Darmstädter Tagblatt 1903


20. April 1903

[  ][ ]

Abonnemenkspreis

166. Jahrgarg.

monatlich 50 Pfg., vierteljährlich 150 Mr.
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.

Verbunden mitWohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:

für das wöchentlich 6 mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtad.
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſkr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

N 91.

Montag, den 20. April.

1903.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Schutz der Singvögel.
Wir bringen in Erinnerung. daß nach 8 1 des Reichsgeſetzes vom 22. Mürz
1888 G.=G.=B. S. 111) das Zerſtören und Ausheben von Reſtern oder
Brutſtätten der Singvögel, das Zerſtören und Ausnehmen von Ciern,
das Ausnehmen und 2öten von Jungen verboten iſt. In gleicher Weiſe
iſt das Feilbieten und der Verkauf der gegen dieſes Verbot erlangten Eier und
Jungen unterſagt.
Zuwiderhändelnde werden mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haſt!
beſtraft. Dieſe Strafe trifft insbeſondere auch denjenigen, der es unterläßt,
Kinder oder andere, unter ſeiner Gewalt ſtehende Perſonen, welche
ſeiner Aufſicht untergeben ſind und zu ſeiner Hausgenoſſenſchaft gehören,
von ſolchen Zuwiderhandlungen abzithalten.
Das Aufſichtsperſonal iſt angewieſen, auf die Befolgung der vorſtehenden
Beſtimmungen ein ſcharfes Augennerk zu haben und jede Zuwiderhandlung behufs
Herbeiführung der gerichtlichen Beſtrafung zur Anzeige zu bringen.
Das Publikum wird erſucht, das Aufſichtsperſonal hierbei zu unter=
ſtützen
, insbeſondere wollen alle diejenigen, welche von Zuwiderhandlungen der
gedachten Art Kenntnis erhalten, uns oder den Auſſichtsbeamten Mitteilung
machen.
Darmſtadt, den 17. April 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
[7392
B e k a n n t m a ch u n g.
Bekanntlich hat das Reichsgericht in mehreren Entſcheidungen eine Ver=
pflichtung
des Hauseigentümers anerkannt, die Zugänge, Fluren und
Treppen ſeines Hauſes, welche nach ihrer Beſchaffenheit während der Dunkel=
heit
die Paſſanten der Gefahr der Beſchädigung ausſetzen würden, nach Eintritt,
der Dunkelheit ſo lange zu beleuchten, als der regelmäſzige Verkehr im
Hauſe ſtattfindet. In zahlreichen Fällen hat ein ſolches Unterlaſſen nicht nur
eine Schadenerſatzforderung ſeitens des Beſchädigten, ſondern auch eine Straf=
verfolgung
wegen fahrläſſiger Körperverletzung nach ſich gezogen.
Es dürfte ſich daher für die Hauseigentümer in ihrem eigenen Intereſſe
empfehlen, für genügende Beleuchtung ſelbſt pünktlich beſorgt zu ſein oder die
Fürſorge in dieſer RNichtung den von ihnen beſtellten Hausverwaltern oder auch
den Inhabern der einzelnen Wohnungen vertragsmäßig aufuerlegen.
Darmſtadt, den 17. April 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
(7393
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die öffentliche Impfung im Jahre 1903.
Die diesjährige öffentliche Impfung für die nach 81 Ziffer1 wie s 2 oder 3
des Reichsimpfgeſetzes Pflichtigen wird für die hieſige Stadt Mittlboch, den 23. l. Mts.
nachmittags 5 Uhr und die folgenden Mittwoche, ſo lange das Bedürſnis dauert, im
Schulhauſe in der Rundeturmſtraße abgehalten werden.
Impfpflichtig im laufenden Kälenderjahre ſind nach den erwähnten Geſetz=
beſtimmungen
die im vorigen Jahre geborenen Kinder, ſowie die rückſtändigen
früherer Jahrgänge.
C Wir läden die hieſigen Einwohner, welche impfpflichtige Kinder haben, zur Be=
nutzung
dieſer öffentlichen Termine mit dem Bemerken ein, daß alle in denſelben vor=
genommenen
Impiungen für den Einzeinen unentgeltlich ſind.Wer die Termine nicht
benutzen will, muͤß die Impfung ſeines pflichtigen Kindes bis zum Jahresſchluß auf
feine Koſten bewerkſtelligen laſien, widrigenfalis ihm im Januar nächſten Jahres zur
Nachholung der Impfung eine vierwöchige Friſt unter Strafandrohung geſetzt wird.
Außer den Pflichkigen werden in den Terminen auch Erwachſene auf ihren
Wunſch und Kinder, welche erſt im laufenden Jahre geboren ſind, auf den Wüliſch
ihrer Verkreter geimpftw.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als 50 Impfungen vorge=
nommen
werden.
Alle in einem Termine geimpften Kinder müſſen bei Meidung der geſetzlichen
Strafe, in dem 8 Tage ſpäter abgehaltenen Termine zür Nachſchau nochmials erſcheinen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung wegen Kränklichkeit beanſprucht!
wird, können gleichfalls in den Terminen dem Impfarzt vorgeſtellt werden.

Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird bejondere Benachrichtigung der
Schulvorſteher erfolgen.
Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß aus einem Hauſe, in welchem
lſanfteckende Kraukheiten, wie Scharlach, Maſern, Diphtherie, Krupp. Reuchhuſten, xleck=
typhus
. roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, die Impflinge
zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden dürfen und daß die Kinder zum Impf=
termin
mit rein gewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden müſſen.
Darmſtadt, den 16. April 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(7395a
Morneweg.
Dm Handelsregiſter A. wurden heute
Bekanntmachung.

1) Einträge vollzogen:
Neu die Firma:
Palmkernölfabrik Darmſtadt Finger
E Böttcher, Darmſtadt; Inhaber:
Joſef Heinrich Finger und Hein=
rich
Friedrich Wilhelm Böttcher
in Darmſtadt. Angegebener Ge=
ſchäftszweig
: Palmkernöl=Fabrikation.
Aenderungen hinſichtlich
der Firma:
1) H. Schuchards Nchflgr., Darm=
ſtadt
: Geſchäft und Firma ſind
am 1. April 1903 auf Chriſtian
Müller, in Darmſtadt, überge=
gangen
.
2) T. A. Kuülle, Darmſtadt:Auguſt
Kraemer in Darmſtadt hat am
30. März 1903 das Geſchäft mit
Firma übernommen. Ausſtände
und Schulden gehen nicht mit
über. Die Firma iſt geändert in:
L. A. Kuülle Nachf., Darm=
ftndt
. Die Ehefrau, Ella geb.
Waldmann, hat Prokura.
3) W. Deuſter, Darmſtadt: Das
Geſchäft und die Firma ſind am
10. März 1903 auf Heinrich Seu=
bert
in Darmſtadt, ohne Ausſtände
und Schulden, übergegangen. Die
Firma iſt geändert in: W. Deuſter
Inh. Heinrich Seubert, Darm=
ſtadt
.
Gelöſcht die Firmen:
1) Nudolf Kramer, Darmſtadt.
2) Eduard Kühnſt, Darmſtadt.
3) Palmkernöl=Fabrik Darmſtadt
W. Woelcke, Darmſtadt.
Darmſtadt, den 6. April 1903. (7391
Großh. Amtsgericht Darmſtadt L.
Bünger=Verhauf.
Am Mittwoch, den 22. April d. J.
von 9½ Uhr vormittags an,
wird auf dem vorderen Hofe der alten
Kavallerie=Kaſerne in Darmſtadt die
Matratzeuſtren
leiner Eskadron öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
(7389oi
Dragoner=Regiment Nr. 23.

Wir geben hiermit bekannt, daß mit
Genehmigung Großherzogl. Miniſteriums
des Innern vom 2. April 1903, zu
Nr. M. d. J. 7538, der abgeänderte
Bebauungsplan für das Viertel zwiſchen
Dieburger=, Mauer=, Pankratiusſtraße
und Odenwaldbahn nunmehr feſtgeſtellt
worden iſt und daß der Plan in den
üblichen Dienſtſtunden auf dem Stadt=
bauamt
von den Beteiligten eingeſehen
werden kann.
Darmſtadt, den 15. April 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[422
Jaeger.
Vekanntmachung.
Die Bau= und Kulturveränderungs=
Verzeichniſſe liegen auf unſerm Bureau
vier Wochen lang zu jedermanns
Einſicht offen.
Gleichzeitig werden alle Grundeigen=
timer
hieſiger Gemarkung, welche durch
Errichtung neuer oder durch Verände=
rung
vorhandener Gebäude, oder eine
ſſonſtige Kulturveränderung haben ein=
treten
laſſen, unter Hinweiſung auf 8 4
der Verordnung vom 8. Dezember 1852
Reg.=Bl. Nr. 59) aufgefordert, die rück=
ſtändigen
Meßbriefe
innerhalb 3 Wochen
einzuliefern.
Darmſtadt, den 16. April 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(7400
Bekanntmachung.
Die Kulturveränderungs=Verzeichniſſe
ſeit der vorjährigen Steuerregulierung
ſind bis zum 20. Mai d J. bei un=
terzeichneter
Stelle offengelegt.
Die durch Errichtung von Neubauten
und Veränderung an Gebäuden erfor=
derlichen
noch ausſtehenden Meßbriefe
ſind bis zu obigem Termin hierher ein=
zuſenden
.
Darmſtadt, den 18. April 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen.)
Weimar. (7420

Auf ereröter Hcholle.
Roman von Reinhold Ortmann.
Nachdruck verboten)
29)
Damals ſchon war Martha ein freiwilliger Tod als
der einzige erlöſende Ausweg erſchienen. Und wenn
ſie ihn nicht ſchon damals zu gehen verſucht hatte,
ſo war es einzig der Gedanke an ihre arme, einſame
Mutter geweſen, der ſie davon zurückgehalten hatte.
Sie war nach Rhinow zurückgekehrt, wo ihr in
Folge eines glücklichen Zuſalls gerade um dieſe Zeit
die frei gewordene Stellung an der Berringerſchen
Fabrikſchule angetragen war, und in trauriger Ein=
tönigkeit
war ihr Leben dahingefloſſen bis zu dieſem
Tage.
Nun wiſſen Sie es, warum ich Ihnen vorhin
auf Ihren Antrag keine andere Antwort geben konnte,
ſchloß ſie ihre Erzählung. Ich hätte ja damals
nicht den Mut gehabt, Ihnen zu geſtehen, daß ich
durch die Hand eines Elenden entehrt bin. Und
nun werden Sie mir ja auch glauben, daß es nicht
Ihre hochſinnigen Vorſtellungen und Vorſchläge,
ſondern daß es einzig Ihre ahnungsloſe Mitteilung
war, die den lange gehegten Gedanken in mir zum
feſten Entſchluß werden ließ.

Er hatte ihr zugehört, ohne ſie zu unterbrechen,
und da ſie ſeine Züge in der Dunkelheit nicht zu er=
kennen
vermochte, konnte ſie ihm auch nicht vom
Geſicht ableſen, welchen Eindruck ihr Geſtändnis
auf ihn gemacht. Nun aber fragte er mit ſeltſam
gepreßter Stimme:
Sie - Sie lieben dieſen Elenden alſo noch
immer?
Nein, erwiderte ſie ohne Zögern, ich liebe ihn
nicht mehr. Aber die Baroneſſe Irene war meine
Jugendgeſpielin, und wenn ich ſie auch jetzt nur
ſelten ſehe, habe ich ſie doch noch immer ſehr lieb.
Ich würde vor Schmach und Schande vergehen
müſſen, wenn ich ihr vielleicht eines Tages an der
Seite dieſes Mannes begegnen ſollte.
Sie werden nimmer einer ſolchen Möglichkeit
ausgeſetzt ſein, Martha - niemals! Graf Wolden=
berg
wird nicht der Gatte meiner Nichte werden,
und noch vor Ablauf der nächſten vierundzwanzig
Stunden wird er die Gemarkungen von Rhinow
verlaſſen haben, um ſie nie mehr zu betreten.
Im Ton ſeiner Stimme grollte etwas, das die
junge Lehrerin mit neuem, namenloſem Schreck erfullte.
Allmächtiger Gott, Herr Baron - was haben
Sie vor? Wollen Sie mich vollends unglücklich machen,

indem Sie das, was ich Ihnen anvertraut habe, auch
andern preisgeben vielleicht in der Abſicht, mich
zu rächen?
Fürchten Sie nichts, Marthal Ihre Ehre wird
in meinen Händen ſo gut aufgehoben ſein wie in denen
eines Vaters oder eines Bruders. Aber Sie müſſen
es doch begreifen, daß ich jetzt nicht mehr untätig zu=
ſehen
kann, wenn ein Mädchen, das meinen Namen
trägt, im Begriff ſteht, ahnungslos ihr Schickſal mit
dem jenes Nichtswürdigen zu verbinden.
Sie hatte ein paar Selunden lang geſchwiegen.
Dann ſagte ſie leiſe:
Ich begehe vielleicht ein Unrecht, indem ich es
Ihnen verrate. Aber ich glaube, daß Sie allerdings
ein gutes Werk tun werden, dieſe Verlobung zu hin=
dern
. Denn ich habe die Baroneſſe Irene heute ge=
ſehen
und ihr Geſicht war ſo wenig das Geſicht einer
glücklichen Braut wie ihr Benehmen.
Sie vermuten alſo, daß man ſie zu dieſer Ver=
bindung
gezwungen haben könnte? Zun, gleichviel,
ſo oder ſo - zuſtande kommen wird ſie jedenfalls
nicht. Ich traue mir die Macht zu, es zu verhüten.
Und nun, meine liebe Martha, fühlen Sie ſich
nun ſtark genug, unter meiner Führung den Heim=
weg
anzutretens Es wird empfindlich kühl, und ich

[ ][  ][ ]

Gelte 2.

Darmſtädter Tagbiatt, Montag, den 20. April 1903.

Bekanntmachung.
Auf Erſuchen der Großh. Bezirkskaſſe
Darmſtadt I bringen wir hiermit zur
öffentlichen Kenntnis, daß die Zahlung
des 1. Hiels Staats= und allgemeiner
Kirchenſteuer für 1903ſ04, ſowie die Ein=
löſung
der Gewerbeſcheine für 1903,04,
für den Stadtteil Darmſtadt= Beſ=
jungen
bis zum 25. d. Mts. zu erfolgen
hat und nach dieſer Zeit koſtenpflichtige
Beitreibung der Ruckſtände ſtattfindet.
Darmſtadt, den 14. April 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Mörneweg. (7394oi

Rummer 91.

Das Auweſen
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Nutz= und Brennholz=Verſteigerung.

Freitag, den 24. April l. Js. morgens 8½ Uhr, ſollen im Saale,
des Darmſtädter Hojes= zu Giriesheimu aus DiſtriktHarras= und Trieſch=
verſteigert
werden:
128 Eichenftämme mit 8489 Fm., 44 Kiefernſtämme mit 30 05 Fm.
34 Fichtenſtämme mit 621 Fm. und 189 Fichten=Derbſtaugen
= 804 Fm.; ferner: 79 Pm. Kiefern=Scheiter, 48 Am. Kiefern=
Knüppel, 15 Rm. Kieſern=Reiſigknüppel und 39 Nm. grob geſpaltene
Kiefern=Stöcke.
Forſtwart Decher zu Forſthaus=Harrass zeigt auf Verlangen das Holz vor.
Darmſtadt, den 15. April 1903.
Großherzogliche Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
(7390

Deſſentliche Erklärung.
Inſoweit wir bei dem in Bezug auf Rentner Wilhelm Schneider dahier,
früher Ziegeleibeſitzer, im Februar l. J3. entſtandenen Gerüchte beteiligt ſind,
nehmen wir mit dem Ausdruck des Bedauerns die in Frage kommenden be=
leidigenden
Aeußerungen zurück und bekunden zugleich, daß wir uns überzeugt
haben, daß die fr. Behauptungen unwahr ſind.
Darmſtadt, den 18. April 1903.
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Adam Kaus, Landwirt,
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fürchte, ein längeres Verweilen im ſeuchten Wald
Eönnte Ihnen ernſtlich ſchaden.
Sie war ſogleich bereit, mit ihm zu gehen, und
ſie lehnte es auch nicht ab, ſich auf den Arm zu
ſtützen, den er ihr bot. Wenige Worte nur wurden
auf dem Heimweg zwiſchen ihnen gewechſelt, und
als das epheuumſponnene Häuschen vor ihnen auf=
tauchte
, hemmte Horſt ſeinen Schritt.
Hier will ich mich für heute von Ihnen verab=
ſchieden
, ſagte er, und noch einmal klang all die
innige Zärtlichkeit, die er für ſie im Herzen trug,
aus ſeinen Worten. Ihre Mutter könnte ja in=
zwiſchen
Ihre Abweſenheit bemerkt haben, und ſie
braucht nichts davon zu wiſſen, daß Sie den Abend=
ſpaziergang
. an den Sie ſie glauben machen müſſen,
in meiner Begleitung unternommen haben. Gehen
Sie gleich zur Ruhe und ſorgen Sie, daß ich Sie
morgen mit hellen Augen wiederfinde. Eines aber
geloben Sie mir feſt und feierlich in die Hand:
Einen Weg wie den, den Sie da heute antreten
wollten, werden Sie nie wieder zu gehen verſuchen!
Nie wieder! erwiderte ſie, indem ſie ihre Hand
in die ſeinige legte. Er umſchloß ſie mit feſtem
Druck, und behielt ſie wohl eine Minute lang, während
deren kein weiteres Wort zwiſchen ihnen geſprochen
wurde. Dann ſagte er ihr ziemlich raſch Gutenacht/
und ſchon nach Verlauf weniger Sekunden war der

Nachblickenden ſeine hohe Geſtalt im nächtlichen
Dunkel entſchwunden.
Zwölftes Kapitel.
Es war eine lange und anſcheinend ſehr wichtige
Unterhaltung, die Horſt von Bruchhauſen am nächſten
Morgen in dem Privatkontor des alten Herrn Ber=
ringer
mit dem Fabrikbeſitzer führte. Wie der Wirt
zum goldenen Löwen= ganz richtig beobachtet und
vermütet hatte, war es nicht der erſte Beſuch, den er
dort abſtattete, und die ausgeſuchte Höflichkeit, mit der
er von Seiten des Großinduſtriellen, eines klug und
freundlich blickenden Herrn, behandelt wurde, ließ von
vornherein keinen Zweifel, daß Herr Berringer über
ſeine Perſönlichkeit genau unterrichtet war.
Und Sie glauben wirklich, fragte der Fabrikant,
daß Ihr Bruder mein Anerbieken jetzt annehmen, daß
ich mich nicht abermals der Gefahr einer ſchroffen
Abweiſung ausſetzen nürde?
Wenn Sie, wie ich es Ihnen vorgeſchlagen habe,
Ihren Abgeſandten morgen Mittag zu ihm ſchicken,
wird er ſich nicht weigern, den Kaͤufvertrag abzu=
ſchließen
, der ſo, wie er zwiſchen uns beiden heute
vereinbart worden iſt, ja ebenſo ſehr in ſeinem als
in Ihrem Intereſſe liegt.
Trotz dieſer Verſicherung wiegt= Verringer noch
immer zweifelnd und bedenklich den rauen Kopf.
Ihr Wort in Ehren, Herr von Bruchhauſen!
Aber Sie ſagen ſelbſt, daß Sie aus ſeinem eigenen

Munde eine derartige Erklärung bis jetzt noch nicht
empfangen haben. Und die Zurückweifung, die Ihr
Bruder meinem Sohne zu teil werden ließ, war von
einer ſo unzweiſelhaften - ich möchte beinahe ſagen:
von einer ſo beleidigenden Beſtimmtheit, daß mir
eigentlich meine kaufmänniſche Selbſtachtung verbieten
ſollte, die Verhandlungen wieder aufzunehmen ſo
lange nicht die Anregung dazu von der andern Seite
gekommen iſt.
Sie mögen es immerhin auf meine Verant=
wortung
hin tun, Herr Berringer. Ueber die finan=
ziellen
Schwierigkeiten, in denen ſich mein Bruder be=
findet
, waren Sie ja, wie ich während unſeres erſten
Geſpräches erfahren habe, ſchon vor meiner Ankunft
ſo genau unterrichtet, daß ich darüber kein Wort zu
verlieren brauche. Und wenn ich Ihnen nun wvieder=
hole
, daß die Mehrzahl der auf Rhinow laſtenden
Hypotheken ſich tatſächlich in meinem Beſitz befindet
und daß ich nur das Subhaſtationsverfahren einzu=
leiten
brauche, um binnen wenigen Monaten der legi=
time
Beſitzer des Gutes zu ſein, ſo werden Sie e=
wie
ich denke, einigermaßen glaubhaft finden, daß ei=
von
mir ausgeſprochenes Machtwort wohl imſtand.
ſein kann, die Anſichten meines Bruders über der
Verkauf des Vorwerks und über die Fortführung des
unſinnigen Progeſſes gründlich zu ändern.
Gortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Rummer 91.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 20. April

ſieosse ſieleyenbellshänse

Heſſiſcher Gorthrbund.
Montag. den 20. April d. J., abends 8 Uhr, in der Aula der
Grorch. technischen Mochschule
Ooffentliche Versammlung.
Vortrag des Herrn Miniſterialrats Dr. Best
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und der bildenden Kunsi.
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Entlastung des Bechners. 3) Neuwahl des Vorstandes. 4) Beratung und
Beschlusskassung über die vorliegenden Anträge.
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[ ][  ][ ]

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Zu dem Eſſener Vorfall
wird von militäriſcher Seite geſchrieben: Bei dieſer
Angelegenheit kann es ſich nur um den 8 124 des
deutſchen Militärſtrafgeſetzbuches handeln, welcher
ſagt: Diejenigen Handlungen, welche der Vorgeſetzte
begeht, um einen tätlichen Angriff abzuwehren, oder
um ſeinen Befehlen im Falle der üußerſten Not und
dringendſten Gefahr Gehorſam zu verſchaffen, ſind
nicht als Mißbrauch der Dienſtgewalt anzuſehen.
Dies gilt namentlich auch für den Fall, wenn ein
Offizier in Ermangelung anderer Mittel, den durch=
aus
nötigen Gehorſam zu erhalten, ſich in der Lage
befunden hat, gegen den tätlich ſich ihm widerſetzen=
den
Untergebenen von der Waffe Gebrauch zu machen.
Ein Fähnrich zur See iſt allerdings nicht Offizier,
aber der erſte Satz des Paragraphen verleiht offen=
bar
jedem Vorgeſetzten in ſchweren Inſubordinations=
füllen
das Recht des Waffengebrauchs. Die Auf=
rechterhaltung
der militäriſchen Autorität muß unter
allen Umſtänden erfolgen, und es erſcheint ganz un=
ſtatthaft
, aus Anlaß dieſes Falles dieſe Vorſchrif=
ten
anzugreifen. Ob ein ſolcher Fall hier vorlag,
oder ob eine Anzeige genügt hätte, iſt ebenfalls von
dem Verlauf der Unterſuchung abhängig. Eine
ſchnelle Feſtſtellung iſt in allen ſolchen Fällen aber
äußerſt wünſchenswert.

Holland und Benezuela.
Der holländiſche Miniſter des Aeußern veröffent=
licht
ein Gelbbuch über die Angelegenheit mit
Venezuela, welches den Schriftwechſel über den
Schutz der niederländiſchen Intereſſen enthält. Da=
raus
ergibt ſich, daß die venezolaniſche Regierung
bemüht iſt, den Abſchluß des Schiedsgerichtsvertrages
mit Holland hinauszuſchieben, indem ſie angebe, daß
die Beziehungen zwiſchen beiden Ländern nicht herzlich
genug ſeien, um den Vertrag binnen ſo kurzer Zeit
abzuſchließen. In Curacao habe man das mit Vene=
zuela
abgeſchloſſene Protokoll nicht eingehalten, in=
dem
man Matos, der zu den Aufſtändiſchen in Be=
ziehungen
ſtehe, Schutz gewährte. Nach langjährigen
mündlichen und ſchriftlichen Verhandlungen habe
Caſtro ſchließlich in einer Audieng der niederländiſchen
Regierung volle Genugtuung zu teil werden laſſen,
ſſo daß der holländiſche Geſandte in Caracas feſt=
geſtellt
habe, daß die Audienz viel dazu beitragen

werde, die herzlichen Beziehungen aufrechtzuerhalten,
welche bereits anfingen, die Tendenz einer Lockerung
zu zeigen.
Deutſches Reich.
Wührend auf der Pariſer Weltausſtellung
die amtlichen deutſchen Repräſentationsräume, einer
Anregung des Kaiſers entſprechend, eine Wiederholung
von Zimmern Friedrichs des Großen in Sansſouci
mit großem Erfolg darſtellten, hat der Kaiſer jüngſt
entſchieden, daß das Deutſche Haus auf der
Weltausſtellung in St. Louis 1904 eine
teilweiſe Wiederholung des Charlottenburger Schloſſes
ſein ſoll. Die Ausführung des Baues in St. Louis
iſt dem bekannten Architekten Prof. Bruno Schmitz
übertragen. Der Reichskommiſſar Geheimrat Lewald
hat den neuen Schnelldampfer des Norddeutſchen
Lloyds, Kaiſer Wilhelm I.., zur Fahrt nach Amerika
benutht. Die Mitteilung Berliner Blätter, daß er in
Waſhington einen Auftrag des deutſchen Kaiſers an
den Präſidenten Rooſevelt ausrichten ſolle, kann ſchon
um deswillen nicht richtig ſein, weil Präſident Rooſe=
velt
in nächſter Zeit überhaupt nicht in Waſhington
weilen wird.
- Die Tägliche Rundſchau= teilt auf Grund
angeblich unbedingt zuverläſſiger Erkundigungen mit:
Die Nachricht, daß ſich die Regierung entſchloſſen habe,
von der Herabſetzung der täglichen Ar=
beitszeit
für die gewerblichen Arbei=
terinnen
von 11 auf 10 Stunden Abſtand zu
nehmen, entbehre jeder Begründung. Aus den
Berichten der Gewerbeaufſichtsbeamten ſoll in der
nächſten Zeit eine Darſtellung der Verhältniſſe zu=
ſammengeſtellt
werden.
Die Bewegung für freie Arztwahl bei
den Krankenkaſſen hat einen wichtigen Erfolg
zu verzeichnen. Die Hauptverſammlung der Eiſen=
bahn
=Betriebskrankenkaſſe in Stuttgart, welcher die
Eiſenbahner von ganz Württemberg angehören, hat
die Einführung der freien Arztwahl beſchloſſen. Die
Staatsregierung und die Generaldirektion der Eiſen=
bahnen
haben ſich mit der Einführung der freien
Arztwahl bei der Eiſenbahnkaſſe ſchon zuvor einver=
ſtanden
erklärt. Die Aenderung wird mit Beginn
des nächſten Jahres durchgeführt werden. Ihre Be=
deutung
liegt mit darin, daß in einem ganze Lande
zugleich ein Verſuch mit der freien Arztwahl ge=
macht
wird.
Der Bund der Kaufleute hielt am
Dienstag, den 14. d. M., eine Sitzung des Bundes=
vorſtandes
in Berlin ab, welcher auch eine Reihe
von Vorſitzenden der auswärtigen Ortsgruppen bei=
wohnten
. Aus dem von Herrn Dr. Vosberg=Rekow

erſtatteten Geſchäftsbericht ergibt ſich, daß die Be=
wegung
, welche der Bund eingeleitet hat, auch in
neueſter Zeit raſche Fortſchritte gemacht hat. Aus=
führlich
zur Verhandlung gelangten die mehrfachen
Einwürfe, welche von Gegnern des Bundes teils in
der Preſſe, teils bei anderer Gelegenheit gegen das
Programm desſelben erhoben worden ſind. Der
Bundesvorſtand iſt einſtimmig der Anſicht, daß der=
gleichen
Ausſtreuungen in böswilliger Abſicht von
perſönlichen Gegnern des Bundes in die Oeffentlich=
keit
gebracht worden ſind. Er iſt ſich bewußt, daß
im Umkreiſe ſeiner Beſtrebungen weder von ſozialen
noch politiſchen Einzelbeſtrebungen die Rede ſein
kann; ſolche Behauptungen ſeien als verleumderiſche
zurückzuweiſen. Der Bund, ſeine Leitung und ſein
Vorſtand ſeien bemüht, lediglich ſachlichen kauf=
männiſchen
Intereſſen zu dienen. Der Vorſtand gab
einſtimmig der Anſicht Ausdruck, daß die Hauptauf=
gabe
des Bundes vorläufig ſei und bleiben müſſe:
für die Geſamtheit der deutſchen Kaufmannſchaft
eine große und mächtige Standesorganiſation zu
ſchaffen. Werde nur dieſes Ziel erreicht, ſo ſei hier=
mit
bereits ein großer Erfolg des Bundes geſichert.
Gewiß gübe es daneben noch eine ganze Reihe von
Fragen, an welchen alle Kaufleute ein gemeinſames
Intereſſe beſäßen und welche wohl geeignet ſeien,
ſpäter in das Arbeitsgebiet des Bundes aufgenommen
zu werden. Hierher gehören beiſpielsweiſe das Ein=
treten
für Führung einer konſequenten und möglichſt
weitreichenden Handelsvertragspolitik. die Verbeſſe=
rung
des Verkehrsſyſtems und die Verbilligung der
Verkehrsmittel, die Reform des kaufmänniſchen
Zahlungs= und Kreditweſens, des unlauteren Wett=
bewerbs
und dergleichen mehr, allein es ſcheine im
gegenwärtigen Stadium verfrüht, ein ſolches Spezial=
programm
auszuarbeiten und der Oeffentlichkeit zu
übergeben. Wichtiger als alle dieſe Einzelfragen ſei
wie geſagt die Erweckung des Korpsgeiſtes und die
Schaffung einer Geſamtorganiſation der deutſchen
Kaufmannſchaft.
Ausland.
Prüſident Lonbet hielt auf dem ihm zu
Ehren in Oran veranſtalteten Bankett in Beant=
wortung
eines auf ihn ausgebrachten Trinkſpruches
eine Rede, in der er zunächſt daran erinnerte, daß
die erſten Koloniſatoren in Oran Proſkribierte des
Kaiſerreiches waren. Es gebe kein beſſeres Saatgut
als das, welches Proſkribierte bildeten. Laſſen Sie
uns troßdem niemals jemanden proſkribieren. Wenn
meine Reiſe kein anderes Ergebnis haben ſollte als
dieſes, würde ich glücklich ſein, ſie gewünſcht und
ausgeſührt zu haben. Der Prüſident wies dann
darauf hin, daß ihm von freinden Mächten Kund=

[ ][  ][ ]

Seite 8.

deutung von aller Welt werde verſtanden werden.
Dieſe Kundgebung, ſchloß der Redner, beſteht in der
Anweſenheit des von Rußland, der verbündeten und
befreundeten Nation, entjandten Geſchwaders, in der
Anweſenheit des Geſchwaders, welches England ent=
ſandte
, deſſen Herrſcher in zwei Wochen der Gaſt
Frankreichs ſein wird, in Anweſenheit des von
Italien, unſerem Nachbar und unſerem Freunde,
abgeſchickten Geſchwaders und in der Anweſenheit
der Geſchwader Spanien= und Portugals, deren
Sympathien ſich jeden Tag befeſtigen und lebhafter
und wärmer werden.
Der Deputierte Grosjean ſchrieb an den
Miniſter des Aeußern, Delcaſſé, er beabſichtige, ihn
in der franzöſiſchen Kammer über die Unterſtützung
zu interpellieren, welche die franzöſiſche Diplomatie
dem Bagdadbahnbau angedeihen ließ.
Der Prior des Karthäuſer Kloſters er=
flärte
dem Polizeikommiſſar, der feſtſtellen wollte,
ob die Mönche dem Beſehl, das Kloſter zu verlaſſen,
nachgekommen ſeien, er gehe nicht und erwarte ſeine
Entfernung durch Militär. Der Kommiſſar berichtete
den Vorfall dem Präfekten.
Die Regierung der Niederlande hatte mit
den Vertretern der großen Eiſenbahngeſell=
ſchaften
über die Aufhebung der militäriſchen
Streckenbewachung eine Beratung.
Den letzten Nachrichten aus Marokko zu=
folge
, herrſcht die größte Erregung wegen des Ge=
rüchtes
, daß eine große Streitmacht unter Führung
des Prätendenten ſelbſt auf die Stadt Fez anrücke.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am Samstag zum Vortrag den Staatsminiſter Rothe,
den Juſtisminiſter Dr. Dittmar, den Finanzminiſter
Gnauth. den Geheimen Kabinettsrat Römheld.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
vortragenden Rat bei dem Miniſterium der Finanzen,
Abteilung für Steuerweſen, Geheimen Oberfinanzrat
Guſtav Weigel unter Anerkennung ſeiner langjährigen,
treu und erſprießlich geleiſteten Dienſte auf ſein Nach=
ſuchen
mit Wirkung vom 1. Mai k J. an in den Ruhe=
ſtand
verſetzt und ihm aus dieſem Anlaß das Komtur=
kreug
2. Kl. des Verdienſtordens Philipps des Groß=
mütigen
verliehen. - den Oberamtsrichter bei dem Amts=
gericht
Giehen Geheimen Juſtigrat Karl Langermann
auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner lang=
jährigen
treuen Dienſte mit Wirkung vom 4. Mai 1903
an in den Ruheſtand verſetzt.
Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog und
Prinz Heinrich von Preußen fuhren am Freitag mit
Automobil nach Alsfeld zur Auerhahn=Balz und kehrten
am Samstag vormittag mit Zug 1004 zurück. Mittags
12 Uhr 8 Min. trafen, von Frankfurt a. M. kommend,
Se. Hoheit der Erbprinz und Ihre Königl. Hoheit
die Erbprinzeſſin von Sachſen=Meiningen.
ſowie Ihre Königl. Hoheit Prinzeſſin Friedrich
Karl vön Heſſen zum Beſuch der Allerhöchſten Herr=
ſchaften
hierſelbſt ein und wurden von Sr. Königl. Hoheit
dem Prinzen Heinrich von Preußen am Bahn=
hofe
begrüßt. Die hohen Herrſchaften nahmen an der
Mittagstafel teil und reiſten im Laufe des Nachmittags
zurück. (Darmſt. 3t9.)
Ordensverlelhungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben verliehen: das Komturkreus
1. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
dem Generalmajor z. D. v. Viebahn, ſeither Köm=
mandeur
der 50. Infanterie=Brigade (2. Großh. Heſſ.);
das Nitterkreus 1. Klaſſe mit der Krone desſelben
Ordens dem Major und Bataillonskommandeur im
5. Rheiniſchen Infanterie=Regiment Nr. 65 Clößner,
ſeither im C. Großh. Heſſ.) Infanterie=Regiment Nr. 116.
und dem Major und Bataillonskommandeur im In=
fanterie
=Regiment Graf Kirchbach (. Niederſchl.) Nr. 46
Walter, ſeither im 5. Großh. Infanterie=Regiment
Nr. 168. - Die Silberne Verdienſtmedaille dem Hof=
gartengehilfen
Wilhelm Schleckmann aus Anlaß
ſeiner am 1. März d. Js. zurückgelegten 25iährigen
Dienſtzeit in der Hofgärtnerei Beſſungen.
S. M. der König von Italien haben dem
Kunſtſchriftſteller und Verleger Alexander Koch
dahier. das Ritterkreug des Ordens der Krone von
Italien verliehen.
Ernennungen. Se. Königliche Hoheit der Groß=
herzog
haben ernannt: den Amtsrichter bei dem

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 20. April 1903.
gebungen zu teil geworden ſeien, deren tiefe Be= Amtsgericht Gießen Amtsgerichtsrat Heinrich Geb=

Nummer 91.

hardt zum Oberamtsrichter bei dieſem Gericht, den
Amtsrichter bei dem Amtsgericht Beerfelden Theodor
Dietz zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Gießen,
beide mit Wirkung vom 4. Mai 1903, den bisher als
Stationskontrolleur im Reichsdienſte kommiſſariſch ver=
wendeten
Oberzollinſpektor und Regierungsaſſeſſor Dr.
Georg Hellwig in Harburg a. E. mit Wirkung vom
I. Mai d. Js. zum ſtändigen Hülfsarbeiter bei der
Abteilung für Steuerweſen des Miniſteriums der
Finanzen unter Verleihung des Amtstitels Oberfinang=
aſſeſſorn
. Ernannt wurden der Gerichtsvollgicher mit
dem Amtsſitze in Hirſchhorn Johann Heinrich Becker
zum Gerichtsvollzieher mit dem Amtsſißze in Zwingen=
berg
und der Sanitätsſergeant im Infanterie=Regiment
Nr. 118 in Worms Adam Boßler zum Gerichsvoll=
zieher
mit dem Amtsſitze in Hirſchhorn.
- In den Ruheſtand verjetzt wurde der Verwalter
am Gefängnis in Darmſtadt Hermann Kreuter auf
ſein Nachſüchen mit Wirkung vom 15. Juli 1903.
E. Nach dem Revertöire=Entwurf des Großh.
Hofthenters iſt für nächſten Sonntag die erſte Wieder=
holung
der geſtern erſtmalig gegebenen Oper Göß von
Verlichingens von Karl Goldmark, für den Dienstag
nächſter Woche außer Abonnement eine Aufführung von
Méhuls Joſeph und ſeine Brüderl vorgeſehen, die zum
Benefis des Hoſchors in Szene gehen ſoll. Vorbereitet
werden ferner die Overn Die verſunkene Glocken von
Heinrich Zöllner, Fortunios Liedr von Offenbach,
Das Glöckchen des Eremiten= Die kleinen Michus=
und Die Puppe;, in welch letzkeren drei Vorſtellungen
Fräuliein Alma Saccur vom Stadttheater in Breslauk in
ihren bekannten Glanzrollen als Gaſt auf unſerer Hof=
bühne
auftreten wird. In der Zyklus=Aufführung von
Nichard WagnersRing des Nibelungen die in der
zweiten Hälfte des Monats Mai den Schluß der Saiſon
bilden ſoll. werden ſich Frl. Dennery und Herr Kieß vom
hieſigen Publikum verabſchieden.
Das Neichsgericht hat die Reviſion der ſ. Z.
vom Landgericht in Darmſtadt wegen Beleidigung eines
sraelitiſchen Mitreiſenden auf der Fahrt von Mainz
bis Groß=Gerau zu Geldſtrafen von 150 bezw. 70 und
50 M. verurteilten Herren Amtsrichter Dr. Mahr,
Rechtsanwalt Dr. Geßner, Oberrechnungsreviſor
Reitzel aus Darmſtadt und Hofbuchhändler Reizel
aus Cannſtatt koſtenpflichtig verworfen. Ein
Rechtsirrtum wurde in dem angefochtenen Urteile nicht
erkannt.
Wir machen das ſtenerzahlende Publilum darauf
aufmerkſam. daß das Bureau der Großh. Bezirkskaſſe
Darmſtadt I nicht allein an den Wochentagen Vormittags
von 8-1 Uhr, ſondern auch von Möntags bis
Freitags vonl3 bis ½5 Uhr Nachmittags
geöffnet iſt. Letztere, ſeit . April l. Js. getroffene
Einrichtung wird trotz dem entſprechenden Vermerk auf
den Steuerzetteln noch nicht geuug beachtet, indem bis
jetzt nur wenige Steuerzahler Nachmittags auf dem
Bureau erſchienen ſind.
Der Darmſtädter Journaliſten=und Schriftſteller=
verein
hielt am Freitag abend im Kaiſerſaal ſeine
Hauptverſammlung ab. Der Vorſitzende, Herr
Oberſtleutnant a. D. Gad, erſtattete den Jahresbericht
über das 8. Vereinsjahr vom 1. April 1902 bis 31. März
1903. Der Verein tritt in ſein neues Geſchäftsjahr mit
dem Beſtande von 42 ordentlichen und 6 außerordentlichen
Mitgliedern ein. Die Jahresrechnung wurde von dem
Rechner des Vereins, Herrn Dr. Lettebaur, aufgeſtellt,
geprüft und für richtig befunden. Der Kaſſenbericht
weiſt einen Vermögensſtand von 55553 Mk. auf. Die
verhältnismäßige Zurückhaltung des Vereins von öffent=
lichen
Veranſtaltungen - in denen der Verein übrigens
durchaus nicht ſeinen Hauptzweck erblickt - war eine
wohl überlegte, dem ſtarken Hervortreten gegenüber, das
die Förderung des hieſigen Goethedenkmals, das nun=
mehr
ſeiner Vollendung entgegengeht, bedingte. Im
übrigen konnte der Vorſtand auch nach dem Abſchluß
dieſes Jahres ausſprechen, daß der Verein mit vollem
Erfolge beſtrebt geweſen iſt, nicht nur ſeine Stellung in
der hieſigen Stadt zu befeſtigen. ſondern auch ſeine
Schuldigkeit in dem weiteren Rahmen des Vereins=
verbandes
, ſowie auch darüber hinaus innerhalb ſeiner
internationalen Kollegenſchaft zu erfüllen. Nachdem
dem Rechner Entlaſtung erteilt worden, fand die Neu=
wahl
des Vorſtandes und des Schiedsgerichtes ſtatt, bei
welcher alle bisherigen Mitglieder in ihrer früheren
Eigenſchaft wieder gewählt wurden. Sodann wurde
beſchloſſen, auch zu dem diesjährigen Journaliſten= und
Schriftſtellertag in München einen Vertreter zu ent=
ſenden
, womit die Tagesordnung der Hauptverſammlung
erledigt war.
2 In der Turnhalle am Woogsplatz wird am
25. und 26. ds. Mts. der ehemalige Berliner Rechts=
anwalt
Dr. Fritz Friedmann zwei dramatiſche
Vorträge unter Mitwirkung bedeutender Kunſtkräfte
veranſtalten. Friedmann ſpricht am 25. eine Verteidi=
gungsrede
und am 26. lieſt er in ſeinen Memoiren Das
Wahre aus meinem Leben'.

Gegen einen hieſigen. ſeit längerer Zeit am Schalter
des Hauptpoſtamts beſchäftigt geweſenen Poſt=
beamten
iſt Unterſuchung wegen Unterſchlagung ein=
geleitet
. Es ſoll ſich dabei um größere Summen handeln.
Der Nachwinter, der mit dem Monat April ein=
geſetzt
hat, hat in den letzten Tagen der verfloſſenen
Woche überall Schneefälle gebracht. Am Samstag
morgen wurde man durch den Anblick einer völlig winter=
lichen
Landſchaft überraicht. Dächer und Straßen waren
mit einer weißen Schneedecke überzogen, auf den mit
friſchem Grün eben wieder ſich ſchmückenden Bäumen lag
dichter Schnee. unter deſſen eiſiger Laſt Blätter und
Zweige traurig herabhingen. Morgens zeigte das Ther=
mometer
0 Grad, in der Nacht war es auf - 1 Grad
herabgeſunken. Wo dieſer Reif in der Frühlingsnacht
auf Obſtbaumblüten gejallen iſt, dürſten dieſelben überall
erſtorben ſein.
Ueber die Schneeſtürme im Harz entnehmen
wir den vorliegenden Einzelberichten noch ſolgende ge=
naueren
Schilderungen. Auf dem Brocken war am Mon=
tag
die Temperatur ſehr gefallen und Montag früh
waren 7 Grad Kälte. In der Nacht zum Dienstag trat
heftiger Schneeſturm ein. Vom Torfhaus und Sonnen=
berg
meldeten die meteorolagiſchen Stationen am Mitt=
woch
ebenfalls ſehr ſtarken Schneeſturm, ſo daß die Poſt
nur auf Schlitten zu befördern war und Briefträger,
Gendarmen und Waldarbeiter auf Schneeſchuhen ihre
Gänge machen mußten. Im Oberharz wie im Unterharz
waren die Wege meiſt verſchneit und ein Aufenthalt im
Freien kaum möglich. Am Samstag iſt ſeit früh in
Köln ununterbrochen Schnee gefallen. Auch aus Düſſeldorf.
Vonn, Nemſcheid und anderen Orten der Rheinprovinz
laufen Nachrichten von ſtarkem Schneeſall ein.
2 Auf den Wochenmärkten der letztvergangenen
Woche haben ſich die Durchſchnittspreiſe wie folgt ge=
ſtaltet
: Butter½ Kg. 110 120 M., in Partien 1 M.,
Eier 5 und 6 Pf., Handkäſe 4-7 Pf. Schmierkäſe ¼ Ltr.
16-18 Pf., Aepfel K9. 15- 20 Pf. Apfelſinen 4-10 Pf.
alte Kartoffeln je nach Sorten das Malter (00 K9.)
450-8 M., der Kumpf 10 Liter 45-60 Pf., Radieschen
das Bündel 5 Pf., neue Rettige das Bündel 15 Pf.
Meerrettig 12-15 Pf. Sellerie 10-12 Pf. Kopfſalat
15-16 Pf., Körbchen Lattigſalat 10-12 Pf. Körbchen
Feldſalat 12-15 Pf., neue Schälgurken 50-60 Pf., Spargel
Kg. 70-80 Pf., Rotkraut 30-35 Pf., Schwarzwurz
5 Kg. 20-25 Pf Blumenkohl 30-35 Pf., Spinat ½ Kg.
25- 30 Pf., alte Zwiebeln ¼ Kg. 6-7 Pf., neue 10 Pf.
Gänſe 8-9 M. Enten 3-4 M., Hahnen 2-3 M.
Suppenhühner 150-250 M., Tauben 50-60 Pf., Zucht=
tauben
v. Paar 150-4 und 5 M. Lapins 1- 120 M.
Zicklein 2-3 M. vom Fiſchmarkt p. Kg. Hecht
30 Pf. Breſem 50-60 Pf., Weißfiſch 40 Pf., Schellfiſch
35- 40 Pf.
- Dieburg. 18. April. Mit dem Baueines
neuen Amtsgerichtsgebäudes wird in den
nächſten Tagen' ſchon begonnen werden. Die Arbeiten
für das Haftlokal wurden bereits ſchon vergeben. Man
hofft das ganze Gebäude bis zum Herbſte im Nohbau
fertig zu ſtellen. Hierfür ſind 60000 Mk. ausgeworfen.
Die Pläne ſind ähnlich wie das neue Kreisamtsgebäude
im modernen Stil gehalten. Das Gebäude kommt vis=
a
=vis der alten Wallfahrtskirche in den früheren Pfarr=
garten
zu ſtehen, den die Stadt dem Fiskus unentgeltlich
zur Verfügung ſtellte.
PA. Mainz. 18. April. Die Vorarbeiten für die
internationale Ausſtellung für Photo=
graphie
und Ghyaphiſche Künſte, Mains 1903,
unter dem Protektoͤrat des Großherzogs Ernſt Ludwig
von Heſſen. ſind nunmehr ſo weit vorgeſchritten, daß der
Anmeldeſchluß ausgeſprochen werden mußte; die Aus=
ſtellungshalle
(Mainzer Stadthalle) iſt vollſtändig belegt.
In den lezten Wochen haben ſich insbeſondere noch die
Gruppen Induſtrie und Kunſtphotographie gut vervoll=
ſtändigt
; in letzterer iſt es beſonders die Hamburger
Gruppe, mit Hofmeiſter an der Spitze. die führend
auftritt. Die Arbeiten der inneren Organiſation nehmen
nunmehr ihren Fortgang; für den Anfang der Aus=

ſtellungstage ſind große Feſtlichkeiten in Mainz geplant,
inbeſondere ſoll die Abhaltung eines Allgemeinen
deutſchen Photographen= und Graphiker=Tages durch=
geführt
und mit ihm Klärung in einer Reihe hoch=
wichtiger
Berufsfragen geſchaffen werden. - Die Eröff=
nung
der Ausſtellung iſt nunmehr. vorbehaltlich höchſter Zu=
ſtimmung
, auf den 8. September feſtgeſetzt worden.
Zweckdienliche Auskünfte werden erteilt von der Aus=
ſtellungs
=Verwaltung in München, Rennbahnſtraße II.
Obpenheim, 17. April. Bei der Mainzer Handels=
kammer
iſt angeregt worden, ob nicht eine durchgreifende
Verbeſſerung der Rheinüberfahrt; bei
Oppenheim, die bekanntlich mittelſt einer vor einigen
Jahren erbauten fliegenden Brücke bewerkſtelligt wird,
angezeigt erſcheint. Die Kammer vermag, angeſichts der
ungünſtigen Lage der Staatsfinanzen, eine ſolche Ver=
beſſerung
zur Zeit nicht zu befürworten, zumal die
Frequenz bei dieſer Ueberfahrt ſehr gering iſt und
keinesfalls irgendwelche Nentabilität verſpricht. Der
Angelegenheit könnte nach Anſicht der Kammer erſt

Kleines Feuilleton.
Aus dem Haushalt derfreien Naturo
nannte ſich ein Lichtbilder=Vortrag im Wiſſenſchaftlichen
Theater der Urania zu Berlin, der vor einem geladenen
Publikum am Donnerstag nachmittag zum erſtenmale
gehalten und von Anfang bis zu Ende mit dem an=
geregteſten
Intereſſe aufgenommen wurde. Ein eng=
liſcher
Zoologe, Richard Kearton, ſo berichten die Verl.
N. Nachr., hat ſich die Aufgabe geſtellt, der heimatlichen
Tierwelt, wie ſie lich in ungeſtörter Freiheit in ihren
Revieren tummelt, mit dem photographiſchen Apparat
aufzulauern und ſo neue Eindrücke ihrer Lebensweiſe,
ihrer mannigfaltigen Kämpfe, ihres Familienlebens und
ihrer eigentümlichen Gewohnheiten zu gewinnen. Keine
leichte Aufgabe war es. vor welche ſich dieſer Tierfreund
geſtellt hat; es galt viel Geduld haben und viel Er=
findungsgabe
. um ſich den ſcheuen Bewohnern des freien
Feldes unbemerkt nähern zu können. In einem künſt=
lichen
Felsblock hat er ſich verkrochen, ein ausgeſtopfter,
zum Teil hohler Ochſe nahm ihn und ſeinen Apparat
auf; unter Heu verſteckt und von Waſſer durchnäßt
muste er oft in den unbequemſten Stellungen ſtunden=
lang
ausharren, bis es ſeinem ahnungsloſen Modell ge=
fiel
, die gewünſchte Stellung einzunehmen. In anderen
Fällen benutzte er einen Anzug, der doppelſeitig. grau
oder grün, die jeweilige Farbe des Graſes vorzukäuſchen
vermochte. Angeſeilt hat er und ſein Bruder an den
ſchwindelnden Küſtenklippen gehangen, um zu den Brut=
ſtaͤtten
der Seevögel zu gelangen. Die Ausbeute hat
aber auch die Müchen gelohnt, und eine Fülle von Un=
bekanntem
hat er aufzudecken vermocht. Namentlich hat
ihn die Vogelwelt beſchäftigt, und die Bilder wiſſen von
manchen rührenden oder komiſchen Zügen aus dem
Familienleben der gefiederten Sänger zu erzählen. Ein
ſchönes nachbarliches Verhältnis zeigte lich darin, wie

ein Rotkehlchenmännchen, nachdem es genügend für die
eigene Familie geſorgt, die Jungen eines nahen Droſſel=
neſtes
fütterte, deren Mutter auf die Nahrungsſuche aus=
geflogen
war. Die heimkehrende Alte findet ihre Brut
wohlgeſättigt; ſie ſetzt ſich, die Beute im Schnabel aufs
Neſt und wartet, bis ſich bei den Kindern neuer Hunger
eingeſtellt, hat. In weniger gutem Licht erſcheint ein
Steinſchmätzermännchen, daͤs, weil es in bedrohlicher
Nähe der Jungen den Photographen bemerkt, einfach
das Futter an ſeine Gattin übergibt, deren große
Mutterliebe es vermaa, die Gefahr zu überwinden, wozu
der Vater nicht den Mut beſitzt. Wie die Natur für das
Wohl ihrer Geſchöpfe beſorgt iſt, zeigten Bilder von
jungen Kibitzen, deren geſträubtes Flaumkleid ſie ſo ihrer
Umgebung ähnlich erſcheinen läßt, daß man ſie ſelbſt in
der ſtark vergrößerten Photographie nur mit Mühe zu
entdecken vermag. Ebenſo paßten ſich die Cier eines
Regenpfeifers den ſie umgebenden Kieſeln mit über=
raſchender
Aehnlichkeit an. Sehr erheiternd wirkte auch
der Geſichtsausdruck eines Droſſelweibchens, dem ſeine
Jungen das Leben ſchwer machten: Aerger und Stolz
prägten ſich deutlich und fein abgeſtuft in ſeinen Zügen
aus. Ein junger Waldkauz trug unverkennbar die ehr=
würdige
Maͤske Gladſtones zur Schau, während der auf=
geſperrte
Schnabel eines jungen Kuckucks mehr den Eini=
druck
einer weitgeöffneten Reiſetaſche machte. Auch von
dem außerordentlich 'ſchnellen Wachstum der jungen
Vögel gab eine Serie aus den erſten ſieben Tagen einer
jungen Droſſel einen anſchaulichen Begriff. So wuchs
mit jedem neuen Lichtbild das Staunen; die flüchtigſten
Eindrücke waren feſtgehalten, und die ſcheneſten Vögel,
wie 3. B. der Haubentaucher, bewegten ſich in aller Un=
gezwüngenheit
vor den Augen der Zuſchauer. Die An=
regung
. die man aus ſolchen Naturſchilderungen em=
pfängk
, iſt unſchätzbar. und manchen jungen photo=
graphierenden
Tierfreund werden die Lorberen des Herrn

Kearton nicht ſchlafen laſſen. Dieſer unterſtützte die
lebendige Wirkung ſeiner Bilder noch dadurch, daß er die
betreffenden Vogelſtimmen täuſchend zu imitieren ver=
mochte
, und man konnte es ihm glauben, wenn er be=
hauptete
, daß die Nachrichten in engliſchen Zeitungen
von dem erſten Erſcheinen des Kuckucks im Frühjähr
oftmals nur ſeiner Nachahmungsgabe zu verdanken ge=
weſen
ſeien.
Eine Frankfurter Lehrerin hat, ſo be=
richtete
auf der Heſſiſchen Konferens des Deutſchen
Evangeliſchen Schulvereins Pfarrer Frey aus Sprend=
lingen
, eine ſonderbare Art, in den ihr anvertrauten
Kindern das Ehrgefühl zu wecken. Kommt 3. B. ein
Kind ſchmutzig in die Schule, dann wird es dort gewaſchen
und gekämmt. Zur Kennzeichnung; wird in den Zopf
ein Stück Kordel geflochten. Kommt das Kind am
andern Tage ſauberer, aber noch nicht hinlänglich reinlich
zur Schule, ſo wird es wieder gewaſchen und friſiert.
Diesmal wird ein Bändchen in den Zopf geflochten.
Hält die Beſſerung in Bezug auf Reinlichkeit an, danr=
gibts
ſogar ein Sammetbändchen. Eine Hauptrolle im
Unterricht bei dieſer Lehrerin ſpielen Bonbons. Dieſe
werden zunächſt zum Addieren und Subtrahieren ver=
wendet
und dann, nachdem ſie durch ſo und ſo viel
Finger geglitten ſind, an die Beſten als Prämien zum
Lutſchen verteilt. Die Lehrerin behauptet, mit ihrer
Erziehungsmethode große Erfolge erzielt zu haben.
Troßzdem die vorgeſetzte Schulbehörde, ſo ſchloß Pfarrer
Frey, von dieſem Treiben weiß, gibts weiter Bänder
und Bonbons.
Kluge Einwohner hat das Dörfchen Alt.
Sie haben ein Badehaus errichtet. das mit dem Ge=
meindebackhaus
verbunden iſt. Der bisher beim Backen
unbenutzt entwichene beträchtliche Teil Wärme genügt
zur Erwärmung des Badewaſſers von 7 Wannenbädern.
Dadurch ſtellt lich der Betrieb ſehr billig.

[ ][  ][ ]

Rummer 91.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 20. April 1903.

Seite 9

dann näher getreten werden. wenn die geplante
Eiſenbahnverbindung von Darmſtadt nach Kornſand zu
Stande kommt.
Friedberg, 18. April. Die Gewerbe= Aka=
demie
hat bereits am Mittwoch ihr Sommerſemeſter
begonnen. Die Zahl der Studierenden iſt gegen das
Winterſemeſter, in welchem es 270 Zöglinge waren, auf
ungefähr 300 geſtiegen. Seit dem kurzen Beſtehen der
Akademie hat ſich die Zahl der Studierenden jetzt faſt
verdoppelt, ſodaß man ſchon jett die Errichtung eines
entſprechenden Neubaues ins Auge gefaßt hat.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 18. April. Im Saale
der Singakademie hielt geſtern vor den Mitgliedern der
Deutſchen Orientgeſellſchaft Prof. Delitzſch einen neuen
Vortrag über Babylonien. Es war eine große Zuhörer=
ſchar
erſchienen, in deren Mitte man den Generalſuper=
intendenten
Faber, den Miniſter Rheinbaben. den
Generaldirektor Schöne und viele Offiziere bemerkte.
Der Kaiſer erſchien kurz vor 9 Uhr in Begleitung der
Kaiſerin und des Admirals Hollmann. - Zur Beſchleu=
nigung
der Rekonvaleszenz wird die Kaiſerin nach
der Ende dieſes Monats erfolgten Abreiſe ihres Gemahls
aus dem Berliner Schloß in das Neue Palais bei
Potsdam überſiedeln. In Rückſicht auf die ungeſtörte
völlige Geſundung iſt es jedoch auch durchaus zweifel=
haft
, ob die Kaiſerin nach Urville reiſt, um dort mit dem
auls Italien zurückgekehrten Kaiſer und den beiden
älteſten Prinzen zuſammenzutreffen. Wahrſcheinlich wird
der erſte Ausflug nach der überſtandenen Krankheit
gemeinſam mit dem Kaiſer der Teilnahme an der
Kieler Woche gelten. An einen Aufenthalt in Kadinen
iſt für die Monate Mai und Juni nicht gedacht worden.
Ein ſolcher kommt erſt zuſammen mit den jüngſten
kaiſerlichen Kindern für Juli während der Nordlands=
reiſe
des Kaiſers in Frage. Das Reichsgericht
verwarf die Neviſion des Nedakteurs Bötticher und des
Verlegers Bruhn von der Staatsbürgerzeitung:, welche
vom Landgericht L. Verlin am 11. Oktober 1902 wegen
Beleidigung des Gerichts und der Verwaltungsbehörden
in Konitz ſowie dortiger jüdiſcher Einwohner anläßlich
der Winterſchen Mordſache zu einem Jahre
bezw. ſechs Monaten Gefängnis verurteilt waren. -
Wie der Börſen=Kouriers berichtet, haben 15 Mitglieder
des Leſſing=Theaters eine gemeinſame Klage gegen den
Kritiker eines hieſigen Blattes eingereicht, der in ſeiner
Beſprechung der Aufführung von Grillparzers Jüdin
von Toledo' einen heftigen Ton angeſchlagen und u. a.
von Stiefelputzern geſprochen haben ſoll.
Frankfurt, 18. April. Miniſter Budde iſt geſtern
abend hier angekommen und ließ ſich heute vormittag
9 Uhr im Konferenzſaal des Hauptbahnhoſes durch den
Direktions=Präſidenten Thoms die Oberbeamten vor=
ſtellen
. Im Vorzimmer war der Vorſtand des All=
gemeinen
Eiſenbahnvereins' aufgeſtellt, deren Mitglieder
dem Miniſter gleichfalls vom Präſidenten vorgeſtellt
wurden. Der Miniſter unterhielt ſich namentlich mit dem
Werkſtättenarbeiter Muſchler, der Inhaber des Eiſernen
Kreuges iſt und mit dem Miniſter zuſammen bei dem
81. Infanterie=Regiment gedient hat. Der Miniſter be=
ſuchte
hierauf die Güterabfertigungsſtelle und die Werk=
ſtätten
, dann ging die Fahrt mit der Verbindungsbahn
zum Oſtbahnhof, wo über die Lage des neuen Bahn=
hofs
geſprochen wurde, und nach Hanau, woſelbſt das
Frühſtück eingenommen wurde.
Kaiſerslautern, 18. April. Die,Pfülz. Preſſeu meldet
aus Pirmaſens: Die Arbeiter lehnten die Bedingungen,
unter denen die Arbeitgeber die Sperre aufheben wollen,
ab. Infolgedeſſen werden heute abend 63 Fabriken,
deren Beſitzer Mitglieder des Fabrikantenvereins ſind,
geſchloſſen.
Leipzig. 17. April. Das Gnadengeſuch des zu
drei Jahren Gefüngnis verwteilten Tirektors der Lew=
ziger
Bank Dr. Gentzſch iſt vom Staatsanwalt befür=
wortet
worden.
Konitz, 17. April. Kreisarzt Dr. König ſtellte feſt,
daß die jetzt gefundenen Gliedmaſſen menſchliche
Knochen ſind. Ferner wurde feſtgeſtellt, daß die jett
entdeckten Knochen diejenigen ſind, welche an der
Leiche des Winter fehlten. In der Grube
wurden gefunden: der Knochen des rechten Ober=
ſchenkels
, zwei Knochen des rechten Unterſchenkels, zwei
Knochen des linken Unterſchenkels, der linke Oberarm=
knochen
und beide Unterarmknochen des linken Armes.
An einem Armknochen hing eine gut gearbeitete Herren=
gamaſche
, welche entweder dem Winter gehört hat oder
von einem Täter bei der Verbergung verloren wurde.
Vom Skelett des unglücklichen Winter fehlen nur noch
die Knochen zur Handwurzel und die Finger. Man
nimmt an, daß dieſe dünnen und knorpligen Glieder
wahrſcheinlich von der pneumatiſchen Reinigungsmaſchine
gerquetſcht ſind. Die Neinigungsmaſchine hat ſich die
Stadt Konitz erſt kürzlich angeſchafft und ſie trat geſtern
gum erſten Male in Tätigkeit. Die Abortgrube iſt nach
dem Winter'ſchen Morde zweimal gereinigt worden.
Kurze Zeit nach dem Mordtage wurde die Grube von
Arbeitern der Beſſerungsanſtalt geräumt und ungefähr
vor einem Jahre nahm die Entleerung ein Konitzer
Fuhrhalter vor. In Konitz iſt die Erregung wieder
ſehr groß und die weitere Unterſuchung der myſteriöſen
Angelegenheit eifrig im Gange. Daß die geſundenen
Gliedmaßen die des Winter ſind, iſt außer allem Zweifel.
In anderen Telegrammen iſt von Stiefeln die Rede, die
in der Grube gefunden wurden und als diejenigen
Winters erkannt wurden.
Neu=Strelitz. 18. April. Am 18. Juni d. Js. feiern
der Großherzog und die Großherzogin das
Feſt der diamantenen Hochzeit. Der Großherzog
Friedrich Wilhelm wurde am 17. Oktober 1819 geboren,
ſteht alſo im 84. Lebensjahre. Er iſt vermählt mit
Auguſte Karolina, Königl. Prinzeſſin von Großbritannien
und Irland und Hannover, die am 19. Juli 1822 ge=
boren
wurde. Aus Anlaß dieſes ſeltenen Feſtes hat ſich
in Strelitz ein Ausſchuß gebildet, der Beiträge für ene
Ehrengabe des Landes entgegen nimmt.
Marſeille, 17. April. Der Sturm nahm heute den
ganzen Tag an Heftigkeit zu und richtete vielfachen
Schaden an. Kein Schiff konnte in den Hafen einlaufen
und auslaufen. Der Hamburger Dampfer=Kaiſeru flüch=
tete
in den Fiſchereihafen. Einem griechiſchen Dreimaſter
brachen die Maſten. Vierzig kleinere Fahrzeuge ſind ge=
ſunken
. Seit 15 Jahren herrſchte kein ſo heftiger Sturm.

O Entwurf des ſtädtiſchen Vorauſchlags für das
Verwaltungsiahr vom 1. Aoril 1903 bis
2½. März 1904.
(Schluß.)
Der Etat der Straßenreinigung erfordert
146 200 M. lim Vorjahre 145 850 M.) derjenige der
öffentlichen Beleuchtung 75730 M. ſim Vor=
jahre
70340 M) Cür die öſfentlichen Anlagen

ſind 60100 M. li. V. 58730 M.) vorgeſehen. Darunter
ſind für Neuanlagen, außer dem Kredit von 4900 M. für
die bereits erfolgte Veränderung der Anlagen auf dem
Lapellplatz, enthalten: 328 M. für Aufſtellung eines
Trinkbrunnens und Herſtellung von Raſeneinfriedigungen
auf der Mathildenhöhe und 325 Mark für eine Baum=
und Weganlage, ſowie für Aufſtellung einer Bank auf
dem Forſtmeiſterplaz. Für Zwecke der Armenpflege
enthält der Voranſchlag 192500 M. ſi. V. 193100 M.).
worunter 173000 M. Zuſchuß zur Armenkaſſe und 4500
Mark Zuſchuß zur Pfandhauskaſſe, ſowie 15000 M. für
Beſchäftigung Unterſtützung ſuchender Perſonen mit
leichteren Arbeiten bei der Güterverwaltung und der
Stadtgärtnerei. Bedeutend gewachſen ſind wieder die
Beiträge der Stadt für Zwecke des Kreiſes, welche
mit 282000 M. ſi. V. 250000 M.) eingeſtellt wurden.
Die Gemeindeſteuer ſoll 1900 925 M. erbringen, an
Ausgaben haften auf derſelben, beſonders für uneinbring=
liche
und erlaſſene Steuern, 86500 M. Der Ertrag des
Oktroi iſt mit 675000 M. ſi. V. 660000 M.) veran=
ſchlagt
; die durch die Oktroierhebung entſtehenden Aus=
gaben
werden mit 130540 M. berechnet. An Kapital=
3inſen werden 824300 M. erforderlich. nach dem Auf=
wand
für die Schulen der bedeutendſte Ausgabepoſten in
der Verwaltung. Der Aufwand iſt um 15440 M. ge=
ringer
als im Vorjahr, wo er 839740 M. betrug. An
der Erſparnis iſt auch die Zinſenreduktion infolge Kon=
vertierung
des 4progentigen Anlehens Lit. H. beteiligt.
Der Ausgabe ſteht eine Einnahme von 330800 M. gegen=
über
, hauptſächlich durch die Zinszahlungen der ver=
ſchiedenen
ſtädtiſchen Betriebe wegen Teilnahme an den
ſtädtiſchen Anlehen. Die Schuldentilgung erfordert
299 670 M. lt. V. 230040 M.) Der Etat der Allge=
meinen
Verwaltung beziffert ſich auf 390260 M.
ſi. V. 361050 M., für Ruhegehalte, Witwen= und
Waiſengelder werden 75190 M. verlangt. Die Ge=
meindenuzungen
der Beſſunger Orts=
bürger
ſind mit 1980 M. verauſchlagt.
Bei den Vermögensausgaben ſind zunächſt
vorſorglich 200000 M. für Geländeerwerbungen, zu
Straßenregulierungen und Durchführungen in Anſatz ge=
bracht
. Die fortſchreitende Bebauung des Heerdweg=
vieriels
bis zur Schießhausſtraße bedingt die Ver=
legung
der Oktroihebſtelle an der Ecke der
Heinrichs= und Nieder=Ramſtädterſtraße und werden des=
halb
für eine neue Hebſtelle an der Ecke der Nieder=
Namſtädter= und Schießhausſtraße 17000 M. eingeſtellt.
Der Ausbau des Kanalnetzes erfordert 12729408 M.,
Die Umänderung der, alten Zentral=
heizungsanlagen
in den Schulhäuſern am Ballon=
platz
und an der Nundeturmſtraße in Niederdruckdampf.
heizung 15270 M. Für Erweiterung des Elek=
trizitätswerks
iſt ein außerordentlicher Zuſchuß
aus der Stadtkaſſe von 443000 M. weiter iſt der von
der Stadt zu den Koſten der Erweiterung der
Techniſchen Hochſchule genehmigte Zuſchuß von
350000 M. vorgeſehen. Von den Vermögensausgaben
ſind 1181582,64 M. aus neu zu beſchafſenden Anlehens=
mitteln
zu beſtreiten.
Ueber die Etats der verſchiedenen ſtädtiſchen Neben=
kaſſen
einſchließlich derjenigen der techniſchen Be=
triebe
wird Folgendes mitgeteilt: Das Elektrizi=
tätswerk
berechnet im ordentlichen Etat 406 078 M.
lim Vorjahr 418442 M) im außerordentlichen - für das
Anlagekapital = 499000 M. Der Minderbetrag im
ordentlichen Etat rührt daher, daß weiterer Rabatt auf
die Einnahmen in Ausſicht ſteht. Von dem Aufwand
für das Anlagekapital entfällt ein Vetrag von 450 000 M.
auf die Koſten der Erweiterung des Werks, welche zu
rund 900 000 M. veranſchlagt ſind und wovon die erſte
Hälfte hier eingeſtellt wird. Der Etat des Gas=
werks
ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit 1255760
Mark für den Betrieb und 150000 M. Anlagekapital,
zuſammen 1405760 M. Die Betriebseinnahmen ſind
durchweg bedeutend höher angeſetzt als im Vorjahr:
für Gas 706750 M., für Koks 243700 M., für Teer 32860
M., für Inſtallationen und Rohrlegungen 82000 M.
u. ſ. w. Zur Gasbereitung ſind 375000 Zentner La. Gas=
kohlen
anzuſchaffen, welche per Zentner ins Magazin
15 M. zuſammen 393750 M. koſten. - Die Waſſer=
werkskaſſe
weiſt einen Etat von 549100 M. auf. Die
Einnahme für Waſſer iſt auf 432700 M. ſim Vorj.
409 500 M.) geſtiegen. Auch die Ablieferung an die
Stadtkaſſe konnte mit 163 400 M. bedeutend höher als
im Vorjahre 122000 M) gegriffen werden. Der Etat
der Polizeikaſſe iſt von 24767056 M. im Vorjahre
auf diesmal 25182988 M. angewachſen. Die Hauptein=
nahme
beſteht in dem Zuſchuß der Stadtkaſſe, welcher
diesmal 242720 M. beträgt.
Für das ſtädtiſche Krankenhaus werden in
Einnahme und Ausgabe 192087.91 M. vorgeſehen. Durch
die am 1. April d. J. in Kraft getretene Erhöhung des
Tarifs war es möglich, die Einnahmen aus Pflegekoſten
auf 98442 M. ſi. V. 72255.20 M.) zu erhöhen. der Zu=
ſchuß
aus der Stadtkaſſe iſt demgemäß von 84400 M.
auf 64500 M. geſunken. - Die Armenkaſſe ſchließt
mit 27030366 M. ab li. V. 24868318 M.). der aus der
Stadtkaſſe erforderliche Zuſchuß beträgt 173000 Mark,
desgl. die Pfandhauskaſſe mit 14350 M. bei
einem ſtädtiſchen Zuſchuß von 14350 M., der Saal=
bau
mit 29105 M. bei 7000 M. ſtädtiſchem Zuſchuß.
Der Etat der Straßenbahnkaſſe weiſt 467525 M.
in Einnahme und Ausgabe auf. Durch das Hinzu=
kommen
verſchiedener neuen Linien ſind die Zahlen
weſentlich andere als im Vorjahre. Während in letzterem
die Fahrgeldeinnahme zu 273080 M. veranſchlagt war,
iſt ſie jetzt mit 364120 M., alſo um Uher 90000 M. höher,
eingeſtellt. Bei Abwägung der Ausgaben gegen die
Einnahmen, wobei der Erneuerungsfond mit 4622891 M.
dotiert worden iſt, verbleibt ein Betriebsüberſchuß von
4500 M. der an die Stadtkaſſe abgeliefert werden ſoll.-
Die Schlachthofkaſſe ſchließt mit 175600 M. ab,
dem Erneuerungsfond werden 32437.16 M. zugeführt.
Die Knabenarbeitsanſtalt bedarf bei einem
Etat von 19950 M. eines ſtädtiſchen Zuſchuſſes von
3280 M.
1

1. Juternationoler Kongreß gegen den
Alkohalismus.
1
H. F. Bremen. 17. April.
IV.
Den erſten Gegenſtand der heutigen Tagesordnung
bildete die Entmündigungwegen Trunkſucht.
Hierüber ſprach Profeſſor Dr. med. Cramier (Göttingen).
welcher ſeine Ausführungen in folgenden Sätzen zuſam=
menfaßte
: Die Trunkſucht iſt heilbar, wenn bei Zeiten
eingegriffen wird. Der Heilverſuch kann nicht frühzeitig
genug eingeleitet werden. Die Heilung iſt nur möglich
bei einem genügend langen Auſenthalt in einer Trinker=
heilanſtalt
, der meiſt nur durch die Entmündigung wegen
Trunkſucht erzwungen werden kann. Deshalb kann auch
die Entmündigung nicht frühseitig genug eingeleitet wer=
den
. Wenn gegenwärtig Entmündigungen wegen Trunk=

ſucht (900: 688. 1901- 852 in Preußen) noch nicht in ge=
nügender
Zahl durchgeführt und meiſt zu ſpät eingeleitet
werden, kann vorläufig nicht von der Staatsregierung
verlangt werden, hier durch neue geſetzgeberiſche Maß=
regeln
einzugreifen. Dagegen wird es die Pflicht jedes
einzelnen ſein, dem das Wohl des Nächſten am Herzen
liegt, überall dafür zu ſorgen, daß die nötige Aufklärung
über das Weſen der Trunkſucht und ihre Bekämpfung in
den weiteſten Kreiſen bekannt wird und wenn namentlich
unſere Abſtinens= und Mäßigkeitsvereine ihre Schuldigkeit
tun, dann iſt zu hoffen, daß in abſehbarer Zeit auch hier
eine Beſſerung eintrete. (Leohafter Veifall.) Profeſſor
Dr. jur. Endemann (Halle a. S.): Auch bei den Juriſten
reife die Erkenntnis, daß der Trunkſüchtige als geiſtig
Erkrankter und Hilfsbedürftiger zu behandeln ſei. Die
Entmündigung ſei kein ſachliches Mittel zur Bekämpfung
der Trunkſucht. Für die Heilfürſorge komme die Ent=
mündigung
zu ſpat. Es empfehle ſich eine zwangsweiſe
Durchführung der Heilbehandlung. Ihre Feſtlegung
müſſe durch Geſetz erfolgen. Mehr als das Geſetz aber
könne der Argt. die Kirche und die Familie dazu bei=
tragen
, das Volk von dem Teufel der Lrunkſucht zu be=
freien
. SStürmiſcher Beifall). - Profeſſor Dr. Forel
(Lauſanne). Als er 1887 die Abſtinenz verlangte, habe
man ihn ausgelacht. Aus den Ausführungen des Pro=
feſſors
Cramer habe er entnommen, daß ſich ein voll=
ſtändiger
Umſchwung vollzogen habe. Es ſei vollſtändig
falſch, wenn behauptet werde, Trunkſucht ſer keine Geiſtes=
krankheit
. Jede Gehirnkrankheit, und das ſei die Trunk=
ſucht
, ſei eine Geiſteskrankheit. In St. Gallen ſei ein
Geſetz geſchaffen worden, wonach jeder Trunkſüchtige in
eine Anſtalt aufgenommen werden müſſe, wenn dieſer
aus eigenem Entſchluß die Aufnahme verlange. Hieran
knüpfte ſich eine längere Debatte. Profeſſor Dr. Cramer
(Göttingen) trat im Schlußwort Profeſſor Dr. Forel ent=
gegen
. Es würde zu ganz ſonderbaren Konſequenzen
führen, wollte man jeden Trunkſüchtigen für geiſteskrank
erklären.
Der Kongreß beſchäftigte ſich danach mit der Gaſt=
hausreform
. Joſeph Bentley Gradford) teilte in
engliſcher Sprache mit, daß in England ſchon ſeit 70
Jahren in ſehr vielen Städten alkoholfreie Gaſthäuſer
beſtehen, die ſich ſämtlich großer Beliebtheit erfreuen.
Dieſe, zumeiſt genoſſenſchaftliche Unternehmungen, zahlen
ihren Mitgliedern durchſchnittlich 6-7 Pros. Dividende.
Der Redner wandte ſich alsdann gegen das Gothenburger
Syſtem. Dasſelbe beſtehe bekanntlich darin, daß der
Alkoholverkauf monopoliſiert ſei. Dies Syſtem ſei nicht
geeignet der Trunkſucht zu ſteuern; das Jdeal ſeien die
alkoholfreien Gaſthäuſer. Direktor Fitger (Gothenburg)
erläuterte alsdann das Gothenburger Syſtem und be=
merkte
: Das Verhältnis zwiſchen den Vertretern des
Gothenburger Syſtems und den Abſtinenten in Schweden
ſei im allgemeinen gut. Erſtere verkennen nicht, daß der
Rückgang des Branntweinkonſums vor Einführung des
Syſtems vor allem der unermüdlichen Arbeit der Abſti=
nenten
zu danken ſei. Die Antialkoholiker ſollten vor dem
gemeinſamen Feind nicht in Streitigkeiten verfallen. Es
ſollte als oberſter Grundſatz gelten, den Alkoholismus in
gemeinſamer Arbeit zu bekämpfen. Nechtsanwalt Dr.
jur. Eggers (remen) ſchilderte die Arbeiten und Erfolge
des von dem Freiherrn von Diergardt geſchaffenen
Deutſchen Vereins für Gaſthausreform; - Mr. Pearce
(London teilte in engliſcher Sprache mit: In London
gab es in früheren Jahren für Arbeiter nur ſehr ſchmutzige
Schankſtätten, in denen der Völlerei in ſchlimmſter Weiſe
gefröhnt wurde. Aus dieſem Anlaß habe er Ende der
1860er Jahre ein alkoholfreies Gaſthaus für Arbeiter er=
richtet
. Jeht gebe es in London 78 ſolcher Gaſthäuſer,
die täglich 80000 Mahlzeiten verabreichen. Dieſe Gaſt=
häuſer
beſchäftigen insgeſamt 1300 Angeſtellte. Es wer=
den
nur alkoholfreie Getränke verabreicht und auch nicht
geduldet, daß alkoholiſche Getränke in den Gaſthaus=
räumen
genoſſen werden. - Miß Gray (London teilte
mit: In Liverpool beſtehen 60 alkoholfreie Lokale. Die
Singſpielhallen haben ſich von 348 auf 38 vermindert,
die alkoholiſchen Schankſtätten von 1889 bis 1901 um 649.
Im letzten Jahre ſeien noch 84 Alkohol=Wirtſchaften ein=
gegangen
. - Frau Dr. Delbrück Gremen), mit Beifall
empfangen, teilte mit, daß der Frauenbund in Zürich mit
der Errichtung alkoholfreier Gaſthäuſer glänzende Ergeb=
niſſe
erzielt habe. Die Rednerin forderte zum Schluß
die Frauen Deutſchlands zur Mitarbeit an dem großen
ſchönen Kulturwerk auf. - Dr. Helenius (Helſingfors)
teilte mit. daß in Finland der Alkoholkonſum ſeit den
letzten 35 Jahren ſich um , Progent vermindert habe.
Das Gothenburger Syſtem könne nur dann etwas nützen,
wenn den Behörden das Recht gegeben werde, den
Monopol=Geſellſchaftn den Verkauf gewiſſer Sachen zu
verbieten. Die Verhandlung wurde hierauf auf Sam=
tag
vormittag 9 Uhr vertagt.
Heute nachmittag hielten die Vorſtände der Trinker=
heilſtätten
im Gewerbehauſe eine öffentliche Generalver=
ſammlung
ab. Abends fand im Caſino eine vom
Bremer Arbeiter=Abſtinentenverein' einberufene Volks=
verſammlung
ſtatt.
WB. Bremen, 19. April. Der internationale
Kongreß gegen Alkoholismus wurde heute ge=
ſchloſſen
. In der Schlußſitzung dankte Profeſſor
Forell nochmals der Reichsregierung und der Stadt
Bremen für die Unterſtützung, worauf Bürgermeiſter
Pauli erwiderte. Der nächſte Kongreß ſoll im Jahre
1905 in Budapeſt abgehalten werden.
Literariſches.
Schule, Schulkrankheiten und Schulrekrutierung
über dieſes intereſſante Thema berichtet Dr. J. Herm.
Baas in einem längeren Aufſatz in der Garten=
laube
Nachdem er einen allgemeinen Ueberblick über
die Entwicklung der Schule im letzten Jahrhundert bis
zu unſren heutigen, hochſtehenden Volksſchulen und
andren Lehranſtalten gegeben, kommt er auf die Miß=
ſtände
zu ſprechen, die mit der raſchen Ausgeſtaltung des
Schulweſens mehr und mehr hervorgetreten ſind; er
beleuchtet die teilweiſe geradezu erſchreckend hohen Ziffern
der kranken Schüler und betont den Wert der Einrichtung
der Schulärzter. Der Verfaſſer beklagt dann vor allem,
daß bei der Aufnahme der Kinder in die Schule im
6. Lebensjahr nicht mit jener Gewiſſenhaftigkeit ver=
fahren
wird, wie ſie bei der Einſtellung der Wehrpflich=

tigen in Heer und Marine zu bemerken iſt. Es müſſe
eine ähnliche Einrichtung geſchaffen werden, eine Schul=
rekrutierungl
vor der Aufnahme in die Schule ſtaktfinden
und die Aufnahme davon abhängig genacht werden,
daß durch dieſe allgemein einzuführende ärztliche Unter=
ſuchung
die Tauglichkeit des Kindes zum Schulbeſuch
feſtgeſtellt wird. Eine ſolche Schulrekrutierung würde
zweifellos das Uebel an der Wurzel packen. In dem
vorliegenden Heft des genannten Familienblattes be= unt
auch der Abdruck der Briefe des Fürſten Vismarck an
ſeine Gattin aus dem Feldzuge 18707I.
Wiener Mode, 16. Jahrgang, Heft 14. Aus=
gabe
vom 15. April 1903. Jede Rummer dieſes in Mode=

[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 20. April 1903.

und Toilettedingen maßgebenden Damenjournals beweiſt
tüchtiges Können und auserleſenen Geſchmack. Das 52
Seiten umfaſſende Heft iſt vorzüglich illuſtriert, es ent=
hält
allein 25 Vollfiguren, 27 neue Hutmodelle, 11 Bluſen=
modelle
, die verſchiedenartigſten Spitzen Stickereimuſter
und Aufpitze neue Sommerſchirme Bluſengürtel mit
modernen Schließen, Straßen=Geſellſchafts= und Theater=
toiletten
, Touriſten= und Sportkoſtüme, Herrenmoden und
Kinderkleidung. Der Handarbeitsteil bringt Vorlagen
aller Art im modernen Stile und die Fortſetzung der
Filetarbeitslehrbriefe. Die meiſt feſſelnden Beiträge aus
dem literariſchen und künſtleriſchen Leben der Gegenwart
im unterhaltenden Teile der Wiener Moden verleihen.
vereint mit vorzüglichen Abbildungen, dem Unternehmen
einen doppelten Charakter, inſofern nämlich, als das
Familienblatt mit der Modenzeitung verbunden erſcheint.
cHer Kigi und die Vitznau=Rigibahn.
Mit 19 Illuſtrationen und illuſtriertem Umſchlag. Buch=
druckerei
H. Keller in Luzern.-Um den ſchon ſeit Jahren
geäußerten Wünſchen ſeitens der Reiſewelt nach einem
praktiſchen illuſtrierten Führer über den modernen Rigi,
deſſen Bedeutung als Ausſichtswarte. Spazierberg uns
Höhenkurort von Jahr zu Jahr wächſt, ſowie über die
jährlich von mehr als 120 000 Perſonen benutzte Vitznau=
Rigibahn zu entſprechen, erſchien ſoeben unter obigem
Tikel eine originelle, ſehr hübſch illuſtrierte Schrift, Die
an allen Stakionen der Rigibahn und in Lugern gratis
bezogen werden kann. Das Büchlein kann zugleich als
freundliches Andenken angeſehen werden.

Rummer 91.

über ſtarke Schneefälle, ſtarke Verſpätungen bezw. Aüls=
bleiben
von Zügen vor. Die telephoniſchen Verbindungen

Wetternachrichten.
Ws. Berlin, 19. April. Sämtliche Tele=
graphenverbindungen
zwiſchen Deutſchland und
Schbeden bezw. Rußland ſind unterbrochen.
Auch die inländiſchen Leitungen in Pommern und
Schleſien und öſtlich von Berlin ſind vielfach geſtört.-
Straßburg, 18. April. Aus Urbeis und den
umliegenden Vogeſenhöhen wird gemeldet. daß die Kälte
in der vergangenen Nacht 10 Grad unter Rull betrug und
der Schnee in den Bergen einen Meter hoch liegt;
Wt. Oram b ura, 19. Aptil. Die Strecken Ruhnow
bis Neu=Stettin und Polzin bis Schievelbein ſins'8i3
morgen mittag durch Schneeverwehung geſtört.
2 Breslau, 18. April. Hier hält das Schnee=
treiben
ſeit 12 Stunden mit unverminderter Heftigkeit
an. Der Betrieb der Fernſprechleitungen nach Ober=
ſchleſien
iſt noch geſtört. auch jener nach Berlin iſt unter=
brochen
. In der Stadt ſind viele Leitunasdrähte geriſſen.
WB. Gleiwitz, 19. Noril. Die Strecke Sösnitza=
Orzeſche=Sohran iſt durch Schneeverwehungen infolge
anhaltender Schneeſtürme ſeit geſtern Nachmittäg
9 Uhr Unfahrbar. Wann die Skörung beſeitigt iſt
iſt nicht anzugeben. Der Schneeſturm dadert fort; der
Verkehr iſt eingeſtelit, eine telegraphiſche Verſtändigung
iſt unmöglich.
W.B. Danzia 19. April. Infolge ſtarker Schnee=
fälle
iſt der' Nachtſchnellzug aus Verlin mit acht=
ftündiger
Verſpätung hier eingetroffen. Die Züge aus
Pommern eind vereits vier Stunden überfällig. Auf
der Strecke Schlawe-Lauenburg warf der Sturm eine
große Anzahl Telegraphenſtangen über die Geleiſe; in=
folgedeſſen
biſt auch der telegraphiſche Verkehr geſtsrt.
Aus der Provinz Poſen liegen gleichfalls Meldungen
ſind vollſtändig geſtört.
Wien, 8. April. Wien liegt in tiefem Schnee.
Im Wienerwald liegt er teilweiſe meterhoch. Belaubte
Bäume ſind vielfach unter der Schneelaſt niedergebrochen.
Aus den Provinzen werden Verkehrsſtorungen und An=
glücksfalle
durch Schneeſtürme gemeldet.
-Peſt 18. April. Hier herrſchte den ganzen Tag
ein fürchterlicher Schneeſturm.- Beinahe der (geſamte
telephoniſche und telegraphiſche Verkehr iſt unterbrochen
und alle Züge erlitten Verſpätungen. Aus allen Teilen
des Landes kommen Nachrichten über Schneeſtürme.
. Rom, 18. April. Aus den Hafenplätzen Un der
Weſtküſte kömmen Meldungen über heftige Stürme auf
See. In der Nähe von Cvitavecchia iſt geſtern nach
einer Depeſche von dort ein italieniſches Segelſchiff an
einen Felſen geſchleudert worden und zerſchelltrdöch konnte
die Maͤnnſchakt gerettet werden. Man befürchtet, daß ſich
noͤch mehr Schiffsunfälle ereigneten.
. Bern, 18. April. Das Thermometer zeigte heute
in Zermatt s Grad Kälte. in Vevey nur 1 Grad Wärme.
Von allen Seiten wird Schneefall berichtet.
-Pariz, 18. April. Der außergewöhnliche an=
haltende
Froſt mit Schneefällen hat in zahlreichen
Gegenden Frankreichs, vorzüglich in den ſüdlichen und
zentralen, in denen die Vegekatiön 'ſchon ſehr weit vor=
geſchritten
war, erheblichen Schaden angerichtet. Aut= dem
Vordelais. wie aus der Champagne, aus Montpelier,
wie aus Dijon, aus Tours, Bourges, Aube u. ſ. w.
laufen Meldungen ein, daß die Obſt=ünd Weinernten
ſehr gefährdet und vielfach bereits vernichtet ſind. Auch
die Saaten haben ſtark gelitten; indeſſen kann ein bal=
diger
Temperaturwechſel dieſen letzteren Schaden nach wett
machen.
W.B. Kopenhagen, 19. April. Infolge des herrſchenden
Sturmes brachen die Ankerketten' des hier liegenden
ruſſiſchen Kreuzers Kreißern. Derſelbe kollidierte
mit dem Bollwerk der Marinewerft und hißte die Not=
flagge
. Drei Bergungsdampfer leiſten Hilfe."
Letzte Nachrichten.
WB. Verlin, 19. April. Wolffs telegr. Bureau meldet
aus Montreal: Der Zuſchlagszoll auf deutſche Waren
wurde am 17. April vorläufig in Kraft geſetzt. Zwecks
endgültiger Genehmigung wurde die Sanktionierung ſeitens
der geſeßgebenden Faktoren nachgeſucht.
8 Eſſen, 18. Abril. Gegen 12 Uhr nachts erfolgte die
Ueberführüng des JFähnrichz'Hüſſener
nach Kiel. Die Abfahrt war geheim gehalten woͤrden.
Troßdem hatte ſich eine große Bolksmenge auf dem Burg=
platz
eingefunden. welche Schmährufe ausſtiet.
v.Krefeld. 18. April. Wie die-Kref. 3tg. meldet,
leiſteten in einer heute nachmittag ſtärtgehabten Verjamm=
lung
der ausſtändigen Seidenweber der Firma
Bretthal & Co. die beiden entlaſſenen Arbeiter auf ihre
Wiederanſtellung Verzicht, worauf mit 43 gegen 26 Stimmen
in geheimer Abſtimmung beſchloſſen wurde, die Arbeit
am Montag wieder aufzunehmen. Dadurch iſt die
Eperre vom gangen Induſtriebezirke abgewendet.
1 Hölu, 18. April. Wie die Köln. Volksstg.u aus
Vierſen meidet, wurde in den dorkigen Seideſ= und
Sammetfabriken mit Ausnahme der Zwirnfabriken
durch Anſchlag bekanntgemacht, daß ſich die Fabrikanten
dem Vorgehen der Krefelder Firmen anſchließen und eine
allgemeine Sperre zum 4. Mai über ihre Arbeiter
verhängen.

Bremen, 18. April. Wie Boesmanns Bureau er=
fährt
, erließ der Norddeutſche Lloyd folgende Be=
kanntmachung
: Die Nachricht, daß wir zur Ergänzung
Uſeres Hafenarbeiterbeſtandesm Bremerhaven
auswärtige Arbeiter heranziehen, hat ſo zahlreiche An=
meldungen
von Arbeitskräften aus ſaſt allen Teilen
Deutſchlaͤnds und ſo großen Zufluß von Arbeitern nach
Bremerhaven zur Foſige gehabt, Laß wir auswärtige
Arbeiter, welche bei uns Arbeit im Hafendienſt ſuchen.
dringens warnen. ohne vorherige Anfrage nach Bremer=
haven
zu kommen, da uns für längere Zeit genügend
Arbeitskräfte zur Verfügung ſtehen.
1 Nomt, 18. April. In ’Anweſenheit des Königs und
der Königin. des Miniſterpräſidenten, der Miniſter und
der Spitzen der Behörden fand in der Villa Medici die
Hundertjahrfeier derfranzöſiſchen Kunſt=
akademie
ſtättl Der aus Anlaß der Feier nach Rom
gekommene franzöſiſche Unterrichtsminiſter hielt eine mit
ſebhäftem Beifall aufgenommene Anſprache, ebenſo der
italieniſche Unterrichtsminiſter. Nach der Feier beſuchten
der König und die Königin die Ausſtellung der Schüler=
arbeiten
der Atademie und wohnten einem Konzerk bei.
1 Neapel, 18. April. Reichskanzler Graf Bülow
und Gemahlin ſind. von Sorrent kommend, hier einge=
troffen
und weitergereiſt.
W.B. Tdormina. 19. April. Der deutſche Kron=
prinz
und Prinz Eitel Friedrich trafen geſtern vormit=
tag
an Bord der Jacht Saphiri hier ein, beſichtigten
die Ruinen des altgriechiſchen Theaters uns ſetzten nach=
mittags
die Reiſe in nördlicher Richtung fort.
NB. Neapel, 19. April. Der deutſche Kron=
prinz
und Prinz Eitel Friedrich ſind an Bord der Jacht
Saphirn heute hier eingetroffen und mit Geſchützſalut
empfangen worden.
Paris. 18. April. Der Erzbiſchof von Paris
richtete an den Miniſterpräſidenten ein Schreiben, in
welchem er gegen deſſen Verbot betreffend die Kirchen=
predigten
der Kongrenaniſten proteſtiert, da
durch dieſe Maßnahmne die Bedrückung des Gewiſſens
der Katholiken und die Vernichtung der Relegion in
Frantreich angeſtrebt werde. Der Poligeipräfekt ließ heute
die Kapellen Rehrerer Kongregationen ſperren. - Der
hieſige Unterſuchungsrichter beauftragte das Grenobler
Gericht. den Prior der Karthäuſer und den Pater Rey
einem Verhörüber die angebliche Erpreſſungs'
affäre zu unterziehen. Ein Abendblatt verzeichnet das
Gerücht. daß in dieſer Angelegenheit eine Verhaſtung
bevorſtehe.
Paris. 18. April. Die geſamte Preſſe beſchäftigt
ſich eingehend mit den angeblich gegen die Karthäuſer/
verübten zwei Erpreſungsverſuchen. Die radikalen Blätker
ſprechen die Ueberzeugung aus, daß man es mit einem
gehäſſigen Racheakk der Karthäuſer zu tün habe, der
allerdings ſein Ziel verfehlen werde Im Juſtizpalaſt
war geſtern das Gerücht verbreitet. daß der Beamte, der
von den Karthäuſern angeblich 2 Millionen für die radi=
kale
Parlamentsgruppe verlangte, der Schwiegerſohn des
Handelsminiſters Trouillot, Kammerdirektor Saint, iſt.
Handelsminiſter Trouillot erklärte einem Berichterſtatter,
dies ſei eine niedrige Verdächtigung, Saint ſei ſeit einem
Jahre überhaupt nicht im Deparkement Iſere geweſen.
Die vom Miniſterium ängeordnete gerichtliche PRaler=
ſuchung
werde die Haltloſigkeit auch dieſer Verleumdung
beweiſen.
WB. Paris. 19. April. Im heutigen Konzert des
Orcheſters Colonne, welches keilweiſe von dem Kom=
poniſten
Grieg'geleitet; wuͤrde, veranſtalteten die
Nationaliſten eine lärmende Kundgebung gegen
Grieg, weil derſelbe im Jahre 1899 für Dreyfus einge=
treten
war. Als Grieg das Podium betrat, ziſchten die
Manifeſtanten darunter einige bekannte Muſikkritieer.
und riefen: Nieder mit Grieg! EEr ſoll um Entſchuldigung
bitten'" Eine Anzahl Järmmacher wurde aus dem
Saale entfernt. Der weitere Verlauf des Könzertes
wurde nicht geſtört. Grieg wurde nach jeder Rummer
mit enthuſiaſtiſchem Beifall begrüßk.
Marſeille, 18. April. Das Alhambra= Thea=
ter
, in dem ſich gegenwärtig eine Marine= und Fiſcherei=
Ausſtellung befindek,. it heute nachmittag durch eine
Feuersbrunſt vollſtändig zerſtoͤrt worden.
Der Brand dauert fort und bedroht die Umliegenden Ge=
bäude
.
WB. Marſeille, 19. April. 60 Soldaten, welche
mit dem Dampfer-Cyrnosa von ihrem Oſterurlaub nach
Corſica zurückkehren ſollten, weigerten ſich trotz der
dringenden Aufforderung eines Offigiers wegen des Un=
wetters
an Bord zu gehen und mußken nach der Kaſerne
des Forts St. Jean Zurückgebracht werden. Der Kriegs=
miniſter
hat eine Unterſuchung über den Vorfall ange=
ordnet
.
v Amſterdam, 18. April. Ein für heute von den
Arbeitgebern geſtelltes Ultimathm hätte zur Folge. daß
ſämtliche Hafenarbeiter auf die ſchweren Bedin=
gungen
eingingen und ſich zur Arbeit meldeten. Montag
6 Uhr wird daher der Hafenbetriebwieseraufe
genommen. Eine offizielle Zeitungsnotis beſagt: Von
befügter Seite wird uns mitgeteilt, daß Dr. Kupper
allen ausländiſchen Journaliſten durchaus jedes Inter=
view
verweigert hat. Herren, die ſichomit einer Ein=
führung
meldeten wurden höflich empfangen, ihnen
jedoch ſofort bedeutet, das vom einem Interview keine
Rede ſein könne. iFrrf. 3t9)
C Amſterdam, 18. April. Die Vereinigungen der
Arbeitgeber des Transportgewerbes machen bekannt, die
Ausſperrung der Arbeiter werde Montag abend 6
Uhr aufgehoben.
Konſtautinopel, 18. April. Der öſterreichiſche Bot=
ſchafter
und der ruſſiſche Botſchafter wurden heute in
gemeinſamer Audienz vom Sultan empfangen. Sie
drängen auf Grund gleichlantender Inſtrukkionen auf
raſche und vollſtändige Durchführung der ange=
nömmenen
Reförmen.
Konſtantinopel, 18. April. Der Sultan erhielt
von verſchiedenen diplomatiſchen Seiten die dringenden
Ratſchläge, gegen die Oppoſition der Albaneſen
im Willäjet Uesküb energiſch vorzugehen.-Zieſe Raͤk
ſchläge ſcheinen eine Wirküng auszuüben. Auch der
deutſche Geſchäftsträger Frhr. von Wangenheim riet dem
Sulkan in einer heutigen Audienz ein gleiches Vor=
gehen
an.
Nſv. B. Konſtantinohel, 19. April. Die Leiche des
ruſſiſchen Konſuls in Mitrowitza. Schtſcherbina,
wird mit dem zweiten Stationsſchiff Coloide: Montag
nach Rußland abgehen.
v. Eidſsbel=Abbes. 18. April. Präſident Loubet,
iſt heute Vormittag hier eingetroffen.
WB. Tlemeen (Allgierſ. 19. April. Präſident Lou=
bet
kraf geſtern unter lebhaften Kundgebungen der ein=
geborenen
Bevölterung hier ein. Bei dem Feſteſſen
äbends ſagte Loubet, er habe gegen die Auffaſſung ge=
wiſſer
Kreiſe im Ausland Einſpruch erheben wollen,
welche behaupten, Frankreich wiſſe nicht zu koloniſieren.

Die in Algerien erreichten Ergebniſſe müßten auch die
Angläubigen vom Gegenteil überzeugen. Louber ſchloß
mik einem rühmenden Hinweis auf Jules Ferry. welcher
der Meinung war, daß Frankreich eines Koloniälgebiekes
bedürfe
7 St. Johns (Neu=Braunſchweig). 18. April. Am 17.
April morgens brach Feuer aus, Burch das der Bahn=
hoͤf
der kanadiſchen Pacifie=Bahn und zwei Warenhäuſer
zerſtört wurden. Das Feuer ergriff auch die in der Nähe
liegende Halle der Dampferlandungsſtelle, wo ſoeben von
einem Dampfer 1200 Paſſagiere gelandet wurden. Unter
den Pafſagieren entſtand eine Panik. Menſchen kamen
bei dem Brande nicht um.

Codes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es in ſeinem
unerforſchlichen Ratſchlüſſe gefallen, meinen
teuren Mann, unſeren ſorgſamen, unvergeß=
lichen
Vater, Sohn, Bruder, Schwiegerſohn
und Schwager, den
[7431
Hauptkollekteur
Joseoh Püthe
nach langem, ſchwerem Leiden im eben voll=
endeten
40. Lebensjahre zu ſich in die Ewig=
keit
zu nehmen.
Wir bitten, ſeiner Seele im Gebete zu
gedenken.
Darmſtadt, Holzminden,
17. April 1903.
Ramens der trauernden ginterbliebenen:
Mathilde Püthe,
geb. Goldschmidt.
Die Beerdigung findet Dienstag. nachmittags
4 Uhr, vom Sterbehaus, Stiftsſtraße 11.
aus ſtatt.

Codes-Anzeige.
Geſtern abend 10 Uhr wurde mein lieber
Gatte, unſer guter Vater, Schwiegervater und
Großvater
Joh. Adam Gebhard,
Mineralwaſſerhändler,
durch einen ſanften Tod von ſeinem langen
Leiden erlöſt.
(7429
Familie Cebhard.
Darmſtadt, den 18. April 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag, vormittags
10 Uhr, von der Leichenhalle aus ſtatt.

Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 19. April. In Deutſchland iſt das
Wetter meiſt ſehr kühl, im Binnenlande herrſchen friſche
nordweſtliche an der Küſte vielfach ſtuͤrmiſche nördliche
Winde, im Otten fanden ſtarke Schneefälle ſtatt. Kaltes
Wetter mit Niederſchlägen wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Vorſtellung um 8 Uhr im Oppheum'.
Konzert des Männerchor Humanitas um 8 Uhr im
Saalbau.
Heſſiſcher Goethebund: Vortrag von Miniſterial=
rat
Dr. Beſt um 8 Uhr in der Aula der Techniſchen
Hochſchule.
Könzert der Landsknechte um 8 Uhr in der Stadt
Pfungſtadte.
Koͤnzert um 18 Uhr im Reſtaurant-Metropole
Patris Huber=Ausſtellung Neckarſtraße 3: geöffnet
von 10-1 und 3-5 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 21. April.
Gold= und Silbergegenſtände=Verſteigerung
um 2 Uhr im ſtädtiſchen Pfandhaus.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerüng um 10 Uhr Runde=
kurmſtraße
16.
Holzverſteigerung um 9 Uhr im ſtädtiſchen Ober=
wald
; Zuſammenkunft an der Kreugung der Dieburger=
ſtraße
und Bornſchneiſe.

Zahlſtunden bei der Stadtkaſſe für den Monat
April von 8 Uhr morgens bis 1217 Uhr mittags.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaition: Dr. O. Waldgeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.