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155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
ghEEſelttep Eüttthuiunhvulller.
Amtliches Orgau
Iuſerate
für das
wochentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoneen=Expeditionen.
für die Behannkmachungen des Großh. Kreicamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
Pör.
Dienstag den 27. Dezember.
1892.
). gel
ilheln
B8. Li,
Frie. s.
Arzuch.
4ü.
Ger
Darmſtadt, am 6. Dezember 1892.
Betreſſend: Das Militür=Erſatz=Geſchäft für 1893, hier Auſtellung der Stammrollen.
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Sie wollen nunmehr mit der Auiſtellung der Rekrutirungsſtammrollen für 1893 alsbald und jedenſalls ſo zeitig
be=
nen, daß deren Einſendung unfehlbar bis zum 15. Februar k. J3. erfolgen kann und empfehle ich Ihnen dabei, die
naueſte Beachtung der ergangenen Beſtimmungen, namentlich des 8 46 der Wehr=Ordnung vom 22. November 1888
eg=Bl. Nr. 5 von 1889) un ſomehr, als alle wcht vorſchriftsmäßig aufgeſtellten Stammrollen zur Correktur und event. zur
lſtändigen Umarbeitung bezw. Neuaufſtellung zurückgegeben werden müßten.
Insbeſondere wollen Sie für rechtzeitige Otsübliche Bekanntmachung der Aufforderung Sorge tragen, daß in der Zeit
nelden müſſen, an welchem ſie ihren dauernden Aufenthalt haben. Auf dieſe letztere Beſtimmung des 8 25, 2 d. W.D.,
d um ſo nachdrücklicher hingeweſen, als in den vorderen Jahren vielfach dagegen inſofern gefehlt worden iſt, das
Militär=
chtige aus anderen Kreiſen des Großherzegthums, obgleich ſie im diesſeitigen Bezirk ihren dauernden Aufent jalt nicht
ten, nur aus dem Grunde in die Stammrollen des Kreiſes eingetragen worden waren, weil ſie ſich hier zu ſtellen wünſchten.
wollen daher Anträgen, welche in dieſer Beziehung an Sie geſtellt werden ſollten, unter keiner Bedingung ſtattgeben, die
5⁄. Militärpflichtigen, bezw. deren Angehörige, nielmehr auf die beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen verweiſen, ſowie darauf
merkſam machen, daß Leute, welche im diesſeitigen Kreiſe nach den geltenden Beſtimmungen nicht geſtellungspflichtig ſind
ſich dennoch hier zur Muſterung ſtellen wollen, zu derſelben event. nicht zugelaſſen werden würden und ſich die daraus
n entſtehenden Nachtheile ſelbſt zuzuſchreiben hätten.
Ebenſo iſt es unter keinen Umſtänden ſtatthaft, daß umg=kehrt Militärpflichtige, welche in ihren Gemeinden dauernden
emhalt haben, die Anmeldung deshalb unterlaſſen, weil ſie ſich in ihren reſp. Heimathgemeinden melden wollen oder
ge=
det haben, um ſich demnächſt in ihrem Heimathbezirk zur Muſterung ſtellen zu können. In Fällen dieſer Art, welche
en bekannt werden, ſind die Betreffenden von Ihnen zur Meldung anzuhalten. Außerdem iſt eine von ſolchen
Militär=
higen ſpäterhin, vor Beginn der Muſterung, beabſichtigte Abmeldung nur dann entgegeazunehmen, wenn Sie ſich die
erzeugung verſchafft haben, daß dieſelben thatſächlich außer Arbeit getreten ſind und den Ort verlaſſen werden.
Im Speziellen bemerke ich, daß
a. die Entgegennahme der Anmeldung zur Stammrolle ſeitens der nicht am Orte der Anmeldung geborenen
Militärpflichtigen ſiets abhängig zu machen iſt:
1. bei den Militärpflichtigen des jüngſten Jahrgangs (hier 1893) von Vorlag= eines Geburtsſcheins.
Heimath=
ſcheine, Abmeldebeſcheinigungen, Arbeitsbücher, ſowie anderweite, wenn auch von Autsſtellen ansgefertigte
Be=
ſcheinigungen oder Mittheilungen genügen nicht;
II. bei den Militärpflichtigen der älteren Jahrgänge thier 1892, 1891 und event. früher) von Vorlage des
Looſungsſcheins;
b. genaues Augenmeik auf die Rechtſchreibung der Namen der Militärpflichtigen zu richten iſt, ſowie auch darauf,
daß der Geburtsort richtig bezeichnet und der in Betracht kommende Verwaltungsbezirk (Keeis,
Amtshauptmann=
ſchaft, Oberamt, Bezirksamt ꝛc.) zutreffend angegeben wird;
c. bei allen ſich anmeldenden Militärpflichtigen ſich genau darüber zu verläſſigen iſt, welches Gewerbe dieſelben betreiben,
bezw. ob die diesbezüglichen Angaben zutreffend ſind. Es kommt dies namentlich in Betracht bei Sattlern,
Schneidern, Schuhmachern, Schloſſern, Schmieden, Wagnern und Zimmerleuten, bei welchen erforderlichen
Fauls feſtzuſtellen wäre, ob dieſelben dieſes Gewerbe thatſächlich gelernt haben, ſowie jetzt noch betreiben. Bei den in
der Landwirthſchaft thätigen Militärpflichtigen iſt durch Eintragung des Vermerks „m. Pf." (mit Pierden) oder
„0. Pf.u (ohne Pferde) in Spalte 8 anzugeben, ob dieſelben mit Pferden umzugehen verſtehen oder nicht;
1 Dienſt befindet oder ein
d. bei den Namen derjenigen Militärpflichtigen, von welchen ſich ein Bruder im
684
[ ← ][ ][ → ]4660
Nr. 304
ſolcher gleichfalls bei der Muſterung hier oder auswärts zu geſtellen hat, ein entſprechender Vermerk;
machen iſt. Die Militärpflichtigen würden daher bei Anmeldung zu der Stammrolle in dieſer Hinſicht zu befragen ſeir
e. bei den Namen derjenigen Militärpflichtigen, welche ſchon gerichtliche Strafen erhalten haben, dieſe unter Angab
des verurteilenden Gerichts und Datums des Urteils einzutragen ſind, auch anzugeben iſt, ob die Strafe verbüß/
wurde.
Indem ich Ihnen ſchließlich noch empfehle, bei der von Ihnen zu erlaſſenden Auforderung wegen Anmeldung zu
Stammrolle zugleich auf die Strafen aufmerkſam zu machen, welche nach 8 25 11 d. W.=O. denjenigen treffen, welcher d
vorgeſchriebene Meldung zur Stammrolle oder zur Berichtigung derſelben unterläßt, beauftrage ich Sie, am Schluſſe d=
Stammrolle noch ausdrücklich zu beſcheinigen:
1) daß, bezw. wann die Aufforderung ſich zur Stammrolle anzumelden erfolgt iſt,
2) daß die in derſelben eingetragenen, nicht im Orte geborenen Militärpflichtigen dort ihren dauernden Aufenthalt haber
bezw. in Arbeit ſtehen.
3) daß die in Ihren Gemeinden zuſtändigen ſich jedoch daſelbſt nicht aufhaltenden Militärpflichtigen angewieſen worde
ſind, ſich bei der Bürgermeiſterei ihres Aufenthaltsortes zur Stammrolle anzumelden.
Dr. Melior.
11919,
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Lagerung und Aufbewahrung von Mineralölen.
Wir ſehen uns veranlaßt, nachſtehend die im Großherzogthum geltende Verordnung vom 23. Dezember 1882 m
dem Anfügen zum Abdruck zu bringen, daß die Polizeioffizianten angewieſen ſind, im Falle einer Nichtbeachtung dieſer Be
ordnung Anzeige zu erheben.
Darmſtadt, den 20. Dezember 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
[98s
B e r o r d n u n g,
die Lagerung und Aufbewahrung von Mineralölen betreffend vom 23. Dezember 1882.
8 1. Unter Mineralölen, im Sinne gegenwärtiger Verordnung, ſind zu verſtehen: rohes und raffiniries Petroleun
Deſtillate des Petroleums, aus Torf, Braunkohlen, Steinkohlen, Schieferkohlen oder Kohlentheer bereitete Oeie, ſowi
Miſchungen der vorgenannten Oele unter ſich oder mit anderen Stoffen.
8 2. Innerhalb der Ortſchaften dürfen
Mineralöle, welche unter einem Barometerſtand von 760 Mm. bei einer Erwärmung auf weniger als 2
Grad des hunderttheiligen Thermometers entflammbare Dämpfe entweichen laſſen, nur in Mengen von höchſten
100 Kilogramm,
2) Mineralole, welche unter einem Barometerſtand von 760 Mm. erſt bei einer Erwärmung auf 21 Grad de
hunderttheiligen Thermometers oder mehr entflammbare Dämpfe entweichen laſſen, nur in Mengen von höchſten
500 Kilogramm
gelagert werden.
Lagerung größerer Mengen kann von der Polizeibehörde bei beſonders günſtigen Lokalverhältniſſen, auf Grund ſacher
ſtändigen Gutachtens unter beſonderen Vorſichtsmaßregeln, ausnahmsweiſe genehmigt werden.
8 3. Innerhalb der Ortſchaften muß die Lagerung der Mineralöle in Lagerraͤumen ſtattfinden, welche jeuerfeſt, unheiz
bar, gut ventilirt, verſchließbar ſind, keine Ausflüſſe oder Abzüge nach Straßen, Kanälen, Hofräumen oder Brunnen haben
und mit anderen, leicht entzündlichen oder große Wärme entwickelnden Gegenſtänden nicht belegt ſinb.
Ausnahmsweiſe kann die Polizeibehoͤrde geſtatten, daß Mineralöle der in Poſ. 2 des 3 2 bezeichneten Beſchaffenheit in
Freien oder unter offenen Schuppen in Hofräumen und ähnlichen eingeſchloſſenen Plätzen unter den nothigen
Vorſichlsmaß=
regeln gelagert werden.
3 4. Außerhalb der Ortſchaften dürfen Mineralöle mit Erlaubniß der Polizeibehörde und unter den von derſelben
dor=
zuſchreibenden Bedingungen gelagert werden.
5 5. Die Lagerraume dürfen nur mit Sicherheitslampen betreten werden, welche ſich in gutem Zuſtande befinden. 6
iſt unterſagt, in denſelben Feuer anzumachen und Tabak zu rauchen.
In den Lagerräumen dürfen Mineralöle der in 8 ½ Pof. 1 bezeichneten Beſchaffenheit nur in Glasgeſäßen von nichl
über 50 Kilogr. Oelinhalt, welche durch Flichtweik geſchützt ſind ſi. 9. Korbflaſchen), oder in vollſtändig dichten Metallgeſähen
oder in beſonders guten dauerhaften Fäſſern aufbewahrt werden.
8 6. Ein Verkaufsraum darf nicht über 25 Kilogr. von Mineralölen der in 3 2 Pof. 1, und nicht über 50 Kilby.
von Mineralölen der in 8 2 Poſ. 2 bezeichneten Beſchaffenheit enthalten.
Ausnahmsweiſe kann unter beſonderen Umſtänden die Polizeibehörde geſtatten, daß größere Mengen in den
Verkauß=
räumen vorräthig gehalten werden.
In den Verkaufsräumen müſſen die Vorrähe von Mineralölen in wohl verſchloſſenen Gefäßen und an ſolchen Oten
aufbewahrt werden, welche der Erwärmung durch Sonne oder Oefen nicht in erheblichem Grade ausgeſetzt ſind.
8 7. Wer mit Mineralslen handelt oder ſolche lagert, iſt verbunden, hiervon, unter näherer Bezeichnung der Lokalitäten,
in welchen die zum Handel beſtimmten oder gelagerten Mineralöle aufbewahrt werden, der Polizeibehörde Anzeigeſizu machn,
ſeine Lokalitäten zu jeder Zeit einer polizeilichen Reviſion unterziehen zu laſſen und die Vorſichtsmaßregeln zu befolgen, wülche
von der Polizeibehoͤrde vorgeſchrieben werden.
3 8. Wer den in vorſtehenden Paragraphen enthaltenen Beſtimmungen oder den zu deren Bollzug von der
Polzeile=
hörde ertheillen beſonderen Vorſchriften zuwiderhandelt, verfällt in die durch das Geſitz vom 17. Ottober 1868.
beziehungs=
weiſe das Geſetz vom 10. Oktober 1871, beireffend den Uebergang zu dem Strafgeſetzbuche für das Deutſche Reich, angedrohte
Geldſtrafe bis zu 150 Mark.
5 9. Vorſtehende Berordnung trat den 1. Januar 1883 in Kraft, wogegen mit demſelben Tage die Verordnung voy
17. Otober 1868, den Verkehr mit Petroleum und anderen leicht entzündlichen Mineralölen betreffend, außer Wirkſamlit
geſetzt wird.
N. 304
B e k a n n t m a ch u n g.
Berr: Ortsbauſtatut jür die Hanpt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt, hier die
Ein=
ſchaltung eines Nachtrags zu demſelben.
Nach Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung vom 18. Augiſt 1892 und
nit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom kaſſen Angehörigen, oder einer Kranken=
. Dezember 1892 zu Nr. M. J. 32380 wird in dem Ortsbauſtatut am Schluſſe kaſſe überhaupt nicht angehörenden
ver=
ſes 5 44 folgender Nachtrag eingeſchaltet:
Iu dem Wingertsgäßchen zwiſchen Sandberg= und Weinbergſtraße
dürſen nur einſtöckige Gebäude errichtet werden."
Wir bringen dies mit dem Aufügen zur öffentlichen Kenntniß, daß die
ge=
roffene Beſtimmung ſofort in Kraft tritt.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
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Donnerstag den 29. Dezember 1892, Vormittags 11 Uhr,
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Eſchollbrücken, am 24. Dezember 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eſchollbrücken.
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Eröffnung am 3. Leiertage.
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werden, wenn am 31. Dezember Morgens beſtellt, noch bis Abend
geliefert.
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Zahlungs=Aufforderung.
Diejenigen Arbeitgeber, welche die
Beiträge für Invaliditäts= und
Al=
tersverſicherung für ihre, freien
Hülſs=
ſicherungspflichtigen Arbeiter für die
Mo=
nate November und Dezember l. Js.
noch nicht entrichtet haben, werden
hier=
mit aufgefordert, innerhalb 10 Tagen
Zahlung an unſere Kaſſe, Waldſtraße 6,
zu leiſten. Nach Ablauf der gegebenen
Friſt wird gegen die Zahlungs=Säumigen
das Beitreibungsverfahren eingeleitet.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1892.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
119892
Zahlungs=Aufforderung.
Diejenigen Dienſthertſchaften und
Ar=
beitgeber, welche mit der Einzahlung von
Beiträgen zur ſtädtiſchen Kranken=
Anſtalt für Dienſtboten ꝛc. (früher
Hoſpitalanſtalt) für 4. Qnartal 1892
im Rückſtande ſind, werden hiermit
auf=
gefordert innerhalb 10 Tagen Zahlung
zu leiſten, widrigenfalls mit der
Beitrei=
bung nach 8 3 des Regulatios begonnen
wird.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1892.
Städtiſche Krankenanſtalt für
Dienſt=
boten ꝛc.
Jäger, Kaſſier.
119893
Bekanntmachung.
Auf Verfügung Großh. Amtsgerichts
Darmſtadt I. wird die dem Gaſtwirth
H. Hallerberg dahier gehörige
Hof=
raithe:
Flur. Nr. ⬜ Meter.
II. 832¾ 269
Hoffmanns=
ſtraße,
Dienstag. 24. Januar 1893,
Vormittags 11 Uhr,
ſauf dem Büreau Großh. Ortsgerichts I.
ſöffentlich verſteigert.
Darmſtadt, 10. Dezember 1892.
Grosherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
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4654
Nr. 304
Bekanntmachung.
Aus=der am 19. Februar 1827 zur Feier der goldenen Hochzeit Ihrer
König=
lichen Hoheiten des Großherzogs Ludwig l. und der Großherzogin Luiſe von
der Vereinigten Geſellſchaft gegründeten Stiftung ſoll am 19. Februxr 1893 einem
durch Sittlichkeit ausgezeichneten unbemittelten Brautpaar, welches ſich bleibend in
Darmſtadt niederläßt, die ſtiftungsmäßige Ausſtattung zuerkannt werden.
Tiejenigen Bravtpaare, welche auf dieſe Ausſtattung Anſpruch machen zu
können glauben, haben ihre Anmeldungen nebſt den erforderlichen Beſcheinigungen
über ihre Sittlichkeit ſowohl, als darllber, daß ſie ſich bleibend dahier niederlaſſen
wollen, und im Falle ſie Dienſtboten ſind über ihre Dienſtzeit längſtens bis zum
20. Januar k. Js. bei dem unterzeichneten Präſidenten der Geſellſchaft einzureichen.
Darmſtadt. den 23. Dezember 189.
Der Präſident der Vereinigten Geſellſchaft.
Jaup.
[1990
Alice=Verein
ür
Brauenbildung und Erwerb zu
Darmſtadt.
Die geehrten Vereinsmitglieder werden zur
General=Verſammlung
auf Mittwoch den 28. Dezember 1892, Nachmittags 3 Uhr,
in der Aliceſchule (Friedrichsſtraße),
ergebenſt eingeladen.
Tagesordnung.
1) Bericht über die Thätigkeit des Vereins im letzten Jahre.
2) Beſchluß über die Rechnung des Vereins für 15912, welche mit Belegen
vom 23. Dezember on Werktags Vormittags von 10 bis 12 Uhr bei dem Vie=
Präſidenten Frhr. von Wedekind Caſinoſtraße 2) zur Einſicht der Vereinsmith
de-
offen liegt
3) Wahl zur Ergänzung des Vorſtandes.
Der Vorstand. 19652
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Wir haben die Wank für Handel und Industrie in
Darmstadt und Berlin, ſowie die Filiale der Bank für
Handel und Industrie in Frankfurt a. M. beauftragt,
die am 2. Januar n. J3. fälligen Coupons und verloosten
Obligationen obiger Anleihen zum Mark=Nominalbetrage vom
Verfalltage ab einzulöſen.
Liſſabon, im Dezember 1892.
Die Stadtverwaltung von Liſſabon.
Der Präſident:
Conde de Ottolini.
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Steitz. A. Fleckenſtein. Bernius, Oberpoſtſeeretär. Gauß, Bahnmeiſter. Frl. Cvonenbold.
G. Bauer, Caſſirer. Hauptmann Glock. Frl. L. Glock. Gottwald Witwe. Römer. Heil. Jordan.
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A. Riehl, Firma L. Noack. Philipp Jungmann. Georg Thies. Herm. Sonnthai. Theod.
Stemmer. Theod. Decker. A. Anton. Alexander Ackermann. W. Craß. Carl Junamann.
C. F. Erb. Anton Faßbender. A. Schödler. Dr. F. Schlapp. E. Göttio. Fr. Groß. Böhm.
L. Hohenſtein. A. Wocke. W. Keller. Ludw. Wambold. E. Pſeil Witwe. Theod. Sander.
Frau B. Sander Witwe. J. Sander, Bankier. Rdlf. Seligmann. Ludw. Heyl Sohn. Bernh.
M. Hachenburger. V. Hebermehl. Generalin v. Willich. Ph. Schmitt, Muſikdirector. Dr. Kolb.
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Friedrich Pfersdorff. Carl Krämer zr. A. Alter. H. Pfersdorff. Engel, Gerichtsvollzieher.
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Regierungsblatt
abzugeben. Hermanneſtr 12. (19,
Großherzogliches Hoftheate
Dienstag, 27. Dezember 1892.
1. Vorſtelluna i. d. 5. Abonnements=Abtheilu
GBlaue Karten gültia.)
Das verwunſchene Schloß.
Operette in 5 Bildern von Carl Millöcke
Dirigent: Herr Muſikdirektor Keiſer
Reaie: Herr Sachs.
Vorkommendes Ballet, arrangirt von de
Balletmeiſterin Frl. Dittmann.
Bild 3. A. Polka comique, ausgeführt
den Damen Weiner, Ziegelbauer und Swobol
b. Bacchanale, ausaeführt vom Corps de Ball
Anfang ¹7 Uhr. Ende 110 Uhr.
Kaſſeöffnung 16 Uhr.
Ni. 304 bes „Darnſtädter Tanblaitr van 27. Dezember 1852.
ſſe.
leuy,
auk.
Chn
Politiſche Ueberſicht.
ꝛ0.
Deutſches Reich. Der Reichstag wird ſich alsbald nach
Seldeuf,
t. ⁄. erbeainn ſeiner Sitzungen mit einer Interpellation über die
Abwehr des herrſchenden Notſtandes beabſichtiaten Maßnahmen
Mui 1ſchäftigen haben. Gegenüber einer ganzen Reihe von
Stadt=
deſſn, altungen iſt bereits die Forderung erhoben worden, öffentliche
35. iten, die für die nächſte Zukunſt beabſichtigt waren, ungeſäumt
ariff zu nehmen, und vielfach hat dieſe Forderung auch, ſoweit
35. öglich war, Berückſichtiauna gefunden. Auch das Reich und
5. Uundesſtaaten haben mancherlei öffentliche Arbeiten zu vergeben,
Ausführung zur Milderung der vielfach herrſchenden
Arbeits=
eit beſchleunigt werden kann. Ohne Zweiſel wird in dieſer
hung an allen beteiligten Stellen Rückſicht und Entgegenkommen
wie irgend möglich bewieſen werden. Es muß aber auch bei
Geleaenheit darauf hingewieſen werden, daß das gegenwärtige
liederliegen unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe, der Druck auf
ganzen nationalen Erwerbsleben zum großen Teil Schuld der
ter ſelbſt iſt, welche nicht einſehen wollen, daß ihre Intereſſen
denen der Arbeitgeber eng verbunden ſind. Die beſtändigen
afe, welche die Induſtrie mit den Arbeitern zu führen hat,
A= araus entſpringende Unſicherheit aller wirtſchaftlichen
Verhält=
die wachſenden Schwierigkeiten des Wettbewerbs auf dem
ru) markt baben nicht wenia zu dem Darniederliegen unſerer
ge=
n Erwerbsthätigkeit beigetragen. Nimmt das Geſchäft wieder
1 einen Aufſchwung. ſo kann man ſicher ſein, daß alsbald
ſtreitigkeiten, Verhetzungen und Arbeitseinſtellungen ſtörend
da=
zen treten und die Nutzbarmachung einer günſtigeren Laae
ver=
rn. Die Folgen ſind dann notwendig wieder Einſchränkungen
Froduktion, Entlaſſungen von Arbeitern und Notſtand.
G (zur Ergänzung der Militärvorlage iſt von der Reichs
ung dem Reichstage ſtatiſtiſches Material zugegangen, welches
ien mſ Rilitär=Kommiſſion unterbreitet werden wird, und als ſekret
das (E) delt wird.
im das durch den Tod des Reichstaasabgeordneten Lange
er=
e Mandat für den Wahlkreis Liegnitz=Goldberg=Haynau
Ey
n vier Parteien ringen, Konſervative, Freiſinnige. Antiſemiten
Sozialdemokraten. Der Wahlkreis iſt ſeit 1881 freiſinnia ver=
Der freiſinnige Abacordnete Lange war im Jahre 1890 mit
3 Stimmen gegen 5588 freikonſervative und 4522
ſozialdemo=
ſche Eche Stimmen gewählt worden.
Bie die „Weſtdeutſche Allg. 8tau milteilt, iſt für die neue
Haui E'ſche Partei bisher nur der Name Nationalpartei und der
ſes heJ rammentwurf feſtgeſtellt worden. Zur Beſchlußfaſſung über
Catſ.Croaramm werde nach der Wiedereröffnung der Parlamente
Verſammlunga in Berlin zuſammentreten. Ein vorbereitender
n Eiſ huß ſei beauftragt, mit den Vorſtänden der beſtehenden
Mittel=
iſtulſc ien zu verhandeln, um die Vereinigung aller monarchiſchen,
AnſſJ aalen Elemente zu einer einzigen Partei zu erzieler, zur Abwehr
hefahren, die der Nation von den extremen Parteien drohen.
ſich die Mittelparteien ablehnend verhalten ſollten, würde die
nalpartei allein vorgehen.
dem =Berl. Tagebl.u wird aus Paris gemeldet, Cottu habe
9. Dezember zwei große Ballen Schriftſtücke fortſchaffen laſſen,
Witlich nach Oeſterreich. - Die „Nordd. Allg. 8tg.- ſagt in
Beſprechung des Panamaſkandals es ſei für einen
unbe=
nen Beurteiler kaum zweifelhaft, daß Rouvier mit der
Behaup=
den ungerechten Mammon zu Partei= und Regierungszwecken
ſoeſe.
1 undt zu haben, die Wahrheit ſage; allein gleiches ſei aud
et vorgeworſen. Das Blatt fragt, ob man wohl alle zu Ver=
4
Hrn ſtempeln werde.
5talien. Am Schluſſe der letzten Kammerſitzung verkündete
Fräſident, die Bureaus der Kammer hätten der Verleſung des
iges Colajanni auf parlamentariſche Unterſuchung über die
elbanken zugeſtimmt.
der Papſt ſoll in ſeiner Unterhaltung mit den Kardinälen
ent=
en den Wunſch nach einer internationalen
Abrüſtungs=
erenz ausgeſprochen haben.
Frankreich. Panama=Angelegenheit. In den
Unter=
ngsakten des gegen den früheren Deputierten und Direktor der
mitgeſellſchaft Le Guay, ſowie deſſen Komplizen, den
vielbe=
enen Agenten Arton, wegen Betrugs und Veruntreuung
an=
gen Prozeſſes wurde ein Notizbuch Artons aufgefunden, das
sſichtlich der parlamentariſchen Unterſuchungskommiſſion
über=
werden wird. Das Notizbuch enthält zahlreiche Namen von
tierten, von denen viele der boulangiſtiſchen Partei angehören.
gezahlte Geldbeiträge findet ſich in dem Notizbuch jedoch
dꝛei Angabe. Die Ratskammer beſchloß. den vorerwähnten
26 dem Schwurgerichte zuzuweiſen. Le Guay dürfte freilich
vor den Geſchworenen erſcheinen; ſein Mitſchuldiger Arton
Gich in Konſtantinopel aufhalten. - In der Deputiertenkamme:
e über die Interpellation Millevoye verhandelt, die über den
der Verantwortlichkeit Aufſchluß wünſcht, welche die Regierung
ie Deputiertenkammer an der Lage hätten, die jetzt durch diſ
A ndniſſe zweier ehemaliger Miniſterpräſidenten über die Ent=
wendung der Panamagelder geſchaffen ſei. Es wurde nach längerer
Diskuſſion die Tagesordnung Hubbard, die die Erklärungen der
Regierung billigt und Vertrauen zu ihrer Feſtigkeit ausſpricht, mit
355 geaen 91 Stimmen angenommen.- In der Senatsſitzung wurde
die gerichtliche Verſolgung der fünf in der Vanama=Angelegenheit
als komvromittiert bezeichneten Senatoren genehmigt.
Die Kammer verwarf am 24. den franzöſiſch=ſchweizeriſchen
Han=
delsvertraa mit 338 gegen 129 Stimmen. Auf eine Anfraae Argelies
erklärte Ribot, das Parlament Columbias habe den Präſidenten
von Cclumbia ermächtigt. unter gewiſſen Bedingungen die von der
franzöſiſchen Reaierung verlangte Friſt für den Panamakanal zu
gewähren. Ribot will hierauf das Dekret, durch das die Seſſion
geſchloſſen wird. verleſen; Pourquery de Boiſſerin unterbricht ihn
aber und verlangt, die Regierung über die Zuſammenkunft
Frey=
einets und Andrieux zu interpelliren. CLärm). Ribot: Er habe
Pourquery de Boiſſerin mitgetheilt, daß er die Interpellation jetzt
nicht acceptiren könne. (Große Bewegung.) Zahlreiche Stimmen
verlangen die Verleſung des Schließungsdekrets. Pourquery ſaat,
Ribot habe ihm thatſächlich ſoeben mitoeteilt, daß er die
Interpel=
lation wegen der Abweſenheit Freyeinets nicht acceptire; er habe
darauf Freycinet telephonirt, aber keine Antwort erhalten: deshalb
verzichte er auf die Interpellation. Ribot verlieſt hierauf das
De=
kret betr. den Seſſionsſchluß. — Der „Siecle; behauptet,
ſchwer=
wiegende Thatſachen bewieſen das Vörhandenſein einer
boulan=
giſtiſchen Konſpiration mit denſelben Elementen wie 1888.- Der
„Gaulois; erzählt ausführlich, Cornelius Herz und Andere,
welche die Thätigkeit Reinachs in der Panamaſache kannten, hätten
unter der Drohung, ihn als Beſtecher zu verrathen, fortdauernd
Er=
preſſungen an Reinach verübt, der, nechdem er derart 14 Millionen
hergegeben, die Erpreſſer nicht mehr beſchwichtigen konnte und
dar=
um den Selbſtmord beging.
Rumänien. Der Senat hat mit 62 gegen 4 Stimmen den
Handelsvertrag mit England angenommen. Der Miniſter
des Auswärtigen Lahovary erklärte im Verlaufe der Sitzung, die
Regierung verhandle gegenwärtig über den Abſchluß von Verträgen
mit Frankreich und Deutſchland. Dem Parlamente liege es ob,
über das Zollſyſtem der Regierung zu urteilen. nachdem für die
Landeserzeugniſſe Schutzzölle, für ſolche Erzeuaniſſe aber, die in
Rumänien nicht hervorgebracht werden können, ſiskaliſche Hölle
ein=
zuführen ſeien. Die Ausfuhr der rumäniſchen Erzeugniſſe könne
nur durch Verträge geregelt werden.
Nordamerika. Die parlamentariſche Kommiſſion zur Prüfung
der Einwanderungsbeſchränkung empfiehlt die Bill, durch
welche für Provenienzen aus dem Auslande eine Quarantäne
feſl=
geſetzt und die Regierung ermächtigt wird, die Einwanderung jeden
Augenblick zu ſuspendieren. Der Geſetzentwurf. durch den die
Ein=
wanderung auf ein Jahr ſuspendiert werden ſoll, wird dem Senate
unterbreitet werden. Das Parlament hat ſich bis zum 4. Januar
vertagt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Dezember.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 21.
De=
zember l. J. den Miniſterialſekretär bei dem Miniſterium der
Fi=
nanzen, Domänenrat Wilhelm Strecker auf ſein Nachſuchen mit
Witkung vom 1. Januar 1893 an in den Ruheſtand verſetzt.
Einem Priv=Telegr. der „Darmſt. 8ta.- zufolge ſind Se.
Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Großh. Hoheit
Prinzeſſin Alix am Samstag wohlbehalten in Kiel eingetroffen.
Militärdienſtnachrichten. Neßling, Vizefeldw.
vom Landw.=Bez. Gießen, zum Sek.=Lt. der Reſ. des 1. Großh.
Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 115, Schierholz Block Vizefeldw. von
demſelben Landw.=Bez., zu Sek.=Lts. der Reſ. des Inf=Regts. Kaiſer
Wilhelm Nr. 116 - beſördert; Haberkorn, Sek.=Lt. von der
Inf. 2. Aufgeb. des Landw.=Bez. Gießen der Abſchied bewilligt;
Herzog, Baurat und Garniſonsbauinſpektor in Darmſtadt, nach
Stralſund verſetzt; Schild Garniſonsbauinſpektor in Darmſtadt,
mit Wahrnehmung der Dienſtgeſchäfte der hieſigen Lokal=
Bau=
beamtenſtelle beauftragt; Kronbauer, Zahlmeiſter vom 1. Bat.
des Inf.=Regts. Kaiſer Wilhelm Nr. 116, auf ſeinen Antrag mit
Penſion in den Ruheſtand verſetzt.
— Nach dem Reichsgeſetz vom 14. Dezember 1892 betr.
die Einführung des 8 75a des Krankenverſicherungsgeſetzes (
Reichs=
geſetzbl. Nr. 47) ſollen: „Mitalieder ſolcher eingeſchriebenen und
auf Grund landesrechtlicher Vorſchriften errichteten Hilfskaſſen,
welche am 1. Januar 1893 die im 8 75a des
Krankenverſicherungs=
geſetzes vorgeſehene Beſcheinigung noch nicht erhalten, aber bereits
vor dieſem Tage die hierzu erforderliche Abänderung der Statuten
mit dem Antrage auf fernere Zulaſſung oder Genehmigung bei der
zuſtändigen Stelle eingebracht haben, von der Verpflichtung, der
Gemeindekrankenverſicherung oder einer nach Maßgabe des
Kran=
kenverſicherungsgeſetzes errichteten Krankenkaſſe anzugehören, noch bis
zum 1. Juli 1893 befreit bleiben, wenn für die Mitglieder dieſer
Kaſſen auf Grund des 8 75 des Geſetzes vom 15. Juni 1883 und
685
4653
Nr. 304
der am 31. Dezember 1892 geltenden Kaſſeſtatuten eine ſolche
Be=
freiung beſteht. Bis zu dem gleichen Heitpunkte haben die
be=
zeichneten Kaſſen der Beſtimmung des 3 49a des
Krankenverſiche=
rungsgeſetzes nur inſoweit zu genügen. als es ſich um den Austritt
von Kaſſemilaliedern handelt.: Bei dem erheblichn Intereſſe der
eingeſchriebenen Hilfskaſſen, ihre verſicherungspflichtigen Mitglieder
bis zur Erteilung der in 8 75a des K.=V. G. erwähnten amtlichen
Beſcheinigung von der Verpflichlung der
Gemeindekrankenverſicher=
ung oder einer ſog. organiſierten Krankenkaſſe anzugehören, befreit
zu ſehen, dürfte es ſich für dit jenigen eingeſchriebenen Hilfskaſſen,
welche einen Antrag auf Erteilung der erwähnten Beſcheinigung
bisher noch nicht geſtellt haben, empfehlen, ihre abgeänderten
Sta=
tuten bis ſpäteſtens 31. Dezember l. Js. mit dem Antrag auf
fernere Zulaſſung der Kaſſe bei dem zuſtändigen Kreisamt
einzu=
reichen.
(Darmſt. 3ta.)
— Dem Poſidireklor Andreß iſt der Rana der Räte 4. Klaſſe
beigelegt und dem Oberpoſtdirektions Sekretär Grimm der
Cha=
rakter als Rechnungsrat verliehen worden.
Neujahrsbriefe. Beim Herannahen des Jahreswechſels
machen wir nochmals auf die kürzlich beſprochene poſtaliſche
Ein=
richtung aufmerkſam, wonach frankirte Stadtbriefe,
Voſt=
karten und Druckſachen ſchon von jetzt ab an größeren Orten
zur Voſt geliefert werden können. Dieſe Sendungen ſind in einen
Briefumſchlag mit der Aufſchrift „Hierin frankierte Neujahrsbriefe
für den Ort= zu legen, der am Poſtſchalter abgegeben oder in einen
Biiefkaſten geworfen werden kann. Auch bringen wir den recht
frühzeitigen Ankauf der zur Neujahrszeit erforderlichen Freimarken
und Poſtkarten in Erinnerung.
Am 1. Januar k. J. ſind 25 Jahre ſeit der Einführung des
10 Pfennig=Vortos im ganzen deutſchen Poſtaebiete veraangen.
Seit dem 1. Januar 1868 koſtet jeder einfache Brief, für welchen
vorher je nach der Entfernung 10, 20 oder 30 Pf. entrichtet werden
mußten, in allen Länderv, die zum damaligen deutſchen Poſiverein
gebörten. 1 Groſchen oder nach jetzigem Gelde 10 Pf. Wer mehr
als 20 Meilen von der Heimat entfernt war, mußte vor dieſer Zeit
für jeden Brief 3 Groſchen oder 30 Pf. zahlen, da unterblieb denn
ſo manchmal das Schreiben. Die jetzt ſo maſſenhaft verwendeten
Poſtkarten gab es noch gar nicht, dieſelben gelangten erſt einige
Jahre ſpäter zur Einführung.
Herr Pfarrer Dr. Flöring wird am 1. April nächſten
Jahres die ihm übertragene Stelle am Predigerſeminar in Friedberg
antreten.
L. R. Vor Jahresſchluß ſei es geſtattet, unſere Mitbürger
und beſonders die in letzter Zeit hier von auswärts Zugezogenen
auf den ſeit vielen Jahren hier beſtehenden und wohlthätia
wir=
kenden Vexein gegen Verarmung und Bettelei
auf=
merkſam zu machen, um namentlich dieſe Letzteren zu veranlaſſen,
mit einem ihren Verhältniſſen entſprechenden Jahresbeitrag
beizu=
treten. Da der Verein durch den Tod und durch Weazug
naturgemäß jährlich ſo manche Mitglieder verliert, ſo iſt es ſehr
wünſchenswert und dringend nötig, daß demſelben immer wieder
neue Mittel und Kräfte zugeführt werden. Wer vor Gründung
des genannten Vereins hier wohnte, weiß roch wie läſtig der
Hausbettel war, welcher ſeitdem ganz beſeitigt iſt; der weiß aber
auch, daß bejagter Verein größere Beiträge nötig hat als die
meiſten der vielen andern hier beſtehenden nützlichen und
wohl=
thätigen Vereine. Der höchſt zweckmäßig organiſierte Verein gegen
Verarmung und Bettelei wurde von dem um das Gemeinwohl ſo
verdienten verſtorbenen Herrn Wilkelm Schwab im Jahre 1877
ins Leben gerufen und hat ſeitdem ſehr viel Gutes gewirkt. Das
Vereins=Büreau befindet ſich Hügelſtraße Nr. 13. Daſelbſt werden
nachmittags von 2-6 Uhr die Bittgeſuche aktenmäßig aufgenommen,
ebenſo die Anmeldungen von Jahresbeiträgen gerne
entgegenge=
nommen. Nach der beſtehenden Organiſation werden die Akten
zunächſt an die Bezirksvorſteher der 12 Armen=Bezirke der Stadt
geſandt, diee verteilen die Bittgeſuche an ihre Helfer und
Helfe=
rinnen, welche aus erſahrenen Herren und Damen aus allen
Schichten der Bevölkerung beſtehen, damit dieſelben ſich gründlich
mit den Verhältniſſen der Bittenden bekannt machen, einesteils bei
der ſtädtiſchen Armenverwaltung, andernteils bei Arbeitgebern,
Hausherrn ꝛc. nach deren Leumund, Erwerb, Familienverhältniſſen,
wie nach der Urſache der Not forſchen. Iſt das geſchehen, ſo
ſchreibt der Helfer ſeinen Antrag um Unterſtützung oder Ablehnung
des Bittgeſuches, je nach Befund, auf den Aktenbogen, dieſer wird
yierauf der Bezirkeverſammlung vorgelegt und erwogen und dieſelbe
ſetzt ihren Beſchlus darunter. Dann kommen die Akten, im Winter
alle 8 Tage und im Sommer alle 14 Tage, vor den aus 19 Herren
und 5 Damen beſtehenden Vorſtand des Vereins, deſſen Vräſidium
ſeit lancen Jahren Herr Geheimerat Jaup in hingebender Weiſe
führt. Der Vorſtand prüft die Bittgeſuche und die deßbezüglichen
Anträge und bewilligt oder ſchlägt die erbetenen Gaben ab. Der
Kaſſierer des Vereins zahlt dann ſofort den Bezirksvorſtehern die
bewilligten Gaben aus und dieſe kommen zur gewiſſenhaften
Ver=
wendung in die Hände der Helfer, welche Kohlen, Kartoffeln,
Kleider, Schuhe, Weißzeug, Bettwerk ꝛc. dafür einkaufen, zuweilen
auch rückſtändige Miete berichtigen, Pfänder auslöſen, je nach
Bedürfnis. Ein Jedes. der dieſe freiwillige Liebesthätigkeit Uebend
bemüht ſich, ſeine Schuldiakeit redlich zu thun um das Wohl
Hilfsbedürftigen, ſo viel als möglich iſt, beſtens zu fördern. Sell
verſtändlich können nicht alle Bittenden ganz zufrieden
geſt=
werden, dazu würden die größten Mittel nicht ausreichen.
würdige und Undankbare finden ſich hier wie überall und unfreiwill
Fehler von ſeiten der Helfenden ſind nicht ausgeſchloſſen.
Verein bat aber auch ſchon vielen Dank geerntet und hat ſck
unzähligen Familien über die Zeiten ſchwerer Not hinweggeholf
Damit den von Jahr zu Jahr wachſenden Anſprüchen um Hi
von ſeiten des Vereins gegen Verarmung und Bettelei entſprock
werden kann, ſei es allen denjenigen, welche noch nicht Mitgliel
desſelben ſi d, dringend ans Herz geleat, mit einem beliebig
ihren Verhältniſſen angemeſſenen jährlichen Betrage den Bein
recht bald anmelden zu wollen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 24. Dez. Die Diſtanzfah
von Berlinnach Wien iſt geſichert; namentlich in Oeſterre
hat ſich für dieſe Fahrt eine ganz außergewöhnliche Teilnahme gezei
Angeſichts der Klaaen, welche von Tierſchutzvereinen wegen Pfer
ſchinderei bei dem Diſtanzritt erhoben waren, wurde das
In=
halten von beſtimmten Ruhepauſen vorgeſchrieben; zunächſt ha
man acht Stunden als ausreichend erachtet, jetzt hat man
jedoch entſchloſſen, ſogar zehn Stunden feſtzuſetzen. Es ſollen E
und Zweiſpänner zugelaſſen werden: dieſelben dürfen nur v
Herren gefahren werden ſogenannte Fahrer ſind ausgeſchloſt
Alle Fuhrwerke haben denſelben Wea zu nehmen. Da im
gemeinen bei der Schnelliakeit und Ausdauer der in Deutſchla
und Oeſterreich aus Amerika, Rußland und Frankreich eingeführ=
Traber im Rennen nur mit Trabern beſpannte Wagen liee
dürfen, ſo hat man ſich dazu entſchloſſen, dieſe Wagen ſtärker
belaſten, damit auch Oſtpreußen, Ungarn nicht ohne Siegesar
ſichten am Start erſcheinen können. Es wird auf die Teilnah
von 100 Geſpannen gerechnet. - Auf der Berlin Hambur,
Eiſenbahn wurde unter Beiſein einer größeren Anzahl von höhe=
Eiſenbahn= und Poſtbeamten, ſowie ſonſtiger Sachverſtändiger
probeweiſe Beleuchtung eines Eiſenbahnwagens dur
Glühlicht vorgenommen. Jeder Wagen wird durch zwei Glü
lampen von 8-10 Nk. beleuchtet, die entweder beide unter eir
Glasalocke in der Mitte oder je nach den Verhältniſſen einze
ſeitlich an der Decke oder den Wänden angebracht werden könn=
Die Balterien finden ihren Platz unter dem Wagen. Die Leud
ſtärke kann von den Reiſenden je nach Bedürfnis durch Einſchalt
von Reaulierwiderſtänden, die über den Sitzen in bequem
errei=
barer Höhe angebrachl ſind, geändert werden, es geſchieht dies ei
ach durch Verſtellen einer Kurbel nach einer markierten Richtur
Die Lichtſtärke einer Lampe kann ſo von acht auf zwei Kerz
vermindert werden. Da der Verſuch zu allgemeiner
Zufriedenh=
ausfiel, ſo iſt anzunehmen, daß die Eiſenbahndirektionen in abſe
barer Zeit mit der Einführung der elektriſchen
Wagenbeleuchtu=
mit Akkumulatoren vorgehen werden, wie das vielfach ſchon
anderen Ländern geſcheben iſt. - Das Erkenntnis des Ehre
gerichtshofes zu Leipzig, durch welches gegen den R.=A. Stad
haaen auf Ausſchließung aus der Rechtsanwaltſchaft erkan
wurde, liegt in ſeinem Wortlaute in der „Jur. Woch. vor. Es
daraus zu erſehen, daß die „politiſche Richtung: desſelben kein=
Anlaß zu der Ausſchließung gegeben hat. In dem Umſtande, de
der Beſchuldigte nach der Auflöſung einer Verſammlung auf d
Straße ein Hoch auf die internationale Sozialdemokratie
au=
gebracht hat, iſt ein Verſtoß gegen 8 28 der Rechtsanwaltsordnur
nicht gefunden worden. Anders liege jedoch die Sache in
Betr=
des am 17. Juli 1889 von dem Angeſchuldigten gehaltenen Vo
trages über „Volksrecht und Juriſtenrechtr. „Richtig iſt
heißt es wörtlich - daß der Rechtsanwalt durch ſeinen
Beruf=
ſich nicht verhindert wird, eine öffentliche oder politiſche Thätigke,
innerhalb der geſetzlichen Schranken auszuüben. Wenn aber
hi=
der Angeſchuldigte die Berufsrichter und insbeſondere die höhere
Richter durchſchnittlich des Strebertums und der Abhängigke
gegenüber der Staatsregierung bezichtigt, und wenn er dieſe
B=
zichtigungen in einem für eine größere Volksmenge beſtimmte
Vortrag vorbrachte, ſo verletzte er damit die beſonderen Pflichte
ſeines Beruſes. Er mußte berückſichtigen, daß er den Stand heral
würdigte, mit welchem er als Organ der Rechtspflege zuſammer
zuwirken berufen war und er mußte ſich ſagen, daß er durch ſolch
Herabwürdigung ein ferneres Zuſammenwirken vereitelt.
Homburg. 24. Dez. Der Kaiſerpreis, welchen bei der
500jährigen Jubiläum der „Homburger Schützengeſellſchaft' Her
Maler W. Hötzel von hier erſchoß, wird auf der Weltausſtellun,
in Chicago auch ausgeſtellt werden. Auf Erſuchen der Reichs
kommiſſion hat das königliche Kunſtgewerbe=Muſeum in Berlin
Direktor Herr Profeſſor Dr. Leſſing. mit Allerhöchſter Genehmigun!
beſchloſſen, auf der Ausſtellung eine Gruppe von Ehrengeſchenke
Sr. Majeſtät zu bilden, als würdige Vertretung des deutſche
Kunſtgewerbes. Geſtern gelangte ein Schreiben an die hieſig
rn. E.
Nr. 304
eit Mrz, itzengeſellſchaft, in welchem um Ueberlaſſung des ſilbernen, ge=
Maler W. Hötzel bereit erklärk, das Obiekt abzuſchicken.
ieden vi. Würzburg. 24. Dez. Der Oekonom Georg Hufnagel von
frichen; enhauſen hatte ſich hier wegen Jagdfrevels zu verantworten. Sonntags herrſchte hier ein ſo ungewöhnlich dichter Nebel, daß
unfrüti, atte nämlich. als vor ihm eine Kette Feldhühner auffloa. den l man alauben konnte, in das Herz der Londoner Cith verſetzt zu
hloſſen.
en ungenügender zoologiſcher Kenntniſſer zu 6 Mark Geldſtrafe
Ifingſtwoche, vom 25. bis 27. Mai 1893 hierſelbſt abhalten.
München, 24. Dez. Kaiſer Franz Joſeph iſt heute früh ihres Weges gehen um Zuſammenſtöße zu verhüten, die
Pferde=
rbringen.
en. v. Malszewski ſtarb als Ortsarmer in Tr. v. Sawicki werden konnte
rotz ſeiner geringen Mittel ein großer Freund der Armen und
berlebt, ein Sohn fiel 1863 im Aufſtande gegen Rußland.
Bien, 24. Dez. Die „Neue Freie Preſſe' beſtätigt, daß Fürſt l diskontieren laſſen wollte. wegen Urkundenfälſchung feſtgenommen.
larck im März zu vierwöchigem Aufenthalte in Fiume ein= ) Der Verhaftete iſt der Agent D. von hier.
Gleichzeitia kommt auch Graf Herbert dorthin.
fen angefallen und aufgefreſſen. Am nächſten Morgen fanden l Sp1 har die Leitung des Kurhauſes von Chaudfontaine veranlaßt,
Sommeraufenthalt zumeiſt in Rußland und der Moldau, wo trugs zu 8 Monaten Gefänanis verurteilt.
nn im Winter nach Siebenbürgen oft in großer Anzahl
en und wagen ſich ſelbſt in die Städte, wo ihnen dann l feſtgeſtellf wovon 2 tödlich.
ölfe Menſchen anfallen.
Lie Auf rlesheim Kanton Baſelland, 23. Dez. Das hieſige Bezirks=
Einſuſ ) behandelte den fünften aus der Mönchenſteiner
Eiſen=
hhem emG kataſtrophe abgeleiteten Haſtpflichtprozeß. Advokat Dr.
ehr die=11 in Lieſtal verlangte namens des Kläaers Louis Zeller.
Be=
ſen Ric.=w hrer in Therwil, der nach ärztlichem Gutachten
vorausſicht=
zwei hrG theilbar an ſchwerer traumatiſcher Neuroſe leidet, 60 000 Fres.
FufriedWädigung. Der Vertreter der Jura=Simplonbahn beantragte
hen in te iebung des Prozeſſes. da Zellers Geſundheitszuſtand gemäß l noch in den Rieſenſpeichern der Chicagver Spedikeure. Allerhand
Fahrläſſigkeit zur Bezahluna von 2250 Fres. für Kleider= „Vorſicht:... „Nicht ſtürzen!o.. .
Zerbrechlichl-
c, Arzt und Kurauslagen, 10000 Fres. Schmerzensgeld und
dem Kläger für den Fall, daß ſein Zuſtand weiterer ärztlicher ſolcher Zukunftsmuſik immer eine Oktave tiefer leſen.
1 bedürfen ſollte, das Recht vorbehalten, eine neue
Entſchä=
krat 50)
Alters= und Sterbekaſſe der baſel landſchaftlichen Lehrer hoffentlich eine Welt applaudiert.
Altantſr jährlich an Zeller zu zahlende Penſion von 300 Fres. wurde
he in 2hs, eſen.
ore, 23. Dezbr. Dem hier ausgebrochenen Streik der beſucher gerade vonnöten iſt.
altenen
narbeiter haben ſich auch die Schichtmeiſter angeſchloſſen,
iſt-
ſen Brhkl deren Auſſicht die Taaarbeiter ſtehen. Die Ordnüng wurde l der Eindruck einer Weltſtadt im kraftſtrotzenden Jünglingsalter,
Thä=
nmerhin eine ſehr ernſte, da der geſamte Handelsverkehr faſt ( morſch. nichts verlebt, nichts müde.
Giekeolhidig gehemmt iſt.
obhips penhagen. 23. Dez. Im hieſigen Volkstheater ereianete ſich von Menſchen, ununterbrochen daherſtürmenden =Kabelbahnzügen,
ſer dihn Jauerlicher Unglücksfall. In einem der Ankleidezimmer 1 Wagen jeder Artl Was da alles in die Ohren lärmtl Wer die
beſiraE ne grösere Anzahl Choriſtinnen mit der Toilette zu einer ( belebteſten Punkte von Berlin, Paris, London und Neapel
durch=
len pioſ probe beſchäftigt, als eines der jungen Mädchen einer Gas. einander miſcht, erhält Chicago. Dazu in hundert verſchiedenen
Fand
nſäl m ſchleuderte die Verücke zu Boden, aber im nämlichen 1 weit überlegen ſind. Es iſt ein Bergnügen in ſolch einer
Wunder=
zul
zul=
duch
len hbr 5 Damen ausdehnte. Unter verzweiſelten Rufen eilten die Chicago tüchtig lernen.
ng lichen, die von Flammen umlodert waren, teils auf die
ſcbehgüth teils auf die Straße, wo man ſich bemühte die Flammen
kantzur c eberwerfen von Tüuͤchern, Röcken u. ſ. w. zu erſticken. Sieben 1 die ſind ſich nicht darüber 1lar. ſollen ſie ſich für einen
hochge=
der
bho innen erlitten ſchwere Brandwunden und wurden ins Kranken= mauerten, tauſendzimmerigen Bienenkorb oder für einen Eiffelturm
in au zeſchafft.
heneh.
penhagen, 24. Dez. Die Gerüchte in Betreff einer Reiſe
lenotſtes
6 ell
die F
4659
London, 24. Dez. Die amtliche „London Gazette; macht be=
29 ſten Vokals für die Ausſtellung erſucht wurde, und hat ſich l lannt, daß Hamburg von der Cholera infiziert und alle
an=
deren deutſchen Häfen dieſer Krankneit verdächtig ſind.
Mailand, 24. Dez. Am Nachmittag und Abend des letzten
barnach geworfen. wobei es ihm gelang, ein Huhn zu fängen.) ſein. Um 1 Uhr nachmittaas mutzte man bereits das Gas
an=
ehauptete. das Huhn ſei eine Goldammer geweſen wurde jedoch zünden und auf dem Bahnhof machten ſich in dieſer frühen Stunde
ſchon Verkehrsſiörungen infolge des Nebels bemerklich. Mit dem
teilt. — Der deutſche Verein für öffentliche Geſundheits= Herannahen des Abends ſteigerte ſich das Mißgeſchick; auf den
u. ¼ ze wird ſeine nächſte Jahresperſammluna in der zweiten Hälfte ) Straßen könnte weder Gas noch elektriſches Licht die Finſternis
durchdringen, die Menſchen konnten nur unter fortwährendem Rufen
r hier eingetroffen, um die Weihnachtstage bei ſeiner Tochter bahnen mußten noch vor Einbruch des Abends den Dienſt einſtellen,
und in langſamſtem Schritt, geführt von dem Schaffner, zogen die
Loſen. 28. Dez. Ja hohem Alter iſt dieſer Taae der Vor= Pferde ihre Wägen nach dem Depot zurück. Leider iſt der
um=
beſitzer v. Sawicki=Rogowo. eine unter der volniſchen Bevölkerung nebelte Tag nicht ohne ſchwere Unglück=fälle vorübergegangen. Zwei
s weit bekannte Verſönlichkeit, geſtorben. Er war der Schwieger Mietwagen ſtürzten im Dunkel in die offenen Abzuggräben der
des viel genannten v. Malszewski. der 1848 als König von ) äußeren Stadtteile, und nicht weniger als ſieben Menſchen ertranken
n gewählt wurde. Durch ihre Teilnahme am Aufſtande Aingen in den nicht Umzäunten Kanälen, da ihnen bei der
undurchdring=
ihrer Güter verluſtig, ſo daß ſie ſpäter ein dürftiges Daſein lichen Finſternis trotz ihres Schreiens nicht rechtzeitig Hilfe gebracht
Kleine Chronik. In Frankfurt wurde in dem Bankaeſchäfte
hnen, wo und wie er konnte. Keines von ſeinen Kindern hat l von Soergel, Parriſius u. Cö. ein Mann, der einen auf 4000 M.
lautenden Wechſel, welcher das Accept der Nürnberger Bank trug,
In einem Flecken
bei Tſchiſtopol bei Kaſan ermordeten acht Strolche eine Frau und
ermannſtadt, 23. Dez. Am 16. d. M., gegen abend wollte ihre vier Kinder. um Geld zum Schnapskaufen zu erhalten. Die
auer aus Rakowitza, einem rumäniſchen Orte ſüdlich von l Beute beirug nur etwa 2 Rubel. Die Thäter ſind verhaftet.
nnſtadt in Siebenbürgen, ins Gebirge gehen, um nach ſeinen Die Berufung der Staatsanwaltſchaft gegen das freiſprechende Urteil
en zu ſehen. Auf dem Wege durch den Wald wurde er von ) des Buchtpolizeigerichts von Verviers in der Spielangelegenheit von
den zerfleiſchten Schädel, einen Fuß und einige zerriſſene fük dieſen Winter die Spielſäle nicht zu öffnen. — Der
Schriſt=
nasſtücke; die Beſtien hatten nur dieſe Spuren zürückgelaſſen 1 ſteller und Kanzelredner Vaulus Caſſel iſt in Friedenau
geſtor=
lles übrige mitgeſchleppt. Der ungewöhnlich frühe Winter ben. — Der praktiſche Arzt Dr. med. v. Tiſchendorf in Leipzig
e Wölfe ſchon nach Siebenbürgen gebracht: dieſelben nehmen wurde wegen mehrfachen gegen die Ortskrankenkaſſe verübten Be=
Cholera. Dem Gejundheitsamte wurde aus Hamburg unt rm
m. Bei ſtrenger Külte holen ſie ſich ihr Freſſen aus den 23. Dez. gemeldet: In den letzten Tagen ſind weitere 6 Cholerafäre
Ferner wird aus Belaien gemeldet,
is Hofhunde zum Opfer fallen. Seltener kommt es vor, daß daß in Gheel bei Antwerpen ſieben Cholera Erkrankungen, davon
5 mit tödlichem Ausgange, vorgelommen ſind.
Nachdruck verbolen.
Chicago.
Weltausſtellungs=Brieſe von Karl Böttcher.
(Original=Bericht unſeres Spezial=Korreſpondenten.)
II. Chicago, Ill., 9. Dezember.
Die Ausſtellungsgüter, ſoweit ſie bereits anſegelten, reſidieren
Inbeleah 1 icher Auskunft von Leuten. die nicht als Zeugen vorgeladen Nationen mit ihren „Künſten'. ihren=Wiſſenſchaften' ihrer=
Manu=
jäf J ollen, ſich gebeſſert hat. Das Gericht trat jedoch auf dieſen ſaktur; ihrem„Bergbau' ſtecken dort in tauſend Collis, in tauſend
chlſ nicht ein und verurteilte die Jura=Simplonbahn wegen l Kiſten und Kaſten, in tauſend Ballen - alle mit der Aufſchrift:
Wenn die Leyer der offiziellen Ausſtellungsberichte längſt von
l Jahresrente von 2500 Fies. an Louis Zeller. Außerdem arößeren Fortſchritten ſang - was thut's! Man muß die Noten
Doch ſchon in nächſter Zeit beginnt der Transport nach den
Fforderung zu ſtellen. Die Forderuna und Klaae der Witwen=, Ausſtellunaspaläſten. Dünn großes Auspacken von Schätzen, denen
Laſſen wir erſt auzpacken.
Ich will Dir inzwiſchen
Chicags zeigen, wenn auch nur ſoviel, als für einen Weltausſiellungs=
Jept die Hauptſtraßen auf= und abgeſchlendert... Ueberall
zwar nicht geſtört, doch iſt die durch den Ausſtand geſchaffene einer Weltſtadt, die noch mächtig Carriere machn wird. Nichts
Ha dieſer aufs Koloſſale zugeſchnittene geſchäftige Wirrwarr
vim zu nahe kam, wobei ſeine Perücke in Brand geriet. Das l Dingen praktiſchere Einrichtungen in denen uns dieſe Amerikaner
iuc licke fingen die leichten Tüllröcke ihrer Nachbarin Feuer, das 1 Metropole des jernen Weſtens zu leben. Ehrlich herausgeſagt: Die
c½ Ru auf die in dem engen Raume dicht zuſammengedrängten l vornehmſten europäiſchen Städte können in vieler Hinſicht von
Aber - aber - — doch davon ſpäter .
Die Phyſiognomie der jungen Weltſtadt? Häuſer giebt'3 hier,
halten. Schmal, plumv, ſchmücklos, manchmal bis 20 Etagen hoch
ſo ſtarren ſie hinauf ins Firmament, als wollten ſie in
noncha=
nigs von Dänemark nach Berlin ſind vollſländig unbe= U lanter Behäbigkeit ſagen: „Das bin ich'.. Gerade ſo behäbig
und ungeniert wie die Leute in dieſen Häuſern.
Nr. 304
Litterariſches.
- Im Verlaa von C. A. Schwetſchke u. Sohn in Braunſchweig
die einzelnen Stockwerke ausruft, wie der Kondukteur auf unſeren ſind folgende zwei litterariſche Neuigkeiten erſchienen: Buddhi=
Gotamo. Nach den heiligen Schriften der ſüdlichen Buddhiſten
Was man dann in den Bureaus begrüßt - auch in den aller= zum Gebrauche für Europäer zuſammengeſtellt und mit Anmerkungen
Arbeitskoſtüm des Chicagvers. Der Kneipenwirt hinter dem Schenk= Die Bhagavad Gita, das Lied von der Gottheit oder die Lehre
tiſch der Präſident der mit Millionen wirtſchaftenden Aktiengeſell= vom göttlichen Sein. In verſtändlicher Form ins Deutſche
über=
ſchaft am Schreibpult, der Voſtbeamte hinter dem Schalter, der tragen und mit erläuternden Anmerkungen und ausgewählten
Theaterkritiker auf der Redaktion - ſie alle arbeiten in Hemd= korreſpondierenden Stellen hervorragender deutſcher Myſtiker
ver=
ſehen von Dr. Franz Hartmann. Preis 1 M. Unter den Schriften,
Und ſo die meiſten Amerikaner. Sie ſind gewiſſermaßen eine welche die immer breitere Wellen ſchlagende ethiſche Bewegung der
Hemdärmel=Nation, die auch den Gana der Welk vom Hemdärmel= Gegenwart zutage fördert, iſt Subhadra Bhikſchus „Buddhiſtiſcher
Standpunkt aus betrachtet. Wenn in Chicago bei den verſchiedenen Katechismus= der jetzt in dritter vermehrter und verbeſſerter Auflage
auf den theoſophiſchen Standpunkt und ſucht bei der Ueberſetzung
Zu den hier noch unbekannten Beſchäftigungen gehört das Unter möglichſter Anlehnung an den Wortlaut doch in erſter Linie
- Jugendfreund. Illuſtrierte Wochenſchrift zur Be=
Staaten ein Rendezvous giebt. Nur die ſchmierigſten Gaſſen des Preis in Wochennummern vierteljährlich 75 Pf., in Monatsbeſten
ſich einer gleichen Ausſtattung. Bloß, daß hier das Straßenaroma alle Buchhandlungen. Dieſe Jugendſchrift iſt für die reifere Jugend,
Kabelbahnzua daher, innen vollgepfropft und außen vollbehängt mit eſſanten Leſeſtoffes, welcher die religiös ſittliche, wie die Bildung der
Menſchen. Rechts und links, vorn und hinten ſpritzen die Kot=( Geiſteskräſte gleichmäßig fördert. Der „Jugendfreund= bringt:
Anziehend geſchriebene Darſtellungen aus der Geſchichte, dem
Dazu herrſcht augenblicklich in der Stadt eine Unſicherheit - Nätur= und Menſchenleben, Lebensbilder hervorragender Perſonen,
einträglichſte Beſchäftigung halten: alte Er=Zuchthäusler, Spitz= Zeiſchriſt Rektor Max Hübner in Poſen, iſt durch ſeine Jugend=
Dankſagung.
[19905
4660
Gar oft fliege ich in ſolchen turmartigen Gebäuden im
Fahr=
ſtuhl auf und ab. während der Fahrſtuhljunge für die Vaſſagiere
deutſchen Eiſenbahnen die Stationen.„Siebente Etagel... „Drei= ſtiſcher Katechismus zur Einführung in die Lehre des Buddha
zehnte Etage !.. „ Neunzebnte Etagel
eleganteſten - ſind zumeiſt Leute in Hemdärmeln. Dies das thpiſche verſehen von Subhadra Bhikſchu. 3. Auflage. Preis 1 M., und
ärmeln.
religiöſen Sekten einer in Hemdärmeln predigte oder wenn ein vor uns liegt, ohne Zweifel eine der eigenartiaſten und bedeutendſten.
Schauſpieler im Theater den „Fauſt; in Hemdärmeln herunter= In ſeiner Ueberſetzung der „Bhagavad Gitar ſtellt ſich Hartmann
arbeitete, mich würde es nicht überraſchen.
Straßenreinigen. Wenn der Wind des Michigan=Sees einen den Sinn des Buches wiederzugeben.
Regenſchauer über die Stadt peitſcht, dann ſehen die Straßen aus,
als ob' ſich auf ihrem Pflaſter aller Schmutz der Vereinigten lehrung und Unterhaltung für die Jugend von 10 bis 16 Jahren.
Orients, etwa in Smyrna, Konſtantinopel oder Jeruſalem erfreuen 30 Pf. Breslau, Franz Gverlichs Verlag. Zu beziehen durch
fehlt, - dieſe Miſchung von tauſend Gerüchen - welches jene das heißt, für Knaben und Mädchen von 10 bis 16 Jahren beſtimmt.
orientaliſchen Pfade ſo ſtimmungsvoll macht .... Jetzt ſtürmt ein l Gerade dieſes Alter bedarf eines geſunden, gediegenen und
inter=
lachen hoch auf - fürwahr ein liebliches Bild.
man könnte ſie auf die Ausſtellung ſchicken. Abteilung: Höhere leicht verſtändliche Belehrungen aus der Volkzwirtſchaftslehre. dem
Frechheit im Räuberweſen. Leute, welche das Stehlen für die Staats= und Geſellſchaftsleben, Spiele, Rätſel ꝛc. Der Leiter der
buben im großen Stil, abgeſeimte Hochſtapler, virtuoſe Gauner, ſchriften wohl Lekannt.
bei jedem waahalſigen Bubenſtück das Leben einſetzend, und
der=
gleichen geſellſchaftliches Strandgut - ſie alle ſind gelegentlich der
Ausſtellung angetreten. Wenn hier ein Verbrecher=Kongreß abge=
halten würde, er könnte von Tauſenden der edlen Zunft beſucht
werden. Die Abruzzen. wie ſie die Schauerromane ſchildern und
die „Böhmiſchen Wälder= in Schillers „Räuber' ſind jetzt mit
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme
Chicago in einem Atemzug zu nennen.
Die Verbrecher Chronil der letzten Tage hat eine gar melan= bei dem uns ſo ſchwer betroffeven Verluſte unſerer
goliſche Färbung. Trotz der viertauſend Voliziſten, die kürzlich noch 1 guten
Um hündert Mann vermehrt wurden, ereignen ſich hier
Schurken=
ſtreiche, weiche mun jür Murchen halten könntel, wem ſie der
Frau Christine Hoeser, goh. Herle,
amtliche Polizeibericht nicht ſchwarz auf weiß regiſtrierte.
Ich greife aufs Geratewohl heraus.
ſprechen wir hiermit unſeren innigſten Dank aus.
Ein Reiter mit ſchwarzer Maske kommt im abendlichen Dunkel
Die trauernden Hinterbliebenen.
angeſprengt, in jeder Hand einen blitzenden Revolver. „Auf die
Knie meine Kinder! Geld und Wertſachen heraus, wenn das
Leben lieb iſt' ruft er vier Perſonen zu. Zitternd wird ſeine
An=
Forderung erfüllt. Im nächſten Augenblick ſpringt er mit der
Dankſagung.
Beute von dannen.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Theilnahme bei den
In einem Reſtaurant ſitzt eine Runde von Stammgäſten. Man
plaudert, ſcherzt, lacht. Drei vermummte Geſellen, Taſchentücher uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſeres unvergeßlichn
vor die Geſichter gebunden, ſtürmen herein. „Hände in die Höh'! Gutten, Veters und Schwiegervaters
kommandiert der Anführer, den Revolver ſpannend. Keiner waat
Joh. Bapt. Erun
Widerſtand. Raſch ſind die Taſchen geplündert, iſt die Ladenkaſſe
ausacräumt. Mit hochgehaltenen, drohenden Revolvern verlaſſen ſagen wir allen Freunden und Bekannten unſeren tiefgefuhltn
die Räuber, rückwärts gehend, das Lokal und verſchwinden im
Dank.
Dunkel der Nacht
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Vor dem Schenktiſche einer Kneipe ſtehen zwei Neger. In
der Ecke hockt ein vereinſamter Gaſt. Die beiden Schwarzen ae=
Darmſtadt, 24. Dezember 1892.
raten in Streit. Wie auf Kommando greift jeder nach dem
Re=
volver. Piffl Paff ! Puffl — ein paar Schüſſe auf einander, von Großh. Hofbibliothek, geöffnet Montag bis Freitag von 9 bis
denen keiner den Gegner trifft, wohl aber den vereinſamten Gaſt.
1 Uhr und nachmittags von 2 bis 4 Uhr, Samstags von 9bis
Die Neger entfliehen. Der Schwerverwundete wird ins Hoſpital
1 Uhr.
gebracht:
Großh. Muſeum und Gemäldegalerie, geöffnet Sonntag
Im Lincoln=Park - ein ſpäter Wanderer. Ein Vagabund;
Dienstag. Mittwoch und Freitag von 11-1 Uhr, Donnerstag
taucht auf, hält ihm den üblichen Revolver vors Geſicht und nimmt
von 2-4 Uhr.
ihm Ueberzieher, Rock und Wertſachen ab. Der Beraubte geht
weiter, erholt ſich von ſeinem Schreck, freut ſich beinah=, daß er ſo
leichten Kaufs davongekommen iſt. Ein zweiter Räuber erſcheint.
Abonnements
Er arbeitet da weiter, wo ſein Kollege aufhörte und zieht den
Armen noch mehr aus. In Unterkleidern, mit Stock und Cylinder
auf das
kommt dieſer zu Hauſe an.
Darmſtädter Tagblatt,
Inzwiſchen befindet ſich der Chicaaoer Polizei=Chef in
Balti=
more und hält dort im =Gefänanis=Reform Klub' einen Vortrag
pro Quartal Mk. 1.50,
über das Thema: „Wie kann man Verbrechen verhindern ?= Da
der Herr Volizei=Cyef die Sache ſo genau kennt, ob es da vielleicht werden in der Expeditton, ſowie von allen
Poſ=
nicht beſſer wäre, wenn
er-
anſtalten entgegengenommen.
Ich weiß nicht, aber ich denke bloß
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.