Darmstädter Tagblatt 1903


12. Februar 1903

[  ][ ]

Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Ml.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mr.
vierteljährlich.

166. Jahrgang.
Verbunden mitWohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
Auſtrierkes Unkerhalbungsbſat.

Snſerate
für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

N 36.

Donnerstag, den 12. Februar.

1903.

B e k a n n t m a ch u n g.
Bekanntlich hat das Reichsgericht in mehreren Entſcheidungen eine Ver=
pflichtung
des Hauseigentümers anerkannt, die Zugänge, Fluren und
Treppen ſeines Hauſes, welche nach ihrer Beſchaffenheit während der Dunkel=
heit
die Paſſanten der Gefahr der Beſchädigung ausſetzen würden, nach Eintritt
der Dunkelheit ſo lange zu beleuchten, als der regelmäſeige Verkehr im
Hauſe ſtattfindet. In zahlreichen Fällen hat ein ſolches Unterlaſſen nicht nur
eine Schadenerſatzforderung ſeitens des Beſchädigten, ſondern auch eine Straf=
verfolgung
wegen fahrläſiger Körperverletzung nach ſich gezogen.
Es dürfte ſich daher für die Hauseigentümer in ihrem eigenen Intereſſe
empfehlen, für genügende Beleuchtung ſelbſt pünktlich beſorgt zu ſein oder die
Fürſorge in dieſer Richtung den von ihnen beſtellten Hausverwaͤltern oder auch
den Inhabern der einzelnen Wohnungen vertragsmäßig aufzuerlegen.
Darmſtadt, den 9. Februar 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
(3056

Brennholz=Verſteigerung.
Montag, den 16. lſd. Mts., vormittags 9 Uhr beginnend,
werden in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5. die fol=
genden
Holzſortimente aus der ſtädtiſchen Tanne öffentlich meiſtbietend verſteigert
und zwaͤr:
1 Am. Birkenrundſcheitholz, 299 50 Rm. Kiefernſcheiter, 63 Rm. Kiefern=
Knüppel, 280 Rm. Kiefern=Reiſigknüppel, 67 Rm. feingeſpaltenes und
89 Rm. grobgeſpaltenes Kiefern=Stockholz.
Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Ganßert, Gräfenhäuſerweg Nr. 37.
wohnhaft.
Darmſtadt, den 6. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
2994
J. V.. Riedlinger.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß, in teilweiſer Abände=
rung
der 88 9 und 14 der für die ſtädtiſche Leſe= und Bücherhalle erlaſſenen
Benutzungsordnung, das Nachſtehende beſtimmt worden iſt:
1) Die Bücherausgabe findet, mit der im Schlußſatz des 8 9 feſtgeſetzten Ein=
ſchränkung
, fernerhin ſtatt:
Dienstags, Donnerstags und Freitags. vormittags von 10¼ bis
12¼ Uhr und abends von 7½ bis 9½ Uhr; Samstags vormittags
von 101 bis 12¼ Uhr und abends von 6¹ bis 9½ Uhr.
2) Der Wechſel eines ausgeliehenen Buches kann fernerhin ſchon am nächſt=
folgenden
Ausleihetag ſtattfinden.
Die vorſtehenden Beſtimmungen treten alsbald in Kraſt.
Darmſtadt, den 5. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. Dr. Gläſſing.
(29934

Lanb=Verſteigerung.
Mittwoch, den 18. Februar
wird in Arheilgen Grücherſche Wirtſchaft), anſchließend an die Holzverſteigerung,
das Streulaub von den nicht verpachteten Wieſen innerhalb und außerhalb
.
des Parks verſteigert.
Darmſtadt, den 11. Februar 1903.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
(3033
van der Hoop.

Fuhrleiſtungen.
Die Fuhrleiſtungen bei der ſtädtiſchen
Waſſerwerksverwaltung für das Ver=!
waltungsjahr 1903,04 ſollen verdungen
werden.
Bedingungen liegen bei der ſtädtiſchen
Waſſerwerksverwaltung, Waldſtraße 19
während der Dienſtſtunden zur Einſicht!
loffen. Auch werden dort die Angebots=
10.
formulare abgegeben.
Angebote ſind bis
Freitag. den 20. Februar 1903,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 2. Februar 1903.
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung
(26908d
Darmſtadt. Erdarbeiten.
Die Ausführung von Erdarbeiten für
das ſtädtiſche Waſſerwerk ſoll verdungen
werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Beding=
ungen
liegen bei der ſtädtiſchen Waſſer=
werksverwaltung
, Waldſtraße 19. wäh=
rend
der Dienſtſtunden zur Einſicht offen.
Auch werden dort die Angebotsformular
abgegeben.
Angebote ſind bis
Samstag, den 21. Februar 1908.
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 2. Februar 1903.
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung
(268500
Darmſtadt. Fuhrleiſtungen.
Die Anfuhr von Kohlen vom
Bahnhof Pfungſtadt nach der Pump=!
ſtation des Waſſerwerks Darmſtadt beiſ
Eſchollbrücken ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Beding=
ungen
liegen bei der ſtädtiſchen Waſſer=
werksverwaltung
, Waldſtr. 19, während
der Dienſtſtunden zur Einſicht offen.
Auch werden dort die Angebotsſcheine
abgegeben.
Angebote ſind bis
Montag. den 23. Februar 1903. Die Lieferung von 100 Doppel=
Waggons Kohlen und 10 Doppel=
Waggons Briketts 200 Zentner für
den ſtädtiſchen Schlachthof pro 19031904
ſoll vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei der unter=
zeichneten
Verwaltung zur Einſicht offen.
Angebote ſind daſelbſt bis zum
20. d. Mts. vormittags 10 Uhr,
einzureichen.
Darmſtadt, am 10. Februar 1903.
Städtiſche Schlachthof=Verwaltung.
(3037
Dr. Garth. vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 2. Februar 1903.
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung
Darmſtadt. (268800 Blüten-
8ienen-Honig
2 kein ausländlsches Produkt
empfiehlt, (2885ido
untsr Carantie der Reinheit
gormaniaProgerie
Earl Steinhäuser,
78 Mühlstrasse 78. gogenüber
dor Hochstrasse. laehuge Holnenin ver unltde.
vom 16. d. M. ab bei den Kaſſenſtellen
in Empfang genommen werden.
Ober=Ramſtadt, 10 Februar 1903.
Großh. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
(3044
Daab.
einer ſeidenen Strickleiter zierlich herabſteigen und wurde ſie wenigſtens der Spannung enthoben. Die
ihr zu Füßen ſinken werde, aber dieſe Stille und l Türen wurden geöffnet und geſchloſſen, das Fenſter
Regungsloſigkeit, dieſe undurchdringlichen drei Fenſter klirrte; Gervais war offenbar nach Hauſe gekommen.
mit den weißen Vorhängen, die wie blinde Augen Dann trat wieder tiefe Stille ein, - war es der
ins Weite ſtarrten, das war doch ärgerlich. Es l einzige Zweck ſeines Erſcheinens, ſeine Wohnung zu fröſtelte ſie ordentlich bei dem Anblick, und von un= lüften und dann wieder zu gehen? Was konnte er
klarer Traurigkeit bedrückt, trat ſie gedankenvoll ins nur treiben? War er denn noch oben? Stand er etwa
Nachdem ſich ihr Vater verabſchiedet hatte, um hatte große Luſt, hinaus zu gehen, aber der Rut ſehlte nach dem Bourbonpalaſt zu gehen, ſtand es ihr frei, ihr. Nun rief ſie ihre alte Dienerin herein.
über ihren neuen Hausgenoſſen nachzugrübeln, ohne
daß jemand ſie der Zerſtreutheit zeihen würde. Das lich iſt der neue Mieter jetzt zu Hauſe . vielleicht
Mißtrauen, das durch das ſeltſame Zuſammentreffen l ſieht er ſich ſogar den Garten an. Das iſt recht un=
der
Begegnung in Toulon und dieſes Einzugs in ihr ſ angenehm für mich . .. ſonſt bin ich ſo gern drin
Haus erweckt worden war, ſetzte ſich immer hart= ſpazieren gegangen Roſalie, ich habe oben gehen hören, wahrſchein=

Die Tochter des Abgeordneten.
Von Georges Ohuek. Machdruck verboten)
9
Autoriſierte Ueberſetzung a. d. Franzöſiſchen von Emmy Becher.
Fünftes Kapitel.
Nachdem Fräulein Courcier vom Einzug des
neien Mieters gehört hatte, fühlte ſie tags darauf
gleich nach dem Ankleiden das Bedürfnis, Luft zu
ſchöpfen und einem friſch angeſetzten Aſternbeet be=
ſondere
Pflege angedeihen zu laſſen. Ihr Vater, der
in ſeinem Arbeitszimmer frühſtückte, war um dieſe
Zeit ganz in ſeine Zeitungen verſunken und hatte
keinen Gedanken für ſie. Sicher, nicht beobachtet zu
werden, heftete ſie, anſcheinend zufällig, forſchende
Blicke auf die Fenſter des Zwiſchengeſchoſſes. Nichts
Harmloſeres, Unſchuldigeres, als dieſer Anblickl
Blendend weiße, einfache Mullvorhänge hingen hinter
den Scheiben; nichts rührte ſich im Innern. Um
dieſe Stunde öffnete Heinrich j weit von hier die
Morgenpoſt für den Vater, und Fräulein Courcier
konnte ſeine Kreugſtöcke ſtudieren, ohne die geringſte
Gefahr, als Spion ertappt und verdächtigt zu werden.
Daß ſie nichts entdeckte, war eine Enttäuſchung
und bereitete ihr ſogar einigen Verdruß. Sie hatte
nicht gerade erwartet, daß die Fenſterflügel wie im
Märchen aufſpringen würden und der Prinz auf

Haus zurück.
näckiger feſt. Weshalb Heinrich dieſe Wohnung ge=
wählt
hatte, war ihr überhaupt nicht mehr fraglich,
ſie war aber weit entfernt, ſich dieſer Unternehmungs=
luſt
zu freuen, ſie erſchien ihr im Gegenteil verletzend
und verdächtig. Was maßte ſich denn dieſer junge
Mann an und was für Pläne konnte er im Schild,
führen?
Den ganzen Tag über empfand ſie eine gewiſſe
Beängſtigung und lauſchte angeſtrengt, ob nicht
Schritte über ihr, das Rücken eines Stuhls, irgend
ein Geräuſch die Anweſenheit des geheimnisvollen
Hausgenoſſen verrieten. Endlich gegen vier Uhr

nur am Fenſter, um den Garten zu überwachen? Sie
Ja, was geht denn Dich das an, Kind, und wie
kann Dir das unangenehm ſein? Die andern Leute
im Haus ſind auch oft am Fenſter und Du haſt Dir
nie was draus gemacht. Sie können's alle ſehen,
wenn Du an Deinen Blumen biſt..
Ja, aber ſie ſind weiter wegl Tu mir den Ge=
fallen
und ſieh einmal nach, ob der Herr noch da iſt.
Die alte Roſalie machte die Türe nach der
Terraſſe auf, ging die paar Stufen hinunter und noch
einige Schritte in den Garten hinein. Dann drehte
ſie ſich um, ſah hinauf und rief mit ſchallender
Stimme: Gilberte, Du kannſt kommen, es iſt niemand dal

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Februar 1903.

Nummer 30.

Nutz= und Brennholz=Verſteigerung.
Dienstag, den 17. d. Mts., vormittags 9 Uhr beginnend,
werden in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz 5, nachſtehende
Holzſortimente aus dem ſtädtiſchen Oberwald öffentlich meiſtbietend verſteiger=
und zwar:
1) Aus den Diſtrikten Kühlache, Scheftheimer= und Holzſchlag:
5 Fichtenſtämmchen von zuſammen
1.91 cbm Inhalt,
157 Fichten=Derbſtangen von zuſammen
523
90 Fichten=Reisſtangen
125
2) aus den Diſtrikten Scheftheimerſchlag und Holzſchlag:
Buchen Birken Eichen Nadelholz Erlen
Scheiter
324 Rm. 4 Rm. 33 Nm. 14 Rm. 4 Rm.
Knüppel,
70
4

Reiſigknüppel
230
53

10
Stöcke, klein geſpalten 148
28
8
Kaufliebhaber werden erſucht, das Holz vor der Verſteigerung einzuſehen.
Das Brennholz gelangt bis Abz. Nr. 650 zum Ausgebot.

Darmſtadt, 7. Februar 1963.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.

J. B.: Jaeger, Beigeordneter.
(29950
Stammholz-Verſteigerung.
Montag, den 16. und Dienstag, den 17. ds. Mts., jedesmal
vormittags 9½ Uhr anfangend,
ſollen im Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertann, 540 Kiefern=
ſtämme
von 18-48 Ctm. Durchmeſſer und 5-16 Meter Länge an Ort und
Stelle öffentlich verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt an beiden Tagen am Hotel Waldfriede.
Eberſtadt, den 10. Februar 1903.
(3043dk
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.

Brennholz=Verſteigerung.

Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag, den 12. Februar, nachmittags 3 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete im Gaſthaus zur Roſenhöhe=, Ecke Mühl= und
Rundeturmſtraße, nachverzeichnete Pfänder gegen Barzahlung, als:
Kleiderſchränke, Vertikow, Divan und Seſſel, Tiſche, Spiegel, Regulator,
Schreibtiſche, Kommoden, Küchenmöbel, 1 Ofenſchirm, 1 Jagdflinte,
Meyers Lexikon, 1 Partie Gold= und Silberfranſen, Nähmaſchinen,
3 Fahrräder (neu), ſowie 1 Pferd.
Darmſtadt, den 11. Februar 1963.
(3038
Thaüre,
Großh. Gerichtsvollzieher - Bleichſtr. 9.
Vekannkmachung.
Die Stelle des Glöckuers der Stadtkirche, mit der ein Gehalt von
600 Mk. jährlich und der Bezug der feſtgeſetzten Gebühren für das Geläute bei
Beerdigungen vorbunden iſt, ſoll vom 1. April d. J. ab beſetzt werden. Meldungen
ſind ſchriftlich, unter Beifügung von Lebenslauf und Zeugnisabſchriften, bis
längſtens 20. d. Mts. an das Pfarramt der ev. Stadtgemeinde zu richten.
Perſönliche Vorſtellung findet nur auf beſondere Einladung desſelben ſtatt.
Darmſtadt, 10. Februar 1903.
(3054ms
Das Pfarramt der ev. Stadtgemeinde.
AAURRUUESURGUI
In dem Konkurs der Firma Gebr. Elum, Kirch=
ſtraße
19, kommen dieſe Woche
Cfl. 200 Herren=Anzüge,
darunter hochfeine, moderne Sachen, bedeutend unter Preis
zum Verkauf.
Der Honkursverwalter.

Vienstag, den 17. Februar l. J. vormittags 10 Ahr aufangend,
ſollen auf dem Rathaus dahier aus dem Roßdörfer Gemeindewald, Diſtrikt;
Mark, Abteilung Hardeck, das Langholz und am Zimmerweg das Wellenholz
und zwar:
Eiche.
Birke.
Nadel. Erle.
8
Scheiter Rm.:
219
5
3
Knüppel
86
Wellen Stück: 1020 Buche, 2430 Eiche
verſteigert werden.
Roßdorf, den 10. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Noßdorf.
Müller.
(3046dk

Stammholz=Verſteigerung.
In der Weſtendhalle- an der Bahnſtation Langen (Heſſen) werden
Freitag, den 20. Februar d. J., von Vormittags 10 Uhr
beginnend, verſteigert:
62 Eichen - 58 Fm.; 62 Kiefern -58 Fm.; 16 Fichten - 4 Fm.;
88 Eſchen 30 Fm.; 17 Ulmen 22 Fm.; 24 Buchen -18 Fm.;
7 Hainbuchen -3 Fm.; ſowie 7 Linden - Fm.
Das Holz, faſt durchweg erſtklaſſige Ware, lagert 1- 4 Em von Bahnſtationen
und wird auf Wunſch durch die betr. Forſtwarte vorgezeigt.
Gedruckte Stammholzverzeichniſſe werden Intereſſenten, ſoweit nicht bereits
übermittelt, auf Anfordern von unterzeichneter Behörde koſtenlos zugeſandt.
Mörfelden, den 7. Februar 1903.
Großh. Heſſ. Oberförſterei Mörfelden.
Bonhard.
(3047

Stammholz zum Schneiden
kann jederzeit angefahren werden.
(596a
Wieſenmühlen
Eberſtadt.
W. Hildebrand HH.

(2778ids
in den Räumen der Hunsthalle.
Geöfnet täglich von 10-1 und 2-5 Uhr.

OOOObOOOOObOOD.
AEASUU UAUGUI-
IV. Ausstehlumg.

C9. Reichard.

(3040

AneStSehier.

NLue

Eigene Einfuhr von A.Luntz Sel. Nue. Vgl.GoossheezI hoflieft.

CTLLLLALLUk

Stets geuesie Fagte von Ah. 250bis Sut.das Fund

Packungen von
50 Gramm netto Inhalt
an käuflich
in Durmstadt,
bei:

C. Watzinger, Hofl, Wilhelminenstr. 11, A. Arheilger, Waldstr. 11a,
Ad. Gärtner, Pallaswiesenstr. 34. Ed. Kanz Wttw., Grafenstr.
Heh. Müller, Irenestr., Georg Petry, Rossaörferstr. 52. Frx.
Thüsing, Bcke Liebig. u. Kahlertstr.
(209212

Bſtl Bſtl machte das junge Mädchen, das rot
vor Aerger auf die Terraſſe geeilt war. Wenn man
auch nicht herausſieht, kann man Dich doch hören
Was nur in Dich gefahren iſt, Kind? brummte
die alte Magd, der dieſe Vorſichtsmaßregeln ganz un=
verſtändlich
waren. Was haſt Du nur?
Nichtsl warf das junge Mädchen gereizt hin.
Roſalie kehrte ins Haus zurück, während Gilberte
auf den ſchmalen Gartenwegen, die ſchon mit herbſt=
lichem
Laub bedeckt waren, auf und ab zu gehen
begann.
Hinter ſeinem Vorhang, den er ſehr geſchickt
hielt, um ungeſehen beobachten zu können, ſtand
Heinrich auf der Lauer und war Augen= wie Ohren=
zeuge
des kleinen Auftritts geweſen. Gilberte- hatte
die alte Dienerin ſie genannt - wie merkwürdig,
daß er dieſen Namen nicht erraten hatte. Gilberte!
Sie konnte ja gar nicht anders heißenl Ein wenig
kokett, ein wenig romantiſch angehaucht, ſtellte dieſer
Name die unbewußte und doch ſo ſtolze Anmut ihres
Weſens, den gleichzeitig ſo harmloſen und ſo künſt=
leriſch
vollendeten Reiz des Mädchens dar, das ſo
1
raſch und ſo unwiderſtehlich Herrſchaft über ihn ge=
wonnen
hatte. In ſeiner Unkenntnis hatte es ihm
Freude gemacht, ſie Syringe zu taufen, jetzt empfand
er es als Wonne, ihren wirklichen Namen wieder=
1
holen zu können, den Namen, unter dem ſie lebte,
liebte und geliebt ward. Die Vorſicht und Unruhe
des jungen Mädchens bewieſen ihm zur Genüge, daß
ſie von ſeiner Gegenwart unterrichtet war, ſich mit
ihm beſchäftigte, daß er ihr nicht gleichgültig war.

Sein Gewiſſen lehnte ſich indes dagegen auf,
den Frieden des jungen Gemüts zu ſtören, und er
beſchloß, ſich ihr nicht zu zeigen, die Freiheit ihrer
gewohnten Bewegungen zu achten, ſie in ihren täg=
lichen
Beſchäftigungen und beſcheidenen Freuden nicht
zu beengen. Hinter ſeinem Vorhang verſteckt, ver=
ſchlang
er ſie faſt mit den Augen, blieb aber, ſo wild
ſein Herz auch pochte, unbeweglich, lautlos, unſichtbar.
Es war eine unbeſchreibliche Wonne für ihn, ſie in
den ſchmalen Wegen hin und her gehen, ihren ſchlanken
Fuß die welken Blätter beiſeite ſchieben zu ſehen.
Auch ihr Unbehagen nahm er wohl wahr; er be=
obachtete
die ſcheuen, und doch wieder neugierigen
Blicke, die von Zeit zu Zeit flüchtig ſeine Fenſter
ſtreiften er fühlte beinah, wie ſie vor Ungeduld
bebte. Sie wollte unbekümmert, gleichgültig, unbe=
fangen
erſcheinen, ſie ſchlenderte läſſig umher, aber
28 regte ſie unglaublich auf, nicht ſicher zu wiſſen,
ob ſie unterm Bann ſeines Blickes ſtehe oder nicht.
Hätte ſie feſtſtellen können, ob er da ſei, vielleicht daß
er ganz gleichgültig oben ſtehe und ſich nicht einfallen
laſſe, ſie zu beobachten, ſie würde eine große Er=
leichterung
, halb ein Gefühl der Sicherheit, aber auch
halb der Enttäuſchung empfunden haben. Ueber eine
Stunde wanderte ſie ruhelos, ihres Tuns faſt un=
bewußt
, ſo umher, dann brach die Dämmerung herein
und ſie trat verſtimmt, bedrückt ins Zimmer. Un=
mittelbar
darauf hörte ſie über ſich einen leiſen
Schritt, eine Tür ward zugemacht, abgeſchloſſen,
dann war alles ſtill. Gervais hatte ſeinen Wacht=

poſten verlaſſen, weil nichts mehr zu beobachten war;
jetzt verließ er auch das Haus.
Courcier kam nach einer ſtürmiſchen Kammer=
ſitzung
befriedigter als ſonſt heim. Jacquinots Ver=
ſuch
, ein Kabinett zu bilden, war geſcheitert, und da
er ſich doch nicht mit ihm in die Höhe ſchwingen
konnte, ſah ihn der einſtige Freund nicht ungern
ſtürzen. Die Niederlage brachte ſie einander näher.
Der arme Kerll ſagte er zu ſeiner Tochter. Nicht
einmal zwölf Republikaner hat er unter einen Hut
bringen können, dieſer Jacquinot! Sobald ſie ver=
ſammelt
waren, hat jeden ein Grauen vor dem andern
erfaßt! Ohne Zweifel wird jetzt Barouillet die Sache
zum Abſchluß bringen müſſen, und der hat wirklich
das Zeug dazu.. es würde mich gar nicht wundern,
wenn er bei mir anklopfte.. es gibt ja auch Fach=
miniſter
bei denen das Redenhalten weniger in die
Wagſchale fällt.. und dann
Aber Du ſprichſt doch ſo gut, Papal Wenn Du
hier mit Deinen Freunden
Ja, gewißl Hier in kleinem Kreis, wenn ich
nicht unterbrochen werde; aber verliere ich einmal
den Faden, dann hat's der Teufel geſehen.. Im
Interpellieren bin ich ſtark, denn die Regierung läßt
einen ausreden, und dann handelt es ſich dabei um
den Angriff, und darin bin ich groß. Aber Ent=
gegnen
mitten unter Zwiſchenrufen, Geziſchel, Geſchrei
da verwirr ich mich . . dann iſt alles verloren
. ach, das iſt mein Verhängnisl Aber ich werd's
zwingen, ich werde meine Nerven ſtählen und die
Zukunft wird mir gehören. Fortſ. folgt.)

[ ][  ][ ]

Rummer 36.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Februar 1903.

Selte J.

AAEmumsterbröm im Wlaschem
nach Pilsener und Münchener Brauart.

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enſpſiehlt
G.DIEEEnBaeh
Danuisravr,"
und dessen-
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Verkauſsstellen.

[2824
Hurcia.
sidk
Ghul=Grangon,
ſeinste Harke,
per Stück 10 Pfo.
per Dtzd. M. 110.
Heinrich Röhrich,
Juh.: Jacob Lorenz,
Sandſtr. 10 an der kath. Kirche.

Frühkartofkel
Präsidonk lrügorr

Dioso Nonzüchtung ist durehbe-
ruchtune
und jahrelange Küitur
zu einer Volikommenheit heraus-
gebildet
. dassio als ſeindte söide.
Fartoffel undrreichk daseehr.
Bis ist nicht anein die Frune-
gte
bis jotzt auer existierenden
Fruviarkokein, Coniorn auch
dis- Mohiscumeckendste und
widerstsndsridigste und dsshalb
für jeden Gärtner und Landwirt:
auch UhrerxollogaaienEriräes
weßen zum znbau böchet wert-
voſ
Nach dem übereinstimmenden
Vrtsile meiner Tüehter brachts
Président Krüger dis höchaten Er.
träge. Cs wuräsr -. B. von 10 Pfaͤ.
Anssäxt 3 tr. esomist.
Pieser Vorzüge wegen wird vio
sich niurrer Tiit ab den erten.
Piatz eller Tartoffaln stellen uns
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Welt. erſter Bautechniker übernimm
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unter L 81 an die Exped. (2371odos

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Februar 1903.

Rummer 36.

Eroapelt-Auszug.

Umsatz Abschreibungen Reingewinn 1897 Mk. 309 238.45 ME. 52 497 ME. 9= 15280 1898 335 125.96 54 465.10 97 6387 1899 317735.23 5669370 81 139.91 1900
. 24574337 39562.92 65 99198 (10 Monate) Die Aktiengesollschaft alsdann: 1901 Mk. 63326188 93378.30 91 16284 [14 Monate) und 1902 66907039 8430643 13303236

Aléiengeselsehait.
Die Bayriache Hartstein-Andustrie, Aktiengesellachaſt wurde
durch notarielle Verhandlung am 16. Januar 1901 auk unbeschränkte Dauer
errichtet.
Der Sit der Gesollschaft ist Würaburg, ihre Botriobe befinden sich zu
Bischofshoim v. d. Rhön und Voccavind in Untorfranken.
Das Grundkapital beträgt M. 1000000
eingeteilt in 1000 Inhaber-Aktien zu je N. 1000.
Vorstand der Aktiongesellschaft ist zur leit Herr Karl Weber in Würzburg.
Die derzeitigen Anfsichtsratsmitgliedor sind die Herren: M. Abel, Bankier,
Vorsitaender in Verlin; B. Dotterweich, Bankvorstand in Bamberg, stellv. Vor-
sitzender
; Karl Breitwieser, Kaufmann, Ober-Ramstadt; Louis Broitwieser, Diroktor
der Odenwälder Hartstein Industrie A.-G. zu Ober-Ramstadt, Ladwig Russ, Bentier!
in Berlin.
Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.
Die Dividenden sind bei der Gesellschaftskasse, der Bayerischon Bank
Lwoigniederlassung in Bamberg und dem Bankhausc Abel & Co. in Berlim
zahlbar. Dasclbst erkolgt auch die Ausgabe neuer Dividendenbogen, die Hinter-
legung
der Aktien zur Genoralvorsammlung, sowie die Ausübung etwaiger
Bezugsrechte kostenkrei für die Aktionüre.
Jur Brreichung dos Zweckes der Gesellschaft hat bei deren Gründung
Herr Karl Wober das von ihm als alleinigem Inhaber unter der Virma Basalt-
werk
Bischofsheim v. d. Röhné seit 1889 betriebene Handels- und Stoinbruch-
Anlagen-Geschäft in Bischofsheim und das von demselben im Jahre 1900 neu
aufgeführte Basaltverk zu Voccawind nebst allen Aktiven, die Aussenstände
ausgenommen, sowie sämtlichen Rechten aus Pachtverträgen, Ausbeuteberech-
tigungen
und Vorräten, alles nach dem Status vom 1. Norember 1900, von
welchem Tage ab der Betrieb als für Rechnung der Gesellschaft goführt galt,
als eine auf das Grundkapital anzurechnende Vinlage eingebracht und gogen
diese -Einlage kür Bischofsheim Stück 350, kür Voccawind Stück 500 als voll-
gezahlt
geltende Aktien erhalten; die restlichen N. 150000 des Grundkapitals
wurden in bar gegeben.
Die beiden Werke, von denen Bischofshoim im nördlichen, Voccawind im
nordöstlichen Teile Unterfrankens in Bayern gelegen ist, haben durch Noben-
bahnen
Anschluss an die Hauptlinien nach Würzburg, bean. Bamberg und
somit direkte Eisenbahnverbindung mit Süddeutschland, dem Absatzgebiete der
Gesellschaft. Dieselben sind mit den modernston Binrichtungen versehen und
wurden von der Gesellschaft in vollem Betriebe übernommen.
Das Basalinerk Bischofsheim v. d. Röhn brachte in den letaten 4 Jahren
vor Errichtung der Aktiengesellschaft folgende Resultate:

Wie Restbestimde
meines Warenlagers als:

h.

nur bessere Sachen

müſſen bis zum 20. Februar vollſtündig geräumt ſein
und werden zu ſpottbilligen Preiſen abgegeben.
SGAUI GGUU,

Tannusſtraße 20 I.

(2911a

Dum Kbhron, A640, ArUhi Ghio
Rheiniſche Zrannkohlen-Briketts.
Maria=Driketts.
nicht rußend, ſparſamſter und vorzüglichſter Brand für Porzellau=Oeſen, em=
pfiehlt
in jedem Quantum zu billigſten Tagespreiſen
(470a
Leorg Säneider
Vertreter der Vereinigungs=Geſellſchaft in Kohlſcheid.

Dieselbe hat kür das erste Geschäktsjahr, welches den Betrieb vom
1. November 1900 bis zu letaterem Lage, alse einen Leitraum von 14 Monaten!
umkasste, eine Dividende von 7½ pCt. gezahlt; für das soeben beendete zweite,
Geschäftsjahr wird der demnächstigen Generalversammlung eine solche von
10 pCt. in Vorschlag gebracht werden. Die vorgenommenen Vergrisserungen
und Verbesserungen der übernommenen Vabrikaulagen haben sich als praktisch
und nützlich durchaus bewährt.
Die Aussichten kür das laufende Jahr glauben wir dahor ebenkalls als
günstige bezeichnen zu dürfen.
Würzburg, den 15. Januar 1903.
Bayrische Hartstein-mdustrie,
Aktiongesellschakt.
Der Vorstand:
Karl Weher.
Es sind auk unseren Autrag
mOm. HIT.IOOOOOD.-AITtiem
No. 1-1000
der Bayorischon Hartstoin-Industrio, Aktiongesollschaſt
Eum Handel und zur Notierung an der Berliner Börse zugelassen worden,
welche wir unter nachstehenden Bedingungen zur Leichnung auflogen:
1. Die Leichnung findet am
Montay, den l6. Februar l903
in Berlin an unserer Hasse, Kanonierstrasse 17520.
bei Herren S. Kaufmann & Co., Unter den Linden 16,

Bamberg bei der Bayorischen Bank, Zwoigniederlassung in Bamberg,
Wiesbaden bei der Berliner Bankkommandite Lackner & Co.,
während der üblichen Geschäftsstunden statt. Der frühere Schluss der Leichnung
ist vorbehalten.
2. Der Loichnungsprois ist auk 132½⁄ zuaüglich Stückeinsen vom
1. Januar er. bis zum 1bnahmetage festgesetat.
3. Die Luteilung, welche unserem Brmessen überlassen bleibt, erkolgt bald-
tunlichst
nach Schluss der Leichnung unter brieflicher Benachrichtigung an
die Leichner.
4. Bei der Reichnung ist eine Kaution von 100, des Nominalbetrages
dor gereichneten Aktien in Bar oder kurshabenden Wertpapieren zu hinterlegen.
5. Die Abnahme der zugeteilten Stücke hat gegen Barzahlung am Samstag,
don 21. cr. zu orkolgen.
Statuten, ausführliche Prospekte und Geschäftsberichte sind bei den
(3039
Leichnungsstellen erhältlich.
BERLIN, den 9. Fobruar 1908.
Awel &a C0.

Pfund von 80 PH.

naturell geröſtel,
W bis zu den feinſten Forten.
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Ecke Liebig= und Landwehrſtraße.
Helephon 1154.
(731
NW. Ich mache beſonders darauf aufmerkſam, daß meine Kaffees
ſtets friſch geröſtet und von bekannt guter Qualität ſind.
Münchner Löwenhof, Reckarſtraße 4.

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Heute Donnerstag und morgen Freitag
EEScATAPOMd.
Salm=Mayonnalse - hecht 2 Aander a Rabeljau 2 Sehellkisch.
A. Diensthach.

IoO,
vaooooO,

11

Vielſeitiger Anregung folgend, haben die Vorſtände beſchloſſen, den
Mitgliedern beider Vereine zu geſtatten, zu dem am 14. Februar d. J.
im Saalbau' ſtattfindenden
Durbar Em Delhſé
auch ortsanſäſſige Gäſte einzuführen. Solche ſind in die bei Herrn
Hofuhrmacher Karp, Ludwigſtraße 20, und im Eintrachtslokale; auf=
liegenden
Liſten einzutragen und können dort die Eintrittskarten gegen
Entrichtung von 3 Mk. für die Perſon am Samstag nachmittag in Em=
pfang
genommen werden.
Für die Teilnehmer am Festzug findet Freitag, den 13. d. M.
(3031
8¼ Uhr abends, Hauptprobe im Saalbau- ſtatt.
Die Vergnügungs=Rommission.

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unter 6=jähriger Garantie billig ab=
(1766dd
gegeben.
Teilzahlungen geſtattet.
Nieder=Ramſtädterſtraße 1. 2. St.

[ ][  ][ ]

I. Beilage zum Darmſtädter Taghlatt.

N6 36.

Donnerstag, den 12. Februar.

1903.

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[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Februar 1903.

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Rheinsalm, Austorn,
Hummer,
Wosorsalm,
Vorollon,
Hormegersalm,
Hochto,
Stoinhutt. harpfen,
Seonungen,. Sehloien,
Lachsforollen, dalo,
Brosom.
Rotuungon,
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nächſten Donnerstag, den 12. Februar, abends 8 Uhr,
im Saale des Hozartveroins, Schulſtraße 8.
von Herrn Dekan Frost in Winnweiler (heinbayern) über
den Zuſammeuſchluß der deutſchen evangeliſchen Landeskirchens.
Nach dem Vortrage ſoll im gleichen Saale eine öffentliche Beſprechung
über den Gegenſtand des Vortrags ſtattfinden, wozu hiermit beſonders ein=
geladen
wird.
(2955md
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Donnerstag, den 12. Februar,
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Nummer 36.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstng, den 12. Februar 1903.

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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Februar 1903.

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[ ][  ][ ]

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2.½

N6 36.

Donnerstag, den 12. Februar.

1903.

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Durch die Erfindung der Ray-
Joife, welche bekanntlich nach deut=
chem
Reichsvatent aus Hühnerei
vereitet wird, hat das ſeit langem be=
ſtehende
Bedürfnis, eine wirklich neutrale
Seife zu erhalten, zum erſtenmale Be=
friedigung
gefunden. Die Wirkung,
z welche Ray-Seiſe durch ihre eigenartige
Zuſammenſetzung ausübt, iſt über=
raſchend
. Schon nach kurzem Gebrauche
wird die Haut roſig weiß und ſammet=
(308311
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1880u

(ao57di

Nur echt; Nenn in Orisinsipackune.

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Ueber den Schluß der Reichstags=
Tagung
brachten einige Blätter kürzlich die Nachricht, dieſer
ſei ſchon vor Oſtern, d. h. alſo, da am 5. April die
Karwoche anhebt, bis Anfang April zu erwarten.
Demgegenüber beſteht, wie eine parlamentariſche Kor=
reſpondenz
ſchreibt, in ausſchlaggebenden Parteien
die feſte Zuverſicht, daß der Reichstag ſein natür=
liches
Ende erſt Anfang oder Mitte Mai finden
werde - am 21. Mai iſt Himmelfahrtstag - alſo
etwa zum Freitag, den 15. Mai. Die Krankenkaſſen=
Novelle werde, ſo meint man, ſich ebenſo wenig
kurzer Hand erledigen laſſen, wie der Entwurf über
die kaufmänniſchen Schiedsgerichte ſicher auf den
Widerſtand der Vertreter der Intereſſenten ſtoßen
würde. Zudem ſind die Anträge auf Verbeſſe=
rung
der Geſchäftsordnung. wie ſie ins=
beſondere
in Zentrumskreiſen gewünſcht und wohl
auch vorbereitet werden, zur Zeit noch nicht einmal
eingebracht, geſchweige denn, daß ihre raſche Erledi=
gung
in Ausſicht ſtünde. Als Anträge zur Geſchäfts=
ordnung
würden ſie nach dem geſchaffenen Präzedenz
wieder eine Vorzugsbehandlung vor den anderen
Initiativanträgen an einem Nichtſchwerinstage bean=
ſpruchen
. Der Wortlaut der Anträge dürfte noch
nicht feſtſtehen, doch dürften ſie ſich auf die Feſtſtel=
lung
der Beſchlußfähigkeit, die namentlichen Abſtim=
mungen
und überhaupt auf die 88 49 ( Amende=
ments
, Anträge auf motivierte Tagesordnung) und
53 (Antrag auf Vertagung, auf Schluß, Antrag auf
einfache Tagesordnung) u. ſ. w. beziehen. Es ſcheint
auch, als ob man die Beſchränkung der Rededauer
zur Geſchäftsordnung auf 5 Minuten mildern oder
doch mit Maßnahmen umgeben will, die u. a. eine
längere Dauer zulaſſen. Vor Abſchluß der Etats=
beratung
dürfte diejer letzte Verſuch ſchwerlich ge=
macht
werden.

Deutſches Reich.
Von der Zentrumspartei wurde zum
Etat des Reichsamts des Innern ein Antrag einge=
bracht
, in die Gewerbeordnung eine Beſtimmung auf=
zunehmen
, nach der für die derſelben unterſtellten
Betriebe die regelmäßige Maximalarbeitszeit zehn
Stunden beträgt.
Der Geſchäftsausſchuß des deutſchen
Aerztevereinsbundes beruſt den deutſchen
Aerztetag zu einer außerordentlichen Tagung auf den
7. März nach Berlin ein. Die Veranlaſſung gibt
die jetzt dem Bundesrat vorliegende Novelle zum
Krankenverſicherungsgeſetz, insbeſondere
der Umſtand, daß in der Novelle keine der ärzt=
lichen
Forderungen berückſichtigt worden iſt. Es ſoll
auf der außerordentlichen Tagung des Aerztevereins=
bundes
noch einmal feſtgeſtellt werden, was nach der
Anſchauung der Aerzte an dem jetzigen Krankenver=
ſicherungsgeſetze
zu ändern iſt. Auch wird ſich die
Tagung vorausſichtlich zu einer Einſpruchsverſamm=
lung
dagegen geſtalten, daß die verbündeten Regie=
rungen
die Wünſche und Anregungen der Aerzte
ganz außer acht gelaſſen haben. Im Auftrage des
Geſchäftsausſchuſſes des deutſchen Aerztevereinsbundes
iſt eine Denkſchrift über die Stellung der Aerzte bei
den Krankenkaſſen dem Bundesrat und Reichstag
übermittelt worden.
Laut Poſener Tageblatts verhandelt die
preußiſche Staatsregierung wegen Anſtellung deut=
ſcher
katholiſcher Wandergeiſtlichen auf Staatskoſten
zur Paſtoriſierung der deutſchen Katholiken!
in polniſchen Gemeinden der Oſtmark
mit der Kirchenbehörde.
- Die Württembergiſche Kammer,
hat mit 53 gegen 26 Stimmen den Kommiſſions=
antrag
angenommen, nach dem die Leitung des
Religionsunterrichts in den Volksſchulen und
Lehrerbildungsanſtalten unbeſchadet des ſtaatlichen
Oberaufſichtsrechtes den Oberkirchenbehörden zukommen
ſoll. Die Volksſchulnovelle ſoll am 1. Oktober in
Kraft treten.
Ausland.
Nach längerer Debatte überwies das öſter=
reichiſche
Abgeordnetenhaus die Konverſions=
vorlage
dem Budgetausſchuſſe. Im Laufe der
Debatte betonte der Finanzminiſter, er beabſichtige
nicht, die Konverſion unter Bedingungen ins Werk
zu ſetzen, bei welchen eine völlige Umwälzung im
Beſitzſtande aus Titres oder in den Einkommensver=
hältniſſen
der Titresbeſitzer zu erwarten ſei. Bezüg=
lich
des Verhältniſſes zu Ungarn in der Frage der
Konverſion kann er, der Miniſter, verſichern, daß
die techniſche Trennung zwiſchen dem unmittelbar
zur Konverſion beſtimmten Teile der einheitlichen
Staatsſchuld und dem Reſte in leichter Weiſe ſtatt=
finden
könne. Faſt alle Redner, welche ſich an der
Debatte beteiligten, traten dafür ein, daß die Er=
ſparniſſe
aus der Konverſion für eine Beſſerung der
Gemeindefinanzen und für wirtſchaftliche und kultu=
relle
Bedürfniſſe verwendet werden. Nächſte Sitzung
Donnerstag.
Der franzüſiſche Senat ſetzte die Beratung
des Geſetzentwurſes über die zweijährige Dienſt=
zeit
fort und beriet Artikel 31, welcher den Grund=
ſatz
der zweijährigen Dienſtzeit im ſtehenden Heere
feſtſtellt. Graf de Freveneue beantragt Vertagung,
bis die Frage der Kapitulationen geregelt ſei. Der
Antrag wird mit 211 gegen 61 Stimmen verworfen.
Vicomte de Montfort beantragt, in dem Geſeßze die
Worte dreijährigen Dienſt; aufrecht zu erhalten und
dabei den Grundjatz der zweijährigen Dienſtzeit da=

durch herzuſtellen, daß man je nach der Zahl der
Kapitulanten Leute nach zweijähriger Dienſtzeit ent=
läßt
. Der Antrag wird von der Regierung be=
kämpft
und ſchließlich mit 210 gegen 66 Stimmen
abgelehnt und die Sitzung aufgehoben. - Die
Kammer ſetzte die Beratung des Finanzgeſetzes bei
Artikel 11 fort.
- Chamberlain hielt bei einem ihm zu Ehren
in Grahamstown veranſtalteten Diner eine Rede,
in welcher er erklärte, er wende ſich an alle Kolonien,
wenn er ſage, daß ſie nicht täten, was ſie angeſichts
ihrer Verpflichtungen dem engliſchen Reiche gegen=
über
tun müßten. Alsdann erklärte er in einer
Beſprechung der erhöhten Bewilligung der Kapkolonie
an die engliſche Flotte, mit der Zuwendung dieſer
Kolonie für die Flotte ſei nichts getan. Dieſe
Bemerkung wird, als Vorbote einer der Kolonie
aufzuerlegenden Geldabgabe aufgefaßt.
- Die Regierungskreiſe in Waſhington ſind
überzeugt, die Notwendigkeit einer finanziellen und
anderweiten Reform der Geſeßzgebung für
die Philippinen ſei äußerſt dringend; wenn in dieſer
Beziehung nicht bald irgendwie etwas getan werde,
ſo müſſe man den Ausbruch einer neuen Empörung
befürchten.
Es wird bezweifelt, daß der niederländiſche
Miniſter des Auswärtigen in der Streit=
frage
mit Venezuela Schiedsrichter wird, da er
das Amt eines Präſidenten des Verwaltungsrates
des Schiedsgerichtshofes bek eidet und die Nieder=
lande
auch an der Löſung der Frage beteiligt ſind.
Zu der Affäre der ehemaligen Kron=
pringeſſin
von Sachſen wird der Köln. 3tg.
aus Dresden geſchrieben: Merkwürdig iſt die Be=
obachtung
. daß weite Kreiſe des Publikums in Sachſen
der unglücklichen Mutter= gegenüber zu einer Weich=
herzigkeit
und Sentimentalitat neigen, die zu den be=
denklichſten
geiterſcheinüngen zählen. Das
=Leipz. Tgbl. ſchreibt darüber: Die Gefühlsduſelei
feiert wahre Orgien und möchte die Prinzeſſin jetzt, da
die ganz ſelbſtverſtändlichen und von ihr ſelbſt herbei=
geführten
Folgen ihres Handelns eintreten, mit der
Gloriole der Märtyrerin und der grauſam ihrer Mutter=
rechte
beraubten Frau umkleiden. Wir haben in dieſen
Tagen Zuſchriften aus dem Publikum erhalten, die in
ihrer Beurteilung des Falles eine faſt unglaubliche Ver=
wirrung
der Begriffe und eine geradezu erſchreckende
moraliſche Verſumpfung erkennen laſſen. Eins haben die
von Genf aus unternommenen Schritte jedenfalls er=
reicht
: bei dem urteilsloſen und ſentimentalen Gefühls=
duſeleien
zugänglichen Teile des Publikums, der größer
iſt, als man gemeinhin annimmt, iſt für die junglück=
liche
Frau redlich Stimmung gemacht worden, eine
Stimmung. die ſich natürlich gleichzeitig gegen eine
andere Stelle richtet, welche wahrhaftig in der ganzen
Affäre der am ſchwerſten leidende Teil geweſen iſt. Wir
möchten hierzu bemerken. daß es ſich in dieſem Falle
wohl nur um eine Entſchuldigung der Perſon, nicht des
Ehebruchs und der Schande handelt, da außerhalb Sachſens
von dieſer mit Recht getadelten Gefühlsduſelei ſo gut wie
nichts zu bemerken iſt.
Die Mitteilung der Dresd. Nachr., daß das Sana=
torium
,La Metaikier eine Heilanſtalt für Geiſtes= und
Nervenkkanke; ſei, wird nun auch als unrichtig bezeichnet.
Die Anſtalt war nach der N. Fr. Pr.; urſprünglich als
Kaltwaſſerheilanſtalt eingerichtet, durch Zubauen hat es
eigene Pavillons für Frauenleiden und für Nerven=
krankheiten
erhalten. Männer oder Frauen, die amts=
ärztlich
als Geiſteskranke bezeichnet werden und ent=
ſprechender
Pflege und Ueberwachung bedürfen, werden
in der Meierei nicht aufgenommen. Dieſe grundſätzliche
Beſtimmung hat ſie mit den meiſten Waſſerheilanſtalten
gemeinſam. Dagegen ſuchen viele franzöſiſche, engliſche
und ſchweizeriſche Damen, welche an Neuraſthenie,
Hyſterie leiden oder ſich in der Geneſung nach ſchweren
Krankheiten befinden, La Metairiz mit Vorliebe auf
Was es mit der endgültigen Trennungi der Prin=
zeſſin
von Giron auf ſich hat, beweiſt nachfolgende
Meldung aus Brüſſel, 11. Febr.: Giron, welcher auf dem
Polizeipräſidium um Ausſtellung eines Paſſes zur Reiſe

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Februar 1903.

nach überſeeiſchen Ländern erſuchte, iſt, wie gerüchtweiſe
verlautet, nach Empfang eines dringenden Telegramms
nach Genf abgereiſt. Das Wien. Fremdenblatt
erfährt gleichfalls, daß Giron am Dienstag abend von
Brüſſel nach Genf abgereiſt ſei.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Februar.
- In den Ruheſtand verſetzt wurde der Pedell an
der Real= und Landwirtſchaftsſchule zu Groß=Amſtadt
Karl Ludwig Schenk auf ſein Nachſuchen mit Wirkung
vom 1. April d. J.
= Vorgeſtern und geſtern fanden Probefahrten auf
der neuen Strecke der elektriſchen Straßen=
bahn
Saalbauſtraße-Ernſt=Ludwigsplatz ſtatt. Die
Eröffnung der neuen Strecke ſoll in Bälde erfolgen. Bei
dieſer Gelegenheit möchten wir darauf aufmerkſam machen,
daß nach Inbetriebſetzung der Bahn an der Ecke ( Kreu=
zung
der Wilhelminen= und Eliſabethen=
ſtraße
eine für den Straßenverkehr nicht ungefährliche
Stelle entſteht, weshalb hier beſondere Vorſicht beim
Fahren geboten erſcheint, namentlich beim Herabfahren
vom Wilhelminenplatz her. Es wird ſich daher für Fuhr=
werke
und Radfahrer empfehlen, hier ſtets nur im Schritt
zu fahren, wie anderſeits auch wohl zu erwarten iſt, daß
die elektriſche Bahn an dieſer Stelle ein gemäßigteres
Tempo im zahren innehalten wird.
2 Die Ortsgruppe Darmſtadt des Alldeutſchen
Verbandes hielt am Dienstag abend in der Stadt
Pfungſtadt ihre diesjährige Hauptverſammlung
ab. In Verhinderung der beiden Vorſitzenden erſtattete
Herr Landgerichtsdirektor Stephan den Bericht über die
Tätigkeit der Ortsgruppe im Jahre 1912. Das Ergebnis
war für einen nahezu 200 Mitglieder zählenden Zweig=
verein
nicht gerade zufriedenſtellend; es herrſchte allge=
mein
die Anſicht, man müſſe verſuchen, einem Verband
mit derart deutſchvölkiſchen Beſtrebungen immer mehr
Geltung zu verſchaffen, damit er auch in Darmſtadt eine
Bedeutung erreiche wie 3. B. im benachbarten Mainz.
Freudige Zuſtimmung fanden die Erklärungen der an=
weſenden
Korporationen der Hochſchule (Verein deutſcher
Studenten, Burſchenſchaft Rheno=Gueſtfalia und Verband
deutſcher Oeſterreicher), doch den von dem Vorſitzenden
ausgeſprochenen Wunſch. die früher ſchon eingeführten
alldeutſchen Abende wieder aufleben zu laſſen, in die
Tat umzuſetzen; ſie würden, und hoffentlich auch die
übrige nationale Studentenſchaft der hieſigen Hochſchule,
ſtets eifrige Beſucher dieſer Zuſammenkünfte werden. Es
wurde daraufhin beſchloſſen, jeden erſten Dienstag im
Monat derartige Alldeutſche Abende, zu denen
Gäſte ſtets willkommen ſind, abzuhalten. In dankens=
werter
Weiſe wurden ſeitens des Herrn Prof. Dr. Lenz
und des Herrn Zahnarzt Dr. Schlapp für die Abende
der beiden nächſten Monate bereits Vorträge zugeſagt.
Den Kaſſebericht erſtattete Herr Oberrechnungsreviſor
Reitzel. Auf Vrrſchlag des Herrn Juſtigrat Grünewald
wurde der ſeitherige Vorſtand, und an Stelle des Herrn
Rechtsanwalt Schmeel II., der eine Wiederwahl ablehnte,
Herr Amtsrichter Schmahl gewählt. Möge den Be=
mühungen
des Vorſtandes der gebührende Erfolg nicht
ausbleiben!
Familie Luſtigr Bei der durch das ſtetige An=
wachſen
unſrer Stadt bedingten Vergrößerung des Ar=
beitsfeldes
der hier beſtehenden Wohlfahrtseinrichtungen
halten die Einnahmen derſelben leider nicht gleichen
Schritt mit den ſtets wachſenden Ausgaben, ſo daß
Bazare, Kongerte ꝛc. veranſtaltet werden müſſen, um die
Mehrausgaben decken zu können, wobei ſich die Wohl=
tätigkeit
in der Darmſtädter Bevölkerung bisher noch
immer glänzend bewährt hat. So tritt nun auch der
Vorſtand der Heidenreich=von Sieboldſchen
Stiftung zum erſten Mal ſeit ſeiner im Jahre 1859
erfolgten Gründung mit einer Wohltätigkeitsveranſtaltung
an die Oeffentlichkeit, um durch deren Reinertrag, die für
ſeine mit der ſtädtiſchen Armenpflege in engſter Verbin=
dung
gehandhabte Anterſtützung armer Wöch=
nerinnen
aller Konfeſſionen die fehlenden
Mittel zu beſchaffen. Der Vorſtand hat ſich dazu an den
hieſigen Muſikverein gewandt mit der Bitte, das am
Familienabend im Januar mit ſo großem Beifall aufge=
nommene
Dialektſtück des Herrn Dr. Georg Büchner
zum Beſten dieſer Stiftung nochmals zur Aufführung zu
bringen, welchem Erſuchen von ſeiten der dabei beteilig=
ten
Damen und Herren in liebenswürdigſter Bereitwillig=
keit
entſprochen wurde, ſo daß nunmehr am Donnerstag,
19. Februar, abends 8 Uhr, Die Familie Luſtig=

Nummer 36.

in der Originalbeſetzung unter Regie des Herrn Hof=
ſchauſpielers
Viebeg zur Aufführung kommt, wodurch,
vereinigt mit der Unterſtützung eines wirklich guten
Zweckes, auch weiteren Kreiſen Gelegenheit gegeben wird,
ſich an der vorzüglichen, weit über eine Dilettantenauf=
führung
hinausragenden Wiedergabe, des prächtigen
Stückes zu erfreuen, ſo daß zu erwarten ſteht. daß neben
der Erzielung eines pekuniären Erfolges den Damen und
Herren, die ſo bereitwillig ihre Dienſte der guten Sache
zur Verfügung geſtellt haben, ein vollbeſetzter Saal den
Dank für ihre Aufopferung zum Ausdruck bringen
möchte. (Siehe Anzeige.)
2 Die Vorbereitungen zu dem am Samstag abend
ſtattfindenden Durbarfeſte desBürgervereins= und
der Geſellſchaft Eintracht nehmen den erwünſchten
Lortgang und ſind nahezu beendet. Im Städtiſchen
Gaalbau ſind Tapeziere, Dekorateure, Gärtner, Theater=
arbeiter
, Inſtallateure u. ſ. w. bereits emſig am Werk, um
dem großen Saale das vorgeſehene feſtliche Gepräge zu
verleihen. Dem eigentlichen Feſte wird von 8 Uhr ab
das gewohnte Maskentreiben vorangehen, um 10 Uhr
ſtellt ſich ſodann der große Feſtzug auf, der mit ſeinem
Glanz der Koſtüme, ſowie durch die mannigfachen mit=
geführten
Tiere und die einzelnen charakteriſtiſchen
Gruppen ein äußerſt farbenprächtiges Bild abzugeben
verſpricht und allein ſchon eine Sehenswürdigkeit bilden
wird. Dem Zuge folgt der Durbar mit Huldigungsakt,
Proklamation, Tänze und Aufführungen der Bajaderen,
Sklavinnen und Hindus. Um dem weitgehenden all=
gemeinen
Intereſſe, das ſich allenthalben für dieſes Feſt
geltend macht, einigermaßen entgegenzukommen, haben
die Vorſtände beider Vereine beſchloſſen, daß auch in
Darmſtadt wohnhafte aufnahmefähige Nichtmitglieder
gegen Löſung beſonderer Eintrittskarten zu 3 Mk. durch
Mitglieder eingeführt werden dürfen; dahingegen können
auswärtige, 3. B. zu Beſuch hier weilende Nichtmitglieder
als Gäſte durch Mitglieder nach vorheriger Anmeldung
bei den betr. Stellen frei eingeführt werden. Näheres
ſiehe Anzeige.) Sonſt haben Nichtmitglieder keinen
Zutritt.
2 Bezüglich der am Sonntag durch die,Melomanen
zum Beſten des Niebergallfonds ſtattfindendenDatterich
Aufführung ſei noch bemerkt, daß die Darſteller in der
faſt durchweg neu beſchafften charakteriſtiſchen Tracht der
vierziger Jahre, um welche Zeit das Stück ſpielt, auf=
treten
. Nur betreffs der Bartfrage ſtieß man auf
Schwierigkeiten, denn ſo anerkennenswert und groß auch
die Opferwilligkeit und Hingabe der einzelnen Darſteller
iſt, konnten ſie ſich wohl mit Rückſicht auf den häuslichen
Frieden doch nicht entſchließen. ihre Manneszierde eben=
falls
den Brettern, die die Welt bedeuten, zu opfern.
Erwähnenswert iſt ferner, daß die im Laufe der Jahre
vorgenommenen Verbeſſerungen reſp. Verböſerungen be=
ſeitigt
und dem Originaltext Geltung verſchafft wurde.
2 (Verſpätet zugeſandt.) Das am verfloſſenen
Samstag von mehreren Kölner Herren im Saale des
Badiſchen Hofesu veranſtaltete Prunk=Maskenfeſt
erfreute ſich eines ungemein zahlreichen Zuſpruchs.
Schon bald nach Beginn des Feſtes waren alle Räume
mit Masken dicht gefüllt und glaubte man ſich in den
Gürzenichſaal der rheiniſchen Karnevalſtadt Köln verſetzt.
Voller Begeiſterung wurde ſeiner Tollität dem Prinzen
Karneval gehuldigt. Ein fideles Gefängnis beherbergte
manchen Teilnehmer, der ſich gegen die vom Präſidenten
von vornherein kundgegebenen ſcherzhaften Bedingungen
verſtieß. So wurde u. a. die ganze Muſikkapelle einge=
ſperrt
, die alsdann hinter Schloß und Riegel zum
Gaudium aller den Narhallamarſch ſpielte. Mitleidige
Damen waren erſt imſtande, die Muſik von ihrem
Banne zu befreien, indem ſie die Herren Muſiker an der
Polizeikaſſe auslöſten. Ein Standesamt wurde lebhaft
in Anſpruch genommen und wird ſich jeder, der ſich in
den Beſitz eines Trauringes ſetzte, gerne ſeiner närriſchen
Heirat erinnern. Alles zuſammengefaßt, war die ganze
Veranſtaltung ein urgemütliches Familienfeſt und war
es ſchon heller Tag, als die letzten unermüdlichen Teil=
nehmer
das Lokal verließen. Einem vielfach an die
Kölner Herren geſtellten Wunſche nachkommend, werden
dieſelben anfangs März eine Redoute veranſtalten.
2 Im Schützenhofu findet heute Donnerstag ein
großer Maskenball ſtatt. Sämtliche Lokalitäten ſind
feenhaft dekoriert. Heitere Muſik und ein 25 Mann
ſtarkes Streichorcheſter der Kapelle des Art.=Regts. Nr. 25
unter Mickleys Leitung werden eine Ballmuſik 3 la
Strauß den tanzluſtigen Paaren aufſpielen. Champagner=
kiosk
und lauſchige Niſchen ſind, mit Blumen= und
Pflanzenſchmuck als Ruhe=und Plauderplätzchen arrangiert.

Einen großen Damenmaskenpreis erhält die ſchönſte
Damenmaske. Für Beſucher, welche noch in vorgerückter
Saiſon dem Prinzen Karneval zu huldigen gedenken, iſt
hier Gelegenheit gegeben, ſich nach Herzensluſt zu amüſieren.
F. Beerfelden, 10. Febr. Bei den jetzt begonnenen
Neuverpachtungen der Gemeindejagden hieſiger
Gegend werden durchſchnittlich Preiſe erzielt, welche die
ſeitherigen Exlöſe um mehr als das Doppelte überſteigen.
Die zumeiſt bedeutenden Kommunallaſten erfahren hier=
durch
eine beträchtliche Verringerung. Die Jagdpächter
ſind in der Mehrzahl Herren aus der Stadt, denen es
weniger auf das Herausſchießen; ankommt, ſondern
welche in dem edlen Waidwerk einem Sport huldigen,
der ohne Zweifel einer der ſchönſten und zugleich geſün=
deſten
iſt. Der Wildſtand unſerer Waldungen weiſt zahl=
reiches
Hochwild auf, worunter ſich hier und da auch
Hirſche finden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 10. Febr. Eine hiſt o=
riſch
=denkwürdige Stätte des alten Bota=
niſchen
Gartens verſchwindet im Frühjahr, um im
neuen Garten bei Dahlem wieder errichtet zu werden.
Es iſt dies die in der Nähe des Botaniſchen Muſeum=
an
, der Grunewaldſtraße, befindliche Chamiſſo=
Laube. In dieſer Laube, welche die Form eines run=
den
griechiſchen Tempels beſitzt, weilte der Dichter ſehr
gern, und in ihr iſt auch ein Teil ſeiner Dichtungen ent=
ſtanden
. Chamiſſo war 1819 die Stelle eines Cuſtos am
Botaniſchen Inſtitut übertragen worden: 1833 übernahm
er auch die Aufſicht über das Herbarium, die er bis zu
ſeinem 5 Jahre ſpäter erfolgten Tode ausübte. Die
Laube und der zu ihr führende, von dem Dichter mit
Vorliebe benutzte Poetenſteig ſind den Beſuchern des
Gartens wohlbekannt. Die Laube ſelbſt iſt mit wildem
Wein und Rankenpflanzen bewachſen und enthält in
ihrem Innern einige Tiſche und Bänke aus knorrigem
Geäſt. - Gegen das Blumenmedium Anna
Rothe iſt nunmehr Termin zur Hauptverhandlung zum
23. März d. J. vor der zweiten Strafkammer des Land=
gerichts
11 anberaumt worden. Der Prozeß verſpricht
mancherlei Enthüllungen zu bringen, ſetzen die Anhänger
des Spiritismus doch alle Hebel in Bewegung, um Ent=
laſtungsmaterial
für die Angeklagte zu beſchaffen. Von
der Staatsanwaltſchaft ſind gegen 90 Zeugen geladen,
denen 30 Entlaſtungszeugen gegenüberſtehen werden.
Von ihnen haben ſich verſchiedene freiwillig erboten, für
die Angeklagte einzutreten, unter Verzichtleiſtung von
Zeugengebühren und Reiſevergütung. Zu dieſen gehört
auch der 70jährige Präſident Sulzer vom Kaſſations=
gerichtshofe
in Zürich. Das Intereſſe des Publikums
bekundet ſich durch die vielen Geſuche um Zulaſſung zum
Zuhörerraum; die Karten ſind bereits vergriffen.
Frankfurt, 11. Febr. In der Möbelhandlung von
F. Lauenſtein in der Großen Gallusgaſſe wurde in der
verfloſſenen Nacht ein Einbruch verübt. Als ein im
Hauſe wohnender Schreiner die Diebe ſtörte, feuerte der
eine drei Revolverſchüſſe auf den Mann ab und ver=
wundete
ihn leicht an der Wange. Die Einbrecher
flüchteten darauf und entkamen in den Gaſſen der Alt=
ſtadt
. Ein Mann, welcher verdächtig iſt, den Aufpaſſer
geſpielt zu haben, wurde verhaftet.
Dresden, 10. Febr. Im Befinden des Prinzen
Friedrich Chriſtian iſt neuerlich eine geringe Beſſe=
rung
zu verzeichnen. Der Prinz ſchlief tagsüber mehrere
Stunden ruhig. Das Fieber ſchwankte. Allgemein ver=
läuft
die Krankheit normal.
Dresden, 11. Febr. Nach dem heute früh ausge=
gebenen
Bulletin ſchlief Prinz Friedrich Chriſtian
in den letzten 24 Stunden faſt ununterbrochen. Das Be=
dürfnis
nach Schlaf dauert unverändert fort. Das All=
gemeinbefinden
iſt gut.
Dresden, 9. Febr. Herzog Ernſt Günther
und die Herzogin Dorothea von Schleswig=
Holſtein haben, wie nachträglich gemeldet wird, vorigen
Donnerstag zum erſtenmale die Mutter der letzteren,
Prinzeſſin Luiſe von Koburg, in der Pierſonſchen Heil=
anſtalt
in Koswig beſucht. Der Beſuch dauerte mehrere
Stunden, die Prinzeſſin begleitete den Herzog und die
Herzogin nach dem Bahnhof und verabſchiedete ſich von
ihnen auf das herzlichſte.
Stuttgart, 9. Febr. Der in der Neckarſtraße woh=
nende
hieſige Hofſchauſpieler Hugo Jeſſen iſt in der
vergangenen Nacht plötzlich tobſüchtig geworden.
Seine Frau ſah ſich genötigt, telephoniſch die Hilfe der
Polizei herbeizurufen und ſo konnte der beklagenswerte

Rezitationsabend im Nichard Wagner=Verein.
W. Eine Rezitation von Alfred Tennyſons Enoch
Ardenl hatte der Richard Wagner=Verein am
Montag im Kaiſerſaal veranſtaltet, und zwar recht=
fertigte
ſie ſich dadurch als Veranſtaltung dieſes Vereins.
daß es ſich dabei um die Rezitation einesMelodrams
handelte, zu dem Richard Strauß die Muſik komponiert,
hat. Rezitator war Herr Emil Tſchirch aus Berlin,
während Herr Profeſſor Arnold Mendelsſohn
die Klavierbegleitung übernommen hatte. Durch den
erſten Teil der Dichtung Tennyſons geht ein gewiſſer
philiſtröſer Zug, ſie erhebt ſich erſt im zweiten Teil zu
höherem Schwunge und zum Schluſſe zu wahrhaft
tragiſcher Größe.
Was die Muſik von Richard Strauß betrifft, die
nur einen geringen Teil des Werkes umfaßt, weshalb
die BezeichnungMelodram doch nicht ganz zutreffend
iſt, ſo wird es wohl geſtattet ſein, den Zweifel auszu=
ſprechen
, ob ſie den beabſichtigten Zweck erfüllt, zumal
wir ein einheitliches Prinzip in ihr nicht haben erkennen
können. Während ſie dort, wo in der Dichtung Gedanken=
pauſen
eintreten, ſehr wohl die in dem Zuhörer durch
die Dichtung erweckte Stimmung zum Ausdruck und zu
geſteigerter Empfindung und Wirkung bringen und
Stimmungsübergänge, vermitteln, kann, iſt ſie als
begleitendes Ausdrucksmittel 3. B. in der pathetiſchen
Stelle des Gebets Enochs nicht nur nicht ſtimmungs=
verſtärkend
, ſondern eher ſtörend, wozu noch das
unkünſtleriſch wirkende Forcieren der mit der Muſik
konkurrierenden Stimme hinzukommt; an ſolcher Stelle
halten wir eine melodramatiſche Behandlung der Dichtung
für verfehlt, die Frage gar nicht zu erörtern, ob ein als
ſelbſtändiges Werk gedichtetes und gedachtes epiſches
Gedicht eine nachträgliche Melodramatiſierung überhaupt
wünſchenswert erſcheinen läßt.
Herr Tſchirch ließ in dem erſten Teil ſeiner
Rezitation den nüchternen erzählenden Ton überwiegen,
was ihn um ſo mehr in die Lage ſetzte, den Eindruck
ſeiner Rezitation mit demjenigen der Dichtung zu ſteigern
und gegen den Schluß hin durch die natürliche Wärme
und das Pathos ſeiner Rede die Zuhörer mächtig zu
ergreifen und zu Thränen zu rühren. Herr Profeſſor
Mendelsſohn bewährte ſich in der Klavierbegleitung
wieder als feinfühlender Muſiker und trefflicher Klavier=
ſpieler
.

Vorträge.
( Der Tod - und was dann? Die Frage des
Weiterlebens nach dem Tode wurde bei dem öffentlichen
theoſophiſchen Vortragsabend, der am Dienstag im
großen Saale des Hotels Zur Traubel ſtattfand, von
Herrn Schriftſteller Edwin Böhme aus Leipzig
behandelt. Der Redner ſuchte das Thema vom Stand=
punkte
der morgenländiſchen Entwicklungslehre aus zu
betrachten. Nach dieſer Lehre beſteht das Endziel aller
Entwicklung GBewußtſeinsſteigerung) in der Erlangung
des alles in Liebe umfaſſenden göttlichen Allbewußt=
ſeins
(Theoſophia). Das kosmiſche Gottesbewußtſein iſt
der Urgrund aller Bewußtſeinsformen und auch das
wirkliche Selbſt des Menſchen. Durch das univerſelle
Geſetz der Verknüpfung von Urſache und Wirkung (Was
der Menſch ſäet, das wird er ernten) wird der Menſch
auf dem Wege der Enttäuſchung' (Erfahrung) von aller
Täuſchung und Selbſtſucht befreit. Doch dieſe Ent=
wicklung
bis zur, höchſten Vollkommenheit, bedarf
langer Zeiten. Ein Erdenleben iſt nur ein Schultag im
Leben der Seele und nur ein verſchwindend kurzer Aus=
ſchnitt
aus unſerer Geſamtentwickelung. Die Seele ( In=
dividualität
) beginnt nicht bei der Geburt und endet nicht
beim Tode. Sie entwickelt ſich periodiſch. So wie in
kleinem Maßſtabe Tag und Nacht abwechſeln, ſo wechſeln
in größerem Maßſtabe Erdenleben und ſubjektives inneres
Leben lin einem anderen höheren Bewußtſeinsreiche) mit
einander ab. Nach dieſer uralten Lehre von der wieder=
holten
Verkörperung der Seele in (menſchlichen) Perſön=
lichkeiten
auf Erden können wir einſehen, daß wir jetzt
das ſind, wozu wir uns ſelber in früheren Erdenleben
gemacht haben, und daß wir in ſpäteren Erdenleben das
ſein werden. wozu wir uns jeyt ſelbſt machen. Endlich
gehen wir, frei von jeglichem Streben nach Einzelglück,
in die Fülle des Bewußtſeins des kosmiſchen Geiſtes, d. h.
in unſer wahres Selbſtbewußtſein ein. Nach dem mit
lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrage kamen noch
eine Reihe vom Publikum geſtellter Fragen zur Behand=
lung
. Zum Schluß erläuterte der Redner den menſchen=
freundlichen
Zweck der Theoſophiſchen Geſellſchaft ( Ge=
ſchäftsſtelle
für Deutſchland: Leipzig, Inſelſtr. 25) der in
der Bildung eines Kernes zur allgemeinen Menſchenver=
brüderung
beſteht und durch undogmatiſche Aufklärung
und praktiſche Veredelung gefördert wird.

Narrhallai=Theater.
1-r. Im närriſch ausgeſchmückten großen Saal der
urnhalle am Woogsplatz ging am Dienstag abend
Wilhelm Kaminskys preisgekrönte Karnevalspoſſe
die iwwerſterzt Valowungl über die Bühne.
ine zahlreiche Zuhörerſchaft hatte ſich eingefunden, um
n Theater der Darmſtädter Narrhallau bei heiterem
zpiel den Ernſt des Lebens zu vergeſſen. Meiſter Hilges
oohlgeſchulte Schar leitete die Poſſe und die einzelnen
Ikte mit geſchickt ausgewählten, zündenden Stücken ein
nd begleitete auch die eingelegten Couplets mit ge=
ohntem
Erfolg.
Der erſte Uffzuckl ſpielt im Kondorl der age=
ehene
Firma Balthaſar Mehldutt=, und macht uns be=
nnt
mit Kathrine: dem Kichedragoner ins Mehl=
utter
, und mit ihrem Anbeter. dem Hausknecht
Hannes der ſchon beim erſten Erſcheinen beweiſt, daß
e Dabbesu iſt, mit den zwa valiebden' Handlungs=
ſehilfen
Ehrlich und Redlich, mit Herrn Windig, einem
Achenten for 30 Heiſerl und endlich mit dem Inhawer
er Firma dem Hern Mehldutt ſelbſt. Die Liebes=
erhältniſſe
der verſchiedenen Damen und Herren werden
ms angedeutet und die Handlung bis zur Schürzung
es Knotensu fortgeführt. Der zweite Uffzuck: zeigt
ms nins Mehldutte Wohnſtubbi eine zärtliche Szene
wiſchen Kathrine und Hannes, eine trauliche Zwie=
rooch
zwiſchen Kathrine und ihrem Bruder Peter,
r als Rekrut bei de Schwolleſchee erſcheint und beim
lötzlichen Nachhauſekommen der Familie Mehldutt im
Dannebbelſackl Zuflucht ſucht, wo er entdeckt, an die Luft
ſetzt und vom rachedurſtigen Hannes, der in ihm einen
ebenbuhler vermutet, noch gehörig gedabbt wird.
der dritte Aufzug bringt zwei ,hahmliche Valowungel
ren Veröffentlichung und endgültige Anerkennung ſeitens
er beteiligten Herren Eltern durch den ſchlauen Streich
ſes Herrn Findig im vierten Aufzug herbeigeführt wird.
Das Stück, in echter Darmſtädter Mundart ge=
hrieben
, wurde von allen Mitwirkenden flott und mit
chtlicher Freude gegeben. Die Regie hatte Herr Guſtav
lotz übernommen und mit erfreulichem Erfolg geführt.
ein Hannes war eine Figur voll kſtlichſten Humors.
ie Familie Mehldutt, Vater, Mutter und Tochter,
urde durch Herrn Bernhardt, ſowie Frl. Vonder=
chmidt
und Frl. Schäfer ſehr hübſch verköwpert.
ie, Herren Schäfer, und, Hill, als valiebde
gandlungsgehilfen;, Herr Kleiß, als Achent=

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Februar 1903.
Rummer 30.
Seite 14.

Mann, allerdings unter Schwierigkeiten, nach der Be=
obachtungsſtation
des Katharinenhoſpitals verbracht wer=
den
. Jeſſen, der Sohn eines Arztes in Jhehoe, iſt hier
ſchon ſeit einer Reihe von Jahren engagiert und ſpielte
Bonvivants und Liebhaber; vor etwa Jahresfriſt hatte
er ſich mit der gleichfalls hier engagierten Schauſpielerin
Emmy Remolt, einer Münchenerin, verheiratet. Obwohl
Jeſſen in den letzten Tagen in der Ehrei und im Sonn=
wendtag
Rollen ſpielte, ſo gab ſein geiſtiger Zuſtand
ſeiner näheren Umgebung doch ſchon ſeit längerer Zeit zu
Befürchtungen Anlaß und die geſtern Nacht ausgebrochene
Kataſtrophe kam eigentlich nicht überraſchend.
Brüſſel, 10. Febr. Nach Beendigung der Verteidi=
gungsreden
und einer kurgen Gegenrede des Vertreters
der Anklage wurde der Anarchiſt Rubino von den
Geſchworenen des Attentats gegen den Königs und des
Mordanſchlags gegen die Inſaſſen eines Hofwagens für
ſchuldig erklart. Um 2 Uhr verkündete der Vorſitzende
den Urteilsſpruch, der, wie ſchon gemeldet, auf lebens=
längliche
Zwangsarbeit lautet. - Das Urteil
wurde im Gerichtsſaale mit einigem Befremden aufge=
nommen
. Niemand hatte die Bejahung der erſten
Schuldfrage - Attentat auf die Perſon des Königs
erwartet, da doch feſtſteht, daß Rubino zwar die Abſicht
hatte, auf den erſten Hofwagen, den des Königs, zu
feuern, aber doch durch den Zuſall gehindert wurde, den
Plan auszuführen, und erſt auf den dritten Wagen ſeinen
Schuß abzugeben vermochte. Wenn die Geſchworenen
troßzdem die Hauptfrage bejahten und dazu auch die
dritte Schuldfrage Mordanſchlag auf die Hofwürden=
träger
- ſo iſt das vielleicht aus der Wirkung zu er=
klären
, die Rubinos zyniſche Aeußerung hervorgerufen
hat, er ſei als Vollblutanarchiſt entſchloſſen geweſen,
durch ein Attentat auf den König ſich an der bürger=
lichen
Geſellſchaft zu rächen. Auf dieſe Auslaſſung
Rubinos ſtützte ſich auch der öffentliche Ankläger, um den
Geſchworenen zum Schluß ſeiner Gegenrede zuzurufen,
ſie ſollten ſich nur von ihrem ſchlichten, geſunden
Menſchenverſtande leiten laſſen und Haupt= und Neben=
fragen
bejahen, wenn auch die vom Geſetz vorge=
ſchriebenen
Bedingungen für das Vorhandenſein eines
Attentats auf den Konig nicht vollſtändig erfüllt ſeien.
Die Geſchworenen haben denn auch in dieſem Sinne ent=
ſchieden
. Die Verteidigung wird gegen das Urteil die
Nichtigkeitsbeſchwerde einreichen. (K. 3.)
Cadir, 10. Febr. Der Ausſtand dehnt ſich auf
zahlreiche Arbeitergruppen aus. Wenigſtens 400 Arbeiter,
die am Bau eines Krankenhauſes beſchäftigt waren, ſind
genötigt worden, die Arbeit niedergulegen. Die Ausſtän=
digen
zwangen die Kaufleute, die Läden zu ſchließen. In
einer geſtern abend abgehaltenen Verſammlung wurden
heftige Reden gehalten, in denen die Ausſtändigen er=
klärten
, daß ſie im Notfalle auch mit der Waffe in der
Hand kämpfen würden. Es wurde beſchloſſen, den Aus=
ſtand
fortzuſetzen. Wahrſcheinlich wird der Ausſtand
heute ein allgemeiner ſein. Auf der Eiſenbahn war eine
Schiene herausgeriſſen, doch bemerkte der Bahnwärter
den Schaden rechtzeitig und konnte ſo einen Unfall ver=
hüten
.
Madrid, 11. Febr. Coutarelle, welcher den Schrift=
wechſel
der Humberts zur Anzeige gebracht hat,
erhielt geſtern auf der franzöſiſchen Botſchaft 25000
Francs ausgezahlt. Davon wollte er 5000 Francs für
die Polizei=Agenten überweiſen. Der Polizeichef lehnte
dies jedoch ab da die Poligei bereits 15000 Francs
erhalten habe, ſtellte ihm aber anheim, die Summe den
Armen zu überweiſen.
I.W. Petersburg, 8. Febr. Der Zar hat ſich heute
durch einen kleinen, ſehr hübſchen Zug ein neues Stück
Popularität erworben. Am Vormittag fuhr er, von
einem Adjutanten begleitet, in ſeiner Troika in ſchnellſtem
Trabe den Newski=Proſpekt entlang, als nahe der
Nikolausbrücke die Pferde vor zwei auf der Straße
ſpielenden Kindern ſcheuten und dieſe umriſſen. Der
Kutſcher brachte die Tiere ſofort zum Stehen und der
Kaiſer ſprang aus dem Schlitten heraus, um eines der
beiden kleinen Mädchen, das unmittelbar vor den Hufen
liegen geblieben war, aufzuheben. Das andere ſtand
von ſelbſt auf und lief weg. Der Zar nahm die im Ge=
ſicht
und an den Beinen verletzte Kleine auf den Arm
und ſuchte ſie zu beruhigen. Inzwiſchen war in Er=
fahrung
gebracht worden, wer die Eltern des Kindes
ſeien, worauf der Kaiſer dafür Sorge trug, daß es nach
Hauſe gebracht wurde. Er ließ im Laufe des Tages
nochmals Erkundigungen, nach dem Befinden, des
Mädchens einziehen und dem Vater, einem Fabrikarbeiter,

eine namhafte Geldſumme als Schmerzensgeld für die
Kleine überreichen.
Vermuda, 10. Febr. Der Dampfer Madiana
welcher am Samstag mit 100 Vergnügungsreiſenden
eine Kreuzfahrt von New=York nach den karaibiſchen In=
ſeln
antrat, iſt 11) Meilen vom Nordoſtfelſen geſtrandet.
Ein Schleppampfer wurdezur Hilfeleiſtung abgeſandt, konnte
aber nur bis auf eine Meile an das Schiff herankommen.
Ein ſpäteres Telegramm meldet, daß Paſſagiere und
Mannſchaft gelandet wurden.

Parlamentariſches.
Das Miniſterium des Innern hat den Entwurf
eines Geſetzes, die Ausführung des Reichs=
geſezes
über die Schlachtvieh= und Fleiſch=
beſchau
betreffend. nebſt Begründung der Zweiten
Kammer zur verfaſſungsmäßigen Beratung und Be=
ſchlußfaſſung
überſendet. Es wird in demſelben bemerkt:
Da das Reichsgeſetz über die Schlachtvieh= und Fleiſch=
beſchau
vom 3. Juni 1900 am 1. April d. J. in Kraft
tritt, vorher aber noch außer dem Ausführungsgeſetz
umfangreiche Ausführungsvorſchriften, ausgearbeitet
werden müſſen, dürfte ſich bei der Kürze der noch zur
Verfügung ſtehenden Zeit das Erſuchen rechtfertigen:
dieſe Angelegenheit für dringlich erklären und ſie einer
beſchleunigten Behandlung unterziehen zu wollen.
1 Die Abgeordneten Schönberger und Gen. bean=
tragen
: Hohe Kammer wolle Großherzogliche Regie=
rung
erſuchen, die im vorigen Landtage nicht zur Erledi=
gung
gekommene Regierungsvorlage, betr. den Entwurf
eines Geſetzes, die Entſchädigung für an Maul=
und Klauenſeuche gefallenes Rindvieh,
dem gegenwärtigen Landtage ernent vorzulegen, mit der
Maßgabe, daß 1. in dem Entwurfe die Entſchädigungs=
leiſtung
durch den Staat in einer jährlichen feſten Summe
Aufnahme findet; 2. daß wegen der zu gewinnenden
weiteren Erfahrungen dem Geſetz zunächſt nur ein provi=
ſoriſcher
Charakter beigelegt und ſeine Geltungsdauer da=
her
etwa auf 10 Jahre beſchränkt wird. Unterſchrieben
iſt der Antrag von den Abgeordneten Schönberger, Bähr,
Berthold, Brauer, Breimer, von Brentano. Cramer,
Dr. David, Diehl. Erk, Haas (Darmſtadt), Haas (Mainz).
Hauck, Häuſel, Dr. Heidenreich, Hirſchel, Horn, Jouh,
Köhler (Langsdorf), Korell, Lang, Leun, Orb, Graf von
Oriola, Nipper, Schill. Schmalbach, Seelinger, Seysfelder,
Stöpler, Weidner, Weith. Ulrich.

Handel und Verkehr.
Die Reichsbank hat den Diskont auf 3½ pCt.
und den Lombardzinsfuß auf 4½ pCt. herabgeſetzt.
G.) Frankfurt, 10. Febr. ( Fruchtmarkt=
bericht
) Am diesmaligen Wochenmarkte zeigte ſich für
Landweizen und Noggen regerer Begehr ſeitens der
Mühlen und konnten die Preiſe bei lebhaften Umjätzen
Beſſerungen erziclen. In üverſeeiſchem Getreide blieb
das Geſchäft wieder ſehr beſchränkt, da die hohen Forde=
rungen
nicht bewilligt wurden. Gerſte und Hafer
ruhiger und wurde nur die Bedarfsfrage vom Markte
genommen. Mais war feſt, zumal auch äußerſt gering=
fügiges
Angebot vorhanden iſt. Von den amerikaniſchen
Getreidebörſen New=York und Chicago wird über ver=
ſchiedene
Stimmung, berichtet. Während New=York
wenig Anregung bot, war das Geſchäft in Chicago ſehr
belebt, auf angebliche Käufe des Auslandes und der
Outſider, auch ſcheinen die, bekannten Chicagoer
Spekulanten ihr Spiel zu treiben. Auch Mais war
auf den doriigen Märkten höher auf beſſere Exportfrage.
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilo wie folgt:
Weizen, hieſiger und Wetterauer 16.10-16.20 M., norddeut=
ſcher
16.20-16.30 M., kurheſſiſcher 16.20-16.30 M., ruſſiſcher
1725a1800 M., La Plata 17.20-1760 M. Kanſas 1725
bis 1760 M. Nedwinter 1700-17.40 M., rumäniſcher
1725-1775 M., Noggen, hieſiger 14.40-14.60 M. Pfälzer
14.50-14.60 M., ruſſiſcher 1475-15.00 M., Gerſte, Pfälzer
1700-1725 M., hieſige 1650-1675 M., fränkiſche 16.25-
16.60 M. Niedgerſte 1700-1725 M., ungariſche
M. Hafer, hieſiger 1415-1475 M. bayeriſcher 14.15
bis 15.25 M., ruſſiſcher 1425-15.50 M., rumäniſcher 1450-
15.25 M. Mais mixed 13.60-1385 M., La Plata 14.30-
1475 Mark. Donaumais 14.25-1475 M. ruſſiſcher 1400-
14.50 M., Weisenſchalen 9.10-9.40 M. Weigenkleie 900-
925 M., Noggenkleie 9.75-1000 M., Futtermehl 1150-
13.50 M., getrocknete Biertreber 10.75-1100 M., Weizen=
mehl
, hieſiges Nr. 0 25.50-26.00. M. feinere Marken
28.50- 2900 M. Nr. 1 23.50-2400 M., feinere Marken

25.00- 25.50 M. Nr. 2 22.50-23.00 M. feinere Marken
23.50- 2400 M. Nr. 3 21.50-22.00 M., feinere Marken
22.50- 2300 M. Nr. 4 18.75-19.25 M., feinere Marken
19.50- 20.00 M. Roggenmehl, hieſiges Nr. 0 2300-23.50
M. Nr. 12050-21.50 M. Nr. 2 15.50-1600 M.
Bayriſche Hartſtein=Induſtrie, Aktien=
geſellſchaft
in Würzburg. Auf Grund des in
der vorliegenden Nummer zur Veröffentlichung gelangen=
den
Proſpektes ſind die Aktien dieſer Geſellſchaft im Be=
trage
von 1 Million Mark zum Handel und zur Notiz
an der Berliner Börſe zugelaſſen. Die Geſellſchaft iſt am
16. Januar 1901 mit einem Aktienkapital von 1000 000 Mk.
mit dem Sitze in Würzburg errichtet worden. Dieſelbe
übernahm das ſeit 1889 unter der Firma Baſaltwerk
Biſchofsheim v. d. Rhön betriebene und beſtbekannte
Hartſteinwerk des Herrn Karl Weber und das im Jahre
1900 neu aufgeführte Hartſteinwerk zu Voccawind des=
ſelben
Vorbeſitzers. Beide Werke haben durch Neben=
bahnen
Anſchluß an die Hauptlinien nach Würzburg und
Bamberg und beſitzen dadurch direkte Verbindung mit
Süddeutſchland, dem Hauptabſatz für die Erzeugniſſe
beider Werke. Der Baſalt, welcher in den Brüchen ge=
wonnen
wird, iſt ein Hartſtein beſter Qualität und als
Straßendeckungsmaterial auf das Vorteilhafteſte bekannt.
Die Steinbrüche ſind teils Eigentum der Geſellſchaft,
teils gepachtet. Die Ausbeuteberechtigung der gepachteten
Brüche iſt der Geſellſchaft durch Verträge geſichert, und
zwar bei dem Biſchofsheimer Werk auf ca. 100 Jahre
mit Vorrecht auf weitere 100 Jahre, bei Voccawind bis
1917 mit Vorrecht auf weitere ca. 20 Jahre. Die Geſell=
ſchaft
liefert in der Hauptſache Steinſchotter und Klein=
ſchlag
für Chauſſeen und Eiſenbahnen, und ihre Kund=
ſchaft
beſteht im Weſentlichen aus Behörden, Gemeinden,
Eiſenbahn=Verwaltungen und Betriebsdirektionen. Die
an die Neuanlagen und Vergrößerungen geknüpften Er=
wartungen
haben ſich voll beſtätigt. Der Verſandt hat
im letzten Geſchäftsjahr 15000 Eiſenbahnwaggons über=
ſchritten
. Die Geſellſchaft hat im erſten, 14 Monate um=
faſſenden
Geſchäftsjahr ihres Beſtehens in Aktienform
bei einem Umſatz von 633261 Mk. einen Reingewinn
von 91462 Mk. erzielt und 7½ pCt. Dividende verteilt.
Im zweiten, ſoeben beendeten Geſchäftsjahr 1902 ſtieg
der Reingewinn bei einem Umſatz von 669070 Mk. und
84306 Mk. Abſchreibungen auf 132865 Mk., aus welchem
eine Dividende von 10 pCt. zur Verteilung vorgeſchlagen
wird. Die Verwaltung hegt auf Grund der bisherigen
Exfolge und der vorgenommenen Neueinrichtungen die
beſten Hoffnungen für die Zukunft und bezeichnet die
Ausſichten im laufenden Jahre als günſtig. Die Aktien
gelangen am Montag, den 16. d., bei den Bankhäuſern
Abel & Co. und S. Kaufmann & Co. in Verlin, ſowie
bei der Zweigniederlaſſung der Bayeriſchen Bank in
Bamberg und bei der Berliner Bankkommandite Lackner
L. Co. in Wiesbaden zur öffentlichen Subſkription. Der
Zeichnungspreis iſt auf 132½ pCt. feſtgeſetzt worden. Bei
der Zeichnung iſt eine Kaution von 10 pCt. des Nominal=
betrages
in Baar oder kurshabenden Wertpapieren zu
hinterlegen. Die Abnahme der zugeteilten Stücke erfolgt
am 21. d. Mts.

Einfendung aus dem Publikum.
- Bei der Aufführung der Handnſchen Jahres=
zeiten
; durch den Muſikverein im Saalbau am 8. d. M.
iſt eine der mitwirkenden Damen ohnmächtig zuſammen=
geſunken
und durch etwa 5 andere Damen vom Podium
geleitet worden. Von einem ſolch peinlichen und ſtören=
den
Vorfalle ſpricht man kaum - auch die Konzertbe=
richte
erwähnten ihn nicht - man nimmt ihn eben als
etwas hie und da Unvermeidliches auf. Und doch, wie
leicht könnten ſolche Vorfälle vermieden bleiben, faſt
ebenſo leicht, als das Kolumbus=Ei auf die Spißze zu
ſtellen iſt, wenn..... in unſeren ſämtlichen
Darmſtädter großen Sälen ddas Hoftheater
manchmal nicht ausgenommen) bei ſtark beſuchten
Aufführungen Bällen u. dgl irgendjemand
da wäre, der die Temperatur im Saale
überwacht und reguliert. Aber dafür haben
Wirte, Pächter und Kellner keine Zeit und extra Ange=
ſtellten
ſcheint dies nicht übertragen zu ſein.
Bekanntlich iſt die den Menſchen zuträglichſte Tempe=
ratur
14-15 Grad Reaumur (oder 18-20 Celſius). In
dem dichtgefüllten Saalbau aber waren bei obigem Kon=
gerte
von der zweiten Abteilung ab etwa 19-20 Reaumur,
auf den Galerien noch 2-4 mehr, und die Hitze ſteigerte
ſich gegen das Ende hin immer mehr. Iſt es da ein
Wunder, daß Leute im Saale ohnmächtig werden und

Windig, Großduher, aus Preiße= und Herr
Hennemann als Findig, Raaſender bei Mehldutt
der als e geriwwe Oos die ziwwerſterzt Valowung!
zum glücklichen Ende führt, fanden ſich mit ihren Rollen
mit beſtem Gelingen ab. Frau Hennemann als
Kathrine= und Herr Hill als Peteri entfeſſelten große
Heiterkeit, ebenſo Herr Rühl als Barbier. Auch Fräu=
lein
Götz als Frau Ehrlich= und Fräulein Amendt
als ihre Tochter =Anna, ſowie Fräulein Bernhardt
als Klatſchbaas verdienen lobende Erwähnung, ebenſo
Herr Wenzel als Leinenreiſender= und Herr Rühl
als Kaufmann Die Darmſtädter Narrhalla kann mit
Befriedigung auf dieſe ihre Veranſtaltung zurückblicken.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Kaſſel, 10. Febr. Durch eine am 6. Februar im
großen Saale des Stadtparks veranſtaltete Aufführung
von Händels Meſſias; hat ſich der neue Leiter des
Oratorienvereins, Herr Karl Hallwachs hier, beſtens
eingeführt.
Die Witwe Theodor Storms. In der
Voſſ. 3tg. ſchreibt Ludwig Pietſch: Frau Dorothea
Storm, geb. Jenſen, iſt am 4. ds. Mts. zu Deſſau, wo=
hin
ſie ſich znrückgezogen hatte, im 75. Lebensjahre ge=
ſtorben
. Storm vermählte ſich mit ihr ein Jahr und
einen Monat nach dem Tode ſeiner erſten Gattin Kon=
ſtanze
, geb. Esmarch, am 13. Juni 1866. Sie war bereit=
früher
in ſein Leben eingetreten, und die Hälfte ſeiner
Poeſie gehört ihrn. Der ganze Zyklus jener ſchönen,
ſchmerzensreichen Gedichte Wie dunkel ſind die Straßen
Du gehſt an meiner Seite hin;, Du biſſeſt Dir die
zarten Lippen wund bezieht ſich auf Dorothea Jenſen.
Sie beſaß einen goldenen, freien Humor, der ſie hinaus=
hob
über alle kleinen Mühen, Plagen und Leiden des
Lebens. Storm hat das reine, ungetrübte Glück dieſer
zweiten Ehe noch 21 Jahre genoſſen. Und nach ſeinem
Hinſcheiden hat ihn Frau Dodo noch 16 Jahre überlebt.
D ie Errichtung einer Techniſchen Hoch
ſchule in Breslau kann als geſichert betrachtet wer
den, nachdem die Breslauer Stadtverordneten am ver=
gangenen
Donnerstag die Genehmigung des betreffenden
Vertrages der Stadt mit der Staatsregierung beſchloſſen
haben. Die Staatsregierung hatte die Errichtung der
Hochſchule davon abhängig gemacht, daß etwa die Hälfte
der auf 2 Millionen Mark veranſchlagten einmaligen Koſten
von der Stadt Breslau und den ſonſtigen Intereſſenten
getragen würde.

Kleines Feuilleton.
eEin Kurpfuſcher=Prozeß. Vor der Straf=
kammer
des Berliner Landgerichts L wird ſeit einer Woche
ein großer Kurpfuſcher=Prozeß verhandelt. Der Haupt=
angeklagte
iſt der 1868 im Kreiſe Münſter geborene
frühere Apothekergehülfe Joſeph Nardenkötter. Er hat
das Gymnaſium beſucht, iſt aber nur bis Oberſekunda
gekommen, 1898 kam er nach Verlin und dort hat er den
Vertrieb von Heilmitteln in großem Maßſtabe und unter
Aufwendung einer gewaltigen Reklame betrieben. Wie
der Präſident in der Verhandlung feſtſtellte, hat Narden=
kötter
ſchon in Münſter das Heilgewerbe betrieben und
dort ſchon die Reklametrommel gerührt, in Verlin hat er
das Heilen; in großem Maßſtabe vorgenommen und
dabei nicht nur große Zeitungsanzeigen zu Hülfe ge=
nommen
, ſondern den Zeitungen auch noch Reklameblätter
beigelegt, in welchen er in bombaſtiſcher Weiſe ſeine Heil=
kunſt
anpries und, ſichere Hülfe bei allen möglichen
Krankheiten auch in den verzweifelſten und von Aerzten
aufgegebenen Fällen verſpricht. Unterzeichnet waren
dieſe Reklamesettel mit Nardenkötter, Spezialiſt, Che=
miker
und Direktor eines chemiſchen Laboratoriums,
Berlin N.; Eſſäſſer Straße 23a. Seit dem 1. Oktober
1902 befindet ſich das von Bankier und Direktor=
Nardenkötter geleitete Heilinſtitut Quiſiſana in der
Friedrichſtr. 160. Auf der Rückſeite der Neklamesettel
wurde gleichseitig eine ganze Reihe von Präparaten an=
geprieſen
, die eine Firma, welche den Namen der Ehefrau
des Angeklagten führte, anfertigte und zu koloſſal hohen
Preiſen anbot. Da wurden ausgeboten: Mittel gegen
den Haarausfall, Mittel zur Kräftigung des Haarbodens.
Färbemittel für das Haar, Feen=Waſſer. Mittel gegen
Froſtbeulen, Zahn= und Mundwaſſer, Schönheitswaſſer
gegen Commerſproſſen und Leberflecke, Mittel gegen
Fußſchweiß u. ſ. w. Später heilte Nardenkötter au
Grund von Fragebogen alles; und er hat in einem
Jahre 15 Millionen Beilageproſpekte zu den Zeitungen
verſchickt. Die Einnahmen Nardenkötters waren ganz
bedeutend, aus ſeinen Büchern wurde eine monat=
liche
Einnahme von 12000 bis 13000 Mk. feſtgeſtellt.
Seine Angeſtellten bezahlte er nicht ſo glänzend. Die
Medikamente Nardenkötters enthielten zum Teil auch
ſtark wirkende Gifte. In der Hausſuchung bei Narden=
kötter
wurden in fünf verſchiedenen Näumen Medikamente,
darunter vicle metalliſche und Pflanzengifte gefunden.
In allen Räumen habe, ſo berichtete ein Sachverſtändiger,

die grenzenloſeſte Unordnung und Unſauberkeit geherrſcht.
Starkwirkende Gifte hätten in der Küche zwiſchen den
Wirtſchaftsgegenſtänden geſtanden. Die beſchlagnahmten
Medikamente mußten in einem zweiſpännigen Möbel=
wagen
fortgeſchafft werden. Es wurde u. a. eine große
Flaſche beſchlagnahmt, welche 10 Pfund Liquor Kali
Arsenicosi enthalten hatte und bis auf ein Drittel ent=
leert
war. Waagen und andere Utenſilien, welche zur
Vereitung von kleinen Mengen Arzneien notwendig ſind,
wurden bei dem Angeklagten nicht gefunden. Narden=
kötter
, welcher gegen eine Kaution von 15000 Mk. auf
freien Fuß geſetzt worden war, hat mittlerweile die
Flucht ergriffen. Der Gerichtshof hat einen unumſchränkten
Haftbeſehl hinter ihm erlaſſen und beſchloſſen, Narden=
kötters
Papiere ſowie Vermögen in der vorausſichtlichen
Höhe der Strafe und der Gerichtskoſten zu beſchlag=
nahmten
, im übrigen weiter zu verhandeln. Ein Opfer
des Prozeſſes iſt auch der Beſitzer der Berliner Salomon=
Apotheke, Henke, geworden. Er hatte ſich bemüht, den
Verſandt des Kurpfuſchers zu erhalten und hatte deſſen
Sachen, denen nachweislich giftige Stoffe beigemiſcht
waren, ununterſucht verkauft. Der Polizeipräſident von
Berlin hat dem Staatsanwalt die Anklageerhebung gegen
Henke anheimgeſtellt.
Bloß Bumke. Der kürzlich verſtorbene General=
leutnant
von Bumke iſt der Held einer hübſchen Anekdote,
die ſeinerzeit vielfach beſprochen wurde. Bumke, der aul
ſeine bürgerliche Herkunft mit Recht große Stücke hielt
ſollte, als er noch nicht geadelt war, auf einem Hofball=
einer
Prinzeſſin vorgeſtellt werden. Der dienſttuende
Hofmarſchall führt dieſe Vorſtellung aus, indem er ihn,
als wäre das ſelbſtverſtändlich, Oberſt von Bumke'
nannte. Der Oberſt verbeſſerte den Hofmarſchall ſofort
mit den Worten: Bloß Bumke; worauf dieſer ſchnell
gefaßt und ohne eine Miene zu verziehen, die Vorſtellung
nit den Worten: Graf Bloß. Bumkel ſiegreich beendete.
Mitgleicher Münzeheimgezahlt. Schuh=
flicker
; Es iſt nicht der Mühe wert, Herr Doktor, dieſe
Stieſel noch auszubeſſern! Doktor: So, wenn Sie
wirklich meinen. benötige ich heute nichts weiter!
Schuhflicker; Bitte, das macht zwei Schillinge
Doktor: ich wasl warum dennzu - Schuhflicker:
Sehen Sie, Herr Doktor, Sie haben mir neulich auch
fünf Schilling gerechnet, um mir zu ſagen, daß mir nichts
ſehle!

[ ][  ]

Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Februar 1

andere auf dem Heimwege bei einem Temperaturunter=
ſchied
bis zu 30 K. ſich erkälten und eine Frantheit zu=
ziehen
2 Einſender dieſes kennt Leute, die nur aus dieſem
Gründe alle ſtark beſuchten Aufführungen im Winter
vermeiden.
Der Zweck dieſer Zeilen iſt zu veranlaſſen, daß in
ſämtlichen großen Sälen ſauch auf deren Galerien)
Thermömeteraufgehängt und dieſe während der
Aufführungen von den Vereinsvorſtänden
kontrolliert werden. Ueberſchreitet die Wärme dann
150 R., ſo iſt ſofort auf Abhilfe durch Ventilation
zu dringen. Alsdann wird ſich niemand im Saale unbe=
haglich
fühlen und die Aufführung vorzeitig verlaſſen
uns Ohnmachten oder gar Erkrankungen werden ver=
mieden
bleiben.
Sch.
Letzte Nachrichten.
WB.. Verlin, 11. Febr. Reichstag. Die zweite
Beratung des Etats des Reichsamtes des
Innern wird fortgeſetzt. Eingegangen iſt ein Antrag
Stötzel, in die Gewerbeordnung eine Beſtimmung auf=
zunehmen
, nach der für die derſelben unterſtellten Be=
kriebe
die regelmäßige maximale Arbeitszeit 10 Stunden
beträgt. - Abg. Hoch (Soa.) polemiſiert gegen die Aus=
führungen
Crügers. betreffend die Gewerkſchaften und
Genoſſenſchaften, und wendet ſich ſodann gegen die
Sozialpolitik der Regierung. Der Beſähigungsnachweis
habe nirgends irgend welchen Nutzen; wie wenig er
ſelbſt bei den Apothekern u. ſ. w. Zweck habe, beweiſe
der Progeß Nardenkötter. Redner verbreitet ſich ein=
gehend
über die wirtſchaftlichen Kriſen und deren Folgen
und polemiſiert hierauf gegen den Abg. Heyl, in deſſen
Betrieben die Koalitiönsfreiheit der Arbeiter nicht
geachtet werde. Die ſogialpolitiſche Geſetzgebung ſei
nur Unter dem Drucke der Sogialdemokratie Leingeleitet.
Er erörtert ſodann ausführlich noch die Mißſtände im
Baugewerbe. Die vom Zentrum in Ausſicht genommene
Witwen= und Waiſenverſicherung ſei eine Verhöhnung
der Witwen und Waiſen. Die Povelle zum Kranken=
geletz
bedeute einen erfreulichen Fortſchritt. Hoffentlich
gelinge es, das Geſetz noch in dieſer Seſſion zu verab=
ſchieden
. Redner kritiſiert ausführlich die Berichte der
Gewerbeinſpektoren.
Staatsſekretär Graf Poſadowsky teilt bezüg=
lich
der Anfrage des Abg. Raab, wie es mit den Vor=
ſchriften
für die Tiefladelinie ſtehe; mit, daß die Seeberufs=
genöſſenſchaft
eine Verordnung ausgearbeitet hat, die
dem Reichsverſicherungsamt bekeits vorliegt: Sie wird
bei der nächſten Generalverſammlung im Mai Gegen=
ſtand
der Beſchlußfaſſung ſein und hoffentlich eine gründ=
liche
und befriedigende Löſung der Frage bringen. Ich
bin auch gerne bereit, dem hohen Häuſe bei ſeinem
nächſten Zuſammentritt eine Denkſchrift, über die
Wohnverhältniſſe der minder bemittelten Klaſſen vor=
zulegen
. Bravon Wie Abg. Jäger, ausführte,
iſt der geeinetſte Weg für den Staat und die Kommunen
den unbemittelten Bevölkerungsklaſſen billige Wohnungen
zu verſchaffen, der Ausbau des Erbbaurechts, d. h. daß
der Staat und die Kommunen Eigentümer des Grund
und Bodens bleiben, und es iſt den Kommunen anzu=
raten
, bald Land zu kaufen und damit der Grundſtück=
ſpekulation
. namentlich in den großen Städten, ent=
gegenzutreten
, ſonſt wird es unmöglich werden,
den ärmeren Klaſſen, noch, erreichbare Wohn=
ſtätten
zu erſchwinglichen Mieten, zu beſchaffen.
Der Abg. Hoch hat beſtritten, daß eine progreſſiv große
Anzahl von Perſonen aus dem Proletariat in den
Mittelſtand übertreten. Daß ſich die Lohnverhältniſſe
weiter in den Arbeitsklaſſen, ſogar in Oberſchleſien, ge=
hoben
haben, iſt durch die Statiſtik der Bergbauver=
waltung
in überzeugender Weiſe klargelegt.
Abg. Paaſche mnatl.) polemiſiert gegen die Sozial=
demokrätie
. Die Ausführungen Wurms ſeien eine Kriegs=
erklärung
gegen die beſitzenden Klaſſen, die ſich ehrlich
für das Wohl der Arbeiter bemühen. Die Sozialdemokraten
wollten die Arbeiter unzufrieden machen und ſchwarzſehend.
Abg. Müller=Meiningen ifrſ. Bp.) hält den Antrag. daß
den jugendlichen Arbeitern keine Arbeit mit nach Hauſe
mitgegeben werden darf, für unannehmbar. Den
Reſslütionen Gröber und Roeſicke, könne er zu=
ſtimmen
. Die Ausdehnung der Gewerbeinſpektion auf
das Kellnergewerbe ſei notwendig. Erfreulich ſei die Zu=
laſſung
vor Mädchengymnaſien. Eine Einigung der
Bundesſtaaten in dieſer Frage ſei geboten.- Aba. v. Wal=
dow
=Reitzenſtein kkonſ.) verwahrt die landwirtſchaftlichen
Betriebe gegen den Vorwurf ungenügender Beachtung
der Unfallverhütungsvorſchriften. L Abg. Schrader (freiſ.
V9.) erklärt'ſich ögegen den Antrag' betreffend den
10tündigen Noͤrmalarbeitstag. Darauf vertagt ſich das
Haus auf morgen 1 Uhr. Schluß 6½ Uhr.
WEL Verlin, 11. Febr. Ein parlamentariſcher Be=
richterſtatter
meldet: In einer heute vor Beginn der
Reichstagsſitzung abgehaltenen Beſprechung des
Seniorenkonvents teilte der Präſident mik, daß
nach einer ihm gewordenen allerdings noch nicht amt=
lichen
Nachricht die Wahlen Mitte Juni ſtattfinden
werden.
W.B. Dresden, 11. Febr. Das Urteil im kron=
prinzlichen
Eheprozeß lautet: Die Ehe der
Parteien wird, wegen Ehebruchs der Be=
klagten
mit dem Sprachlehrer Giron vom Bande
geſchieden. Beklagte trägt die Schuld an
der Scheidung. Die Koſten des Verfahrens werden der
Beklagten auferlegt.
Bemerkenswert iſt, daß nach 8 1575 des B. G. B.
nicht auf Aufhebüngderehelichen Gemein=
ſchaft
, ſondern auf Scheidung vom Bande er=
kannt
worden iſt. Wie früher bemerkt worden, erkennt
die katholiſche Kirche eine ſolche nicht an, ſondern nur
eine Trennung. Es muß aber auf eine ſolche erkannt
werden, wenn der eine der Ehegatten eine ſolche beantragt
hat. Die Ehe iſt alſo jetzt endgültig geſchieden.
Es fragt ſich nun, welchen Namen die Prinzeſſin, die
Unbegreiflicherweiſe von manchen Blättern immer noch
als Kronprinzeſſin bezeichnet wird, jetzt führen wird.
Zugleich erſieht man hieraus, daß ſämtliche als zuver=
läſſig
bezeichneten Meldungen über eine Hinausſchiebung
des Urteils in dem Prozeſſe aus der Luft gegriffen
waren.
Straßburg Elſaß), 11. Febr. Der Univerſitäts=
ſekretär
Dr. Sebaſtian Häusmann aus Straßburg wird
ſeit fünf Tagen vermißt. Er war zuletzt mit Erho=
lungsurlaub
in Roſenheim (Südbayern. wollte von dort
nach München und Ulm, ſpäter nach Straßburg. Jede
Spur fehlt. Vermutet wird eine Erkrankung oder ein
Unglücksfall.
w.B. Stuttgart, 11. Febr. Die Abgeordneten=
kammer
nahm heute nachmittag die Voiksſchul=
novelle
mit 53 gegen 25 Stimmen an. Die Minder=

heit bildeten das Centrum und die Sozialdemokratie.
Die Kammer der Standesherren führte heute die Be=
ratung
der Gemeindeſteuerreform zu Ende und vertagte
ſich dann auf unbeſtimmte Zeit.
W.B. Schleswig, II. Febr. Reichstagserſatz=
Stichwahl. Spethmann ffr. Vy.) wurde mit 7333
Stimmen gegen Hoffmann (Soz.) mit 5277 Stimmen ge=
wählt
. Gei der Hauptwahl am 29. Januar erhielten
Spethmann 5124, Hoffmann 4480 und die übrigen Kan=
didaten
zuſammen 6350 Stimmen.)
W.B. Wien, I. Febr. Erzherzogin Eliſa=
beth
iſt an einer rechtsſeitigen Lungenentzündung er=
krankt
. Gefährliche Krankheitserſcheinungen ſind nicht
vorhanden.
- Wien, 11. Febr. Der Dresdener Korreſpondent
des Wiener Fremdenbl. hatte eine längere Unter=
redung
mit dem Anwalt der Prinzeſſin Dr. Zehme.
Der Anwalt der Prinzeſſin Luiſe erklärte auf Befragen,
daß die Pringeſſin tatfächlich die Abſicht hatte, Rach
Dresden zu reiſen. Unbekümmert um die Folgen, ſei ſie
entſchloſſen geweſen, einen Verſuch zu unternehmen, um
zu ihrem Kinde zu gelangen. () Es bedurfte des ganzen
Einfluſſes Lachenals und Zehmes, um ſie von ihrem Vor=
haben
abzubringen, die ihren Plan erſt aufgab, als die
Anwälte das Aulsſichtsloſe eines ſolchen Schriktes ihr vor=
hielten
. Zehme erklärte die Behauptung. Giron habe
für den Abbruch der Beziehungen eine Geldentſchädigung
erhalten, für unrichtig. Der Anwalt iſt der Anſicht, daß
die Triebfeder aller Handlungen Girons deſſen Eitelkeit
ſei und ſein Beſtreben, in der Welt von ſich reden zu
machen. Der Anwalt erzählte. daß die Prinzeſſin nach
Eingang des ablehnenden Beſcheides des Dresdener
Hofes oͤhne fremde Einflußnahme erklärt hat, ſie wolle
einen Ort aufſuchen, wo ſie in Ruhe und Zurückgezogen=
heit
leben könne, und daß die Wahl der Anſtalt Metdirie
auf Vorſchlag Lachenals erfolgt ſei. Die meiſten Inter=
views
mit der Kronprinzeſint in den Zeitungen ſeien
vollſtändig aus der Luftgegriffen.
W.B. Lauſanne, 11. Febr. Giron iſt kurz nach
2 Uhr, begleitet von Leopold Wölfling, nach Nyon ab=
gereiſt
.
(Waſhington, 10. Febr. Bowen nahm das eng=
liſche
Protokoll betr. Ueberweiſung der Frage der Vor=
zugsbehandlung
an das Haager Schiedsgericht
in aller Form an.
Curacao, II. Febr. Nachrichten aus Vene=
zuela
beſägen: El Mocho und ſeine Anhänger gaben
die Revolution auf, ſodaß Matos keine Hoffnung auf
Erfolg mehr hegen kann.
Briefkaſten.
Indienr. Gewiß wird das Wort unwiderſtehlicht,
in dem von Ihnen definierten Sinne gebraucht.

Nummer 36.

Kampfgenoſſenſchaft
Darmſtadt.

Todes-Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſer treues Mitglied, Kamerad
Gieorg Salomon
Gaſtwirt
nach kurzem, aber ſchwerem Leiden zu ſich
abzurufen.
[3035
Die Beerdigung findet Freitag, 13. Februar,
nachmittags 4½ Uhr. vom Sterbehaus, Ecke
Hoffmann= und Nieder=Ramſtädterſtraße,
aus ſtatt.
Um recht zahlreiches Erſcheinen der Kame=
raden
wird gebeten.
Der Vorstand.

Krieger=Verein
Durmſtadt.
Codles=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
(3060
unſer langjähriges Mitglied
Herrn Nonrad Preher
Wachtmeiſter i. P.
aus dieſem Leben abzurufen.
Die Beerdigung findet Freitag. 13. Februar,
nachmittags 2 Uhr, vom ſtädtiſchen Kranken=
haus
, Grafenſtraße 9, aus ſtatt.
Sammlung daſelbſt.
Wir bitten, dem dahingeſchiedenen Feld=
zugskameraden
durch recht zahlreiche Betei=
ligung
die letzte Ehre erweiſen zu wollen.
Zer Vorſtand des Lriegervereins
Darmſtadt.

Codes-Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
hierdurch die traurige Nachricht, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, heute vor=
mittag
½7 Uhr unſeren lieben Vater,
Schwiegervater und Großvater E3o7o
Herrn Honrad Prehor
Wachtmeiſter i. P.
nach kurzem Leiden im 72. Lebensjahre in
ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinkerbliebenen.
Darmſtadt, den 10. Februar 1903.
Die Beerdigung findet Freitag,. 13. Februar,
nachmittags 2 Uhr, vom ſtädtiſchen Kranken=
haus
aus auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.

Codes-Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es in ſeinem
unerforſchlichen Ratſchluſſe gefallen, meinen
lieben Gatten, unſern teuren Vater
Wilhelm Müller
nach ſchwerem Leiden in ein beſſeres Jen=
ſeits
abzurufen.
(3087
Die krauernde Gattin und Kinder.
Darmſtadt, Frankfurt, 10. Febr. 1903.
Die Beerdigung findet Freitag, 13. Februar,
nachmittags ½2 Uhr, vom ſtädtiſchen
Krankenhauſe aus ſtatt.

Dankſagung.
Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem uns betroffenen Verluſte, ſowie für die
reichen Blumenſpenden ſagen innigſten Dank.
Darmſtadt, den 10. Februar 1903.
Die trauernden Hinterbliebenen.
In deren Namen:
3029)
Geovg Repp.

Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 5 Uhr: Das Stiftungsfeſr,
hieraufGroßes Ballet=Divertiſſement=
Vörſtellung um 8 Uhr im =Orpheum=
Vortrag von Dekan Troſt um 8 Uhr Schulſtraße 8.
Konzert im Reſtaurant Zur Reichskrones.
Maskenball um 7 Uhr im Schützenhofn.
Gemälde=Ausſtellüng der Freien Vereinigung
Darmſtädter Künſtler in der Kunſthalle; geöffnet von
10-1 und 2-5 Uhr.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Kaiſer=Panorama im =Darmſtädter Hofr.
Verſteigerungskalender.
Freitag. 13. Februar.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr im Darm=
ſtädter
Hofn zu Griesheim.
Stammholz'Verſteigerung um 10 Uhr: Zu=
ſammenkunft
bei Förſthäus Koberſtädter Falltorhaus.
Brennholz= ꝛc Verſteigerung im Domanialwald
Frankenſtein; Zuſammenkünft um 9 Uhr an der Villa
Burgwald. um 11 Uhr am Hüttenhäuschenplatz.
Gewerbe=Bibliothek u. Vorbilderſammlung. Der
Leſeſaal iſt geöffnet: an allen Wochentagen von
10½12 und 2½- 5 Uhr (Samstag=Mittag ausge=
nommen
). Leſeabende: Dienstags und Freitags
abends von 8-10 Uhr.
Großh. Hofbibliothek, geöffnet Montag bis Freitag
von 9-1 Uhr und nachmittags von 2- 4 Uhr, Samstag
von 9-1 Uhr.

Gottesdienſt der israeliliſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 13. Februar.
Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 10 Min.
Samstag, den 14. Februar.
Morgengottezdienk 8 Uhr 30 Min.-Schrifterklärung.
Sabbatäusgang 6 Uhr 25 Min.
Gattesdienſt in der Synagoge der israeliliſchen Religions-
geſellſchaft
.
Samstag, den 14. Februar.
Vorabend 5 Uhr o5 Min. Morgens 8 Uhr Min.
Nachmittags 4 Uhr - Min. Sabbatausgang 6 Uhr
25 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 15. Febr. an:
Morgens 6 Uhr45 Min. Nachmittags 5 Uhr-Min.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redattion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.