Darmstädter Tagblatt 1892


28. November 1892

[  ][ ]

ELo6
9 D k
LUN
LGOb

Abonnement=preis
erteljährlich 1 Mark 50 Pf. halb=
hrlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
uswärts werden von allen Poſt=
1tern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtaufſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Alluftrirtes Unterhaltungshlalt.

Inſerats
für das
wochentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 1¼, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Beſiannkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

1 280.

Montag den 28. November.

1892.

Gefunden:1 Vortemonnaie mit Inhalt, in einer Droſchke liegen geblieben. 2 Sturmlaternen. 1 ſchwarzer Regenſchirm. 1 Feder=
ſſer
. 2 Buchſtaben=Zeichen in Metall, O und V. 1 Arbeitstaſche. 1 Ring mit dunklem Stein. 3 Federhalter, 3 Bleiſtifte und 3 Radirer.
froßes Bund Schlüſſel. 1 Notizbuch. 1 goldener Ring mit blauen Steinen und der Inſchrift: Bleib treu und wahr 2. 6. 79..
Schleier.k 1 Vortemönnaiek 3 Taſchentücher= 3 Handſchuhe.k 2 Paar Handſchuhek 1 Brillenglas.k 1 Regenſchirmk 1 Opern=
sfütteral
.k 1leines Vortemonnaie mit einigen Pfennigen Inhalt. 1 Brille mit Futteral. 1Quittungsbuch auf den Namen Leonhard
erheller von Pfaffenbeerfurth. 1 Trichter von Holz. - Verloren: 1 Buſennadel mit kleinem Diamant. 1 ſilbernes Armband mit
denem Knopf einen Nagel vorſtellend. 1 Zwicker. 1 aoldener Rina mit 12 kleinen Steinen, in der Mitte ein kleiner Zahn. 1 ſeidenes,
u und roth geſtreiſtes Halstuch. - Zugelauſen: 1 Huhn. - Entlauſen: 1 kleiner ſchwarzer Hund mit gelben Beinen. auf der
uſt einen weißen Flecken, mit Marke 9602. 1 weißer Seidenpudel mit ſchwarzen Flecken auf dem Rücken, mit Marke 1060.
NB. Die mit 5 bezeichneten Gegenſtände ſind im Großh. Hoftheater gefunden worden und daſelbſt in Verwahr.
Darmſtadt, den 26. November 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Herſtellung der Chauſirung in der Hoffmannsſtraße wird dieſelbe zwiſchen Heinrich= und Herdwegſtraße vom
l. Mts. bis auf Weiteres für den Fuhrwerks= und Reiterverkehr geſperrt.
Darmſtadt, den 25. November 1892.
118523
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Kratz.

Bohunntmnchung.

Auf gerichtliche Verfügung werden die dem Schreinermeiſter Julius Weichſel
ier zuſtehenden Immobilien:
Flur.
Meter.
Nr.
II.
526 Hofrailhe Nieder=Namſtädterſtraße Nr. 45,
833³⁄₀
II.
174 Grabgarten daſelbſt,
833⁵⁄₀
Ortsgerichtslokal
Dienstag 29. November l. 3s., Vormittags 10 Uhr,
1 letztenmal öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Falls ſonſtige rechtliche Hinderniſſe ſich nicht ergeben, wird die Genehmigung
Verſteigerung erfolgen, ohne Rückſicht darauf, daß der Schätzungspreis e=
ht
werde.
Darmſtadt, 9. Nobember 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
l7712

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Nr. 280

4119

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pfehlen
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es nothwendig iſt, Nahrungs=

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[ ][  ][ ]

4120

Nr. 280
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M. 1.50 gebunden.
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bunden
M. 2.80.
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hier als in der ganzen Umgegend
ſehr freundliche Aufnahme gefunden
und glaube ich, daß auch dies zweite
Bändchen allgemein gefallen und ſich
viele Freunde erwerben wird.
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Darmſtadt, 26. November 1892.

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Auslagen; doch bitten wir die uns für Weihnachten zugedachten Aufträge im Iutereſſe
rechtzeitiger Lieferung gütigſt bald ertheilen zu wollen.
(18167

Muſik-Verein.
Heute, Montag den 28. November, Abends 8 Uhr:
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in der Aula der Realſchule.
Der Vorstand.
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[ ][  ][ ]

4122

Nr. 280

Nationalliberaler Verein
Am Darmstadt,
Verenns-Verſammlung
Dienstag den 29. November 1892, Abends 8½ Uhr, im
grossen Saale der Reslauration, zur Stadt
6.
Pfungslad,
Tagesor dnung:
Die Stadtuerordneten-Mahl.
Unſere Mitglieder ſowie Freunde und Auhänger unſeres Wahl=
vorſchlages
ſind zu zahlreichem Erſcheinen freundlichſt eingeladen.
Für den Vorstand:
[18536
Friedrich.
Stäcascher Saalbau.
Montag den 28. November, Abends 8 Uhr:
Ewoites Gssammt Gastspiel des Wiener Enssmble
unter Leitung des Direktors Franz losei Grasolli.
WTum Eweitenmale M
2909
Dioly
STTTSGSION
Original=Wiener=Geſangs=Poſſe in 4 Akten von J. Vimmer,

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II. Akt. Auf der Promenader.

1 Akt: Der verhüngnißvolle Hutr. III. Akt: In Nußdorf beim Heurigen.
V. Akt:Der Ballim Hutmacherladen.
Preise der Plütno:
Sperrſitz M. 250, Saal und Loge lnummerirt) M. 2.-, Nichtnummerirte Plätze
M. 1.50, Vorjaal M. 1.-.
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d3 Billets ſind in der Hofmuſikalienhandlung von Georg Thies zu haben.
Text ſammt Programm 15 Pfg.
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zmmer, 3 Kammern, Zubehör, Mit=
nutzung
eines Gartens, event. ſofort.
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3. Stock ſind 2 Zimmer, Küche ꝛc.
ruhige Leute zu vermiethen und ſofort
zu beziehen.
15952) Hoffmannsſtraße 7 iſt!
mittlere Stock, 5 Zimmer ꝛc., wegzut
halber zu vermiethen.
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liche
Manjarde, 2 Tr. h., Ausſicht
in Garten urd Mathildenplatz, an
ruhige Familie ſofort zu verm.
8939) Lautenſchlägerftr. 357.
Wohnung. Zu erfragen im Hinterbe
18540) Ecke d. Parkus=u Palla
witſenſtraße der 2. Stock, 3 oder a
4 Zimmer, per ſofort billig zu verm.

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17305) Laden mit großem Keller
Wohnung. Näheres Liebigſtr. 25.

1709) Hölgesſtr. 9, 1 St. hoch,
gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
17948) Lauteſchlägerſtraße 18½
möblirte Zimmer zu vermiethen.
17888) Goderſtr. 24 zwei möbli
Zimmer per 1. und 15. Dezember
oder ohne Penſion. Näheres parterre.

Proteſtantenverein.
Mittwoch den 30. November, Abends 7½ Uhr, in der
StadtKapelle:
Dortrng
des Herrn Pfarrer Rohde aus Waldkirch
über:
Die Erneuerung des evangeliſchen Gemeindelebens durch Er ichtung
kleiner Pfarrgemeinden:.
Der Emntritt iſt für Jedermunn fre i.
NB. Nach dem Vortrag findet eine Beſprechung das Thema desſelben ſtatt. Der
(18537
Ot dieſer Beſprechung iſt bei dem Kirchendiener zu erfahren.
Ks empfichlt ſich im Tafeldecken, 17724) Für Worms u. Umgegend ſuche
E Servieren, Beſuchsfahrten
ich gut beleumundete Leute auf Bilder,

1

18541) Hofſtallſtraße 6 ein auch
2 ſein möblirte Zimmer mit ſep.
Eingang ſofort zu vermiethen.
EsAauzus
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18542) Waldſtr. 11 gut möbl. 3

Spiegel, Uhren und Druckſchriften.
I. Brunnor, Liebenauerſtr. 78, Worms.

Gehülfe geſucht=
18376) Bei der unterzeichneten
hörd kann ein Gehülfe für Beſorgt-
der
Regiſtratur= u. ſonſtiger Büre
geſchäfte alsbald eintreten. Geh
1200 M., zu Nebenverdienſt iſt Geleg
heit. Bewerber, welche bei Kreisämt
und namentlich in der Regiſtratur ber
beſchäf igt geweſen ſind, wollen ſich u
Vorlage ihrer Zeugniſſe ſchriftlich ann
den. Prſönliche Vorſtellung iſt nur
Verlangen erforderlich.
Offenbach. den 21. November 189
Großherzogliches Kreisa=
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erhalten
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Bei herannahender Weihnachtszeit erlauben wir uns wiederum die Bite unſerer
Anſtalt gedenken zu wollen. Unter den zahlreichen Kindern, welche di ſlbe be=
ſuchen
, befinden ſich viele ärmete, die häufig kine Kleidungsſtücke zum Wechſeln
halen und werden wir gütige Geſchenke von (wenn auch ſchon getragenen) Hemdchen,
Kleidchen, Röckchn, Schuhen und Strümpfn, wie ſie für 2 bs Gjährige Knder
paſſend ſind, dankbar entgegennehmen. Gaben an Geld werden wir, falls nicht
anders beſtimmt wird, zur Beſchaffung von Schuhwerk verwenden.
Zur Annahme von geeigneten Beiträgen erklären ſih bereil:
Frau v. Hombergk zu Bach, Heinrichſtr. 105, Fräulein C. Baur,
Promenadeſtr. 53. Frau Dr. Becker, Neck urſtr. 12, Frau Rentner Jordis,
Saalbauſtr. . Fräulein L. Schleiermacher. Caſinoſtr. 31, F. Wittich,
Rheinſtr. 23, ſowie die Hausrerwalterin der Kleinkinderſchule, Fräulein
Kratz, Mauerſtr. 5.
[17749
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dung der ärztlich empfohlenen Toiletten=
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von F. Kuhu, Parfüm. Nürnberg.
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beſeiligen überraſchend alle Haunnreinheien Weisse Erolhe Rheinweine.
und machen bei täglichem Gebrauch die
Vordeaux
Haut weiß und geſchmeidig. Man hüte ſich von den billigſten bis zu den feinſten
vor Nachahmung und ſehe genau auf Schutz=
Marken, in Flaſchen und Gebinden.
marke und Firma Fez Kuhn, Parfüm.,
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Nürnberg In Darmſtadt bei Lomi=
Hein Nachf, Ludwigsſtr. 18. 14729 von Frapin &a Co. in Segonzae=Cognac.

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neben Fräulein Naumann,
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[ ][  ][ ]

1124

Ar. 250

SBUALIOIN

ab eigener Fabrik-ollfrei
Mk 135 p. Met.

16960)

bis Mk. 5.35 ſca. 450 verſch. Deſſins u. Farben)
ſowie ſchwarze, weiße und farbige Seidenſtoff=
von
75 Pf. vis Mk. 1865 p. Meter - glatt, ge=
ſtreift
, karrirt, gemuſtert ꝛc. ſca. 240 verſch. Qual.
u. 2000 verſch. Farben, Diſſins ꝛc.)
Seiden=Damaſte
v. Mk. 185-1866
Seiden=Grenadines 1.35- 1 65
Seiden Bengalines
106-9.80
Seiden=Ballſtoffe
- 76-186
Seiden=Baſtkleiderp Nobe , 16.80-6851
Seiden Armüres, Mervoilleux, Duchesse eto.
porto= und zollfrei in's Haus, Muſter umgehend.
Doppeltes Briefporto nach der Schweiz.
Seiden-Fahrik G. Henneberg, Allrich.
Königl. u. Kaiſerl. Hoflieferant.


Joseph Trier,
Warustadt, Wilholminonstrasso 25.
Logisnachweiſung=bureau. vo

Ergebuiß der Sammlungen in Darmſtadt zum Landesdenkmal für weiland
Se. Königl. Hoheit Großherzog Ludwig IV.
(Fortſetzung.)
Hoffmannsſtraße: Dr. Schmehl, R allehrer. Dr. Frhr. von Gall, Realſchul=
direktor
. Schönberger. Regiſtrator. Wagner, Rechnungsrath Witwe. Wilh. Dieter. Alex.
Koch. Frau C. Schenck Witwe. Guſtav Keller. Dr. Flimm. Dr. Landmann. Frau M.
Vrinck. Beck, Mojor a. D. Ungenant. A. Rettberg. Gaubatz. Neuz. H. Jung. C. Chr.
Sachtleben. Schering. Stahl, Eiſenbahnbaumeiſter. Schaeffer. Krauſe. Dr. Uoth,
Obermedicinalrath. Juſamwen 89=. 50 9.
Sammelliſte Nr. 218: Generalmojor von Lyncker in Wiesbader Hofjuwelier
Wondra. Dr. Beniehof. Lehreikolleaium des Real=ymnaſiums, Darmſtadt. Freimaurer=
loge
Darmſtadt. Auton Hofmeiſter. Fr. Jakob Tiier Witwe. Netto=Ertrag eines Konzerts
des Vereins Frohſinn und der Turnaeſellſchaft in Darmſtadt auf Hugenſchütz'ſchem Felſeu=
keller
. Ungenannt, Heinrichſtraße. Sim. Haas, Heinrichſtraße, 2. Beitraa. Zuſammen 403 eſ.
Carlsſtraße: Heinrich Schulz. W. Arnheiter. K. Hnterthür. Ga. Vernhardt
B. Waldherr. Herrmann. J. Wagner. Carl Heß. Ph. Leißler. H. Gauls. S. Kahn
Söhne. R. Rohrer. P. Hufnagel. Ludw. Bauer, Caſſier. G. u. S. A. D. Wilhelm
Menaes. L. Lauth. Paul Greb. G. Breidenbach. V. Keber Witwe. K. Walther.
H. Ewald. G. Keller. W. Lautenſchläzer. G. Eidam. G. Göckel. L. Helmſtädter
H. Dreſſel. F. Nick, Miniſterialreviſor. Moter. Rechſungsrath. Wich. Ludwig Kuhn
Gg. Littig. H. Thierolf. Ruths. Gerrmann. A. Bender. O. Müller. H. Pabſt. Frau
Nickels. Wingefeld. Ph. Wiegand. Fr. Kuhn. Louiſe Schnittſpah'. W. Sondheimer.
Frau Phil. Weber. Firma Philipp Weber. Karl Annecker. Frz. Sitte. Gg. Weil. Frau
Krämer Witwe. Höchſt. Volk. J. Riedel. Wimmenauer, Rechnungsrat. Wolf, Bank=
beamter
. Brückmann, Kammerdiener i. P. Frau G. Höhn. H. Hein. Zuſammen 124. ſ.
Langaaſſe: Friedr. Hugenſchütz. Jakob Hugenſchütz I. Gerhard Strudel. Marg.
Burger Witwe. Jak. Bruſt. Friedr. Bauer. L. Guckenheimer. Weinreich. Ph. Scherer.
O. Saupe. Ludwig Wambold. J. Sieger. Leopold Dauer. Kurz Witwe. Wilh. Müller.
Wilh. Habermehl. Fr. Wiegler. N. Wicklaus. Konrad Keſtina. A. Rückert, Tap zier.
Joſeph Sieger. N. Kunkel. Gg. Maher. J. Rupp. J. Lied. Ph. Enaux. M. Enaux.
G. Kraſt. Kahlbach. A. Wolff, Bäcker. Georg Schoch. Jean Stühler. L. Beck. Ehr=
hard
Kinkel. Friedr. Kraft. L. Fiſcher. Baldes, Metzger. Chr. Müller. Ferd. Alberth.
L. Krichbaum. Friedr. Fuckert, Straßenkehrer. Zuſammen 27. 40 ¼
Lauteſchlägerſtraße: Geora Koch, Kauſmann. J. Büttel Witwe. K. Atzback.
S. Klein. E. Haller. V. Knöß. M. Atzbach. J. Huber. Karl Oeſterling. M. Weiſſe.
Ungenannt. Berle. Ga. Axt. L. Schmitz. E. Lößer. Schmidt Witwe. Georg Koch.
Heinrich Kaiſer. Fr. Roßminn. G. Geilſus. Rettig Witwe. L. Schwarz. Fr. F.ick.
Schmitt, Zeughaup mann. Hädrich. Riedlinger. Frau Maſſoth Witwe. Frau Decher.
Huff. Döpp. J. Heil, Geometer I. Cl. Stautz. A. Wilter. . Nungeſſer, Rentner.
Becker. Zuſammen 66 " 50 J.
Liebigſtraße: Klingelhöffer, Lindgerichtsrath. Wilhelm Emm. rich. Alfred Hayn.
B. Mayer. H. Nover. A. N. L. Götz, Lehrerin. Frau Himmer. Frau Dem Krug.
Frau E. Fiſcher. Frau E. H. Dr. Köhler. Oberſörſter Kalkhoff. G. A. B. Frln. Voth.
Joh. Willhäußer. Guſtav Vechtold. J. Helbing. Bodenſ hatz. Martin Traiſer. Heckler.
Hch. Hencke, Direktor. M. Jaeger. K. Frank. Wilh. Hofmann. Poſeiner, Oberdomänen=
rath
. Querner. Ga. Heiniſch. Dr. Chelius. Helmuth von Büchler. Hacker. Ph. Lorenz.
J. Ed. Dornſeiffer. L. Pracht. F. Henckel. Bieber. C. Grüling. Kniſpel, Hofſchauſpieler.
Pfarrer Guyot. W. Hummel. Wladimir Weyl. H. Schaub. Zuſammen 130 e6.
(Fortſetzung folgt).

Urfolg durch Innoneor
erzielt man nur, wenn dieſelben zweck=
ſprechend
abgefaßt und ſtets die rich=
Wahl der geeigneten Zeitungen getr=
wird
. Man wende ſich daher an
Annoncen=Expedition Heinrich Eisl
Frankfurt a. M. Zeil 76, die es
zur Pfliht macht obige Punkte in er
Linie zu berückſichtigen, und lediglich
die Original=Zeilenpreiſe der Zeilun
unter Gewährung höchſter Nabatte
rechnet. Jede gewünſchte Auskunſt n
koſtenfrei ertheilt, ſowie vorherige Koſ=
anſchläge
gratis und franco geliefert.
Vertreter für Darmſtadt unmgege
C. A. Wolſ. Rheinſtr. 15 .4
Telephoniſche Beſtellungen=
Droſchken
der Halteſtelle Louiſenplatz werden
der Firma Diehm u. Comp, Telep
Nr. 60. vermittelt.
4.
Nier anſtändige Herren köͤnnen Koſt
O) Wohnung erh. Kl. Ochſengaſſe

18549) J. C. Schmidt'3 Abreißkalen/
mit täalichen Ratſchlägen für den Blum=
und Pflanzenfreund 1893. Preis 50
Dieſer von der einen großartigen Betrieb
wickelnden Gärtnerei von J. C. Schmidt
Erfurt herausgegebene Abreißkalender
im vierten Jahraang vor. Es iſt erſtaun
welche Fülle nützlicher Belehrung dieſer Re
der auf ſeinen Lageszetteln bietet, er erſ

dem Belehrungſuchenden die Lektüre and
Gartenwerke. Jede Anregung, der Natu=
folgen
, iſt bei unſerem hentigen Geſchlecht
Freuden zu begrüßen und das thut
Kalender, der ein ebenſo zweckmäßiges als
genehmes Weihnachtsgeſchenk bietet, in ho
Maße.

18550) Die Firma Franz Kuhn, P=
merie
in Nürnberg. hat ein neues Erzeu
hres Fabrikationszwei ves unter der Benen
San Nemo Veilchenſeife in den H.
gebracht, welche ſich durch ihre milde
wirkung auf die Haut und ihren übe
feinen nachhaltenden Geruch auszeichnet
als Toiletteſeife raſch beliebt gemacht
Dieſe Seife iſt hier bei Louis Hein N=
Ludwigsſtraße 18, käufl ch zu haben, wo
auch die ſonſtigen Kuhn'ſchen Präparate,
die zum Parfümiren von Wäſche und
dungsſtücken ſehr geeigneten Veilchenp=
San Fornarina und San Remo' be=
werden
können.

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 280 des Darmſtäbter Tagblatts vom 28. November 1892.

Volitiſche Ueberſicht.
deutſches Reich. Die Reichstagserſatzwahl im Kreiſe
1.zmalde hat ein überraſchendes Reſultat gezeitiat, indem mit
Wahrſcheinlichkeit der bekannte Rektor a. D. Ahlwardt als
ordneter gewählt iſt. Derſelbe erhielt bisher 6600 Stimmen,
30 mehr als die vier anderen Kandidaten zuſammen. 12 Orte
ſeſ; noch. (Der Wahlkreis war mit Ausnahme von 1874, wo
ttionalliberal wählte, bis 1890 immer konſervativ vertreten.
er Wahl von 1890 wurden 5939 Kartell=(konſervative Stimmen,
3 deutſchfreiſinnige und 923 ſozialdemokratiſche Stimmen abge=
; in der Stichwahl ſiegte bei erheblich größerer Wahlbeteiligung
45 nbeck mit 8815 Stimmen über den konſervativen Kandidaten,
59 327 erhielt. Da aber Forckenbeck in Sagan=Sprottau annahm,
ſceine Nachwahl ſtatt, in der bei wieder geringerer Beteiligung
yer=Arnswalde mit 6740 gegen 6258 deutſchfreiſinnige Stimmen
de ilt wurde)
ei der im Wahlkreiſe Cleve=Geldern ſtattgehabten Reichs=
erſatzwahl
für den zurückgetretenen Herrn Domkavitular
Perger wurde der Centrumskandidat Graf Fritz v. Los zu
1 gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufaeſtellt.
reußiſcher Landtaa. (Sitzung vom 23. Nov.) Hobrecht
ib.) führt aus. von einer prinzipiellen Vorlage könne nicht
ede ſein; er habe nur gegen gewiſſe Einzelheiten Bedenken.
orlage ſcheine ihm die Freiheit der Gemeinden. bezüglich der
Tl ung der kommunalen Abgaben zu ſehr einzuſchränken. Bezüg=
0er Gewerbeſteuer müſſe die Freiheit der Gemeinden fixiert
In. Es ſei nicht richtig, neben der allgemeinen Belaſtung noch
ſo von gewiſſen Klaſſen der Bevölkerung einzuführen: das müßte
aſſengegenſätzen und Unfrieden in den Gemeinden führen.
terpräſident Graf Eulenburg betont, die Reform ſei nicht aus=
en
, wenn nicht vom Staate voller Erſatz für den Einnahme=
au
1 gewährt werde. Fritzen (Centrum) erklärt, die Ausbildung
de idirekten Steuerſyſtems ſei ein Vorzua der Vorlage. Der
r beſteht auf Einbringung des Wahlaeſetzes. Der Ausſpruch
J9vs. daß das Schwergewicht des Grundbeſitzes in dem Wahl=
reo
für den Landtag erhalten bleiben müſſe, habe lebhaften Wider=
haz
m Centrum gefunden. Tſchoppe (reikonſ.) wünſcht möglichſt
fre Selbſtbeſtimmungsrecht der Gemeinden und äußert Bedenken
wol des Verhältniſſes zwiſchen direkten und indirekten Steuern
in 11 Gemeinden. Knebel (nat.=lib.) iſt der Anſicht, der Grund=
bes
ſei auch nach dem Kommunglabaabengeſetz zu ſtark belaſtet,
w(auch der Entwurf einen großen Fortſchritt bedeute. Vopelius
ſ. nſ.) weiſt auf die mißlichen Verhältniſſe in den Gemeinden
ie durch die bisherige Kommunalbeſteuerung und die fiskaliſchen
Fute litten. Meyer (Berlin) verwirſt die Einmiſchung des
es in die kommunalen Angelegenheiten. Das Geſetz, wie es
vo egt, ſei durchaus unausführbar. Finanzminiſter Miquel hebt
ho, das von dem Vorredner geprieſene engliſche Syſtem werde
In England ſelbſt von der Wiſſenſchaft und den vraktiſchen
Whaftsbehörden verworfen. Wollte man alle dem Geſetze ent=
g
8 tehenden Schwierigkeiten vorweg löſen, ſo müßte man auf
d0 heſetz überhaupt verzichten. Betreffs der Beſteuerung der
ge9 ylichen Unternehmungen des Reiches könne er mitteilen, daß
dc gehende Erfolg verſprechende Verhandlungen zwiſchen Preußen
und zm Reiche ſchwebten.
eſterreich=Ungarn. Gegenüber der Nachricht. der Vatikan
ſic zu Ungarn in einem feindſeligen Verhältnis, läßt der Fürſt=
bos
im Naplo- und im Lloyd; erklären, der Vatikan ſei ver=
ſööch
geſtimmt. Es beſtehe nur ein Streit zwiſchen den Dogmen
Aen Regierungsverfügungen; der Vatikan hoffe auf Erledigung
Swiſtes ohne Kulturkampf. - Im Abaeordnetenhaus er
llol Wekerle gegenüber der Behauptung Apponhis, daß die An=
grgegen
den Ausgleich im öſterreichiſchen Reichsrate unwider=
ſpo
m und ungerügt blieben, die öſterreichiſche Reaierung reſpektiere
aud ſtig die Parität. Die Beſtrebungen zum Umſturz des Aus=
C. fänden allerhöchſten Ortes keine Beachtung. Zugleich drückte
Gliniſterpräſident die Ueberzeugung aus, daß das Programm
vo ausgeführt werden; ſelbſt der niedere Klerus werde die Droh=
uu
wegen der Kirchenpolitik nicht verwirklichen, weil die Vater
Siebe viel größer ſei, als der Wunſch nach einem Konflikt.
talien. In der Kammer übernimmt Zanardelli den Vorſitz.
E3lärte, er vergeſſe nicht, welche Bedeutung ſeine Wahl habe,
verde er ſich bei der Verſehung ſeines neuen Amtes als
1lter der Allgemeinheit betrachten.
rankreich. Unter großem Andrange des Publikums fand
ar.
ds. vor dem Apellhofe der erſte Termin in der Panama=
Ilegenheit ſtatt. Die Angeklagten waren nicht erſchienen
Eie Angelegenheit wurde auf Antrag der Anwälte bis zum
Cnuar 1893 vertagt. Die parlamentariſche Panama=Kommiſſion
ed 6 zunächſt, die Devutierten Delahahe und Prouſt und den
51ter der Libre Parole; zu vernehmen. Der von der
J Parole; beſchuldigte Senator Beval wünſcht ſich vor der
Kol iſſion zu rechtfertigen. Der Soleil- meldet, einem Gerüchte
n 1 Kreiſen der Kammer zufolge übergab Conſtans als Miniſter

dem Präſidenten Carnot ein verſiegeltes Schreiben, worin er dis
Namen der Deputierten angab, die in der Panamaſache Geld er
halten haben.
Belgien. In der Freitagsſitzung der Münzkonferenz in
Brüſſel erklärten die Vertreter von Deutſchland und Oeſterreich, ſie
beſäßen die Inſtruktionen ihrer Regierungen, die in ihrer Münz=
geſetzgebung
nichts zu ändern wünſchten. Die ruſſiſchen Vertreter
erklärten, ſie würden nur unter Vorbehalt an den Beratungen teil=
nehmen
können und die Regierung nicht vervflichten. Der Franzoſe
Tirard und der Vertreter der lateiniſchen Münzunion wollen jeden
Vorſchlaa ſorafältig vrüfen, der das Silber zu rehabilitieren geneigt
ſei; die Enaländer ſtimmten den Amerikanern bei. Die Vertreter
Hollands, Spaniens und Mexikos befürworten gleich England den
ausgedehnteren Gebrauch des Silbers zu Münzzwecken, während
Rumänier, ſowie Italiener, Schweizer und Griechen von ihren
Regierungen zu keiner Erklärung ermächtiat zu ſein erklärten.
Dänemark. Das Miniſterium des Aeußern veröffentlicht ein
Abkommen zwiſchen Dänemark und Spanien. wonach däniſche
Produkte bei der Einſuhr nach Spanien, Cuba und Portorico nach
dem Minimaltarife behandelt werden.
Spanien. Der Könia iſt nunmehr wieder vollſtändig geneſen.
- Im Miniſterrate teilte Canovas mit, daß er einen Entwurf zur
Aufnahme einer Anleihe für die Ablöſung der ſchwebenden Schuld
einbringen werde. Der Miniſterrat beſchloß, 70000 Gewehre und
5000 Karabiner nach dem Syſtem Mauſer in ſpaniſchen Fabriken
anfertigen zu laſſen.
Stadt und Land.
Darmſtadt. 28. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am
Freitag zur Entäegennahme der Geburtstagsgratulationen: Se.
Großh. Hoheit den Prinzen Wilhelm von Heſſen und bei Rhein,
Se. Hoheit den Prinzen Albert von Schleswia=Holſtein,. Ihre
Durchl. die Prinzeſſin von Battenberg, Se. Durchl. den Prinzen
Franz Joſeph von Battenberg. Se. Erl. den Grafen Guſt=v von
Erbach Schönberg. Ze. Erl. den Grafen Al=xander zu Erbach=
Schönbach: den Oberſthofmarſchall, die Flügeladjutanten, den
Ordonnanzoffizier, den Ordenskanzler; die Oberhof und Hof=
chargen
, den Kabinettsrat. den Jägermeiſter, den Obe ho=prediger,
den Direktor des Hoftheaters. den Präſiderten der Zweiten Kam=er:
die Generale und Kommandeure der Garniſon, den Kommandanten
der Haupt= und weſidenzſtadt; den Staatsminiſter, den Finanz=
miniſter
, den Präſidenten des Oberkonſiſtoriums, den Bürgermeiſter
der Haupt= und Reſidenzſtadt; den Königlich Preußiſchen außer=
ordentlichen
Geſandtenz und bevollmächtigten Mininter Freiherrn
von Vleſſen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am
Samstaa den Generalmajor v. Düring, Inſpekteur der IV. In=
genieur
=Inſpektion, den Oberſtlieutenant Kühlenthal, Kommandeur
des Fuß Art.=Regts. General=Feldzeugmeiſter (Brandenb.) Nr. 3, den
Oberſtlieutenant Frhrn. v. Hertlina vom Königlich Bayeriſchen
Jäner=Bataillon Nr. 2. den Major la suite v. Heyl, den Major z. D.
v. Bothmer, den Hauptmann und Diviſions=Adjutant Frhrn. von
der Goltz, den Sekondlieutenant Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau
vom Huſaren=Regt. Nr. 8. den Sekondlieutenant v. Zangen II.
vom Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25. den Oberförſter Schaub aus
Lörzenbach. den Oberförſter Bär aus Storndorf, den Oberförſter
Buß aus Grebenau. den Bäckermeiſter Hoflieferant Köberich und
den Bäckermeiſter Weimer aus Mainz; zum Vortrag den Staats=
miniſter
Finger, den Finanzminiſter Weber, den Provinzialdirektor
Geheimerat Rothe aus Mainz.
Der Toaſt, welchen Herr Staatsminiſter Finger Erz.
während des Feſtmahls am Freitag im Saalbau auf Se. Königl.
Hoheit den Großherzog ausbrachte. hat nach der D. 8tg.
folgenden Wortlaut: Meine Herren! Unſere Feſtesfreude iſt heute
nicht ſo ungetrübt, wie ſie ſonſt zu ſein pflegte; über dieſelbe wirft
noch das tief ſchmerzliche Ereignis, welches in dem erſten Viertel
dieſes Jabres unſer Großherzogliches Haus und mit ihm das
ganze Heſſiſche Volk ſo unerwartet in Trauer verſetzt hat, ſeine
dunklen Schatten. Aber dennoch dürfen und wollen wir uns
freuen und mit Vertrauen und Hoffnung der Zukunft entgegen=
ehen
; denn wir haben ſichere und gute Bürgſchaft für dieſelbe
ſowohl in der Verſönlichkeit und in den Geſinnungen unſeres
jugendlichen Landesherrn wie in den von Geſchlecht zu Geſchlecht
überkommenen Regententugenden der Fürſten unſeres Landes,
welche ſind: Gerechtigkeit, Güte und pflichtgetreue Sorge für das
Wobl von Land und Volk. Wahrhaft wohlthuend berührt es.
wenn man in den letztwilligen Verfügungen der alten Landgrafen
von Philipp dem Großmütigen und Georg L. an bis weit herunter
lieſt, wie dieſe hohen Herren ihren Nachfolgern ein gerechtes Re=
giment
, gleiches Verhalten gegen Arm und Reich, Milde und
Güte, ſowie vflichtmäßige Sorge für das geiſtige und leibliche
Wohl ihrer Unterthanen auf die Seele gebunden und wie eindring=
lich
ſie dieſelben auf die Rechenſchaft verwieſen haben, welche ſie
610

[ ][  ][ ]

4126
Nr.
einſt über ihr Thun abzulegen hätten. Ein geſchriebenes Teſta=
ment
dieſer Art hat zwar Großherzog Ludwig 1V. nicht hinter=
laſſen
; aber das Beiſpiel, welches er gegeben, die Art wie er, treu
der Verfaſſung, erſüllt von den geläuterten Anſchauungen unſerer
Zeit und ſtets eingedenk der Pflichten Seines hohen fürſtlichen
Berufes, Sein Land regiert hat. ſie ſprechen ebenſo beredt, ja be=
redter
, als Worte es vermöchten, zu Seinem Sohne, unſerem
jetzigen Landesherrn. Großherzoa Ernſt Ludwig aber - und das
iſt es, was uns mit ſolcher Hoffnung und ſolchem Vertrauen er=
füllt
- hat offenen Sinn und volles Verſtändnis für dieſe Sprache;
mit äußerſter Vietät folgt er den Bahnen des Vaters; mit leb=
haftem
Geiſte, berzlichem Wohlwollen und jugendfriſchem Eifer
unterzieht er ſich den ſo früh auf Seine Schultern gelegten
Pflichten Seines hohen Berufes. Alles, was wir von Ihm ſehen
und hören, berechtigt uns zu der Gewißheit, daß Großherzog
Ernſt Ludwig treu der Verfaſſung des Landes, treu dem von
Seinem Herrn Vater miterſtrittenen Deutſchen Reiche, treu den
Traditionen Seiner Väter gerecht und mild, in ernſter Sorge um
das gemeine Wohl Sein treues Heſſenvolk regieren wird. Möge
Gottes Segen auf Ihm ruhen, möge Ihm vergönnt ſein, in langer,
langer Regierung. was Er Gutes im Sinne und Herzen trägt,
zur glücklichen Ausführung und Vollendung zu bringen. Dieſe
Wünſche bringen wir Ihm an Seinem heutigen Geburtsfeſte
entgegen, wenn wir in Ehrerbietung und Treue uns zu dem Rufe
vereinigen: Seine Königliche Hoheit der Großherzog lebe hoch,
hoch, boch!
1 Am Samstag nachmittaa fand die Beerdiaung des ſo plötz=
lich
aus dem Leben abberufenen Oberſtlieutenants 1.8. Freiherrn
von Nordeck zur Rabenau Großh. Oberſtallmeiſters und
Kammerherrn Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs, ſtatt. Nach=
dem
die Einſegnung der Leiche im Sterbehauſe vollzogen worden
bewegte ſich der Zug unter den Trauerklängen der Kopelle des
23. Dragoner=Regiments, in welchem der Verſtorbene la suite
geſtanden hitte, nach dem Friedhofe. Der Kapelle, welche dem
Zuge voranſchritt, folgten zwei Offiziere mit den Orden, welche die
Bruſt des Verſtorbenen geſchmückt hatten, und die katholiſche Geiſt=
lichkeit
. Zu beiden Seiten des mit Palmen, Kränzen und Blumen
prachtvoll geſchmückten Sarges gingen die Diener des Großh. Hof=
marſtalls
in Livree. Hinter den Angehörigen des Entſchlafenen,
welche dem Sarge unmittelbar folaten, ſchritt Se. Königl. Hoheit
der Großherzog, geſolgt von den Adjutanten, Hofchargen und
Offizieren. Den Beſchluß bildeten Deputierte des Kriegervereins
aus Großen=Buſeck, woſelbſt der Verſtorbene ein Beſitztum hatte,
und die Diener des Großh. Geſtüts in Livree. Zahlreiche Wagen
folgten dem Zuge. Die Feierlichkeit auf dem Friedhofe, zu der
auch Se. Grofh. Hoheit Prinz Wilhelm erſchienen war, leitete
Herr Stadtpfarrer Elz, welcher einen kurzen Lebensabriß des Ent=
ſchlafenen
gab, an dem ſich das Wort Raſch tritt der Tod den
Menſchen an; bewahrheitet habe. Mit Gebet und Segen wurde
die Feier beſchloſſen.
2 Der Kriegerverein Darmſtadt veranſtaltete am
Freitag abend in den Näumen der Brauerei Zum Schützenhof,
aus Anlaßz des Allerhöchſten Geburtsfeſtes Sr. Könial.
Hoheit des Großherzogs eine Feſtfeier, zu welcher
ſich die Mitglieder des Vereins mit ihren Angehörigen zahlreich
eingefunden hatten. Das Feſt beihrten mit ihrem Beſuche auch die
Herren Diviſionskommandeur von Bülow Excellenz, Stadtkomman
dant Otto, Bezirkskommandtur Stamm, Premierlieutenant, der
Landwehr Bürgermeiſter Morneweg, der Präſident der Haſſia,
Herr Oberſt a. D. Gerlach, ſowie eine Anzahl Offiziere der Land
wehr und Reſerve. Die Räumlichkeiten des Schützenhofes waren
prächtig geſchmückt und in der Mitte des Podiums die Büſte Sr.
Königl. Hoheit des Großherzois aufgeſtellt. Als Einleitung zum
Feſte ſpielte die Muſikkapelle den Caprivi=Marſch, ſowie die Qu=
verlure
aus Dichter und Bauer= worauf Kamerad Engel die
Feſtgäſte begrüßte und einen Toaſt auf Se. Majeſtät den Kaiſer
ausbrachte. Hierauf trug Herr Hofſchauſpieler Hugo Edward
einen von Herrn Karl Schaffnit gedichteten Feſtprolog vor. Nach=
dem
nun die Muſikkapelle wieder ein Stück vorgeſpielt hatte, hiel=
der
Präſident des Vereins, Herr Dr. Reuling, die Feſtrede. welche
mit einem Toaſt auf Se. Königl. Hoheit den Großherzog endete;
das Hoch wurde von der Verſammlung beaeiſtert aufgenommen.
Alsdann brachte Kamerad D. Wenner das Lied An der Weſer=
ſchön
zum Vortrage. Nachdem nun noch Kamerad Breunig die
heſſiſche Diviſion, Hauptmann der Landwehr Waldecker den Landes=
verband
, Diviſions kommandeur von Bülow Excellenz die Landwehr=
mannſchaft
gefeiert und die Muſikkapelle noch verſchiedene Konzert=
ſtücke
geſpielt hatte, fand die ſchöne Feier durch ein Tänzchen ihren
Abſchluß.
Die Erneuerung des evangeliſchen Gemeinde=
lebens
iſt jetzt durch die Zerteilung der Stadtgemeinde in fünf
Pfarrbezirke auch hier möglich gemacht. Trotzdem iſt die Wichtig=
keit
der Sulzeſchen Reformen für die Zukunft der evangeliſchen
Kirche von der Mehrzahl unſerer evangeliſchen Gemeindeglieder
20ch nicht erkannt und genügend gewürdigt. Wer ein einträchtiges
Zuſammenarbeiten der verſchiedenen Richtungen innerhalb der evan
geliſchen Kirche an den Werken der Nächſtenliebe wünſcht, möge

280
nicht verfäumen, ſich von der Notwendigkeit der Einführung de=
Sulzeſchen Reformen für die Erſtarkung des evangeliſchen Geiſte;
durch den Beſuch des Vortrages zu überzeugen, welcher auf Veran
laſſung des Proteſtantenvereins Mittwoch den 30. November in de=
Stadtkapelle gehalten wird.
P Dem Vernehmen nach beſteht die Abſicht, ein zweite
Waſſerreſervoir, etwa auf dem Herrgottsberg. zu errichte
Um auch die hoch gelegenen Stadtteile, Herdweg u. ſ. w., genügen
mit Waſſer verſehen zu können.
Ein Mädchen aus Pfunaſtadt, welches ſich ſtellenlos hi
Umhertrieb, wurde heute nachmittag in Unterſuchungshal
genommen. Dasſelbe hat einer Freundin, bei welcher es übe
nachtete, eine aroße Anzahl Kleidungsſtücke entwendet.
2 Der Eisbahnverein hält heute abend 8½ Uhr in de
Reſtauration Hauſt ſeine ordentliche Hauptverſammlung ab. All
Mitglieder und Freunde des Vereins ſind hierzu eingeladen
In der Werkſtatt der Firma P. Gräf, auf dem Matbilde,
platz brach Sonntag früh nach 3 Uhr Feuer aus, das einen Te
der Fabrik zerſtörte. Ueber die Entſtehungsurſache des Feuersi
noch nichts bekannt.
Mainz. 26. Nov. Zur Feier des Geburtstages
Königl. Hoheit des Großherzogs, welcher am Aber
vorher durch eine Fackelſerenade eingeleitet wurde, waren ſämtli=
Staats=, Militär= und ſtädtiſchen Gebäude und viele Privatgebä
beflagat. Früh wurden von den Militärkapellen auf öffentlich
Plätzen Choräle ge pielt. Die heſſiſchen Kaſernen waren mit La
gewinde und Tannengrün geziert. Vormittags war proteſtantiſ
und katholiſcher Feſtaottesdienſt und mittags fand in dem feſtl
geſchmückten Stadttheater eine muſikaliſche Matinee ſtatt.
Mainz. 26. November. Vor einigen Wochen tauchte bekan
lich die Streitfrage eu, ob Allerheiligen als Feiert,
zu betrachten ſei; die Bürgermeiſterei bjahte es. das Kreisa
verneinte es und das Großh. Miniſterium hat ſich der Anſicht
letzterwähnten Behörde angeſchloſſen. In einem Schreiben an
Bürgermeiſterei wird ausgeführt, daß nach 8 105a der Novelle zu
Gewerbeordnung geſagt iſt: Welche Tage als Feſttage gelten,
ſtimmen unter Berückſichtigung der örtlichen und konfeſſionell
Verhältniſſe die Landesregierungen. Die Großh. Regierung hal
mit Rückſicht darauf beſchloſſen, daß in Sachen der Feſttage
Anordnung vom 26. Mai 1856 maßgebend ſei. Darnach ſeien
meinſame Feſttage für Katholiken und Evangeliſche, jeder Sonnta
ferner der Neujahrstag, der Oſtermontag, der Chriſtihimmelfahr=
tag
, der Pfingſtmontag und der 1. und der 2. Weihnachtstag. F
die Evangeliſchen allein gelte nur der Charfreitag als Feiertag
für die Katholiken allein ſeien noch als Feiertage zu betrachten
Fronleichnamstag. Mariä=Himmelfahrtstag und der Allerheilige
tag. In denjenigen Orten, deren Bewohner verſchiedenen chriſtlich.
Konfeſſionen angehören (wie dies in Mainz der Fall iſt) haben
den nur für eine Konfeſſion beſtehenden Feſttagen auch die Ang
hörigen der anderen Konfeſſionen ſich geräuſchvoller Beſchäftigung
und ſtörender Beluſtigungen in der Nähe der Kirche jener Ko
feſſion während des Gottesdienſtes zu enthalten. Weiter wi
ausgeführt, daß auf eine Beruſung auf die franzöſiſchen Beſtimmung=
betr
. der Feiertage hier nicht eingegangen werden könne, ſondern d
von der Reaierung augeordneten Beſtimmungen maßgebend ſeien.
Worms. 25. Nov. Zur Feier des Geburtstages 6
Königl. Hoheitdes Großherzogs haben alle öffentliche
wie auch viele Privatgebäude Flaggenſchmuck angelegt. In d
Kirchen der verſchiedenen Konfeſſionen fand heute vormittag Fe
aottesdienſt ſtatt, der von vielen Andächtigen, vornehmlich aber v.
Vertretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, wie vo
Militär ſtark frequentiert wurde. Heute mittag wurde ein Fe
mahl im großen Kaſinoſaal abgehalten, an welchem Oſfiziere, E
amte und Bürger gemeinſam teilnahmen. Hr. Kreisrat Gr
brachte hierbei den Toaſt auf den Großherzog aus, der den wärmſt
patriotiſchen Widerhall fand.
Offenbach. 21. Nov. Der Geburtstag Sr. Köni=
Hoheit des Großberzogs wurde heute morgen in all
Schulen, teil; um 8, teis um 9 Uhr, feſtlich begangen. An d=
Gymnaſium und der Realſchule und der höheren Mädchenſch=
fand
größerer Feſtaktus ſtatt, an den Stadtſchulen wurde die Fe
in den einzelnen Klaſſen aboehalten.
Gießen, 25. Nov. Anläßlich der Feier des Geburtstag
Sr. Kol. Hoheitdes Großherzogs waren heute die öffel
lichen und viele Privatgebäude beflaggt. Vormittags war M=
der
Regimentskapelle auf dem Stadtturme, Feſtgottesdienſt in beil
Kirchen und Wachtparade. In ſämtlichen Schulen wurden Feſtli
keiten abgehalten. Im Saale des Geſellſchaftsvereins fand
Feſtmahl ſtatt
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 26. Nov. Der Kaiſeriſtr
ſeiner Erkältung faſt vollig hergeſtellt, beabſichtigt heute das Zimr
zu verlaſſen und Montag zur Teilnahme an den Jagden des Für
Pleß nach Schleſien abzureiſen.- Prinz Heinrich von Preuß
iſt geſtern früh 7½ Uhr auf der Anhalter Bahn hier eingetro
und hat für die Dauer ſeines Beſuchs im Palais der Kaiſerin Fri

[ ][  ][ ]

Hr.
Wohnung genommen. - Intereſſante Angaben über die Preis=
iltniſſe
der Berliner Konzertſäle bringt in ſeinem
ten =Jahrgang der Allgemeine deutſche Muſiker=Kalender:
harmonie, Krolls Saal und der Wintergarten des Centralhotels
wen nach Vereinbarung bezahlt; der Saal des Konzerthauſes
7 einſchließlich des Meyderſchen Orcheſters die Kleinigkeit von

M. Der Soal der Sing=Akademie 11000 Plätze) koſtet abends
bis 260 M.: ihm folgt dem Preis nach der Saal Bechſtein
5 Plätze) für 160 M. wobei Bechſtein den Flügel koſtenlos ſtellt.
Golgen der Saal der Geſellſchaft der Freunde (580 Plätze) mit
M., Arnims Hotel (450 Plätze) mit 100 M.: Architektenhaus
Plätze) und Hotel de Rome (300 Plätze) werden mit je 75 M.
Efriert und in dem kleinen Saale des Norddeutſchen Hofes kann
ſich vor 200 Zuhörern ſchon für 60 M., im Cith Hotel (350
e) für 36 bis 50 M. hören laſſen. Allerdinas - das iſt, ſo
igen, nur das Gerippe des Konzerts; daß, alles in allem, ein
reten in der Sing=Akademie an 500 M., ein Konzert mit Orcheſter
an derſelben Stelle 1000-1200 M. koſtet, dürſte außerhalb der
U muſikaliſchen Kreiſe wenig bekannt ſein. Und ſehr gering
im allgemeinen die Einnahmen, die dieſen Ausgaben gegen=
teben
.
Kaſſel, 26. Nov. Nachts fand durch Einbruch in dem Juwelier=
äft
von Scheel in der Kölniſchen Straße ein großer Pretioſen=
ſtahl
ſtatt. Alle Brillanten, Diamanten und Goldſachen
en geſtohlen, die Silberſachen blieben unberührt. Die Eiſen=
in
der Hausflur wurde aufgeſprengt. (D. 8tg.
Mannheim. 25. Nov. Die bisherigen Ergebniſſe der Unter=
ng
in der Sache der Ermordung des Fabrikanten Herz in
Bigheim laſſen das Verbrechen in einem ganz anderen Licht
inen, als man urſprünglich angenommen hatte. Es handelt
Gvie ietzt feſtſteht, nicht um einen Gattenmord, den man bisher
utet hatte, ſondern um einen Raubmord. Dies beweiſt zur
Nge die Entlaſſung der Ehefrau Herz aus der Haft. Nach dem
Sindnis der noch in Haft befindlichen früheren Dienſtmagd der
chen Familie, der 24jährigen Anna Schempp von Langenau
lm, hatte dieſe die Abſicht, in Gemeinſchaft mit ihrem Bruder,
dei Fuhrmann Karl Schempp, der ſich nach der That erhängt hat,
x ie Herzſche Villa in Billigheim einzubrechen. Die Geſchwiſter
Sppp vermochten jedoch dieſen Plan nicht auszuführen, da ſeit
Weggang der Anna Schempp in der Behauſung des Herz
Shes geändert worden war und die Schempp ſich nicht mehr
3ht finden konnte. Das Paar beſchloß dann, dem Fabrikanten

O)s aufzulauern und ihn zu berauben. Die Anna Schempp
Ue. daß Herz ſtets abends gegen 7 Uhr vor der außerhalb des
2 3 Billigheim befindlichen Kunſtmühle nach ſeiner inmitten des

8 belegenen Villa ging. Wie die Schempp behauptet, hätten
ind ihr Bruder nicht den Vorſatz gehegt, den Herz zu töten,
5 ern ſie ſeien dazu durch die energiſche Gegenwehr des Herz
S ingt worden.
Aus Baden, 24. Nov. In einer Familie erkrankten mehrere
2 lieder an den ausgeprägten Symptomen einer Vergiſtung.
T ſorſchungen ergaben, daß die Perſonen des Hauſes, die keine
2 e gegeſſen hatten. von der Erkrankung verſchont geblieben
Un. Die Unterſuchung der Butter ſtellte Beimengungen von
Siefelkupfer feſt, das durch Rebenblätter, worin die Butter ein=
22 kelt war, an dieſes Lebensmittel gelangte. Dieſe Laubblätter
nten nun aus einem Weinberg, der ſchon vor Monaten mit
ekannten Kupfervitriollöſung gegen die Spaltpilſe beſprengt
men war. (Frkf. 3tg.)
München. 2. Nov. Das lange Ausbleiben des Schnees be=
wigt
das Haberfeldtreiben; zwiſchen Jſar und Mang=
ort
man hier jede Woche von nächtlichen Ruheſtörungen durch
dZaberer. Für die Gemeinden, welche zum Schauplatz des ge=
hn
Femgerichts geworden ſind bedeutet ein Haberfeldtreiben
ſchwere Belaſtung. denn das Bezirksamt verordnet nach ſolchem
Vfriedensbruch regelmäßig nächtliche Patrouillen der männlichen
Glkerung auf die Dauer von ſechs Wochen in der Zeit von 10
Unachts bis 3 Uhr früh. Als nun kürzlich auch bei Tegernſe=
aA
ben wurde und dieſem Orte bei ſeinen Beziehungen zum Hofe
Wiblichen Folgen eines Haberfeldtreibens ſehr mißlich werden
2 n, ſo hat die Gemeindeverwaltung Tegernſee eine Belohnung
G200 M. ausgeſchrieben, die derjenige erhält, der wahre Angaben
Ei die Perſonen der Teilnehmer am Haberfeldtreiben beizubringen.
Gaa. Mit üblicher Bauernpfiffigkeit war das Treiben in der
von Tegernſee auf einer freien Anhöhe abgehalten worden.
2 es gegolten, konnte nicht verſtanden werden. Die Haberer
Et aus fünf Böllern und etwa 100 Gewehren kräſtige Salven
S id waren reichlich mit Fackeln ausgerüſtet. Nach jedesmaligem
Ven der die Feme ausſprechenden Knittelverſe ertönte im Chorus
Vohrenzerreißende Ruf: Wahr is 81, worauf die Kanonade
Gx begann. Nach etwa 20 Minuten war das Treiben aus und
Gjaberer verſchwanden ſpurlos. Eine Neuheit beim Tegernſeer
Aſen war, daß ein Haberer zum Schluß auf einem Voſthorn das
S
Was wan aus Liebe thutr recht gefühlvoll blies. Vor 30
ven wurde an der gleichen Stelle getrieben; alte Einwohner
WTegernſee behaupten, die Haberer hätten im Jahre 1861 ein
W erkommen in 30 Jahren verſprochen. Andererſeits glaubt man,

280
412½
daß das jetzige Treiben weniger der Erfüllung einer alten Zuſage,
als vielmehr den herzoalichen Beamten galt.
Aus dem ſächſiſchen Erzgebirge. 25. Nov. Der Waſſer=
mangel
, der infolge des andauernd heißen Sommers und trocknen
Herbſtes eingetreten iſt, füngt an bedenklich zu werden. Mühlen
und andere gewerbliche Anlagen haben ſchwer unter ihm zu leiden.
Das aleiche hört man aus dem Vogtlande und dem Frankenwald.
Mühlhauſen, 25. Nov. Nachdem der Proteſt gegen die Ziehung
der Mühlhauſer Geldlotterie in allen Inſtanzen abgewieſen
worden iſt, wollen die Proteſtierenden den Rechtsweg beſchreiten.
Der Redakteur der Mühlh. 8tg.; wird das Kirchenbau=Komite auf
Herauszahlung des Lospreiſes verklagen; gleiche Prozeſſe ſollen auch
an anderen Orten angeſtrengt werden.
Siegen, 24. Nov. Geſtern wurde in Niederſchelden durch den
Generalſuperintendenten Dr. Nebe die neue evangeliſche Kirche
eingeweiht. Die Kaiſerin ſchenkte eine prachtvoll gebundene Altarbibel,
welche ſie mit eigenhändiger Widmung verſehen hat. Der auf luf=
tliger
Höhe ſich erhebende Bau der Krche macht trotz ſeiner Ein=
fachheit
einen recht gefälligen Eindruck.
London. 22. Nov. Auch die Knaben der Schule von Broken
Hill in Auſtralien, wo kürzlich ein Ausſtand der Bergleute ſtatt=
fand
, hatte, wie auſtraliſche Blätter melden, das Streikfieber
ergriffen. Auf einen Schlag verließ die Knabenſchar die Schule
und nahm den Weg ins Feld, wo ſie einen Ausſchuß wählten und
eine Kundgebung abfaßten. Das ging alles ſo ſchnell und programm=
mäßig
vor ſich, als ob die Knaben alte Streiker geweſen wären.
Ihre Forderungen waren: weniger Geometrie, weniger Algebra,
weniger Prügel und mehr Ferien. Der Direktor der Schule ſcheint
gerade nicht dageweſen zu ſein, als der Auszug erfolgte. Ebenſo
ſchnell und thatkräftig handelte er, als er in die Schule kam. Zu=
erſt
bekam der Ausſchuß den Rohrſtock tüchtig zu fühlen. Das
wirkte Wunder. Fünfzehn Minuten ſpäter war der Ausſtand zu
Ende.
Kleine Chronik. In Burtſcheid ſtürzten am Freitag zwei
dreiſtöckige Neubauten ein. Da die Arbeit noch nicht begonnen
hatte, ſind Menſchen nicht verunglückt.- Infolge Einatmens ſchlechter
Wetter ſind auf dem Braunkohlenbergwerk Gottesſegen (i. Schl.)
zwei Bergleute umgekommen. Das Roſtocker Schiff F. W.
Fiſcher. von Hamburg nach St. Catarina unterwegs, iſt mit dem
engliſchen Dampfer Dorſet zuſammengeſtoßen und geſunken:
mehrere Perſonen ſind ertrunken. Die große Holzſchuhfabrik bei
Hellerup in der Nähe von Kopenhagen iſt in der Nacht zum Frei=
taa
abgebrannt. 50 Arbeiter ſind arbeitslos geworden. Der
Schaden wird auf 80000 Kronen geſchätzt.
Cholerabericht. In Brüſſel ſind nach amtlichen Ermitte=
lungen
während zebn Tage bis zum 23. Nov. insgeſamt 9 Er=
krankungen
an der Cholera mit 4 Todesſällen vorgekommen, näm=
lich
in der unteren Stadt, in Straßen, deren Unterarund von der
vorbeifließenden Senne verſchlammt iſt. Die Behörden erkannten
die Notwendigkeit, den Gebrauch der Hausbrunnen zu unterſagen.
Der Bürgermeiſter liefert den Einwohnern beider beteiliaten Straßen
koſtenlos Waſſer. In Brügge kamen bis zum 24. Nov. 23 Er=
krankungen
und 14 Todesfälle vor. Die Krankheit iſt aus Nord=
frankreich
eingeſchleppt. Daneben ſind zu nennen noch 1-2 Fälle
in Mecheln, 1 in Niel. Die Regierung halt, wie ſie in der Thron=
rede
ankündigte, Vorſorge für geboten und will die Ausgaben für
geſundheitliche Arbeiten durch Zuſchüſſe unterſtützen. Die Geſund=
heitsausſchüſſe
bleiben in allen Provinzen thätig.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 25. November.
Lohengrin.
(Zu Ehrea des Geburtstags Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs.)
E. M. Vor ausverkauftem Hauſe fand die Feſtvorſtellung ſtatt,
die in Wahrbeit ihren Namen verdient, nicht nur wegen des hun=
dertfältig
glühenden elektriſchen Drahts, der hellen Farben der
Damentoiletten, der glitzernden Galauniformen, ſondern hauptſäch=
lich
wegen der ſchönen lichtvollen Bühnenwelt, die heute in ganz
neuem, friſchem Glanze vor uns daſtand und um die hehre Geſtalt
des Schwanenritters ihre magiſchen Kreiſe zo9. Den Lohengrin:
ohne Striche zu geben, iſt ein Experiment, das in erſter Linie den
aufrichtigſten Dank aller Vollblut=Wagnerianer verdient, und das
lebhafte Intereſſe derer, die aus künſtleriſchen Gründen einmal auch
die Wirkung der Originalfaſſung kennen lernen möchten. Die Wie=
derherſtellung
der ehedem weagelaſſenen Stellen erſtreckte ſich gleich
mäßig auf alle drei Akte. Am meiſten wurde dadurch berührt der
zweite, der unter anderem einen großen Enſembleſatz mit Chor=
ſtimmen
brachte, der zwiſchen die Worte Lohengrins Wie ſeh ich
ſie erbeben und die Rede des Königs-Mein Held entgegne kühn
dem Ungetreuen . . . fällt und ſich über die Zweifelſucht verbreitet.
Der Kirchaana wird dadurch noch um ein beträchtliches verzögert.
Im dritten Akt zieht ſich das Scheiden Lobenarins in die Länge.
Manchen ſchönen muſikaliſchen Satz gewinnt unſer Ohr auf dieſe Weiſe,
aber eine weſentliche Ergänzung in dramatiſcher Hinſicht erfährt
das Geſamtbild nicht, im Gegenteil! Die vielen lyriſchen Ruhe=
punkte
, die nunmehr entſtehen, hemmen den raſchen Verlauf der
Handlung, und vom Standpunkte des Dramatikers, der ja bei

[ ][  ]

4128
14
Richard Wagner oft genug den Sieg über den Muſiker davontrug,
dürften ſich die früheren üblichen Kürzungen nur empfehlen. Höchſt
wahrſcheinlich wird man das Werk noch einige Male in der heutigen
Geſtalt bringen und dann zu der alten Faſſung zurückkehren. Daß
ſich der Hörer keine Ermüdung bemächtigte, daß die geiſtige Spann=
kraft
bis zum Schluſſe vorhielt, kommt in erſter Linie auf Rech=
nung
der ganz vortrefflichen und muſtergiltigen Aufführung.
Da wir wohl noch öfters Gelezenheit haben werden, von der
Elſa unſerer jugendlichen Sängerin zu ſprechen, ſo ſei fürs erſte
nur diesmal kurz erwähnt, daß alle die Vorzüge, welche Frl. von
Santa beim ihrem erſten Auftreten hier ſehen ließ, im = Lohen=
grin
; wiederum in voller Blüte ſtanden, und daß man ſich eine
duftigere, poetiſchere Elſa, die zugleich die nötige dramatiſche
Schwungkraft beſitzt, kaum denken kann. Das durchdachte feine
Spiel der Dame, das keinen Augenblick müßig bleibt und nament=
lich
die langen Pauſen auszufüllen weiß, trug weſentlich dazu
bei, das Intereſſe an dieſer Fürſtentrchter zu erhöhen, die in Frl.
v. Santas Verkörperuna wie ein dem Rahmen entſtiegenes Bode=
ſches
Aquarell wirkte. Von großem dramatiſchen Ausdruck war die
Ortrud des Frl. Neumeyer. Wir müſſen das um ſo ſchärfer
hervorheben, als wir ſ. Z. gerade dieſe Geſtalt der Künſtlerin nichts
weniger als loben konnten. Die Ausſtellungen, zu denen ſich der
Kritiker, der an dem Blühen und Gedeihen eines Kunſtinſtituts
ſeine innige Freude hat, doch nur immer mit einem gewiſſen Wider=
willen
entſchließt, denn es iſt ein undankbares Geſchäft, ſcheinen in
dieſem Fall aber doch das erreicht zu haben, daß die Künſitlerin
ernſtlich an ven ſchauſpieleriſchen Teil ihrer großen Aufgabe heran=
getreten
iſt. Nunmehr ſteht ihre Ortrud da, groß und mächtig, er=
füllt
von tragiſchem Leben, Frieſenfürſtin und dämoniſches Weib
zugleich! Nach der großen Unterredung mit Telramund war die
Sängerin durch Applaus bei offener Szene belohnt. Herrn Webers
Telramund iſt für eine erſte Leiſtung auf dieſem Gebiet der höchſten
Anerkennung wert. Muſikaliſch und theatraliſch ſtellte der Künſtler
die Haupt= und Grundzüge dieſer Erſcheinung fertig. Häufige Wie=
derholungen
werten ihm noch größere Fähigkeit in den Schattie=
rungen
und Gliederungen geben. Redlichſte Mühe wandte Herr
Stury an ten Heerrufer; es fiel auch manches recht gelungen
aus, ohne daß er aber im ſtande geweſen wäre, die Erinnerung
an den langjährigen früheren Inhaber der Partie zu verwiſchen.
In dem Satz z. B.: So ruſ ich Klage laut und helll kam durch
Herrn Bögels Bariton das laut- und hellr wirklich zu ſeinem
Recht. Herrn Sturys Stimme iſt noch zu wenig gefeſtet, vor allem
im Einſatz nicht ruhig und ſicher genue, was ſich ja teilweiſe auf
Befangenheit zurückführen läßt. Herrn Bärs Lohengrin gewährt
uns keine neuen Geſichtsvunkte, aber die alten ſind derart, daß ſich
aus ihnen immer das Gefühl innigſter Befriedigung und aufrich=
tigſten
Dankes entwickelt für einen Sänger, der dieſe lichtvolle
Sagengeſtalt, deren Glanz das ganze Werk überflutet, ſo form=
vollendet
hirzuſtellen vermag. Von nicht zu unterſchätzender Be=
deulung
erwieſen ſich in dieſer Feſtvorſiellung die neuen Dekorationen.
Der Waſſerſpiegel der Schelde, an deren Ufer ſich Anfang und
Ende abſpielen, iſt heller und nalürlicher geworden. In geradezu
prachtvoller Stilreinheit ſieht jetzt der Burghof des 2. Aktes da.
Alles Kuliſſenhafte iſt verſchwunden. Das Auge wird durch die
höchſte maleriſche Wirkung entzückt. Die beiden breiten ſteifen
Treppen rechts und links, die früher Elſas Frauen beim Hinunter=
ſteigen
manche Schwierigkeiten bereiteten, ſind in Wegfall gekommen,
die Galerie, auf der Elſa ſich zeigt, iſt breiter geworden; der Hoch=
zeitszug
kann ſich dadurch freier und leichter entwickeln. Das Thor
im Mittelturm iſt breiter und tiefer geworden, und wenn es ge=
öffnet
wird, um die Ritter einzulaſſen, blickt das Auge in anmutig
grüne Wildnis. Ein Prachtſtück iſt das Kirchenportal rechter Hand
mit ſeinen Säulen und belebenden Reliefs. Das Interieur des
Brautgemachs hat auch meir Stimmung bekommen, hauptſächlich
durch ein großes Doppelfenſter, mit Glasmalereien verziert, durch
welches das Mondlicht nun voll einſtrömen kann. Weniger gefallen
wollte uns dagegen die nicht ſehr plaſtiſche Andeutung des Hinter=
grundes
.

Litterariſches.
Kaiſer Wilhelm L. und ſeine Zeit. Ein deutſches
Volksbuch von Ferdinand Schmidt. 4. Auflage. Preis 10 M.
175 Textabildungen und 17 Tondruckbilder. Welch eine Fülle
epochem ichender Begebenheiten und anregender Betrachtungen
drängt ſich bei der Darſtellung dieſes Lebenslaufes zuſammen: Als
ein ganzer deutſcher Mann, allverehrt als weiſer Regent,
geprieſen als ſiegesgekrönter Heerführer, geliebt als Oberhaupt eines
allen Herrſchergeſchlechtern naheſtehenden fürſtlichen Hauſes. Wahr=
lich
ein ereignisvolles Leben! Aber auch eine hohe und ſchwierige
Aufgabe für den Biographen, innerhalb eines verhältnismäßig engen
Rahmens, ein ſo überaus inhaltreiches Leben von der früheſten
Kindheit bis zum Ausgang im einundneunzigſten Lebensjahre zu
ſchildern. Indeſſen die unverſiegliche Begeiſterung im ſteten Hin=
blick
auf den erhabenen Gegenſtand hat des Verfaſſers Mut in Er=
füllung
ſeiner Aufgabe aufrecht erhalten, ſo daß er trotz des geringen

Auck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

. 280
Umfangs ein in ſich geſchloſſenes Lebensbild und harmoniſch ge
gliedertes Zeitgemälde geſchaffen hat.
Von der Verlaasbuchhandlung Levy u. Müller in Stuttaar
wird eine Sammlung dem modernen geſellſchaftlichen Leben ange
paßter Reden= und Toaſtbücher veranſtaltet, deren uns vorliegende
erſter Band: Der Feſtredner im Familienkreiſe, eine Samm
lung ausaewählter Reden und Toaſte bei allen Familienfeſten un
frohen Ereigniſſen, Taufe, Konfirmation, Firmung, Geburtsta=
Polterabend und Hochzeit, Jubelfeiern, ſilberne und goldene Hoch
zeit, herausgegeben von Juſtinus Abel (M. 1.20), alle bedeu=
ſamen
Ereigniſſe im menſchlichen Familienleben in Berückſichtigun
zieht. Das Buch ſtellt nicht die demütigende Zumutung an de=
Leſer, die einzelnen Stücke auswendig zu lernen; es will nur an
regen durch die Fülle des Gebotenen, es ſoll dem lampenſichere
Redner nicht weniger wie dem befangenen Anfänger ein gleich nütz
licher Ratgeber ſein.

Erhebungen über den Saatenſtand im Großherzogtum
Heſſen.
Monat November 1892.

(2 Erhebungsbezirke.
2 p
1
3
S
32 C.
2
23
c.

8

e
S,
2
2
0l.
8 2 Provinz Starkenburg.
Kreis Bensheim Darmſtadt Dieburg 1I 2
1 . 4 Erbach
2 2 Groß=Gerau
. Hepvenheim 2 Offenbach Durchſchnitt für Starkenburg 12 16 177 G. . k. 8. Provinz Oberheſſen.
Kreis Alsfeld 2 4 [ Büdingen 10 Friedberg
11 Gießen 5 2 12 Lauterbach 13. Schotten. 1 2 Durchſchnitt für Oberheſſen 13 15 4 14 Provinz Rheinheſſen.
Ldw. Ver. Bez. Alzey
2 4 15 Bingen.

2 16 Flonheim,

17 Ingelheim

15 15 18. Mainz

1 10 Nieder=Om

Oppenheim
O. 6
21 Oſthofen
1 25 Pfeddersheim
. Wöllſtein

1 1 24 Wörrſtadt,

25 Worms
1 2 2 2 2 Durchſchnitt für Rheinheſſen 12 15 2 29 3. 21 Durchſchnitt n. d. vorl. Berichten 1.2 15 18, 3 2 21

Note 1- ſehr guter, 2- guter, 3- mittlerer, 4- geringe
5 ſehr geringer Stand.
Die Herbſtwitterung hat die Beendigung der Erntearbeiten,
wie die Winterſaat=Beſtellung ſehr begünſtigt, und es iſt der Star
der Winter=Roggen=, Weizen= und Spelz=Saaten im allgemeine
gut bis ſehr gut. Winter=Raps ſteht im Kreiſe Gießen mange
haft, im Kreiſe Büdingen dagegen ſehr gut. Leider wird in de
Kreiſen Dieburg, Gießen und Friedberg über Beſchädigung d
Winter=Getreideſaaten (in Dieburg und im Vereinsbezirk
tein auch des Klees) durch Mäuſefraß geklagt. Der Stand d.
Holzes in den Weinbergen iſt gut bis ſehr gut.
Tageskalender.
Montaa, 28. November.
Ausſtellung weiblicher Handarbeiten, nachmittags 2¼ b
5 Uhr, Neckarſtraße 3 III.
Generalverſammlung der Vereinigten Geſellſchaft, aben
6 Uhr im Geſellſchaftshaus.
Ordentliche Hauptverſammlung des Eisbahnverein=
abends
8½ Uhr in der Reſtauration Hauſt.
Die Gigerln von Wien, abends 8 Uhr im Saalbau.
Probe des Muſikvereins, abends 8 Uhr, in der Aula der Realſchu
tlich für die Redaktionz Dr. O. Waldaeſtel. beide in Darmſtadt