Darmstädter Tagblatt 1892


05. Dezember 1892

[  ][ ]

=CEGvTOD
RALURSLAL

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ärts werden von allen Poſt=
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Beſtellungen entgegenge=
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155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Phuüſltlttep Rultthulungvothii.

Inſerate
für das
wöchentl. Gmal erſcheinende Tagblan
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſjungen von Friedr. Blößer.
Schießhausſtraße 1. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen

Amtliches Organ
ür die Belannkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

286.

Montag den 5. Dezember.

1892.

B e k a n n t m a ch u n g.
treffend: Die für das Jahr 1893 beſtimmten Gewerbe=Legitimationskarten für Handlungsreiſende, insbeſondere auch
Legitimationskarten italieniſcher Handlungsreiſender.
Nach einer Mittheilung des Reichskanzlers iſt in den für das Jahr 1893 beſtimmten Gewerbe=Legitimationskarten für
lungsreiſende auf der erſten Seite unter den Staaten, für welche die Karte Geltung hat, auch Italien aufgeführt.
Dies beruht auf einer Vereinbarung mit der italieniſchen Regierung. wonach den Handlungsreiſenden der beiderſeitigen
er die Vergünſtigung gewährt werden ſoll, ſich durch eine von den Behörden des Heimathslandes ausgeſtellte Karte für
Beſchäftsbetrieb in dem anderen Vertragsſtaate zu legitimiren.
Wir bringen dieſe Beſtimmungen hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten.
Darmſtadt, den 30. November 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Margnard.
18930
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Ausbruch der Maul= und Klauenſeuche in Lorſch.
Nach Mittheilung des Großherzoglichen Kreisamts Bensheim iſt die Maul= und Klauenſeuche in Lorſch erloſchen
ſind die daſelbſt angeordneten Schutzmahregeln wieder aufgehoben worden.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1892.
(18931
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.

Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von ſolgenden Früchten
vom 15. November bis 30. November 1892.
Im per Sack 100 Kilo M. 1750. Korn per Sack
00 Kilo M. 16 - Gerſte per Sack 100 Kilo
1750. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 15 -.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1892.
Großherzogliches Polizeiamt.

neberſicht.
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 15. November bis 30. November 1892.
Butter per Kilo M. 1.14, desgl. in Partien M. 1.
Eier per Stück 7½ Pfg., desgl. per 25 Stück M. 188.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.25, desgl. per 25 Kilo
M. 160. Kornſtroh per 50 Lilo M. 2.25. - Heu per
50 Kilo M. 5.-
Darmſtadt, den 2. Dezember 1892.
Großherzogliches Polizeiamt. 18932

asl
ſe;

14½
be

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt, darauf aufmerkſam zu machen, daß Schnee und Eis
en Trottoirs mit Beilen, Pickeln, Stoßeiſen und ähnlichen, die Trottoirbe=
ung
beſchädigenden Inſtrumenten nicht aufgehackt werden dürfen.
Die Beſeitigung von feſtgetretenem Schnee und Eis geſchieht am Beſten durch
euen von Salz und Abkratzen der hierdurch weich gewordenen Maſſe mittelſt
nlicher Schippen.
Werden durch Nichtbeachtung diejer Vorſchrift vorhandene Trottoirbefeſtigungen
digt, ſo erſolgt deren Wiederherſtellung durch die Stadt auf Koſten der beir.
geſitzer.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
vse
Morneweg.

Bekanntmachung.
Auf dem ſtädtiſchen Viehmarkt iſt ein
Platz zum Alleinverkauf von Fleiſchwaaren
während der Viehmärkt: zu vergeben. Die
Bedingungen liegen auf unſerem Büreau,
Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer
Nr. 13, zur Einſicht offen.
Luſttragende wollen ihre Angebote bis
längſtens
Mittwoch den 7. Dezember d. Js.,
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 28. November 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Riedlinger.
[1878½
627

[ ][  ][ ]

4246

Oeffentliche
Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kennt=
niß
gebracht, daß Philipp Hurhorn von
Pfungſtadt und deſſen Verlobte Eliſa=
bethe
Liſt durch Ehevertrag vollſtändige
Gütertrennung verabredet haben.
Darmſtadt, am 1. Dezember 1892.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt II.
[18934
v. Diemar.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren Uber das
Bermögen des Mar Schadewitz zu
Eſchollbrücken iſt zur Abnahme der Schluß=
rechnung
des Verwalters, zur Erhebung
von Einwendungen gegen das Schlußver=
zeichniß
der bei der Vertheilung zu berück=/
ſichtigenden Forderungen und zur Be=
ſchlußfaſſung
der Gläubiger über die nicht
verwerthbaren Vermögensſtücke der Schluß=
termin
auf
Mittwoch den 28. Dezember 1892,
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte II,
Neckarſtraße 3 hierſelbſt, anberaumt.
Die Schlußrechnung mit den Bemer=
kungen
des Gläubigerausſchuſſes und den
Belegen, ſowie das Schlußverzeichniß iſt
zur Einſicht der Betheiligten auf der Ge
richtsſchreiberei niedergelegt.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1892.
Schell,
118935
Hilfs=Gerichlsſchteiber des Großherzogl.
Amtsgerichts II.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Johannes Schulz III.
von Pfungſtadt, iſt zur Abnahiae der
Schlußrechnung des Verwalters, zur Er=
hebung
von ſEinwendungen gegen das
Schl. ßverzeichniß der bei der Vertheilung
zu berückſichtigenden Forderungen und zur
Beſchlußjoſſung der Gläubiger über die
nicht verwerthbaren Vermögensſtücke der
Schlußtermin auf
Donnerstag den 29. Dezember 1892,
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem Großherzogl chen Amtsgerichte I.
Neckarſtraße 3, hierleikſt beſtimmt. Die
Schlußrechnung mit den Bemerkungen des
Gläubigerausſchuſſes und den Belegen,
ſowie das Schlußverzeichniß iſt zur Ein=
ſicht
der Betheiligten auf der Gerichts=
ſchreiberei
niedergelegt.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1892.
Schell,
Hilfs=Gerichteſchreiber des Großherzogl.
Amtsgerichts II.
(18936

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Geh. Ober=Conſiſtorialrath Buchner, Fräulein O. Hofmann, Fräulein
E. von Lombergk zu Bach, Freiherr von der Horſt, Superintendent
Dr. Köſtlin. Fräulein P. Leydhecker, Miniſterialſekretär Dr. Linß,
Dr. Rieger Dekan Römheld, Generalagent Schneider, Fräulein
A. v. Strack, Militür=Oberpfarrer Strack.
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Abends 8 Uhr: Hauptvorstellung der
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vom Stamme der Wakamba von der Oſtküſte Afrikas.
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E2 nd dies die gefährlichſten Gegner der Aſrikavorſcher Stanley, Emin Paſcha und
Dr. Peters, ſowie des Reichskommiſſars Major v. Wißmann.
Die Wakamba produziren ſich in ihrer eigenthümlichen Kriegsführung, in ihren
b5aſtiſch=wilden Tänzen, heimiſchen Geſänger Bor= und Ringkämpfen, Keulen=
4r gen u. ſ. w Zum Schluß jeder Vorſtellung:
[18844
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4 250

Nr. 286

Damen=Verein der Kleinkinderſchule
zu Darmſtadt
Bei herannahender Weihnachtszeit erlauben wir uns wiederum die Bitte unſerer
Anſtalt gedenken zu wollen. Unter den zahlreichen Kindern, welche dieſelbe be=
ſuchen
, befinden ſich viele ärmete, die häufig kie Kleidungsſtücke zum Wechſeln
halen und werden wir gütige Geſchenke von (wenn auch ſchon getragenen) Hemdchen,
Kleiochen, Nöckchen, Schuhen und Strümpfin, wie ſi; für 2. bis 6jährige Kinder
paſſend ſind, dankbar entgegennehmen. Gaben an Geld werden wir, falls nicht
anders beſtimmt wird, zur Beſchaffung von Schuhwert verwenden.
Zur Annahme von gecigneten Beiträgen erklären ſich bereit:
Frau v. Hombergk zu Vach. Heinrichſtr. 105, Fräulein C. Baur,
Pi omenadeſtr. 53. Frau Dr. Becker, Neckarſtr 12, Frau Rentner Jordis,
Saalbauſtr. 1, Fräulein L. Schleiermacher, Caſinoſtr. 31, F. Wittich,
Rheinſtr. 23, ſowie die Hausrerwalterin der Kleinkinderſchule, Fräulen
Kratz, Mauerſtr. 5.
17749

Wilhelminen-
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13.

fegenüber dem
Palaisgarten.

H. Laller. G. Weiler Hachtolgo.
chirurg. Instrumentenmacher und
Resserschmied.
empfiehlt Taſchenmeſſer, Tafel= Deſſert= und
Tranchirbeſtecke, Raſirmeſſer u. Streichriemer
Küchen= und Metzgermeſſer, Schneiderſcheeren,
Weißzeug=. Stick=, Pferde= u. Gartenſcheeren,
Haarſchneideſcheeren und Maſchinen.

56

[18941

K. Schäfer, Alexanderſtr. 9,
H. Spieß Alexanderſtr. 23,

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übertrifft in ihrer bekannten Wirkung alles bisher Dageweſene; Stück 50 Pig.
zu haben bei
J. Fitting. Roßdörferſtr. 35. 115185
R. Hinz. Saalbauſtr. 24,
A. Dornbuſch, gr. Ochſengaſſe 15. Oscar Vomberg, Wilhelminenſtr. 10.
Deutſcher Köſterreichiſcher
Ahvonvorein.
Section Darmstadt.
Hauptverlammlung
Dienstag den 6. Dezember, Abends 8½ Uhr, im Vereins=
Lokal Caſé zur Oper.
Tagesordnung.
1) Erſtattung des Jahresberichts und Rechnungsablage.
2) Vortrag des Herrn Renlners Flebbe: Von Ozenn zu Oean, Reije=
erinnerungen
aus Mexiko
3) Neuwahl des Vorſtands.
Der Vorstand. 18942

Einen Posten
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18542) Waldſtr. 11 gut möbl.
18567) Grafenſtr. 27 Hinterb.,
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[ ][  ][ ]

Nr. 286
4251
Preis=Ausſchreiben.
der Baokeuraus

der vorbereitende Ausſchuß für das im nächſten Jahr dahier ſtaltfindende
lück
XXL. Mittelrheinische Hreisturnſest,
8., Pbri1 zur Erlangung von Plänen für eine Feſthalle, ein Kampfrichtergebäude
und nen Haupteingang hiermit eine allgemeine Preisbewerbung zur Ausſchreibung
ſannt hund det die hieſigen Herren Architekten ein, ſich an derſelben zu betheiligen.
der proviſoriſche Lageplan liegt beim Hausmeiſter des Turnhauſes, Woogs=
dla
1 ꝛr. 5, zur Anſicht offen und können daſelbſt Beſchreibungen der geſtellten
Pn 5 erungen unentgeltlich in Empfang genommen werden.
l3 Priſe für die geeignetſten Entwürfe ſind feſigeſetzt:
gäplaz
Ein Preis von zweihundert Mark,
Thun.
und ein Preis von einhundert Mark.
ie Entwürfe ſind in der üblichen Weiſe, mit einem Kennwort verſehen,
bis zum 15. Januar 1893
ei 11. Sprecher der Turngemeinde Darmſtadt, Herrn Peof. Dr. L. Büchner,
öE ſtraße 14, einzureichen.
[18892

Havierschule von Martin Vogel.
Anmeldungen hierzu werden entgegengenommen Schul=
raße
16.
[72-2

der
GHEL-AoGASGhUlé
beginnt
Dienstag den 6. Dezember,
Nachmittags 2½ Uhr. 18947
Schulranzen, Koffer,
Taſchen, Hoſenträger
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billigen Preiſen
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Sattlermeiſter, (18948
4 Marktplatz 4.

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Wer hilft der Herberge zur Heimath
bei ihrer Weihnachtsbeſcheerung für un=
ſere
wandernden Brüder mit Liebesgaben in
)
IEIO
Kleidern, Wäſche, Fußbekleidung, Gaben an
Gd, Tabak und Cigarren?
Der Hausvater W. Heinz, große Ochſengaſſe 8. nimmt
chenke dankend entgegen.
Der Vorstand. 18945
4
GERSRAASNe SOINTA8
gehalten von
21feſſoren der Techniſchen Zochſchule zu Darmſtadt.
Vegen des am Mittwoch den 7. Dezember ſtattfindenden Wohl=
ä
keits=Concertes wird der Vortrag des Herrn Dr. Haake auf
Mittwoch den 14. Dezember
r Iben.
18916
Das Comité.
1
Gaben für die Weihnachts=Beſcheerung,
der Kleinkinderſchule
abe' h bis zum 2. Dezember heiheiliat:
e Durchlaucht die Frau Prinzeſſin v. Battenbera. Frau S. Beck. geb. Bähr, Frau
Obe- ſtrath Braun, Herr General Bechſtatt, Frl. C. Bechſtat
Frl. A.

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Nr. 95, 82 em. breit, Mtr. 58 Pf.
Nr. 100, 82em. breit, Mtr. 68 Pf.
Nr. 95, kür Botttücher, 160 om.
breit, Mtr. ME. 1.15.
empfehlen wir als vorzüglich zu
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Frl.
Frazl
Frl.
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Prille Fel. Cahen. Frau Darmſtadt Ww=. Frau Hauptmann Euler. Frl. L und
r, Frau Charlotte Fey, Frl. Caroline Frey, Frau Emilie v. Grolman, Frau
uer, Frau Julius Glückert, Frau Marie v. Hombergk, Frl. Adelheid Hofmann,
Hügel, Frau Eleonore Jordis, Frau Eugenie Jordis, Frl. W. Jordis, Herr Theodor
Herr Spenaler Kraus, Frl. Kleber, Frau Dr. Lochmann, Frau Dr. Lipp, Herr
v. Lyncker, Frau Dr. Anna Merck. Frau Wilhelm Merck, Frau Miniſterialrath
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el, Frl. L. v. Vlönnies, Frau Geheimerat Röder, Frl. Roſalie Schreaer, Frau M.
Frl. S. und J. Siebert, Herr Gottfried Schwab sen, Frl. A. und F. Stockhauſen,
edericke Schulz, Herr L. A. Stein. Herr Friedrich Schneider, Frau Clemence Trier,
eneralin v. Willich. Frl. S. v. Willich, Frau Obermedicinatrath Wüſt, Frl. M. Wüſt,
ma v. Wedekind, Frau Staatsanwalt Wolff, Herr F. Wittich, Frl. Anna Zimmer=
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des Haush. erfahren iſt u. längere J.
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lannfacturiſt,
in der Branche durchaus, bewandert,
längere Jahre am Platze thätig ſucht per
1. Jan. k. J. anderweite Stellung. Beſte
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zu Dienſten. - Offerten unter V. C. 10
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(18546

E
½49

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78157) Ein dlieles, durchaus-
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Haushalt müſſen heute größere Ausgaben
Kaffee gemacht oder geringere Sorten da=
gekauft
werden. Wir können nur raten,
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bleiben! Wenn Kathreiners Kneipp M=
kaffee
als Zuſatz genommen wird, brar
man nur die Hälfte Bohnenkaffee und erh
ein beſſeres. geſünderes und billigeres
fränk. Aber nur der echte und out aus
kochte Kathreiners Kneipp=Maltkaffee
Vakete mit Bild und Unterſchrift des Hei
Pfarrer Kneipp) giebt den guten Geſchm=

Mlavierſtimmungen beſ. E. Schulze,
Hl Hofm. Rheinſtr. 28 II. Beſtellungen
nimmt auch Hr. Thies, Muſikalienhandl.,
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New=York. 29. Nov. Der kgl. belg. Po
dampfer Weſternland; Kapitän Jamiſo
iſt wohlbehalten von Antwerpen -ngekommt
Schiff=bericht. Mitgeteilt von dem alleinig
Agenten des Norddeutſchen Lloyd Ant=
Fiſcher, Darmſtadt, Gr. Ochſengeſſ 14
Der Schnelldampfer,Lahn', Kapitän He
mers. vom Nordd. Lloyd in Bremen, iſt a
25. November wohlbehalten in New=Yo
angekommen.
5chiff=bericht, mitgeteilt von Adolph Ral
in Darmſtadt, Zimmerſtraße Nr. I.
Der Poſtdampfer Rhaetia', Kapitän Lu
wig, von der Hambura=Amerikaniſchen Pack=
jahrt
Aktien=Geſellſchaft. iſt am 26. Novemb
wohlbehalten in New=York angekommen.

[ ][  ][ ]

Beilage zu Dr. 286 des Darmſtädter Tagblatt' vom 5. Dezember 1892.
H
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[18562

nc

ten

lag. 2. He
en und 1L.


n nur frſto
guten

kaffe m.

P richten des Standesamts Darmſtadt I (Beſſungen)
vom 17. bis 30. November 1892.
zeborene. Am 14. Nov.: Dem Schneider Friedrich Hege=
S. Am 15.: Dem Weichenwärter Johannes Schmitt, S.
LVTin. Dem Zimmermann Johann Heinrich Creter, eine T.
U ine Katharina. Am 17.. Dem Bezirksſeldwebel Johannes
r S. Hans. Am 19.: Ein unebelicher S. Joſeph Wilhelm.
1 Bäcker Johann Jacob Uhle, S. Wilhelm. Im 20.: Dem
nann Emil Kratz. S. Willy Emil Adolf Am 21.: Dem
ier Ludwig Jacobi, S. Heinrich. Am 23.: Dem Inſtallateur=
en
Johann Konrad Heuſer, S Alwin Friedrich. Dem Weiß=
meiſter
Friedrich Ludwig Müller III. S. Friedrich Alfred
ig Wilhelm. Am 24: Dem Steindrucker Johann Valentin
. S. Ferdinand Friedrich.
(ufgebote. Der Hilſsſchaffner bei der Main Neckar Bahn
lich Schuch und Eliſabethe Seitz von Zwingenberg, T. des
hojenjuve 2 rb. Fabrikarbeiters Johann Friedrich Seitz. Der Maͤler und
rer Johann Jacob Wolf und Marie Margaretha Kehr dahier,
8 Weißbindermeiſters Wilhelm Kehr II. Der Dreher Peter
und Georgine Wilhelmine Karoline Stein dahier, T. des ver=
nen
Maurers Johs. Stein.
Fheſchließungen. Am 17. Nov.: Der Schloſſer Adam Luley
hriſtine Dorothea Schneider, T. des Wagnermeiſters Friedrich
ider 1I. dahier. Am 20.: Der Taglöhner Adam Roß mit
I nna Eckel dahier, T. des verſtorbenen Taglöhners Friedrich
Der Schreiner Johann Jakob Müller mit Anna Eliſabethe
er dahier. T. des verſtorbenen Schreiners Jacob Grieſer. Am
Der Verſicherungs=Inipektor Friedrich Hackmann mit Eliſabethe
Maria Hotz dabier. L. des Lehrers i. V. Heinrich Hotz. Der
r Georg Wilhelm Hörr mit Anna Maria Eliſabethe Karn
r. L. des Weaaufſehers i. P. Wilhelm Karn. Am 27.: Der
vartaſpirant Gottfried Wilhelm Ludwig Stendal zu Grünberg
1Latharina Koch dahier T. des verſtorb. Bahnverwalters Kilian
Der Schriftſetzer Jacob Wolf dahier mit Eliſabethe Horn
Traiſa, T. des Schuhmachers Peter Chriſtian Horn. Der Tag=
r
Gallus Vhilipp Reichel, mit Margaretha Schaffner dahier.
heſtorbene. Am 21. Nov.: Die Witwe des Malers Ludwig
1er, Katharina, geb. Nohl, 57 J. 5 M. 17 T. alt, ev. Am 24:
Handarbeiter Heinrich Petri ledig, 28 J. alt, ev. Die Witwe
Jäckermeiſters Peter Breitwieſer, Eliſabethe, aeb. Pfaff, 62 J.
ev. Am 30.: Dem Weißbinder Friedrich Daniel Geyer, T.
nna Bertha, 5 J. alt, ev.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Reichstag. (Sitzuna vom 2. Dez.)
der Fortſetzung der Etatberatung lehnt Koscielski für jetzt eine
ungnahme zur Militärvorlage ab. Da die Polen die ärmſten
esteile Deutſchlands vertreten, ſei für ſie eine genaue Prüſung der
rungsforderungen geboten. Abg. Haußmann (Volksp.) rühmt
mgänglicheren Formen der gegenwärtigen Regierung und fordert
Aufgeben der Kolonialpolitik. Hätte die Regierung nur die
ährige Dienſtzeit gebracht und die dadurch bedingte Erhöhung
ſtekrutenziffer gefordert. ſo hätte ſie das ganze Land hinter ſich.
Bewilligung der Militärvorlaae jetzt auszuſprechen, könnte uns
erte von Millionen koſten. Reichskanzler Graf Caprivi be=
et
die militäriſche Sachkenntnis des Abg. Richter. Die Oppo=
ſollte
doch den Wählern auch die Gründe der Regierung für
Jorlage mitteilen. Die Militärvorlage ſei geeignet, die ſozial=
kratiſche
Agitation einzuſchränken und entſpreche der preußiſchen
ſe; guum euique. Die ſozialdemokratiſchen Forderungen ſeien
auf dem Boden der gegebenen Verhältniſſe zu verwirklichen.
Frhr. v. Schalſcha (Centr.) beklagt die Notlage der Landwirt
t, nur die Aenderung der Währung könne da helfen. Abg.
rt iſt darüber erfreut. daß alle Parteien die Einſchränkung des
ineetats verlangen. Die jetzige Leitung der Auswärtigen Voli=
enieße
das Vertrauen von Europa in hohem Maße. Die Frei=

ſinnigen hätten keinen Anlaß, den Reichskanzler verſönlich anzugreifen
Die Militärvorlage habe allgemein überraſcht und eine große Mißſtim=
muna
im Lande hervorgerufen. Eine Erhöhung der indirekten Steuern
im Reiche bei gleichzeitiger Steuerreform in Preußen ſei un=
möglich
. Er ſpricht ſich für Handelsverträge aus. Reichskanzler
Gräf Caprivi verwahrt den Bundesrat gegen den Vorwurf des
Abg. Rickert. daß er die finanziellen Rückſichten unbeachtet laſſe.
Das Reichsſchatzamt prüfe die Forderungen der einzelnen Reſſorts
aründlichſt. Abg. Richter habe kürzlich wiederholt verletzend ge=
äußert
, es ſei ſein (Caprivis) Verdienſt, daß von der neuen Tabak=
ſteuer
Abſtand genommen worden ſei. Die Beſorgnis wegen Mangels
an militäriſchem Ausbildungsverſonal ſei unbegründet. Abg. Bebel
ſagt, bei den Konſervativen löſe ſich die himmliſche Dreieinigkeit in
die irdiſche, nämlich Thron. Altar und Geldſack, auf. (Redner wird
zur Ordnung gerufen.)
Das neue Auswanderungsgeſetz werde der
Sozialdemokratie nur neue Scharen zuführen. Abg. Richter bemerkt,
ſie trieben hier im Reichstage keine Politik des verſönlichen Wohl=
wollens
oder Mißwollens gegenüber dem Reichskanzler, ſondern
nur ſachliche Volitik.
In der Sitzung vom 3. Dez. erklärte der Abg. Oſann: Bis
zum Erlaß des Militär=Venſionsaeſetzes. das die Vorausſetzung
für die Vorlage bilde, werde ſeine Partei gegen dieſe ſtimmen. Die
Penſionen der Kriegsinvaliden müßten erhöht werden, worauf, der
Fkf. 3tg.- zufolge, Staatsſekretär Maltzahn erwiderte: Die No=
velle
zum Penſionsgeſetz, die den Wünſchen des Vorredners Rech=
nung
trägt, liege dem Bundesrate vor und werde dem Reichstage
noch in dieſer Seſſion zugehen.
Der Landtagsabgeordnete Arendt reiſt demnächſt nach Brüſſel
ab, um der Münzkönferenz Vermittelungsvorſchläge zu über=
bringen
, welche in maßgebenden deutſchen Kkeiſen Beachtung ge=
funden
haben. Die Meldungen von dem baldigen Schluß der
Münzkonferenz ſind unbegründet.
Oeſterreich=Ungarn. Graf Taaffe erklärte im Parla=
ment
. die öſterreichiſche Regierung erkenne ohne Rückhalt den
Dualismus an. Die Regierung halte an dem Standpunkt der
Thronrede feſt und verſpreche die möglichſte Förderung des deutſch=
ezechiſchen
Ausgleichs. Die Annahme oder Ablehnung des Dis=
poſitionsfonds
ſei gleichgiltig für das Kabinett.
Das Parlament
lehnte mit 15 Stimmen Mehrheit den Dispoſitionsfonds ab. Für
die Regierung ſtimmten nur die Volen, ein Teil der Gruppe Hohen=
wart
. die Fraktion Coronini, die Wilden und die Antiſemiten.
Frankreich. In einem Schreiben an die Agence Havas
teilt Briſſon mit, daß er auf die Kabinettsbildung verzichten
müſſe. Er habe dieſelbe unter dem Zuſammenwirken aller Fraktionen
der republikaniſchen Partei angeſtrebt, allein die Ablehnung Caſimir
Perriers, in die Kombination einzutreten und die Weigerung Bour=
geois
, das Miniſterium des Innern zu übernehmen, hätten ihn be=
wogen
, von der Bildung eines Kabinetts Abſtand zu nehmen. Nach=
dem
Briſſon die Bildung des Kabinetts abgelehnt hatte betraute
Vräſident Carnot Caſimir Verrier mit der Bildung desſelben.
Nach den letzten Meldungen hat auch Caſimir Verrier erklärt,
auf die Bildung des Kabinetts zu verzichten, weil die äußerſte
Linke die ihr angebotenen Portefeuilles ablehne. Auf die Bitten
des Präſidenten Carnot wird Perrier noch einen letzten Verſuch
machen.
Die Campagne wegen des Panamaſkandals gegen die
Regierung. das Parlament und die Preſſe wurde von dem Ex=
miniſter
Conſtans inſzeniert, während die Libre parole; das Ma=
terial
zu den Enthüllungen durch Charles de Leſſeps erhielt, um
die Aufmerkſamkeit von den Vanamadirektoren abzulenken. Bankier
Martin ſagte vor der Kommiſſion aus, daß er wiederholt beauf=
tragt
wurde, Abgeordnete zu kaufen, was indes ohne Erfolg blieb.
Reinach habe alle dieſe Aufträge beſorgt, ſowie die Vanamapapiere
nach Befehl der Geſellſchaft ſteigen oder fallen laſſen. Alle von
der Libre parole' mitaeteilten Enthüllungen ſeien authentiſch. Die
Unterſuchungs=Kommiſſion vernahm den Deputierten Salis. der
ſeinerzeit Mitglied der Kommiſſion war, welche im Jahre 1888 das
627

[ ][  ][ ]

4254
Nr.
Proiekt der Vanama=Los=Obligationen zu prüfen hatte. Chanta=
grel
. der gleichfalls im Jahre 1888 Mitglied der Panama- Kom=
miſſion
war, ſagte aus, es ſeien ihm, damit er für das Proiekt
ſtimme, von einem Beamten der Panama=Geſellſchaft nach und
nach 100 000, ſodann 200000 und ſchließlich 500000 Fres. geboten
worden.
Belgien. Der Bericht der mit der Prüfung der Rothſchildſchen
Vorſchläge beauftragten Kommiſſion betont, die Vorſchläge ſeien
von ſehr großem Intereſſe und verdienten von der Münzkon=
ferenz
in Erwägung gezogen zu werden. Von den Mitgliedern
der Kommiſſion, welche aufgeſordert waren, zu erklären, ob ſie ge=
neigt
wären, die Annahme der Vorſchläge ihren Regierungen zu
empfehlen, hatten 6 zuſtimmend und 7 ablehnend geantwortet. Die
Leoyſchen Vorſchläge. die Goldſtücke im Werte von weniger als 20
Francs und alle Banknoten unter 100 Franes nach und nach aus
dem Verkehre zurückzuziehen, wurden von der Kommiſſion faſt ein=
ſtimmig
angenommen. Die Delegierten der der lateiniſchen Münz=
union
angehörenden Staaten traten unter dem Vorſitze Tirards
zuſammen und beſchloſſen, die Schlußanträge des Berichtes der
erwähnten Kommiſſion zu prüfen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Dezember.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams=
tag
den Oberſt v. Witzendorff, Kommandeur des Großh. Feld=Art.=
Regts. Nr. 25. den Oberſtltt. v. Münſtermann. etatsmäßiger Stabs=
offizier
von demſelben Regiment, den Major Hiebe, aagregiert dem
2. Großh. Heſſ. Inf=Regt. Nr. 116, den Schweizeriſchen Haupt=
mann
Nazar v. Reding=Bibereag, kommandiert zur Dienſtleiſtung
bei demſelben Regiment, den Major Frhrn. Schenk zu Schweins=
berg
, perſönlichen Adjutanten Seiner Großh. Hoheit des Prinzen
Heinrich, den K. u. K. Hauptmannn i. R. Heyer v. Roſenfeldt, den
Präſidenten der Oberrechnungskammer Lorbacher, den Geheimen
Obermedizinalrat Dr. Neidhardt, den Geheimen Oberbaurat v.
Weltzien, den Direktor des Neuen Gymnaſiums Nodnagel, den Forſt=
inſpektor
Hüter, den Steuerrat Wolf, den Rendanten Reh. den
Medizinalrat Dr. Krug aus Mainz, den Realaymnaſiallehrer Pro=
feſſor
Winter, den Steuerrat Eckhardt, den Rechnungsrat Amend
aus Mainz. den Poſtinſpektor Apel, den Notar Dr. Reinhardt aus
Wörrſtadt, den Oberförſter Eidmann aus Wahlen, den Kommerzien=
rat
Gaſtell und den Kommerzienrat Heinrich aus Mainz, den Kanzlei=
rat
Jaide, den Miniſterialregiſtrator Röttger, den Kollegienhaus=
verwalter
Weniger, den Dammmeiſter Sack aus Worms, den Stan=
desamtsſtellvertreter
Schmitt aus Mainz. den Bahnhofsverwalter
Keller von Bingen, den Lokomotivführer bei der Heſſiſchen Lud=
wigsbahn
Krug, den Waldarbeiter Röth L. aus Siedelbrunn; zum
Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Volizeirat Fey, den Kabinetts=
rat
Römheld.
9 Bei den Beſprechungen über den Ausfall der Stadt=
verordnetenwahlen
iſt wieder in hieſigen und auswärtigen
Preßorganen gar viel zu leſen geweſen über die große Anzahl der=
ſnigen
, die an der Wahlurne erſchienen ſeien, das Wahlrecht aber
nicht ausüben durften, da ihr Name nicht in der Liſte ſtand. Wie
wir von zuverläſſiger Seite in Erfahrung gebracht, iſt die That=
ſache
an ſich ganz richtig; es mußte allerdings in den Wahllokalen
einer ganzen Reihe von längſt hier wohnhaften und ſteuerzahlenden
Einwohnern erklärt werden, daß ſie nicht in die Liſte aufgenommen
ſeien und deshalb nicht wählen könnten. Zur Vermeidung aller
Mißverſtändniſſe ſei aber daran die Aufklärung geknüpft, daß die
allergrößte Mehrzahl dieſer Perſonen nicht etwa von der mit Auf=
ſtellung
der Wählerliſte betrauten Behörde vergeſſen war, ſondern
daß dieſelben überhaupt kein Wahlrecht beſeſſen haben, indem ihnen
weder die Eigenſchaft als Ortsbürger beiwohnte, noch die vor=
geſchriebene
Inanſpruchnahme des Stimmrechts vor dem 1. Januar
1892 bei der Bürgermeiſterei ſtattgefunden hatte. Dieſe Einwohner
haben es ſich alſo lediglich ſelbſt zuzuſchreiben, wenn ſie nicht
wählen konnten. Neben den desfallſigen amtlichen Aufforderungen
haben es die politiſchen Parteien ſowohl wie die Preſſe von jeher
nicht daran fehlen laſſen, das Publikum in gedachter Richtung auf=
zuklären
.
1. In der am letzten Freitag abgehaltenen vierten Winter=
verſammlung
des Ortsgewerbvereins hielt Herr Reuter,
Sekretär der Großh. Centralſtelle für die Gewerke, einen Vortrag
über Eiserzeugung und Luftkühlungsanlagen bei Verwendung von
Ammoniakmaſchinen; wobei derſelbe eine große Anzahl von ihm mit
vielem Fleiß und Verſtändnis gefertigter Leichnungen zu Hilfe nahm.
Redner führte aus, daß die Methode veraltet ſei daß man Räume
kühl erhalte, indem man ſie mit Eis umgebe, da dies zu viel
Feuchtigkeit entwickele. Heute ſei die künſtliche Kälteerzeugung im
Schwung. Die Firma in Wiesbaden, welche für den hieſigen Schlacht=
hof
die Einrichtung beſorge, habe in den letzten 16 Jahren in 940
Induſtrieſtädten 1470 Kühlanlagen gefertigt. Bei dieſen bediene
man ſich hauptſächlich der Verdampfung einer Flüſſigkeit, beſonders
von Ammoniak, welche man ſtets wieder in Kondenſatoren verdichte
und neu zuführe. Die hier fraglichen ſogen. Kaltdampfmaſchinen
heize man mit Waſſer ſtatt mit Feuer, welches 7 Grad Wärme
beſitze. Das durch dieſelben gewonnene Eis habe den Nachteil, daß

285
es milchig und trübe ausſehe, weil die Luft darin bleibe. Durs
eine beſondere Vorrichtung werde dieſem Uebelſtand abgeholfen
Der Vortragende aab nun eine eingehende Darſtellung der zur Eis
bereitung und Fleiſchkühlung dienenden Maſchinen und fand all
ſeitigen Beifall. Auf Befragen des Herrn Helfrich antwortete der
ſelbe, daß das milchige Eis um 10-12 pCt. minderwertiger ſei al=
Klareis. während dieſes dem Natureis an Wert gleich ſtehe.-
Stadtverordneter Kinkel beantwortete nun die Frage weaen de
Offenmachung der Emilſtraße, wobei er erklärte, ſich au
perſönliche Anſpielungen nicht einzulaſſen, eigentlich ſei nicht de=
Gewerbeverein, ſondern die Bürgermeiſterei oder Stadtv=rordneten
Verſammlung für dieſelbe das richtige Forum. Die Geſellſchaf
Blumenthal u. Co. habe bereits vor 15 Jahren ein fertiges Proiek
vorgelegt und jederzeit ein weitgehendes Entgegenkommen bewieſen
ſo daß die Erteilung der Baubeſcheide etwas Selbſtverſtändlichel
war. Wenn ein ſchriftlicher Antrag eingereicht werde, werde di=
Eröffnung der Emilſtraße kaum abgelehnt. Die Stadt habe in
vorigen Jahre Gelände gekauft, um die Straße durchzuführen. Die=
ſei
für den Verkehr vom Schloßgartenplatz aus nicht notwendig
Die beſtimmte und klare Antwort befriedigte allgemein. Stadther
ordneter Rockel fügte derſelben noch bei, daß in Darmſtadt eir
Viertel gehalten werde wie das andere. Das Feilſchen um der
Centimeter Grund und Boden. den man der Stadt zu überlaſſen
habe, wirke in anderen Stadtteilen als dem Blumenthalviertel häufig
hemmend. Schreiner Jacoby erinnerte daran, daß die Firma
Blumenthal u. Co. auf eigene Rechnung die Kanaliſation bergeſtell
hat. Maurermeiſter Böttinger bemerkt dazu, daß, wo viel Geld
ſei, man viel Entgegenkommen zeigen könne. Ueber die neue Bau=
thätigkeit
ſprach der Vorſitzende Landtagsabgeordneter Dr. Schröder,
indem er ausführte, daß er über die geſchäftliche Grundlage der
Unternehmungen von Blumenthal u. Co. keine Auskunft geben könne=
Die neue Bauthätigkeit ſei gewiß ungeſund, wo große Geldinſtitute
Strohmänner vorſchieben und über das Bedürfnis hinaus und nicht rmal
immer ſolid bauen laſſen. In einigen Städten habe dies ſchon zu
ſchweren Verluſten aeführt. Jeder einzelne Handwerker müſſe ſich
über den einzelnen Fall verläſſigen. Hoffentlich erhalte das bürger=
liche
Geſetzbuch eine Beſtimmung, wonach demſelben zur Sicherheit
ein Hypothekeintrag auf das von ihm hergeſtellte Haus bewilligt
wird. Fraglich ſei, ob nicht zur Zeit hier genug gebaut ſei, und
Vorſicht in dieſer Frage ſehr angezeigt. Ob und wo große Gel=
kräfte
hier hinter der Bauthätigkeit ſtecken, entziehe ſich ſeiner
Kenntnis, ebenſo, ob Handwerker zu ihrem Schaden dabei beteiligt
ſeien. Von einem Bauſchwindel könne in unſerer Stadt im ganzen
keine Rede ſein, wenngleich ein langſameres Tempo der baulichen
Thätigkeit wünſchenswert erſcheine. Die Verſammlung ſpendete dem
Redner lebhaften Beifall. Kommerzienrat Blumenthal erariff nun
das Wort und hob hervor, daß im Jahre 1872 in Darmſtadt eine
Bevölkerung von 37600 Einwohnern mit 2360 Wohnhäuſern vor=
handen
geweſen, im Jahre 1891 57600 mit 3700. Verhältnismäßis
komme hiernach heute eine halbe Seele weniger auf ein Wohnhaus
als damals. Im Blumenthalviertel habe man nicht zu viel gebaut.
Den Handwerkern ſeien dort die günſtigſten Bedingungen geſtellt
worden, wenn doch einmal einer zu Grunde ging, ſei dies ſeine
Schuld geweſen. Nicht als Reſidenz= und Militärſtadt könne Darm=
ſtadt
höher kommen, ſondern nur durch Hebung der Induſtrie und
Ausnutzung ſeiner Lage. Kleine Wohnungen müſſe man bauen un
Leute heranzuziehen, dazu das Geld zu niedrigem Zinsfuß hinzu=
geben
, ſei ſehr ratſam. Kaufmann Ludwig Trier glaubte, beute
werde die Verbauung des Mathildengartens hier zur
Sprache kommen, um dajegen die warnende Stimme zu erheben; dort kein Bedürfnis zum Bauen vorliege, ſei einleuchtend.
Anders verhalte es ſich im Blumenthalviertel. Sehr zu bedenken
ſei, ob nicht allgemein zu viel gebaut werde. Auch ſei darauf
zu achten, daß das, was gemacht werde, ſolid gemacht werde.
Nach einigen Ausführungen des Vorſitzenden erklärte Stadtverord=
neter
Kinkel, daß die Durchführung der Stiftsſtraße bis zur Die=
burgerſtraße
und die Bebauung des kleinen Stückchens Mathilden=
garten
weſtlich davon geplant ſei, mehr ſei nicht beabſichtigt. Dieſ=
Aufklärung wurde allſeitig lebhaft und freudig bearüßt.
Verſpätet eingegangen.) In dem Ev. Vereinshaus
(Mühlſtr. 24) werden eine Reine populärer Vorträge Montas ſh=
abends
abgehalten, die geeianet ſind, einen arößeren Zuhörerkreis, te
der bisher voch wenig Fühlung mit der Stadtmiſſion hatte, anzu= ½0,
ziehen. Den Anfang machte am vergangenen Montag Herr Ober= Gy,
konſiſtorialrat Walz; ſein Thema war: Aus dem religiöſen Leben
der Zeit Speners und Franckes:. Nachdem der Redner in der Ein=
leitung
auf den Urſprung und die Notwendigkeit des chriſtlichen
Vereinslebens in unſern Tagen hingewieſen, zeigte er in einzelnen
markanten Zügen aus dem Leben jener beiden aottbegnadeten Ver= .
treter des Pietismus deſſen Licht= und Schattenſeiten. Heute wird,
wie ſchon mitgeteilt wurde, Pfarrer Lohmann aus Frankfurt be=
handeln
: Der Alkohol ein Feind des Volkes:. Eintritt frei
Jedermann iſt freundlichſt eingeladen.
Ein gewiſſer Jakob Hammel von Pfungſtadt, ein ſohon
lange geſuchter Verbrecher, wurde der D. 8ta. zuſolge in der H
Nacht von Donnerstag auf Freitag durch die Gendarmerie in
Reichenbach a. d. B., wo er ſich in einer Herberge einlogiert hatte,

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ſland

Kr. 286
ing gemacht und in das hieſige Provinzial=Arreſthaus abge=

unn Rkiefei Man vermutet in dem Gefangenen den Anführer der Diebes=
ud
ſüan U die veraangenen Sommer an verſchiedenen Orten der Berg=
Unnzſtra f Einbrüche verübt hat.
(Eingeſandt.) Die Erörterungen über die proiektierte
erwertig
gleis iPa w ierung der Mathildenhöhe haben, wie es ſcheint. zur Folge
Frage haeh a daß die monnigfachen Bedenken, welche der Aus führung des
rlärtz, Wro es entgegenſtehen, und die mehrfach in der hieſigen Preſſe
ich ſei gzur rache kamen, nicht ohne Wirkung geblieben ſind. In glaub=
haft
Weiſe wird berichtet, daß Verhandlungen eingeleitet ſeien,
Ae diw Lo auf den käuflichen Uebergang der Mathildenhöhe an die Ge=
ſerligesmei
v Darmſtadt gerichtet ſind und den Zweck haben, die Mathil=
den
E; nicht zu varzellieren, ſondern ſie, wie bisher, als öffentlichen
onnn hgax zu erhalten. Im Intereſſe der Stadt kann dieſen Unter=
bitbe
.
erde, u, han l agen nur der beſte Erfolg gewünſcht werden.
Die bekannte Märchenſammluna für kleine Kinder:Soll
Stal lich h erzählenzu von Th. Schultz erſcheint in dieſem Jahre
uſühm mit, der reizendſten Illuſtrationen von Louiſe Kumpa. Die
icht n.gils ſind ſowohl in Jdee als Ausführung ſehr gut und dürfte
ſmein. L., de utter das Erſcheinen eines Buches, das der Kindheit in jeder
Lan=Bez; ing Schönes und Paſſendes bietet, mit Freuden für den
eillſan 1Wex- chtstiſch begrüßen. Von den vielen günſtigen Kritiken, di=
t
wüdas ich bei ſeinem erſten Erſcheinen in hieſigen und auswärtigen
halbien= Bläl n gefunden, ſei hier nur der Pädagogiſche Wink von Dr. B.
kſAh' ſch=Weſtphäliſche Zeitung) erwähnt. Dr. B. ſpricht darin
alio lden inſch auk, dieſes Buch in jedem deutſchen Hauſe zu wiſſen,
wIweik das Beſte bietet, was es für die erſte Kindheit aiebt.
die
AI. Spuzze unn Boſſe. Gedichte in Heſſen= Darm=
ter
Biſtäd 1 Mundart von Wilh. Kaminsky. VVerlag von G. von
P Grm- Aigu) Der volle Erfolg, den dieſe Kaminsky'ſchen Humoresken
unſt alr bei 3 m erſten Erſcheinen im vergangenen Jahre errangen, be=
oße
El. rech A2 den Autor zu einer Fortſetzung, die jetzt in dem nämlichen
hinauzr For vor uns liegt. Das zweite Bändchen iſt womöglich noch
abe lüi reickz tiger als das erſte und zeichnet ſich durch den gleichen ge=
werlerr
ſund und durch enge Berührung mit dem Volkstümlichen ge=
alle
d kräf d en Witz aus. Das verſifizierte Geleitswort, das der Ver=
n
zur e. faſſe einen Gedichten auf den Weg giebt, darf auch die Kritik in
buzl aufr igſter Weiſe unterſchreiben:
E freelich Stund duhr's Eich ſchun mache,
Ihr ſollt unn mißt ganz ſicher lache.
wo gr.i
Wie im vorigen Jahre, ſo ſind auch jetzt wieder in dem
Schönſter des Herrn Hofvergolders Zaun eine Anzahl
adm Oe Uder, gemalt von dem verſtorbenen Herrn Hauptmann
ul. H. J mann, ausgeſtellt. Die Bilder behandeln in der bekannten
nm kün ) iſchen Auffaſſung und Ausführung, wie ſie dem verſtorbenen
m Küv r eigen war, hauptſächlich Motive aus unſerer nächſten Nähe.
Larr= So nden ſich z. B. darunter: Anſichten aus dem Ziegelbuſch bei
hur Daw adt, mehrere liebliche Bilder von Malchen, das Rinnenthor
in Osheim und ſonſtige verſchiedene Bilder aus der Bergſtraße,
Brez rg, Alte Schmiede in Sachſenhauſen, Friedberger Schloß,
ſode noch einige größere Landſchaften. Der Preis der Gemälde
iſt Serſt niedrig geſtellt und dürften auch gewiß dieſes Jahr wieder
eine- ißere Anzahl derſelben ihren Weg auf den Weihnachtetiſch
ſind ind als willkommenes Feſtgeſchenk begrüßt werden.
eburg. 3. Dez. Die hieſigen Bäcker haben den Preis für
den ib Brot um 6 Pfennig herabgeſetzt.
ainz. 2. Dez. Auf Veranlaſſung mehrerer Mitglieder hat
der jutzverband Mainzer Hauseigentümer beſchloſſen, gegen die
im itären Intereſſe vorgenommene Schließung der Privat=
brien
vorzugehen. Die Beſchwerden der Hauseigenſümer richten
ſich onders gegen das Verbot, das Waſſer der geſchloſſenen
Briz n zu gewerblichen Zwecken zu verwenden, bei denen jede
Bers teiligung der menſchlichen Geſundheit ausgeſchloſſen iſt
ſo 4. beim Anrühren von Lehm und Mörtel, beim Kalklöſchen
u. kf. Man will den Streit bis zur letzten Inſtanz durchführen.
ainz. 3. Dez. Der Vorſtand des ſüdöſtlichen Bezirksvereins
gat e Mainzer Blätter ſchreiben, ein Schreiben an die Großh.
Büs meiſterei hier gerichtet, worin in Rückſicht auf das im nächſten
Jak- bevorſtehende Schützenfeſt die Frage aufgeſtellt wird, ob die
jetzi Verkehrs=Einrichtungen genügen, oder ob die
NoG idigkeit oder Zweckmäßigk it vorliege, gewiſſe Verbeſſerungen
im aßen= und Straßenbahn=Verkehr zeitig ins Leben zu rufen,
dan- zerkehrshemmniſſe und Beſchwerden nicht vorkommen lönnen
GaA jeſonders ſoll auf die jetzige Durchfahrt durch das Feſtungs=
thor
ngewieſen worden ſein, welche längſt dem Verkehr nicht
mekz atſpreche und über welche ſeit langer Zeit Klagen geführt
wüs. Die Anlegung einer zweiten Durchfahrtsſtraße neben
den2 auptthore, wenn auch nur proviſoriſch, mittelſt eines Durch=
bru
; ſei ein dringendes Bedürfnis. Auch betreffs der Straßen=
bah
Ulen ſachgemäße Vorſchläge der Bürgermeiſterei unterbreitet
wor2 ſein.
Reich und Ausland.
1s der Reichshauptſtadt, 3. Dez. Der Kaiſer iſt geſtern
mit - mit Gefolge nach Dresden abgereiſt und dort nachmittags
4 U bei der Halteſtelle Strehlen eingetroffen und auf dem Bahn
hof n dem König von Sachſen und dem Prinzen Georg von

4255
Sachſen empfangen und nach dem Schloſſe geleitet worden. Abends
beſuchte der Kaiſer das Hoftheater und übernachtete in Villa Strehlen.
Heute erfolgte die Abreiſe zur Jagd nach Schloß Moritzburg.
Der evangeliſch=ſoziale Kongreß, in welchem hervorragend
Harnack und Stöcker thätig ſind, ſchien infolge des Streites um das
Apoſtolikum in Frage geſtellt. Stöcker und Harnack ſind jedoch ein=
ſtimmig
zu ihren Aemtern gewählt und der Kongreß wird ſtatt=
ſinden
. Beide haben erklärt, daß der auf theologiſchem Gebiet ent=
brannte
Streit ihre gemeinſame Arbeit im evangeliſch=ſozialen
Konareß nicht beeinträchtigen dürfe. - Im Prozeß Ahlwardt
dauert die umfangreiche Zeugenvernehmung fort. Zeuge Vaul Noack,
der früher in der Löweſchen Fabrik als Schreiber beſchäftigt war
und dem Angeklagten die erſten Mitteilungen für ſeine Broſchüre
verſchafft hatte, giebt auf Befragen des Vorſitzenden an. daß er
wegen Betrugs, Unterſchlagung und ſchwerer Urkundenfälſchung vor=
beſtraft
ſei. Der Vorſitzende verweiſt auf eine Anzahl von Briefen,
welche der Zeuge an den Direktor Löwe, bezw. an einen andern
Vorgeſetzten gerichtel hat. Es wird darin um ein Darlehen von
500 Mark gebeten mit dem nicht mißzuverſtehenden Hinweiſe, daß
Noack ſonſt gewiſſe Geheimniſſe, die ihm aus dem Fabrikbetriebe
bekannt geworden, der Oeffentlichkeit preisgeben werde. Wenn man
ihm dagegen das Geld gebe. dann werde er das Geheimnis mit
ins Grab nehmen und verſprechen, nicht mehr nach Berlin zu
kommen. Einem Briefe war auch gleichzeitig der Entwurf eines
Artikels beigelegt, den der Zeuge gegebenenfalls dem Vorwärts
übergeben wollte. Noack erklärt, daß er nur habe verſuchen wollen,
Geld zu erhalten, weil er ſich in verzweifelter Lage befunden habe.
Eine heute vormittag von den Unabhängigen in die Brauerei
zu Friedrichshain einberufene Verſammlung der Arbeilsloſen Berlins
wurde polizeilich aufgelöſt. Anweſend waren etwa 1800 Ver=
ſonen
. Die Auflöſung erfolate, als ein Arbeiter riet, durch öffent=
liche
Kundgebungen die Behörden an die Not der Arbeitsloſen zu
erinnern. Eine große Anzahl Poliziſten vertrieb die Menge.
Frankfurt, 3. Dez. Eine von hieſigen Ladenbeſitzern gewählte
aus vier Herren beſtehende Deputation wurde beim Regierungs=
präſidenten
von Wiesbaden vorſtellia, um die Erlaubnis zu er=
wirken
, an den drei Sonntagen vor Weihnachten die Geſchäfts=
lokale
ſtatt bis 6 Uhr, bis 8 Uhr offen halten zu dürfen. Der
Herr Regierungspräſident, welchem die mit 503 Unterſchriften unter=
zeichnete
Petition übergeben wurde, ſprach ſich dahin aus, daß er
die Sache ſofort einer Beratung unterziehen und möglicherweiſe
den Wünſchen der Petenten dadurch entgegenkommen werde, daß
die Geſchäftszeit um eine Stunde verlängert werde. Er werde
dieſerhalb einen Bericht an das Polizei=Präſidium in Frankfurt
ergehen laſſen. (G. A.)
Frankfurt, 3. Dez. Die berühmte Künſtlerin, Frau Mar=
cella
Sembrich, tritt Montag den 5. Dezember zum letzten
male im Overnhauſe auf und zwar als Marie in der Regiments=
tochter
: Dieſe Vorſtellung dürfte inſofern ein ganz beſonderes
Intereſſe erregen, als die gefeierte Sängerin dieſe Partie zum erſten
male in deutſcher Sprache ſingen wird.
München,. 2. Dez. Prinz Karl ſoll eine Fußparforcetour
unternommen haben. Anfangs in ſüdlicher Richtung änderte er
ſeinen Weg gegen Regensburg, traf geſtern in Schwandorf ein,
woſelbſt er ſich infolge einer Erkältung ins Krankenhaus begeben
mußte. Der Prinz, nur mit einem leichten Sommerüberzieher be=
kleidet
, führte außer einigen Mark Geld von Wertſachen nur noch
eine ſilberne Uhr bei ſich.
München, 3. Dez. Prinz Karl iſt geſtern abend 5 Uhr
hierher zurückgekehrt.
Halle a. d. S. 2. Dez. Ein junger Arzt, Sohn einer
hier lebenden Witwe, hatte bei ſeinem Aufenthalt im Mannsfeldi=
ſchen
die Tochter eines Geiſtlichen kennen gelernt und ſich mit ihr
verlobt. Trotzdem der junge Arzt in dem Städtchen, wo er ſich
niedergelaſſen, eine ganz leidliche Kundſchaft beſaß. lebte er über
ſeine Verhältniſſe hinaus und machte Schulden. Der künftige
Schwiegervater war großmütig genug, die Schulden zu bezahlen.
Doch wurde das Verhältnis ein etwas geſpanntes, als man erfuhr,
der junge Mann habe ſich nicht gebeſſert, ſondern aufs neue da und dort
Schulden gemacht. Da kam die Cholera in Hamburg und mit ihr
die Nachfrage nach Aerzten. Der junge Arzt machte ſich auf den
Weg nach Hamburg, um ſeine Kräfte dort zur Verfügung zu ſtellen,
wurde angenommen und führte nun ſeinen Hauptſtreich aus. Nach
fünf Tagen traf in der Heimat die erſchütternde Nachricht ein, daß
der junge Arzt in ſeinem Berufe an der mörderiſchen Seuche ge=
ſtorben
ſei. Selbſtredend war ſofort alles Vergangene vergeſſen,
man feierte den Geſchiedenen als Märthrer der edlen Sache und
widmete ihm ehrende Nachrufe. Jetzt erhielt die Mutter des Tot=
geglaubten
einen Brief aus Amerika, worin der Sohn ihr mitteilt,
daß er ſich dort wohlbefinde. Er hatte in dem betreffenden Kranken=
hauſe
in Hamburg einem ihm ähnlich ſehenden Choleraverſtorbenen
ſeine Viſitenkarte in die Kleider geſteckt; auf Grund dieſer Karte
wurde der Tote als Dr. med. x. beerdigt.
Naumburg a. S., 2. Dez. Dieſer Tage hat hier die Ver=
mählung
des Proſeſſors der Medizin Dr. von Esmarch aus
Königsberg, Sohn des bekannten Kieler Chirurgen, mit der Tochter

[ ][  ]

4256
Hr.
des Domberrn Generals der Artillerie von Voigts=Retz ſtattge=
funden
. Zu der Feierlichkeit war die Prinzeſſin Henriette von
Schleswia=Holſtein erſchienen.
Hamburg. 2. Dez. Die vereinigten Brauereien von
Hamburg, Altona und Umgebung hielten eine gemeinſame Ver=
ſammlung
ab, in welcher über die Stellungnahme zu der geplanten
Erhöhung der Brauſteuer beraten wurde. Es gelangte folgender
Beſchluß zur Annahme; Die von der Reichsregierung geplante
Erhöhung der Brauſteuer im Norddeutſchen Brauſteuergebiet iſt
aus volkswirtſchaftlichen, ſozialen und hygieniſchen Gründen als
ſchwer ſchädigend für die allgemeinen Intereſſen der Bevölkerung
wie für die ſpeziellen Intereſſen des Brauereigewerbes entſchieden
zu verwerfen. Es iſt daher mit allen Kräſten und allen, geſetzlich
erlaubten Mitteln die Vorlage der Regierung zu bekämpfen. Ferner
wurde beſchloſſen, eine Bittſchrift an den Hamburger Senal und
an den Reichstag zu richten, um die Ablehnung der Brauſteuer=
Vorlaae zu erwirken.
Lüttich. 2. Dez. Nachdem geſtern ausſtändige Arbeiter der
Zeche Horloz in Tilleur bei Lüttich den ganzen Tag, zum Teil be=
trunken
, umhergezogen waren ließ gegen 5½ Uhr der Bürgermeiſter
durch Gemeindeboten das Verbot von Zuſammenrottungen ver=
künden
. Der Bote erhielt einen Steinwurf. Der Polizeikommiſſar
forderte darauf die Menge auf, ſich zu zerſtreuen. Dieſe Aufforde=
rung
wurde mit Revolverſchüſſen beantwortet, worauf die Gen=
darmerie
feuerte. Ein Bergarbeiter wurde getötet, drei verwundet.
Die Nacht iſt ruhig verlaufen. Einer der Verwundeten iſt nachts
geſtorben. Auch das Befinden der anderen Verwundeten iſt nicht
unbedenklich. In den Berawerken im Baſſin von Lüttich wurde heute
gearbeitet, dagegen ſind die Arbeiter von Horloz ausſtändig. Der
Staatsanwalt iſt in Tilleur eingetroffen und ordnete die Leichenſchau
des geſtern erſchoſſenen Bergmanns an.
Lüttich, 2. Dez. Inſolae der Unterredung der Abordnung der
Streikenden und der Direktion iſt in der Kohlengrube Horloz
ein Einvernehmen hergeſtellt. Die Delegierten aingen die Ver=
pflichtungen
ein, daß die Arbeit Montag wieder aufgenommen wird.
London, 2. Dez. Die Königin beſuchte geſtern in Begleitung
des Großfürſten und der Großfürſten Sergius, ſowie des
Prinzen und der Prinzeſſin Heinrich von Battenberg die
Ex=Kaiſerin Eugenie in Farnborough Hill.
Peſt, 3. Dez. In den Kohlenrevieren der öſterreichiſch= ungari=
ſchen
Staatsbahn ſind nahezu 3000 Arbeiter ausſtändig. Es iſt
Militär in das Streikgebiet abgeſandt worden.
Kleine Chrouik. In Ober=Ohmen herrſcht unter den Kindern
die Diphtheritis. Die Schule iſt auf Anordnung des Arztes
geſchloſſen worden. - In Reichelsheim wurde am Donnerstag ein
17jähriger Dienſiknecht aus Bockenrod, der an einem 12jährigen
Mädchen ein Verbrechen verübt hatte, verhaftet und an das
Amtsgericht in Fürth ausgeliefert. - In Creuzthal bei Siegen
öffnete ein Arbeiter einen Krahn auf der Haube des Gaſometers
und hielt ſodann unvorſichtigerweiſe ein brennendes Streichholz an
die Oeffnung. An der Flamme entzündete ſich das ausſtrömende
Gas, der Gaſometer barſt mit gewaltigem Krach und die eiſerne
Haube mit zwei am Gaſometer beſchäftigten jungen Menſchen wur=
den
hoch in die Luft geſchleudert. Der Tod der beiden
jungen Leute trat auf der Stelle ein.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 2. Dezember.
Viel Lärmum Nichts.
B. A. Von Shakeſpeares Luſiſpielen wird man, trotzdem ſie in
einzelnen Teilen auch veraltet ſind noch zu hören und ſehen be=
kommen
, wenn das Eintaasleben der gegenwärtig blühenden Schwank=
litteratur
längſt in tieſſter Vergeſſenheit ruht. Es ſpricht für die
ſtarke Geſundheit der Shakeſpeareepoche. daß ſie ein dauerhaftes
Luſtſpiel zu erzeugen vermochte, und es ſpricht für die Kränklich=
keit
unſerer Aera. daß ihr ſo ganz der Sinn für den echten Humor
verloren gegangen iſt. Wir haben die Satire, die Poſſe, den
Schwank, die Parodie, aber eine lebensfähige Komödie haben wir
nicht! Von tragender Kraſt iſt in dieſem Luſtſpiel das Verhältnis
Benedikts zu Beatrice. wogegen die Liebesaeſchichte zwiſchen Claudio
und Hero, die eine halbe Wendung ins Tragiſche nimmt, unſerem
heutigen Empfinden weniger entſpricht. Herr Edward und
Frl. Cramer brachten in die Rollen des Benedikt und der Bea=
trice
friſches, blühendes Leben. Es war eine Luſt, den beiden
Künſtllern zuzuhören, die ihre ſtändigen Wortſtlicheleien, dieſe bei
Shakeſpeare ſo beliebte Dialektik, nicht nur mit der nötigen Bungen=
ſchärfe
und Zungenglätte, ſondern auch mit liebenswürdigem Eſprit
vorbrachten. Nach der Szene im 3. Akt wurden die Künſler vom
Publikum gerufen. Eine gleiche Ehre widerfuhr dem Ambroſius
des Herrn Werner, der heute wieder einmal eine ganz meiſter=
hafte
, leibhaftige Shakeſpearegeſtalt, eine Figur, toelche das Ent=
zücken
aller Shakeſpeareaner herausfordert, hinſtellen konnte. Durch
ihn und die bereits erwähnten Darſteller kam die humoriſtiſche
Grundlage der Komödie zu ihrem vollen Recht. Nicht von allen

286
Künſtlern, die heute berufen waren, den Erfola des Abends ſi
zu ſtellen, läßt ſich gleiches behaupten. Viele ſchienen von
Orientreiſe; noch nicht heimaekehrt, und verwechſelten die To=
in
empfindlichſter Weiſe. Auf detaillierte Angaben wollen
diesmal verzichten. Nur noch einige beſcheidene Anmerkungen
treffs der Inſzenierung geſtatte man uns. Warum fällt denn im
der Trauerzua im letzten Akt, den Claudio mit beſonderer F=
lichkeit
arrangieren will, ſo gar dürftig aus ? Warum erſchei
der Graf und der Prinz dabei in grellen bunten Farben, und
halb müſſen die Sänger, welche den Trauergeſang anſtimmen,
ſtark detonieren, - daß dies ganze Schlußbild um ſeine romanti
Wirkung kommt ? Eine Koſtümfrage hätten wir auch noch auf
Herzen. Es iſt nicht nötig, ja es iſt ſogar falſch, daß Bene
gleich zu Anfang ſo geſchniegelt und geſtriegelt auftritt; die M
morphoſe des äußeren Menſchen ſollte ſich erſt ſpäter vollzie
aber ebenſowenig iſt es am Platz. daß der Vertreter des Clai=
auf
die Tracht ſo wenia Wert legt, ſie für den Anfang und
Ende ſo unvorteilhaft wie möglich wählt, um dann bei der H
zeit ein Koſtüm zu zeigen, das ſich beſſer für einen Op=
Sopraniſten als für den immerhin kriegeriſch geſinnten Cla=
ziemen
würde.
Litterariſches.
- Beim nahenden Weihnachtsfeſte tritt an die Eltern
wieder die Fraae heran, was für Bücher ſie ihren heranwachſen
Töchtern ſchenken ſollen; denn die Auswahl guter und paſſer
Lektüre für junge Mädchen iſt im Vergleiche zu der viel c
giebigeren und vielſeitigeren Jugendlektüre für Knaben eine
hältnismäßig beſchränkte. Als poſſende Weihnachtsaabe für un
Töchter ſei daher das ſoeben im Verlage von Otto Spamer=Lei
in zweiter Auflage erſchienene Buch Mitſechzehn Jahre
von der bekannten Schriftſtellerin und Dichterin Frida Scha
empfohlen, das ſieben luſtige, hübſch und anſprechend geſchriel,
Mädchengeſchichten enthält: Der Aſſiſtent=Aus der Tanzſtun
Erl, Ein Schwalbenſtreich;, Die Berberitze', Das gute He
Mauerblümchen!. Auch die Ausſtattung des Buches macht 1
ſelbe neben ſeinem gefälligen Inhalte als Geſchenk beſond
empfehlenswert.
Von der in demſelben Verlage von O. Spamer in Leit
erſchienenen illuſtrierten Geſchichte der deutſchen L
teratur von Ottov. Leixner, deren Wert für Lehrende
Lernende von der Kritik einſtimmig anerkannt und deren Bedeut=
als
Familienbuch auch von uns gebührend hervorgehoben wor
iſt, liegen uns weitere 10 Lieferungen (11.-20.) vor, welche
durch Reichhaltiakeit des Inhalts und der Ausſtattung den vor=
gegangenen
gleichwertig anſchließen. Dieſelben umfaſſen die
teraturperiode von Simon Dach bis Jung=Stilling. Unter
zahlreichen Bildwerken, Beilagen ꝛc. heben wir noch beſonders!
vor die vorzüglichen Holzſchnitte von Ulrich von Lichtenſt
Walter von der Vogelweide nach M. v. Schwind, Albr. von Hal
Vater Gleim, Leſſing und Frau u. a. m., ferner Facſimiles
Briefen Fr. Hebbels, O. v. Redwitz, Goethes an Keſtner,
Hamerlings aus dem Jahre 1888 und einer Handſchrift von Voß=
Luiſe; - O. v. Leixners deutſche Litteraturgeſchichte erſcheint
35 Lieferungen zu je 40 Pfg.; jede Buchhandlung nimnt ?
ſtellungen auf dieſelbe an.
ſ188

Dankſagung.

Für die zahlreichen Beweiſe liebevollſter Theilnahme
dem uns betroffenen ſchmerzlichen Verluſte ſprechen wir All
unſeren innigſten Dank aus.
Darmſtadt, 5. Dezember 1892.
Im Namen,
der trauernden Hinterbliebenen:

Martin Weisse.

Tageskalender.
Montaa, 5. Dezember.
Ausſtellung weiblicher Handarbeiten, nachmittags A=
5 Uhr, Neckarſtraße 3 III.
Generalverſammlung der Mühlenbauanſtalt, Maſchinenſa
und Eiſengießerei vorm. Gebr. Seck, vormittags 10 Uhr in
Bureau der Fabrik
Drittes Konzert der Großh. Hofmuſik, abends 7 Uhr
Hoſtheater. (Hauptprobe vormittags 10 Uhr.)
Vorſtellungen der Kannibalen=Reger=Krieger=Karawane in S
bau, nachmittags 5 Uhr und abends 8 Uhr.
Großh. Muſeum und Gemäldegalerie, geöffnet Com
1 Uhr, Donner,
Dienstag. Mittwoch und Freitag von 1
von 2- 4 Uhr.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmiad