W.
hube
auch
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vLUpIIN
CEUULObNe
„2
5⁄)
4
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159. Jaßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Uuterhaltungsblatt.
od-
d.
Amtliches Orgau
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Lehörden.
Abonnemenlspreis
vlerteljährlich 1 Marl 50 Pf.,
halbe=
jährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtaufſchlag.
Iuſerale
für das
wöchentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Wis.
Monratz den ſir Mali.
1896.
Gefunden: 1 rothledernes Vortemonnaie mit Inhalt 1 dickes Wagenſeil und 1 Sack. 1 grüner Geldbeutel. 1 Münze
( ſchwarzledernes. Vortemonnaie ohne Inhalt. 1 araue Decke. 1Schlüſſel. 4 kleine Schlüſſel in einem Ring. 1Kinderſchuh. 1
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ledernes Vortemonnaie mit Inhalt. 1 Arbeitsſchürze, 1 Schraubenſchlüſſel, 1 Hammer und 1 Senkblei. 1 gelbſeidenes Halstuch.
1 Rechenbuch 2 Schlüſſel, zuſammengebunden.
1 wollene Knabenmütze. 1Hundepeitſche. 1 Meſſer - Verloren: 1 kleiner Schlüſſel.
l aoldener Armreif mit Wappen. 1 gelbledernes Portemonnaie, enth. 3-4 Mark. 1 goldene Damenuhr mit Monogramm E. B.
Meſſer.
Zugelauſen: 1 weißer Foxterrier.
Entlaufen: 1 ſchwarzer Hund mit der Marke 45l5. 1 Dachshund mit der
Marke 4383. 1 junger Forterrier.
Darmſtadt, den 9. Mai 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
In Folge gerichtlicher Verfügung ſoll
die dem Gaſtwirth Heinrich
Lämmer=
hirt dahier gehörige Hofraithe:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 256 232 Schloßgaſſe Nr. 2.,
Montag, 18. Mai 1856,
Vormittags 9 Uhr,
lim Ortsgerichtslokal öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, 7. April 1896.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
[7150
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden
bie den Jacob Bauer Eheleute dahier
gzuſtehenden Grundſtücke:
Flur. Nr. ⬜Meter.
I. 601
412 Acker im
Hein=
richswingert,
I. 602
412 Acker daſelbſt,
I. 603
350 Acker daſelbſt,
Mittwoch den 13. Mai d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal (
Beſſunger=
lſtraße Nr. 48) dahier öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Die Genehmigung erfolgt auch dann,
ſwenn der Schätzungspreis nicht erzielt
vird.
Darmſtadt, den 25. April 1896.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt II.
Beſſungen).
Weimar.
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453
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Pferdes.
Dienstag den 12. Mai d. J., Vormittags 9 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete im Verſteigerungs=Lokale „Reſtauration zur
Roſen=
höhe; dahier, Rundethurmſtraße 16, auf gerichtliche Anordnung
ein Pferd
öffentlich meiſtbietend gegen Baarzahlung.
Emgel
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt. (111
90842) Jüngere Reſt=Köchin ſucht
Stelle. Näh. i. d. Exped. d. Bl.
9112) Geb. anſtänd. Fräul., das 7½
Jahre einen Haushalt ſelbſtſtänd. geführt
hat, ſucht in ein beſſ. Haus Stelle als
Haushälterin hier od. ausw. Gute Zeugn.
zu Dienſten, Frau Roth, Alexanderſt. 6.
9113) Eine tücht. Reſtaurations=
Köchin (Wittwe) ſucht unter beſcheidenen
Anſprüchen ſofort Stelle hier oder
aus=
wärts. Näheres in der Exped. d. Bl.
9114) Beſſeres Hausmädch. ſucht
ſof. Stllg. hier od. ausw. Obergaſſe 20.
9115) Tücht. Frau ſucht Putzen u.
Waſchen. Frau Hahn, Schuchardſt. 11.
91163) Reinl. Mädchen od. Frau zum
Brödchentr. ſof. geſucht. Caſinoſtr. 18.
9117) Ein Mädchen findet g St. bei
hohem Lohn. Haaß, Mathildenplatz 11.
9118) Reinl. williges Mädchen für
Monatsdienſt geſucht. Gervinusſtr. 63 p.
8884) Mädchen mit guten Zeugn.
erhalten gute Stellen hier, in Frankfurt,
Mainz. Aſchaffenburg. Neßling. Markt 7.
8886) Ordentliche Mädchen
im Alter von 14 Jahren geſucht.
Frommann & Bünte.
87766) Ein braves Mädchen für alle
Hausarbeit tagsüber geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.
89095) Ein ordentliches Mädchen
togsüber zu Kindern geſucht.
Kiesſtraße 100 1. Stock.
5330b) Einige ordentliche
Mäd=
ſchen über 16 Jahre finden dauernde
Beſchäftigung bei gutem Lohn.
Eſchollbrückerſtraße 5.
90362) Einige tüchtige Former
finden ſofort Beſchäftigung.
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Darmſtadt.
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8864b) Einen Lehrling ſucht ſofort
J. Hachenburger r.
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Beſſungerſtraße 104.
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An tägl. Arbeitsſtunden (2 Std.
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Schreinerarbeit,
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then geſucht. Gefl. Offerten mit
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N6) Canſonsſche Japſer
beſſ. Reſtaurationen geſucht.
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Main Neckar=Bahn, Heſſ. Ludwigs=
Bahn, der Straßenbahnen
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ſtadt-Griesheim und Arheilgen-
Darmſtadt-Eberſtadt, ſowie der
Nebenbahnen Bickenbach-Jugen
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ſtraße 40, Manſarde, rechts.
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Marktſtraße 9.
2V Uhreu, Gold= und Zilberwaareu. ⬜
7140b
Preiſe billigſt.
Schiſfsbericht. Mitgeteilt von dem
Agenten des Nordd. Loyd in Bremen
Anton Fiſcher. Gr. Ochſengaſſe 14.
Der Schnelldampſer =Lahn; Kavitän H.
Hellmers, iſt am 6. Mai wohlbehalten in
New=York angekommen.
8160b) Odol ¹ Elasche Meu) 85 Pr.
44
[ ← ][ ][ → ]Politiſche Ueberſicht.
1⁄₈
lunter franzöſiſcher Herrſchaft erlaſſenen preßgeſetzlichen Beſtim= eine gerechte und gleiche Behandlung zu ſichern.
lmungen für Elſaß=Lothringen niemand zurecht: es ſei endlich
llönnten über Nacht unterdrückt werden. Es gebe in den
Reichs=
ſin preßgeſetzlicher Hinſicht zu wirkſamem Einſchreiten Handhaben gericht ſtatt.
ſgegeben ſein. Nachdem ſich die Abg. Fuchs (Centr.), Lenzmann
ffreiſ. Vp.) Werner (. Reſp.). Rickert (freiſ. Vg.) und Preiß (Elſ.)
für, der Abg. Graf zu Limburg=Stirum kkonſ.) gegen den Antrag
lſausgeſprochen haben, wird die Debatte geſchloſſen. Die zweite
Beratung der beantragten Geſetzentwürfe wird unmittelbar im
Plenum ſtattfinden.-Schließlich wird der Geſetzentwurf über
lden unlauteren Wettbewerb in der Geſamtabſtimmung,
ldie am Donnerstag ausgeſetzt worden war, angenommen.-
Nächſte Sitzung Montag 1 Uhr: Zweite Leſung des
Zuckerſteuer=
geſetzes.
Der Bundesrat nahm den Geſetzentwurf wegen
Ab=
länderung des Geſetzes über die Friedenspräſenzſtärke des Heeres
vom 3. Auguſt 1893 an. - Der Geſetzentwurf über die
lvierten Bataillone enthält nur zwei Paragraphen. von
denen der erſte beſtimmt, daß der 82 des geltenden
Militär=
laeſetzes von 1893 nachſtehende Faſſung erhälk: „Vom 1. April
1897 ab werden die Infanterie in 624 Bataillone, die Kavallerie
lin 465 Eskadrons, die Feld=Artillerie in 491 Batterien, die Fuß=
Artillerie in 37 Bataillone, die Pioniere in 23 Bataillone, die
ſEiſenbahntruppen in 7 Bataillone und der Train in 21 Bataillonen
formiert.: Der 8 2 beſagt, daß das Geſetz in Bayern und in
Württemberg auf Grund des Bundesvertrags und der
Militär=
onvention zur Anwendung kommt. Die Präſenzſtärke wird nicht
ſerhöht. Je 2 vierte Bataillone werden zu einem Vollbataillon
vereinigt. Je zwei davon bilden ein Infanterie=Regiment.Die
fortdauernden Koſten der Organiſation betragen für Preußen
1472900 M. für Bayern 66400 M., für Sachſen 42000 M., für
Württemberg 5000 M.; einmalige Ausgaben: für Preußen
2680000 M., für Bayern 380000 M., für Sachſen 230000 M. für
Württemberg65000 M.; für Truppenunterbi ingung ꝛc. für Preußer.
15890000 M., für Bayern 610000 M., für Sachſen 450000 M., für
Württemberg 600006 M. -— Majör v. Wißmann will dem
Vernehmen nach den Sommer in Deutſchland zubringen, weil
der Winteraufenthalt ſich für ihn wenig zuträglich erweiſt. Nach
ſeinem ſechsmonatigen Urlaub gedenkt der Gouverneur in
be=
friedigender Geſunsheit auf ſeinen Poſten zurückzukehren.
Italien. Bei der Fortſetzung der Afrika=Debatte in der
Deputiertenkammer verteidigte am Freitag der Kriegsminiſter
den Entſchluß der Regierung, Tigre aufzugeben und auf das
Vro=
tektorat zu verzichten, und ſprach ſich gegen einen Vernichtungskrieg
und ſchrittweiſe Eroberung Abeſſiniens äus. Die Regierung werde
ſich bemühen, die Gefangenen zu befreien. Die Linie Adigrat=
Adua wollen ſie nicht halten. General Baldiſſera habe Befehl
ſ erhalten, im Noͤrden des Marebfluſſes zurückzugehen. Dies Gebiet
ſolle gehalten, eventuell offenſiv verteidigt werden. 12 Bataillone
würden demnächſt zurückkehren.
England. Im Unterhaus fand am Freitag die Kolonial=
Debatte ſtatt. Das Haus war überfüllt. Harcourt ſührte aus,
die jüngſt veröffentlichten Chiffretelegramme beweiſen. daß
Ne. 110
1889
Jameſons Chartered Company und Rhodes nicht unſchuldig ſeien.
Die Expedition ſei in Johannesburg und in Kapſtadt ſeitens der
Deutſches Reich. Der Reichstag erledigte am Freitag in verantwortlichen Hauptdirektoren der Company geplant geweſen.
zweiter Leſung die von den Abag. Förſter (d. Reſp.) und Die Regierung entehre ſich, wenn ſie ſich zu Mitſchuldigen der
Blos (Sos.) eingebrachten Geſetzentwürfe. betreffend die Auf= unehrenhaften Handlungsweiſe der Company mache. Die
Chiffre=
lhebung des Impfgeſetzes. Abg. Förſter Geſp.) beantragt, telegramme böten ein ſchmutziges Gemälde von der
Jobber=
im Falle der Ablehnurg des 8 1 den Bundesrat aufzufordern, Reichspolitik. Die Zukunft Südafrikas ſei ſchwer geſchädigt.
ſeine freie Kommiſſion aus Vertretern und Gegnern der Impfung England ſei vor der Welt blosgeſtellt. Die Regierung
ſund des Zwanges zu berufen, um zu prüſen, ob die Voraus. dürfe die Company nicht in den Händen der jetzigen Leiter
weiter=
ſetzungen, unter denen das Impfgeſetz zuſtande gelommen iſt, noch beſtehen laſſen, welche teils ehrlich, teils fähig, aber unehrlich
lzutreffen, und ob das Geſetz im Sinne der Geſetzgebung aus= ſeien. Sonſt ſei eine freundliche Einigung mit Transvaal
unmög=
lgeführt worden iſt. Auf die Bemängelungen des Abg. Förſter lich und nicht überraſchend, daß Krüger anderswo Hilfe ſuche.
lbezüglich der Impfſtatiſtik erwidert der Oberſtabsarzt Dr. Berner, Die gekennzeichneten Machenſchaften ſchufen das Schimpfwort
daß die Statiſtik durchaus nichts verſchleiere. Seit Einführung Verſides Albion; Chamberlain antwortete auf die Angriffe
der Impfung habe die Sterblichkeit in der Armee ganz außer= Harcourts. Bei Beurteilung Rhodes' müſſen die vergangenen
ſord ntlich abgenommen, ebenſo die Erkrankungsziffer. Geheimerat Verdienſte mitſprechen. Ohne ſolche Männer wäre England an
Köhne weiſt die Andeutung des Abg. Förſter, als ob in der amt= Landbeſitz ärmer.” Die Regierung habe Maßregeln getroffen,
lſichen Denkſchriſt des Rrichsgeſundheitsamtes Irrtümer vor= welche die Wiederkehr und das Unheil eines Truppenmißbrauches
lkämen zurück; das geſamte vorhandene ſtatiſtiſche Material ſei verhindern. Sie habe Krüger alle wünſchenswerten Garantien
ſorgfältig geprüſt und gewiſſenhaft benutzt worden. Daß durch l gegeben. Der Company ſeit Zeit zu laſſen, ſelbſtändig die
die Impſungen Krankheiten übertragen würden, dafür ſei nicht Demiſſion Rhodes zu erwägen deſſen beſter Platz in jedem Falle
der Schatten eines Beweiſes erbracht. Dagegen ſtehe es feſt, daß in Südafrika ſei. Nach dem Ende des Prozeſſes werde die
Re=
ſwir ohne den Impfzwang den unangenehmſten Zuſtänden ent= gierung die ganze Angelegenheit, einſchließlich der
Verwaltungs=
laegengehen würden. Hierauf wird 51 abgelehnt, dagegen die weiſe der Chartered Company, nachprüfen. Die Regierung be=
Reſolütion Förſter angenommen. - Es folgk die erſte Beratung trachte hierzu als geeianet die Einberufung eines gemeinſamen
der Anträge Colbus (Elſ.) und Auer (Soz.) auf EinführunglAusſchuſſes aus dem Oberhauſe und Unterhaufe. Die Volitik
des Reichzpreßgeſezes in Elſaß=Lothringen. Abf. der Regierung ſei, die Wiederkehr bedauerlicher Vorfälle zu ver=
Winterer EElſ.) führt aus, es finde ſich in den zahlloſen, noch hindern, ſowie mit allen legitimen Mitteln den Briten in Transvaal
Verſchiedene Birektoren der Chartered Comvany haben
8eit, durch Einſührung des einheitlichen Reichspreßgejetzes Ord= der Vertagung der Annahme der Rücktrittsgeſuche Rhodes und
nung zu ſchaffen. Geheimerat Hallei hebt hervor. daß ſeit 1840 Beits zunächſt nur bedingt zugeſtimmt, betrachten indeſſen den
ldie Zahl der Zeitungen in Elſaß=Lothringen ſtark geſtiegen ſei. Rücktritt beider als unvermeidlich und würden, wenn Rhodes
Das ſpreche doch nicht dafür, daß die Zeitungen glaubten, ſie und Beit nicht demiſſionieren ſollten, ſelbſt zurücktreten.
Belgien. Der „Soir' berichtet: England meldete amtlich
landen eine gegen das Deutſchtum gerichtete und vom Auslande die Berufung gegen die Freiſprechung Lothaires an. Die
lgenährte Agikakion, und gegen dieſe müßten der Verwaltung auch Verhandlung findet Ende Juli vor dem hieſigen Appellations=
Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Mai.
Seine Königl. Hoheit der Großherzog haben aus
Anlaß der 25jährigen Feier des Friedensabſchluſſes zu
Frankfurt a. M. an die Kriegerkameradſchaft Haſſia folgenden
Allerhöchſten Erlaß ergehen laſſen:
Heute vor 25 Jahren wurde nach ſchwerem Kampf ein
Frieden geſchloſſen, welcher Zeugnis gab von der Einigkeit der
Größe und Macht, welche die deutſchen Heere ihrem Vaterland
erſtritten hatten. Groß und unvergänglich wie das Errungene
muß die Dankbarkeit ſein, vor allem gegen Gott, der die Geſchicke
des deutſchen Vorkes gnädig lenkte, dann aber auch gegen die,
welche Leib und Leben für die höchſten Güter des Vaterlandes
einſetzten. In Erinnerung an den ruhmvollen Anteil, welchen
unter Meines Hochſeligen Herrn Vaters Führung die Söhne
Heſſens an den blutigen Kriegen genommen haben, die zu
Deutſchlands Einigung führten, beſtimme Ich an dem heutigen
25. Jahrestage des Frankjurter Friedens. daß meine
Kabinetts=
kaſſe an das Präſidium der Kriegerkameradſchaft
Haſſia alljährlich 500 Mark auszuzahlen hat und daß dieſer
Betrag in erſter Linie zur Unterſtützung heſſiſcher
Kriegs=Veteranen und von Hinterbliebenen ſolcher zu
verwenden iſt.
Darmſtadt, am 10. Mai 1896.
gez. Ernſt Ludwig.”
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Bürger=
meiſter Johann Heinrich Wagner zu Bruchenbrücken das
Allge=
meine Ehrenzeichen mit der Inſchriſt „Für langjährige treue
Dienſte; verliehen.
- Es war von jeiten unſerer oberſten ſtädtiſchen Behörde
ein glücklicher Gedanke, unſerer liebreigenden Prinzeſſin
Alix. der jetzigen Kaiſerin von Rußland als
Hoch=
zeitsgeſchenk ihrer Geburtsſtadt Darmſtadt eine Kopie der
weltberühmten Holbein=Madonna' zu widmen. Dieſes
Meiſterwerk erſten Ranges eines unſerer grösten ächt deutſchen
Maler, einzig in Art und hohem Kunſtwert, von den
Uraroß=
eltern der Kaiſerin ab ein vielbeneideter hoͤchſt wertvoller Beſitz
unſeres Großherzoglichen Hauſes. iſt dank der einſichtsvollen
Initiative des verſtorbenen Gallerieinſvektors Vrofeſſor Ludwig
Hofmann, durch den berühmten Reſtaurator alter Gemälde
Veo=
ſeſſor Hauſer in München gereinigt, in ungeahntem
urſprüng=
lichen Glanze wunderbar wie neu ins Leben geruſen, und ſein
1890
Nr. 110
Vorraug als unbeſtrittenes Originalwerk von des großen Meiſters
Hand iſt ſeſtgeſtellt.
Eine getreue Wiederholung dieſes Bildes herzuſtellen, die
wunderbar harmoviſche Farbenwirkung des Ganzen, die ſtreng
realiſtiſche geiſt= und charaktervolle Darſtellung der Perſonen,
ſo=
wie die eminent feine und ſorgfältige Durchführung bis in die
kleinſten Einzelheiten das alles im Ganzen wie im Beſonderen
getreu in derſelben Größe nachzuſchaffen iſt für den geſchickteſten
Maler eine außerordentlich ſchwierige, höchſt mühevolle Aufgabe.
Die Ausführung dieſer Arbeit wurde der bewährten künſtlerſichen
Durchbildung und Befähigung der Malerin Fräulein Maria
Schäfer dahier übertragen und einſichtsvoll damit den rechten
Händen anvertraut. Fräulein Schäfer hat ſich nun wiederholt
dieſer ſchwierigen Auſgabe als in hohemt Grad gewachſen
er=
wieſen. ihre erſte vortreffliche Kopie des Holbeinſchen
Meiſter=
werks iſt in den Beſitz des Königs von Rumänien gelangt. die
zweite, jetzt dem Publikum zur Anſicht in der Großh.
Gemälde=
gallerie ausgeſtellt, iſt als Reſultat ausdauernden Fleißes und
der letzten Jahresarbeit vor einigen Tagen vollendet worden.
Wir enthalten uns einer Kritik. die kleinen und kleinſten
Unterſchieden zwiſchen Kopie und Original nachſpürt. da es ja
zweifellos unmöglich iſt, zwei Dinge in völlig unbedingter
Gleich=
heit herzuſtellen: mit aufrichtig herzlicher Anerkennung des hier
Geleiſteten beglückwünſchen wir gerne und freudig Fräulein
Schäfer zu dem des höchſten Lobes würdigen vollendeten Werk
ihrer künſtleriſch geſchickten Hand, ihres pietätvoll tief nachempfin.
denden Geiſtes und Gemüts. ſowie zu der großen bewieſenen
Geduld und Ausdauer. die zu dieſer ſo ſchwierigen als
wohlge=
lungenen Arbeit erſo derlich war.
A. 1
Frau Pfeiſſer=Rißmann wird in der Sommerſaiſon
an der Kgl. Hoſoper in Berlin ein mehrmonatiges Gaſtſpiel
abſolvieren.
O Wie wir hören, ſind auch eine Anzahl von Mitgliedern
unſeres Hoftheaterchors für die dermalen im königlichen
Theater in Wiesbaden ſtattfindenden Muſteraufführungen
engagiert worden.
2 Man ſchreibt uns: Ter Anzeigenteil der heutigen Rummer
des Tagblattes bringt eine Anzeige des Hausbeamtinnen=
Vereins, auf die wir hierdurch hinweiſen wollen. Im Februar
wurde ſckon einmal auf die Zwecke und Beſtrebungen dieſes
jungen Vereins hingtwieſen. Daß dieſer Hausbeamtinnen Verein,
welcher ſich dem Allgemeinen Deutſchen Lehrerinnen=Verein
nach=
gebildet hat, gleiche Zwecke wie dieſer verfolgt und namentlich in
ſeiner Stellenvermittlung ſich deſſen reichere Erfahrung bei
Aufſtellung der Statuten zu Nutzen gemacht hat, einem wirklichen
Bedürſnis unſerer Zeit entſpricht, geht daraus hervor, daß der
Zweigverein Frankfurt a. M. welcher erſt im November v. J.
gegründet wurde und dem auch die Darmſtädter Ortsgruppe
an=
gegliedert iſt. nun ſchon 233 Mitglieder zählt. Während die
Stellenſuchenden vertrauensvoll die Dienſte des Vereins in
Anſpruch nehmen. ſtehen leider die Hausfrauen, welche Hilfe
brauchen, ihm noch kühler gegenüber. Der Vorſtand des Vereins
giebt ſich bie größte Mühe die wirkliche Befähigung der
Stellen=
ſuchenden zu ergründen und feſtzuſtellen, zu welcher Art von
Thätigkeit die Bewerberinnen am beſten zaſſen und iſt ſicher in
der Lage, den Hausfrauen geeignete Kräfte zu empfehlen denn
nur nach mehrfacher verſönlicher Beſprechung wird eine
Stellen=
ſuchende für eine Stelle vorgeſchlagen. Wie bei der
Stellen=
vermittlung des Lehrerinnen=Vereins ſo ſtehen auch hier die
Agenturen von ganz Deutſchland mit einander in Verbindung,
ſo daß für jede zu beſetzende Stelle die geeignetſten Kräfte aus
ganz Deutſchland vorgeſchlagen werden können. Wenn die
Haus=
frauen, welche gebildete Damen als Stützen, Wirtſchafterinnen
und Kinderfräulein brauchen und die Herrſchaften, welche eine
ſchenken wollen, werden ſie erfahren, daß derſelbe nur das Wohl
beider Teile im Auge hat.
1 Zu einer Beſprechung wegen Regelung des Nachweiſes
der Frauenarbeit, insbeſöndere auch des
Dienſtbotennach=
weiſes, ſowie wegen Errichtung einer Unterkunftsſtätte
für ſtellenloſe Frauen ünd Mädchen, hat der Vor= übertönend. Der Großherzog trug Uniform, ſeine Gemahlin einel
ſitzende der Centralanſtalt für Arbeils= und Wohnungsnachweis, graue einfache Reiſerobe, um die Schultern ein belles Beige=Mantelett
Herr Regierungsrat Fey, auf morgen, nachmittaas 5½ Uhr, Und einen dunkelroten Reiſehut. Als der Wagen vor der
Ehren=
in den ſtädtiſchen Saalbau Einladungen ergehen laſſen. Es iſt pforte hielt, trat Bürgermeiſter Heller vor und richtete an Ihrel
die Bildung eines Damenkomitees zur Mitwirkung bei den zu
treffenden Einrichtungen in Ausſicht genommen.
ſchen Stenogravhen=Vereins hier im Anzeigeteilunſeres der Menge ſetzte das Fürſtenpaar den Weg am Rathaus vorbeil
Blattes hin, wonach der Verein Mittwoch, den 13. d. Mts., in
ſeinem Unterrichtslokal Stiftsſtraße 47 (Vereinshaus zum
Feier=
ubend einen Lehrgang für Anfänger eröffnet. Der Wert, den
die Stenographie für den Gebildeten hat, ſei hier nicht weiter
hören. daß die Heeres=Verwaltüng in Berlin mit der Abſicht um= Großherzog und deſſen Gemahlin brachten. Um 70 Uhr fand in
bereits vor einigen Monaten Erhebungen darüber angeſtellt hat, l ein Souper ſtatt.
ob geeignete Lehrkräfte für das Syſtem in den Garniſonsorten,
vorhanden ſind.
Nach den von Großh. Volizeiamt gemachten Erhebungen
bezüglich des Fremdenverkebrs in bieſiger Stadt logierten,
während des Jahres 1895 - 27157 Perſonen in Gaſthäuſern
und 23915 Perſonen in Herbergen und zwar mit 72322
Logier=
tagen überhaupt. Hiervon betragen die Logiertage in Herbergen
36449. Der Fremdenverkehr in 1895 bezifferk ſich ſonach Im
ganzen auf 50072 Verſonen mit 72922 Logiertagen. Vor 3 Jahren
11893) betrug die Bahl der Logier Fremden: 42543 Verſonen mith.
58365 Logiertagen und im Jahre 1883- 28870 Perſonen mit
48248 Logiertagen.
V0. Ergebniſſe der Vereiniaten Ortskrankenkaſſ,
während der Monate März und April l. J. Stand der
Mit=
glieder am 1. März 7564, Zugana 3204, Abgang 2428. mithinl
Beſtand am 1. Mai er. 2 8340. Die Einnahme betrug inel
Kaſſenbeſtand in genannten Monaten 48506 M., die Ausgaben
betrugen 41081 M. worunter 15351 M. 43 Pf. Krankenrente
ſowie 12090 M. Rücklage zum Reſerveſond. welch letzterer
nun=
mehr 31900 M. beträgt. Die Zahl der als erwerbsunfähig
ge=
führten Mitalieder betrugen am 1. März 246: Zugang in denl
Monaten März und April 593. Abgang 608, verbleibt Beſtand am
1. Mai d. J. 230.
9 Von den Wochenmärkten der letzten Woche iſt zul
berichten, daß die beiden Märkte am Dienstag und Donnerstagl
nur mäßig, der Samstagsmarkt aber ſehr reichlich befahren war
daß dagegen der Verkauf kein ſehr flotter genannt werden kann,
ſo daß große Vorräte an Vlktualien unverkauft blieben. Als
Durchſchnittspreiſe ſind zu verzeichnen: Butter p. ½ Kg. 1 Mk.,
in Partien 85 Pf., Landeier und Italiener p. St.7Pf. bayeriſche
und Kalkeier 5-6 Pf., Handkäſe p. St. 4-10 Pf., Schmierkäſel
p. ½ Nr. 16 Pf., Spargel, die trotz des kühlen Wetters jetzt
reichlich am Markt erſcheinen, p. ½ Kg. L. Qual. 50-70 Pf.
II. Qual. 25-40 Pf. Schwarzwurz p. ½ Ka. 20 Pf., Spinat
p. Vortion 15.25 Pf., Blumenkohl p. St. 10-35 Pf., Rotkraut
p. St. 15. 25 Pf., Kohlrabi p. St. 20-25 Pf Carotten p. Bündel
25- 35 Pf., Gürken p. St. 25-50 Pf., Kopfſalat v. St. 3-6 Pf.
p. 100 St. 3-350 Mk., Sellerie p. St. 4-10 Pf. Aepfel p. "K9
12-18 Pf., Apfelſinen p. St. 6-8 Pf., Kartoffeln, alte, von
welchen nöch große Quantitäten zu Markt kommen, v. Kumpf
[10 Liter) 40-60 Pf. neue Malteſer p. ¼ Kg. 14-16 Pf., junge
Gänſe p. St. 4-6 Mk. Welſche p. St. 8-10 Mk Enten p. St.
2-3 Mk., Hahnen p. St. 80 Pf. bis 250 Mk., Hühner p. St.
1-2 Mk., Tauben p. St. 40-80 Pf., Hicklein p. St. 250- Mk.
Hecht p. ½ Kg. 80 Pf. bis 1 Mk., Zander p. ½ Ko. 80 Pf.
Bärſch p. ½Ka.60 Pf., Weißſiſch p. 1 Kg. 25- 30 Pf., Schellfiſch
p. ½ Kg. 20 Pf.
Lich, 8. Mai. Für den Beſuch Sr. Königl. Hoheit des Groß/
herzogs und deſſen Hoher Gemahlin waren, wie der G.
Anz." berichtet, die Häuſer und Straßen prächtig geſchmückt. Benl
Glanzpunkt dieſer Dekoration bildeten das Rathaus und das
fürſtliche Schloß. welches beſtimmt war die Hohen Gäſte
aufzu=
nehmen. Vom fürſtlichen Schloſſe aus bildeten gegen 5 Uhr nach
mittags in langer Reihe bis zum Oberthor Spalier: die
Schul=
jugend, die Schüler der Präparanden=Anſtalt, die Freiwillige
Feuer=
wehr, der Cäcilienverein, der Geſangverein „Männerquartett;
die Kampfgenoſſenſchaft, ferner die Keiegervereine Lich, Ober=
Beſſingen, Nieder=B.ſſingen, Birklar, Nonnenrod, Muſchenheim,
Hattenrod und Langsdorf. mit teilweiſe prachtvollen Fahnen.
Kurz vor dem Thor ſtanden in langer Reihe, ſich den Spalier
anreihend, weißgekleidete Jungfrauen mit Schärpen in den hef
ſiſchen und coburgiſchen Farben. Am Thor ſelbſt war eine
Ehren=
pforte errichtet. Außerhalb des Thores hatte auch die Kapelle
des Kaiſer Wilhelm=Regiments Aufſtellung genommen. Hinter=
Hausdame oder Repräſentantin ſuchen, dem Verein ihr Vertrauen dem Spalier ſtanden die Bewohner von Lich und die der
um=
liegenden Dörfer und Orte. Kopf an Kopf gedrängt, um das
junge Fürſtenpaar beim Vorbeifahren zu ſehen und zu begrüßen.
Einige Minuten vor 6 Uhr ertönte das Geläute der Glocken. Dieſ
Hohen Gäſte näherten ſich in einer vierſpännigen Equipage und½
brauſender Jubel tönte denſelben allſeitig entgegen, die von der
Muſik intonierte Melodie des „Heil Dir im Siegerkranz faſt
Königl. Hoheiten Begrüßungsworte. Darauf trat die Tochter des
Hufſchmiedes Märle an den Wagen und überreichte der Groß=
2 Wir weiſen hiermit auf die Ankündigung des Stolze= herzogin ein prächtiges Bouquet. Unter dem brauſenden Hochll.
nach dem Schloſſe fort. Der um 8 Uhr angeſagte Hofball fand,
in dem im erſten Stock des Schloſſes gelegenen Vrunkſaal ſtatt.
Gleich nach 9 Uhr wurde der Ball unterbröchen durch die
Ooa=
ion eines Fackelzuges. den die Licher Bevölkerung und die
Mil=
erörtert; es dürſte aber wohl für viele von Intereſſe ſein zu glieder der aus der Umgebung erſchienenen Kriegervereine deml
geht, die Stolzeſche Stenograbbie in die Armee einzuführen und 1 dem Billard=Saal und einem ſich daran anſchließenden Rebenſaal;
Nr.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 9. Mai. Geſtein vormittag
11 Uhr fand im Weißen Saaie des Königlichen Schloſſes unter
dem Vorſitze der Kaiſerin die Erinnerungsfeier an die
Kriegsthatigkeit des Roten Kreuzes ſtatt. Anweſend
ſwaren u. a. die Großherzogin von Baden, die Vrinzeſſin Friedrich
Leopold. die Erbprinzeſſin von Meiningen, die Prinzeſſin Eliſabeth.
von Schaumburg=Lippe, der Prinz Hermann von Sachſen=Weimar
und mehrere Miniſter. Kabinettsrat v. d. Kneſebeck erſtattete den
Feſtbericht, der beſonders der Verdienſte der bochſeligen Kaiſerin
Auguſta gedachte. Der bayeriſche Delegierte Graf Caſtell brachte
V.
ſein Hoch auf die regierende Kaiſerin Auguſte Victoria aus. Heute
abend fand ein Diner im Königlichen Schloſſe ſtatt, woran die
zur Erinnerungsfeier des Roten Kreuzes eingetroffenen Fürſtlich=
9
keiten, der Reichskanzler und andre hervorragende
Verſönlich=
keiten teilnahmen. Später wohnten die Majeſtäten mit den
er=
lauchten Gäſten der Feſtvorſtellung im Opernhauſe bei. wo das
Feſiſpiel „Das Rote Kreuz von Laufs, ſowie das Schauſpiel
1812 aufgeführt wurden. - Der Austritt Stöckers und ſeiner
Freunde aus dem evangeliſch=ſozialen Kongreß wird in Berliner
Blättern damit motiviert, daß von einer Anzahl namhafter
Komiteemitglieder Herrn Stöcker die Bitte nahe gelegt wurde,
-er möge - unter Verbleib im Allionskomitee - freiwillig auf
das Vizepräſidium im Kongreß verzichten, um dadurch deſſen
Avolle Unabhängigkeit von ſeiner ſozialpolitiſchen Parteiſtellung,
lwie von ſeiner Verſon klar zu erweiſen. Stöcker hat dieſe Bitte
Amit ſ iner Austrittserklärung beantwortet. — Unter je hundert
ElEinwohnern Berlins befinden ſich rund 85 Evangeliſche,
2i9 Katholiken, 5 Juden und 1 Diſſident. Danach giebt es in Berlin
Hetwa 160000 Katholiken, für deren Kinder eine Reihe von
WGemeindeſchulen in den verſchiedenen Stadtgegenden errichtet iſt,
Adie alſo rein katholiſch ſind; ihre Zahl beträgt gegenwärtig 15,
die von 11916 Kindern beſucht werden.
13
8 Frankfurt. 9. Mai. Spielplan=Entwurf der ver=
¾
ſeinigten Stadttheater für die Woche vom 11. -18. Mai.
2.
1) Opernbaus. Dienstag: „Götterdämmerungr. Mittwoch:
l.Czar und Zimmermannr. Donnerstag: „Die luſtigen Weiber=.
41
Freitaa: „Ein Sommernachtstraum'. Samstag: „Fideliov.
Sonn=
ttag: Robert der Teuſelr. 2) Schauſvielbaus. Montag:
12
„Der Oberſteiger: Dienstag: „Hüttenbeſitzer. Mittwoch: „
Ko=
mödie der Jrrungenr. Donnerstag: „Die Fourchambault”
Sams=
ag: Zum erſtenmale: „Komteſſe Guckerl. Sonntag: „Komteſſe
2Guckerl;. Montag. „Götz von Berlichingen”.
Mannheim, 9. Mai. Zur Erbauung eines neuen Schlacht=
110
2ilhofes bewilligte der Bürgerausſchuß 1816000 M. Die
Ange=
golegenheit ſchwebt ſchon ſeit 9 Jahren. Das Unternehmen ſoll im
golJahr 1900 in Betrieb geſetzt werden.
3.
Kreuznach, 9. Mar. Hierher gelangter offizieller Meldung
zufolge trifft die Kronprinzeſſin von Schweden mit
ihren Söhnen Ende Mai zum Kurgebrauch hier ein.
Bad Löſen, 9. Mai. Mit der Herſtellung des Unterbaues
5½ aum Bismarckdenkmal auf der Rudelsbura. iſt man
ſeifrigſt bei der Arbeit, da der 23. Mai als Tag der
Denkmals=
weihe feſtgehalten werden ſoll. Die broncene Figur ruht auf
ſleinem Poſtamente von polierten Granitſtücken, ſie hat eine Höhe
von etwa 3 Meter, der Fürſt iſt ſitzend dargeſtellt, mit dem
Schläger an der Seite, daneben den treuen Tyras.
Kopenhagen, 9. Mai. Prinz Friedrich von Schaum=
Aburg=Lippe und ſeine Gemahlin reiſen heute nachmittag
'oan Bord der königlichen Jacht „Dannebrog; wahrſcheinlich nach
Lübeck. Der Fürſt und die Fürſtin von Schaumburg Livve reiſen
3heute vormittag nach Bückeburg, um den Neuvermählten einen
3 hlfeierlichen Empfang zu bereiten.
2
Kleine Chronik. Für die augenblickliche Stimmung in
(
London giebt ein kleines Indizium die beſte Vorſtellung. Im
2
Drurh Lane Theater läßt Sir Auguſtus Harris zur Zeit eine
Serie von Opern aufführen. Die Wagneropern -Tannhäuſer=
5
2und „Lohengrin= und ſogar das Muſikdrama „Die Walküre;
wer=
den von einem italieniſchen Kapellmeiſter dirigiert, während ein
tüchtiger deutſcher Muſiker, der in der letzten Saiſon mit grö'tem
53)
Erfolge das deutſche Repertoire geleitet hat - auf dem Wal=
57
kürenfelſen hinter der Szene die Orcheſtermaſſen zuſammenhalten
1½
tmuß, damit ſie nicht entgleiſen. — Ein Eiſenwerk zu Bambay in
Indien iſt nach einer Mitteilung des Internationalen Patent=
Büreaus Carl Fr. Reichelt, Berlin NWV. 6, augenblicklich mit der
½ .
Herſtellung von vier Stück großen Petroleum=Reſervoiren
beſchäftigt, welche im Truſt Vort, Mody Bai, Aufſtellung finden
ſollen. Jedes dieſer Tanks iſt 10 Meter hoch, hat gegen 20 Meter
½⁄₈
Durchmeſſer und faßt 2500 Meter Tonnen Erdöl. Die großartige
9Anlage entſpricht dem immer größer werdenden Verbrauch an
Vetroleum in Indien. Die ruſſiſchen und amerikaniſchen, das
Vetroleum innerhalb des Ladungsraumes in großen Baſſins ent=
4½
haltenden Dampfer werden mittelſt Pumpen ihres Inhaltes
ent=
i
leert, während das in den Reſervoiren aufgeſpeicherte Petroleum
durch angeſchloſſene Leitungen in kleinere, den Verkauf des Oeles
in den verſchiedenen Häfen vermittelnde Schiffe abgelaſſen werden
1891
10
kann. Die vier Baſſins werden mit dichten Schutzwällen
umge=
ben, um im Falle der Beſchädigung eines Baſſins ein
Ent=
weichen des Ptroleums zu verhindern; außerdem iſt unter den
hochſtebenden Baſſins eine eiſerne Decke vorgeſehen, um im Falle
eines Feuers das Ergießen des brennenden Oeles über die
Land=
ſchaft zu verhüten. Ebenſo hat die Anlage Filterbaſſins, aus
welchen das gereinigte Oel in Kannen abgezogen und in dieſen
in den Kleinhandel gebracht wird.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 8. Mai.
Die Nürnberger Pubve.-Hänſel und Gretel.
WVI. Eine ſehr ſchön und animiert verlaufene Vo.ſtllang
hatten wir heute abend dem Gaſtſpiele des Fräuleins Schacko
vom Stadttheater in Frankfurt zu verdanken. Die Direktion
dürfte wohl namentlich durch den ganz ungewöhnlichen, aber
wohlverdienten Erſolg, den die genannte Künſtlerin unlängſt mit
ihrer Berthau in der „Nürnberger Puppe' hier erzielte,
zu dieſem zweiten Gaſtſpiel veranlaßt worden ſein. Auch heute
entzückte ſie das Publikum wieder mit dieſer unvergleichlich
anmutig und graziös dargeſtellten Rolle, in der Fräulein Schacko
von einer anderen Sängerin der Gegenwart kaum übertroffen
werden dürſte. Von der gleichen Seite künſtleriſchen Humors
und genialer Darſtellungsgabe zeigte ſich Fräulein Schacko als
„Gretel; in Humperdincks „Hänſel und Gretelr. Mag
man nun ihre durchweg realiſtiſche Auffaſſung, die ſie in dieſer
Rolle bekundete, als berechtigt anerkennen, oder nicht,
jeden=
falls war ſie eine einheitliche, ſehr intereſſante künſtleriſche
Leiſtung und köſtlich in ihrer Natürlichkeit. Die verſchiedenen
Empfindungen der kindlichen Seele, Freude und Schmerz,
Ueber=
mut und Kleinmut, Schadenfreude und Furcht, der Uebergang
von der Freude zum Leid und vom Lachen zum Weinen, das
Hereinbrechen der Thränen nebſt ſeinen vhyſiognomiſchen
Be=
gleiterſcheinungen, die kindlich=täppiſchen Allüren und die
Un=
geniertheit der unbewußten Kindheit. ſie wurden mit ſo
ent=
zückender Naivetät und Treue kopiert, daß man annehmen muß,
Fräulein Schacko hat eingehende Studie nach der Natur für dieſe
Rolle gemacht. Geſanglich kann dieſelbe der Sängerin., welche
als „Bertha' ſchon eine ſo ſchöne Pcobe ihrer Kunſt auch nach
dieſer Richtung hin gegeben hatte, irgendwelche Schwierigkeiten
nicht machen. Der Erfolg entſvrach den bedeutenden Leiſtungen,
denn das Publikum war enthuſiasmiert. Die Vorſtellung. welche
zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds der Großh. Hofmuſik
ſtattfand, war übrigens trotz der vorgerückten Saiſon erfreulich
gut beſucht.
Enthüllungsfeier des Kaiſer Wilhelm=Denkmals.
Nachdruck verboten.)
I.Wn. Frankfurt, 10. Mai. Die alte Kaiſerſtadt am Main, in
deren Mauern ſo mancher deutſche Kaiſer gewählt und gekrönt
worden iſt, feierte heute den Einzug zweier Kaiſer: Hoch zu Roß
aus Erz gebildet, erſtand im Denkmal der erſte Kaiſer des Reiches
und um den Ahn zu ehren, erſchien der Enkel in jugendlicher
Friſche mit ſeiner Gemahlin. Pünktlich um 10 Uhr lief in die
w.ite Halle des Hauptbahnhofes der kaiſerliche Sonderzug ein.
Zwei junge Damen boten dem kaiſerlichen Paare duftende
Blu=
mengrüße, die dankend entgegengenommen wurden. Nur wenige
Herren, Vertreter der Behörden und der Bürgerſchaft waren zum
Empfange am Bahnhofe befohlen worden. Von lauten Hurra=
und Hochruſen begrüßt, verließ der Kaiſer den Bahnſteig und
betrat den Querperron, um dort die unter dem Kommando des
Hauptmanns von Manſard aufgeſtellte Ehrenkompagnie, die 7. des
81. Infanterieregiments, abzuſchreiten. Nachdem er ſodann einen
Vorbeimarſch der Kompagnie angeſehen hatte. verließ er durch
die Fürſtenzimmer das Empfangsgebäude und trat die Fahrt in
die Stadt an. Von dem Feſtſchmucke, den die Stadt zur Feier
des Tages angelegt hat, giebt ſchon ein Blick vom Hauptvortal
des Bahnhofes eine gute Vorſtellung. Flaggenmaſte, von
Kranz=
gewinden umzogen und durchſGuirlanden verbunden, rahmen ihn
ein und beben ihn ab von dem Hintergrunde der Privatgebäude,
deren Faſſaden faſt verſchwinden unter dem Schmucke der Kränze
und Gewinde, der Wapven und Fahnen. Ueber dem Eingange
zur Kaiſerſtraße erhebt ſich zwiſchen zwei mächtigen Pfeilern ein
Triumpfbogen, überragt von der goldenen Kaiſerkrone, die zwei
Knabengeſtalten tragen. Von hier ab begann die Spalierbildung
der Schulen und Vereine, die ſich vom Bahnhofe über die
Kaiſer=
ſtraße bis zur Katharinenkirche und von dort ab bis zum
Opern=
platz, dem Standort des Denkmals, erſtreckte. Von brauſenden
Hochrufen begrüßt durchfuhr das Kaiſerpaar die zu einer via
triumphalis umgewandelte Straße in dem von ſechs Rappen
gezogenen Galawagen, eskortiert von Schwadronen der
Bocken=
heimer Huſaren. Unter dem Geläute ſämtlicher Glocken traf
das Kaiſerpaar an der Katharinenkirche ein, wo ſie vom
Kirchen=
vorſtande und der Geiſtlichkeit am Thurmportal empfangen und
zu den Seſſeln im Schiff der Kirche geleitet. Konſiſtorialrat
1892
Nr.
Dr. Baſſe hielt hier die Feſtpredigt über den Text Römer 14, 17.
Das Reich Gottes iſt Gerechtigkeit, Friede und Freude in dem
heiligen Geiſte. Um 11 Uhr 25 erfolgte die Weiterfahrt von der
Kirche über Bockenheimerſtraße und Steinweg zum Operuplatz.
Am Denkmal wurden die Majeſtäten von Fanfarenklängen und
Hochrufen der Menge empfangeu, die nicht nur den weiten Platz
füllte, ſoweit er vön der polizeilichen Abſperrung freigeblieben
war, die nicht nur öffentliche und private Tribünen beſetzt hielt
und von den Fenſtern und Balkonen der Häuſer dem Schauſpiele
folgte, die ſogar bis auf die höchſten Dachſpitzen hinauf ihre
Vorpoſten geſchickt hatte. Als die Klänge des Macte sener
imperator verhallt waren, nahm Herr Oberbürgermeiſter Adickes
das Wort und entbot den Majeſtäten, die im Kaiſerzelte dem
Denkmal gegenüber Platz genommen hatten, den ehrerbietigen
Gruß und Bank der Stadt Frankfurt. Er wies ſodann auf die
geſchichtlichen Ereigniſſe hin, deren Schauplatz das alte Frankfurt
vor 25 Jahren am 10. Mai geweſen iſt und die den Abſch uß
einer großen ehrenvollen Zeit gebildet haben. Ihre köſtliche
Frucht, ein einiges Deutſches Reich. habe alten unwürdigen
Zu=
ſtänden ein Ende gemacht und ſich 25 Jahre bereits als ein ſicheres
Vollwerk des Friedens bewährt. Mit Dank und Verehrung ſei
deshalb des großen Herrſchers zu gedenken, unter deſſen Fühlung
unſer Volk in kurzer Friſt ſo Ungeheures gewonnen hätte. Er,
der in zwei Menſchenaltern zweimal weſtwärts in den Kampf
ge=
zogen, ſei vor Allen berufen geweſen, die alte und die neue Zeit
zu verſöhnen und auch dieſer Stadt, den Wunſch ſeines Kanzlers
erfüllend, aus dem Frieden von Frankfurt einen Frieden mit
Frankfurt hervorgehen zu laſſen. Daher ſei ihm auch als ein
Ausdruck des Dankes auf der Grenze des alten und neuen
Frankfurt gegenüber dem monumentalſten Bau der neuen
Stadt, den er ſelbſt einſt mit eingeweiht, ein Reiterſtandbild
als bleibende Huldigung erſtanden. Mit den Worten „Allzeit
voran für Kaiſer und Reich= übergab er das Denkmal der Stadt.
Auf Beſehl des Kaiſers ſenkte ſich dann die rot=weiße Hülle des
Denkmals und ſtrahlend im Sonnenglanze erſchien das
Reiter=
denkmal des Kaiſers. das Werk des Düſſeldorfer Bildhauers
Clemens Buſcher. Ueber granitenem Stufenbau erhebt ſich das
hohe Poſtament, von der die broncene Reiterſtatue herabblickt.
Nicht als den ſiegreichen Heerführer hat der Künſtler den Kaiſer
dargeſtellt, ſondern in ſeiner natürlichen Schlichtheit, wie er im
Geiſte des Volkes lebt. Vorn an der linken Seite des Denkmals
ſchreitet die überlebensgroße Figur eines Sieges=Genius; rechts
zeigt ſich eine Gruppe, Kunſt und Induſtrie darſtellend, während
an der hinteren Schmalſeite eine ſitzende allegoriſche Figur die
Stadt Frankfurt darſtellt, welche die Rechte ſchützend über die
Reichsinſignien hält. Die Reliefs an den Längsſeiten des Sockels
ſtellen den Empfang des Kaiſers nach dem letzten Kriege und die
Wahl Barbaroſſas zum Deutſchen Kaiſer 1152 dar. — Nachdem
dann ein Sängerchor ein weiteres Lied vorgetragen hatte, empfingen
die Majeſtäten den Oberbürgermeiſter ſowie den Schöpfer des
Denkmals im Kaiſerzelte und unterhielten ſich längere Zeit mit
ihnen. Der Kaiſer nahm ſodann die Parade über die
anweſen=
den Truppen ab: Infanterie und Huſaren der Frankfurter
Garni=
ſon und die Leibkompagnie ſeins heſſiſchen Regiments. Die
Kaiſerin ließ ſich inzwiſchen verſchiedene Perſonen vorſtellen und
richtete an die eine oder andere längere oder kürzere Anſprachen.
Nach beendeter Parade begab ſich das Kaiſerpaar ſodann zu dem
hiſtoriſchen Hotel zum Schwan, in dem 1871 der Frankfurter
Friede abgeſchloſſen war und das den Majeſtäten von der Stadt
Frankfurt zur Verfügung geſtellt war.
(Schluß folgt).
Letzte Nachrichten.
Dresden, 9. Mai. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind heute
vormittag kurz nach 11½ Uhr auf der Halteſtelle Strehlen
ein=
getroffen und von dem ſächſiſchen Königsvaar empfangen worden.
Die Begrüßung war überaus herzlich. Das zahlreich anweſende
Publikum begrüßte die Majeſtäten ſtürmiſch. Bald begaben ſich
die Herrſchaften nach der Gartenbau=Ausſtellung. wo ſie von den
Prinzen, Prinzeſſinnen und den Spitzen der Behörden empfangen
wurden.
Die Kapelle des Kaiſerregiments blies Fanfaren.
Hierauf erfolgte die Vorſtellung der beiden Bürgermeiſter, ſowie
mehrerer Herren, die ſich um die Ausſtellung verdient gemacht
gaben. Oberbürgermeiſter Beutler dankte in kurzer Anſprache
für den kaiſerlichen Beſuch. Dann wurde durch die Ausſtellung
ein Rundgang angetreten, der 1⁄ Stunde währte. An denſelben
ſchloß ſich das von der Stadt gegebene Frühſtück an. Gegen
⁵⁄ Uhr erfolgte die Abfahrt nach Strehlen, wo in der Villa
Strehlen um 6 Uhr königliche Familientafel ſtattfand. Gleichzeitig
war Marſchallstafel im Reſidenzſchloß. Der Kaiſer und die
Kaiſerin ſprachen während des Rundganges durch die Ausſtellung
wiederholt ihre Befriedigung aus. Um 8 Uhr 25 Min. trat das
Kaiſerpaar die Weiterreiſe nach Frankjurt an.
Gießen, 9. Mai. Das Großherzogliche Paar iſt hier
um 5 Uhr nachmittags eingetroffen und bei dem Provinzialdirektor
v. Gagern abgeſtiegen.
110
Statt jodor bosonderen Annoigo.
Verwandten, Freunden und Bekannten
machen wir die schmerzliche Mittheilung.
dass es Gott gefallen hat, unseren lieben
Sohn und Bruder
Adolph Einger,
Amtsrichter in Ponsion,
nach mehr als fünfjährigem Leiden aus
diesem Leben abmberuſen.
Wir bitten um stille Theilnahme.
Darmstadt, 8. Mai 1896.
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lm Namen der Hinterbliebenen:
Finger, Slaatsminister.
Die Beerdigung ſindet Montag, den 11. Mai
4¼ Uhr, auf dem Darmstädter Friedhote statt.
Todes-Anzeigo.
Statt besonderer Anzeige.
Insere geliebte Gattin und Mutter
Clara, gob. Tidemann,
ist am 6. Mai früh nach schwerem Leiden ganft
entschlafen.
Hagenan im Elsass.
Wilhelm Mootz,
Oberstlieutenant im 137. Regiment.
AIfred Mootz,
Lieutenant im Hess. Jägerbataillon Nr. 11.
Dankſugung.
[9124
Für die herzliche Theilnahme während der langen
Krankheit und bei der Beerdigung unſeres guten Gatten,
Vaters, Schwiegerſohnes, Onkels und Schwagers
TEinduig Röth L.
ſagen wir Allen, insbeſondere dem Herrn Pfarrer für ſeine
troſtreiche Grabrede, unſeren innigſten tiefgefühlteſten Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Tageskalender.
Kammermuſik=Abend um 18 Uhr im Saal,Zur Traube'
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheum;
Sitzung der Handelskammer um 6 Uhr Neckarſtraße 9.
Generalverſammlung des Kohlenbezugsvereins,Concordia'
um 6 Uhr Marktſtraße 7.
Hauptverſammlung des Mozart=Vereins um 8½ Uhr in der
„Stadt Pfungſtadt”.
Göneralverſammlung des Handelevereins um 8½ Uhr im
„ Prinz Karl”
Mönaksverſammlung des Vereins für Vogel= und Geflügel
zucht im Vereinslokal.
Verſteigerungskalender.
Dienstag. 12. Mai.
Pferd=Verſteigerung um 9 Uhr Rundeturmſtraße 16.
Verſteigerung um ½11 Uhr Rundeturmſtraße 16.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: D. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.
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