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Abonnementspreis
nteljähnlich 1 Mark 5o0 Pf.
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rlich 3 Mark inel. Bringerlohn.
zwärts werden von allen
Poſt=
ntern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſſchlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
uſtriltes vitetranhootdit.
Inſerate
für das
vochentl. Omal erlcheinend= Taghlan
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
6 292.
Montag den 12. Dezember.
1892.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Reinhaltung ꝛc. der Fußſteige zur Winterzeit.
Den Eigenthümern von Hofraithen, Gärten, Bauplätzen u. ſ. w. liegen, ſoweit ihr Beſitz an Straßen und öffentliche
ütze angrenzt, hinſichtlich Reinhaltung ꝛc. der Fußſteige zur Winterzeit folgende Verpflichtungen (ogl. Ortsſtatut vom 14.
ptember 1886, Polizeiverordnung vom 26. November 1840 und vom 8. November 1856) ob:
1. Die vollſtändige Reinigung der Fußſteige von Eis und Schnee.
Die Reinigung der Fußſteige von Schnee hat, wenn der Schneefall zur Nachtzeit erfolgt, ſpäteſtens bis um 18 Uhr
Vormittags und wenn der Schneefall am Tage erfolgt, ſpüteſtens eine halbe Stunde nach Beendigung des Schneefalls
zu geſchehen. Die Beſchädigung der Fußſteige iſt hierbei ſorgfältig zu vermeiden.
2. Sobald Glatteis entſteht, muß jeder Hausbeſitzer, ſoweit ſeine Hofraithe, mit Einſchluß der Höfe und Gärten, an der
Straße, oder an öffentlichen Plätzen liegt, auf dem Fußſteig einen 4 Fuß (1 Meter) breiten Pfad mit Aſche oder Sand,
beſtreuen.
Entſteht das Glatteis zwiſchen 7 Uhr Morgens und 9 Uhr Abends, ſo muß das Streuen ſogleich erfolgen und
es muß längſtens mit Ablauf der erſten halben Stunde nach Entſtehung des Glatteiſes geſtreut ſein, entſteht es aber
in der Nacht, ſo muß in der erſten halben Stunde nach Tagesanbruch geſtreut ſein.
Wir fordern die Hauseigenthümer auf, Vorſorge zu treffen, daß die vorſtehenden Beſtimmungen
vorkom=
nden Falles richtig eingehalten werden, damit wir nicht genöthigt ſind, in Unterlaſſungsfällen beſondere
fforderung ergehen und Strafanzeige erheben zu laſſen.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
118958
Fey.
.
Geffentliche Auffurderung.
Adam Bender von Nieder=Ramſtadt, zuletzt wohnhaft geweſen in Frankfurt
M. und Marie Lieber geb. Bender von Nieder=Ramſtadt, zuletzt angeblich
nhaſt geweſen in Darmſtadt werden hiermit aufgefordert, das Teſtament der
I Interesse k,
lhelm Heppenheimer iII. Wittwe, Catharine geb. Bender von Nieder=Ram=M jeder Pparsamen Hausfrau, begoäders der
t. in welchem beide genannte Perſonen übergangen ſind, binnen 4 Wochen vom A neu nach hior Gozogenen, liegt eo,
ſcheinen dieſer Aufforderung an gerechnet, anzuſechten, widrigenfalls dasſelbe, deſſen pl (öich von der Güte, unerreichten
ſicht ihnen bei uns geſtattet iſt, als von ihnen anerkannt angeſehen werden wird.
Bllllgkelt und grosven Auswahl
Darmſtadt, am 8. Dezember 1892.
aller unserer Waaren zu uberzeugen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Grssste Conlanz nach jed. Richtung hin.
Aufmerkaamite Bodtenung.
v. Diemar.
[19328
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von 150 Centner
1 für die ſtädtiſchen Faſſelſtallungen
auf dem Submiſſionswege vergeben
en.
Angebote ſind bis längſtens
Dienstag den 13. lſd. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen,
wo=
ſelbſt auch die Bedingungen während der
Büreauſtunden (Zimmer Nr. 13)
einge=
ſehen werden können.
Darmſtadt, den 7. Dezember 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
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Donnerstag den 15. Dezember 1892, Vormittags 9 Uhr,
kommen im Hofe des Großh. alten Palais CLouiſenſtraße) dahier verſchiedene
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holz, Ofenrohre, Kaminthüren, Gußtheile ꝛc. und anſchließend hieran zwei
ſteinerne Brunnentröge (im Großh. Hofſtall lagernd)
oͤffentlich losweiſe an den Meiſtbietenden unter den vor der Verſteigerung bekannt
gegeben werdenden Bedingungen zur Verſteigerung.
Darmſtadt, den 9. Dezember 1892.
Großherzogliches Kreisbanamt Darmſtadt.
Wieſſell.
[193½9
Verkauf auf Abbruch.
Das neben der früheren Großherzogl. Hofmeierei noch ſtehende
Hof=
dienerwohnhaus nebſt danebenliegenden Kelleru und einem Stücke
Ein=
friedigungsmauer ſoll auf den Abbruch verkauft werden.
Die Bedingungen können vom 12. l. M. on bei uns. eingeſehen und
ſchriftliche Angebote, wohl verſchloſſen. bis zum
[19322
Dienstag, den 20. l. M., Vormittags 10 Uhr,
daſelbſt eingereicht werden.
Darmſtadt, den 9. Dezember 1892.
Großherzogl. Kreisbauamt Darmſtadt.
Wieſſell.
ſ.
SLLNLh-GErkergerung.
Dienstag, den 13. d. Mts., nachmittags 3 Uhr, werden in
Grossherzogl. Holmeierei (Erbacherſtr. 125) eine Anzahl
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öffentlich meiſtbietend verſteigert.
[19321
Darmſtadt, den 8. Dezember 1892.
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lange die Gunſt der feinen Welt erworbe
gaben. Wer daher die Wahl eines nützliche
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getroffen hat, der kaufe ein Käſtchen ff.
Toilett=
ſeifen der Firma Franz Kuhn, Nürnberg, di
auch hier bei Louis Hein Nachf., Ludwigs
traße 18. zu haben iſt. Preisliſten ꝛc. ſtehel
Federmann gratis und franco gerne zur
Ve=
fügung.
19134) Die Urſache der Unzufriedenhei
0 Vieler an dem Beſcheerungsabend iſt fal
ſtets in der Wahl ungeeigneter Geſchenke ;
ſuchen. Nur zu oft kauſt man Gegenſtände
ie zwar theuer, aber doch, weil unpraktiſch
aum zu verwenden und mithin werthlos ſind
Wir halten es daher für zweckmäßig, au
einen Gegenſtand aufmerkſam zu machen, de
ich für Jedes paßt, der Jedes erfreut unl
auf keinem Weihnachstiſch fehlen ſollte
Doering's Seife mit der Eule, das
be=
lannte, erprobte und bewährte Mittel zur
Haut= und Schönheitspflege. Mit dieſer
Gab=
wird Niemand einen Fehlgriff thun, weil
ſie=
für die beſſere Damentoilette geradezu
unent=
ehrlich und dazu noch die Lieblingsſeife aller
damen iſt. In Packeten 3 Stück iſt ſie
zur Weihnachtszeit allüberall für insgeſamm,
M. 1.20 zu haben.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge.)
Dienstag Abend Beginn der
Channkka=Tage.
Wochengottesdienſt während derſelben=
Mor=
gens 7 Uhr. Nachmittags 4 Uhr.
Nr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Reichstag. (Sitzung vom 9. Dezember).
ichſt wurde der Geſetzentwurf über Abänderung des 8 75a des
kenkaſſengeſetzes in dritter Leſung unverändert angenommen.
der hierauf folgenden Beratung über die Interpellation Hitze
r.) und Gen., betreffend die Beſchränkung des Hauſierhandels
der Abzahlungsgeſchäfte, begründet Dr. Schädler (Centr.) den
19 mit dem Hinweis auf die zahlloſen Klagen, die gegen die
nten Geſchäfte laut geworden ſeien. Staatsſekretär Dr. von
Icher erklärt, daß der Reichskanzler bereits am 18. Oktober
dem Bundesrat eine Vorlage habe zugehen laſſen, die den
Cäftsverkehr der Abzahlungsgeſchäfte regeln ſolle, und daß die
Hiſche Regierung am 7. November einen Geſetzentwurf über
3derung verſchiedener Beſtimmungen der Gewerbeordnung
vor=
gagen habe. Vorausſichtlich würde die Vorlage über die Ab=
41 agsgeſchäfte in nicht zu langer Friſt dem Reichstage zugehen.
Brweiteren Beratung beteiliaten ſich die Abgg. Ackermann (dk.)
Dr. Baumbach (df.). Abo. Möller (natl.) warnt vor zu ſcharfem
Ahen gegenüber dem Hauſierhandel, der für manche Landesteile
es Lebensfrage, und gegenüber den Abzahlungsgeſchäften, deren
Wimkeit teilweiſe ſehr ſegensreich ſei. Abg. Baumbach (freiſ.)
h. ie Abzahlungsgeſchäfte in ſozialer Hinſicht für ſehr nützlich.
A Bröber (Centr.) will den Hauſierhandel im allgemeinen nicht
es änken, ſondern auf beſtimmte Waren beſchränken. Abg. Geyer
S meint, der Hauſierhandel wirke ſchon dadurch ſegensreich,
da vielen Arbeitsloſen Beſchäftigung gewähre. Der bayeriſche
h O gierungsrat Landmann erklärt, die Klagen über den
Hauſier=
ha ſeien ſo allgemein. daß ein geſetzgeberiſches Einſchreiten
nol=
woſ geworden ſei. Liebermann v. Sonnenberg (Antiſ.) erklärt,
e ittelſtand ſei durch den jüdiſchen Hauſierhandel und die
jüdi=
ſlbzahlungsgeſchäfte in ſeiner Exiſtenz üußerſt gefährdet. Buol
EC.) konſtatierte, daß in Württemberg und Baden bezüglich des
5cthandels dieſelben Mißſtände herrſchten wie in Bayern.
itzung vom 10. Dezember). Der Präſident teilt mit, er werde
e iterpellation über die Kriegsbrauchbarkeit der Gewehre auf
liée gesordnung der nächſten Sitzung ſetzen. Kriegsminiſter von
ſa vorn-Stachau legt die militäriſchen Geſichtspunkte bei Ein
nri ig der Militär=Vorlage dar. Die Vorlage ſolle die
unge=
nd Verteilung der Laſt der allgemeinen Wehrpflicht, ſowie deren
n3 chende Wirkung in militäriſcher Beziehung beſeitigen. In
der nmiſſion werde erwieſen, daß das Ausbildungsperſonal
ge=
me ſei und die Durchführung der Präſenzerhöhung ohne
Ge=
ſh ig der Armeeorganiſation erfolge. Die Vorlage führe eine
Le1jung der Armee herbei und ſchaffe die beſte Organiſation im
frie als ſicherſte Garantie für den Erfolg im Kriege.
e Vorbeſprechung von Mitgliedern aller Fraktionen über
m twurf eines Auswanderungsgeſetzes, unter
Zu=
ich von Sachverſtändigen aus Handel und Induſtrie, führte zu
ber icht, daß der Geſetzentwurf in der vorgelegten Form
unan=
uhr: ſei. Die Umarbeitung in einer Reichstagskommiſſion nach
ur ng im Plenum erſcheint unerläßlich.
weiz. Der Nationalrat genehmigte einſtimmig das
Han=
el vereinkommen mit Frankreich unter der
Bedin=
mgaß Ermäßigungen des franzöſiſchen Zolltarifs als
Gegen=
liſte- für die ſchweizeriſchen in gleicher Weiſe zugeſtanden werden.
Em at Droz erklärte, daß die Schweiz unter keinen Umſtänden
über 1. Januar hinaus warten werde.
nkreich. Die Majorität, die dem Kabinett ihr
Ver=
lau é usſprach. beſtand aus den verſchiedenen Gruppen der Linken:
in, zer Teil der Rechten und die äußerſte Linke enthielten ſich
er timmung. Die Minorität beſtand aus den Boulangiſten,
der L iteraruppe und dem anderen Teile der Rechten. - In
De=
huie kreiſen verlautet, das Kabinett werde der Panama=
Un Tjuchungskommiſſion die Gerichtsakten nicht
vor=
ntha, jedoch ſtrenges Stillſchweigen fordern. Jedenfalls ſoll die
berg ortlichkeit des Kabinetts gedeckt ſein, wenn etwas bekann
vürd vas den Lauf der Gerechtigkeit hindere oder die
Verteidi=
ung Angeklaaten erſchweren könnte.
Ebien. Wie es heißt, wird die Skupſchtina am 28.
dezex= aufgelöſt werden. Die Neuwahlen finden in der zweiten
bälſt=s Februar ſtatt.
ag 1
nf.=J
behei7
ſeum
von 22
hmn C
hrer
r. 2
Stast uzd Land.
Darmſtadt, 12. Dezember.
e. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams=
Oberſten Graf v. Schwerin, Kommandeur des 1. Großh.
Z. Nr. 115. den Geheimen Oberſchulrat Soldan, den
Oberſteuerrat Engiſch, den Kreisarzt Medizinalrat Dr.
aus Bensheim, den Gymnaſiallehrer Profeſſor Maurer,
n8. den Notar Juſtizrat Habermehl von Mainz, den
Real=
lehrer Profeſſor Dr. Denk von Mainz. den
Gymnaſial=
ofeſſor Klein von Mainz. den Gymnaſiallehrer Profeſſor
fenbach von Gießen, den Oberförſter Dr. Walther von
293
4397
Dornberg, den Finanzrat Burger von Gießen, den Frhrn. Wambolt
v. Umſtadt von Birkenau, den Forſtinſpektor Marx von Mörfelden,
den Hauptſteueramtsrendant Herrmann von Bingen, den Inſpektor der
Jdiotenanſtalt des Aliceſtiftes Roth, den Gerichtsſchreiber Röth von
Zwingenberg. den Gerichtsvollzieher Rube von Mainz. den
Kom=
mandant der Freiwilligen Feuerwehr zu Gießen Möhn; zum
Vor=
trag den Staatsminiſter Finger, den Oberceremonienmeiſter
Ge=
heimerat v. Werner, den Oekonomierat Müller, den Kabinettsrat
Römheld.
Die Sammlungen für das Landesdenkmal für weiland
Se. Königl. Hoheit den Großherzog Ludwig IV. in der Stadt
Darmſtadt ſind noch nicht beendet, haben jedoch bereits den
anſehn=
lichen Betrag von 25000 M. ergeben.
1 Zu der am Samstag, den 17. Dezember, ſtattfindenden
Extra=
vorſtellung hieſiger Offiziere zum Beſten des Fonds für das
Landesdenkmal weiland Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
Ludwig IV. erfolat die Ausgabe der beſtellten Karten am
Don=
nerstag, den 15. Dezember, nachmittags von 3-5 Uhr an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater. Ebendaſelbſt findet am Samstag. den 17.
De=
zember, vormittags von 10-1 Uhr und abends von 5 Uhr ab der
Verkauf der übrigen Karten ſtatt.
L. Schwurgericht. In der Strafſache gegen Georg
Schreck und Genoſſen wegen Mords ꝛc. machte am Samstag die
Frageſtellung keine geringe Arbeit. Nach längeren Verhandlungen
und Beratungen wurde dieſelbe dahin verkündet, daß gegen Schreck
und Kramm je eine ſolche wegen Diebſtahls, eine wegen Mords
und Totſchlags und eine wegen Verſuchs des ſchweren
Straßen=
raubs gerichtet iſt. Falls die beiden letzten verneint werden, bleibt
eine ſolche wegen Körpververletzung mit tödlichem Erfolg übrig.
Gegen Kramm richtet ſich, falls diejenigen wegen Mords und
Tot=
ſchlags, Raubs und Körperverletzung wegfallen, noch eine ſolche
wegen Beihilfe zu der von Schreck begangenen That. Den
Wiß=
math betrifft eine Frage wegen Begünſtigung zum
Revolver=
diebſtahl und eine ſolche wegen Beihilfe zum Mord oder Raub
oder zur Körperverletzung. Gegen Joſeph Stemmer wird ſowohl
wegen Meineids. als auch wegen Beihilfe nach der That gefragt.
Zu erſterem Verbrechen kommt die Milderung. daß er im
Falle, der Angabe, der Wahrheit, ſich einer, ſtrafbaren
Verfolgung ausgeſetzt habe. Den Peter Stemmer trifft eine
Frage wegen Hehlerei und ſeine Mutter eine ſolche wegen
Hilfe=
leiſtung. Staatsanwalt v. Heſſert entwickelte alsdann in
mehr=
ſtündiger Rede die Anklage und bat mit Entſchiedenheit den Schreck
und Kramm des gemeinſchaftlich verübten Mordes ſchuldig zu
er=
kennen und ſich nicht durch falſche Humanität leiten zu laſſen. Die
Beurteilung der That der Frau Stemmer giebt er den Geſchworenen
anbeim. Es war 1½ Uhr als dieſe Rede ſchloß. worauf eine bis
3 Uhr währende Pauſe erfolgte. Nach derſelben ſprachen die
An=
wälte des Schreck und Kramm Rechtsanwalt Dr. Löb und Purgold,
dann für Wißmath Rechtsanwalt Dr. Reiß und für die Familie
Stemmer Rechtsanwalt Dr. Geiger von Frankfurt.
Nach etwa 2sſtündiger Beratung verkündigten di=:
Geſchwo=
renen ihren Wahrſpruch dahin lautend. daß Schreck und Kramm
des ſchweren Diebſtahls und des Mords in Konkurrenz mit dem
Verſuch des ſchweren Raubmords ſchuldig ſeien. Wißmath wird
der Beihülfe zur Tötung für nicht ſchuldig, dagegen derjenigen zum
Verſuch des ſchweren Raubs unter Zubilligung mildernder
Um=
ſtände ſchuldig erkannt. Joſeph Stemmer iſt des Meineids nicht
ſchuldig, der Begünſtigung durch Verheimlichung des Nevolvers
dagegen für ſchuldig befunden. Peter Stemmer und die Wolfgang
Stemmer Witwe ſind der Hehlerei und Hilfeleiſtung dazu nicht
ſchuldig. Der Staatsanwalt beantragte gegen Schreck und Kramm
wegen Mords die Todesſtrafe, wegen des Tiebſtahls je 5 Jahre
Zuchthaus nebſt Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre,
gegen Wißmath 5 Jahre und gegen Joſeph Stemmer 1 Jahr
Ge=
fängnis. Rechtsanwalt Dr. Reiß beantraat gegen ſeinen Klienten
Wißmath 3 Monate und Rechtsanwalt Dr. Geiger gegen Joſeph
Stemmer 6 Wochen Gefängnis.
Das Urteil des Gerichts lautet: Gegen Schreck und Kramm
wegen Mords im begrifflichen Zuſammenhang mit dem Verſuch des
chweren Straßenraubes auf die Strafe des Todes. Außerdem wird
jeder der beiden wegen ſchweren Diebſtabls in eine Zuchthausſtrafe
von 4 Jahren unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf
10 Jahren und Zulaſſung von Polizeiaufſicht verurteilt. Wißmath
erhält eine Gefänanisſtrafe von 2 Jahren, wovon ein Monat durch
die Unterſuchungshaft als verbüßt erſcheint und geht 5 Jahre der
bürgerlichen Ehrenrechte verluſtig. Der Antrag ſeines Verteidigers,
den Haftbefehl gegen denſelben aufzuheben, wurde abgelehnt. Joſeph
Stemmer wurde zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt, wovon
gleich=
falls 3 Monate als verbüßt erſcheinen. Peter Stemmer und die
Wolfgang Stemmer Ehefrau wurden von Strafen und Koſten
frei=
geſprochen und erſterer aus der Haft entlaſſen. die letztere war nicht
verhaftet geweſen. Die Verkündigung des Urteils wirkte auf den
Kramm geradezu vernichtend, während Schreck ſehr bald ſeine alte
Frechheit wieder zur Schau trug. Derſelbe redete auch ſeinem Genoſſen
mit den Worten zu: „Wir haben es zuſammen eingebrockt, wir
müſſen es auch zuſammen auseſſen.: Es war 12½ Uhr nachts als
4398
Nr.
der Vorſitzende ſichtlich bewegt, die Sitzung ſchloß, trotzdem ſüllten
nicht nur Hunderte die Zuſchauerräume, ſondern auch vor dem
Juſtizgebäude ſtanden dichte Schaaren, welche des Ausgangs dieſes
Trauerſpiels harrten. Dank der umſichtigen Vorkehrungen und
des takivollen Auftretens der Gendarmerie und Schutzmannſchaft
kam keinerlei Störung vor.
L. Am Freitag hielt in der Winterverſammlung des
Orts=
gewerbvereins Landtagsabgeordneter Wolfskehl den
an=
gekündiaten Vortrag über den neuen Geſetzentwurf, betreffend die
Selbſteinſchätzung der höheren Einkommen. Derſelbe
führte aus, daß ſchon lange auf die Aenderung der
Gewerbeſteuer=
geſetzaebung hingearbeitet werde, daß die Regierung zugeſagt habe,
eine Vorlage hierüber ausarbeiten zu laſſen, daß die Frage aber
noch nicht ſpruchreif ſei. Dagegen ſei, dem Vorgange Preußens
folgend, die hier zu beſprechende Vorlage entſtanden. Das direkte
Stenerweſen nehme eine immer wachſende Bedeutung an, denn wie
Pilze wüchſen die Anſprüche hervor, für welche die Mittel
aufzu=
bringen ſeien, dies ſei bei uns nicht leicht, da die indirekten Auflagen zu
etwa ¾ aus dem Reich den Einzelſtaaten zufließen. Als indirekte
Auflagen werden auch die Gerichtskoſten gerechnet, ſo daß nach
Auf=
hebung der Weinſteuer nur noch die Hundeſteuer mit 170000 M.
den Hauptpoſten der indirekten Steuern der Einzelſtaaten bilde.
Aus Domänen= und Eiſenbahnüberſchüſſen ſei bei uns auch nicht
viel zu erzielen. Die ordentlichen Ausgaben des Landes betragen
im Jahre 24 Millionen, wovon durch direkte Steuern der erhebliche
Betrag von 8750000 M. aufzubringen ſei. Früher habe beſonders
die Realſteuer oder Obiektſteuer die Haupteinnahme geliefert. So
beſonders die Grundſteuer und die noch nach der Methode des
Jahres 1837 erholi ne Gewerbeſteuer. Erſtere wies im Jahre 1827
ein Kapital von 10100 000 Gulden, die Gewerbeſteuer 950 000
Gul=
den, die Verſonalſteuer 3000 000 Gulden auf. Heute nach
Durch=
führung der Einkommenſteuer weiſe die Grundſteuer 21700000 M.,
die Gewerbeſteuer 5900 000 und die Einkommenſteuer 4560000 M.
auf. Das Steuerkapital der Grund= und Gewerbeſteuer wurde
nicht nach der Erwägung feſigeſtellt, wie nutzbringend gearbeitet
werde, ſondern nach einem aus der Beſchaffenheit des Bodens oder
des Geſchäfts ermittelten mutmaßlichen Ertrag. Solches ſei ganz
verkehrt, denn nur auf die Leiſtungsfäbigkeit, und, ſoweit zu
ermit=
teln, auf das wirkliche Einkommen komme es an. Einen
weſent=
lichen Fortſchritt habe im Jahre 1884 die Kapitalrentenſteuer
ge=
bracht, bei welcher man ganz richtig auch zur Selbſteinſchätzung
überging. Bei Reviſion des Einkommenſteuergeſetzes ſei
hauptſäch=
lich die Beſteuerung der Aktiengeſellſchaften und die Einführung
einer Progreſſion in den Vordergrund getreten. Von der
Selbſt=
einſchätzung habe ſ. 8. die Erſte Kammer nichts wiſſen wollen.
Man habe geſagt, Preußen habe ſie ja auch nicht, die Regierung
habe zudem gefürchtet, dieſelbe führe zur Arbeitsüberhäufung für
die Steuerkommiſſariate. Die Mehrheit der Zweiten Kammer habe
dagegen, da ſie nur für die erſte Klaſſe verlangt wurde, die
Selbſt=
einſchätzung für leicht durchführbar gehalten. In der Progreſſion
wollte die Regierung bis zu 32000 M. gehen, die Erſte Kammer
genehmigte dies nur bis zu 20000 M. Um überhaupt etwas zu
erzielen, mußte man ſich damals mit dieſer Sachlage zufrieden
geben. Im Jahre 1884 zählte die erſte Klaſſe 14000, die zweite
240000 Einkommenſteuerpflichtige. - Im Jahre darauf durch die
Freigabe der unteren Einkommen zählten letztere 174000, heute
zählen ſie 195000, die erſte Klaſſe 17000. — Die letzteren kommen
bei der neuen Vorlage allein in Betracht. Dies ſei ganz am Platze,
denn das kleine Einkommen ſei leichter zu überſehen. Die erſte
Klaſſe zähle 14 184000 M. die zweite 13000 000 M.
Einkommen=
ſteuerkapital. Gegner der Deklaration nennen dieſelbe eine Prämie
für die Unehrlichkeit, jedoch wohl mit Unrecht, denn mehr wie
bis=
her werde die Hinterziehung nicht vorkommen. Bis jetzt werde nur
reklamiert, wenn die Einſchätzung zu hoch gegriffen war. Takt und
Verſtändigkeit müſſe bei den ausführenden Behörden vorhanden ſein,
mit Strafen dürfe man nicht gleich kommen.
Die
Kapitalrenten=
ſteuer habe ſich leicht eingeführt, im Jahre 1885ſ86 wurden im
ganzen Lande 7. im Jahre 189091 16 Strafen erkannt, von letzteren
11 in Rheinheſſen. Die weſentlichſten Beſtimmungen des Entwurfs
entſprechen demjenigen des Geſetzes über die Kapitalrentenſteuer.
Während aber dieſe einen ziffernmäßigen Anſatz vorſchreiben, laſſe
der Entwurf auch zu, der Behörde das Material zur Einſchätzung
zu liefern. Die Deklaration habe bis zum 1. Juli jeden Jahres
zu erfolgen. Eine neue Einſchätzung dürfe unterbleiben, bis das
Einkommen über das nächſte Hundert hinauswachſe, dies ſei
viel=
leicht abänderungsbedürftig. Bei Beanſtandungen ſei die
Möglich=
keit gewährt, den Pflichtigen verſönlich zu hören, beſſer werde man
dies als ein allgemeines Recht in das Geſetz aufnehmen. Bei
fort=
geſetzter Verweigerung der Einſchätzung verliert jemand für dieſes
Jahr das Recht der Reklamation. Wiſſentliche Hinterziehungen
werden neben der Steuernachzahlung mit dem achtfachen Betrag
des hinterzogenen Betrags geahndet, daneben gebe es eine
Ordnungs=
ſtrafe bis zu 100 M. welche wohl die Regel bilden werde. Als oberſte
Beſchwerdeinſtanz ſei das Finanzminiſterium vorgeſehen, er erachte
an deſſen Stelle beſſer den oberſten Verwaltungsgerichtshof am
Platze. Mit den vorgeſchlagenen Aenderungen, ſchloß der Vor=
294
tragende. werde ſich aus dem Geſetz wohl gutes erzielen laſ
Seine klaren und ſorgfältigen Ausführungen fanden lebha
Beifall. Es ſchloß ſich an dieſelben eine Beſprechung, an der
die Herren Ludw. Trier, Maurermeiſter Böttinger, Schreinermei
Hild und Stadtverordneter Kinkel beteiligten.
Die dem Reichstage zugegangene Nachweiſung der Rechnun
ergebniſſe der Berufsgenoſſenſchaften beziffert die im Jahre
den verletzten Arbeitern, bezw. deren Hinterbliebenen gezahl
Unfall=Entſchädigungsbeträge auf etwa 26 Millionen M.
Es iſt dies alſo die Summe, welche im Vorjahre auf Grund
verſchiedenen Unfallverſicherungsgeſege den Arbeitern in der Induſ
im Gewerbe, in der Landwirtſchaft, in der Schiffahrt und in
verſchiedenen Verwaltungen unmittelbar gezahlt wurde. Die
träge, welche des weiteren an Unfallunterſuchungs=,Unfallverhütun,
Verwaltungs= und Schiedsgerichtskoſten gezahlt wurden, ſind a
recht beträchtlich. Sie werden ja gleichfalls lediglich im Inter
der Arbeiter von den Arbeitgebern aufgebracht. Wenn man a
nur die unmittelbar den Arbeitern und deren Familien auf
Gr=
der Unfallverſicherung zugefloſſenen Summen in Betracht zieht,
kommt man auch da zu ganz ſtattlichen Veträgen. Seit dem 2
lebentreten des erſten aroßen Unſallverſicherungsgeſezes ſind
Volljahre verſtrichen. In denſelben haben die Arbeiter und de
Familien an Unfallentſchäditzungen nicht weniger als über 78 Millig
Mark von den Arbeitgebern erhalten. Der bei weitem größte 2
davon entfällt auf die Induſtrie, welche ja auch zuerſt die
La=
der Unfallverſicherung auf ſich nahm. In den ſechs Jahren, ü
welche von den Berufsgenoſſenſchaften Rechnungsergebniſſe vorliee
ſind die Entſchädigungsbeträge entſprechend dem für die Aufbringt
der Koſten gewählten reinen Umlageſyſtem höchſt verſchieden.
Jahre 1886 belief ſich der Betrag auf 19 Millionen, 1887 auf
1888 auf 96, 1839 auf 144, 1890 auf 203 und 1891 auf et
26 Millionen. Das letzte Jahr hat alſo bereits ein Drittel al
dieſer Jahresausgaben erreicht. Man erſieht daraus, wel
Steigerungen die den Arbeitern aus einem einzigen Verſicherun
zweige unmittelbar zufließenden Beträge erfahren haben.
O Im Anſchluß an die in der letzten Sitzung der Stadto
ordneten erſolgte Mitteilung über die nun ſtattaebabte Konſtituierr
des Verwaltungsrates der Schwabſchen Stiftung für höh
Ausbildung talentvoller armer Knaben aus Darmſtadt ſei
mitgeteilt, daß der Verwaltungsrat aus folgenden fünf
Her=
beſteht: Beraſträßer als Delegierter der Stadtverordnetenverſam
lung, Profeſſor Dr. Schäffer als Delegierter des Realoymnaſiu
und der Realſchule, Gymnaſiallehrer Dr. Buchhold für die beil
Gymnaſien und Lehrer Backes für die Volksſchulen, ſowie H
Stadtrechner Kriegk. Den Vorſitz hat auf Grund der Teſtamen
beſtimmungen Herr Stadtverordneter Bergſträßer übernommen. 2
Stiſtungsvermögen dürfte ſich auf rund 275000 M. belaufen.
2 Im November d. J. ſind bei den hieſigen Standesämte
105 Sterbefälle zur Anzeige gekommen und zwar 95 bei
Standesamt 1 und 10 bei dem Standesamt 1L (Beſſungen). B
den Jahresdurchſchnitt berechnet, ergiebt dies bei rund 58000 E
wohnern die Sterblichkeitsziffer von 21,7o⁄, die noch als re
günſtig bezeichnet werden kann. Im gleichen Monat des Vorjahr
hatte ſich die ganz ungewöhnlich gunſtige Ziffer von 132⁄₁₀ ergeb=
Von den Verſtorbenen hatten 7 das 80., 13 das 70., 11 das 6
14 das 50., 11 das 40., 4 das 30., 12 das 20. und 2 das 10. Leben i
jahr überſchritten. An Kindern ſind 16 im Alter von 1-10 Jahr
und 15 im erſten Lebensjahre verſtorben.
4 Von den Inſaſſen des ſtädtiſchen Pfründnerhauſes(
der Frankfurterſtraße ſind im November d. J. 3 abgegangen, dav=
2 als erkrankt in das Krankenhaus; Neuaufnahmen haben
ni=
ſtattgefunden. Der Inſaſſenbeſtand betrug zu Ende des genannt
Monats noch 95, 36 Männer und 59 Frauen. - Im Armenha!
hat beſonders die Männerabteilung zahlreiche Neuaufnahmen al
zuweiſen, ſo daß dieſelbe zur Zeit mit 42 Inſaſſen vollſtändig beſe
iſt. Günſtiger liegen die Verhältniſſe in der Frauen= und
Kind=
abteilung. woſelbſt die Abyänge die Neuaufnahmen überſtiegen hab
ſo daß Ende des Monats nur noch 20 Frauen und 11 Kinder v
blieben. Die Geſamtzahl der Inſaſſen betrug Ende Novemk
noch 73.
4 Nächſten Mittwoch nachmittag findet im Turnſaal des
Sch=
hauſes in der Rundeturmſtraße die Beſichtigung der Waiſe
kinder durch den Großh. Kreisarzt ſtatt. Die Anzahl der h.
auf Koſten der Landeswaiſenanſtalt in Pflege gegebenen desfallſig
Kinder, welche ſeitens der Pflegeeltern in dem eingangs erwähnt
Termin dem Herrn Kreisarzt vorzuführen ſind, beträgt zur 8
etwa 80.
Eingeſandt) Das=Mainzer Tageblatt” vom 8. d. J Ulz,
ſchreibt: Infolge der Anregung und Einladung ſeitens des Her
Wilh. Zimmermann verſammelte ſich am Montag abend im Kaſi=
Hof zum Gutenberg eine Anzahl angeſehener hieſiger Bürger a
verſchiedenen Berufsllaſſen, darunter eine Anzahl Stadträte v
ſchiedener Parteien. Der genannte Herr entwickelte der Verſam
lung in einer lichtvollen, von Begeiſterung getragenen und ei
gehendem Studium der Sache zeugenden Vortrage, daß eine Ba=
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[ ← ][ ][ → ]weite Belage zu Nr. 293 des -Dormhlihter Tablatte, von 12. Dezenber 1892.
talt mit Schwimmhalle Wannebädern verſchiedener Klaſſen,
auſebädern. Dampf= und Heißluftbädern, welche für alle
Be=
kerunasklaſſen, hoch und niedrig, für die Unbemittelten zu ſehr
igen Preiſen zugängig ſein ſoll, für unſere Stadt eine dem
all=
einen Bedürfniſſe entſprechende Wohlfahrtseinrichtung ſei, wie
uch in ſo vielen anderen deutſchen Städten längſt erkannt ſei.
Redner führte eine aroße Anzahl von Städten an wo ſolche
zen Badeanſtalten teils auf ſtädtiſche Koſten, leils durch
Ge=
nnützigkeitsgeſellſchaften mit ſtädtiſcher Unterſtützung errichtet
Die Verſammlung ſtimmte dem Vortragenden zu und ließ
n einen miteingeladenen Sachverſtändigen, den Direktor der
zen ſtädtiſchen Badeanſtalt in Elberfeld, zum Wort, welcher auf
ind ſeiner langjährigen Erfahrungen und an der Hand von Plänen
Anſichten von aͤnderen Badeanſtalten auseinanderſeßte, in
hem Umfange und in welcher Weiſe eine ſolche Anſtalt hier
hieſigen Verhältniſſen angemeſſen zu errichten und einzurichten
damit bei ſonſt rationellem Betriebe eine Rentabilität der
alt hier ſicher zu erwarten ſei. Nach der ſich
hieran=
eßenden Diskuſſion konſtituierte ſich ein engeres Komite mit
Aufgabe, in die nähere Prüſung der einſchlägigen
Frage=
e igehen. Dieſe für unſere Stadt ſo wichtige Sache iſt dawit
3 Freude aller zu weſentlichem Fortſchritt gelangt und die
Be=
ſ zrung für dieſelbe, ſowie die Einſicht und Thatkraft der Männer,
nje die Sache nun in Händen haben, giebt der Hoffnung Raum,
d das beabſichtigte Werk zum Wohle unſerer lieben Stadt ge=
und in abſehbarer Zeit vollendet ſein wird.
Wir glauben, daß es auch für unſere ſchöne Haupt= und
Reſi=
d ſtadt Zeit ſei, eine ſolche Einrichtung. wie ſie in Mainz
ge=
pfiſt, wo män außerdem im Sommer noch den Rheinſtrom
H, ins Leben zu rufen.
An der Rentabilität iſt nicht zu zweifeln, und der größte
Er=
fc wird in der körverlichen Geſundheit liegen, welche die
Be=
n. ng der Anſtalt brinat.
4 Arheilgen, 9. Dez. Die Maſernkrankheit, welche
hi ſchon wochenlang unter den Kindern berrſcht, breitet ſich in
neer Zeit immer mehr aus und ſcheint bösartiger zu werden,
in tzter Nacht ſtarben in einer Familie zwei Kinder daran. Bauersleute haben ſchon einen kleinen Anfang mit
E fahren gemacht; für den Centner ſind 40 Pf. bezahlt.
4. Mainz. 9. Dez. Das heute morgen gemeldete
Schaden=
ſer in Koſtheim war nicht, wie irrtümlich mitgeteilt, in der
Fi aſchen, ſondern in der Schnauferſchen Lackfabrik ausgebrochen.
Nainz. 10. Dez. In der geſtern abend abgehaltenen Sitzung
de reisausſchuſſes wurde der gegen die jüngſte
Stadtverord=
nenwahl erhobene Proteſt als Unbegründet zurückgewieſen.
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Reich und Ausland.
lus der Reichshauptſtadt, 10. Dez. Die Sterbekaſſe des
iſchen Kriegerbundes, welche ſeit 3 Jahren beſteht hat
erfreulichen Aufſchwung genommen. Im laufenden Jahre
die Zahl der Verſicherten 10626. Das Vermögen iſt auf
131½ M. angewachſen. An Sterbegeldern wurden gezahlt in
1 Jahre 17066 M. gegen 6800 M. im Vorjahre. — Nach dem
To des Herrn v. Biegeleben in Darmſtadt leben von den
Bundes=
tagzeſandten, die 1866 bei der Auflöſung des Deutſchen Bundes
n waren, heute nur noch Dr. Viktor v. Strauß in Dresden
un dr. Friedrich Krüger in Berlin. Der erſtere als Dichter und
hforſcher bekannt, vertrat von 1850-1866 das Fürſtentum
mburg=Lippe, der letztere. der heute noch als Haͤnſeatiſcher
dter in Berlin und Bevollmächtigter zum Bundesrate thätig
rtrat von 1864-1866 die Städte Bremen, Hamburg und
furt a. M. - In der Delegiertenverſammlung deutſcher
en=Angehöriger erſtattete Geh. Hofrat Schäffer den
Ver=
wa ngsbericht über den Genoſſenſchafts Fonds. Darnach betrugen
innahmen 16687 M. die Ausgaben 7644 M., ſo daß ein
Ge in von 9053 M. erzielt wurde. An einmaligen Unterſtützungen
ten 1469 M. gegen 642 M. im Vorjahre zur Verausgabung;
ufenden Unterſtützungen ſind mit 900 M. unverändert geblieben.
Lapitalvermögen des Genoſſenſchafts=Fonds beläuft ſich auf
M. Die Zeitung =Deutſche Bühnengenoſſenſchaft; hat an
hmen 2843: M. erzielt und konnte an den
Genoſſenſchafts=
die Summe von 5000 M. abführen. Die Sterbekaſſe für
he Bühnenangehörige erzielte eine Einnahme von 6051 M.,
er an Mitgliederbeiträgen 5436 M.; ausgegeben wurden
N. davon an Sterbegeldern 974 M. ſo daß ein Gewinn
von 570 M. zu konſtatieren iſt. Mit dieſem Gewinn beläuft ſich
ermögen der Sterbekaſſe auf 13270 M. - Ahlwardt wurde
er Geſamtſtrafe von fünf Monaten Gefängnis und
ug ſämtlicher Koſten verurteilt. Die Begründung des Urteils
ſervor, die Brauchbarkeit der Löweſchen Gewehre ſei durch
ilitärbehörden feſtgeſtellt. Da kein Beweis erbracht ſei, daß
rdt die Unwahrheit ſeiner Behauptungen gekannt hat, iſt
ihn der mildere Paragraph angewendet; eine Wahrnehmung
igter Intereſſen liege nicht vor.
Frankfurt, 9. Dez. Der „Gen=Anzeiger' ſchreibt: In einem
Vereinslokale hatte ſich ein Dieb eingefunden, welcher es darauf
abgeſehen hatte, das in den ſogenannten Billettstäſchchen der im
Vorzimmer hängenden Ueberzieher befindliche Kleingeld zu ſtehlen.
Wiederholt ſteckten einzelne Mitglieder kleinere Münzen in die
Ueberziehertaſchen und mit prompter Regelmäßigkeit verſchwand
das Geld. Ein ſich auch in der Geſellſchaft befindlicher Elektriker
machte es ſich zur Aufgabe, den Dieb zu fangen. Derſelbe verband
zu dieſem Zwecke mehrere Geldſtücke mit einer im Ueberzieher
an=
gebrachten elektriſchen Klingel, ſo daß beim Berühren der Geldſtücke
die Klingel ertönte. Nach ganz kurzer Zeit ging der Dieb denn
auch in die Falle und entpuppte ſich als ein in dem Lokale
be=
dienſteter Kellner, welcher nunmehr ſeiner Strafe entgegenſieht.
Den übrigen Mitgliedern, welchen von der Diebesfalle nichts
be=
kannt war, machte die geniale Idee viel Vergnügen. Ge non é vero
Kaſſel, 7. Dez. Inſolge der Abſperrüngsmaßregeln auf
Wil=
helmshöhe während des Sommeraufenthaltes der kaiſerlichen
Prinzen ſind aus verſchiedenen Intereſſentenkreiſen Vorſtellungen
an den Kaiſer gerichtet worden, die Beſeitigung oder Einſchränkung
dieſer Maßnahme für die Zukunft anſtreben. Auch die Direktion
der Kaſſeler Straßenbahn, deren Einnahme in den Monaten der
Abſperrung ſich bedeutend gegen die Vorjahre vermindert hatte, war
in gleichem Sinne vorgegangen. Auf ihre Eingabe iſt nunmehr,
wie die „Fkf. 3ta. berichtet, vom Miniſter des königl. Hauſes,
Grafen v. Wedell, folgender, vom 3. Dezember datierter Beſcheid
ergangen: „Unter Bezugnahme auf die an des Kaiſers und Königs
Majeſtät gerichtete und auf Allerhöchſten Befehl mir zugegangene
Eingabe vom 18. Oktober d. J., in der die Direktion die Bitte
ausſpricht, es möchte behufs Abwendung der dem Straßenbahn=
Unternehmen ſonſt drohenden Gefahr einer Betriebseinſtellung bei
künftigen fürſtlichen Beſuchen auf dem Schloſſe Wilhelmshöhe die
Abſperrung des Parkes auf ein möglichſt geringes Maß beſchränkt
werden, benachrichtige ich die Direktion hierdurch, daß Se. Maj.,
um den auch von änderer Seite ihm ausgeſprochenen ähnlichen
Wünſchen des Publikums nach Möglichkeit entgegenzukommen, zu
beſtimmen die Gnade gehabt haben, daß in Zukünft die Abſperrung
im weſentlichen auf denjenigen, die unmittelbare Umgebung des
Schloſſes umfaſſenden Raum beſchränkt werde, welcher bei der
diesjährigen Anweſenheit der kaiſerlichen Prinzen für dieſe an den
Tagen, an welchen die Waſſer zu ſpringen pflegen, freigehalten
worden iſt.
Kaſſel, 9. Dez. Welch rührige Thätigkeit der Fiſchereiverein
in zeurheſſen in der Vertilgung von Fiſchfeinden in ſeinem
Bezirke entwickelt hat. geht deutlich aus der Thatſache hervor, daß
nach den ſoeben veröffentlichten Mitteilungen vom Jahre 1883 bis
1892 im Bezirke des Fiſchereivereins nicht weniger denn 1467
Fiſchottern und 950 Fiſchreiher erlegt worden ſind. Für jede erlegte
Fiſchotter zahlt der Verein nämlich eine Prämie von 3 M. und für
einen Fiſchreiher eine ſolche von 1½ M. Allein im letzten Quartal
wurden Prämien für 24 Stück Ottern und 21 Stück Fiſchreiher
gezahlt. (D. 8.)
Aus Elſaß=Lothringen, 8. Dez. In den letzten Monaten
hat man in der Umgebung von Straßburg, ſowie auf dem
Schlacht=
felde von Spichern die Gebeine der in Einzelgräbern beigeſetzten
Krieger ausgegraben und in Maſſengräbern beigeſetzt. Ein ähnliches
Verfahren iſt ſeit einigen Wochen auf dem Schlachtfelde von Wörth
im Gange. Auch auf den Schlachtfeldern vom 14., 16. und 18. Aug.
1870, in der Umgebung von Metz, iſt die Ausgrabung für nächſtes
Jahr dem Vernehmen nach in Ausſicht genommen. Durch das
Verſchwinden der zahlreichen weißen Kreuze - die Steindenkmäler
werden natürlich an ihren Plätzen belaſſen - büßen die
Schlacht=
felder viel von ihrem charakteriſtiſchen Gepräge und Intereſſe für
die fremden Beſucher ein. Infolge der Beſeitigung der Einzelgräber
werden die den betreffenden Grundeigentümern bisher gezahlten
Entſchädigungen, ſowie die Koſten der Gräberunterhaltung geſpart.
Auch wird wohl das Eingehen verſchiedener Poſten der in den
Hauptſchlachten angeſtellten Gräberwärter zu erwarten ſein.
Leipzig. 9. Dez. Das Reichsgericht verwarf die Reviſion
des Prokuriſten Grewalt, welcher in dem Prozeß des Bankiers Maaß
in Charlottenburg wegen Teilnahme an den Unterſchlagungen zu
6 Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Maaß hatte keine
Reviſion eingeleat.
Vreslau, 9. Dez Der=Beuthener Zeitung' zufolge wurde auf
der Königshütte 150 Arbeitern gekündigt. Weitere Kündigungen
ſollen auf andern oberſchleſiſchen Werken bevorſtehen.
Kiel, 7. Dez. Die Arbeiten am Nord=Oſtſee=Kanal
ſind ſo weit vorgeſchritten, daß bereits große Strecken des
alten Eiderkanals durch ihn erſetzt ſind und von der Schiffahrt
benutzt werden. Bekanntlich wird der Kanal zwiſchen der
Unter=
elbe bei Brunsbüttel über Nendsburg nach Kiel in ſo großen
Ver=
hältniſſen hergeſtellt, daß die größten Kriegs= und Handelsſchiffe
ihn ohne jeden Aufenthalt durchfahren können. Da das
Mittel=
waſſer der Oſtſee und der Unterelbe in faſt gleicher Höhe liegen,
ſo ſindet die Fahrt hier fortlaufend in demſelben Waſſerſpiegel
ſtatt; eine Aufſtauung durch Schleuſen iſt deshalb nur erforder=
4400
EHie
lich an den Mündungen, die wegen des wechſelnden
Waſſer=
ſtandes der Oſtſee bei Kiel nur an etwa 25 Tagen im Jahre,
an der Unterelbe bei Brunsbüttel täglich, mit Ausnahme von
ungefähr drei Stunden bei jeder Flutzeit, in Thätigkeit treten
müſſen. Die Schleuſen haben eine nutzbare Länge von 150 Meter
zwiſchen den beiden Doppelthoren und 25 Meter lichter Breite
und geſtatten ein leichtes Durchſchleuſen ſelbſt der größten
Panzer=
ſchiffe die eine Länge von 146 Meter und eine Breite von
196 Meter haben. Um aber jeden unnützen Aufenthalt zu
ver=
meiden, ſind beide Schleuſen an den Mündungen des Kanals
als Doppelſchleuſen angelegt, d. h. ſie beſtehen aus zwei parallel
neben einander liegenden Schleuſenkammern in den angegebenen
Größenverhältniſſen, ſo daß immer eine Kammer zur Einfahrt,
die andere zur Ausfohrt benutzt werden kann. Um den größten
Schiffen das Vorbeiſahren an einander zu erleichtern, ſind die
Krümmungen des Kanals mit einem Radius von mindeſtens
1000 Meter geführt. Durch den 9865 Kilometer langen Kanal
tritt für alle Schiffe, die in England ſüdlich von Neweaſtle, in
Frankreich in Belgien, in den Niederlanden und an der deutſchen
Nordſeeküſte liegen, eine zwiſchen 106 und 424 Seemeilen
be=
tragende Abkürzung der Fahrt ein, ſo daß beiſpielsweiſe für
Hamburg ein Zeitgewinn von 4491, für Brenerhaden von 3254,
für Amſterdam und Antwerpen von 2212, für Dünkirchen von
2235 Stunden dadurch entſteht.
Paris, 9. Dez. Hier iſt heute großer Schneefall
einge=
treten, die Wege ſind ſchwer gangbar, viele Leute ſind geſtürzt und
einige haben ſich erheblich verletzt.
Nom, 9. Dez. In Sizilien nimmt das Räuberunweſen
wieder zu. Bei Nuero fanden Kämpfe zwiſchen Karabinieri und
Räubern ſtatt. Von ltzteren wurden zwei getötet und zwölf
ver=
wundet.
Kleine Chronik. In Clafeld wurde der Nachtwächter
ver=
haftet, bei dem man eine größere Anzahl falſcher
Zweimark-
ſtücke gefunden hatte. Es iſt ihm gelungen, viele dieſer Stücke,
die er aus Frankfurt 6. M. bekommen hat, in Umlauf zu ſetzen.
Auch in Düſſeldorf ſcheint eine Maſſe gefälſchten Geldes, meiſt
Zweimarkſtücke im Umlauf zu ſein. In einem Geſchäftshauſe wurden
nicht weniger als drei ſolcher Stücke angehalten. Sie ſind ſo ſchlecht
nachgemacht, daß man ſie bei einiger Auſmerkſawkeit ſoſort als
ge=
fälſcht erkennen kann. - Die Strafvollſireckung gegen den im
September d. J. in Oſtrowo zum Tode verurteilten
Gaſt=
wirt Treriak aus Kucharki iſt hinausgeſchoben worden, weil der vor
14 Tagen zu Kucharki geſtorbene Bauer Formanciek geſtanden hat,
er habe den Gendarm Krüger aus Rache erſchoſſen. - In der
Mitte der Toledoſtraße zu Neapel öffnete ſich am 8. d. M. wie
das Dep=Bureau „Herold: berichtet, der Boden () und
ver=
ſchlang zwei Männer.
— Ueber das Gaſſpiel der Frau Eleonore Duſe in Berlin
bringt die „Köln. 8tg.” eine intereſſante Kritik. der wir folgendes
entnehmen: Der allgemeine Beifall, welchen die Künſtlerin in Berlin
gefunden. hat ſich hier vielleicht weniger laut, weniger lärmend und
in Begeiſterung aufgehend ausgedrückt als in Wien, aber alle Welt,
der theaterkundige Kritiker und der die Eindrücke naiv auf ſich
wirken laſſende Beſucher ſind darüber einig, daß das Gaſtſpiel der
Frau Duſe zu den Exeigniſſen zu rechnen iſt, die in der Geſchichte
des Berliner Theaters auf lange Zeit einen breiten Raum
ein=
nehmen werden. Schon bei ihrem erſten Auftreten als
Camelien=
dame war hervorgehoben worden, daß ſie uns eine ganz neue,
über=
raſchende Schauſpielkunſt nach Berlin brachte, daß ſie in einer hier
noch nicht erlebten Weiſe in ihrer Rolle aufging, daß Kunſt und
Natur bei ihr in bewunderungswürdiger Weiſe zuſammenfielen und
daß das alles mit den anſcheinend einfachſten Mitteln erreicht wurde.
Die grundverſchiedenen Charaktere der Cameliendame, der Clothilde
in „Fernande= und der Chprienne gab Eleonore Duſe in ſolcher
photographiſcher Natürlichkeit, mit ſolcher „Selbſtverſtändlichkeit”
daß man bei jeder einzelnen dieſer Rollen vergaß. daß ſie uns auf
den Brettern und nicht in Wirklichkeit vorgeführt wurden. Wir
ſtehen hier vor einem Talent allererſten Ranges, das aber, gerade
weil es ſo ſcharf ausgeſprochen und individuell iſt, wohl kaum
Nach=
ahmung, wenigſtens nicht erfolgreiche, finden wird. Es werden andere
Schauſpielerinnen verſuchen, die Duſe in ihren Rollen zu kopieren,
aber was bei ihrer Darſtellung das eigenartige iſt, das Aufgehen
und das Verſchwinden in der Rolle, ſetzt eine ſo tiefe ſeeliſche Arbeit,
ein ſo mächtiges Anempfindungstalent voraus, daß eine Nachfolgerin
nur dann auf Erſolg rechnen kann, wenn ſie ſich nicht nur
mecha=
niſch und äußerlich, ſondern auch ſeeliſch und innerlich, in Fühlen
und Denken, nach dem Vorbilde modeln kann. Ob das aber
ge=
lingt, darf entſchieden bezweifelt werden. In anderer Beziehung
kann Frau Duſe den allergrößten Einfluß auf unſer Theater
aus=
üben, und man darf hoffen, daß denkenden Kolleginnen, die dieſen
Vorſtellungen beigewohnt haben, ein großes Licht darüber
aufge=
gangen ſein wird, daß man in der Schauſpielkunſt nicht nur mit
blendenden Effekten, ſondern gerade mit größter Einfachheit das Grö
erreichen kann. Im übertragenen wie im wörtlichen Sinne iſt d
Spiel der Duſe von jedem Theaterflitter frei.
Was „Theat
mätzchen' ſind, ſcheint ſie nicht zu wiſſen. jedes Haſchen näch Eſſ
iſt ihr fremd und ihr einziges Beſtreben iſt, ſich ganz einfach u
natürlich zu geben. Daß ſie damit ſo große Erfolge erreichth
ſollte, ſo möchte man meinen, andere anſpornen, ſie auf dieſem C
biete nachzuahmen oder doch wenigſtens eine Nachahmung zu v
ſuchen. Sodann die Einfachheit in ihrer Toilette. Es iſt ein
kannter Uebelſtand auf unſeren modernen Theatern, daß der Toil
tenfrage eine ganz übertriebene Bedeutung beigelegt wird. und d
viele Schauſpielerinnen ſich leider daran gewöhnt haben, ihrer Kl
dung - oder Entkleidung - ebenſoviel Wert beizulegen wied
Darſtellung der Rolle. Die höchſten Triumphe feiert dieſe
nich=
nutzige Richtung in Paris, wo man oft über die Darſtellung ein
Rolle in den Zeitungen eine Spalte zu leſen bekommt, dageg
zwei bis drei, die uns mit den größten Einzelheiten über ein halb
Dutzend Toiletten berichten. Die Duſe hat es gewagt und in jed
Beziehung gewaat: in ihren einfachen, wenn auch ſtets angemeſſen
Toiletten, im Verzicht auf überladenen Schmuck und in der ei
fachen Haarfriſur, die auch ohne die Hilfe eines hervorragend
Haarkünſtlers hergeſtellt werden konnte. Geſchadet bat ihr d
ſicher nicht, und obgleich ihre Toiletten keine „Gedichter, ihr Ha
und ihre Arme keine Juwelierladen waren, hat es ihr an
Beif=
nicht gefehlt und ſie hat bewieſen, daß es auch ſo geht. Noch
einem andern Punkte iſt viel an ihr zu lernen: in der ſtreng
Disziplin. der ſie ihren Körper unterwirft, in dem bis auf d
kleinſten Einzelheiten durchdachten Gebärden=und Mienenſpiel. Hier
ſcheint ihr Talent zu perſönlich und eigenartig, als daß man hoff
könnte, daß ſie Schule machen werde. Immerhin wird ſie auch
dieſer Beziehung anregend gewirkt haben. Endlich ſei noch bemer
daß ſie mit einer für unſer Zeitalter und unſere Theaterverhäl
niſſe geradezu ſlaunenerregenden Enthaltſamkeit ſich von jeder R
tlame ſrei gehalten hat. Sie geht von hier aus nach Amerika;
einem längeren Gaſiſpiel, wo ſich ihr die Gelegenheit bot, ſich do
mit einer rieſigen Reklame einzuführen. Sie lehnte dies
entſchied=
ab. mit der Erklärung, daß ſie lediglich nach ihren Leiſtungen a
der Bühne beurteilt werden wolle und daß die Frau mit der Künſ
lerin nichts zu thun habe.
J. Sonderbare Schwärmerei. Einer -
vermulli=
ledigen - Dame, welche ihr ganzes liebebedürftiges Herz a
einen Hund gehängt hatte, paſſierte auf der Reiſe das Unglück, da
geliebte Tier in Salzburg durch den Tod zu verlieren. Um der
ſelben nun in allen Ehren zur letzten Ruhe betten zu können, lie
ſie die Leiche des Lieblinas von Salzburg nach-
Tournay i
Belgien mit der Eiſenbahn überführen. Es wurde zu dieſe:
Zwecke der Vorſchrift für Transportierung von Leichen in alle
Form genügt, und zwar ein eigener Waggon mit einem Begleite
für die Leiche geſtellt, wofür ſich die Koſten auf mindeſtens 1000 M.
ſtellen dürften. Dieſer eigenarlize Leichenkondukt paſſierte al
Freitag unſere Stadt.
Litterariſches.
7 In gediegener und geſchmackvoller Ausſtattung ſind im Verlag
von Ernſt Keil Nachf. in Leipzig die geſamten Gedichte vo=
Ernſt Scherenberg in dritter, ſtark vermehrter Aüflage er
ſchienen. Von dem Cyklus, betitelt „Jugendliebe;, an bis zu den
letzten der patriotiſchen Gedichte, welches dem,Altreichskanzler' zun
1. April 1892 gewidmet iſt, umfaſſen dieſe formvollendeten, gehalt
vollen Gedichte ein ganzes Menſchenleben, in denen Schmerz un
Freude. Liebe und Leid dichteriſch verklart und geläutert zu er
greifendem Ausdruck gelangen. Scherenbergs Gedichte ſind - und
das iſt kein geringes Lob
wahr empfunden und ſpiegeln ein tiefes
Gemütsleben wider, ohne in die Extreme der Leidenſchaft oder des
Weltſchmerzes zu verfallen, und ſprechen deshalb zum Herzen. Als
patriotiſcher Dichter dürfte Scherenberg bekannt genug ſein, und es
iſt kaum nötig, zu ſeinem Lobe etwas neues zu ſagen. Seinen
Gedichten gebührt ein Ehrenplatz in der deutſchen Hausblibliothek
Tageskalender.
Montag, 12. Dezember.
Ausſtellung weiblicher Handarbeiten, nachmittags 21 bis
5 Uhr, Neckarſtraße 3 III.
Familien=Abend des Evangeliſchen Bundes. abends 8 Uhr im
Gartenſaal des Saalbaus.
Geiſtliches Konzert, abends 7 Uhr in der Stadtkirche.
Allgemeine Verſicherungs=Anſtalt Mannheim, abends
8½ Uhr Beſprechung im Hotel „Prinz Karl'.
Großh. Muſeum und Gemäldegalerie, geöffnet Sonntag
Dienstag. Mittwoch und Freitag von 11-1 Uhr, Donnerstag
von 2- 4 Uhr.
Hierzu eine Beilage der Wurt. Melallwaarenſabrit Geißlingen, Fabrilniederlage Rheinſtraße 8. Darmſtadt.
Dusk und Derſoa 1 6. Mlſchiche Holbuadruckerei verautvortlih hir die Redalion, Dr. 0. Maldaehe, bebe n dnſal.