Darmstädter Tagblatt 1903


26. Januar 1903

[  ][ ]

Abonnemenksprei=

166. Jahrgang.

Inſerake

monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.

Verbunden mitWohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage:
ungsblakk.
Iluſtuierkes Unkerha

fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23,. in
Beſſungen von Blözer. Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausjtr. Nr. 14. ſöwie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
1903.
Montag, den 26. Januar.
76 2l.
Gleichzeitig empfehlen wir Ihnen, dafür beſorgt ſein zu wollen, daß die
Iulige Laheiglen des Groherogligen Hrigamls Panſadt.
ſabgeſtorbenen Bäume und Aeſte, als Brutſtätten des Ungeziefers und der ſchäd=

Nachſtehend bringen wir eine Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem
Truppenübungsplatz bei Darmſtadt für den 30. und 31. Januar, ſowie für die
Monate Februar und März 1903 zur öffentlichen Kenntnis.
Die Abſperrungsgrenze, ſowie die Dauer der Abſperrung ſind in der
Zuſammenſtellung enthalten.
Zuſammenſtellung
der Schießtage auf dem Truppenübungsplatz bei Darmſtadt am 30. u. 31. Januar,
ſowie für die Monate Februar und März 1903.

Datum Tag Truppenteil Dauer
Abſpe,
von * der
rrung.
ES Die A verrung
erſtrect ſich 3. Jan Freitag Feldart=Regt. 25 8. V. 10 N. Ueber das
ganze Abiverrselände - 31. Samstag 61
. ges V. 10. N. desgl. 4. Febr. Mittwoch. 4½ 27 8V. 1 N. 5. Donnerstag 63 8 V. 6 N. 26. Donnerstag rr. Batl. Füſl=Regt. 80 gs V. 4 N. bis zum Landgraben M. Freitag III. gi V. N. desgl. ½ März Mittwoch Inf=Regt. 81 126 N. 40 N. 5. Donnerstagl 81
8. V. 120 N. Freitag 81 8. V. 120 N. 9. Montag 1. Vatl. Leibg=Regt. 115 12 M. 60 N. 10. n. Dienstag 115 7 V. 1220 N. 11. Mittwoch I. p Il. 7. V. 12⁄₈ N. 18. D. Mittwoch IIr. Batl. Füſl=Regt. 80 gis V. N. 19. Donnerst= III. 8. 8is V. 5 N. 23. Montag- Feldart=Regt. 25 8V. N. Ueber das-
ganze
Abſverrgslände - 24. Dienstag ½ 61 l8V. N. desgl. 25. Mittwoch 25 8.V. 5 N. 26. Donnerstagl 61 8V. 10 N. 27. Freitag r.Vatt Leibo=Regt15 9.V. 4 N. bis zum Landgraben 28. D. Samstag III. 115 7oo V. 40 N. desgl. 30. Montag Inf=Regt. 166 ioo V. 10 N. 31. Dienstag 166

pC 100 V. 10 N.

Darmſtadt, den 20. Januar 1006.
Betreffend: Säuberung der Bäume, Sträuche, Hecken von Raupenneſtern ꝛc.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
G
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Auf Grund des Art. 80 des Feldſtrafgeſetzes ordnen wir hiermit an, daß
die Säuberung der Bäume, Sträuche und Hecken von Raupenneſtern, ſowie die
Entfernung und Vernichtung der mit Ranpenneſtern behafteten Aeſte und Zweige
in Ihren Gemeinden bis zum 15. März l. J. zu erfolgen hat.
Die ſäumigen Beteiligten verfallen in eine Geldſtrafe bis zu 60 Mk. oder
in eine Haftſtrafe bis zu 14 Tagen. Auch wird die nötig werdende Säuberung
der Bäume und Entfernung der Aeſte und Zweige auf ihre Koſten verfügt.

lichen Pilze, entfernt, ſowie die auf den Bäumen wachſenden Miſteln ausgeſchnitten
werden.
Sie wollen für ortsübliche Bekanntmachung des Vorſtehenden Sorge tragen
und nach Ablauf des Termins alsbald eine Beſichtigung durch die Feldſchützen
vornehmen laſſen.
Sodann wollen Sie bis längſtens zum 1. April l. J3., wie geſchehen, be=
richten
, und zugleich die Säumigen auf Grund Art. 80 des Feldſtrafgeſetzes und
8 368 Nr. 2 des Reichsſtrafgeſetzes zur Anzeige bringen, ſowie die Entfernung
der vorgefundenen Mißſtände auf Koſten der Säumigen veranlaſſen.
(902s0
von Granch.
Darmſtadt, den 23. Januar 1903.
Betreffend: Jahresüberſichten und Rechnungsabſchlüſſe der Krankenkaſſen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
ſan die Vorſtände der Gemeinde=Kranken=Verſicherungen ſowie der Orts=
und Betriebs=(Fabrik=)Krankenkaſſen, Innungs=Krankenkaſſen und der
eingeſchriebenen und der auf Grund landesrechtlicher Vorſchrift errichteten
Hilfskaſſen des Kreiſes.
Unter Verweiſung auf unſere Ausſchreiben vom 29. Rovember 1887 ( Amts=
blatt
Nr. 12) und vom 26. Januar 1893 (Amtsblatt Nr. 1) machen wir Sie
ſauf die Einſendung der nach den 88 9 und 41 des Krankenverſicherungsgeſetzes
vom 15. Juni 1883 und 10. April 1892 und nach 8 27 des Geſetzes über die
eingeſchriebenen Hilfskaſſen vom 1. Juni 1884 für das abgelaufene Jahr zu
liefernden Nachweiſungen (Jahresüberſichten und Rechnungsabſchlüſſe) auf=
merkſam
.
Die Einſendung dieſer Nachweiſungen muß bis 31. März d. J. ſtatt=
gefunden
haben, wir erwarten jedoch, daß die Ausarbeitung derſelben alsbald
von Ihnen in Angriff genommen und deren Vorlage in tunlichſter Bälde
bewirkt wird.
Die in Darmſtadt befindlichen Orts= und Betriebs=(abrik) ſowie
Junungskrankenkaſſen haben die Nachweiſungen an Großh. Bürger=
meiſterei
Darmſtadt einzuſenden.
Wir bemerken, daß die bei Aufſtellung der Nachweiſung zu beobachtenden
Beſtimmungen in der Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz vom 23. Dezember 1893 (Regierungsblatt Nr. 34, Seite 225) ent=
halten
und die durch dieſe Bekanntmachung vorgeſchriebenen Formulare zu be=
nutzen
ſind.
Sonderabdrücke der erwähnten Bekanntmachung ſind bei der Buchhandlung
des Großh. Staatsverlags zu Darmſtadt zu dem üblichen Ladenpreis zu beziehen.
Die Formulare ſind zum Preis von 5 Pfg. per Stück, die Vorſchriften über die
Rechnungsführung der Orts=, Betriebs=(Fabrik=), Bau= und Innungs= Kranken=
kaſſen
zum Preiſe von 4 Pfg. per Stück bei der Hof=Buchdruckerei von Friedrich
Langnes zu Darmſtadt zu erhalten.
Es iſt darauf zu achten, daß nur ſolche Formulare benutzt werden, welche
dem Bundesratsbeſchluſſe vom 11. Novemder 1897 in Betreff der Anrechnung
der Wertpapiere entſprechen.
Gleichzeitig empfehlen wir noch folgende Punkte zur beſonderen Be=
lachtung
:
1) die Nachweiſungen ſind in doppelter Ausfertigung einzuſenden;
2) die Zahl der zu Anjang 1902 vorhandenen Mitglieder muß gleich ſein der=
jenigen
, welche zu Ende 1901 vorhanden war;
3) diejenigen Mitglieder, welche am 1. Januar 1502 oder mit Wirkung von
dieſem Tage eingetreten ſind, gelten als im Laufe des Juhres 1902 ein=
getreten
;

Der Amateurphotograph.

Von Thomas Glahn.
Machbruck verboten).
An den Wintergarten grenzte ein ſchmaler Raum
gleichfalls von Glaswänden eingefaßt, in dem dei
Hausherr nachmittags zu leſen pflegte. Ein paa=
Stufen führten von hier nach dem Garten hinab
Vernhard König trennte ſich von den andern. Ir.
ſeinem Herzen erwachte das alte Weh und die alte
Viebe. Die Luft der Frühlingsnacht war wohl ſchuld
daran. Es traf ſich, daß er in einem Augenblick
an Aſe Luther herantrat, als ſie allein im Winter
garten ſtand und mit der Hand über eine ſchmal=
blätterige
Palme ſtrich.
Sie planderten dies und jenes, bis er plözlich
fragte: Lieben Sie gerade die Palmen ſo?
Er ſah dabei auf ihre ſchmale Hand, die no=
immer
unabläſſig über die zarten Blätter ſtrich.
Die Palmen? fragte ſie verwundert. Wi
kommen Sie darauf3 Ach ſo, weil ich hier drüber
fuhr 2 Nein, Herr Doktor - mit Botanik hat da
nichts zu kun. Aber es tut meiner Hand wohl
venn das zarte Grün die Haut berührt. Verſuche:
Zie's - aber ganz, ganz fein!
Es war ſtill. Wie ein kühler Zug wehte e
hn wieder an. Und als er ſchwieg, ſetzte ſie hinzu
ſch liebe ja wohl die Blumen, ebenſo die Vögel
her ich glaube ſchwerlich, daß ſie mich lieben. Ic

kann beide nicht halten. Ich vergeſſe ſie. Und wenn
die Blumen welk und die Vögel tot ſind, fällt's mir
zu meinem eigenen Schreck ein, daß ich nicht daran
gedacht habe, ihnen Waſſer zugeben - den Blumen
Waſſer und den Vögeln Futter. Man hat ſo viel
andere Dinge vor.
Gewiß, erwiderte er, es iſt demnach ein Unglück,
ſich in Ihre Hand zu geben.
Sie zuckte die Achſeln, lächelte und ſah ihn an.
Sie war ſehr ſchön. Er atmete tief.
Denken Sie, gnädiges Fräulein: auch Herzen
wollen bedacht ſein. Und wenn es dem Herzen, das
ſich dem Ihren fürs Leben verbunden hat, einſt ebenſo
ginge wie den Blumen und Vögeln. 2 Sie ver=
geſſen
es, es braucht ja noch mehr, und eines Tages,
dann iſt das Herz verloren, iſt kalt und ſtill und tot,
wenn auch nicht gerade im mediziniſchen Sinne.
Sie haben an das kleine Herz zu lange nicht gedacht,
man hat ſo viel andres vorl
Ein leiſer Ton der Bitterkeit klang zuletzt durch
ſeine Worte. Sie hatte ihm ruhig zugehört.
Wie hübſch Sie das Gleichnis durchführen, Herr
Doktor! Machen Sie außer den Photographieen auch
Verſes
Er ſchüttelte den Kopf.
Es war kein Scherz. gnädiges Fräulein. Meinen
Sie nicht, daß es dem Herzen ſo gehen kanns Oder
nicht 2

Sie hatte den Kopf geneigt. Jetzt hob ſie ihn.
Und von neuem ſtieg es in ihm auf:wie ſchön ſie warl
Es wird auf das Herz ankommen. Manche
Herzen laſſen ſich nicht vergeſſen.
Und welche gehören dazu? Kennen Sie eins,
das ſich ... nicht vergeſſen läßt?
Sie zuckte mit den Schultern. Villeicht
vielleicht nicht. Intereſſiert Sie dieſe Frage ſo ſehr?
Unter dem vollen Licht ihrer Augen ging ein
Zittern durch ſeinen Körper. Fräulein . .. Aſel
Wie meinten Sie?
Er biß ſich auf die Lippen. Ich meinte, wenn
ein ſolches Herz Sie fragte, ob Sie's nehmen und
halten wollten, wenn es hier ... zu Ihnen.
ſpräche ... ich ſetze nur den Fall.
Schön, ſetzen wir ihn. Wahrſcheinlich würde
ich dann ſagen: Liebes Herz, ich weiß, daß Du ſehr
egoiſtiſch biſt bei all Deiner Güte und Liebe. Komm
wieder nach zwei Jahren, laß mein Herz erſt noch
ein Weilchen ganz frei und allein ſchlagen, es will
ſich ſelbſt und ſeine Jugend vorläufig noch nicht
binden, wer weiß, was es ſonſt verſäumt - nun,
was ſolch Herz eben ſagt. Das heißt, auch ich ſetze
nur den Fall. Lieber Gott, man kennt ſolch Herz
ja nie aus, und Beſtimmtes läßt ſich da ſchwerlich ſagen.
Bernhard König antwortete: das iſt jedenfalls...
ſehr intereiſant, einmal ſolch Geſpräch. Finden Sie
nicht, gnädiges Fräulein?

[ ][  ][ ]

Rummer 21

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 26. Januar 1903.

4) die am 1. Januar 1902 oder mit Wirkung von dieſem Tage Ausgetretenen
gelten als im Laufe des Jahres 1902 ausgetreten;
5) der bare Kaſſenbeſtand am 31. Dezember 1902, wie ſolcher ſich aus dem
Rechnungsabſchluß (Form. III) ergibt, muß immer in gleicher Höhe wieder
im Vermögensausweis sub A. 12 erſcheinen;
6) Zinſen aus Sparkaſſeneinlagen, welche im Jahr 1902 beigeſchrieben worden
ſind, erſcheinen im Rechnungsabſchluß sub a 2 in Einnahme und ub b 11
in Ausgabe.
Sind die anfangs 1902 beigeſchriebenen Zinſen bereits in den Nachweiſungen
pro 1901 gewahrt worden, ſo bleiben ſie ſelbſtverſtändlich in dem Rechnungs=
abſchluß
pro 1902 außer Betracht, es ſind aber in demſelben die im Jahre 1902
erwachſenen, aber 1903 erſt beigeſchriebenen Zinſen nicht auſzunehmen, deren
Wahrung wird vielmehr erſt in den Nachweiſungen pro 1903 ſtattzufinden haben.
Dasſelbe gilt auch dann, wenn die Zinſen aus 1901 bezw. 1902 nicht bei=
geſchrieben
, ſondern bezogen worden ſind.
von Graneh.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung B., wurde heute eingetragen:
Heſſiſche Landes=Hypothekenbank, Aktiengeſellſchaft:Aktiengeſellſchaft
in Darmſtadt.
Gegenſtand des Unternehmens iſt:
Die hypothekariſche Beleihung von Grundſtücken im Gebiete des Großher=
zogtums
Heſſen; die Gewährung nicht hypothekariſcher Darlehen an heſſiſche
Gemeinden und andere Körperſchaften des öffentlichen Rechts oder gegen Ueber=
nahme
der vollen Gewährleiſtung durch eine ſolche Körperſchaft; die Ausgabe
von Schuldverſchreibungen auf Grund der ſo erworbenen Forderungen; Erwerb
Veräußerung und Beleihung von Hypotheken; der kommiſſionsweiſe Ankauf und
Verkauf von Wertpapieren, jedoch unter Ausſchluß von Zeitgeſchäften; die An=
nahme
von Geld oder anderen Sachen zum Zwecke der Hinterlegung, jedoch mit
der Maßgabe, daß der Geſamtbetrag des hinterlegten Geldes die Hälfte des
eingezahlten Grundkapitals nicht überſteigen darf; die Beſorgung der Einziehung
von Wechſeln, Anweiſungen und ühnlichen Papieren.
Das Grundkapital beträgt 4600000 Mark und iſt zerlegt in:
25 Aktien zu 100000 Mark,
50 Aktien zu 10000 Mark,
100 Aktien zu 5000 Mark,
725 Aktien zu 1000 Mark,
750 Aktien zu 500 Mark.
Die Aktien werden zum Rennbetrage ausgegeben und ſind ſämtlich von
den Gründern übernommen. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 17. Januar 1903
Feſtgeſtellt. Der Vorſtand wird von der Generalverſammlung gewählt, die auch
die Zahl der Vorſtandsmitglieder beſtimmt. Die Berufung der Generalver=
ſammlung
erfolgt durch Bekanntmachung in der Darmſtädter Zeitung. Bekannt=
zmachungen
der Geſellſchaft erfolgen durch Veröffentlichung im Deutſchen Reichs=
anzeiger
und in der Darmſtädter Zeitung; Bekanntmachungen, die die von der
Bank ausgegebenen Pfandbriefe und Kommunal=Schuldverſchreibungen betreffen,
ſind außerdem in der Frankfurter Zeitung zu veröffentlichen.
Der Vorſtand beſteht aus:
Emil Baſtian, Dr. jur. Fritz Freſenius, Großh. Regierungsrat Adolf
Schläger, alle in Darmſtadt.

Die Gründer ſind:
1) der heſſiſche Staat,
B die Spar= und Leihkaſſe des Kreiſes Bingen,
3) die Spar= und Leihkaſſe zu Oppenheim,


4) die Stadt Worms,
5) die Provinz Oberheſſen.
1
Die Mitglieder des erſten Aufſichtsrats ſind:
1) Otto Wolfskehl, Stadtverordneter zu Darmſtadt.
2) Karl Planz. Großh. Geh. Regierungsrat, Direktor der Großh. Staats=
ſchuldenkaſſe
zu Darmſtadt.
3) Dr. Karl Magnus Biermer, ordentlicher Profeſſor der Staatswiſſen=
ſchaften
an der Großh. Heſſ. Landes=Univerſität zu Gießen.
4) Auguſt Dettweiler, Großh. Oekonomierat zu Darmſtadt.
5) Dr. Egidius Gutfleiſch, Großh. Juſtizrat, Rechtsanwalt in Gießen.
6) Jacob Juſtus Korell, Fürſtl. Kammerdirektor in Büdingen.

7) Dr. Karl Weber, Großh. Oberförſter zu Konradsdorf.

Darmſtadt, den 17. Januar 1903.
(856
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.

Vergebung von Unterſtützungen aus der
Carl Schloſſer'ſchen Steſtung.
Aus vorſtehender Stiftung ſind dermalen drei Unterſtützungen und zwar
je nach der Dauer der Lehrzeit auf drei, zwei oder ein Jahr zu vergeben. Die
jährliche Unterſtützung beträgt 171 M. 43 Pfg.
Als Bewerber können auftreten die Söhne hieſiger Bürger und dahier
unterſtützungswohnſitzberechtigter Einwohner, zwelche in der Schule durch Sitt=
lichkeit
und Fleiß ſich ausgezeichnet und zur Erlernung eines ehrbaren Gewerbes
oder einer Kunſt Anlage und Reigung haben.
Schriftliche Bewerbungen ſind von jetzt an bis längſtens Freitag, den
20. Februar d. Js., bei uns einzureichen. Denſelben ſind die Belege, aus
welchen das Vorhandenſein der oben erwähnten Vorausſetzung für die Vergebung
der Unterſtützung hervorgeht, beizufügen.
Darmſtadt, den 22. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
(196200
Btamu-, Ktangen- u. Zrennholz-
Verſteigerung.
In den Waldungen der Gemeinde Weiterſtadt werden an Ort und Stelle
verſteigert
Dienstag, den 27. Januar l. Js.
in dem Diſtrikt Täubcheshöhle:
372 Am. Kiefern=Scheiter,
384 Kiefern=Knüppel,
12458 Stück Kiefern=Wellen,
194 Rm. Kiefern=Stöcke;
denſelben Tag, nachmittags 2 Uhr:
14 Kiefern=Stämme = 12,05 Inhalt Schnittholz (Oberſtänder),
269 Kiefern=Derbſtangen 8 Cm. Durchm., 3 Meter lang,
643 Kiefern=Reisſtangen = 3
61 Rm. Schweineſtalllegner, 2 Meter lang.
32 Sparrenſtämme =- 15 Em. Durchm., 8-9 Meter lang.
Zuſammenkunft vormittags 91 Uhr im Diſtrikt Täubcheshöhle, Abteilg.
Sauweide, nächſt der Heſſ. Ludwigsbahnlinie.
Bei ungünſtiger Witterung findet die Brennholzverſteigerung im Löwen=
dahier
ſtatt.
Weiterſtadt, den 22. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
Becker.
[186660

Konkursverfahren.
Der nachſtehende Gerichtsbeſchluß wird
hierdurch öffentlich bekannt gemacht:
Ueber das Vermögen des Spezerei=
händlers
Friedrich Krenzer in Darm=
ſtadt
wird heute am 23. Januar 1903
vormittags 9¼ Uhr, das Konkursver=
fahren
eröffnet, da der Gemeinſchuldne:
ſſeine Zahlungen eingeſtellt und die Er=
öffnung
des Konkursverfahrens bean=
tragt
. hat.
Der Kaufmann Karl Dechert dahier
wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
10. Februar 1903 bei dem Gericht=
anzumelden
.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Beibehaltung des ernannten oder die
Wahl eines anderen Verwalters, ſowie
über die Beſtellung eines Gläubiger=
ausſchuſſes
und eintretenden Falls über

die in 8 132 der Konkursordnung be=
geichneten
Gegenſtände und zur Prüfung
der angemeldeten Forderungen auf
Freitag. den 20. Februar 1903,
vormittags 11½ Uhr,
vor dem Konkurs=Gerichte, Hügelſtr. 3133,
Zimmer Nr. 28, Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, wird aufgegeben, nichts an den
Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der
Sache abgeſonderte Befriedigung in An=
ſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter
bis zum 10. Februar 1903 Anzeige
(1958
zu machen.
Darmſtadt, 23. Januar 1903.
Der Gerichtsſchreiber Großherzoglichen
Amtsgerichts Darmſtadt I.

Er war bleich bei den Worten und hatte ſich
hoch aufgereckt. Seine linke Hand griff inſtinktiv
nach der Uhr. Ilſe Luther mochte in den kurzen
Sätzen eine leiſe Jronie, eine feine Spitze merken.
Sie ſchien gleichfalls um eine Nuance bläſſer zu werden.
Ein kühler Stolz lag um ihren Mund.
Gewiß, erwiderte ſie. Apropos, welche Zeit
haben Sie?
Er drückte an der Feder, die goldne Kapſel der
Uhr öffnete ſich, ein kreisrundes Blättchen fiel zur
Erde. Und während er ihr Antwort gab, ſagte ſie:
Was bewahren Sie denn dort auf?
Er wurde leicht rot, bückte ſich, nahm die
Photographie auf:
Meinen Talismanl fuhr es heraus aus ihm.
Ah ſo.. den kein fremdes Auge erſpähen darf.
Da ſollten Sie ihn beſſer verbergen.
Sein Trotz ward wach. Bitte!
Nein, Herr Doktor - neugierig bin ich nicht.
O, ich bitte wirklich darum ... vielleicht können
Sie mir ſagen, gnädiges Fräulein, wer das junge
Mädchen iſt.
Sie kennen ſie nicht?
Nein. Aber ſie muß den beſſeren Kreiſen
Berlins angehören.
Aſe Luther ſah das merkwürdige Bild an. Ich
habe leider auch nicht die Ehre. Aber - Sie ſah
kurg auf.
Nun?
Sie wird Emanuel Geibel leſen und delikate
Eierkuchen backen. Meinen Sie nicht?
Ihre Augen trafen ſich. Bernhard König ſenkte
die ſeinen zuerſt. Er haßte die ſchöne Aſe Luther
von ganzer Seele. Und mit Gewalt ſich zur Ruhe
zwingend, ſprach er: Sie mögen recht haben. Es iſt
das Gute an ſolcher Art von Geſchöpfen, an dieſen
Hauslämpchen, daß ſie auch kochen können und daß
ſie nicht nur leuchten, ſondern auch ein bischen
wärmen.

Sie lachte auf. Gut gebrüllt, Löwel Wie ſteht's
übrigens mit der photographiſchen Kur?
Dabei wandte ſie ſich zum Gehen.
Ich type neuerdings ſehr wenig, Gnädigſte.
Ah, und weshalbs Weil die Kur ausſichtslos
iſt oder ſchon geholfen hat?
Er verbeugte ſich ſehr tief.
Schon geholfen hat, gnädiges Fräulein. Die
Heilung ſing damals an, ich meine von dem Tage,
als ich die Ehre hatte, Sie in der Hohenzollernſtraße
zu treffen, und heute iſt ſie vollendet. Die Kamera
iſt der beſte Arzt.
Drittes Kapitel.
Hör mal, mein Junge, ſagte Bernhard König
einige Tage darauf zu Leo Winterfeld, der beim
Alexander=Regiment ſein zweites Halbjahr als Arzt,
abdiente, Du haſt Dich ja auch bei allen möglichen
Familien durch die Winterſaiſon gegeſſen - vielleicht
iſt Dir irgendwo da dieſe junge Dame begegnet.
Leo Winterfeld pfiff durch die Zähne.
Baſſal Seit wann gehſt Du Don Juan=Wege?
Uberhaupt nicht. Aber ich habe einem Freunde
verſprochen, all meinen Spürſinn aufzubieten, um
das Mädchen zu entdecken.
So, ſo. Einem Freundel Na, es dürfte der
beſte ſein, den Du haſt, und ſo ähnlich wie Bernhard
König wird er heißen. Aber tut mir leid - das
Mädel kenn ich nicht.
Seufgend ſteckte der andere die Photographie ein.
Und ſeit Du das Verſprechen gabſt, treibſt Du
Dich auf allen Wegen und Stegen des weſtlichen
Berlins herum - was? Mit beſonderer Bevor=
zugung
des Tiergartens? Jedenfalls iſt die Sache
nicht gewöhnlich. Wenn das verflixte Berlin nicht
ſo groß wärel
Ulke nur, mein Jungel Was ſoll ich denn
tun? Ich kann doch die Polizei nicht zu einem
Steckbrief veranlaſſen!

Hm, wie wär's mit einer Annoncel Etwa
folgendermaßen: Das Original zu einer Photographie
wird geſucht. Gefl. Meldungen an Doktor Bernhard
König. Berlin W. Was meinſt Dus
Aber ſein Freund ging auf den Scherz nicht ein
und trennte ſich bald von ihm, um plaulos durch
die Straßen zu bummeln.
Seit der letzten Unterhaltung mit Ilſe Luther
hatte ſich viel geändert. Seine Phantaſie, die ſtets
von neuem in das kühle Geſicht warme Linien ge=
tuſcht
, den mitleidsloſen klugen Augen immer wieder
einen gütigen Glanz verliehen, war beſchämt, ſein
Herz zum dritten Male vernichtet worden. Und
diesmal für immerl Keine Folter konnte grauſamer
ſein. Unter den Worten des egoiſtiſchen, berechnen=
den
Geſchöpfes hatte ſein Herz ſich gewunden. Nur
der Trotz zuſammen mit der Erkenntnis, daß die
ſchöne Ilſe Luther ſolcher Liebe gar nicht wert ſei,
hatten ihn aufrecht erhalten. Aber die Wunden
rannten; ſein Herz war durchpflügt worden; was
darin ſo lange Wurzel geſchlagen, war vernichtet.
Es war leer in ihm. Und hatte er bis dahin nie=
die
Sehnſucht gehabt, das Mädchen, an deſſen Bild
er ſich erlabte, ſelbſt zu finden, jetzt wurde dieſe
Sehnſucht mit wilder Stärke wach, jetzt genügte ihm
das Bild nicht mehr. Er wollte ſie ſehen, ſprechen,
ſich an ihr aufrichten.
Ich muß ſie findenl predigte er ſich tagtäglich.
Seine Arbeit blieb von neuem liegen. Denn ai
jedem Vormittag ſchlenderte er durch den Tiergarten
und an jedem Nachmittag ſah er forſchend an, was
in der Leipziger= und Potsdamerſtraße ihm entgegen=
kam
; der ewige Mißerfolg entmutigte ihn nicht. Er
gehörte zu den Menſchen, die einen halb fanatiſchen
Glauben an ſich und die Macht ihres Willens haben.
Der Tag mußte kommen, wo er ſie traf, ob auch
Wochen und aber Wochen darüber hinzogen.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Rummer 21.
Brennholzverſteigerung.
Die in unſerer Bekanntmachung vom
21. Iſd. Mts. zur Verſteigerung auf den
28. d. Mts. ausgeſchriebenen 31 Nm.
grob geſpaltenes Eichen=Stockholz
aus dem Diſtrikt Franzoſenberg
des früheren Beſſunger Laubwaldes ge=
langen
nicht zum Ausgebot. (1968oi
Darmſtadt, den 24. Januar 1903.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Die Lieſerung von 2 Normal= und
10 ſympathiſchen Uhren fſtr ſtädtiſche
Gebäude ſoll verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem ſtädt. Elektrizitätswerk,
Schuchardſtr. 5. während der Dienſt=
ſtunden
zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Montag, den 23. Februar l. J.
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 23. Januar 1903.
Städtiſche Elektrizitätswerksverwaltung
Darmſtadt.
Meyer.
19270)

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 26. Januar 1903.

Geite 3.

Brennholz=Verſteigerung.
Die am 20. Ifd. Mts. ſtattgehabte
Verſteigerung von Brennholz aus dem
ſtädt. Oberwald iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine ſind von Mitt=
woch
, den 28. Id. Mts., äb bei der
Stadtkaſſe erhältlich und ſind bis zum
10. kft. Mts. daſelbſt abzuholen.
Ueberweiſung und erſter Abfuhrtag
des Holzes
Freitag, den 30. Januar 1903.
Darmſtadt, den 23. Januar 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
C96l0
Riedlinger.

Kompoſt=Verſteigerung.
Donnerstag, den 29. lſd. Mts.,
nachmittags 4¼ Uhr,
ſoll der auf dem ſtädtiſchen Gebäude an
der Pallaswieſenſtraße, zunächſt des
früheren Schachtgrabens, lagernde Kom=
poſt
, etwa 340 ebm, losweiſe an Ort
und Stelle öffentlich meiſtbietend ver=
ſteigert
werden.
Zuſammenkunft auf der Pallaswieſen=
ſtraße
, unterhalb des Bahnüberganges.
Darmſtadt, den 23. Januar 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Riedlinger. (1972oi

30009
O0.
WGuhalll S Rdbihn
In dem Konkurs der Firma Gebr. Blum, Kirchſtraße 19,
kommen dieſer Tage die Reſtbeſtände in
Calstots d. Joppen
ſowie Anzüge, Hosen und Schnhvaren
zu nochmals reduzierten Preiſen zum Verkauf.
(1960
Der Konkursverwalter:
Gg. Reiehard.
2000000000.
20029
200000.
Konkurs-Ausverkauſ.
Die Muſikalien=Leihanſtalt der Firma Rudolf Mössmer,
wird nunmehr ebenfalls im Laden Wilhelminenſtraße 33 aus=
verkauft
.
Die Leihanſtalt enthält etwa 3000 Rummern, darunter über
200 Opernklavierauszüge mit und ohne Text, im übrigen
klaſſige und moderne Muſik.
Die Leihanſtaltsexemplare ſind ſehr gut erhalten und werden
zu jedem annehmbaren Preiſe abgegeben.
Der Ausverkauf der übrigen Warenbeſtände wird fort=
geſetzt
. Eine große Anzahl ſtarker Kiſten wird ebenfalls ab=
gegeben
.
(1814k0
Der Honhzursverwalter.
wGRANRGUUG-
Um allen Gerüichton, die von der Auſgabe meiner
Tätigkeit als Tanzlehrerin verbreitet sind, vorzubeugen,
teile einem hochgechrten Publikum mit, dass ich meine
Hanzstunden wie in diesem, so auch
im Kommenden Jahren
In gowohnter Weise weitorführen werde.
Hochachtend
W.SwOboda,
186980)
Grossherzogliche Hof Tanzlohrerin.

Räduungs-Ausvorkauf
zu
bedeutend ermässigten Preisen

in

Damenkleiderstoſten - Blusenstoſten
Buckskins für Herren- und Enabenkleider
Wollenen und baumvollenen Flanellen
Biberbettüchern - wollenen Bettkoltern
Tüll-Vorhängen - Rouleauxstoſten
Bettdecken - Jamast=Tischdecken.

(798a

Der Vorrat in Damenblusen, sovie die Reste sämt,
licher Warengattungen werden unter Einkaufspreis abgegeben.
H. Wexbemzeh
Telophon 736.
Ernst=Ludwigstrasse 22.

Ner auf die längere Raltbarkeik
geines Mäschevorrates Nert legt

versuche

WGL
45
Da bei richtiger Befolgung ihrer einkachen Warch Aethode der Soda.
ausatz wegfällt und bei besserer Haushaltungsnüsche das Rochen
und Brühen unnstig ist, nird die Wäsche nicht durch
Lusatz schädlicher Pülfsmütel

vie Soda ete. angegriffen.

Privat-Imstitmt
ffür geiſtig zurückgebliebene und ſchwer zu
erziehende Kinder.
E Liebevolle Pflege und Erziehung. 7
Um Aumeldung bittet
(126a
W. Baum, Vorſteherin.
Bismarckſtr. 82.

99
Vegirksverenn AlLſtadt.
Wir machen unſere Mitglieder hierdurch nochmals auf die heute
Montag, abends 8½ Uhr, ſtattfindende
Gemeralversammlumg
aufmerkſam und bitten um zahlreiches Erſcheinen.
1963)
Der Vorstand.

Jeder Raucher sollte im eigensten Interesse diese mehr als preis=
werte
Ligarre probieren.
6682-

Haushaltungspenstonat
Darmstadt
M. Nouvel.
Vorzügliche Ausbildung in allen Zweigen des Haush., wiſſ. Fort=
bildung
, Handarbeiten geſell. Formen, liebev. Anleitung, herzl.
Familienleben, gute Verpfleg. Beſt. Rof. Proſp. ſteh. zu Dienſten.
15699)
Nieder=Ramſtädterſtraße 49.

Kriegerverein Darmſtadt.
Protektor: Seine Königliche Hoheit der Großherzog.
nuR HOlOT un
des
Allerhöchſten Geburtsfeſtes Hr. Majeſtät
des Kaiſers
Montag, den 26. Januar 1903, abends 8 Uhr,
W in ſämtlichen Räumen des Städtiſchen Saalbaues,
beſtehend aus:
Festrede, Ronzert und Canz,
unter gütiger Mitwirkung der Opernſängerin Frau Elisabeth Woll,
des Herrn Hofſängers otto Wolk und des Herrn Hofſchauſpielers
Franz Treidemann.
Das Orcheſter wird von der Kapelle des Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=
Regiments Nr. 25 geſtellt.
Zutritt haben nur die geladenen Ehrengäſte, unſere Ehrenmitglieder und
unſere Mitglieder nebſt ihren Angehörigen. Diejenigen Mitglieder, welche fremde
Perſonen einführen wollen, werden erſucht, dieſelben bei unſerem erſten Vor=
ſitzenden
Herrn Hauptmann a. D. Waldecker Heinrichſtraße 62, Sonntag,
den 25. Januar, vormittags von ¼10 Uhr bis 11 Uhr, perſönlich anmelden zu
wollen. Die Eintrittskarten werden alsbald verabfolgt.
Kinder unter 14 Jahren haben keinen Zutritt.
Das Vorausbelegen der Plätze iſt ſtreng unterſagt.
Der Saal wird um 7 Uhr geöffnet.
Die Mitgliedskarte iſt am Eingang vorzuzeigen.
1796
Orden, Ehren= und Verbandsabzeichen ſind anzulegen.
Darmtkadt.
Der Vorſtand. des H

[ ][  ][ ]

Seite A.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 26. Januar 1903.

Rummer 21.

GOGO0EUwSOTOOO
bieten mir unseren merten Kunden, indem uir nährond dem

oinon grossen Posten schwere Wlsüsser
S GUhGU GGIGGIOIOINN
in Schuarz, karbig, olfenbein und Ballfkarben
SS SAAAA

ausgesetzt haben, dass die Lualitäten und Preise
borochligles Laſsshen orregon vordon.
Der Posten besteht mur aus bosseren und
besten qualitäten. Die Stoſſe sind bis zu 120 em breit
und kommen vom Homtag ab zu kolgonden Proisen
zum Verkauk:
(1664

SOf

zu ME.
H.

Senſe I zu Mk.

5

E40
5
Serie HHLzu Mk.
Boi diesem Golegenheitsposten sind Stücke, doron reollor
Vorkaufswert bis zu Mk. 2.50 beträgt.
En Posion Ball-Grspo
Aeter
10 pe.
in allen Lichtfarbon

E Gahlatoo

Guaasnheim & Marz.
9E

Marlat S.

Marſat S.

Marlat 5.

Trauringe

9
empfiehlt das Paar von
10-50 ME.
L. Wormé,
25 Ernst=Ludwigstr. 25.
Uhren, Gold- u. Silbernaren.
Reparatur-Verkstätte.
(627a

Gfferiere:
Feinste landbutter
zum Auslaſſen
per Pfund 90 Pfg.
Lieferung erfolgt frei ins Haus!
L. PGllonnash6l,
Eier-, Butter- und Käse-
Spezialgeschäft, (1795te0,
20 Dieburgerſtraße 20.
Fst. Delik.-Sauerkraut
per Pfd. 6 Pfg.
Eingemachte Salzbohnen,
abgebrüht und gut kochend
per Pfd. 18 Pfg.
Grosse ital. Maronon
per Pfd. 18 Pfg.
frische Landbutter
per Pfd. 1 Mk.
Ital. Blumenkohl
per Stück 25 Pfg.
Hochfein. gemischtes Obst
in allen Preislagen (13422

OlBolalls alllost
Hieder=Ramstädterstr. 57a.

Hektoliter 70 Pfg.
bei 10 Hektolitern 65 Pfo

per Hektoliter 40 Pfg.
bei 10 Hektolitern 35 Pfo.
Heinrich Holler Cohn,
heidelbergerflr. 28. Belephan 1OlI.
Zu verkaufen:
ein ſehr gutes Bett, grünes Plüſchſofa
mit 6 Stühlen, 1 Waſchtiſch, antiker
eichner 2 türiger Kleiderſchrauk und ein
(1661a
Schräukchen, Altertum.
Dieburgerſtraße 55, 1. St.
Anzuſehen vormittags bis 2 Uhr.
Düchtige Kleidermacherin empfiehlt
2 ſich in und außer dem Hauſe.
Dieburgerſtraße 62 I. G1041kom

mmobilien u. Aypothekengsohäſft
heinrich Castritius,
Darmſtadt,
(478a
38 Kahlertſtraße 38.
Sprechſtunden: 2-3 Uhr.

V=stöck. Hauls
mit Kolonialwarengeſchäft, großem Hof,
Kohlenlager, Hinterhaus mit einer Woh=
nung
und Werkſtätte, ſowie Halle mit
Gasmotor, billig mit kleiner Anzahlung
zu verkaufen. Sehr paſſend f. Schreiner,
Glaſer ꝛc. Laden und Werkſtätte wird
ſ auch vermietet. Näheres Weinbergſtr. 4.
Ebendaſelbſt Garten und Acker zu ver=
kaufen
oder zu verpachten. (81144
0000000000000e003009g9000g00

[ ][  ][ ]

I. Beilage
gum Darmſtädter Tagblatt.
H.

N 21

Montag, den 26. Januar.

rſchafl=wohnung 8
8 Landwehrſtroße 7½ nahe dem
Herrngarten, hochelegante Bel=
etage
, 7 Zimmer, Erker und
; große gedeckte Veranda, Küche
mit Speiſekammer, Waſchküche
und Bleichplatz, Mädchenzimmer,
6 Bodenkammer und Bodenraum,
Heiz= und Leuchtgas per 1. April 6
zu vermieten. Näheres daſelbſt
2. Stock.
(32t
Wendelſtadtr. 30, 2. Fl.
eine ſchöne 3=Zimmerwohnung mit
reichlichem Zubehör ſofort zu vermieten.
Näheres Frankfurterſtr. 70. (1979a

A,

¼⁄
Heinrichſtraße,
zwiſchen Karls= und Hochſtraße, eine
Wohnung. 3. Stock, beſtehend aus
5 Zimmern nebſt allem Zubehör, iſt
per 1. April zu vermieten. 42om=
Näheres Baubureau, Heinrichſtr. 49.
Soderſtraße 110
4 eleg. 5=Zimmerwohnung, Beletage,
P per 1. April zu vermieten. Näh.
[711oms ép;
parterre.
Heinheimerſtraße 59
s=Zimmerwohnung, Bad, Magdkammer,
Leucht= und Heizgas, Veranda, per 1.
April zu vermieten.
(869

4A

35t) Beſſungerſtr. 97, ſch. ger.
4=Zimmerwohn. mit allem Zub. ſof. zu
verm. Näheres part.
Vombam
Liebfrauenſtraße 80 große 4= Ziminer=
wohnung
mit Bad, Magdk., Leucht=und
Heiggas per ſofort.
(871t
Moosbergſtraße 46
ſchöne 4=Zimmerwohnung per 1. April
zu verm., der Neuzeit entſprech. einger.
Zu erfr. Moosbergſtr. 70, pt. G1228t,

Ak

Veubauten
Liebfrauenſtr. 68. 70. 72
mehrere 3= und 4=Zimmerwohnungen
alsbald zu vermieten. Näh. Baubureau
Kiesſtraße 28.
(37t
Vemvam
Liebfrauenſtraße 28 große 3= Zimmer=
wohnung
per 1. April.
(868t
Dieburgerſtraße 96,
Bembau,
3=Zimmerwohnung mit Kabinett, Küche,
Kloſett, unter Glasabſchluß, Heiz= und
Leuchtgas, Keller und Mitbenutzung der
Waſchküche ꝛc. an ruhige, kinderloſe
Chelente oder einzelne Damen per
1. März 1903 zu vermieten. Näh.
Erbacherſtraße 4, 1. Stock. (1138oms
1246oms) Irereſtr. Gzweis= Zimer=
wohnungen
ſofort und 1. April beziehb.
Näheres Schloßgaſſe 31.
4117loim) Obergaſſe 4 ll
an der Infanteriekaſerne eine neuherge=
richtete
3=Zimmerwohnung zu verm.
und ſofort beziehbar.
A
11609t) Hochſtraße 3=, Mauſ.
2 Zimmer Küche, Kammer, Gas.

5=Zimmerwohnung
14.
mit allem Zubehör per ſogleich zu
vermieten. Nähere Auskunft Gervinus=
ſtraße
34 parterre.
(561od
175800) Bleichftr. 40 Wohnung mit
Werkſtätte im Seitenbau zu verm.

1954a) Darmſtädterſtr. 50, 1. St
iſt eine Wohnung vom 20. Febr. an zu
vermieten. Dieſelbe beſteht aus 5 Zim.
Küche, Keller, Mitbenutzung der Waſch=
küche
und der Trockenräume u. Garten=
anteil
. Näh. Darmſtädterſtr. 52.

1768a) Kirchſtraße 19, I., ſchön
möbl. Zimmer mit Penſion zu vermieten.
421) Beckſtr. 64, II, zwei ſchön
möbl. Zimmer zu vermieten, zuſammen
oder getrennt.
846t) Steinackerſtr. 14 mb. Im.
471) Eliſabetheuſtr. 33. Hth. I.
1 gut möbl. 3. mit ſep. Eing. u. Penſ.
zu verm.
B8730k) Karlſtr. 61 kleine möbl.
Zimmer billig ſofort zu verm.
1048t) Landwehrſtr. 22, 2 ſchön
möblierte Zimmer 15 und 25 Mk. ſogl.
zu vermieten, auch Penſion.
11494) Saalbauftr. 14, 1. Stock, ein
möbl. Zimmer, ſep. Eing. per ſofort zu
vermieten.
1147oms) Heinheimerſtr. 39, part.
gut möbl. Zimmer zu verm.
1148oms) Luiſenſtr. 38. Vord., 1. St.
ein hübſch möbl. Zimmer zu verm.
1378oms) Eliſabethenſtr. 20 I. 2
eleg. mbl. Zim. Wohn=u. Schlafz. zu vm.
1447t) Waldſtraße 14, 2. St., ein=
fach
möbl. Zimmer mit oder ohne Pen=
ſion
per ſofort.
145 1oms) Alexanderſtr. 16, 2. S
Zimmer mit 2 Betten.
B1603t) 2 eleg. möbl. Zim.,
4 Veranda. Näh. Exped.

1699t) Luiſenplatz 3 11, ſchönes, inöbl.
Zimmer an ruhigen, ſol. Herrn z. verm.
1717t) Hölgesſtr. I. 2. St. rechts,
ſchön möbliertes Zimmer zu vermieten.
1767a) Kirchſtraße 10, II., großes
feinmöbl. Zim. mit Penſion an 2 Hrn.
1785a) Soderſtr. 101, II. links,
ruhig möbl. Zimmer mit ſep. Eingang.
18211) Stiftſtr. 46, 2. St., möbl. Z. 3. v.

4

4997080) Schön möbl. Zimm.
mit oder ohne Penſion in beſter
Lage. Wo? ſagt die Expedition.

51053k80) Mühlſtraße 9, I. St.,
ein möbliertes Zimmer ſofort.
1900a) Eliſabetheuſtr. 61, 1. St.
3 ſchön möbl. Zimmer ſofort.
5113730) Rheinſtr. 47 k. 2 Arbeit.
Koſt u. Wohn. erh. Frau Hofmann.
18844) Grafenſtr. 20, I. möbl. Z.
51048kom) Lauteſchlägerſtr. 4 II
möbl. Zimmer zu verm.
1977a) Landwehrſtr. 2. I., Ecke d
Frankfurterſtr., ſchön möbl. Zimmer mit
loder ohne Penſion zu vermieten.
1980t) Waldſtr. 11a, 3. St., gut
möbl. Zimmer ſofort zu vermieten.
198100) Nied.=Namſtädterſtr. 31,
2. St. links, ſchön möbl. Zimmer zu r
OLbC1.
zur Anlage eines Gartens zwiſcher
Klappacher=, Ludwigshöhſtraße und dem
Wald gelegen,
zu kaufen geſucht.
Offerten mit Angabe der Lage, Größe!
und Preis u. L. 11 an d. Exp. (1182

23
Aaaooo0aanaaasaeooose,
orzügl. Geſanguuterricht, reine
E Tonbildg., Einſtudierung von Partien
und Geſängen jeder Art. Monat 8 M.
(553a
Heinheimerſtr. 74 I Iks.
oas0V000ov000osogOdode

5113980) Mädchen ſucht tagsüber
Laufdienſt. Wienerſtr. 71 Manſ.
41151) Reinl. Frau ſucht Lauſt.
2 Stunden. Arheilgerſtr. 19.

A1125som) Penſ. Uuteroffig. m. gut.
Handſchr. u. kautionsf. ſucht paſſende
Stellung bei beſcheidenen Anſprüchen.
Offerten unter K98 an die Exped.
4116801) Junge Frau ſucht für vor=
mittags
einen Laufdienſt. Nimmt auch
Laden oder Kontor zu reinigen an.
Zu erfragen Gr. Kaplaneigaſſe 66.

1903.
4117601) Ein einfaches, zu aller Arbeit
williges Mädchen ſofort geſucht.
Landwehrſtraße 2. 1. St.
41177) Ein zu aller Arbeit williges
Müdchen geſucht.
Bäckerei Koch, Luiſenſtr. 16.
Konditor-Lehrling
ſauf Oſtern geſucht.
Oshar Wolfk,
Konditorei und Café,
19640ds) Mathildenplatz 6.

1059oimd) Reinliches Mädchen oder
jüngere unabhäng. Frau für Laufdienſt ꝛc.
geſucht.
Taunusſtr. 7. 1. St.

41178) Frau hat noch Tag frei im
Waſchen.
Kiesſtraße 9, Manſ.

1975) Suche per Oſtern für mein
Eiſenwarengeſchäft
8 HLiehrlimge
mit guter Schulbildung. Selbſtge=
ſchriebene
Offerten ſind zu richten an
die Expedition d. Bl. unter L. 12.

11174) Eine unabhängige Frau ſucht
Waſchen und Putzen.
Schwanenſtraße 37, Hths.

11187)2 Mädch., d. alle Hausarb. tun,
ſuch. zum 1. Febr. Stell. in kl. Privath.,
1 Mädch., d. auch koch. k., ſ. ſof. St. in Wirt=
ſchaft
. Frau Frank, Kiesſtr. 30 III.

ssaauutaargaoo
gaooaeos
51179oim) Junger Kaufmann ſucht
Aushülfſtelle per ſofort.
Offerten unter L. 14 an d. Exped.
2GOi nanae su ADinr alPerls. Be re ree

L=Chruädehem
gegen ſofortige Vergütung geſucht.
A. Anton, Eliſabethenſtr. 1. (1569a

Dorsch-
Lebertran
beste Hedizinalmare.
von mildem Geſchmack.
als Kräftigungsmittel ärztlich em=
pfohlen
, loſe und abgefüllt.
Germania-Drogerie
harl -mnauser,
Mühlftr. 28. (7oomso
Ecke Nieder=Ramſtädterſtraße.

Altes, buntes Porzellan,
Geübte Caillenarbeiterinnen/

und Lehrmädchen ſofort geſucht.
(1824a
Kapellplatz 8, 1. Stock.

Tüchtige Köchin
bei hohem Lohn per ſofort oder ſpäter
nach Frankfurt geſucht. - Zu erfra=
[11348 Kaſinoſtr. 10 part.

1595a) Tüchtige, zuverläſſige
Wämlegerim
ſofort geſucht.
L. Simon, Schirmgaſſe 2.

81788) Ein Mädchen oder Frau zum
Sachen zu flicken geſucht.
Herdweg 58.

111541) Tüchtiges, zuverläſ= 8
ſiges Dienſtmüdchen das etwas 5
7 kochen kann, in klein. Haushalt
(3 Perſonen) gegen guten Lohn 5
P geſucht. Eintritt 1. Februar eot. 4
4 ſofort. Näh. Exped.
M230) Drdenl. e.
müdchen geſucht.
Martinſtr. 50.
11173) Mädchen, die koch. und nicht
koch., erhalten ſehr gute Stelle. Stellen=
bureau
Röſe, Ernſt=Ludwigſtr. 18 III.

als Teller, Figuren, Vaſen, auch Kaffee=
Thee= und Eßſervice ꝛc. zu kaufen geſucht.
Off. mit Preis unt. L. 5 bef. d. Exp.

WStAatbuau,
inmitten der Stadt gelegen, für jedes
Geschäft geeignet, gut rentierend, ist
Umstände halber billig zu verkaufen.
Näheres unter Nr. 179 an Eleh-
trizitäts
-Werk Auerbach, Auer-
bach
, Hossen.
[1970a

in Nähe des Südbahnhofes zu kaufen
geſucht. Aeußerſte Off. mit Angabe
über Lage und Größe unter 199 an
die Exp. ds. Bl.
[1914som
Sinem tüchtigen jungen Bücker iſt
E= Gelegenheit geboten, mit einigen
Hundert Mark ſich gute
WExiſtenz*.
zu gründen.
(508460
Näheres in der Exped.

Ein 2½ſtöckiges
L Aimmerhaus

1868501) Ein erfahrenes, zuverläſſiges
Kindermädchen
(oder Kinderfrau) zu 4 Wochen altem
Kinde für 1. Februar geſucht.
WoL ſagt die Expedition.

im Südoſtviertel zu kaufen geſucht.
Offerten unt. L. 3 mit Preisangabe
an die Exped. d. Bl.
F1149801
Jüngelampe und gepolſterter Seſſel
zu verkaufen. Kiesſtr. 104. (1836som,

1830f30) Suche in ſtädtiſchen Haus=
halt
auf dem Lande ein zweites Haus=
mädchen
. Dasſelbe muß ſehr gut
waſchen und bügeln können und etwas
Kenntniſſe im Servieren haben. Ein=/
tritt zum 1. Februar oder ſpäter.
Ferner zum 1. März eine erfahrene
umſichtige Köchin, welche die feine Küche
gründlich verſteht und langjährige Zeug=
niſſe
aus herrſchaftlichen Häuſern auf=
zuweiſen
hat.
Frau Major Freige,
Babenhauſen (Heſſen).

Die so allgemeln
beliebten

Kindergärtnerin
geſucht.
Näh. Iuſelſtr. 10, part. E1169oi
71188) Zuverläſſ. unabhäng. Lauf=
mädchen
od. Frau für vor= u. nachmittags
ſofort geſucht. Kiesbergſtraße 60, part.

G Mf. Sd
gsind wicder neu oingetoffon. (97½
H. Boroh,
Ahna woigseh Kurm.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Monſag, den 26. Januar 1903.

Rummer 24.

96. Jazuur bis (. Fehinar
Smfisom-Amsverhzamf.
zu bodoutend herabgosotaton Proison.
Messisches Fuehversandhaus J. Lambert,
Spezialgeschält für wollene Damenkloiderstoke.
EnVerkauf direkt an Private. E
18 Necharstrasse 18.

AEAAnh a
Erſtklaſſige Firma ſucht zur Ein=
führung
bewährter Knochen=, Miſch= u.
Lederleime tüchtigen, repräſentations=
(19761
fähigen
Vertreter
aus der Brancho,
welcher mit der Detailiſten= u. größeren
Konſumenten=Kundſchaft gut bekannt iſt,
unter koulanten Bedingungen 4k
zu engagieren. Offerten ohne An=
gabe
bisher erzielten Umſaßes, der Pro=
viſions
= und anderen Anſprüche bleiben
unberückſichtigt. Photographie und Re=
ferenzen
erbeten unter RJ227 an
Rudolf Hosse, Berlin SW. 19.

gillor hloillor,

Gselschaſiskleider, Biusen,
Sehlaſröcke ete. b. n. e. Anprobe
fertigt Wiener Sohneidorin in und
außer d. Hauſe. -- Schriftl. Beſtellung
C1170oi
wird angenommen.
Frau Engler, Wienerſt. 47 part.

Eu verkaufen
1 ovaler Ausziehtiſch mit 4 Platten
Sofa und 6 Stühle, Nußholzgeſtell,
Roßhaarpolſt., Plüſchbez., vorzüglich er=
halten
. Orangerie=Allee 8 p. (B1802

lte Oelgemälde und bunie Stiche
26 zu kaufen geſucht.
T11578oi
Off. mit Preis unt. L. 6 bef. d. Exp

ſingemachte Bohnen abzugeben.
E x180)
Wenckſtraße 27.
Wamwlatn.
an der Frankfurterſtraße ca. 550 =Mtr.
mit genehmigtem Bauplatz zu verkaufen.
Näh. unt. L. 13 a. d. Exp. (81984
Ein Lagerplatz
mit oder ohne Haus, oder Acker mit
guter Zufuhrſtraße zu kaufen geſucht.
Offerten an Herrn J. Busch, Heidel=
(186080i
bergerſtraße 88 abzugeben.
12OOO Mla.
an erſter Stelle ſofort oder ſpäter geſ.
Off. unt. K86 a. d. Exp. E1063s0
von ſol. Geſchäftsm. geg.
300 Mk. hoh. Zinſ. auf 1 Jahr
geſ. Off. unt. L. 2 a. d. Exp. G1158s0

Welt-Panoramd,
Goderstrasse Nr. 2.
Eapellplatz.
Kunstausstellung
L. Ranges.
Dieſe Woche

Jegernſee-
Schlierſee.
Eintritt: Erwachſene 30 Pfg.,
(1987a
Kinder 15 Pfg.
Abonnementskarten Preisermäßigung.

EAUATOTAAU
von trübe gewordenen
Hohweizer Stiskereien
und von 8liokereiRasten zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen bei
Strauss & Mayer,
17551)
Schulſtraße 8.

Liivrſasche ME. 25D.
Lu haben in allen besseren einschlägigen Geschäften.
[1489a

Bade-Anstalt Rasernestr. 62 ſnahe Dragonerkaserne) Pornsprocher 800.
Darmstadt.
BE1ATISIDad -
Wannenbäder I. u. H. H. Douchebäder. Separate Damenbäder.
Hoorbäder. - Dampfkastenhäder.
Hekirisches Schwitzbad färzlich empfohlen).
Nanneuhad mit künstlicher Rohlensäure tärztich enplohlen).
orfkrischend für Gesunde, heilkräftig wie Nanheim, Kissingen eto. kür Kranke.
(1986
Hassage. Pedicure durch goprüttes Personal.
Bei Abnahme von 5 Karten ermässigte Abonnementspreise.
EvEASESO
EEoskme
für Damen und Herren 7.
in großer Auswahl von den einfachſten bis
eleganteſten Neuheiten
Cüflise
empfiehlt die Verleihanstalt von
2)
A. Getrost, harlstrasse 8, I. Bloack.

D zu verkaufen.

Buchenſcheitholz 2- einige Meter,
C1181oi
Johs. Spieß, Eberſtadt.

1 kompl. Bett, guterhalten, 1 Kleider=
A ſtänder, Holz. 1 Seſſel, Nachtſtuhl,
1 Schirmſtänder, eiſen, billig zu ver=
kaufen
. Erfragen in d. Exp. (1397a

Zu verkaufen

e handneanse dare ein
Weeinen jungen adeligen Mann von
vornehmer Erſcheinung, jedoch ohne
Vermögen, heiraten?
Ernſt. Offerten unter L. 15 an die
[41186
Exped. d. Bl. erbeten.

100 Glaskäſten,
Küferſammlung enthaltend,
auch einzeln, und ein großer tannener
Schreibtiſch zu verkaufen. Näheres
Hügelſtraße 57, 3. Stock. (19660s

Tegen ſofortiger Aufgabe meiner
2 Bäckerei verkaufe gut erhaltenen
ein faſt noch neues Fahrrad, ſtarke
aussolWagen mit Pferd.
Maſchine.
Restaurant Hiktoriaeck, Kahlertſtr. 7.1 Das Fuhrwerk eignet ſich für jedes Ge=

ſchäft. Näh. in d. Exped. (1083fs0,

uterhaltener Kinderwagen iſt billig
[1185
zu verkaufen.
Feldbergſtraße 43, 1. Stock.

in neuer einſpänner Scherenwagen/
E mit Kaſten ſteht preiswert zu verk.
Zu erfr. Alter Arheilger Weg. (8116s0

n Nähe der Hügelſtraße
12 Ränme
*

zur Aufbewahrung von Möbeln vom
1. März ab auf einige Monate zu mieten
geſucht. Näheres Expedition. (19650s

Gosmaht
per jofort ſchöne, geräumige
2=Zimmerwohnung
in der Nähe der Alexanderſtr. von drei
Waiſen (Geſchwiſter). Gefl. Anerbieten
mit billigſter Preisangabe an die Expe=
dition
d. Bl. unter L. 10. (1967

Suche zum 1. April

in der Nähe der Bahnhöſe.
Gefl. Offerten mit Preisangabe unter
K96 an die Exped.
[1106s0.
Scmaont,
der keiner Korporation angehört, ſucht
Wohnung mit ſehr guter Peuſion
und Familienauſchluß bei ſehr feinen
gebildeten Leuten. Womöglich Zimmer
mit Kabinett. Offerten mit Preisang.
unter L. 9 befördert die Exped. C1172

in allen Rechtsſachen erteilt,
Bat Bittſchriſten, Nachlaß= und
Wiederverehelichungsinventarien fertigt
an, Forderungen treibt ein: (013804,3
Rechtskonſulent 1. 8. Kling, Darmstadt,
Mühlſtraße Nr. 23 1 (zwiſchen Blumen=
und Rundeturmſtraße).

ſfin Damenmasken=Anzug und Frack
E und Gehrock=Anzüge zu verleihen.
1969a)
Mühlſtraße 43.

e9.
Damenmasken=Anzug
G Jockey) preiswert zu verkaufen.
4116580i) Inſelſtraße 24, 3. Stock.
Zwei elegante Damen=Masken
zu verleihen. (o94soi
Arheilgerſtr. 6, 1. Stock.

eleg. Damenmasken u. 2 Domi=
Cnos bill. zu verl. Kirchſtr. 5. Lſ1978a

Seidener Damen=Maskenanzug
(Gigerl zu verkaufen.
Viktoriaſtraße 75, 2. Stock. G1184

Fin eleganter Damen=Masken=
G anzug billig zu verkaufen.
Schulſtraße 8. J. Stock. (1982a

ashen-Kostümel Grosse Auswahl!
nathndenplata 10. 2. St. C574a

Alte Proimarkonsammlung
G1155s0i
zu kaufen geſucht.
Offert. mit Preis u. nähere Angabe
nter L. 4 bef. die Exped.

Wine aus London gekommene Eng=
g
länderin wünſcht Erwachſenen
,od. Kindern englischen Kon-
versations
-Unterricht zu
(72a
geben. Näheres
Miss E. E. Gill, Steinſtr. 8 H.

Ein großer, ſchwarzer
Iwftzhumd
entlaufen.
Vor Einbehalten und Ankauf wird
gewarnt. Abzug. Feldberaſtr. 38. (903g0

[ ][  ][ ]

D. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
Bi

N 2.

Montag, den 26. Januar.

1903.

Orwhenm.
Telephon 320.
f Direktion: D. Fahrenkampf.
Heute und folgende Tage:
Große Vorſtellung.h
Sensationeller Ertolg
des mit ſo großem Beifall auf=b
genommenen (1580 6
neuen Programms
43 3isters Winterburns - Broth. M
H Revelles - Rosie und Daisy;
G Fl. Pösehl - Martha Uhlmann -
Frl. Rrebs und Cater - Broth.
hermance - Viograph.
zuter bürgerl. Mittagstiſch zu hab.
H Eliſabethenſtr. 37. H. L. (1950a
Wlektrische hicht-Anlage
mit AEkumulatoren billig abaugeben.
Martinstrasse 25, L. links. ſ869t,

Jäſche aller Art zum Waſchen u.
22) Bügeln wird angenommen. Fr.
Gaußert, Mauerſtr. 91 G113lsoim
5ut erhalt. Winterüberzieher zu verk.
G Nied=Ramſtädterſtr. 31 H. (1973oim

Kriegerverein Darmſtadt.
hauptvorsammlung pohelen Hohilal u.
96
Haugelder Mittwoch, den 4. Februar 1903, abends ½9 Uhr,
in dem Vereinslokal in der Stadt Pfungſtadt, Eliſabetheuſtr. 2.
Tagesordnung:
1) Geſchäftliche Mitteilungen. 2) Jahresbericht. 3) Rechnungsablage.
4) Bericht der Rechnungsprüfungskommiſſion. 5) Neuwahl des Vorſtandes.
6) Wahl der Rechnungsprufungskommiſſion. 7) Wahl des Schiedsgerichts und
der Erſatzmänner. 8) Wahl des Fahnenträgers und der Fahnenjunker. 9) Bücher=
ſ
ausgabe.
(985
Der Vorſtand des Kriegervereins Darmſtadt. 4 in jeder Höhe durch
(665a
A. Guthmann,
bVertreter der Rhein. Hypothekenbank.
M. Kiſerne Bettſtelle und Matratze zu
Everk. Lauteſchlägerſtr. 4HI. (x1050kom Messeh Eri
- Saalbaustrasse. und Nägel werden ſorgfältigſt;
Seübte Stickerin empfiehlt ſich für alle

AümmeraUgem geſchnitten.
(1139a
Er. Hartmann, gepr. Heilgehülfe. Grafenſtraße 37.

G Stickarbeiten.
C175oim
Nieder=Ramſtädterſtr. 81, part.

Anghscher Unterrieht, Gramm.,
&E Konv., Litt. wird von einer Englän-
derin
ert. üoidolborgerstr. 25. Ill. Coms
Lu gprechen von 11-12 Uhr.

GOGRAU80
für junge Damen erteilt geprüfte Haus=
haltungslehrerin
.
G1129
Heidelbergerſtraße 31.

in Kind wird in gute Pflege genom=
men
. Neugaſſe 5 Manſ. (11611

Interricht einaeln und in Heinen
Lirkeln. Auk Wunsch auch im
Hause der Schüler. Separatkurse
kür Damen.
[71a
Tho Vorlita School.
Sprachlehrinstitut für Ernachsene.
Ludwigstr. 16, I.

Süuls,

Ihro Vordauung
ulrs goregelt, wonn 8lo naoh
losor Bahlaolt ol Glssahon
Dr. M. Rneeur's
2 AlsknsſrIEn shuris-
2u aloh nohmon.
Lrodeh. B. l.- Gronuefrb250
vodorall orhültlioh.

Es iſt ſonderbar, daß viele Deute nicht zu wiſſen
Eſcheinen. daß ſchlechter Teint ſelbſt ein ſchönes Geſicht
direkt entſtellt.-Man ſieht oft Frauen und Mädchen,
deren Züge anziehend wirken wuͤrden, wenn nicht die
ungepflegke Haut einen direkt unappetitlichen Eindruck
machte. Und doch iſt es ſo leicht, ſich ſchönen, reinen
Teint zu verſchaffen, wenn man ſich nür täglich mit der
neuen patentierten, aus Hühnerei hergeſteitten Räy-seiſe
wäſcht Durch ihre koſtbaren Beſtandteile. Eiweiß und
Dotter, deren Wirkung anf die Haut ſeit Aters bekannt
iſt, verfeinert Ray-eiſe ſchon nach kurzer Zeit die Haut
und macht die Hände zart und weiß.
- ſ3s0
Schreibmaschinen,
Vervielfälti gungsapparate,
sämliche Hensilien hierzu
liefert als Spezialität billigſt
(678a
Papierhaus Elbert, Darmſtadt.
Geschättslokal H. Stock, Eingang Lorbogen.
Referenzen von über 100 höchſten Stellen, Behörden und
Comptoiren vom hieſigen Platze ſtehen zu Dienſten.-
Bei Katarrh, Heiſerkeit. Trockenheit des Halies
ſchleimlöſend: Apoth. Albrechts Aepfelfäure=Paͤſtillen
11 Gr. Säure, 25 Gr. Zucker) ſehr fein ſchmeckend. In
den Apotheken und beſeren Drogerien. Schachtel 80 Pfg.
Haupt=Depot: Hirſch=Apotheke.
[562M
Nur echt= Nenn in Orisindlpockuns.

fabriantrneodorhalier friedrichsdarfCaunzs)
N35on

Neue Maßnahmen zur Erweiterung
bes Arbeiterſchutzes.
Von beſtunterrichteter Seite erfahren Berliner
Blätter über die in Ausſicht, teilweiſe auch bereits
in Angriff genommenen weiteren Maßnahmen zur
Ausdehnung des Arbeiterſchutzes folgendes:
Durch die kaiſerliche Verordnung vom 31. Mai
1897 iſt der weſentliche Inhalt der 88 135-139
der Gewerbeordnung über die Einſchränkungen der
Beſchäftigung von Kindern, jugendlichen Arbeitern
und Arbeiterinnen in Fabriken (Dauer der Arbeit,
Einhaltung von Arbeitspauſen u. ſ. w.) auf die=
enigen
Werkſtütten der Kleider= und Wäſchekonfektion
usgedehnt worden, in welchen die Anſertigung von
Keidern und Wäſche im großen erfolgt. In an=
deren
Konfektionswerkſtätten, in denen nur auf Be=

ſtellung nach Maß für den perſönlichen Bedarf des
Beſtellers gearbeitet wird, erſchien zur Zeit des Er=
laſſes
jener Verordnung eine Regelung der Arbeits=
verhältniſſe
der Frauen und jugendlichen Arbeiter
nicht erforderlich. Nach wiederholten Mitteilungen
der Gewerbeaufſichtsbeamten aus verſchiedenen Teilen
des Reichs ſind indeſſen in den Maßgeſchäften der
Damenkonfektion Arbeitszeiten von über=
mäßiger
Dauer ſo häufig feſtgeſtellt worden, daß die
Beſeikigung dieſes Uebelſtandes ernſtlich ins Auge
gefaßt werden muß. Das Reichsamt des Innern
hat daher zunächſt bei der königlich preußiſchen Re=
gierung
die Erörterung der Frage angeregt, ob es
ſich empfiehlt, die 85 135 ff. der Gewerbeordnung
nunmehr auch auf die Maßgeſchäfte der Damen=
konfektion
und der Kinderkleiderverfertigung auszu=
dehnen
. In Verfolg dieſer Anregung hat der
preußiſche Handelsminiſter bereits gutachtliche Aeuße=
Lungen der Regierungsprüſidenten hierüber ein=
gefordert
. Vorbereitet wird im Reichsamte des
Innern ferner der Erlaß neuer Beſtimmungen über
die Beſchäftigung von Arbeiterinnen in Meiereien
und Anlagen zür Steriliſierung von Milch, über die
Beſchäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen
Arbeitern in Ziegeleien, über die Einrichtung
und den Betrieb der Bleifarben= und Blei=
zuckerfabriken
, ferner der Erlaß einer kaiſer=
lichen
Verordnung, durch welche die 88 135 ff. der
Gewerbeordnung auf die Werkſtätten der Tabak=
induſtrie
ausgedehnt werden. Entwürfe zur Er=
neuerung
der Beſtimmungen über die Beſchäftigung
von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in
Hechelräumen u. dergl., über die Beſchäftigung
von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in
Gummiwarenfabriken und über die Be=
ſchäftigung
von jugendlichen Arbeitern auf Stein=
kohlenbergwerken
ſind dem Bundesrat bereits
zur Beſchlußfaſſung vorgelegt worden. Nach der
Erledigung des dem Reichstage bereits zur Beſchluß=
faſſung
vorliegenden Geſetzentwurfs über die Kinder=
aͤrbeit
in gewerblichen Betrieben wird vorausſicht=
lich
baldigſt ein Geſetzentwurf über die Heim=
arbeit
in der Zigarreninduſtrie ausge=
arbeitet
werden.

Deutſches Reich.
- Beim Kaiſerlich Statiſtiſchen Amt in Berlin
tagt zur Zeit eine Konferenz bezüglich der Einführung
einer einheitlichen Arbeitsmarktſtatiſtik,
an welcher Vertreter von Arbeitsnachweiſen der
ſämtlichen größeren deutſchen Bundesſtaaten teil=
nehmen
. Veranlaſſung zu dieſer Konferenz gab die
Abſicht der arbeitsſtatiſtiſchen Abteilung des Kaiſer=
lich
Statiſtiſchen Amtes, eine möglichſt umfaſſende
genaue Berichterſtattung über die Lage des Arbeits=
marktes
in Deutſchland in einer eigens hierüber ab
1. April 1903 erſcheinenden Zeitſchrift bekannt zu
geben, zu welchem Zwecke die Ergebniſſe der Arbeits=
vermittlung
der gemeindlichen Arbeitsnachweiſe all=
monatlich
der genannten Abteilung einzuſenden ſind,
welche ſtatiſtiſche Maßnahme zu ihrer Durchführung
eine einheitliche Geſchäftsführung bei den gemeind=
lichen
Arbeitsämtern bedingt.
Ein Bund der Kaufleute' ſoll dem=
nächſt
als Seitenſtück zum Bund der Landwirte und
dem der Induſtriellen gegründet werden. Man will
keine Organiſation ſchaffen, ſondern einen geſchäfts=
führenden
Ausſchuß wählen, der ſich aus Vertretern
aller Vereinigungen ſelbſtändiger Kaufleute zu=

ſammenſetzen und gemeinſame Aktionen im Intereſſe
des geſamten Handelsſtandes in die Hand nehmen
ſoll. Die Anregung zu dieſem Plane geht vom Ver=
bande
der Berliner Spezialgeſchäfte aus, der im
Februar in Berlin eine allgemeine kaufmänniſche
Konferenz abhalten will, deren Hauptzweck die
Gründung des neuen Bundes der Kaufleute für das
ganze Reich bildet. In einem vom Verbande er=
laſſenen
Rundſchreiben heißt es: Wenn der Handels=
ſtand
in Deutſchland bisher nicht den Einfluß hat
erringen können, der ſeinem inneren Werte und
ſeiner Bedeutung für die nationale Wirtſchaft ent=
ſpricht
, ja wem es ihm nicht einmal gelungen iſt,
ſich gegen offenbare Zurückſetzung und Vergewaltigung
mit Erfolg zu ſchützen, ſo ſt der Grund hierfur
zweifelloss in dem Umſtande zu ſuchen, daß dieſer
große und ausgedehnte Berufszweig bisher der einzige
iſt, welcher es unterlaſſen hat, ſich und ſeine Ziele
in einer einheitlichen Organiſation durchzuſetzen.
Ferner wird darauf hingewieſen, daß große Macht=
und Intereſſentenkreiſe dem Handelsſtande geradezu
feindſelig gegenüberſtehen, was ſich auch beim Zoll=
tarif
gezeigt habe, deſſen Beſtimmungen vielfach
eine Hemmung des nationalen wie des Welthandels
bedeuten.
- Von unterrichteter Seite wird gemeldet:
Der Abg. Bebel hat im Reichstage die Behauptung
ſozialdemokratiſcher Blätter wiederholt, auf dem
Gruſonwerk in Magdeburg ſeien zwei Arbeiter ent=
laſſen
worden, weil ſie ſeinerzeit die Krupp=
Adreſſe nicht unterzeichnet hätten. Dieſe Be=
hauptung
beruht auf Unwahrheit. An dem in Be=
tracht
kommenden 8. Dezember v. J. waren auf dem
Gruſonwerk beſchäftigt insgeſamt 2173 männliche
erwachſene Arbeiter, 64 davon waren auf Montage
abweſend, 65 krank gemeldet. 2064 geſunde männ=
liche
erwachſene Arbeiter des Gruſonwerks waren
alſo an dieſem Tage in Magdeburg=Buckau orts=
anweſend
. 1876 Arbeiter haben die Adreſſe unter=
zeichnet
, ſo daß alſo 188 erwachſene ortsanweſende
geſunde männliche Arbeiter die Adreſſe nicht unter=
ſchrieben
haben. Auch ſie hätten alſo entlaſſen
werden müſſen, wenn die Nichtunterzeichnung der
Adreſſe einen Grund für die Entlaſſung gebildet
hätte. Dies iſt durchaus nicht der Fall geweſen.
Iene beiden Arbeiter ſind entlaſſen worden, weil ſie
als Berichterſtatter der ſozialdemokratiſchen Magde=
burger
=Volksſtimmer tätig waren und agitatoriſch
im Gruſonwerk auftraten. Der Abg. Bebel iſt ſo=
mit
wieder einmal - falſch unterrichtet geweſen.
Ausland.
Die franzöſiſche Kammer verwies den An=
trag
Leyraud, der allen Welt= und Ordensgeiſtlichen
die Erteilung von Unterricht verbieten will, an die
Unterrichtskommiſſion. Laſies fragte Jaurss, den
Führer der Sozialiſten und Vigepräſidenten der Kam=
mer
, wie er ſich verhalten würde im Falle eines
Krieges mit Deutſchland. Jaurss ſagte: der tatſäch=
liche
endgültige Friede beginne in Europa möglich zu
werden. Seit 32 Jahren habe es keinen großen Krieg
in Europa gegeben. Es ſei das erſtemal, daß man
einen ſo langen Frieden genieße, Frankreich hoffe,
daß er noch lange andauern werde. Es gebe in
Europa zwei große Bundnisgruppen, beide wünſchten
den Frieden. Es beſtehe eine fortſchreitende Tendenz
für ein friedliches Bemühen, welche man ſowohl
auf Seiten des Dreibundes, wie des ruſſiſch= franzö=
ſiſchen
Bündniſſes feſtſtellen könne. Redner hob ſo=
dann
hervor, der Dreibund ſei geſchaffen ohne aus=

[ ][  ][ ]

geſprochene offenſive Tendenz gegen Frankreich, ſon=
dern
nur, um die für Frankreich ſchmerzlichen Er=
gebniſſe
des letzten Krieges unwiderruflich zu machen.
(Marquis Dion, welcher Jaures unterbricht, wird
zur Ordnung gerufen.) Jaurss fuhr fort, er glaube
nicht mehr, daß der Dreibund in ſeiner Geſamtheit
gegen Frankreich gebildet ſei und daß überhaupt ein
Angriffsplan ſeit 31 Jahren gegen dasſelbe gerichtet
ſei. - Der Senat nahm die Vorlage, betreffend
die Bewilligung von 500000 Franes zur Unter=
ſtützung
der notleidenden Sardinenſiſcher in der Bre=
tagne
, einſtimmig an und begann die Beratung der
Vorlage der Zuckerſteuergeſetzgebung.
Der König von Schweden gab auf den
Rat der Aerzte vorläufig die geplante Reiſe nach
Norwegen auf und beſchloß, die Regierung einige
Zeit an den Kronprinzen zu übergeben.
Dem Vernehmen nach übernimmt der Kronprinz
nächſte Woche die Regierung. Ueber das Befinden
des Königs wurde ein Bulletin ausgegeben. Der
König, welcher in letzter Zeit, beſonders nachdem die
Beunruhigung wegen Erkrankung des Prinzen Eugen
hinzugekommen war, bei etwas verminderten Kräften
geweſen iſt, bedarf deshalb der Ruhe, weshalb ihm
angeraten wurde, ſich einige Zeit von den Regierungs=
geſchäften
zurückzuziehen.
Der norwegiſche Storthing nahm mit 81
gegen 32 Stimmen die vom Präſidenten vorgeſchlagene
Reſolution, betreffend die Schaffung eines eigenen
norwegiſchen Konſulatsweſens an.
- In einer Anſprache, welche der enaliſche
Staatsſekretär des Innern Akers Douglas in Dover
hielt, führte Redner aus, Chamberlain habe die
Linie der zukünftigen Kolonialpolitik Eug=
lands
feſtgelegt, von der kein engliſcher Staatsmann
werde in Zukunft abweichen dürfen. Chamberlain
habe gewiſſen Leuten in Südafrika zu Gemüte ge=
führt
, daß England nichts von dem, was es in dem
Lande gewonnen habe, opfern werde. Handels=
miniſter
Gerald Balfour hielt in Leeds eine Rede,
in der er ebenfalls die Reiſe Chamberlains nach
Südafrika zur Sprache brachte. Chamberlains Er=
folge
in Südafrika ſeien über die ſehr ſanguiniſchen
Erwartungen hinausgegangen, daß ſelbſt die größten
Schwierigkeiten durch den Einfluß ſeiner Perſönlich=
keit
gelöſt werden. Balfour verurteilt das Vorgehen
des ſüdafrikaniſchen Schiffahrtstruſtes, das die öffent=
lichen
Intereſſen ſchädige und unbillig und unrecht=
mäßig
ſei. Die engliſche Handelsſtatiſtik zeige ein
ſehr zufriedenſtellendes Ergebnis im Vergleich mit
den Zahlen, die Deutſchland und die Vereinigten
Staaten aufweiſen.
Präſident Rooſevelt legte im Senate der
Vereinigten Staaten den Panamavertrag zur
Genehmigung vor. Der Vertrag ſieht eine ein=
malige
Zahlung von 10 Millionen Golddollars
ſeitens der Vereinigten Staaten an Columbia vor,
ſowie eine jährliche Zahlung von 250000 Dollars.
Hierfür tritt Columbia einen 6 Meilen breiten
Landſtreifen an die Vereinigten Staaten ab, welche
berechtigt ſind, Truppen zum Schutze des abgetretenen
Gebietes zu entſenden, falls Columbia dazu nicht in
der Lage iſt. Der Vertrag iſt auf hundert Jahre
abgeſchloſſen und kann auf Wunſch der Vereinigten
Staaten erneuert werden. Die Vereinigten Staaten
erhalten die Gerichtsbarkeit für die mit dem Kanal
verbundenen Gewäſſer und alle Hafenabgaben für
die auf dem Kanal fahrenden Schiffe. Der Senat
überwies den Vertrag der Kommiſſion für aus=
wärtige
Angelegenheiten.

Petersburg, 23. Jan. Der deutſche Kron=
prinz
emfing heute den Miniſter des Aeußern,
Grafen Lamsdorff, zu längerem Beſuche. Nach
dem mit dem Kaiſer und der Kaiſerin im Winterpalais
eingenommenen Frühſtück ſtattete der Kronprinz nach=
mittags
der Kaiſerin=Witwe, welche während des Un=
wohlſeins
des Kronprinzen auch ihrerſeits regſtes Inter=
eſſe
an dem Ergehen desſelben bekundete, einen Beſuch

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 26. Januar 1903.

ab, und nahm das Diner mit dem Kaiſerpaar im Winter=
palais
ein. Abends geben Großfürſt Georg Michailo=
witſch
und Großfürſtin Maria Georgiewa im Palais
ihres Vaters, des Großfürſten Michael Nikolajewitſch,
einen Ball zu Ehren des Kronprinzen. Für morgen
früh iſt die Abreiſe des Kronprinzen nach Nowgorod zur
Inſpizierung des Wiborgſchen Regiments in Ausſicht ge=
nommen
. Nach derſelben tritt der Kronprinz direkt von
Nowgorod aus die Rückreiſe nach Berlin an.

hris.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. Januar.
- Die Darmſt. 3tg. teilt mit: Nach den letzten

derſelbe mußte in weitem Bogen um den Mann herum=
jahren
und ſchon auf gehörige Entfernung mit der
Schelle das Warnungsſignal geben.
2 Der Kxiegerverein Darmſtadt feiert den Ge=
burtstag
Seiner Majeſtät des Kaiſers Montag.
den 26. Januar, abends 8 Uhr im ſtädtiſchen Saalbau.
Das Feſt beſteht aus Prolog, Feſtrede. Konzert und
Lanz. Opernſängerin Frau Eliſabeth Wolf, hat dem
Kriegerverein ihre Kraft für den Feſtabend in dankens=
werter
Weiſe zur Verfügung geſtellt. An künſtleriſchen
Kräften wirken noch weiter mit: Herr Hofopernſänger
Otto Wolf und Herr Hofſchauſpieler Franz Kreidemann.
Die Muſik wird von der Kapelle des 25. Art.=Regiments,
welche unter der Direktion des Stabstrompeters Herrn

ichen Nachrichten aus Delhi vom Mittwoch, den Mickley ſteht, geſtellt. Einführungen von Nichtmitgliedern
ts, erfreuen Seine Königl. Hoheit der Groß= ſind im beſchränkten Maße zuläſig. Siehe Anzeige.

Vorträge.
I. In der Winterverſammlung des Ortsge=
werbevereins
am Freitag abend in der Stadt
Pfungſtadt' hielt der Landesgeologe Dr. Steuer einen
Vortrac über die ſo notwendigen Kohlen. Er unter=
ſchied
Lorf, Braunkohlen und Steinkohlen und legte dar,
daß aus dem Altertum nur wenig Angaben vorhanden
ſeien, den in Germanien vorkommenden Torf erwähnte
jedoch ſchon Plinius. Zuerſt verwendet wurden die
Kohlen in China. Erſt Ende des 18. Jahrhunderts, als
das Holz nicht mehr ausreichte, um die Dampfmaſchinen
zu heigen, kamen die Kohlen zu ihrem Recht. Dieſe ſind
lediglich Pflanzenreſte, bei welchen der Entwicklungsgang
im weſentlichen der aleiche iſt. Vorausſetzung für die
Kohlenbildung ſind Moore. Indem die Forſtwirtſchaft
vielfach auf die Trockenlegung der Moore hinwirkte, be=
ging
ſie einen Fehler, denn erſtens wächſt auf den neuen
Flächen doch nicht viel und dann entzieht man durch das
Trockenlegen den Quellen Waſſer und ermöglicht durch
die Beſeitigung der Sammelbecken Ueberſchwemmungen
zum Nachteile der Täler. Die Anſicht, daß ſich aus Torf
Braunkohlen und aus dieſen Steinkohlen entwickeln, iſt
falſch, die Umänderune findet vielmehr unter beſtimmten
Bedingungen ſtatt. Mit Ausnahme der Wäldertonkohle
iſt das Zeitalter der Steinkohle dasjenige der Schachtel=
halme
und Farne. Die Braunkohlenzeit kennt'ſchon
Nadelhölger. Lange herrſchte darüber Streit, ob die
Steinkohlen an Ort und Stelle gewachſen oder an den
Fundort angeſchwemmt worden ſind. Heutzutage nimmt
man allgemein an, daß die Wahrheit auch hier in der
Mitte liegt. Im Abbau ſieht Amerika an der Spitze,
dan kommt Großbritannien, hinter welchem Deutſchland
noch um 70 Millionen Tonnen zurückſteht. In Aſien
und Afrika ſind noch große Gebiete, die der Erſchließung
harren. Deutſchland verbrauchte im Jahre 1860 12. 1870

herzog ſich fortwährend einer vortrefflichen Geſundheit.
Das Wetter iſt am Tag wie hier an ſchönen Sommer=
tagen
: die Nächte ſind erfriſchend, gegen Morgen oft ſo
kalt. daß die Zelte durch Feuer im Kamin oder durch
kleine Petroleumoͤfen erwärmt werden. Se. Königl. Hoheit
wohnten am 1. Januar dem Krönungsdurbar bei und
waren am Abend zu dem großen Feſtdiner bei dem
Vigekönig geladen. Am folgenden Tage, 2. Januar, be=
gaben
Se. Königl. Hoheit ſich nachmittags zum Polo=
ſpiel
, ein in Indien beſonders ſehr beliebtes Ballſpiel zu
Pferde. wozu große Gewandtheit zu Pferd und Sicher=
heit
mit Lanze oder Schläger nötig iſt. Am Abend fuhren
Se. Königl. Hoheit nach der großen Moſchee, wo alle
hohen Herrſchaften von einem Turm derſelben ein zur
Feier der Krönung veranſtaltetes Feuerwerk anſahen.
Se. Königl. Hoheit unternahmen am 3. Januar eine
Rundfahrk die Lager der indiſchen Fürſten und waren
dann zum Frühſtück bei Sr. Excellenz dem Vizekönig
im kleinen Kreiſe geladen. Von dort begaben ſich Seine
Königl. Hoheit zu den im Amphitheaker veranſtalteten
militäriſchen Waffenſpielen und am Abend zu dem im
Dewan i Am abgehaltenen feierlichen Kapitel der indiſchen
Orden. Am Sonntag. 4. Januar, wohnten Se. Königl.
Hoheit mit den anderen yohen Herrſchaften dem Feld=
g
0ttesdienſt bei. Am Abend war wieder Diner bei Se.
Exzellenz dem Vizekönig. Der Montag=Vormittag war
zum Beſuch der großen Ausſtellung beſtimmt und nach=
mittags
wohnten Se. Königl. Hoheit dem Poloſpiel, ſo=
wie
anderen militäriſchen Waffenſpielen bei. Das Diner
nahmen Se. Königl. Hoheit an dieſem Tage mit Ihren
Königl. Hoheiten dem Herzog und der Herzogin von
Connaught bei dem Gouverneur von Pund=jab, Sir
C. M. Rivay. Am Dienstag. 6. d. Mts., begaben ſich
Se. Königl. Hoheit nach einer Fahrt durch das Lager
zum Frühſtück zu dem Maharajah von Bikaner. Am
Abend fand der große Feſtball ſtatt, welchem Se. Königl.
Hoheit, ſowie die anderen hohen Herrſchaften und die
indiſchen Fürſten beiwohnten, ebenſo wie alle zu den
Feſtlichkeiten nach Delhi gekommenen Gäſte. Vor dem
Amphitheater fand am folgenden Tag, Mittwoch. 7. die
große Parade über die eingeborenen Truppen ſtatt und
waren Se. Königl. Hoheit am Abend zum Diner bei dem
Gouverneur von Madros, Lord Ampthill, geladen.
- Durch Entſchließung Großh. Miniſteriums der
Finanzen wurde der Generalſtaatsanwalt bei Großh.
Oberlandesgericht Dr. Karl Preetorius zu Darmſtadt
zum Treuhänder bei der Heſſiſchen Landes= Hypotheken=
bank
und der Oberſtaatsanwalt bei Großh. Landgericht
der Provinz Starkenburg Franz v. Heſſert zum Stell=
vertreter
des Treuhänders bei dieſer Bank beſtellt.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der Bremſer in
der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft Johannes
Lambert zu Darmſtadt.
Entlaſſen wurde am 22. Januar ds. Js. der
ordentliche Profeſſor in der juriſtiſchen Fakultät der
Landes=Univerſität Dr. Joſeph Heimberger in Gießen
auf ſein Nachluchen mit Wirkung vom 1. April ds. Js.
an aus dem Staatsdienſte.
2 Militärdienſtnachricht. Molisre, Oberleut=
nant
im Grenadier=Regiment König Friedrich Wilhelm I.
12. Oſtpreuß.) Nr. 3. in das 5. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.
Nr. 168 verſetzt.
L. Die Strafkammer verhandelte am Samstag
gegen einen jugendlichen Kaufmann von hier, der, nach=
dem
er 14 Tage lang das Radfahren geübt hatte,
ſich auch einmal im Freien zeigen wollte. Er fuhr hinter
ſeinem Bruder her von hier= nach Seeheim. Zwiſchen
Malchen und Seeheim ging ein Mann vor ihnen auf
dem Fußſteig ſeines Wegs dahin. Als der erſte an
dieſem, ohne daß einer ſchellte, vorbeiſauſte, erſchrak der
Mann nicht wenig, es iſt möglich, daß er deshalb etwas
auf die Fahrbahn ſchwankte. Der Neuling, der ihn nun
auch ſah, ſchrie Achtung, Achtung= und rannte ihn
über den Haufen, daß er Hautabſchürfungen davontrug.
Das Schöffengericht Zwingenberg ſprach den noch un=
fertigen
Fahrer der fahrläſſigen Körperverletzung frei;
dieſes Urteil hob die zweite Inſtanz auf. Dieſe ver=
urteilte
den jungen Mann zu 20 Mark Geldſtrafe
und in die nichk unerheblichen Koſten, indem es davon
ausging, daß der Täter als ganz unerfahrener Rad=
fahrer
eine erhöhte Aufmerkſamkeit zu betätigen hatte,

k. Nach Erfüllung der ſatzungsmäßigen Pflichten
ſind in den Landesverband der Kriegerkameradſchaft
Hafſiau aufgenommen worden: Verein Soldatenkame=
radſchaft
Rüſſelsheim mit 30 Mitgliedern, Bezirk Groß=
Gerau, Kriegerverein Ober=Seibertenrod mit 22 Mit=
gliedern
, Bezirk Ulrichſtein, Kriegerverein Hutzdorf mit
16 Mitgliedern. Bezirk Lauterbach, Soldatenverein
Eſſenheim mit 54 Mitgliedern, Bezirk Nieder=Olm.
- VVerſpätet mitgeteilt.) Die Hauptverſammlung der
Männerortsgruppe des Vereins zur Erhaltung
des Deutſchtums im Auslaude (Allgemeiner Deutſcher
Schulverein) fand am 17. Januar im Kaiſerſaal ſtatt.
Nach verſchiedenen geſchäftlichen Mitteilungen wurde der
Verſammlung von dem Ergebniſſe des gemeinſam mit
der hieſigen Frauenortsgruppe veranſtalteten Deutſchen
Abends= Kenntnis gegeben. Von dem 2490 Mk. be=
tragenden
Reinertrag haben bereits 650 Mk. zu Weih=
nachtsbeſcherungen
in den verſchiedenen Schutzgebieten
ldavon in Tirol 400 Mk.) Verwendung gefunden, der
Reſt wird im Einverſtändnis mit der Frauenortsgruppe
den Zwecken des Vereins entſprechend den verſchiedenen
Schutzgebieten' zugewieſen werden. Die Jahresrechnung
wurde, nach vorheriger Prüfung durch einen Sachver=
ſtändigen
, genehmigt und dem Rechner Entlaſtung er=
teilt
. Der Aeberſchuß der Einnahmen über die Ausgaben
von 900 Mk. wird der Zentralleitung zur Verfügung
geſtellt. Der bisherige Vorſtand wurde wiedergewählt
und zwar aͤls geſchäftsführende Mitglieder derſelben:
Rektor Profeſſor Dr. Schweisgut, 1. Vorſitzender, Ober=
konſiſtorialpräſident
D. Buchner, 2. Vorſitzender, Land=

beidrag berraͤgt 2 Mlte Bebe Zuſtelilnie der Vereinsgeit=
ſchrift
3 Mihk
1.x. Es dürfte wohl weitere Kreiſe intereſſieren, daß
ſich nunmehr ein Komitee zu einer würdigen Feier
des 100 jährigen Geburtstages von Liebig gebildet
hat. Dasſelbe ſetzt ſich zuſammen aus einzelnen Pro=
feſſoren
der hieſigen Techniſchen Hochſchule und Mit=
gliedern
der Bürgermeiſtere. Wir werden vorausſichtlich
demnach bald erfahren, in welcher Weiſe die Centenar=
feier
ſtattfinden ſoll, die ſicherlich einen ſolchen Verlauf
nehmen wird, wie es das Andenken an Darmſtadts
größten Sohn und den bedeutendſten deutſchen Chemiker
Verdient. Dasſelbe möge durch dieſe Feier auch unter
der jüngeren Generation Darmſtadts geweckt und lebens=
kräftig
erhalten bleiben; einerlei nun, ob der Geburtstag
des großen Forſchers auf den 8. oder, wie es jetzt an=
ſcheinend
feſtſteht, auf den 12. Mai fällt.
CHr.H. Mitteilung aus dem Sekretariat der Heſſiſchen
Handwerkskammer. Hinſichtlich des Abſchluſſes
der Lehrverträge hat die Heſſiſche Handwerks=
kammer
in Verfolg des Plenarbeſchluſſes, daß auch
zwiſchen Vater und Sohn ein Lehrvertrag abgeſchloſſen
werden muß, eine Anordnung getroffen, auf welche alle
Intereſſenten hiermit aufmerkſam gemacht werden. Das
Geſetz ſchreibt den ſchriftlichen Abſchlußz des Lehrvertrags
vor, macht alſo keine Ausnahme, ſofern der Vater zu=
gleich
Lehrmeiſter iſt. Um nun den aus den Vorſchriften
des Bürgerlichen Geſetzbuches ſich ergebenden Weite=
rungen
Geſtellung eines Pflegers ꝛc.) zu entgehen und
Um die unangenehme Empfindung des Vaters, mit
ſeinem Sohne Vertrag ſchließen zu müſſen, zu ſchonen,
ſoll es genügen, daß der Vater auf dem von dem Sekre=
tariate
der Kammer zu Darmſtadt zu beziehenden For=
mulare
beurkundet, daß ſein Sohn bei ihm in der Lehre
ſteht. Dieſes Formular iſt in zwei Exemplaren auszu
fertigen und von Innungsmitgliedern an die Innung,
von den übrigen Handwerkern an die Handwerks=
kammer
zwecks Beglaubigung einzuſenden. Und zwar
kommt der Vater erſt durch dieſe Einſendung ſeiner ge=
ſetzlichen
Verpflichtung nach und gilt nur die beglaubigte
Urkunde als Erſatz für den Lehrvertrag. Auf dieſe Art
dürfte die Frage glücklich und im Intereſſe aller Teile
gelöſt ſein. In dem Gedanken, daß die Hebung des
Handwerkerſtandes vor allem durch richtige Anlei=
tung
und Erziehung der Lehrlinge zu er=
reichen
iſt, hat die Kammer ferner die wichtige Einrich=
tung
getroffen, daß in einem Mahnwortandie
Lehrmeiſteri, das allen von der Kammer ausgegebenen

26, 1880 46, 1890 70, 1895 79 und jetzt noch mehr Millio=
nen
Tonnen, auf den Kopf der Bevölkerung kommen
nahezu 1500 Kilogramm Kohlen, England förderte 1880
160 und 1890 18s Millionen Tonnen, Amerika im Jahre
1880 28 und 1895 58 Millionen Tonnen Anthracitkohlen.
An Braunkohlen wies Deutſchland 1860 etwa 4, 1870etwa
7, 1880 etwa 12. 1890 etwa 19, 1894 etwa 22. 1895 etwa 25
und heute etwa 35 Millionen Tonnen auf. In Oeſter=
reich
ſtieg dieſe Förderung von 606000 Tonnen auf 17
Millionen Tonnen im Jahre 1894. Was die Zukunft
angeht, ſo iſt auf Grund von Schätzungszahlen, nament=
lich
auch bezüglich der Volksmehrung, angenommen
worden, daß Deutſchland auf 800 Jahre Kohlen habe, ſo
daß ſich wegen Kohlenmangels keiner der Lebenden Ge=
danken
zu machen braucht. Indem Deutſchland in China,
wo noch die ungeheuren Maſſen Kohlen unangetaſtet
liegen, die Hand auf die Schantunglager legte, tat es
einen klugen. Schritt, der dem Lande ſicher zum Segen
gereicht. Die vortrefflichen Ausführungen des Redners,
die durch graphiſche Karten. Tabellen und Bilder unter=
ſtützt
wurden, ernteten lebhaften Dank der leider nicht
ſehr zahlreich Erſchienenen. Wann wird im Orts=
gewerbeverein
in dieſer Beziehung einmal eine Beſſerung
eintreten ?
1 Auf Veranlaſſung des Deutſch= Oeſterreichi=
ſchen
Alpenvereins, Sektion Darmſtadt, ſprach
am Freitag abend im Kaiſerſaaler der berühmte Nord=
polfahrer
v. Payer über ſeine verſchiedenen Reiſen in
den Polargegenden. Redner ſchilderte ſehr anſchaulich
ſeine Erlebniſſe und die Gefahren der Polarwelt, die in
ihrer Größe und Mannigfaltigkeit es wohl nie zur Er=
reichung
des erſehnten Zieles, des Nordpols, kommen
ließen. Ein Opfer dieſer Gefahren, namentlich aber der
Temperaturſchwankungen, der oft blitzſchnell wechſelnden
Winde, ſogenannten Drehſtürme, ſei ſicher auch Andrs
geworden, deſſen ungenügende Vorbereitung Redner

tadelt; auch bezweifelt er die Tragfähigkeit von Andrss
Ballon in dieſen Kältegraden. Auch der Mangel an

Bewegungsmöglichkeit, ſei ſicher verhängnisvoll für
Andrs und ſeine Begleiter geweſen. Hätte Andrs auch
nur eine kürzere Probefahrt unternommen, ſo würde er
ſich von der Undurchführbarkeit ſeines Planes überzeugt
haben. Redner ſtreift kurz die Reiſen Nanſens, des
Herzogs der Abruzzen u. a., die alle weſentlich im
Vorteil ihm gegenüber waren, da ſie ſich moderner Er=
findungen
, wie des elektriſchen Lichts, der Magazin=
gewehre
u. ſ. w., bedienten. Auch die Ernährung
war bei ihnen eine, beſſere und, mannigfaltigere.
Die auf der Reiſe befindliche Südpolarexpedition hält
Payer für ein zweckloſes Unternehmen, da hier unendlich
viel größere Schwierigkeiten entgegenſtehen. feſtes Land
weil zu wenig vorhanden ſei und die Gefahr des Er=
drücktwerdens
eine viel größere ſei. Redner ging dann
auf die einzelnen Erlebniſſe über und erzählt zunächſt
einige heitere Jagdabenteuer mit Eisbären, die nament=
lich
durch ihr Heranſchleichen den Reiſenden verhängnis=
voll
werden können. Intereſſant waren die Erzählungen
des Redners über ſein Perſonal, das er hauptſächlich
durch ſein gutes Beiſpiel bei Disziplin zu erhalten ſuchte.
Auch der treue Freund des Menſchen, der Hund, iſt in
dieſen öden Gegenden ein unentbehrlicher Begleiter und
Gehilfe. Das zahlreich erſchienene Publikum war den
11 ftündigen Ausführungen des Redners mit Intereſſe
gefolg tund dankte ihm am Schluſſe durch ſtürmiſchen
Beifall.
Kleines Feuilleton.
= Bühnenſekt. Nicht all zu viele Bühnen, ſchreibt
die Nat.=3tg. dürfen ſich den Luxus leiſten, ihren
Mitgliedern auf der Ssene, wenn der Autor auf den
Sektgenuß beſteht, auch wirklichen Champagner kredenzen
zu können. Die Berliner Hofbühnen ſind in dieſer Hin=

[ ][  ][ ]

Rummer 21.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 26. Januar 1903.

Seite 9.

Lehrverträgen beigelegt wird, die Lehrmeiſter auf die
ihnen geſetzlich und moraliſch obliegenden Pflichten gegen
ihre Lehrlinge hingewieſen und gebeten werden, durch
eingehende Anleitung dieſelben nicht nur zur techniſchen
Fertigkeit zu erziehen, ſondern auch den Geiſt zu wecken,
ſie zu bewußtem Denken anzuregen und ihnen nament=
lich
die Notwendigkeit der Erlernung einer geordneten
Buchführung vor Augen zu führen. Auch mit dieſem
Vorgehen hat die Handwerkskammer bewieſen, daß ſie
nichts aus dem Auge läßt, was ihrer hohen Aufgabe, der
Förderung des Handwerkerſtandes, zu dienen vermag.
- Es ſei hiermit noch einmal auf den heute Abend
ſtattfindenden Vortrag des Herrn Hofrats Hugo
Edward aufmerkſam gemacht. Zur Rezitation ge=
langt
das edle Poeſie atmende Werk von Arthur Fitger:
Der Meiſterdieb: Es ſteht ein genußreicher Abend in
Ausſicht und es kann der Beſuch um ſo mehr empfohlen
werden, als der Ertrag der Veranſtaltung zur Abgabe
von warmem Frühſtück an bedürftige Schulkinder wäh=
rend
der jetzigen kalten Jahreszeit beſtimmt iſt.
9 Die Wochenmärkte ſind jetzt nur mäßig belebt
und dienen in der Hauptſache der Verſorgung mit dem
Tagesbedarf an Butter, Eier, Gemüſen u. ſ. w. Winter=
gemüſe
ſind noch in guter Auswahl und hinreichenden
Mengen vertreten. Die Durchſchnittspreiſe ſtellten ſich
in der letztvergangenen Woche: Butter¼ Ka. 1-1,10 M.,
in Partien 90-95 Pf., Eier 7,8. 9 und 10 Pf., Handkäſe
4-10 Pfg., Schmierkäſe ¼ Ltr. 15-16 Pfg. Aepfel 1 89.
10-14 Pf. Apfelſinen 5-10 Pf., Kartoffeln p. 10 Liter
(Kumpf je nach Sorten 50-80 Pf., Meerrettig 10-25 Pf.,
Sellerie 6-10 Pf., rote Rüben ½ Kg. 8 Pf., gelbe Rüben
1 Kg. 6 Pf. weiße Rüben ½ K9. 4 Pf. Kopfſalat
1-15 Pf., Feldſalat, Körbchen. 10-15 Pf., Endivien=
ſalat
1 Kg. 50-60 Pf., Wirſing 6-10 Pf., Weißkraut
10-12 Pf. Rotkraut, einheimiſches, 10-12 Pf., hollän=
diſches
25-30 Pf., Schwarzwurz ½ Kg. 20-25 Pf.,
Blumenkohl 25-30 Pf., Roſenkohl ! Kg. 25-30 Pf.,
Grünkohl 6 Pf., Zwiebeln ¼ Kg. 5-6 Pf., Gänſe½ Kg.
70 Pf., Enten 3-350 M. Hahnen 2-3 M., Suppen=
hühner
2-250 M. Tauben 70 Pf., Haſen 330-350 M.
Lapins 90 Pf. bis 1 M.
2 Die Aufführung der preisgekrönten Karnevals=
poſſe
von Wilhelm Kaminsky: Die iwwerſtergt Va=
lowung'
iſt nunmehr auf den 10. Februar feſtgeſetzt
worden. Die Proben ſind bereits in vollem Gange und
liegt die Regie in den bewährten Händen des Herrn
Guſtav Klotz.
-V Groß=Umſtadt, 24. Jan. Seit Jahren bilden die
unzureichenden Lokalitäten für die hieſigen Volksſchul=
klaſſen
den Gegenſtand ſteter Klage. Dieſem Notſtande
wird demnächſt durch Erbauung eines neuen
großen Schulgebäudes abgeholfen. Die Ge=
meindebehörde
hat dazu die reſpektable Summe von
100000 Mk. vorgeſehen. Mit dem Bau ſoll in dieſem
Jahre noch begonnen werden. Derſelbe ſoll 8 Klaſſenſäle
enthalten und dürfte neben dem neuen Dieburger Schul=
hauſe
zu den größten und ſchönſten Schulgebäuden im
Kreiſe Dieburg zu zählen ſein.
Gießen, 24. Jan. Die Landesuniverſität wird den
100. Geburtstag Liebigs am 12. Mai feſtlich
begehen. Die Art der geplanten Feier unterliegt noch
der weiteren Beſchlußfaſſung.
Friedberg, 23. Jan. Die Leiche des Kaufmanns
Max Straus wurde heute im Mainzer Kohlenhafen
geländet.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 24. Jan. Der Berliner
Magiſtrat hat verſuchsweiſe zwölf Schulärzte, für
jeden Schulkreis einen, angeſtellt. Dieſe Einrichtung hat
wie in andern Städten auch in Berlin ſich vollkommen
bewährt. Der Magiſtrat wird deshalb für alle Ge=
meindeſchulen
Schulärzte anſtellen; ihre Zahl ſoll von 12
auf 30 erhöht werden und die jährliche Entſchädigung je
2000 M. betragen. In der Stadtverordnetenverſammlung
wurdigte man allſeitig die hohe Bedeutung der Schul=
ärgte
für die Förderung der Schulgeſundheitspflege und
hieß die Notwendigkeit der Erhöhung ihrer Zahl gut.
Nur darüber entſpann ſich eine Erörterung, ob für jede
Gemeindeſchule ein Schularzt, alſo insgeſamt 264 Schul=
ärzte
angeſtellt werden ſollen oder ob, nach dem
Vorſchlage des Magiſtrats zur Erhaltung einer einheit=
lichen
Leitung mehrere Schulen einem Schulargte zuge=
wieſen
werden ſollen, in welchem Falle die Zahl von 30
Schulärzten genügen würde. Man beſchloß, dieſe Frage
durch einen Ausſchuß prüfen zu laſſen. - Geſtern Abend
hat ſich der wegen Hochſtapelei zwangsweiſe ſiſtierte be=
ſchäftigungsloſe
de Neville, ein im Alter von 52 Jahren
ſtehender Mann, auf der Polizeiwache erſchoſſen.
Hamburg, 23. Jan. Sergeant Hickel, der be=
kanntlich
im Verdacht ſtand, in Gemeinſchaft mit ſeinem
Schwager, dem Unteroffigier Marten, den Rittmeiſter
v. Kroſigk erſchoſſen zu haben, iſt, nach dem H. Korr.
von der Hamburger Zollbehörde als Zollaufſeherangeſtellt.
Wilhelmshaven, 23. Jan. Im Prozeß gegen
den Matroſen Kohler wegen Ermordung des Unter=
offigiers
Biederitzki an Bord der Loreleys wurde der
Angeklagte zum Tode, 6 Jahren 4 Monaten Zuchthaus,

Entfernung aus der Marine und dauerndem Verluſt der
bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt.
Peſt, 24. Jan. Nach einer Wiener Depeſche meldet
der in Mentone weilende Redakteur des Peſter
Abendblattes folgendes: Donnerstag mittag promenierte
die Kronprinzeſſin von Sachſen mit Giron auf
der Promenade Midi, als ihnen die Gräfin Lonpay
mit ihrer Geſellſchaftsdame entgegenkam. Die Gräfin
blieb ſtehen, 30g ihr Lorgnon hervor und beobachtete
ſcharf das herankommende Paar. Die Kronprinzeſſin
ſchien die Gräfin zu erkennen. Einen Moment ſtanden
die beiden Damen einander gegenüber. Plötzlich wandte
die Gräfin der Kronprinzeſſin den Rücken und ſchlug
den Weg nach Kap Martin ein.
Handel und Verkehr.
G.) Frankfurt a. M. 24. Jan. Görſen=
wochenbericht
.) Die Börſe dokumentiert anhaltend
eine recht feſte Haltung und waren insbeſondere dieſe
Woche verſchiedene Nachrichten höchſt geeignet, um
günſtige Stimmung zu machen. So ſind in erſter Linie
die großen Finanztransaktionen von Oeſterreich=Ungarn
und Rumänien zu erwähnen, wobei Oeſterreich=Ungarn
mit etwa 1200 Millionen Kronen und Rumänien mit
175 Millionen Francs in Betracht kämen. Hieran
ſchließen ſich die Ausſichten der bevorſtehenden deutſchen
Emiſſionen. die in den favoriſierten Kurſen der Zprozen=
tigen
Gattungen (Neichsanleihe bis 92,50, Zprogentige
Heſſen bis 90,30. Sächſiſche bis 90,60 bereits ihre Schatten
werfen. Weiter dürfte auch bald mit der Kotierung der
3½progentigen italieniſchen Nettorente an den deutſchen
Boͤrſen zu rechnen ſein. Sowohl das inländiſche wie
ausländiſche Anlagegebiet, bot unter obigen Auſpizien
ein, ſehr, belebtes Bild und verzeichnen faſt alle
Gattungen, mehr, oder minder, Kursbeſſerungen.
Größere Beachtung erfuhren auch wieder die argentiniſchen
Werte, welche ganz anſehnlich profitierten und ihre
weitere Steigerung fortſetzen.- Mexikaner waren weniger
beachtet, da der Silberkurs ſin New=York 47 wieder
matter lag. Türkiſche Loſe verkehrten lebhaft bis 134,40,
noch 135.40. Die Aktien der Großbanken erfreuten ſich,
infolge der bevorſtehenden Geſchäfte, einer größeren Frage
und notieren beſonders Diskonto=Kommandit bis 196,30,
Darmſtädter bis 139,10, Deutſche bis 215,20, Oeſt. Kredit
bis 221,70. Bahnen lagen ruhiger; auch Nordd. Lloyd
ziemlich behauptet 93,60, trotzdem dieſelben für 1902 keine
Dividende deklarieren. - Auf dem Montanmarkte war
nach den großen Bewegungen der letzten Wochen ſtärkere
Realiſationsluſt dominierend, ſo daß zumeiſt Ab=
ſchwächungen
zu verzeichnen ſind; ebenſo bei Kohlen=

ſicht nicht knickerig und laſſen, wenn ſich Gelegenheit da=
zu
bietet, die Hauptdarſteller wenigſtens des köſtlichen
Naſſes teilhaftig werden. Bei beſonderen Anläſſen zumal
kann das Publikum ſich jedesmal davon überzeugen, daß
in den geſchliffenen Kelchen auf der Bühne nicht etwa
Weißbier, ſondern wirklicher Champagner perlt. Dann
richten ſich inſtinktiv die Operngläſer der Freunde eines
edlen Tropfens nach der Szene, man nimmt gern Anteil
an dem Genuß, der den Künſtlern oben aus dem ſchäu=
menden
Wein erblüht, und fühlt mit ihnen das Labſal,
das aus dem ſchäumenden Naß aufſteigt, verſtändnisvoll
mit. Auch bei der Premisre der Oper Anno 1757u von
B. Scholz am Tage des Ordensfeſtes im königlichen
Opernhauſe ſpielte echter Sekt - kein Theaterſekt - mit.
Der General Seydlitz überfällt mit ſeinen Reiterſchaaren
das Schloß zu Gotha und hebt die Garniſon der Reichs=
armee
auf. Zur Feier des Sieges bringen die preußiſchen
Soldaten Champagner herbei, den ſie unter den Vor=
räten
der Franzoſen gefunden haben. Das erſte Glas
gilt dem Könige, Friedericus Rex. General Seydlitz
ſchlägt mit einem Tafelmeſſer einer Champagnerflaſche
den Hals ab und ſagt: Die Zeit iſt knapp, der Durſt
iſt groß, Kopf ab Franzosiu Der Wein ſchäumt hoch in
den Gläſern auf. Nichts fehlte, um die Illuſion an der
Vorgängen auf der Bühne zu unterſtützen. Den ſchärfer
Blickenden aber bot ſich ein merkwürdiger Anblick dar.
Um die Hälfte der Sektflaſchen ſchlängelte ſich der omi.
nöſe grüne Papierſtreifen, der die Entrichtung der
Schaumweinſteuer ordnungsmäßig beſtätigt. Und dies
- Anno 1737½
Eineunfreiwillige Amerikareiſe machte
kürzlich ein Berliner Weinhändler Namens Joh. Gutz=
mann
. Auf einer Geſchäftsreiſe begriffen, geriet er mit

aktien. - Zur Lage der reinen Walzwerke erfährt
man, daß dieſelben, namentlich die Walzdrahtwerke
zur Zeit in allen Zweigen mit Verluſt arbeiten. Infolge
des Verkaufs von 200000 Tonnen Drahtknüppeln zu
äußerſt billigem Preiſe nach Belgien, England und Hol=
land
vermögen die dortigen Walgdrahtwerke den inländi=
ſchen
Werken den Wettbewerb unmöglich zu machen.
Augenblicklich ergibt ſich bei den Deutſchen Walgdraht=
werken
auf die Tonne ein Verluſt von 8 Mk. Aehnlich
ſteht es mit Drahtſtiften. Die Bandeiſenwerke arbeiten
gleichfalls mit einem Verluſt von 9 Mk. per Tonne.
Einzelne reine Walzwerke dürften daher bald den Betrieb
einſtellen und es iſt zu befürchten, daß noch andre reine
Walzwerke nach Aufzehrung der Rücklagen zum Erliegen
kommen. Der Halbzeugverband müßte ſeine Tätigkeit
auch auf das Ausfuhrgeſchäft ausdehnen; ferner ſollte
ein feſtgefügtes Stabeiſenſyndikat ſich bilden, obwohl zur
Zeit die Ausführung fraglich. - Aus dem Ruhrrevier
kommt die Nachricht, daß dort ein amerikaniſcher Ver=
treter
wegen Ankaufs von 100000 Tonnen Kohlen für
die Vereinigten Staaten verhandelt. Auch der Induſtrie=
markt
verkehrte zumeiſt bei beſſeren Kurſen, beſonders
für Ultramarinfabriken, Bleiſtiftfaber, Riebeck Montan und
Kleyer. Nur Glasinduſtrie Siemens, Oberſchleſ. Eiſen
und Munſcheid weſentlich niedriger. Der Geldſtand bleibt
fortgeſetzt ein überaus flüſſiger. Privatdiskonto 2½ pCt.
Mexikaniſche Coupons notieren 158 Argentiniſche
172 per Peſos.
2 Der Jahresbericht der Auskunftei W.
Schimmelpfeng für 1902 bringt diesmal neben den
üblichen Angaben über die ſtete Zunahme des Geſchäfts=
betriebes
und neben einer ausführlichen Schilderung der
Tätigkeit im Auslande, namentlich über die Zweignieder=
laſſung
in Konſtantinopel und über die Bemühungen
in Rußland, Rumänien und Italien, ſowie über die
Auskunftserteilung in den überſeeiſchen Ländern, eine
Reihe von Erörterungen, die ſich teilweiſe zu einer außer=
gewöhnlich
lebhaften Auseinanderſetzung über die Ge=
bührenfrage
und über den Wettbewerb der Auskunfts=
bureaus
zuſpitzen. Von beſonderer Bedeutung erſcheinen
zwei Kapitel, das eine, das die wichtige Frage mit
welchem Perſonal wir arbeiten' behandelt und das
Schlußkapitel, in welchem, veranlatzt durch jüngſt er=
gangene
Erkenntniſſe - das eine in eigener Sache der
Auskunftei - die Haftverbindlichkeitsfrage unter zwei
ganz neuen Geſichtspunkten beſprochen wird. Die Zahl
der Angeſtellten der Auskunftei ſtieg im Jahre 1902 auf
1271 (14 mehr als im Vorjahre) und der Beſoldunggetat
dieſer Angeſtellten, deren Penſionsfonds jetzt über
500000 Mk. beträgt. auf über 2 Millionen Mk. jährlich.

Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantwortung.)
Es iſt gewiß ſchon von vielen Bewohnern unſerer
Reſidensſtadt als große Kalamität empfunden worden,
daß man immer nur unter großem Zeitverluſt ſeine
Steuern loswerden kann. Es iſt gleich unangenehm,
ob man ſeinen Dienſtboten hinſchickt oder ob man ſelbſt
geht. Man bezahlt ja als guter Staatsbürger gern ſeine
Steuern, aber wenn es einem in unnötiger Weiſe wie in
unſerer Stadt erſchwert wird, fürchtet man ſich förmlich
vor dem Tage. Es würde bei gutem Willen gewiß mög=
lich
ſein, dieſen großen Uebeſſtand abzuſtellen und wir
bitten die betreffenden Inſtanzen hierdurch dringend und
ergebenſt darum.
B.
Beim Vorverkauf zuden Schüler=und
Volksvorſtellungen im Hoftheater, die leider viel
zu ſelten eingelegt werden, herrſcht regelmäßig ein er=
freulicher
Andrang. der leider ein beklagenswertes langes
Warten des Publikums zur Folge hat, da nur ein
einziger Kaſſierer die Hunderte abfertigen ſoll! So
mußte Schreiber dieſer Zeilen letzten Montag 38 Minuten
auf den kalten Flieſen ſtehen, troßdem er pünktlich zur
Stelle war, andere wahrſcheinlich noch länger. Und wie
leicht wäre Abhilfe zu ſchaffen, wenn man die vor=
handene
zweite Kaſſeneinrichtung wieder mit zu Hülfe
nehmen wollte, ſei es, daß man die Zettelblocke nach
rechter und linker Theaterhälfte, oder nach dem Preiſe
der Plätze teilte. Dies ſei der verehrlichen Direktion zur
wohlwollenden Erwägung empfohlen, nicht minder auch,
ob nicht wenigſtens bei dieſen Volksvorſtellungen die
Vorverkaufsgebühr wegfallen könnte.
8.
Vermiſchtes.
Das europüiſche Eiſenbahnnetz. Das
europäiſche Eiſenbahnweſen iſt ſtetig im Wachstum be=
griffen
und erfährt von Jahr zu Jahr eine Steigerung
der neu hinzutretenden Schienenſtrecken. Bei Beginn
des vergangenen Jahres, bis zu welchem Zeiwpunkt bis=
her
abſchließende Erhebungen vorliegen, umfaßte der
europäiſche Eiſenbahnbetrieb ein Schienennetz von 296 816
Kilometer Länge, und zwar waren 5188 Kilometer im
Jahre 1900 und 6938 Kilometer im Jahre 1901 neu in
Betrieb genommen worden. Unter den Staaten, die
eine Erweiterung ihres Eiſenbahnnetzes von über 100
Kilometer aufzuweiſen haben, wird Deutſchland,
das 1319 Kilometer neu verlegte, nur von Rußland,
übertroffen, wo das Bahnnetz, einſchließlich der Neuan=
lagen
in Finland, eine Vermehrung von 2949 Kilo=
metern
erfuhr. Es folgen. wie aus einer vom franzö=
ſiſchen
Miniſterium der öffentlichen Arbeitern veröffent=
lichten
Zuſammenſtellung hervorgeht, Frankreich mit 830
Kilometer, Oeſterreich=Ungarn mit 609 Kilometer, Groß=
britannien
mit 276 Kilometer und Schweden mit 268 Kilo=
meter
Schienenlänge. Abgeſehen von weniger bedeutenden
Erweiterungsbauten haben noch Spanien Strecken von 159
Kilometer, Belgien von 131 Kilometer, worin allerdings
die Viginalbahnen einbegriffen ſind, und die Schweis von
127 Kilometer neu eröffnet. Das Verhältnis der Eiſen=
bahnen
zu der Bodenfläche und den Bewohnern
eines Landes wird aus folgender Zuſammenſtellung
erſichtlich. Während Belgien nach Maßgabe ſeines Flächen=
inhalts
das größte Eiſenbahnnetz beſitzt, nämlich 2200 Kilo=
meter
auf 1000 Quadrat=Kilometer, ſteht es bezüglich der
Anzahl der Bahnkilometer. die auf je eine Million Ein=
wohner
entfallen, mit 970 Kilometer erſt an 6. Steller,
In dieſer Hinſicht behauptet Schweden, das 2270 Kilometer
Bahnlänge für je eine Million Bewohner beſitzt, den
erſten Platz. Deutſchland bleibt bei der großen und ſchnell
wachſenden Zahl ſeiner Bevölkerung mit 940 Kilometer
auf je eine Million Einwohner hinter verſchiedenen Län=
dern
zurück, zum Beiſpiel hinter Schweden, Dänemark,
der Schweig, Frankreich und Belgien, in denen bezw. 2270
Kilometer, 1230 Kilometer, 1180 Kilometer, 1130 Kilo=

einigen Freunden in eine ſtarke Kneiperei. Erſt vier
Tage nachher gelangte er wieder zu vollem Bewußtſein
und fand ſich an Bord des Dampfers Neckarl der each
Amerika fuhr. Wie er an Bord gekommen, wußte er
nicht anzugeben. Vermutlich hatten ſeine Zechfreunde
ſich einen Witz mit ihm gemacht, ohne zu bedenken, daß
der durch die Seekrankheit verſtärkte Kater ſo lange
dauern könne. Da Gutzmann Geld bei ſich hatte. kieß
er ſich nach der erſten Kajüte transferieren und kam ſo
in Hoboken an, wo er in dem bekannten, Meyers Hotel=
abſtieg
. Dort gab er ſein Abenteuer zum beſten, und ſo
kam es in die amerikaniſchen Zeitungen. Mit dem näch=
ſten
Lloyddampfer, dem Kaiſer Wilhelm der Große=,
trat er ſeine Rückfahrt an.
In den Kleidern ſeiner Frauerhängt
hat ſich der Schneider Matthias Hedwich in Ottakring=
Wien. In einem nachgelaſſenen Briefe gibt er an, daß
ihn die Putzſucht ſeiner Frau ſo geärgert habe, nament=
lich
, weil ſie ihm immer die Schoppen vorgeworfen habe,
die er trinke. Da ſie nun wieder neue Kleider gegen ſein
Wiſſen ſich angeſchafft habe, ſo wolle er ihr das Tragen
derſelben dadurch verleiden, daß er ſich in denſelben auf=
hänge
. So wiſſe er gewiß, daß ſie die Kleider eines Ge=
henkten
nicht anziehen werde.
(Ein Muſikgenie. Der kleine Fritz hat in
einem Schülerkonzert hübſch geſpielt und reichen Betfall
geerntet. Man beglückwünſcht ſeine Eltern, und ein
Kollege fragt ſeinen Vater; Ihr Sohn zeigte wohl
ſchon frühzeitig muſikaliſche Begabung Lu 2 jar er=
widert
der Vater lächelnd. ſehr früh. Er konnte kaum
ſprechen, da ſagte er ſchon, wenn meine Frau ihn in den
Schlaf ſingen wollte: Mama, hör doch auf

meter und 970 Kilometer auf je eine Million Einwohner
entfallen; hinſichtlich des Verhältniſſes der Eiſenbahnen
zu der Bodenfläche ſteht Deutſchland dagegen an dritter
Stelle mit 970 Kilometer auf je 1000 Quadratkilometer.
Eine höhere Dichtigkeit des Bahnnetzes beſitzt außer dem
bereits erwähnten Belgien nur noch Großbritannien, wo
1130 Kilometer auf je 1000 Quadratkilometer entfallen.
Hinter Deutſchland rangieren die Schweis mit 940, die
Niederlande mit 860, Frankreich mit 810 Kilometer auf
je 1000 Quadratkilometer.
Litterariſches.
- Neueſte Erfindungen und Erfahr=
ungen'
auf den Gebieten der praktiſchen Technik, der
Elekrotechnik, der Gewerbe, Induſtrie, Chemie, der Land=
und Hauswirtſchaft ꝛc. XXX. Jahrgang (A. Hartlebens
Verlag in Wien) Pränumerationspreis ganzjährig für
13 Hefte 7 M. 50 Pf. Einzelne Hefte für 60 Pf.
Dieſe Zeitſchrift dient ausſchließlich nur der Praxis.
Ihre Mitteilungen, die ſich über alle Berufsarten ver=
breiten
, beſtehen in praktiſchen, zuverläſſigen und leicht
ausführbaren Anweiſungen, Arbeitsverbeſſerungen und
Neuerungen auf techniſchem und induſtriellem Gebiete.
Beſonders wertwvoll ſind die zahlreichen Anweiſungen zu
neuen, lohnenden Crwerbsarten. Die Neueſten Er=
findungen
und Erfahrungen; welche nunmehr den XXx.
Jahrgang beginnen, bieten jedermann, insbeſondere dem
Techniker und Induſtriellen, die Mittel, alle neuen Er=
ſcheinungen
und alle wertvollen praktiſchen Errungen=
ſchaften
kemen zu lernen und ſo zu verſtehen, daß er ſie
in ſeinem Geſchäfte ſofort verwerten kann und demzu=
folge
immer auf der Höhe der Zeit ſteht. Hunderte von
Fragen aus allen Verufsfächern finden in dieſer Zeit=
ſchrift
praktiſche und koſtenloſe Beantwortung.
- Das Geheimnis der Blüte, eine hochintereſſante
naturwiſſenſchaftliche Plauderei von Dr. Adolf Heilborn,
die wir in der Neujahrsnummer 10 der illuſtrierten
Zeitſchrift Zur Guten Stunder (Preis des Vier=
zehntagheftes
40 Pf. Deutſches Verlagshaus Bong & Co.
Verlin W. 57 finden, dürfte jedem Freunde der Natur
hochwillkommen ſein. Eröffnet wird das Heft durch Hans
Bohrdts prächtige Kunſtbeilage Proſit Neujahr auf der
Kommandobrücke' und durch J. Engels ſtimmungsvolles
Bild Jahreswende Margarethe Böhmes großer Roman
Des Geſetzes Erfüllung; findet hier ſein dramatiſch be=
wegtes
und doch mild verſöhnendes Ende, ebenſo wie
Viktor von Kohleneggs intereſſante Novelle Frau von
Ute: Ein feſſelnd geſchriebener Artikel von G. Helling
Serra acimac, führt den Leſer zu den deutſchen Kolo=
niſten
in das ferne Braſilien. Von dem illuſtrativen
Schmucke des reich ausgeſtatteten Heftes ſeien noch ge=
nannt
: E. Stantons prächtige Landſchaft Ein Winter=
tag'
Bruno Pighleins anmutiges Genrebild Am Neu=
jahrsmorgen
= und L. Burgers tiefergreifendes Gemälde
aus dem ſogialen Leben Obdachlosl. Auch der der Zeit=
geſchichte
dienende Teil zeigt reiche Abwechſelung und
richt minder anregend iſt die den Wünſchen unſerer
Frauenwelt ſtets in reichſtem Maße Rechnung tragende
Beilage Für unſere Frauen.

[ ][  ]

Selte 10.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 26. Januar 1903.

Lehte Nacheichten.
W.B. Verlin, 25. Jan. DerLokalanzeigeru meldet:
Im Bierlagerungskeller der Bräuerei Königſtadt ſind
zwei Bierzapfer durch Einatmen von Kohlengaſen
erſtickt.
Köln, 24. Jan. Die Köln. Zeitung! meldet aus
Söul vom 23. Januar: Auf Befehl ſeiner Regierung
ſandte der japaniſche Geſandte der korea=
niſchen
Regierung eine Note in der verlangt wird,
den früheren Finanzminiſter Zonik nicht mehr in Staats=
ſtellungen
zu verwenden. Das koreaniſche Miniſterium
des Auswärtigen erwiderte, die imneren Verhältniſſe
Koreas ſeien lediglich Sache der koreaniſchen Regierung,
in welche ſich einzumiſchen Japan kein Recht zutzeſtanden
werden könne. Der japaniſche Geſandte hielt die Forde=
rung
in einer zweiten Note aufrecht und erklärt, Korea
werde im Falle der Nichterfüllung der japaniſchen For=
derung
die Freundſchaft Japans verlieren.
W. B. Lingen, 25. Jan. Bei der am 21. Januar im
dritten hannoverſchen Reichstagswahlkreis ſtattgehabten
Reichstags=Erſatzwahl wurde nach amtlicher Feſt=
ſtellung
Amtsgerichtsrät Engelen=Osnabrück (Zentr.)
mit 18578 von 21876 Stimmen gewählt. Amtsichter
Tholen=Lingen lnatl.) erhielt 278. Regierungsaſſeſſor a. D.
v. Gerach ſnat=ſos) 4984 Stimmen.
Bresden, 24. Jan. Der Rat zu Dresden fordert,
da das erſte Ausſchreiben an die deutſchen Baukünſtler
erfolglos war, neuerdings in einem Schreiben dieſelben
auf, dich um die für Entwürfe zum Baudes Rat=
hauſes
in Dresden ausgeſetzten Preiſe zu bewerben.
Der erſte Preis beträgt 9000 M., der zweite 5000 M. und
der dritte J000 M.
Bremen, 24. Jan. In dem Baronſchen Waren=
haus
in der Opernſtraße brach heute abend Feuer
aus, das ſich mit großer Schnelligkeit durch das ganze
Haus verbreitete. Soweit bis jetzt feſtſteht, ſind Menſchen
nicht zu Schaden gekommen.
Bremen, 24. Jan. Das heute abend im Waren=
hauſe
Baron ausgebrochene Feuer war gegen Mitter=
nacht
gelöſcht. Ein Dienſtmädchen wird vermißt.
b. Wien, 25. Jan. Im Keller eines Import=
geſchäfts
im Bezirk Neuſtadt brach geſtern abend Feuer
aus, das ſämtliche Stöckwerke des Hauſes ergriff. Da
das Treppenhaus einſtürgte. mußten die Bewohner der
oberen Stockwerke mittelſt Sprungtuches und Rettungs=
ſchlauches
gerettet werden. Beim Einſturz der Treppe,
durch Rauch und Herausſpringen aus den Fenſtern
wurden zwölf Perſonen verletzt.
Paris, 24. Jan. Präſident Loubet erhielt
ein Telegramm des ruſſiſchen Kaiſers, in welchem
der Kaiſer 25000 Francs der franzöſiſchen Regierung für
die notleidende Bevölkerung der Bretagne zur Verfügung
ſtellt und den Präſidenten bittet, die Summe anzunehmen
als Zeichen der Hochachtung und der lebhaften unver=
änderlichen
Sympathie für das befreundete und ver=
bündete
Frankreich. Loubet ſprach telegraphiſch ſeinen
Dank für das höchherzige Anerbieten des Kaiſers aus.
Dieſer neue Sympathiebeweis, den der Kaiſer der Ruß=
land
befreundeten und verbundeten Nation gegeben
habe, habe in tief bewegt, und er ſpreche im Namen
Frankreichs lebhafte und aufrichtige Dankbarkeit aus.
W.B. Varis. 25. Jan. Die' Blätter melden aus
Biarritz: Drei Schauſpieler des Stadttheaters von
Bordeäux. welche eine Gaſtſpielreiſe nach Biarritz unter=
nommen
hatten, wurden heute morgen, als ſie äuf dem
Molo ſpazieren gingen, von einer Sturzwelie ergriffen
und in5 Meergeſchleudert. Alle Nachforſchungen
nach den Verungluͤckten blieben bisher erfolglos.
W.B. Paris. 25. Jan. Da der Sultansverlangt,
daß der Leichnam ſeines Schwagers Mahmus=
Paſcha nach Konſtantinopel übergefuͤhrt werde und die
Söhne des Verſtorbenen dies verweigern, wandte ſich der
hieſige türkiſche Botſchafter an das Civilgericht, das über=
morgen
über dieſe Angelegenheit entſcheiden wird.
W.B. Madrid. 24. Jan. Eine Verſammlung ehe=

Rummer 21.

maliger Liberaler Miniſter hat das Partei=
Programm von neuem feſtgeſetzt. Die Hauptpunkte
desſelben ſind folgende: Freiheit des Vereinsrechts ſelbſt
für religiöſe Vereinigungen. Allgemeines obligatoriſches
Wahlrecht. Unvereinbarkeit des Abgeordnetenmandates
mit anderen Aemtern. Fernhaltun= von europäiſchen
Streitfragen. Engerknüpfung der Bande mit Portugal
und dem ſpaniſchredenden Amerika. Wiederherſtellung
der Flotte. Maßregeln zu gunſten der niederen Bevölke=
rungsklaſſen
. Amoktiſierung der auswärtigen Schuld ꝛc.
Die Verſammlung ernannte keinen Parteiführer, ſondern
einen leitenden Aüsſchuß.
London, 24. Jan. Die Regierung wurde davon
in Kenntnis geſetzt, daß Deutſchland, England
und Italien wegen der Verſchiedenheit der Intereſſen
ihre Vertreter in Waſhington beauftragten, mit dem Ge=
ſandten
Bowen einzeln über ihre Foͤrderungen zu ver=
handeln
. Die Vorbeſprechungen haben ſchon begonnen.
Eine formelle Konferens wird zwiſchen den Vertretern
nicht ſtattfinden. Was die Aufhebüng der Blockade
betrifft, ſo ſind die Mächte, die in volkkommener Ueber=
einſtimmung
handeln, übereingekommen, daß kein Schritt
in dieſer Richtung getan werden kanp' ehe nicht Vene=
quela
Beweiſe für die Abſicht gegeben hat, jeder einzelnen
Macht ohne Bevorzugung vollſtändige Genugtuung zu
geben. Wenn auch noch keine amtliche Darlegung eim=
gegangen
iſt, ſo verlautet doch, daß die Beſchießung von
San Carlos ſich als unvermeidlich erwieſen habe. da

das Fort auf ein deutſches Kriegsſchiff gefeuert habe,
welches ein Schiff verfolgte, das die Blockadelinie durch=
brochen
hatte und verſuchte, in der Lagune von Mara=
caibo
Unterſchlupf zu finden.
W.B. London, 25. Jan. Das Reuterſche Bureau
erfährt in Bezug auf den Antraa Bowens, daß die
Blöckade der venezolaniſchen Küſte ſofort aufzu=
heben
ſei die Verbündeten könnten unter den gegen=
wärtigen
Verhältniſſen hierauf nicht eingehen, öhne
geeignete Garantie dafür, daß ihre Anſpruͤche in ange=
meſſener
Weiſe befriedigt werden. Was die Stellung
der übrigen Länder betrifft die Anſprüche an Venezuels
haben, ſo wird an der Anſchauung feſtgehalten, daß die
Anſprüche der verbündeten Mächte zuerſt erledigt werden
müßten.
o.B. Petersburg, 24. Jan. Heute in den erſten
Morgenſtunden verabſchiedete ſich der deutſche Kron=
prinz
vom Kaiſer und der Kaiſerin auf das herz=
lichſte
. Um 9 Uhr reiſte der Kronprinz in Begleitung
des Großfürſten=Thronfolgers, des rüſſiſchen Ehrendienſtes
und ſeines Gefolges nach Nowgorod ab. Auf dem
Moskauer Bahnhof waren zur Verabſchiedung die hier
anweſenden Großfürſten in der Uniform ihrer Preußiſchen
Regimenter, der Miniſter des Aeußeren Graf Lamsdorff,
zahlreiche Hof=, Militär= und Zivilwürdenträger, der
deutſche Botſchafter und alle Mitglieder der deutſchen
Botſchaft erſchienen. Dem Kaiſer Nikolaus und dem
Großfürſten Wladimir hatten die Aerzte das Ausgehen

noch nicht geſtattet. Von der Kaiſerin=Mutter verabſchiedete
ſich der Kronprins mit Gefolge bereits bei dem geſtrigen
Nachmittagsbeſuche. Bei dem geſtrigen Empfange des
Grafen Lamsdorff durch den Kroͤnprinzen, welcher Rahezu
eine halbe Stunde währte, überreichte der Kronprinz
dem Grafen ſein Bildnis mit eigenhändiger Widmung.
WB. Petersburg, 25. Jan. Anläßlich der Rückreiſe
des deutſchen Kronprinzen nach Deutſchland
ſchreibt das Journal de St. Petersbourg: Alle, die
Gelegenheit hatten, dem Kronprinzen während ſeines
Aufenthalts in der Hauptſtadt näherzutreten, haben nicht
verfehlen können, unter dem Zauber ſeiner Perſon zu
ſtehen. Man hat die Unpäßlichkeit, an der der Prinz
einige Tage gelitten hat, lebhaft bedauert. Bei dieſem
Anlaß hakten die Sympathien, welche er einflößt, noch
Gelegenheit, lich zu verſtärken. Er hinterlätzt bei der
Abreiſe die beſten Erinnerungen in Rußland.-
Nowoorod, 24. Jan. Der deutſche Kron=
prins
und der Großfürſt=Thronfolger ſind heute nach=
mittag
hier eingetroffen. Auf dem Bahnhof fand ein
enthufiaftiſcher Empfang ſtatt. Das Stadthaupt Juravley
übergab dem Kronprinzen auf einem geſchnitzten Teller
Sals und Brot. Gleiches überreichte der Stadtverwaltungs=
rat
Petroft dem ruſſiſchen Thronfolger. Beide begrüßten die
hohen Gäſte herglich namens der Bevölkerung Der Em=
pfangsſaal
war von Vertretern der Civil=und Militärbehör=
den
dicht gefüllt. Außer dem Gouverneur war die Stadtver=
waltung
vollzählig anweſend. Unter begeiſterten Hoch=
und Hürrarufen der Volksmenge fuhren die hohen Gäſte
nach der Kaͤſerne des Infanterie=Regiments Wyborg.
Vom Bahnhof bis zur Offiziersmeſſe bildeten Truppen
Spalier.- Der Kronprinz würde in der Manege von der
vom erſten Bataillon geſtellten Ehrenwache empfangen,
worauf der Präſentiermarſch geſpielt wurde. Der Kom=
mandeur
des Regiments teilte den Soldaten mit, daß
der allerhöchſte Regimentschef, der deutſche Kaiſer, ihnen
ſeinen Gruß entbieke. Die Soldaten brachten langanhal=
tende
donnernde Hurrarufe aus, die Muſik ſpielte die
Ddeutſche Hymne. Der Kronprinz begab ſich darauf nach
der Kirche des 200 Jahre alten Regiments und beſichtigte
eingehend deſſen aus alter Zeit ſtammende Fahnen.
Nach der Beſichtigung einzelner Teile der Kaſerne be=
gaben
ſich der Kronprinz und der Großfürſt=Thronfolger
Zum Frühſtück nach der Offiziersmeſſe. Beim Frühſtück
brachte der Regimentskommandeur ein Hoch auf den
Chef des Regiments, den deutſchen Kaiſer. aus- Der
deutſche Kronprinz koaſtete ſodann auf den Kaiſer von
Rußland. worauf Trinkſprüche auf den Kronprinzen und
den Großfürſten=Thronfolger folgten. Nach kurzer Pauſe
erhob ſich der Kronprins nochmals, um dem Regimente
den Gruß des kaiſerlichen Vaters und deſſen Wünſche für
das Wohlergehen auszuſprechen. Er bemerkte, daß er
mit großer Befriedigung den muſterhaften Zuſtand des
Regiments wahrgenommen habe. Den Trinkſprüchen
folsten begeiſterte Hurrarufe, die Muſik ſpielte die preu=
ßiſche
und ruſſiſche Hymne. Bei der Tafel, an der 120
Perſonen teilnähmen; ſaßen der Kronprinz und der
Großfürſt=Thronfolger nebeneinander. Rechts vom Kron=
prinzen
ſaß der Göuverneur Graf Medem, links vom
Thronfolger der Korpskommandeur Baron Meyendorff.
Zum Schluß des Fruͤhſtücks führten Soldaten des Regi=
ments
Geſänge und Tänze auf. Dem Kronprinzen
wurde vom Regimentskommandeur ein Exemplar der
Geſchichte des Regiments überreicht. Von der Kaſerne
des Wyborgſchen Regiments begab ſich der Kronvrinz
in Begleitung des Großfürſten=Thronfolgers zur Bahn

und trat nach herzlicher Verabſchiedung von letzterem die
Rückreiſe nach Deutſchland an. Eine dichtgedrängte Volks=
menge
bereitete dem Kronprinzen bei ſeiner Abreiſe eine
begeiſterte Huldigung. Bald darauf kehrte der Groß=
fürſt
=Thronfolger nach Petersburg zurück.
.Waſhington. 24. Jan. Trotz der Jrritierung, die
in den Kreiſen der Regierung über den Zwiſchenfall,
mit dem Panthere herrſcht, iſt man jetzt zu dem
Schluß gekommen, daß dieſer Zwiſchenfall kein Hindernis
für eine erfolgreiche Durchführung der Miſſion
Bowens iſt.Die Vereinigten Staaten können im
gegenwärtigen Augenblick keine rechte Entſchuldigung
dafür finden, ſich aufs Neue in den Streit einzumiſchen.
Es wird entſchieden betont. daß als die Vereinigten
Staaten die Mächte und Venezüela zu Verhandlungen
brachten, ſie alles getan haben, was ſie in dieſer Richtung
tun konnten und daß ſie außerſtande ſind. mehr zu tun.
Des weiteren wird nochmals erklärt, daß Bowen der
Vertreter Venequelas und nicht derjenige der Vereinigten
Staaten ſei. Das Staatsdepartement iſt darauf bedächt,
auch den Schein der Unabhängigkeit Bowens zu wahren.
Es lehnt ab, irgend welche Berichke von ihm zu empfangen,
und ermutigt ihn auch nicht zu Beſuchen.
w. Waſhington. 24. Jan. Staatsſekretär Hay
und der engliiche Botſchafter Herbert haben einen Ver=
trag
unterzeichnet, nach welchem zur Regelung der
Alaskagrensfrage ein Ausſchus eingeſetzt werden
ſoll, in den von jeder Seite drei Juriſten entſendet
werden.
- W.B. Bentersdorb, 24. Jan. Chamberlain iſt
heute abend aus Mafeking hier eingetroffen. Er
wurde von den Einwohnern= unter denen ſich Delarey
befand, herzlich begrüßt. Beim Einzug in die Stadt
wurde dem Miniſter eine Adreſſe überreicht, auf die er
mit einer beifällig aufgenommenen Anſprache erwiderte.

Todeg-Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Am 24. Januar verſchied plötzlich und
unerwartet in Erlangen unſer lieber Gatte,
Sohn und Bruder,
Dr. mod. Mdolf ſesonor,
ordl. Profeſſor der Frauenheilkunde
an der Univerſität Erlangen,
im 39. Lebensjahre.
Wir bitten um ſtille Teilnahme.
Erlangen, Darmſtadt, Fürth i. B.
Die tranernden Hinkerbliebenen.

Die Beerdigung findet am 27. I. M.
mittags, in Fürth ſtatt.

nach=
(1990

Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Unſer lieber Gatte, Vater, Schwieger=
vater
, Großvater und Bruder
(1983
Friedrich Ruths
iſt Samstag früh ¼6 Uhr an einer Lungen=
entzündung
ſanft entſchlafen.
Die trauernden hinterbliebenen.
Darmſtadt, Nürnberg, Königsberg.
den 24. Januar 1903.
Die Beerdigung findet ſtatt: Montag, den
26. Januar, nachmittags 3 Uhr, die Ein=
ſegnung
¼ Stunde vorher im Hauſe,
Kranichſteinerſtraße 37.

Todes=-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Nachricht.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß unſere liebe, gute
Schweſter, Schwägerin, Tante und Groß=
tante
,
(1988
Frau Elise Reuling,
gob. Ritter,
heute abend 11 Uhr ſanft im Herrn ent=
ſchlafen
iſt.
Im Aamen der Hinterbliebenen:
Eina Kitter.
Darmſtadt, den 24. Januar 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 27. Jan.,
nachm. 3 Uhr, vom Sterbehaus, Bleichſtr. 36,
aus ſtatt, die Einſegnung¼ Stunde zuvor.
Blumenſpenden ſind nicht nach dem Wunſche
der Entſchlafenen.

Codes-Anzeige.
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Nachricht, daß meine teure, unvergeßliche
Mutter,
(1989
Frau Caroline Marloff,
Witwe des Rechnungsrats
Friedrich Marlokk,
nach längerem Leiden ſanft dem Herrn ent=
ſchlafen
iſt.
Vie tieftrauernde Tochter:
Anne Marloff.
Darmſtadt, den 24. Januar 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 27. Jan.
nachm. 4½ Uhr, die Einſegnung ¼ Stunde
vorher im Trauerhauſe, Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
63, ſtatt.

Tageskalender.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheum'.
Vortrag von Hofrat Edward um 8 Uhr im Hotel
Zur Traube=
Feſt eier lKaiſers Geburtstag) des Kriegervereins um
8 Uhr im Saalbau.
Beginn der Vorträge und Uebungen der frei=
willigen
Sanitäts=Kolonne um 19 Uhr in der Turn=
halle
am Kapellplatz.
Generalverſammlung des Bezirksvereins= Allſtadt=
um
8½ Uhr.
Hauptöerſämmlung der freiwilligen Feuerwehr um
9 Uhr bei Kamerad Müller.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 27. Januar.
Mobiliar= ꝛc. Verſtergerung um 10 Uhr Runde=
turmſtraße
16.
Stammholz= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr im
Ober=Ramſtädter Gemeindewald; Zuſammenkunft im
Diſtrikt Löhchen am Pflanzgarten nächſt dem Dippelshof.
Brenn= und Stammholz=Verſteigerung um
9 Uhr im Gräfenhäuſer Gemeindewald; Zuſammen=
kunft
im Brachtebuſch.
Stammholz= ꝛc. Verſteigerung um 9) Uhr im
Weiterſtädter Gemeindewald: Zuſammenkunft im Diſtrikt
Täubcheshöhle.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.