Darmstädter Tagblatt 1903


09. März 1903

[  ][ ]

Abonnement=preis
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mr.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mr.
vierteljährlich.

166. Jahrgang.
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn. Verbunden mit Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Värmſtas.
Alluſlvierkes Unterhadlungshſatk.
Amtliches Organ für die Bekauntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

Inſerate
fur das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
von
der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beiſungen von Blöher: Beſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

N57.

Montag, den 9. März.

1903.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Inhaber der angeblich abhanden gekommenen Pfandſcheine Nr. 17668.
18026, 23850, 28119, 28191, L0766 und 32348 werden hiermit
aufgefordert, ihre Anſprüche innerhalb vierzehn Tagen, vom Tage des Er=
ſcheinens
dieſer Bekanntmachung an gerechnek, bei der ſtädtiſchen Pfandhaus=
verwaltung
Kirchſtr. Nr. 9 - geltend zu machen, widrigenfalls nach Ablauf
dieſer Friſt gemäß 8 32 des Statuts vom 18. Auguſt 1900, betreffend die
ſtädtiſche Pfandleihanſtalt Darmſtadt, die Kraftloserklärung der Pfandſcheine er=
folgen
wird.
Darmſtadt, den 6. März 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Dr. Gläſſiug.
(4501

Spülung des Waſſerrohrnetzes.
Im Laufe der nächſten Woche wird eine Spülung des Waſſerrohrnetzes
nach unten angefügtem Spülplan vorgenommen. Da die Möglichkeit vorliegt,
daß während der Spülung in den betreffenden Straßenzügen die Waſſerabgabe,
während der Zeit von 10 bis 5 Uhr nachts, auf kurge Zeit unterbrochen wird,
ſo werden die Konſumenten gebeten, ſich vorher mit Waſſer verſorgen zu wollen.
S p ü l pl a n.
1 In der Nacht von Moutag. den 9. zu Dienstag, den 10. März
werden geſpült:
die Spülbezirke L. und II.
In dieſe Bezirke fallen alle Straßenzüge füdlich der Bismarcksſtrahe, weftlich vom
Paradeplatz nördlich des Teiles der Rheinſtraße, zwiſchen Ernſt=Ludwigsplatz und
Wilhelminenſtraße, weſtlich des Teiles der Wilhelminenſtraße, zwiſchen Rheinſtraße
und Heinrichſtraße weſtlich vom Wilhelminenplatz. nördlich des Teiles der Heinrich=
ſtraße
von der Wilhelminenſtraße bis zur Heidelbergerſtraße, öſtlich des Telles der
Heidelbergerftraße, zwiſchen Heinrichſtraße und Eſchollörückerſtraße. nördlich der Eſcholl=
brückerſtraͤße
, zwiſchen Heidelbergerſtraße und Stadt=Allee, noͤrdlich der GkadkAilee Von
der Eſchollbrückerltraße bis zur Main=Neckar=Bahn und öftlich der Main=Neckar=Bahn,
zwiſchen Stadt=Allee und Vismarckſtraße.
Von den dieſe Spülbezirke umgrenzenden Straßen und Plätzen werden mitgeſpült
die Bismarckftraße, die oben angegebenen Leinſtrecken der Wilhelminenſtraße und der
Heinrichſtraße und die Nordſeite der Rheinſträße, zwiſchen Enit=Ludwigsplatz und
Wilhelminenſtraße. Ferner wird noch mitgeſpült die Frankfurterſtraße, zwiſchen Bis=
marck
= und Kahlertſtraße.
2) In der Nacht von Mittwoch, den 11. zu Donnerstag, den 12. März
werden geſpült:
die Spülbezirke H. und IV.
In den Spülbezirk II. fallen ſämtliche Stratzenzüge nördlich der Bismarck=
ſtraße
und weftlich der Frankfurterſtraße, ſowie die Straßenzüge nördlich der Holzhof=
Allee und weſtlich der Main=Neckar=Bahn.
Von den dieſen Bezirk umſchließenden Straßen werden mitgeſpült die Frank=

furterftraße von der Kahlertftraße aus in der Richtung nach Arheilgen und die
Holzhof=Allee.
In den Spülbezirk IV. fallen die Straßenzüge öſtlich des Teiles der Wil=
helminenſtraße
, zwiſchen Heinrich= und Rheinſtraße, jüdlich des Teiles der Rhein=
ftraße
, zwiſchen Wilhelminenſtrase und Ernſt=Ludwigsplatz, ſüdweſtlich vom Enſt=
Ludwigs= und Marktplatz, ſüdweſtlich und weſtlich der Kirchſtraße, weſtlich des Teiles=
der
Karlſtraße, zwiſchen Kirch= und Heinrichſtraße und nördlich des Teiles der
Heinrichſtraße. zwiſchen Karl= und Wilhelminenſtraße.
Von den dieſen Spülbezirk eingrenzenden Straßen und Plätzen werden mitgeſpült
die Kirchſtraße, die oben angegebenen Strecken der Karl= und Heinrichftraße ſowle die
Südweſſeite des Ernſt=Ludwigs= und des Marktplazes und die Oitſeite des Wilhelminen
platzes. ferner wird mit dieſem Bezirk geſpült die Kapellſtraße.
5) In der Nacht von Samstag, den 14. zu Sonntag, den 15. März
werden geſpült:
die Spülbezirke V. und VI.
Dieſe Spülbezirke umfaſſen alle Straßenzüge öftlich der Frankfurterſtraße, des
Herrengartens hind desz Paradeplatzes. nordöſtlich 8es Ernſt=Ludwigs= und des Markt=
platzes
, nordöſtlich und öftlich der Kirchſtraße, noͤrdlich der Kapellſtraße, weſtlich der
Mühlftraße und nördlich der Dieburgerſtraße.
Von den dieſe Bezirke einſchließenden Straßenzüge und Plätzen werden mit=
geſpült
die Mühlſtraße, die Dieburgerſtkaße, die Nordoſtſeite des Ernſt=Ludwigs= und
des Marktplaßzes, ferner wird mitgeſpült der Teil der äußzeren Ringſtraße zwiſchen
Dieburgerſtraße und Seiterswieſenweg.
Darmſtadt, den 28. Februar 1933.
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung.
(4366k0

Treiſtellen in den Mittelſchulen.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß Geſuche um Freiſtellen
in den Mittelſchulen bis zum 14. März l. Js. bei uns eingereicht werden
müſſen. Freiſtellen können nur bis zu 50 der Zahl der Schüler bezw.
Schülerinnen, und zwar der Regel nach nur in den oberen Klaſſen, vergeben
werden. Es kommt dabei nicht bloß auf die Dürftigkeit der Eltern an, ſondern
les wird auch erfordert, daß das betreffende Kind gut beſähigt iſt und durch
Fleiß, Ordnungsliebe und Reinlichkeit ſich auszeichnet. Ferner muß von den
Eltern mit Sicherheit zu erwarten ſein, daß ſie das Kind zu regelmäßigem
Schulbeſuch und zur ordnungsmäßigen Fertigung der häuslichen Schulaufgaben
anhalten. Die Vergebung der Freiſtellen erfolgt auf ein Jahr und in ſtets
widerruflicher Weiſe, es muß daher auch für diejenigen, welche im abgelaufenen
Schuljahr bereits Freiſtellen hatten, um weitere Verleihung nachgeſucht werden.
Darmſtadt, den 11. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3572a
Morheiveg.
Zur Vergebung der bei der unterzeichneter Verwaltung im Rechnungs=
jahre
1903 vorkommenden baulichen Glaſer= und Klempuerarbeiten, ſowie
der Tiſchler= und Klempuer=Geräteinſtandſetzungsarbeiten iſt Termin auf
Donnerstag, den 12. März d. Js., vormittags 10 Uhr,
im Geſchäftszimmer, Dienſtwohngebäude Nr. 26 auf dem Truippenübungsplatze,
woſelbſt Bedingungen eingeſehen werden können, anberaumt.
Garniſönverwaltung
Truppenübungsplatz Darmſtadt.
444980)

Grohh. Landes=Pungenernhſchnle Burmſiadl.
Beginn des Sommerſemeſters am 20. April.
Schluß desſelben am 12. September.
Die Schule umfaßt 4 Klaſſen jür Hochbau und 2 Klaſſen für Tiefbau.
(Im Winter Tieſbau Klaſſe II. im Sommer Tiefbau Klaſſe V.
Die Abgaugszenguiſſe der Großh. Landes=Bangewerkſchule ſind
denjenigen der Königlich Preuſeiſchen Bangewerkſchulen gleichgeſtellt.
Programine und Anmeldeformulare ſind durch die Direttion der Landes=
Baugewerkſchule, Darmſtadt, Neckarſtraße 3. zu erhalten.
Das Schulgeld beträgt 80 Mark fuͤr das Halbjahr.
Schluß der Anmeldefriſt am 11. April d. Js.
(4134i00
Die Direktion.

Stamu= und Stangenholz Verſteigerung.
Donnerstag, den 12. März l. Js., vormittags 9½ Uhr
ſanfangend, werden im Gundernhäuſer Gemeindewald verſteigert:
26 Eichen=Stämme von 32-66 em mittl. Durchmeſſer,

2- 9 m Lünge 1829 Fm., 20 Eichen=Stämme = 480 18 Kiefern = 1273 32 Eſchen 4,17 19 Lärchen 393 2 Ahorn = 021 36 Fichten = 7697 1 Erlen = o31 107 Eſchen=Derbſtangen = 1224 573 Fichten = 48,90

Die Zuſammenkunft iſtk auf der Herrenwieſenſchneiſe am Pflänzgarten.
Gundernhauſen, den 6. März 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Gundernhauſen.
Schütz.
(44158

Die Tochter des Abgrordneten.
Von Georges Ohnet. Machdruck verboten)
30)
Autoriſiette Ueberſehzung a. d. Franzöſiſchen von Emmy Becher.
Courcier hatte das Gefühl, daß Heinrich Trsſo=
rier
nun in ſeiner Schuld ſtehe. Dieſe angenehine
Selbſttäuſchung ſollte ihm indes nicht lange gelaſſen
werden Schon am andern Tag entdeckte er an
der Spitze einer Sammelliſte des Vereins zur
Errichtung von Wärmſtuben den Poſten: Gilberte,
zwanzigtauſend Franken. Er bebte vor Zorn, als
er's las, und erwog, ob er nicht an Heinrich
Troſorier ſchreiben und ihm erklären ſolle, daß er ihn
für einen Schurken halte. Bei näherer Ueberlegung
mußte er jedoch zugeben, daß der junge Mann'an=
ſtändig
und richtig gehandelt habe, und ſo blieb ihm
nichts, als ſich immer tiefer in das Gefühl der Ver=
einfamung
und bittern Menſchenhaſſes hineinzuwühlen.
Er war wirklich übel dran. Von ſeiner Machtſtellung
in der Preſſe herabgeſtürzt, ohne weitere Bedeutung
als die eines Abgeordneten, wie es viele gibt, mußte
er nun auch die demütigende Erfahrung machen, die
geſtürzten Größen nie erſpart bleibt. Leute, die ſich
peſtern noch ſchweifwedelnd um ihn bemüht hatten,

um in den parlamentariſchen Plaudereien' erwähnt
zu werden, waren über Nacht ſo kurzſichtig geworden,
daß ſie ihn auf der Straße nicht erkannten. Er wurde
ſelbſt mehr zum Vorſitzenden ſeiner Fraktion gewählt,
ſind bei den Wahlen in die volkswirtſchaftliche Kommiſ=
ſion
mußte er einem blutjungen Abgeordneten von
der gemäßigten Linken weichen, der kaum ſechsund=
zwanzig
Jahre alt war. Ein Milchbart, ein Wickel=
kind'
Und er, Courcier, Schuler Blanquis, die feſte
Säule der äußerſten Linken!
Er ward inne, daß alles zu ſeinem Nachteil aus=
ſchlug
, daß ihm nichts, was er auch unternehmen
mochte, gelingen wollte. Nach zehn Jahren parla=
mentariſcher
Tätigkeit war ſein Einfluß geringer als
am erſten Tag. Damit ſteigerte ſich ſeine Verſtimm=
ung
; er wurde finſter und in ſich gekehrt, auch körper=
lich
ein gebrochener Mann.
Gilberte indeſſen genoß mit Freuden den religi=
öſen
Unterricht in Neuilly und faßte herzhaft bei jeder
Arbeit mit an. Das Haus, in das ſie auf den Rat
ihres geiſtlichen Beſchützers getreten war, gehörte nicht
zu den Klöſtern, wo die frommen Schweſtern einem
beſchaulichen Müßiggang frönen. Eine Volksküche,
eine Krippe, eine Betriebswerkſtatt für Schneiderei
waren mit dem Kloſter verbunden. Es verdankte ſeine

Gründung einer Wohltäterin der Menſchheit, die auf
ihre Koſten dieſe Anſtalt erbaut und ſie mit einem
Kapital verſehen hatte; ſie hatte ſich aber ſo raſch ent=
wickelt
, und es wurden ſolche Anforderungen an ſie
geſtellt, daß noch weitere Hilfsquellen erſchloſſen
werden mußten, und daß nun ein Aufſichtsrat reicher
Damen im Verein mit der Oberin das gemeinnützige
Unternehmen zu verwalten hatte. Dieſe Oberin, die
Schweſter Thereſe, war außerordentlich beſähigt für
ihr Amt. Die Schweſtern wohnten in Baracken mit
einigen Novizen und Pfleglingen zuſammen, die ſich
an Stelle von Laienſchweſtern allen groben Arbeiten
unterzogen. Der Reihe nach wurden ſie in der Küche
verwendet, hatten die Zellen und den Arbeitsſaal in
Ordnung zu halten, kochten Suppen, kehrten Gänge
und Hof oder waren in der Krippe mit Wartung der
Kinder, im Nähſaal mit Handarbeit beſchäftigt.Die
tapferen Frauen verbrauchten mit Ausnahme der
Stunde, wo ihnen religiöſe Uebungen vorgeſchrieben
waren, ihre Kräfte in ununterbrochener Arbeit, die ſie
vom Morgen bis zum Abend in Anſpruch nahm.
Eingelne nahmen nicht einmal an den Andachtsübungen
teil, weil ſie auch während der Zeit des Gottesdienſtes
Auſſicht führen und die begonnene Arbeit in Gang
erhalten mußten.

[ ][  ][ ]

Bummer 57.

Gede S.

Durmſtndrer Tagvlatt, Wiontag, den J. Miürs 1905.

Ofenkieferung.
Die Anlieferung und Auſſtellung von
40 eiſernen Oofen für die ſtädtiſchen
Kleinwohnungen in der Darmſtraße ſoll
vergeben werden.
Lieferungsbeſchreibungen und Beding=
ungen
liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer
Nr. 9, während der Dienſtſtunden offen,
woſelbſt auch die Angebotsſcheine abge=
geben
werden.
Angebote ſind bis
Donnerstag. den 12. März 1903,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 6. März 1903.
Stadtbauamt.
(45450i
Frenah.

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von 10 bezw. 15 Zentner Tragfähigkeit für die hieſige neu errichtete Kreis=
abdeckerei
werden bis
Montag, den 16. I. Mts., 10 Uhr vormittags,
von dem Unterzeichneten (Neckarſtraße Nr. 1). von welchem Angebotsformula
und Bedingungen gegen eine Vergütung von 70 Pig. leinſchl. Porto) bezogen
werden können, entgegengenommen.
Darmſtadt, den 6. März 1903.
(4546
Der Großh. Kreisbauinſpektor.

Großhe Hanhalz= und Hanmaterialien=Verſleigerung
GBrennholz).
Dienstag, den 10. März. vormittags 10 Uhr, werden in dem Bahn=
hof
der Main=Neckar=Bahn zu Darmſtadt (Eingang Breite Allee):
100 Pfetten und Balken 9-12 m lang, 40 Balken 6-7 m lang,
200 Bord, 4½ m lang. 40 Haufen Brennholz ſowie ſonſtiges Bauholz.
öffentlich verſteigert.
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Dienstag, den 10. Mürn iDos, Abends O Uhr
findet im oberen Saale zur Stadi Pſungstadki eine
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ſstatt zur Besprechung beaw. Beschlussſassung über einen Antrag
bexüglich
Aufhebung des Artikels 227 des Poligeistrafgesetabuches.
wonach das Offenhalten der Schaufenster an Sonn- und
Festtagen wieder stattgegeben werden 80ll.
Wir richten an unsere verehrlichen Mitglieder und sämtliche
interessierten hiesigen Ladeninhaber das höfliche Brsuchen bei der,
grossen Bedeutung, welche die Aufhebung dieser gesetalichen Be-
stimmung
auf die 2. It. bestehende Sonntagsruhe im Handelsgewerbe
hat, der Versammlung recht zahlreich beizuwohnen.
Darmstadt, den 7. März 1903.
Der Vorstand
des Vereins der Detalllisten von Darmstadlt.
4554)
Eingetr. Voroin.

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Ein neuer Anfängerkurs beginnt
Dienstag, den 10. März, abends 8 Uhr,
Honorar 6 Mark.
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Vom erſten Tage an hatte Gilberte ohne Scheu
und Zögern ihr Beiſpiel befolgt, ſo wenig auch grobe
Arbeit ihrer bisherigen Erziehung entſprach. Ohne
Murren verrichtete ſie Magddienſte mitten unter den
Schweſtern, die meiſt Bauerntöchter ohne höhere
Bildung, aber ehrliche, brave Seelen waren. Zwei=
mal
wöchentlich kam der Groß=Vikar von Broſſard
in Perſon nach Neuilly, um ſein Beichtkind ſelbſt in
die Religionslehre einzuführen, was für Gilberte
wahre Feierſtunden waren. Am Abend, wenn ihre
Genoſſinnen längſt ſchliefen, lernte ſie dann ihren
Katechismus, denn wenn ſie ſich auch der Hausregel
des Frühaufſtehens fügte, mit den Hühnern zur Ruhe
zu gehen, war ihr vein unmöglich. Bei all der an=
ſtrengenden
Arbeit ſühlte ſie ſich körperlich merk=
würdig
wohl; über ihre Lage zu grübeln, hatte ſie
keine Zeit, und das war ein Glück. Gleichwohl
vergaß ſie ihren Vater nicht. Jede Woche ſchrieb ſie
ihm, bat um Nachricht über ſein Befinden und ver=
ſicherte
ihn ihrer unveränderten Liebe. Die Antwort
blieb beſtändig aus; man hätte annehmen können,
Courcier habe ſein einziges Kind wirklich aus ſeinem
Herzen verſtoßen, und das bekümmerte Gilberte tief.
Zwei Monate waren dem jungen Mädchen raſch
genug verſtrichen; erſchöpft von unausgeſetzter Arbeit,
aber innerlich ruhig und ohne ihren Entſchluß zu
bereuen, ſank ſie jeden Abend in tiefen Schlaf.
Eines Morgens war ſie im Schrankzimmer beſchäftigt,
ſchwere Päcke im Nähſaal gefertigten Bettzeugs ein=
guräumen
, als die Oberin mit einer Dame eintrat,
die ſich die Anſtalt zeigen ließ. Gilberte war im
Innerſten erregt, als ſie die Baronin Trsſorier,
Heinrichs Mutter, erkanntel Frau von Trsſorier
durchſchritt gelaſſen den großen Raum und hörte auf=
merkſam
die Erklärungen der Schweſter Thereſe an,
dann wandte ſie ſich raſch zu Gilberte und be=
grüßte
ſie, als ob ſie erſt geſtern beiſammen geweſen
wären.

Freut mich, Sie zu ſehen, liebes Kind.. das
Häubchen kleidet Sie reizend! Schweſter Thereſe,
darf ich mit Fräulein Courcier einen Augenblick unter
vier Augen ſprechen2
Gewiß, Frau Baronin, ſolange Sie wollen!
Sie kennen alſo unſere liebe Kleine? Ich kann wohl
ſagen, ſie iſt uns allen ein Vorbild der Sanftmut
und des Fleißes. Meine Tochter, ſtelle Dich ganz
der Frau Baronin zur Verfügung ... ſie iſt eine
unſrer Wohltäterinnen, und ihr werden wir den
nötigen Neubau zu danken haben
Ihren Schlüſſelbund ſchwingend, deſſen helles
Klirren ein wohlbekannter Laut in den Kloſterräumen
war, ging die Oberin ins anſtoßende Zimmer. So=
bald
ſie allein waren, zog Frau von Tréſorier das
junge Mädchen in ihre Arme und küßte ſie herzlich.
Um Ihretwillen allein bin ich hier, Gilberte,
das wird Ihnen das eigene Herz ſchon geſagt haben.
Jemand, der mir ſehr nahe ſteht, iſt beinahe ver=
rückt
darüber geworden, daß er nichts von Ihnen
erfahren ſoll. Ich mußte alſo den ganzen Aufſichts=
rat
auf den Kopf ſtellen, um mir den Poſten an=
zueignen
, der mich ermächtigt, ſo oft ich will und
zu jeder beliebigen Stunde hier einzudringen! Wie
Sie ſehen, iſt mir's endlich gelungen!
Aus Schweſter Theroſes Aeußerung erſehe ich
auch, um welchen Preisl
Die Baronin lächelte.
Das hat nichts zu ſagen, mein Kind, und kommt
ja überdies den Armen zu gute. Aber nun zur
Sachel Wie geht es Ihnen? Leiden Sie nicht zu
ſehr unter den hier geforderten Entbehrungen? Muten
Sie ſich nicht zu viel zu für Ihre Kräfte?
Ich fühle mich vollkommen wohl, gnädige Frau,
und wenn ich nir Nachricht hätte, wie es meinem
Vater geht, wäre ich ganz befriedigt.

Die bringe ich Ihnen, und zwar ganz neu=
gebacken
. Meine Kammerfrau hat geſtern abend Ihre
alte Roſalie geſprochen. Herr Courcier iſt körperlich
ganz wohl, aber leider Gottes unverändert in ſeiner
Geſinnung!
Wie gitig von Ihnen, gnädige Frau, daß Sie
mein heißeſtes Verlangen ahntenl Er iſt alſo nicht
krank? Dieſer rauhe Winter hat ſeiner Geſundheit
nicht geſchadet?
Rein, mein Kind, wieſo denn? Er hat ja
einen warmen Ofen, daheim und in der Kammer,
aber Sie werden recht frieren? Die Zellen ſind
ſicher eiſig?
Kalt zu ſchlafen iſt ja ſo geſund.
Und Ihre armen Händchen ſind ganz rot
Die Baronin ſtreichelte Gilbertes allerliebſte
Hände, die von der groben Arbeit, der ſie ſich unter=
zog
, freilich gerötet, aber noch nicht hart geworden
waren, und ſah ihr, gerührt über den Mut, die Aus=
dauer
und Entſagungskraft des jungen Kindes, mit
mütterlicher Zärtlichkeit in die Augen.
Ach. gnädige Frau, ſagte Gilberte ernſt, wenn
ch gar nichts zu leiden hätte könnte ich mir's ja
nicht verzeihen, meinem Vater Kummer und Schmerz
zu bereiten.
Frau von Trsſorier drückte noch einen Kuß auf
die reine, ernſte Stirne, dann folgte ſie der Oberin,
um die Beſichtigung der Anſtalt fortzuſehen. Heinrichs
Name war zwiſchen den beiden Frauen nicht ge=
nannt
worden, und doch war Gilberte an dieſem
Abend von einer inneren Freudigkeit erfüllt, die ſie
lange nicht mehr empfunden hatte. Die Schweſter
Thereſe wunderte ſich ein wenig, ſie bei der Arbeit
ein Liedchen trällern zu hören.
Gortſetzung ſolgt.)

[ ][  ][ ]

Netmner es.

Surmſeuoſer Ehgöintt, wioung, voe S. Murs Loös

Seite 3.

43565) Junges auſtünd. Müdch.,
das im Nähen, Bügeln u. allen häusl.
Arb. vertr. iſt, ſucht Stelle als Stütz
od. Jungfer in einem f. Hauſe ſof. od
15. d. Näh. u. W F Luiſenſtr. 14. II.
73580) Frau ſucht Waſchen und
Putzen. Große Kaplaneigaſſe 26.

73577) Unabh. Fran ſucht Laufdienſt.
Langegaſſe 21, Stb.

7360101) Fran ſucht Aaufdienſt.
Dieburgerſtraße 42, Stb.

73608) Tüchtige Mädchen ſuchen
Stelle zum 1. April in Privat= und
Geſchäftshäuſer.
Bureau Debus, Ballonplatz 6.
73603) Ein Mädchen, d. kocht u. a.
Hausarb. tut, ſucht zum 15. März St. i.
Priv., 1 Mädch. ſucht ſof. Stelle in Ge=
ſchäftsh
. Frau Frank, Kiesſtr. 30, 3. St.
73594) Jg. verh. Mann (gel. Schriftſ.
ſucht ſof. dauernde Stellung irgend welch.
Branche, Portier, Diener, Hausburſche
0. dergl., bei beſcheidenen Anſprüchen.
Off. unt. T4 an die Exped.

3490a) Jungeres einfuches Dieuft=
mädchen
geſucht.
Pollaswieſenſtraße 30.
73574) Aolt. Wübch., d. koch. k., nach
Worms zu 2 Leuten geſ., Lohn 25 M.
p. Monat, Köchin, Haus=u. Kinderm.
u. Alleinmädch. erh. ſehr 9. Stelle hier
u. auswärts, hoher Lohn. Stellenbureau
Röße, Ernſt=Ludwigſtraße 18. 3. St.

LLds

45520d8) Aelt. Müdch. für ein. klein.
Haushalt per 1. April geſucht.
A. Hleber, Frankfurterſtr. 11.

*3600) Manatsmüdchen kann ſich
melden. Beckſtraße 14 bei Krämer.

Wim bravos ſoissiges
MéAchen
wird zum 1. April in einen ruhigen
Haushalt zu 3 Damen geſucht.
4317030) Stiftſtraße 23, 1. Stock.

mu. Maschinigt
EGVLUIIE IGId ſucht, geſtützt auf
ſehr gute Zeugniſſe, bald oder ſpäter
Stellung. Gefl. Offerten unter 8 76
an die Expedition d. Bl. (3549s0

0000000c0s0000200000

4356101) Für ein junges Mädchen/
wird Lehrſtelle geſucht im Putzſach
von Oſtern an. Offerten u. 8 86
an die Expedition erbeten.
g0aOacTtHanaeeoe
G0aOD

4166a) 2 Lehrmädchen geſucht.
Konfektion Kapellplatz 8. 1. Stock.

Lehrziideh em
gegen ſofortige Vergütung geſucht.
A. Anton, Eliſabethenſtr. 1. (1569a

73562) Ein ordentl. fleiß. Mädch.
ſucht Stelle auf 1. April in kl. Haus=
halt
. - Gefl. Offerten unter 5 85 an
die Expedition erbeten.
73564) Ein durchaus anſtänd. Müd=
chen
, das ſchon in beſſerem Haushalt
tätig war und zu Hauſe ſchlafen kann,
zu kinderloſem Ehepaar geſucht. Offert.
unter 8 88 an die Expedition.
73566) Ordentliches Laufmädchen
für vormittags ſofort geſucht.
Dieburgerſtraße 55. I.

Reinliche Lauffran geſucht.
Hermannſtr. 13, 1. Stock. (53605
73607) Tüchtige Müdchen lf
ſofort und 15. März geſucht.
Bureau Debus, Ballonplatz 6.
4574a) Tüchtiges Hansmädchen,
das nähen u. bügeln kann, per 1. April
geſucht. Näheres Expedition.

73602oim) Ein braves Mädchen zu
Kindern geſucht. - Pallaswieſen=
ſtraße
19, 1. St.

73440som) Geſucht per 15. März
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Geite 4

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 9. März 1903.

Nummer 57.

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27920 400) 31 76 70171400) 34 61 821000, 94 138 253 65 311 62432
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759 829 31 11048 f2oe0) 73 130 57 [1600) 88 93 255 1400 73 88 304
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80 13055 ſ0000) 33 145 87 99 1400) 341 97513 33 640 705 7 94 1400)
903 18 52099) 1405 34 67 103 215 301 27 407 59 525 703 71 805 31 73
86 13000) 914 41 1400 55 f000) 62 (2000)
15067[400) 108 281 5481400) 82 6111000) 19501409) 74153000)
78 830 87 93 956 1400) 69 16160 248 81 85 400) 406 41 1400) 23 47
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56 662 81,400) 82 704 1400) 33 65 846 901400) 180211400) 63 9899
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73 632 837 44 12000) 50 60 24 6 39 45 66 19040 123 340 57 89 406
301400) 61 66 80 82 52313000) 600 701 6 862 69 80 92 935 70 1000) 85
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606 21 63 1000) 88 732 17 1400) 978 82 83
25065 83 92 277361 419,400) 6483 502603 7051820919(2000
58 93 26112 59 68 83 200 89 ¾ 52 414 34 509 f1000 676 88 11000)
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77324 11000 76 485 512615 51[400 5356000 93 7165400889924 34
30160 88 213 86 306 110000) 26 29 417 505 13 1000 20 54 62
743 923 39 74 310181400) 153 85 230 72 901400) 342 1406 457 512
652 700 41 48 822 29,1000) 3399 320184 120 52 81 215 17 31851000
45 1400) 62 454 67 71 36 665 (400) 99 715 16 1400 56 819 21 921 47
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944 34000 62 61 6 1400) 155 73 345 48 96 400 655 67 72 759 (0000)
86 835 400) 50 67 900 73
35060 68 88 170 217 52 97 416 1400) 66 693 (2000) 646 54 70
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72 970 54091 181 217 20 12000) 343 669 614 661400) 743 1400) 804 13
80 916

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43 44 12000) 920 58029 38 166 67 82 209 11 81 85 347 8211000, 85
403 1000) 29 1400 75 94 509 18 602 50 68 84 767 854 6 72 5400,
50167 90 250 314 41729 48 539 90 606 75 81 1400) 8794 107 18 33 3s
826 57 62 916
60010 98 137 12 275 0) 400) 419 67 81 551 676 11000) 783 8½
18 42 49 50 77 1400) 913 321400) 61084 122 3000) 58 84 2000) 245)
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4) Ergänzungswahl des Vorſtandes und Aufſichtsrats.
5) Verſchiedenes.
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Technischen Hochschule zu 1 ME. und Galeriekarten ſlinks) für die Schüler und
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2) unſtreitig äuch die mangelhafte Zubereitung unſeretz
Hauptnahrungsmittels, des Brotes, bei. Die Leute ver=
langen
nür weißes Brot und deshalb werden die dunkleren
Nährſtoffe bei der jetzt üblichen Müllerei ganz ausge=
ſchieden
. Unſere allgemeine Volksgeſundheit leidet jedoch
darunter, alle Welt iſt magenkrank! Ein alter erfahrener
amerikaniſcher Arzt, Dr. Howard, hat ferner kürzlich nächge=
wieſen
, daß die ſo gefährliche und ſchmerzhafte Blinddarm=
Entzündung früher als die Menſchen dunkles. kerniges
Brok hatten, ziemlich unbekannt war. Viele Vorſchläge
zur Verbeſſerung des Brotes ſind gemacht worden.Der
Brot=Reformer Stefan Steinmetz hät nach den vorliegen=
den
Urtellen hier bahnbrechend Zewirkt. Sein Brot wird
jetzt in Kreuznach hergeſtellt und kann jeder ſelbſt prüfen.
da es auch hier verkauft wird.
ſ4559

Die Geſundheitsverhältuiſſe im
franzöſiſchen Heere.
Die Kölniſche Zeitung; hat am 13. Oktober
v. J. in einem längeren Artikel die Geſundheits=
verhältniſſe
im franzöſiſchen und deut=
ſchen
Heere nach amtlichen Berichten vergleichend,
zuſammengeſtellt. Dieſer Artikel ging in eine fran=
zöſiſche
Militärzeitſchrift über und wurde ſo Gegen=
ſtand
der Beſprechung auch in den politiſchen Tages=
blättern
. Senator Gotteron richtete darüber am 25. No=
vember
im franzöſiſchen Senat eine Anfrage an
den Kriegsminiſter, die zu einer kurzen Erörterung
führte. Die Wichtigkeit des Gegenſtandes beſtimmte
den Senator Treille (ehemaliger Militärarzt und von
1889-1897 Profeſſor an der Eeole de médicine in
Algier), die Umwandlung der Anfrage in eine Inter=
pellation
zu beantragen und deren Beratung im An=
ſchluß
der Verhandlungen über den neuen Wehr=
geſetzentwurf
zu fordern. Der Senat beſchloß dem=

gemäß, und ſo ſtand, wie ſchon mitgeteilt, die
Interpellation Treilles über den Ge=
ſundheitszuſtand
im Heerer am Donners=
tag
und Freitag im Senat aͤuf der Tagesordnung.
Der Intervellant, Senator Treille, führte aus: Wir
müſſen Züſtänden abhelfen, die Frankreich alle Jahre
den Beſtand zweier Infanterie=Rehimenter koſten. Ich
erinnere an die Tatſachen, die Herr Götteron im Noveſſt=
ber
vorigen Jahres dem Hauſe unterbreitet hat, als er
den ſo traurig=beredten Vergleich zwiſchen den Geſund=
heitsverhältnihſen
unſerer Trubpen und denen des
deutſchen Heeres anſtellte. Wir ſind in der Orga=
niſation
des Sanitätsdienſtes hinter Deutſchland zurück
und erhalten darum ſchlechtere Ergebniſſe, als dieſes
Land. Ich will den Urſachen unſerer Unterlegenheit
nachgehen; ſie ſind militäriſcher, ökonomiſcher, geographi=
ſcher
und mediziniſcher Natur. Deutſchland erzielt zu=
nächſt
einen großen Vorſprung inſolge ſeiner hohen Ge=
burtenziffern
..-Während bei Uns nür 293 000 Geſtellungs=
pflichtige
eine Jahresklaſſe von 207000 Rekruten liefern
müſſen, verfügt Deutſchland in jedem Jahre über 500 d06
junge Leute und braucht davon nur die Hälfte einzu=
ſtellen
. Das bedeuter--Jaß es eine gründliche Auswahl
treffen kann. Es ſchließt vlanmäßig alle körperlich nicht
genügend kräftigen, eines Fehlers oder einer krankhaften
Anlage verdächtigen Leute vom Dienſte aus und entläßt
die Eingeſtellten, wenn ſie Spuren von Schwäche zeigen.
Seine Truppenkontingente ſteilen alſo eine größere
Summe von Widerſtandskraft dar als die unſrigen.
Weiter ſind die deutſchen Kaſernen. die größtenteils mit
den Milliarden unſerer Kriegsentſchädigung gebaut wor=
den
ſind, beſſer eingerichtet als die franzöſiſchen. unſere
Kaſernen laſſen an Lüft und an Reinlichkeit ſehr zu
wünſchen übrig; ſie ſind nicht ausgedehnt genug. Man
wendet bei uns auch nicht die nötige Sorgfalk auf die
Desinfektion der Näume und der Kleidung an. Sollte
man es für möglich halten, daß in vielen unſerer Garni=
ſonen
die Kleider von Mannſchaften, die an Tuberkuloſe
geſtorben ſind oder wegen dieſer Krankheit entlaſſen
werden mußten, nicht desinfigiert würden ? Ja, man
läßt die Kleider ruhig von andern weitertragen. In den
deutſchen Kaſernen wird auch größerer Wert darauf des
legt, daß die Mannſchaften geſunde Nahrung erhalten.
Die Militärärzte haben dort auch in dieſer Beziehung
eine größere Autorität und einen größeren Einflüß als
bei uns. Unſere Nerzte haben nicht die Anabhängigkeit,
die Mächtbefhaniſſe zum ſelbſtändigen Vorgehen, die un=
erläßlich
iſt. Wenn ſie auch von den beſten Abſichten be=
ſeelt
ſind, ſo bereiten ihnen doch gewiſſe Oberſten Hinder=
niſſe
und Schwierigkeiten. Wein es ſich um die Regi=
mentskaſſe
handelt, ſo finden Sie es angebracht, daß
man den Oberſten der Auflicht des Intendanten unter=
ſtelit
. Aber handelt es ſich um menſchliches Kapital, ſo
wollen Sie keine Aufſicht. Eine gründliche Ueberwachung
der Wirtſchaften in den Garniſoſsſtädten iſt nötig. da=
mit
die Soldaten ſich nicht mit ſchlechten Getränten ver=
giften
und alkoholiſieren. Was den Typhus angeht, ſo
iſt Deutſchland gesgraphiſch begünſtigt. Die ſüdlichen
Länder ſind da im Nachteil Die Verheerungen. die die
Seuche anrichtet, ſind 3. B. in Italien größer als in
Frankreich, in Spanien größer als in Italien; und den
Deutſchen gegenüber ſind auch wir ein wenig Südländer.
Dazu kommt. daß Deutſchland ſeine Typhuskranken mit
großer Sorgfalt pflegt.-Der Redner beſpricht dann eine
Reihe mediginiſch=techniſcher Einzelheiten über die zweck=

mäßige Behandlung der Krankheit und bemängelt weite
die Einrichtungen der Militärlazarette und die Vor=
bildung
der Läzerettgehilfen.- Vor allem ſei aber nötig,
daß die Offigiere ſich nicht in die nur den Arzt angehen=
den
Fragen einmiſchen. Der Nedner belegt die be=
haupkete
Einmiſchung mit einer Reihe von Beiſpielen und
ſchließt: Wir werden ſobald wir die beſprochenen Mängel
mit den Mitteln, die von allen Militärärzten längſt an=
gegeben
worden ſind, beſeitigt haben, ebenſo gute geſund=
heitliche
Verhältniſe im Heere bekommen, wie Deutſch=
land
. Wir dürfen nicht zögern. die notwendigen Opfer
zu bringen. damit unſere Söhne ihren Familien, unſere
Soldaten dem Vaterlande erhälten bleiben.
Genator' Gotteron führte in der Fortſetzung der
Debatte am Freitag aus: Der Miniſter hat zugegeben,
daß die Geſamtzahl der Sterbefälle in unſerer Armee
zwar nicht fünfmal. aber doch viermal'ſö großiſt
als in der deütſchen. Seildem hat man die Richtig=
keit
der beigebrachten Ziffern in Zweifel ziehen wollen
und hat behauptet, daß in der deütſchen Statiſtik
die betreffenden Zahlen darum ſo niedrig ſeien, weil
Deutſchland die erkrankten Mannſchaften vorzeitig ent=
laſſe
; geſchähe letzteres nicht, ſo würde die Statiſtik auch
ungünftiger ausfallen. Es iſt gewiß etwas Wahres da=
ran
. Aber gerade dieſer Punkt weiſt uns auf eine
ſchwere Wunde in unſerer Heeresorganiſation.- Eben
weil wir die Mannſchaften, die Anzeichen einer ſchweren
Erkrankung zeigen oder von einer Seuche angeſteckt ſind,
nicht rechtzeitig entlaſſen, kommen wir zu ſo traurigen
Zuſtänden in der Armee. Wir tun das Gegenteil: Amt
möglichſt viel Leute unter der Fahne zu haben, halten
wir auch die Kranken bis zum letzten im Regi=
ment
zurück. Dag' iſt eine der direkteſten Urſachen der
höhen Sterblichkeitsziffern. Wir ſollten aus geſundheit=
lichen
Rückſichten die Mannſchaften beurlauben, wie es
Deutſchland ut. Die Behauptung, die mangelhaften
Geſunsheitsverhältniſſe im Heere entſprächen dem allge=
meinen
Geſundheitszuſtande in Frankreich, iſt unrichtig.
Bei Uns iſt die allgemeine SterbiichtenköUm
ein Drittel geringer als in Deutſchland. Zie
Hauptgründe der hohen Sterblichkeit in Unſerem Heere
ſind nün einmal die Notwendigkeit, eine große Zahl von
Leuten einzuſtellen. die man anderswo dienſtfrei läßt,
und ſodann das ſpäte Datlm der Einberufung. Der
Redner beſpricht weiter die unzureichenden hngieniſchen
Zuſtände in den Laſernen. Wir haben Geſetze be=
ſchloſſen
. die geeignet ſind, dieſen Zuſtänden abzuhelfen,
aber ſie werden nicht Angewandt. Es fehlt vielfach an
den nötigen Argneien. Eines der Regimenter des
chineſiſchen Expeditionskorps hatte beiſpielsweiſe nicht
Chinin in genügender Menge. Ich beſchwöke den
Senat, alles zu tun, was er vermag, damit wir zu
beſieren gejundheitlichen Verhältniſſen' in der Armee ge=
langen
.
Kriegsminiſter General Andrs erklärte: Ich möchte
das Haus nicht unter dem Eindruck von Behauptungen
laſſen, die an ſich richtig ſind, aber ſich auf einzelne Tat=
ſachen
beziehen, aus denen man nicht übertriebene all=
gemeine
Schlüſſe ziehen darf. Zu den angeführten
Zahlen muß man Vorbehalte machen und die Ziffern
nachprüfen. Man darf nicht vergeſſen, daß Deutſchland
ſehr viele ausgehobene Mannſchaften wieder zurückſtellt.
Seit einigen Jahren haben unſere mit dem Muſterungs=
geſchäft
betrauten Kantonalräte genaue Weiſungen er=
halten
, die dahin gehen, daß alle jungen Leute, die aus
irgend einem Grunde dienſtuntauglich ſind, auch tat=

[ ][  ][ ]

Neinnier 57

Seite 8.

Durimſtädter Tagblatz, Muntag, den 9. Mürz 1903.

ſächlich nicht ausgehoben werden. Wir dürſen hoffen,
daß wir allmählich eine Verminderung der Sterblichkeits=
ziffern
im Heere erzielen und ſie bis auf 2 vom 1000
herabdrücken, während ſie in der geſamten bürgerlichen
Bevölkerung 8 vom 1000 beträgt.
Die Fortſetzung der Beratung findet am nächſten
Dienstag ſtatt.

Die Budget=Kommiſſion des Reichs=
tags
hat an dem Etat für die Verwaltung
des Reichsheeres die Summe von 8065710 M.
abgeſetzt. Darunter befinden ſich von wichtigeren
Poſitionen: Die Gehaltserhöhung für die 180 älteſten
Oberſtleutnants in der Armee, mit welcher beabſich=
tigt
wurde, die Ungerechtigkeit zu beſeitigen, daß die
Oberſtleutnants der Infanterie ſchlechter in ihren
Kompetenzen geſtellt ſind als die von der Kavallerie
und Artillerie, und ſogar ſchlechter als zahlreiche
Majore der beiden genannten Spezialwaffen. Der
dafür abgeſetzte Betrag beläuft ſich für Preußen auf
243000 M. für Sachſen auf 21600 M., für Würt=
temberg
auf 12150 M. Durch Streichung der Koſten
für die geplante Errichtung einer militär=techniſchen
Hochſchule iſt der Betrag von 53000 M. geſpart.
Zur Erwerbung eines Truppen=Uebungsplatzes für
das VI. Armeekorps (Neuhammer) wurden 1500 000
Mark gefordert, davon iſt der Betrag von 500 000
Mark geſtrichen; zum gleichen Zweck wurden für das
Ll. Armeekorps 800000 M. verlangt. Dieſer Be=
trag
iſt ganz abgeſetzt bis auf die Summe von 25 000
Mark, die bewilligt iſt für die Vorarbeiten zur Be=
ſchaffung
eines anderen Platzes als des bisher in
Ausſicht genommenen. Endlich ſind auch zie Koſten
abgeſetzt, die gefordert waren zur Zuſammenlegung
der fünf Eskadrons Jäger zu Pferde in Poſen zu
einem Kavallerie=Regiment, und der Eskadrons 1 und
17 zu einem Detachement in Graudenz. Es ſollte
dadurch dem Uebelſtande abgeholfen werden, daß bei
zwei Diviſionen der Armee keine Kavallerie iſt, und
gleichzeitig ſollte es auch ein Anfang ſein für die
nun ſchon ſeit Jahrzehnten als dringend notwendig
erkannte allgemeine Vermehrung der Kavallerie.
Nach einem den Ständen des Königreichs
Württemberg zugegangenen Nachtragsetat, ins=
beſondere
für Zwecke der Verkehrsanſtalten.
ſind 49300000 M. neue 31 prozentige Anleher
aufzunehmen, davon 19600 050 M. im laufenden
Sommer und 29 600 000 im nächſten Jahr. Für
den Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs, die links=
ufrige
Neckarbahn und andere Bahnzwecke werden im
nächſten Jahr als erſte Rate 10 Millionen Mark
gefordert. Der gleichzeitig erſchienene Geſetzentwurf
über die Tilgung der Staatsſchuld beſtimmt, daß vom
1. April ab in jedem Jahr eine Tilgung in Höhe
von mindeſtens ⁄₄ Prozent der Staatsſchuld vorzu=
nehmen
iſt.
Ausland.
Die Kommiſſion der franzöſiſchen Kammer
für die auswärtigen Angelegenheiten nahm einen
Antrag Deloncle an, nach dem die Veröffentlichung
der verſchiedenen, auf die Lage in Abeſſynien bezüg=
lichen
diplomatiſchen Aktenſtücke verlangt wird.
Die Londoner Blätter beſchäftigen ſich ſämt=
lich
mit dem Beſchluſſe, eine neue Flotten=
Baſis in England an der ſchottiſchen Küſte zu
errichten. Die Blätter geben unumwunden zu, daß
der Plan gegen Deutſchland gerichtet ſei. Die neue
Operations=Baſis iſt vom nächſten deutſchen Kriegs=
hafen
Wilhelmshaven 700 Km. entfernt.
Am Freitag wurde ein engliſches Blau=
buch
veröffentlicht, welches eine längere Erklärung
Lord Lansdownes gegenüber dem öſterreichiſch= unga=
riſchen
Botſchafter in London, Freiherrn v. Deym,
über die Auffaſſung der engliſchen Regierung bezüg=
lich
der Lage Mazedonieus enthält. Danach werde
die nur vorläuſige Annahme der Reformvorſchläge
nicht ſo angeſehen, als ob die Regierung keine ander=
weitigen
Vorſchläge aufſtellen oder unterſtützen könne,

im Falle die gegenwärtigen ſich als ungeeignet er=
weiſen
ſollten.
In Gemäßheit der öſterreichiſchen und ruſſiſchen
Vorſchläge ordnet ein Jrade des Sultaus die Amne=
ſtierung
der politiſchen Verbrecher in Mazedonien an.
Ferner iſt die Bernfung fremder Offigiere als Or=
ganiſatoren
für die Gendarmerie in die Wege geleitet.
Der Korreſpondent desStandard: in Konſtantinopel
hatte eine Unterredung mit dem Großvezir über die
Reformen. Der Großvezir erklärte, die Reformen
würden auf den Buchſtaben ausgeführt werden, die
Türkei brauche nur Zeit. Ueberall in Macedonien
ſeien Ingenieure mit dem Janneuer Wege beſchäftigt.
Es beſtehe lein Zweiſel, daß der Handelsverkehr in
der Provinz infolgedeſſen ſehr anwachſen werde.
Die Voſſ. 3tg; meldet aus Breinen: Die Zu=
nahme
der Auswanderung dauert in über=
raſchendſtem
Maße an. Die Auswanderung betrug von
Anfang Februar 14394 gegen 11074 Perſonen im Februar
des Vorjahres, in den zwei erſten Monaten des Jahres
24576 gegen 18712 Perſonen. Seit 1899 hat ſich die
Auswanderung mehr als verdreifacht, es ſind jedoch meiſt
Nichtdeutſche. Die Zahl der deutſchen Auswanderer be=
trug
im Februar 837.
5
Stadt und Land.
Darmſtadt, 9 März.
Nach den der=Darmſt. 3tg über den Aufent=
halt
Seiner Königlichen Hoheit des Großzherzogs
in Indien weiter zugegangenen Nachrichten trafen
Seine Königliche Hoheit am 5 Februar mittags in
Abu Road ein und begaben ſich zu Wagen nach Mount
Abu, wo in der Reſidens abgeſtiegen wurde. Einige
Tempel daſelbſt wurden beſichtigt. Nächſten Tags fuhren
Seine Königliche Hoheit der Großherzog nach einem
längeren Spaziergang den 16 engl. Meilen langen Weg
nach Mount Abu zurück, um dort den Zug zu beſteigen.
Am 8. Februar früh wurden Seine Königliche Hoheit in
Aimere vom Rejidenten empfangen und nach der Reſidenz
geleitet. Seine Königliche Hoheit nebſt Gefolge beſichtigten
ſpäter einige Moſcheen und Tempel, das Gefängnis und
das Aimere College. machten eine Nundfahrt durch die
Stadt und ſpeiſten bei dem Reſidenten. Tags darauf F
fand ein Treiben auf Panther in der Jungle in einiger
Entfernung von Aimere ſtatt. Am Abend fuhren Seine
Königliche Hoheit der Großherzog nach dem See Foy
Sangar und kehrten zum Souper nach der Reſidenz
gurück. Der nächſte Tag. 10. Februar, brachte vormittags
einen Ausflug zu Wagen nach dem heiligen See von
Puſchkar aus. Nach der Rückkehr nach Aimere beſuchten
Seine Königliche Hoheit noch vor der Abfahrt nach
Adaipur einen Jain=Tempel. Am 10. Februar traf der
hohe Landesherr in Udaipur ein und nahm mit Gefolge
heim Reſidenten Wohnung. Da Seine Hoheit der
Maharana wegen tiefer Trauer den Palaſt nicht ver=
laſſen
durfte, begaben ſich Seine Königliche Hoheit dort=
bin
zur Begrüßung und nahmen dann die ausgedehnten
Palaſtbauten und Gärten in Augenſchein. Nach dem
Lunch wurde eine Bootfahrt auf dem See zur Be=
ſichtigung
der Schlöſſer und Paläſte auf den Inſeln
unternommen; dann wurden Seiner Königlichen Hoheit
dem Großherzog wilde Tierkämpfe vorgeführt und ſpäter
die Rückfahrt nach der Reſidens angetreten. Am 11. Fe=
bruar
begaben ſich Seine Königliche Hoheit der Groß=
herzog
mit Begleitung auf eine Einladung des Maha=
rana
hin nach einem 30 engl. Meilen von Udaipur am
Dhibar=See errichteten Jagdlager, das nach fünfſtündiger
Wagenfahrt erreicht wurde. Seine Königliche Hoheit
waren in dem Jagdſchloß untergebracht, während die
übrige Jagdgeſellſchaft Zelte bezog. Am Abend wurde
eine Bootfahrt veranſtaltet und mehrere Ausſichtspunkte
beſichtigt. Die drei nächſtfolgenden Tage fanden Treiben
in den umliegenden Junglen ſtatt, wobei Seine König=
liche
Hoheit der Großherzog unter anderem einen
Panther ſchoſſen. In der Frühe des 15. Februar fuhren
Seine Königliche Hoheit nach Udaipur zurück und von
da mit der Bahn nach Chitorgash, wo ein mehrſtündiger
Aufenthalt dem Beſuche der dortigen Sehenswürdig=
keiten
galt, um am Abend die Reiſe fortzuſetzen.
4 Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, werden
Ihre Majeſtäten der Kaiſer und die Kaiſerin
von Rußland im Septemberds. Js. zum Be=
ſuch
des Großherzoglichen Hofes nach Darmſtadt
kommen. Wahrſcheinlich werden auch Ihre Kaiſer=
liche
Hoheiten Großfürſt und Großfürſtin Sergius um
dieſelbe Zeit zum Beſuch hier weilen. Es iſt deshalb von
Petersburg aus die Weiſung ergangen, den inneren Aus=
bau
der ruſſiſchen Kirche auf der Mathildenhöhe als=
bald
in Angriff zu nehmen und bis Anfang September
ds. Js. zu vollenden. Zu dieſem Zwede waren kürzlich
die bei der künſtleriſchen Ausſchmückung der Kirche be=

teiligten ruſſiſchen Künſtler in Darmſtadt, um mit dem
Leiter des Baues, Herrn Architekten Friedrich Ollerich
hier, das Nähere zu beſprechen. Es werden zunächſt in
der Umgebung der Kirche die als Ateliers für die
Künſtler u. ſ. w. dienenden Bauhütten errichtet wer=
den
und wird deshalb eine teilweiſe Abſperr=
ung
des Weges nötig werden. Urſprünglich
war beſtimmt worden, die Ausſchmückung der Kirche in
Oelmalerei auszuföhren; inſolge der Aenderung dieſes
anfänglichen Planes muß die in Verückſichtigung desſelben
früher hergeſtellte Stuckarbeit wieder entfernt werden. Die
Apſide ſoll durch ein großes, koſtbares Glasmoſaik=
gemälde
des ruſſiſchen Malers Wasnetzow, darſtellend
die Mutter Gottes mit dem Jeſuskinde auf Himmels=
grund
, ungeben von Engeln, geſchmückt werden. Von
demſelben Maler, der auf dieſem Gebiet der Kunſt
Berühmtheit erlangt hat, rührt bekanntlich auch das
große Moſaikgemälde im äußeren Giebelfelde der Kirche
her. Der Hauptraum der Kirche wird in Keim=Technik
ſverbeſſerte Oelfarbenmalerei) gemalt; die Gemälde von
dem Kunſtmaler Verminow in Petersburg herrührend,
ſtellen die vier Epangeliſten auf Goldgrund mit Orna=
menten
umgeben, dar. Das große Gemälde wird von der
Firma Froloff in Petersburg ausgejührt werden mit
Hilfe der Firma Gebr Nover hier. Die Kunſtſchreiner=
arbeiten
werden von der Firma J. Glückert hier gefertigt.
Die innere Ausſchmiickung der Kirche wird in jeder
Hinſicht ein durch Geſchmack und Reichtum hervor=
ragendes
Kunſtwerk darſtellen. Die Leitung des Baues
unterſteht nach wie vor Herrn Architekten Ollerich, hier.
Nilitärdienſtuachricht. v. Keiſer Portepee=
Unteroffigier. im 4. Großh Heſſ. Inf=Regt. Nr. 118 als
Fühnrich angeſtellt
Pondienitpachrichten aus dem Bezirk der Ober=
Poſtdirektion Darmſtadt. Verſetzt iſt; der Poſtaſſiſtent
Jung von Heppenheim nach Darmſtadt. Angenom=
men
ſind zum Poſtgebilfen: der Realſchüler Friedrich
Wolf in Offenbach, zu Poſtagenten: der Landwirt Hein=
rich
Müller in Wahlheim und der Kaufmann Weidmann
in Wallerſtädten. Die Poſtſekretärprüfung be=
ſtanden
haben; die Poſtverwalter Brenner in Groß=
Zimmern, Preſſer in Goddelau und Spiehl in Nieder=
Namſtadt. Freiwillig ausgeſchieden ſind: die
Poſtagenten Wick in Wahlheim und Becker in Waller=
ſtädten
. Entlaſſen iſt: der Poſtgehilfe Wilhelm Haus=
mann
in Lollar.
Am Samstag nachmittag fand auf dem ſtädtiſchen
Nriedhof die Beerdigung des jeider ſo früh verſtorbenen
HHichters und Schriftſtellers Gottfried Schwab unter
zahlreicher Beteiligung ſtatt. Die Grabrede hielt Herr
Pjarrer Walg. welcher dem Verſtorbenen als Dichter,
Patriot und Freund warme Worte des Nachrufs wid=
mete
und ein kurzes Lebensbild des Dahingeſchiedenen
entwarf, in dem er ihn als den vornehmen, beſcheidenen,
allem Neklamehaften abholden Charakter ſchilderte, als wel=
cher
er allen bekannt war, die ihm im Leben näher getreten
ſind. Im Namen des Darmiſtüdter Journaliſten= und Schrift=
ſtellervereins
legte deſſen Vorſigender, Herr Oberſtleut=
nant
a. D. Gad, einen Kranz am Grabe nieder; des=
gleichen
widmete die hieſige Selrion des deutſchen und öſter=
reichiſchen
Alpenvereins ihrem Begründer als Zeichen
dankbaren Gedenkens einen Kranz; auch der Männerchor
Humanitas; ließ einen ſolchen am Grabe niederlegen.
Die Feier am Grabe wurde mit einem Geſang des
Männerchors Humanitas; eingeleitet und beſchloſſen.
Das Andenken des zu früh Dahingeſchiedenen wird immer=
dar
in Ehren bleiben!
Der Beſtand der höheren Töchterſchulen und
Lehrerinuenſeminare des Grosherzogtums im Schul=
jahre
1901,02 weiſt folgende Ziſſern auf: Darmſtadt 766,
Offenbach 313. Gießen 330, Mainz 576, Worms 320, ins=
geſamt
2305 Schülerinnen. Der Konfeſſion nach wurden
gezählt in Darmſtadt: 685 evangeliſche, 56 römiſch=
katholiſche
, 67 israelitiſche und 2 anderer Konfeſſion; in
Worms; 259 evangeliſche, 19 römiſch=katholiſche, 1 alt=
katholiſch
, 2 deutſch=katholiſche, 60 israelitiſche; in Mainz:
351 evangeliſche, 137 römiſch=katholiſche, 116 israelitiſche,
5 anderer Konfeſſion. Die Geſamtzahl aller höheren
Schülerinnen nach Konfeſſionen getrennt ergibt folgende
Ziffern: Evangeliſche 1806, Joraelitinnen 325, Katho=
likinnen
284, Altkatholikinnen 3. Deutſchkatholikinnen 10
und Schülerinnen anderer Konſeſſionen 7.
Der ungariſche Kammervirtuoſe Franz Oudricek
hielt mit dem bekannten Hof=Pianiſten Sally Liebling
im November vorigen Jahres im großen Muſikvereinsſaal
in Wien, welcher 2300 Perſonen faßt, 3 Konzerte ab,
welche den berühmten Künſtlern eine Einnahme von
20 000 Gulden einbrachten.
DV. Der Verein der Detailliſten von Darmſtadt
hält heute Abend eine allgemeine Mitglieder= und
Intereſſenten=Verſammlung ab, um zu einem Antrag
auf Auſhebung des Artikels 227 des Polizei= Strafgeſetz=
buches
, wonach das Offenhalten der Schau=
fenſter
an Sonn= und Feſttagen wieder in
Wirkſamkeit treten ſoll, Stellung zu nehmen. Da dieſer
Antrag bei Inkrafttreten tiefeinſchneidende Wirkungen
auf die zur Zeit beſtehende Sonntagsruhe ausüben wird,

Berlin und Peking. In einem Bericht über
den jüngſten Ball im kgl. Schloß zu Berlin erzühlt die
Voſſ. 3tg. u. a.: In der Gruppe der Botſchafter,
Geſandten und Bevollmüchtigten gewahrte man exotiſche
Geſtalten, darunter eine tiefbraune Dame und einen echt
in der Wolle gefärbten Neger, ſowie den chineſiſchen
Geſandten mit zwei Botſchaftsräten, alle drei in nationaler
Tracht, er ſelbſt in der goldſtoffenen, gelben Reitjacke=
den
krummen Säbel an der Seite. Mit einiger Verwun=
derung
hört man ihn ein fließendes Deutſch ſprechen. F
Ja, er ſoll ſogar das echteſte Verliniſch ſo volkkommer
beherrſchen, daß er einen braven Krieger der deutſchen
oſtaſiatiſchen Expeditionstruppe dadurch aufs änherſte
erſchreckt habe. Dieſer, der ihm in den Straßen von
Peking begegnete, richtete, in der Meinung, nicht verſtan=
den
zu werden, die freundlichen Worte an den Manda=
rinen
; Na, dir olles Chineſenaas werd ich ooch noch
aufn Kopp kommen! Hierauf hätte Se. Exzellen; ſchlag=
fertig
erwidert: Halt d Schnauge, oder ick hau dir
eene runter"
(Einmerkwürdiges Teſtament. Vor etwa
fünf Jahren, ſo berichtet die Münch. Allg. 3tg. ſtarb
in einer Provinzſtadt Bayerns ein alter Mann, der Jung=
geſelle
und dabei Sonderling war. Er hatte einen Bruder
und eine Schweſter hinterlaſſen, die beide verheiratet ſind
und je eine Tochter beſitzen, die beim Tode ihres Onkels
noch die Schule beſuchten. Vor ſeinem Tod hatte der
Onkel ein Teſtament gemacht mit der Beſtimmung, daß
es erſt fünf Jahre nach ſeinem Tode geöffnet werden
dürfe. Vor ein paar Monaten war dieſer Termin zu
Ende und mit Spannung ſah man der Eröffnung des
Teſtaments entgegen. Und es brachte etwas Anerwartetes.
Der Verſtorbene, der viel in Loſen ſpekuliert hatte, war
vom Glück ſehr begünſtigt geweſen, denn er hatte das

anſtändige Sümmchen von 250000 Mk. hinterlaſſen.
Hiervon waren 20000 Mk. verſchiedenen wohltätigen
Zwecken beſtimmt, wührend der Reſt je zur Hälfte für
ſeine beiden Nichten beſtimmt war, jedoch unter der Be=
dingung
, daß jede vorher ein Jahr lang in einer
Münchener Familie in Dienſt trete; unter vollſtändiger
Verzichtleiſtung auf ihre bisher gewohnte Lebensweiſe,
nur mit dem Nötigen verſehen, ſollten ſie als Dienſt=
mädchen
ohne jodwede Unterſtützung ihrer Eltern oder
anderer Verwandten ſich ihren Lebensunterhalt nur durch
ihrer Hände Arbeit verdienen. Unter Vorzeigung eines
entſprechenden Zeugniſſes über die Zufriedenheit der
Dienſtherrſchaft bezüglich ihrer Führung ſoll ihnen dann
die Erbſchaft ausbezahlt werden. Die Nichte ſchweſter=
licherſeits
akzeptierte ſofort die Bedingung; ſie befindet
ſich zur Zeit im Dienſte in der Familie eines Münchener
Inſtallateurs und hat ſich bereits in die neue Lebenslage
gefunden. Anders dagegen die Nichte brüderlicherſeits.
Deren Vater, ein Beamter, ſowie die Tochter ſelbſt, die
in einem Inſtitut ſehr gut erzogen wurde, fochten die
Gültigkeit des Teſtaments an mit der Behauptung, der
Verſtorbene ſei nicht bei klarem Verſtand geweſen. Ob
ſie den Prozeß gewinnen, iſt mehr als fraglich; wird der
Prozeß verloren und die Bedingung nicht erfüllt, dann
hat dieſer Teil des Erbſchaftsbetrages die Beſtimmung,
Wohltätigkeitszwecken zu dienen.
Ein geſchickter Bank=Diebſtahl. In
London fand dieſer Tage in der Birkbeck=Bank in
Chancery Lane ein ebenſo frecher wie geſchickter Raub
ſtatt, der durchaus erfolgreich verlief. Ein Architekt wollte
350 Pfund (7000 Mark) in Banknoten, Gold und Silber
für ſein Bankkonto einzahlen und war im Begriff, das
entſprechende Formular auszufüllen, während die Geld=
ſumme
neben ihm lag, als ein Gentlemani ihm auf die
Schulter klopfte und ihn darauf aufmerkſam machte, daß

ein paar Münzen auf dem Voden lägen, die der Architekt
natürlich ſchleunigſt auflas. Als er ſich wieder aufrichtete,
waren ſeine 350 Pfund und der Gentleman verſchwunden
und die ſofort mit dem Geſchrei Haltet den Dieb' auf=
genommene
Verfolgung hatte nur das eine Reſultat, daß
der unglückliche Architekt, der ohne Hut aus der Bank
ſtörzte und die Straße hinunterlief, ſelbſt für den Dieb
gehalten und verhaftet wurde. Der wirkliche Räuber
verſchwand ſpurlos und iſt natürlich nicht mehr aufzu=
finden
. In den letzten 14 Tagen iſt dies der ſechste Fall,
daß einzahlenden Bankkunden das Geld vom Zahltiſch
fortgeſtohlen wurde.
Von einem Eiſenbahn=Abenteuer, das
wie eine Sekundärbahngeſchichte der Fliegenden Blätter
klingt, meldet die Oberelſ. Landes3tg. aus Bollweiler:
Der um 1 Uhr 49 Min. nachmittags hier von Mülhauſen
eintreffende Perſonenzug wurde hier 10 Minuten lang
dadurch aufgehalten, daß ſein Perſonal einen ſchweren
Kampf mit - Bienen zu beſtehen hatte. Es waren
nämlich hier aus einem Packwagen 20 Körbe Bienen aus=
zuladen
. Kaum hatte die Ausladung begonnen, als
plötzlich immer mehr Bienen den Beamten um die Köpfe
ſummten und ſie in die Flucht trieben. Niemand wagte
ſich mehr in den Wagen, wo die Bienenkörbe der Aus=
ladung
harrten; guter Rat war teuer; das Bahnperſonal
fluchte, der Zugführer tobte und das Publikum lachte.
Da brachte der Portier Rettung; miz Pfälzer Tabak
ſtopfte er ſich die Pfeife, und qualmend beſtieg er den
Packwagen, qualmend lud er Korb um Korb aus. So
ging es, und nach längerer Verſpütung dampfte der
Zug ab.
Je nachdem. Fremder: Was giebt's denn zu
eſſen ?, Kein Geflügel oder ſo
Dorfwirtin:
Vorhin is a Automodiliſt voro., werd amal in's
Dorf ſchau n. was er überfahren hat.

[ ][  ][ ]

Rummer 57.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 9. März 1903.

Seite 9.

dürfte jedem Ladeninhaber die beſte Gelegenheit geboten
ſein, ſeiner Stellung zu dieſer ſo wichtigen Frage ent=
ſprechenden
Ausdruck zu verleihen.
2 Auf der Monatsverſammlung des Stolzeſchen
Stenographen=Vereins ſEinigungs=Syſtem) am Freitag,
den 6. d. Mts., hielt Herr stud. Hinz einen Vortrag
über Ruſſiſche Literatur= Ausgehend von der großen
Schwierigkeit der richtigen Beurteilung von unſerem
Stand aus und unter Charakteriſierung des Haupzuges
in derſelben, den man wohl mit dem Worte Duldermut
bezeichnen kann. ging der Redner zunächſt auf das Leben
und Wirken Puſchkins ein. um hierauf das Stim=
mungsleben
des früh verſtorbenen revolutionären No=
mantikers
Lermontow ausführlich zu würdigen. Der
energiſche und feine Stil Turgenjews wurde gebührend
hervorgehoben, ganz beſonders aber waren es die Aus=
führungen
über Doſtoiewski und die hochintereſſante
Resitation aus ſeinen Werken, die geſpannte Aufmerk=
ſamkeit
erregten. Tolſtois Leben und Wirken bildete
den Schluß der mit vielem Beifall aufgenorimenen äußerſt
gründlichen und trefflichen Ausführungen.
Aus dem Odentald, 6. März. Dem Landwirt
Philipp Weber aus Trienz wurde dieſer Tage eine
Kugel aus dem Beckenknochen entfernt, die er im 70er
Feldzuge erhalten hatte. Der Invalide war ſchon ſeit
längerer Zeit arbeitsunfähig, doch konnte nicht mit Be=
ſtimmtheit
feſtgeſtellt werden. daß er die Kugel noch bei
ſich trage. Jetzt wurde ſie mittels Röntgenſtrahlen ge=
funden
. Der Mann, der auch einen Schuß in den Arm
erhalten hatte, bezog eine kleine Invalidenrente. Jetzt.
ſoll er eine Entſchädigung, bezw. Nachzahlung von
10000 Mark erhalten.
Reich und Ansland.
Aus der Reichshauptſtadt, 7. März. Die Beteili=
gung
an der Deutſchen Automobil=Ausſtel=
Lung (erlin 1903) iſt ſo rege, daß eine Reihe von Jelten
errichtet werden mußte, um der Nachfrage nach Plätzen
gerecht zu werden. An der Ecke der Wilmersdorfer und
Berliner Straße wird ein 19 Meter hoher Turm errichtet,
der den am Wilhelmsplatz ankommenden Fremden den
Weg zur Flora zeigt. Die für heute geplante Huldigung
des Deutſchen Automobil=Verbandes dürfte ſich zu einer
großartigen Auffahrt geſtalten. 300 Fahrzeuge ſind zur
Teilnahme zugelaſſen worden; weitere Anmeldungen
mußten abgelehnt werden, weil der Naum vor dem könig=
lichen
Schloſſe die Aufſtellung einer noch größeren Zahl
von Wagen nicht geſtattet. Die Fahrzeuge führen ſämt=
lich
Magneſiumfackeln mit ſich; viele werden außerdem
mit elektriſchen Lichtern, Blumen u. a. m. geſchmückt ſein.
Der Zug ſetzt ſich nach 6 Uhr in Bewegung. Eine
Artiſten=Verſammlung tagte im Steidel=Theater
in der Linienſtraße. Sie galt in der Hauptſache dem
Zuſammenſchluß der Sondervereine zu einem Schuhver=
bande
, um die Intereſſen der Varistsbeſitzer und der
Künſtler gegenüber der Geſetzgebung und manchen drückend
empfundenen polizeilichen Maßnahmen zu vertreten. Die
Beſtimmungen über die Theaterzenſur, namentlich über
das Kinderſchutzgeſetz wurden ſcharf kritiſiert. Es wurde
gefordert, daß man die Artiſtenkinder geſetzlich mit den
ſogenannten Vallettkindern gleichſtellt und in der Vor=
bereitung
zu ihrem künftigen Beruf nicht hindert. Die
Artiſtenkinder würden ängſtlich überwacht, ihre Lebens=
weiſe
ſei ſtreng geregelt. Es werde darauf geachtet, daß
ſie früh zu Bett gehen und den Tag über an ihrer körper=
lichen
und geiſtigen Ausbildung arbeiten. Die Bildung
dieſer jungen Artiſten ſei nicht geringer als diejenige
anderer Kinder. Ein allgemeines Verbot der Kinder=
arbeit
auf der Bühne würde dem Artiſtenſtande den
Todesſtoß verſetzen. Deshalb ſolle der neue Schutzver=
band
ſchleunigſt Schritte tun, damit die Artiſtenkinder
den Beſtimmungen des Geſeßzentwurfs über die Kinder=
arbeit
entzogen würden. Ein Gymnaſtiker ſtellte ſich
während der Beſprechung als Vater von 16 Kindern und
deshalb als ſchwer durch das Kinderſchußgeſetz bedroht
vor. In der Beſprechung wurden auch verſchiedene luſtige
Streiche der Zenſur erzählt. So wurde einem Humoriſten
der Vers; Da jauchzte ſie aus voller Bruſt' wegen der
beiden letzten Worte aus ſittlichen, einer Sängerin der
Ausruf; Ach Gott! Da kommt er ſchon, mein lieber
Schwiegerſohn; aus religiöſen Bedenken geſtrichen.
Nakiris Hochzeit mußte von Siam nach Exotien ver=
legt
werden, weil Siam ein dem Deutſchen Reiche be=
freundeter
Staat iſt.
Frankfurt, 5. März. Im hieſigen Gerichts=
gebäude
trieb in den letzten Wochen ein frecher Dieb
ſein Unweſen. Zunächſt verſchwand der Leherzieher eines
Schöffen aus dem Beratungszimmer des Amtsgerichts,
dann wurden aus dem Anwaltszimmer die Ueberzieher
zweier Rechtsanwälte und aus dem Richterzimmer der
Strafkammer des Landgerichts Stöcke und Schirme ge=
ſtohlen
. Den Schluß bildeten die Ueberzieher zweier
Referendare vom Oberlandesgericht. Alle dieſe Diebſtähle
waren anſcheinend von der nämlichen Perſon ausgeführt
und der Dieb mußte mit den örtlichen Verhältniſſen ver=
traut
ſein. Die Kriminalpolizei war ihm ſchon ſeit einigen
Tagen auf der Spur und heute wurde er endlich feſt=
genommen
. Es iſt ein gewiſſer Auguſt Schabel aus
Darmſtadt, der eine geillang als Schreiber am Gericht
gearbeitet hatte. Die geſtohlenen Sachen haben ſich
ſämtlich im Pfandhauſe wiedergefunden. (Off. 3t9.)
Eſſen, 5. März. Frau Krupp hat dieſes Jahr
ihr Einkommen nur auf 13 bis 14 Millionen eingeſchätzt,
während Herr Krupp in den letzten Jahren 22 Millionen
deklarierte. Der Steuerausfall macht ſich deshalb in den
Finangen unſerer Stadt ſehr empfindlich bemerkbar. Die
Abnahme des Einkommens iſt zum Teil auch den hohen
Stiftungen (4 Millionen für die Verſicherungskaſſen und
Wohlfahrtseinrichtungen, 1 Million für die Stadt Eſſen)
und den bedeutenden Legaten Krupps an einzelne ihm
naheſtehende Perſonen zuzuſchreiben. Krupp entrichtete
in den letzten Jahren über 1 Million Mark an
Steuern. Erkf. 3tg.)
Bremerhaben, 6. März. Das Linienſchiff Kaiſer
Wilhelm II.1 mit dem Kaiſer, dem Großherzog von
Oldenburg und dem Prinzen Heinrich an Vord, begleitet
von dem Kreuger Niobe= und zwei Torpedobooten, iſt
heute nachmittag kurz nach 5 Uhr auf der hieſigen Reede
eingetroffen. Die Landung des Kaiſers erfolgte um 6
Uhr abends. Der Kaiſer beſichtigte kurz nach ſeiner An=
kunft
mit dem Prinzen Heinrich von Preußen und dem
Großherzog von Oldenburg die Modellverſuchsſtation
des Norddeutſchen Lloyd, wo die Kontreadmirale von
Eickſtädt und von Ahlefeld, ſowie Oberingenieur Schütte
Modelle zweier Panzer und eines Kreuzers vorführten.
Etwa um 7 Uhr erfolgte die Rückkehr an Bord des Linien=
ſchiffes
Kaiſer Wilhelm II.
Prag, 6. März. Der Anſturm auf die Sparkaſſe
war heute ſchwächer. Die Rückzahlungen betragen bis
jetzt 285 Millionen Kronen.
Madrid, 6. März. Die Prinzeſſin von Aſtu=
rien
Schweſter des Königs, iſt von einem Prinzen
entbunden worden.

I.W. Liſſabon, 5. März. Bei der Abreiſeder
Königin von Portugal ereignete ſich ein be=
dauernswerter
Unglücksfall. Unter den der könig=
lichen
Cquipage ſolgenden Wagen befand ſich auch der=
jenige
der Marquiſe von Caſtello de Piana, die mit ihren
beiden Töchtern darin ſaß. Plöglich ſcheuten die Pferde
vor einem elektriſchen Straßenbahnwagen, die Equipage
wurde umgeworfen und die Inſaſſen ſtürgten auf das
Pflaſter. Die Marquiſe kam mit einer leichten Verletzung
davon, die eine Tochter blieb tot und die andere ſchwer
verwundet auf dem Plaßze.
Johannesburg. 6. März. Mitten in der Stadt
wurde ein verwegener Raubanfall begangen. Zwei
Zollbeamte, welche 5000 Pfund nach der Bank trans=
portierten
, wurden von zwei Perſonen angegriffen, welche
den Beamten Pfeffer in die Augen blieſen, ſie nieder=
ſchlugen
, ihnen den Geldſack entriſſen und das Geld
einem dritten übergaben, der ſchleunigſt floh. Er rannte
dabei den Direktor der Peycke=Compagnie um, der
tödlich verletzt wurde. Er wurde aber ſchließlich in
einem Hauſe, in das er flüchtete, feſtgenommen. Er neunt
ſich Frank Goddard.
Handel und Verkehr.
G) Frankfurt a. M. 7. März. Görſen=
wochenbericht
) Die abgelaufene Börſenwoche war
im Allgemeinen nicht beſonders belebt und auf dem
Spekulationsgebiet vollzogen ſich in Diskonto Komman=
dit
rege Umſätze, infolge deren Bilanzpubligierung.
Troßdem, das Ergebuis als ein äußerſt günſtiges
bezeichnet werden kann (8¹% gegen Vorjahr 8%, ſo trat
doch die Verliner Spekulation mit ſtarken Blankoabgaben
auf, die den Kurs von 19630 auf 19340 drückten. - Hier
konnte man den Grund der Mattigkeit nicht erkennen,
und nahm zu den niedrigen Kurſen, das offerierte
Material ziemlich auf. Auch die Nieſenziffern der
Deutſchen Bankbilans haben nachträglich keinen ſichtbaren
Eindruck gemacht, und im Gegenteil iſt heute eine Er=
mattung
auf 21570 zu verzeichnen; ebenſo wenig ſtimu=
lierte
das günſtige Ergebnis der Darmſtädter Bank.
Anſcheinend hat ſich in Verlin wieder in der letzten
Zeit eine Kontremine gebildet, wodurch auf dem
Markte der Spekulationspapiere ſich die Bewegungen
entwickeln können. Die politiſchen Beſorgniſſe haben ſich
etwas vermindert, da auch der Sultan anſcheinend mit
der Ausführung der Reformen in den chriſtlichen Vila=
jets
ſeines Neiches Ernſt macht, obwohl man bei dieſer
Aktion von der Zukunft das Beſte erhoffen muß. Uebrigens
machte auch die Nachricht gönſtigen Eindruck, daß die
Konzeſſion für die Bagdad=Bahn endlich erfolgt iſt und
mit dem Bau, der 200 Kilometer, langen Strecke
Konia-Cregli innerhalb drei Monaten begonnen wird.
Auch die Konverſion der Adminiſtrations=Anleihe iſt
perſekt geworden und die Aebernahme der neuen Apro=
zentigen
60 Millionen=Anleihe ſoll zum Kurſe von
81½ pCt. erfolgen. Es iſt bezeichnend, daß dieſe zwei
Projekte der Deutſchen Bank in verhältnismäßig ganz
kurzer Zeit, ein ſo befrisdigendes Ergebuis hatten.
Dies iſt als ein großer Erfolg des deutſchen Ein=
fluſſes
in der Türkei zu betrachten, und jedenfalls
auch als ein Beweis des Vertrauens in die deutſche
Geſchäftsgebarung, daß beide deutſche Finanzierungen
ſo ſchnell zum Abſchluß gebracht wurden. Der zuletzt publi=
gierte
Reichsbank=Ausweis, welcher eine größere Inan=
ſpruchnahme
der Geldwittel zeigt, hat keinen günſtigen
Eindruck gemacht; auch iſt der Privatſaßz um faſt %
auf 2 o⁄ geſtiegen. Die Reichsregierung hat neue Schatz=
bons
ausgegeben. woraus zu ſchließen iſt, daß die Aus=
gabe
der neuen Emiſſion in Bälde vor ſich geht. Bayern
hat inzwiſchen wiederum das Reich durch Ankündigung
einer 3½ Chigen 50 Millionen=Anleihe überholt, die ſchon
in wenigen Tagen zur Subſkription kommen wird. In
Folge deſſen haben ſich Deutſche Fonds zumeiſt etwas ab=
geſchwächt
. Von den Ausländiſchen Fonds waren Spanier
im Vordergrunde des Geſchäfts und recht feſt; ebenſo
bleiben die Argentiniſchen, Rumäniſchen, Ruſſiſchen und
Mexikaniſchen gefragt; die iezteren auf beſſeren Silberkurs
ſin New=York 48¾. Türkiſche Gattungen waren ruhiger
in Anbetracht der noch ſchwebenden Fragen bezüglich der
Anifikation oder Zinserhöhung. Türkiſche Loſe, vorüber=
gehend
bis 129.40 gehandelt, ſchließen 131,80, Madrider
Loſe 5150. Chineſiſche Werte mußten anſehnlich im
Preiſe nachgeben. wozu anhaltende Unruhebefürchtungen
weſentlich ſtimulierten. Der Montanmarkt zeigte eine
recht zuverſichtliche Haltung. wobei der ausgezeichnete
Abſchluß der Hibernia=Geſellſchaft beeinflußte. Hingegen
hat die Stelle im Bericht des Magdeburger Bergwerks=
vereins
verſtimmt, daß am 1. April neue Preisermäßi=
gungen
eintreten werden, die je nach der Qualität 25 Pf.
bis 1 Mk. für die Tonne Kohlen ausmachen ſollen. Für
Hittenwerte lagen recht anregende Berichte aus Rhein=
land
=Weſtfalen vor; die Lage dort hat ſich derart ge=
beſſert
, daß einzelne Hüttenwerke tatſächlich ſo beſchäftigt
ſeien, als zur Zeit der Hochkonjunktur. Für den Kohlen=
aktienmarkt
beeinflußte der Bericht der . 3tg aus
dem Ruhrkohlengebiete, wonach der Inlandbedarf an
Induſtriekohlen derart zugenommen hat, daß der Aus=
ſall
an Hausbrandkohlen zur Zeit weniger in Erſcheinung
trete. Der Kaſſa=Induſtriemarkt vergeichnet größtenteils
wieder Mehrbewertungen, insbeſondere Aktien der
chemiſchen Fabriken.

Verlin, 7. März. Reichstag. Auf der Tages=
ordnung
ſteht die zweite Beratung des Etats,
Etat des allgemeinen Penſionsfonds. Graf Oriola ſnatl.)
erklärt: Das Kriegsminiſterium hat in der vorigen Seſ=
ſion
erklärt, das Militärpenſionsgeſetz ſei fertig. Es könne
nur wegen der ſchlechten Finanzlage nicht vorgelegt wer=
den
. Anſer Antrag in der Mitte der Seſſion blieb er=
folglos
. Die Enttäuſchung im Lande iſt ſehr groß. Das
Gefühl der Empörung wächſt, wir müſſen der Negierung.
allein die Verantworkung dafür überlaſſen, daß dieſe
dringende Frage noch immer ungeregelt bleibt. Kriegs=
miniſter
von Goßler: Die Erwartungen, welche durch die
Verhandlungen des Reichstags rege gemacht worden ſind,
können nicht erſüllt werden wegen des vollſtändigen
Mangels an Mitteln. Eine Vereinfachung der geſetzlichen
Beſtimmungen an ſich wäre leicht, aber was würde es
nützen, ein ſolches Geſetz zu machen, wenn es aus peku=
niären
Gründen nicht durchgeführt werden kann. Das
Goſetz würde mindeſtens jährlich einen Betrag von 20
Millionen erfordern. Nehmen wir rückwirkende Kraft
für das Geſetz an, würde ſich dieſer Betrag auf 60-70
Millionen für das Jahr ſteigern. Man muß bei der
Wirklichkeit bleiben. An Zuwendungen außerhalb der
Penſionsbezüge ſind gemacht an Veteranen 39 Millionen,
an obere Klaſſen über 11 Millionen Mark. Es iſt alſo
nicht wahr, daß nichts geſchehen iſt. Daß die Geſotz=
gebung
in dieſem Punkte geregelt werden muß, darin
ſind wir alle einig. - Hierauf wird der Clat bewilligt.
Es folgen vie an die Kommiſſion zurüäverwieſenen Poſi=
tionen
aus dem Etat der Reichspoſt= und Tele=

graphen=Verwaltung. Ein Antrag Müller=Sagan
hatte Vermehrung der Stellen und eine entſprechende
Heraufſezung der Beträge gefordert. Eingegangen iſt
ein Eventualantrag Müller=Sagan=Wiemer; für den Fall
der Ablehnung der früheren Anträge eine Erhöhung der
Tagegelder der nicht etatsmäßig angeſtellten Poſt= und
Telegraphenaſſiſtenten in einem ſolchen Umfange he bei=
zuführen
, daß ihre Einkommensbezüge nach Ablauf einer
fünfjährigen Dienſtzeit als Aſſiſtent dem Dienſteinkommen
der etatsmäßig angeſtellten Aſſiſtenten entſprechen.-
Eingegangen iſt ferner eine Reſolution von Waldow=
Reitzenſtein (konſ) mit Vermehrung der etatsmäßigen
Stellen für Poſtaſſiſtenten vorzugehen, ſobald die zu=
nehmende
Steigerung des Verkehrs die Verwendung einer
höheren Zahl von angeſtellten Poſtbeamten nur irgend
zuläßt. Abg. Müller=Sagan (frf. Vp.) befürwortet in
längeren Ausführungen ſeine beiden Anträge. - Staats=
ſekretär
Krätke führt aus: Ich habe wiederholt erklärt,
daß für die Einſtellung von nur 2000 Aſſiſtentenſtellen in
den diesjährigen Etat nur dienſtliche Nückſichten maßgebend,
geweſen ſind. Abſicht der Poſtverwaltung iſt, dahin zu
wirken, daß die Beamten nach ſo kurzer Zeit wie mög=
lich
zur Anſtellung gelangen. Die Beſchwerden über zu
ſtrenge Prüfung der Aſſiſtenten vor der Beförderung
zum Sekretär ſind unberechtigt. Eine beſtimmte Erklä=
rung
darüber abzugeben, innerhalb welcher Zeit die Aſſi=
ſtenten
Sekretär werden können, muß ich ablehnen. Unſere
Abſichten haben ſich noch nicht ſoweit verdichtet, daß ich
ſie veröffentlichen könnte. - Abg. v. Waldow= Reizen=
ſtein
kkonſ.) befürwortet ſeine Reſolution. - Abg. Müller=
Sagan vertritt nochmals ſeinen Antrag. Visepräſident
Büſing will zur Abſtimmung über den Antrag Müller=
Sagan ſchreiten. - Abg. Ledebour (Sog.) bezweifelt
die Beſchlußfähigkeit des Hauſes. Das
Bureau ſchließt ſich dem an. Visepräſident Büſing be=
raumt
eine neue Sitzung auf 4 Uhr 30 Min. an.
Präſident v. Balleſtrem eröffnet die zweite Sihzung
um 4 Uhr 35 Min. Das Haus iſt wieder beſchluß=
unfähig
. Auf Vorſchlag des Präſidenten wird die
Poſtaſſiſtentenfrage von der Tagesordnung abgeſetzt. Das
Haus tritt in die zweite Beratung des Militäretats ein.
Beim Titel Gehalt des Kriegsminiſters; bringt Abg.
Kunert (So3.) Beſchwerden über die Handhabung der
Disziplin vor und kommt auf das letzte große Kaiſer=
manöver
im Kreiſe Sternberg zu ſprechen und wird bei
ſeiner Kritik wiederholt durch Heiterkeit von der Nechten
unterbrochen. Hierauf vertagt das Haus die Weiterbera=
tung
auf Montag 1 Uhr. Schluß 5¾ Uhr.
Berlin, 7. März. Heute abend fand hier eine
Huldigungsfahrt des deutſchen Automobil=
verbandes
ſtatt, die der Kaiſer, welcher abends
7 Uhr auf dem Lehrter Bahnhof eintraf, vom Balkon des
Schloſſes entgegennahm. Während eine vor dem Schloſſe
aufgeſtellte Muſikkapelle ſpielte, ſauſten von den Linden
her die Automobile heran, voran ein Motorzweiräder,
dann die Wagen des Ausſchuſſes, des Präſidiums des
Verbandes und der Präſidien der Klubs und darauf eine
lange Reihe von ungefähr 400 Automobilen der Vereine.
Die meiſten Wagen waren mit Blumen geſchmückt, viele
zeigten glänzende Arrangements elektriſcher Glühkörper,
Adler, Kronen u. ſ. w. Alle Wagen führten Magneſium=
fackeln
mit ſich. Die Auffahrt bot ein farbenreiches Bild.
Angekommen vor dem Schloſſe, auf deſſen Balkon neben
dem Kaiſer ſich auch die Kaiſerin, Prins und Prinzeſſin
Heinrich, Prins Joachim und Prinzeſſin Viktoria befanden.
brachte General von Becker ein Hurra auf den Kaiſer und
das kaiſerliche Haus aus, in das die Automobiliſten und
das Publikum begeiſtert einſtimmten. Der Zug umfuhr
dann das Schloß über die Kaiſer Wilhelmsbrücke, Burg=
ſtraße
, Schloßplatz, an dem Kaiſer Wilhelmsdentmal
vorbei und fuhr hierauf wieder die Linden hinauf.
W.B. Verlin. 8. Mürz. Der Berliner Goethe=
bund
veranſtaltete heute mittag in der Philharmonie
eine Verſammlung, die zahlreich beſucht war, auch die
Profeſſoren Mommſen und Menzel waren zugegen.
Sudermann beſprach die Entſcheidung des Oberver=
waltungsgerichts
in der Angelegenheit des Verbotes
Maria von Magala, Nach Vorträgen von Ludwig
Fulda, der Reichstagsabgeordneten Müller=Meiningen
und Heine und von Profeſſor Liſst wurde eine Reſo=
lution
angenommen, in der der Reſolution des
Weimarer Goethebundtages zugeſtimmt, die Theaterzenſur
als eine unwürdige Bevormundung des deutſchen Volkes
verworfen und dem Vorſtand aufgetragen wird, dem
neugewählten Reichstag eine Petition auf reichsgeſetzliche
Abſchafſung der Theaterzenſur zu unterbreiten.
1 München, 7. März. Die Prinzeſſin Luiſe
von Toskana ffrühere Kronprinzeſſin von Sachſen)
reiſt nächſte Woche nach England, um dort ihre
Entbindung abzuwarten. Rechtsanwalt Lachenal oder
einer ſeiner Verwandten begleitet ſie. Die Verbindungen
der Prinzeſſin mit Giron ſind zwar ſeit vier Wochen
unterbrochen, aber ein Verſprechen, andauernd jeder Ver=
bindung
mit Giron zu entſagen, ſcheint die Prinzeſſin
nicht gegeben zu haben.
1 München. 8. März. Im Prozeß Häusler
wurde die Stiftsvorſteherin v. Häusler zu ſechs
Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt
verurteilt.
Dresden, 7. März. Die Blättermeldung, daß der
Kronprinz eine längere Orientreiſe antritt, beſtätigt
ſich nicht. Der Hofmarſchall des Kronprinzen, v. Tümpling.
und die Oberhofmeiſterin der früheren Kronprinzeſſin
Freifrau v. Fritſch. reichten ihre Entlaſſung ein.
Hamburg. 7. März. Ueber den im hieſigen Hafen
liegenden Dampfer Weſtphaliau iſt die Quarantäne
verfügt worden, weill in der Ladung tote Ratten aufge=
funden
worden ſind, deren Verenden nicht auf Rattengift
zurückgeführt werden kann. Die Schauerleute, die bei der
Ladung gearbeitet haben, ſind in dem Tropenhygieniſchen
Inſtitut einer ärztlichen Unterſuchung unterzogen und
ihre Kleidungsſtücke desinfigiert worden. Die=Weſtphalia
iſt iſoliert feſtgemacht und nebſt der Ladung vergangene
Nacht mit Kohlenorydgas desinfiziert worden.
Bremen, 7. März. Reichskanzler Graf Bülow
iſt heute morgen und Staatsminiſter Budde geſtern abend
hier eingetroffen.
1 Bremen, 7. März. Der Kaiſer und der Groß=
herzog
von Oldenburg begaben ſich heute früh,
begleitet von dem Generaldirektor des Norddeutſchen
Lloyd. Dr. Wiegand, und dem Vigepräſidenten Konſul
Achelis auf dem Dampfer Kehrewieder an Bord des
Linienſchiffes Kaiſer Wilhelm II. nach Bremerhaven
und fuhren ohne Aufenthalt nach Vremen weiter. Hier
erfolgte die Ankunft vormittags 11 Uhr. Am Bahnhofe
waren Bürgermeiſter Pauli und Senator Marcus zur
Begrüßung erſchienen. Außer dem Gefolge des Kaiſers
und des Großherzogs waren auch Reichskanzler Graf
Vülow und Eiſenbahnminiſter Budde zugegen. Nach der
allgemeinen Begrüßung und Vorſtellung erfolgte die Ab=
fahrt
nach dem Ratskeller, wo im Senatorenzimmer ein
Frühſtück des Senats ſtattfand. Die Abfahrt vom Rats=
feller
zum Bahnhof erfolgte um 1 Uhr nachmittags.
Der Kaiſer trat ſofort die Rückreiſe nach Verlin an,

[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 9. Mürz 1903.

Rummer 52.

während der Großherzog gegen 2 Uhr nach Oldenburg
zurückreiſte.
- Schwerin (Mecklenburgh. 7. Märg. Die Mecklen=
burger
Nachrichten: veröffentlichen an der Spißze des
Blattes folgende amtliche Mitteilung: Auswär=
tige
und inländiſche Blätter brachten in jüngſter Zeit
Mitteilungen über einen am Schweriner Hof angeblich
beſtehenden Hofſkandal. Die Mitteilungen enthalten
ſchwere Anſchuldigungen und Verdächtigungen eines im
Auslande weilenden Mitgliedes des Großh. Hauſes.
Das Großh. Staatsminiſterium iſt deshalb in
Wahrung der Intereſſen des Großh. Hauſes in Ermitte=
lungen
eingetreten, welche die völlige Unbegründetheit
der Berichte ergaben. (Wir hatten von dieſen Mittei=
lungen
keine Notis genommen, da Beweiſe für die ſchweren
Beſchuldigungen der in Frage kommenden Dame nicht
vorlagen. Daß dieſelben auf amtlichem Wege eine
Widerlegung erfahren, iſt durchaus zu billigen.)
WE. Trier, 8. März. (Tel) Von den Kanzeln
wurde heute verkündigt, daß das bekannte Publikandum
des Biſchofs Korum als nicht geſchehen zu be=
trachten
ſei.
1 Nom, 3. März. Die Frage des Schulerlaſſes
des Trierer Biſchofs Korum iſt gelöſt. Auf die
Vorſtellungen, die Kardinal Kopp im Namen des deutſchen
Kaiſers machte, erklärte ſich der Vatikan bereit, den Biſchof
Korum zur Zurücknahme oder zu Modifigierungen
ſeines Erlaſſes zu beſtimmen.
W. B. Rom, 8. März. Der Papſt erklärte trotz
Bitten des Leibarztes Lapponi, er möge ſich ſchonen,
er befinde ſich wohl und könne ſeine Pflichten nicht ver=
nachläſſigen
und daher die Gläubigen, die aus der Ferne
gekommen ſeien, ihm zu huldigen, nicht länger warten
laſſen. Infolgedeſſen wurden heute mittag im Thron=
ſaale
gegen 5000 Pilger von Deutſchland, Oeſterreich
und Belgien empfangen. Anſprachen wurden nicht ge=
halten
. Die Pilger zogen beim Papſt, der lebhaft be=
grüßt
den Segen erteilte, vorüber. Dem Empfange
wohnten die Kardinäle Erzbiſchof Gruſcha und Fürſt=
biſchof
Kopp bei.
WB. Paris, 8. März. Marie Daurignac iſt heute
Morgen vorläufig freigelaſſen worden.
Kopenhagen, 7. März. Da der 85. Geburts=
tag
des Königs Chriſtian am 8. April in die
ſtarwoche fällt, gedenkt Kaiſer Wilhelm nicht am
Geburtstage ſelbſt dem Könige einen Beſuch abzuſtatten;
dagegen trifft der Kaiſer am 2. April nachmittags in
Kopenhagen ein, um den König zu beſuchen.
V.B. Bukareſt, 8. März. In der Angelegenheit der
bei den Ziehungen der Rententitres begangenen Unregel=
mäßigkeiten
iſt der Geldwechsler Jſaak Haimowiſch
verhaftet worden. Ex wird der Erpreſſung gegenüber
dem betrügeriſchen Beamten Dimitresco beſchuldigt.
WB. Waſhington, 8. März. Präſident Rooſevelt,
ubermittelte Speck v. Sternburg die Antwort auf den
Vorſchlag des deutſchen Kaiſers, die Enthüllung des
Standbildes Friedrichs des Großen bis 1904 zu ver=
ſchieben
. Der Präſident erklärte ſich mit dem Wunſche
einverſtanden und fügte hinzu, es werde 1904, wo der
Bau der Kriegsſchule weiter vorgeſchritten ſei, möglich
ſein, die Zeremonie der Uebergabe mit einer Feierlichkeit
zu begehen, welche der Würde des Geſchenkgebers und
dem Werte des Geſchenkes entſpräche.
Mexiko, 7. März. Geſtern vormittag 10 Uhr hat
ſich ein überaus heftiger Ausbruch des Vulkans
Picde Colima ereignet.
W.B. Alexaudrien, 8. März. Der deutſche Kron=
prins
und Prinz Eitel Friedrich von Preußen,
ſind heute früh um 7 Uhr nach ſtürmiſcher Ueberfahrt an
Bord der Bacht Saphiru hier eingetroffen und am
Landungsplatze von dem Khedive, dem deutſchen General=
konſul
in Kairo, dem hieſigen deutſchen Konſul, ſowie
dem hieſigen Gouverneur empfangen worden. In Be=
gleitung
dieſer Perſönlichkeiten unternahmen die Prinzen
eine Wagenfahrt durch die von zahlreichen Zuſchauern
eingeſäumten Straßen der Stadt nach dem Bahnhofe.
Gegen Mittag wird die Abreiſe zu mehrtägigem Aufent=
halte
nach Kairo erfolgen, von wo aus auch Aſſuan
beſucht werden ſoll.
W.B. Kairo, 8. März. Der deutſche Kronprinz
und Prinz Eitel Friedrich ſind heute nachmittag hier
angekommen und auf dem Bahnhofe vom deutſchen
Generalkonſul und anderen angeſehenen Mitgliedern der
deutſchen Kolonie empfangen worden. Die Prinzen be=
gaben
ſich direkt nach dem Savoyhotel. Sie gedenken
drei Tage lang hier zu bleiben und ſich dann nach Aſſuan
zu begeben.
W.B. Tanger, 8. März. Nach einem beim hieſigen
Gouverneur eingegangenen Vrief vom 27. Februar iſt
der Prätendent mit ungefähr 40 Anhängern bei der
Zerſtörung von Ain=Mediuna entkommen und in das
Senatjagebirge geflüchtet. Am Ende einer am 1. März
auf dem Wege nach dem Niff abgehaltenen Beratung
beleidigte der Prätendent einen der Anführer, welcher ihn
darauf zu Boden ſchlug, indem er ihm vorwarf, er ſei an
allem Unheil, deſſen Opfer die Stämme im Norden ge=
worden
ſeien, ſchuld. Die übrigen Anweſenden halfen
bei der Feſſelung des Prätendenten. Es wurde ein Bote
nach dem fünf Stunden entfernten Lager des Kriegs=
miniſters
geſandt, um die Gefangennahme des Präten=
denten
zu verkünden. Dem Kriegsminiſter wurden Geiſeln
geſtellt, um die Auslieferung des Prätendenten innerhalb
vier Tagen zu verbürgen.
Johannesburg. 6. März. Meuter.) In einer
Konferens von Vertretern der Eiſenbahnen in Transvaal
und der Oranje=Kolonie wurde beſchloſſen, eine große
Eiſenbahnlinie von Natalnach Johannes=
burg
längſt des Wilgefluſſes zu bauen.
Tageskalender.
Ernſt Otto Nodnagel=Abend des Richard Wagner=
Vereins um 8 Uhr im Kaiſerſaal
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheumi.
Konzert um 11 und 6 Uhr im Reſtaurant Kratſch.
Konsert um ¹8 Uhr im ReſtaurantMetropoles.
Hauptverſammlung des Bezirksvereins Johannes=
viertel
; um 8½ Uhr im Frankfurter Hof=
Gemälde=Ausſtellung der Freien Vereinigung
Darmſtädter Künſtler in der Kunſthalle; geöffnet von
10-1 und 2-5 Uhr.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Kaiſer=Panorama im Darmſtädter Hof.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 10. März.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr Runde=
turmſtraße
16.
Brennholz=ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr im Main=
Neckar=Bahnhof EEingang Breite Allee).
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Pfungſtädter Ge=
meindewald
: Zuſammenkunft an der Holzbrücke ( Sand=
ſchollſchneiſeſ
.

Nutz= und Brennhols=Verſteigerung um 10 Uhr
im Traiſaer Gemeindewald.
Holzverſteigerung um 9 Uhr in der Oberförſterei
Meſel; Zuſammenkunft auf dem Schnittpunkt von
Fuchsbau= und Thomashüttenſchneiſe.
Stammholz=Verſteigerung um 10 Uhr im Gaſt=
haus
Zum Adler- zu Groß=Gerau.
Städtiſche Leſe= und Bücherhalle, Louiſenſtr. 20.
Die Leſehalle iſt geöffnet an Wochentagen von
10-2 und von 6-9 Uhr, Sonntags von 11-1 und
von 5-9 Uhr. Bücherausgabe findet ſtatt: Diens=
tags
, Donnerstags und Freitags von 10½ 12½ und
von 7½ 9 Uhr; Samstags von 10½-1½½ und von
6½-9 Uhr.
Familiennachrichten.

No)eRleneNurRennnegernnn,

Die glückliche Geburt einer Tochter be=
ehren
ſich anzuzeigen
(53576

Dr. Ludwig Biehl und Frau
Thekia, geb. Bauor.
London, 5. März 1903.
Royal Palace Hotel, Kenſington W.

NOReRRenRnRnsRReNNN)

Todes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige teilen wir
allen Freunden und Bekannten mit, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſeren
lieben Gatten, Vater, Großvater, Schwieger=
vater
, Bruder und Onkel
(4567
Herrn Georo Bech
Ortsgerichts= und Standesamtsdiener
plötzlich und unerwartet heute abend 6½ Uhr
aus dieſem Leben abzurufen.
Die krauernden Hinkerbliebeneu:
Familie Beck.
Darmſtadt, Bockenheim, Fauerbach v. d. H.,
den 6. März 1903.
Die Beerdigung findet Montag. 9. März.
nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehauſe,
Beſſungerſtraße 33, aus auf dem Beſſunger
Friedhof ſtatt.

Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute morgen ¼7 Uhr entſchlief dem
Herrn nach kurzem, ſchwerem Krankenlager
in noch nicht vollendetem 3. Lebensjahre
unſer innigſtgeliebtes Töchterchen, Schweſter=
chen
, Enkelchen und Nichtchen
(4582
Wrflä D.
Um ſtille Teilnahme bitten
die franernden Hinlerbliebenen:
Eudwig Einkel u. Prau
Elisabeth, geb. Roth.
Darmſtadt, den 8. März 1903.
4 Die Beerdigung findet Dienstag. 10. März.
nachmittags½3 Uhr, vom ſtädtiſchen Kranken=
haus
(Graſenſtraße) aus ſtatt und ſind Kranz=
ſpenden
ꝛc. ꝛc. dorthin zu ſenden.

Todes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige Ver=
wandten
, Freunden und Bekannten die trau=
rige
Mitteilung von dem Ableben unſerer
lieben Mutter, Schwiegermutter, Großmutter
(84581
und Urgroßmutter
Margarete Castritius
geb. Schuchmann.
Darmſtadt=Beſſungen, den 6. März 1903.
Die Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Montag. nachmittags
5 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof vom
Leichenhauſe aus ſtatt.

Krieger=Verein
Durmſtadt.
Godes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſer langjähriges Mitglied
(4553
Herrn Georg Beck
Ortsgerichts= und Standesamtsdiener
aus dieſem Leben abzurufen.
Die Beerdigung findet Montag. 9. März,
nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehaus, Beſſunger=
ſtraße
Nr. 33, aus ſtatt.
Sammlung daſelbſt.
Wir bitten, dem dahingeſchiedenen Feld=
zugskameraden
durch recht zahlreiche Betei=
ligung
die letzte Ehre erweiſen zu wollen.
Der Vorſtand des Kriegervereins
Darmſtadt.

Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute nacht 11½ Uhr entſchlief dem
Herrn nach kurzem, ſchwerem Krankenlager
in noch nicht vollendetem 30. Lebensjahre
meine liebe Frau, unſere teure Mutter,
Tochter, Schwiegertochter, Schweſter und
Schwägerin
(4551
Frau Lili Waitz
geb. Roiſonberg.
Wir bitten um ſtille Teilnahme.
Im Aamen der krauernden Hinlerbliebenen:
Pfarrer Lic. H. Waitz.
Darmſtadt, den 6. März 1903.
Die Beerdigung findet Montag. 9. März,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe, Hein=
heimerſtraße
Nr. 72 aus ſtatt; die Einſeg=
nung
daſelbſt ¼ Stunde vorher.

Todes-Anzeige.
ſtatt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute nacht entſchlief ſanft in Heidelberg
nach langem, ſchwerem Leiden unſer innigſt
geliebter, unvergeßlicher Sohn, Bruder,
Schwager, Onkel und Neffe
(4583
Herr Gustav Strauss
im Alter von 42½ Jahren.
Um ſtille Teilnahme bitten
die kieftrauernden Hinterbliebenen.
Frankfurt a. M., Hamburg, London,
Heidelberg, 5. März 1903.
7 Die Beerdigung fand Sonntag, den 8. März,
nachmittags 3 Uhr, auf dem israelitiſchen
Friedhof in Darmſtadt ſtatt.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teil=
nahme
ſagen herzlichſten Dank
[3588
Familie frohmann.
Darmſtadt, den 7. März 1903.

Druck und Verlag: L. C. Wittichf
Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redattion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.