166. Jahrgang.
Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfg. vierteljährlich 150 Mr.
halbjährlich 3 Mr. einſch. Bringerlohn. Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger' und der Sonntags=Beilage:
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Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mr.
Alluſtrierkes Anterhalkungsblatl.
vierteljährlich.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und
N100.
Donnerstag, den 30. April.
Amtliche Lachrichten des Großherzoglichen Kreißamnts Jarmſtadt.
Nachſtehend bringen wir eine Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem
Truppenübungsplaßze bei Darmſtadt für den Monat Mai 1903 zur öffentlichen
Kenntnis. Die Abſperrungsgrenze, ſowie die Dauer der Abſperrung ſind in der
Zuſammenſtellung enthalten.
Zuſammenſtellung
der Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt für den Monat Mai 1903.
Abſpe=
von. *der
rrung
bis- Die Abſperrung
erſtreckt ſich' 2. Mai Camstag II. Batl. Inf=Regt. 168 1216 N. 60 N bis zum Landgraben 5. D. Dienstag pL. . l6s 12⁄ N. 60 N. desgl. „ Donnerstag „ „ 168 12⁄6 N. 60 N. 31. „ Montag Drag=Regt. 24 7o6 V. IIo V. „ 12. 4 Dienstag Reſ. d. 25. Feldart=Brig. 8. V. 120 M. Meber das
ganze Abſperrungsgelände 13. Mittwoch I. Batl. Inf=Regt. 87 8é V. 1250 N. bis zum Landgraben 15. „ Freitag. „ „ „ 87 gi V. 1250 N. desgl. 18. Montag I. Batl. Inf.=Regt. 168 12⁄₈ N. 650 N. 20. 1 Mittwoch „ „ 168 66 V. 122 M. D. 23. Samstag „ 168 6 V. 122 M. 26. „ Dienstag I1. Batl. Inf=Regt. 87 120 N. 70 N. 28. „ Donnersta= „ 87 8V. 120₈ N. 30. „ Samstag Leibgarde=Regt. 115 6i V. 1220 N.
Bekanntmachung.
In dem Verfahren zur Anlegung des Grundbuchs für Schneppenhauſen
beginnt die Anmeldungsfriſt am 20. Mai 1903; die Friſt endigt am 20. Auguſt 1903.
Die Vorſchriften darüber, was ſeitens der Beteiligten während der
Anmeldungs=
friſt zu geſchehen hat, können auf der Amtsſtube des Großh.
Ortsgerichts=
vorſtehers zu Schneppenhauſen und aus dem Anſchlag an der dortigen
Orts=
tafel erſehen werden.
(8070
Darmſtadt, den 23. April 1903.
Großherzogliches Amtsgericht I.
B e k a n n t m a ch u n g.
Unter den Erbbegräbnisplätzen des Friedhofs an der Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße beſindet ſich eine große Anzahl, deren Beſitzer lüngſt verſtorben ſind.-
Da die Ueberſchreibung eines Platzes innerhalb 3 Monaten nach Ableben des
Beſitzers zu erfolgen hat, ſehen wir uns veranlaßt, alle Diejenigen, welche die
Rechte und die Pflichten des Beſitzers eines Erbbegräbnisplatzes ausüben, ohne
eine auf ihren Namen lautende Beſitzurkunde in Händen zu haben, hiermit
dringend aufaufordern, die Ueberſchreibung des Erbbegräbnisplatzes auf ihren
Namen alsbald bei uns, Waldſtraße 6, Zimmer Nr. 5, perſönlich - und unter
Vorlage der alten Urkunde - zu beantragen.
unſere Aufforderung bezieht ſich in erſter Linie auf ſolche Plätze, deren
Erwerbungszeit bis in die erſte Hälfte des vorigen Jahrhumderts zurückfüllt.
Abgeſehen davon, daß die Schwierigkeiten, die in manchen püllen bei
Er=
mittelung des rechtmäßigen Erben ſich ergeben, mit jeder weiteren Verzögerung
der Beſigregelung ſich naturgemäß vermehren müſſen, liegt es im Intereſſe der
Beteiligten, die Beſitzverhältniſſe geregelt zu wiſſen, weil die Unterlaſſung der
Beſitzregelung mancherlei Nachteile, auch Rechtsnachteile, im Gefolge haben kann.
Darmſtadt, den 10. März 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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J. V.: Dr. Glüſſing.
Weißbinder=Arbeiten.
Die bei Erbauung eines
Mittelſchul=
hauſes in der Hermannſtraße
vorkom=
menden inneren Weißbinder=Arbeiten
ſollen vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen u. Bedingungen
liegen bei dem unterzeichneten Amte,
Grafenſtraße Nr. 30 Zimmer Nr. 9,
während der Dienſtſtunden offen,
wo=
ſelbſt auch die Angebotsſcheine abgegeben
werden.
Angebote ſind bis
Mittwoch, den 6. Mai 1903,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 28. April 1903.
Stadtbauamt.
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Bekanntmachung.
Die am 24. April l. J3. in
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heim abgehaltene Nutz= und Brennholz=
Verſteigerung wird hiermit genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können vom 2. Mai
ſab an den Hebeſtellen in Empfang
ge=
nommen werden.
Darmſtadt, den 28. April 1903.
Großherzogliche Oberförſterei Darmſtadt.
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Auf ererster Hcholle.
Roman von Reinhold Ortmann.
Nachbruck verbotenz)
Fünfzehntes Kapitel.
Horſts Verwundung hatte ſich bei der ärztlichen
Unterſuchung doch als eine recht erhebliche
heraus=
geſtellt. Der Rhinower Landarzt, der zu der
Erzäh=
lung des Patienten, daß er ſich bei dem unvorſichtigen
Hantieren mit einem Jagdgewehr ſelbſt verletzt habe,
einigermaßen ungläubig den Kopf ſchüttelte, vermochte
ihm zwar den erſten Verband anzulegen, aber er
er=
klärte, daß er nicht gern auch die Verantwortung auf
die weitere Behandlung des Patienten allein auf ſich
nehmen möchte. Die Hinzuziehung eines erfahrenen
Chirurgen erwies ſich denn auch am nächſten Tage
ſchon aus dem Grunde als dringend notwendig, weil
der Verletzte in heftigem Wundfieber lag, das ihm
zeitweitig ſogar das klare Bewußtſein trübte.
Der wißbegierige Wirt zum „goldenen
Löwen=
war nicht wenig erſtaunt, als er den Kreisphyſikus
aus der nächſten Stadt in einem mit den beſten Pferden
beſpannten Bruchhauſenſchen Landauer vorfahren und
dem Gefährt außer dem Arzte auch noch den Herrn
Baron in eigener Perſon entſteigen ſah. Der Rhinower
Doktor wurde dann ebenfalls gerufen, und es gab ein
langes Konſilium hinter verſchloſſenen Türen, deſſen
5 Ergebnis die Vornahme einer ſchleunigen Operation
und die Entſcheidung war, daß der Verwundete mit
Rückſicht auf die Gefahren eines Transports vorläufig
am beſten dort bleibe, wo er ſich eben befand. Der
Phyſikus wollte an jedem zweiten Tage herüber kommen,
um ſich von dem normalen Verlauf des
Heilungs=
progeſſes zu überzeugen, und er bezeichnete es als die
dringlichſte Gorge, eine üußerſt gewiſſenhafte und
auf=
merkſame Pflegerin für den Patienten zu beſchaffen.
Die Ungewißheit, woher ian eine ſolche Pflegerin
zu nehmen habe, war glücklicherweiſe nicht von langer
Dauer. Noch ehe das Konſilium ſein Ende erreicht
hatte, waren die Witwe des Paſtor Lammert und ihre
Tochter in großer Aufregung im „goldenen Löwen”
erſchienen, um ſich nach dem Beſinden des Kranken,
von deſſen Verwundung ſie eben erſt gehört hatten,
zu erkundigen und um ſogleich zu erklären, daß ſie
ſeine Pflege und Wartung keinem andern überlaſſen
würden.
In der Tat ſah ſich Herr Berringer nach einer
kurzen Beſprechung mit der jungen Lehrerin veranlaßt,
noch am nümlichen Tag telegraphiſch eine
Stellver=
treterin für ſie zu berufen; und keine in jahrelanger
Uebung am Krankenbette geſchulte Diakoniſſin hätte
dem Leidenden eine ſo hingebende, aufopfernde Pflegerin
ſein können, als es ihm von dieſem Tage an Martha
Lammert war. Schneller als ſie es geahnt, hatte ſie
Gelegenheit gofunden, ihm zu vergelten, was er für
ſie getan, und keiner, der ihr Verhalten beobachtete,
hätte ihr das Zugeſtändnis verſagen können, daß ſie
ihre Schuld mit Zinſen und Zinſeszinſen bezahlte.
Von einem Duell zwiſchen Horſt und dem Grafen
Woldenberg konnte unter ſo veränderten Umſtänden
vorläufig natürlich nicht die Rede ſein. Aber es
gewann ganz den Anſchein, als ob der Herr Graf
auch für alle Zukunft darauf verzichten wolle, von
einem ſo geführlichen Gegner Genugtuung zu fordern,
denn ſchon nach Verlauf weniger Tage trat er eins
Reiſe an, von der er nach den im Einverſtänbnis mit
ſeiner Großmatter getroffenen Dispoſitionen nicht vos
Ablauf eines Jahres zurückerwartet werden durſte.
Geite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 30. April 1903.
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Sobald die in dem Beſinden des Verwundeten
eingetretene Beſſerung ihm den Empfang von
Be=
ſuchern und längeren Unterhaltungen geſtattete, ſah er
ſeinen Neffen Harald tüglich in das kleine
Gaſthofs=
gimmer treten, und binnen kürzeſter Friſt ſchon hatte
ſich ein ſehr herzliches Verhältnis zwiſchen den beiden
an Alter und Lebenserfahrung ſo ungleichen Männern
herausgebildet.
Von der Vergangenheit freilich war zwiſchen ihnen
niemals die Rede geweſen. Harald tat keine Frage
und über die Lippen ſeines Oheims kam nie ein Wort,
das dem jungen Manne um ſeines Vaters oder ſeiner
Mutter willen die Röte der Scham hätte ins Geſicht
treiben müſſen. Und doch ahnte er ohne allen Zweifel
die Wahrheit in ihrem ganzen Umfange, dieſe Wahrheit,
die ihn eindringlicher als irgend ein anderes Argument
davon überzeugen mußte, wie berechtigt die
Vor=
haltungen der Komteſſe Herta über die Verwerflichkeit
eines zweckloſen und verſchwenderiſchen Lebens geweſen
waren.
Wie es bei der Begründung des Geſuches nicht
anders zu erwarten geweſen war, hatte Harald ohne
weiteres den erbetenen Abſchied erhalten, und am
zehnten Tage nach dem Vorfall im Park von Rhinow
machte er dem Oheim einen Abſchiedsbeſuch, da er ſich
entſchloſſen hatte, zunächſt ein paar Monate als
Volon=
kär auf einer als Muſterwirtſchaft bekannten Beſitzung
zu arbeiten, um ſeine landwirtſchaftlichen Kenntniſſe zu
bereichern und ſich angemeſſen auf den Beruf
vorzu=
bereiten, dem ſein ganzes künftiges Leben gehören
follte. Mit Wohlgefallen ruhten Horſts Augen auf dem
ktattlichen Jüngling, dem das Bewußtſein ſeiner ernſten
Pflichten und die Entſchloſſenheit, ſie tapfer zu erfüllen,
eine edle Männlichkeit in Haltung und Ausſehen
ver=
liehen hatten. Lange hielt er mit kräftigem Druck ſeine
Hand umſchloſſen, und als Harald ihn verließ, durfte
er die Ueberzeugung mit ſich fortnehmen, daß er auf
Erden nie einen treueren und zuverläſſigeren Freund
haben würde, als er ihn an ſeinem Oheim gewonnen.
Und noch einen andern Beſuch empfing Horſt von
Bruchhauſen an dieſem nämlichen Tage, den Beſuch
eines jungen ſtrahlenden Brautpaares, das ihn als
den eigentlichen Urheber ſeines Glückes betrachtete und
ihm kein Hehl aus ſeiner innigen Dankbarkeit machte.
Mit leuchtenden Augen ſprach Doktor Rudolf
Ber=
ringer von ſeinen großen Zukunftsplänen, deren
Ver=
wirklichung jetzt, nach dem Erwerb des Rhinower
Vor=
werkes, keine Hinderniſſe mehr im Wege ſtanden, und
Irene, die ihr holdes Köpfchen zärtlich an ſeine
Schulter geſchmiegt hatte, hörte ihm voll ſo
an=
dächtiger Bewunderung zu, daß Horſt die beruhigende
Gewißheit gewann, ſie würde es ſicherlich niemals
be=
reuen, die Gattin eines ſchlicht bürgerlichen
Indu=
ſtriellen geworden zu ſein.
Seinen Bruder und ſeine Schwägerin aber ſah
Horſt nicht wieder. Zu wiederholten Malen hatte
Ewald brieflich bei ihm angefragt, ob er ihn beſuchen
dürfe, ſich perſönlich nach ſeinem Befinden zu
er=
kundigen, aber der Kranke hatte ihm jedesmal eine
ablehnende Antwort zugehen laſſen.
Sei verſichert, daß ich keinen Groll gegen Dich
oder gegen Deine Gattin hege, ſchrieb er ihm das
letzte Mal, aber auch der beſte Wille und der feſteſte
Vorſatz könnten uns nicht dazu verhelfen, geſchehene
Dinge aus unſerm Gedächtnis zu tilgen. Wie
ge=
ſpenſtige Schatten würden ſie bei jeder Begegnung
zwiſchen uns ſtehen und das freundliche Wort, das
wir vielleicht ſchon auf den Lippen hatten, in Unmut
und Bitterkeit verkehren. Es hat ſich ja nun alles
ſo ganz anders geſtaltet, als ich es bei meiner
Heim=
kehr geplant hatte; aber ich bin der Meinung, daß
das allmächtige Schickſal es ſo um vieles beſſer
ge=
macht hat, als ich es hätte machen können. Der
Himmel hat Dich mit zwei vortrefflichen Kindern
geſegnet, und wie Dein wackerer Sohn auf der ererbten
Scholle den Namen Bruchhauſen wieder zu Ehren
bringen wird, ſo wird Dein liebes Töchterlein zu
ihrem Teile dazu beitragen, jene überlebten Vorurteile
zu erſchüttern, die ſich heute noch ſo vielfach einem
gedeihlichen Zuſammenwirken der verſchiedenen
Ge=
ſellſchaftsklaſſen entgegen ſtellen und dadurch der
Allgemeinheit einen ſchweren Schaden zufügen. Wir
beide können beruhigt vom Schauplatz abtreten, wenn
unſer Stündlein kommt, und können uns mit dem
Bewußtſein tröſten, daß wir nach manchem Jrrtun
und mancher Verfehlung doch zuletzt noch wieder
gut gemacht haben, was gut zu machen war. Mit
einem freundlicheren Eindruck, als ich es noch vor
kurzem für möglich gehalten hätte, werde ich
dem=
nächſt die alte Heimat verlaſſen. Weshalb ſollte ich
ohne zwingende Rot dieſen Eindruck durch eine
noch=
malige Begegnung gefährden, die nur trübe
Erinne=
rungen neu beleben und halb vernarbte Wunden wieder
aufreißen könnte!
Schluß folgt.
Nummer 100,
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 30. April 1903.
Sette 3.
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I. Beilage
gum Darmſtädter Tagblatt.
N 100.
Donnerstag, den 30. April.
1903.
Roon.
Zu ſeinem hundertjährigen Geburtstage.
30. April 1803.
Von Ferdinand Roeſchke.
Machbruck verboten.
„Er war das leuchtende Vorbild eines
preußi=
ſchen Soldaten; — in dieſe Worte faßt einer der
Biographen den Hauptinhalt des Lebens des Grafen
Albrecht v. Roon, des preußiſchen Kriegsminiſters
und Generalfeldmarſchalls, des Reorganiſators des
preußiſchen, nein, man kann wohl ſogar ſagen des
deutſchen Heeres zuſammen; aber Albrecht v. Roon
war mehr als nur das Vorbild für einen Soldaten.
Seine treue Pflichterfüllung bis ins hohe
Greiſen=
alter hinein, ſeine liebenswürdige Beſcheidenheit, die
er ſich bewahrt hatte, als er bereits auf den Höhen
der Menſchheit thronte, können vorbildlich für
jeder=
mann bezeichnet werden.
Indeſſen, heute am hundertjährigen Gedenktage
ſeiner Geburt, brauchen wir weniger von ſeinen
Verdienſten zu reden, die in die ehernen Tafeln der
Geſchichte eingegraben ſind für alle Zeiten, denn er
gehörte neben Bismarck und Moltke zu der heiligen
Dreizahl jener Helden, die den deutſchen Fürſten die
deutſche Einheik auf dem blrtigen Felde der Ehre
ſchmieden halfen, nein, wir wollen uns ſeiner nur
dankbar erinnern.
Albrecht Theodor Emill v. Roon wurde am
30. April 1803 zu Pleushagen bei Kolberg in
Pommern geboren als Sohn eines königlich
preußi=
ſchen Leutnants a. D. und herzoglich=
braunſchweigi=
ſchen Kammerjunkers, der ſich nach dem genannten
Rittergut zurückgezogen hatte. Albrecht war der
jüngſte Sohn aus ſeiner dritten Ehe mit Ulrika von
Borke, aber er war der einzige Sohn, denn wie
Herr v. Roon ſeine beiden erſten Frauen durch den
Tod verloren hatte, ſo waren ihm auch die Kinder
ſämtlich geſtorben. So verlebte Albrecht eine
ein=
ſame Jugend, die auch noch durch die Kriegsnöten des
Jahres 1807 ſehr geſtört wurde. Als der Knabe 8
Jahre alt war, ſtarb der Vater, und die Witwe zog
mit dem Knaben zu ihrer Mutter, der verwitweten
Majorin v. Borke, nach Altdamm, wo Albrecht
nun=
mehr auch Unterricht genießen konnte, was in dem
einſamen Pleushagen nicht möglich geweſen war.
Roon kam, nachdem er noch mit ſeiner Mutter im
Hauſe eines edlen Freundes der Familie in Altdamm
geblieben war, im November 1816 ins Kadettenhaus
nach Kulm, wo Albrecht v. Roon frühzeitig
ein=
ſolche Befähigung zeigte, daß, als der Direktor,
Major v. Woyna, eine Ehrentafel im Juni 1818
ſtiftete, der Unteroffizier v. Roon an erſter Stelle
verzeichnet wurde. Bald darauf verließ Roon das
Kulmer Inſtitut, um im Berliner Kadettenhauſe die
weitere Ausbildung zu genießen; in ſeinem Zeugnis
ſtanden die Worte des Direktors: „Er verſpricht
unendlich viel.: Am 9. Januar 1821 wurde er
mit einem Patent vom gleichen Tage als
Sekonde=
leutnant zum 14. Infanterieregiment verſetzt, das
damals in Stargard in Pommern ſtand. Roons
Perſönlichkeit war auffallend ſtattlich; er maß 5 Fuß
10 Zoll.
Sehr bald darauf verlor er die Mutter, welche
ſeit Jahren von einer Gemütskrankheit befallen war,
die den letzten Reſt des Vermögens aufgezehrt hatte.
So war er auf ſeinen Sold allein angewieſen. Er
meldete ſich zur allgemeinen Kriegsſchule nach Berlin,
zu welcher er nach gut beſtandenem Examen im
Jahre 1824 einberufen wurde. Nach mehrfachen
Verſetzungen ward er dann im Jahre 1828 als
Er=
zieher beim Kadettenhauſe in Berlin einberufen, und
damit beginnt die wiſſenſchaftliche Periode im Leben
Roons. Hier wirkte als Studiendirektor der
be=
rühmte Geograph Karl Ritter, einer der
hervor=
ragendſten Gelehrten ſeiner Zeit, der bei der
Kriegs=
ſchule der Lehrer Roons geweſen war und dort ſchon
deſſen Begabung erkannt hatte. Er ward von
her=
vorragendem Einfluß für die Geiſtesentwickelung
Roons. Zwiſchen Ritter und Roon entſtand ein
inniges Freundſchaftsverhältnis; jener bezeichnete
dieſen als denjenigen Schüler, welcher wie kein
an=
derer mit gleicher Tiefe in ſeine Ideen eingedrungen
ſei und ließ Noon, als er, Ritter, wegen
Arbeits=
überhäufung ſeine geographiſchen Vorträge nicht
fort=
ſetzen konnte, ſeine Disziplin fortführen und
veran=
laßte ihn auch, ein paar Lehrbücher für den
geogra=
phiſchen Unterricht herauszugeben, zu deren erſtem
Ritter ſogar das Vorwort ſchrieb.
Am 20. Juli 1831 wurde Roon Premierleutnant
und trat ein Jahr ſpäter zu ſeinem Regiment zurück.
Im Jahre 1833 wurde er jedoch wieder der
mili=
täriſchen Wiſſenſchaft zurückgegeben, indem er zum
topographiſchen Bureau in Berlin kommandiert
wurde und im Jahre 1835, ohne die ſonſt übliche
dreijährige Prüfungszeit, zum großen Generalſtabe,
wo er zunächſt mit Vorträgen an der Allgemeinen
Kriegsſchule betraut wurde, in der er über Taktik
und Geographie, las. Seine erſte, praktiſche
Generalſtabstätigkeit, eine Rekognoszierungsreiſe nach
Schleſien, führte ihn in das Haus eines weitläufigen
Verwandten, des Predigers Rogge zu Groß=Tinz
bei Liegnitz, deſſen Tochter bald darauf Roons Gattin
wurde.
Wir können hier natürlich nicht umſtändlich alle
Einzelheiten der reichen militäriſchen Karriere Roons
aufzeichnen. Aus derſelben ſeien hier nur die
Haupt=
momente erwähnt. Im Jahre 1843, — er war
in=
zwiſchen zum Major befördert, - ward ihm der=
Unterricht des Prinzen Friedrich Karl von Preußen
in der Geographie und Taktik übertragen, und er
ward dann dieſes Prinzen militäriſcher Begleiter,
auch während deſſen Studienzeit in Bonn und deſſen
Reiſen durch die Rheinprovinz. Belgien, Frankreich,
die Schweig und Italien. Als Roon dann im Jahre
1848 zum Generalſtabe zurücktrat, wurde er zum
Chef des Generalſtabs vom VIII. Armeekorps
er=
nannt und wohnte dem badiſchen Feldzuge vom Jahre
1849 bei. Im nächſten Jahre wurde er zum
Kom=
mandeur des 33. Regiments, 1851 zum Oberſten
befördert. Im Jahre 1856 erhielt er das Kommando
der 20. Infanteriebrigade in Poſen und im Jahre
1858 das der 14. Diviſion in Düſſeldorf. Als dann
durch die Erkrankung des Königs Friedrich
Wil=
helm IV. der Prinz Wilhelm von Preußen, der
ſpätere Kaiſer, als Prinzregent die Leitung der
Staats=
geſchäfte übernahm, wurde dem Generalmajor von
Roon von dieſem die Aufforderung zu teil, eine
Denkſchrift über eine eventuelle Reorganiſation der
Armee auszuarbeiten. Roons Arbeit über die Schäden
der Wehrverfaſſung und die notwendigen
Verbeſſe=
rungen derſelben erregten die Aufnerkſamkeit ſeines
hohen Auftraggebers, der ihn in die Kommiſſion zur
Beratung über die Heeresreorganiſation berief.
Nach dem Rücktritt des Kriegsminiſters von
Bonin wurde ſodann Albrecht von Aoon am 5.
De=
zember 1859 zum Kriegsminiſter ernannt und im
Jahre 1861 auch mit dem Portefeuille des Marine=
miniſteriums betraut. Die nunmehr von ihm
voll=
zogene Reorganiſation des Heeres hatte es auch zur
Folge, daß er die Reformen im preußiſchen
Abgeord=
netenhauſe vertrat, wobei er ein nicht gewöhnliches
Rednertalent entwickelte. Dank ſeiner glänzenden
Durchführung aller von ihm angeſtrebten Reformen
vollzog ſich die Mobilmachung zum Kriege von 1866
ohne jede Störung; am 3. Mai 1866 wurde die
Kriegsbereitſchaft, wenige Tage darauf die
Mobil=
machung verkündet, und am 5. Juni ſtanden 8½
Armeekorps operationsfähig an der böhmiſchen und
ſächſiſchen Grenze; im weſtlichen Deutſchland wurde
eine Weſtarmee zuſammengezogen, ein Reſervekorps
konzentrierte ſich in Berlin.
Am 8. Juni wurde Roon zum General der
In=
fanterie befördert, am 30. ging er im Gefolge nach
dem Kriegsſchauplatz ab, wo er am 3. Juli der
Schlacht von Königgrätz beiwohnte. Und in der
gleichen Weiſe bewährte ſich Roons fortgeſetzte
Reor=
ganiſationstätigkeit im deutſch=franzöſiſchen Kriege,
den er wieder im Hauptquartier des Königs
mit=
machte, und mitten in den Unruhen des Krieges
feierte er am 9. Januar 1871 zu Verſailles ſein
50jähriges Dienſtjubiläum, bei welcher Gelegenheit
ihm König Wilhelm ſein Porträt ſandte mit einem
warm empfundenen Glückwunſchſchreiben.
Am 16. Juni, dem Tage des Einzuges der
Truppen in Berlin, erfolgte die Erhebung Roons
in den erblichen Grafenſtand. Aber noch am 31.
Dezember 1871 legte Graf Roon das
Marinemini=
ſterium nieder; ſeine Geſundheit war längſt
unter=
graben, und nur ſeine Energie hatte ihn noch die
Strapazen des Krieges ſiegreich überwinden laſſon.
Später, als Fürſt Bismarck vorübergehend das
Prä=
ſidium des preußiſchen Staatsminiſteriums
nieder=
legte, wurde Graf Roon am 1. Januar 1878 unket
gleichzeitiger Ernennung zum Generalfeldmarſchall
zum Präſidenten des Miniſteriums ernannt. Da
mußte er von neuem ſeine Entlaſſung exbitten; ein
Urlaub hatte ihm nicht die exhoffte Kräftigung
ge=
bracht, und ſchweren Herzens ertattk ihm Kaiſer
Wilhelm am 9. November die erbetene Entlaſſung
Von da ab lebte er zumeiſt auf ſeinen Güterh
Neuhof bei Koburg und Krobnitz bei Görlitz, die ex
aus den ihm nach den Kriegen zu teil gewordenez
Dotationen erworben hatte. Nur hin und wiedez
kam er nach Berlin, um an den Beratungen des
Herrenhauſes teilzunehmen, in das er nach ſeinek
Entlaſſung auf Lebenszeit berufen war. Bet einem
dieſer Aufenthalte in Berlin erkrankte er im Februax
1879 in Berlin, wo er im Hotel de Rome, gegenz
über dem kaiſerlichen Palais, Wohnung genommeſt
hatte. Und hier ſtarb er am 23. Februax 1879,
nachdem wenige Tage zuvor ſein greiſer kaiſerlicher
Freund und Gönner perſönlich zu ihm
herüberge=
kommen war, um von ſeinem treuen Diener Abſchied
zu nehmen. Kaiſer Wilhelm urdnete am Tage nach
dem Tode des verdienſtvollen Mannes eine
allge=
meine Heerestrauer an, und nach einer Trauerfeier
in der Garniſonkirche ward die ſterbliche Hülle des
Feldmarſchalls nach Krobnitz überführt, wo ſie in
der Familiengruft beigeſetzt wurde.
Ihm zu Ehren erhielt im Jahre 1889 durch
Kaiſer Wilhelm I. das oſtpreußiſche Füſilierregimenk
Nr. 33 den Namen „=Füſilierregiment Graf Roon;
auch trägt ein Fort bei Poſen ſeit 1864 ſeinef
Namen. In Görlitz aber ward dem verdienſtvolleſ
Reorganiſator des Heeres ein S-ndbild errichtet.
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im Sitzungsſanle des Rathauſes um Markt dahier ſtattfindenden
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des Vereins ergebenſt eingeladen.
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Herrn Dr. Glüſſing.
b. Erledigung der ſatzungsgemäßen Geſchäfte, und zwar:
1) Rechnungsablage. 2) Rechenſchaftsbericht des Geſchäftsführers.
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ſollte auf den Rat des Arztes hören und beim
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ſchreibt 3. B. ein bekannter Argt: „Bei
meinem Kindchen ſ3. 3.¼ Jahr alt wegen
oberflächlicher Hautſchrunden ꝛc. zu
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Vorzüge dieſer Fabrikate wurden noch in der hygieniſchen
Abteilung der Verſammlung „deutſcher Naturforſcher und
Aerzte in Hamburg; durch Vortrag anerkennend be=
8or111
ſprochen.
Die Ergebuiſſe der Volkszählung von
1900.
Die endgültigen Ergebniſſe der
Säkularvolks=
zählung ſind vom Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amte
veröffentlicht worden. Einzelne Abſchnitte des
Volkszählungswerks ſind in den reichsamtlich
heraus=
gegebenen Statiſtiſchen Vierteljahrsheften als
vor=
läufige Veröffentlichung enthalten. Doch erhält man
einen vollſtändigen Ueberblick über Stand und
Wachstum und ſonſtige Verhältniſſe der deutſchen
Bevölkerung erſt durch Studium der jetzt vorliegenden
Bände, zumal die Statiſtiſche Zentralſtelle im
Hin=
blick auf die überragend große Bedeutung der
Zählung an der Wende des Jahrhunderts
an=
erkennenswerte Sorge getragen hat, Vergleiche mit
früheren Zählungsergebniſſen des vergangenen
Säku=
lums und mit denen von anderen Kulturländern
anzuſtellen. Aus dem Inhalt geben wir das
Nach=
ſtehende wieder:
Am 1. Degember 1900 zählte das Deutſche Reich
rund 565 Millionen Einwohner 104 auf den
Quadratkilometer. Vergleicht man die Bevölkerungsziffer
des Reichs mit der anderer wichtiger Kulturſtaaten, ſo
ergibt ſich, daß, abgeſehen von China und Britiſch=
Indien, lediglich Rußland und die Vereinigten Staaten
von Amerika eine größere Einwohnerzahl als
Deutſch=
land aufzuweiſen hatten. Auf das europäiſche Rußland
entfallen nach der Zählung von 1897 rund 106 Millionen,
auf die Vereinigten Staaten nach dem Zenſus von 1906
rund 76 Milliönen Einwohner. Die übrigen Länder
folgen, obwohl ihre räumliche Ausdehnung der deutſchen
zum Teil ziemlich nahe kommt, erſt im weiten Abſtande.
Insgeſamt ſind 10 Großſtaaten mit mehr als je 30
Millionen Einwohner zu verzeichnen, die zuſammen
rund 12 Milliarden Bewohner tragen. und zwar der
Reihe nach: China 426 Millionen, Britiſch=Indien 294.
Rußland 128. Vereinigte Staaten 76, Deutſchland 56.
Japan 46. Oeſterreich=Ungarn 45. Großbritannien und
Irland 41, Frankreich 39 ünd Italien 32. Das Deutſche
Reich gehört zu den Ländern mit der ſtärtſten
natür=
lichen Volksvermehrung. In dem
fünf=
jährigen Zeitraum zwiſchen den beiden letzten Zählungen
wuchs ſeine Vevölkerung um 78 Prozent. Das
Wachs=
tum iſt damit progentual faſt doppelt ſo ſtark
ge=
worden, als es in dem erſten Jahrfünft nach der
Reichs=
gründung war.
Sehr bemerkenswerte Ruſſchlüſſe werden durch die
vorliegende Statiſtik über die Vinnenwanderung
gegeben, deren Strom ein ganz gewaltiger geworden iſs.
Der preußiſche Oſten hat in fünf Jahren faſt eine halbe
Million Menſchen an andere Landesteile abgegeben.
Vor allen Dingen äußert ſich die Verſchiebung in dem
wechſelnden Verhältnis zwiſchen ſtädtiſcher und ländlicher
Bevölkerung. Die ländlichen Gemeinden bis zu 2000
Einwohnern bargen im Jahre 1900 nicht mehr die
Hälfte der Geſamtbevölkerung; 5435 Prozent wohnten
in Gemeinden von mehr als 3000 Einwohnern, die im
ſtatiſtiſchen Sinn als ſtädtiſch bezeichnet werden. Im
Jahre 1895 hielten ſich Stadt und Land noch faſt genau
Selte 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 30. April 1903.
Rummer 100.
das Gleichgewicht. Die Verſchiebung vollzog ſich
durch=
weg zu Gunſten der Groß= und Mittelſtädte. wogegen
die Land und Kleinſtädte an prozentualem Anteil nichts
gewonnen haben. Von der Bevölkerung entfallen heute
ge 12 bis 13 Prozent auf die drei Gruppen der Land=
Klein= und Mittelſtädte und 16 Progent auf die 33
Groß=
ſtädte von mehr als ie 100 000 Einwohnern. Im Jahre
1871 wohnten noch 64 Prozent der Bevölkerung in
länd=
lichen Gemeinden, 1890 nur noch 53, und jetzt 457. Die
abſolute Zahl der Bevölkerung in den
länd=
lichen Gemeinden hat ſeit 1871 nicht den geringſten
Fortſchritt erfahren. Die Landbevölkerung iſt auf 26
Millionen ſtehen geblieben, neuerdings ſogar etwas
ge=
ſunken, die Stadtbevölkerung dagegen in dem
gleichen Zeitraum von 148 auf 306 Millionen geſtiegen,
hat ſich alſo reichlich verdoppelt.
Auch die konfeſſionellen Verhältniſſe
Deutſchlands überhaupt mit ſpezieller Berückſichtigung der
beiden Hauptbekenntniſſe, erſtere ſowohl nach
geographi=
ſchen Kleinbezirken als im internationalen Lichte, haben
eingehende textliche Beachtung gefunden. Von
außer=
ordentlichem Intereſſe iſt die Betrachtung der
Sprachen=
verhältniſſe im Reich auf Grund der Erhebungen
über die Mutterſprache. Es geht aus dieſen hervor, daß
von den 56 Millionen Einwohnern 52 Millionen die
eutſche Mutterſprache haben; 253000 der
Reichsbevölke=
rung ſprechen deutſch und eine fremde Sprache, und 42
Millionen haben eine fremde Mutterſpruche, davon 3
Millionen die polniſche. Zum erſtenmale ſind die
außer=
halb des Reichsgebiets befindlichen Deutſchen, beſonders
die in den Schutzgebieten in die Zählung mit
einbezogen; durch ihre Zahl wird die
Bevölkerungs=
giffer von 564 Millionen um weitere 12 Millionen
er=
höht.
König Ednard in Nom.
Bei dem Feſtmahl, das am Dienstag abend
im Quirinal ſtattfand, brachte König Viktor
Emanuel folgenden Trinkſpruch in italieniſcher
Sprache aus:
„Eurer Majeſtät, die wir heute das Glück haben,
als unſeren Gaſt zu ſehen, entbiete ich mit innerſter
Vefriedigung meinen Gruß. Seit den entfernteſten
Zeiten entwickelten ſich herzliche Beziehungen zwiſchen
meinen Vorfahren und den Herrſchern, die Eurer
Majeſtät auf ihrem ruhmreichen Throne vorangegangen.
In der näher liegenden Zeit, während der denkwürdigen
Regierung der Königin und Kaiſerin Viktoria, Ihrer
ver=
ehrten Mutter, in dem Augenblicke. da inmitten ernſter
Ereigniſſe Italiens Geſchicke der Entſcheidung
entgegen=
ceiften, hatte Italien England beſtändig auf ſeiner Seite,
im Glück wie im Unglück. Jetzt ruft die Gegenwart Ew.
Majeſtät die alten und neuen Erinnerungen wach,
Er=
innerungen, die mir und dem Lande heilig ſind. Möge
zwiſchen beiden Kronen und Völkern die beſtehende
Freundſchaft ewig währen und immer feſter werden.
Mit dieſem Wunſche und in dieſem Glauben wünſche ich
der großen britiſchen Nation alles Glück und trinke auf
das Wohl Ew. Majeſtät, Ihrer Majeſtät der Königin
und Kaiſerin und der geſamten Familie.”
Die Muſik ſpielte die engliſche Nationalhymne.
König Eduard erwiderte in engliſcher Sprache:
Eure Maieſtät wollen mir geſtatten, meinen
auf=
richtigen und lebhaften Dank auszuſprechen für die ſo
liebenswürdigen Worte, mit denen Eure Majeſtät meine
Geſundheit ausbrachten. Ich kann Cure Majeſtät
ver=
ſichern, daß es mir ſehr angenehm war, wieder nach
Rom zu kommen und Ihnen einen Beſuch
abzu=
ſtatten. Ich hege das volle Vertrauen, daß die Gefühle
gegenſeitiger Freundſchaft. die ſeit, ſo langer Zeit
zwiſchen meinem Lande und dem Ihrigen beſtehen,
niemals aufhören werden. Alle beide lieben wir die
Freiheit und die freiheitlichen Einrichtungen, und mit
dieſen großen Zielen vor uns, ſind wir zuſammen auf den
Wegen der Ziviliſation und des Fortſchritts
einher=
geſchritten, gleichzeitig beſtrebt, den allgemeinen Frieden
aufrechtzuerhalten. Es iſt nicht lange her, daß wir Seite
an Seite kämpften, und wenn ich auch der Zuverſicht
bin, daß die Gelegenheit dazu nicht wiederkehren wird,
ſo habe ich doch die Gewißheit, daß wir ſtets vereint
ſein werden für die Sache der Freiheit und der
Zivili=
ſation. wie für das allgemeine Wohl und die
Wohl=
fahrt der Völker. Euere Majeſtät wollen geſtatten, daß
ich Ihnen nochmals für die herzlichen Worte danke,
beſonders auch für den rührenden Hinweis auf das
Andenken meiner geliebten Mutter und für die
liebens=
würdigen Worte, mit denen Sie der Königin Alexandra
und der übrigen Mitglieder meiner Familie gedachten.
Auch danke ich Eurer Majeſtät und der Königin für
die warme Aufnahme, die mir von Ihnen und Ihrem
Volke von der Ankunft an zuteil wurde, eine Aufnahme,
die ich niemals vergeſſen werde. Ich trinke auf die
Geſundheit Eurer Majeſtät und Ihrer Majeſtät der
Königin.”
Die Feſtvorſtellung im Argentina=Theater
anläßlich der Anweſenheit des Königs von England
nahm einen glänzenden Verlauf. König Eduard,
König Viktor Emanuel und Königin Helene trafen
gegen 10½ Uhr im Theater ein und wurden von
der Menge mit lauten Zurufen begrüßt. König
Eduard, in Admiralsuniform, hatte der Königin
Helene den Arm gereicht. Als die Herrſchaften in
der Loge erſchienen, ſpielte die Muſik y60d save
the Kinge und hierauf die italieniſche Hymne. Lauter
Beifall erſcholl, als die Muſik geendet hatte.
Deutſches Reich.
— Nach Rom begleiten den Kaiſer u.a. der
Reichskanzler Graf Bülow und Generalfeldmarſchall
Graf Walderſee.
- Wie die, Nat=ib. Korreſp.' aus den Kreiſen
der Sachverſtändigen vernimmt, herrſcht in der
Kommiſſion zur Beratung der, Reform
der Strafprozeßordnung allſeitig große
Be=
friedigung über die Art, wie die Arbeiten fortſchreiten.
Die Debatten werden ſehr ſachlich und friedlich ()
geführt. Einſtweilen freilich handelt es ſich nur erſt
um die erſte Leſung der wichtigen Fragen. Die
Ab=
ſtimmungen, welche ſtattfinden, ſind noch keine
end=
gültigen, und das mehrfach hervorgetretene
Abſtim=
mungsverhältnis von 15 zu 11 iſt weder als ein
konſtantes, noch als ein ſolches anzuſehen, welches
als ein bleibendes bezeichnet werden könnte. Erſt
im Herbſt, bei der zweiten Leſung, wird ſich eine
Klärung der Anſichten ſoweit herausgebildet haben,
daß den dann vorzunehmenden Abſtimmungen eine
größere Bedeutung wird beigemeſſen werden können.
edenfalls aber ſieht man in der Kommiſſion dem
Fortgange der Beratungen mit einem Vertrauen
ent=
gegen, das eine weitgehende Bürgſchaft dafür bietet,
es ſei mit der Anbahnung dieſer Sachverſtändigen=
Erörterungen über eine wichtige Reformfrage das
Richtige zur rechten Zeit getroffen worden.
— Der Landesausſchuß für Elſaß=
Lothringen nahm nach längerer Debatte den
Antrag Krafft und Genoſſen an, welcher lautet: „Der
Landesausſchuß wolle beſchließen, die Landesregierung
zu erſuchen, der Reichsregierung folgenden Wunſch
zu unterbreiten: Der Elſaß=Lothringiſche
Landes=
ausſchuß ſpricht den Wunſch aus, 1) daß die
Ver=
faſſung des Deutſchen Reiches, bezw. das Reichsgeſetz.
betreffend die Verfaſſung und Verwaltung Elſaß=
Lothringens dahin abgeändert werde, daß der
Reichs=
tag als geſetzgeberiſcher Faktor für Elſaß=Lothringen
ausgeſchaltet und daß dementſprechend 2) dem
Landes=
ausſchuß die Befugniſſe und Stellungnahme eines
Landtages für Elſaß=Lothringen erteilt werden, 3) daß
bei den Beratungen der elſaß=lothringiſchen
Ange=
legenheiten im Bundesrate die drei vom Landesherrn
zu ernennenden Vertreter Elſaß=Lothringens zur
Ab=
ſtimmung berechtigt ſeien. In der Debatte hatte ſich
die Regierung nicht geäußert. Nach der Annahme
des Antrages erklärte Staatsſekretär v. Köller, er
werde dem Wunſche des Hauſes gemäß den Beſchluß
an der kompetenten Stelle der Reichsregierung, d. h.
1
dem Reichskanzler vorlegen.
Ausland.
— Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus
ver=
handelte am Dienstag über die Dringlichkeitsanträge
betr. Kündigung des ſerbiſchen
Handels=
vertrages. Miniſterpräſident Körber erklärte,
durch die ſofortige Kündigung des ſerbiſchen
Handels=
vertrages würde eine proviſoriſch nicht auszufüllende
Lücke in den ſonſt geſchloſſenen Kreis der
Handels=
verträge in dem Augenblick geriſſen werden, wo ſich
die Regierung mit der Vorbereitung von
Handels=
verträgen unter gleichzeitiger Wahrung der
landwirt=
ſchaftlichen und induſtriellen Intereſſen befaſſe. In
einer ſo kritiſchen Zeit ſei es notwendig, zunächſt
mit denjenigen Staaten zu Handelsverträgen zu
gelangen, deren Verhalten gegenüber der Monarchie
auf den geſamten zukünftigen handelspolitiſchen Kurs
wirken müſſe. Die neue mit den ausländiſchen
Staaten anzubahnende Verſtändigung werde ſich
ſelbſtverſtändlich auch auf Serbien beziehen, könne
aber erſt dann verſucht werden, wenn die
erforder=
liche autonomiſche Grundlage hierzu gewonnen ſein
werde. Die Beantwortung der Frage, ob die
aus=
wärtige politiſche Lage die Kündigung des ſerbiſchen
Handelsvertrags, nicht gerade als ausgeſchloſſen
erſcheinen laſſe, müſſe er daher dem Hauſe überlaſſen.
Hierauf wurde die Verhandlung abgebrochen.
— Präſident Loubet beſuchte am Dienstag
morgen die Anſiedlungen in Hammam=Lif und
Umgegend. Den Abordnungen, die er dabei empfing,
ſprach der Präſident ſich ſehr befriedigt über die
Ergebniſſe aus, die in Tuneſien unter dem
fran=
zöſiſchen Schutze erzielt worden ſeien. Er ſchreibt
dieſe Erfolge dem guten Einvernehmen zwiſchen der
franzöſiſchen Regierung und der Verwaltung des
Beys zu, ſowie der Achtung der Anſiedler vor den
Gebräuchen der Eingeborenen. Um 12 Uhr folgte
der Präſident einer Einladung des Beys zu einem
Frühſtück von 50 Gedecken. Auf einen Trinkſpruch
des Beys dankte Herr Loubet mit der Verſicherung,
der Bey würde in Frankreich eine ebenſo herzliche
Aufnahme finden, wie er, der Präſident, ſie in
Tunis gefunden habe. Am Nachmittag beſuchte der
Präſident mehrere Wohltätigkeitsanſtalten und legte
den Grundſtein zu einem Altersheim für Eingeborene
und zu einer Gewerbeſchule.
- Im engliſchen Oberhauſe führte Lord
Landsdowne in Beantwortung einer Anfrage über
die Vorgänge im Somalilandeaus. General
Manning ſei angewieſen worden, einen ausführlichen
Bericht über die dortige Lage abzuſtatten. Auf eine
von Spencer geſtellte Anfrage, betreffend die
Man=
dſchurei=Angelegenheiterwidert Landsdowne,
die Regierung widme der Angelegenheit ernſte
Auf=
merkſamkeit, es beſtänden aber noch einige Zweifel
über die wirklichen Tatſachen. Die Regierung ſei
bemüht, dieſe Zweifel aufzuklären und hoffe, Spencer
würde ihn nicht zur Abgabe von Informationen
drängen. Die Angelegenheit betreffe mehrere Mächte,
es wäre deshalb nicht angängig, daß, während noch
ein Austauſch von Mitteilungen ſtattfände, irgendeine
Erklärung abgegeben würde. Er fürchte nicht, daß
er lange zum Stillſchweigen gezwungen ſein würde,
das er gegenwärtig genötigt ſei, zu beobachten.-
Im Unterhauſe fragte William Redmond an, ob
der Wunſch der engliſchen Regierung nach einem
allgemeinen Uebereinkommen unter den Mächten betr.
die Einſchränkung der Flotten=Ausgaben
den Mächten amtlich mitgeteilt worden ſei.
Premier=
miniſter Balfour erwidert, die Anſichten der
Regie=
rung ſeien im Parlamente öffentlich zum Ausdruck
gelangt, daher ſei es nicht als notwendig erachtet
worden, den europäiſchen Mächten darüber eine
far=
melle Mitteilung zu machen. Soweit die Regierung
jetzt unterrichtet ſei, glaube ſie nicht, daß durch eine
ſolche Mitteilung irgend etwas gewonnen würde.
- Die „Ruſſ. Telegr.=Agenturs meldet: Die
telegraphiſchen Nachrichten über neue Bedingungen,
die Rußland für die Räumung der
Man=
dſchurei geſtellt haben ſoll, ſind nichts als Erfindung.
In den Abſichten Rußlands bezüglich der Räumung
der Mandſchurei iſt keine Aenderung eingetreten.
Der bevorſtehende Meinungsaustauſch mit der
chine=
ſiſchen Regierung kann nur auf Mittel Bezug haben,
die Ordnung und Ruhe nach dem Abmarſche der
kaiſerlichen Truppen aus dieſem Gebiete zu ſichern.
Rußland hat durchaus nicht die Abſicht, dem
aus=
ländiſchen Handel Hinderniſſe in den Weg zu legen.
— Aus Peking wird gemeldet: Der ruſſiſche
Geſandt=
erklärte gelegentlich einer Unterredung, die Wirkung
der Vorſtellungen Japans und der übrigen
Mächte würde ſein, daß die leitenden Staatsmänner
in Petersburg ſich dahin ſchlüſſig machen würden,
die drei mandſchuriſchen Provinzen Rußland
einzu=
verleiben.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 28. April.
Joſephund ſeine Brüder=
W.I. Es ſcheint hier gewiſſermaßen traditionell
ge=
worden zu ſein, daß die am Schluſſe der Saiſon zum
beſten des Hofchorperſonals alljährlich veranſtaltete
Vor=
ſtellung bei ſchlecht beſuchtem Hauſe ſtattfindet, obwohl
man doch eher das Gegenteil erwarten könnte. Auch bei
der heutigen Vorſtellung waren der Sperrſitz und der
erſte Rang bedauerlicherweiſe nur ſchwach beſetzt. Die
Mehulſche Oper iſt ſeit einer Reihe von hren hier
nicht mehr gegeben worden; äußerlich die farbenprächtige
Entfaltung einer efſektvollen orientaliſchen Sgenerie
be=
günſtigend, iſt ſie inhaltlich und muſikaliſch faſt
aus=
ſchlietzlich auf den Empfindungston abgeſtimmt und alles
iſt Stimmung in ihr; dieſe, in richtiger Weiſe
zu erwecken und zu erhalten, iſt die Hauptaufgabe
der Darſteller, namentlich auch im geſprochenen Worte,
während die dramatiſchen Ssenen am Schluſſe der Oper
eine bei weitem leichtere Aufgabe ſtellen, da ſich ihre
Wirkung ſo zu ſagen von ſelbſt aus der Situation
er=
gibt. In der Rolle des yJoſeph; ſtand Herrn
Spe=
mann viel Wärme des Lons im Geſang ſowohl als
auch in der Sprache zu Gebote und er führte ſie,
allzu=
viel rhetoriſches Pathos glücklich vermeidend, mit
dar=
ſtelleriſchem Takt und beſtem geſanglichen Gelingen durch.
Herr Weber entfaltete in der eindrucksvollen
Dar=
ſtellung des von Gewiſſensbiſſen gepeinigten und
ver=
zweifelten Simeoni ein ebenſo ſicheres ſchauſpieleriſches
wie geſangliches Talent. Den greiſen Jakob verkörperte
Herr Koths mit milder Würde und paßte ſich auch
ſtimmlich dem Charakter der Partie gut an; dasſelbe
kann in Bezug auf die des „Benjamin: von
Fräulein Roediger geſagt werden, deren kindliche=
Organ einen hübſchen und natürlich wirkenden Gegenſatz
zu dem des alten Jakob bildete, der auch in der äußeren
Verkörperung beider zu tage treten muß und zu tage
trat. Die übrigen Rollen waren ebenfalls gut beſetzt
und das Zuſammenſpiel verſtändnisvoll und einheitlich.
Ghleichſam als wollte das Chorperſonal den Beweis
liefern, daß es als ein in der Oper künſtleriſch oft
aus=
ſchlaggebender Faktor auf ein höheres Maß von Intereſſe
Anſpruch erheben kann, erfreute es heute durch geradezu
muſtergiltige Leiſtungen. Die Inſgenierung hatte einen
der ſtimmungsvollen Aufführung der Oper angepaßten
Rahmen geſchaffen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
= Georg Anthes, der ehemalige ſächſiſche
Kam=
merſänger, hat ſeine an Enttäuſchungen reiche
Amerika-
fahrt abgebrochen und iſt nach Europa zurückgekehrt. An
der Peſter Oper, die nicht zum Bühnenverband gehört,
war es dem als vertragsbrücig Erklärten allein
mög=
lich, ein Unterkommen zu finden. In ſeine erledigt,
Dresdener Stelle iſt ſein Vorgänger in Peſt, der Tenoriſt
Burrian, eingerückt.
Kleines Feuilleton.
Eine varlamentariſche Weinprove,
an der auch die Miniſter Frhr. v. Rheinbaben, Frhr.
v. Hammerſtein und Möller teilnahmen, fand am letzten
Freitag im Reſtaurationsſaal des Abgeordnetenhauſes
ſtatt. Auf der Tagesordnung dieſer Sitzung ſtanden,
wie die „Rationalzeitung' ſchreibt. die erleſenſten Weine
des Rheingaus, die der Abo. Wolff=Biebrich in edier
Menſchenfreundlichkeit aus ſeinem ſich des beſten Leumunds
erfreuenden Keller zur Verfügung geſtellt hatte. Dem
Reichsweingeſetz werden die Teilnehmer an dieſer Sitzung
ewig dankbar ſein, denn nur dieſem verdanken ſie die
an=
genehmen Stunden. Wäre nämlich kein Reichsweingeſeß
eingebracht worden, ſo hätte dies Geſetz auch nicht a2
eine Kommiſſion verwieſen werden und es hätte alſo
keine Kommiſſionsſitzung ſtattfinden können. Hättg aber
keine Kommiſſionsſitzung ſtattfinden können, dau ätte
der Abg. Wolff=Biebrich auch nicht an einer
Kommiſſions=
ſitzung teilnehmen können. So aber nahm er an der
Kommiſſionsſitzung teil, und zwar nicht als einfacher
abſtimmender Abgeordneter, ſondern in derſchwerwiegenden
Eigenſchaft eines Weinſachverſtändigen für den Rheingou,
den Mainkreis und den Untertaunuskreis. Als ſolcher
trat er in der Kommiſſion dem Beſtreben entgegen, die
Durchföhrung des Weingeſetzes mehr zu beſchleunigen
nd erklärte, daß eine ſolche Beſchleunigung, wie ſie von
manchen Seiten gewünſcht wurde, nur ſchädlich wirken
könn. Ein gönzlich unwiſſendes Kommiſſionsmitglied
7a9te o3, die Frage aufzuwerſen, ob Herr Wolff auch
wirklich a1f dieſem Gebiet ſachverſtändig ſei. Jetzt aber
erſtrayte der ſo Angegriffene im bellſten Licht. Es
Lurdz beſegeſtellt, daß er einen der ſchönſten Weinkeller
am genzen Rhein beſibe. Als Herr Wolff ſah, wie bei
vieſe- Cöffnung die Geſichter der Kommiſſionsmitglieder
einen verlangenden, ſehnſuchtsvollen, teils auch einen
düſtern, reſignierten Ausdruck annahmen, konnte er nicht
widerſtegen. Er lud die Herren ein, vom Inhalt ſeine;
Kellers zu koſten. Flugs verließ auf ſeinen Befehl einz
Reihe von Flaſchen mit edlem Inhalt die dunklen
Räume ſeines kühlen Kellers, und bildete, wie geſagt,
jetzt den Gegenſtand des eifrigſten, froheſten Studiums
dreier Miniſter und eines Kreiſes von bevorgugten
Abgeordneten. Allgemein wurde freudig anerkannt,
daß die Weine wohl zu den beſten und edelſten
Gewächſen gehörten, die der geſegnete Rheingau
her=
vorgebracht yat, und der Keller des Herrn Wolff=Biebrich,
Rummer 100.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 30. April 1903
Sette 13.
I.W. Aus Johannesburg läßt ſich wenig
er=
freuliches berichten. Zu allem politiſchen Unglück. das
die Boeren betroffen hat, iſt eine furchtbare zrockenheit
eingetreten, unter der das Land unſagbar leidet. Die
Ernte iſt ſo gut wie vernichtet und Flüſſe und Quellen
ſind ſeit zwanzig Jahren zum erſten Mal ausgetrocknet.
Mancher Hof mußte daher verlaſſen werden, wollten ſeine
Bewohner nicht verdurſten. Die Leute, die nunmehr faſt
ſämtlich aus der Gefangenſchaft zurückgekehrt ſind, haben
h der Heimat nichts vorgefunden, was ihnen irgend
welche Ausſichten auf Lebenserwerb geben könnte. Dazu
kommt, daß allerlei Krankheiten unter dem Vieh
er=
ſchreckend aufräumen, ſo verlor General Dewet 3. B. in
einer Woche ſieben Pferde; auch können nur wenige das
von der „Rückkehrkommiſſion; zu verkaufende Vieh be=
Zahlen, da die Preiſe unerhört hoch ſind. Die früheren
„National Scouts; werden ſeitens der Regierung nur
als Lohnarbeiter betrachtet und ſind vielfachen Chikanen
ausgeſetzt. Mehrere Familien - etwa 20 an der
Zahl-
werden auf einem Hof untergebracht, wohnen in Zelten
und dürfen - unter Oberaufſicht — den Boden kultivieren.
Infolgedeſſen herrſcht allenthalben große Unzufriedenheit.
Die Verſuche, auf Madagaskar eine Voerenkolonie zu
gründen, ſind übrigens völlig geſcheitert.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog iſt geſtern
nachmittag 6 Uhr mit Sonderzug nach Mainz gejahren,
Um dem 4. Weingartner=Konzert der „Liedertafels
beizu=
wohnen. Nach dem Konzerte beabſichtigte Se. Königl.
Hoheit in der Wohnung des Herrn Geh.
Kommerzien=
rats Dr. Strecker, des Präſidenten der Liedertafel” das
Souper einzunehmen und um 10 Uhr 55 Min. die
Rück=
fahrt nach Darmſtadt anzutreten.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog
em=
pfingen geſtern den Generalleutnant 3. D. Korwan,
den Generalmajor v. Schmidt, Kommandeur der 25. Kav.=
Brigade, den Hauptmann v. Oidtman. Kompagniechef
im 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115. den Leutnant Riedeſel
Frhrn. zu Eiſenbach (Ludwigh vom 2. Großh. Drag.=Rgt.
Nr. 24, den Landgerichtsdirektor Zimmermann von
Mainz. die Kreisſchulinſpektoren Profeſſor Lucius von
Darmſtadt und Judith von Heppenheim a. d. V. den
ſtellvertretenden Direktor, der Heſſiſch=Thüringiſchen
Staatslotterie Dr. jur. Langrock, den Regierungsrat
Wolpert von Frankfurt, den Schulrat Müller von
Darm=
ſtadt, den Lehrer Grim von Mosbach, den Georg Krauß
und den Ernſt Jakob von Wetterfeld; zum Vortrag den
Staatsminiſter Rothe, den Juſtigminiſter Dr. Dittmar,
den Geh. Kabinettsrat Römheld.
- Ernennungen ꝛc. Se. Königl. Hoheit, der
Großherzog haben den Amtsrichter Ludwig Jonas
in Michelſtadt zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht
Groß=Gerau, den Gerichtsaſſeſſor Philipp Bechtold
aus Alzey zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht
Beer=
felden, beide mit Wirkung vom 4. Mai, den Oekonomen
an der Zellenſtrafanſtalt Butzbach Ernſt Muth zum
Verwalter am Gefängnis in Darmſtadt mit Wirkung
vom 15. Juli ernannt, - den von Sr. Erl. dem Grafen
zu Erbach=Fürſtenau auf die evangeliſche Pfarrſtelle zu
Ober=Moſſau, Dekanat Erbach, präſentierten
Pfarrver=
walter Karl Simon daſelbſt für dieſe Stelle beſtätigt
und dem Pfarrverwalter Heinrich Weiß zu
Wallern=
hauſen, Dekanat Nidda, die evangeliſche Pfarrſtelle
da=
ſelbſt übertragen.
W. S. Kunſtverein. Wegen Beendigung der
ſeit=
herigen und Auſſtellung der Lucas=Ausſtellung bleibt die
Kunſthalle vom 30. ds. Mts. bis 2. Mai einſchließlich
geſchloſſen.
Der vortragende Rat im Miniſterium des Innern,
Abteilung für öffentliche Geſundheitspflege und Lehrer
an der Techniſchen Hochſchule, Obermediginalrat Kraußer,
welcher in voriger Woche beim Abſteigen von der
elek=
triſchen Straßenbahn einen Fehltritt tat und dabei ein
Stück geſchleift wurde, ſo daß er ſchwere Verletzungen
er=
litt und operiert werden mußte, iſt infolge dieſes Unfalles
in der Nacht zum Mittwoch im 54. Lebensjahre geſtorben.
Das tragiſche Geſchick, dem der hochgeachtete Herr und
verdienſtvolle Veamte im beſten Mannesalter zum Opfer
gefallen iſt, erweckt allgemeinſte Teilnahme.
( Jubiläen. Der langjährige Vorſtand der
Gerichts=
ſchreiberei des Oberlandesgerichts in Darmſtadt, Herr
Juſtigrat Scharmann, feiert am Samstag, 2. Mai,
ſein fünfzigjähriges Dienſtjubiläum.-Herr
Bauführer Franz Müller bei Herrn Architekt Hch.
Müller feiert am 1. Mai ſein vierzigiähriges
Dienſtiubiläum und dürfte es ihm aus ſeinem
Be=
kannten= und Geſchäftskreiſe an dieſem Tage an
Gratulationen nicht fehlen.
F. Nach Erfüllung der ſatzungsmäßigen Pflichten
wurden folgende Vereine in den Landesverband der
Kriegerkameradſchaft„Haſſiaraufgenommen:
Soldaten=
verein Wallertheim mit 55 Mitgliedern. Bezirk Alzey,
Krieger= und Soldatenverein Elsheim mit 59 Mitgliedern,
Bezirk Ober=Ingelheim, Kriegerverein Dalsheim mit
12 Mitgliedern, Bezirk Pfeddersheim, Krieger= und
Soldatenverein Ensheim mit 30 Mitgliedern. Bezirk
Alzey. Artillerieverein Gießen mit 61 Mitgliedern, Bezirk
Gießen. - Aus der Ernſt=Ludwig=Viktoria=
Melita=Stiftung erhielten 194 Waiſen und Halb=
wurde in feierlicher Weiſe für denjenigen erklärt, der den
beſten Wein des ganzen Rheingaus birgt. So findet
auch jetzt noch jede gute Tat ihren Lohn.
„Onkel Tomi tot. Der Neger, der ſeinerzeit
der amerikaniſchen Schriftſtellerin Harriet Beecher=Stowe
als Modell in dem bekannten Roman „Onkel Toms
Hütten diente, iſt jetzt im hohen Alter von 111 Jahren
geſtorben. Mit ſeinem wirklichen Namen hieß er Domian
Argo, als Sklave gehörte er dem früheren General
Kennedy.
Liebesäußerungen beim Heiraten.
Wenn der Divlomat freit: „O, laſſen Sie uns ewige
Allianz ſchließen.: Der Soldat: „Du haſt meinem
Herzen eine unheilbare Wunde geſchlagen, oder: Du
kamſt, ich ſah. Du ſiegteſt” Der Arzt: „Nur Du kannſt
mein krankes Herz heilen.” Der Gärtner: „Nur ein
Wort von Deinen Lippen, und unſer Weg durch's Leben
iſt mit Blumen beſtreut: Der Maurer; „Laß uns
unſere Hütte bauen. Der Seemann: Schöne Jung=
Frau, bei Dir finde ich einen Hafen für alle Stürme des
ebens.” Der Kutſcher: Erhöre mich, ſo ſollſt Du
immer die Zügel führen.: Der Juwelier: „Dies einzige
Band ſoll die goldene Kette bilden. Der Gelehrte:
Ach. laß mich Dein Hers erforſchen und mein Glück in
Deinen Augen leſen.: Der Reſtaurateur: Du füllſt
meinen Lebensbecher bis zum Rand.: Der Bildhauer:
Wenn Dein Herz nicht von Marmor iſt, ſo laß mein
Bild darin wohnen: Der Bäcker: Willſt Du teilen
mein Brod in Luſt und Not 2u Der Seifenſieder: „Du
ſollſt meines Lebens Licht ſein.- (elt und Haus.)
waiſen Konfirmationsbeihülfen. - Infolge Einführung
des neuen Staatswappens wird auch das in den
Fahnen der Kriegervereine zu führende Wappen eine
Aenderung erfahren.
E. S.k. Bei der diesjährigen Tagung des Evangeliſch=
Sozialen Kongreſſes in Darmſtadt - 3. und 4.
Juni-
wird als zweiter Redner Herr Geh.=Rat Prof. Dr.
Wag=
ner aus Berlin über „das ſogiale und ethiſche Moment
in Ligenzen und Steuern” ſprechen. Nicht nur Thema,
ſondern auch die Perſönlichkeit des Vortragenden bürgen
dafür, daß ihm weite Kreiſe der Bevölkerung in Stadt
und Land lebhafteſtes Intereſſe entgegenbringen. Sind
doch gerade ſo wichtige Fragen wie die nach der
gerech=
teſten Form der Bodenbeſteuerung, der Erbſteuer und der
Steuerprogreſſion noch nicht endgültig entſchieden.
Auf=
gabe der Steuexpolitik der Zukunft wird es ſein, nach
Möglichkeit einem vertieften ſittlichen und
Rechtsbewußt=
ſein des Volkes Rechnung zu tragen. Der Vortrag
Prof. Wagners und die ſich anſchließende Beſprechung
werden Aufklärung und Anregung auf dieſem Gebiete in
reichſtem Maße geben.
Verſpätet eingegangen.) Der Zentralausſchuß des
Maintal=Sängerbundes hielt am Sonntag nachmittag
in der „Brauerei Fayl hierſelbſt eine vierſtündige Sitzung
ab. Da dieſe einen rein internen Charakter und die
Tagesordnung ſehr wichtige und ernſte Punkte
aufzu=
weiſen hatte, konnten Intereſſenten aus Sängerkreiſen
nicht als Zuhörer anweſend ſein. Statt deſſen war von
Seiten der Darmſtädter Sängerverbindung zu Ehren
des Zentral=Ausſchuſſes am Abend in der Turnhalle der
Turngeſellſchaft eine geſellige Veranſtaltung arrangiert
worden, die einen ſehr animierten Verlauf nahm. Die
dem Maintal=Bund angehörenden Vereine „Harmoniel.
„Liederhalle „Liederkranz; „Liederzweig” und
TLeuto=
niar=Darmſtadt ſangen unter den ſtürmiſchſten
Beifalls=
bezeugungen des ſehr zahlreich anweſenden Publikums
eine Anzahl hübſcher Chöre. An ernſten und launigen
Reden fehlte es auch nicht; es wurde dabei beſonders
des deutſchen Liedes, des deutſchen Vaterlandes. der
Darmſtädter Sänger, der Leitung des Bundes und ſpeziell
des Maintal=Sängerbnndes in gebührender Weiſe
ge=
dacht. Nur zu raſch verfloſſen die Stunden und beim
Abſchied hieß es; „Auf Wiederſehen am 14. Juni in
Offenbachj”
2 Ein ungemein reges Intereſſe bringt man
allent=
halben der goldenen Armbirde von Heſſen entgegen, welche
kommenden Sonntag gelegentlich der großen internationalen
Eröffnungsrennen auf der Radrennbahn an der
Heidel=
bergerſtraſze zum Austrag gelangt. Das
Zuſammen=
treffen des Weltmeiſters Ellegaard mit dem beſten deutſchen
Flieger, Walter Rütt, und dem ruhmvollen Sieger im
großen Preis von Darmſtadt 1902. dem Belgier
Vanden=
boorn. verſpricht auch in der Tat ſpannende und
hoch=
intereſſante Wettkämpfe um die ſelten ſo hohen Barpreiſe
von 1000 300, 150 Mark. Auch die anderen Rennen
haben eine außerordentlich ſtarte Beſetzung erfahren und
insgeſamt 200 Meldungen ergeben. Das meiſte Intereſſe
wird hier zweifellos der „Preis von Heidelberg” ein
großes 20 Kilometerfahren, mit
Motorſchritt=
machern, beanſpruchen. Der in Süddeutſchland
unbe=
ſiegte Europa=Meiſterfahrer Georg Dreſcher wird hier
endlich einmal ordentliche Gegner, treffen, welche
ihm ſeinen Platz ſchon anweiſen werden. Geradezu
glänzend wird auch das große Motorhauptfahren beſetzt
ſein; nicht weniger als 10 Motore haben hier gemeldet
und ſtarten beſtimmt. A. a. der bedeutendſte belgiſche
Motorfahrer F. Kinet aus Brüſſel. welcher jüngſt den
großen Preis König Leopolds gewann und alle belgiſchen
Rekorde hielt; er wird einen 14pferdigen Panhard fahren.
Lien (Köln) ſteuert einen 12pferdigen De Dion Bouton
und Gräf (Frankfurth führt ein gpferdiges Motortandem
Nobls. Zweifellos werden bei ſolcher Konkurrens hier
nie geſehene Geſchwindigkeiten erzielt und die ganzen
Lokalrekords verbeſſert. Im Uebrigen verweiſen wir auf
das heutige große Inſerat, welches über alle näheren
Details berichtet. Der Kartenvorverkauf hat heute bei
D. Faix Söhne, de Waal und Donges am; Wieſt begonnen.
0 Am Dienstag Vormittag wurden im oberen
Lokal der Turngemeinde am Voogsplatz etwa 1750
Raummeter Kiefernholz aus den ſtädtiſchen
Tannen=
waldungen verſteigt. Troßz ſtarker Konkurrenz aus
Stadt und Land wurden die Tarifpreiſe nicht überall
vollſtändig erreicht, was wohl mit auf die vorgerückte
Jahreszeit zurückgeführt werden kann. Im
Durch=
ſchnitt erzielten für den Raummeter: Kiefern
Scheit=
holz nahezu 6 Mk. Kiefern Knüppelholz 4 Mk.
Reiſig=
knüppelhol; 80 Pfg., grob geſpaltenes Kiefern
Stock=
hols 1,60 Mk., klein geſpaltenes 280-90 Mk. Die am
Nachmittag an Ort und Stelle im Walde verkauften
37 Kiefernſtämme erzielten hohe Preiſe und wurden
durchſchnittlich für den Kubikmeter 23-24 Mk. erlöſt.
Unter dieſen Stämmen befand ſich einer von 243
Kubik=
meter, der um 110 Mk. und einer von 222 Kubikmeter,
der um 94 Mk. losgeſchlagen wurde.
2 Dem Welt=Panorama, Soderſtr. 2. deſſen
Aus=
ſtellung in dieſer Woche eine Pracht=Serie, wie 3. B. das
ſchöne Moſeltal, Bernkaſtel, Graacht, Zeltingen, dieſe mit
ihren Weinbergen von der Natur beſonders mit
Schön=
heit bedachten Gegend ꝛc., wie ferner die Städte
Luxem=
burg, Echternach, Bourſcheid und Trier mit ihren
Haupt=
ſehenswürdigkeiten u.ſ.w. bringt. empfiehlt es ſich auch
diesmal wiederum einen Beſuch abzuſtattten. Durch die
naturgetreue Wiedergabe dieſer Vilder vermag der Beſuch
des Panoramas ein Bereiſen dieſer Gegenden zu erſetzen.
1 Baberhaufen, 28. April. Der letzte Zeuge aus
Babenhauſens Vergangenheit als ehemalige
Dragoner=
garniſon, die alte Reitbahn der ſchneidigen „roten
Reiters wird demnächſt auch zu exiſtieren aufhören. Die
Firma Adam Brückner und H. Fuchs zu Goldbach bei
Aſchaffenburg hat dieſelbe käuflich erworben und
beab=
ſichtigt, auf dem Terrain eine Eiſengießerei zu errichten.
Die Pläne zu dieſem gewerblichen Unternehmen liegen
bereits vor. Die hieſige Bevölkerung begrüßt dies
Unter=
nehmen mit Freuden, da die ganze Gegend ohnedies ſehr
arm an gewerblichen Fabrikanlagen iſt.
Mainz. 28. April. Die Sperre der Maurer,
iſt heute tatſächlich eingetreten. Infolge des Anſchlags
der Bauunternehmer ſind heute vormittag ſämtliche
Maurer von der Arbeit fern geblieben.
Guſtavsburg. 27. April. In der heutigen
General=
verſammlung des hieſigen Bürgervereins wurde auch
über die Hebung der Wohnungsverhältniſſe der
minder=
bemittelten Klaſſen in Guſtavsburg verhandelt. Aus
dieſem Grunde nahm der Landeswohnungsinſpektor
Gretzſchel aus Darmſtadt an der Verſammlung teil und
erläuterte, in ausſührlichem Vortrage das heſſiſche
Wohnungsgeſetz und die Wege, auf welchen die in
dem=
ſelben vorgeſehene Wohnungsfürſorge am beſten praktiſch
betätigt werden könne. Die Verſammlung beſchloß hierauf
nahezu einſtimmig die Gründung einer
gemein=
nützigen Baugenoſſenſchaft und wählte eine
Hommiſſion, welche in Gemeinſchaft mit dem Vorſtand
des Bürgervereins die weiteren Schritte (Feſiſtellung des
Statuts ꝛc.) veranlaſſen ſoll. Da von dem heſſiſchen
Zentralverein für Errichtung billiger Wohnungen die
erforderlichen Grundlagen für die Beratungen geliefert
werden und der Landeswohnungsinſpektor ſeine
Teil=
nahme an denſelben zugeſagt hat, ſo wird die
Genoſſen=
ſchaft in nicht ferner Zeit konſtituiert werden können.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 28. April. Eine Berliner
Korreſpondenz, hatte die Nachricht verbreitet, die
Kaiſerin habe auf die italieniſche Reiſe
ver=
zichtet, weil ſie als evangeliſche Frau nicht dem Papſt
gegenübertreten, wolle. Demgegenüber konſtatiert die
Poſts nochmals, daß die Kaiſerin lediglich auf
ärzt=
lichen Rat hin die Reiſe aufgegeben hat. - Das
Marmorpalais im Neuen Garten zu Potsdam, in
dem die Kaiſerin mit dem Prinzen Joachim und der
Prinzeſſin Viktoria für einige Zeit Wohnung nehmen
will. wurde Ende voriger Woche von dem Oberhof= und
Hausmarſchall Grafen zu Eulenburg und dem
Haus=
marſchall v. Lyncker nebſt einigen Beamten der
Hofbau=
verwaltung eingehend beſichtigt. Man hatte während
der letzten Tage eifrig gearbeitet, um es wohnlich
ein=
zurichten.
Frankfurt a. M. 28. April. Die Stadtverordneten
beſchloſſen heute abend in nichtöffentlicher Sitzung die
Errichtung eines Grabdenkmals für den
verſtor=
benen Finansminiſter v. Miquel auf dem hieſigen
Friedhofe nach dem Entwurfe des Profeſſors Varneſi
und bewilligten für dasſelbe 19000 Mark.
Frankfurt, 29. April. Ein Wagen des um 7 Uhr
43 Min. hier eintreffenden Zuges der Main=Neckar=
Bahn entgleiſte heute früh auf der Eiſenbahnbrücke.
Hinter der Eiſenbahnbrücke konnte der Zug zum Stehen
gebracht werden. Dort war dann der Verkehr bis 8 Uhr
45 Min. geſtört. Der Zug konnte aber ſchon um 8 Uhr
52 Min. in den hieſigen Hauptbahnhof einlaufen. Aeber
die Entſtehungsurſache iſt bis jetzt noch nichts feſtgeſtellt.
Saarbrücken, 29. April. Geſtern kam es hier zu
Straßenunruhen wegen der Schließung des Cafs
Continental. Der Beſitzer des Cafs. Namens Bruch,
wurde verhaftet. Die Folge hiervon war eine
all=
gemeine Demonſtration. Mindeſtens 30 Verhaftungen
wurden vorgenommen. Für heute iſt Militär requiriert,
da weitere Unruhen befürchtet werden.
München, 27. April. Das Reichsgericht
ver=
warf die Reviſion der früheren Stiftsvorſteherin Eliſe
v. Häusler, die am 8. März vom Schwurgericht in
München zu 6 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren
Ehr=
verluſt verurteilt worden war. Das von der Verbrecherin
vergiftete Dienſtmädchen Minna Wagner hat ſich
einer Operation unterziehen müſſen; es hat ſich gezeigt,
daß durch die Verätzung des Magens und die dadurch
hervorgerufene Narbenbildung eine Verengerung des
Magens entſtanden war. Dieſelbe hätte mit der Zeit
die ſchwerſten Ernährungsſtörungen hervorgerufen und
allmählich wäre ein vollſtändiger Verſchluß des Magens
eingetreten, der zum Siechtum und ſchließlich zum
Hunger=
tode hätte führen müſſen. Infolge deſſen wurde zu einer
Operation geſchritten. Sie beſtand in der Herſtellung
eines neuen Magenausganges und hat die von dem
be=
handelnden Arzt geſtellte Diagnoſe vollſtändig beſtätigt.
Die an ſich vollkommen gelungene Operation wird,
vor=
ausgeſetzt, daß in den nächſten Tagen keine Komplikationen
dagutreten, zur vollen Geneſung der Patientin und zur
Wiederlangung ihrer Erwerbsjähigkeit führen.
Greiz. 27. April. Der zukünftigen Großherzogin
von Sachſen=Weimar, Prinzeſſin Caroline Reuß
ä. L. haben ihre reußiſchen Landsleute koſtbare
Hoch=
zeitsgaben dargebracht. So bot die Stadt Greis ein
Sofa mit zwei Seſſeln, überzogen mit hell=lila Seide.
geſchmückt mit dem von der Greizer Webſchule kunſtvoll
gewebten Reußenwappen, gekrönt mit gothiſcher
Holz=
ſchnitzerei, deren Vildwerke das Stadtwappen und das
neue Rathaus darſtellen. Die Stadt Zeulenroda
über=
ſandte einen Eichenſchrank mit ſchöner Einlegearbeit; den
Inhalt bilden große Vorräte der weltberühmten
Zeulen=
rodaer Strümpfe, von denen es heißt, daß ſie ins
Aus=
land gehen, um als „Pariſers Fabrikat zurückzukommen.
Die höheren Beamten des reußiſchen Landes überreichten
ein von dem Weimarer Maler v. Eſchwege ausgeführtes
Oelgemälde, das eine Partie in der Nähe des reußiſchen
Schloſſes Burgk a. S. darſtellt.
Dortmund, 27. April. Im vergangenen Jahr wurde
hier eine ganze Familie vergiftet, drei Kinder
ſtarben, die Eltern und ein Kind geſundeten wieder. Die
Frau war bei einem Kaufmann beſchäftigt, aus deſſen
Geſchäft ſie einige Abfälle mitnehmen durfte. Unter
dieſe Reſte war aber eine Schachtel mit Mäuſegift
geraten, das der Kaufmann von dem „Kammerjäger”
Beiſemann aus Stoppenberg gekauft hatte. Dieſer hatte
dabei verſichert, das Gift ſet nur Nagern gefährlich. Der
Erwerb war ſchon 1899 erfolgt, das Kiſtchen mit dem
wie Mehl ausſehenden Inhalte war ſchließlich in
Ver=
geſſenheit geraten. Das Gift enthielt nun eine ganze
Menge Arſenik. Die Frau hatte von dem mit Grütze
vermengten Mehle eine Suppe gekocht, welche die
ſchreck=
liche Wirkung hervorbrachte. Gegen den Kammerjäger
Beiſemann und den Kaufmann Cerſting war Anklage
wegen fahrläſſiger Tötung erhoben. Der Kammerjäger
wurde zu einem Jahre Gefängnis verurteilt, der
Kaufmann erzielte Freiſprechung. Für den Kammerjäger
kam die polizeiliche Beſtimmung in Betracht, nach
welcher es den Kammerjägern verboten iſt, Gifte und
andere Mittel zum Löten von Ungeziefer an Andere
ab=
zugeben. (Frkf. 3t9.)
Kiel, 28. April. Prinzeſſin Heinrich von
Preußen iſt heute nachmittag nach Verlin abgereiſt.
Tanger, 28. April. Ein Transport von 300
Ochſen, der von Rabat nach Tanger gebracht werden
ſollte, wurde zwiſchen Arzila und Tanger geraubt.
Zur Wiedererlangung ſind 150 Soldaten nach Arzila
entſandt. Die Karawanen, die ſich nach Fez begeben
wollten, kehrten nach Langer zurück, da die Straße
zwiſchen Alcazas und Tanger verſperrt iſt.
Letzte Nachrichten.
wB.: Berlin, 29. April. Reichstag. Vor
Ein=
tritt in die Tagesordnung beantragt Abg. Trimborn,
die Beratung der Interpellation über die Kündigung der
Handelsverträge bis zur Erledigung der zweiten Leſung
des Krankenkaſſengeſetzes auszuſetzen. - Abg. v.
Nor=
mann erklärt, daß die Interpellanten damit einverſtanden
ſeien. Das Haus beſchließt demgemäß und fährt mit
der zweiten Leſung der Krankenkaſſen=
Novelle fort. Bei 8 42, der die Befugnis der
Auf=
ſichtsbehörde enthält, beantragt Abg. Lenzmann (freiſ
Vpt.) die Abſetzung des Kaſſenvorſtandes durch die
Be=
hörde im Falle grober Pflichtverletzung nicht
obligato=
riſch zu machen, ſondern nur fakultativ zu geſtatten.-
Staatsſekretär Graf Poſadowsly erklärt ſich mit dieſem
Antrage einverſtanden, bittet aber, im übrigen die
Vor=
lage anzunehmen. — Die Abgg. Trimvorn (3tr.). v. Richt=
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 30. April 1903.
Rummer 100.
hofen ſkonſ) und Röſicke=Deſſau ffrl. V99.) erklären ihr
Einverſtändnis mit dem Antrag Lenzmann.- Bei der
Abſtimmung werden die neuen Beſtimmungen mit dem
Antrag Lensmann, der einſtimmig angenömmen wird.
gegensdie Stimmen der Linken angenommen. Die
Geſamtabſtimmung über 5 42 iſt namentlich. Es ſtimmen
95 Abgeordnete für, 51 gegen den Parägrapben. Der
Reichstag iſt alſo beſchlüsünfähig. Der Präſident
beraumt die nächſte Sitzung anf eine halbe Stunde ſpäter
an. Tagesordnung: Interpellation über die Kündigung
der Handelsverträge, ſowie Fortſetzung der ſoeben
abge=
brochenen Beratung.
Nach Eröffmung der neuen Sitzung erklärt auf die
Frage des Präſidenten Grafen Balleſtrem
Staats=
ſekketär Poſadowsky: Ganz abgeſehen von den
oft erörterten ſtaatsrechtlichen Bedenten' kann der Herr
Neichskanzier aus dringenden ſachlichen Gründen, welche
beſonders die landwirtſchaftlichenl Intereſſen nahe
be=
rühren, keine Auskunft darüber geben, wann die
beſtehen=
den Handelsverträge durch neue erſetzt oder wann
ſie gekündigt werden. Der Herr Reichskanzler
muß deshalbdie BLantwortung der
Inter=
pellation ablehnen.
Auf Antrag des Abg. Normann beſchließt das Haus
die Beſprechung der Interpellation. Hierauf verläßt der
Staatsſekretär mit den Mitgliedern des Bundesrats den
Saal.- Abg. Limburg=Stirum conſ.) begründek die
Interpellatiön. Die - jetzigen Handelsverträge ſeien den
Intereſſen des ganzen' Laͤndes zuwider. Unſere Be=
Ziehungen, namentlich zu Amerika, ſeien jehr
eigentüm=
lich. Im Vertrage vom Jahr 1900 haben die Vereinigten
Staaten ganz geringfügige Zugeſtändniſſe gemacht.
Unſererſeits war das Gegenteil der Fall. Redner
be=
dauert, daß die Regierung nicht den Willen
ge=
zeigt. kräftig vorzugehen. (ebhäfter Beifall rechts.)
(Während der Rede des Abg. Limburg=Stirum
wirs; dem Präſidenten anläßlich der 300. Sitzung
ein großer Blumenſtrauß auf den Platz gelegt.)
Abg. Barth freiſ. V9): Dieſelbe Partei, die immer den
Anſpruch erhebt, daß ſie die eilzige Partei der
Regierungs=
autoritäten ſei, bringt eine Sitüätion zu wege, welche es
der Regierung unmöglich macht, überhaupt eine Antwork
zu geben. Bieſe Berufzpatrioten tun das Jhrige, um bei
den 'ſchwierigen Verhandlungen uüber die Handelsverträge
der Regierung die größten Schwierigkeiten zu bereiten.
Eine ſolche Kundigung würde unſere Intereſſen ins
Ungewiſſe ſtellen. Es iſt geradezu eine Beleidigung der
Regierung, ihr zuzumuten, durch vorzeitige Kündigung
einen ſolchen allgemeinen Zöllkrieg vom Zaüne zu brechen.
Glauben Gie ſnach rechts) daß die Reichsregierung, wenn
die Handelsverträge gekündigk werden, den neuen
Zoll=
tarif in Trafk ſetzen würde? Es wäre des Reiches wie
der Deutſchen würdiger. wenn man nicht die
Händels=
politik eines Krämers vertritt, ſondern eine auch im
Intereſſe derjenigen. mit denen man Verträge macht.
ſachen rechts.) - Abg. Herold (3trl. Es iſt ein
eigen=
kümliches Bild heute, Dr. Barth als Regierungsvertreter
zu ſehen, während er vor Weihnachten als Anwalt der
Sogialdemokratie auftrat. SSehr gut rechts und im
Zentrum, Lachen links.) Ueber die Grundſäße der vom
Abg. Barth entwickelten Reellität brauche ich nichts zu ſagen,
dem die Prozeſſe der jüngſten Zeit beweiſen das
Gegen=
teil von Reellität. ſGroßer Lärm und Bewegine links,
Rufe: Pfül!-Welche Progeſſe ? Heraus damit, Ramen
nennen ! Wiederholte Unruhe, die den Redner hindert,
weiter zu ſprechen. Erſt näch einigen Minuten gelingt
es dem-Präſidenten, durch wiederholte dringende
Ex=
mahnungen den Redner weiter ſprechen zu laſſen.) Abg.
Herold führt aus, er wünſche, daß es dem Reichskanzler
und der Reichsregierung CUnter Zuziehung
Sachver=
ſtändiger gelingen möge, zu guten Handelsverträgen zu
kommen. Bravo rechks und im Zentrün) An den
weiteren Beſprechungen nehmen teil die Abag. Richter
freiſ. Vp.) Graf Ranitz conf und Abg. Barth, der den
Abg. Herold auffordert, die Verdächtigungen ſchleunigſt
mik Bedauern zurückzunehmen. Abg=Herold Jagt, Lr
habe nichts zu bedauern.Nach weikeren Bemerküngen
Gotheins'ſchliebt die Beſprechung. Der Präſident ſchlägt
Vertagung vor und ſetzt die nächſte Situng auf morgen
vormittag 11 Uhr feſt, mit der Tagesordnung:
Kranken=
kaſſennovelle.
Verlin, 29. April. Der Kaiſer trat heute Mittag
12¼ Uhr die Reiſe nach Bückeburg und Nom un.
W.B. Berlin, 29. April. Der „Reichsanzeigeri meldet:
Nachdem Rechtsanwalt Sieveking in Hamburg als
bis=
heriger Sachwalter der kaiſerlichen Regierung die
Vor=
arbeiten zur Geltendmachung der von Deutſchen anläßlich
des ſüdafrikaniſchen Krieges erhobenen
Schadenerſazanſprüche beendet hat, iſt ſeitens
des Auswaͤrtigen Amtes der derzeikige VVerweler des
kaiſerlichen Konulats in Johannesburg Vigekonſul Reimer
zumt Kömmiſſar für die weltere Vertretung der deutſchen
Reklamationen, ſoweit ſie ſich auf Transvaal und
die Branieflüß=Kolonie beziehen; beſtellt worden.
Die Intereſenten haben daher zukünftig Anfragen und
Eingaben Uumittelbar an den Oaiſerlichen Vöekonſu
Reimer in Prätoria per Adreſſe des kaiſerlichen deutſchen
Konſulats zu richten. Die lauf die Kapkolonie und
Natal bezüglichen deutſchen Reklamationen werden wie
bisher von dem kaiſerlichen Generalkonſulat in Capſtadt
verkreten.
W.B. München, 29. April. Die Krankheit der
Her=
zogin Kärl Theodor in Bayern nimmt einen
leichten Verlauf. Die Herzogin darf vorausſichtlich im
Laufe des heutigen Tages einige Stunden das Bett
verläffen.
½Wien. 29. April. Der König von Sachſen
iſt heute vormittah zum Beiuche des Pringregenten
Luitpold nach Mülnchen abgereiſt.
iV.B. Momi, 29. Aipril. Bei prächtigem Wetter und
lebhafter Teilnahme der Bevölkerung faſid heute
vormit=
tag elne große Parade zuEhren des Königs
vön EnglandItatt Bald nach 8 Uhr fuühren der
König und die königlichen Prinzen mit glänzendem
Ge=
foͤlge And einer Eskorte von Küraſſieren nach dem
Parade=
felse.- Kurz darauf trafen der König von England und
die Königin Helene, gleichfalls von Küraſſieren eskortiert,
ein und wurden vom Kölig, der inzwiſchen zu Pferde
ge=
ſtiegel war, begrußt. Die Müſik ſpieſke die engliſche und 8ie
taſeniſche Nationalhymne, während die Volksmenge die
Maieftäten mit lauten Zurufen begrüste. Die Parade, an
der Loovo Mann unter dem Befehl des Rorvskonmandeurs
Beſoszi keilnahmen, verlief glänzend Der König von
England ſprach dem Könige wiederholt ſeine
Bewun=
derüng uber die Haltung der Truppen aus. Nach
Beendigung des Vorbeimärſches fuhren die Majeſtäten
unter begeiſterten Huldigungen der Bevölkerung nach
dem Quikinal gurück
Grenoble, 23. April. Der Staatsanwalt reiſte
nach demt Kloſter de la grande Chartreuſe ab.
Der Kommandeur des vierten Bragonerregiments, Oberſt
Coubertin; welcher beauftragt war, zwei Schwadronelt
ſeines Regiments nach dem Kloſter de la grande
Chartreuſe zu ſenden, bat den Kriegsminiſter
tele=
graphiſch um ſeine Entlaſſung. Den letzten Mitteilungen
Zufoͤlge hat die Ausweiſung der Kartäuſer heute morgen
vor Tagesgrauen begonnen. Alle erforderlichen
Maß=
regeln waken bereits geſtern abend getroffen. Der
General=Prokurator batte im Einverſtändnis mit dem
Präfekten zwei Bataillone des 140. Infanterie=Regiments
requiriert, ferner-zwei Schwadronen der 4. Dragoner,
eine Kompaͤgnie Genie=Truppen, ſowie mehrere
RKom=
pagnien Gendarmerie. Die Maßnahmen wurden äußerſt
ftreng durchgeführt. Alle Wege im Gebirge. welche zum
Kloſter führen, wurden von den Truppen abgeſverrt, um
ein Eindringen der Bevölkerung der umliegenden
Ort=
ſchaften in 8as Kloſter zü berkid en
ſ B. Caint Laurent du Vont GDep. Jſere) 29. April.
Die Ausweiſung der Mönche aus dem Kloſter
Grande Chartreuſe wurde heute früh durchgeführt.
Die Mönche befanden ſich in der Kapelle.Um zü ihnen
zu gelangen. mußten ſechs Türeneingeſchlagen
werden.-Ungefähr tauſend Perſonen waren aus ällen
Richtungen herbeigceilt und veranftalteten eine
Kund=
gebung für die Mönche. Zur Aufrechterhaltung der
Hrdnung wurde eine Anzahl Truppen herangezsgen.
Irgens ein emnſterer Zwiſchenfäul iſt nicht vorgekommen.
8ſVB.: Biſerta, 2. April. - Die „Jeanne SArei mit
dem Präſidenten Löubet an Vors iſt heute früh
hier eingetroffen. Bald nach der Ankunft begab ſich der
Präſident an Land, wo die Behoͤrden u. ſ. w. zum Em=
Pfanige erſchienen waren. Im Laufe des Empfänges
Pr=
wähſte Lolbet auf die Begrüßungsanſprache des
Präſi=
denten der Handelskammer Es it richtig. daß ein
un=
angreifbares Biſerta den geſicherken Frieden bedeutet.
Um Ruhe zu haben, muß man ſehr ſtark ſein. Je
ſtärker - man iſt. deſto 'ſicherer-iſt die Erhaltung des
Friedens. Frankreich bedroht niemand, Frankreich will
aͤber ſeine Iutereſſen geltend machen und ſie ſchützen auf
allen Punkten der Erde. Es erreiche dieſes Ziel dank
der ſeit 30 Jahren ununterbrochenen Arbeit.
Die Bündniſſe, Freundſchaften und Sympathien, die
Frankreich zu erringen- gewußt, hat, beweiſen,
daß das erſtrebte Ziel vollſtändig erreicht in die
An=
weſenheit von 5 fremden Geſchwädern vor Algier. die
gekommen ſind, um den Präſidenten der Republik zu
begrüßen, iſt ein Beweis dafür.-Hie Entſendung einer
amerikaniſchen Flottendiviſion nach Marſeille, die morgen
das Staalsoberhaupt bei der Rückkunft begrüßen wird.
iſt ein weiterer Beweis. Die Beendigling der Arbeiten
in Biſerta wird die Krönung Anſeres Programms ſein,
wenigſtens was das Mittelmeer anbetrifft.-Wir können
alſo Odie Wohltat des Friedens genießen. Anſere
An=
ſtrengungen häben dieſe Ruhe woh verdient.
⁄Petersburg. 28. April. In Sebaſtopol brach
geltern; nachdem morgens warmes ſonniget Wetter
geherrſcht hatte, plötzlich ein ſtarker Orkan aus, der
die Dächer von den Häuſern abriß und Banme enk
wurzelte. Eine Barkaſſe mit mehreren Menſchen wurde
ins Meer entführt, zu ihrer Rettung ging ein
Torpedo=
boot in See.
C. Konftantinopel, 28. Aprll. Die Pforte erklärt,
ſowohl von der in Zpek weilenden Uema=Kommiſſion.
als auch vom Marſchalt Omer Ruſchdi=Paſcha günſtige
Verichte erhalten zu haben. nach denen ſich höffen laſſe.
daß alle Albäneſen ihre Oppoſition gegen die
Re=
fornten gänzlich aufgeben werden und volfke Veruhigung
in Ueskueb baldiaſt Leintrete. In türkiſchen Kreiſen
ver=
lautet, daß eine Beruhigung der Albaneſen nur dadurch
einzureten beginne, daß denſelben verſchiedene
Zu=
geſtändniſe gemacht und gewiſſe Spezialreformen
ver=
ſprochen worden find.-
W. B. Konſtautinopel, 29. April. Wiener Korr=
Bureau.) Die letzten beiden Zuſammenſtöße von
Türkenmit Banden fanden bei Junus im Diſtrikt
Jovo und bei Tahagora im Diſtrikk Petritſch ſtatt.
Bei dem erſteren Zuſammenſtoße hatte die Bande
4 Tote und 4 Verwundete, bei dem letzteren 14 Tote
und viele Verwundete. Die Verluſte der Türken ſind
gering.
.Waſhington, 29. April. Die verbündeten
Mächte erklärten ſich mit den Bedingungen des
Proto=
kolls einverſtanden, wodurch die Frage der vorzugsweiſen
Behandlung der Verbündeten ſeitens Venezüerks
dem Haager Schiedsgericht unterbreitet wird. Das
Ab=
kommen ſoll am 4. Mai Unterzeichnet werden.
WB. Montreal, 29. April. Die hieſigen
Hafen=
arbeiter ſind geſtern in den Ausſtand getreten. Am
Nachmittag verjagten die Ausſtändigen die nicht der
Arbeiterumon angehörigen Arbeiter, welche beim Löſchen
der Dampfer„Carriganhead= und Alexandrian:
beſchäf=
tigt waren, und gündeten dann die Ladung des der
Leylandlinie gehorigen Dampfers =Alexandriän- an die
jedoch durch Matroſen gerettet wurde. Währens der
Nacht waren 600 Mann Truppen zur Aufrechterhaltung
der Ordnun= zur Stelle.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang ?7 Uhr: „Die Jüdins.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheums
Konzert um 18 Uhr Um Reſtaukant: Metropolen
Codes-Anzeige.
Nach kurzen ſchweren Leiden iſt mein
innigſtgeliebter Gatte, unſer guter Vater,
(8094
Bruder, Schwager und Onkel
29
GoozzAG,
Coond, Hevamhoher
im Alter von 54 Jahren ſanft entſchlafen.
Darmſtadt, den 29. April 1903.
Im Lamen der lieflranernden Hinkerbliebenen:
Frau Ewilie Brausser,
geb. Schiale.
Die Beerdigung findet Freitag, den 1. Mai,
11 Uhr, vom Sterbehauſe aus ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne des
Entſchlaſenen.
Am 29. April verſchied Herr
Gbermedizinalrat Hraussor.
Die Verdienſte, welche ſich der Verſtorbene
in ſeiner mehrjährigen Wirkſamkeit als Lehrer
; der Pharmakognoſie um unſere Hochſchule
erworben hat, ſichern ihm ein ehrendes
An=
denken bei dem Profeſſoren=Kollegium der
(8129
Techniſchen Hochſchule.
Darmſtadt, den 30. April 1903.
Der Roktor
der Grossh. Technischen Hochschule,
Pfarr.
Todes-Anzeige.
(Statt beſonderer Mittellung.)
Gott dem Allmüchtigen hat es gefallen,
unſere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter
und Großmutter
(8065
Frau Margarethe Suoy
4
Witwe des Kreisveterinärargtes
Dr. Hermann Lupp
nach langem Siechtum, wohl verſehen mit
den heil. Sterbeſakramenten, heute mittag
11) Uhr in einem Alter von 77 Jahren zu
ſich abzurufen.
Um ſtille Teilnahme bitten
Familio Albert J. Cupp.
Familie Fhilipp Supp.
Grand Junction Colo.
Familio Franz Lupp,
Homburg v. d. H.
Eamilie Anton Cupp,
Colmar i. E.
Fordinand Cupp,
Homberg a. d. Ohm.
Familie Hermann Supp,
Schöneck i. S.
Eamilie Heinrich Duschl
Forchheim i. B.
Familie Julius Supp,
Berlin.
Darmſtadt, den 28. April 1903.
Die Beerdigung findet Freitag. den 1. Mai,
nachmittags 3 Uhr, vom Barmherzigen=
Schweſternhaus, Nieder=Ramſtädterſtraße 30.,
aus ſtatt.
Gottesdienſt der igraelitiſchen Religionogemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 12 Mai.
Vorabendgottesdienſe 7 Uhr 20 Min.
Samstag. den 2. Mai.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. (Schrifterklärung).
Sabbatallsgäng 8 Uhr 35 Min.
- Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 6 Uhr
30 Min. Abends 8 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Rellgions-
geſellſchaft.
Samstan. den ?2 Mai.
Vorabend 6 Uhr 55 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags5 Uhr- Min. Sabbatausgang8 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 3. Mai an:
Morgens 6 Uhr 2— Min. Nachmittags 6 Uhr- Min.
Abends 8 Uhr 35 Min.
C.M6. Montag. den 2. und Donnerstag, den 2. Mai
Cpaänis Scheni Wachamiseki.
Der heutigen Auflane dieſes Blattes liegt eine Beilage
von Wendts Zigarrenjabriken Aktienseſellſchaft in
Vremen bei, betreffend die nach Geheimerat Profeſſor
Dr. Gerold 'hergeſtellten nikotinunſchädlichen „Wendts
Patent=Zigarren und Zigaretten: Die geſundheitlichen
Jorzüge dieſer Fabrikate wurden noch in der hygieniſchen
Abteilüng der Verſammlung „deutſcher Naturforſcher und
Lerzte in Hambürg” durch Vortrag anerkennend be=
8o711
ſprochen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaition: Dr. D. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.