Darmstädter Tagblatt 1896


16. April 1896

[  ][ ] ü, zu 58 2 16 19 54 13 4½ 143 4 78 6 82 23 6. 73 8= 9½
130 25. 4½ 7½ Sis=

Abonnementspreis
vierteljährlich1 Mark 50 Pf., halb=
jährlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauiſchlag.

159. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

8

Inſerate
für das
wöchentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Daimſtadt
von der Expedition. Rheinſir. Nr. 22,
in Beſjungen von Friedr. Blößer,
Schießhausjtraße 1, ſowie auswärls
von allen Annoncen=Expedikonen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Freigamks, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
49.
Dounerstuß den. ſ8. Apkir.
49b.

Gefunden: 1 ſchwarzledernes Vortemonnaie ohne Inhalt. 1 brauner Handſchah mit Leder beſetzt. 1 Fächer. 1 brauner
Umhang. 1 Taſchenuhr. 1 Damenbut. 3 Portemonnaies mit Inhalt. 1 Trauring, gez. L. M. 6. 4. 90. 4 Hundemarken. 1 Kinder=
Windelhoſe. 1 Schildplattpfeil. 1 Kopfkette.
Spannkette. - Verloren: 1 Paar gelbe Damen=Handſchühe. 1 Notizbuch, enth.
Militärpaß. Quittungskarte und Zeugniſſe. 1 ſchwarzer Regenſchirm. 1 ſchwarzledernes Vortemonnaie mit etwa 18-20 Mark Jnhalt.
1 lederne Pierdedecke. 2 Theaterkarten zweiter Rang. 1 Vortemonnaie mit etwa 10 Mark Inhalt. 1 Hundertmarkſchein.- üge=
lauſen
: 1 Foxterrier mit ſchwarzem Kopf und der Marke 4582.- Zugeflogen: 1 Kanarienvogel. Entlaufen: 1 ſchwarzer
Spitzhund mit der Marke 4031. 1Forterrier mit ſchwarzen Abzeichen. 1 brauner Spitzhund mit der Marke 4700. 1 kleiner engliſcher
Pinſcher mit braungelben Flecken. 1 gelber Spizhund. L Entflogen: 1 Kanarienvogel.
Darmſtadt, den 14. Abril 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

B e k a u n tm a ch u ng.
Das nachſtehende Lokal=Reglement wird hiermit in Erinnerung gebracht.
Darmſtadt, den 4. April 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Köhler.
Lokal=Reglement, betreffend die Vertilgung der Blutlaus.
Auf Grund des Artikel 31 des Feldſtrafgeſetzes wird mit Zuſtimmung des
Kreis=Ausſchuſſes und mit Ermächtigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern
55 vom 25. März 1879 zu Nr. M. d. J. 4032 hiermit für den Kreis Darmſtadt
ſangeordnet:
8 I. Die Beſitzer von Apfelbäumen, gleichviel ob dies Hochſtämme, niedere
Formbäume oder veredelte und unveredelte Bäumchen in der Baumſchule ſind, ſind
ſverpflichtet, dieſelben, ſobald ſich die Blutlaus an ihnen zeigt, von letzterer gründlich
ſzu reinigen.
8 2. In jeder Gemeinde iſt eine Kommiſſion aus einer den Umſtänden ent=
ſprechenden
Anzahl von Sachverſtändigen auf ein Jahr zu ernennen, welche die
Aufgabe hat, zweimal im Jahr, das erſtemal im Monat Mai, das zweitemal im
Monat September, in Begleitung der Feldſchützen und Baumwärter die Gemarkung
zu begehen und unter Zuziehung der betheiligten Grundbeſitzer die Aepfelbäume
auf die Blutlaus zu unterſuchen. Ebenſo ſind die Feldſchützen, bezw. Baumwärter
ab lzu verpflichten, von Frühjahr bis Herbſt die Bäume der Gemarkung genau zu
ſkontrolliren, um in jedem Fall, wo ſie die Blutlaus antreffen, ſofort dem Bürger=
lmeiſter
Anzeige davon zu machen.
83. Wird ein Beſitzer von Aepfelbäumen zur Anzeige gebracht, daß an
leinem der letzteren Blutläuſe vorhanden ſind, ſo wird er vom Bürgermeiſter auf=
lgefordert, die Bäume binnen 6 Tagen gründlich zu reinigen. Wird dieſer Auffor=
derung
nicht entſprochen, wovon ſich jedesmal die Commiſſion zu überzeugen hat,
ſo tritk für jeden inficirten Baum eine Strafe von 1 Mark, für jedes Bäumchen
in der Baumſchule eine ſolche von 10 Pfg. ein, wobei jedoch die Strafe für die
Bäume ein und desſelben Grundſtücks nicht über 20 Mark ſteigen darf. Die be=
27 züglichen Bäume werden auf Koſten des Beſitzers gereinigt.
8 4. Jedes Jahr im Monat November iſt über das Reſultat der von der
erwählten Kommiſſion vorgenommenen Beſichtigungen von Seiten der Bürger=
y
fmeiſterei Bericht an das Großherzogliche Kreisamt zu erſtatten.
5 5. Dieſes Reglement wird in jedem Jahr im Monat April in jeder Ge=
meinde
ortsüblich öffentlich bekannt gemacht.
Darmſtadt, am 2. Mai 1879.
(6952
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.

Bekanntmachung.
Betreffend: Die Verſteigerung im
ſtädtiſchen Pfandhaus.
Nach Ausſchreibung der Pfänder=
Verſteigerung laufen erfahrungsgemäß
ſtets mündliche oder ſchriftliche Geſuche
von Pfandhausſchuldnern bei uns ein,
theils auf Verſchiebung der Verſteigerung
ihrer Pfänder, theils auf gänzliche Aus=
nahme
derſelben von der Verſteigerung
gerichtet. Um den Schuldnern zwecloſe
Gänge und Mühe zu erſparen, geben
wir hiermit bekannt, daß alle derartigen
Geſuche abgewieſen werden müſſen, da
die Pfandhausordnung die Verſteigerung
aller verfallenen Pfänder, deren Einlö=
ſung
oder Prolongation vor dem Ver=
ſteigerungstermin
nicht erfolgt, ausdrück=
lich
vorſchreibt und Ausnahmen von die=
ſer
Vorſchrift nicht zuläſſig ſind.
Darmſtadt, den 14. April 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[7358
Lieferung von Uniformſtücken.
Die Lieferung von Uniformen, zum
größten Theil beſtehend aus Rock, Hoſe
und Dienſtmütze, für Beamte und Be=
dienſtete
verſchiedener ſtädtiſcher Verwal=
tungszweige
ſoll auf dem Verdingungs=
ſweg
vergeben werden.
Die Lieferungs=Bedingungen liegen
auf unſerem Büreau, Rheinſtraße 18,
Zimmer Nr. 13. zur Einſicht oſfen.
Angebote ſind, mit entſprechender
Aufſchrift verſehen, unter Anſchluß von
Stoff= und Knopfmuſtern, bis längſtens
Dienstag den 21. April,
Vormittags 10 Uhr,
218

[ ][  ][ ]

518
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, 10. April 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[7359.
Holzverfleigerung.
Die am 10. lſd. Mts. auf dem Fried=
hof
an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt=
gehabte
Verſteigerung von Nutz= und
Brennholz iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können bei der
Stadtkaſſe in Empfang genommen wer=
den
. Abfuhrtermin vom 15. bis einſchl
25. d. Mts.
Darmſtadt, den 13. April 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7360
J. V.:
Köhler.

Warmbrunner Bisquit
(Spezialilül erſten Langs).
Miener Mischung per Pfund M. 240,
Wiener Würfel
2.40.

Cameruner.
Russisches Oessert
Kaiser-Maffeln
Duchesses
Haselnuss-Stangen
Macronen-Confect
Frucht-Bisquit
Patience l, hochfein
Thee-Gebäck
Kleingehäck
Kuchen-Mischung
empfiehlt

240,
240,
240,
240
2 40
2.40
1.80
180
1.40.
1.40
140
20507b

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Fritz Eichberg,
18 Cruſt=Ludwigsſtr. 18.
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Umgegend.

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Abnahme von 10 Säcken zu 40 Pfennig
(8b
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A. Ho Con & Co.
10 alter Griesheimerweg 19.
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Niederramſtädterſtraße 5,
nächſt der Carlsſtraße.
Alle Arten Frühgemüſe und
Salatpflanzen
(5949b
abzugeben.
d. Rugalor, Schwanenſtraße 12.

Nr. 39
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Frau Gerichtsſchreiber Siebert Wittwe Marie, geborene Rühl. hat b=
uns
beantragt, das auf Obriſt Schüler eingetragene Erbbegräbniß Abth. L. Mau=
Nr. 95, ſowie das auf Hofkammerſekretär Becker eingetragene Erbbegräbniß Lit. C
Nr. 31, auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße auf ihren Namen3
überſchreiben.
Auf Grund des 8 26 der Friedhofsordnung laden wir diejenigen, welch
beſſere Rechte an die genannten Erbbegräbniſſe zu beſitzen glauben, hiermit eir
ſolche innerhalb vier Wochen. vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachun,
an gerechnet, auf unſerem Büreau für Friedhofsangelegenheiten, Waldſtraße
vorzubringen, bei Vermeidung des Rechtsnachtheils, daß nach Ablauf dieſer Fri
erhobene Anſprüche unberückſichtigt bleiben.
Darmſtadt, den 10. April 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[736
J. V.: Köhler.

auf Ahbruch.
Verkun
Das an der Rundethurmſtraße zu Darmſtadt gelegene, zum Provinzial
Arreſthauſe gehörige, alte Arreſthaus nebſt Waſchküche und Schuppen, ſoll auf de=
Abbruch verkauft werden.
Die Verkaufs=Bedingungen liegen auf dem Baubüreau, Hügelſtraße 19. zu
Einſicht auf, und ſind ſchriftliche, verſchloſſene und mit bezüglicher Aufſchrift ver
ſehene Angebote frankirt bei dem erwähnten Büreau bis zum Eröffnungstermin
Dienstag den 28. l. Mts., Vormittags 10 Uhr,
einzureichen.
Die Beſichtigung kann nach vorgängiger Meldung bei Großh. Arreſthaus
Verwaltung an den Wochentagen vom 23. bis 27. April 1896, beide genannter
Tage einſchließlich, während der Zeit von 9 bis 11 Uhr Vormittags erfolgen.
Eine Zuſchlagsfriſt von 14 Tagen bleibt vorbehalten.
Darmſtadt, den 15. April 1896.
Großherzogliches Hochbauamt Darmſtadt.
(7362.
Wieſſell.

Pergebung von
Bauarbeiten.
Die bei Erbauung eines Weiberbaues und eines Backhauſes für das Pro=
vinzial
=Arreſthaus zu Darmſtadt vorkommenden Rohbauarbeiten, als: Erd= und
Maurer=, Steinhauer=, Zimmer=, Dachdecker=, Grobſchloſſer= und Spenglerarbeiten,
ſowie die Anlage des Blitzableiters ſollen auf dem Wege ſchriftlichen Angebotes
vergeben werden.
Unter Verweiſung auf den Erlaß der Großherzoglichen Miniſterien vom 16.
Juni 1893. das Verdingungsweſen betreffend, reſp. deſſen Anlage A, bemerken
wir, daß die Anlagen A. und B des erwähnten Erlaſſes, ſowie die Verdingungs=
ſanſchläge
, Zeichnungen und Bedingungen bei dem Baubüreau Hügelſtraße 19 Einſicht aufliegen und gegen Erſtattung des Selbſtkoſtenpreiſes bezogen werden
können. Eine Verſenduug dieſer Verdingungsunterlagen nach auswärts findet
nicht ſtatt.
Die Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen
portofrei an das genannte Baubüreau bis längſtens
Dienstag den 5. Mai 1896, Vormittags 10 Uhr,
gelangen zu laſſen, zu welcher Zeit die Eröffnung der Angebote ſtattfindet.
Für den Zuſchlag wird eine Friſt von drei Wochen vorbehalten.
Darmſtadt, den 15 April 1896.
Großherzogliches Hochbauamt Darmſtadt.
[73633
Wieſſell.

Grkanntmanhung.
Die Verzeichniſſe über Bau= und Kulturveränderungen ſeit der vorjährigen
Steuerregulirung ſind

zur Einſicht dahier offen gelegt.
Darmſtadt, den 11. April 1896.

bis 10. Mai d. Js

Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II. Geſſungen).
Weimar.
[7364

[ ][  ][ ]

Nr. 82.

Gemälde=Ausverkau
Rheinſtraße 2S.
Des regen Verkaufs halber bleibt die Gemälde=Ausſtellung
noch bis Samſtag den 18. April geöffnet und werden die Ge=
mälde
zu billigſten Preiſen ausverkauft.
A. Baldaux
73552)
aus München.
Verſteigerung.
Donnerstag den 23. April, Vormittags 12 Uhr,
ſollen die zu der am 5. und 6. Juli d. Js. ſtattfindenden
Zubiläumafeier des Geſang
40 jährigen
Vereins Eintracht zu Ober-Namſtadt
zu vergebenden Plätze für 1 Karouſſel, 1 Schaukel, 1 Schießbude und 2
Schaubuden, 1 Momentphotographie und ſonſtige Verkaufsbuden
auf dem Feſtplatze (Gemeinde=Fohlenweide) öffentlich verſteigert werden.
Ober=Ramſtadt, 14. April 1896.
[365
Der Fest-Ausschuss.

J
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für große und kleine Zimmer ausreichend, ſowie größere Partien
werden zum Selbſtkoſtenpreis ausverkauft. Die neueſten Deſſins
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ſanderen reinwollenen Sachen und Abfällen haltbare und gediegene
Stoffe für Damen, Herren und Kinder, ſowie Portiéren und Schlaf=
decken
. Obige Fabrik liefert auch andere Stoffe gegen Zugabe von Wollab=
fällen
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[ ][  ][ ]

1520

Nr. 89.

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[ ][  ][ ]

Nr. 89

1521

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Ikiegen, Fköhe, Ameiſen,
Blattläuſe; Mokten ete. iſt
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60 J. Leſk, 2 el und 4 ehl

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Chr. Schwinn, Drogerie; August
Büchner, M. Braunwarth, Markt 12,

M. Kamufk, Kapellplatz; in Eber=
ſtadt
: L Müller L; imn Dieburg:
Jac. Hiemenz, Kaufmann; in

Thurmelin=Spritzen
hierzu 35 = oder 50 J
die einzig praktiſchen, mit
größter Zprizkraft,
welche das Churmelin' in
die entlegenſten Ritzen und
WVinkel tragen und dadurch,
wie bekauint, bedeitend an
A.
Churmelinpulve. ſparen.
Michelſtadt i. O.: Karl Riess,
Moriz Landau Machf.; in Pfung=
ſtadt
: Ach. Schulz.
(6158

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von achtem Loden
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von M. I5. - un.

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zimmerwohnung
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ferſtraße
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71983) Schießhausſtraße 5 eine
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2. St. 5 3., Küche, Zub. a. d. Neuz, 3. St.
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2 Zimmer, Küche mit Zubehör.
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[ ][  ][ ]

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6730b) Landwehrſtr. 2, 1. Stock,
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Landwehrſtraße 2. 1. Stock. (6752b
71676) Louiſenſtr. 34, I. St, gut
möbl. Wohn= und Schlafzimmer zu vm.
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abgeſaßt ſein, ſondern es iſt auch der Leſerkreis der Zeitungen in Betrach
Darmſtadt durch Adalbert Pfeiſker (Arnold Bergſträßer's Hofbuchhandlung
Rheinſtraße 6. - Durch 40jährige Praxis, welche zu den intimſten Verbin=
dungen
mit allen Organen der Zeitungspreſſe des In= und Auslandes ge
führt hat, iſt ſie mit ihren zahlreichen Zweighäuſern und Agenturen vor=
zugsweiſe
in der Lage, dem inſerirenden Publikum ſich in jeder Weiſe nützlis
zu machen. Alle Aufträge werden prompt und billigſt ausgeführt, da nu
die Originalzeilenpreiſe der Zeitungen berechnet werden, und kommen a
dieſe Preiſe bei belangreicheren Aufträgen noch die höchſten Rabatte in Ab
rechnung. Man verſäume deshalb nicht, ſich bei obiger Firma vor Vergebun,
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in jedem Quantum wird abgegeben.
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nicht leicht orientieren und deshalb eines erfahrenen u. zuverlässigen.
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einiger Sicherheit Erfolge zu erzielen. Ein berufener Führer iſt die älteſt
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[ ][  ][ ]

Erſte Beilage zu Nr. 89 des Darmſtädter Tagblatt: vom 16. April 1896.

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7230.) Ein braves Mädchen, das die
Hausarbeit verſteht, wird ſofort geſucht.
Kaſinoſtraße 18 parterre. 7407) Eine junge Frau ſucht Lauf
dienſt. Gardiſtenſtraße 30. 7408) Ein Mädchen, das koch. kann,
gute Zeugniſſe beſitzt, ſucht Stelle per 1. Mai. Stellenb. Röſe, Louiſenſtr. 20. p.
7409) Beſſ. Fräul., geſ. Alt., i. allen
Zweig. d. Haush. tücht, mit gut. Zeugn., ſucht Stelle zur ſelbſt. Führ. od. Stütze
der Frau, beſſ. Hausmädchen ſuchen
Stellen. Frau Hartmann, Grafenſtr. 16.
74102) Unabh. älteres Mädchen ſucht
Laufdienſt. Zu erfragen Obergaſſe 32. 7411) Ein Mädchen v. 22 J., das
kochen kann u. alle Hausarb. verſt., ſehr
9. Zgn. hat, ſucht bis 1. Mai St., ein
Mädch. v. 23 J. u ein Mädch.f a. Arb.
ſuch. ſof. St. Fr. Neidig, Ale canderſtr. 9. 74123) Ein Burſche, welcher mit
Pferden umg. k., ſucht Stelle als Brod=
Bier= od. Spezereiwaarenfahrer, 2 Fahr=
burſchen
, ein ält. Kutſcher od. Diener .
Stellen. Frau Jöckel, Karlsſtr. 74.
72233) Kindergärtnerin, in allen Fächern der Kinderlehre wohl er=
fahren
, ſucht, geſtützt auf gute Zeugniſſe, anderweitige Stellung. Näheres Exped.
M
7413) Laufmädchen geſucht.
Saalbauſtraße 13. 2. Stock. Cr.
Zum 1. Mai als Stütze
der Hausfrau und Ueberwa= chung von 2 Kindern im Alter
von 10 und 13 Jahren ein
gebildetes Fräulein
geſucht, das im Hausweſen
erfahren und im Nähen be= 18066) L e h r m ä d chen
geſucht.
Adam Horn, Kinchſtraße 14.
7419) Eine ſelbſtäudige Köchin, wandert iſt, dauernde Stellg.
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an die Exped. d. Bl. [74142
9 die auch Hausarbeit thut, von kleiner
Familie bei gutem Lohn geſucht.
Nur ſolche mit guten Zeugniſſen wollen
ſich melden. Eichbergſtr. 12.
Nachzufragen Vormittags.
73216) Ein fleißiger, ſolider Tag= 74152) Ein braves, williges Mäd= chen für Küche und Hausarbeit ſofort
geſucht. Näheres Expedition. löhner für dauernde Arbeit geſucht.
Friedr. Blum, Bismardkſtr. 41.

Dienergeſuch.
7239a1) Es wird zum demnächſti=
gen
Eintritt in ein Herrſchaftshaus
G ein gewandter, ehrlicher Burſche
geſucht. Offerten unter C. P. 38
an die Expedition.

Einige lüchtige Rochkarbeiter
werden geſucht.
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J. G. Rahlort & Söhne.

Maschinen-Schlossor,
der auch drehen kann, möglichſt geprüſter
Heizer, zum ſofortigen Eintritt geſucht
von Chilipp Renn, Tapetenfabrik,
63 Landwehrſtraße. [4213
7422b) Hausburſche ſucht
Gross, Hof=Apotheke.
7423) Lackirerlehrling ſucht
Otto Schembs, Mühlſtr. 23.
Tüchtiger Rock= und
Weſtenſchneider
geſucht.
7323
1. Scharmann Nachl.
Guchen einen erſten
Uniformschneider
ſauf Waffen= und Ueberröcke gegen
hohen Lohn und feſte Stellung.
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Mannheim O5, ſ5. (7324.
7327.) Für ein größeres Colonial=
waaren
= und Delikateſſengeſchäft wird ein
Lehrling
von guter Familie und guter Schulbil=
dung
gegen Vergütung zu engagiren ge=
ſucht
. Näheres zu erfragen in der Expe=
dition
d. Bl.
7424n) Lehrling ſucht Otto Bense,
Barbier und Friſeur, Lauteſchlägerſtraße.
Suche einen Lehrjungen. Woogs
[7I133
ſtraße 4, Aichaint.
219

[ ][  ][ ]

1526

Nr. 89

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71096) Ein braver Junge für
leichte Arbeit gegen ſofortige Vergütung
alsbald geſucht. Näheres Exped. d. Bl.
1819b) Einen Lehrling ſucht ſofort
J. Hachenburger r.
5986b)
Lehrling
ſucht die Hofbuchhandlung von
August Hlingelhöſter.
6518b) Ein braver Junge kann die
Holzdreherei erlernen bei
Wacher & Dörr.

6851b) Einen Lehrling gegen Lohn
ſucht 6. Steingässer, Tapezier,
Kiesſtraße 1.
67723) Ein Lehrling wird geſucht
A. Schacher, Conditorei,
Wendelſtadtſtraße 28.
72465) Lehrling geſucht unter gün=
ſtigen
Bedingungen. A. Meurer,
Tapezier, Kiesſtr. 55.
7336) 2 Lehrjungen per 1. Mai
geſucht.
J. Eries, Tapezier,
Schützenſtraße 12.
6232b) Einen Lehrjungen ſucht
A. Weber, Schreinermeiſter,
Mühlſtraße 13.

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zu mäß. Preis. Näheres Exped. (6928=

Es breunt
und ſpannt (wie man volksthümlich zu ſagen
vflegt) nach dem Waſchen eine jede Toilette=
ſeife
, die nicht vollkommen neutral iſt, das
heißt, die ſcharfe Ingredienzen, zuviel ätzende
Alkalien (Soda) enthält. Am meiſten em=
pfinden
dies Perſonen mit zarter empfind=
licher
Haut. Für dieſe iſt zu ihrem Waſch=
gebrauch
die in ihrer Reinheit, Milde und
Fettreichthum, unübertroffene Doering's
Seife mit der Eule am zuträglichſten.
Dieſe Seife verurſacht nach dem Waſchen
nicht das läſtige Gefühl des Brennens und
Spannens. die Haut ſpringt in der Luſt
nicht ſo leicht auf, ſondern wird zart und
geſchmeidig. Käuflich 40 Pf. überall. (7426

7427) Wie ſchon erwähnt, iſt der Kammer=
jäger
Cl. Schön aus Duisburg hier an=
weſend
. Seine Mittel zur Vertilaung von
Ratten, Mäuſen ꝛc. ſind eigener Art. Das
verendete Gethier geht nicht in Verweſung
über, ſondern es verwandelt ſich der Kadaver
durch die angewandten Mittel zur Mumie,
was zur Folge hat, daß das Einſchleichen
nachfolgenden lichtſcheuen Geſindels dadurch
verſcheucht wird. Auch iſt das Mittel durch
die Handhabung des Kammerjägers gefahr=
los
. Beſtellungen nimmt die Expedition d. Bl.
entgegen.

Waiſeuhaus=Nachrichten.
Im Monat Mürz 1896 ſind aus dem
Opferſtock vor dem Waiſenhaus 55 M.
56 Pf. eingegangen, teilweiſe mit folgenden
Inſchriften:
1) Aus Dankbarkeit5 M. 2) Den a. W
die verſprochenen 5 M. für Wiederherſtel
lung meiner Geſundheit ꝛc. W. 18.3. 96.
3) 3 M. für die a. W. aus Danlbarkeit. D. V.
4) 2 M. den a. W. St. 5) Den a. W. 2 M.
S. 6) Den a. W. aus Dankbarkeit 2 M.
E. V. 7) Den l. W. für Erhötung unſeres
höchſten Wunſches 1 M. Darmſtadt 1.4. 56.
K. L. und M. 8) Den a. W. aus Dankbar=
keit
. daß der l. Gott mein heißes Flehen
erhört hat ꝛc. 1 M. A. R. 9) Den l. W.
1 M. Ihr l. W. betet zum l. G, daß Er,
mir meinen Wunſch erfüllt. 10) Erlös eines
Familienſvieles in der Neujahrsnacht. 53 Pf.
Den a. W. Die Religion iſt die goldene
Kette, welche den Erdball am Throne des
Ewigen feſthält. 11) Den a. W. die ver=
ſprochenen
50 Pf. H. K. 25.3. 96. 12) Ihr
l. W. bittet mit für mein Glückl 50 Pf.
13) Den 10l3. 96. Den a. W. die ver=
ſprochenen
50 Pf. 14) Ihr l. W. bittet den
. Gott. daß mir mein Unternehmen glückt!
E. G. 30 Pf. 15) Ihr l. W. bittet den l.

Gott, daß Er mir in der ſchwerſten Stunde
beiſtehen möge. 20 Pf. 233. 96. 16) L. 9
Lieber Gott erſülle meine Wünſche. 20 2,
17) Ihr l. W. bittet den l. Gott, daß Er.
unſeren Winſch erſülle! W. S. 20 Pf. 18)
Vom Ausflug am 2973. die verſprochenen
10 Pf. H.
Darmſtadt. 1. April 1896.
Großh. Landes=Waiſenkaſſe.
Weitzel.

Odol, das beste für die Lähne! 14867b

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 16. April.
4. Vorſtellung i. d. 9 Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
F a u ſt.
Tragödie von Goethe. Muſik von Dr. E. Laſſen.
Zweiter Abend.
Der Tragödie erſter Theil II.Abtheilung
in 5 Akten.
Dirigent: Herr Kapellmeiſter Rehbock.
Regie: Herr Valdek.
Fauſt
Herr Hacker.
Mephiſtopheles
Herr Wagner.
Margarethe, ein Bürger=
ädchen

Frl. Eichelsheim.
Valentin, i. Bruder, Soldat Herr Erneſt.
Frau Marthe. i. Nachbarin Frl. Denkhauſen.
Lieschen, e anderes Bürger.
mädchen
Frl. Grohs.
Böſer Geiſt,
Frl. Berl.

Irrlicht
Erſte
Frl. Krimm.
Zweite, Hexe
Frl. Dehnike.
Dritte
Frl. Senten.
Anfang ½7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

Joraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synaaoge.)
Samſtag, den 18. April.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr Min.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Predigt 1 Uhr 15 Min.
Zabbathausgang 8. Uhr 10 Min.

Gottesdienſt in der Iynagoge der ior.
Religionsgeſellſchaft.
Samſtag, den 18. April.
Vorabend 6 Uhr 50 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmiittags 5 Uhr Min.
Sabbathausgang 8 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, 1. April an:
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 6 Uhr.
Abends 8 Uhr 10 Min.
7B. Montag. den J. u. Donnerſtag, den
2. April: Pamua scheni wachamischi.

[ ][  ][ ]

Nr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Dem Bundesrat ging ſeitens des
Reichskanzlers ein Entwurf einer Bekanntmachung, betr. die Ein=
richtung
und den Betrieb von Buchdruckereien und Schriftgieße
reien zu. Der Reichsanzeiger meldet: Die Kommiſſion
für Arbeiterſtatiſtik trat am Dienstag unter dem Vorſitze
des Unterſtaatsſekretärs Lohmann zuſammen. Den Verhandlungen
wohnten Kommiſſare des Reichskanzlers und des Handelsminiſters
bei. Die Tagesordnung betrifft die Vornahme mündlicher Ver=
nehmungen
von Auskunſtsverſonen über die Verhältniſſe in der
Kleiderkonfektion. Unter den geladenen 74 Auskunſtsperſonen
beſinden ſich Unternehmer, Zwiſchenmeiſter, Arbeiter und Arbeite=
rinnen
. Ueber die Verhandlungen wird ſtenographiſch Protokoll
geführt.
Die Nordd. Allg. 3ta.- ſchreibt: Die Entſchädigungen, welche
der Congoſtaat in der Sache Lothaire=Stokes an die deutſche
Regierung bezahlen mußte, ſind benutzt worden. um den
in den deutſchen Schutzgebieten wohnhaft geweſenen Opfern Lo=
thaires
eine angemeſſene Schadloshaltung zu gewähcen, was
auf die Eingeborenen außerordentlich günſtig einwirkte, in=
dem
es die Macht der Schutzherrſchaft deutlich bekundete. Die
eingeborene Frau Stokes ſandte, nachdem ſie die Schadenerſatz=
ſumme
erhalten, einen herzlichen Dankbrief an Wißmann.
Frankreich. Der Finanzminiſter läßt die Abänderungen des
Einkommenſteuer=Geſetzentwurſes auf der von der
Kammer bezeichneten Grundlage ausarbeiten, alſo die Beſeitigung
der Steuererklärungen und die Einführung der Einſchätzung.
Doumer glaubt, den neuen Entwurf eiwa am 27. April dem
Miniſterrate vorlegen zu können. Miniſterpräſident Bourgeois
teilte im Miniſterrat mit, daß er der Eröffnungsſitzung des inter=
nationalen
Kongreſſes zum Schutze deslitterari=
ſchen
Eigentums beiwohnen und im Anſchluß daran die
Teilnehmer des Kongreſſes zu einem Frühſtück einladen werde.
Spanien. Dievorausſichtlichen Ergebniſſe der Wahlen
ſind ſolgende: Miniſterielle 309, Liberale 98, Karliſten 10, Re=
vublikaner
2. Unabhängige 10. Die Ergebniſſe aus 11 Wahl=
kreiſen
ſind zweifelhaft. Die liberalen Blätter verſiche rn, Sagaſta
werde die Ungültigkeitserklärung aller Madrider Wahlen fordern,
weil zahlreiche Wahlfälſchungen vorgekommen ſind. Dem ſpa=
niſchen
Vertreter in Waſhington iſt am 8. d. M. ein vom 4. April
datiertes Schreiben des Staatsſekretärs Olney zugegangen, das in
reundſchaftlichem Tone Reformen in Cuba anregt, und
falls die Reſormen als genehm betrachtet werden, amerikaniſche
Unterſtützung zur Beilegung des cubaniſchen Aufſtandes in Aus=
ſicht
ſtellt.
Türkei. Fürſt Ferdinand von Bulgarien wurde
zum türkiſchen Generalfeldmarſchall ernannt. Am Dienstag nach=
mittag
verabſchiedete ſich Fürſt Ferdinand vom Sultan in ein=
ſtündiger
Audiens und reiſte an Bordder=Sultanie' unter Ehren=
bezeugungen
ab. Der Sultan ſchenkte dem Fürſten fünf Araber=
pferde
und andere Koſtbarkeiten.

Stadt und Land.
Darmſtadt. 16. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
den Generalmajor v. Witzendorff, Kommandeur der 13. Feld=
Artillerie Brigade (Königl.Württembergiſche); zum Vortrag den
Staatsminiſter Finger, den Kabinettsrat Römheld.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Geheimen
Staatsrat in dem Miniſterium des Innern und der Juſtis Lud=
wig
Hallwachs auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner
langjährigen treuen und vorzüglichen Dienſte in den Ruheſtand
verſetzt und denſelben zum wirklichen Geheimerate mit dem Prä=
dikate
Erzellenz; ernannt, ferner den Landgerichtsrat beim
Landgericht der Provins Rheinheſſen Karl Thaler zum Land=
gerichtsdirektor
. den Rechtsanwalt De. Philipp Hangen in
Mainz zum Landgerichtsrat und den Amtsrichter beim Amts=
gericht
Wöllſtein Dr. Franz Vogel zum Landrichter bei dem
Landgericht der Provinz Nheinheſſen, - den Gerichtsaſſeſſor
Martin Heſſel aus Mainz zum Amtsrichter bei dem Amts=
gericht
Wöllſtein, den Gerichtsaſſeſſor Dr. Wilhelm Gläßing
aus Gießen zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Offenbach.
den Gerichtsaſſeſſor Ludwig Auguſt Breidenbach aus Darm=
ſtadt
zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Reinheim und den
Gerichtsaſſeſſor Eugen Gerlach aus Darmſtalt zum Amtsrichter
bei dem Amtsgericht Ulrichſtein - ernannt.
Ihre Könial. Hoheiten der Großherzog und die Groß=
herzogin
empfingen geſtern vormittan 7 Uhr 8 Min. Ihre
Königl. Hoheiten den Herzog und die Herzogin von York,
Höchſtwelche von London vier ankamen. Im Geſolge befanden
ſich Hofdame Lady Mary Lygon und perſönlicher Adjutant Major
Derek Keppel. (Darmſt. 3ta.)
Ihre Königl. Hoheiten die Großherzogin, Prin=
zeſſin
Heinrich von Preußen und der Herzog und die
Herzogin von York beſuchten geſtern vormittag das Mauſo=
leum
auf der Noſenhöhe.

89
1527
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 13 enthält:
Geſetz, den Handel mit Anteilen und Abſchnitten von Loſen zu
Lotterien und Ausſpielungen betreffend.
G. I.Th. Herr Kammerſänger Raoul Walter vom Königl.
Hoſtheater in München wird ein noch zwei Abende umfaſſendes
Gaſiſpiel an unſerer Hofbühne abſolvieren und zwar als
Lohengrin= und Raoul- (Hugenotten). Die erſte Vorſtellung
(Lohengrin) findet am Sonntag ſtatt und zwar für die Inhaber
der blauen Abonnementskarten, die zweite Vorſtellung (Hugenotten)
ant Dienstag und zwar für die Inhaber der roten Abonne=
mentskarten

Die anläßlich der Feier der Vollendung des neuen
Dienſtgebäudes der Großh. Centralſtelle für die Gewerbe.
veranſtaltete Ausſtellung von Schülerarbeiten der Großh.
Landesbaugewerkſchule, ſowie von Proben der Vorbilderſammlung
des Landesgewerbevereins iſt am Sonntag. den 19. d. M. letzt=
mals
von 10-1 Uhr und von 3-6 Uhr dem allgemeinen Beſuche
geöffnet, worauf wir die Intereſſenten nochmals glauben auf=
merlſam
machen zu ſollen.
II. V. Den vorliegenden Anmeldungen entſprechend wird ſich
die im großen Saale, Eſtraden, Vodium und Vorſaal mit dem
Gartenſaal des Saalbaus in Vorbereitung befindliche Ausſtellung
der Handels=Gärtner=Verbindung etwa in folgender
Anordnung als Geſamtbild zeigen. Der Grundgedanke, welcher bei
dieſer Blumen= und Pflanzen=Ausſtellung maßaebend iſt, war
ein Geſamtbild zu ſchaffen, ſo daß man beim Eintritt von den
beiden Mittel=Thüren der Garderobe aus in den Saal ein land=
ſchaftliches
Bild vor ſich hat und das Auge ungehindert über
das Mittelparterre,
in dehhen Centeum ſich eine ſtattliche
ontaine zeigt, in einem Palmenwald im Gartenſaal ſeine be=
friedigende
Ruhe findet. Gleichfalls bietet der Eingang links
der Vorſaal mit ſeinen herrlichen Gruppen, ſowie gegenüber
das Podium mit einer Palmen= und Farren Parthie, zwiſchen
welchen blühende Orchideen hängen, und deſſen Vordergrund, eine
kleine Maiblumenpartie, den vaſſenden Rahmen dazu bildet, einen
ſchönen Anblick. Ueber die Palmen, ſowie einige Tauſend
blühender Maiblumen hinweg, ertönen die Klänge der Kavelle:
als Zugang zu dieſen Gruppen auf dem Podium führen zwei
Trevven, eine rechts und eine links.
Vor dem Podium und zwiſchen dieſen Treppen findet man
eine ſtattliche Gruppe blübender großer Azaleenbäume, rechts
und links kleine Lauben in Pflanzengruppen, welche ſich an die
Eſtraden anlehnen, und von da aus auf die Thüren auf beiden
Seiten ſich bis zum Vorſaal fortſetzen.
Das Mittelparterre zeigt in ſeiner Mitte das erwähnte
Baſſin, und um dasſelbe ein große Anzahl kleiner Beete zur
Aufnahme blühender Topfpflanzen, Solitären und Stauden; ſtatt
Raſen hat man friſches grünes Waldmoos beſtimmt. Dieſes
Mittelparterre wird an ſeinen 4 Seiten von großen Palmen auf
Poſtamenten flankiert, die in dieſem hohen und weiten Naum
eine ſchöne Abwechslung bringen. In Blumentiſchen, Aquarien,
Gartengeräten und Möbeln finden die Jutereſſenten genügende
Auswahl. Zum Unterſchied früherer Veranſtaltungen findet das
Publikum diesmal vorherrſchend nur freudige Bindereicn ud
werden dieſe nicht zuſammen ausgeſtellt, ſondern in die einzelnen
Gruppen arrangiert.
Wenn nun zum Schluſſe noch der praktiſche Wert dieſer Aus=
ſtellung
erwähnt wird, ſo ſoll hier dem blumenkaufenden Publi=
kum
eine Gelegenheit geboten ſein, ſeine Einkäuſe ſowohl als
auch ſeine Beſtellungen zu machen, und ſoll dieſe Veranſtaltung
ein Blumenmarkt in feinem Stil ſein; dazu wurde noch eine
Tombola eingerichtet, wo jedes vierte Los gewinnt.
Um einen Nutzen aus dieſer Veranſtaltung für die Ausſteller
zu erzielen, hat man den Eintrittspreis zum ömaligen Beſuche
auf 1 Mark feſtgeſetzt und ſind dieſe Karten nicht perſönlich:
Tageska.ten zum einmaligen Beſuche koſten 50 Pf., für Kinder die
Hälfte; es dürfte ſich die Anſchaffung einer Couponskarte für
einzelne, wie für Familien empfehlen. Der Preis für das Ge
botene iſt ein ſo geringer, daß ein großer Beſuch zu erwarten ſteht.
Sollten ſich die Hoffnungen der Handelsgärtner=Verbindung
erfüllen, ſo dürften ſolche Veranſtaltungen eine ſtehende Sehens=
würdigkeit
unſerer Reſidenz werden. Alſo wer Blumen und
Muſik liebt, der gehe Samstag, Sonntag und Montag in den
Saalbaul.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 14. April. Der Kaiſer wird
am 2. Mai bei dem Feſtakte der Akademie der Künſie eine Node
halten. Bei der Feſtfeier werden nicht nur alle deutſchen
Akademien und Künſtlerſchaften, ſondern auch die von Petersburg,
Nom, Kopenhagen. Stockholm, Wien vertreten ſein. - Das
Arbeitsnachweiſe=Bureau des Fürſorgevereins für Straf=
entlaſſene
entwickelt ſich immer mehr zu einem Central,
Arbeitsmarkt für die norddeutſche Landwirtſchaft. Täglich lauſen
zahlreiche Beſtellungen ein, oſt 506; in vielen der einzelnen
Beſtellungen werden ganze Kolonnen von Arbeitern verlangt.

[ ][  ][ ]

1528

Nr.
Soit Beainn des Jahres ſind vom Bureau ſchon 785 Arbeiter
untergebracht. Ganz Oſideutſchland verlangt jetzt Arbeiter.
Aus vielen der den Fall Koße=Schrader behandelnden Aus=
laſſungen
der Preſſe ergab ſich eine Spitze, die ſich gegen die
angeblich wohlwollende Duldung des Duells richtete. Unter dieſen
Umſtänden iſt es mit Befriedigung vernommen worden, daß der
Kaiſer ſich einer prunkvollen Leichenſeier des im Duell gefallenen
v. Schrader widerſetzt hat. Hierüber berichtet der in dieſer Duell=
Angelegenheit von einer der beiden Parteien als Amtsblatt
bonutzte Lokalanzeigers: Zunächſt war die Friedenskirche für
die Auſbahrung und die Trauerſeier beſtimmt, die Erlaubnis iſt
jedoch zurückgezogen worden. Darnach ſollte die Trauerfeier in
der Votsdamer Garniſonkirche ſtattfinden. Hierzu war die Ge=
nehmigung
des Kaiſers notwendig. Der Kaiſer jedoch hat die
Genehmigung verſagt.: Freiherr v. Schrader hat übrigens, wie
verſchiedene Blätter berichteten, bevor er ſich zum Zweikampf
begab, einen Brief an den Kaiſer geſchrieben. Nach ltztwilliger
Beſtimmung iſt dieſer Brief nach dem Hinſcheiden des Herrn
v. Schrader dem Kaiſer zugeſtellt worden. Angeblich ſoll dieſes
Schreiben einen Proteſt gegen das dem Verſtorbenen ſeiner An=
ſchauung
nach angethane Unrecht und eine kritiſche Beleuchlung
der gegen ihn geſührten ehrengerichtlichen Unterſuchung enthalten.
Nach der Voſſ. 3tg. wird Ceremonienmeiſter v. Kotze dem
Kaiſer ein Geſuch um endgültige Enthebung von ſeinem Amte
bei Hofe einreichen. Infolge eines beleidigenden Brieſes des
Sohnes des im Duell gefallenen Schraders an Kotze forderte
letzterer Schrader. Die Forderung wurde auch nach dem Tode
des Vaters von Kotze nicht zurückgenommen, ſondern beſteht
weiter.
Karlsruhe. 15. April. Der amtliche Hofbericht der Karls=
ruher
Zeitungz meldet: Die Ankunft des Kaiſers erfolgt am
Donnerstag. den 16. d. Mte., vormittags nach 11 Uhr, mittelſt
Sonderzuges von Wien. von wo der Zua Mittwoch abend ab=
gehen
wird. Der Kaiſer hat ſich jeden offiziellen Empfang ver=
beien
. Der Auſenthalt in dem Jagdhauſe Kaltenbronn iſt der
Ausübung der Auerhahnjagd gewidmet, die mehrere Tage in
Anſpruch nehmen wird. Der Erbgroßherzog begleitet den Kaiſer
nach Kaltenbronn. Die Erbgroßherzoglichen Herrſchaften, welche
heute früh aus Luxemburg wieder in Freiburg eingetroffen ſind,
gedenken morgen nach hier zurückzukehren.
Stockholm, 14. April. Die Kronprinzeſſin Victoria
von Schweden und Norwegen beabſichtigt den Monat Juni mit
ihren Söhnen in Kreuznach zuzubringen; der Krorprinz von
Schweden und Norwegen wird ſich auf der Rückkehr von den
Krönungsfeierlichkeiten in Moskau nach Kreuznach begeben.
Plhmonth, 14. April. Das heute hier eingelaufene engliſche
Kriegsſchiff Graſton' landete die Mannſchaften des deutſchen
Dampfers Neapeli, welche es am 3. d. Mts. 400 Meilen,
von Malta an Bord nahm. Neapel; war an der marokkaniſchen
Küſte geſcheitert und nach 1½ Stunden geſunken.
Nom, 15. April. Der Miniſter des Innern hat allen =
fekten
ein Rundſchreiben geſandt, worin er alle Verſamm=
lungen
unter freiem Himmel anläßlich des 1. Mai ver=
bieten
läßt.
Kleine Chronik. Den Wert der in und ausländiſchen
Orden, die der deutſche Kaiſer beſitzt, an Gold, Edel=
ſleinen
und Brillanten ſchätzt man auf ungefähr eine Million
Mark. Die Verwahrung der Orden erfolgt in Treſors und ein
beſonderer Beamter, ein Geheimer Hofrat, bat die Verwaltung
dieſes Ordensſchatzes. Wenn der Kaiſer auf Reiſen geht. werden
ſchwere ei erne Kiſten mitgenommen, welche in= und ausländiſche
Orden enthalten, urd welche unter beſonderer Bewachung von
Beamten des Hofmarſchallamts ſiehen. Man ſchätzt den Wert
dieſer Orden, welche auf große Reiſen in das Ausland mitge=
nommen
werden, auf ungefähr 600000 M. - Bitte mich mit
Amerika zu verbinden; - ſo wird es demnächſt an den Tele=
phonavvaraten
lauten, wenn ſolgende Mitteilung aus New=York
zutriſſt: Ein Telegraphiſt, Namens Vaughan erklärt, daß es ihm
gelungen ſei, ein Telephon zu erfinden, mittelſt deſſen man
von Amerika nach Europa ſprechen kann. - Aus Marſeille-
natü
lich! wird gemeldet, daß Nachts ein Einbruch bei einem
Bankier ſtattgefunden hat. Die Diebe bedienten ſich einer Kreis=
ſäge
, um den diebs= und feuerſicheren Geldſchrank anzubohren.
Für den Betrieb derſelben hatten ſie einen
- Petrolcum=
motor
mitgebracht, ſo daß die Arbeit leicht von ſtatten ging.
die den Herren 15000 Franes eintrug.

Konzerte.

WVI. Das Konzert, welches der Männerchor Humanitas
am Montag abend im ſtädtiſchen Saalbau veranſtaltet hatte,
darf als eines der beſtgelungenen dieſer Saiſon bezeichnet werden.
Zu den weuigen Auserwählten unter den vielen, die zu der
dornenvollen Lauſbahn der Klaviervirtuoſinnen ſich berufen
glauben, gehört die Piauiſtin Frl. Emma Koch aus Berlin,
welche als Soliſtin in dieſem Konzerte mitwirkte. Nahm die
Künſtlerin in den Beethovenſchen Stücken=Andante favori= und

89

den 8wei deulſchen Tänzen= durch die charaktervolle Aufſaſſung.
die Klarheit und Schönheit ihres Vortrags und die Energie des
Tons gefangen und entzückte ſie in dem Chopinſchen weich und
ſeelenvoll vorgetragenen Andante ſpianata' Ohr und Herz der
Zuhörer, ſo ſetzte ſie durch ihre brillante, fließende, graziöſe und
unfehlbar ſcheinende Technik und die Bravour des Vortrags in
der Chovinſchen Grande Polonaiſe;, beſonders aber der Liſztſchen
Tarantella di Bravura; - eine der Lilztſchen Monſtroſitäten in
Bezug auf techniſche Schwierigkeiten - wahrhaft in Erſtaunen.
Das Publikum ſchien von dieſen in ſolcher Vollkommenheit bei
der Künſtlerin wohl nicht erwarteten Leiſtungen wie elektriſiert und
überſchüttete ſie mit Beifall. Der Geſangsſoliſt des Abends, Herr
Hofopernſänger Peter Müller aus Stuttgart, war dem hieſigen,
Publikum nicht ganz unbekannt, indem er gelegentlich einer Auf=
führung
des Tannhäuſer; in dieſer Saiſon an Herrn Thates
Stelle die Partie des Walther' geſungen und großen Beiſall
geerntet hatte. Herr Müller, der die Arie Dies Bildms ꝛc.
aus der 8auberflöte;, die beiden Schuberiſchen Lieder Lob der
Thränen undSei mir gegrüßt= und je ein Lied von L. Wallbach
und A. Fesca vortrug, beſitzt eine vrächtige, ſonore, in allen
Regiſtern gleichmäßig und voll ausgebende und gut ausgebildete
Tenorſtimme., die ihn in die glückliche Lage ſetzt ein verhältnis
mäßig reiches Revertoire ſich anzueignen, umſomehr als ihm
auch in geſangstechniſcher Hinſicht alle wünſchens= und ſchätzens=
werten
Vorzüge innewohnen. Schade deshalb, daß Herr Müller
etwas langweilig ſingt, d. h. daß ſeinem Liedervortrag eine gewiſſe
Einförmigkeit anhaſtet, was in letzter Linie darin begründet iſt,
daß der Sänger nicht mit eigener Seele dabei iſt, wenn er ſingt
und daß er nicht darin aufgeht; würde es ihm gelingen, ſeinen
Vortrag nach dieſer Seite hin zu vervollkommnen, ſo dürſte er
ſich eines aroßen Erfolges im Konzertſaal verſichert halten.
Der Männerchor unter Leitung ſeines Dirigenten Herrn
Muſikdirekiors Keiſer leiſtete ganz Hervorragendes. Neben
manchen als Glanzleiſtungen des Chors ſchon bekannten Liedern,
wir nennen u. a. die bedeutende und ſehr beachtenswerte
Hegarſche Ballade ,Rudolph von Werdenberg= und das unver=
gleichliche
Mozartſche Wiegenlied. gelangten mehrere neu ein=
ſtudierte
und neue zum Vortrag, ſo die ganz prächtig geſungenen
beiden geiſtlichen Geſänge 0 bone Jesut von C. P. Paleſtrina
und Du Hirte Jsraels: von D. Bortnianski, ein ſehr anſprechen=
des
, den volkstümlichen Ton glücklich treffendes und dankbares
Lied von A. Kugler Wenn zwei von Herzen lieb ſich haben; und
ein humoriſtiſches von Joſ. Schwartz Ja ſchön iſt mein Schatz
nicht:. Uns dünkte, der Männerchor hätte ſeit langer Zeit ſo
ſchön nicht geſungen, wie an dieſem Abend.
Das Konzert war zum Beſten der Heydenreich von
Sieboldſchen Stiftung hier veranſtaltet. Dem Chor, deſſen
Präſidenten und Dirigenten gebührt warmer Dank dafür, daß
ſie dem Verein, der ſo wohlthätig wirkt und inſolge der zu=
nehmenden
Vergrößerung der Stadt ſo große Ausgaben hat, daß
die Einnahmen nicht dem entſprechend wachſen können, eine
pekuniäre Unterſtützung zugeſührt hat.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 14. April.
Der Hüttenbeſitzer.
W.I. Ein echtes Kind franzöſiſchen Geiſtes. dies Stück:
niemals langweilig und ermüdend, ſondern immer ſpannend,
ſeſſelnd und von neuem aufregend und das Intereſſe bis zum
Schluſſe wachhaltend und alles, troßdem PBerſonen, Situationen
und Thatſachen oft ſo unwahrſcheinlich ſind, daß man ſich darüber
gar nicht in Täuſchung befindet. Alſo ein Triumph derMache:
Die heutige Aufführung galt, wie an andrer Stelle berichtet
iſt, dem Jubilar des Tags, Herrn Edward, der die Nolle des
Derblah ſpielte und dieſelbe in Rückſicht auf die ſeeliſche Er=
regung
, in welcher derſelbe ſich begreiflicher Weiſe an dieſem
Abend befinden mußte, mit bewundernswerter Beherrſchung der
Situation und Ruhe und ſehr b iſallswürdig durchführte; etwas
ſviegelt ia die Nolle ſelbſt dieſe Gemütsverſaſſung wieder und in
dieſer Hinſicht war ſie ſehr glücklich gewählt. Die Rolle der
Claire; war heute Frl. Eichelsheim zugefallen, welche die=
ſelbe
namentlich in dem zweiten Teil des Stücks von Beginn
des Konflikts an, mit richtigem Verſtändnis und glücklichem Er=
ſolge
darſtellte. Eine harmoniſche Ergänzung zu dieſer Rolle bot
Frl. Merito als ſalonmäßige Baronin Pröfont. Frl. Ethel
traf im Ton die nicht ganz leicht zu ſpielende intrigante und
rachſüchtige Athenais; recht gut; was aber der Claires recht
iſt, wäre wohl auch der Athenais; billig; wenn in jener Rolle,
dann ſollte man auch in dieſer den jüngeren Talenten Gelegen=
heit
geben, ſich zu verſuchen und zu bewähren. Die übrigen
Rollen waren mehr oder weniger befriedigend beſetzt. Frl.
Berl als Marquiſe;, anfangs etwas pathetiſch, ſonſt aber ſehr
gut, Herr Knisvel als Notars, Herr Kreidemann als
Oktaver, Frl. Grohe, als muntere Suzanne= und Herr
Ottbert als gelehrter Baron Prefont; entſprachen dem
Charakter ihrer Rollen. Weniger gut lag Herrn Viebeg die

[ ][  ][ ]

Zweite Beilage zu Nr. 89 des Darmſtädter Tagblatt: vom 16. April 1896.

Rolle des Moulinet:, die indeſſen. was zugegeben werden muß,
an kraſſen Widerſprüchen leidet. Die Rolle des Herzogs führte
Herr Wagner mit der wünſchenswerten äußeren Nobleſſe und
dem richtigen Ausdruck innerer Blaſiertheit durch.
Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog. die Groß=
herzogin
und Prinzeſſin Heinrich, welche für dieſen Abend
eine Einladung des Heren Geheimerats v. Marquard angenommen
hatten, wohnten dem 1. Akte der Aufführung. Se. Großh. Hoheit
Prins Wilhelm der Vorſtellung bis zum Schluſſe bei.

Das 23jührige Zubilüum des Herrn Hofſchauſpielers
Hugo Edward.
W. Die zum Beneſiz des Herrn Edward im Hoftheater
am Dienstag abend veranſtaltete vor ausverkauftem Hauſe ſich
abſvielende Aufführung des Ohnetſchen Schauſpiels Der
Hüttenbeſitzer', geſtaltete ſich zu einer großartigen Ovation
für den Jubilar. der in derſelben die Rolle des Derblay' ſpielte.
Bei ſeinem Erſcheinen auf der Bühne wurde er mit ſtürmiſchem
Beifall begrüßt, Kränze flogen ihm entgegen und von der Galerie
herab flatterten weiße Blätter, welche einen Feſtgruß in Verſen
an den Jubilar enthielten. Nach jedem Aktſchluſſe wiederholten
ſich die Ovationen, vier=, fünf=, ſechsmal mußte immer wieder
der Vorhang in die Höhe gehen, immer kamen neue prachtvolle
und rieſengroße Lorbeerkränze mit koſtbaren Schleifen auf die
Bühne geflogen und im ganzen mochte ſich die Zahl derſelben
auf 70-80 belaufen haben. Als ſich der Vorhang zum Schluſſe
wieder hob, erblickte man auf einem langen, die Breite der
ganzen Bühne einnehmenden Tiſche ſämtliche Kränze, Blumen
und Geſchenke, die dem Jubilar zu ſeinem Ehrentage geſpendet
waren. wie von unſichtbarer Hand geordnet und geſchmackvoll
gruppiert. Herr Edward, immer wieder gerufen, trat vor und
hielt mit von Rührung erſtickter Stimme eine Anſprache an das
Publikum, in der er tief bewegt ſeinen Dank für alle die vielen
Beweiſe der Liebe ausſprach und hervorhob. daß ihm das ſchöne
Darmſtadt ſeine zweite Heimat geworden ſei, an der er, auch
wenn er vielleicht demnächſt von dem Publikum für immer Ab=
ſchied
nehmen müſſe, ſtets mit ganzer Liebe hängen werde. Nach
Schluß der Vorſtellung hatte ſich vor dem Ausgang des Theaters
ein zahlreiches Publikum aufgeſtellt, welches Herrn Edward
erwartete. Uls derſelbe erſchien und den Wagen beſtieg. welcher
ihn in die =Traube' brachte, brach das Publikum in ſtürmiſche
Hochrufe aus. Herr Edward dankte und brachte ein Hoch auf
das ſchöne Darmſtadt aus
An die Aufführung ſchloß ſich eine geſellige Zu=
ſammenkunft
der Mitalieder des Theaters und einiger
geladener Gäſte, deren Hahl ſich im ganzen auf ca. 150 belief,
die an drei Längs= und einer kleinen Tafel für den Jubitar, deſſen
Familie und geladene Gäſte Platz nahmen. Der Jubilar wurde bei
ſeinem Erſcheinen mit Hochrufen empfangen. Während des vortreſf=
lich
zubereiteten, aus zwei Gängen beſtehenden Abendeſſens wurden
mehrere. teils ernſte, teils humoriſtiſche Toaſte ausgebracht.
Die Reihe derſelben eröffnete Herr Hofſchauſpieler Waaner.
Derſelbe hieß die erſchienenen Damen und Herren im Namen
des Feſtkomitees willkommen und dankte, daß ſie in ſo imponieren=
der
Majorität der Einladung volge geleiſtet hätten, um dem heu=
tigen
feſtlichen Tage in kollegialiſcher Vereinigung einen har=
moniſchen
Abſchluß zu geben. Der Ruf, mit dem ſie den heuligen
Tag begonnen, möge auch heute abend bei Beginn der Feier
wiederholt werden. Er bitte die Gäſte, einzuſtimmen in den Ruf:
Der Jubilar, Herr Hugo Edward, er lebe hochl Herr Edward
ſprach ſeinen aufrichtigen und tiefgeſühlten Dank ſür die liebe=
volle
Teilnahme an ſeinem heutigen Ehrentage aus; derſelbe ſei
ein Lichtſtrahl in ſeinem von bitteren Erfahrungen nicht freien
künſtleriſchen Leben. Anknüpfend an das Wort des Dichters:
Es ſoll der Sänger mit dem König gehn, hob er hervor, daß
jeder Künſtler danach ſtrebe, einem Königlichen oder Fürſtlichen
Theater anzugehören, und mit Recht, denn das deutſche Theater
verdanke von jeher und verdanke noch heute das Meiſte dem
Schußze der Monarchen und deshalb könnten die Fürſten auch keine
treuer geſinnten und beſſeren Unterthanen haben, als die Künſtler.
In dem Regentenhauſe unſres engeren Vaterlandes aber, ſo fuhr
Redner fort, pflanzt ſich die Liebe und das Mäcenatentum für
unſre herrliche Kunſt vom Vater auf den Sohn, vom Enkel auf
den Urenkel fort und es erſcheint deshalb als eine heilige Pflicht
dieſer Stunde, des erhabenen Sproſſen dieſes glorreichen, allen
Künſten geneigten Herrſcherhauſes, Seiner Königlichen Hoheit
unſres Allergnädigſten Großherzogs in Liebe und Ehrfurcht zu
gedenken. Der Allnlächtige verleihe dem erlauchten jungen Fürſten
und Herrn alles Gute und Schöne, alles Glück der Erde im
reichſten Maße, er ſtelle ihm ſtets wahrhaſt vornehme, edeldenkende
und warmherzige Forderer und Berater unſrer künſtleriſchen Inter=
eſſen
zur Seite, auf daß der hohe Herr ein hehrer Hort unſrer
Kunſt, der Kunſt des Wahren, Schönen und Guten bleibe jetzt
und immerdarl Das auf Se. Königl. Hoheit den Großherzog
darauf ausgebrachte dreimalige Hoch fand begeiſterten Widerhall.

Herr Paul Rüthling aus Stuttgart, früher Hofſchauſpieler
in Stuttgart, überbrachte dem Jubilar die Grüße und Glück=
wünſche
ſeiner ehemaligen Kollegen aus Stuttgart und einGrüß
Gott aus Schwaben; Herr Hofchorſänger Müller toaſtete in
humoriſtiſcher und gewandter Rede auf die Bewohner der
Hütte:, welche der Jubilar ſich hier gebaut habe, nachdem er
erkannt habe, hier iſt es gut ſein= und wünſchte, daß die Be=
wohner
dieſer Hütte in ihr niemals Disharmonien, ſondern immer
nur Mollakkorde auſtimmen möchten. Die ſehr beifällig auf=
genommene
Rede klang ſomit in ein Hoch auf die Familie des
Jubilars aus. Herr Wiedemann trug eine humoriſtiſche, dem
Jubilar huldigende Variation des von Herrn Edward mit Vor=
liebe
vorgetragenen Gedichts von den drei Räuſchen vor, worauf
Herr Edward ein Hoch auf den Altmeiſter Butterweck und
deſſen Frau, auf Philemon und Baucis;, ausbrachte. Weiter
toaſtete der Jubilar auf die anweſenden Damen, und Herr
Hacker auf die Kollegialität der Künſtler. Letzterer las auch
ein von Herrn E. Pirazzi=Offenbach dem Jubilar gewidmetes
Gedicht vor. Zur Unterhaltung trugen ernſte und heitere, ſehr
ſchön vorgetragene Geſänge des Hoftheaterchors, ſowie humoriſtiſche
Vorträge und Kouplets des Herrn Fredy bei. In früher
Stunde - dem Glücklichen ſchlägt bekanntlich keine - fand noch
ein Tänzchen ſtatt.
Die glänzenden Ovationen, welche Herrn Edward an
ſeinem Ehrentage von nah und ſern und aus allen Kreiſen der
Stadt zuteil geworden ſind, galten dem hochgeſchätzten und ver=
dienten
Künſtler, dem allezeit bereiten und liebenswürdigen Helfer,
der oft und gern ſeine Kunſt in den Dienſt der Wohlthätigkeit
geſtellt hat, und dem Manne von edler Geſinnung und ehren=
haftem
Charakter.

Das deutſche Kaiſerpaar in Wien.
Als bei der - ſchon gemeldeten -Ankunft des Kaiſerpaares
in Wien der Hofzug in die Halle einfuhr, ſtimmte die Kapelle der
Ehrenkompagnie die deutſche Nationalhynine an. Der Kaiſer
Franz Joſef eilte raſchen Schrittes auf den Hofwagen zu, in
welchem Kaiſer Wilhelm in der Uniform eines öſterreich= unga=
riſchen
Generals der Kavallerie bereits militäriſch grüßend ſicht=
bar
war, die beiden Kaiſer begrüßten einander herzlichſt durch
Kuß und Handſchlag. Der deutſche Kaiſer half ſodann der Kaiſerin
beim Ausſteigen, Kaiſer Franz Joſef küßte derſelben die Hand
und verweilte einige Minuten in herzlichem Geſpräch mit ihr.
Kaiſer Franz Joſef geleitete die deutſche Kaiſerin am Arme zu
den Eezherzogen, welche Ihrer Majeſtät die Hand küßten. Die
beiden kaiſerlichen Prinzen trugen Matroſenanzüge und reichten
den Erzherzogen und Gezherzoginnen zur Begrüßung die Hand.
Nach wechſelſeiliger Vorſtellung des Geſolges verließen die Aller=
höchſten
Herrſchaften den Bahnſteig. Kaiſer Franz Joſef führte
die deutſche Kaiſerin am Arme, Käiſer Wilhelm die Erzherzogin
Maria Joſepha zu den bereitſtehenden offenen, la Doumont
beſpannten Hofwagen, in deren erſtem die Kaiſerin zur Rechten
der Erzherzogin und die kaiſerlichen Prinzen auf den Rückſitzen
Platz nahmen. Im zweiten Wagen ſaß Kaiſer Wilhelm zur
Rechten des Kaiſers Franz Joſef. Die Begrüßung trug den
Charakter arößter Herzlichkeit.
Kaiſer Wilhelm gab mittags ſeine Karte bei den Erzherzogen
ab, während die Kaiſerin mit den Prinzen bei den Erzherzoginnen
vorfuhr, um dort ihre Karte abzugeben. In dieſer Zeit erſchien
die Herzoain von Modena bei der Kaiſerin zum Beſuch. Gegen
1 Uhr erſchienen der Kaiſer und ſpäter die Kaiſerin mit den
Prinzen in der deutſchen Botſchaft zum Frühſtück, woran der
Reichskanzler und Brinz Lichnowski teilnahmen. Nach dem
Dejeuner hielt der Reichskanzler Fürſt zu Hohenlohe dem Kaiſer
Vortrag. Im Lauſe des Nachmittags beſuchten die Kaiſerin und
die Prinzen verſchiedene Sehenswürdigkeiten der Stadt, darunter
die Stephanskirche. An der Hoftafel, die zu 110 Gedecken um
5 Uhr im Ceremonienſaale in der Hofburg zu Ehren des deutſchen
Kaiſerpaares ſtattfand, nahmien teil der deutſche Kaiſer in der
Uniſorm eines öſterreichiſchen Generals der Kavallerie, Kaiſer
Franz Joſef in der Uniform eines preußiſchen Feldmarſchalles,
die deutſche Kaiſerin. die Erzherzoge und Ersherzoginnen, die
Miniſterpräſidenten Graf Badeni und Baron Banffy, die gemein=
ſamen
und die öſterreichiſchen Miniſter, die Ehrenkavaliere, die
beiderſeitigen Suiten, Reichskanzler Fürſt Hohenlohe und Ge=
mahlin
, Graf zu Eulenburg und Gemahlin, der öſterreichiſche
Botſchaſter in Berlin, Graf Szögheny und Gemahlin. Prinz
Hohenlohe=Oehringen. die Hofwürdenträger, Kardinal Fürſtbiſchof
Houſcha und Generalſtabschef Freiherr von Beck. Kaiſer Franz
Joſef ging mit der deutſchen Kaiſerin am Arm in den Saal, der
deutſche Kaiſer führte die Ersherzogin Maria Joſefa. Die Ehren=
ſitze
an der hufeneiſenförmigen Tafel hatten die deutſche Kaiſerin
und die Erzherzogin Maria Joſefa. Zur Rechten der Kaiſerin
ſaßen der Kaiſer Franz Joſef, die Ersherzoge Otto, Ludwig,
Victor, Franz Salvator, Eugen und die Gemahlin des Reichs=
kanzlers
. Zur Linken der Erzherzogin Maria Jeſofa ſaß der

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1530
Nr. 39
deutſche Kaiſer, die Herzogin von Modena, die Erzherzoge Ferdi=
nand
. Joſef Ferdinand, Friedrich und Rainer. An der Hoftafel
herrſchte die animierteſte Stimmung. Die Kaiſerin konverſierte
lebhaft mit dem Kaiſer Franz Joſef, der deutſche Kaiſer mit der
Erzherzogin Maria Joſefa und der Herzogin von Modena. Die
Erzherzoge Franz Salvator, Friedrich, Eugen und Rainer trugen
preußiſche Uniformen Die Tafelmuſik ſtellke die Hofkapelle Eduard
Strauß. Nach dem Diner war Cercle, hierauf zog ſich die Kaiſerin
in ihre Gemächer zurück und empfing die E=zherzogin Eliſabetb,
Tochter der Kronprinzeſſin=Witwe Stefanie. Abends wohnten die
Majeſtäten der Vorſtellung Heinchen am Herdi im Hofopern=
Menſchenmenge jubelnd begrüßt. Kaiſer Wilhelm ſaß in der
Mitte der Loge, rechts die Kaiſerin, lints Kaiſer Franz Joſef.
Auch die Erzherzoge und Erzherzoginnen wohnten der Vorſtel=
von
der Hofoper unter brauſendem Jübel der Bevölkerung zum
Nordbahnhofe, worauf die Kaiſerin nach herzlichſter Verabſchie=
Botſchaft, wo Kaiſer Wilhelm den Thee einnahm und von da
aus allein nach der Hofburg zurückehrte.
Die Frühjahrsvarade der geſamten Wiener Garniſon am
Mittwoch verlief bei herrlichſtem Wetter alänzend. Die Mit= die Blouſe und überhaupt nur ſchön und im Charakter, wern
glieder des diplomatiſchen Corps und die Miniſter waren zu=
gegen
. Vor der Front waren die Erzherzoge aufgeſtellt. Auch
die Erzherzogin Maria war erſchienen.Her Leutſche Kaiſer reiche Garnituren tragen, Federn, Band, Aigrettes. gonz
wurde von den Klängen der deutſchen Hymne empfangen. Kaiſer
Franz Joſef ritt in ſcharfem Galopp auf den deutſchen Kaiſer zu,
ſenkte dreimal den Degen und erſtattete Ravvort. worauf beide
Monarchen die Front der Trupven abritten, die ſodann deſilierten.
Kaiſer Franz Joſef ernannte den deutſchen Kronprinzen zum
Lieutenant im 7. HuſarenRegiment. den Prinzen Eitel Friedrich
zum Lieutenant im 34. Infanterie=Regiment (Kaiſer Wilhelm 1I.)
Kaiſer Franz. Joſef verlieh dem Reichskanzler Fürſten zu
Hohenlohe den Orden des Goldenen Bließes. Kaiſer Wilhelm
verlieh dem Grafen Goluchowski den Schwarzen Adler=Orden.
Gleich nach der Ankunft ließ Kaiſer Wilhelm am Sarkophage
des Kronbrinzen Rudolf einen Kranz niederlegen mit der Wib=
mung
: Seinem treuen Freunde. Wilhelm II.
Pariſer Modenbericht.
Nachdruck verboten.
Moden noch nicht feſtſtehen, ebenſo weit ſein als bisher, wird
man ſie an den Schultern oder am Ellenbogen puffen, ſie auf=
ſtehend
oder abfallend machen. das iſt die große Frage, die die
Gemüter uͤnſerer Damen aufs tiefſte bewegt und deren Löſung
anſcheinend eine noch ſo ferne iſt, als ſie es während des ganzen1 Weißen Saale des Berliner Schloſſes zur Erinnerung an die
Winters geweſen. Alle Verſuche, ſich eine nähere Aufklärung zu
verſchaffen, ſcheitern an den ſo widerſprechenden Anſichten der
großen Couturiers und während mir von einem verſichert wird,
die Tage des rieſigen Stoffverbrauchs ſeien endgiltig vorüber,
giebt der andere den von ihm kreirten Koſtümen ſowohl unten
als oben den ſtattlichſten Umfang. Will ich alle meine Beobach=
tungen
nach dieſer Nichtung kurz zuſammenſaſſen, ſo muß ich be=
die
Moden. was die Form anbetrifft, denen des Winters gleichen,
aber durchſchnittlich ein wenig an Ausdehnung verlieren. Die
hinteren Rockbahnen. doch iſt auch hierbei inſofern eine Abwei=
chung
bemerkbar, als die Koſtüme im Genre des 18. Jahrhunderts
vorn und an den Seiten in gezogenen Falten gebracht werden.
Etwas ſchmüäler erſcheinen auch durchſchnittlich die Aermel und
allen Prophezeiungen zufolge ſollen es ebenfalls nach und nach
die Hüte werden, obgleich letzteres kaum möglich erſcheint, da
für die verſchwenderiſche Blumenfülle, welche man über dieſelben
ausſtreuen will, eine umfangt eiche Baſis abſolut gefunden werden
muß. Es iſt auch kaum anzunehmen, daß die enormen Gebäude.
welche die Köpfe ſo vieler Pariſer=Schönen zierten; einfach Kunſtbeilagen nach Viockhorſt (Maria und Martha). E. v. Blaas
ohne Uebergang verſchwinden ſollen: wie in der Politik liebt man
auch in der Mode keine heftigen Revolutionen mehr. Selbſt die erareijende Darſtellung=Obdachlos! von Leopold Burger ꝛc.
nun ſchon ſo lange getragene Blouſe tritt nicht vom Schauplatz
ab. ja trotz aller Bemühungen der Modekünſtler wird ſie ſelbſt Großh. Hoftheater, Anſana 7 Uhr: Fauſt;.
für elegantere Gelegenheiten noch immer verwendet und in den
Theatern und Konzerten dominiert der dunkle Rock und die Vortrag von Prof. Münch um 8 Uhr im Eiſenbahn= Beamten=
ſarbige
Blouſe, ſehr oft ſogar ohne daß die Zuſammengehörig=
keit
beider in irgenbwelcher Weiſe markiert iſt. Die ſchwarz-
blauem
goldbrochierten Atlas, das weiße ſpitzenverzierte Aermel
aufwies, wurde kürzlich bei einer Vremiere von einer bekannten
Schauſpielerin getragen und dies Koſtüm ebenſo bewundert, wie
eine Blouſe aus hellgrauer Seide, die ſilbergeſtickte Zweige in
Reihen herabgehend ſchmückten. zwiſchen denen Streiſen aus l Faſelochs-Verſteiseruna um 11½ Uhr in Traiſa.

Jelperlen gebildet, bald von größeren und bald von kleineren
ſchwarzen Cabochons unterbrochen, ſich hinzogen.
Sind wir ſo in Bezug auf Façons bisher ganz merkwürdig
konſervativ geblieben, ſo ſoll dagegen der ſo lange getragene
Stoff der allerdinas auch im Winter bereits viel von ſeiner
Beliebtheit eingebüßk. nämlich Crevon, endgiltig ad akta geleat
werden. Wollener Canevas, manchmal ſehr grob und ungleich,
manchmal wieder feiner und gleichmäßiger gewebt, wird an ſeine
Stelle treten und beſonders viel über abſtechende Seide gearbeitet
getragen ſein. Ein ſolcher Anzug aus ſchwarzem Canevas über
hochrotem Unterkleid ſah ebenſö effektvoll aus wie ein andeter
theater bei. Auf der Fahrt wurden ſie von einer dichtaedrängten aus ſabakfarbenem Material über arüner Seide. Dagegen wird
die Rückkehr eines alten Freundes. Foulard, der im letzten Sommer
ſehr in den Hinterarund getreten war, prophezeit, doch dürfte
dieſer hauptſächlich für vollſtändige Koſtüme Verwendung finden,
lung bei, die um 9½ Uhr beendet war. Die Majeſtäten fuhren während ſchwerere geſtreifte und blumengemuſterte Seidengewebe
im Vekin= oder Louis XVL. Genre für die -Caſaques; im Stil
des 13. Jahrhunderis verarbeitet werden ſollen, denen es bisher
dung von den beiden Monarchen um 10 Uhr abfuhr. Der Kaiſer noch nicht gelungen iſt, die Blouſe zu verdrängen, die aber ſpäter
Franz Joſef begleitete ſodann Kaiſer Wilhelm nach der deutſchen entſchieden für Llegantere Gelegenheiten an deren Stelle treten
werden. Sie bieten einerſeits den Vorteil, daß man ihnen durch
das häufige Aendern des Jabots ein ſtets verſchiedenes Ausſeh.
geben kann, erſcheinen aber andererieits weit anſpruchsvoller als
ſie aus koſtbarem Stoff geſertigt ſind. Wie ich oben bemerlte,
werden die Hüte auch in dieſer Saiſon wieder außerordentlich
beſonders aber Blumen ſich in größter Fülle darauf vorfinden.
Letztere arrangiert man jedoch nicht mehr in Tuffs oder Sträußchen,
ſondern ſtreut'ſie loſe über das Hutgebäude hin und zwar häufig
Blüten verſchiedenſter Gattung und Farben von Blättern unter=
miſcht
. Ein Beiſpiel wird das Genre ein wenig zeigen. Der
Chapeau Walkhrie; weiſt die Form eines flachen Bootes auf
und iſt von Tüllwolken umgeben. aus denen ein vaar weiße
Tauber, an goldenen Fäden gehalten, auſtauchen. Dazwiſchen
verſtreut ſind Orchideen, roſa, lila Flieder, dunkle Parma= und
weiße Wieſenveilchen; ein ganz voetiſches Arrangement wie man
ſieht. Die Deſſous ſvielen hier bekanntlich auch ſtets eine
große Rolle und verlangt jetzt die Mode für dieſelben ein zeu
complet, d. h. daß Tages=, Nachthemd und Beinkleid zu einander
paſſen. Eine Neuheit iſt der geteilte Rock; nämlich Beinkleider,
die ſo außerordentlich weit und voll ſind, daß ſie gleich einem
Unterrock erſcheinen. Dieſe ſtellt man meiſt in hellfarbiger Surah
Weiden die Aermel im Frühjahr, für welches die neuen ' her, ſonſt gilt aber für Beſſous Baliſt mit Spiten beſetzt für
das Feinſte.
Paris. im April 1896.
Heloiſe.
Litterariſches.
In der großartigen Feier, die am 15. Januar d. J. im
vor 25 Jahren erfolgte Gründung des Deutſchen Reiches ſtait=
fand
, bildete den bedeutungsvollſten Moment das Gelübde des
Kaiſers, das mit den Worten ſchloß: Ein Reich, ein Volk, ein
Gott!- Mit Bewilligung des Monarchen hat Prof. Knackſuß
dieſen Moment in einer meiſterlichen Skizze für die ſoeben er=
c
..
ſchienene Nummer 14 der Modernen Kunſt' (Verlag von
kennen, daß ich den Eindruck empfangen, als würden im Frühjahr Richard Bong. Berlin W. 57 feſtgehalten. Auch an ſonſtigen
trefflichen Gaben iſt Nr. 11 der Modernen Kunſt= ungemein
reich.
Viel verſprechend iſt der Anſang des neuen Romans
Jupes weiſen nach wie vor die Godets auf, indes nur in den l=Halkalm' von Wilhelm Wolters. Auch Dr. Adalbert von Han=
ſteins
luſtige Schilderungen Aus dem Studentenleben' und eine
von vortrefflichen Illuſtrationen begleitete Schilderung der Er.
vedition des Grafen Eugen Zichh nach dem Kaukaſus und nach
Centralaſien von H. Hecht dürften ungeteilte Freude bereiten.
Zu alledem einige Kunſtartikel, unter ihnen ein ſolcker von
Georg Buß über Die Nationalgalerie in Berlin', ſowie zahl=
reiche
kleinere Gaben, unter denen beſonders der prickelude In=
halt
des Zick=Zacks von höchſtem Intereſſe ſind. An künſtleriſchen
Gaben feſſeln zahlreiche, meiſterlich in Holzſchnitt ausgeführte
und P. Stachiewicz. ſowie große Bilder im Text, unter ihnen die
Tageskalender.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheum'.
Verein.
Kontrolverſammlungen von 7 Uhr ab.
ſeidene Jupe in Verbindung 3. B. mit einem Corſage aus blaß. Generalverſammlung des Detailliſten=Vereins um 8½ Uhr
in der Stadt Pfungſtadt=
Verſteigerunaskalender.
Freitag. 17. April.
Holzverſteigerung um 10 Uhr im Diſtrikt Eichen.

Hierzu eine Beilage für Nichtpoſtabonnenten von A. Leinberger, Geſchäftsbücherfabrik und Buchdruckerei, Darmſtadt
Druck und Verlag. L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.