Darmstädter Tagblatt 1892


15. November 1892

[  ][ ]


RUEUbN
9l.
Lobd.

Abonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf., halb=
jährlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
mtern
Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſichlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
huUgeitſep Adtrrhetungoblhir. z än unenansnanonn
c
.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 269.
Dienstag den 15. November.

Inſerate
für das
wöchatl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts

1892.


B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Auswechſelung eines Gasrohres wird der Mühlweg von der Mühl= bis zur Stiſtsſtraße
uf Weileres für den Fuhrwerts= und Reiterverkehr geſperrt.
Darmſtadt, den 12. November 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Kratz.

vom Montag ab bis

[7730

Aufurderung.

u7731

B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 1. November 1852, beſtätigt am
0. desſelben Monats, ſind die Rekruten aus dem Landwehrbezirk Frankfurt a. M.:
) Karl Louis Stephan, geboren am 3. Auguſt 1869 zu Erbach im Großherzog=
thum
Heſſen, 2) Heinrich Bayer, geboren am 16. Juli 1869 zu Wahlheim im
Großh. Heſſen, 3) Johannes Jäckel, geboren am 10. April 1869 zu Langen im
Großh. Heſſen, in contumaciam für ſahnenflüchtig erklürt und in eine Geldſtraſe
von je 160 Mark verurtheilt worden.
Königliches Gericht der 21. Diviſion.
Die am 29. Juli 1892 zu Pfungſtadt ledig verſtorbene Sophie Eleonore
eißler hat in ihrem Teſtamente vom 24. Juni 1885 ihre Schweſter Dorothea
eißler daſelbſt als alleinige Erbin ihres Nachlaſſes eingeſetzt und haben beide
Schweſtern in dem Teſtamente beſtimmt, daß das nach dem Ableben der Längſt=
ebenden
noch vorhandene gemeinſchaftliche Vermögen bezw. der Nachlaß des Längſt=
ebenden
auf die Kinder ihrer Brüder Ludwig und Peter Leißler daſelbſt erblich
bergehen ſoll. Auf Antrag der Dorothea Leißler wird nun der unbekannt wo
bweſende Sohn ihrer verſtorbenen Schweſter Margaretha Ewald geb. Leißler, der
m 14. Januar 1839 zu Nieder=Ramſtadt geborene Friedrich Ewald aufgefordert,
innen neunzig Tagen, vom erſtmaligen Erſcheinen dieſer Aufforderung in den
ffentlichen Blättern an gerechnet, das Teſtament auf dem Klageweg anzufechten
nd daß dieſes geſchehen, dem unterzeichneten Gerichte nachzuweiſen, widrigenfalls
as Teſtament vollſtreckt würde.
Darmſtadt, den 3. November 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Schneider.
17296

Brkanntmuchung.

Der Voranſchlag der Gemeinde Nieder=Beerbach für das Jahr 1893,94
egt vom 11. bis 20. d. Mts. zu Jedermanns Einſicht auf dem hieſigen Bllrger=
eiſterei
=Büreau offen.
Nieder=Beerbach, den 11. November 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Beerbach.
u7732
Geibel.

17is7
17. 18. 19. November,
Donnerstag bis Samstag,
werden
in ungeren hinteren Räumon
AIle
Restbestände älterer Muster
Spachtel-Spitzen,
schwarze u. weisse seid. Spitzen,
Sehleier=Stickereion,
Stickerei-Mleider,
Perl-Besitze,
Mäntel-Begütze,
Mull-Muaren
für Wohlthätigkeiten u. Vereine
21
Weinachtsbeſcheerungen
zu und unter
Einkaufspreisen verkauft
nur gegen baar.
fl. Stall d beor kachk.

B
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Hein Nachfolger, Ludwigsſtraße 18.
578

[ ][  ][ ]

3904

Nr. 269

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Audwigsbuhn hier,

werden ſolgende nicht abgenommene Mehlſorten:
10 Sack Weizenmehl 0,
11
do.
do. II.
10
do. III.
10

do. IV.
10
16 Roggenmehl I.

2 Gerſtenmehl,
gemäß Art. 343 des Handelsgeſetzbuches durch unterzeichneies Ortsgericht
Donnerstag den 17. November, Vormittags 10 Uhr,
gegen ſofortige baare Zahlung öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, 3. November 1892.

Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. A.:
17150
Lautz, Gerichtsmann.

Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur öffentlichen Keuntniß gebracht, daß der Voranſchlag
der Gemeinde Roßdorf für 1893191 vom 17. d. Mts. an acht Tage lang zu
Jedermanns Einſicht auf dem Büreau der unterzeichneten Bürgermeiſterei offen liegt
und können während dieſer Zeit Einwendungen vorgebracht werden.
Roßdorf, am 14. November 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
(17733
Müller.

cUUh eUlIION.
Donnerstag den 17. November, Vormittags 10 Uhr,
wird im Schutzenhof (großer Gartenſaal)
eine werthvolle Sammlung älterer Original=
Oelgemälde, Aquarelle, Handzeichnungen,
Kupferſtiche u. ſ. w.,
worunter die hervorragendſten Künſtler, als Meiſterwerke von Berg=
hem
, Bordonne, van Tyk, Giordano, Horthorſt, L. Knauß, van
Mieris, Murillo, Ormea, L. Richter, Reickardt, Roos, Steinle,
Simmler, Steen, Tizian's Schule, A. van der Werff vertreten ſind,
verſteigert.
Ausſtellung Mittwoch den 16. d. Mts., von 2-4 Uhr.
Karl Strauss,
[17559
Hof=Taxator.
Verſteigerungg- Anzige.
Mittwoch den 16. November, Vormittags 9 Uhr,
werden auf freiwilligen Antrag im Hauſe Schulſtraße 14 2 Tr. folgende gut er=
haltene
Mobilien, als:
1 Kanapee mit grünem Ripsbezug. 1 Bett, 1 ſchöner Glasſchrank Maha=
goni
), 1 geſchweifte Kommode, 1 Pfeilerſchränkchen, 1 Küchenſchrank, 1 run=
der
nußbaumener Tiſch, 6 Rohr= und 6 Polſterſtühle, 1 ovaler Goldrahmen=
ſpiegel
, 1 Spiegel mit nußbaum. Rahmen, 1 Standuhr, ſowie Haus= und
Küchengeräthe,
öffentlich gegen baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 12. November 1892.
Schaamamm,
Amtsgerichts=Taxator.
(7564

Wiener TraftPulver.
Dieſes wohlſchmeckende Nahrungsmitte
iſt nach ärztlicher Vorſchriſt zubereit=
und verbreitet in dem Körper einen ang=
nehmen
, der Geſundheit zuträglichen Nähr
ſtoff, welcher auf schöne volle
Körperkormen

ergiebig hinwirkt. Mein von mir n
alleim fabrizirtes Wiener Kraft,
Pulver iſt von Profeſſoren chemiſ=
unterſucht
und von berühmten Aerzte
ſ empfohlen. Es bewährt ſich ſeit viele
Jahren, iſt einzig in ſeiner Art u. kan
für jeden Geſchmack paſſend, mit Zuſa
von Wein, Bier oder Milch, auch in bloße
Waſſer, ſüß oder herzhaft zubereitet werde.
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nöthigen
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[ ][  ][ ]

Nr. 269
4
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E
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untanglicher Bahnſchwellen
höffentlich an den Meiſtbietenden zur Verſteigerung gebracht.
Die Zuſammenkunſt für die Verſteigerung findet ſtatt um 8 Uhr an dem
Uebergange der Frankfurter Straße über die Bahn nach Aſchaffenburg und wird
fortgeſetzt um 9 Uhr am Pallaswieſenweg=Uebergang.
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[ ][  ][ ]

3906

Nr. 269

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157)
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[ ][  ][ ]

Nr. 269

3907

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i
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17641) Aheinftr. 20 hübſch möbl.
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E n freundl. gut möbl. Zimmer mit ſep
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immer an 1-2 ſolide Arbeiter ſofort.
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1744) Saalbauſtr. 17. 1 St. hoch
Sn ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof,
17745) Ein freundl. möbl. Zimmer
it ſep. Eingang an 1-2 Herren oder
1ch Damen zu vermiethen. Näheres
rafenſtr. 27 Hinterbau 1 Stiege hoch.

TATS nechte
Sodener HiyeralPastillen
ſollten ſtets im Gebrauche aller Perſonen ſein, die infolge ihres
Beruſes gezwungen ſind, entweder in Räumen mit ſchlechter Luft zu
athmen, oder viel und andauernd zu ſprechen; beſonders aber von
Solchen, die infolge ſchwacher Conſtitution zu Erkältungen neigen.
Dipot in allen Apotheken, Drogverien, Mineralwaſſerhandlungen ꝛc.
Schachtel 85 Pfennig.

1746

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(7747
G0000000000000I00000000000000
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H Samstag den 19. November 1892, Abends 7½ Uhr:

von

6
H

La0UES 1GEAaIUD
unter Mitwirkung des
Klaviervirtnoſen Herrn Mayer-Mahr und des Violin=
Virtuoſen Herrn Emile de Mlynarski.
Billets: Sperrſitz 3 Mk., Saal 2 Mk., Gallerie 1 Mk., ſind
in der Hof=Muſikalienhandlung von Georg Thies und Abends an der
[17748
Kaſſe zu haben.

[ ][  ][ ]

3908

Nr. 269

Damen=Verein der Kleinkinderſchule
zu Darmſtadt.
Bei herannahender Weihnachtszeit erlauben wir uns wiederum die Bitte unſerer
Anſtalt gedenken zu wollen. Unter den zahlreichen Kindern, welche dieſelbe be=
ſuchen
, befinden ſich viele ärmere, die häufig keire Kleidungsſtücke zum Wechſeln
halen und werden wir gütige Geſchenke von ſwenn auch ſchon getragenen) Hemdchen,
Kleidchen. Röckchen, Schuhen und Strümpfen, wie ſie für 2. bis 6jährige Kinder
paſſend ſird, dankbar entgegennehmen. Gaben an Geld werden wir, falls nicht
anders beſtimmt wird, zur Beſchaffung von Schuhwerk verwenden.
Zur Annahme von geeigneten Beiträgen erklären ſich bereit:
Frau v. Hombergk zu Bach, Heinrichſtr. 105, Fräulein C. Baur,
Promenadeſtr. 53. Frau Dr. Becker, Neckarſtr. 12, Frau Rentner Jordis,
Saalbauſtr. 11, Fräulein L. Schleiermacher, Caſinoſtr. 31, F. Wittich,
Rheinſtr. 23, ſowie die Hausverwalterin der Kleinkinderſchule, Fräulein
Kratz, Mauerſtr. 5.
[17749
Proteſtanten Darmſtadts.
Die zur Lutherfeier am 11. November 1892 zahlreich verſammelten Prote=
ſtanten
Darmſtadts haben auf Grund der vom Schriftführer des Vereins zur Er=
bauung
der Gedächtnißkirche der Proteſtation von 1529 zu Speyer gegebenen Dar=
legungen
(kärt, daß ſie es als Ehrenpflicht wie der ganzen evangeliſchen Welt, ſol
auch der Proteſtanten Darmſtadts halten:
die Vollendung dieſes ökumeniſch evangeliſchen
Werkes zu fördern.
Die Unterzeichneten erklären ſich hiermit bereit, freiwillige Gaben für die Ge=
dächtnißkiche
der Proteſtation von 1529 zu Spiyer in Empfang zu nehmen.
Darmſtadt, 11. November 1892.

Prälat Dr. Habicht.
Oberlandesgerichtsrath Heinzerling.
Fr. Schwarz, Rentner, Wilhelmſtr. 22.
Dekan Römheld.
Pfarrer C. Waguer.
Pfarrer Waas.

[17751

Kaufmann Th. Kalbfuß.
Geh. Oberconſiſtorial=Rath Buchner.
Profeſſor Dr. Städel.
Hofprediger Ehrhardt.
Landgerichtsrath Küchler.
17750

DRATROAOMaItee
von h. Limmormann's Haſſec-Röstorei, Mannhoim
ist unübortrefflich an Aroma, Roinheit und Er.
giebigkeit.
Käuflich in ½ u. ½ Pfd.-Packeten mit Schutzmarkeſ
KardinalC zum Preis von M. 1.60 bis M. 2.- für 1 Pfd.
sollte jede prakbische Haus-
Einen Probekauf fau machen; die vird uberrascht
sein von den Vorzügen dieser wirklich reellen Marke.
Die Hiederlagen sind durch Verkaufsschilder kenntlioh.
Vereinderdeutſchfreiſtnnigen
Partet dahier.
Dienstag den 15. November, Abends 8 Uhr:
Hitgtieder-Vorsammlumg,
in dem oberen Lokale der Reſtauration Lingelbach
(zur alten Poſt).
Tagesordnung: Stadtverordnetenwahlen.
Um vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder erſucht
der Vorstand.
[17752

1OE
11Ib1 1G1IIl

ſchwarze, ſchwere Stücke,
aus einer Reiſe=Collection ſtam=
mend
, werden
zu Einkaufspreiſen
abgegeben.
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Ludwigsſtraße 13.

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9 Pfund franco gegon Nachnahme
3 schwere mildgesalzene oder geräuol
Ochsenzungen 10 Mark franco. (169
S. de Beer, Emden.
Rönes ſäusetet
zu verkaufen
Reſtauration Weihenſtephan
Eliſabethenſtraße 23. (1746

Eichtenreiser,
zum Einwintern der Roſen=
Beete ꝛc. bei
[1765
C. Wölker.
untere Hügelstrasze 75.
Ruhrkohlen.
Aus friſch eingetroffenem Schiffe
pfehle ich gegen Baarzahlung:
Ja. Stückreiche Hausbrandkohle
per Centuer S5 Tſg.,
frei ans Haus ohne Octroi.
Gefl Beſtellungen nehmen für mich
Herren: Schweinemetzger H. Göbel, geg=
über
der Infant=Kaſerne, Gaſtwirth
Schäfer in Beſſungen, ſowie Gaſtwi=
J. Schäfer, zum Frankenſteiner Ho
entgegen.
[169
Gernsheim a. Rh.
Lmd. Debus
Megzugshalber zu verk. ſeine Rip=
c
garnitur, Spiegel, Schreibti
Lederkanapee, Stühle, Tiſch, Nähtiſch, B
Küchenſchr. u. Küchengeräthe. Saalb
(177
traße 19.

[ ][  ][ ]

Nr. 269
ie Herren Actionäre unſerer Geſellſchaft werden hiermit zu der
am Montag den 5. Dezember u. C.
Vormittags 10 Uhr, in unſeren Büreaux
D= ſtatfindenden ordentlichen Generalverſammlung ergebenſt eingeladen.
Ta ge sordnung:
1) Vorlage des Geſchäftsberichtes, des Rechnungsabſchluſſes und der Gewinn=
und Verluſit=Rechnung für 189192.
2) Bericht der Reviſoren.

3) Ertheilung der Decharge.
4) Wahl von Reviſoren pro 1892193.
5) Abänderung der Statuten 8 21 Abſatz 1 dahin, daß derſelbe lautet:
der Aufſichtsrath beſieht aus 3 bis 9 Mitgliedern, 8 26 k. dahin, daß
die Worte bis zur Emtſcheidung der demnächſt zu berufenden General=
verſammlung'
geſtrichen werden.
6) Event. Wahl von Aufſichtsrathsmitgliedern.
Zur Theilnahme an der Generalverſammlung ſind laut 8 13 der Statuten
r diejenigen Actionäre berechtigt. welche ihre Actien oder Depotſcheine der Reichs=
k
über ihre Actien, ſowie die Vollmachten der Vertreter bis ſpäteſtens den zweiten
g vor dem Verſammlungstage, den Tag der Verſammlung und der Hinterlegung
ht mitgerechnet, Abends 6 Uhr
bei der Geſellſchaftskaſſe in Darmſtadt
oder Herrn A. Ruß zr. in Berlin
terlegt haben.
Ueber die Niederlegung werden Empfangsſchei e ausgeſtelt, welche als Einlaß
ten zur Generalverſammlung dienen und in welchen die Stimmenzahl ange=
en
iſt.
Darmſtadt, den 12. November 1892.
Mühlenbauanſtalt, Maſchinenfabrik und Eiſengießerei,
vormals Gebrüder Seck, Darmstadt.
Der Aufſichtsrath:
Julins Hopstoek, Vorſitzender.
U7754,
1
erein zur Unterſtützung
Sterbefällen.
Früher Privatbeamten=Verein zur Unterſtützung in Sterbefällen.)
ufnahmefähig ſind Kaufleute. Techniker, Chemiker, Staats= und Kommunal=
beamten
, ſelbſtändige Geſchäftsleute und Frauen.
ntrittsgeld im Alter von 20-30 Jahren M. 2. zahlbar in 2 Monats=
3040 H.
raten.
40 - 50
10.-
1
hrlicher Beitrag M. 8. zahlbar in ½jähr. Raten von M. 2..
ſſte Sterberente:
für Mitglieder, welche dem Verein 1-3 Jahren angehoren M. 150,
über 3-6
do.
200,
=

über 6
do.
250.
Die Mitglieder genießen bei den hieſigen Apoiheken und Bade=Anſlalten, ſowie
Beerdigungen bedeutend ermäßigte Preiſe.
Auskünſie werden bereitwilligſt ertheilt.
Anmeldungen an den Vorſtand erbeten.
[7755

denwald-Club, Section Darmstadt.
Sonntag den 20. November:
Hexrem-Austug.
Frankenſtein-Felsberg-Bensheim.
Abmarſch um 8 Uhr am Eingang zum Beſſunger Orangeriegarten. Marſch=
6 Stunden. Führer: Herr L. B. Müller.
Der Vorstand.
[17756

Jan wünſcht ein Stein= und Kalk=
C werk, bequem u. ohne Vorkenntniſſe
hier oder Frankfurt aus zu führen,
n ein hieſ. Haus zu vertauſchen.
is: 30000 Mk. Off. sub R. f. 8t
l. Darmſtadt erbeten.
[17666

Ein leichtes Pferd
zu verkaufen Rückertsſtr. 8.
(17757
16222) Graſeuſtr. 31 Hinterb. Man=
arde
kann ein ordentlicher junger Mann
chöne Schlafſtelle mit Kaffee billig erhalt.

2909
7743

la0

r Mädchen,
Flanell=Teller=Mützen
. 35. 50, 85 Pf.,
Filz= und Plüſch=Teller=Mützen
1.10, 1.50, 1,70, 2.- M.,
Aecht engliſche Filz=Mützen
für Knaben u. Mädchen 150 M.,
Runde Flanell=Mützen
für Knaben und Herren 30, 50,
75 Pf.
H. Stade & Beor Hachf.

Gg. Fz. Frank., Hoffriſeur,
9 Eliſabethenſtr. 9,
neben Fräulein Naumann,
empfiehlt ſein gut aſſortirtes Lager in:
Seifen, Parfümerien und Tollette=
artikeln
Anfertigung ſämmtlicher
Haararbeiten, Damen= und Herren=
[3453
Salon getrenut.
Gmte Leetüre
Gegenwart Ueber Land und Meer=
Nomanbibliothek; Deuiſche Illuſtrirte
Zeitung=, Gartenlaube'). gebunden, wohl
erhalten und vollſtändig. billig zu ver=
kaufen
. Ebenſo Spemann's Vom Fels
zum Meer= von 1834 bis 1tt, ganz
vollſtändig, ungebunden. Aliceſtr. 14. I.
Einzuſehen Nachmittags 4 Uhr. 17665
2 Ludwigsplatz D.
Htalkenische (7559
Rothweine,
anerkannt vorzügliche Qualitäten,
per Flaſche
ohne Glas 50 und 60 Pk.
Bei größerer Abnahme billiger.
Chssweim,
guter, angenehmer Tiſchwein,
per Flaſche
ohne Glas 45 PEe.
Nur Ludwigsplatz .

Wohnungsgeſuch.
Zum 1. April 1893 wrd eine gute
Wohnung von 4-6 Zimmer, Küche, reichl.
Zubehör, in freier Lage om e. einzelnen
Ehepaar zu miethen geſ. Adreſſen mit
Angabe der Miethspreiſe unter Th. P.
an die Exped. d. Bl. zu ſenden. (7760

[ ][  ][ ]

391
Nr. 269
8¾
AEAuLAArzRtas-lUh.
Donnerſtag den 1. November 1892, Vormittags 10 Uhr,
verſteigere ich unwiderruflich im hinteren Saale der früher Ensling'ſchen Brauerei
nunmehr zum Schöfferhof hier in der Alexanderſtraße
1 vollſtändiges Bett mit Sprungrahmen, 1 Seegrasmatratze,
Blumentiſch, 2 grüne Vorhänge mit Zugvorrichtungen und
Velociped (faſt reuj;
ſodann ſollen verſteigert werden:
1 Komode, 2 Kanapee's, 1 Kleiderſchrank, 1 obaler Tiſch, verſchiedene
chirurgiſche Artikel.
Darmſtadt, den 14. November 1892.
[17792
Wittich,
Gr. Gerichtsvollzieher.

Nunter
königlich italienischer Staats-E
controlle stehenden Weine der
Deutsch-Italienische
Wein-Import-esellschaft
Daube, Donner, Kinen & Co.
Gentral-verwaltung; Frankfurt am Main
leren Consum in Deutschland sich schon jetzt auf
4 Millionen Elaschen
beläuſt, bieten den Consumenten absolute Garantie für Reinheit und Ursprung.
Nachstehende, als vorzüglich anerkannte Tischweine wie:
Narca Italia (roth und weiss)
Mk. - 85
bei Abnahme
3 ino da Pasto No. 1
1.
1.25 f von 12 Flaschen
Vino da Pasto 3 roth
ohne Glas
Tino da Tasto 4
1.50
als auch die feineren Pafel' und Dessertweine, sowie Ausführliche Preislisten, sind in
den durch aushängende Tlakate kenntlichen Verkanrsstellen zu haben.
Die Weine obiger Gesellschart sina für den dentschen Geschmacl
Warnung: Zorgtäitigst ansgewählte und behandelte fertige Pischweine und
nicht mit Mischungen sogenannter italienischer Verschnittweine mit geringen dent-
schen
Weiss- oder Rothöeinen. welche häuſig ehenkalls als italienische Weine an.
geboten werden. zn verwechseln. Um das Publikum vor Täuschung zu bewahren,
Seachte man beim Ankanf, dass die Plaschen-Etiquetten die Firma der Gesellechaft
und obenstehende Schutzmarke tragen müssen, da auch von anderer Seite Wein=
nnter
glelchen oder ähnlichen Namen wie die Marken der Gesellschaft, in den
Verkehr gelangen.

anarien hahnen, gute Sänger,
Ein runder grosser Eisch He dessgl. Weibchon, vorkauft uns.
billig abzugeben.

Kunſt-Verein.
Neu ausgeſtellt:
LUhdt u. Agl. Ablollzuco noomaunhul Gidsudl zogi
Lmduig IV
nach dem Oelbild von Hoinr. von Angeli,
gemalt von Profeſſor L. Hofmann-Loitz.
Im Beſitz Ihrer Majeſtät der Königin von England.
[17669
W. Das Bild kann nur 8 Tage ausgeſtellt bleiben.
Bei heannahendem Winter bringe meine ſolid gearbeiteten
Pelaitaareo.
in empfehlende Erinnerung.
Das Repariren und Verändern) von ſgetragenen Pelzgegenständen
werde ich billigſt und prompt beſorgen.
J. W. Dietscho, Rürſchner.
(16650
W Pädagogſtraße S. E

Baokſsche,
Pfd 12 u. 15 Pfg. jeden Donners
tag auf dem Markt am Brunnen
Vorirag
Mittwoch den 16. November,
Ebends 8 Uhr,
im Saale Schützenstr. 9.
Thema: Wie es in der Welt
und in der Kilche ausſieht und was
wir daran lernen ſollen.; - Hierzu
werden Chriſten aller Bekenntniſſe
R herzlich eingeladen. Eintritt frei.
C. Seeger. (7795
aaik
es
Großherzogliches Hoftheater
Dienstag, 15. November 1892.
10. Vorſtellung i. d. 3. Abonnements=Abteilun
(Rothe Karten gültig.)
Axingoire.
Oper in 1 Akt von Jonaz Brüll.
Dirigent: Herr Muſikdirektor Keiſer.
Regie: Herr Mayr.
Ludwig XI.
Herr Riechman
Olivier le=Daim, jein Leib=
barbier
.
Herr Thate
Simon Fourniez, Kaufmann Herr Eilers.
Loyſe, ſeine Tochter
Frl. Jungk.
Nicole, ſeine Schweſien
Frl. Neumeher
Vierre Gringoire, Straßen=
ſänger

Herr Sturh.
Hierauf
Der Kranke in der Einbildung.
Luſtſpiel in 1 Aufzug von Molière.
Regie: Herr Steude.
Argan.
Herr Werner.
Belinde, ſeine zweite Frau Frl. Ethel.
Angelique, Argan's Tochter Frl. Brand.
Louiſon, ihre kl. Schweſter Johanna Merz.
Beralde, Argan's Bruder,Herr Dalmon=
Cleanthe
Herr Hacker.

Dr. Diafoirus.
Herr Sachs.
Thomas Diafoirus. deſſen
Sohn
Herr Monnard
Dr. Vurgon. Araan's Arzt Herr Wagner.
Fleurant, Apotheker.
Herr Kniepel
Herr de Bonnefoi, Notar. Herr Mickler.
Toinette, Argan's Dienſt=
mädchen

Frl. Wisthaler.
Anfana 3 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Kaſſeöffnung 6 Uhr.

Landwehrſtr. 46 im Laden.46 17793

C. F. Buhl, Bleichstr. 5, Hintorbau.

Donnerstag. 17. November 1892.
Außer Abonnement.-Mit erhöhten Preiſ=
Einmalges Gaſiſviel der Frau
Sigrid Arnoldſon.
Der Barbier von Sevilla.
Komiſche Oper in 2 Akten von Roſſini.
Roſine... Frau Siarid Arnoldſon.
Preiſe der Plätze:
E.ſter Rang 5.50 M. Fremdenloge 6 509
Sweiter Nang Balkon 4.50 M., Zweiter Re
4 M. Zweiter Rang Mittelloge 4 M Dril
Rang Balkon 250 M. Dritter Rang 2.
Dritter Rang Mittelloge 230 M., Parketl
450 M., Sperrſitz 4.50 M., Parterre 250
Stehparterre 2 M., Vierter Rang Bal
170 M. Erſte Gallerie 150 M. Zw=,
Gallerie 70 Pfa.
W. Die Abonnenten, welche ihre Pl
zu behalten wünſchen, wollen die Billets
Mittwoch, den 16. Ne vember, Vormittags!
10-12 Uhr gegen Vorzeigung der gelben r=
cothen
Abonnementskarten an der Tagesk.
im Großh. Hoftbeater in Empfang nehn.
Ein Vorverkauf findet am ſelben Tage, N=
mittags
von 3-4 Uhr ſtatt.

[ ][  ][ ]

Hr. 260

3913

Deutſches Reich. Der Empfang des Botſchafters
zögenyi, der große Magnatenuniform trug. war überaus herz=
ch
. Der Kaiſer ſprach dem Botſchafter ſeine Freude darüber aus,
n, den er ſchon länaere Zeit kenne, als Botſchafter des befreun=
eten
verbündeten Kaiſers von Oeſterreich hier zu begrüßen. Der
aiſer drückte ferner ſeine Genugthuung darüber aus, daß der Kaiſer
ranz Joſef ihm einen Botſchafter geſchickt hat, der ſo ganz das
ertrauen ſeines Kaiſers beſitze, wie Szögenyi, daß er einen beſon=
ren
Freundſchaftsbeweis des Kaiſers darin erblicke, daß er ſich
on ſeinem vertrauten Miniſter a latere getrennt habe, um ihn am
eſigen Hofe zu vertreten. Es entſprach durchaus dem herzlichen
harakter des Empfanges, daß keine formelle Anſprache gehalten
urde.
Die Mannheimer Handelskammer beſchloß, dem Reichstag, dem
undesrat und der Landesregierung eine Reſolution zu unterbreiten,
welcher eine höhere Belaſtung des Tabaks als eine ſchwere
ſchädigung wichtiger wirtſchaftlicher Intereſſen bezeichnet und em=
ſohlen
wird, Vertreter des Tabakbaues, des Tabakhandels und
r Tabakinduſirie als Sachverſtändige zu Rate zu ziehen.
Oeſterreich=Ungarn. Der Großfürſt=Thronfolger
on Rußland traf Samstag abend 8¾ Uhr in Wien ein. Er
urde am Bahnhofe vom Kaiſer, den Erzherzogen Karl Ludwig,
ranz Ferdinand und Wilhelm, ſämtlich in ruſſiſcher Uniform und
it ruſſiſchen Orden angethan, ferner von den Erzherzogen Fried=
ch
Rainer. Joſeph Auquſtin und dem Prinzen von Schaumburg=
ppe
empfungen. Außerdem war der ruſſiſche Botſchafter, die
itglieder der ruſſiſchen Botſchaft, Botſchafter Wolkenſtein= Troſt=
urg
, die zum Ehrendienſt befohlenen Offiziere, der Corpskomman=
int
, der Statthalter und der Volizeipräſident am Bahnhof an=
eſend
. Auf dem Bahnſteig war eine Ehrenkompagnie aufgeſtellt.
er Kaiſer begrüßte den Großfürſten aufs herzlichſte. Am Sonn=
g
vormittag leate letzterer in der Gruft der Kapuzinerkirche einen
ranz auf dem Sarge des Kronprinzen Rudolf nieder, wohnte der
leſſe in der Kapelle der ruſſiſchen Botſchaft bei und ſtattete als=
nn
dem Kaiſer in der Hofburg einen Beſuch ab. Der Kaiſer
widerte den Beſuch und geleitete den Großfürſten in die Gemächer
r Kaiſerin. Der Großfürſt wurde überall vom Publikum ſym=
thiſch
begrüßt. Abends beſuchte der Großfürſt=Thronfolger die
per und ſaß dort neben dem Kaiſer. Bei der Fahrt nach dem
ahnhofe brachte das Publikum Ovationen dar. Der Abſchied war
hr herzlich; der Großfürſt dankte dem Kaiſer für die herzliche
ufnahme.
Der Kaiſer hat die Wahl des Domherrn Dr. Kohn zum
ürſterzbiſchof von Olmütz genehmigt.
Wekerle konferierte mit hervorragenden Mitgliedern der Re=
ierungspartei
. Von den früheren Miniſtern erklärten ſich Cſaky,
zilaghi, Lukacs und Fejervary bereit, die früheren Vortefeuilles zu
halten. Nach der Peſter Korreſpondenz; wird die erſte parla
entariſche Erklärung Wekerles jeden Zweiſel darüber ausſchließen,
6 er das Mandat zur Bildung des Kabinetts auf der Grundlage
r Durchführung des kirchenpolitiſchen Programms übernommen
be, das von der Minorilät des zurückgetretenen Kabinetts ver=
ten
wurde.
Frankreich. Der Präſident der Republik, Carnot, und die
ſſiſchen Großfürſten Wladimir und Alexis begaben ſich
Sonntag vormittag zur Jaad nach dem Walde in Rambouillet
d kehrten nachmittags nach Paris zurück. Die Gironder das
gan Ribots, erklärt die Meldung des Matin von der Unter=
chnung
eines franko=ruſſiſchen Vertrages für falſch.
eien keine Unterſchriften ausgetauſcht worden.
Griechenland. Ueber den Inhalt der von Griechenland über
in der Bappa'ſchen Angelegenheit an die Mächte ge=
hteten
Note verlautet, daß ſie nach einer geſchichtlichen Darſtel=
g
des Sachverhaltes mit dem Bemerken ſchließe. daß Griechen=
1d der Auffaſſung und den Wünſchen der Großmächte zu ent=
echen
glaubt, wenn es deren Vermittelung anrufe, um die Mei=
ngsverſchiedenheit
zwiſchen Griechealand und Rumänien zu einer
undſchaftlichen Löjung zu bringen.
Türkei. Der Botſchafter Fürſt Radolin übergab dem
iltan in ſeierlicher Audienz ſein Beglaubigunasſchreiben. Der Em=
ng
des Botſchafters verlief glänzend. Im Pldiz Kiosk empfing
Sultan, umgeben vom Großvezier, dem Miniſter des Auswär=
en
Said Paſcha und dem militäriſchen und civilen Hofſtaate den
ſchafter. Die Anſprache Radolins und die Antwort des Sultans
umentierten die freundſchaftlichen Verhältniſſe. die zwiſchen
ulſchland und der Türkei beſtehen. Nach dem offiziellen Em=
ngsakte
und der Vorſtellung des beiderſeitigen Gefolges empfing
Sultan Radolin in einer Vrivataudienz. die den herzlichſten
arakter trug. Vom PldizKiosk beaab ſich der Botſchafter nebſt
folge zur Hohen Pforte, um dem Großvezier und Miniſter des
Zwärtigen einen Beſuch abzuſtatten, den dieſe im Laufe des
ges im Botſchafterpalais erwiderten.

Darmſtadt, 15. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
den Generallieutenant Edler von der Planitz, Gouverneur von Mainz,
den Felömarſchall=Lieut. Cronenbold, Kommandant der K. u. K.
Oeſterr. 32. Inf.=Diviſion. den Rittmeiſter Lambrecht vom Großh.
Train=Bat. Nr. 25, den Mr. Helhar, Sekretär der Königl. Großbrit.
Geſandiſchaft in München, den Lord Powerscourt, den Prem.=Lt.
Frhrn. v. Starck, Adjutant Sr. Königl. Hoheit des Herzogs va-
Edinburg, den Dr. Champneys aus London: zum Vortrag den
Fmanzminiſter Weber. den Oberbaurat v. Weltzien, den Kabinetts=
ſekretär
Römheld. (Darmſt. 3ta.)
- Se. Hoheit Prinz Ernſt Vernhard von Sachſen= Alten=
burg
trafen geſtern vormittag von Heidelberg, wo Hochderſelbe
zur Zeit ſeinen Studien obliegt, zum Beſuch der Allerhöchſten Herr=
ſchaften
hierſelbſt ein, nahmen um 2 Uhr am Luncheon teil und
kehrten im Laufe des Nachmittags wieder nach Heidelberg zurück.
In der Begleitung des Prinzen hefand ſich Hauptmann v. Strubberg.
Heute vormittag werden J J. K.L. H.H. der Großherzog und Prinz
Heinrich von Vreußen, eine Einladung des Herrn Maiors v. Heyl
annehmend, mit Sonderzug über Roſengarten nach Pfeddersheim
mit Gefolge zur Jagd fahren und den Abend wieder hierher zurück=
kehren
. Darmſt. 3ia.)
- Ernannt wurden am 8. d. M. die Steueraufſeher=Aſpiranten
Auguſt Gravelius aus Grünberg und Georg Hamel aus Uden=
hauſen
zu Steueraufſehern auf Widerruf.
L. Geſtern nachmittag 3 Uhr fand vom Sterbehauſe aus in würdi=
ger
doch einfacher Weiſe die Beerdigung des in der Nacht von Mitt=
woch
auf Donnerstag hier verſtorbenen Königlich Großbritanniſchen
Miniſterreſidenten Hon. Naſſau=Jocelyn auf hieſigem Friedhoſe
ſtatt. Der Großh. Hof war durch Se. Durchl. den Prinzen Ludwig
von Battenberg und Se. Hoheit Prin: Albert von Schleswig=
Holſtein vertreten. Für Se. Königl. Hoheit den Großherzog und
den Prinzen Heinrich von Preußen erſchienen deren Adjutanten.
Außerdem bemerkte man den preußiſchen Geſandten v. Pleſſen,
Mitglieder der engliſchen Geſandtſchaft und Kolonie, ſowie des Hof=
ſtaats
, den Staatsminiſter Finger, Ofiziere und Civilbeamte. Am
Grabe ſprach der engliſche Geiſtliche ein Gebet, worauf der mit
Kränzen bedeckte Sarg in die Gruft verſenkt wurde. Von Ange=
hörigen
des Entſchlafenen war deſſen Vetter Lord Powerzcourt
aus Dublin zugegen.
k Des zum Beſten der Erbauung der Johanneskirche
und des evangeliſchen Vereinshauſes am 2. November
in der Stadtkirche veranſtaltete Konzert hat einen Bruttoertrag
von 462 M. ergeben, ſo daß nach Abzug der Koſten ein anſehn=
licher
Betrag zu Gunſten des Zweckes übrig bleiben wird.
0 Herr Pfarrer Dr. Flöring dahier iſt dem Vernehmen
nach als Nachfolger des Proſeſſors Smend am Predigerſeminar in
Friedberg in Ausſicht genommen und ſoll ſich zur Uebernahme dieſer
Stelle bereit erklärt haben. (D. 8tg.
1 Am Sonntag ſand im Diakoniſſenhaus Eliſabethen=
ſtiftu
die feierliche Einſührung der neuen Oberin Julie Span=
nagel
aus Marburg in ihr Amt ſtatt. Herr Superintendent
D. Köſtlin legte ſeiner Anſprache die Worte des Ev. Joh. Kap. 15
Bleibet in meiner Liebe' zu Grunde, empfing das Gelöbnis der
neuen Oberin und verpflichtete ſie in feierlicher Weiſe für ihr Amt.
An der darauf folgenden Einſegnung nahmen außer dem Herrn
Superintendenten D. Köſtlin auch der frühere Seelſorger des Eliſa=
bethenſtiſts
, Herr Generalſuperintendent Werner in Kaſſel, Herr
Pfarrer Diſſelhof in Kaiſerswerth und der Anſtaltsgeiſtliche, Herr
Steiner, teil, welche ihren Segen mit je einem Spruche begleiteten.
Mit Geſang, Gebet und Segen ſchloß die Feier. Nach derſelben
ſand durch Herrn Pfarrer Steinr die Einweihung des neuen
Männerkrankenhauſes, des jetzt fertig gewordenen Weſtflügels der
Anſtalt, unter Anſprache, Dank und Gebet ſtatt.
2 Bei der vorausſichtlich in den letzten Tagen des Novembers
ſtattfindenden Stadtverordnetenwahl kann das Stimm=
recht
nach geſetzlicher Vorſchrift von denjenigen Wahlberechtigten
nicht ausgeübt werden, welche ſich mit Entrichtung ihrer Kommunal=
ſteuer
ſeit zwei Monaten im Rückſtande befinden. Hiernach muß
das im Auguſt fällig geweſene 3. Ziel noch vezahlt ſein, ehe zur
Wahlurne geſchritten werden kann. Dicjenigen Wähler, die mit
dieſem Ziele noch im Rückſtande ſind, werden alvo gut thun, ſich
ihrer Steuerpflicht alsbald zu entledigen, damit ſie nicht in der
Liſte als Reſtanten' bezeichnet werden. Für dieſe Reſtanten iſt
dann die Ausübung des Wahlrechts bei nachträglicher Zahlung
noch mit der Weitläufigkeit verknüpft, daß der Wahlkommiſſion
auch der quittierte Steuerzettel vorgelegt werden muß.
In Anweſenheit Ihrer Durchl. der Frau Prinzeſſin von
Battenberg und Ihrer Durchl. der Gräfin zu Erbach=Schönberg
und eines ſehr zahlreichen Damenpublikums, das den Saall der
Alierſchule bis auf den letzten Platßz geſüllt hatte, hielt am Samstag
Frl. Dr. Ella Menſch den erſten ihrer diesjährigen Ltteraturvor=
träge
über Grillparzers Frauengeſtalten= Im Ein=
gange
beſchäftigte ſie die Frage: In welchem Verhältnis ſtehen die

[ ][  ][ ]

3914
Kr.
weiblichen Geſtalten einer Dichtung zu den künſtleriſchen Werde=
prozeſſen
des Dichters und inwieweit geſtatten ſie einen Rückichluß
auf die Poetenſeele ſelbſt.- Frl. Dr. Menſch führte ſodann die Reihe
der Frauen und Mädchen vor, welche Grillparzers Herz mehr oder
minder ſtark erfüllt haben und zeigte, in welcher Weiſe ſie ihm zu
ſein n dichteriſchen Geſtalten Modell geſtanden hätten. Die Klaſſi=
fizierung
dieſer Geſtalten erſolgte durch die Rednerin auf Grund
der ſtofflichen Richtungen, in welchen Grillparzers Phantaſie ſich
künſtleriſch ausgelebt hat: Märchenwelt, Hiſtorie und Antike. Ein=
gehend
verweilte die Vortragende bei Fiauren wie Libuſſav, Rahel
von Toledo=, Soppho-, Medea und Heror Die der arie=
chiſchen
Welt enſſicmmenden Frauengeſtalten veranlaßten F.l. Menſch
zu einigen Streiflichtern über Grillparzers Verhalten zur Welt der
helleniſchen Formeiſchönheit, das ſich eher mit Schiller'ſcher als
mit Winkelmann'ſcher Auffaſſung begegnet. Den Schluß des Vor=
traas
bildete der Gedanke, daß mit Franz Grillparzer eine Kunſt=
richtung
zum Abſchluſſe gekommen ſein dürſte, die ſich, vermöge
der ganzen Geſchmacks und Geiſtesumbildung, in der die gegen=
wärtige
Generation ſteht. nicht ſo bald wiederholen kann.
Der belehrende und ſehr ſorgfältig ausgearbeitete Vortrag
deſſen Verſtändnis durch die gemeſſene und deutliche Sprechweiſe und
geſchmackvolle Deklamation der Rednerin weſentlich unterſtützt wurde,
fand den lebhafteſten Beifall der Verſammlung.
11 Der Evangeliſche Kirchengeſanaverein hatte
am Sonrtag unter der Leitung des Herrn Kirchenmuſikdirektors
A. Mendelsſohn eine muſikaliſche Aufführung veranſtaltet, die zum
größten Teile du ch vortreffliche Geſangsvorträge des Kirchen=
geſangvereins
ausgefüllt war. Sämtliche Lieder und zwei Choräle,
die mit einer Ausrahme aus dem 16. Jahrhundert ſtammten und
dementſprechend im aanzen denſelben muſikaliſchen Charakter trugen,
wurden mit großer Präziſion und geſanglich allſeitia befriedigender
Ausführung zu Gehor gebracht, ein Lob ebenſo ſehr für die Leitun=
des
Vereins als für das einſte Streben der einzelnen Glieder des=
ſelben
. Herr Mendelsſohn gab in dem Präludium in Cemoll und
in einer Fantaſie über den ChoralKomm, heilger Geiſt' ꝛc. von
J. S. Bach neue Proben ſeines virtuoſen Orgelſpiels. Durch den
Vortrag der letzten Kompoſition des kürzlich verſtorbenen Stadt=
kantors
Völſing Selig ſind die Toten' ꝛc. ſeitens der Chorſchule
wurde das Andenken des Entſchlafenen in würdiger Weiſe und an
würdiger Stelle geehrt.
E. Vor uns liegt das Programm für das am 19. d. M. ſtatt=
findende
10jährige Stiſtungsfeſt des Verbandes Darmſtadt der
Deutſchen Reichsfechtſchule (Wohlthätiakeitsverein zum
Zwecke der Waiſenpflege) und können wir unſeren Leſern nunmehr
einen Ueberblick über den Verlauf der aanzen Feſtlichkeit geben.
Eingeleit=t wird das Feſt durch eine Ouvertüre, ausgeführt von
der Kapelle des Großh. Muſikdirektors O. Engel. Dann ſolgen
Zithervorträge von Mitaliedern des Darmſtädter Zitherklubs unter
Leitung des Großh. Hofmuſikers Herrn Dern, abwechſelnd mit
Muſikpiéen der Kapelle Engel. Vor Beainn des Theaterſlücks
wird der Großh. Hofſchauſpieler Herr Knispel einen dem Verband
von befreundeter Seite gewidmeten Prolog ſprechen. Die Auffüh=
rung
des Theaters verſpricht großartig zu werden. Herr Knispel
hat es verſtanden, ſeine Schüler für ihre Rollen ſo gut einzu=
ſtudieren
, daß man ſich fragen muß, ob man es hier mit Laien
oder Künſtlern zu thun hat. Die Anſtrengungen des Herrn Re=
giſſeurs
ſowohl wie der jungen Spieler waren allerdings nicht
gering, die Proben dauerten manchmal halbe Nächte hindurch, allein
ſie thaten es mit Freude, geſchah es doch den Armen zulieb. Nach
Schluß des Theaters erfolat im Gartenſaal die Verloſung der von
den Fechtmeiſterinnen geſammelten Gegenſtände. Ebendaſelbſt
werden von ſchöner Hand Blumenſträußchen ꝛc. verkauft. Der das
Feſt beſchließende Ball ſteht unter der Leitung eines bewährten
Tanzmeiſters. So iſt für alle Anſprüche beſtens geſorgt und ſteht,
da der Kartenverkauf ein ſehr lebhafter iſt, eine rege Beteiligung
an dem Feſte zu erwarten.
B. Das von dem evangeliſchen Kirchengeſangverein
in Beſſungen unter gütiger Mitwirkung von Frau Hauptmann
Bender, den Damen Frl. de Weerth und Frl. Heinzerling, ſowie
der Herren Wolf (Orgel) und Malchereck (Violine) veranſtaltete
Konzert zum Beſten der Beſſunger Strickſchule am Sonntag
abend in der Kirche daſelbſt nahm einen allſeitia befriedigenden
Verlauf. Herr Lehrer Wolf, ein aut geſchulter Organiſt, eröffnete
das Konzert mit der Phantaſie E-moll von J. G. Herzog. Frl.
de Weerth und Frau Hauptmann Bender (Altſtimme), ſowie Frl
Heinzerling (Sopran) verſtanden es beſtens, ihren Part in ſym=
pathiſchſter
Weiſe zu Gehör zu bringen. Herr Malchereck (Violine)
und Herr Wolf (Orgel) trugen Adagio religioso von M. Oeſten
und Arier für Violine und Orgel von Joh. Seb. Bach in meiſter=
hafter
und die Herzen der Hörer erwärmender Weiſe vor. Auch
die Chöre, unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Höcker, fanden
tadelloſe Ausführung. Der Ertrag des Konzerts darf als ein be=
friedigender
bezeichnet werden.
D. Der Beſſunger ältere Geſangverein' eröffnete die
Reihe der diesjährigen Wintervergnügungen mit einer am 12. d. M.
in der Reſtauration Hauſt, unter gütiger Mitwirkung eines Sextetts

269
des Großh. Hoftheaterchors, ſowie einiger Herren des Zitherkl.
Herren Elbert, Hauff und L. Heppenheimer) veranſtalteten Abe
unterhaltung. Eingeleitet wurde dieſelbe durch eine Konzert=Out
türe für Klavier zu 4 Händen von Böhmer, meiſterhaft vorgetra
von Fräulein Haunreiter und Herrn Lehrer Wolff. Die Geſan
vorträge des Sexletts waren brillant und zeiaten von guter Sch=
ebenſo
erfreuten ſich die Zithervorträge aroßer Anerkennung.
Herren Lehrer Backhaus und Muſiker Krüger erwarben ſich 910
Dank für das von denſelben vorgetragere,Salonſtückl von Selle (2
line und Klavier) und die Sonate von Mozartz. Sämtl
mitwirkende Herren waren ſo freund lich noch Einlagen einzuſchiel
ſo einen Baßſolo= und Mein Herz, thu dich auf=, Die Kar=
von
Kreutzer= und Stehrer Ländler' (beide Zithervorträge).
Vorträge, ſo auch die beiden komiſchen, fanden ungeteilten Bei
und großen Applaus und kann dem Vorſtand nur Tank gez
werden, durch Herbeiziehung ſolcher Kräfte ſeinen Mitgliedern ei
recht genußreichen Abend geboten zu haben.
8. Ueber Louiſe Nikita, welche Samstag, den 19. ds.,
Konzert veranſtaltet, ſchreibt die Poſt': Wr müſſen es uns
ſagen, die akademiſchen Vorzüge ihrer Fertigkeit einzeln zu vrei
genug, die junge Künſtlerin nellt ſich mit dieſer von enthuſiaſtiſck
Beifall getragenen Leiſtung neben eine Sembrich und - in unt
geſſenem Gedenken - neben eine Gerſter, die gerade von di=
Rolle an dieſer ſelben Stätte her ihren Triumphzug durch;
Weltteile begann.
8 Die berühmte Sängerin Madame Sigrid Arnoldſ,
wie einſt Jenny Lind die ſchwediſche Nachtigall genannt, ſingt,
bereits kurz erwähnt, am nächſten Donnerstag, den 17. Novem
die Roſine' im Barber von Sevilla an unſerer Hofbühne.
verfehlen nicht, unſere Leſer auf dieſes künſtleriſche Ereianis
ſonders aufmerlſam zu machen. Zu dieſer einmoligen Gaſl=
nellung
werden am Mittwoch, den 16. November, die Bllets
gegeben (Vergl. auch Theater=Anzeige). Unter den maſſenha
Zeichen der Huldigung und Verehrung, wlche dieſer bedeuten
Künſtlerin überall zu teil wurden und täglich oufs neue zu
werden, nehmen wohl die Urteile hervorragender Dichter und Sch=
ſteller
einen erſten Platz ein. So haben u. a. Bodenſtedt
Alexandre Dumas fils. auch Henrik Ibſen die Sängerin geſe=
jene
beiden in begeiſterten Verſen.
Am 17. l. Mts., abends 8 Uhr, findet zur Eröffnung
neuen Vereinsjahres im Saalbau der 26. Vereinsabend des Inſt
mentalvereins ſtatt. Zur Aufführung gelangen Sinotie in B-
(La Reine) von Hoydn und Serenade in G-dur von Mozart, ſol
an kleineren Stücken für Streichorcheſter Wiegenlied von W. L
und Entr’acte, Gavotte von Erneſte Gillet. Den ſoliſtiſchen 2
des Abends hat Herr Hofmuſiker Mehmel übernommen, wel=
das
Adagio aus dem 9. Konzert von Spohr und drei Sätze
der 3. Suite von Franz Ries zum Vortraa bringen wird. An
Konzert ſchließt ſich ein Tanzveranügen für die Vereinsmitglie
welches recht animiert zu werden verſpricht
() Der vorbereitende Ausſchuß für das nächſtjährige Mitt
rheiniſche Kreisturnfeſt hat in den letzten Wochen
zwar geräuſchloſe, aber ſehr erſprießliche Thätigkeit entfaltet
nächſt wurde, nach Maßaabe des Bedürfniſſes bei früheren Fel
ein Lageplan des Platzes und der Feſtbauten angefertigt und dar=
hin
um Ueberlaſſung eines entſprechenden Teiles des Exer,
platzes bei der zuſtändigen Behörde nachgeſucht. Sodann galt
die Wahlen für den Feſtausſchuß und die notwendigen zehn Ein
ausſchüſſe durch Aufſtellung von Liſten vorzubereiten, eine eb=
nühevolle
wie verantwortungsreiche Arbeit, die in dieſen T.
eendet ſein wird. Endlich war eine Abordnung der Darmſtä
Turnerſchaft beauftragt worden, in Hanau über die Obliegenh=
und die Thätigkeit der Ausſchüſſe, ſowie über die Geſamterfor
niſſe des ganzen Feſtes die Ratſchläge der vorjährigen Feſtlei
einzuholen, welchem Auftrag dieſelbe am verfloſſenen Sonntag 7
gekommen iſt und ein ſehr umfangreiches, ſchäßenswertes Mat=
nach
Hauſe gebracht hat. In kuzer Zeit hofft der vorbereit
Ausſchuß, das Ergebnis ſeiner Thätigkeit dem eigentlichen Fiſt
ſchuß unterbreiten zu können.
- In der hieſigen Dampfmühle von Wilh. Hofmann
ſoeben ein Vlanſichter des verbeſſerten Syſtems (ittinger) d
die Mühlenbauanſtalt, Maſchinenfabrik urd Eiſengießerei vor=
Gebr. Seck, deren techniſcher Leiter Herr Bittinger ſeit einiger
iſt. aufgeſtellt. Dieſe neue Maſchine wurde auch jüngſt auf
Pariſer Ausſtellung durch den Präſidenten der Republit, der neb=
geſagt
, Fachmann iſt, als eine hervorragende Erfindung he=
gehoben
und den Herren der Fabrik gegenüber dies auch a
prochen. Es ſollen kereits viele Beſtellungen auf dieſen Planſi
nicht allein aus Frankreich, ſondern auch aus Deutſchland
anderen Ländern eingelaufen ſein.
Wie uns mitgeteilt wird, beabſichtigt Herr Reſtaur=
J. Mengeringhauſen, Hügelftr. 35. nach dem Muſter des K=
hofs
in Frankfurt a. M. die Eröffnung eines Spezialausſch
von echtem Pilſener Bier aus dem bürgerlichen Bräuhau
Vilſen. Wie in dem allen Darmſtädtern bekannten Kaiſerhof
jedes Glas durch einen eigens hierzu engagierten krllermeiſter

[ ][  ][ ]

Zweite Beilage zu Nr. 269 des Darmſtädtet Tagblatts vom 15. November 1892.

aus dem Keller verzapft, wodurch die feine Qualität des Bieres
erſt recht zur Geltung kommt. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß
durch dieſe Einrichtung das geſunde und wohlſchmeckende Pilſener
Bier nch viel weitere Freunde gewinnt.
Der Verband deutſcher Gewerbevereine dem ſämtliche Orts=
gewerbevereine
unſeres Landes angehören. hält am 14. und
15. d. Mts. ſeine erſte Hauptverſammlung zu Köln a. Rh.
Von
der Großh. Centralſielle für die Gewerbe wohnen namens des Lan=
desgewerbevereins
die Herren Kommerzienrat Römheld von Mainz
und Fabrikant Schenck von Darmſtadt der Verſammlung als Dele=
gierte
bei.
Immobilien=Verkauf. Die Bauplätze Ecke der Beck=
und Kiesſtraße Nr. 108 und 110, Herrn Metzgermeiſter Hch. Volz
gehörend, gingen durch Kauf in Beſitz des Herrn Bauunternehmers
Wilh. Ethaler über. Der Verkauf wurde durch den Immobilien=
Agenten F iedrich Maringer abgeſchloſſen.
Berichtiaung. In dem geſtrigen Berichte über den letzten
Vortrag im Ortsgewerbeverein war am Schluß eine Zeile
ausgefallen. Bei Erwähnung der Muldener Hütten war zu leſen:
Gewonnen werden neben der Verhüttung der Silbererze zahlreiche
Nebenprodukte, als Brennmaterial verwendet wird Steinkohle und
böhmiſche Braunkohle.
4. Mainz. 13. Nov. Auf Einladuna des Oberbürgermeiſters
Dr. Oechsner fand heute mittag unter deſſen Vorſitz in dem Stadt=
hausſcae
hier eine Verſammlung der aus dem Kreiſe Mainz dem
Landestomite zur Errichtung eines Denkmals für den hochſeligen
Großherzog Ludwig IV beigetretenen Verſonen ſtatt. Die
Verſammelten konſtituierten ſich zu einem Denkmals Ausſchuß für
den Kreis Mainz. dem die Bildung von Ortskomites zur Leitung
der Sammlung von Beiträgen für das Denkmal übertragen wurde.
Die Ortskomiſes ſollen außer der öffentlichen Ausleaung von Bei=
tragsliſten
die Sammlungen durch Hauskollekten fördern helfen.
. Mainz. 14. Nov. Unter dem Vorſitz des letztjährigen Prä=
ſidenten
. Emil Koch, fand in voriger Woche die geſchäftliche Sitzung
des großen Karnevalvereins'Narrhallar ſtatt, in welcher
gemäß einem alten Brauch Bericht über die verfloſſene Karnevals=
ſaiſon
erſtattet wurde und gleichzeitig die Wahlmänner gewählt
wurden, welche das nächſtjährige Komie zu bilden haben. Unge=
achtet
, daß in der letzten Karnevalsſaiſon ſich die Veranſtaltungen
nur auf Maskenbälle, eine Fremdenſitzung und einen närriſchen
Jahrmarkt beſchränkten, bezifferten ſich nach dem Geſchäftsbericht
die Einnahmen der =Narrhalla' auf M. 20930, denen Ausgaben
im Betrage von M. 15741 gegenüberſtehen, ſo daß das nächſtjährige
Komits bereits einen Barvorrat von M. 5189 vorfindet.
Worms. 12. Nov. Der Senior und Mitgründer des Hauſes
Dörr &am Reinhart, Herr Geheimer Kommerzienrat J. B. Dörr,
verſchied heute abend nach kurzem Krankſein im 82. Lebensjahr.
Alzey, 14. Nov. Der Ausſchuß zur Errichtung eines Krieger=
denkmals
in Alzey beabſichtigt, zur Vermehrung der Mittel für
die Errichtung dieſes Denkmals im Juni 1893 eine Verloſung von
Silberbarren und kleineren Silbergegenſtänden zu veranſtalten. Das
Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz hat die nachgeſuchte
Erlaubnis zur Veranſtaltung dieſer Verloſung unter der Bedingung
erteilt, daß nicht mehr als 16000 Loſe, zu 1 Mark das Stück, aus=
gegeben
werden dürfen und mindeſtens 40 pCt. des Bruttoerlöſes
aus dem Verkauf der Loſe zum Ankauf von Gewinngegenſtänden
zu verwenden ſind. Zugleich iſt der Vertrieb der Loſe im Groß=
herzogtum
geſtattet worden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 13. November. Am 18. und
19. d. M. wird der Kaiſer die Hofjagden in der Göhrde ( ro=
vinz
Hannover) abhalten.- Mit dem letzten Hamburger Dampfer
wurde eine Sendung mit Teilen des Gerippes eines Walfiſches
von Chriſtiania nach Berlin geſandt, der in Anweſenheit des Kaiſers
auf dem Dampfer Duncan Grey= geſchoſſen wurde. Dieſe Teile
ſollen in dem norwegiſchen Pavillon Vlatz finden, der auf Befehl
des Kaiſers kürzlich in Potsdam aufgeführt wurde. Kaiſer Wil=
helm
iſt, wie faſt alle amerikaniſche Blätter rühmend hervorheben,
der einzige europäiſche Souverän, der zur Columbus= Weihe=
feier
in Chicago einen Glückwunſch geſchickt hat. Derſelbe iſt an
den Saatsſekretär gerichtet und lautet wörtlich: Der deutſche
Kaiſer läßt Ihnen durch den deutſchen Geſchäftsträger anläßlich
des 400. Jahrestages der Entdeckung Amerikas ſeinen aufrichtigen
Glückwunſch ausſprechen und verbindet mit demſelben ſeine herz=
lichſten
Wünſche für die fernere Eatwickelung des großen Landes,
an deſſen Spitze Sie ſtehen. Das größte Baugerüſt, das Berlin
bisher geſehen hat, das bei dem neuen Reichstagsbau er=
richtete
, gelangt jetzt zum Abbruch. Die Firma, der die Auf=
ſtellung
oblag, hat für das Gerüſt allein die Summe von 40000
Mark bezahlt. Die Verſicherungsſumme betrug ſchon vor der
Fertigſtellung 32000 M. Für die die einzelnen Holzteile ver=
bindenden
Volzen ſind 200000 Eg Eiſen verwandt worden. Zur
Herſtellung des Gerüſtes ſind 15000 cbm Holz, für dasjenige an

der Kuppel allein 1200 obm verbraucht worden. Ueber die ſonſtigen
Größenverhältniſſe beim Reichstagsbau werden in Verliner Blättern
folgende Zahlen angeführt: An Ziegeln ſind bis jetzt rund 23 Mil=
lionen
vermauert worden, an Sandſteinen etwa 28000 em, und
der Wert der Kuppelvergoldung beläuft ſich auf etwa 80000 M.
Die Mauern ſind an einigen Stellen nicht weniger als 7 m ſtark.
Das Gebäude beſteht aus Erdgeſchoß. Haupt= mit Zwiſchengeſchoß,
dem oberen und dem Dachgeſchoß. Jn jeder dieſer Abteilungen
befinden ſich einſchließlich des großen Sitzungsſaales, der vom
Haupt= bis zum Dachgeſchoß reicht, etwa ſiebzig Räume, nur im
Zwiſchengeſchoß zehn weniger. - Berlins Bedeutung für den
Buchhändel erhellt daraus. daß gegenwärtig die Zahl der
Buchhandlungen Berlins noch die von Leipzig überſteigt: denn
Berlin zählt z. B. 796 avſäſſige Buchhandlungsfirmen, während
Leipzig nur deren 716 aufweiſt. Als Verlagsort iſt Berlin nicht
minder bedeutend wie als Sitz gut gepflegter Spezialſortimente
aller Zweige. Der Förderung des Geſchäftsganges des Beeliner
Buchhandels dient die von der Korporation der Berliner Buch=
händler
ins Leben gerufene Beſtellaͤnſtalt für den Buchhandel,
deren ſchmucke Geſpanne ſeit Jahren die Straßen Berlins durch=
kreuzen
. Neuerdinas haben nun die Berliner Buchhändler für ihre
Beſtellanſtalt ein eigenes Heim gegründet und im Centrum der
Stadt ein großes Grundſtück erworben.
Was alles geſtohlen
wird! Dem Eigentümer Sch. in Rixdorf iſt vorgeſtern die Dach=
rinne
vom Hauſe entwendet worden. Einige Leute hatten den
Dieb zwar beobachtet, glaubten aber, es ſei ein Klempner, welcher
mit der Abnahme der Rinne beauftragt ſei, und ſo war es dem
Diebe gelungen. unbehelligt davonzukommen. ")
Frankfurt, 13. Nov. Die erſten Preiſe bei der Prämiierung
ſielen auf folgende Chryſanthemüm=Ausſteller: Für
Chryſanthemum, Ehrenspreis und goldene Medaille, Heinrich
Henkel=Darmſtadt. Derſelbe erhielt auch die große ſilberne
Medaille. Für abgeſchnittene Blumen erhielten den Ehrenpreis der
Gartenbau=Geſellſchaft, nebſt großer ſilberner Medaille, ſowie künſt=
leriſchem
Ehrendiplom W. Wells u. Co. in Redhill (England.) Für
Bindereien erhielt die große ſilberne Medaille Hch. Berg=Frankfurt
viermal nebſt Ehrenpreis. Für Herbſtblüher laußer Chryſanthemum)
erhielt Phil. Rühl Frankfurt die große ſilberne Medaille nebſt Ehren=
preis
. Für Palmen und Dekorationspflanzen: Fleiſch=Daum für
eine gemiſchte Dekorationsgruppe in vorzüglicher Leiſtung die goldene
Medaille. Für das Arrangement der ganzen Ausſtellung ſprach
das Preisgericht Herrn Arnim Baumgard einen Ehrenpreis zu.
Heute abend kürz nach l7 Uhr ſtürzte in der Mainkurſtraße in
Bornheim der erſt vor einigen Tagen unter Dach gebrachte frei=
ſiehende
Neubau der Dampfſchreinereibeſitzer Schäfer und v. Gilſa
in ſich zuſammen. Die Vorderfront des Hauſes über der Ein=
fahrt
und die Rückwand ſind vollſtändig herausgefallen, ſo daß auf
einer Seite die Brandmauer und auf der anderen Seile der zum
Teil noch gut erhaltene Flügel des Gebäudes ſteht; auch das Dach
ruht noch auf den Mauern. Menſchen ſind durch den Einſturz
nicht zu Schaden gekommen. Die Berufsſeuerwehr wurde gegen
8 Uhr nach der Unfallſtelle alarmiert, konnte aber nichts anderes
machen, als vorläufig den Platz abſperren. Seitens der Baupolizei
wurde das Gebäude vor ca. acht Tagen beſichtigt und den Vor=
ſchriften
entſprechend gefunden. Das Haus wird wohl zuſammen=
geſtoßen
werden müſſen. Der Schaden beziffert ſich auf ca. 10 000 M.
Altona, 12. Nov. Oberbürgermeiſter Dr. Gieſe erläßt folgende
Bekanntmachung: Se. Majeſtät der Kaiſer und König hat
mir befohlen, der Bevölkerung der Stadt Altona kundzugeben, daß
Se. Majeſtät für das harte Geſchick, welches infolge der Cholera
die Stadt Altona betroffen, lebhafte Leilnahme hege und der Hebung
der wirtſchaftlichen Lage der Stadt beſondere Fürſorge zuwende.
daß aber Allerhöchſiderſelbe auch von der Bevölkerung erwartet, daß
ſie ihrerſeits mit Energie die Erwerbsthätigkeit zu foͤrdern beſtrebt
ſein werde.
Wiesbaden, 14. Nov. Die ruſſiſchen Großfürſten Alexander
und Sergius Michailowitſch, welche mehrere Wochen zum
Beſuch ihres Bruders hier weilten, begeben ſich dieſe Woche zum
Winteraufenthalt nach Cannes, wohin ihnen Großfürſt Michael
Michailowitſch Ende November mit ſeiner Familie folgt.
Aſchaffenburg. 12. Nov. Vrinzregent Luitpold von
Bahern und Söhne teeffen am 20. November zur Jagd auf Rohr=
brunn
ein.
Würzburg. 12. Nov. An der Univerſität ſind 1250
Studenten eingeſchrieben, davon 680 Medieiner.
München. 14. Nov. Die Kaiſerin Friedrich nebſt ihrer
Tochter, der Prinzeſſin Margarethe, und deren Bräutigam, dem
Prinzen Friedrich Karl von Heſſen, dinierten geſtern beim Prinz=
regenten
. Um 5¾ Uhr fuhr die Kaiſerin nebſt Tochter nach Berlin
weiter. Zum Abſchied war der Prinzregent auf dem Bahnhofe.
Prinz Friedrich Karl fuhr um 10 Uhr abends nach Frankfurt. a. M.
Coburg. 14. Nov. Der berühmte Dekorationsmaler Profeſſor
Gotthold Brückner, bekannt durch ſeine Schöpfungen für die
Bayreuther Feſtſpiele, iſt geſtorben.

[ ][  ]

3916
He.
Breslau, 11. Nov. Nach amtlicher Unterſuchung iſt feſtgeſtellt,
daß der in Brand geratene und verſenkte Dynamitkahn ins=
geſamt
1400 Centner Sprenaſtoff enthielt, die auf dem Oderarunde
liegen. Schiff mitſamt Ladüng ſind verloren, aber mit 84000 M.
verſichert.
Aus Oſtpreußen. 13. Nov. In dem Dorfe Wloitekoten lebt
ein 76jahriger Wilderer. Er hat in ſeinem Leben neunmal auf
Forſtbeamte geſchoſſen und dafür insgeſamt 48 Jahre in Gefäng=
niſſen
verbüßt. Nicht weniger als vier Gemeindeverbände müſſen
dieſen vordem gefürchteten Menſchen mit ſeiner Frau unterhalten.
Gent. 12. Nov. Eine gemeinnützige Einrichtung, die auch
außerhalb Belaiens Beachtuna verdient, iſt auf Anregung des Genter
liberalen Vereins für Sozialpolitik geſchaffen worden. Es handelt
ſich zwar nur um eine Volksküche, die jedoch ſchon die Eigentüm=
lichkeit
bietet, daß die Gründer des Unternehmens demſelben die
Form einer Attiengeſellſchaft gegeben haben, der es ſelbſitverſtändlich
nicht auf eine Dividende ankommt; etwaige Ueberſchüſſe ſollen zur
Ausdehnung des Unternehmens verwandt werden. Vorerſt iſt nur
ein Volksreſtaurant eröffnet worden, und zwar im Arbeiterviertel
am Brüager Thor; es befindet ſich auch ein Leſeſaal im Lokal. Ein
Mittageſſen, beſtehend aus Soppe, Fleiſch oder Fiſch Kartoffeln und
grünem Gemüſe, wird für 30 Cents, ein Abendeſſen Fleiſch und
Kartoffeln) für 20 Cents verabreicht: das Bier dazu koſtet 5 Cents
das ¼ Liter, das Brot 5 Cents. Das Trinkwaſſer wird nur filtriert
verabreicht. Die Gäſte können das Eſſen auch in Vortionen, den
Preiſen für ganze Mahlzeiten entſprechend, erhalten.
Wien, 13. Nov. Wie die hieſige Volkszta. erzählt, zoa vor
einigen Tagen ein Infanterie=Regiment mit klingendem Spiel durch
die Ringſtraße. In der Nähe der Börſe angekommen, hörle die
Muſik plötzlich auf zu ſpielen. Der Oberſt dem dies auffiel, fraate
den Kapellmeiſter um die Urſache, worauf derſelbe erwiderte, es ſei
dies die Inſtruktion. Ach was, ſaate der Oberſt, ich kenne die
Inſtruktion auch, aber es ſteht nichts davon drinl Der Kavell=
meiſter
erläuterte: In der Inſtruktion ſteht, wenn eine Militär=
muſik
=Bande ſpielt Und kommt an einer anderen Bande vorbei,
welche auch ſpielt, ſo hat die Militärmuſik aufzuhören zu ſpielen.
Paris. 12. Nov. Die Unterſuchung gegen die Dynamit=
verbrecher
ſcheint bis jetzt keinen Anhaltsvunkt gegeben zu
haben. Die bei dem Deutſchen Raabe geſundenen Flaſchen, in deren
Inhalt man Sprengſtoffe zu erkennen glaubte, enthielten nichts
Verdächtiges.
Kleine Chronik. Der Poſtaſſiſtent V. in Kaſſel hat ſein zehn.
jähriges Töchterchen aus erſter Ehe in einem Tannendickicht des
Habichtwaldes erſchoſſen und darauf ſich ſelbſt getötet. - Vor
dem Schwurgericht ſtand am 10. d. M. der Kaſſeler frühere
Stadtkämmerer und Rechnunasführer der Sparkaſſe in Gudensberg,
Dott, der in der Zeit von 1847 bis 1891 40 200 M. unterſchlagen
und ſeine Geſchäftsbücher falſch geführt hat. Das Urteil lautete
auf vier Jahre Gefängnis und Ehrverluſt auf die gleiche Dauer.
Dem Hamb. Lokalanz.- zuſolge iſt der Kaſſierer der bekannten, für
die Reichsmarine arbeitenden Altonaer Baufirma Schmidt, welche
die Feſtungsbauten übernommen hat, mit 18000 M. durchge=
gangen
. - Beim Neubau des Rohrwalzwerks Schönbrunn bei
Gleiwitz iſt das Gerüſt eingeſtürzt. 20 Arbeiter wurden unter
den Trümmern begraben. Davon ſind 2 tot, 3ſchwer und 10 leichter
verletzt hervorgeholt worden. Der Raubmörder Back, der jahre=
lang
der Schrecken der Gegend von Diedenhofen war, iſt in Metz
am Samstaa bingerichtet worden.
Cholerabericht. Profeſſor Vettenkofer erklärt, für das
epidemiſche Auftreten der Cholera ſei unbedinat die örtliche Disvo=
ſition
notwendig, ohne welche nach ſeinen verſönlich gemachten Er=
fahrungen
der Cholerakeim nicht anſteckend wirke. Der beſte Be=
kämpfer
der Cholera ſei die möglichſte Aſſanierung der Orte. Wegen
Undurchführbarkeit der Abſperrungsmaßregeln bei Menſchen hofft
Profeſſor Pettenkofer von dem Reichsſeuchengeſetz wenig. Falls das
nächſte Jahr nur trockene Witterung bringe, dürfte die Cholera
wieder auftreten.- Aus Wien wird unter dem 11. Nov. gemeldet:
In Kapuvar bei Oedenburg iſt die Cholera heftia aufgetreten; heute
bis Mittag ſind 16 Erkrankungen und 9 Todesfälle vorgekommen;
als die Urſache der Seuche wird das Waſſer der Raab angeſehen.
4 Der Opernbericht üher die =Tannhäuſer=Auffübrung hat
wegen Raummangels auf morgen zurückgeſtellt werden müſſen.

269

Tageskalender.
Dienstag, 15. November.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Gringoire= und Der ein=
gebildete
Kranker.
Verein der deutſch=freiſinnigen Partei, abends 8 Uhr, Mit=
glieder
=Verſammlung in der Reſtauration zur alten Poſt'.
Großh. Hofbibliothek, geöffnet an den Wochentagen von 9 bis
1 Uhr und nachmittags (mit Ausnahme von Samstag) von 2 bis
4 Uhr.

Todes=Anzeige.

Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerzliche Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen
gefallen hat, unſeren lieben Gatten, Vater, Bruder,
Schwiegervater und Großvater
Herrn Peter Luft,
Heilgehülfe,
[17796
heute in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag den 15. November,
Nachmittags 3 Uhr, vom Leichenhauſe aus ſtatt.

Todrs=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mittheilung.)
Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Mitteilung, daß unſere gute Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Friedericke Sehneider,
geb. Röder,
Wittwe des Hofſchreinermeiſters Carl Schneider, nach
langem ſchweren Leiden am Samstag, den 12. Nogember
Abends, in Barmen ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
[7797
die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 16, Vor=
mittags
10 Uhr, auf dem hieſigen Friedhof ſtatt.
Blumenſpenden werden dankend verbeten.

[7793

Codes=Anzrige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerzliche Mittheilung. daß es Gott dem Allmüchtigen
geſallen hat, unſere innigſt geliebte Schweſter und
Schwägerin
Margarethe Steuernagel
nach langem, ſchwerem Leiden im Alter von 47 Jahren
9 Monaten zu ſich zu rufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 13. November 1892.
Die Veerdigung findet Mittwoch den 16. November,
Nachmittags 4 Uhr, vom ſtädtiſchen Hoſpital aus ſtatt.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Heimgang unſerer lieben, unvergeßlichen Gattin, Mutter,
Schweſter und Schwägerin
Frau Hargurethe Lamparter,
agen wir unſeren tieſempfundenen, innigſten Dank. (7799
Die trauernden Hinterbliebenen.

Druck und Verlat: A. C. Wittitiſdhe Dolbucdruckerei. verantwvortlich für die Redallin: Dr O. Maldaethel. beide in Darnladt