Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 1.50 Mr.
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.
166. Jahrgang.
Inſerate
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger” und der Sonntags=Beilage:
Aſluſlvorkes Anterhaltungshlakk.
Amtliches Organ für die Bekanutmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
N 66.
Donnerstag, den 19. März.
1903.
neberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden
Früchten in der Zeit vom 1. bis
15. März 1903.
Weizenp. Sack 100 Ko. M16. 7öbist7.-
„ 14.50 , 15.50
Korn „ „ „
„ L5. - 17-
Gerſte „ „
„ 16.- „ 16
Hafer „ „
Butter per ¹ Kilo M. 1.10,
Butter in Partien M. 1.-
Eier per Stück 6 Pfg.,
Eier in Partien per 25 Stück M. 1.35.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.50.
Kartoffeln per 25 Kilo M. 1.50.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.-.
Heu per 50 Kilo M. b.—
Darmſtadt, den 17. März 1903.
Großh. Poligeiamt Darmſtadt.
8 ergeht hiermit öffentliche Auf=
EE, forderung an alle Perſonen, die
glauben, an dem Nachlaß des am
13. September 1895 zu New=York
ver=
ſtorbenen Kourad Karl Waguer ein
Erbrecht geltend machen zu können, die
ihnen angeblich zuſtehenden Erbrechte
bis ſpäteſtens den 15. Mai 1903
bei dem unterzeichneten Gericht anzu=
(5227
melden.
Darmſtadt, den 13. März 1903.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Geſſentliche Aufforderung.
Anſprüche an nachſtehende, in der
Ge=
markung Darmſtadt belegene Grundſtücke:
Flur I Nr. 9985 ⬜½Mtr. 252⁷⁄₁₀
Hofreite in der Darmſtraße, und
Flur 11 Nr. 999 ⬜=Mtr. 95⁵⁄₁₀
Ein=
fahrt im Soder, aus den abhanden
ge=
kommenen Erwerbsurkunden:
Kaufbrief d. d. 8. November 1897
(Verkauf Pauly an Lorenz Eheleute) und
Kaufbrief d. d. 10. Februar 1898
(Verkauf Lorenz Eheleute an Heeger
Eheleute),
ſind binnen 1 Monat unter Vorlage des
Kaufbriefs bei unterzeichnetem Gericht
anzumelden, andernfalls die Löſchung der
offenſtehenden Beſchränkungen an den
angegebenen Daten verfügt wird. (5226
Darmſtadt, den 17. März 1903.
Das Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Dampfreinigung
für Bettſedern und Daunen.
Denkbar beſte Einrichtung am Platze.
Barchente, Dannen= u. Federköper
für neue Hüllen.
J. Stritzinger, Hölgesſtr. 13,
nächſt der kath. Kirche. (4349a
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Unfallverſicherung der in land= und forſtwirtſchaftlichen Betrieben
beſchäftigten Perſonen; hier: Fortführung der Umlagekataſter pro 1902.
Die Umlagekataſter der land= und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft,
fortgeführt für 1902, liegen zwei Wochen lang. nämlich vom 18. März bis
zum 1. April d. Js. auf der Bürgermeiſterei (Bureau: Waldſtraße Nr. 6)
Zur Einſicht der Beteiligten offen. Etwaige Einſprüche gegen den Inhalt dieſer
Kataſter, gegen die Aufnahme oder Nichtaufnahme der Rebenbetriebe in die
Kataſter, gegen deren Veranlagung und gegen die Einſchätzung der
Betriebs=
beamten und Facharbeiter ſind innerhalb einer Friſt von vier Wochen nach
Offenlegung bei dem Vorſtande der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufsgenoſſen=
ſchaft in Darmſtadt bei Meidung ſpäterer Nichtberückſichtigung vorzubringen.
Darmſtadt, den 13. März 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6239
J. V.: Dr. Gläſſing.
Bau= und Nutzholz=Verſteigerung.
Montag, den 23. und Dienstag, den 24. d. Mts. jedesmal vormittags
9 Uhr beginnend,
werden die in der ſtädtiſchen Tanne lagernden 730 Stück Kiefern=Stämme
(Schnitt= und Bauholz) von 18-50 Itm. mittl. Durchmeſſer, 0,12-275 Kbm.
Inhalt und 25-18 Mtr. Länge an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert. Am erſten Tag kommt das Stammholz bis Abz. Nr. 1300, ſowie
16 Stück Kiefern=Derbſtangen, am zweiten Tag das Stammholz bis einſchließl.
Nr. 2105 zum Ausgebot.
Die Zuſammenkunft findet ſtatt am:
Montag an der Kreuzung von Landwehrweg und Mittelſchneiſe,
Dienstag an der Kreuzung von Küchenmeiſterſchneiſe und Unter=
Falltor=
ſchneiſe.
Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Gaußert, Gräfenhäuſerweg 37.
Sodann werden Mittwoch, den 25. lfd. Mts. vormittags 9 Uhr
beginnend, in den Diſtrikten Kaiſerſchlag und Saufang der früheren Beſſunger
Tanne 316 Kiefern=Stämme (Schnitt= und Bauholz) von 5-16 Mtr. Länge,
18-50 Ztm. mittl. Durchmeſſer und 020-2,16 Kbm. Inhalt (Abz. Nr. 1 bis
2080) an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Zuſammenkunft an der Kreuzung von Stadtſchneiſe und Mittelſchneiſe.
Weitere Auskunft wird von Forſtwart Geriſch, Forſtmeiſterſtraße Nr. 9.
ſerteilt.
Sämtliches Holz iſt an die Schneiſen gerückt, gut abfahrbar und lagert
ca. ½ Stunde von dem Bahnhof Darmſtadt entfernt.
Darmſtadt, den 13. März 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(49463d8
Riedlinger, Beigeordneter.
Verdingung von Weißbinderarbeiten.
Die Herſtellung des äußeren Verputzes an dem evang. Pfarrhauſe
Hügel=
ſtraße 28 ſoll vergeben werden. Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen liegen
in dem Amtszimmer des erſten Stadtpfarrers Hügelſtraße 28. nachmittags von
2-3 Uhr, zur Einſicht offen, woſelbſt auch die Arbeitsbeſchreibungen zu dem
Selbſtkoſtenpreis in Empfang genommen werden können.
Die Angebote ſind bis zum Dienstag. den 24. März. nachmittags
3 Uhr, an der vorgenannten Stelle einzureichen.
(o69ids,
Darmſtadt, den 16. März 1903.
Der Kirchenvorſtand der evang. Stadtgemeinde.
Ein
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ſchläfriges WOUTkaufen. Zu
er=
fragen Gervinusſtraße 63. (4944a
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Eliſabethenſtr. 45, 2. Stock.
Forderungen an den Nachlaß des am
7. Dezember 1902 verſtorbenen
Tapeten=
händlers Carl Heitzenröder dahier
wolle man gefälligſt bis ſpäteſteus
Samstag, den 28. Mürz 1903.
bei dem unterzeichneten Nachlaßverwalter
bei Meidung der Nichtberückſichtigung
anmelden.
Darmſtadt, den 16. März 1903.
Karl Dechert,
Schuchardſtraße 10. (5193ms
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per Pfd. 44 Pfg.
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per Pfd. 40 u. 50 Pfg.
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per Pfd. 25 Pfg.
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ſübernimmt unter ſtrenger Diskretion
J. S. Klng
Rechtskonſulent und Auktionator
Darmſtadt, Mühlſtraße 23. (4751a
Auf ererster Hcholle.
Roman von Reinhold Ortmann.
Nachdruck verboten)
3)
Zweites Kapitel.
Vor dem Wirtshauſe zum goldenen Löwen im
Dorfe Rhinow hielt in ſpäter Nachmittagsſtunde eins
der bekannten elenden Mietsfuhrwerke von der nächſten
Bahnſtation. Der hinten aufgeſchnallte große Koffer
ließ vermuten, daß der Inſaſſe, der leicht und elaſtiſch
aus dem Wagen geſprungen war, ſich hier irgendwo
in der Gegend längere Zeit aufzuhalten gedenke. Es
war ein ſehr großer, ziemlich hagerer Mann mit tief
gebräuntem, ſcharf geſchnittenem Geſicht und
jugend=
lich lebhaften Augen. Sein Bart war ergraut, aber
in das volle dunkle Haupthaar ſchien ſich noch kein
einziges ſilbernes Fädchen eingeſchlichen zu haben.
Freundlich grüßend, lüftete er den Hut gegen den
dienſteifrig hinzugetretenen Wirt.
Man kann doch wohl bei Ihnen ein Zimmer
haben, darin ſich's für einige Tage oder Wochen hauſen
läßt? Große Anſprüche mache ich natürlich nicht.
Wenn Sie vorlieb nehmen wollen, wird ſich
ſchon finden laſſen, was Sie brauchen. Treten Sie
nur gefälligſt näher — Sie können ganz nach Ihrem
Gefallen unter meinen vier Fremdenzimmern wählen.
Der Ankömmling ſtieg die ausgetretenen
Stein=
ſtufen empor und ſchritt zu der im dunklen
Hinter=
grunde der Diele gelegenen Treppe wie jemand, der
mit der Oertlichkeit längſt vertraut iſt. Auch die Art,
wie er ſich dabei umſchaute, war vielmehr die eines
an bekannte Stätte Zurückkehrenden als die eines
wißbegierigen Neulings. Raſch hatte er droben ſeine
Wahl getroffen, der Koffer war heraufgeſchafft und
der Kurſcher zu ſeiner Zufriedenheik abgelohnt worden.
Nun trat der Fremde wieder ins Freie hinaus und
ſetzte ſich an den uralten, vom Zahn der Zeit wie
von den Unbilden der Elemente hart mitgenommenen
Tiſch vor dem Hauſe.
Bringen Sie mir einen Schoppen Roten, Herr
Wirt, der hoffentlich noch ebenſo gut iſt wie bei Ihrem
Vorgänger! Und wenn es Ihre Zeit erlaubt, ſo
leiſten Sie mir auf ein Viertelſtündchen Geſellſchaft.
Ich bin eben aufgelegt, ein wenig zu plaudern.
Der Beſitzer des goldenen Löwen, der außer
einigen von den Reizen der Gegend angezogenen
Malern nur ſehr ſelten Logiergäſte bei ſich zu beher=
bergen hatte, ſäumte nicht, der Einladung bereitwillig
Folge zu leiſten.
Sie ſind noch nicht lange in dieſem Hauſe?
eröffnete der Hagere das Geſpräch. Was iſt denn
aus Ihrem Vorgänger geworden?
Er wurde vom Schlage getroffen, weil er dem
Roten vielleicht all zu eifrig zugeſprochen hatte.
Aber es ſind nun ſchon an die zwölf Jahre ſeitdem
vergangen und ſo lange bin ich auch hier. Wenn
Sie ſchon früher dageweſen ſind, mein Herr, muß
es vor einer guten Weile geweſen ſein.
Der andere ſtrich ſich den Bart und lächelte.
Nun, ja, ſo ganz kürzlich war es allerdings
nicht. Und es mag ſich inzwiſchen hier manches
verändert haben. Wie ſteht es denn jetzt bei den
Bruchhauſen da drüben auf dem Schloſſe.
Der Wirt zuckte die Achſeln
Was ſoll man darüber ſagen? Von dem, was
bei den vornehmen Herrſchaften geſchieht, erfahren
wir hier im Dorfe wenig genug. Es geht hoch her
im Herrenhauſe - Gäſte und Feſtlichkeiten ohne
Ende - das iſt alles, was wir wiſſen.
Eine reiche Familie, nicht wahr?
Geite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. März 1903.
Nummer 66.
B e k a u n t m a ch u n g.
Betr.: Die Wiederbelegung des Kinder=Begräbnisbezirks auf dem Beſſunger
Friedhof.
Nachdem durch Stadtverordneten=Beſchluß vom 12. d. Mts. die Ruhedauer/
fr Kinder=Reihengräber des Beſſunger Friedhofs auf 15 Jahre feſtgeſetzt!
worden iſt, wird von Ende April d. J3. an mit der wiederholten Belegung des
auf dem genannten Friedhof befindlichen Kinderbezirks begonnen werden. Die
vorherige Belegung fand vom 25. Februar 1883 ab ſtatt.
Es iſt geſtattet, Reihengrabſtätten gegen Entrichtung einer Gebühr von
2 Mark der wiederholten Verwendung zu entziehen.
Wir laden Diejenigen, welche von dieſer Befugnis Gebrauch machen wollen,
hiermit ein, bei Meidung der Annahme des Verzichts friſtzeitig anf unſerem
Bureau, Waldſtraße 6, Zimmer Nr. 5. bezüglichen Antrag zu ſtellen. Die,
Stellung der Anträge hat zu erfolgen:
a. für Grabſtätten, welche vor dem Jahre 1888 entſtanden ſind, bis
längſteus 15. April d. Js.
b. für alle übrigen Grabſtätten je 3 Monate vor Ablauf der Ruhezeit des
betreffenden Grabes.
Darmſtadt, den 17. Mürz 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Dr. Gläſſing.
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Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag, den 20. März 1903, vormittags 1 Uhr,
verſteigere ich auf Antrag des Eigentümers an Ort und Stelle
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öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung.
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Darmſtadt, 17. März 1903.
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Großh. Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
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Speſen wie ein Geſchäft im Zentrum der Stadt,
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Nun, es ſieht wenigſtens ſo aus. In ſeinen
Geldſchrank habe ich dem Baron noch nicht geguckt,
und auf das, was die Leute ſo hin und her ſchwatzen,
iſt am Ende nicht viel zu geben.
So? Und was ſchwatzen denn die Leute?
Sie wollen wiſſen, daß es in Wahrheit garnicht
mehr ſo glänzend mit dem Vermögen der Bruchhauſen
beſtellt ſei. Aber ich werde mich hüten, das zu
be=
haupten. Ich zahle dem Herrn Baron meine Pacht
und alles andere iſt mir egal.
Er war offenbar ein wenig mißtrauiſch gegen
den wißbegierigen Fremden geworden. Die
Frei=
gebigkeit aber, mit der dieſer dem erſten Schoppen
einen zweiten und dritten folgen ließ, löſte ihm nach
einer Weile doch wieder die Zunge.
Früher ſoll es hier freilich ganz anders
zuge=
gangen ſein, plauderte er. Ich weiß es ja nur vom
Hörenſagen, aber es iſt ein Vergnügen, die alten
Leute im Dorfe darüber reden zu hören. Der vorige
Herr - Gott hab ihn ſelig - muß doch ein ganz
anderer Mann geweſen ſein als unſer Herr Baron.
Der hatte noch ein warmes Herz für ſeine Leute
und ein offenes Ohr für jedermann. Das waren
noch gute Zeiten hier auf Rhinow. In ſeiner letzten
Lebenszeit allerdings war er ein wenig verbittert,
weil er viel Kummer hat erleben müſſen an ſeinem
eigenen Fleiſch und Blut. Und der jüngere Bruder
des jetzigen Herrn Barons - aber vielleicht iſt es
beſſer nicht von dieſen alten Geſchichten zu reden.
Und warum nicht? Dieſer jüngere Bruder iſt
doch wohl lange tot.
Freilich. Er iſt elend zu Grunde gegangen
draußen in der Fremde, wie es nicht anders ſein
konnte und wie er's bei ſeinem wilden Lebenswandel
auch nicht anders verdiente.
Hat er wirklich ein ſo ſchlechtes Leben geführt?
Ich habe einmal davon munkeln hören, als ich früher
in Rhinow war. Aber etwas Zuverläſſiges wußten
mir die Leute damals nicht zu ſagen.
Wenn es zu einer Zeit war, wo er noch hier
lebte, werden ſie wohl aus Furcht geſchwiegen haben
oder vielleicht auch aus Liebe zu ihm. Denn es iſt
merkwürdig, wie zugetan ſie ihm trotz all ſeiner
tollen Streiche geweſen ſein müſſen. Noch jetzt werden
ſie ganz warm, wenn ſie von ihm ſprechen.
Und worin haben ſeine tollen Streiche denn
eigentlich beſtanden?
Ach, da könnte man einen ganzen Tag erzählen,
wenn man alle die Geſchichten wiederholen wollte,
die über ihn im Umlauf ſind. Jedenfalls war er ein
Hitzkopf, dem es niemals darauf ankam, einen Gegner
niederzuſchlagen, und ein toller Schürzenjäger obendrein.
Er ſoll der beſondere Liebling des alten Barons
geweſen ſein, aber mit ſeinem Bruder hat er ſich, wie
man ſagt, immer herzlich ſchlecht geſtanden. Es heißt,
daß er in unſere jetzige Frau Baronin verliebt geweſen
ſei und daß ſie ihn auch ſehr gern geheiratet hätte.
Aber es wurde nichts aus der Sache, und als ſie ſich
eines Tages mit ſeinem älteren Bruder verlobte, ging
er auf und davon.
Was Sie ſagen! Erzählen ſich das die Leute?
Und was iſt dann aus ihm geworden?
Er ſoll ſich in Amerika als Kutſcher oder als
Kellner eine Zeitlang durchgeſchlagen haben, bis man
überhaupt nichts mehr von ihm hörte.
Wieder ſtrich der Fremde lächelnd ſeinen grauen
Bart.
Natürlich — ein Adliger, der aus Europa
ent=
flieht, kann jenſeits des großen Waſſers nur Kutſcher
oder Kellner werden. Das ſcheint nach der in
Deutſch=
land herrſchenden Anſicht nun einmal unerläßlich. Hat
ihn denn jemand bei dieſer ehrenwerten Beſchäftigung
geſehen?
Das weiß ich nicht, aber man hört es ganz
all=
gemein. Jedenfalls wäre er wohl nach des alten Barons
Tode wieder gekommen, um ſein Erbteil in Empfang
zu nehmen, wenn er noch nicht ganz verlumpt geweſen
wäre. Vielleicht war er damals auch ſchon tot.
Das mag wohl das Wahrſcheinlichere ſein, denn,
ſelbſt der ärgſte Lump pflegt ſich doch einzuſtellen,
wenn es eine Erbſchaft zu erheben gilt.
Der Fremde ſchwieg eine Weile, dann deutete er
hinüber nach jener Seite am Horigont, wo ein paar
hohe Schornſteine ſich ſchlank von dem Abendhimmek
abzeichneten.
Was iſt das? fragte er. Ich erinnere mich
nicht, dieſe Schlote früher geſehen zu haben.
Das kann auch nicht wohl ſein, denn ſie ſtehen
da erſt ſeit fünf oder ſechs Jahren. Es iſt die Fabrik
des Herrn Berringer - ein großes Etabliſſement und
eine wahre Quelle des Segens für unſere Gegend.
Da können unſere Burſchen und Mädchen doch ein
ganz anderes Stück Geld verdienen als mit der elenden
Tagewerkerei auf dem Gute.
Sos Zahlt dieſer Herr Berringer ſeine Arbeiter
ſo gut?
Er zahlt ſie vielleicht nicht beſſer als andere,
aber die Leute ſind jedenfalls zufrieden, und daß er
ein guter, menſchenfreundlicher Mann iſt kann ihm
niemand beſtreiten. Wer ſeine Pflicht tut und ſich
ordentlich aufführt, der iſt bei ihm wohl geborgen.
Er läßt keinen braven Arbeiter ins Elend geraten und
wo die verſchiedenen Kaſſen, die er begründet hat,
nicht ausreichen, da greift er ſtets ohne Bedenken in
die eigene Taſche, um vorhandene Not zu lindern.
Krakeeler und Unruheſtifter gibt's ja am Ende
über=
all, aber die Mehrzahl der Arbeiterſchaft ginge für
ihn durchs Feuer.
Das iſt erfreulich zu hören. Wenn ich mich nicht
über ihre Lage täuſche, befindet ſich die Fabrik auf
Rhinower Terrain?
Gott bewahrel Das iſt ja eben der Arger des
Herrn Barons, daß ſie hart an der Grenze ſeines
Vor=
werks erbaut worden iſt. Die ganze Anlage iſt ihm
ein Dorn im Auge, und er führt ſchon ſeit Jahren
einen großen Prozeß gegen den Fabrikanten, wird ihn
(Fortſ. folgt.)
aber wahrſcheinlich verlieren.
Nummer 66.
Darmnflädter Taglatt. Dounerstug. den 19. Miarz 1903.
Seite 3.
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genau vie Mass-Sachen verarbeitet, vorrätig auf Lager haben. Nicht
von uns gelieferte Stoffe werden ebenfalls bereitwilligſt angefertigt. (4306a
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Näſſe ꝛc. und dadurch im Wuchſe nicht geſtört, die
früheſte aller exiſtierenden Frühkartoffeln, der
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kannten Kaiſerkrone und anderen guten Sorten noch
bei weitem vorzuziehen.
Die Knollen, von ſehr gefälliger länglichrunder
Form, flachliegenden Augen und geblichweißem
Fleiſch, liegen ſehr nahe beiſammen dicht beim Stock,
und ſind ſchon Mitte Juni, wenn gute Kartoffeln
auf deutſchen Märkten noch ſehr teuer ſind, mehlig
und ſehr ſchmackhaft.
Der Ertrag iſt ein für Frühkartoffeln faſt
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e glaublicher, von 6 Pfd. Ausſaat wurden 2 8tr.
=geerntet.
Herr Maxz Schulze aus Haſſerode am Harz
ſchreibt uns folgendes:
Haſſerode, den 5. Auguſt 1902. „Sie hatten
die Liebenswürdigkeit, meinem Vater etwas Saat von Ihrer Edelſtein zu ſenden,
wovon ich vor acht Tagen ein Probequantum des reichen Ertrages geſchickt
er=
hielt. Ich kann nicht umhin, Ihnen den Dank und die Anerkennung meines
Vaters zu übermitteln, aber auch Ihnen zu ſagen, daß ſowohl meiner Frau als
mir eine großartigere Kartoffel noch nicht vorgekommen iſt. Es iſt eine Freude
und ein wahrer Genuß.:
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ſ880N1
Das Deutſchtum in den Vereinigten
Staaten.
Aus Waſhington, 25. Febr., wird der „Köln.
3tg. geſchrieben: Die geſtrige
Muſikunter=
haltung im Weißen Haus, mit der die
Geſell=
ſchaftszeit abſchloß, war ein Triumphfür das
deutſche Lied. Die Anfänge der Muſik in den
Vereinigten Staaten lagen ja auf kirchlichem Gebiet;
nachdem die erſte Abneigung der Puritaner gegen
den religiöſen Geſang überwünden war, hatten ſich
Kirchenchöre gebildet, die ſpäter als
Choralgeſell=
ſchaften auch wenigſtens ein ſchwieriges Werk
vor=
zuführen pflegten, den aus England übernommenen
Händelſchen Meſſias, der bis heute das beliebteſte
Oratorium geblieben iſt. Die deutſche Einwanderung
half dann den Sinn für Muſik entwickeln, aber
ent=
ſchieden mehr nach der Seite des Orcheſters als nach
der des Geſangs, und was die deutſche Oper betrifft,
ſo folgte ſie erſt auf die italieniſche und die
franzö=
ſiſche, obwohl heute Wagners Ruhm auch hierzulande
den aller andern Meiſter hoch überragt. Der
deutſche Männergeſang aber blieb, ſo rege er wuchs,
eine fremde Erſcheinung im amerikaniſchen
Muſik=
leben, denn die ſogenannten Glee=Clubs der Colleges
verfolgen doch kaum ideale Ziele. Es iſt nun kein
Zufall, wenn gerade Präſident Rooſevelt
das deutſche Lied im Weißen Hauſe einführte.
Rooſevelt iſt mit der deutſchen Literatur in
über=
raſchender Weiſe vertraut, vom Nibelungenlied bis
auf Leſſing und weiter hinunter auf Körner und
Fritz Reuter, und das ſind Geſtalten, die wirklich in
ihm leben. Das Programm der muſikaliſchen
Vor=
führungen, zu denen ein erleſener Kreis von etwa
300 Damen und Herren geladen war, die Spitzen der
Waſhingtoner Geſellſchaft und des New=Yorker
Deutſchtums umfaſſend, füllte zwei Stunden aus.
Der Arion= und der „Liederkranz;, je in einer
Stärke von 50 Mann erſchienen, ſangen teils
zu=
ſammen, teils jeder Verein für ſich, und Frau
Schumann=Heinck, die Sängerin der Metropolitan=
Oper in New=York, ſang Soli. Es muß
hervorge=
hoben werden, daß unter den anweſenden Deutſchen
keines der Lieder ſo zündete, wie Klaus Groths
O Mutterſprache, ſchön und weich= von Engelsberg
komponiert, das als einziges zweimal geſungen
wer=
den mußte; das zeigt, daß unſere Landsleute in
Amerika doch nicht ſo gleichgültig für ihre Sprache
ſind, wie man ihnen ofk zum Vorwurf macht. Das
widerlegt auch die perſönliche Beobachtung, die
Präſident Rooſevelt vor einiger Zeit im Geſpräch
machte, daß die Deutſch=Amerikaner ſich wohler
fühlen, wenn ſie engliſch ſprechen können. Präſident
Rooſevelt würde allerdings eine Zunahme der
deutſchen Sprache in Amerika nicht
wün=
ſchen, ſowohl weil dies ein dauerndes fremdes
Ele=
ment ſein würde, als weil, wie er wohl glaubt, das
deutſche Weſen ſo nicht den Einfluß auf das
ameri=
kaniſche Nationalleben gewönne, den er ihm gerne
gönnte. Rooſevelt, der ſich keineswegs als
Angel=
ſachſe, ſondern ſtammlich durchaus als Holländer
fühlt, hat eine ſehr vertiefte Auffaſſung von der
Bedentung Deutſchlands für die
Kultur=
aufgaben der Welt, und es ſind in erſter
Linie geiſtig=ſittliche Begriffe, die Rooſevelts Urteil
über Deitſchland beſtimmt haben. Der Mann, der
mit ſo großem Ernſt immer die Hingabe an die
kleinen und großen Pflichten des Lebens und des
Beruſes betont, muß voller Bewunderung für die
einzigartige Erſcheinung der deutſchen Disziplin ſein,
und iſt dies auch. Als Bekenner der niederländiſchen
reformierten Kirche hat er ein warmes Intereſſe für
die deutſche Reformation und die Kirchen, die ihr
entſprangen: wie er es z. B. ſehr beklagt, daß die
lutheriſche Kirche in den Vereinigten
Staaten an die deutſche Sprache gebunden
iſt, was es ihr unmöglich macht, im ganzen Lande
Wurzel zu faſſen. Tatſächlich büßt das lutheriſche
Bekenntnis ſeine Gemütstiefe ein, ſobald, wie dies
beſonders in der ſogenannten Generalſynode häufig
geſchieht, die Gemeinden zur engliſchen Sprache
über=
gehen. Wenn nunmehr der Präſident auch das
deutſche Lied in ſeinen Schutz nimmt, ſo wollen wir
hoffen, daß dies eine doppelte Wirkung haben werde.
daß die Amerikaner ſuchen, ihr eigenes Volkstum
nach deutſchem Muſter zu vertiefen, und daß die
Deutſchen ihrerſeits ihre Aufgabe liefer erfaſſen, das
Salz der Erde und im beſonderen das Salz der
Vereinigten Staaten zu ſein.
Deutſches Reich.
- Die Budgetkommiſſion des
Reichs=
tags bewilligte den Etat der oſtaſiatiſchen
Expedi=
tion, ſowie den Kolonialetat, ſetzte auf Antrag des
Prinzen Arenberg bei der Forderung für
Weiterfüh=
rung der Eiſenbahn Tanga=Muheſa=Korogwe bis
Mombo die erſte Rate von 1000 000 auf 750000 M.
herab und erledigte den ganzen Reſt des
Auswär=
tigen Etats.
- Von dem Admiralsſtabe unſerer Marine iſt
eine zuſammenhängende Schilderung der Tätigkeit
unſerer Marine in China ausgearbeitet
wor=
den; es ſollen auch in den mit Spannung erwarteten
Veröffentlichungen die Sitzungsprotokolle der
ver=
bündeten Seebefehlshaber mitgeteilt werden.
- Das Ergebnis der vom Präſidenten des
Deutſchen Handelstages bei deſſen
Mitglie=
der veranſtalteten Umfrage vom 30. April 1902 iſt
nunmehr verarbeitet und in einer 575 Quartſeiten
umfaſſenden Zuſammenſtellung „Anträge zu den
Handelsverträgen aus dem Kreiſe der
Mit=
glieder des Deutſchen Handelstags (Handelskammern
u. ſ. w.), herausgegeben vom Deutſchen
Handelstag=
niedergelegt worden. Das Werk iſt dem
Staats=
ſekretär des Innern auf deſſen Wunſch in 400
Exem=
plaren für den Bedarf der Reichsämter einſchließlich
des Bundesrats, der Geſandtſchaften und Konſulate
zugeſtellt worden. Ferner wurde es den zuſtändigen
Zentralbehörden der Bundesſtaaten und allen
Mit=
gliedern des Deutſchen Handelstages überſandt. Es
iſt übrigens mit Rückſicht auf das Ausland als ſtreng
vertraulich bezeichnet worden.
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Mürz 1903.
Nummer 66.
- Der neu gegründete Bund der
Kauf=
leute hat ſchon große Erfolge erzielt; mehrere
Orts=
gruppen haben ſich bereits in den Provingen trotz
der kurzen Zeit konſtituiert. In Berlin wie in einer
Reihe großer Städte finden in den nächſten Tagen
große Kaufmannsverſammlungen ſtatt.
- In der belgiſchen Kammer interpellierte
der Fortſchrittler Crombez den Juſtizminiſter über
die Maßnahmen der Regierung angeſichts der
Ein=
wanderung franzöſiſcher Ordensleute.
Der Interpellant führte Klage gegen die Tätigkeit
derſelben auf dem Gebiete des Unterrichts, des
Han=
dels und der Politik. In den Filialen des Guten
Hirten in Löwen und Namur würden junge Mädchen
ausgebeutet wie in Nancy. Vandelheuvel antwortete,
laut Geſetz von 1897 könne er fremde Kloſterleute
nicht verhindern, ſich in Belgien niederzulaſſen.
— Das engliſche Unterhaus nahm mit 252
gegen 27 Stimmen die Forderung von 6312800
Pfund Sterling für den Sold der Flottenbeſatzung
an. Im Laufe der Debatte wurde mehrfach auf das
ungeheure Anwachſen des Marinebudgets hingewieſen
und eine Verſtändigung Englands mit anderen
Mächten über Beſchränkungen der Flottenrüſtung
ge=
wünſcht. Dilke wies auf die dahinzielenden
Vor=
ſchläge des früheren Marineminiſters Goſchen hin
und meinte, ein gemeinſames Vorgehen Frankreichs
und Englands könne in dieſer Richtung etwas
er=
reichen. Der Unterſtaatsſekretär der Admiralität,
Forſter, hob hervor, daß auf Goſchens Vorſchläge
keine Antwort erfolgte. England könne nicht den
erſten Schritt tun. Es ſei zu einem Abkommen
ge=
neigt, das eine Herabminderung der Rüſtungen
her=
beiführen könne; es ſei aber nicht Sache Englands,
voranzugehen, wenn eine andere Macht nicht bereit
ſei, mitzugehen.
Die Geſandten der Mächte berieten am
Dienstag in Peking über die Note der chineſiſchen
Regierung, welche die Weigerung ausſpricht,
Obligationen zur Bewirkung der
Entſchädi=
gungszahlung auszugeben, ſolange die
Ge=
ſandten nicht die Frage der Zahlung der Zölle auf
der Goldbaſis ihren Regierungen unterbreitet hätten.
Die Mehrheit der Geſandten erklärte, die Forderung
bezüglich der Obligationen aufrechtzuerhalten, ehe
über die die Goldzahlung betreffenden Beſtimmungen
des Protokolls beraten werde. Der franzöſiſche
und der ruſſiſche Geſandte erklärten, die
Forde=
rung Chinas, betreffend die Zollzahlung in Gold,
anzunehmen.
— Der Senat der Vereinigten Staaten
rati=
fizierte den Panamakanal=Vertrag mit 73
gegen 5 Stimmen.
Dresden, 17. März. Bei der heutigen Galatafel
im Schloſſe brachte der König von Sachſen
folgen=
den Trinkſpruch aus: „Eure kaiſerliche Majeſtät
geſtatten mir, für den heutigen ſo hoch erfreulichen Beſuch
höchſt Ihnen meinen und der meinigen herzlichſten und
tiefgefühlteſten Dank zum Ausdruck zu bringen. Dieſer
Beſuch iſt ein erneutes Zeichen des Wohlwollens und
der herzlichen Geſinnung, die uns Eure Majeſtät in allen
Zeiten in Freud und Leid erwieſen haben und welche
namentlich in der letzten ernſten Zeit unſerem Herzen ſo
wohl getan hat. Den Gefühlen des Dankes und der
herzlichen Anhänglichkeit an Eure kaiſerliche Majeſtät
er=
habene Peſönlichkeit erlaube ich mir Ausdruck zu geben,
indem ich ſage: Gott ſegne, Gott ſchütze Euere kaiſerliche
Maieſtät! Euere kaiſerliche Majeſtät lebe hoch, nochmals
hoch und abermals hochl Der Kaiſer antwortete:
„Geſtatten Ew. kgl. Majeſtät, daß ich meinen innigſten
und tiefgefühlteſten Dank für die gnädigen Worte und
für den ſchönen Empfang, den Euere Majeſtät mir
bereiteten, zu Füßen legen darf. Es iſt mir ein Bedürfnis
geweſen, den Beſuch Euerer Majeſtät baldmöglichſt
er=
widern zu dürfen, und ich trage hiermit eine Dankespflicht
ab, zu welcher Euere Majeſtät mir Gelegenheit gegeben haben.
Euere Majeſtät können verſichert ſein, daß. gleichwie ich
einſt zu meinem hochſeligen Oheim für die Fürſorge, die
mir dieſer in meinem jungen Leben erwieſen hat, die
tiefſte und innigſte Zuneigung faßte, ich dieſe jetzt auf
das erhabene Haupt Euerer Majeſtät und Ihr Haus
mir erlaube zu übertragen. Zugleich verſichere ich,
daß=
wie der Wettiner Freud und Leid ſtets auch der
Hohen=
zollern Freud und Leid iſt, ich ebenſo fühle, wie Euere
Majeſtät und mein ganzes Volk mit mir. Ich ſchließe
meinen Dank für den herrlichen Empfang und die gütigen
Worte, indem ich der Hoffnung lebe, daß Euere Majeſtät
auf der Reiſe den vollen Zauber des ſonnigen Südens
finden und geſtärkt zurückkehren möge zu Ihrem lieben
Sachſenvolke. König Georg Hurra, Hurra, Hurra!
Nach dem Tee zog ſich der Kaiſer kurge Zeit zurück
und empfing dann den älteſten Sohn des Kronprinzen,
Prinzen Georg. Später legte der Kaiſer in der
katho=
liſchen Hofkirche auf dem Sarge des Königs Albert einen
Kranz nieder und ſtattete darauf dem Prinzen und der
Prinzeſſin Johann Georg einen Beſuch ab. Abends
8 Uhr trat der Kaiſer, dem der König. der Kronprinz
und Prins Johann Georg das Geleit zum Bahnhofe
gaben, die Rückreiſe nach Berlin an, wo er um 11 Uhr
wieder eintraf.
Dre sden, 17. März. Unter der Ueberſchrift;
„Ein Mahnwort an unſer Sachſenvolku führt die amtliche
Leipziger Zeitungs aus:„Der Vorganginunſerem
Königshaus, daß ein in ſeine Mitte aufgenommenes,
vom Volke mit den wärmſten Sympathien empfangenes
Mitglied uneingedenk ſeiner erhabenen Stellung ſich in
einer Weiſe vergißt, die ebenſo verwerflich vom ſittlichen,
wie unbegreiflich vom allgemein menſchlichen und
geſell=
ſchaftlichen Standpunkte iſt. dieſer Vorgang iſt und
bleibt ſicherlich für das Königshaus wie für das Volk
ein ſchweres Unglück. Das Vorgehen, das unſer
Königs=
haus in dieſem Falle gegen den ſchuldigen Teil
ein=
geſchlagen, iſt allein und ausſchließlich durch die
Rückſicht auf die Monarchie und das Volk vorgezeichnet
geweſen. Es war das mindeſte, was das Volk von
dem Oberhaupte des Königlichen Hauſes erwarten
durfte, daß es dasjenige tat. was jede bürgerliche Familie,
die auf Reinheit der Sitte und ihre Ehre hält, im gleichen
Falle getan haben würde: daß es das kranke Glied
ab=
ſtieß. daß es das Faule ausſchnitt, damit das Geſunde
von ihm nicht angeſteckt wird. Nun aber erlebte man
das Unglaubliche. Anſtatt daß jedermann, in der Ehre
des Königshauſes ein Teil ſeiner eigenen Ehre erkennend,
ſich in dieſen Zeitläuften um das Königshaus geſchart
hätte, gewährte es gewiſſen Schichten der Bevölkerung,
die übrigens ziemlich hoch hinaufreichen, eine Artß
förm=
licher Berauſchung. die Verantwortung für den Vorgang
von dem Schuldigen ab und auf das Königshaus zu
wälzen. Dabei läßt die ganze Art. wie dies geſchieht,
eine ſo totale Verwirrung aller ſittlichen
Begriffe und ein ſolches Maß von Unterdrückung
alles logiſchen Denkens erkennen, daß dieſe
Vorgänge für den Pſychologen ſpäterer Zeiten einmal
als einer der merkwürdigſten Fälle pſychologiſcher
Un=
begreiflichkeiten den Gegenſtand, beſonderen Studiums
bilden dürften. Man denke nur; ein Fall, der auch von
dem findigſten Hirn nicht geſchickter hätte gedacht werden
können, wenn man darauf ausgegangen wäre, dem
Katholisismus in Sachſen zu ſchaden, und der das auch
unverkennbar in ſtarkem Maße getan hat, dieſer ſelbe
Fall wird ſo dargeſtellt, als ſei er von katholiſcher Seite
dazu eingefädelt worden, um der evangeliſchen Sache in
Sachſen ein Bein zu ſtellen! Ein Verhältnis ſo
ver=
werflicher Art, daß es ſonſt ängſtlich das Licht der
Oeffentlichkeit ſcheut, hier aber vor den Augen der ganzen
Welt zur Schau geſtellt worden, wie das jener Frau,
verherrlicht man als eine Großtat des freien
Menſchen=
tums! Man ſage, was man will, noch nie hat unſer
Sachſenvolk ein häßlicheres Schauſpiel gewährt, noch nie
ſeinen zahlreichen Neidern und Verkleinern eine beſſere
Handhabe geboten, um ſeinen Stammescharakter
herab=
zuſetzen als in dieſem Falle.”
Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. März.
- In den Ruheſtand verſetzt wurde der
Wagen=
wärter in der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft
Karl Ehrhardt zu Frankfurt a. M.
1. In der geſtrigen Verſammlung des
Provinzial=
tags im Rathausſaale gedachte der Vorſitzende
Provinzial=
direktor v. Grancy vor Eintritt, in die Tagesordnung
des Ablebens des Bürgermeiſters Müller von Lengfeld,
eines 18 Jahre lang erſprießlich tätigen Mitglieds. Die
Verſammlung erhob ſich zu Ehren des Entſchlafenen von
den Sihen. Sodann wurde ein Schreiben des Vorſtands
der Anſtalt für epileptiſche Kinder und Jugendliche in
Nieder=Ramſtadt verleſen, in welchem darauf hingewieſen
wird. daß von 62 Pfleglingen 40 der Provinz
Starken=
burg entſtammen und um einen Beitrag gebeten wird.
Dem Geſuch wurde durch Bewilligung eines einmaligen
Betrags von 1000 Mark, entſprochen. Der
Ver=
waltungsbericht für das Jahr 190102 und die
Rechnung der Provinzialkaſſe geben zu keiner
Bean=
ſtandung Anlaß. Auch der Voranſchlag für 1903,04
wurde ohne Widerſpruch genehmigt. Der wichtigſte
Poſten iſt der Neubau und die Unterhaltung der Kreis=
ſtraßen, welchen Baurat Daudt entſprechend erläuterte.
Seitens des Staates und der Provinz ſind folgende
Be=
träge feſtgeſetzt: Im Kreiſe Bensheim für die Straße
Lampertheim nach dem Altrhein 3000 und 2000 Mark,
im Kreis Darmſtadt Straße von Meſſel bis zur
Kreis=
grenze mit Fortſetzung bis Offenthal 2418,09 M. Umbau
der Kreisſtraßenſtrecken Kühlergrund-Nieder=Beerbach
581,91 und 409375 M. und Strecke von der Kreisſtraße
Eberſtadt-Seeheim nach Malchen 2250 und 1500 Mark.
Im Kreis Erbach: Beerfelden-Rothenberg 564922 M.
Im Kreis Groß=Gerau Naunheim-Kelſterbach 3103750
Mark. Trebur-Geinsheim 12700,40 M. Rüſſelsheim-
Haßloch 529186 M. Aſtheim-Bauſchheim 16595,54 M.
Im Kreis Heppenheim: Lützelbach-Unter= und Ober=
Scharbach 558,75 M., Weinheim-Mannheim 5068,8] M.
Im Kreis Offenbach: Offenbach-Mühlheim 665244 M.,
Offenthal=bis zur Kreisgrenge nach Meſſel 3555 M.,
Mainflingen-Zellhauſen 4200 M. Wolfsgarten-Groß=
Gerau-Langen 5181,30 und 345420 M. Der Kreis
Dieburg ging leer aus. Die Unterhaltung der
Kreis=
ſtraßen erfordert ſeitens der Provinz 262985,96 M. Der
Voranſchlag der Provinzialpflegeanſtalt bei Eberſtadt, die
vorausſichtlich am 1. November in Betrieb geſetzt wird,
balanciert für ein halbes Jahr, in Einnahme und
Aus=
gabe mit 5973337 M. Dabei iſt ein Beſtand von 500
Pfleglingen zu Grunde gelegt. Für die Einrichtung
der=
ſelben ſind 47487535 M. vorgeſehen. An Stelle des
ver=
ſtorbenen Bürgermeiſters Müller von Lengfeld und des
zurückgetretenen, Kommerzienrates Engelhardt von
Rüſſelsheim wurden die Herren Bürgermeiſter Seelinger
von Lampertheim und Rentner Dreſſel in Groß=Zimmern
zu Mitgliedern des Provinzialausſchuſſes gewählt. Als
bürgerliches Mitglied und Erſatzmann der Ober=
Erſatz=
kommiſſion für den 2. Bezirk der 49. Infanteriebrigade
wurden die Herren Bürgermeiſter Möͤller in Roßdorf
und Lang in Pfungſtadt durch Zuruf gewählt.
1. Der Kreisausſchuſe beſchäftigte ſich in ſeiner
geſtrigen, unter dem Vorſitz des Regierungsrats Wick
abgehaltenen Sitzung mit der Beſchwerde gegen einen
Gemeinderatsbeſchluß in Pfungſtadt, betr. den
Ge=
meindenutzen daſelbſt. In dem Voranſchlag der
Gemeinde für 1903104 war zur Verteilung von Losholz
an die Ortsbürger vorgeſehen. daß Scheiter, Knüppel,
Stöcke und Wellen im Betrage von 4968 Feſtmeter im
Werte von 31424 Mk. an 1285 Ortsbürger abgegeben
werden ſollen. Das Kreisamt hat dieſen Plan
be=
anſtandet, welcher etwa 5000 Feſtmeter aus dem Ertrag
des Gemeindewaldes. der ſich auf etwa 6000 Feſtmeter
ſtellt, in Anſpruch nehmen würde, unter Hinweis
auf den Artikel 2 des Geſetzes vom 22. November 1872,
die Gemeindeausgaben betr., welcher jede Ausdehnung
der Nutzungsrechte über den damaligen Betrag hinaus
verbiete. Im Jahre 1872 betrug die Zahl der
Orts=
bürger 978. Die Ortsbürger von Pfungſtadt wollten
davon nichts wiſſen, ſodaß Verhandlungen eingeleitet
wurden, deren Ergebnis ein Statut war, welches eine
allmähliche Herabminderung vorſah. Unter
Zugrunde=
legung eines Höchſtquantums von 3478 Feſtmeter würde
es nach dem Statut möglich ſein, den bisherigen
bezugsberechtigten Ortsbürgern die Nutzung um nur
02 Raummeter Stöcke, und 20 Wellen zu kürzen,
die Loſe der neu zutretenden Ortsbürger ſollen auf im
ganzen 272 Feſtmeter feſtgeſetzt und die Zahl der
Be=
zugsberechtigten auf 1300 beſchränkt werden. Dieſer
Vorſchlag wurde von dem Gemeinderat einſtimmig
ge=
billigt, die bezugsberechtigten Ortsbürger widerſprachen
aber in großer Mehrheit. Das Kreisamt beanſtandete
danach den Voranſchlag für 1903104, infolge deſſen die
Entſcheidung des Kreisausſchuſſes angerufen werden
mußte. Hier erklärte namens der Gemeinde
Rechts=
anwalt Hallwachs, daß die Herabminderung der Bezüge
geſetzlich nicht geboten ſei, indem eine Steigerung der
Nutzungsrechte, wie ſie das Geſetz von 1872 im Auge
habe, nicht eingetreten ſei. Eventuell erklärte ſich derſelbe
mit dem Inhalt des oben bemerkten Statuts
einver=
ſtanden. Oberforſtmeiſter Joſeph von Eberſtadt ſprach
ſich gutächtlich dahin aus, daß forſtwirtſchaftlich das
dauernde Anwachſen der Nutzungen nicht gerechtfertigt
ſei, denn man ſei zur Zeit bereits an der Grenze der
Leiſtungsfähigkeit des Waldes angelangt. Die
Ent=
ſcheidung des Kreisausſchuſſes lautete dahin, daß die
Beanſtandung des Voranſchlags begründet ſei, der
Nuhen werde auf im ganzen 3478 Feſtmeter feſtgeſetzt
unter gleichen Abzügen für jeden Bezugsberechtigten.
Das hierduch zu viel Erhaltene für 1903,04 iſt der
Ge=
meindekaſſe zu erſetzen. Die Gemeinde Pfungſtadt hat
die Koſten und eine Averſionalſumme von 30 Mk. zu zahlen.
4 Das frühere beliebte Mitglied unſerer Hofbühne,
Frl. Grohé, hat wegen hochgradiger nervöſer
Erkran=
tung ihr Hamburger Engagement vorerſt aufgeben müſſen.
Ihre Mutter, welche ſie von Hamburg hierher begleitet
hat, iſt nach ihrer Rückkehr hier plötzlich geſtorben. Das
herbe Schickſal, von dem Frl. Grohs betroffen worden iſt,
erregt hier die lebhafteſte Teilnahme.
— Eine Reihe auserleſener Künſtler iſt es, welche in
dem Konzerte zum Beſten der Penſionsauſtalt
Deut=
ſcher Journaliſten und Schriftſteller am Montag,
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 17. März.
„Mignono.
W.l. Die,Carmen== und die„Mignon==Partie haben
das miteinander gemein, daß ſie nicht auf ein beſtimmtes
Fach zugeſchnitten ſind. Wie die „Carmeni=Partie von
einer Sängerin jeden Faches geſungen werden kann und
auch geſungen wird, ſo iſt bei der Beſetzung der„Mignon”=
Partie mehr ein äußerlicher Grund dafür maßgebend,
weshalb ſie häufiger von der Vertreterin des
Soubretten=
faches als der anderer Fücher geſungen wird. Bei der
Darſtellung beider Frauengeſtalten iſt die Perſönlichkeit
ein ſehr ins Gewicht fallendes Moment, und in dieſer
Hinſicht ſind für die Verkörperung der„Mignonz noch
engere Grenzen gezogen, da jede Erſcheinung, die über
das „Mignoni=Jdeal zu weit hinausgeht, eine
illuſions=
ſtörende und ſinnwidrige Wirkung ausübt. Bei Fräulein
Roediger welche die Titelpartie heute zum erſtenmale
hier ſang, iſt dies nicht der Fall, nur vielleicht, daß ſie
als „Mignonz reichlich groß erſcheint. Ihrer
Individua=
lität ſcheint dieſe Rolle beſſer zu entſprechen als andere,
bei deren Darſtellung Frl. Noediger mehr ſchuldig blieb.
Denn die Art und Weiſe, wie ſie darſtelleriſch den Gehalt
der Rolle erſchöpfte und ſie lebens= und temperamentvoll
ausgeſtaltete, hat uns aufs angenehmſte überraſcht.
Ge=
ſanglich iſt die Partie mit ſo vielen dankbaren und auf
den Bühneneffekt abgeſtimmten Details und Pointen
ausgeſtattet, daß ſie, wie man in der Theaterſprache
ſagt, nicht ganz umzubringen iſt. Frl. Roediger befleißigte
ſich aber mit Erfolg einer ſorgfältigen und
verſtändnis=
vollen geſanglichen Ausgeſtaltung und einer mit der
Dar=
ſtellung im Einklang ſtehenden muſikaliſchen Charakteriſtik
derſelben, ſo daß ihrer Geſangsleiſtung das ihr
ge=
bührende Lob nicht vorenthalten werden kann. Daß ihre
Stimme für dieſe Partie oft etwas flach erſcheint, hat ſie
mit vielen Vertreterinnen des Soubrettenfaches
gemein=
ſam. Frl. Noediger hatte ſich ſehr reichen Beifalls zu
erfreuen.
Die Partie des„Lothario' ſang gaſtweiſe Herr
Lud=
wig Dingeldey, der in, ihr, ſowohl in
dar=
ſtelleriſcher und geſanglicher Hinſicht, als auch in der
ſinngemäßen Vereinigung von Geſang und Spiel eine
vorgeſchrittene und ausgereifte Kunſt an den Tag legte.
Seine imponierende äußere Erſcheinung und ſein Organ
prädeſtinieren ihn für das Fach des Heldenbaritons.
Sein Vortrag legte Zeugnis ab von tiefer muſikaliſcher
Bildung und künſtleriſchem Verſtändnis. Vereinzelte
rauhe Töne ließen auf eine leichte Indispoſition ſchließen.
Die Darſtellung war in einzelnen Zügen vielleicht etwas
zu pathetiſch=theatraliſch, im übrigen aber dem Charakter
der Rolle angepaßt und durchweg von künſtleriſchem
Gheiſte getragen. Auch Herr Dingeldey erntete lebhaften
Beiſall ſeitens des Publikums.
Vorträge.
Im dichtgefüllten Saale des Gemeindehauſes der
Johannesgemeinde hielt Herr Pfarrer Guyot,
vorgeſtern abend den angekündigten Vortrag über Guſtav
Frenſſen. Bei der ganz außergewöhnlichen
Ver=
breitung des Romans„Jörn Uhll muß es von Intereſſe
ſein, näheres über den Verfaſſer ſelbſt zu erfahren. Und
doch iſt ſein Leben im Grunde ein ſehr einfaches
ge=
weſen. Er entſtammt, 1862 geboren, einer holſteiniſchen
Schreinerfamilie, hatte Theologie in Kiel, Berlin und
Tübingen ſtudiert und war dann bis 1902 Pfarrer,
wöhrend er jetzt ein kleines Gut in ſeiner Heimat
bebaut und gans ſeinen ſchriftſtelleriſchen Neigungen lebt.
Am beſten lernt man Frenſſen aus ſeinen Werken kennen.
Bis jetzt ſind erſchienen: „Die Sandgräfin”, „Die drei
Getreuen: 2 Bändchen Volkspredigten und „Jörn Uhlr
Der Vortragende gab nun Auszüge aus allen dieſen
Werken. Von Intereſſe war ſeine Beurteilung des zuerſt
erſchienenen Romans, der ſchon ganz dieſelben Vorzüge
der Schilderung und Erzählung zeige, wie die ſpäteren.
Die Vorleſung des Märchens vom Erſcheinen, der
hl. Jungfrau aus der „Sandgräfinl verfehlte denn auch
nicht ihren Eindruck auf die aufmerkſam lauſchenden
Zuhörer; ebenſo wie die Beiſpiele aus den übrigen
Werken (die Brautwerbung aus „Die drei Getreuen” die
Selbſtbetrachtung Jörn Uhls und die Predigt „
Weltan=
ſchauunge) für die Zuhörer einen wahren Genuß boten.
Von beſonderem Werte war dann die Schlußbeurteilung
Frenſſens durch den Vortragenden. Er zeigte wie dieſe
durch und durch gelunde kräftige Koſt uns, nachdem wir
ſatt ſind von Tolſtoiſcher und Gorkiſcher oder auch
fran=
zöſiſcher Darſtellung, ein wahres Bedürfnis ſei, das wir
teilweiſe durch die immer größere Wertſchätzung Raabes,
Otto Ludwigs und hoffentlich auch Jeremias Gotthelfs
beweiſen, das aber beſonders durch Frenſſens Werke
befriedigt werde; hier ſei endlich einmal wieder eine nicht
brüchige, fragwürdige, ſondern kraft= und hoffnungsvolle,
weil evangeliſch=chriſtliche Weltanſchauung vorhanden.
Ein Ausſchnitt aus der oben genannten Predigt ſchloß
den Vortrag, der gewiß vielen eine erfriſchende
An=
regung zur Lektüre von literariſchen Erzeugniſſen war,
die - im Unterſchied von ſo vieler ſeichter Alltagsware
- gerade bei wiederholtem Leſen ihren vollen Wert
zeigen. — Die Erſchienenen lohnten mit reichem Beifall
die Ausführungen des geſchätzen Redners, deſſen Vortrag
zugleich den würdigen Schluß der vom Frauenverein der
Johannesgemeinde für dieſen Winter unternommenen
Darbietungen bildete.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Verſteigerung des Nachlaſſes
Zolas wurde am Freitag beendet. Im Ganzen
Anmmer 66.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 10. März 1903.
Seite 13.
23. März, abends 7½ Uhr, im Saale des Hotels „Zur
Traube' mitwirken werden. Wir brauchen nur Namen
zu nennen, wie Frl. Paula Müller, Siegmund!
Krauß. H. Bobell ꝛc, um den gediegenen Charakter
der Veranſtaltung, die unter der altbewährten Leitung
des Herrn Muſikdirektors Ackermann ſteht, zu kenn= ſangsvorträge der Konzertſängerin Fräulein Elfriede
zeichnen. Sodann ſei es geſtattet, noch einmal auf den
wohltätigen Zweck des Abends hinzuweiſen: der
Rein=
ertrag fließt dem Fonds der vorgenannten Penſions= naſtiſch=komiſche Produktionen der Akrobaten John und
anſtalt zu. Während bisher die vielgeplagten
Zeitungs=
männer nur immer die gemeinnützigen Einrichtungen und Ueberraſchungen der ſogenannten Bauchredekunſt durch
Organiſationen anderer Verufe in Schrift und Wort zu
fordern beſtrebt waren, haben ſie vor 10 Jahren begonnen,
auch einmal an ſich ſelbſt zu denken. Die damals in
München gegründete Anſtalt iſt auf feſtem Grunde
auf=
gebaut, indes bedarf ſie natürlich der Unterſtützung weiterer
Kreiſe, wenn ſie ihren Zweck, den Mitgliedern im Alter
eine wenn auch nur beſcheidene materielle Beihilfe zu
ge=
währen, erreichen ſoll. Und im heurigen, dem 1jährigen von hier beim „Kriegſpielen- mit Steinwerken. Da=
Jubiläumsjahre der Stiftung. erhofft man hierzu eine
beſonders kräftige Förderung. Villets ſind im
Vorver=
kauf in der G. Thiesſchen Hof=Muſikalienhandlung zu
haben.
2 Am Sonntag findet das 24. Stiftungsfeſt des können nicht ſtrenge genug gerügt werden.
Beſſunger Kirchengeſangvereins ſtatt. Näheres iſt aus
der Anzeige zu erſehen.
Abend, deſſen Programm in der Hauptſache eine
Wiederholung des dem Familienabend des
Mozart=
vereins am 30. September v. J. zu Grunde gelegten
war. Dem Vortrag der das Programm eröffnenden
„Abſchiedsſymphonie von Haydn, welcher der „Confe= eine gründliche Unterſuchung vor und ſtellte Abdrücke
rencierl des Abends, Herr Petrenz, eine über die
Entſtehung der Symphonie orientierende Einleitung
vorausſchickte, wurde ein anziehendes äußeres Bild
da=
durch verliehen, daß die ausführenden Muſiker des ) Burſchen.
Vereins ein der Entſtehungsgeit, der Symphonie
entſprechendes, hiſtoriſches Koſtüm angelegt, hatten.
An der Ausführung des übrigen Teils des
unterhalten=
den Programms wirkten außer dem Dirigenten Herrn
Muſikdirektor Senff die Damen Frl. Katharine Bögel
und Petrenz mit. Die einzelnen Programmnummern,
über die wir Uns früher ausführlicher verbreitet haben,
gelangten in vorzüglicher Weiſe zur Wiedergabe und ernteten der Regierung aufgehoben und der alte Zuſtand wieder
ſubelnden Beifall.
Die hierſelbſt erſcheinende Mitteldeutſche Fleiſcher=
Zeitung; enthält in ihrer letzten Rummer den Abdruck
einer von den Obermeiſtern Carl Lautz=Darmſtadt und
Jean Falk=Mainz verfaßten Denkſchrift der heſſiſchen
Metzger=Innungen, welche dieſe zu dem der Zweiten
Kammer als „dringlich= zugegangenen und für heute, Jahren in den letzten Tagen des April zu geſchehen
Donnerstag, auf der Tagesordnung ſtehenden
Geſetz=
entwurf betr. Die Ausführung des Reichsgeſetzes über
die Schlachtvieh= und Fleiſchbeſchau; an die Mitglieder
der Erſten und Zweiten Kammer der Stände gerichtet
haben. Fragliche Eingabe beleuchtet in abgeklärter Weiſe
die Wirkungen, welche ſich aus dem Geſetze notwendiger=
Geſtalt verabſchiedet werden ſollte.
ſchen Tiefbauamt noch 60 Arbeitsloſe beſchäftigt, davon
13 als Steinſchläger, 28 beim Straßenbau, 15 beim
ſind weitere 15 Leute, ſo daß am Wochenende noch ein
Beſtand von 45 Arbeitsloſen verblieb.
2 Das alljährlich übliche Dekorierungsfeſt der
Sektion Darmſtadt des Odenwald=Klubs findet auch
in dieſem Jahre ſtatt und zwar, wie ſchon erwähnt, am
nächſten Samstag, 2. März, abends 8 Uhr beginnend.
im großen Saale des ſtädtiſchen Saalbau. Dieſes
Deko=
rierungsfeſt hat ſich von Jahr zu Jahr mehr zu einem
wahren Feſttag für einen großen Teil der Mitglieder des
Klubs von hier und auswärts herausgebildet, zu einem
großen Freuden= und Vergnügungsfeſte! Und zu einem
ſolchen wird es ſich auch diesmal geſtalten. Das Feſt
fällt zuſammen mit dem Frühlingsanfang: recht
ſymbo=
liſch für den Klub, denn mit dem Rückblick auf das ver= Luxor ſauf deutſch das Schloß oder die Burg) iſt ein
gangene Vereinsjähr verknüpft ſich der fröhliche Beginn
eines neuen, und die Wanderluſt regt ſich in den Hergen
von jung und alt mit neuerwachender Kraft und Friſche!
Das für das Feſt aufgeſtellte Programm enthält:
An=
ſprachen, muſikaliſche und geſangliche Darbietungen, Ge= dem Militärgouverneur Oberſt v. Pritzelwitz in der
ſang gemeinſchaftlicher Lieder, Prolog, Lebende Bilder,
Toürenbericht, dann feierlicher Dekoriekungsakt, Vorträge
eines bewährten und gut akkreditierten Künſtlers,
humo=
riſtiſche Aus= und Rückblicke, Vorträge des Zitherklubs
u. ſ. w. - alles das atmet echte Waldesluft, wie auch 1
der geſchmückte Saal uns Wald und Höhe vorzaubert!
Darüm gilt für die Odenwaldklubiſten für dieſe Woche
nur die eine Loſung: Auf zum Dekorierungsfeſte im lich um etwa 14 Tage ſpäter fallen, und dann vom
Saalbau am nächſten Samstag!
In dem neuen Programm des Orpheums ſpielt
die Vorführung der ſieben dreſſierten Löwen durch Mlle.
Marqueritte, eine Dame, die äußerlich von dem
Durch=
ſchnittstypus der Tierbändigerinnen ſehr angenehm
ab=
ſticht, eine Hauptanziehungsnummer. Die kühne
Bän=
digerin, welche die Beſtien ganz in ihrer Gewalt hat,
führt inmitten derſelben im Käfig einen Serpentinentanz
auf, eine bewundernswerte Leiſtung der Dreſſurkunſt,
die hier noch nicht geſehen ſein dürfte. Große Heiterkeit
erregt die Vorführung des mit der Flaſche aufgezogenen
niedlichen Löwenbabys. Der übrige Teil des Programms
bietet in reicher und unterhaltender Abwechſelung Ge=
Triebel, des Damen=Enſembles „Les Langonells;,
Hu=
moriſtika des Salonhumoriſten Oskar Saldow, gym=
Fred und hier lange nicht mehr geſehene und gehörte
den Bauchredner Jſano. Die Beſucher des Orpheums
werden ſomit auch diesmal in der Erwartung, ſich gut
zu amüſieren, nicht getäuſcht werden.
N Eichenbühl i. D. 17. März. Wie geführlich es
iſt, wenn unſere Jungen ſich gegenſeitig mit Steinen
bombardieren, beweiſt folgender, ſehr traurige Fall. Zu
Ende der letzten Woche vergnügten ſich einige Schulbuben
bei traf ein Junge den ca. 12 Jahre alten Sohn des
Chauſſeewärters Roth von hier ſo unglücklich an den
Kopf, daß er blutüberſtrömt hinfiel und zu Hauſe nach
wenigen Stunden ſchon ſtarb. Derartige rohe Spiele
1 Altheim, 17. März. Auf der Kreisſtraße zwiſchen
hier und Münſter wurde in der Nacht vom letzten Sonn=
( Der Inſtrumentalverein veranſtaltete am Dienstag tag auf den Montag ein gemeiner Bubenſtreich
ausge=
abend im „Kaiſerſaal; einen ſogenannten Bunten führt. Von roher Hand wurden ca. 25-30 prachtvolle
junge Obſtbäume teilweiſe ganz abgebrochen,
teilweiſe an der Krone ſehr ſtark beſchädigt. Die
Bäum=
chen waren durchweg Prachtexemplare einer
muſtergül=
tigen Obſtbaumkultur. Die Gendarmerie nahm ſofort
des Fußmaßes des Täters her. Nach den vorhandenen
Spuren hat man es hier mit einem einzelnen Menſchen
zu tun. Hoffentlich gelingt die Entdeckung des rohen
Mainz. 16. März. Das Flugblatt der
homöopa=
thiſchen Aerzte hat in der Provinz Rheinheſſen
be=
deutenden Erfolg gehabt, innerhalb zehn Tage ſind
mehrere zehntauſens unterſchriebene Karten bei den
Aerzten eingelaufen. Auch der Vorſtand der hieſigen
und Frau Bögel und die Herren Arnold, Schleich Ortskrankenkaſſe hat eine ausführlich begründete Eingabe
an die Landſtände gerichtet, in der gebeten wird, dahin
wirken zu wollen, daß die beanſtandete Verordnung von
eingeführt werde. (M. Tgbl.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 17. März. Der
Be=
ſuch des Kaiſersauf der Wartburg, der ſeit
pflegte und Auerhahnjagden gewidmet war. wird nach
der „Nat.=3tg.” in dieſem Jahre ausfallen und zwar
lediglich mit Rückſicht auf die Ende April ſtattfindende
Vermählung des Großherzogs von Sachſen. Dagegen
wird die Teilnahme des Kaiſers und der Kaiſerin an
den Vermählungsfeierlichkeiten beſtimmt erwartet.- Das
maßen ergeben müßten, wenn es in der vorliegenden Befindendes Kronprinzen, der noch in Luxor
weilt, iſt dem Stande der Krankheit nach befriedigend.
0 In der abgelaufenen Woche wurden beim ſtädti= Prinz Eitel Friedrich iſt in voller Geneſung begriffen.
Man darf darum wohl hoffen, daß auch der Krorprinz
dieſe Kinderkrankheit glatt überſtehen wird. Grund zur
Kanalbau und 4 bei der Straßenreinigung. Ausgetreten ! Beſorgnis liegt zur Zeit nicht vor. Wie verlautet, hat
der Kaiſer angeordnet, daß ein Arzt und eine
Kranken=
ſchweſter aus Alexandrien nach Luxor abgehen. Der
Kronprins hatte ſich ſchon einige Tage vor ſeiner Reiſe
nach Oberägypten unwohl gefühlt, und der ihn
be=
gleitende Argt hatte ſchon Verdacht, daß bei ihm
eben=
falls die Maſern im Anzuge ſeien. Es ſollte darum auf
der Rückkehr von Aſſuan für einige Tage in Luxor
ge=
raſtet werden, um den etwaigen Ausbruch abzuwarten.
Wo der Kronprinz in Luxor abgeſtiegen iſt, darüber
meldet der Draht noch nichts. Der bekannte engliſche
Reiſeunternehmer Cook unterhält dort zwei erſtklaſſige
Gaſthöfe, das Luxor=Hotel und das Hotel de Kornak;
außerdem gibt es dort noch ein Grand Hotel de Tewfikieh.
anſehnlicher Ort mit Poſt' und Telegraph und Sitz
mehrerer Konſularagenten. Die Behandlung beider
Prinzen liegt ausſchließlich in den Händen des
Leib=
arztes des Kronprinzen Dr. Wiedemann, der ſich neben
ſtändigen Begleitung der Prinzen ſchon während ihres
Bonner Aufenthalts befand und ſich inzwiſchen von
Kairo nach Luxor zum Kronprinzen begeben hat. Da
die gewöhnliche Dauer der Maſern zwei bis drei Wochen
beträgt, werden die Reiſepläne der Pringen erheblich
ver=
ſchoben, jedoch nicht weſentlich geändert werden. Der
Beſuch von Athen und Konſtantinopel wird vorausſicht=
Goldenen Horn die Rückreiſe über Italien angetreten
werden. Der anfänglich geplante Abſtecher nach Syrien
und Jeruſalem war bereits bei Antritt der Reiſe
aufge=
geben worden. — Der Bevollmächtigte zum Bundesrat,
Geh. Staatsrat Krug v. Nidda, iſt aus Darmſtadt
hier eingetroffen und im Hotel Bellevue abgeſtiegen.
Hannover, 16. März. Ueber die Leidensgeſchichte der
von Zigeunerngeraubten ElſeKaſſel, dienach
wurden 152 412 Franks gelöſt. Am letzten Auktionstage
erzielten bedeutendere Preiſe; eine große Tapiſſerie aus
dem XVL. Jahrhundert=Pructus belli= 4050 Franks, eine
franzöſiſche Tapiſſerie, aus dem XVI. Jahrhundert,
Orpheus, von den neun Muſen umringt, darſtellend.
1480 Franks, ein Stück einer vlämiſchen Tapiſſerie aus
dem XVL. Jahrhundert 1605 Franks, eine andere Tapiſſerie
aus dem XVL. Jahrhundert 2200 Franks u. ſ. w. Zwei
antike Marmortafeln, von denen die eine das Codesdatum
des römiſchen Kaiſers Traian Decinz (September 251)
angibt. während die andere aus Gabies eine
Ehren=
inſchrift für einen Seidenhändler ſnegotiator
seri-
carius) aufweiſt, wurden für das Louvre=Muſeum
erworben.
Kleines Feuilleton.
Eineuralte Flaſche Sodawaſſer kam in
dieſen Tagen in London als Relique von dem am
29. Auguſt 1782 bei Spithead geſunkenen Linienſchiff
Royal George zur Verſteigerung und erzielte den
fabel=
haften Preis von 536 Mk. Die Royal George war
damals zu einem großen Ball bereit gemacht worden.
Man hatte, um Naum zu gewinnen, die Geſchütze
los=
gemacht. Ein Windſtoß neigte das große Schiff auf die
Seite, die Geſchütze rollten hinüber, gaben der tiefern
Seite das Uebergewicht und die Noyal George kenterte
und verſank faſt mit der ganzen Bemannung. Die ſpäten
Epigonen haben die Neſte und auch dieſe Flaſche
Soda=
waſſer vom Meeresgrunde heraufgeholt Sie iſt den
kleinſten heutigen Sodawaſſerflaſchen ähnlich, von grünem
Hlaſe und der Kork wird zunt Teil noch durch Draht
eſtgehalten. Etwa zwei Drittel des Inhalts ſind ge=
blieben. Chemiſche Zerſetzung ſcheint den Niederſchlag
einer dünnen Salgkruſte an der innern Wand der Flaſche
herbeigeführt zu haben. Ueber ihren Urſprung zeigt die
Flaſche keine Spuren. In England nennt man als den
erſten, der nachweislich Sodawaſſer hergeſtellt hat,
Nichard Bewley in Great Maſſingham. Im Jahre 1798
wurde in London bereits Sodawaſſer geſchäftsmäßig
hergeſtellt und verkauft von einem Herrn J. Schweppe,
der dem Namen nach augenſcheinlich deutſchen Arſprungs
war. Genf ſcheint ganz im Anfang des 19. Jahrhunderts
ein für damalige Zeit großes Ausfuhrgeſchäft in
künſt=
lichen Mineralwäſſern gemacht zu haben, und aus Genf
ſtammte auch ein gewiſſer Paul, der ſeit 1790 in London
mit Schweppe und dem Apotheker Goſſe ſich zu einem
ähnlichen Geſchäfte zuſammentat. Schweppe ſowohl wie
Goſſe ſind heute noch in England beherrſchende
Firmen=
namen auf dieſem Gebiete.
1 Die Freuden desamerikaniſchen
Schul=
meiſters. Wer zu Hauſe bei 1800 Mk. den
jugend=
lichen Geiſt zu erziehen hat und dann von amerikaniſchen
Verhältniſſen zu leſen bekommt, wo Progymnaſiallehrer
12 000 Mk. beziehen, den mag folgendes tppiſche
Ge=
ſchichtchen wieder zür Zufriedenheit ſtimmen. Neuben
B. Pitts, der Leiter der Inman High School (
Pro=
gymnaſium) in der Nähe von Spartanburg, einem
Baum=
wollfabrikſtädtchen Südkarolinas, hatte Schwierigkeiten
mit der Disziplin und hielt vier Schüler, im Alter von
etwa 17 Jahren, im Arreſt zurück. Die Unbotmäßigkeit
der Schüler war derart, daß Pitts beſchloß, den Stock zu
Hülfe zu nehmen, und er brachte daher einen der
Schul=
digen, namens Foſter, auf ſein Rektoratszimmer, das er
hinter ſich verſchloß. Als er aber das geſunde Hickory=
Holz aufmeſſen wollte, ſetzte lich der Burſche zur Wehr,
1½jähriger Gefangenſchaft endlich wieder ins Elternhaus
zurückgekehrt iſt, wird der Weſer=3tg” berichtet: Am
Sonntag mittag wurde das Kind vom Kriminalinſpektor
Konrighauſen in Gegenwart des Vaters, des Kutſchers
Kaſſel, einem 1½ſtündigen Verhör unterzogen, das
inſo=
fern recht ergebnisreich war, als das aufgeweckte Kind
ſich immer mehr des Jammerlebens entſinnt, das es bei
den verſchiedenen Zigeunertrupps zu führen gezwungen
war. Sie wurde in erſter Linie auf das Betteln
abge=
richtet Und wehe ihr, wenn die Zigeuner mit dem
klingen=
den Lohn nicht zufrieden waren! Sie war das reine
Aſchenbrödel! Die nötigſte Nahrung wurde ihr entzogen,
Schläge gab es und dazu noch barbariſche Gefangenſchaft.
Sie wurde in Ketten gelegt, mußte im Hundewagen oder
im Stall kampieren, den ſchlimmſten Etbehrungen und
Wind und Wetter ausgeſetzt. Einmal iſt das Kind auch
längere Zeit krank geweſen; es hat dann hilflos im
Hundewagen gelegen, nur mit der notdürftigſten Kleidung
hedeckt. Es iſt geradezu ein Wunder, daß das Kind an
Körper und Geiſt verhältnismäßig geſund in die Arme
der Eltern zurückgekehrt iſt. In kiefer Nacht wurde das
Kind, mit langen Ketten oder Stricken behaftet, in den
Wald geführt, Um Holz zu ſammeln. Auch hier war der
Lohn Prügel und Mißhandlung. wenn man mit dem
Ertrag nicht zufrieden war. Bei den Reviſionen der
Wagen wurde das arme Kind in einen Sack geſteckt.
Verſchiedene Fluchtverſuche des Kindes wurden derartig
roh geahndet, daß ihm die Neigung zu weiteren
Ver=
ſuchen verging. Das Kind iſt wiederholt Verkaufsobiekt
geweſen; zuletzt hat es in Arpke der Korbflechter Viſiorech
von einem Zigeuner gekauft.
Dresden, 17. März. Der König und
Prin=
zeſſin Mathilde ſind heute Abend nach dem Süden
abgereiſt.
Zirich, 18. März. In Rhaezuens bei Chur ſind
27 Häuſer abgebrannt, wobei zwei Kinder in den
Flammen umkamen.
Breſt. 18. März. Hier herrſcht ſeit geſtern ein
furcht=
barer Sturm. Zahlreiche Schiffe flüchteten in den
Hafen. Man erwartet Nachrichten von neuen Kataſtrophen
und Schiffsunfällen.
Haag. 16. März. Wie der „Nieuv. Courant”
be=
richtet, wird der ehemalige Präſident Krüger
dem=
nächſt nach dem Haag überſiedeln.
Athen, 17. März. Der König und die
Köni=
gin werden am 28. ds. Mts. nach Kopenhagen
ab=
keiſen
Pefersburg, 17. März. Die Kaiſerin=Mutter
iſt heute abend nach Kopenhagen abgereiſt.
Uugeſtaltung der Bahnhöfe in Darmſtadt.
F.Sch. Auf einem Umwege erfahren wir endlich
den Inhalt des von den 3 ſtädtiſcherſeits beſtellten
Sachverſtändigen (Oberbaurat Profeſſor Baumeiſter,
Ingenieur Gleim und Geh. Baurat Koch ſchon vor
Monaten angegebenen Gukachtens Pröfeſſor
Bau=
meiſter hielt nämlich am 11. ds. Mts. im Badiſchen
Architekten= und Ingenieur=Verein zu Karlsruhe einen:
Vortrag über die Bahnhofsanlagen in
Darm=
ſtadt. Hierbei führte er Folgendes aus:
„Der Durchgangsbahnhof, der mit ſeinen nur 2 Gleiſen;
ohne Bahnſteigkunnel für den geſteigerten Verkehr viel
zu klein geworden iſt, bedarf dringend der Erweiterung;
daneben beſteht noch der Aebelſtand, daß 6 Straßen durch
die Bahngleiſe in Straßenhöhe gekreugt werden, was bei!
dem immer größer werdenden Straßen= und
Bahn=
verkehr auf die Dauer nicht mehr aufrecht erhalten werden
kann. Zur Abhilfe dieſer Mißſtände hat die Preuß=Heſſ.
Eiſenbahndirektion in Mainz einen Entwurf aufgeſtellt.
wonach der Bahnhof von 2 auf 6 Gleiſe verbreitert und
hierzu die, den Bahnhof auf der Weſtſeite begrenzenden:
unſchönen Werkſtättengebäude verlegt werden ſollen;
ferner ſollen die 6 Straßen, darunter die Rheinſtraße,
mittelſt Rampen in derſelben Weiſe wie ſ. 3t. in
Karls=
ruhe geplant war, über die Bahngleiſe weggeführt;
werden. Die Stadt Darmſtadt hat geräde wie Karlsruhe
eine ſolche Löſung der Bahnhofsfrage abgelehnt und hat
ſich auch gegen die von anderer Seite vorgeſchlagene
Verlegung des Bahnhofes außerhalb der Stadt
aus=
geſprochen. Die Stadt will den Bahnhof auf ſeiner,
jetzigen bequemen Lage zur Stadt erhalten wiſſen und
hat 3 Sachverſtändige mit einem Gutachten über die
Bahnhofsfrage beauftragt. Dieſe weiſen durch einen
Entwurf nach, daß es möglich iſt, den Main=Neckar=
Bahnhof an ſeiner Stelle zu belaſſen, aber die Bahn um
44 Meter tiefer zu legen, was inſofern verhältnismäßig:
leicht zu machen iſt, als dieſelbe jetzt von beiden Seiten:
her gegen den Main=Neckar=Bahnhof beträchtlich anſteigt.
Bei dieſer Tieferlegung können die Straßen mit ganz
geringer Hebung über die Bahn weggeführt werden.
Das Bahnhofgebäude ſoll erhalten bleiben, und die
Zu=
günge zu den Bahnſteigen ſollen durch Ueberführung der
Gleiſe hergeſtellt werden. Der Kopfbahnhof und ſeine
Gleiſe bleiben in ihrer Höhenlage unverändert; die
Bahnſteige dieſes Bahnhofes liegen dann etwa ebenſo
hoch wie die Gleisüberbrückungen im Main=Necar=
Bahnhof, ſo daß für die Reiſenden ein bequemer Verkehr
von einem Bahnhofe zum anderen ermöglicht wird. Die
vom Kopfbahnhofe ausgehenden Bahnen nach Aſchaffen=
ſeine Kameraden eilten herbei, brachen die Tür auf und
fielen über Pitts her. Dieſer - wiederum echt ameri
kaniſch - 3o9 ſeinen Revolver und ſchoß Foſter tot.
Jetzt ſitzt Pitts in Unterſuchungshaft und verteidigt ſich
damit, er habe den Revolver ſur vor ſich gehalten in
Foſter habe ihn ihm aus der Hand zu ſchlagen verſucht,
wobei die Waffe losgegangen ſei.
2 Der Senatökin Nöten. Der„Gauloisu en
zählt folgendes Hiſtörchen als authentiſch: Es war juf
die Dämmerungsſtunde und der dumpfe Wirbel de=
Tambours vertrieb eben Ammen, Gäuglinge und
Bummler aus dem Garten des „Luxembourg;, in deſſe=
Palais bekanntlich der Senat ſeine Sitzungen hült.
Plötzlich erſchallt aus einer etwas verſteckten Vertlichte
ein fürchterliches Geſchrei. Wächter und Publikum
ſtürgen hin, man ſprengt die Türe. Welch ein Anblick
Einer der „Väter des Vaterlandes” ſteckt bis zur
Mit=
des Körpers in einem Stuhl, der in nichts den curn
liſchen Sitzen der geſetzgebenden Verſammlung gleicht.
Das Gewicht des „Sehr Ehrenwerten; hat das
alter=
ſchwache Eichenholz durchbrochen. Vas machen ? Di=
Sache ſteht ſchlimm. Die fragliche Perſönlichkeit - eir
Freund des Miniſteriums - iſt ein Mann von Gewicht
Man beginnt zu beraten. - Flugs wird das Glas de=
Feuermelders zerſchlagen und darauf los telephonier
Im wütenden Galopp kommt die Feierwehr aus der
Nüle du Vieur=Colombiers herbeigeraſt. Feuerſprißze,
Schlauchwinde, Rettungsleiter dringen im Sturm in de
Garten. — Endlich befreien eiliche Artſchläge den
Unglück=
lichen. Kaum daß er dantt; raſch ſpringt er in einer
Fiaker, deſſen Lenker in wütende Flüche ausbricht - und
fort geht es in das Dunkel der Nacht.
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 10. Mürz 1903.
Nummer 66.
burg und nach dem Odenwalde ſollen etwas nach
Norden verſchoben werden, um an dieſer Stelle Raum
für die Stadterweiterung zu gewinnen. Welche Stellung
die Preuß=Heſſ. Eiſenbahndirektion zu dieſem Vorſchlage
einnimmt, iſt noch nicht bekannt.”
Vieber letztoren Punkt haben wir ja kürglich wenigſtens
eine kleine Andeutung inſofern erhalten, als der
Fillanz=
miniſter auf das Verlangen der 2. Heſſiſchen Kammer,
vor Entſcheidung über die ihr angeſonnene Bewilligung
von 1 Million Mark lals 1. Bauratel die Pläne des
Umbaues vorgelegt zu erhalten, erklärte, er habe dieſe
wohl geſehen, ſie lägen jetzt äber in Mainz oder in
Berlin. Da die Kammer dieſe Auskunft nicht für
ge=
nügend fand, ſo verweigerte jie die geſtellte Forderung.
2 Was nun das Gutachten ſelbſt betrifft, ſo ſtimmt
dasſelbe mit den im September v. J3. in dieſem Blatte
veröffentlichten Vorſchlägen ſowohl hinſichtlich der Main=
Neckar=Bahn als auch der Verlegung der Aſchaffenburger
und der Odenwald=Bahn überein; dagegen ſollen die
Gleiſe der vormaligen Heſſ. Ludwigsbahn nicht geſenkt
werden, was vor allem den großen Nachteil hat, daß das
Umſetzen von Durchgangswagen der in einander
greifen=
den Schnellzugsverbindungen ſehr bedeutend erſchwert
und zeitraubender geſtaltet wird. Doch mag immerhin
die Tieflegung der Main=Neckar=Bahn=Gleiſe den Anfang
machen; das andere wird und muß ſpäter doch nachfolgen.
Da das Gutachten alſo tatſächlich ſchon geraume
Zeit vorliegt, ſo ſollte man doch erwarten dürfen, daß
die Sache nun endlich in Fluß kommt, wenigſtens ſoweit
die Stadt beteiligt iſt, deren Intereſſen in vielfacher
Weiſe mit der Löſung der Bahnhofsfrage verknüpft ſind,
wie 3. B. Entwickelung nach Norden und nach Weſten,
Ausbau des zum Abſchluſſe des ſtädtiſchen Kanalnetzes
einzig noch fehlenden Kanals in der Landwehrſtraße u.ſ. w.
Durch die erfolgte Wahl der Sachverſtändigen hat die
Stadt gerade dieſen Männern ihr Vertrauen bewieſen
und man darf ſomit annehmen. daß ſie deren Anſicht
auch als Grundlage für ihre Stellung zu der Frage
be=
nüzen wird, denn was hätte ſonſt die Beruͤfung der
Sachverſtändigen unter Aufwand großer Koſten
ber=
haupt für einen Zweck? Geltendmachung von Wünſchen
rein örtlicher Natur im Rahmen des Gukachtens kann ja
ſelbſtverſtändlich noch immer geſchehen. Warum aber
hört und ſieht man gar nichts von weiteren Schritten in
der Angelegenheit ? Es kann doch nur von Nutzen ſein,
wenn die Preußiſche Eiſenbahnverwaltung den
Stand=
punkt der Stadt kennt, welche ihrerſeits in der Lage iſt,
die ihr angeſonnene ſtarke Geldbewilligung von der
Er=
füllung der für notwendig befundenen Bedingungen
ab=
hängig zu machen. Daß die Zuſtände im Main=Neckar=
Bahnhofe ganz unhaltbare und ſogar ſicherheitsgefährliche
ſind, darüber beſteht doch auf allen Seiten kein Zweifel,
und es dürfte von den maßgebenden Stellen erwartet
werden, daß ſie ſich der großen Verantwortung bewußt
ſind, welche feinere Verzoͤgerung der durchaus
dringen=
den Abhilfe ihnen auferlegt. In den Ausſpruch gerade
des Oberbaurats Vaumeiſter darf ein großes
Ver=
trauen ſchon um deswillen geſetzt werden, weil derſelbe
bei ſeinen Fachgenoſſen in hohem Anſehen ſteht. Beweis
dafür iſt die ihm eben jetzt widerfahrene außerordentliche
Ehrung, indem er ſein geborener Hamburger) anläßlich
ſeines 70. Geburtstages zum Ehrenmitgliede der
Badi=
ſchen Architekten= und Ingenieurvereine ernannt worden
iſt, was vorher noch niemanden geſchehen.
Literariſches.
- Ein recht erſreuliches Zeichen für den Fortſchritt
der Kleider=Reforn=Bewegung iſt die weitere Herausgabe
einer wirklich praktiſchen Anleitung zum Zuſchneiden und
Nähen von Reformkleidern aller Art. Dieſe Publikation
erſchien ſoeben in dem Verlage von W. Vobach & Co.,
Berlin und Leipzig, als Ergänzungsheft zu dem
bekannten, bereits in 20000 Exemplaren verbreiteten
Re=
form=Moden=Album 1. welches derſelbe Verlag
erſt vor wenigen Monaten herausbrachte. Es koſtet
wie=
derum nur 1 M.Währens der erſte Teil des Albums
gegen 80 künſtleriſche und elegante Modelle zu
Reform=
kolletten nebſt der dazu gehörigen Untergarderobe
ent=
hielt, bringt dieſes Ergänzüngsheft in etwa 70
Abbil=
dungen Fingerzeige, wie die Reformkleider leicht und
dieſen Preis noch überall Zu haben.
Letzte Nachrichten.
WB: Berlin, 18. März. Reichstag. Die dritte
Lejung des Eiſenbahn=Vertrages mit
Luxemburg wird ohne Debatte erledigk. Es folgt
die dritte Beratung der Novelle zur
Seemanns=
ordnung. In der Generaldiskuſion beklagt Abg.
Molkenbuhr (Soz) die Auslegung, welche die
Beſtim=
mungen über die ſeemänniſchen Gerichte gefunden haben,
nach der an manchen Stellen überhaupt keine
Seeleute, als Schöffen zugezogen werden. Abg.
Kirſch (3tr.) ſchließt ſich dem an. Ein Antrag
Molkenbuhr auf Abſetzung der weiteren Beratung der
See=
mannsordſung von der Tagesordnung wird abgelehnt.-
Abg. Semler lnatlib.) führt aus: Ich habe die
Ueber=
zeugung, daß, wenn auch viele Beſtimmungen der
See=
mannsordnung in hamburgiſchen Reedereikreiſen als
ſchwere Laſt empfunden werden, die hanſeatiſche
Regie=
rung doch dafür ſorgen wird, daß die Seemannsordnüng
loyäl durchgeführt wird.- Nach Ablehnung zweier ſogiak
demokratiſcher Anträge wird der Reſt der Novelle ohne
Diskuſſion genehmigt. Es folgt die zweite
Be=
ratung des Etats, und zwar eine Reihe von Titeln
aus dem Reichsamt des Innern, welche an die
Kom=
miſſion verwieſen waren, die unveränderte Bewilligung
vorſchlägt. Es ſind die Titel: Dienſtgebäude für das
Palentamt, Weltausſtellung in St.b Louis.
Dienſt=
gebäude für die biologiſche Abteilung, Dienſtgebäude
für das Aufſichtsamt für Privatverſicherung, Grundſtück
gur Erweiterung des Statiſtiſchen Amtes, Grundſtück
für Laboratorien und kleine Wohnungen für Arbeiter.-
Abg. v. Tiedemann referiert über die
Kommiſſionsbe=
ſchlüſſe, welche angenommen werden. Bei Titel
Welt=
ausſtellung in St. Louis beſpricht Aba. Müller=
Meiningen (freiſ. Volkspt.) die üblen Verhältniſſe in
Amerika bezüglich der Urheberrechtsgeſetzgebung für
Kunſt=
gewerbe, Kunſt= und Buchhandel und fragt an, ob ein
Spezialantrag ähnlich wie bei der Pariſer
Weltaus=
ſtellung geplant iſt. — Staatsſekretär Graf Poſadowsky:
In Chicago hätten wir ja Erfahrungen auf dieſem
Ge=
diete geſammelt. Sichtbare Nachteile für das deutſche
Gewerbe ſeien dort nicht entſtanden. Für die Aus=
4ellung wird das Verbot der Nachahmung der
ausge=
ſtellten Gegenſtände beſtehen, welches natürlich
Nach=
rhmung nicht abſolut verhindern kann. Ich wollte
gern durch Vermittelung des Auswärtigen Amtes
noch=
nals in einen Schriftwechſel mit der Regierung der
Vereinigten Staaten über dieſen Punkt eintreten.-
Es folgt die zweite Veratung des Etats fürrdie
Expedition nach Oſtaſien. DieBudgetkommiſſion
hat auf Antrag Nichters 3 Millioneſ geſtrichen und die
Beſtimmung angenommen, daß die einzelnen Titel
gegen=
ſeitig übertragbar ſind, jedoch nicht über 1904 hinäus.
Stadtsſekretär v. Richthoſen: Nach Abſchluß der
eigent=
lichen Militäraktion in China ſind die fremden Mächte
darüber einig geweſen, daß man das Land nicht ſich
ſelbſt überlaſſen dürfe, und nur eine allmähliche
Ver=
minderung der Beſdtzungstruppen ſei geboten Dies
habe ſich bewährt und ſei konſeguent durchgeführt worden.
Jedenfalls kann die Regierung das Vertrauen für ſich
in Anſpruch nehmen, daß ſie ihr möglichſtes tun wird,
um deutſche Truppen in China nicht in zu großer Anzahl
zu laſſen. Die Zurückziehung der Truppen beruht auf
internationaler Vereinbarung. - Abg. Spahn (Zentrum)
bittet, dem Kommiſſionsbeſchluß beizutreten. Dieſer wird
hierauf mit großer Mehrheit genehmigt.- Bei den
Ein=
nahmen bemerkt Abg. Arendk Reichspartei). China ſei
zur Zahlung der Kriegsentſchädigung in Gold
ver=
pflichtet, weigere ſich aber und zahle in Silber. Man
müſſe ſich damit abfinden, wenigſtens ſollte aber die
Zahlung der Zölle ſeitens der Induſtrie ebenfalls in
Silber erfolgen. - Der Reſt des Etats wird hierauf
ge=
nehmigt. 2 Morgen 1 Uhr: Auswärtiges Amt;
Kolonialetat.
W.B. Berlin, 18. März. Die
Budgetkommiſ=
ſion des Reichstags bewilligte die ſeinerzeit von
ihr geſtrichene Forderung für den Truppenübungsplatz
Neuhammer und nahm ferner eine Reſolution Spahn
an, in der die Militärverwaltung erſucht wird, künftig
bei Grundſtücksankäufen das Reichsſchatzamt zuzugiehen.
Die Kommiſſion lehnte ferner den Antrag Paaſche auf
Bewilligung von 100000 M. für eine militärtechniſche
Akademie zur Weiterbildung von Offigieren, die auf der
Techniſchen Hochſchule vorgebildet ſind, ab, und nahm
hingegen mit 13 gegen 12 Stimmen einen Antrag Müller=
Fulda=Gröber an, nach dem die geforderten 103 000 M.
be=
willigt werden für eine „Akademie für militärtechniſche
Gegenſtänder zum Zweck der Ausbildung von Offizieren
in militärtechniſchen Füchern, während die Ausbildung
in den allgemeinen techniſchen Fächern der Techniſchen
Hochſchule in Charlottenburg verbleibt. Der
Kriegs=
miniſter hatte dem Antrage zugeſtimmt.
Berlin. 18. März. Heüte vormittag trat unter
dem Vorſitz des Geh. Kommerzienrats Frentzel der
deutſche Handelstag zu ſeiner 29.
Vollverſamm=
lung zuſammen. Von ſeiten der Regierung waren
er=
ſchienen Staatsſekretär Graf Poſadowsky, Handelsminiſter
Möller und andere. Nach einem Hoch auf den Kaiſer
hielt Staatsſekretär Graf Poſadowsky eine
Be=
grüßungsanſprache, in der er zunächſt darauf hinwies,
daß der Handelstag diesmal zu einem Zeitpunkt
zuſammen=
trete, wo ſich nach den ſchwierigen Verhältniſſen für
Induſtrie und Handel wieder günſtigere Ausſichten
zeigen. Redner ſtellte dann feſt, daß die deutſche
In=
duſtrie während der Schwüle der letzten Jahre ſich in
hohem Maße widerſtandsfähig gezeigt habe. Wir dürfen,
fuhr Graf Poſadowsky fort unſerer induſtriellen
Zukunft mit Vertrauen entgegenſehen. Mit der
Steigerung des Lebensſtandes der gebildeten Völker
ſteigk naturgemäß auch der Bedarf an verfeinerten Waren
und Spezialitäten, und gerade auf dieſem Gebiete dürfte die
deutſche Induſtrie ihre Aufgabe ſuchen, für die wir
vor=
zugsweiſe gerüſtet ſind durch unſere techniſchen Schulen,
Gewerbemüſeen, und da ſich der Arbeiterſtand dank des
Schulweſens und der ſozialpolitiſchen Fürſorge ganz
weſentlich gehoben hat. Redner berührte dann die Frage
der Erneuerung der Handelsverträge und
führte aus, in dieſem Kampfe der Intereſſen werde jeder
zu Gunſten des andern erhebliche Selbſtbeſchränkung
uben müſſen. Alle Erwerbsſtände ſollten aber die
Aeber=
zeugung teilen, daß die heimiſche Regierung die Intereſſen
unſeres Erwerbslebens mit derſelben Sachkenntnis und
demſelben Nachdruck vertreten wird, wie dies von den
fremden Regierungen zum Beſten ihres Landes
voraus=
geſetzt wird.-Nüchterne ſachverſtändige Beurteilung der
katfächlichen Verhältniſſe kann uns allein ohne
wirt=
ſchäftliche Erſchütterungen in den neuen Abſchnitt
Uſerer; handelspolitiſchen Beziehungen hinüberführen.
Redner ſprach ſchließlich den Wunſch aus, daß der
Handelstag auch in Zukunft beitragen werde das
große Vertragswerk wirkſam zu fördern. — Nach
dem Referat des Generalſekretärs Sotbeer nahm der
Handelstag einſtimmig eine Erklärung betreffend
die Handelsverträge an, welche an der Forderung
feſthält, daß die auswärtigen Staaten für eine längere
Reihe von Jahren Ermäßigung und Bindung der Zölle
auf die hauptſächlich von Deutſchland dort eingeführten
Waren und allgemeine Meiſtbegünſtigung gewähren.
Die Erklärung ſtellt ſodann eine Reihe von bei den
Ver=
trägen zu berückſichtigenden Einzelforderungen auf und
ſpricht ſchließlich die Erwartung aus. daß die Reich=
ver=
waltung, durchdrungen von der hohen Bedeutung guter
Handelsverträge, für das Gedeihen des immer mehr in
den Weltverkehr hineinwachſenden, und dadurch zu
ſteigender Wohlfahrt und Macht gelangenden deutſchen
Reiches nichts verſäume, um auf der im Jahre 1891
be=
tretenen Bahn der Handelspolitik weitere Erfolge und
Foͤrtſchritte zu erzielen. Der Handelstag nahm ſodann
eine Reſolution an, welche internationale Regelung
des Seofrachtrechts verlangt, und wonach vertragsſäßige
Beſchränkungen der Haftung des Reeders für
ordnunas=
mäßige Fürſorge für Seeküchtigkeit, Ausrüſtung.
Be=
mannung und Verproviantierung der Schiffe und
ord=
nungsmäßige Empfangnahme Behandlung und
Ab=
lieferung der Güter für richtig erklärt werden und der
Reeder von der Haftung für Verſchulden hinſichtlich
Führung und Betriebs des Schiffes befreit wird. Der
Handelstag beſchloß, an die Reichsregierung die
Bitte zu richten, daß die Entwürfe der
Reichs=
geſetze, alsbald, nach ihrer Fertigſtellung in den
Reichsämtern öffentlich zur Kritik geſtellt werden,
daß die Veröffentlichung von die Intereſſen von Handel
und Induftrie berührenden Entwürfen ſo zeitig erfolge,
daß die geſetzlichen Vertretungen und Körperſchaften des
Handels Und der Induſtrie hinreichend Zeit haben, ſich
gutachtlich dazu zu äußern. Sodann wurde eine
Reſo=
lution angenommen, nach der der Händelstag dem
Geſetz=
entwurf betreffend Abänderung des
Krankenverſicherungs=
geletzes zuſtimmt, mit einem Zuſatz Schloßmacher=
Offenbach betreffend Inanſpruchnahme des Arbeitgebers
bei Nichtanmeldung einer Lohnerhöhung
Verſicherungs=
pflichtiger.
V7B: Berlin, 18 März. Die „Nordd. Alla. 3t9."
meldet: Das gegenwärtig in Bliſſingen liegende deütſche
Schulſchiff „Charlotte” wird morgen auf einige
Stunden Hoek van Holland anlaufen, weil die Königin;
der Niederlande dem Schiff einen Beſuch abſtatten will.
W.B. Gladbeck, 18. März. Bis heite mittag iſt die
Bergung der auf der Zeche „Moltker Verſchütteten
noch nicht gelungen. Die Rettungsarbeiten werden auf
jede nur mögliche Weiſe beſchleunigt.
W.B: Vlymouth. 18. März. Der deutſche.
Dampfer „Sibirzau mit den von den Schiffen
der oſtamerikaniſchen Station abgelöſten Offigieren und
Mannſchaften, ſowie der früheren Beſahung des
vene=
zolaniſchen Kreusers „Reſtaurador= iſt auf der Fahrt
von den Azoren nach Wilhelmshaven wegen
Maſchinen=
ſchadens in den hieſigen Hafen eingelaufen und
wird morgen die Reiſe fortſetzen.
W.B. Kairo, 18. März. Das Befinden des
deutſchen Kronprinzen der die letzte Nacht gut
ſchlief, hat ſich bedeutend gebeſſert.
Caracns, 17. März. Die erſte Rate der
Ent=
ſchädigungsſumme an Deutſchland wurde
heute gezahlt.
Todes-Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute entſchlief ſanft nach zweitägigem
Krankſein unſer lieber Gatte, Vater und
Großvater
(5238
Juſtizrat
Wilhelm von Grolman
Landgerichtsrat i. P.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 17. März 1903.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag, den
20. März. vormittags 11 Uhr, die Einſegnung
10¾ Uhr im Sterbehauſe, Eſchollbrückerſtr. 8.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne des
Entſchlafenen.
Todes-Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten hiermit die traurige Nachricht, daß
4 unſer lieber, guter Gatte, Bater, Großvater,
5 Schwiegerſohn, Schwiegervater, Bruder und
(5236
Onkel
heute nach langem, ſchwerem Leiden im
47. Lebensjahre verſchieden iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
Johanna Stein, geb. Meber
und Angehörigo.
5 Die Beerdigung findet Donnerstag, 19. März.
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe,
Neckarſtraße 4, aus ſtatt.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 18. März. Mildes Wetter, im Norden
ſtellenweiſe Regen wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Die Fledermauss.
Vorſtellung um 8 Uhr im „Orpheum=
Vortrag von Oberlehrer Werner Um 8 Uhr im
„Kaiſerſaalz.
Könzert um 18 Uhr im Reſtaurant=Metropoler.
Konzert um 8 Uhr in der „Stadt Pfungſtadts.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Kaiſer=Panorama im „Darmſtädter Hofr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 20. März.
Ladeneinrichtung=Verſteigekung um N Uhr
Eliſabethenſtraße 28.
Brennhölz=Verſteigerung um 9 Uhr im Gaſthaus
„Zum Ochſen Beſſungerſtraße 28.
Brennhols=Verſteigerung um 10 Uhr im Rathaus
zu Roßdorf.
Nutzholz=Verſteigerung um 9½ Uhr im „
Darm=
ſtädter Hofn zu Griesheim.
Großh. Muſeumund Gemäldegalerie. Geöffnet
an Sonn= und Feiertagen. Dienstags, Mittwochs und
Freitags von 11-1 Uhr, Donnerstags von 2-4 Uhr.
Gottesdienſt der igraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 28. März.
Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 10 Min.
Samstag, den 21. März.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Schrifterklärung.
Sabbatausgang 7 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der igraeliliſchen
Religions-
geſellſchaft.
Samstag, den 21. März.
Vorabend 5 Uhr 55 Min. Morgens 8 Uhr — Min.
Nachmittags 4 Uhr 30 Min. Sabbatausgang 7 Uhr
30 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 22. März an:
Morgens 6 Uhr15 Min. Nachmittags 6 Uhr-Min.
g23 Unſer heutiges Blatt enthält eine
Ent=
geguung auf das Flugblatt der heſſiſchen homöo=
(5278
pathiſchen Aerzte als Beilage.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.