wollen helfen, abgeben von unſerem Reichtum, wollen
die Tür weit aufmachen den Unglücklichen und
Traurigen! O mein lieber, guter Mann, wie muß
ich Dich doch lieben und hochſchätzen.
Er wehrte plöhlich faſt erſchrocken ab.
Sein Auge blickte mit jenem ſonderbaren, fern
ſehenden Blick in die Schatten des Zimmers, den
Renate ſchon an ihm bemerkt und der ihr auch jetzt
bewies, daß ſein Geiſt in dieſem Moment fern war.
Ich hatte einmal einen Freund, den ich unendlich
lieb hatte, begann er, ein edler Charakter, ein
glän=
zender Geiſt und von jener herzbeſtrickenden
Liebens=
würdigkeit, die ihm eben jedes Herz gewann, beſonders
natürlich junge Herzen. Aber ſein Temperament war
leidenſchaftlich und trotzig. Was er wollte, das mußte
er durchſetzen, und dabei verließ ihn denn auch wohl
die Selbſtbeherrſchung, die Ueberlegung, und er ging
mit dem Kopf durch die Wand. Camill Alvarets
war Kaſtilier von Geburt und Kaufmann in Rio de
Janeiro. Seine zuletzt erwähnten Eigenſchaſten waren
auch die Veranlaſſung ſeiner Scheidung von ſeiner
erſten Frau, einer Engländerin. Eine andere
Ver=
anlaſſung kam noch dazu: er wollte ſich wieder
verheiraten, und zwar mit einer Deutſchen, der ſehr
jungen Tochter eines Hotelbeſizers in Montreux, in
die er ſich mit der ganzen Leidenſchaft und dem
abſoluten Fordern ſeines Charakters verliebt hatte,
als er einige Wochen dort zur Erholung weilte. Ich
ſtudierte damals in Lanuſanne und beſuchte ihn
ein=
oder zweimal. Nun, verdenken konnte ich Alvereto
ſeine Liebe nicht. Es war ein bezauberndes, junges
Geſchöpf, kaum ſiebzehn Jahre alt, aber er hat ſchweres
Unrecht an ihr begangen. Sie hat ihm Herz und
Leben, kurg alles opfern müſſen und er hat nicht den
Mut gefunden, ihr oder den Eltern die volle Wahrheit
zu geſtehen, daß er zu der Jeit noch nicht geſchieden
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war, obwohl die größten Schwierigkeiten ſchon geebnet
waren und der Dispeus des Papſtes in Ausſicht
ſtand, weil ſeine erſte Frau proteſtantiſcher Konfeſſion
geweſen. Er beredete das Mädchen, mit ihm zu
fliehen zu ſeinen Verwandten in Spamien, zur katholiſchen
Kirche überzutreten und ihn dort zu heiraten. In
ihrer verzweifelten Lage glaubte ſie auch das alles zu
müſſen. Ich kann Dir gar nicht beſchreiben, Nenate,
welch grenzenloſes Mitleid ich mit dieſem blutjungen,
recht hart erzogenen Kinde fühlte, das vor den ſehr
ſtreng denkenden Eltern, namentlich vor dem ſanft
lächelnden Bruder eine geradezu entſetzliche Furcht
hatte. — Nun, es geſchah, was ich nicht verhindern
konnte, auch vielleicht nicht richtig anfing -wir hatten
alle drei etwas den Kopf verloren, waren jung und,
wenigſtens wir Männer, nicht in ſehr ſtrenger Weiſe
erzogen. Meine Vermittlungs= Annäherungs= und
Verſöhnungsverſuche bei den Eltern ſchlugen fehl.
Da war nichts zu hoffen. Beſonders den
Religions=
wechſel vergaben ſie ihr nie - er erfüllte ſie geradezu
mit Abſchen. Ich hatte der verzweiſelnden, ſchwer
berenenden, jungen Frau, die vor Sehnſucht nach den
Ihren faſt verging. abſolut keinen Troſt zu bringen,
als immer, wieder auf die Zeit und auf den
möglichen Einfluß des heranwachſenden Enkelchens
bei den alten Leuten zu verweiſen. — Die Eltern ſelbſt
begegneten mir in durchaus würdiger Haltung, aber
ich kam keinen Schritt weiter in meiner Miſſion,
obwohl ihnen von meiner damaligen Mitwiſſenſchaft
nichts bekannt war. Heute nun bekam ich die
Nachricht von Alvaretos, plöhlichem Lode und
einen Brief, den er geſchrieben und der auch
annehmen läßt, daß dieſer Tod ein freiwilliger
war. Was ihn dazu getrieben, ſchreibt er nicht,
und ich vermag es mir nicht recht zu erklären.
Freilich war er öfter in ſchweren geſchäftlichen
Kala=
mitäten. Aus der ſchwerſten aber habe ich ihm,
ſoweit ich konnte und eigentlich noch weiter, wie ich
leider bekennen muß, — geholfen. Dies Kapital,
Renate, iſt verloren, denn nach dem verzweifelten
Briefe läßt Alvareto Frau und Kind in ſehr bedrängter,
mittelloſer Lage zurück. Er fleht mich an, dieſe nicht
im freinden Lande zu verlaſſen, ſie in meinen Schutz
zu nehmen und, wenn irgend möglich, einen letzten
Verſuch zu machen, wenn er ſelbſt tot ſei, die harten
Eltern zu verſöhnen. - — Wie ich das alles machen
ſoll, Renate, weiß ich nicht, wenn Du mir nicht hilfſt!
ſchloß Dagobert, die Stirn in die Hand ſtützend und
trübe zu Boden blickend.
Aber ich helfe Dir jal Ich will ja alles, alles
für die unglückliche Frau tunl rief ſie, während große
Tränen in ihren Augen ſtanden; es iſt ja ein Glück,
daß Du nicht mehr Junggeſelle biſt, dann würde die
Sache ja viel ſchwieriger für Dich ſein. Natürlich
muß die junge Frau und das Kindchen zuerſt hierher
kommen zu uns, alles andere beraten wir dann
mündlich.
O Renate, liebes, gutes Horzl Das alſo willſt
Du wirklich für dieſe Arme tun, obwohl Du ſie gar
nicht kennſt el rief Dagobert, ihre Hände innig umfaſſend
und ihr mit heißer Dankbarkeit in die leuchtenden
Augen blickend.
Wer weiß, ob ich ſie gar nicht kenne, meinte
Renate ſehr erregt; ich glaube nämlich, meine Ahnung
täuſcht mich nicht, wenigſtens ein Bild habe ich von
ihr geſehen, und es iſt ſicher dieſe reizende Eriku Baum;
weißt Du, ich erzählte Dir doch von Mamas Entdeckung
hinter dem Makartbukett!
Ja, ich erinnere mich. Dann hat Dich allerdings
Deine Ahnung nicht getäuſcht, meine Renatel ſagte
Dagobert ernſt; aber was ich Dich doch bitten möchte,
ſchreibe Deiner Mutter nichts von dieſer Sache. Man
beſpricht das beſſer mündlich, und dann möchte ich
auch, wenn irgend zu vermeiden, das traurige Geheimnis
Erika Alvaretos nicht weiter preisgeben, als irgend
nötig iſt, und da ich annehme, daß der Beſuch
Deiner lieben Mutter mit dem ihrigen möglicherweiſe
hier zuſammentreffen könnte, müſſen wir ein bischen
klug zu Werke gehen, Herzlieb, und im Intereſſe dieſes
unſeres anderen Gaſtes irgend einen andern Grund
ihres Hierſeins finden.
Ja, Dagobert, das ginge ja zur Not, aber Mama
kennt doch das Bild und ſie iſt ſo klug und läßt ſich
ſchwer etwas einreden.
Nun, dann wird es jedenfalls, wie immer, ſo auch
hier das Beſte ſein, bei der Wahrheit zu bleiben.
Ich kann auch nur ſagen, daß ich Deiner guten Mama
das größte Vertrauen entgegenbringe. Jedenfalls
wollen wir ſogleich ein paar Zeilen an Frau Alvareto
ſchreiben und Du auch, nicht wahr, Renate? nur eine
herzliche Einladung. Denke, in welchem Kummer und
Gram ſie dort, eine mittelloſe, verlaſſene Witwe,
mit ihrem Kinde wohl zurückbleibt, fremd in fremdem
Landel
O. das verſteht ſich doch ganz von ſelbſt, ſagte
Renate herzlich. Aber nun mußt Du erſt Deinen
Tee trinken, und dabei leſe ich Dir den Brief von
Mama vor der heute früh ankam. Ich war ganz
glücklich, endlich einmal ordentliche Nachricht zu haben,
und daß nichts Schlimmes paſſiert iſt. Um den Vater
ängſtige ich mich eigentlich immer, ſeit ich fort bin.
(Fortſetzung folgt.)
Rummer 113.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 15. Mai 1903.
Seite Z.
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Freitag, den 15. Mai.
1903.
N13
Typhus=Merkblatt.
Bearbeitet im Kaiſerlichen
Geſundheits=
amte.
Unter dankbarer Mitwirkung der Mitglieder des Reichs=
Geſundheitsrates Herren Geh. Ober=Mediginalrat und
vortr. Rat im Köngl. Preuß. Miniſterium der geiſtl. ꝛc.
Angelegenheiten Profeſſor Dr. Kirchner, Geh.
Mediginal=
rat Profeſſor Dr. Robert Koch und Geh. Ober=
Mediginal=
rat und Medizinal=Referent im Miniſterium für Elſaß=
Lothringen Dr. Krieger.
SSchluß.)
Wer einen Typhuskranken, deſſen Wäſche oder Bett
berührt hat, reinige unmittelbar nachher die Hände
gründlich mit einer desinfigierenden Flüſſigkeit (. u).
Zur Verhütung der Uebertragung iſt es notwendig,
daß das Krankenzimmer möglichſt einfach ausgeſtattet iſt
und täglich mindeſtens einmal feucht aufgewiſcht wird.
Teppiche und Vorhänge ſind am beſten zu beſeitigen.
In Näumlichkeiten, in denen ſich Typhuskranke
be=
finden, ſoll man Speiſen und Getränke niemals zu ſich
nehmen und das Tabakrauchen auch im eigenen Intereſſe
unterlaſſen.
6 Verhalten des Pflegeperſonals.
Die=
jenigen Perſonen, welche einen Typhuskranken pflegen
oder warten, ſollen leicht zu reinigende Ueberkleider oder
die ganze vordere Körperfläche bedeckende Schürzen tragen
und ſich ſtets der größten Neinlichkeit befleißigen. Wenn
ſie einen Kranken oder ſeine Wäſche berührt oder die
Entleerungen eines Kranken beſeitigt haben, müſſen ſie
ihre Hände mit Seife, Bürſte und heiſem Waſſer
gründlich reinigen und mit verdünntem Kreſolwaſſer
ſſiehe Anmerkung Ziffer 1) desinfigeren. Beſonders
vorſichtig müſſen ſie beim Baden der Kranken ſein; ein
Verſprihen des Badewaſſers iſt tunlichſt zu verhüten.
Namentlich werden ſie dringend gewarnt, Speiſen mit
ungereinigten und undesinfigzierten Händen zu berühren
oder Gegenſtände in den Mund zu bringen, welche im
Krankenraume verunreinigt ſein können, 3. B. Eß= und
Trinkgeſchirre u. a.
7 Beſeitigung der Ausleerungen.
Typhus=
kranke dürfen Aborte nicht benutzen. Ihre Ausleerungen
(Stuhlgänge, Harn, Erbrochenes) ſollen nur in leicht zu
reinigenden Gefäßen aufgefangen und dürfen nicht in
undesinfiziertem Zuſtande in Aborte oder auf
Dünger=
ſtätten ausgegoſſen werden. Vielmehr müſſen ſie
vor=
her mittels Kalkmilch ſiehe Anmerkung Ziffer 2a)
Chlorkalks ſſiehe Anmerkung Ziffer 2b) oder verdünnten
Kreſolwaſſers ſiehe Anmerkung Ziffer 1) unſchädlich
ge=
macht werden. Sind Desinfektionsmittel nicht zur Hand,
ſo iſt es vorübergehend ſtatthaft, die Ausleerungen
ent=
fernt von Waſſerläufen, Brunnen und Baulichkeiten zu
vergraben an Stellen, wo Anſteckungen nicht zu
befürch=
ten ſind. Jedes unbedachtſame Ausgießen der
Aus=
leerungen, das Beſchmuhen des Bodens, der Kleider
u. ſ. w., und ſei es auch nur mit Spuren der
Ausſchei=
dungen, ſind auf das ſorgfältigſte zu vermeiden.
Auch der Auswurf der Kranken muß vorſichtig
aufgefangen und unſchädlich gemacht werden: die be=
nutzten Tücher ſind in verdünntes Kreſolwaſſer
minde=
ſtens eine Stunde lang zu legen oder in Waſſer aus=
Zukochen, bevor ſie zum Waſchen gegeben werden. Zum
Auffangen des Auswurfes, zum Abwiſchen des Mundes,
der Naſe und dergleichen können am beſten
Mullläpp=
chen benutzt werden, welche nach dem Gebrauch zu
desinfigieren oder zu verbrennen ſind. Die
Ausleerun=
gen und der Harn von Typhuskranken dürfen niemals
in der Nähe von Brunnen und von Waſſerläufen,
aus denen Trink= oder Gebrauchswaſſer entnommen wird,
ausgegoſſen werden; die entleerten Geſchirre dürfen an
dieſen Waſſerentnahmeſtellen auch nicht gereinigt werden.
Das Waſch= und Badewaſſer von Typhuskranken kann
ebenfalls Anſteckung verurſachen. Es muß daher
un=
ſchädlich beſeitigt und darf namentlich nicht in der Nähe
von Brunnen oder Waſſerläufen ausgegoſſen werden.
Wenn irgend möglich, iſt es vor der Beſeitigung durch
Zuſatz von Chlorkalk unſchädlich zu machen.
Es iſt zu beachten, daß Perſonen, welche an Typhus
erkrankt waren, aber bereits geneſen ſind, oft noch lange
Zeit hindurch mit ihren Ausſcheidungen den
Anſteckungs=
ſtoff entleeren. Solche Perſonen müſſen in Bezug auf
Desinfektion ebenſo wie Kranke behandelt werden, bis
der Arzt erklärt, daß eine Anſteckung nicht mehr zu
be=
fürchten iſt.
8) Behandlung von Wäſche, Kleidern
und Gebrauchsgegenſtänden. Gebrauchte Leib=
und Bettwäſche, ſowie waſchbare Kleidungsſtücke ſind in
verdünntes Kreſolwaſſer ſſiehe Anmerkung Ziffer 1
min=
deſtens eine Stunde lang zu legen oder in Waſſer
aus=
zukochen, bevor ſie zum Waſchen gegeben werden.
Ge=
brauchte, nicht waſchbare Kleidungsſtücke von
Typhus=
kranken ſind möglichſt in einer Desinfektionsanſtalt
mittels Waſſerdampfs zu desinfizieren; iſt dies nicht
ausführbar, ſo ſind ſie mit verdünntem Kreſolwaſſer gut
auszubürſten. Das von dem Kranken gebrauchte
Eß=
geſchirr (Teller, Taſſen, Gläſer, Löffel, Gabeln, Meſſer
u. ſ. w.) iſt, vor der Benutzung durch andere Perſonen,
mit heißer Sodalöſung gründlich zu reinigen.
9 Desinfektion der Wohnung. Beſchmutzte
Stellen am Fußboden des Krankenzimmers ſind ſofort
mit verdünntem Kreſolwaſſer ſſiehe Anmerkung Ziffer 1)
zu übergießen und nach einer Stunde aufzuwiſchen.
Nach Ueberführung des Kranken in ein Krankenhaus
oder in einen anderen geeigneten Unterkunftsraum, ſowie
nach ſeiner vollkommenen Geneſung oder nach ſeinem
Tode ſind das Krankenzimmer und alle etwa ſonſt von
dem Kranken benutzten Räume nebſt Inhalt nach
An=
weiſung des Argtes gründlich zu desinfigieren.
Beſondere Sorgfalt iſt in Gaſthäuſern, Herbergen,
Erziehungs= Pflege=, Gefangen= und ähnlichen Anſtalten,
ſowie auf Schiffen anzuwenden.
10 Verkehr mit Nahrungsmitteln. Die
Zubereilung, Aufbewahrung und der Verkauf von
Nahrungsmitteln in oder neben Räumen, wo
Typhus=
kranke ſich auſhalten, darf unter keinen Umſtänden
geduldet werden.
Zu Zeiten von Typhusepidemien iſt der Genuß von
Waſſer, Milch. Obſt und Gemüſe in rohem Zuſtande
ringend zu widerraten.
11) Beförderung von Typhuskranken.
Typhuskranke ſind wenn möglich in Krankenwagen zu
befördern. Zur Fortſchaffung von Typhuskranken ſollen
dem öffentlichen Verkehr dienende Beförderungsmittel
(Droſchken, Straßenbahnwagen und dergleichen) in der
Regel nicht benutzt werden. Hat dies ausnahmsweiſe
geſchehen müſſen, ſo iſt eine alsbaldige gründliche
Reinigung und Desinfektion erforderlich.
Auch von Typhusleichen kann eine Anſteckung
er=
folgen. Sie ſind daher ſobald als möglich aus dem
Sterbehauſe in eine Leichenhalle überzuführen, oder,
falls eine ſolche nicht vorhanden iſt, in einem
abgeſon=
derten verſchließbaren Raume aufzuſtellen. Die
Aus=
ſtellung der Leiche im ofſenen Garge, Bewirtungen
im Sterbehauſe u. ſ. w. ſind gefährlich und deshalb
un=
zuläſſig.
Anmerkung.
Als Desinfektionsmittel werden empfohlen:
1) Verdünntes Kreſolwaſſer. Zur Herſtellung dient die
in jeder Apotheke erhältliche Kreſolſeifenlöſung (Liquor
Gresoli saponatus des Deutſchen Arzneibuches).
Ver=
dünntes Kreſolwaſſer wird durch Miſchen von 1
Ge=
wichtsteil Kreſolſeifenlöſung mit 19 Gewichtsteilen Waſſer
unter Umſchütteln hergeſtellt (d. h. etwa 4 Eßlöffel
Kreſol=
ſeifenlöſung auf 1 Liter Waſſer).
Ausleerungen, Erbrochenes, Harn und dergleichen
werden zwecks Desinfektion mit verdünntem Kreſolwaſer
zu gleichen Teilen gründlich gemiſcht. Dieſe Miſchung
muß mindeſtens eine Stunde ſtehen, bevor ſie fortgegoſſen
werden darf.
2a. Kalkmilch. Zur Herſtellung derſelben wird ein
Raumteil zerkleinerter friſch gebrannter Kalk (Calcaria
usta, Aetzkalk mit vier Raumteilen Waſſer gemiſcht, und
zwar in folgender Weiſe: Der Kalk wird in ein
geeig=
netes Gefäß gelegt und zunächſt durch Beſprengen mit
Naumteilen Waſſer unter ſtetem Umrühren gelöſcht.
Nachdem der Kalk das Waſſer aufgeſogen hat und dabei
zu Pulver gerfallen iſt, wird er mit dem übrigen Waſſer
zu Kalkmilch verrührt. Die Kalkmilch iſt, wenn ſie nicht
bald Verwendung findet, in einem gutgeſchloſſenen Gefäß:
aufzubewahren und vor dem Gebrauche umzuſchütteln.
Ausleerungen, Erbrochenes, Harn u. ſ. w. werden
zwecks Desinfektion mit gleichen Teilen Kalkmilch
gründ=
lich gemiſcht; dieſe Miſchung muß mindeſtens eine Stunde
ſtehen, bevor ſie fortgegoſſen werden darf.
2b. Chlorkalk. Der Chlorkalk hat nur dann eine
ausreichende desinfigierende Wirkung, wenn er friſch
be=
reitet und in wohl verſchloſſenen Gefäßen aufbewahrt iſt.
Die gute Beſchafſenheit des Chlorkalks iſt an dem ſtarken:
chlorahnlichen Geruch zu erkennen.
Von dem Chlorkalke werden zur Desinfektion flüſſiger
Abgänge je zwei gehäufte Eßlöffel voll in Pulverform
zu ¼ Liter Abgänge zugeſetzt und unter Umrühren mit
einem Holzſtäbchen gut damit vermiſcht. Die ſo
be=
handelte Flüſſigkeit darf nach 20 Minuten beſeitigt
werden. Zur Desinfektion eines Vollbades ſind vier
gehäufte Ehlöffel Chlorkalk in Pulverform dem Waſſer
unter Umrühren mit einem Holzſtabe zuguſetzen. Das
ſo behandelte Badewaſſer darf erſt nach ½ Stunde fork
gegoſſen werden.
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ſeine Beihülfe zur Verfügung für alle bei Toteneinäſcherungen zu erledigenden
Obliegenheiten und ermächtigt ſeinen Vorſtand, Minderbemittelten einen Beitrag
zu den Koſten dieſer aus der Vereinskaſſe zu gewähren.
Der Beſtattungsordner des Vereins, Adam Schüter, Luiſenſtraße 28,
übernimmt die Erledigung aller Formalitäten hier und am Orte der Einäſcherung
(Offenbach, Heidelberg) unter Kontrolle des Vereinsvorſtandes.
Die Koſten einer Einäſcherung in Offenbach betragen einſchließlich
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ſargung und Ueberführung nach dem Krematorium mittels Leichenwagen ca. 150 Mk.
Letztwillige Verfügungen (auch ſolche von Nichtvereinsmitgliedern) können
bei dem Vorſtandsmitgliede H. Kichler (Waldſtraße 28. Tägl. Anzeiger)
hinter=
legt werden. Daſelbſt werden entſprechende Formulare unentgeltlich abgegeben.
Der Jahresbeitrag für Mitglieder beträgt 3 Mark.
Der Verein hat mit dem Allgemeinen Deutſchen Verſicherungsverein
in Stuttgart einen Vertrag abgeſchloſſen, zwecks Verſicherung der
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ſoſten. Nähere Auskunft durch Herrn Retzer, Schießhausſtraße 29.
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Mai=
d6h1ls do1 d410n.
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W und letztes Auftreten der
engagierten Spezialitäten.
Die Konfeſſionen im Deutſchen Reiche.
Nach den Ergebniſſen der Volkszählung vom
1. Dezember 1900 gab es im Deutſchen Reich:
Evangeliſche 35 231104, Katholiſche, und zwar
römiſch=katholiſche 20 321 441, ruſſiſch=orthodoxe 908,
Angehörige anderer griechiſch=katholiſcher Kirchen
5504, zuſammen Katholiſche 20327913, andere
Chriſten 203 793 Jsraeliten 586833, Bekenner
an=
derer nicht chriſtlicher Religionen 995 Perſonen
anderen Bekenntniſſes 10602, ohne Angabe des
Religionsbekenntniſſes 5938. Nund zwei Drittel der
Geſamtbevölkerung des Reiches ſind evangeliſch, etwas
über ein Drittel bekennt ſich zur römiſch=katholiſchen
Kirche. Die Evangeliſchen ſind nach
Bevölkerungs=
prozenten am ſtärkſten vertreten in: Provinz
Oſt=
preußen 85,1, Stadt Berlin 842, Provinz
Branden=
burg 925, Provinz Pommern 966, Provinz Sachſen
92,1, Schleswig=Holſtein 972, Hannover 86,0,
Königreich Sachſen 945, Mecklenburg=Schwerin 983,
Mecklenburg=Strelitz 98,0, Sachſen=Weimar 9577.
Braunſchweig 94,1, Sachſen=Meiningen 976, Sachſen=
Loburg=Gotha 98,0, Anhalt 95.5. Schwarzburg=
Sondershauſen 98.4, Schwarzburg=Rudolſtadt 99,2,
Waldeck 95.5 Reuß ä. L. 97,8, Reuß j. L. 97.7.
Schaumburg=Lippe 972, Lippe 95,5. Lübeck 96,8,
Bremen 92,9 Hamburg 92.7. Beinahe ausſchließlich
evangeliſch ſind, alſo die Bewohner in den beiden
Mecklenburg, in Sachſen=Koburg=Gotha und den
beiden Schwarzburg. Katholiſch ſind mehr als neun
Zehntel der Bevölkerung nur in Hohenzollern, mehr
als zwei Drittel in Poſen 678. Rheinland 69,8,
Bayern 707 und Elſaß=Lothringen 76,2, die Hülfte
und etwas darüber in Weſtpreußen 512, Schleſien
55,0, Weſtfalen 507, Baden 606. Die Jsraeliten
bilden 1 Prozent der Geſamtbevölkerung. Man
zohlt ihrer in Berlin 49, in Heſſen=Naſſau 25, in
Hamburg 23, in Heſſen 22, in Poſen und Elſaß=
Lothringen je 19, in Baden 14, in Weſtpreußen 12,
in Waldeck 11, in Schleſien 10 Prozent.
Die Uuruhen in Mazedonien.
Das Wiener „Fremdenblatt= veröffentlicht eine
Unterredung mit dem Miniſterpräſidenten von
Buigarien, Danew. Danew erklärte bezüglich der
Nöglichkeit einer kriegeriſchen
Verwicke=
lung, er könne die beſtimmteſte Verſicherung
gaben, es werde ſeitens Bulgariens nichts
eſchehen, eine ſolche Wendung zu provozieren, und
uhr dann fort: Ich gebe umumwunden zu, daß wir
Liſpirationen nach Mazedonien haben, doch achten
wir die Souveränität der Türkei. Wir wollen nur
beſſere Verhältniſſe für unſere Nationalen in
Maze=
donien anſtreben, namentlich die Durchführung des
Berliner Vertrages. Wir betrachten daher die
maze=
doniſche Frage als Sache der Mächte, die unſer kleines
Volk allein nicht löſen kann. Die Unruhen in
Maze=
donien halte ich für eine Folge des Umſtandes, daß die
von Oeſterreich=Ungarn und Rußland empfohlenen
und von der Türkei angenommenen Reformen noch
immer nicht durchgeführt werden. Die Ereigniſſe
in Saloniki werden in Bulgarien einmütig verurteilt.
Das verwendete Qynamit iſt möglicherweiſe aus
Bulgarien eingeſchmuggelt, doch iſt dafür die
bul=
gariſche Regierung nicht verantwortlich. Die Grenze
wird ſtreng überwacht, jedoch iſt ein hermetiſcher
Abſchluß unmöglich. Die Maßnahmen und
Aus=
ſchreitungen gegen die Bulgaren in Mazedonien tragen
dazu bei Aufregungen im Lande hervorzurnſen,
und verſchärſen jedenfalls die Gegenſätze. Die Mel=
dung von Maßregeln der Türkei gegen den
bulgariſchen Metropoliten und die Handelsagenten
iſt unzutreffend.
Deutſches Reich.
— Der Bundesrat wird wahrſcheinlich bis
Anfang Juli Sitzungen abhalten, zur Diäten= und
Jeſuitenfrage, aber erſt ſpäter Stellung nehmen.
Für die Aufhebung des Jeſuitengeſezes werde
außer auf die Stimmen Preußens und Bayerns im
Bundesrat nur noch auf die einzige Stimme eines
kleinen Bundesſtaates gerechnet.
— Ueber die deutſche Handelsflotte im
Jahre 1902 hat das kaiſerliche ſtatiſtiſche Amt
ſo=
eben ein Tabellenwerk veröffentlicht. Nach dieſer
Zählung beſteht die geſamte deutſche Kauffahrteiflotte,
ausſchließlich der Schiffe unter 50 Kubikmeter, aus
3959 Schiffen mit 2 Millionen Reg=Tons Brutto=
Naumgehalt und 54000 Mann Beſatzung. Dem
Nauigehalt nach entfallen hiervon mehr als
Drei=
viertel der ganzen deutſchen Handelsflotte auf die
Dampfſchiffe, während in den Reſt ſich Segelſchiffe
und Schleppſchiffe, etwa im Verhältnis wie 7:1
teilen. Der Anzahl nach iſt das Verhältnis dagegen
faſt umgekehrt; nur etwas über ein Drittel aller ſind
Dampfſchiffe. Der bei weitem größte Teil der
deut=
ſchen Seehandelsflotte gehört den beiden Hanſeſtädten
Hamburg und Bremen. Neben dieſen beiden großen
Seeſtädten kommen, allerdings in weitem Abſtand,
eigentlich nur noch Flensburg mit 4 Progent, Stettin
mit 3 Prozent und Kiel mit 2 Prozent Anteil an
der deutſchen Dampfertounage in Betracht. Dann
folgen Geeſtemünde, Danzig und Lübeck mit 1 Proz.,
während Schleswig und Oldenburg ſchon weit unter
1 Progent bleiben. Auch bei der Seglerflotte ſtehen
Hamburg und Bremen durchaus an erſter Stelle.
Im letzten Jahrzehnt hat die deutſche Handelsflotte
an Raumgehalt um mehr als die Hälfte zugenommen,
während die Zahl der Schiffe nur um etwas über
8 Prozent geſtiegen iſt.
- Zur Lage des deutſchen
Arbeits=
marktes führt das Organ der Zentralſtelle für
Arbeitsmarktberichte aus: Alljährlich wiederholt ſich
an deutſchen Arbeitsnachweiſen im April die
Erſchei=
nung. daß mit dem fortſchreitenden Frühjahr das
Verhältnis zwiſchen Angebot und Nachfrage nicht eine
Abnahme, ſondern im Gegenteil eine verſchärfte
Zu=
nahme des Andranges der Arbeitſuchenden zeigt.
Während aber dieſe Steigerung in anderen Jahren
nur mäßig einſetzt, iſt ſie diesmal auffallend ſtark
geweſen; vom März zum April hat ſich die Zahl
der Arbeitſuchenden, die auf 100 ausgebotene Stellen
entfallen, von 1246 auf 1390 vermehrt. Dabei
darf nicht überſehen werden, daß dieſe Ziffer immer
noch niedriger als die entſprechende Ziffer im April
vorigen Jahres iſt, wo ſie 1537 betrug. In dieſen
beiden Gegenüberſtellungen kommen die einander noch
krenzenden Einflüſſe auf dem Arbeitsmarkt zu
deut=
lichem Ausdruck. Soweit diesmal eine
Verſchlechte=
rung zu beobachten iſt, geht ſie übrigens nicht etwa
auf eine Zunahme der Arbeitſuchenden, ſondern auf
eine bedeutende Abnahme der offenen Stellen zurück.
Ihre Zahl iſt nicht nur geringer als im Vormonat,
ſondern auch weſentlich niedriger als im vorigen
April. Dieſe unregelmäßige Vewegung der
Nach=
frage dürſte daher rühren, daß die Beſſerung auf
ge=
werblichem Gebicte die erwarteten Fortſchritte noch
nicht gemacht hat.
Ausland.
- Die „Poſt; gibt wohl die Meinung des
Auswärtigen Amts in Berlin wieder, wenn ſi
ſchreibt: Man ſieht in hieſigen politiſchen Kreiſen
die derzeitige Lage auf dem Balkan für
zufrieden=
ſtellender an als während der letzten Wochen. Die
Haltung der Pforte bietet keinen Anlaß zur
Beun=
ruhigung und auch Bulgarien iſt ernſtlich beſtrebt,
ſeinen Verpflichtungen in Bezug auf Unterdrückung
der mazedoniſchen Banden nachzukommen. Wenn
trotzdem noch gewiſſe Beſorgniſſe vorwalten, ſo
wer=
den dieſe durch die Umtriebe der mazedoniſchen
Ko=
mitadſchi wachgehalten, denen die Türkei und Europa
ſich nach wie vor ausgeſetzt ſehen.
— Die Zweite ſchwediſche Kammer beſchloß,
dem ohne Beratung am 25. April gefaßten Beſchluß
der Erſten Kammer, betreffend Neuordnung des
unionellen Verteidigungsweſens nicht beigutreten.
— Unter dem Eindruck von König Eduards
Beſuch zeigt man ſich in Portugal entſchloſſen,
die eigene Wehrkraft ſo auszubauen, daß
Portu=
gal nicht in der Rolle eines machtloſen, von
Eng=
land protegierten Staates erſcheint. In der
Depu=
tiertenkammer erklärte dieſer Tage Graf Penha
Garcia, Portugal könne nicht mit einer Politik der
Iſoliertheit leben, aber es ſei auch notwendig, ſich
vorzubereiten, um dem Alliierten nützlich zu ſein.
Daher ſei es in erſter Linie erforderlich, Liſſabon,
Horta (Azoren) und St. Thoms als ſtrategiſche
Punkte auszurüſten, für die innere Verteidigung
ernſthaft zu ſorgen und eine feſte, zielbewußte
Kolonialpolitik mit effektiver Beſitzergreifung zu
haben. Portugal müſſe aus der Allianz als ein
freies Land und nicht als ein Protektorat
hervor=
gehen. Der Miniſter des Auswärtigen erwiderte,
die Regierung ſei von den Pflichten, welche die
engliſche Allianz mit ſich bringe, ſo
durch=
drungen, daß der Kriegsminiſter nicht zögern werde,
mit einem entſprechenden Bewaffnungsvorſchlage vor
die Kortes zu treten. Dieſer Vorſchlag wurde noch
in derſelben Sitzung vorgelegt. Er betrifft die
Er=
werbung von 100 000 Infanteriewaffen und von 36
Batterien Feldartillerie mit entſprechender Munition.
Die Koſten ſollen zum Teil durch eine Anleihe von
14 Millionen Mark aufgebracht werden, welche in
ſucceſſiven jährlichen Serien von 2¾ Millionen Mark
zu emittieren iſt.
- Das Parlament der Kolonie Viktorin
trat zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammen,
um über einen von der Regierung eingebrachten
Geſetzentwurf zur Unterdrückung des
Aus=
ſtandes der Eiſenbahnangeſtellten zu
beraten. Premierminiſter Irvine erklärte, das Land
ſtehe einem lange vorbereiteten Aufſtande gegen die
Behörden gegenüber; man müſſe den Kampf
bisaufs äußerſte durchführen. Der
Ge=
ſetzentwurf ſieht ſehr ſtrenge Maßregeln und für die
Teilnahme am Ausſtande eine Strafe von 100 Pfd.
Sterling oder einem Jahre Gefängnis vor.
Rappoltsweiler, 13. Mai. Die Ankunft des
Kaiſers auf der Hohkönigsburg erfolgte um
33 Uhr. Unter der Führung des Architekten Ebhardt
beſichtigte der Kaiſer die ſehr vorgeſchrittenen
Renovie=
rungsarbeiten und legte den Schlußſtein zum Turmbau.
Nach 1½ſtündigem Aufenthalt auf der Burg fuhr der Kaiſer
nach Thannenkirch. An der Grenze des Bezirks Ober=
Elſaß, beim Forſthaus Schänzel, begrüßten der
Bezirks=
präſident von Ober=Elſaß, Prinz Alexander von
Hohen=
lohe und der Kreisdirektor von Nappoltsweiler den
Kaiſer. Von Thannenkirch fuhr der Kaiſer über Berg=
Nummer 113.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 15. Mai 1903.
Seite 9.
heim am Fuße der Vogeſen entlang nach
Rappolts=
weiler. Von der Grenze Ober=Elſaß bis zum Bahnhof
Rappoltsweiler bildeten Schulen und Vereine Spalier.
Auf dem ganzen Wege wurde der Kaiſer von der
Be=
völkerung begeiſtert begrüßt. Um 7 Uhr 10 Min. trat
der Kaiſer die Rückfahrt nach Straßburg an.
1 Straßburg, 13. Mai. Der Kaiſer traf, von
dem Ausflug auf die Hohkönigsburg zurückkehrend, um
7) Uhr abends hier ein und begab ſich nach dem
Kaiſer=
palaſt.
Dresden 13. Mai. Der Arbeitgeberverband für
das Baugewerbe hat einſtimmig beſchloſſen, heute,
Mitt=
woch, abends, ſämtliche Maurer, Zimmerer
und Bauhandarbeiter, ſoweit dieſelben
organi=
ſiert ſind, zu entlaſſen. Veranlaßt wurde dieſer
Be=
ſchluß dadurch, daß die partiellen Streiks, d. h. die von
den betreffenden Arbeiterorganiſationen über einzelne
Bauten des Bauarbeitgeberverbandes verhängten Sperren,
in unerträglicher Weiſe überhand genommen hatten. An
vielen Stellen verließen die Arbeiter plötzlich die
Bau=
ſtätten wegen Lohndifferenzen, vielfach aber auch weil
die außerhalb der Organiſationen ſtehenden Leute von
den Unternehmern nicht einſach entlaſſen wurden oder
die Akkordarbeit nicht abgeſchafft wurde. In der
Ueber=
zeugung. daß die Arbeiter es mit ihrem ganzen
Ver=
halten lediglich auf eine Machtprobe abgeſehen hätten,
beſchloß der Arbeitgeberverband, ſämtliche organiſierte
Arbeiter auszuſperren, wenn die von den Arbeitern
ver=
hängten Sperren nicht bis zum 11. Mai aufgehoben ſeien.
Dies iſt nicht geſchehen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Mai.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Rechner des evangeliſchen Zentralkirchenfonds und
Haupt=
rechner der allgemeinen geiſtlichen Witwenkaſſe
Rentamt=
mann Adam Fuchs zu Darmſtadt den Charakter als
Regierungsrat erteilt.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der
Amts=
gerichtsdiener bei dem Amtsgericht Darmſtadt I1 Karl
Schaaf auf Nachſuchen mit Wirkung vom Tage des
Dienſtantritts ſeines Nachfolgers.
— Der Großh. Miniſterialſekretär bei dem
Mini=
ſterium der Finanzen, nunmehriger Hauptſtaatskaſſier
Wilhelm Ebert wurde von den Geſchäften des
Stell=
vertreters des Vorſtandes des Staatsſchuldbuchbureaus
enthoben und es wurden die Geſchäfte des Vorſtandes
dieſes Bureaus dem Großh. Direktor der
Staatsſchulden=
kaſſe Karl Krebs und diejenigen des Stellvertreters
des Vorſtandes dem Kaſſier genannter Kaſſe, Großh.
Regierungsrat Franz Hiemens übertragen.
k Ordensverleihung. Se. Königl. Hoheit, der
Großherzog von Baden hat dem Großherzoglich
Heſſiſchen Oberbaurat Coulmann in Darmſtadt das
Ritterkreus 1. Klaſſe mit Eichenlaub des Ordens vom
Zähringer Löwen verliehen.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 33 enthält:
Bekanntmachung, den Handel mit vollſtändig
denaturier=
tem Branntwein betreffend.
Eiſenbahudienſtnachrichten aus dem Bezirke der
Königl. Preuß. und Großh. Heſſiſchen Eiſenbahndirektion
Mainz. Dem techniſchen Eiſenbahnſekretär Wintz in
Darmſtadt iſt vom Herrn Miniſter der öffentlichen
Ar=
beiten widerruflich die Amtsbezeichnung Eiſenbahn=
Be=
triebsingenieur beigelegt worden. Verſetzt wurde der
Stationsverwalter Ferkinghoff als Stationsaſſiſtent zur
Stationskaſſe nach Darmſtadt. Ueberwieſen wurde der
Regierungsbaumeiſter Jochem zur einſtweiligen
Be=
ſchäftigung der Eiſenbahn=Betriebsinſpektion 111 in
Darm=
ſtadt. Penſioniert wurde der Eiſenbahn=Betriebsſekretär
Icke bei der Verkehrskontrolle 1 in Darmſtadt.
0 Während in früheren Jahren die
Reichstags=
wahl in unſerer Stadt in den Schulhäuſern der
ver=
ſchiedenen Stadtteile vorgenommen wurde, ſoll dieſes
Jahr, wie wir hören, ausſchließlich im
ſtädti=
ſchen Saalbaugewählt werden, deſſen
Parterre=
räume - großer Saal mit Eſtraden, Gartenſaal und
Garderoben - den erforderlichen Platz für Unterbringung
ſämtlicher 21 Wahlbezirke bieten. Eine gleiche Einrichtung
beſteht ſchon ſeit geraumer Zeit in Mainz, wo ebenfalls
alle Wahlbezirke in der Stadthalle untergebracht ſind.
Die durch das Geſetz über die Sicherung des
Wahl=
geheimniſſes vorgeſchriebenen Abſonderungsvorrichtungen
ſollen hier auf beſonderen Tiſchen neben den Tiſchen der
Wahlvorſtände getroffen werden.
Zu den Reichstagswahlen in Heſſen. Die
Be=
mühungen der Nationalliberalen und Freiſinnigen in
Gießen, einen gemeinſamen Reichstagskandidaten zu
gewinnen, ſind bisher leider vergeblich geweſen. Der
Handelskammerſyndikus Schloßmacher in Offenbach wäre
beiden Parteien recht geweſen, hat aber von der
Offen=
bacher Handelskammer nicht die Genehmigung zur
An=
nahme einer Kandidatur erhalten. Allgemein bedauert
wird, daß der Landtagsvertreter, der Juſtigrat Dr.
Gut=
fleiſch, die Annahme einer Kandidatur auf das
ent=
ſchiedenſte abgelehnt hat. So wird es wohl zu einer
Stichwahl zwiſchen dem bisherigen Abgeordneten, dem
Bauernbündler und Antiſemiten Bürgermeiſter Köhler=
Langsdorf, und dem ſogialdemokratiſchen Drogenhändler
und Stadtverordneten Krumm kommen. - Das liberale
Wahlkomitee für den 3. oberheſſiſchen Wahlkreis
Als=
feld — Lauterbach - Schotten teilt mit, daß
Kreisrat Dr. Wallau die Kandidatur endgültig
an=
genommen hat.
— Lucas=Ausſtellung. In dem Kupferſtichkabinet
des Großh. Muſeums wurden die aus den Beſtänden
des Muſeums ausgeſtellten Arbeiten von Lucas
ge=
wechſelt. Neu ausgeſtellt ſind Aquarelle und
Handzeich=
nungen, meiſt aus Italien, und zwei Aquarellſtudien
nach dem Heidelberger Schloß. Die Ausſtellung iſt
un=
entgeltlich geöffnet am Dienstag, Mittwoch und Freitag
von 11-1, am Donnerstag von 3-5, und am Sonntag
von 10-1 Uhr.
E. Sck. Am zweiten Tage des Evangeliſch=Tozialen
Kongreſſes, der am 3. und 4. Juni in Darmſtadt
ſtatt=
findet, wird zunächſt der Generalſekretär Pfarrer Lie.
Schneemelcher den Jahresbericht erſtatten. Dann wird
Herr Geh. Juſtigrat Profeſſor D. Dr. Kahl aus Verlin
einen Vortrag halten über „Die Reform des deutſchen
Strafrechts im Lichte evangeliſcher Sogialpolitik= Schon
in den beiden letzten Nummern der „Mitteilungen des
Evangeliſch=Sozialen Kongreſſes= findet ſich ein Aufſatz,
der die wichtigſten Fragen hervorhebt, um die es ſich
hierbei handelt. Es iſt jedenfalls freudig zu begrüßen,
daß uns Gelegenheit geboten wird, eine Erörterung dieſes
geitgemäßen Gegenſtandes aus berufenem Munde zu
hören. Ebenſo werden die Verhandlungen der
Spezial=
konferenz für weite Kreiſe von Intereſſe ſein;
Ober=
lehrerin Fräulein Laura Herrwann aus Verlin wird am
Nachmittag ſprechen über die Frage: „Welches iſt das
Ziel der höheren Mädchenſchule ?-
2 Die 13. ordentliche Generalverſammlung
der Zeutralgenoſſenſchaft der heſſiſchen
landwirt=
ſchaftlichen Konſumvereine findet kommenden Montag.
den 18. ds. Mts., im „Darmſtädter Hofel dahier ſtatt.
Wir entnehmen dem Geſchäftsbericht über das
Geſchäfts=
jahr 1902, daß am Ende desſelben 101 landwirtſchaftliche
Genoſſenſchaften und Vereine und 6 Einzelperſonen als
Mitglieder der Zentralgenoſſenſchaft angehören. Dieſe
beſitzen 160 Geſchäftsanteile, welchen eine Haftſumme von
80000 M. entſpricht. Der Reſervefonds betrug Ende
1902 21000 M. die Betriebsrücklage 41000 M. Der
Geſamtwarenbezug beſtehend in der Hauptſache
aus Hilfsdünger, Kraftfuttermittel, Sämereien, Kohlen,
Torfſtreu, Schwefel und Kupfervitriol ꝛc. betrug 378624
Centner im Werte von 1199896,65 M. Der Aufſichtsrat
beantragt bei der Generalverſammlung neben einer
ent=
ſprechenden Dotierung des Reſervefonds und der
ver=
ſchiedenen Rücklagen und einer Verzinſung der
Geſchäfts=
guthaben mit 5 Pros. eine Warendividende von
3 Prog. Der Verlauf und die Ergebniſſe der
geſchäft=
lichen Tätigkeit im Berichtsjahre werden als befriedigende
bezeichnet.
M. Die Bezirksturngänge des Main=Rhein=Gaues
finden kommenden Sonntag. 17. Mai, ſtatt. Derjenige
des 1. und 3. Bezirks nach dem Frankenſtein und der
des 2. und 4. Bezirks nach Klein=Heubach. Der 1. und
3. Bezirk, zu welchem auch unſere vier Darmſtädter
Turnvereine zählen, verſammelt ſich vormittags um
½9 Uhr am Bahnhofe zu Beſſungen. Von hier wird
der Turngang, unter der Führung des 1. Gauturnwartes
Georg Maurer, mit Endziel Eberſtadt unternommen.
Nach dem gemeinſchaftlichen Mittagstiſch, welcher in der
Reſtauration „Zur Eiſenbahn” ſtattfindet, wird geſchloſſen
auf den Frankenſtein marſchiert. Nachmittags½2 Uhr
beginnt das Wetturnen in den volkstümlichen Uebungen:
Stabhochſpringen, Weithochſpringen und Kugelſtoßen mit
einer 20 Pfund ſchweren Kugel. Jeder Turner, der
15 Punkte und mehr errungen hat, erhält eine
Ehren=
tafel. Zu dieſem Wetturnen haben ſich ſchon eine große
Anzahl Turner gemeldet, allein aus Darmſtadt etwa 50.
Auf dem Platze wird am Nachmittag eine Abteilung der
Kapelle des Artillerie=Negiments Nr. 61 kongertieren.
Da ſich auch Reſtauration daſelbſt befindet, kann
jeder=
mann der Beſuch des Frankenſteins am kommenden
Sonntag nur beſtens empfohlen werden.
2 Heute Freitag findet im Orpheum die letzte
Vorſtellung in dieſer Saiſon ſtatt, worin die
jetzigen Spezialitäten zum letztenmale auftreten werden.
Bei dem jetzigen reichhaltigen Programm darf dieſe
Vor=
ſtellung gewiß einem recht zahlreichen Beſuch empfohlen
werden.
F. A. Wimpfen, 14. Mai. Zur Feier der
hundertiährigen Zugehörigkeit der
ehe=
maligen Reichsſtadt Wimpfen zu Heſſen
iſt die Aufführung eines Feſtſpiels geplant, das die
reiche Vergangenheit Wimpfens in dramatiſchen Bildern
zur Darſtellung bringt. Das Feſtſpiel iſt verfaßt von
Dr. K. Kemmer und Dr. R. Weitbrecht und behandelt
drei wichtige Abſchnitte aus der Geſchichte Wimpfens:
Die Glanzzeit, da der Hohenſtaufe Friedrich II. in der
neu erbauten Kaiſerpfalz Hof hielt, deren herrliche Reſte
noch jetzt das Auge entzücken; die Zeit des
Bauern=
riegs, der in dieſer Gegend ſeinen Hauptherd hatte, und
die Zeit des dreißigjährigen Krieges mit der Schlacht bei
Wimpfen, 1622. Als Zeit der Aufführung iſt Ende
Auguſt oder Anfang September in Ausſicht genommen;
alſo die Reiſezeit, die ohnedies jedes Jahr viele in das
herrlich gelegene, altertümliche Städtchen mit ſeinen
architektoniſchen Schätzen und ſeiner überaus anmutigen
Umgegend lockt. Die Aufführung des Feſtſpiels wirs
dieſes Jahr ein weiterer Anziehungspunkt ſein.
Mainz, 14. Mai. Die großen internationalen.
Radrennen, welche kommenden Sonntag, 17.
Mai=
auf dem Mainzer Sportplaße ſtattfinden, werden
eine=
ſo brillante Konkurrenz am Start verſammeln, wie ſies
hier nie zuſammentraf. Außer den Weltmeiſterfahrern
Ellegaars und Arend, deren erſtmaliges Zuſammentreffen
allein ſchon ein ſportliches Intereſſe erſten Ranges
be=
deutet, verzeichnet die nunmehr geſchloſſene Meldeliſte
von deutſchen Fahrern vor allem Otto Meyer aus
Lud=
wigshafen, Sieger in der Meiſterſchaft von Europa und
Beſieger Arends in den diesjährigen Frühjahrspreiſen
zu Erfurt und Breslau. Meyers Zuſammentreffen mit=
Arend, der nunmehr endlich in beſter Form iſt, bietet,
auch zweifellos ein großes Intereſſe. Von Belgien,
kommt Vandenboorn, der vorjährige Sieger im goldenen
Rad von Mainz; Italien ſchickt in Eros, Ferari,
Co=
lombo ſeine beſten Leute; die Schweiz wird durch Rettich
und Dörflinger brillant vertreten; Frankreich ſtellt in
Raoul Buiſſon aus Paris, 1902 zweiter Sieger im großen:
Preis von Deutſchland, ſeinen beſten Mann, während:
von Dänemark die gefährlichen Orla Nord und Anderſen,
aus Böhmen Emanuel Kudela, Meiſterfahrer von Ruß=, kommen. Die Teilnehmerliſte rechtfertigt die kleine
Erhöhung der Eintrittspreiſe, welche unbedingt nötig;
war, um die enormen Koſten der Veranſtaltung zu decken.
Veranſtalter iſt Herr H. Stevens, der Inhaber der
Darm=
ſtädter Rennbahn. Der Nadfahrerverein Darmſtadt 1885
bildet den Wettfahrausſchuß.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 13. Mai. Am Giebel
des neuen Offigier=Kaſinos des Garde=Füſilier=
Regiments, Ecke Chauſſee= und Keſſelſtroße in Berlin,
wird zur Zeit dem Volkswitze, der bekanntlich beſagtes
Regiment die „Maikäferu nennt, dadurch entſprochen,
daß man einen großen Maikäfer, in Eichenlaub ſitzend.
plaſtiſch anbringt. Der in dem Stil der deutſchen
Renaiſſance gehaltene ſtattliche Monumentalbau, mit
ſeinen maleriſchen Ausbauten, namentlich der im
rheini=
ſchen Fachwerkſtil überdeckten Vorhalle, wird nach den
vom Kaiſer genehmigten Plänen des
Regierungsbau=
meiſters Menken erbaut und geht auch im Innern mit,
raſchen Schritten ſeiner Vollendung entgegen. - Diel
Geſundbeter ſind, wie die Blätter melden, weiter
nach dem Weſten gezogen. Sie haben eine leerſtehende
Wohnung gemietet und halten hier faſt regelmäßig
Mittwoch und Sonntag in den Abendſtunden von 8-9½
Uhr ihre Andachten ab. Die eigentliche Leiterin dieſer
„frommen” Uebungen ſcheint eine Amerikanerin zu ſein.
Die Bewohner des Hauſes merken übrigens von dieſen
Veranſtaltungen, zu denen ſich nur eine verhältnismäßig
kleine Schar einfindet, wenig. - Beim Charlottenburger
Rathausbau ſt ürste ein 3000 Kg. ſchwerer
Sand=
ſteinblock infolge Zerreißens der Taue beim
Auf=
winden aus der Höhe des fünften Stockwerks herab.
Er durchſchlug zwei Querlagen des Gerüſtes, zerſchmetterte
die Bedachung, die in Höhe des den Bau umgebenden
Erdreichs ausgeführt iſt, brach durch die Decke des
Keller=
geſchoſſes und fiel auf den Boden des Kellers. Der
Schaden iſt beträchtlich. Faſt ein Wunder iſt es, daß
keine Menſchen verletzt wurden.
Detmold, 12. Mai. Vor dem Landgericht hierſelbſt
wurde am Sonnabend die Klage verhandelt, welche
der Graf Erich von Lippe=Weißenfeld gegen den
Grafregenten Ernſt zur Lippe=Bieſterfeld,
angeſtrengt hatte. Es handelte ſich um den Antrag des
Klögers auf Aberkennung der Zugehörigkeit des Grafen
Ernſt zu der erbberechtigten Familie, der Führung des
gräflichen Wappens u. ſ. w. Kläger war durch den
Juſtis=
rat Meier aus Celle, Beklagter durch Dr. Ernſt aus Berlin
vertreten. Letzterer beantragte Abweiſung der Klage auf
Grund des Schiedsſpruchs, durch welchen die ganze
Antz=
gelegenheit geordnet und geregelt ſei, was ſeitens des
klägeriſchen Vertreters in längerer Ausführung beſtritten
wurde. Die Verkündigung des Urteils wurde auf den
12. Juni feſtgeſetzt.
Bad Reichenhall, 13. Mai. Der ehemalige
Präſi=
dent des Oraniefreiſtaates, Steiin, iſt heute mittag
mit Gattin und Kindern hier eingetroffen. Mit ihm kam
der frühere Voerenoberſt Schiel an, der ſich dem
Präſi=
denten in München angeſchloſſen hatte.
Nom, 13. Mai. Heute vormittag wurde bei den
Ausgrabungen auf dem Forum in der Nähe des
Tempels ein achtes Grab freigelegt. Das Grab
enthält einen ausgehöhlten Vaumſtamm, in dem das
Skelett eines kleinen Kindes liegt. Daneben liegen zehn
ſchwarze und rote Graburnen. Die Entdeckung ſcheint
die Boniſche Theorie zu beſtätigen, daß Nom lange vor
Romulus beſtanden hat.
V.W Petersburg, 12. Mai. In dem Kirchdorf
Popadiino, Kreis Stariza, entſtand Großfeuer,
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Man ſchreibt uns: Für die religiöſe Stellung
Juſtus von Liebigs ſind wohl zwei ſeiner
zahl=
reichen diesbezüglichen Ausſprüche für weitere Kreiſe von
Intereſſe. In der Eröffnungsvorleſung eines Kollegs
über Pflanzenchemie 1865 in München hat er geſagt:
„Vergeſſen Sie nicht, daß wir bei all unſerem Wiſſen
und gorſchen, bei unſerer Tatkraft und geiſtigen Größe
Türzlichtige Menſchen bleiben, und daß unſere eigentliche
Kraft in der Anlehnung an ein höheres Weſen wurzelt.”
Ferner in der Einleitung zu ſeinem Werke: „Der chemiſche
Progeß der Ernährung der Vegetabilien und der
Natur=
geſeßze des Feldbaus; beſpricht er ſeine früheren
Fehl=
griffe auf agrikulturchemiſchem Gebiete, insbeſondere mit
Bezug auf die Anwendung gewiſſer Mineraldünger, wie
folgt; „Was mir einen wahren, dauernden und nie ſich
mildernden Kummer machte, dies war der Umſtand, daß
ich nicht einzuſehen vermochte, woran es lag, daß meine
Dünger ſo langſam wirkten. Endlich vor drei Jahren
entdeckte ich den Grund. Ich hatte mich an der Weisheit
des Schöpfers verſündigt und dafür meine Strafe
erhalten, ich wollte ſein Werk verbeſſern und in meiner
Blindheit glaubte ich, daß in der wundervollen Kette von
Geſetzen, welche das Leben an die Oberfläche der Erde
feſſeln und immer friſch erhalten, ein Glied vergeſſen
ſei. was ich, der ſchwache ohnmächtige Menſch, erſetzen
müſſe. Ich wußte damals noch nicht, daß die Erde die
Alkalien feſthalte. In dies Geſetz ſchloß der Schöpfer
ein zweites ein, wodurch die pflanzentragende Erde ein
ungeheuerer Reinigungsapparat für das Waſſer wird,
aus dem ſie durch das nämliche Vermögen alle der
Geſundheit ſchädlichen Stoffe, alle Produkte der Fäulnis
und Verweſung entfernt."
Wir möchten bei dieſer Gelegenheit einen Jrrtum in
unſerem Berichte über die Rede des Herrn Profeſſor
Volhard beim Feſteſſen berichtigen. Nicht Liebig
ſelbſt, ſondern der Wirt in Gießen, in deſſen Beſitz
nach Liebigs Ueberſiedelung nach München der Liebigſche
Weingarten überging, antwortete dem Herrn Profeſſor
Volhard auf die Frage nach der Qualität des Liebigſchen
Weines: Er maacht ſich, die beſſere Jahrgäng verzapp
ich haamlich unnern Aeppelweil= Es wird uns
ver=
ſichert, daß Liebig. obwohl er aus der Altſtadt ſtammte,
keinen Darmſtädter Dialekt geſprochen habe.
Berlin, 14. Mai. In der geſtrigen Sitzung der
Verliner mediziniſchen Geſellſchaft berichteten Dr. Danelius
und Profeſſor Sommerfeld über ein neues Mittel
zur Heilung der Tuberkuloſe. Es handelt ſich
um eine Eukalyptusart, die nach den Entdeckungen Nobert
Schneiders von den Eingeborenen Auſtraliens zur
Be=
handlung tuberkulöſer Prozeſſe benutzt wird. Der
Hauptwert des neuen Mittels, Sanoſin genannt, ſoll
darin liegen, daß es die weſentlichſten Beſchwerden in
verhältnismäßig kurzer Zeit mildert oder ganz beſeitigt.
Kleines Feuilleton.
Der Willkomm=Trunk von Schweinfurt.
Am 10. d. Mts. nachmittags traf, ſo erzählt die=Fraulf.
3tg.: Prinz Ludwig zum Beſuche einer
landwirtſchaft=
lichen Ausſtellung in Schweinfurt ein. Er wurde vom
Bürgermeiſter mit einer Anſprache begrüßt; zum Schluß
reichte der Vater der Stadt dem Prinzen einen koſtbaren
alten Deckelkrug zum Willkomm=Trunk. Als aber der
Prinz den Deckel hob, machte er ein ſehr verdutztes Geſicht:
der Krug war nämlich - leerl Das ganze befrackte und
behandſchuhte Empfangskomitee war im nächſten Augen=
blick mit dem Oeffnen von Flaſchen beſchäftigt und bald
konnte der Prinz den Ehrenbecher aufs Wohl der Stadt
Schweinfurt leeren.
Ein Pökelfaßgeſucht: Aus Chemnitz ſchreibt
man der „Frankf. 3tg.” „In der Nummer des
Hohen=
ſtein=Ernſttaler Tageblatts vom 6. Mai findet ſich
fol=
gendes Inſerat: „Ein Pökelfaß, zu 6 Kindern paſſend,
geſucht, Zeiſigſtraße 3 IL.: Es iſt dies der von
Galgen=
humor diktierte Notſchrei eines verzweifelten
Familien=
vaters. Von Haus zu Haus war er mit ſeinen ſechs
„Würmern” auf die Wohnungsſuche gezogen. Nirgends
wollte man ihn aufnehmen, und nun will er die kleine
Geſellſchaft, um ihr ein Obdach zu verſchaffen - einpökeln.”
Die Sache hat aber auch ihre ſehr erſiſte Seite.
Voneinerfurchtbaren Krankheit iſt die
Frau eines Poſt=Sekretärs in Verlin befallen, deren
Leiden die mediginiſche Welt in hohem Grade intereſſiert.
Es handelt ſich bei dieſer Kranlheit um eine allmählich
eintretende Verſteinerung des Körpers, die, langſam
fort=
ſchreitend, ſämtliche Gliedmaßen ergreift. Bisher war
nur ein eingiger derartiger Krankheitsfall bekannt. Es
handelte ſich um einen Franzoſen, bei dem die
Ver=
ſteinerung des Körpers in jahrelanger Krankheit die
ganze linke Seite ergriff. Der Patient nutzte ſein Leiden
aus, um ſich für Geld ſehen zu laſſen, und bereiſte zu
dieſem Zweck den ganzen Kostinent.
= Schlau. Ein Uhrmacher hatte in ſeinem Laden
eine große Uhr ausgehängt mit der Inſchrift: „Gehk
300 Tage ohne Aufziehenk Ein Herr las es und trat
ein. „Sie haben da eine ſehr intereſſante Uhri ſagte er.
„Nur eines möchte ich gerne wiſſen.; - „Wie lange ſie
geht, wenn ſie aufgezogen wird ?- ſ„Jugend.”
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 15. Mai 1903.
Nummer 113.
das ſich binnen kurzem über das halbe Dorf verbreitete.
Da es gerade Feiertac war, verſamnmelten ſich auch aͤlls
den benäachbarten Dörfern große Menſchenmengen, aber
ans Loſchen des Brandes dachte niemand, und Zwar aus
folgendem Grunde: Unter anderen Gebäuden war auch
diesfiskaliſche Branntweinbüdemm Bräld
oge=
raten, und angeſichts des unſchätzbaren Naſſes. das dort
in großen Mengen anfgeſpeichert war. trat alles übrige
in den Hintergrund. Jeder ließ das Gaus des Nachbars
öder die eigene Hütte im Stich und eilte zur
Brannik=
weinbude, um in der allgemeinen Verwirrung ſich
wenig=
ſtens einen Teil des koſtbaren Getränks anzneignen. Mit
kaum glaublicher Geſchwindigteit verſchwanden hunderte
von Flaſchen in den Taſchen oder im Stiefelſchäft, und
im Beſiß dieſer Beute zog man ſich an ein ſtilles Plähchen
zurück. Bald warent Männer, Frauien und ſogar Kinder
ſchwerbetrünken, eine wüſte Schlägerei entſtand.
und während die Flammen praſſelten, die Häuſer krachend
zuſammenſtürgten, das Vieh in den Ställen in
Lodes=
angſk än den 2tricken zerrte und blötte, konnte man hier
das wilde Geſchrei der Streitenden. dort den Gejang der
Betrunkenen vernehmen. Im Gänzen ſind ſieben
Ge=
höfte mit jämtlichen Nebengebäuden niedergebrannt. Bei
den Aufräumungsarbeiten fand man die Leichnamie von
zwei Münnern, die ſich einfach zu Tode getrunken hatten.
Feier des 100jährigen Geburtstags
Juſtus v. Liebigs.
2 Heppenheim, 13. Mai. Die geſtern hier von
dem Verſchönerungsverein im „Halben Mondi
ver=
anſtaltete Feier des Tages nahm einen ſehr ſchönen
Ver=
laulf und uar zahlreich, Lauch von auswärts, beſucht. Der
neue Gaal war entſprechend geziert, in einem
Pflanzen=
haine war eine Büſfe des weltberühmten Forſchers
äuf=
geſtellt. Eingeleitet wurde die Feier durch einen von der
Kaͤpelle Müller ausgeführten Feſtmarſch. Danach
be=
grüßte Herr Poſtmeſter Wiegand an Stelle des durch
Krantheit verhindert geweſenen Vorſitzenden des
Ver=
ſchönerungsvereilis, Herrn Bürgermeiſters Höhn, die
Er=
ſchienenen in einer eurzen Anſpkache, darauf hinweiſend,
wie gerade die Heppenheimer Anlaß hätten, den 12. Mai
nicht uͤngefeiert vorübergehen zu läſen, weil ja Viebig
in Heppenheim ſeine Beruſstätigkeir begomien hak.
Hierauf ſchilderte Herr Profeſſor Dr. Hokn in einer
halbſtündigen Nede das ganze Leben, Wirken und
Forſchen des einzig daſtehenden Gelehrten und zeigte in
klarer Weiſe, was demſelben und dem Ergebnis Jeiner
Forſchungen die ganze Menſchheit zu verdanken hat.
Reicher Beifall belöhnte den Redner für ſeinen ſchönen,
hochintereſjanten Vortrag.- Nunmehr wechſelten
gemein=
ſam geſungene Dieder mit den vorzüglichen
Muſik=
darbiekuligen der Kapelle Müller, und lange noch blieben
die Teilnehmer an der Feier in angeregter Stimmung
vereint. Die Gedenktafel, welche nach Beſchluß der letzten
Generalverſammlung des Verſchönerungsvereins
ange=
ſchafft wurde, war' im Saale aufgehängt und wurde
geſtern an der Apothele angebracht.
- München. 12. Mäi. Zür 100. Wiederkehr des
Geburtstages Zuſtus v. Liebigs ſind bei der köſtigl.
baͤyeriſchen Arademie der Wiſſenſchaften
folgende telegraphiſche Glückwünſche eingelanfen:
81) Voſt der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſeliſchaft in
Berlin: An der heütigen bedeutſamen Feier des 100 Geburtstages ünſeres großen Forſchers Juſtus
v. Liebig gedenkt die deutſche Landwirtſchaft in dem
Ge=
fühl unäuslöſchlichen Dankes der ausgezeichneten Dienſte
und der weittragenden Förderung, welche Liebig der
Landwirtſchaft erwieſen hat.
2) Die'Naturforſchende Geſellſchaft in Dorpat
Jurjewh bringt zur Feier des 100. Geblirtstages Juftus
v Liebigs der königl. bayeriſchen Akademie der
Wiſſen=
ſchaften Uhre Glückwünſche Sare
3) Das Chemiſche Laboratorium der Univerſität
Dorpat Suriewh von weiland Prof. Karl Schmidt,
einem Schüler Juſtus v. Liebigs, nach Gießener Muſter
erbaut, ſendet ſeine Glückwünſche der königl. bayeriſchen
Akademie der Wiſſenſchaften zum 100. Geburtstage Juſtus
v. Liebigs.
Im Chemiſchen Hörſaal widmete heute morgen
der Freund und Nachfolger Liebigs Geheimrat v. Baeher
ſeine ganze Vorloſung einem ehrenden Nachrufe des
be=
rühmten Chemikers und betonte namentlich Liebig=
Glanzperiode in Gießen, ſowie deſſen Münchener
Tätig=
keit. Intereſſant mag auch die Tatſache ſein. daß die
chemiſchen Hörfäle und Laboratorien ſeit 1852 völlig ſo
erhalten ſind, wie ſie Liebig nach eigenen Angaben
äuf=
führte. Im großen Auditorium war Liebigs Büſte unter
Lorbeeren aufgeſtellt.
Die königl. Hof= und Staatsbibliothel
hat eine Roihe interefſanter Stücke aus Liebig=
hand=
ſchriftlichem Nachlaß, der ſich in ihrer Verwahkung
be=
kindet, im Ausſtellungsſaale zur Schau geſtellt. Wir
finden hier den vollſtändigen Briefwechſek mit ſeinem
Jugendfreunde, dem Dichter Auguſt Grafen v. Platen,
uns den mit dem großen noͤrdiſchen Chemiker Berzelins
Von dem ebenfalls in der Bibliothek vorhandenen
Brief=
wechſel Liebigs mit ſeinem Freunde Wöhler, dem
be=
rühnten Göttinger Chemiker, konnte ſeines großen
Um=
fanges wegen nür eine Probe aufgelegt werden der ſich
weikere Briefe von Liebig ſelbſt, ferner von Alexander
v. Humboldt und Pettenkofer, aver auch den Köͤnigen
Maximilian 11. und Ludwig II. von Bayern, der Königin
Marie' und der Kaiſerin Auguſta, dem Prinzon Albert
Edward lietzt König Eduard w von Englans und dem
Kaiſer Döm Pedro von Braſilich an Liebig anſchließen.
Einer ſeiner „Chemiſchen Briefe; ſowie die
autobiogra=
phiſchen Aufzeichnungen Liebigs ſind ebenfalls im
Mänu=
ftript aufgelegt, und mehrere Ernennungsdekrete
charakte=
riſieren Halptpunkte des äußeren Lebensganges des
großen Chemikers. (Münch. N. Nachr.„
Landwirtſchaftliches.
Griesheim, 12. Mai. Auf dem, heutigen
Ferkelmarkt heirſchte wieder reges Treiben, obwöhl
der Auftrieb durch den am gleichen Tage abgehaltenen
Fruhjahrs=Pferdemarkt zu Varmiſtadt etwas beeinträchtigt
bar.=Die aͤufgetriebenen Tiere, 255 an der Zahl, wurden
ſämtlich verkauft. Die Preiſe für Ferkel dewegten ſich
zwiſchen 16 und 19 Mk., Springer koſteten 36 Mt. pro
Stück.-Mit Einlegſchweinen wär der Marke' nicht
be=
fahren. Mit eineml der nächſten Märkte ſolt wieder eine
Prümiierung verbunden werden. Der nächſte Markt
findet am 25. d. Mts. ſtatt.
Groß=Gerau, 13. Mai. Der verfloſſene
Ferkel=
markt war von Käufern ſehr ſtark freglenièrt.
Auf=
getrieben waren 325 Tiere. die, ebenſo wie aht Martte
vorher bis auf das letzte Stuck in verhältnismätzig kurzer
Zeit flotten Abſatz gefunden hatten. Die Pieiſe ſtellten
ſich für Ferkel auf 14-26 Mk. Springer s L2; Mt. und
Einlegſchweine 32-39 Mk. pro Stück. Der nächſte Markt,
findet am Montag, 18. d. Mts., ſtatt.
Literariſches.
Unter dem Titel: Bad Harsburg, Soolbad
und Klimatiſcher Kurort, herausgegeben vom Herzogl.
Vadekommiſſariat. it ſöeben eine Llegant ausgeſtattete
Schrift erſchienen. Das illuſtrierte Büchlein belehrt in
überſichtlicher Weiſe über alles Wiſſenswerte von Bad
Harzburg, über Kürmittel, die Soolbäder und 8en ſeze
ſo ſehr ein Aufnahme gelangten Krodobrunnen ꝛc.
Außerdem erſchien; ein unfangreiches
Wohnüngzver=
zeichnis. Beide Schriften, welche vom Herzogl.
Bade=
kommiſſariate koſtenfrei zu beziehen ſind, orientieren
voll=
ſtändig über Vad Harzburge
Letzte Nachrichten.
V.BL Verlin, 14. Mai. In der heutigen Sitzung
des Bundesrales wurde dem Ausſchußberichte,
be=
treffend die Denkſchrift über die Ausführung der
Anleihe=
geſetze; und dem Beſchluß des Reichstaͤgs hierzu, ſowie
dem Ausſchußantrage, betreffend die Ueberſichten der
Einnahmen und Ausgaben der Schutzgebiete für das
Rechningsjahr 1899. und den Beſchlüſſen des Reichstags
hierzu die Zuſtimmung erteilt.
N.B. Verlin, 14. Mai. Ueber die diesjährigen
Flottenmanöver iſt; folgendes feſtgeſett; Am
15. Auguſt tritt die Uebüngsklokte unter dem Befehl des
Admiräls v. Köſter in Wilhelmshaven zuſammen.
Vom 15. Auguſt bis 5. September iſt Mansver in der
Nordſce und Fahrt nach Kiel. vom 5. September bis
15. September Manöver in der Oſtſee. Am 15.
Sep=
tember erfolgt die Auflöſung der Flotte in Kiel.
WE= Werlin, 14. Mai. Der „Reichsanzeiger”
veröffentlicht das Geſetz. betreffens Phosphorzundwaren
vom 10. Mai, und eine kaiſerliche Verordnung vom
10. Mai 1903 zur Ausführung des Geſetzes zum Schütz
der Warenbezeichnungen vom 12. Mai 1894.
Straßburg. 14. Mai. Der Kaiſer empfing
geſtern vor der Abfahrt; nach der Hohkönigsburg den
Unterſtaatsſekretär Zorn v. Bulach und teilte ihm ſeine
Ernennung zum Wirklichen Geheimerat mit dem
Prädi=
kat Exzellens mit. Heute morgen Um 8 Uhr verließ der
Kaiſer unter Glockengeläute Straßburg und fuhr mit
Sonderzug nach Bitſch.
wB. Bitſch 14'Mai. Der Kaiſer iſt heute
vor=
mittag kurz vor 10 Uhr hier eingetroffen und wurde auf
dem feſtlich geſchmückten Bahnhof von den Spitzen der
Behörden empfangen. Staatsrat Jaunez entbot dem
Kaiſer in einer Anſprache im Namen der verſammelten
Mitglieder des Bezirksrates Willkommen und Dank für
den Beſuch und ſchloß daran die Verſicherung
Unver=
brüichlicher Treue gegen den Kaiſer. Der Kaiſer dankte
und ſprach ſeine Freude über den glänzenden Empfang
aus. Vom Bahnhof fuhr der Kaiſer mit dem Statthalter
Fürſten Hohenlohe nach dem Marktplatze. wst mehrere
himndert juſge Mädchen in Landestracht Aufſtellung
genommen hatten. Nachdem der Bürgermeiſter hier Ven
Kaiſer begrüßt und Seine Majeſtät den Ehrentrunk
ent=
gegenaenömmen hatte, wurde die Fahrt nach der Kaſerne
des Magdeburgiſchen Jägerbataillons Nr. 4 fortgeſetht.
Skuttgart, 14. Mai. Herzog Albrecht Von
Württemberg hat ſich geſtern abend zur Bekeiligung
an einem Iufornationskurſüis für Generale an der
Feld=
artillerie=Schießſchule nach Berlin begeben.
ſEs Etnttgart, 14. Mai. Die Kammer der
Abgeordneten nahm bei Beratung des
Einkommen=
ſteuergeſetzentwurfes die Kommiſſionsanträge zu
Ar=
kiker 18 Und 19 mit 27 gegen 6 Stimmen an. Banach
beträgt der Maximalſteuerſatz 5 pét bei einem
Ein=
kommen von 200000 Mark. während die Erſte Kammer
einen Maximalſtenerſatz von 4½ pCt. bei einem
Ein=
kömmen von 100 000 Mark feltgeſetzt hat. Der
Finanz=
miniſter ſprach namens der Regierung die Zuſtimmung
derſelben zu dieſen Anträgen und die Hoffnung aus,
daß auf dieſer Grundlage eine Einigung mit der Erſten
Kammer erzielt werden möge.
ſ.B. Pirmaſens. 14. Mai. Die „Pfälziſche
Preſſe=
meldet: Die organiſierten Arbeiter 'beſchlöfſen hellte
morgen in einer von über 2800 abſtimmenden Arbeitern
beſuchten Verſammlung, den Bedingungen des Fabrikanten=
Vereins Zuguſlimmen. Infolgedeſſen wird am nächſten
Montag in rſämtlichen Fabriken die Arbeitwieder
aufgenommen.
W.B. Kiel, 14. Mai. Die gegen den
Oberleut=
nant Gleiß vom Kriegsgericht des
Marinebildungs=
weſens verhängte Strafe von einem Monat
Feſtungs=
haft wegen fahrläſſiger Brandſtiftung an Boͤrd Ses
Moltke' wurde vom Oberkriegsgerichk der Oſtſeeſtation
heute auf die Berufung des Gerichtsherrn in eine
ein=
monatige Gefängnisſtrafe umgewandelt. Das
Berufungs=
gericht nahm nicht ngehorfam gegen einen Dienſtbefehl
an. ſondern ein Bergehen fahrläfiger Brandftiftung
ge=
mäß dem Reichsſtrafſeſetzbuch.
V. Verſailles, 14. Mai. Als die Gräfin Delanges.
welche kuͤrzlich zu 8 Tagen Gefängnis verürteilt worden
war, weil'ſie den Friedensrichter bei der Schließung
einer Kongregatkonsſchule beſchimpft hatte, ich
geſtern Abend zür Verbüßung der Strafe nach dem
Ge=
fängnis begab, wurden ihr vön einer großen Volksmenge
Huldigungen dargebracht. Die Polizei ſchritt ein und
trieb die Menge Auseinander.
Londonp 14. Mai. Die Paſſagiere des Dampfers
Kaiſer Wilhelmder Großen vom norddeutſchen
Bloyd, ſo wird dem „Daily Telegraph; aus New=York
gemeldet, erlebten am Sonntag' mittag einen
auf=
regenden Zwiſchenfall. Währens das Schiff in
dichtem Nebek dahindampfte, hörte der Kapitänl die
Dampipfeife eines andern Schiffes ertönen. worauf er in
Zwiſchenräumen antworten ließ. Alle Paſſagiere kamen
auf Deck, um zu ſehen, was vorging. Später antwortete
das fremde Schief nicht weiter, und „Kaiſer Wilhelm der
Großen -ſetzte ſeinen We fort Plötzlich fühlten die
Pafſagiere, wie das Schiff unter dem Druck der mit aller
Fraft rückwärts arbeitenden Maſchinen erzitterte, und
ſahen aus dem Nebel einen großen Frachtdampfer
auf=
tauchen, der auf den Loyddampfer losfuhr. Die
Paſſa=
giere klammerten ſich an jeſte Gegenſtände an um bei
dem zu erwartenden Zuſammenſtoß einen Halt zu haben.
Der Zuſammenſtoß erfolgte jedoch nicht. Im letzten
Augenblick gelang es jedoch, den „Kaiſer Wilhelm den
Größen= zum Skehen zu Eringen. ſö daß er weniger als
30 Fuß von dem andern Schiffe, das ebenfalls zum
Stehen gebracht worden war, eitfernt ruhig lag. Es
handelte'ſich um den Frachtdampfer„Planet
Venus=
von Philadelphia nach der Mündung des Avon unter
weos. Vie Paffagiere des deutſchen Bampiers äußerten
ſich höchſten Lobos voll über die Offigiere ihres Schiffes.
Eine Verzögerung von 5 Sekunden hätte ein großes
Un=
glück im Hefolge Lehabt. (rkf. Stg.)
WB. Breſt, 14. Mai. Der deutſche Kreuzor
Ariadnel taf heute morgen zugleich mit dem fran=
3öſiſchen Nordgeſchwader auf der hieſigen Reede ein.
Das deutſche Geſchwader kreugt auf hoher See. „
Ariadne=
tauſchte mit dem franzöſiſchen Geſchwader den üblichen
Salut aus und nahm die Poſt an Vord. Der
Kom=
mandant beſuchte den Marinepräfekten.
uWB. Breſt, 14. MairAdmiral Courtille
erwiderte den Beſuch des Kommandanten der Ariadnel,
die nachmittags wieder in See gingru Das franzöſiſche
Nordgeſchwader und das deutſche Geſchwader begegieten
einander auf der Höhe von Queſſank.
: Tißſabon, 14.- Mai. Der Finanzminiſter
brachte in der Kammer einen GLezentwurflein
betreffend die Emiſſion von 200000
Schuldver=
ſchreibungen im Nennbetrage von je 20 Pfd. Sterl.
oder 500 Fres. mit einer Verzinſüng von 5½ pCt.,
zahl=
bar in Gold. Der Rennbetrag der Schuldverſchreibungen
wird durch Hinterlegung von Titres der dreiprozentigen
inneren Schuld gakantiert. Der Miniſter erklärte, die
neue portugieſiſche Anleihe ſolle zur Tilgung oder zum
Rückauf der äußeren ſchwebenden Schuld und zur
Regelung des Wechſelkurſes verwendet welden.
2 Könſtantinopel, 14. Mai. Die
Wiedereröff=
nung der Bazare und Magazine in
Mo=
naſtkr begann geſtern. Etwa ein Drittel derſelben
ſind bis heute gesffnet. Bis zur vollſtändigen
Wieder=
aufnahme des Handels und des Verkehrs dürfte noch
einige Zeit vergehen. Nach den übereinſtimmenden
letzten Konſularmeldungen - iſt die Erbitterung der
Türken und die Beunruhigung der Chriſten infolge
der=
letzten Vorfälle noch immer ſehr groß und auch im
Wilajett bemerkbar.
- W.B. Konſtantinovel, 13. Mai. Das
Schieds=
gericht zur Erledigung der Streitfragen zwiſchen der
Pforte und der Dette Publique wird morgen
die Plaidoyers ſchließen und ſodann zur Beratung und
Urtellsfällunig übergehen.
½ Salonlei. 13. Mai. Die öſterreichiſch=ungariſchen
KriegsſchiffeHabsburg; und -Magnekn;ſind
geltern nach Volo abgegangen, das Kriegsſchiff„
Buda=
peſte nach Pera.
W.Be Tanger, 14. Mai. Aus Tetuan
einge=
aangene; Nachrichten, beitätigen einen Sieg der
Regierungstruppen. Ein engliſcher Dampfer
ging mit Verſtärkungen und Munition nach dort ab.
SWB. Sau Francisceo, 14. Mai. Im Laufe ſeiner
geſtrigen Rede führte Präſident Rooſevelt aus.
der ſicherſte Weg, den Frieden zu behalten, ſei, zu zeigen,
daß die Bereinigten Staaten den Krieg nicht sfurchken.
Sie müßten daher für den Bau weikerer und beſſerer
Schlachtſchiffe ſorgen.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe Tochter, Schweſter, Schwägerin
(8962
und Nichte
A ugAsto
von ihrem mit Geduld getragenen Leiden
durch einen ſanften Tod zü erlöſen.
Um ſtille Teilnahme bittet
Im Lamen der Hinterbliebenen:
August Craulieh,
Hofſpengler.
Die Beerdigung findet Freitag, den 15. Mai,
nachmittägs 6 Uhr, vom Sterbehauſe,
Kirchſtraße 27, aus ſtatt.
Dankſogung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Tante und
Großtante
(8979
Frau
Adelqunde Brand Mus.
gob. Sturn
ſagen wir unſeren aufrichtigen Dank.
Darmſtadt, den 14. Mai 1903.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Telegrabhiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 14. Mai. Etwas wärmeres, vielfach
heiteres, meiſt trockenes Wetter wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Die kleinen Michusl.
Vorſtelkung um 8 Uhr im„Orpheuit”
Lucas=Ausſtellung in der Künſthalle; geöffnet von
11-1 und 3-5 Uhr.
Patris Hüber=Allsſtellung Neckarſtraße 3: geöffnet
von 1021 und 3-5 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Samstag, 16. Mai.
Hofreite=Verſteigerüng des Georg Ph. Hotz um
10 Uhr auf dem Ortsgericht II.
Nachlaß=Verſteigerung um ¼10 Uhr Nieder=
Namſtädterſtraße 35.
Zahlſtunden bei der Stadtkaſſe für den Monat
Mal von 8 Uhr morgens bis 12½, Uhr mittags.
Beſtel=
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.