Darmstädter Tagblatt 1892


19. Dezember 1892

[  ][ ]

Abonnement= prei=
teljährlich
1 Mark 50 Pf. halb=
rlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
würtz werden von allen Poſt=
tern
Beſtellungen entgegenge=
ommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſchlag.
Aod-

155. Jaßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Wultehurlnt,

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreicamts, des Großh. Polizeiamts und der
.
Montag den 19. Dezember.

Inſerate
für das
voͤchentl. Smal erſcheinende Tagblat
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärt
von allen Annoncen=Expeditionen.
G.

anderen Behörden.
1892.

A.

Geſunden: 2 Cigarrenetuisk. 1 Fächerk 1 Brilles. 1 Regenſchirmk. Verſchiedene Spazierſtöͤckek. 1 Cigarrenſpitze: 1 ſchwarz=
nes
Vortemonnaie mit Inhalt. 1 zerriſſenes Korallenhalsband. 1 Notizbuch. 1 Viſitkartentäſchchen. 1 ſchwarze Stickerei. 2 Paar
Handſchuhe. 1 Schlüſſel. 1 braunes Umhängetuch. 1
ſchwarzer Plüſch=Muff. 1 Vaar rothe Handſchuhe. 1 weißes Taſchentuch,
ichnet A. M. 2 Spannketten. - Verloren: 1 goldene Remontoiruhr mit der Nr. 23596. 1Päckchen, enthaltend 1 ſchwarze Stickerei,
ichnet A. H. 1 Stickerei. 4 Gewerbehalle=Looſe. 1 ſchwarzer Arbeitsbeutel. - Entlauſen: 1 kleiner junger weißer Hund mit
6 in Flecken über dem rechten Auge, Marke 1075.
MB. Die mit 1 bezeichneten Gegenſtände ſind im ſtädtiſchen Saalbau gefunden worden und daſelbſt in Verwahr.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Genehmigte Verlooſungen.
Unternehmer: Direktion des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Mannheim und des Badiſchen Rennvereins Mannheim.
Looſung von Pferden, Rindvieh und gewerblichen Gegenſtänden im Geſammtwerthe von 39000, eventuell bis zu 65000 Ml.
L: 30000, eventuell bis zu 50000 2 Mk.
Der Vertrieb der Looſe iſt im Großherzogthum bis zum 2. Mai 1893 einſchließlich geſtattet.
B e k a n n t n a ch u n g.
Nach 8 60 der Gewerbeordnung für das Deutſche Reich ſind Wandergewerbſcheine (Gewerbeſcheine zum Haufir=
heel
ꝛc.) nur für die Dauer des Kalenderjahres gülig, für welches ſie ertheilt worden ſind. Unter Hinweis auf dieſe
Bmmungen fordern wir daher alle diejenigen, dahier wohnhaften Intereſſenten, welche den Gewerbebetrieb im nächſten
Fe fortzuſetzen oder zu beginnen beabſichtigen hierdurch auf, Ihre Anträge auf Ertheilung eines Wandergewerbeſcheines
ſül as Jahr 1893 alsbald bei dem zuſtändigen Polizeirevierdommiſſär zu ſiellen.
Bei verſpäteter Antragſtellung haben die Säumigen es ſich ſelbſt zuzuſchreiben, wenn die Ausfertigung der Scheine nicht
te zeitig erfolgen kann und ne dadurch gehindert werden, ihren Gewerbebetrieb gleich mit dem Anſang des Jahres zu
be nen.
Gründe, welche der Ertheilung eines Wandergewerbeſcheins entgegenſtehen oder entgegenſtehen können,
ſie folgende:
1) wenn der Nachſuchende mit einer abſchreckenden oder anſteckenden Krankheit behaftet oder in einer abſchreckenden
Weiſe entſtellt iſt;
2) wenn er unter Polizeiaufſicht ſteht;
3) wenn er wegen ſtrafbarer Handlungen aus Gewinnſucht, gegen das Eigenthum, gegen die Sittlichkeit, wegen vor=
ſätzlicher
Angriffe auf das Leben und die Geſundheit des Menſchen, wegen vorſätzlicher Brandſtiftung, wegen Zu=
widerhandlungen
gegen Verbote oder Sicherungsmaßregeln betreffend Einführung oder Verbreitung anſteckender
Lrankheiten oder Viehſeuchen, zu einer Freiheitsſtrafe von mindeſtens drei Monaten - beziv. von mindeſtens ſechs
Wochen - verurtheilt iſt und ſeit Verbüßung der Strafe drei Jahre noch nicht verfloſſen ſind;
4) wenn er wegen gewohnheitsmäßiger Arbeitsſcheu, Bettelei, Landſtreicherei, Trunkſucht übel berüchtigt iſt;
5) bei dem Geſuche um einen Wandergewerbeſchein für Muſikaufführungen, Schauſtellungen, theatraliſche kein höhe=
res
Kunſtintereſſe darbietende Vorſtellungen oder ſonſtige Luſtbarkeiten ähnlicher Art im Falle für den Kreis be=
reits
einer entſprechenden Anzahl von Perſonen Wandergewerbeſcheine ertheilt oder ausgedehnt worden ſind;
6) wenn der Nachſuchende noch nicht großjährig iſt;
7) wenn er blind, taub oder ſtumm iſt, oder an Geiſtesſchwäche l idet,
8) wenn der Nachſuchende im Inlande einen ſeſten Wohnſitz nicht hat;
9) wenn er wegen Verletzung der auf den Gewerbebetrieb im Umherziehen bezüglichen Vorſchriſten im Laufe der
letzten drei Jahre wiederholt beſtraft iſt;
10) wenn er ein oder mehrere Kinder beſitz, für deren Unterhalt und, ſoſern ſie im ſchulpflichtigen Alter ſtehen, für
deren Unterricht nicht genügend geſorgt iſt.
Wer zum Zweck der Erlangung eines Wandergewerbſcheins in Bezug auf ſeine Perſon, oder die Per=
ſon
, die er mit ſich zu führen beabſichtigt wiſſentlich unrichtige Angaben macht, iſt ſtrafbar.
666

[ ][  ][ ]

4536
Kr. 298
Der Gewerbebetrieb im Umherziehen darf unter keinen Umſtänden eher begonnen werden, als bis zr
Gewerbetreibende im Beſitze des Wandergewerbeſcheins iſt.
Zuwiderhandlungen werden nach 8 148 der Gewerbeordnung beſtraft.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
1

Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Cokes= Verkaufs=
preiſe
des ſtädt. Gaswerks bis auf Weiteres wie folgt ermäßigt worden ſind:
I. Sorte.
A. Nach= Gewicht.
a) In Wagenladungen entnommen, wobei der Wagen leer und
beladen die ſtädt. Waage am Lagerhaus unentgeltlich zu
paſſiren hat, per Centner
b) Durch Fuhre des ſtädt. Gaswerks mit mindeſtens 12 Centner
Ladung bezogen - ſoweit demſelben möglich - per Centner 1 M. 10 Pf.
B. Nach Maß.
a) Ein Hectoliter ſca. 85 Pfund) auf dem Gaswerk abgeholt. M. 90 Pf.
b) Drei Hectoliter ſca. 255 Pfund) ins Haus verbracht, inner=
halb
des durch die Blumenthal=, Fraukfurter=, Schloßgarten=
Magdalenen= und Alexanderſtraße, den Schloßgraben und
Marktplatz, die Ludwigs=, Eliſabethen=, Bahnhof=, Feldberg=
Landwehr= und Pallaswieſenſtraße begrenzten Stadttheils 3 M. - Pf.
c) Drei Hectoliter ſca. 255 Pfund) ins Haus verbracht, außer=
halb
der durch die vorgenannten Straßen und innerhalb des
durch die äußere Ring=,Heinheimer=, Mühl=, Erbacher=Stift=,
Nieder=Ramſtädter=,Hoch=und Heinrichſtraße, die Breite Allee
und den Stirnweg begrenzten Stadttheils
3 M. 15 Pf.
4) Drei Hectoliter ſca. 255 Pfund) ins Haus verbracht, außer=
halb
des durch letztgenannte Straßen begrenzten Stadttheils 3 M. 30 Pf.
II. Sorte.
Nach Maß.
a) Ein Hectoliter (ca. 100 Pfund) auf dem Gaswerk abgeholt
M. 80 Pf.
b) Drei ſca. 300 Pfund) in's Haus verbracht, wie B. b. 2 M. 70 Pf.

ſca. 300 Pfund) in's Haus verbracht, wie B. e. 2 M. 85 Pf.
d)

ſca. 300 Pfund) in's Haus verbracht, wie B. d. 3 M.
Pf.
Der Verkauf erfolgt nur in der Zeit von 8-12 Uhr Vormittags und
2 -6 Uhr Nachmittags, und zwar nach Naß nur gegen Baar.
Bei dem Verbringen der Cokes in's Haus iſt das Abwerfen vom Wagen
oder Karren in Hof oder Schuppen in vorſtehenden Preiſen einbegriffen. Das
Abtragen an den betreffenden Aufbewahrungsort, einerlei ob Keller, Wohnung
oder Bodenraum ꝛc, iſt mit 5 Pfennig per Hectoliter der Gaswerkskaſſe beſonders zu
vergüten. Desfallſige Wünſche ſind bei der Beſtellung dem Gaswerk aufzugeben.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[19081

1 M. - Pf. chenſchrank, 2 Revolver, 1 Sto=
4 Meſſer.
Darmſtadt, den 17. Dezember 1
Scharmann,
Großherzoglicher Pfandmeiſter.

Bekanntmachung
Dounerstag den 22. d. Mts.,
mittags 9 Uhr,
werden im Pfandlokal, kleine Ochſe
Nr. 12, gegen Baarzahlung verſteig
1 Wanduhr, 1 Koffer, 1 Eckſd
chen, 1 ſilberne Armſpange, 1

Bekanntmachung.

In unſer Firmenregiſter wurde heute Folgendes eingetragen:
Die Procura der Frau Eleonore Kämmerling geb. Nackau für die Firma
Karl Kämmerling= hier iſt erloſchen.
Valentin Bllmlein iſt aus der Firma Joh. Blümlein: hier am 1. d. Mts.
ausgeſchieden; das unter dieſer Firma betriebene Handelsgewerbe wird nunmehr
von Carl Blülmlein als Alleininhaber mit unveränderter Firma fortgeführt.
Neue Firmen:
Ludw. Bolzu hier; Inhaber: Ludwig Volz daſelbſt.
Friedr. Carl Wolff= hier; Inhaber: Erdmann Friedrich Carl Wolff da=
ſelbſt
.
A. S. Buers' hier; Inhaberin: Anna Sibylla geb. Lock, Ehefrau des
Heinrich Eduard Buers daſelbſt; Prokuriſt: deren Ehemann.
Darmſtadt, den 14. Dezember 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann.
[19655

Taschentuche
aller Arten.
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1
geſucht. Mühlſtraße 16.

[ ][  ][ ]

Aufgrhot.

Nr. 298

1
verſts.
E.
ung,
1E.

Salomon Löb Wittwe, Babette geb. Löb zu Pfungſtadt, iſt daſelbſt am
Mai 1892 unter Hinterlaſſung eines Teſtamentes vom 14. April 1892 ver=
urben
, in welchem ſie ihre Kinder bezw. Enkel zu Erben einſetzt, dabei aber be=
mmt
, daß ſämmtliche mit Ausnahme der Kinder ihrer verſtorbenen Tochter Ida
r den geſetzlichen Pflichttheil erhalten ſollen und ſich auf dieſen Pflichttheil das
ermoͤgen anrechnen laſſen müſſen, welches ſie ſchon vorempfangen haben, ſodaß die=
ben
von ihrem Nachlaſſe nichts mehr erhalten ſollen. Der Tochter Julia iſt ein
gat von tauſend Mark, der Tochter Henriette und den Enkeln Clotilde und Rudolf
idel ſind in Mobilien beſtehende Legate ausgeſetzt. Nach dem Teſtamente ſoll das
ermögen der Salomon Löb Wittwe allein zuſtehen, da deren Ehemann nichts hin=
claſſen
habe. Auf Antrag der Kinder der Tochter Ida Namens Clotilde und
udolf Jeidel zu Pfungſtadt, welchen nach dem Teſtamente der ganze Nachlaß mit
iger Ausnahme als Erbtheil bezw. Vermächtniß zufallen ſoll, bezw. deren Vaters
d geſetzlichen Vertreters Abraham Jeidel 1. daſelbſt wird der mit unbekanntem
fenthalte abweſende Sohn der Erblaſſerin, Herz genannt Heury Löb von
ungſtadt oder deſſen Leibeserben aufgefordert, ſeine bezw. ihre Erb= und ſonſtigen
nſprüche an den Nachlaß der Salomon Löb Eheleute - unter Anfechtung des
ſtamentes - auf dem Klagewege - ſpäteſtens im Aufgebotstermin:
Montag, 27. Februar 1893, Vormittags 9 Uhr,
dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, widrigenfalls ſie damit ausgeſchloſſen,
zw. das Teſtament vollſtreckt und der Nachlaß der Salomon Löb Eheleute den
tragſtellern und den Vermüchtnißnehmern überliefert würde.
Darmſtadt, den 19. November 1892.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Dr. Schneider.
118381
Holzverſteigerung

im
Gemeindemald
zu Eberſtadt.
Donnerstag den 22. Dezember l. Js., von Vormittags
10 Uhr an,
len im hieſigen Gemeindewald, Diſtrikt Prömſter:
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desgl. Knüppelholz,
1300 Stück
desgl. Wellen,
26 Raummeter desgl. Stockholz;
40
Kiefern=Scheitholz,
ferner:

Knüppelholz,
20
340 Stück'
Wellen,
13 Raummeter Stockholz;
ferner: 7 Stück buchene Stämme von ca. 45 Ebm. mittlerer Durchmeſſer,
iſtbietend verſteigert werden.
Gegen vorſchriftsmäßigen Bürgſchein wird das Holz bis Ende September,
chſten Jahres ereditirt.
Die Zuſammenkunſt iſt auf der Kreisſtraße nach Nieder=Beerbach an der
ankenbergers Mühle.
Eberſtadt, am 16. Dezember 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
[9658
Pfeiffer.

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4537

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[ ][  ][ ]

4538

Nr. 298

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21

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H veim Maschen und Baden der Heinen ind

Schädlichkeiten, die ſcharfe Seiſen auf das Kind haben.
ganzlich ausgeſchloſſen, sie brennt nicht, Spannt mionz

greift die Haut nicht an, erhöht die Hauthäligkeii
und behindert das Wundsein; wohl aber macht ſie;
die Haut rein. weiß und zart. Dem Kinde iſt nu

eine Seiſe zutraglich und dieſe iſt-
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magen
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Prima geräuch. Mongwurst.
Leberwurst.

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T. hbendhrod.
Wucherer's
Mähr-Chocolade und
Mähr-Chocolade-Palver
mit dat. Hafa und
präp. Halz und mlt
Pfarrer Sob. Tnolpp=
L. O nponmen.

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Feine Bierſeidel, mit elegantem Zinndeckel, von M. 1.- an,
Feine Liqueurſervice, mit Laub gravirt, von M. 2. - an,
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geſtellten Analyſe zufolge durchaus k=
den
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ihre
Beſtandtheile ſind vielmehr ſol
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eher ein wohlthätiger Einfluß
das Wachsthum der Haare zu erwa=
iſt
und ſteht daher ihrer Anwendung
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mit bunten Streifen, von Mk. 525 an.
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Mk. 9.50- Mk. II.
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rothen Streifen, ME. 4.
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wird in ruhigen Haushalt geſucht. Ki=
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wird=bei geringen Auſprüchen ſofort ei
Stelle geſucht. Offerten u. M. 100
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welches kochen und alle Hausarbeit(
verſteht, zu zwei Perſonen. Hoher Lol
wird bezahlt, zu erfragen bis 5 U
Abends Viktoriaſtr. 28,. 2 Stiegen ho=
Beuſen.
Vermittlung nicht ausgeſchloſſen.
Lehrling geſucht.
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offen. Koſt und Wohnung im Hal=
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Prinzipals. Wo? ſagt d. Exp. 1947

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zu zwei Perſonen ſogleich oder zum Zie
geſucht. Zu erfragen Viktoriaſtraße 2
im ½. Stock, bis 5 Uhr Abends.

[ ][  ][ ]

Nr. 298

4547


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ſmerkſam zu machen und laden zum Beſuche höflichſt ein.
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(früherer Preis 20-40 Mark)
etzt 6 bis 15 Mark.
Wölhehm Lans,
Schulstrasse I.
19679
die Kleinkinderſchule zu Darmſtadt
n wie bisher Entschuldigungslearten bezüglich der convenlionellen Neu=
beſuche
abgeben, und hofft auf eine recht zahlreiche Betheiligung zu Gunſten
Anſtalt.
Nachſtehende Herren werden die Glle haben die Ausgabe der Karten zu
ü nehmen:
E med. Bonnighof, Hauptſtu1tskaſſe=Sekretär Bost, Regierungsrath Bopp=
Stverordneter Canss, Pjarrer Cuyot, Dr. med. A. Hofkaann, Stadtver ordneter
E ordis, Rechnungsrath Kröll, Dr. med. Leydhecker, Hauptmann Friodr.
Mrer, Polizeirath Toy, Maler Müller, Gottfried Schwabl sen., Wilhelm
Schwab jun., Directionsrath Winter, Ferdinand Wittich. 11626
Tiſchwein:
1890er Gaubickelheimer, p. Fl. 70 Pf.,
ſoſalſt die Meihandlung
(19611
H. Gaudle, Hotel Prinz Carl.

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M. M.
1.20 130
150
1.40

1.50 160
1.30

Ungarische Weine:
Preßburger, roth, mit Fl. 1.-. 110
Billauher, roth,
Ofner Adelsberger
roth,

Erlauer Ausleſe,
101h,
Ruſter Ausbruch, ſüß, 165 190
Tokayer, ſüß, mit Flaſche 2.40
Tokaher ½ Flaſche
Savitäts. vessert. I.
Frühstücksweine:
½. Fl.
Alter Malaga mit Flaſche 165 0.90
2.25 1.20
Malaga Sect, ſüß,
Malaga, weiß,
2. - 1.10
Marſala
2.20 1.20
Old CSherry
1.65 0.90

Madeira
2.50 1.35

Portwein
2. - 1.10

3. - 1.60
Portwein, sup.
110
Priorato, herb
1.20
Priorato, ſüß


Barletta, zup, herb
080
0.60
Maſchito, herb
Voſoli Wein aus Peru, ſüß 450 250
Elias=Wein aus Peru
3.50 2.
Friedrich Rosl,
Carlsſtraße 61. (9108

Leutſcher Schulverein Darmſtadt.
Die geehrten Milglieder werden zur
Generalversammlung.
a Mittwoch den 21. Dezembee 1892,. Abends 7 Uhr, in der Kuaben=
Mittelſchule (Friedrichsſtraße I).
er Imſt eingeladen.
Tagesordnung: 1) Rechnungsſtellung. 2) Wahl des Vorſtandes.
Der Vorstand. (19680
Darmſtadt, 19. Dezember 1892.

Schöne Chriſtbäume,
Ja. Qualität, von den höchſten Salon=
bäumen
bis zu den kleinſten, billig zu
verkaufen. Ecke der Wilhelminen= u.
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Vo lle ſchriftlichen Arbeiten, Bei=
26 tragen von Büchern, Geſuche,
Bittſchriften, Klagen ꝛc., ſowie das
Eintreiben von porderungen wird
reell und billig beſorgt von
A. Brockhokk, 18869
Grafenſtraße 16, Thorweg.

[ ][  ][ ]

4548

Nr. 298

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60 Pfennig per Meter;
ſchwere doppeltbreite reinwollene Kleiderfloffe, 90 Pfg.
und Mark 1.10;
reinwollene ſchwarze Cachemires und Phantaſieſtoffe,
Mark 1.20 und 150 per Meter;
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Kleiderflanelle, 45 und 50 Piennig per Meter.
Reſter in Handtüchern, 20 Pfennig per Meter, Tiſchtücher,
Betttücherleinen, Bettzeugen, Bettbarchend, Cartune und
Satins, elſäſſer Cretonnes und Dowlas;
Vieberbetttücher Mk. 150, Tiſchdecken Mk. 2.-., Bett=
decken
Mk. 1.70 per Stück, Bettcolter 4 bis 5 Mk. Com
modedecken Mt. 1.-, Bettvorlagen 60 Pfennig, Zimmer=
teppiche
Mark 6- per Stück
Eine Partio Buckskin, Kammgarn. u. Cheviot=Reſter für ei zelne Hoſen
und Anzüge, Mark 250 und 4 Mark per Meter.
Ferner embfehle für Wohlthätigkeilszwecle eine Parlie geſreifter
Hemdenflanelle, 35 und 40 Pfennig per Meter.
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vierzehntägig.
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Fulz-d0N8
das beſte Puthmittel f. Alles,
wie Gold, Silber, Alfenid, Stahl, Kupfer,
Meſſing, Blech, alle Küchengeſchirre,
für Glas= und Porzellangegenſtände,
Spiegel und Fenſterſcheiben, wie auch
für Holzgersth.
Die Puhzſeife greift die
Gegenſtände nicht im ge=
ringſten
au, ſchmiert und
ſtäubt nicht, giebt faſt
mühelos einen pracht=
vollen
Glanz, der ſich
außergewöhnlich lange hälk und iſl im
Gebrauch reinlicher und billiger, als die
bisher bekannten Putzmittel.
Prois per Stück 10 Pk.
Die Putzſeife iſt nur echt mit neben=
ſt
hender Schutzmarke Globus= und
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Ballonplatz, J. Rau, Schützenſtraße,
Friedr. Schaefer, Ludwigsplatz. Ge=
brüder
Vierheller, Schuſtergaſſe,
Carl Watzinger, Wilhelminenſtraße,
Philipp Huwerth, Ecke der Roßdörfer=
4 u. Wienerſtr. Phil. Weber, Carlsſtr. 24.
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[ ][  ][ ]

4550

Hr. 298

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von 35 bis 70 Pfennig per 14 Pfund.
Gebrüder Sicéerg,
C Ernst-Ludwigsstr. 18. Hoflieferanten.
Kapollplatz.
=
Ergebniß der Sammlungen in Darmſtadt zum Landesdenkmal für weiland
Se. Königl. Hoheit Großherzog Ludwig IV.
(Fortſetzuna.)
Stiftſtraße: R. D. Bertaloth. Fr. Pfr. Hein. A. Burkhardt. K. Treuſch.
K. Bender. Fr. Eiſſenhauer. B. Schrök. Mahr. Karl Schäfer. H. Greinert. Georg
Mayer. Wilh. Schäfer. Marie Küßner Witwe. Bertha Weigand Witwe. Oberſtv. Röder.
Anna Wisthaler. Wilh. Müler. H. Repp. G. Revp. Eliſe Lang. H. Pullmann, Hofdachdecker.
K. Ihm, Finanzrath. L. Seeger. Ch. Irle. G. P. Hochſtätter. Friedr. Haffer. Georg,
Lang. Frau Riedlinaer Witwe. Karl Storck. Beinhard Schneidt. Heinr. Sonnthal.
Zuſammen 45 70J.
Carlsſtraße6s-Aincl.: Fleckenſiein, Stadtgeometer. Fink, Oberlandesgerichtskanzl
Wenglein. Frau Heil. Friedr. Jöckel, Schuhmachermſtr. Wilh. Kölb. E. Lettermann.
Dr. Hüffel. Frl. Neukäufler. Frau von Weitershauſen. Frl. Helmsdörſer. Joſt. Dauben=
ſpeck
. Hermann Giller. Ludw. Reitz. Frl. Keömmelbein. Dr. Buchhold, Gymnaſiallehter
Zuſammen 40 6.
Großherzogl. Hofmarſtallamt: Neßling, Hofkammerrath. Müller, Hofſtallmagazin=
Verwalter. Feldpuſch, Sattelmeiſter. Friedmann, Fouragemeiſter. Schneider, Leibkutſcher.
Müller, Sattelmeiſter. Winter, Kanzleidiener. Die Hofkutſcher: Philipp. Benz. Kircher.
Schneider. Weber. Amelung. Effler. Stumpf. Götz. Reichert. Gerſt. Menſes. Kiſſel.
Kunkelmann. Pabſt. Schreiber. Die Hofreitknechte: Stein. Jor. Kilian. Chriſt I. Nees,
Hofſtallportier. Die Hofwagenwärter: Schaffner. Neudöifer. Döring. Bonarius, Fourage=
magazinconrtoleur
. Müller, Krankenpferdewart. Die Beiknechte: Chriſt II. Eimel. Berthaloth.
Ridkert. Jacob, Stalljunge. Zuſammen 80 "4 50 J.
(Fortſetzung folat).

Westahhuuge.
auf die mit dem 1. Januar 1893
Einführung kommenden
neuen Frachtbrief,
lſauf Wunſch mit Firmeneindruck) we
baldigſt erbeten.
C. C. Willich'ſch
Hoſbuchdruckerei.

Meine
de

befinden ſich bei: Martin Braunwa=
Marktplatz, H. Hepting. Blument.
ſtraße, Gg. Hettinger, Ballonplatz
P. Stromberger, Ecke Roßdörfer=
Nieder=Ramſtädterſtraße, B. Weißmüll
Eliſabethenſtruße 26, Georg Roth vo
Friedr. Buß, Dieburgerſtraße 9. (
Joh. Schlitz, Mainz.
Schiff=bericht, mitgeteilt von dem alleini
Agenſen der Red Star=Linie Karl Dieh
Darmſtadt, Louiſenplatz 1.
Philadelphia, 14. Dez. Der kal. bela. P
dampfer =Pennſylvania, Kapitän Thon
iſt wohlbehalten von Antwerpen angekomn

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Die nächſte Sitzung des Reichstags
findet Dienstag, den 10. Januar, ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht
die Brauſteuervorlage.
Ter freiſinnige Reichstagsabgeordnete Lange, Vertreter des
Wahlkreiſes Liegnitz, iſt geſtorben.
Bei der Reichstagsſtichwahl für den Wahlkreis Stuhm=
Marienwerder ſcheint v. Donimirski (Vole) geſieat zu haben.
Es wäre damit ſeit 1890 der vierte weſipreußiſche Kreis an die
Volen verloren gegangen.
Zu dem Fall Löwe ſchreibt die =Köln. 8ta weiter: Die
antiſemitiſche Preſſe ſucht das Schreiben der Firma Löwe an den
franzöſiſchen Kriegsminiſter in der Weiſe auszunutzen, als ob nun
aus ihm ſolge, daß auch ein Teil der Anſchuldigungen Ahlwardts
berechtigt geweſen wären. Dieſer Verſuch ſchießt natürlich über
das Ziel hinaus, aber auch die große Mehrzahl der anderen Blätter
tadeln das Verfahren Löwes und erklären ſich mit der von ihm
gegebenen Erklärung wenig befriedigt. Thatſächlich liegt, wie wir
bereits erwähnten, die Sache ſo, daß unſere Waffeninduſtrie, um
leiſtungsſähig zu bleiben, auch auf Lieferungen nach dem Auslande
angewieſen iſt. Krupp und alle großen Waffenfirmen liefern nach
dem Auslande und es hat bisher noch niemand daran gedacht, ihnen
daraus einen Vorwurf zu machen. Eine Waffenlieferung nach
Frankreich iſt freilich ſtets eine beſonders heilkle Sache, aber auch
da kann unter Umſtänden eine Lieſerung nicht für bedenklich gelten.
Allerdings nur unter einer Vorausſetzung: daß nämlich die be=
treffende
Firma, bevor ſie die Lieferung macht, bezw. anbietet, ſich
durch Erkundigung bei der Regierung Gewißheit darüber verſchafft,
ob die Lieferung nicht gegen das Landesintereſſe verſtoße. Bei den
Verbindungen, die dieſe großen Firmen ſtets mit der Regierung
unterhalten, iſt es ihnen leicht, darüber Auskunft zu erhalten. Sagt
dann die Regierung, daß einer ſolchen Lieferung nichts entgegen=
ſtehe
, ſo erwirbt ſich die Firma ein Verdienſt, wenn ſie die Liefe=
rung
der heimiſchen Induſtrie zuwendet. Unterläßt ſie aber dieſe
Anfrage, oder liefert ſie gar, ohne daß eine ſolche vorausgegangen,
ſo macht ſie ſich eines ſchweren moraliſchen Fehlers und eines
groben Verſtoßes gegen das patriotiſche G.fühl ſchuldig. Es ge=
ſchieht
nicht zum erſtenmal, daß Waffenfabriken einer ähnlichen
Lage gegenüber geſtanden haben und es iſt in ſolchen Fällen oft
oder wohl immer an der Stelle angefragt worden, die in erſter
Linie zuſtändig iſt, um die Gefährlichkeit oder Ungefährlichkeit einer

ſolchen Lieferung zu beurteilen. Haben Löwe u. Comp. es ebe
gehalten, ſo ſollten ſie mit einer Erklärung hervortreten, die
ungleich größeres Gewicht haben würde als die bis jetzt von ih.
abgegebenen. Andernſalls werden ſie das abfällige Urteil n
ändern können, das allgemein über ihr damaliges Verhalten
fällt wird.
Oeſterreich=Ungarn. Bei der Budgetdebatie im ungal
ſchen Abgeordnetenhauſe verteidigte der Pfarrer Ba
den Standpankt der katholiſchen Kirche und griff die Regier
wegen der Einführung der Civilehe beſtig an. Stefan Tiezo,
Sohn des früheren Miniſterpräſidenten, trat für die radikale Löſu
der kirchenpolitiſchen Fragen ein, da nur die Wahrung der Autori=
des
Staates. wie die vollſtändige Rechtsaleichheit der Konfeſſion
bei Einführung der obligatoriſchen Ewvilehe eine allgemeine 2
ruhigung biete. Er appellierte an die Oppoſition, endlich ei
ruhige und obiektive Beratung dieſes Parlaments und damit ei
nationale Volitik zu ermöglichen.
Frankreich. Vanama=Angelegenheit. Am Donne=
tag
abend erteilte, wie ſchon gemeldet, der Juſtizminiſter dem C
neralſtaatsanwalt Befehl, den Staatsanwalt zur Eröffnung d
gerichtlichen Unterſuchung gegen die Panama=Beamten wegen B
ſtechung öffentlicher Beamten (der Deputierten) zu veranlaſſen; d
Unterſuchung wurde unverzüglich eröffnet. Mit der Führung
der Unterſuchungsrichter Frangueville betraut. Im Verfola d
eingeleiteten Unterſuchung wurden auf Grund des gegen Leſſep
Fontane und Sans=Leroy erlaſſenen Haftbefehls dieſe in ihren Priva
wohnungen verhaftet. Cottu, gegen den ebenfalls ein Haftbeſel
erlaſſen iſt, gelang es zu entkommen; es verlautet, er habe ſich na
Wien gewandt. Seine Verfolgung iſt eingeleitet. In ihren Wol=
nungen
hatten die Verhaftete! ihre ſehr umfangreiche Korreſponder Uein.
vorzulegen. In Cottus Wohnung wurde Hausſuchung abgehaltel
Ferner fanden Hausſuchungen ſtatt bei Vopper, dem früheren Pr=
kuriſten
Reinachs, bei Veragande, wo zwei Briefe Reinachs m
Beſchlag belegt wurden, bei Herz. in den Bureaus der Vanami di=
Geſellſchaft, in den Bureaus Leſſeps und bei Thierrée. Bei Hei
wurden zwei Wagenladungen von Papieren aller Art, darunt=
eine
ganze Sammlung Zeitungen mit Beſchlag belegt. Die Bei 2.
hafteten wurden abends ins Gefängnis Mazas eingeliefert. Wit h.
wohl bereits mehrfach angekündigt, erregen die Verhaftungen da x.
größte Aufſehen. Die oppoſitionellen Organe nennen die Maf
nahme einen Theatercoup Bourgeois, der unter Hinweis auf dl äyers
neue Phaſe der Panama=Angelegenheit die Auflöſung der Panama

[ ][  ][ ]

eile Beilaſe zu Nr. 298 des -Darmſtädter Tagblatt' vom 19. Dezember 1892.

O0
,0h

rieh
ſuc,

iersi.

6

annh,
Alun=

miſſion verlangen wolle. Thatſächlich berichtet das gouverne
ale Journal Paris'. mehrere Mitalieder der Kömmiſſion
n die Anſicht ausgeſprochen, daß die Kommiſſion weſentlich an
utung verloren habe= und ihre Aufaabe beendt ſcheine. Dem
ehmen nach wird die Regierung vom Parlament die Ermäch
g erlangen, gegen mehrere Mitzlieder des Senats und der
mer gerichtlich vorzugehen. Das Strafverfahren wegen Be=
nbeſtechung
würde auf Ferdinand Leſſeps nicht ausaedehnt
n. Derſelbe iſt leidend und dürfte vorläufig in Freiheit
n. Der Unterſuchungsausſchuß beriet am Freifag über die
ing. die er mit Rückſicht auf den gefaßten Kammerbeſchluß
das Voraehen der Regierung zu beobachten habe. Einſtimmig
ſe beſchloſſen. die Verhandlungen darüber geheim zu halten.
r wurde entſchieden, der Ausſchuß brauche ſich nicht aufzulöſen
ehalte ſeine Beſugniſſe bei. - In der Nacht zum Samstag
en fünf Kommiſſare unter Leilung eines Polizeichefs umfang=
Hausſuchungen und Beſchlaanehmungen vor; weitere ſind
angekündigt. Eine wichtige Liſte mit der Verteilung der
hungsaelder wurde aufgefunden und die Namen derjenigen,
die Beſtechungen verübten. ſeſtgeſtellt. Hausſuchungen wur=
orgenommen
im Bankhaus Propper, bei der Südbahn=Geſell=
und bei zwei Tänzerinnen, die mit Baron Reinach Beziehungen
Die Verhafteten wurden abends vernommen; dieſelben wer=
ſtrenger
Einzelhaft aehalten und ſelbſt Angehörigen der Zutritt
igert. Der Fiaaro; behauptet, die Verhaftungen ſeien auf
laſſung des Präſidenten Carnot erfolgt.
ußland. Der deutſche Hotſchafter v. Schweinitz war am
rskaa von dem Kaiſervaar nach Gatſchina zur Mittaastafel
n. Es verlautet, von Schweinitz erhielt die Brillantinſignien
n ihm früher verliehenen Andreasorden. Das diplomatiſche
verehrte Schweinitz zwei ſilberne Kandelaber. Bei ſeiner
am Freitag waren ſämtliche Botſchafter und Geſandte
viele deutſche Reichsangehörige zur Verabſchiedung am Bahn=
'ſchienen.
ulgarien. Die Sobranje nahm mit allen gegen 5 Stimmen
ter-Leſung den Verfaſſungs=Aenderungs= Ent=
an
und überwies ihn einer aus dem Präſidium und 10 De=
en
beſtehenden Kommiſſion. Stambulow hatte die Vorlage
ſtündiger Rede begründet. Er legte dar, die Verfaſſungs=
jung
greife keineswegs in die Volksrechte ein und belonte
is otwendigkeit der ſchleunigen Löſung der Frage der Religion
ſes ürſten und ſeiner Nachfolger. Die Kammer vollz ehe einen
ſai iſchen Akt, wenn ſie die Abänderung annehme.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Dezember.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams=
9 Oberlandesgerichtspräſident Dr. Hagens von Frankfurt a. M.;
ortraa den Staatsminiſter Finger und den Hoftheaterdirektor
Lr. (D. 8tg.)
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Staats
bei Großh. Landgericht der Vrovinz Rheinheſſen Wilhelm
üia zum Landrichter bei dieſem Gericht,
den Staatsanwalt
i 2oßh. Landgericht der Provinz Oberheſſen Karl Theobald
Nitaatsanwalt bei Großh Landgericht der Vrovinz Rheinheſſen,
Amtsrichter bei Großh. Amtsgericht Seligenſtadt Gottlieb
nt zum Staatsanwalt bei Großh. Landgericht der Provinz
6 ſſen, ſämtlich mit Wirkung vom 1. Januar 1893 an, ernannt.
Ihre Kaiſerl. Hoheiten der Großfuͤrſt und die Großfürſtin
se us von Rußland ſind am Samstag vormittag 10 Uhr
nuten von hier abgereiſt. Ihre Kaiſerl. Hoheiten wurden
voro n Allerhöchſten Herrſchaften zur Bahn geleitet. (D. 8ig.)
Das Großh. Regierunasblatt Nr. 33 enthält: Bekannt=
us
nac g. die Aufhebung des Bahnpolizeirealements für die Eiſen=
ſi
, bah Deutſchlands vom 30. November 1885. der Beſtimmungen
übe' e Befähigung von Bahupolizeibeamten und Lokomotivführern
vor i. Juni 1878. bezw. 17. Mai 1881, der Sianalordnung für
die enbahnen Deutſchlands vom 30. November 1885. der Normen
ür, Konſtruktion und Ausrüſtung der Eiſenbahnen Deutſch=
⁄₈ lan 5 vom 30. November 1885 und der Bahnordnung für deutſche
Eiſe ihnen untergeordneter Bedeutung vom 12. Juni 1878 ſowie
e, den kaß neuer Vorſchriften zur Regelung gedachter Materien
betr nd.
Spielplan des Großh. Hoftheaters. Dienstag,
A. 3. Hans Langes. Donnerstah, 22. Dez.: Der Voſtillon
von njumeau'. Freitag, 23. Dez.: Kindervorſtellung: Neu ein
ſlud . Lügenmäulchen und Wahrheitsmündchen!. Zum erſten
mal Ein Weihnachtsmärchen: Ballettpantomime von Karl Flinſch.
Die Hoftheaterdirektion hat. den N. H. V.. zu=
Volal D ie Bajazzis, Drama in zwei Akten mit einem Proloa.
Lich ig und Muſik von R. Leoncavallo, deutſch vor Ludwig
bari inn, zur Aufführung erworben.
Verſpätet eingegangen) Das 4. Jahresfeſt des Evang.
er= und Jünglingsvereins nahm einen durchaus ſchönen

Verlauf. Der Feſtgottesdienſt in der Stadtkirche war trotz der
unfreundlichen Witterung gut beſucht. Herr Pfarrer Benemann
von Worms hielt die von Herzen kommende und zu Herzen gehende
Feſtpredigt über Matth. 7. 21-23, wobei er viele praktiſche Winke
aus dem Leben der Jünglingsvereine einflocht. Herr Pfarraſſiſtent
Vogt hielt die Liturgie und Herr Stadtmiſſionar Claſen erſtattete
den Jahresbericht. Die Nachfeier im Vereinshaus wurde um
7 Uhr durch einen Vortrag des Poſaunenchors und Begrüßung der
Erſchienenen durch den Vorſitzenden eröffnet. Darauf wurde der
von Pfarrer Blaul in Jüterboak verfaßte Prolog zum Jahresfeſt
von einem Jünglina recht aut vorgetragen. Nach Abſingen
von drei Strophen des Bundesliedes ſprach Herr Bundesagent
Helbina in friſcher, froher Weiſe über die Jünglinasvereine und
deren ſietes Vorwärtsſchreiten. Herr Oberkonſiſtorialrat Walz aab
der Anteilnahme Ausdruck, mit welcher die Kirchenbehörde den Be=
ſtrebungen
der Jünglingsvereine, wie der inneren Miſſion überhaupt
folge. Von auswärtigen Vereinen ſprachen die Vertreter von Mann=
heim
, Frankfurt (ordoſth) und Bockenheim. während eine Reihe
anderer Vereine teils mündlich, teils ſchriftlich Grüße geſandt hatten.
Dazwiſchen ließ der Voſaunenchor ſeine Weiſen erſchallen. Der
ſpäter eingetroffene Herr Pfarrer Peterſen ergriff das Wort zu
einem Glückwunſch. Daß der Verein auch eine Reihe von unter=
haltenden
Mitgliedern hat, bekundeten die Veklamationen und muſika=
liſchen
Vorträge. Auch Bundesagent Helbing erfreute die Verſamm=
lung
noch durch einen Vortraa mit einem hier wenig bekannten
Inſirument, einer Ocarina. Herr Pfarrer Waaner dankte zum
Schluß in launiger Weiſe allen, welche zum Gelingen des Feſtes
beigetragen, und ſprach das Gebet. Das Lied Die wir uns ꝛc.
ſchloß das Feſt.
0 Laut kreisamtlicher Bekanntmachung ſind aus Anlaß der
am 1. Januar 1893 in Kraft tretenden Novelle zum Arbeiterkranken=
verſicherungsgeſetz
die ortsüblichen Tagelöhne einer er=
neuten
Feſtſetzung unterworfen worden. Für unſere Stadt hatte
dies bei dem Tagelohn für erwachſene männliche Arbeiter eine Er=
höhung
von ſeither 2 M. auf 2 M. 20 Pf. zur Folge. Dieſe Er=
höhung
wird weſentlich auch den Familien der zu Friedensübungen
einberufenen Reſerve= und Landwehrmannſchaften zu Gute kommen,
indem die Unterſtützungen, welche dieſen Familien aus Reichsmitteln
zu gewähren ſind, ſich auch nach dem ſo feſtaeſetzten ortsüblichen
Tagelohn richten. Da dieſe Unterſtützung 30 pCt. für die Frau
und 10 pCt. für jedes Kind bis zur Höhe von 60 pCt. dieſes Tage=
lohns
beträgt. ſo war die ſeitherige Wochenunterſtützung für die
Frau mit 4 M. 20 Pf., für jedes Kind mit 1 M. 40 Pf., im Maxi=
mum
mit 8 M. 40 zu berechnen. Nach der ſtattgehabten Erhöhung
des ortsüblichen Tagelohns betragen vom nächſten Jahre an dieſe
Sätze 4 M. 62 Pf. für die Frau, 1 M. 54 Pf. für jedes Kind, im
Maximum aber 5 M. 24 Pf.
1 Mehr als in den vorhergegangenen Jahren wird in dem
gegenwärtigen Winter allenthalben über die durch Arbeits=
loſiakeik
entſtandene Not geklagt. Wir haben glücklicherweiſe
hier in Darmſtadt mit ſehr hohen Zahlen von Arbeitsloſen
nicht zu rechnen, wie das bedauerlicherweiſe fortwährend aus gar
manchen Städten Deutſchlands berichtet wird, immerhin fehlt es
auch hier nicht an Leuten, die für die Wintermonate beſchäftigungs=
los
geworden ſind. Die ſtädtiſche Verwaltung läßt bekanntlich zur
Zeit zur Beſchäftigung dieſer Arbeitsloſen eine Reihe von Arbeiten
ausführen, Straßenherſtellungen, Kanaliſationen u. ſ. w. Auffallend
iſt unſer den ſich zur Arbeit Anmeldenden die große Anzahl von
jungen Burſchen, die kein Handwerk erlernt haben und ſich über=
haupt
über eine reaelmäßige Beſchäftigung auch in beſſerer Jahres=
zeit
nicht auszuweiſen vermögen. Noch äuffallender iſt es freilich,
daß ein beträchtlicher Teil dieſer Burſchen die ihnen aufgetragene
Arbeit, gewöhnlich Steinſchlagen, entweder gar nicht aufnimmt,
oder nach wenig Tagen wieder verläßt.
1 Ein in der Schloßgaſſe wohnhafter Tagelöhner wurde Frei=
tag
nacht tobſüchtig und mußte, weil er in dieſem Zuſtande
ſeine Familie bedrohte, in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht
werden.
4 Eberſtadt. 16. Dez. Das neuerbaute 2ſöckiae Wohnhaus.
Beſſungerſtraße Nr. 108. Herrn Bauunternehmer Pfeiffer von Eber=
ſtadt
gehörig, ging in den Beſitz des Bahnexpeditors Friedrich
Becker über.
Gießen, 16. Dez. Die Hochſchule zu Vadua hat an die
Landesuniverſität Gießen eine Einladung zu der in dieſen Tagen
ſtattfindenden 400jährigen Gedenkſeier des Amtsantrittes Galileo
Galilei erlaſſen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 17. Dez. Der Kaiſer iſt am
Freitag abend auf Jaadſchloß Letzlingen eingetroffen. Mit dem
Kaiſer hatte ſich von Verlin aus Prinz Heinrich von Preußen,
welcher um 1 Uhr nachmittags aus Kiel in Berlin angekommen
war, von hier nach Letzlingen begeben.-Der Kaiſer hat genehmigt,
daß zum Zwecke einer neuen Kirche für die evangeliſche Gemeinde

[ ][  ][ ]

4552
in Metz eine einmalige Kirchenkollekte in den neun älteren
Vrobinzen der Monarchie veranſtaltet werde.
Die alten
Schatull=Rechnungen, unſeres Hofes bilden einen in=
tereſſanten
Maßſtab für den Wert des Geldes zu den verſchiedenen
Zeiten. Die Schatull=Einnahmen des Großen Kurfürſten z. B. be=
trugen
von 1652 bis 1680 in Summa 4230 970 Thaler. Dieſelben
ſchwankten jährlich zwiſchen 50168 und 201947 Thalern. Ver=
ſchiedene
direkte Zahlungen am Orte der Eehebung ſind freilich
hierin nicht einbegriffen. Immerhin ſind die Summen aber für
heutige Begriffe recht beſcheidene. Davon unterhielt der Kurfürſt
einen anſehnlichen Hofhalt. Der Oberpräſident von Schwerin
erhielt 1200 Thaler, der Fürſt von Anhalt 2000 Thaler, der Ge=
heime
Rat von Jena 800 Thaler, der Kurfürſt hatte einen Schloß=
hauplmann
, einen Maiſchell, einen Vorſchneider und einen Stall=
meiſter
, zwei bis drei Kamme jarker und ebenſoviele Hoſjunker.
Die Zahl der Vagen ſtieg bis 17. Für ſie wurden am Hofe
Sprach= und Fechtmeiſter gehalten. Auch die Hofprediger, die
Leibärzte und die Prinzenlehrer wurden aus der Schatulle be=
ſoldet
. Außer der Kammer Muſik hielt der Kurfürſt 15 Trompeter,
zu ſeiner Bedienung hatte er eine Anzahl Geheime Kammerdiener
und 15 Lakaien. Die Geheime Kanzlei zählte 5 bis 6 Sekretäre
und 1 Regiſtrator. Das Küchenverſonal 15 Verſonen, das Keller=
verſonal
5, der Marſtall 7 und eine Anzahl Bereiter, Kutſcher und
Schmiede. Das Jagdperſonal war ſehr groß. Der Ober= Jäger=
meiſter
erhielt 1600 Tbaler. Unter ihm ſtanden Jagdjunker, Hof=
jäger
, Jaadpagen, Falkoniere, Vogelſteller, Kaninchenfänger u. ſ. w.
Der Reichsanz.- meldet: Nach einem Erlaß des Miniſters des
Innern ſoll die Aufmerkſamkeit der Volizeibehörden auf etwaige
wucheriſche Ausbeutung und Verletzung der Gebote der Sittlichkeit
ſeitens der Theater=Agenten gegenüber Verſonen, die ſich
deren Vermittlung bedienen, gelenkt werden. Kämen bearündete
Zweifel gegen die Zuverläſſigkeit der Theater=Agenten zur Kenntnis
der Volizeibehörde, ſo hätte ſie gegen die Schuldigen nachdrücklich
vorzugehen.
Köln, 16. Dez. Vor dem Schöffengericht ſtand geſtern der
Chefredakteur der Kölniſchen Zeitung;, angeklagt, einer ihm
auf Grund des 8 11 des Preßgeſetzes zugeſandten Berichtigung
die Aufnahme verſagt zu haben. Die Kölniſche Zeitung hatie
über die erſte Aufführung der komiſchen Oper Ritter Paßmann
von Strauß in Berlin aus der Feder von Dr. Leßmann daſelbſt
ein kurzes Referat gebracht, in dem es unter anderem hieß: Die
Oper iſt nach Gebühr abgelehnt worden. Die wenigen Verſuche,
Beifall zu klatſchen, erwieſen ſich als wenia fruchtbarr. Darauf
ſandte der Verleger der Straußſchen Oper, Simrock, die nicht auf=
genommene
Berichtigung, in der geſagt war: Die Oper wurde
vom Publikum nicht abgelehnt, ſondern vom Ende des erſten Aktes
bis zum Schluſſe von wiederholtem Jubel bealeitetr. Kläger be
hauptet. Dr. Leßmann habe nur einem Teil der Oper beigewohnt
und ſich daher kein vollſtändiges Urteil bilden können. Daß der
Berichterſtatter ſich früher entfernt habe, giebt Dr. Schmitts zu;
er ſührt indes an, daß Dr. Leßmann der Generalprobe beigewohnt
und überdies die Partitur durchſtudiert habe. Die Aufnahme der
Berichtiauna ſei verweigert worden, weil der Verleger in dieſer
Sache nicht Partei zu ergreifen habe und die perſönliche Berechtigung
des Kläaers fehle. Der Amtsanwalt beantracte 10 M. Geldſtrafe
und Aufnahme der Berichtigung; das Urteil lautete freiſprechend;
der Verleger ſei zwar beteiligt im Sinne des Geſetzes, die Berich=
tigung
müſſe ſich aber auf Thatſachen beziehen und auf Thatſachen
beſchränken. Hier handele es ſich jedoch nicht um Thatſachen,
ſondern um eine Kritik, deshalb ſei der 8 11 des Preßgeſetzes nicht
anwendbar.
Köln, 15. Dez. Eine für Rußland beſtimmte ſehr koſtbare
Sendung paſſierte heute vormittag den Hauptbahnhof, ſie beſtand
aus Werten im Betrage von 280 Millionen Franken, welche, in
Holzkiſten verpackt, in drei Verſonenwagen von Varis kommend mit
dem Zuge 7 Uhr 17 Min. hier eintrafen. 30 Verſonen begleiteten
die Sendung als Bedeckung. Mit dem Zuge 8 Uhr 40 Min. ging
ſie hier ab, um über Hannover und Berlin ihren Weg nach Peters=
burg
zu nehmen.
Mülhauſen i. E. 15. Dez. Die Aufregung über den an der
neunjährigen Blanche Kahn verübten Mord bat ſich immer
noch nicht gelegt. Viele Eltern laſſen ihre Töchter nicht mehr ohne
Begleitung auf die Straße und am Schluſſe der Schulſtunden ſind
die Schulhäuſer von Hunderten von Müttern und Dienſtboten um=
lagert
, welche die Schülerinnen abholen. Redet man Kinder auf
der Straße an, ſo laufen ſie ſchreiend davon. Bis jetzt iſt feſt=
geſtellt
worden, daß das ermordete Mädchen von einer Frau aus
einer belebten Straße weagelockt und an demſelben Abend in dem
dicht an der Stadt gelegenen Kanalbaſſin ertränkt worden iſt. Es
iſt zweifellos, daß mindeſtens zwei Verſonen beteiligt geweſen ſind.
Ueber die Perſönlichkeit der Träter fehlt jeder Anhaltspunkt. Trotz
der ausgeſetzten hohen Belohnung iſt es noch nicht gelungen, eine
Spur aufzufinden.
Oſthauſen Reichslande). 15. Dez. Den Eltern des am 17. Sept.
bei dem Eiſenbahnunglück in Köln ums Leben gekommenen
Kuͤraſſiers Schneider von hier iſt von der Betriebsdirektion der

Nr. 297
Rheiniſchen Eiſenbahn (Köln=Düren) eine Entſchädigung von 2000
Mark ausgezahlt worden.
Breslau, 16. Dez. Anläßlich der 150. Wiederkehr des Geburt=
tages
des Feldmarſchalls Fürſten Blücher von Wahlſtatt fan
heute vormittaa 11 Uhr an deſſen Grabdenkmal in Krieblowitz ein
Gedächtnisfeier ſtatt, an der die Kriegervereine und die Schulen de
benachbarten Ortſchaften teilnahmen und welche in der erhebendſte=
Weiſe verlief. Der Kaiſer hatte an den Urenkel des Feldmarſchall
Fürſten Gebhard Blücher ein buldreiches Telegramm geſandt. Da
Huſaren=Reaiment Fürſt Blücher von Wahlſtatt (Vommerſches) Nr.
und die Kriegervereine hatten Kränze am Denkmal niedergelegt.
Merau, 16. Dez. Nachdem die Unſitte der Schleppe bei de
Damenwelt noch immer ihr Ende nicht erreicht hat, wurde vo=
ſeiten
des Meraner Kurvorſtandes durch Anſchlag auf allen Prome
naden bekannt gegeben, daß das Nachſchleifen der Schleppe,
unter keiner Bedinaung geſtattet ſei. Dagegenhandelnde hätten e
ſich ſelbſt zuzuſchreiben, wenn ſie von den Organen der Kurvorſtehun,
zurecht gewieſen, bezw. von den Promenaden abgewieſen werden.
Wien, 15. Dez. Erzherzog Franz Ferdinand Eſte, de=
Kaiſers älteſter Noffe und vorausſichtlicher Thronfolger, hat geſter
früh 7 Uhr 20 Minuten mit dem Trieſter Schnellzuge Wien ver
laſſen, um ſeine Studienreiſe um die Welt anzutreten. Sein Vate
Erzherzog Karl Ludwia und deſſen Gemahlin Maria Thereſia nebl
mehreren Familienmitgliedern gaben ihm bis Trieſt das Geleit=
Auch der böhmiſche Statthalter Graf Thun mit Gemahlin befande=
ſich
in einem Zugabteil erſter Klaſſe, um an einem Abſchiedsmah
in Trieſt teilzunehmen. Das beſte Krieasfahrzeug Oeſterreichs, de
neue Rammkreuzer Eliſabeth= mit 6400 Pferdekräften und 42
Mann Beſatzung, einſchließlich der Offiziere, prächtig ausgeſtatte
mit allen Bedürfniſſen, ſowohl mit eigener Marinekapell= von 2
Mann als mit Stahlgranaten von 5 Centnern Gewicht, ſoll der
Völkern ferner Weltteile mit dem Thronfolger zugleich neine An
deutung der Machtfülle des habsburgiſchen Herrſcherhauſes; bringen
Graf Kinsky iſt nach Ceylon vorausgereiſt, um dort eine Elefanten
jagd vorzubereiten. Morgen mittag 12 Uhr geht die Eliſabeth
von Trieſt in See ohne Aufenthalt bis Vort Said. Mitte Janua
werden die Reiſenden in Bombay eintreffen. Von dort wird di
Landreiſe durch Oſtindien angetreten bis Kalkutta, wo man wiede=
das
Schiff beſteiat, um Anfang März in Singapore einzutreffen
Die Ankunft in Siam iſt für Anfang Juli, in Hongkong für Mitt=
Juli, in Yokohama ſür Mitte Auguſt in Ausſicht genommen. J.
Tokio verläßt Erzherzog Franz Ferdinand das Staatsſchiff und
ſetzt die Reiſe auf Privatdampfern als Privatmann nach Sar
Francisco fort, um ſodann die Weltausſtellung in Chicago zu be=
ſuchen
.
Kleine Chronik. Verkleideten Gendarmen und Geheimpoliziſter
iſt es gelungen, eine ſechs Köpfe ſtarke Räuberbande in eine:
Höhle im Stadtwalde von Gleiwitz zu ergreifen. Der ganze In
halt der Höhle wurde auf einem Wagen in gerichtliche Aufbewah
rung gebracht. - In Halle a. d. E. hat der Gerichtsvoll=
zieher
P. einer im Walhallathecter gaſtierenden Künſtlerin einen
dreſſierten Löwen nebſt einem Pferd und einem Hund abgepfändel
und nach dem Verkaufslokal ſchaffen laſſen. Es wird leider nicht
mitgeteilt, in welcher Weiſe der Diener des Geſetzes das immerhin
nicht leichte Geſchäft des Verſiegelns bei dem Löwen ausgeführt
hat. Einem anderen Gerichtsvollzieher in München, der zugleich
Vorſtand eines Geſanavereins iſt, ſpielte dieſer Tage das Schickſal
einen boshaften Streich, indem er in ſeiner Eigenſchaft auf Be=
treiben
eines Gläubigers das Klavier ſeiner eigenen Geſellſchaft
pfänden mußte. - In Aachen iſt ein dreiſtöckiger Neubau an der
Beeckſtraße eingeſtürzt. Der Einſturz erfolgte, als von den
Arbeitern keiner mehr anweſend war.
Eine vom Markte zu
Tilſit kommende Gutsbeſitzersfrau iſt ermordet und ihrer 50M.
betragenden Barſchaft beraubt worden. - Die Polizei in Ant=
werpen
verhaftete zwei Ausländerinnen, die in Jeruſalem geborene
Thereſe Caſin und ihre 14jährige Tochter, die am Samstag im
Diamantklub für 10000 Franken Brillanten geſtohlen hatten.
Die Beſchuldigten waren im Hotel du Progres abgeſtiegen.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 16. Dezember.
Goeth eyklus, ſechſter Abend.
Fauſt.
G. I. Die ſzeniſche Darſtellung des gewaltigen Werks, das
zuletzt im Frühjahr an unſeren Blicken vorüberzog, geſtattet die
Anlegung der verſchiedenſten Geſichtspunkte. Es wäre vielleich
auch aanz am Platz, einmal die Hauptgeſtalten bei ſeite zu laſſen
und die Fülle der Neberfiguren zu beleuchten, die ſich in dem
Vannkreiſe der führenden und tragenden Perſonen bewegen. Wi=
wollen
uls aber bei unſerer Beſprechung an die Reihenfolge de
Hauptſzenen halten und gönnen dem Künſtler das erſte Wort, auf
dem das Hauptgewicht des ideellen Gehalts der Dichtung ruht.
Wenn uns bisher der Fauſt des Herrn Edward vorwiegend in
einer zweiten Phaſe, nach dem Verjüngungstrank, anſprach, ſo
mußte heute die Friſche und Klarheit, mit welcher der Künſtler die
philoſophiſchen Gedankenverbindungen und die ſie durchkreuzenden

[ ][  ][ ]

Nr.
ſ Ach lgerregungen entwickelte, unſere unbedingte Zuſtimmung ge=
mn
. Alles äußerliche Pathos war aufgelöſt in reines Gedanken=
Chͤr.Jy und der unendliche Monoloa in allen ſeinen Abſtufungen mit
ſt.
llſter Konſequenz erfaßt und in den Grund= und Nebentönen
ow
geſtellt. Herr Edward bot diesmal in den Fauſiſchen Be=
hul

ungen, die immer von heftigen Gemütsexaltationen begleitet
henliFh o viel Abwechſelung, daß im Hörer totz der alles gewöhn=
Bühnenzeitmaß überſchreitenden Länge kein Geſühl der Ab=
nl
. L5h una auſkommen konnte. Von den Figuren, die ſich in dies
he. Monodram einſchieben, berübrt unſer Empfinden zuerſt die
inung des Erdeeiſtes. deſſen Weſenserklärung Herr Dal=
Hieowohl in den richtigen Klanawerten giebt, die aber, trotk
urde
ufziſchenden Flammen, zu wenig dem ſchrecklichen Geſicht:
n Pru.
das Fauſt nicht zu ertragen vermag, und die auch etwas
chlen khdiſcheres an ſich haben müßte. Der trockene Schleicher, der
hälm5 2 ülle der Geſichte ſtört, findet an Herrn Knispel, der den
vorſtak. E l us mit glaubwürdiger Pedanterie ausſtattet, den paſſenden
werdn 1ter. Die Gruppen beim Spoziergang vor dem Thore waren
Eſt, Po erſtändnis für das Eigenleben jeder ſozialen Sphäre gebildet
hat giß 1. Man kann de= Reaie für dieſe Zuſammenſetzung in der Haupt=
Wien thaſ dank ſagen. Beim Mephiſto des Herrn Werner behärt der

gein Lez d inner ſtets gegenwärtig den Prolog im Himmel' und die Schil=
reſanhe
), die daſelbſt der Herr von der Aufgabe dieſes Geiſtes entwirft.
3 ElO) halksnatur iſt das Leitmoliv in der Darſtellung des Künſtlers,
beimſe e anderen Züge ſich unterzuordnen haben. Was er über Welt
iedürhey lenſchen vorbringt, ſind weniger die gereizten Auslaſſungen
treichs, 4 ' cher Bosheit als die bitterböſen Satiren eines witzigen Kopfes,
und e 1 an nicht immer Unreckt geben kann. Die Unterweiſung des
geib 8 Fauſt an den Schüler, welche das Tote und Abgeſtorbene
Wiſſenſchaften, wie ſie zu Goethes Zeit waren, mit epi=
ollre
atiſcher Schärfe verſpottet, bringt Herr Werner in einer
eim iE1 die von Humor ſtrotzt und dem Künſtler ſtets Beifall bei
Szene einträgt. Den Schüler ſtellte Herr Monnard.
Elaim hi ibſcher, jugendlicher Naivetät dar und ließ auch nicht den
EilanhiaI rmiſſen, aus dem ſich dann ſpäter der Baccalaureus des
wi Teiles bilden könnte. Das Quartett in Auerbachs Keller,
nijene, die ein moderner Dichter gar nicht wagen dürfte, die
4)en nur dem Olympier Goethe verzeiht, war durch die Herren
inune p E de, Mickler, Klotz und Eilers mit ſiudentiſcher Aus=
ür
lkle heit vertreten. Sehr draſtiſch entwickelte ſich die Szene in
mn. ſer tenküche, wobei Herrn Strecker (Hexe) ein Hauptanteil
Es iſt ſehr am Platze, daß dieſe greuliche Sibylle von
ag smE männlichen Künſtler dergeſtellt wird. Die Geplogenheit
nd Theater, dieſe Partie der komiſchen Alten anzuvertrauen,
in 1 wir der Nachahmung nicht empfehlen. Herrn Streckers kaut=
nplßichi
ige Geſchmeidiakeit eignet ſi= zu den Verrenkungen und
nr6pT ey, die das Weibsbild ausführen muß, ganz beſonders.
amz gür Luft= und Lichterſcheinungen im Bühnenhintergrunde konnten
bir 3 diesmol nicht ſehr erwärmen. Die Bilder, welche Fauſi
ume entzücken ſollen, waren zu wenig ätheriſch, und zum
leboiſſe wurden die Gruppen noch durch zwei weithin ſichtbare
Uc empfindlich zerſchnitten. Das ſchöne Weib aber, welches
bau ſ m Spiegel der Hexenküche erblickt, ſollte auch mogiſcher
wir E Von dem Gretchen des Frl. Cramer können wir nur
4 ße Lob, das wir ihr im Frühjahre ſpendeten, vollinhaltlich
üh=pied olen. Die Künſtlerin trägt durch ihre Darſtellung dieſer
zahau eſtalt, eine Darſtellung, in der Naivetät und Kraft der
ſid o zaft einen unlöslichen Bund eingehen, das ganze dramatiſche
57Ube1er Dichtung, wie es eben in der Gretchentragödie wurzelt.
Jeſin
E3
t unſerem Lobe nicht den geringſten Abbruch, wenn wir
zu.
denr
die Frage auſwerfen, ob denn für dieſe Partie die beiden
Lamv Cramer und Brand nicht ebenſo gut abwechſeln können
üs vie 1 Herren Werner und Wagner in der Rolle des Me=

hiſt L Die Perſonen, welche zu Gretchens Umgebung gehören:
rau darthe Schwerdtlein und Valentin, werden durch Frau
Col nd Herrn Hacker im Charakter der Situation erfaßt.
Nachdruck verboten.
Chicago.
Weltausſtellungs=Briefe von Karl Böttcher.
Original=Bericht unſeres Spezial=Korreſpondenten!
Thicago, Ill., 1. Dezember.
J, eine Vergnügungsfahrt war es diesmal nicht, meine Fahrt
nach jerika im November. Ab Southampton ſtand die
y hröhL eit noch hoch im Kurſe. . Proſit, Landsmannl Was
oiet, neue WeltLo. Kaum aber, daß das Gefelſe der=Need
le E zinten im Blau verſchwindet, kaum daß wir weiter hinaus=
lampl
ins Reich der Wogen, da macht uns der alte Ozean plau=
bel
, 3 es heißt, im Spätherbſt auf ihm herumzugondeln. Heulen
bes Ades im Takelwerk. Hochgepeitſchte Flut. Rings um unſer=
Colur ia alles weiß von Wellenſchaum. Und ſo mit unermüd=
4e
ir übermitteln hierdurch unſeren Leſern den erſten der nach
und 1 in unſerem Blatte erſcheinenden Berichte über die Chica=
wer
½ t=Ausſtellung aus der Feder des bekannten, zur Zeit in

Chiea1 ſich aufhaltenden Feuilletoniſten.

208
4553
licher Ausdauer weiter: morgens - triefender Himmel; tagsüber
Toſen und Rollen; die Nächte
ſchwarzes Grauſen.... Unſer
alter, prächtiger Kepitän ſchreibt ins Schiffsjournal: Grobe, wilde
See. Heftige Regenböen. Schiff arbeitet ſchwer. Nimmt mächtige
Spritzwellen an Bord Er hätte dieſen Schauerſatz gleich für
die folgenden Tage hektoaraphieren können. Und erſt im ſogenannten
Schwarzen Loch; jener iimtten des Ozeans gelegenen meilen=
weiten
Strecke wo die Stürme niſſen als ob ſie dort ihre Winter=
reſidenz
bezogen hätten. Ueber die Fahrt durch dieſe famoſe Gegend
beirt es im amtlichen Schiffsbericht kurz und bündia: Orkan.
Orkan. Das alles zu einer Zeit, wo daheim in Deuſſchland die
Lyriker vom herbſtlichen Entſchlummern der Natur' ſingen. Unſere
Paſſagiere, Männlein und Weiblein
doch überſchlagen wir
lieber dies trübe Kapitel. - Ha. wie ſchön, als ſich jetzt hinter den
Schaumkronen das Feſtland bebt; wie - gleich einem wirren
Traum von Häuſern -New=York herüberguckt und die Rieſen=
ſtatue
der Freiheitsgöttin mit hochgehaltener Fack=l und die am
Horizont ſchwebende Kettenbrücke über den Hudſon! Und jetzt-
die
ganze ſich aus dem Nebel löſende Stadt, rotſchimmernd in der
Morgenſonne Amerikas. Dumpf raſſeln die Ankerketten zur Tiefe.
Herunter vom Schiff. Durch das New=Yorker Straßengewühl nach
dem Bahnhof geſtürmt. Hinein in den Luxuszug.... Nun raſt
er dahin mit ſeinen langen, gelben Wagen, den aneinander ge=
koppelten
Prachtſalons. Dahin gehr's über unabſehbare Ebenen,
über herbſtfarbene Hochlande, dahin in grünfahler Mondnacht. am Donnerbrauſen des Niagara=Falls, vorbei an michtigen
Felszügen, über künſtlich erbaute Holzbrücken, durch weithinkriechende
Tunnel - dahin in tollem Raſen dreißig Stunden lang als gelte
e3, eine goldene Welt zu erjagen. Ich verbringe die Zeit abwech=
ſelnd
im Reſtaurationswagen oder im Rauchzimmer, im Konver=
ſationsſalon
oder in der Bibliothek. Oder ich trete, bevor ich den
Schlafwagen auſſuche, hinaus auf den Balkon, im Mondlicht hinein=
blickend
in die amerikaniſchen Lande, indes der Zug weiter und
weiter raſt.. Am folgenden Morgen weiß ich kaum, daß ich mich
auf der Reiſe befinde. Neger, die Aufwärter des Zugs, haben die
Kleider aeklopft, die Stiefel gewichſt, die Vaſſagiere ſalonfertig ge=
macht
. Dazu reichen ſie jetzt die neueſten Zeitungen herum, damit
wir erfahren. wie es inzwiſchen draußen in der Welt ausſieht
Herz, mein Herz. was willſt du mehr? Bevor ich meiner Freude
ob dieſer prächtigen Einrichtungen ſo recht zum Sammeln vlaſen
kann, ruft es ſchon vom Verron herein: Chicagol Chicago!
Hurral am Ziel!
Die nächſten Tage benutze ich zum Herumſchlendern. zum Be=
obachten
. Die ganze Rieſenſtadt in einer Atmoſphäre überheizter
Erwartung - einer Erwartung die ſich einzig und allein auf die
Ausſtellung bezieht. Chicago, die Königin des Weſtens; iſt
jetzt die hoffnungsvollſte aller hoffnungsvollen Städte. Was man
erhofft, ſind Dollar, Dollar und wieder Dollar - womöalich eine
ganze Hochflut davon... Was wollt Ihr? Man hat Millionen
ins Geſchäft geſtedt, die müſſen mit dem Glorienſchein eines viel=
fachen
Gewinnes wieder herausgeholt werden. Millionär= Kandi=
daten
, echte und ſolche, welche es in phantaſievollen Stunden zu
ſein glauben, giebt es hier in Maſſen. Viel Glück, meine Herrenl-
Mein erſter Ausflug gilt dem Jakſon=Park am Michigan See, jenem
meilengroßen Schauplatz, wo ſich das internationale Ausſtattungs=
ſtück
, genannt Weltausſtellung; abſpielen wird. Ich will vorerſt
nur einen Totaleindruck erlangen, nichts weiter. Ich trete durch ein
mächtiges Eingangsthor und bummle -bummle. Ueberall Hämmern,
Stampfen, Pochen, überall Schnauben der Maſchinen, Puſten der
Dampfkrahnen, überall ein Ameiſengewimmel von Menſchen,
Pferden, Maultieren. Wieviel Arbeiter ſind hier thätigzu frage
ich einen daherkommenden Auſſeher. Gegenwärtig eine kleine
Armee - zwölflauſend Mann. Teufel auch! Manch' europäiſches
Fürſtentum hat nicht ſo viel Einwohner.
Das Leben und Treiben beim Turmbau zu Babel - gegen
dieſe Weltausſtellungsvorbereitungen kann es nur eine harmloſe
Spielerei geweſen ſein. Dafür ſoll auch hier eine Kulturhöhe ge=
zergt
werden, welche den Gipfel der Errungenſchaften aller Jahr=
hunderte
bedeutet.. Vorwärts, Maſchinen! Vorwärts, Menſchen!
Die Nationen zweier Welten warten auf euer Fertigſeinl Und
dieſe Gebäude - dieſe Paläſtel Alle von ungeheurer Ausdehnung
und total verſchieden - aber jedes einzelne in ſeiner Art eine
architektoniſche Meiſterleiſtung. Hier die weitbogige goldſchimmernde
Kuppel des Adminiſtrations Gebäudes; dort die kühnauſſtrebenden
Türme der Maſchinenhalle, jetzt im Winde des Michigan=Sees um=
flattert
von kreiſchenden Möven; weiterhin der Rieſenbau für die
landwirtſchaftliche Abteilung, daneben die ſchlanken Säulenreihen
der Fiſcherei Ausſtellung und die ruhig vornehme Faſſade des
Frauenpalaſtes.... Doch ich mag ſie jetzt nicht alle aufzählen, die
Prachtbauten.
Gar manch gewalliges Bauwerk dieſer Welt hab ich geſehen.
Noch dieſes Jahr kletterte ich auf der Cheops=Pyramide herum und
ritt dann hoch zu Kameel durch den Wüſtenſand nach der Sphinz.
Noch dieſes Jahr wandelte ich durch das Trümmerfeld der Akro=
polis
und ſtieg über die Sitzreihen des Coloſſeums zu Rom. Wo
aber in der weiten Gotteswelt erhebt ſich ein Gebäudekompler mit

[ ][  ]

4551
Nr. 298
ſtecken noch in architektoniſcher Wildnis. Was ſich da dem Auge unterrichts und der Kunſtaeſchichte an den Univerſitäten. H.
bietet. iſt gewiſſermaßen die=Vorſtellung hinter den Kuliſſens, wenn vertritt Verfaſſer den Standpunkt, daß die Kunſtgeſchichte and
kurz vor der Auführung die Violinen noch ſtimmen und die Univerſität in erſter Linie die Bedeutung eines allaemein bildend
Geſicht pinſeln. Da liegen am Boden die aypsgeformten koloſſalen und Uebungen an unſeren Hochſchulen nur die äſthetiſche Anregu
Gliedmaßen verſchiedener allegoriſcher Figuren: die meterlange Hand eines möglichſt großen Kreiſes von Zuhörern ſein könne, nicht
eines Bacchus, eine Weintraube mit kopfgroßen Beeren haltend; ein Erziehung kunſtbiſtoriſcher Spezialiſien. Das Ganz= wird zwar
tiſchbreites, bausbäckiaes Enaelsgeſicht, das in eine mächtige Gyps= den Kreiſen der Kunſihiſtoriker und Zeichenlehrer wahrſcheinlich:
trompete tutet; eine Rieſen=Jupiterfauſt mit einem Bündel zuckender einigen Widerſpruch ſtoßen, dafür aber hoffentlich bei vielen Kur
Blitze und dergleichen Herrlichkeiten alles noch chaotiſch durch= lern, die auf dem Boden der modernen Kunſtanſchauungen ſtel
pranat als Relief=Allegorie über irgend einem mächtigen Portal.
Nun durchſchreiſe ich die=Midway=Plaiſance, jenen Teil der
Ausſtellung, wo Vergnügungs=Lokale errichtet werden. Beim
Deutſchen Dorf begeane ich einem hellen, aus einer Bretterbude
berausſchmetternden Jodler. Ich lauſche.. Eine holprige Tenor=
ſtimme
ſinat hier am Michigan=See etwas vom Dirndl- duliö.
duliö, duliö= und berichtet dann, daß es auf der =Alm ka Sünd=
giebt
. Ein Schweizer Arbeiter iſt's, gleichfalls am Bau des
Deutſchen Dorfes beſchäftiat. Nicht weit davon zeigt ſich die
Straße in Kairo=, wo ſich Harems erheben und Türken in Fez und
Pluderhoſen berumhantieren. Wer zählt die Völker, nennt die
Namen' der Nationtn, die alle hier ihre Veranügungslokale auf=
ſchlagen
! Mit echt amerikaniſcher Emſigkeit hat man dieſen
Jackſon=Park, ein bisher ziemlich verödetes Gelände, umgeſtaltet,
Sümpfe getrocknet. Felsmaſſen geſprengt, hier den See zurückge=
dränat
, dort ſeine Fluten tief ins Land geführt, Klüfte geebnet und
Millionen in den Grund gebaut, damit die,Millionen: darüber
wohl gebettet ſind. Alles in wenigen Monaten!... Hierber müßte
man jene trägen Geiſter führen, die vor ſchneckenlangſamem Ueber=
legen
, vor ſtrohköpfigen Debatten, vor allerhand angeſchimmeltem
Formelkram niemols zum Handeln kommen, damit ſie angeſichts
dieſer gewaltigen Schöpfungen lernten was
Energie iſt.
Ge-
Noch kurze Zeit, dann werden ſich all die ſtolzen Hallen mit
Ausſtellunas=Gegenſtänden füllen und dann - kann's losgehen. W.
Es aiebt ſo viele Morgenröten, die noch nicht geleuchtet haben.
Die Chicaaoer Weltuusſtellung - der Menſchheit geweiht und ſchon
jetzt ſo mächtig über den Erdball hinſtrahlend - wird die Kultur
in einer Sonnenhöhe zeigen, wie ſie di jetzt lebende Generation
nicht wieder erbl ckt.
Litterariſches.
Im Verlage von Arnold Bergſträßer in Darmſtadt iſt
erſchienen: Die künſtleriſche Erziehung der deutſchen
Jugend von Dr. Konrai Lange, Prof. an der Univerſiität
Köniasberg. Preis 3 M. Die 255 Seiten ſtarke Streitſchrift ſucht
die künſtleriſche Erziehung unſerer höheren Stände in modernem
Sinne umzugeſtalten. Den Kern der Darſtellung bildet der Zeichen=
E
unterricht auf unſeren Gymnaſien. Es wird nachgewieſen, daß
die in den neuen preußiſchen Lehrplänen für die Gymnaſien an=
geordneie
Vermehrung des obligaloriſchen Zeichenunterrichts durch=
aus
nicht genügt, um die künſtleriſche Bildung der Gymnaſiaſten
in die richtigen Wege zu leiten, daß vor allen Dingen die jetzige Ausſtellung weiblicher Handarbeiten, nachmittags 2lz b
Methode des geometriſchen und ornamentalen Zeichnens durchaus
Ungeeignet iſt, dem Schüler Luſt und Liebe zur Sache zu machen Ausſtellung von Elfenbein Arbeiten in der Kunſthalle v
und ſeine äſtheliſchen Bedürfniſſe zu befriedigen. Der Verfaſſer ver=
leiht
hier einer in den weiteſten Kreiſen verbreiteten Mißſtimmung Ausſtellung Fürſtlicher Vorträts von Direktor Kaulbach
einen feilweiſe ſehr ſcharſen aber begründeten Ausdruck. Dieſem Haupt=
abſchuitt
geht ein Kavitel voraus das von der künſtleriſchen Er= Sweite Vorſtellung zum Vorteil des Fonds zur Errichtu
ziehüng des vorſchulpflichtigen Alters handelt. Bei dieſer Gelegen=
heit
wird u. a. die neuerdings eingeriſſene Uebertreibung in Be=
zug
auf die Herſtellung gewiſſer Spielſachen (Puppen, Baukäſten) Großh. Muſeum und Gemäldegalerie, geöffnet Sonnte
als Symptom einer unp=oduktiven Kultur getadelt und aus phyſio=
logiſchen
und pädagogiſchen Erwägungen der richtige Stil für
die Herſtellung von Kinderbildern u. ſ. w. zu entwickeln geſucht.

ähnlichen Größenverhältniſſen wie hier? Ein paar kleinere Bauten Ein dritter Abſchnitt beſchäftiat ſich mit dem Betrieb des Zeich=
Schönen ſich, je nach ihrer Rolle. Fröhlichkeit oder Trauriakeit ins Faches habe und daß das Ziel der kunſihiſtoriſchen Vorleſun=
einander
. Aber ſchon in kurzer Zeit iſt es zuſammengeſetzt und und bei denjenigen Pädagogen, die den modernen Erziehungsgru
ſätzen huldigen, allgemeinen Anklang finden.

(19686
Todrs=Anzige.
Noch Gottes heiligem Willen verſchied heute früh
5¼ Uhr unſer theurer, lieber Gatte, Vater, Bruder und
Schwager
Georg Saolz,
ngenieur,
nach ſchwerem Leiden im Alter von 50 Jahren.
Darmſtadt, den 17. Dezember 1892.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Montag Nachmittag 3 Uhr ſtatt.

Das Ableben unſeres Mitarbeiters, des
Ingenieurs
Herrn feors Saslz
zeigen wir hiermit ergebenſt an.
Sein Andenken bleibt in Ehren.
[19681
Darmſtadt, den 17. Dezember 1892.
Tiefbauamt,
der Stadt Darmſtadt.

Tageskalender.
Montaa. 19. Dezember
5 Uhr, Neckarſtraße 3 III.
10-4 Uhr.
der Kunſthalle von 11-1 und 2- 4 Uhr.
eines Landesdenkmals für weiland Großherzog Ludwig IV., abend
7 Uhr.
Dienstag. Mittwoch und Freitag von 11-1 Uhr, Donnerste,
von 2- 4 Uhr.

D a n k ſ a g u n g.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei der Beerdigung unſeres unvergeßlichen, theuere.
Gatten und Vaters
Peter Heller,
ſowie für die reichen Blumenſpenden ſagen wir Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit unſeret
herzlichſten Dank.
Die trauernde Familie:
(968
Frau Mario Kollor
Darmſtadt, den 17. Dezember 1892.
nebſt Kindern.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwvortlich für die Redaltion: Dr. D. Waldaeſtel, beide in Darntſtaſ.