Darmstädter Tagblatt 1892


10. November 1892

[  ][ ]

.

AELbpUUbEL
oGWLOUbe

Abonnemenkspreis
vierteljährlich 1 Mark s0 Pf. halb=
lährlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Uuswärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Polauſichlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Aluſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
für das
woͤhentl. Gmal etlcheinende Tagblant
werden angenommen: in Darmſtade
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.

für die

Amtliches Organ
urkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

R265.

Donnerstag den 10. November.

1892.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Kranken= und Sterbekaſſe für Arbeiter und Arbeiterinnen (E. H. Nr. 19) zu Arheilgen.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Kranken= und Sterbekaſſe für Arbeiter und Ar=
beiterinnen
zu Arheilgen (Eingeſchriebene Hllfskaſſe Nr. 19) durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 15. Mai l. J.
mit Wirkung vom 5. Juni 1892 aufgelöſt iſt.
Darmſtadt, den 5. November 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[17447
v. Marquard.

hn-
gi

Zahlungs=Aufforderung.
Diejenigen Arbeitgeber, welche die Beiträge für Invaliditüts= und Alters=
verſicherung
für ihre, freien Hülfskaſſen angehörigen, oder einer Krankenkaſſe über=
haupt
nicht angehörenden verſicherungspflichtigen Arbeiter für die Monate Sep=
tember
und Oktober noch nicht entrichtet halen, werden hiermit aufgefordert,
innerhalb 10 Tagen Zahlung an unſere Kaſſe, Waldſtraße Nr. 6, zu leiſten.
ach Ablauf der gegebenen Friſt wird gegen die Zahlungs=Säumigen das Bei=
treibungsverfahren
eingeleitet.
Darmſtadt, den 4. November 1893.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[17448
Morneweg.

4
hne 3
All=)

o k.

Aufforderung.

Johannes Hamm II. in Wixhauſen hat die Erſitzung von Fl. 1. Nr. 193.
48
Meter Grasgarten in den Grasgärten, Gem. Wixhauſen, dem Philipp Peter
Pfeiffer zu Wixhauſen ohne Erwerbtitel im Grundbuche zugeſchrieben, beſcheinigt.
Auf ſeinen Antrag werden die unbekannten Rechtsnachfolger des Philipp Peter
Pfeiffer bezw. alle, welche auf das Eigenthum Anſprüche erheben zu können glauben,
aufgefordert, ihre Anſprüche binnen dreimonatlicher Friſt geltend zu machen, als
onſt die Anerkennung angenommen und die zur Mutation nöthige gerichtliche Ur=
unde
ausgeſtellt wird.
Darmſtadt, den 8. November 1892.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Dr. Weiß.
[7449

ſt eine Zierde, welche man nur erhält durch den Gebrauch der Lilienmilch=Seife,
bo on der Parfümerie Union: Berlin. Bewährtes Mittel gegen Sommer=
üch
proſſen ꝛc.; Stück 50 Pfg. zu haben bei

uncd)

K. Schäfer, Alexanderſtr. 9,
H. Spieß. Alexanderſtr. 23,
A. Dornbuſch, gr. Ochſengaſſe 15,

J. Fitting. Roßdorferſtr. 35.
R. Hinz, Saalbauſtr. 24. 114909
Oscar Gomberg, Wilhelminenſtr. 10.

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Adam Rettig, Metzger,
Hochſtraße 10. ſr33r

nGnden ud u0sb6a
täglich im Ausſchnitt.
L. Pauly, Metzger,
Saalbauſtraße 28. (17335
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Kovigselle
4 Packet 40 Pfar empfiehlt, (16884
J. Hold, Friseur,
Marktſtr. 3 am Markt.

olnSen vlonGnaonlg
per Pfund 80 Pfo.
riſch eingetroffen.
be Riohh nmnn. pr. vos
Dieburgerſtraße 9. 17047
Wan verlange nur die berühmten
Di wiesbaden. Hausmacher-
Nudeln für Suppe und Gemüſe von
C. Woiner (keine ſog. Fabriknudeln)
bei C. Watzinger, Ph. Weber, Wilh.
[4009
Manck.
568

[ ][  ][ ]

3834

Nr. 265
Matn-Arnur-Lahn.
Verlängerung eines Durchlaſſes im Bahnhof Darmſtadt.
Montag den 14. d. Mts, Vormittags 10 Uhr,
ſollen die bei rubricirter Herſtellung vorkommenden Maurerarbeiten und Mate=
riallieferungen
auf Grund ſchriftlichen Angebots vergeben werden.
Zeichnung und Bedingungen liegen während den Dienſtſtunden auf dem Ge=
ſchäftszimmer
des Unterzeichneten zur Einſicht offen, woſelbſt auch Angebotsformulare
zu beziehen ſind.
Darmſtadt, den 7. November 1892.
Der Bau=Inſpektor:
Stegmayer.
C7as=
Verſteigerungs-Anzrige.
Montag den 14. und nöhigenfalls Dienstag den 15. November,
von Vormittags 9 Uhr und Nachmittags 2 Uhr an,
werden die zum Nachlaß der Frau Dr. Franck Wittwe gehörigen, gut erhaltenen
Mobilien im Hauſe Dieburgerſtraße 541 Beletage auf Antrag der Erben
öffentlich gegen baare Zahlung verſteigert:
Es gelangen zum Ausgebot: 3 vollſtändige Betten mit Sprungfeder- und
Roßhaarmatratzen, 1 Cauſeuſe, 2 Seſſel und 6 Stühle mit grünem Plüſch=
bezug
, 1 kleines Sopha, 1 Schlaſdivan, 1 Glasſchrank, 1 Herrenſchreib=
tiſch
, 2 polirte Pfeilerſchränke, 2 Kommoden mit Marmorplatten, 1 kleiner
Kleiderſchrank, 2 Nachttiſche mit Marmorplatten, Tiſche, Stühle, 1 Klapp=
ſeſſel
, 2 Spiegel mit Goldrahmen, Bilder, 1 Wanduhr, 1 Hängelampe,
1 Bücheretagere, 1 wollene Por iece, Vorhänge, 1 Eisſchrank, 1 ſehr hüb=
ſcher
Küchenſchrank, Glas und Porzellan, ſämmtliches Küchengeſchirr und
allerlei Hausrath, Bücher, Frauenkleider und Weißzeug; ferner etwa zwei
Malter Kartoffeln und ungefähr 30 Centner Steinkohlen.
Darmſtadt, den 9. November 1892.
Scharmamm,
Amtsgerichts=Taxator. U7451
L3
. 1660r ballmann JuIIOI,
Lohley, Coaks. a; Brennholzhandlang.
Comptoir:
Magazin:
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a. d. Hoss. Jndn.Bahn.
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Wunschgemüsse Bedienung.
[14944

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A. Braunwarth, Marktplatz,
A. Cellarius, Bleichſtraße,
C. Biehm u. Co., Louiſenſtraße,
xr. Börner, Hügelſtraße,
Daniel Endner, Soderſtraße,
Hugo Ganſen, Niederramſtädterſtr.,
Phil. Greinert Awe., Carlsſtraße,
J. Hartmann, Heidelbergerſtraße,
Louis hein Fachf., Ludwigsſtraße,
G. Pal. heß, Saalbauſtraße,
Jul. Hofmann Lachf., Kirchſtraße,
L. Jugenſchütz jr., Langegaſſe,
Phil. Juwerth, Wienersſtraße,
Phil. Jacobi IV., Beſſungerſtraße,
M. Jäger, Bleichſtraße,
E. Ralkhof, Heidelbergerſtraße,
M. Kamuff, Kirchſtraße,
Wilh. Nanck, Ballonplatz,
Aug. Marburg, Carlsſtraße,
xr. Mattern, Caſinoſtraße,
Paul März, Wendelſtadtſtraße,
Ad. Aerz. Gardiſtenſtraße,
C. Aohl, Forſtmeiſterplatz,
J. Rothermel, Schloßgaſſe,
C. N. Reh, Louiſenſtraße,
G9. Roth, Dieburgerſtraße,
A. Zauerwein, Kirchſtraße,
A. J. Supp, Marktplatz,
Lr. Schaefer, Ludwigsplatz.
Ich. Schuchmann, Frankfurterſtraße,
Chr. Schwinn, Wilhelminenſtraße,
G9. Disl, Eliſabethenſtraße,
Gscar Vomberg, Wilhelminenſtraße,
Philipp Peber, Carlsſtraße
Wilh. Weber Nachf., Eliſabethenſtr.,
Carl Patzinger, Wilhelminenſtraße,
A. P. Praſſel, Rheinſtraße.
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Diplomen. Fabrik mit Dampfbetrieb.
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Heinrich Reller Sohn,
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[16102a
Telephon Nr. 101.

[ ][  ][ ]

Ar. 265

3836

Ein bewährtes tägliches Getränk bei
Dr. med. J. C. F. Nau-
mann
, Arztamitalieniſchen
Es. Darm=Katarrhen und Verdauungsſtörungen iſt der
Hoſpital in London, ſchreibt:
reine, leicht lösliche und ſehr fein ſchmeckende
Ich habe in meiner Praxis
Gelegenheit gehabt, die Vor=
theile
Ihres Caoaos zu
prüfen und kann denſelben
nicht dringend genug em=
pfehlen
, in allen Källen, wo
es nothwendig iſt, Nahrungs=
10
mittel in konzentrirter
Form zu geben.
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Wollone Untorkloidor,
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Wollene Kniewärmer,
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Stückkohlen,
Nußkohlen,
Anthracitkohlen,
12566
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Buchenholz,
Eichenholz.
Tannenholz gehackt,
Tannenklötzchen,
Tannenſcheibchen,
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Leopold Reinhard,
Nieder=Ramſtädterſtraße 28.
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ſchafts
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(Malter) frei Haus.
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Speisekartofiehn
liefert zu 450 Mk. per Malter frei
ins Haus
[17346
Philipp Kammer,
Weiterſtädter Weg 10.
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liefert per Hektoliter zu 45 Pfg.,
bei 10 Hektoliter zu 40 Pfg. frei
ins Haus.
Conrad Appol,
Forſt= u. landwirthſchaftliche
Samenhandlung, (7334
Promenadeſtr. 61. Telephon 91.

Saiſon 1892ſ93.
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ausgewogen, als auch in ſeiner
Packung, in den bekannten vorzüg=
lichen
Qualitäten.
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Thee= und Droquenhandlung,
Wilhelminenſtraße 1. (53744

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S.

D
3.
Le
S.
2
2
1

3.
881

8
12
5

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5.

Grober
Umſah.

Nem
oingetroſkon
Pelzbesätzo,
Fodornbesätzo,
Marahouts,
Passementrien,
Russische Corden,
Bolerojäckchen,
Mantelgehänge,
krimmerhesätzo.
Tressen,
Soidon-Sammet,
Seiden-Poluche.
Farb. Atlas,
Satin-Merveilleux,
Bongalin,
Changoant-Sammeto,
do. Seidenstoffe,
Spitzen,
Soidono Gändor
größte Farbenauswahl
Rüschen,
Elacéhandschuhe,
Gofüttorte Elacé,
Stoff-Mandschuhe,
Tierschürzen,
Nausschürzon,
Stoff=Röcke.

H. Horkol-Jung

aare.

00
3 8

e26
2
½
S.
.
2

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Küfer
[17178

[ ][  ][ ]

3836

Nr. 265

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bunten Vorden, vorschiedene Grössen, in jeder Preislage.
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in den berühmtesten onglischen und belgischen Fabrikaten.
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Reinleinene Buttist-Herren-Taschentücher mit Hohlsaum per Dtad. M. 7 bis Ml. 30.
o000 Relzende Henheiten in Hohlsaum Battisttücher mit bunt. oooe
Kinder- und Hädehen-Tuschentücher in verschiedensten Cualiläten.
Moiss und bunt bestickte Taschentücher in Loinen, Battist und Seide.
Spitzentücher.
Buchstabentücher.
20 Aecht japon. und chines. Soidene Taschentuchor und ostindische Foulards. v0
Säumen und Sticken in tadelloser Auskührung bei billigter Berechnung.
Verpackung in eleganten Cartons gratis.
Eine grönaere Partie welas relnlolnoner Tuachen-
Umter'm Prois: tücher und Pochetz.

Bobbergs Hachlolgor, drogsl. bollelerzunt,
Ecke der Wilhelminen- und Elisabethenstrasse.

f7082

Nome
Rosinen,

[7454

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Eander. Rheinhechte,
S-TTungen,
Rothzungen, Schollen,
Cabliau, Schelſsche,
Russische Sardinen
in Pickles per Pfd. 40 Pfg.,
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Mieler Bücklinge und
Sprotten
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Philipp Wohor,
Hoflieferant, 17455
24 Carlsſtraße 24.

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er halb Kilo 40 Pfg.
Gustav CgmOk,
Landwehrſtraße 17. (1717.

100
M.
10b. 1G11

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aus einer Reiſe=Collection ſtam=
mend
, werden
zu Einkaufspreiſen
abgegeben.
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wieder täglich friſch.
Comditorei
V. Thiermann.
Ludwigsplatz. U5t
Hleine gelbe
Jartoſehh,
1728:
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Ludwigsſtraße 13.

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haft und kräftig zu machen. In Fläſdh
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Theodor Stemmer, Hoflieferant,
Eliſabethenſtraße. 174.


3)

[ ][  ][ ]

Nr. 265

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Vertige Palelots, Havelochs,
Schuwaloſſs, Sehlafröche, Anuſige,
Joppen und Hosch,
für Herren und Knaben.
Hermann Heyer,
Herrenbekleidungs=Geſchäft,
15 Rheinſtraße 15, neben der Poſt. 17458

Damm= und Rehwild, Haſen, Lapins,
Faſanen, Schnepfen, Feldhühner,
Krammetsvögel, ferner ſelbſtgemäſtete junge
hieſige und Wetterauer Gänſe,
Enten, franzöſ. Poularden, Capannen,
Hahnen und Tauben
empfiehlt billigſt
Heiurict Grinnn,
Hoflieferaut,
16 Schulstrasse 16.
[17459

Meim Lagen
in
ntorjackon & Intorbeinkleidor
für Herren, Damen und Kinder
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digſte
aſſortirt.
Ich führe gestrickte, gewebte, Filet- und
Normal-Unterkleider und empfehle dieſe Artikel zu
billigſten Preiſen.
Wollene gestrichte Westen
für Herren
in großartiger Auswahl von 2 M. bis 10 M.
5 pCt. Sconto bei Baarzahlung.
Hehmrich Hoeser.
Ludwigsſtraße 12.
17460

3837
Feinste echle
Crankakurtor
Giodwürstenoh,
Braunschmoiger Hettwurst
empfiehlt
Phülipp Weber,
Hoflieferant, (17463
24 Carlsſtraße 24.

2=

)

Fin in ſchwarzem Holz hochfein ausge=
C. führtes, kreuzſaitiges Pianino mit
Meſſing=Stimmſtock, ſolider Eiſenkonſtruk=
tion
, iſt billig zu verkaufen. Niederram=
ſtädterſtraße
57A., 2. Stock.
[17461

Réies Cänsetet
zu verkaufen
Reſtauration Weihenſtephau,
Eliſabethenſtraße 23. (1746½

ein Vertrauensartikel,
kauft man
soit Jahren
am besten
[17347
boi
fl. Stade & Boer Hachf.
Donnerstag u. Freitag
friſche große
Schellſiſche,
owie
Bratschollen.
Aug. Harburg.
Carlsſtraße 102. (17464
1
Neue 180Der
ſomüss- und Obst-
ConserVon:
11 Doſe. ¼ Doſe.
lunge Erbsen, fein . 90. - 60,
mittel 60, - 35,
lal Sehnitthohnen 40, 30,
la. Stangenspargeln
80,
beipziger Aerlei
60,
Varotten
50.

Mirabellen
c0,
Mirschen
60,
65,
Reineelanden
90,
Helange
von guter, haltbarer Qualität
empfiehlt
A. Brandslältor
Ecke der Erbacher= und Mühl
[17465
ſtraße.

[ ][  ][ ]

3838
90b uf. HGOI0,
wenn F. Kuhn's Alabuster-Oreme
nicht alle Hautunreinigkeiten, als: Sommer=
ſproſſen
, Leberflecken, Sonnenbrand, Mit=
eſſer
, Naſenröthe ꝛc. beſeitigt u. den Tein=
bis
in's hohe Alter blendend weiß und
ſugendfriſch erhilt. Keine Schminke.
Preis 1.10 u. 220.) Man hüte ſich vor
werthloſen Nachahmungen und achte genau
auf Schutzmarte und Firma Fz. Kuhn,
Parfüm., Nürnberg. Hier bei Lomis
Hoin Nachſ.,Ludwigsſte. 18. (14978
Luittentrüchte,
Rezepte dazu gratis, empfiehlt, (4917
C. Völker.
unterſte Hügelſtraße 75.
Piamimo,
noch ſehr gut erhalten, wegen Wegzug zu
verkaufen. Näh. Hügelſtr. 75. (17046
Feinste marinirte
Volicatess Gstsoo
I.
Bratherigo
empfiehlt
Phllipp Veber
Hoflieferant, (17466
24 Carlsſtr. 24.

ATtait

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zmmer, 3 Kammern, Zubehör, Mitbe
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nebſt allem Zubehör ſofort beziehbar.
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mer
im oberen Stock dazu gegeben
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wieſenſtraße
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behör
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Frankfurter= u. Landwehrſtraße, Manſarde
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Zimmer ſofort zu vermiethen.
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Magdkammer, Balkon ꝛc., der Neuzeit
entſprechend eingerichtet, zu vermiethen u.
ſofort zu beziehen. Näheres daſelbſt von
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mer
, Küche, Magdkammer ꝛc., per erſten
Januar zu vermiethen.
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ardewohnung
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vald
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Promenadeſtraße 45
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mer
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ſonſtiges Zubehör ſofort zu ver=
miethen
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1. Stock.

15247) In meinem Hauſe iſt ein
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zember
anderweitig zu vermiethen.
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, hübſche Wohnungen zu vermiethen
16392) Schloßgaße 3 eine freundliche
Wohnung zu rermiethen.
16535) Wendelſtadtſtraße 29 eine
Manſardewohnung, 2 Zimmer und Küche,
ſofort beziehbar.
16927) Schießhausſtraße 27 frdl.
Wohnung, 2 Zimmer nebſt all. Zubehör
17049) Sackgaſſe 10 kleine freundl.
Wohnung, 2 Zimmer ꝛc. zu vermiethen.

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Z. u. Küche i. Hinterb., 1. St. 2 8., Küche
ſofort zu vermiethen.

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zu
vermiethen. Zu erfragen bei
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W

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gut möbl. Zimmer und Kabinett zu vm
14853) Ecke der Eliſabethen= und
Zimmerſtr. 2 ſchön möblirte Zimmer.
14930) Riesſtraße 71, I., freundl
möbl. Zimmer an ruh. Miether, ſep. Eg

15393) Eliſabethenſtr. 32 zwei
fein möblirte Zimmer (Wohn= und
Schlafzimmer) ſofort zu beziehen.
15395) Wienersſtr. 78 ein kleinere=
ſepar
. gut möbl. Zimmer billig zu verm
16220) Schützenſtr. 5, 1. Stock, eit
hübſch möbl. Zimmer per 1. Nov. zu v
16670) Louiſenſtr. 30, 2. St., eit
möbl Zimmer zu vermiethen.
16792) Soderſtr. 56 Beletage eleg.
Garcon=Wohnungen von 2 Zimmern und
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17052) Niederramſtädterſtr. 13, I.,
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17059) Wendelſtadtſtr. 44, 1. St.,
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17209) Carlsſtraße 46 e. gut möb=
lirtes
Parterrezimmer zu vermiethen.
17218) Liebfrauenſtr. 45 ein möhl
Zimmer m. Koſt per 15. Nobhr. zu verm
17308) Schulſtr. 9, 3. Stock rechts
2 gut möbl. Zimmer zuſammen od. einz
17009) Hölgesſtr. 9, 1 St. hoch, eir
gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
17469) Niederramſtädterſtraße 36
3. Stock, ein ſchön möbl. Zimmer mi=
oder
ohne Penſion zu vermiethen.
17470) Marienplatz Sa, 2. Stock On
großes freundlich's Zimmer, fein möbl.
17471) Mathildenpl. 3 Stb. möbl. F
17472) Sandſtraße 10 zwei möbl
Zimmr zu vermiethen.
17473) Per 1. Dezember ein hübſd;
möblirtes Zimmer zu vermiethen bei
M. J. Heyer,
Louiſenplatz I, gegenüber der Kanzlei.
17474) Schuſtergaſſe 13 ein Zimme
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
17475) Saalbauſtraße 13 part. en
freundliches, ſchön möbl. Zimmer billig.

20

[ ][  ][ ]

17476) Ein feinmöbl Zimmer mit
od. ohne Penſion. Näh. Mühlſtr. 72, II.
17477) Caſerneſtr. 18, 2. Stock, ein
möbl. Zimmer zu verm.

Ne. 265

3839

Lebend:

en

Rheinſalm,
Weſerſalm,

Auſtern,
Hummer,
Karpfen,
Lachsforellen, Hechte,
Steinbutt,
Aale,
Seezungen, Bärſche,

Rothzungen,
Zander,
5 Cabliau,
Schollen,
Schellfiſch.

Mulben,
Barben,
Backſiſche,
Kiel. Bücklinge
und Sprotten,
ger. Aal.

Johr.
löGIngor,

GOO

-OCert
L=

Hoſlieferanten. (7478

Neiner werthen Kundſchaft die ergebene
De Mitheilung. daß Beſellungen von
holz, Kohlen und Briketts auch in

en. lag leinem ſeitherigen Hauſe
große Caplaneigaſſe 26
unß z ei herrn A. Leussler für mich ent=
fu
ud - jegengenommen werden können.
Hochachtungsvoll (17410
5 2
naͤ ſe=
b
. Pih=
Ford. Lautermann.

(eſucht im Preiſe bis zu
4- E freundl. 1 Treppe hoch 500 l.
wSſel. Wohnung von 4 heizb. Zimmern ꝛc.
55 ebſt kl. Gärtchen, Nähe der Rheinſtraße,
2½
ur Mitte Dezbr. von kleiner ruhiger Fa=
ilie
. Offerten mit Preis sub R. 76
efördert die Exped. d. Bl.
[17373

neuer Ernte.
4) beſonders feine und kräftige
Qualitäten, per Pfund von
M. 2.90 an empfiehlt
Friedr. Schaeſer,
Großh. Hoflieferant. (16381
Switz.
17 Ein weißer Spitz iſt entlaufen.
Wegen Belohnung abzugeben Wilhelminen=
üll
W aße 16.
[17479
89

Emtlauftem
1 gelber Nattenfänger (Rüde) mit
thgeſuttertem Halsband. Gegen Be=
nung
abzugeben bei
17480
Gaſtwirth Hartmann, zur Kanone.

zum Besten
dler Wessumger Strichzschule
Sonntag den 13. November, Abends 6 Uhr,
[17481
in der Kirche zu Beſſungen.
Eintrittskarten zur Emporbühne und zum Chor der Kirche 1 M., zum
Schiff der Kirche 50 Pfg. ſind in der Buchhandlung von J. Waitz, Ernſt=
Ludwigsſtraße, und in der Buchdruckerei von Bender, Beſſungerſtr., zu haben.

Mein grosses Lager in
Anaugstoffen, Paletotstoffen,
Hosenstoffen, Lodenstoffen
empſehle zu sehr billigen Preisen.
Aufträge nach Maass worden untor Carantio dos olo-
gantoston
Passons billigst ausgoführt.
Hermann Hoyor.
Herrenbekleidungsgeschäft, (7482
15, Rheinstrasse 15. neben der Post.

Darmstäd
Karrhalla=

Dercin.

harmstädter,Marrhalla
Aug-Vereim.)
Haupt.Versammlung
im großen Saale des Schützenhofes,
Freitag, 1I. November 1892. Abends 9 Uhr.
Tagesordnung: 1) Verichterſtattung.
2) Neuwahl des Comites.
17351)
3) Programm=Cntwickelung
für 1893.
Das Elter-Comité.

Von der Grossh. Hoagd erhalte
Uber 100 ehe
und empfehle dieſelben ausgehauen
per Pfund von 25 Pfa. bis Mk. L.
ferner
Hirſche, Wildſchweine, Haſen, Faſanen, Feldhühner,
Schnepfen, Krammetsbögel, Poularden, Kapaunen,
Gänſe, Enten, Hahnen, Haſel=, Schnee=u. Virkhühner.
Theodor Stemmsk. unss!

[ ][  ][ ]

840

Nr. 265

3


Boynb. H. Hachenburgor.

Zur gefülligen Zeuchtung!
Die sich fortdauernd wiederholende Nachfrage nach einer billigeren und docl
guten Mausbrandkohle veranlasste mich, für die Beschaſkung einer solchen Sorg

nu tragon.
Ich ompfehle daher eine ganz besonders vorzügliche
Hausbrandhohle pro CenluarOOPfg.
froi an's Haus geliofert, ohne Oetroi, gogen Baarzahlung. Bei 3 Honate Liol erhöl
sich der Preis pro Contnor um 5 Pfg.
Ausserdem oſferire ich in nur prima Aualitäten:
dewaschene Musskohlen T und HI. Steinfrei und nachgesiebt.
Stückkohlen. Handstückkohlen, nicht russend,
Anthracitkohlen. deutsche und englische. nicht schlackend,
Brannkohlen-Brikets, geruchſrei, geringer Aschengthalt,
Buchen- und Tannenholz erster Gasse

Schalldämpfend-Warmhaltend.
Wasserdicht -Dauerhalt.
Engros-Niederlage bei
Josepte Teiey.
W.25 Hilhelminenstrasso 2b. -Wl6ig.

zu entsprechend reducirton Tagespreisen, unter Ansicherung prompter Bedienung.
Bei Waggonbezügen gewähre Vorzugspreise.
(153

Bernh. H. Hacbenbargor.
Eisabethenstrasse A2. Telephon Nr. D.

m Intereſſe rechtzeiliger Lie=
ferung
erſuche ich meine verehrlichen
C Abnehmer etwaige
für Weihnachten
beſtimmte gefällige Aufträge möglichſt
bald mir übergeben zu wollen.

M.
gpruqhnerein
Donnerstag, 10. November, Aben
81 Uhr, Hauptverſammlung zu
m
Zwecke eines Beſchluſſes in dem Stre gz=
zwiſchen
Braunſchweig und Berlin 3
Künſtler=Zimmer des Saalbaues.
J. A.: 13 A
v. Püister.

Zweimöblirte Zimm=
Ferdinand Carl Winter,
(Wohn= und Schlafzimmer) geſucht

Groscherzogl. Hollieſerant,
10 Eliſabethenſtraße 10.

17159

Off. mit Preisang. u. F. 219 poſtlage
[174
Darmſtadt erbeten.
Ein größerer, trockener
Lager=Raum
zu miethen geſucht. - Off. mit Pr=
angabe
unter F. 218 poſtlagernd Dar
(17.
ſtadt erbeten.
Für die Alice=Kochſchule;
Gießen
wird zu ſoſortigem Eintrilt eine Ko
lehrerin geſucht. Dieſelbe muß
Lehren und Bereiten der feinen Küche
fahren ſein. Anmeldungen in der Al
[17.
Kochſchule zu Darmſtadt.
Ibergaſſe l5 finden junge Leute A=
17
O nung und Koſt.

[ ][  ][ ]

Erſte Beilage zu Nr. 265 des Darmſtäbter Tagblatt' vom 10. November 1892.
16
CvEELGRTLN

Alll ChOrm billigem Preisen Wogem Geschöfts-
Cobertragumg. Billigſte Gelegenheit zu Weibnachts=
Geſchenken. Große Auswahl in nur neuer Confection
ür Erwachſene und Kinder.
Hümgamg,
L=ouse Droust.

vom

17355) Ein ält. Mädchen, das gut
kohen k., ſowie wehrere Mädch. mit g. 8.,
ſeine geprüfte Kindergärtnerin ſuchen
Stellen. Frau Neßling, Marttplatz. 7.
ug.
17237) Junges Mädchen ſucht Stelle
li in gutem Haushat wo dasſelbe Anſchluß
an die Familie hat. Offerten an die
Exped. d. Bl.

17488) Tüchtige. wohlerfahr. Köchin
mit prima Zeugn. ſucht Stelle bis 20. d.
Auch zur ſelbſtſtaͤndigen Führung eines,
Haushalts. Niederramſtädlerſtr. 15 part.
17489) Ein tüchtiges Mädchen ſucht
Ill Lauſdienſt. Kiesſtraße 7. 1. Stock.
lle=
17490) Junger Kaufmann ſucht
Stelle. Grunoſatz: eiſrigſtes Iutereſſe im

Jemand zum Einlegen
für ſofort geſucht.
H. Uhde, Buchdruckerei,
Schulſtraße. (17493

Lehrmädchen
gegen ſofortige Vergütung
per ſofort zu engagiren ge=
ucht
.
L. Spier, Sohuhmaganin,
Louiſenplatz 1. (17494

v0n8OION
von erſten rheiniſchen, braun=
ſchweiger
, engliſchen Fabriken
und Moitrier, Metz.
70
Gollubs ud Obot, Flöisoh und Fiooh.

17495) Mädchen, die koch. k., ſowie
andere brave Mädch. erh ſehr gute St.
Stellenbüreau Röſe, Louiſenſtr. 20, part.

Einne verehrter Prin-Plitäi. Näh. Expd. 17496) Ein junges braves Dienſt=,
17260) Junger Kaufmann über=fmädchen geſucht. Mühlſtraſe 46.
nimmt ſchriftliche Arbeiten für zu zin
Hauſe, irgend welcher Att. gegen mäßiges. 114 Ein Mädchen, auch m Toch.
Honorar. Auch übernimmt derſelbe das tüchtig für d. ganz. Tag geſ. Näh. Exped.

Führen von Büchern und die Erledigung Cuiui
der Correſponden; ſtundenweiſe billigſt. 17362) Per 1. Dezember a. c. ein
Offerten unter W. an d. Exped. d. Bl. tüchtiges Mädchen geſucht. Näheres
Viktoriaſtxaße 30. 1 Stiege. ( Vermitt=
lung
nicht ausgeſchloſſen.)
Lit,
M4

Spargeln,
Erhsen,
Macédoine,
Carotten,
Erhschen und
Carotten,
Bohnen,
Föves de marais
dicke Bohnen),
Prinzess-Bohnen,
Champignons,
Morcholn,
Trüffeln,
Oliven,
Jomaten,

Mixed Pickles,
Ananas,
Apricosen,
Zirnen,
Ardbeeren,
Gurken, 8üss0,
Lwiebelchen,
Johannisbeeron,
Kirschen,
Mirabellen,
Melange,
Pflaumen
(in Essi9),
Pfirsiche,
Reinoclauden,

17491) Mehrere ordentliche Mädchen 17498) EinLehrjunge geſucht. Friedr.
luicht unter 16 Jahren) finden bei gutem Schmitt, Metzgermeiſter., Arheilgerſtr. 6.
Lohn dauernde Beichäſligung in d. Fabrik
von Schlager &a Beſt, Gſchollbrückerſtr 5. Frauen und Mädchen
werden mit Maſchinen=Näharbeiten außer
00000000000000 dem Hauſe beſchäftigt.

17131) Zur Stütze der Hausfrau,
auch auf einem Oeconomiegut, ſucht ein
evangeliſches Fräulein
im Alter von 23 Jahren Stelle. Näheres
bei Frau Mattern.

Strumpfwaarenfabrik,
Pfründnerhausſtraße 3. 116157

Commissionen.
17409) Junger Kaufmann, der täglich
Joooooooooooot
nach Frankfurt und Offenrach reiſt, über=
17492) Ein tüchiger Bäcker, der nimmt duhin beliebige Commiſſionen jeden
auch die Feinbäckerei verſteht, ſucht Umſangs. G.fl. Adreſſe abzugeben unter,
Stelle. Näh. Exped.
C. 80 an die Expedition des Blattes.

Mar meladen (deutsche u. engl. lams),
Preiselbeeren.
G. P. Poth, Machk,
E. Mattern, 17500
Ecke der Caſino= und Bleichſtraße,
in der Nähe der Bahnhöfe.

Wzeazugsh. z. verk. eine Ripsgarnitur,
DO Schreibtiſch, Spiegel, Nähli ch. Tiſch,
Kanapee, Bett, Teppich, Stühle, Schrank,
Küchenſchrank, Küchengeräthe, Waſchbütte,
l. Weinflaſchen ꝛc. Saalbauſtr. 19. (17501
Fin ruh. Herr od. Dame find. bei e. ält.
C alleinſt. Wwe. Zimm. mit od. ohne Cab.
möbl. od. unmöbl. in ſchönſter Lage ( Rhein=
ſtraße
). Zu erfr. in der Exped. (17345
Mlavierſtimmungen beſ. E. Schulze,
5L Hofm., Rheinſtr. 28 II. Beſtellungen
nimmt auch Hr. Thies, Muſikalienhandl.,
[14478
Eliſabethenſtr. 12, entgegen.
569

[ ][  ][ ]

3644

Nr. 265

Geſangverein Liedertafel.
(5A. Vereinsjahr.)
Samstag den 12. November
TOTCIIN
im Saale zur Traube,
unler Leitung des Dirigenten Herrn Kammermuſiker Fr. Oelamer und unter
gültiger Mitwirkung der Großh. Hofopernſängerin Frl. A. Wiethaler, des
Großh. Hofſchauſpielers Herrn Edward, ſowie der Großh. Hofmuſiter Walther
und Vmann.
An fang Dhr.
Nichtmitglieder können eingefuhrt werden und ſind die dazu erforderlichen Ein=
trittskarten
bei dem Vereinspräſidenten Herrn H. Link, Schuſtergiſſe 9 erhältlich.
Der Vorstamd. (750,

Gavierschule von Martin Vogel.
Anmeldungen hierzu werden entgegengenommen Schul=
[17282
ſtraße 16.

Wirthſchafts=Uebernahme.
Einem geehrten Bublikum, ſowie der werthen Nachbarſchaft, Freunden und
Bekannten die ergebene Anzeige, daß ich die Wirthſchaft
Eoke der Rückert. u. Hochstrasse
heute übernommen habe.
Es wird auch hier mein eifriges Beſtreben ſein, meine mich beehrenden Gäſte
in jeder Beziehung zufrieden zu ſtellen.
Hochachtungsvoll
17503)
Gottfricd Gumdor.
Bier aus der Brauerei zur Krone von Gebr. Wiener.
Inschneide-Untorricht
Acchter
zur gründlichen Ausbildung in Damen=
ſchneiderei
und Wäſche, nach leicht faß=
BurgunderRssig.
licher Methode, einzig prämiiert mit dem
l. Preis und goldener Medaille. Eintritt
der feinſte und beſte Tafel=Pjederzeit. J. Chronszez. Direltor der
und Salat=Eſſig,
deutſchen Schneider=Akademie. Heidelberger=
per
Liter 30 Pfg.
ſtraße 17. Verartige. Methode iſt für
jede Lehranſtalt zu empſehlen. 17505
Wüld-ESSig,
Die erſte Sendung echle holländiſche
für Liebhaber eines reinen
Vollbückinge,

und feinen Wildgeſchmackes,
in vielen Hofküchen und vielen hl Stück 8 Pf., eingttroffen, empfieylt A. S.
Hotels und Reſtaurationen KlOuers, Rheinſtr. 19. nahe d. Grafenſtr.
Chavierunterricht
ſehr geſchätzt.
wird bei mäßigem Honorar gründlich er=
Zu haben bei
theilt. Näheres Expedition.
(17316
Friedr. Sohagter
Hrauteinschneiden.
Großh. Hoflieferant. (16277
Beſtellungen werden angenommen Kies=
ſtraße
12 Hinterh. Frau Fink. 117099
(in Ober=Brimaner ertheilt jüngeren Grab= u. Rottarbeit übernehmen billig
zwei Mann. Beſtellungen per Poſt.
Schülern Nachhülfe gegen mäßiges
Honorar. Näheres Expedition. (11504 Hinkelsgaſſe 11, Schmitt.
[17507

Silberne Medaille Leipzig 189
Full,d0l0.
das beſte Putzmittel f. Alle
wie Gold, Silber, Alfenid, Stahl, Kupſ
Meſſing. Blech, alle Küchengeſchir
für Glas= und Vorzellangegenſtän
Spiegel und Fenſterſcheiben, wie a=
für
Holzgersth.
Die Puhſeife greift
Gegenſtände nicht im
ringſten au, ſchmierk u
ſtäubt nicht, giebt
mühelos einen pra=
vollen
Glanz, der
außergewöhnlich lange hült und iſl
Gebrauch reinlicher und billiger, als
bisher behannten Puhmittel.
Prois per Stück 10 Pf.
Die Putzſeife iſt nur echt mit neb=
ſtehender
Schutzmarke Globus= u
[147
Firma:
Fritz Bchulz jun., Leipzi
Vorräthig in Darmſtadt bei:
Heinrich Brandſtätter, Ebacher,
Emanuel Fuld, Kirchſtraße Nr.
Louis Hein Nachf. (Weiß
Egenolf), Ludwigsſtr., M. Kamr
gegenüb. d. Stadtkirche, Georg Liel
u. Co., Louiſenſtr., Wilhelm Mar
Ballonplatz, J. Rau, Schützenſtra
Friedr. Schaefer, Ludwigsplatz, C
brüder Vierheller, Schuſterga
Carl Watzinger, Wilhelminenſtr.

In hochfeiner Prima Waare fri
eingetroffen offerire ich:
H. Elb=Caviar fein= u. grobkerni
Appetitſild in Doſen,
Aal in Gelee,
feinſte Bismarckheringe
in einzelnen Stücken und Doſe
ruſſiſche Sardinen
losgewogen u. in 10 Pfund=Fäſſ
Verliner Rollmops
in einzelnen Stücken und Fäßch=
feinſte
Bratheringe loſe,
Chriſtian. Kräuter=Auchov
Monickendamer Sardellen
Holländiſche Vollheringe,
dieſelben auch marinirt.
Kieler Sprotten,
Kieler Bücklinge,
engliſche Roheßbücklinge
zu billigſtem Preis.
Marburg
hug
Carlsſtraße 102. "7
0000000000000

[ ][  ][ ]

53
Vortra,
im Saale Schützenstr. 9,
Donnerstag den 10. d. Mts.,
Abends 8 Uhr.
Thema:
Welches ſind die tieferlie
genden Urſachen der gegen=
wärtigen
großen Nothlage auf
Erden 2u
Eintritt freil
[17509
C. Soogor.

Dr. Hüfelk
hat ſeine ärztliche Praxis wieder
aufgenommen.
[16973
(Ducht. ſehr gut empfohlene Kochfrau
L übernimmt Hochjeit= u. Geſellſchafts=
Eſſen. Riedeſelſtr. 68, Seitenb. (17288

Kr. 266
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt Synagoge.)
Samstaa den 12. November.
Vorabendaottesdienſt um 4 Uhr 15 Min.
Morgens 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausaana um 5 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
i3r. Religionsgeſellſchaft.
Samſtag den 12. November
Morgens 8 Uhr
Nachmittags 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 10 Min.
Wochengottesdien ſt v. Sonntag d. 13. Nov. an:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 4 Uhr Min.
NB. Montag d. 14. Nov. Tanis Scheni.
Großherzogliches Hoftheater., Wallenſiein=Symphonie von Rheinberger.
Donnerstag, 10. November 1892.
7. Vorſtellung i. d. 3. Abonnements=Abtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Wallenſtein=Trilogie.
Erſter Abend.
Zur Feier von Schiller's Geburtstag:
Wallenſtein's Lager.
Dramatiſches Gedicht in 1 Akt von Schiller.
(Erſter Theil der Trilogie.)
Regie: Herr Dalmonico.

3843
Hierauf:
Wallenſtein=Symphonie von Rheinberger.
(Zweiter Theil.)
Die Piccolomini.
Dramatiſches Gedicht in 5 Akten von Schiller.
(Zweiter Theil der Trilogie.)
Regie: Herr Dalmonico.
Anfang 6 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Kaſſeöffnung 5 Uhr.

Voliniſche Ueberſticht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind
am Montaa abend um 8¾ Uhr in Kiel eingetroffen. Prinz Hein=
rich
und die Spitzen der Admiralität waren zum Empfange auf
dem Bahnhofe anweſend. Ihre Majeſtäten fuhren alsbald unter
den begeiſterten Zurufen der zahlreich herbeigeſtrömten Bevölkerung
ins Schloß. Der Kaiſer wohnte am Dienstaa vormittag 10 Uhr der
Vereidigung der Marine=Rekruten im Exerzierhauſe der Matroſen=
diviſion
bei. Der Kaiſer, ſowie der Viceadmiral Knorr richteten an
die Mannſchaften Anſprachen. Nach der Feier nahm Se. Majeſtät
an einem Frühſtück im Marine=Offizierkaſino teil. Die Kaiſerin
reiſte um 10 Uhr vormittags nach Grünholz ab.
Die =Voſt= bringt einen Leitartikel über die Militärvor=
lage
und ſtellt dar, wie die durch die Köln. 3ta bekannt ge=
wordenen
alle die früheren Angaben der Poſt' beſtätigen. Eine
weſentliche Lücke zeige der veröffentlichte Text bezüalich der erhöhten
Etats an Offizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften. Der Eat=
wurf
habe zahlreiche Gegner, die mit der Veröffentlichung nicht
abgenommen hätten. Die parlamentariſche Diskuſſion werde zeigen,
ob der Widerſtand bis zum Schluſſe in voller Stärke vorhalte.
Die vom Miniſterpräſidenten von Eulenburg zur Eröffnung
des preußiſchen Landtaas verleſene Thronrede ſagt zuvörderſt,
in der Finanzlage des Staats ſei eine Wendung zum Beſſeren noch
nicht eingetreten. Das Rechnungsjahr 189192 ſchloß mit einem Defizit
von 42 Mill. Mk. Bei dieſer Sachlage müßte die Fortführung der
begonnenen Aufbeſſerungen der Beamtenbeſoldungen für 18939
noch ausgeſetzt bleiben. Dagegen ſoll das für die Unterbeamten
beſtehende Syſtem des Aufſteigens im Gehalt nach Dienſtalters=
ſtufen
auf mittlere Beamtenklaſſen ausgedehnt und das Aufrücken
von Hilfsarbeitern dieſer Klaſſe in etatsmäßige Stellen durch Ver=
mehrung
letzterer gefördert werden. Den bedeutſamſten Beratungs=
negenſtand
vildet der Abſchluß der begonnenen Umgeſtaltung des
ſtaatlichen und kommunalen Steuerweſens. Die Ziele desſelben
ſind darauf gerichtet, unter Beſeitigung der unbilligen und un=
gleichen
Vorbelaſtung der Grundbeſitzer und Gewerbetreibenden
und unter ſtärkerer Heranziehung des vererblichen Beſitzeinkommens
im Gegenſatze zum Arbeitseinkommen die ſtaatlichen Steuerlaſten
nach Maßgabe der Leiſtungsfähigkeit der Steuerpflichtigen zu ver
teilen und den Gemeinden neue Steuerqueller zu eröffnen; zur Durch=
ührung
werden drei ſich gegenſeitig ergänzende bedingende Geſetz
ntwürſe vorgelegt, der Geſetzentwurf wegen Auſhebung der direkten
Staatsſteuern, der Entwurf des Ergänzungsſteuergeſetzes und das
Kommunal=Abgabengeſetz. Die Reform bezweckt lediglich eine beſſere
Ordnung des geſamten direkten Steuerweſens. Für den Ausfal
ſt voller Erſatz zu ſchaffen durch den Verzicht auf die Realſteuern
im Betrage von 102 Millionen Mark. Das durch die Steuer
reform bedingte neue Wahlgeſetz für die Wahlen zum Landtag=
und zur Gemeindevertretung wird dem Landtage baldthunlich zu=
geben
. Bei Verwendung der bis zum Inkrafttreten der Geſetze
geſammelten Fonds wird auf eine Verbeſſerung der Lage der
Volksſchullehrer und Erleichterung der Schullaſten beſonders Be=
dacht
genommen werden.
Oeſterreich=Ungarn. Graf Szaparh iſt aus Wien nach Veſt
zurückgekehrt. Der Konig hat das Entlaſſungsgeſuchde=
Kabinetts angenommen, es aber einſtweilen mit der Füh=

Freitag. 11. November 1892.
Vorabendaottesdienſt um 3 Uhr 55 Min. 8. Vorſtellung i. d. 3. Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.)
Wallenſtein=Trilogie.
Zweiter Abend.
Wallenſtein's Tod.
Trauerſviel in 5 Atten von Schiller.
(Dritter Theil der Trilogie.)
Regie: Herr Dalmonico.
Vorher:
Vierter Theil.)
Anfang ½7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Kaſſeöffnuna 16 Uhr.
Sonntag, 13. November 1892.
9. Vorſtelluna i. d. 3. Abonnements=Abtheilung.
(Blaue Karten gültig.)
Tannhäuſer
und
Der Sängerkrieg auf Wartburg.
rung der Geſchäfte beauftragt. Szaparh ſoll erklärt haben, er werde
einen etwaigen Auftrag zur Kabinettsbildung unter allen Umſländen
ablehnen. Banffy. Tiſza und Szell ſind nach Wien gereiſt. Man
glaubt, Apponyi werde dem bisherigen Brauch entgegen nicht be=
rufen
werden. Die Entſchließung des Monarchen iſt am Dienstag
eingetroffen und erregte bei dem Bekanntwerden in ſämtlichen parla=
mentariſchen
Kreiſen große Senſation, weil angenommen wird, daß
nur der Miniſterpräſident den Platz räumt, während die meiſten
übrigen Mitglieder des Kabinetts auf ihren Poſten bleiben. Ueber
die Perſon des neuen Kabinettschefs fehlt jeder Anhaltspunkt. Man
glaubt, daß Finanzminiſter Weckerle, der ebenfalls zum König be=
rufen
iſt, neben den Finanzen auch proviſoriſch das Präſidium
jedoch unter Vorbehalt übernimmt und daß das Proviſorium
längſtens bis nach Erledigung des Budgets andauert.
Nach einer Meldung des Fremdenblatt; aus Athen wird der
Großfürſt Thronfolger von Rußland, welcher die Rück=
reiſe
aus Athen nach Vetersburg über Wien antritt, zum Beſuch des
Wiener Hofes gegen den 12. d. in Wien eintreffen.
Italien. Die Blätter konſtatieren, daß der Wahlſieg des
Kabinetts bedeutender ſei, als angenommen werde; durch vereinzelte
Abtrünnige werde die Majorität nur noch gleichartiger und ſicherer.
Die Blätter melden ferner die vollſtändige Niederlage der antimini=
ſteriellen
Rechten und der Gruppe Nicotera, ſowie die ſtarke Ver=
minderung
der intranſigenten Radikalen und bedeutende Vermehrung
der monarchiſchen Radikalen. - Aus 503 von 508 Wahlbezirken
liegt jetzt das Wahlreſultat vor. Es ſind 325 Miniſterielle und
101 Oppoſitionelle, teils Parteigänger Nicoteras, teils Radikale,
gewählt. Sechszehn Deputierte ſind ohne ausgeſprochene Partei=
richtung
. In 61 Wahlbezirken ſind Stichwahlen erforderlich.
Belgien. Die Thronrede zur Kammereröffnung ſagat u. a.:
Die hauptſächlichſte Aufgabe der Seſſion werde die Verfaſſungs=
Reviſion ſein. Dadurch, daß der Beſchluß derſelben an eine aus=
nahmsweiſe
Majorität gebunden ſei, ſollte ſie dem Einfluß einer
Partei entzogen werden. In dieſem Geiſte ſeien die Regierungs=
vorſchläge
gehalten. Der König ſei überzeugt, die revidierte Ver=
faſſung
werde das Werk der Eintracht, der Weisheit und des Fort=
ſchritts
ſein. Die Thronrede erklärt ferner, die Beziehungen zu
den auswärtigen Mächten zeigen fortdauernd gegenſeitiges Ver=
trauen
.
Aus Brüſſel wird unter dem 8. Nov. gemeldet: Der König
verließ den Palaſt kurz vor 1 Uhr. Der Weg war von einer zahl=
reichen
Menſchenmenge beſetzt, die Hochrufe auf den Konig, ſowie
auf das allgemeine Wahlrecht ausbrachte. Die Parlamentarier
embfingen den König mit Hochrufen; einige Brüſſeler Radikale
ſchwiegen. Der König verlas die Thronrede, die ſehr lang iſt.
Nach der Verleſung ertönten abermals Hochrufe auf den König.
Darauf riefen Janſon und Genoſſen: Es lebe das allgemeine
Wahlrecht! Als ſich dann die Königin anſchickte, den Saal zu ver=
laſſen
, wiederholte Janſon allein ſeinen Ruf, der ſoſort durch Hrch=
rufe
auf die Königin übertönt wurde. Unterdeſſen warf jemand
von der Tribüne grüne Papierchen mit der Aufſchrift: Allgemeines
Wahlrecht in den Saal. Auf dem Rückweg des Hofes von der
Cröffnung der Kammern erſchallten dieſelben Ruſe wie auf dem
Hinwea. Das Pferd des Königs ſcheute wegen des Zettelwerfens.
Der König hielt das Pferd kräftig feſt. Beide Werfer wurden

[ ][  ][ ]

8844
K
verhaftet, ebenſo zwei Verſonen, die Nieder mit dem Könial gerufen
hatten. Seit Nachmittag durchziehen Sozialiſten die Stadt, die
Marſeillaiſe ſingend.
- Gegen 10 Uhr abends durchbrachen die
Manifeſtanten den Cordon der Bürgergarde und drangen vor das
Schloß. Berittene Gendarmen zerſtreuten ſie mit blanker Waffe;
mehrere Manijeſtanten wurden ſchwer verwundet und in benach
barte Reſtaurants gebracht. Wegen antimonarchiſcher Ausrufe
während der Fahrt des Königs wurden mehrere Verſonen verhaftet.
- In Gent fand am Montag abend eine von etwa 4000 Verſonen
beſuchte Verſammlung ſtatt, in welcher aufreizende Reden zu Gunſten
des allgemeinen Stimmrechts gehalten wurden. Nach der Verſamm=
lung
durchzogen etwa 2000 Teilnehmer an derſelben die Straßen
der Stadt unter dem Abſingen revolutionärer Lieder und unter
Kundgebungen vor den Häuſern, in denen ſich die bürgerlichen und
vornehmen Klubs zu verſammeln pflegen. Die Volizei ſuchte die
Kundgeber zu zeiſtreuen und machte von der blanken Waffe Ge=
brauch
. Hierbei wurden mehrere Verſonen verwundet und mehrere
der Ruhenörer verhaftet. Die erbitterte Menae zerbrach daraufdie
an den Häuſern befindlichen Abflußröhren, ſowie das die Bäume
jenes Vlatzes umgebende eiſerne Gitterwerk, ingleichen die dort
aufgeſtellten Bänke und drang mit den Bruchſtücken der zerſtörten
Gegenſtände auf die Voliziſten ein, die ſich durch Revolverſchüſſe
wehrten. Gegen halb 11 Uhr ſtellte eine zu Hilfe gerufene Abtei=
lung
der berittenen Gendarmerie die Ruhe wieder her.
Griechenland. Gutem Vernehmen nach haben die in Athen
eingetroffenen Antwortſchreiben auf das Rundſchreiben der ariechi=
ſchen
Regierung in der Zappa'ſchen Angelegenheit den
Eindruck gemacht, daß der Schritt der Regierung keinerlei praktiſche
Folgen haben werde, es ſei denn, daß auch die rumäniſche Regie=
rung
eine Vermittelung anruft, die auf Verlangen nur eines Teiles
nicht ſtatthaben könne.
Nordamerika. Einer Privatdepeſche der =Frankf. Zeitung=
aus
New York zuſolge iſt Grover Cleveland zum Präſi
denten der Vereinigten Staaten gewählt worden. Die weſtlichen
Staaten entſchieden den Sieg. Ruhe und Ordnung blieben im ganzen
Lande gewahrt.
Stadt und Land.
Darmſtadt. 10. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
den Oberſten v. Voigt, Kommandeur des 2. Großh. Drag.=Regts.
Nr. 24, den Oberſten Langenmayer, Kommandeur des 4. Großh.
Inf.=Regts. Nr. 118, den Sekondl. Schöcker von demſelben Regi
ment, den Mojor v. Schack vom Generalſtabe des Gouvernements
Mainz. den Major Külp, aggregiert dem Inf.=Reat. Nr. 98, den
Hauptmann Hein l. 8. des Inf.=Reats. Graf Tauentzien von
Wittenbera (3. Brandenburgiſches) Nr. 20. Platzmajor von Darm=
ſtadt
, die Sekondlts. Frhr. Marſchall v. Bieberſtein und Hartmann,
beide vom Heſſ. Jägerbat. Nr. 11, den Direktor des Haus= und
Staatsarchivs Dr. Frhiu. Schenk zu Schweinsberg, den Landae
richtsrat Obenauer von Mainz. den Pfarrer Steiner vom Eliſa=
bethenſtift
, den Hofbuchhändler Bergſträßer; zum Vortrag den
Staatsminiſter Finaer. den Geheimerat v. Werner, den Hof= und
Landſtallmeiſter v. Willich, den Kabinettsſekretär Römheld. (D. 3to.)
Se. Könial. Hoheit der Großherzog, Ihre Könial.
Hoheit Prinzeſſin Heinrich von Preußen, Ihre
Großh. Hoheit Prinzeſſin Alir, S. H. Prinz Albert
von Schleswig=Holſtein und S. D. Prinz Franz
Joſeph von Battenbera ſind geſtern nachmittag mittels
Sonderzugs nach Schloß Romrod abgereiſt. Se. Königl. Hoheit
Vrinz Heinrich von Preußen werden ſich in Begleitung
des Premierlieutenants v. Rüxleben Donnerstag. den 10. d. M.
von Kiel kommend, direkt nach Jagdſchloß Romrod begeben. Die
gemeinſame Rückkehr hierher iſt, der D. 8tg. zufolge, für den
12. d. M. in Ausſicht genommen.
- Bei Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Ludwig von
Battenberg iſt der Verlauf des Wocheubettes ein vollſtändig
normaler.
Am 4. d. M. wurde der Steuerkommiſſariatsgehilfe bei dem
Steuerkommiſſariate Fürth Ludwig Reichard auf ſein Nachſuchen
ſeines Dienſtes entlanen.
Ordensverleihungen. Der Kaiſer hat dem Gar=
niſon
=Bau=Inſpektor Blenkle zu Mainz den Roten Adlerorden
4. Kl. verliehen und dem Sergeanten Höreth im Großh. Heſſ.
Inf.=Regt. Nr. 115, kommandiert zum Lehr=Inf. Bat., die Er=
laubnis
zum Anlegen der ihm verliehenen Medaille in Silber zum
Königl. Niederl. Orden von Oranien=Naſſau erteilt.
9 Wie wir hören, werden die Wählerliſten zur dem=
nächſtigen
Stadtverordnetenwahl fleißig eingeſehen. Aller=
dings
macht gar mancher beim Nachſehen die Erfahrung, daß ſein
Name nicht in die Liſte aufgenommen iſt, weil er vergeſſen hat, das
Stimmrecht rechtzeitig. d. h. für die diesmalige Wahl vor dem
1. Januar 1802, in Anſpruch zu nehmen. Da iſt nun für die dem=
nächſtige
Wahl freilich nichts mehr zu machen. - Da nach Art. 11
der Städteordnung die Hälfte der Stadtverordneten aus dem höchſt=
beſteuerten
Dritteil der Wählbaren gewählt werden muß, ſo war

auch eine Liſte der Namen dieſes Brittels aufzuſtellen, welche eben=
ialls
offen liegt. Dieſe Liſte umfaßt 1467 Wählbare, die Steuer=
apitalsgrenze
nach unten zu iſt 275.5 M. Bei der Wahl vor drei
Jahren gingen die Steuerkapitalien dieſes Drittels bis zu 250 M.
herunter und haben ſich hiernach ſeitdem die Steuerk-pitalien nicht
unbedeutend erhöht. Da übrigens von den im Amt verbleibenden
Stadtverordneten weitaus der größte Teil bereits zu dem höchſt=
beſteuerten
Drittel gehört, der erwähnten Geſetzesbeſtimmung alſo
jedenfalls ſchon Genüge geleiſtet iſt, ſo ſind nach dieſer Richtung
hin diesmal die Wähler in der Auswahl ihrer Kandidaten nicht ein=
geſchränkt
.
0 Auf dem Volizeibureau iſt man gegenwärtig mit den Vor=
arbeiten
für das 1893er Adreßbuch beſchäftigt, deſſen Aus=
gabe
zu Beginn des genannten Jahres geplant iſt.
nn. In der zweiten Winterverſammlung des hieſigen Orts=
gewerbvereins
am 11. d. M. wird Herr Dr. Sonne Aſſiſtent
an der Großh. Prüfungs= und Auskunftsſtation für die Gewerbe,
einen Vortrag über geine Studienreiſe nach Freiberg in
Sachſen' halten. Die Bedeutung Freiberas und ſeiner Umgebung
für gewerbliche. techniſche und bergbauliche Intereſſen iſt ſo groß,
daß der Vortrag gewiß Intereſſantes bieten und der Beſuch dieſer
Verſammlung hoffentlich ein zahlreicher ſein wird.
Am rächſten Dienstag wird in unſeren ſtädtiſchen Schulen
für die Dauer des Winters eine Einrichtung wieder in Kraft treten,
welche ſich ſeit i tzt drei Jahren als eine ſo ſegensreiche bewährt
hat, daß man ſie nicht wieder verſcwinden ſehen möchte. Wir
meinen die Abgabe eines warmen Frühſtücks an arme,
ſckwächliche und känkliche Schulkinder. Lehrer und Aerzte ſind
übereinſtimmend der Anſicht, daß dieſes Frühſtück, welches in einem
halben Scheppein heißer Milch und einem Waſſrweck im Gewicht
von etwa 80 Gramm beſteht, für die damit bedachten Kinder von den
wohlthätigſten Folgen ſti, daß es deren Widerſtandsjähigkeit gegen
Krankheiten ſtärke und ſie für den Schulunterricht empfänglicher
mache. Das Komité, welches dieſe Angelegenheit in die Hand ge
nommen, hat ja oft die gerade nicht ſehr dankbare Aufaabe, nicht
beſonders wohlwollende Anſichten über die Zweckmäßigkeit, ſowi=
den
Wert oder Unwert der Frühſtücksabgabe zu bekämpfen, und danr
auch die Sorge, immer die nötigen, nicht unbedeutenden Geldmittel
herbeizuſchaffen. In erſterer Beziehun; kann man den Einwand
daß die Familienbande gelockert, den Eltern der Kinder die Sorg=
um
dieſelben zu leicht gemacht würde u. ſ. w. ſchließlich auf jed=
Mildthätigkeit anwenden und über den Wert der humanen Maßregel
ſind wie oben bemerkt, Lehrer und Aerzte einig. Die Geldmitte
anlangend, ſo beruht ja das ganze Unternehmen zur Zeit auf der
Bereitwilliakeil, mit der die Stadtverordnetenverſammlung ſeithe:
einen namhaſten Beitrag aus den Uberſchüſſen der Sparkaſſe ver=
williate
. Aber dies kann die Geſamtkoſten nicht decken, weshilk
das Komiſé immer wieder den bewährten Wohlthätigkeitsſinn oe=
Publikums in Anſpruch nhmen muß und um recht zahlreiche Gabe=
bittet
, zu deren Empſangnahme ſowohl Herr Beigeordneter Laute
ſchläger (Stadthaus Zimmer Nr. 16) wie auch Herr Stadtver
ordneter Lehr (Lauteſchlägerſtraße Nr. 16) bereit ſind. Wird aud
der Wohlthätigkeitsſinn nach vielen Richtungen hin in Anſpruck
genommen, ſo verdient doch gewiß die Aufgabe, 650 Kindern in
laufenden Winter täglich ein Frühſtück zu gewähren, auch jede Be=
achtung
ſeitens der Menſchen= und Kinderfreunde. Das Komits hoff
deshalb recht viele Gaben verzeichnen zu können.
2 Die Karneval=Geſellſchaft wählte in der vorgeſtriger
Generalverſammlung das ſeitherige Komité unter Leitung ſeine=
bewährten
Vorſitzenden Herrn Schramm wieder. Es ſind dami
die Veranſtaltungen der Geſellſchaft für den Karneval 1893 nich
allein geſichert, ſondern auch eine Gewähr geboten, daß dieſelbe
hinter den Erwartungen der Mitalieder und des großen Publikum
nicht zurückbleiben. Es dürfte ferner für die Mitglieder un
Freude von Witz und Humor eine freudige Nachricht ſein, daß da
neue Komité ſchon demnächſt eine Aufführung der herrliche
Karnevalpoſſe Die Klauſel' zu Gunſten eines Denkmals für wei
Se. Kgl. Hoheit Großherzog Ludwig IV. in Ausſicht genommen ha
9 Wie wir hören, wird das Wiener Enſemble
Theater unter Leitung des Direktors Franz Joſf Graſel!
vom Sonntag, dem 27. d. M., ab an vier auf einander folgende
Abenden, alſo bis einſchließlich Mittwoch, den 30., im ſtädtiſche
Saalbau hier Vorſtellungen geben. Zur Aufführung dürften ledi=
lich
ſpezifiſch Wieneriſche= Poſſen kommen, beſonders die Giger
von Wien' und die Wettſchwimmerinnen, mit, welchen Sach,
Graſelli überall hervorragende Erfolge erzielt hat.
Stand der Darmſtädter Volksbank, e. G. m.
H. um 31. Olt. 1892. Activa: Kaſſebeſtand 35186 M. 12 1
Mobilien 1562 V. 30 Pf. Debitoren=Konto 1337228 M.51 Pf. Wechſ=
Konto 208509 M. 16 Pf. Effekten=Konto 51332 M. 38 Pf. Verwe
tungskoſten 20 231 M. 23 Pf. Haus=Konto Lund 11164330 M. 43 )
Paſſiva: Zinſen=Konto 45824 M. 51 Pf. Dividende=Kon
1123 M. 78 Pf. Reſervefonds 93354 M. - Pf. Gewinn=Reſer!
und Deleredere=Konto 41 103 M. 10 Pf. Geſchäftsanteile 627940]
85 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Kreditoren ꝛc. 100182 M. 89
Umſchlag im Okt. 1364718 M. 30 Pf. Zahl der Mitglieder 9=

[ ][  ][ ]

Immobilienverkauf. Das Haus Vankratiusſtraße Nr. 63,
Herrn Bauunternehmer Ad. Lorenz gehörend, ging durch Kauf in
anderen Beſitz über.
Heppenheim a. d. B. 8. Nov. Unſere Verwaltungsbehörde
bewilligte an 67 Flurſchützen in 41 Gemeinden unſeres Kreiſes im
ganzen 805 M. in Beträgen von 9 reſp. 13 und 17 M. als Be=
Johnungen für bekundeten Dienſteifer.
44 Lichtenberg im Odenwald, 8. Nov. Die Syenit=
induſtrie
die im Lauſe der letzten Jahre im Odenwald einen
o mächtigen Aufſchwung genommen, hat ſich nun auch in unſeren
Ort verpflanzt, indem Herr Steinhauermeiſter Beſt in unſerem
Gemeindewald einen großen Steinbruch erſtanden hat und dort
jetzt ſchon eine ganz hübſche Anzahl von Arbeitern beſchäftiat.
4. Mainz. 8. Nov. Die Krankenkaſſe der Heſſiſchen
Ludwigsbahn wurde im Loufe dieſes Jahres derart in Anſpruch
genommen, daß nach einer Mitteilung der Spezialdirektion eine
abermalige Erhöhung der Beiträge notwendig iſt. um das Gleich=
gewicht
zwiſchen Einnahmen und Ausgaben herſtellen zu können.
Es wurde daher für den Monat November eine Erhöhung der
Beiträge zur Kaſſe auf den Satz von 3 pCt. der beitragspflichtigen
Bezüge angeordnet, wovon die Mitglieder 2 und die Bahnverwaltung
1 pCt. zu tragen hat.
Mainz. 8. Nov. In der geſtrigen Sitzung der Strafkammer
des Landgerichts wurde eine für die Aktivlegitimation des Verlegers
einer Zeitung wichtige Entſcheidung gefällt. Durch eine Noriz
über eine Angelegenheit. die ſonſt nicht von allgemeinem Intereſſe
iſt und die in der Wormſer 8tg.= Auſnahme fand, fühlte ſich eine
Häuſermaklerin T. gekränkt; ſie veröffentlichte daher eine Erklärung
in dem Wormſer Tagblatt; in welcher ſie der Wormſer 8ta.
den Vorwurf der gewohnheitsmäßigen Lüner machte. Der Ver=
leger
der Wormſer tg.; ſirengte wegen dieſer Erklärung gegen
Frau T. eine Beleidigungsklage an, worauf die Frau eine Wider=
klage
erhob, weil ſie ſich durch eine Notiz in einer beſtimmten
Nummer der Wormſer 8tg. beleidigt glaubte. Das Gericht fällte
nun folgendes, allgemein intereſſierendes Urteil: Die Widerklage iſt
abzuweiſen, da der Kläger Verleger des Blattes iſt und nicht ver=
antwortlicher
Redakteur; für den Inhalt einer einzelnen Nummer
iſt der Redakteur haftbar, daher wäre dieſer zu verklagen geweſen
und nicht der Verleger. Dagegen iſt der Verleger der Revräſentant
der Zeitung als Ganzes, er hat den Redakteur zu ernennen, er hat
die Richtung zu beſtimmen, welche das Blatt innezuhalten hat, er
iſt gewiſſermaßen die Seele der Zeitung. Wird daher von einer
Heitung als Ganzes geſprochen, ſo trifft dieſes den Verleger. Im
vorliegenden Falle wurde dem Blatte gewohnheitsmäßige Lüge=
vorgeworfen
, alſo die Zeitung als Ganzes gemeint, mithin iſt der
Verleger als Kläger legitimiert. Die Beſchuldigte wurde daher zu
einer Geldbuße von 10 M. verurteilt. Irkf. 3ta.)
Nieder=Saulheim, 8. Nov. Bei dem geſtern dahier ſtatt=
gehabten
Treibjagen, das ſich nicht einmal auf die ganze Ge=
markung
ausdehnte, wurden nicht weniger als 625 Haſen geſchoſſen.
Ginsheim, 7. Nov. Unſere Fiſcher behaupten ſchon ſeit langer
Zeil, daß das Abwaſſer der Zuckerfabrik Groß=Gerau die Fiſche
in der Schwarzbach und dem Altrhein ſtark dezimiere, wenn nicht
total ausrotte. Die Pächter dieſer Fiſchwaſſer baten den Fiskus
um Abhilfe. Der Fiskus ſetzte der Klage entaegen, daß nach der
heſſiſchen Geſetzgebung die ordentlichen Gerichte nicht kompetent
ſeien. Jetzt iſt dieſe Anfrage zu Gunſten der Fiſcher in der höchſten
Inſtanz entſchieden und ſind die ordentlichen Gerichte für zuſtändig
erklärt. Wenn nicht auf gütlichem Weae eine Einigung erzielt wird,
beginnt jetzt der eigentliche Prozeß. WW. 8tg.)
Bingen, 7. Nov. Nachdem das Waſſer im Rhein in etwa
acht Tagen um einen Meter zurückgegangen iſt, ſtellen ſich ſchon
wieder Schwierigkeiten im Schiffahrtsbetrieb ein. Auf der heſſiſchen
Seite bei Bingen=Kempten lieat weniger Waſſer als im Binger
Loch und Rheingau und der Fahrwea Rüdesheim=Geiſenheim iſt
durch Sandſchwellen beengt. Größere Schleppzüge werden für dieſe
Strecke geteilt und es ſind in den letzten Tagen mehrfach beladene
Kähne auf den Bänken ſitzen geblieben. Größere, vollbeladene Schiffe
lichtern ſchon in St. Goar oder Caub, um bei Rüdesheim durch=
zukommen
.
44 Bad=Nauheim, 9. Nov. Auch im laufenden Winter werden
in unſerem Kinderbad Eliſabethhaus wieder einige Winter=
kuren
abgehalten werden, deren erſte zu Anfang dieſes Monats
bereits begonnen hat und bis Ende Dezember dauern ſoll. Die
zweite Kurveriode wird dann die Monate Januar und Februar
1893 umfaſſen.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 8. Nov. Der Kaiſer hat das
Vrotektorat über ſämtliche Feuerwehren Preußens übernommen, für
Bjährige Dienſtzeit ein Kreuz geſtiftet und für ſonſtige Auszeich=
nungen
der Wehr einen Orden in Ausſicht geſtellt. Wie die
Volit. Korreſp. aus Athen meldet, werden der Kronprinz und
die Kronprinzeſſin von Griechenland im Januar der Ver=

mählung der Prinzeſſin Margarethe in Berlin beiwohnen. - Wie
may hört iſt Graf zu Limbura=Stirum jetzt endgiltig und
ohne Penſionsanſprüche in den Ruheſtand getreten. Nachdem er im
Frühjahr dieſes Jahres wegen des bekannten Aufſatzes in der
Kreuzzeitung vom Disziplinargerichtshof zur Amtsentſetzung ver=
urteilt
worden war, hatte der König ihn auf Vorſchlag des Staats=
miniſteriums
begnadigt, ſo daß er nach wie vor als Beamter des
Auswärtigen Amtes zur Dispoſition auf Wartegeld galt. Eine
Venſionierung konnte nur infolge dauernder Dienſtunfähigkeit oder
nach zurückgelegtem 65. Lebensjahre erfolgen. Da beide Voraus=
ſetzungen
nicht zutreffen, ſo iſt jetzt auf Antrag des Grafen Limbura=
Stirum die Verabſchiedung ohne Venſion erfolgt. - Zwei eigen=
händige
Briefe von Kaiſer Wilhelm l. und dem Fürſten Bismarck
wurden geſtern nachmittag in einem hieſigen Antiquariat verſteigert.
Der Brief des Kaiſers. datiert Berlin, den 25. Februar 1869 iſt
an ſeinen Bankier gerichtet. In der Verſteigerung erhielt das
bemerkenswerte, für die Stadt Frankfurt a. M. beſonders inter=
eſſante
Schriftſtück 201 Mark. Der Brief des Altreichskanzlers iſt
datiert Berlin, den 4. Februar 1864- und an den damaligen Kron=
prinzen
, ſpäteren Kaiſer Friedrich gerichtet. Er enthält die Em=
pfehlung
eines jungen Mannes zur Einſtellung in die geheime
Kanzlei des auswärtigen Miniſteriums und iſt unterzeichnet: Eurer
Könial. Hoheit unterthänigſter v. Bismarck.: Dieſer Brief wurde
mit 105 M. bezahlt. Aus Anlaß der 100. Vorſtellung der Oper
Cavalleria ruſticana- iſt dem General=Intendanten Grafen von
Hochberg folgende Depeſche von Mascagni zugegangen: Ich höre
beute abend von der 100. Aufführung der Cavalleria im königlichen
Theater zu Berlin, der erſten Bühne, die meine erſte Arbeit bereits
100mal zur Darſtellung gebracht hat. Ich bin Ihnen für dieſen
Erfolg äußerſt erkenntlich und bitte Sie, meinen lebhafteſten Dank
entgegenzunehmen. Mit der Bitte, zu aleicher Zeit die Künſtler,
das Orcheſter und den Chor, ſowie die Leiter derſelben zu beglück=
wünſchen
, verbinde ich die Hoffnung, die Ehre zu haben, Sie am
nächſten Donnerstag bei der erſten Aufführung der Rantzau zu
begrüßen.
Frankfurt, 9. Nov. Aus Liebeskummer ſoll der Lebensmüde
im Mainz Fankſurter Schnellzuge den Selbſtmordverſuch verübt
haben. Er heißt Oppelt und iſt in Neuſtadt a. d. S. gebürtig.
Von einem Freunde wurde er als der Stud. phil. Adam Oppelt an=
erkannt
, welcher die Univerſität Würzburg beſuchte. Oppelt war
ſchon ſeit längerer Zeit infolge eines unglücklichen Liebesverhält=
niſſes
planlos umhergeirrt, bis er den geſchilderten Selbſtmord=
verſuch
verübte.
Aſchaffenburg. 8. Nov. Mr. Albert Pulitzer, der Eigen=
tümer
des ,New=York Herald: befindet ſich, auf einer Reiſe um die
Welt begriffen, mit einigen Tagen Aufenthalt z. 3t. in Aſchaffen=
burg
und hat im Hotel Luitpold: Abſteigequartier genommen.
Mr. Puliher macht ſeine Reiſe per Wagen; ſein prächtiges Vier=
geſpann
3 Apfelſchimmel und ein Rapphengſt, die ex, nur von einem
Diener bealeitet, ſelber lenkt, hat. laut A. 3tg., in den letzten
Tagen großes Aufſehen erregt. Ein Kurier und ein Stallmeiſter
reiſen Herrn Pulitzer ſtändig von Etappe zu Etappe voraus.
Limburg. 7. Nov. Der am Samstag unter Hinterlaſſung
bedeutender Defekte flüchtig gewordene Stationseinnehmer Petry
von Ems hat ſich heute morgen freiwillig der hieſigen Staats=
anwaltſchaft
geſtellt und iſt ſofort in Haft genommen worden.
Eisleben, 7. Nov. Ein Kaufmann aus Roßla erzählte im
September d. J. bei einem gelegentlichen Beſuche in Benndorf bei
Mansfeld in einem Gaſthofe den Anweſenden, er käme ſoeben von
Hamburg und es ſähe dort böſe aus: der Gaſt wurde auf Veran=
laſſung
der erregten und um ihre Geſundheit beſorgten Zuhörer
zum Amtsvorſteher behufs etwaiger Maßnahmen gebracht, kam
aber ohne Desinfektion davon, da er nachweiſen konnte, daß er gar
nicht in Hamburg geweſen war. Die Sache hatte aber noch ein
Nachſpiel. Der Kaufmann erhielt einen Strafbefehl wegen groben
Unfugs; er trug auf richterliche Eatſcheidung an, wurde aber vom
Schöffengericht zu einer Geldbuße von 15 M. verurteilt.
Halle, 7. Nov. Der hieſige Generalanz. veröffentlicht eine
Erklärung von 10 ſtudentiſchen Korporationen, daß zu der Feier
in Wittenberg nur je einem Vertreter der couleurtragenden Ver=
bindungen
Sitze in der Schloßkirche bewilligt, den Vertretern der
nichtfarbentragenden Korporationen jedoch verweigert worden ſind
trotßz der Bemühungen des Rektors der Univerſität. Die Korpora=
tionen
proteſtieren energiſch gegen eine ſolche verletzende Behandlung.
gamit nicht allmählig eine Anſchauung Plaßz greife, als wären ſie
Studenten zweiten Grades. Sie fühlten ſich umſomehr zu dieſer
Kundgebung berechtigt, als ſie ſich mit Stolz bewußt ſeien, daß es
nationale und wiſſenſchaftliche Ideale ſind, denen ſie nachſtreben.
Wien, 8. Nov. In Olmütz wurde zur allgemeinen Ueber=
raſchung
der Kanzler des Domkapitels, Dr. Theodor Kohn, zum
Furſt=Erzbiſchof gewäblt. Das Olmützer Domkapitel iſt in der
Mehrzahl adelig. Allgemein wurde die Wahl des Domdechanten
Graſen Belrupt erwartet. Die Wahl Kohns erfolgte nach dem
zweiten Wahlgange. Auch im Parlamente erregte dieſes Wahl=

[ ][  ]

3846
Nr. 865
reſultat großes Aufſehen. Dr. Kohn, der getaufter Jude ſein ſoll,
iſt ſeit 300 Jahren der erſte büraerliche Erzbiſchof von Olmütz.
Sein Vater war Krämer und Kleinbauer in Breznitz Gezirk
Napagedl). Kohn iſt Gelehrter auf dem Gebiete des Kirchenrechts
und veröffentlichte bereits einige Werke in ezechiſcher Sprache.
ſchaft von Carmaux eine Art von Bombe, welche die Form Roths Fidelio iſt ſeit einer Reihe von Jahren bei uns eingebürgert
eines Kochtopfes hatte. Der Kaſſierer ließ den Volizei=Agenten und genießt die Privilegien dieſer Thatſache in vollſtem Maße. Es
holen, der, von einem Bureaudiener begleitet, die Bombe zum ge= iſt wirklich nicht immer das Neue, das im raſchen Fluge dahin
nannten Volizei=Kommiſſariat trua. Dieſe beiden, ſowie Unter= Jagende, was die Gemüter in Bann ſchlägt, - es iſt vielmehr ſehr
Uhrwerks. Alle vier wurden ſofort getött und ihre Leichen furcht= Auffaſſuna. die Frl. Roth ihrer Leonore angedeihen läßt. Wir
nachmittags begann die Feuerwehr die Trümmerſtücke zu beſeitigen.
Der Verwundete und die Leichname der Getöteten wurden, in l es faſt nur die Soprane, welchen Beetboven die ſchwierigſten Zu=
haus
der Bergwerksgeſellſchaft Carmaux und hatten daſelbſt eine 1. Akt durchgängig Marzelline die Altſtimme übernimmt und Leonore
längere Beſprechung mit dem Verwaltungsrat. Das neue Dynamit= bis auf ein kleines Duett mit Rocco im erſten Finale als echter
attentat ruft in der Bevölkerung große Erregung und Beſtürzung Mezzoſopran behandelt iſt, wechſelt das Verhältnis im zweiten Atte.
hervor, obwohl die Anſicht vorherrſcht. die Exploſion wäre bei Aus dem Mezzoſopran wird nach und nach ein hoher Sopran, der
keit der Poliziſten 1ie Exploſion verſchuldet habe, zurückgewieſen. l den erſten Bearbeitungen des Fidelo= für eine außergewöhnlich
erklärt, Maſchine und Sprenaſtoff ſeien derart geweſen, daß de dann Beethoven viele Erleichterungen und Milderungen eintreten
Exploſion bei der geringſten Veränderung der Lage erſolgen mußte. laſſen, immerhin aber iſt noch viel des Anſtrengenden und Unbequemen
Soweit im üb igen bisher feſtgeſtellt iſt. hatte die Maſchine die übrig geblieben. daß die Sänaerinnen damit ihre Not haben. Der
Form eines Kochkeſſels, ähnlich denen die bei den Attentaten Rava= Vizarko iſt im Fidelior diejenige Vartie, aus welcher am ſchwerſten
chols benutzt worden ſind. Die Blätter drücken die Entrüſtung l etwas zu machen iſt. Ein wutſchnaubender, ſich wie wahnſinnig
der Bevölterung über die Exploſion aus. Die Liberts ſagt: Der gebärdender Theaterböſewicht, der ausſieht, als ob er mit jeder
aufs äußerſte; obwohl man alles that zur Beruhiaung der Ge= Herr Weber verfiel nicht in dieſen Fehler; er verſtand es in
aller Konzeſſionen den Anſchlägen von Oynamitarden ausgeſetzt.
Jour verlangt die ereraiſchſten Maßnahmen gegen anarchilliſche keſter Eckpfeiler jeder Fidelioaufführung iſt bei uns immer der markige
Verbrechen. Sämtliche Miniſter beſuchten die Unglücks= Rocco des Herrn Riechmann. Auf die Treffſicherheit und ſtimm=
Bombe ſei in Carmaux angefertigt worden. Zwei hohe Volizei= ſanglich beſtens ein. Die herrliche Leonoreouvertüre, welche im
tiertenkammer gab das Attentat Anlaß zu einer ſehr erregten Stimmung.
Debatte. Der Regierung wurden Vorwürfe gemacht wegen ihrer
Schwäche gegenüber Carmaux; dies ſeien die Folgen. Loubet wies
die Vorwürfe zurück. Eine von der Kammer angenommene Tages=
ordnung
ſagt, dieſelbe ſei über die ſchreckliche That, die geſchehen, der Charakter, ein dem Intereſſe eines großen Publikums gewid=
rung
ihrer Wiederholung vorbeugen werde.
Carmaux, J. Nov. Eine geſtern abend ſtattgehabte Verſamm= Deutſche Verlags Anſtalt) ſich gewahrt, dies Lieblingsblatt der
lung von Bergleuten nahm einen Antrag an, der beſaat, die Berg= deutſchen Familien im Reiche wie derer, die weit draußen zerſtreu=
leute
wollten nicht die Opfer von Unternehmungen ſein, die nür l in allen Himmelsgegenden wohnen. Dieſe Eigenart beſteht in den
dem Kapitalismus nützten: dieſelben verdammten entſchieden die liebevollen Achten auf alles. was dem deuiſchen Hauſe frommt, den
Exploſion'in Paris, die keinerlei Zuſammenhang mit dem ſorgfältigen Vermeiden deſſen, was ſeinem gediegenen Weſen wider
Ausſtande habe.
Zuge 58 nach Mainz eine aoldene Damenuhr mit Doppeldeckel und Roman der beliebten, geiſt= und gemütvollen Schriftſtellerin A. vo=
Kekte im Werte von 300 M. geſtohlen. Der Dieb wollte das der Elbe, der den Titel Eigenart trägt. Daneben finden wi
Beuteſtück in Mainz für 40 M. verkaufen. wurde aber hierbei ver=U gleich in dem erſten uns vorliegenden Heſte (Preis nur 50 Pf.
haftet. - Die Strafkammer in Bochum verurteilte zwei anerkaunte Namen, wie Ernſt Eckſtein, Rudolf von Gottſchall, 3d
Burſchen aus Wiemelhauſen und Weilmar wegen G.ſährdung von Beun=Barnow, A. Trinius, Heinrich Seidel u. a. mit tref
eines Eiſenbahnzuges zu 3 Monaten Gefänanis. Die beiden Burſchen lichen Beiträgen verireten. Ebenſo ſteht die künſtleriſche Ausſta=
von
14 und 12 Jahren hatten ſchon häufia die Weichen falſch ge= tung, in der wir einen Tefregger, Joſef von Brandt, Robert Frie=
ſtellt
, konnten aber nie ab=efaßt werden. Endlich wurden dieſelben Huço Darnaut. Paul Waaner, B. Vautier u. a. namhafte Meiſte
am 18. Auguſt bei friſcher Thi abgefaßt, als ſie die Weichen auf mit ihren Werken glänzen ſehen, auf vornehmſter Höhe. Das erſ
halb und halb ſtellten. - In Kopenhagen ereignete ſich ein ſchreck= Heft iſt in jeder Büchhandlung zu erhalten.
liches Unglück in der Nähe der neuen Freihäfen=Anlagen. Ein
kleiner Dampfer war damit beſchaftigt, Sand aufzugraben, als
plötzlich der Keſſel barſt und das ganze Schiff in die Luft ge=
ſprengt
wurde. Die Mannſchaft ward ins Waſſer geſchleudert. Großh. Hoftheater, Anfang 6 Uhr: Wallenſteins Lagers.
4 Mann retteten ſich, mehr oder weniger ſchwer verwundet, ans Verſammlung des Zweigvereins Darmſtadt der deutſchen Schille
Land, 2 andere wurden buchſtäblich zerriſſen. - Die Fabriken von
Hobbs und Co., Walther und Co. und Beales Teppich=Fabiik in
Brooklyn ſind abgebrannt. Der Verluſt wird auf 700000 Sprachverein, Hauptverſammlung abends 8½ Uhr im Saalba
Dollars geſchätzt. Das Feuer wütete eine Zeit lang ſo heftig, daß Vortraa von C. Seeger, abends 8 Uhr. im Saale Schütze,
Hilfe von New=York reauiriert werden mußte.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstao, 8. Nobember.
Fidelio
E. A. Beethovens aröße, edle Tonwelt in der einzigen
Sprache des Fidelio= nahm heute unſeren Sinn gefangen. Wir
Paris. 8. Nov. Ueber eine Exploſion in dem Polizei= ſind ſeit langem gewohnt, durch dieſe Sprache in uns mehr die
Kommiſſariat in der Rue des Bons Enfants wird gemeldet: Zwei Empfindungen der Andacht als die der Krilik aufkommen zu laſſen.
Volizei=Agenten fanden gegen 11½ Uhr vormittags in der Avenue l Aber imwerhin fordert die Aufführung des heutigen Abends ihr Recht,
de (Opera vor dem Geſchäftsgebäude der Bergwerksgeſell=l und wir ſchreiten alſo an die übliche Verſonalbeſprechung. Frl.
brigadier und Sekretär des Kommiſſariats ſtanden in der Nähe der 1oft das. was Zeit und Ausdauer uns wert gemacht haben. Und
Bombe als ſie (xplodierte, vermutlich infolge der Beweaung eines ſo befinden wir uns denn auch in vollem Einvernehmen mit der
bar verſtümmelt. Der gerade anweſende Polizeinſpektor word tödlich l ſind einverſtanden damit, daß die Söngerin hauptſächlich das Weiche,
verwundet und zwei Stockwerke des Kommiſſariatsgebäudes völl=g Lyriſche und Elegiſche der Partie herausarbeitet, und wir vermiſſen
zerſtört. Die Straße iſt mit Trümmern überſät Um drei Uhr es nicht, wenn ihr an den eneraiſchen Stellen mit elementarer
Stimmwucht einzuſetzen oft unmöglich iſt. Bekanntermaßen ſind
leinene Tücher gehüllt, nach einem benachbarten Schuppen geſchafft. mutungen geſtellt hat. Gerade in der Partie der Leonore finden
Loubet und Ricard begaben ſich am Nachmittag in das Geſchäfts=l ſich geſangliche Abnormitäten auffallendſter Art vor. Während im
größerer Vorſicht ſeitens der Voliziſten vermieden worden. Von l ſich mit Vorliebe ganze Verioden lana in den allerhöchſten Tönen
polizeilicher Seite wird indes die Behauptung, daß de Unvorſichtig= bewegt. Es erklärk ſich dies daraus, daß die Lonore in den bei=
Auch der Chef des chemiſchen Munizipal=Laboraioriums, Girard. hohe Sopranſtimme berechnet wär. In der dritten Faſſung hat
Streik von Carmaux entzündete die revolutionären Leidenſchaften Note einen Menſchen ſvießen möchte - das iſt das Gewöhnliche.
müter, ſeien Nacholger Ravachols von ſtreikenden Komplicen er= ſeiner Rolle das Tückiſche und Lauernde herauszukehren. Die große
wählt und die Verwaltungsbeamten der Carmauxgeſellſchaft trotz l Untrittsarie gelana ihm über Erwarten gut; der Sänger wußte
ſich gegen den Anſturm des Orcheſters ſicher zu behaupten. Ein
ſtelle. Loubet und Ricard konferierten lange mit dem Baron liche Dispoſition des Frl. Junak als Marzelline iſt auch ſteter
Seille und dem Verwaltungsrat. Bis jetzt ſind ſechs Verſonen der Verlaß. Herr Bär ſang die groke Arie des Floreſtan zu Beginn
Exploſion zum Opfer gefallen; man glaubt, daß noch mehrere Leichen des 2. Arfs mit tiefem Gefühl. Der Jacquino des Herrn Mayer
unter den Trümmern ſich befinden. Die Volizei nimmt an, die und der Miniſter des Herrn Bögel fugten ſich dem Ganzen ge=
beamte
reiſten nach Carmaux ab. - In der Sthung der Depu= Zwiſchenakt geſpielt wurde, verſetzte die Hörer in weihevollſte

Litterariſches.

Eigenart iſt das beſte, was ein an die Oeffentlichkeit ireten=
entrüſter
; ſie vertraue, daß die Wachſamkeit und Feſtigkeit der Regie= metes Organ bewähren kann. Eigenart hat denn auch. die Leulſche
Illuſtrierte Zeitung Ueber Land und Meer= (Stuttgart,
pricht. So konnte denn dieſes Weltblatt auch ſeinen ſoeben glänzen!
Kleine Chronik. Am Dienstag nachmittag wurde in dem beginnenden neuen Jahrgang nicht ſchöner eröffnen als mit den

Tageskalender.
Donnerstag, 10. November.
Stiſtung, nachmittags 5 Uhr, im Konferenzzimmer des alt=
Gymnaſiums.
ſtraße 9.

Druck und Verlag: L. C. Wittichſche Dolbuchdruckerei. verantwortlich für die Redalion: Dr H. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt