Darmstädter Tagblatt 1892


27. Oktober 1892

[  ][ ]

AELUpdUUv COvUON

Abonnemenkspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. halb=
ährlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſichlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſlrirtes Uuterhaltungsblatt.

Inſerate
für das
woͤhentl. Gmal erſcheinende Tagblalt
werden angenommen: in Darmſtadt,
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schleßhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Orgau
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

253.

Donnerstag den 27. Oktober.

1892.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Ausbruch der Maul= und Klauenſeuche zu Sprendlingen.
Nach Mittheilung des Großherzoglichen Kreisamts Offenbach iſt in einem Gehöfte in Sprendlingen die Maul= und
Klauenſeuche ausgebrochen und Stallſperre angeordnet worden.
Darmſtadt, den 21. Oktober 1882.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(16645
v. Marquard.

Flur IV, Nr. 2. In der Gemarkung Darmſtadt:
549. 618-620 - 1702⁄₁₀ ⬜Meter Alx. - 1769
117 und 121
Ix. 2 769
XXVII. 68 499

Wieſen= und Ackergelände=Verpachtung.
Montag den 31. Ifd. Mts., Vormittags 10 Uhr beginnend,
werden auf dem Statthaus, Zimmer Nr. 31. nachſtehende ſtädtiſche Grundſtücke auf
die Dauer von 9 Jahren öffentlich verpachtet und zwar:

Schwanenſtraße,
Acker über der Pal=
laswieſe
.,
Acker am Grohberg,
Acker an der Meth=
wieſe
.
b. In der Gemarkung Beſſungen:
Flur I. Nr. 626 - 2200 ) Meter Acker am Beſſunger Friedhof,
501 = 1056 Acker im Hermannsſpiel,

VII. 46³⁄₁₀ 46³₀ Gelände am Klappacherweg,
Gelände daſelbſt,
VII. 42⁵⁄₁ = 210
VII. 231 und 232 - 1363 Meter Wieſe im Rübengrund und
Wieſe auf der Schmiedshuſe,
XIV. 117 - 8650 ) Meter Wieſe am Dengelbaum, zunächſt der
Roßdörfer=
XIV,. 138 4425
Wieſe, die gezäunte
Wieſe,
Chauſſee.
Wegen näherer Auskunft wollen ſich Pachtliebhaber an den ſtädtiſchen Güter=
Verwalter, Stadthaus Zimmer Nr. 33, wenden.
Darmſtadt, 22. Oktober 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[16521

Wütkenbalsau-Seiſte
von der Parfümerie, Ulloh' Berlin,
h1 iſt wegen ihres vegetabiliſchen Gehaltes die einzige Seife, die zur Erhaltung eines
wunderbar zarten Teints unerläßlich iſt. Per Stück 50 Pfg. zu haben bei

Bekanntmachung.
Nach Verfügung Großherzoglichen Mi=
niſteriums
des Innern und der Juſtiz
vom 15. Oktober d. Js. zu Nr. M. J.
26833 iſt der abgeänderte Bebauungsplan
für den Stadttheil weſtlich der Main=
Neckar=Bahn bis zum Stirnweg und von
der Pallaswieſenſtraße bezw. vom Gräfen=
häuſer
=Weg bis zur Griesheimer Chauſſee
nunmehr feſtgeſtellt worden.
Wir bringen dies mit dem Anfügen
zur öffentlichen Kenntniß, daß der Plan
in den üblichen Dienſiſtunden auf dem
Stadtbauamt von den Betheiligten einge=
ſehen
werden kann.
Darmſtadt, 21. Oktober 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[16646
Morneweg.

TId HOII8,
per Pfd. 80 Pfg.
Gg. Roth,
vorm. Fr. Buss,
Dieburgerſtraße Nr. 9.

R. Schäfer, Alexanderſtr. 9,
H. Spieß, Alexanderſtr. 23,
A. Dornbuſch, gr. Ochſengaſſe 15,

J. Fitting, Roßdörferſtr. 35, (15379
R. Hinz, Saalbauſtr. 24,
Oscar Bomberg, Wilhelminenſtr. 10.

Bierwagen-Vorkauf.
16444) Ein ganz neuer, noch nicht ge=
brauchter
Flaſchen=Bierwagen ſteht
billig zu verkaufen Nieder=Namſtädterſtr. 45.
541

[ ][  ][ ]

3648

Nr. 263

VerkeigerungzAnrige.

Freitag den 28. Oktober, Vormittags 10 Uhr.
werden im Schützenhof (Gartenſaal) nachverzeichnete ſehr gut erhaltene Gegen=
ſtände
, als:
2 Kanapee, 2 Kleiderſchränke, Kommode, 1 Schreibkommode, Tiſche, Stühle,
Spiegel, Bilder (Pferdeſtücke), 3 vollſtändige Betten, 1 blauer Tuchmantel,
Herrenkleider, Weißzeug, Küchengeräthe und ſonſtiger Hausrath, 1 Ofen
mit Rohr, 100 Flaſchen Cognac,
gegen Baarzahlung verſteigert.
Harl Strauss,
lss
Hof=Taxator.

4 HSmankan

Knaben= und Herren=Anzüge, Loden=Joppen,
Ueberzieher, Havelocks, Pelerinen=Mäutel
4
K billigor vorkauſen
als das Spezial=Geſchäft für Herren= und Knaben=Garderobe von
(16550
Petar Daun,
Schirmgaſſe, neben der Krone, gegenülber von Jacob's Schuhwaarengeſchäft

beberrheinor
GAllOGGll.

Judwig Jungmann,
Dieburgerstr. 10.

Cuitten,
Kürbia
zum Einmachen.
Artiſchoken,
täglich friſch geſchnitten.
Gobr. Wemz,

Hoflieferanten
Eliſabethenſtraße 17.
Telephon 128.
1665)

Cocosmattem
und
Coeoslämfor,
Chimamattem

Ernte 1892-9s.
htraſeinoCouchong ECongou Thees
in Packeten ¹, 's und ¹⁄ Pfund,
Theespitzen.
Asshung dor foinsten China & indischen
TGEUS,
per ½ Pfund Mk. 1.25.
Lusgevogene Thee's von Ml. 2- 4 per Pfund,

in allen Größen und Deſſins,
empfehle zu den billigſten Preiſen.

Friedriohhartter

Hoflieferant, (1665,
Schützenſtraße 10.

Frische

empfiehlt

Enamuel Fald,
[16649
Kirchſtraße 1I.

Bei herannahendem Winter bringe meine ſolid gearbeiteten

Pelzwaaren

in empfehlende Erinnerung.
Das Repariren und Verändern von getragenen Polagogenst änden
werde ich billigſt und prompt beſorgen.
J. W. Dietsche, Fürſchner,
(16650
E Pädagogſtraße S. Ea

Donnerstag u. Freitag
(16653
eintreffend.
Emanuel Fuld.

Brenntannäpfol

75 Pfg, bei 10 Hectoliter 70 Pfa,
liefert frei ins Haus
Helarich Roller Sohn,
Heidelbergerſtraße 28.
(16102a
Telephon Nr. 101.

Colillienſrdehle,
Rezepte dazu gratis, empfiehlt, (4917
C. Völker.
unterſte Hügelſtraße 75.

[ ][  ][ ]

Dr. Erweiu's
lafe6.
ſesundhoils

Sehutu-

Marko.

Zu haben per ¼ Kilo 40 Pfg,
per ¼ Kilo 20 Pfg. bei:
Jch. Brandſtätter, Erbacherſtraße,
A. Braunwarth, Markiplatz,
A. Gellarius, Bleichſtraße,
6. Ziehm u. Co., Louiſenſtraße,
xr. Dörner, Hügelſtraße,
Daniel Endner, Soderſtraße,
huge Gauſen, Niederramſtädterſtr.,
Phil. Greinerk Awe., Carlsſtraße,
J. hartmann, Heidelbergerſtraße,
Louis Zein Lachf., Ludwigsſtraße,
G. Pal. Heſ, Saalbauſtraße,
Jul. Yofmann zachf., Kirchſtraße,
L. Jugenſchütz zr., Langegaſſe,
Phil. Zuwerth, Wienersſtraße,
Phil. Jacobi IV., Beſſungerſtraße,
M. Jäger, Bleichſtraße,
E. Ralkhof, Heidelbergerſtraße,
A. Lamuff, Kirchſtraße,
Wilh. Manck, Ballonplatz,
Aug. Marburg, Carlsſtraße,
Tr. Maltern, Caſinoſtraße,
Paul März, Wendelſtadtſtraße,
Ad. Nerz. Gardiſtenſtraße,
C. Aohl, Forſtmeiſterplatz,
J. Rothermel, Schloßgaſſe,
C. P. Reh, Louiſenſtraße,
69. Roth, Dieburgerſtraße,
M. Sauerwein, Kirchſtraße,
A. J. Supp, Marktplatz,
Lr. Schaefer, Ludwigsplatz.
Hch. Schuchmann, Frankfurterſtraße,
Chr. Schwinn, Wilhelminenſtraße,
69. Pisl, Eliſabethenſtraße,
Oscar Vomberg, Wilhelminenſtraße,
Philipp Weber, Carlsſtraße,
Wilh. Weber Nachf., Eliſabethenſtr.,
Carl Patzinger, Wilhelminenſtraße,
A. P. Praſſel, Rheinſtraße.
Allein berechtigter Fabrikant von
Dr. Erwein's fesundheits-Kaflee
iſt
August Feine, Mainz.
Prämiirt mit Gold. Medaillen und
Diplomen. Fabrik mit Dampfbetrieb.
Zwetſchenallee 7. (16654

Hartofkeln! (16531
Magnum bonum, ausgeleſene feine Taſel=
Kartoffeln Mk. 5.50, Imperator, Wrth=
chafts
=Kartoffel, Mk. 450 per 100 Kile
Malter) frei Haus.
Obſtzüchterei Dippelshof bei Traiſa.
Eine neue Waſchmaſchine
umzugshalber zu verkaufen.
Heidelbergerſtraße 28.
[1665.

Nr. 253
Echte Tyroler Hrauthobel
mit 3 und 6 Meſſern
empfiehlt billigſt
(16656
Thilipp Schaaſ.
8 obere Rheinſtr. 8.
Man verlange nur die berühmten
Wiesbuden. Hausmacher.
Nudeln für Suppe und Gemüſe von
C. Weiner (keine ſog. Fabriknudeln)
bei C. Watzinger, Ph. Weber, Wilh
[4000.
Manck.
. VollHorig.
per Stück 5 und 6 Pfg.,
1 1)
16
Baugl. EAU6
per Stück 10 Pfg.,
Rollmops. Sardinen.
Bismarck-Heringe und
Sardellen
empfiehlt
J RIGAhN
Caſinoſtraße 23. (15819

3649

7.
42TUAfrauen beſtens

7 Suppenwürze
Rukann den Haus=
empfohlen
werden, um ohne große Koſten
ſtets eine vorzügliche Suppe zu machen.
Theodor Stemmer, Hoflieferant,
Eliſabethenſtraße.
16657

CholOru.
Franz Kuhn's Carbol-Seife, beſtes
Desinfektionsmittel der Hände bei allen
epidemiſchen Krankheiten. Franz Kuhn,
Parfüm., Nürnberg. Hier bei Louis
Hein Tachſ.,Ludwigsſtr. 18. (14911

Fin neuer Divan, beſonders als Schlaf=
E= divan geeignet, mit 2 Seiten zum
Umlegen, verſchiedene Polſterſachen, auch
gleichzeitig 1 Vorfenſter und 4 noch gut=
erhaltene
Fenſter mit Rahmen preis=
würdig
zu verkaufen.
[15861
Saalbauſtraße 24.
A. Bender.

Iwol hübsche faslampon
villig abzugeben bei
M. J. Heyer.,
Louiſenplatz 1. 116658

Winterkartoffeln
200 Pfund M. 3.80. Proben werden
abgegeben. Ruthsſtraße 9
[16659
Kine Einger=Ning=Schiff=Nähma=
G. ſchine, gut erhalten, billig zu ver=
kuufen
. Heidelbergerſtr. 4 Manſ. (16660

GGVOTaVC.,
Darmstadt,
1 Louisenplatz I.
Spenialität:
LzéAA1 os--obiiol
für Herren und Knaben.
Ateller
für Anfertigung nach Haass.
Reichhaltiges Lager
17

speciell m (16661
Jongl. hochf. Houvoautss.
H

Du verk. 1 großer Servirtiſch ſnußb.
O mit eich.) Höhe 100, Br. 140, Tiefe
80 Eim, 1 Badeſtuhl (neu), 1 complette
mahag. Bettlade mit Sprungf.=Matratz=,
mehr. gr. Bett. u. Kopfliſſ. Näh. Darm=
ſtadt
, Weyprechtsſtr. 12, nur v. 27.-29.
d. Mts. bis 3 Uhr Nachmittags. (6662
billig zu verkaufen
Küstom bi Georg Hof,
Graſenſtraße 30.
[16663

11792) Rheinſtraße 37
im Hinterbau eine kleine Wohnung von
2 Zimmern, Klche ꝛc. an eine kinderloſe
Familie per 15. Oktober anderweit zu
vermiethen. Preis 240 M.

10567) Heinrichſtraße 51
elegante Bel=Etage von 6 Zimmern
nebſt allem Zubehör ſofort beziehbar.
Auf Wunſch können auch einige Zim=
mer
im oberen Stock dazu gegeben
werden. Näheres parterre.

12140) Neubau.
Ecke der Frankfurter= u. Pallas=
wieſenſtraße
; ſchöne Wohnungen mit
je 4 Zimmer, Balkon und ſonſtigem Zu=
behör
zu vermiethen. Näheres Ecke der
Frankfurter= u. Landwehrſtraße, Manſarde.
13072) Heidelbergerſtr. 28
Beletage 6 Zimmer (Front), 2 Manſarde=
zimmer
, 3 Kammern, Zubehör, Mitbe=
nutzung
eines Gartens, event. ſofort.
13641) Schloßgaſſe 13 eine Stube
per ſofort zu vermiethen.
13762) Grünerweg 35 eleg. Part=
Wohnung, 3 Zimmer, ſofort zu verm.

[ ][  ][ ]

3650

Aecurſtraße."
Eine elegante Hochparterre= 6.
Wohnung, beſtehend aus
Zimmern, Badezimmer Gar= 6
tenbenutzung u. allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten per ſofort 6
zu vermiethen.
Näheres bei J. Glückert,
G
Bleichſtraße, zu erfragen. 112239

14924) Eliſabethenſtr. 40 Wohng
mit Werkſt. Näh. L. Koch ſen., Dieburgſt. 5.
15067) Ernſt=Ludwigsſtr. 18 klein=
Wohnung an ruh. Leute zu vermiethen.
ATTN
15824) Ludwigsſtr. 20 eine
freundliche Wohnung im 2. Stock.

15826) Mollerſtr. 4 Neubau ſchöne
Wohnung, 4 Zimmer mit allem Zubeh
Näh. parterre
Th. Buſchmann.
15837) Mollerſtr. 4 ein unmöblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen
Th. Buſchmann.
15828) In den Neubauten Victoria
ſtraße 61, 63, 65, 67, 69 und Ecke
Ballaswieſenſtraße 34 ſind mehrere 4=
und 3=Zimmerwohnungen mit Küche,
Magdkammer, Balkon ꝛc. der Neuzeit
entſprechend eingerichtet, zu vermiethen u.
ſofort zu beziehen. Näheres daſelbſt von
Mittags 2 Uhr ab
15829) Mühlſtr. 46, in der Nähe
des Capellplatzes, iſt der 3. Stock, 3 Zim=
mer
, Küche, Magdkammer ꝛc., per erſten
Januar zu vermiethen.
15195) Schulſtr. 14 3. Stock, per
15. Januar oder früher an ruhige Fa=
milie
zu vermiethen. Waſſerleitung, Cloſets
vorhanden. Näheres im Laden.
16140) Hochſtraße 23 kleine Man=
ſardewohnung
an kinderloſe Familie als=
bald
zu vermiethen.
16207) Kahlertſtraße 40 der zweite
Stock, 3 Zimmer nebſt allem Zubehör,
ſofort beziehbar, zu vermiethen. Zu er=
fragen
Kahlertſtraße 36 Hinterhaus.
16316) Weinbergſtr. 16 kl. Wohnung.

Nr. 253
16609) Magdalenenſtr. 11 ein un=
möblirtes
Parterrezimmer für e. einzelne
Perſon zu vermiethen.
16664) Neugaſſe 2 eine ſchöne Wohn.
zu vermiethen und im November zu be=
ziehen
. Zu erfragen Bleichſtraße 2.
16665) Caſiuoſtr. 18 Beletage finf
Zimmer mit Zubehör ſofort zu verm.
16666) Wendelſtadtſtr. 56, Pallas=
wieſenſtraße
50 und 48 und Liebig=
ſtraße
38 ſind noch mehrere Wohnungen
von 3 und 4 Zimmern nebſt Zubehör im
Preiſe von 400-500 M. ſofort od. ſpäter
zu vermiethen. Näheres bei Schönert,
Aliceſtraße 24.
16667) Eine ſchöne Manſardewoh=
nung
, beſtehend aus 3 Zimmern, Küch=
und allem Zubehör, an eine ruhige Fa=
milie
per 15. November zu vermiethen.
Näheres bei Ph. Friedrich Wendel=
ſtadtſtraße
22.

15684) Waldſtraße 7 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
15694) Wienersſtr. 71 parterre ein
kleineres möblirtes Zimmer zu verm.
15767) Louiſenſtr. 4 ein gut möbl.
Zimmer zu vermiethen
15774) Wendelſtadtſtr. 41, l. St.
ein möbl. Zimmer per 1. Nov. zu verm
16020) Hugelſtr. 5½ in der Nahe
der Hochſchule, zwei gut möblierte Zimmer
an einen oder zwei Herrn zu vermiethen.

AFe.
Läden, Hazazhe elo.
7576) Ein Laden nebſt Wohnung
zu vermiethen. Zu erfragen bei
Karl Kaiſer, Caſinoſtraße 11.
14927) Kirchſtraße 10 ein
Laden mit Wohnung
per 1. Januar 1893 zu vermiethen.

15247) In meinem Hauſe iſt ein
8 in der Ernſt=Ludwigsſtraße gelegener
Laden nebſt Wohnung per 1. De=
zember
anderweitig zu vermiethen.
Theodor Schwab.
LAdCU,
50 Quatratmtr. groß, hell,
mit hellem Comptoir und Magazin, pei
ſofort billig.
[14436
Nächſt Ludwigsplatz, Schulſtraße 1.

16279) In unſerem Hauſe
Promenadeſtraße 45
iſt die Parterrewohnung, 7-8 Zim=
mer
Badezimmer, Küche, Keller u.
ſonſtiges Zubehör, ſofort zu ver=
miethen
. Näheres bei A. Wille,
I. Stock.

16281) Pankratiusſtr. 6 zwei klei
nere, hübſche Wohnungen zu vermiether
und bis 1. November zu beziehen.
16392) Schloßgaße 3 eine freundliche
Wohnung zu rermiethen.
16407) Löngesborngaſſe 4 eine
freundl. Wohnung, neu hergerichtet.
16535) Wendelſtadtſtraße 29 eine
Manſardewohnung, 2 Zimmer und Küche,
ſofort beziehbar.

13467) Frankfurterſtr. 16 parterre
gut möbl. Himmer und Kabinett zu vm
13587) Miederramſtädterſtr. 15 part
lauch 2 möbl. Zimmer an anſt. Dame.
14863) Ecke der Eliſabethen= und
Zimmerſtr. 2 ſchön möblirte Zimmer
per 1. November zu vermiethen.
14930) Kiesſtraße 71, I. freundl.
möbl. Zimmer an ruh. Miether, ſep. Eg.
15318) Carlsſtr. 94 ein großes gu=
möbl
. Zimmer mit ſep. Eingang zu vm

15393) Eliſabethenſtr. 32 zwei
fein möblirte Zimmer (Wohn= und
Schlafzimmer) ſofort zu beziehen.

15395) Wienersſtr. 78 ein kleineres
ſepar. gut möbl. Zimmer billig zu verm.
15563) Schloßgraben 11 ein kleines
möbl. Zimmer per 1. Nov. billig zu verm.

16144) Dieburgerſtr. 6, 2. Stock,
ein gut möbl. Zimmer, ſepar. Eingang.
mit oder ohne Penſion ſoſort.
16220) Schützenſtr. 5, 1. Stock, ein
hübſch möbl. Zimmer per 1. Nov. zu v.
16283) Rheinſtr. 47 ein gut möbl.
Zimmer zu vermiethen. A. Kling.
16544) Schulſtr. 9 im 3. St. rechts
zwei gut möbl. Zimmer für 1 oder zwei
Herren oder Ackerbauſchüler.
16563) Louiſenſtr. 14, part., ein fein
möblirtes Schlaf= und Wohnzimmer per
1. November.
16572) Karlsſtr. 46 ein gut möbl.
Parterrezimmer zu vermiiethen.
16613) Soderſtr. 62 ein ſchönmöbl.
Zimmer zu verm. und ſofort beziehbar.
16668) Mauerſtr. 16, 3. St., ein
ſchön möbl. Zimmer mit ſepar. Eingang,
Ausſicht nach der Str., billig zu verm.
16669) Kiesſtr. 80 ein bis 2 möbl
freundl. Zimmer zu vermiethen.
16670) Louiſenſtr. 30, 2. St., ein
möbl Zimmer zu vermiethen.
16671) Gutmöbl. Zimmer u Ka=
binett
zu verciethen. Näheres Rhein=
ſtraße
49 im Laden.
16672) Waldſtr. 11 gutmöbl. Zimm.
16673) Louiſenplatz 1 ein hübſd
möblirtes Zimmer per 1. Dezenber zu
vermiethen bei M. J. Meyer.

Italieniſche Edelbirnen,
Neue franzöſ. Brünellen,
türkiſche Zwetſchen,
amer. Apfelſpalten,
Ningäpfel,
Obſt=Marmeladen,
Zwetſchen=Latwerge,
empfiehlt in vorzüglicher Qualität
Georg Roth,
vorm. Lr. Buss,
9 Dieburgerſtraße 9. (1581
egen mehrfache, unbedingte Si=
Gcherheit wird ein Kapital von
4000 bis 5000 Mark
gegen gute Verzinſung zu leihen geſucht.
Gefl. Offerten unter A. L. 12 an die
[16306
Expedition d. Bl.

[ ][  ][ ]

Nr. 253

3651

hi=

Federweißer
in der Ludmigshulle.

Fenne Opeiſe=Belkatth=Lartoſſeln,
anerkannt beſte Winter=Kartoffel, hält ſich vorzüglich bis es wieder neue gibt,
liefert das Malter zu 6 Mark franco in das Haus,
AdoIL Theiss, Dieburgerſtraße 69. (16322

Ziegenſchau.

Gamstag den 28. Oktober d. J.
von 2 Uhr Nachmittags ab findet im Faſſelhof in Pſungstadt eine Biegen-
schau
mit nachfolgender Prämlirung ſtatt. - Ziegenbeſitzer von Pfungſtadt
und Umgegend werden um zahlreiche Betheiligung durch Vorführung ihrer Ziegen
erſucht. - Behörden, Gemeindevorſtände und Intereſſenten ſind freundlichſt ein

geladen.

Im Auftrag des Ziegenzucht=Vereins.
Der Präſident:
J. Mrich, Commerzienrath.
(16503
Pjungſtadt, 22. Oktober 1892.

gooeeeoooocooooaaoooooooooooecoooooooooooooooooooooeooooo
Gächte E

ein
64½
ſchöner Laden
5 Codenor Minoral-Pastillon,

Freibank, Schlachthaus Darmſtadt.
Am 27. und 28. October:
Kuhſoksch
per Pfund 40 Pfa. 116679

Friſche Zander,
Seezunge,

Rothzunge,

Scholle,

Cabliau,

Schellfiſch,
Pa. Aſtr.=u. Ural=Caviar,
geräucherte Aale,
Kieler Bücklinge und
Sprotten
empfiehlt
16680
hilipp Wobor,
Hoflieferant,
24 Carlsſtraße 24.
In beſter Lage Darmſtadts wird

bereitet aus den Heilsalzen der berühmten Brunnen Nr. II1 und XVIII
5 des Bades Soden sind in allen Apotheken, Drognerien und Mineral-
wasserhandlungen
85 Pfennig zu haben.
(16674
ooeeeeeoooceooeoooeoooeoeeoooooooeooooooeeoooooe2oooooe

pir
G
u0e.

Der Proteſtanten=Verein
hat die Einrichtung getroffen, daß der jetzt im Druck erſchienene Vortrag des Herrn
Stadtpfarrer Brückner aus Karlsruhe über das apoſtoliſche Glaubensbekenntniß
an vier Verkaufsſtellen: Ecke der Eliſabethenſtraße 17 und Wilhelminenſtraße im
Sattlereigeſchäft, Marktplatz 10 im Manuſacturwaarengeſchäft, Rheinſtraße 16 im
Spezereigeſchäft, und Louiſenplatz 4 im optiſchen und mechaniſchen Waarengeſchäſt
für 20 Pfg. das Exemplar erhältlich iſt.
[16438
Gpu arr18zuu iſt die Bllbt-Auni
Freitag den 28. Oktober l. J3. geſchloſſen.
(6675
J. Hohl.

12
lt.
14
lt

Gg. Vz. Frank, Hoffriſeur,
9 Eliſabethenſtr. 9,
neben Fräulein Naumann,
empfiehlt ſein gut aſſortirtes Lager in:
Seifen, Parfümerien und Toilette=
artikeln
, Anfertigung ſämmtlicher
Haararbeiten, Damen= und Herren=
Salon getrennt. (3453
2 Drittel eines Sperrſitzes
ſind von der 3. Abtheilung an abzu=
geben
Eliſabethenſtr. 37.
[16488

Zu verpachten!
Acker an der Tüubcheshöhle, Flur
XXVI, Nr. 76 u. 77, 2 Morgen 58 Klſtr.
enthaltend für 50 M. per Jahr.
Näheres Expedition d. Bl.
(6676
Dum Krauteinſchneiden empfiehlt ſich
2) Frau Rühl, Beſſangerſtr. 37. 16677
Mine nußbaumpolirte Bettſtelle (zwei=
ſchläfrig) mit Stzungfedermatratze
zu verkaufen. Landwehrſtr. 41. (16678

per 1. April 1893, eventl. ſpäter,
für ein ſeines Geſchäft paſſend, zu
miethen geſucht.
16574
Offerten unter E. 200 erbeten
an die Exped. d. Bl.

Fs empfiehlt ſich zum Tafeldecken,
C Serviren, Beſuchsfahrten
H. Enderes, Lohndiener,
Heidelbergerſtr. 112. 16562

16681) Ein großer Laden
mit 2 Schaufenſtern, in guter
Lage, wird für ein Speclal=
Geſchäft ſofort oder ſpäter
geſucht. Off. unter I. K. 10
an die Expedition ds. Bl.
einzureichen.

Fs empfiehlt ſich im Kochen bei Hoch=
E zeiten ſowie größeren Diners, auch
zur Aushilfe, C. Ott, Kochfrau, Nieder=
(16315
ramſtädterſtraße 15.
ſßeſucht für ſof. zwei koutionsfähige
21
Zäpfer auf ſehr gangbare Wirth=
(16682
ſchaften. Näh. Expedition.
Ein ebnt. zwei gut li. 1. Zimmer
per ſoſort geſucht. Offerten unter
[16693
M. fl. 2 an die Exped.

[ ][  ][ ]

3652

16384) Br. Mädch. ſuch. Stell. durch
Stellenb. Roͤſe, Louiſenſtr. 20., parterre.

16685) Mehr. Mädchen. welche kochen
können, darunter Oberheſſinnen, ſuche:
Stellen oder Aushülſe. Frau Neßling
Marktplatz 7
16686) Eine Frau ſucht Laufdienſt
Lautenichägeiſt. 11, Seitenbau.
16687) Ein beſſ. Mädch. ſ. Stelle in
kl. Haushalt. Eliſabethenſtr. 66, 3 St.
16685) Ein ordentliches Dienſtmädchen
ſucht Stelle. Louiſenſtraße 14.
16689) Eine tüchtige Frau empfiehl
ſich im Waſchen u. Putzen oder zur Aus=
hilfe
beim Kochen Näheres Frau Röſe,
Louiſenſtraße 20.
16690) Einen Herrſchaftsdiener ſucht
Fran's Stellenbürezu, Ludwigsſtr. 16.

16549) Geprüfter Heizer (Schloſſer)
mit beſten Empſehlungen, zur Zeit nock
in Stellung, ſucht anderweitig Stelle.
Näheres Expedition.

Aauutaia

16638) Zur Pflege einer älteren Frau
wird ein Mädchen oder alleinſtehende
Frau (Wittwe) geſucht, die zugleich etwas
Hausarbeit übernimmt. Heidelbergerſtraße
Nr. 7. 3. Stock.
16691) Ein ordentl. Mädch. kann gule
Stelle erh. H. Richter, Riedeſelſtr. 66

16578) Geſucht auf des Land in nächſter
Nähe von Franlfurt a. M. ein Fräulein
nicht unter 26 Jahren, welches perfekt in
der gut bürgerlichen Küche und im nähen
und bügeln, zur Unterſtützung der Haus=
frau
. Näheres in der Expedition.
16692) Mehrere tüchtige
Arbeiterinnen
ſofort geſucht.
Eruſt Wolff.
16584) Ein reinliches Laufmädchen
wird ſür einige Stunden des Tags geſ.
Schuchardſtr. 15. 2. St.
Zu ev. ſofortigem Eintritt
zunge ſlinke Mädchen
für leichte Arheit ſucht
50½.
L. C. Wittiollsohle Hofhuohurnohorei

16693) Ein Buchhalter, der zwiſchen
78 Uhr frei hat, findet Beſchäftigung
Offerten unter h. D. an die Exp. d. Bl
0200ooeoooooooooooooooooooe
Ein Tagſchneider
per ſoſort geſucht.
16577
C. Stein, Louiſenſtraße 20.
gooooooooooooeeoeoooooooo00
16694) Ein gewandter, zuverläſſiger
Hausburſche
ſoſort geſucht. Näheres Expedition.

Nr. 253
Junger Mann,
mit einigen Kenntniſſen in der franz
Sprache, findet ſof. oder ſpäter Stellung
auf dem Comptoir einer hieſigen Fabrik.
Off. mit Geh.=Anſpr. bef. die Exped. ds
Bl. unter Ch. fl. 32.
(1669:
Schneider=Geſuch.
Ein Schneider der Maaß nehmen und
Anprobieren kann, findet dauernde Be=
ſchäftigung
. Louiſenplatz I.
[16696
Lehrlingsgeſuch.
16256) Auf das Comptoir einer hie=
ſigen
Engros=Firma wird als Lehrlin=
ein
junger Mann aus ordentlicher Fe
milie mit ſchöner Handſchrift und guter
Schulkenntniſſen zu baldigem Eintritt ge=
ſucht

Offerten unter S. 300 an die
Exped. d. Bl.

E
2rch: me Lebend: Rheinſalm, Auſtern, Silberſalm, Hummer, Steinbutt, Aale, Seezungen, Hechte, Rothzungen, Backſiſche. Zander,
Cabliau, Pfahlmuschein Schellfiſche,
Schollen. Nordseckrabben

Kieler Bücklinge und
Sprotten.
Geräuch. Aal, Lachs, Flundern
und Schellfiſche.
Feinſte Bismarck=Heringe.
Rollmops.
Ruſſiſche Sardinen
per Pfund 40 Pfg.
Vral und Astrachan-

Hoſlioforanten.
(16697

Eamilien-Thee,
¹⁄₈ Kilo Mk. 3.-.
Frühstüchs-Thee,
⁵⁄. Kilo Mk. 3.50.
Gesellschafts.Thee,
¹⁄₂ Kilo Mk. 4.
Thee von Mk. 2.- bis Mk. 6.-
Theeſpitzen feinſt u. billigſt.
Ferner Niederlage von:
Ed. Hessmer, Brandsma,
Könlgsberger Thee-Comp.;
van Veen & Co-'s Thee.

in der Nähe des Bahnhofs, Caſinoſtr. 12,
16698) Da r mſtadt.

Min fein möbl. Wohn= nebſt Schlaf
C zimmer mit ſp. Eing. und ſchöne=
Ausſicht an ein. fein Herrn p. ſof. zu verm
Näh. Schloßgartenpl. 1. 2. St. (1669

Halber Sperrſitz links
(blaue Karte) iſt für 2-3 Abtheil. abzu
geben. Näh. Promenade 3
(1670

16701) Nied=r=Ramſtädterſtr. 13.
2 h. möbl. Zim mit od. ohne Penſ. ſo=

5chiſſsbericht. Mitgeteilt von dem alleinige=
Agenten des Norddeutſchen Lloyd Anto
Fiſcher, Darmſtadt, Gr. Ochſenaaſſ. 14.
Der Schnelldampfer Havel', Kapitön T
Jüngſt, vom Nordd. Lloyd in Bremen, welche
am 11. Okt. von Bremen und am 12. vo=
Southampton abgegangen war, iſt am 19
Ottober wohlbehalten in New=York ange=
kommen
.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt Synagoge)
Samstag den 29. Oktober.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 30 Min.
Morgens 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr 30 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samſtag den 29. Oktober.
Vorab ndaottesdienſt um 4 Uhr 30 Min.
Morgens 8 Uhr
Nachmittags 4 Uhr.
Sabbathausjang 5 Uhr 30 Min
Wochengottesdienſt v. Sonntag d. 30. Okt. an
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 4 Uhr 15 Min.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 27. Oklober 1892
15. Vorſtellung i. d. 2. Abonnements=Abtheilung
(Rothe Karten gültig.)
Vormu.
Oper in 3 Aufzügen von V. Bellini.
Dirigent: Herr Hofkapellmeiſter de Haan.
Regie: Herr Mayr.
Sever, römiſcher Prokonſul
Herr Bär.
in Gallien,
Oroviſt, Haupt der Druiden Herr Riechmann.
Norma, deſſen Tochter, ein=
Frl. Roth.
Seherin.
Adalgiſa, Dienende i. Tempe.
Frau Steinmann.
Irmenſuls
Clotilde. Norma's Freundin Frl. Neumeyer.
Flavius, Sever's Begleiter Herr Reichhardt
Anfang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Kaſſeöffnung 6 Uhr.

Freitag. 28. Oktober 1892.
16. Vorſteuung i. d. 2. Abonnements=Abteilung
(Blaue Karten gültig.,
Neu einſtudirt:

Das Glas Waſſer.
Luſtſpiel in 5 Akten, nach Scribe von
A. Cosmar.
Regie: Herr Steude
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 110 Uhr.
Kaſſeöffnung 6 Uhr.

Sonntag, 30. Oktober 1892.
Forſtellung i. d. 3. Abonnements=Abtheilung
GBlaue Karten gültig.)
Zum erſtenmale wiederholt:
Lorelei.
Bühnenſpiel in 4 Aufzügen, nach eine
htung von Guſtav Gurski. Muſik vo
Hans Sommer.

[ ][  ][ ]

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Die Köln. 8tg. ſaat gegenüber der An=
ſchuldigung
, daß ſie auf unrechtmäßige Weiſe in den Beſitz des Lt. vom Art=Depot Darmſtadt, zum Stabe der 14. Feld=Art=Brig.,
in den Mund geflogen, den freundlichen Spender kenne ſie nicht. Sek. Lt. der Reſ. des 3. Großh. Heſſ. Inf. Regts. Nr. 117, Kuieß,
dem weiten Kreiſe hochſtehender Perſonen bekannt geworden, welche
heit, Mitteilungen in die Oeffentlichkeit zu ſchleudern, die ihr ver=
traulich
unter dem Siegel der Verſchwiegenheit gemacht werden.-
Nach der Nationalztg. hat übrigens der Reichskanzier eine Unter=
den
Inbalt der Militärvorlage an die Köln. 8tg.- gelanat iſt.
1893194 zu Grunde liegt. In der Generaldebatte wurde einſtimmig Naſſ. Feld=Art=Regts. Nr. 27, befördert.
die Notwendigkeit einer Verſtärkung der Schutztruppe zur Sicherung
der Wege nach dem Innern anerkannt. Die ſpezielle Beratung des
ſammentrat. Am 26. vormittags beriet die Kommiſſion für Deutſch=
Oſtafrika, und nachmittags war Plenarſitzung.
Leſterreich=Ungarn. Die -Wiener Zeitung: veröffentlicht
die Einberufung des Reichsrats zum 5. November. - Die
ungariſche Delegation nahm in den letzten zwei Sitzungen das
geſamte Heeresbudget, ſowie den Okkupationskredit an. und ſprach
dem Reichsfinanzminiſter ihre Anerkennung für die eifrige und er=
folgreiche
Wirkſamkeit im Okkupationsgebiete aus.
Miniſterkriſis vollig unbearündet ſeien. Weder das Kabinett
r als ganzes noch irgendein Mitglied habe ſeine Entlaſſung begehrt
Anlaß vorhanden ſei.
England. Bei der Abſtimmung der Bergarbeiter der Graf=
ſchaft
Durham über die Frage des obligatoriſchen Achtſtunden=
rbeitstages
haben ſich 12684 Stimmen dafür und 28 217
Stimmen gegen denſelben ausgeſprochen.
Dänemärk. Der Miniſter des Innern Ingerslev brachte im
Folkething eine Eiſenbahnvorlage ein, in welcher 30 Mil=
lionen
gefordert werden, davon 16 Millionen zum Bau einer Cen=
tralſtatſon
und unterirdiſcher Eiſenbohnen in Kopenhagen. Der
gefordette Betrag ſoll durch eine mit 3½ oder 4 Prozent verzins.
liche Staatseinleihe aufgebracht werden.
unter dem neuen Regime eine auzerordentlich rege Thätigkeit. Der
Finanzminiſter v. Witte hat wegen des Mißerfolges. den er mit
ſeinem erſten Anleiheverſuch erlitten hat, beſchloſſen, von den eng=
liſchen
und deutſchen Vlätzen die Golddepots zurückzuziehen.
Serbien. Die Regierung beſchloß die Vertaguna der Skup=
ſchtina
. Der betreffende Ukas wird noch im Laufe dieſes Monats
veröffentlicht werden. Der Finanzminiſter leitete den Bericht über
die ſchwebende Schuld an die Kommiſſion zurück. weil ſeiner Anſicht
nach darin mehrere Voſten zu hoch gegriffen ſind. Nach den Be=
ſchlüſſen
der Tabakkommiſſion ſoll an Stelle des abzuſchaffenden
Tabakmonopols eine Tabakſteuer eingeſührt werden, deren Erträg=
nis
auf 5 Millionen Dinare geſchätzt wird und zur Sicherſtellung
der Beſitzer der Tabakrente beſtimmt iſt.
Griechenland. Der deutſche, franzöſiſche und italieniſche Ge=
andte
, ſowie der in Athen eingetroffene ſpaniſche Botſchafter in 1 Obliegenheit nachkommen können.
Konſtantinopel überreichten dem Könia aus Anlaß der ſilbernen
Hochzeit ein Glückwunſchſchreiben ihrer Staatsoberhäupter.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Oktober.
den Major v. Wedell, etatsmäßigen Stabsoffizier vom 1. Großh.
Drag. Regt. Nr. 23, den Sek. Lt. Ziegler von demſelben Reaiment,
den Landgerichtsrat Schlink von hier, eine Deputation des Guſtav
Adolf=Vereins und der Stadt Hirſchborn, beſtehend aus Oberlandes
gerichtsrat Heinzerling, ſowie Pfarrer Scheid, Bürgermeiſter Zipp
And Kirchenvorſteher Littig aus Hirſchhorn; zum Vortraa den
Staatzminiſter Finger, den Oberkonſiſtorialpräſidenten Dr. Gold
nann. den Kabinettsſekretär Römheld.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden Sich nächſtel
Schloßkirche nach Wittenberg begeben. J. J. K.K. H.H. der Prinz=
ind
die Prinzeiſin Heinxich von Preußen werden mit dem Prinzen
Waldemar heute abend 7 Uhr 55 Minuten. von England kommend
yier eintreffen. (Darmſt. 8tg.)
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 21. Okt.
den Finanzaſpiranten Adolf Georg Nikolaus Helfmann aus Langen

3653
Nr. 253
zum Oberrechnungsprobator bei der 11. Juſtiſikakur=Abteilung der
Oberrechnungskammer ernannt.
Militärdienſtnachrichten. Böhmer, Feuerwerks=
Wortlautes der Militärvorlage gekommen ſei, ſie habe in verſetzt; Heiſe, Feu rwerks=Lt., dem Art=Depot Darmſtadt zu=
dieſer
Sache keinen Schritt gethan. Ihr ſei die gebratene Taube geteilt; die Vizefeldw. Hoeſe vom Landw.=Bez. Teltow, zum
Nachdem die Vorlage beim Bundesrate eingebracht geweſen, ſei ſie l vom Landw.=Bez. Frankjurt a. M. zum Sek. Lt. der Reſ. des
2. Großh. Heſſ. Inf Reats. Nr. 116, Sch r o e d er, gen. v. Schirp,
bei der Gleichberechtigung der Staaten durch keine geſetzliche Be= vom Landw.=Bez. I1 Kaſſel, zum Sek.=Lt. der Reſ. des Inf. Regts.
ſtimmung zur Geheimhaltung verpflichtet ſeien und denen man ein l von Wittich (. Heſſ) Nr. 83, Seidel, vom Land=Bez. Erbach,
beſonnenes Urteil darüber zutrauen dürfe, was ſie im Intereſſe des l zum Sek.Lt. der Reſ. des 1. Großh. Heſſ. Inf=Regts. Nr. 115,
Vaterlandes mitteilten. Die Köln. 8tg.- habe nicht die Gewohn= Braun, von demſelben Landw.=Bez., zum Sek.=Lt. der Reſ. des
2. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 116. Przvrembel, vom Landw.=
Bez. Mainz. zum Sek.=Lt. der Reſ. des Füſ.=Regts. von Steinmetz
(Weſtf.) Nr. 37; die Vizewachtm. Reinhart l., Reinhart II.
ſuchung darüber angeordnet, auf welche Weiſe die Mitteilung über vom Landw.=Bez. Worms, zu Sek.=Lts. der Reſ. des 2. Bad. Drag=
Reats. Nr. 21, Banſa. vom Landw=Bez. Frankfurt a. M. zum
Der Kolonialrat beaann die Beratung des Elats für Sek.3t. der Reſ. des Großh. Heſſ. Feld=Art=Regts. Nr. 25,
Deulſch=Oſtafrika, dem eine Ueberſicht über die Verwaltung für Schrohe vom Landw.=Bej. Mainz. zum Sek. Lt. der Reſ. des
Spielplan des Großh. Hoftheaters. Sonntag, 30. Okt.:
Ausgabeetats wurde einer Kommiſſion überwieſen. die am 25. zu= ½ =Lorelei: Dienstag, l. Nov.:Hans Lange= ineu einſt.). Donners=
tag
, 8. Nov.: Der Barbier von Sevillar. Freitag, 4. Nov.: Die
Komödie Seiner Durchlaucht', Luſtſpiel in 3 Akten von Klapp und
Gerſtmann (neu).
O Im Verlaufe des nächſten Monats wird auch die regel=
mäßige
Erſatzwahl zur Großh. Handelskammer ſtattfinden.
4 Sitzung der Großherzoglichen Handelskam=
mer
am 24.d. M. Mitteilungen von maßgebender Seite über:
1) Beſchlagnahme von Waren ſeitens der britiſchen Zollbehörden
Der Peſter Lloydr verſichert, daß alle Gerüchte über eine auf Grund des engliſchen Warenzeichengeſetzes. 2) den deutſchen
Ausfuhrhandel nach China und 3) die Herausgabe eines Ver=
zeichniſſes
der Gewerbe= und Handeltreibenden Ungarns durch
oder beabſichtige dies zu thun, da hierzu nach keiner Richtung ein das Königl. Ungariſche Landesſtatiſtiſche Amt - wurden zur
Kenntnis genommen und der Sekretär, Herr Th. Beck Marienplatz
Nr. 5). beauftragt, den Inhalt derſelben Intereſſenten auf An=
frage
bekannt zu geben. Ein Schreiben der Handelskammer zu
Hanau. die beabſichtigt, eine Verſammlung von Vertretern der
ſüdweſtdeutſchen Handelskammern und von Intereſſenten der
Tabaksbranche in Frankfurt a. M. zur Abwehr einer Erhöhung
der Tabakſteuer zu veranſtalten, beſchloß man, zuſtimmend zu
beantworten und auch einem Gutachten der Handelskammer in
Heidelberg über zu erſtrebende Steuererleichterungen für Tabaks=
produzenten
ſich anzuſchließen. Ueber eine Aüfforderung des
Vereins deutſcher Banken zum Beitritte der Handelskammer zur
Rußland. In demruſſiſchen Finanzminiſterium herrſcht Schutzgeſellſchaft für fremdländiſche Wertpapiere, ſowie über ein
Gutachten der Handelskammer in Mannheim über den Entwurf
eines deutſchen Checkgeſetzes. übernahm Herr Ferdinand Sander
das Referat. Einen Antrag der Handelskammer in Chemnitz
über die Ermäßigung der Paſſagiergepäck=Fracht für Muſterkoffer
von Handlungsreiſenden auf den Eiſenbahnen Deutſchlands be=
ſchloß
man zu unterſtützen. Ueber eine Eingabe der Handels=
kammer
zu Ludwigshafen, die Etikettierung von Wein betreffend,
- Bei Großherzog=
übernahm
Herr G9. Kaiſer das Referat.
lichem Miniſterium des Innern und der Juſtis beſchloß die
Handelskammer dahin vorſtellig zu werden, daß die Schwurge=
richtsverhandlungen
des vierten Quartals für die Folge nicht
mehr im Dezember, ſondern im Januar ſtattfinden möchten, da
Geſchäftsleute, die als Geſchworene zu fungieren haben, im
Dezember nicht ohne großen Nachteil für ihre Geſchäft dieſer
Nächſten Samstag, den 29. Oktober, wird die Kapelle des
Inf. Leibgarde=Reats. Nr. 115 im ſtädtiſchen Saalbau ihr länaſt
geplantes Wohlthätigkeits=Konzert für die Notleidenden in
Hamburg veranſtalten. Dieſes Konzert ſollte ſofort nach Rückkehr
aus den Manövern ſtattfinden, wurde aber durch den bekannten
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern Eiſenbahn=Unſall, wobei die meiſten Inſtrumente unbrauchbar ge=
worden
waren, unmöalich. Wir glauben nun, für Hamburg. wo
ſich unſere Infanterie=Kapelle ſo großer Beliebtheit erfreut, daß ſie
jedes Jahr dort wieder verlangt und Darmſtadt viel genannt wird,
den Beſuch obigen Konzertes beſonders empfehlen zu müſſen.
O Der von dem deutſchen Proteſtantenverein herausgegebene
evangeliſche Volkskalender Der Proteſtant= beſchäftiat ſich in
ſeiner eben erſchienenen Ausgabe für 1893 in hervorragender Weiſe
mit unſerem verſtorbenen Oberbürgermeiſter Ohly, der bekanntlich
zu den Gründern und eifrigſten Vorkämpfern genannten Vereins
Sonntag mit Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Heinrich von gehörte. Die Titelvignette zeigt uns das Bruſtbild des Verſtorbenen,
Preußen zur Teilnahme an der Einweihungsfeier der erneuerten l umgeben von Erinnerungsbildern an ſeine gemeinnützige Thätigkeit,
links in der Ecke die Ruine Rodenſtein, rechts oben die beiden
Türme auf dem Schnellerts und Rabenfloßkopf, die als=Ohlhturm=
und Albrechtsturme ſeinen Namen tragen: das untere Feld ſtellt
die Erziehungsanſtalt in Gräfenhauſen dar. Im Texſe iſt der
Thätigkeit Ohlys nach der von dem Kalender vertretenen Richtung
hin beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet.

[ ][  ][ ]

3654
Heute (Donnerstaa) abend 8. Uhr wird Paſtor Götz aus
Köln, ein in Norddeutſchland bekannter Sozial=Politiker und be=
dem
abgeholfen wäre. P. Götz iſt Geſchäftsführer der Arbeiterheim,
Genoſſenſchaft, die ſchon ſegensreich an vielen Orten gewirkt. Jeder=
mann
, der Anteil nimmt an der Wohnungsfrage, auch Frauen, ſind
herzlich willkommen. Eintritt frei.
Stadtmiſſionshauſe, Mühlſtraße 24, ein Unterhaltungsabend
miſſionar Claſen. Eintritt gegen Karten, die bis Samstag, den 29. ds.
gratis bei letztgenanntem Herrn abzuholen ſind. In der Stadt=
kapelle
findet am ſelben Abend um 6 Uhr ein Miſſionsvortrag von
Herrn Pfarrer Wagner über das Thema. Wo iſt unſere konfir=
mierte
Jugend ?u ſtatt, wozu jedermann herzlichſt eingeladen iſt,
vormittags von Darmſtadt nach Roßdorf und um 6 Uhr vor=
mittags
von Gundernhauſen nach Darmſtadt abgefertigt. Die 2.
Landpoſt zwiſchen Darmſtadt Roßdorf=Gundernhauſen verkehrt wie
ſeither.
9 Bei der am Montag abgehaltenen Verſteigerung des Laubes
von den Schneiſen und Wegen des Oberwaldes zur Streunutzung
wurden rund 500 Mark. für die gleiche Nutzung des Beſſunger
Laubwaldes rund 280 Mark gelöſt. Die Konkurrenz hieſiger
und Beſſunger Landwirte war eine ſehr ſtarke, der Erlös nicht
unbedeutend, höher als im Vorjahre. Die Steigerer dürfen das
Laub auf den ihnen zugefallenen Wegſtrecken einmal aufarbeiten,
haben aber damit Zeit bis Mitte April kommenden Jahres. Eine
Ausnahme von dieſer Beſtimmung machen nur die betreffenden
Strecken der Kreisſtraßen nach Dieburg und nach Roßdorf auf
welchen die Nutzung zweimal, einmal alsbald und einmal im Früh=
jahr
1893 ſtattfinden darf.
N Nach einer Bekanntmachung Großh. Volizeiamts ſind bei
dem jüngſt im ſtädtiſchen Pfändhaus verübten Einbruch ge=
ſtohlen
worden außer 1 Brillantring mit 21 Steinen, 1 Vorſteck=
nadel
mit 9 Steinen, 1 goldener Ring mit 22 lleinen und 1 großen
Diamanten in der Mitte, 1 Vorſtecknadel von Gold, rund um mit
einer Anzahl kleinen und in der Mitte 1 großen Diamanten beſetzt,
noch folgende Gold= und Silbergegenſtände: 222 goldene Ringe, 43
goldene und 37ſilterne Uhren, 1 Uhrketichen, 6 Uhr chlüſſel, 48 Kettchen,
20 Armbänder, 8 Kreuzchen, 34 Angehänge, 15 Hemdenknöpfe, 23
Phar Ohrringe, 2 Haarringe, 2 Haarketten, 41 Vorſtecknadeln, 1
Schlößchen von Gold, 2 goldene Kügelchen. 1 Halskettchen mit Gold=
ſchloß
. 1 Halsband, 1 Stiftenkette, 1 Schnalle, 1 Becher, 1 Zahn=
ſtocher
, 1Löffelchen, 1 Granatkette mit Goldſchloß. 1 Doſe, 1 Zwicker,
1 Loranette. Ferner ſind noch geſtohlen worden: 1 wollener Ober=
rock
, ſilbergrauer Sackrock, 2 wollene Regenmäntel und 1 wollener
Oberrock.
Der Winter hat ſeinen Einzug gehalten. Nachdem von
auswärts in den letzten Tagen bedeukende Schneefälle gemeldet
worden war, hat es auch hier Um Dienstag und in der Nacht zum
Mittwoch geſchneit. Geſtern früh beim Erwachen erblickte man eine
vollſtändig winterliche Landſchaft, ſchon in den Vormittagsſtunden
war aber der Schnee zum größten Teile wieder geſchmolzen.
In der Nacht zum Mittwoch wurde in die Wohnung des
Herrn Bäckermeiſters Weber in der Schwanenſtraße eingebrochen.
Aus der Schlaſſtube des in der Bäckerei beſchäftigten Bäckerburſchen
wurde deſſen Koffer mit Kleidungsſtücken nebſt 100 M. Geld geſtohlen.
Zwei des Diebſtahls verdächtige junge Burſchen wurden verhaftet,
von denen bereits einer geſtanden hat. Derſelbe, ein geborener
Mannheimer, hatte die geſohlenen Gegenſtände, Geldbörſe, Uhr und
Medaillon, auf dem Mathildenplatz vergraben, wo die Sachen von
der Volizei wieder aufgefunden wurden. Der zweite hat bis jetzt
noch nicht geſtanden, wo er die geſtohlenen Gegenſtände verſteckt hat.
(Eingeſandt.) In Nr. 247 des Darmſt. Tagbl.- wird
die Notwendigkeit der Aufſtellung noch weiterer Bedürfnishäuschen
dargethan, was man im allgemeinen und öffentlichen Intereſſe nur
beſtätigen kann. Daß es auch in dieſer Sache einzelne Gegner und
Tadler giebt, darf nicht abhalten, jenen Intereſſen gerecht zu werden;
auch hier muß das Intereſſe und der Wille des einzelnen dem der
Geſamtheit ſich unterordnen. - Bei dieſer Gelegenheit dürfie noch
folgendes zu empfehlen und zu bethätigen ſein. Zunächſt die Sorge
jür eine tägliche gründliche Reinigung der Bedürfnishäuschen durch
Berieſelung und Streuen von Chlorkalk oder dergl., was bei der
Straßenreinigung geſchehen könnte. Dann dürfte es ſich empfehlen,
dieſe Häuschen mit einem kleinen gärtneriſchen Schmuck zu umgeben,
was dem Schönheitsſinn und Anſtandsgefühl entſprechen und die
Sache mehr kenntlich machen würde; auch dürfte hierdurch mancher
Gegner der Sache ausgeſöhnt werden. Für dieſe Anlagen, zu deren
Uebernahme vielleicht der hieſige Verſchönerungsverein zu bewegen
ſein dürfte, würden ſich wohl Nadelholzpflanzen, wie Fichten u. dergl.
am beſten eignen und wäre jetzt dafür die geeignete Zeit. Die
Unterhaltung und Pflege dieſer Anlagen wäre ſelbſtverſtändlich der
Stadtgärtnerei zu übertragen.

Nr. 263
Bensheim, 24. Okt. Die Einweihung des neuerbauten evan=
geliſchen
Schulhauſes fand heute vormittag i: feierlicher
deutender Redner, im Gartenſaal des ſtädtiſchen Saalbaues einen Weiſe in Gegenwart der Mitglieder der Großb. Kreisſchulkommiſſion,
Vortrag halten über das Elend der Arbeiter=Wohnungen= und wie d8 Stadtvorſtandes des Lvangeliſchen Schul= und Kirchenvor=
ſtandes
, des Bauperſonals ꝛc. ſtatt. Die Weiherede hielt Herr
Pfarrer Anthes.
4 Mainz. 26. Okt. B ider Heſſiſchen Ludwigsbahn
werden gegenwärtig bezüglich des Heizungsmaterials der Loko=
- Am Sonntag, den 80. Oktober, abends 8 Uhr, findet im motiven Verſuche ämacht, die ſich ſowohl auf den Koſtenpunkt,
als auch auf die Heizungskraft des Materials erſtrecken. Haupt=
für
konfirmierte Knaben ſtatt. Anſprachen werden halten: ſächlich werden dieſe Verſüche mit gewaſchener Nußkohle und Stein=
die
Herren Oberhoſprediger D. Bender, Pfarter Wagner und Stadt= kohlenbriquettes gemacht von welch letzteren die Verwaltung der
Ludwigsoahn einen größeren Poſten gekauft hat.
Bingen, 24. Ott. Heute nacht brannte der für die bieſigen
Hafenbauten zu verwendende Elevator nieder; der Brand ver=
urſachte
einen Schaden von ca. 40 000 M.
8 Gießen, 26. Okt. Der Fortbildungsunterricht
Vom 1. November ab wird die 1. Landpoſt um 8 Uhr wird hier ſeit etwa ſechs Jahren nur in wöchentlich 4 Stunden
erteilt, ſo daß auf den Winter ungefähr 70 Stunden entfallen.
Die Zeitlage derſelben hat nunmehr eine andere Regelung er=
fahren
. Zu dieſem Behufe wurden die Schüler zunächſt in drei
Gruppen eingekeilt. deren Lehrpenſum je nach den Beruſen
etwas ſpezialiſiert iſt, nämlich in a. Schreiber, Kaufleute, Schriſt=
ſetzer
und Geometer, b. alle Bauhandwerker ſamt den Gärtnern
und Mechanikern und c. alle übrigen Schulpflichtigen. Lie
Stunden für die Grupve a. ſind auf nachmittags 2- 4 Uhr gelegt,
weil in Bureaux und Comptoirs die Arbeit der Lehrlinge u. dgl.
meiſt vor Poſtſchluß am meiſten drängt. Die für die Gruppen
b. und c. urſprünglich in Ausſicht genommenen Stunden von 5-7
Uhr hat man auf Anregung im Stadtvorſtand nunmehr auf
5½-7 Uhr verlegt, weil andernfalls bei der Lage der Veſper=
pauſe
von 4-4 Uhr (welche bei jugendlichen Arbeitern ja
künftig die Arbeit unterbrechen muß) es kaum der Mühe ge=
lohnt
hätte, die Arbeit nach 4½ Uhr nochmals aufzunehmen
und weil man, wenn bis nach 5 Uhr gearbeitet werden kann,
eher hoffen darf, daß Arbeiter auf Stundenlohn bis 6 Uhr
keine Lohnverkürzung erfahren. Neben den ihrerſeits wieder in
je drei Jahrgänge geteilten Gruppen a. bis c. beſteht noch die
bisherige ſog. Tagesklaſſe von 3-5 Uhr, die vorzugsweiſe
von Kellnern u. dgl. beſucht wird, welche gleich nach Tiſch und
in den Abendſtunden am ſchwerſten abkömmlich ſind. Vor Einrich=
tung
der Aenderung ſind die Großh. Handelskammer, der Aus=
ſchuß
des Ortsgewerbevereins und die Innungsvorſtände der
Friſeure und Metzger befragt worden, die mit Ausnahme der
beiden letztgenannten Junungen ſich für die Früherlegung aus=
geſprochen
haben. In der Stadtverordneten=Verſanmmlüng iſt
die Aenderung glatt durchgegangen. In Mitleidenſchaft gezogen
können eigenklich nur ſolche Geſchäftsinhaber angeſehen werden,
bei denen Fortbildungsſchulpflichtige mit anderen Arbeitern Hand
in Hand lan e iner Maſchine oder dergl.) arbeiten müſſen, wäh=
rend
für Gruppe a. und b. namentlich für die eigentlichen Bau=
handwerker
, die ganze Aenderung im Winter, nach Eintritt der
Dunkelheit, kaum einen Einwand erfahren dürfte. Erwünſcht
wäre allerdings ein gleiches Vorgehen in den Landgemein=
den
, aus weſchen die ſtädtiſchen Fabriken ſich zum Teil rekru=
tieren
, bezw. die Ueberweiſung dieſer Schulpflichtigen in die
Fortbildungsſchule ihrer Arbeitsgemeinde, ebenſo eine Gleich=
ſtellung
der Handwerker=Abendſchülen. Auf die ſeitherigen guten
Erſolge der letzteren iſt verwieſen worden, um gegen die Früher=
legung
im allgemeinen zu zeugen, doch iſt zu berückſichtigen, daß
dieſen Anſtalten im ganzen die beſſeren, ſtrebſamſten Schüler ſich
zuwenden.- Durch die bezeichnete Individualiſierung ſowohl
in der Lage der Unterrichtsſtunden, als auch im Lehrſtöff glaubt
man den Uebergang von der ſeitherigen Gepflogenheit thun=
lichſt
zu erleichtern. Es dürfte nicht zu bezweifeln ſein, daß die
Handwerkerſchule dem von der Stadt gegebenen Beiſpiele
folgen und damit der leidige Unterricht in den ſpäten Abend=
ſtunden
beſeitigt werden wird.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 25. Okt. Die Uniform der
preußiſchen Armee feiert am heutigen Tage ihr fünfzig=
jähriges
Jubiläum. Vom 25. Oktober 1842 datiert die allerhöchſte
Beſtimmung, wonach ſtatt der bisherigen Czakos Helme und ſtatt
der Montierungen Wajfenröcke eingeführt wurden. - In der An=
gelegenheit
der Broſchüre Judenflinten iſt die Unterſuchung ab=
geſchloſſen
. Die Anklage wegen Beleidigung der Militärbehörden,
ſowie der Firmen Löwe und Kühne wurde gegen Ahlwardt er=
hoben
. 50 Belaſtungszeugen werden geladen. Der Deutſche
und Oeſterreichiſche Alpenverein zählt ietzt in 195
Sektionen 26 687 Mitglieder, 2084 mehr als in 1891. Die Sektionen
ſind um 9 gewachſen und der Berliner Akademiſche Alpenvrein
iſt ebenfalls als Sektion beigetreten. Es wurden 7 Schutzhäuſer
eröffnet, 4 im Bau fertiggeſtellt. 6 umgebaut oder vergrößert. Im
ganzen beſitzt der Verein derzeit 139 Schutzhäuſer, darunter 46 be=

12
15
41
4.

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 253 des Darmſtädter Tagblattu vom 27. Oktober 1892.

wirtſchaftete. Die Führer=Unterſtützungskaſſe beſitzt bereits einen
Fonds von 40000 M. und leiſtete im letzten Berichtsjahre allein
mehr als 3000 M. Unterſtützungen. Die Zahl der in 323 Orten
beſtehenden Studenten=Herbergen ſtieg auf 428; die wiſſenſchaft=
lichen
Unternehmungen des Vereins erfuhren abermals eine be=
trächtliche
Etweiteruüng. Den beſtehenden acht Regenſtationen in
Südtirol wurden fünf neue zugeſellt: die Gletſcher=Aufnahmen er=
fuhren
eine Fortſetzung, die Auslotung der alpinen Hochſeen und
die Unterſuchung der Murbrüche im Brennergebiet wurden neu
begonnen. Eine zwanzigköpfige Diebesbande. deren Haupt=
männ
(h) erſt acht Jahre alt iſt und deren älteſte Mitglieder erſt
das zwölfte Lebendjahr überſchritten haben, iſt von der Volizei
entdeckt worden. Elf Mitglieder der Pande ſind bereits verhaftet
worden. Der Kaufmann M., der mit Garderobe Wäſche und
Trikotagen handelt, ſah am Samstag früh, daß Diebe während
der vorangegangenen Nacht in ſeinem Geſchäft gehauſt hatten. Die
benachrichtigte Revierpolizei, die wußte, daß bereits viele Ein=
brüche
in derſelben Gegend verübt waren, ſtellte feſt, daß die Diebe
durch einen Lichtſchacht in den Keller unter den Miſchen Laden
geſtiegen und von da durch eine Fallthür in den Laden gelangt
waren; dort hatten ſie Licht angezündet und eine Auswahl unter
den Waren getroffen. Nachdem ſie ſich eine hübſche Kollektion zu=
ſammengeſucht
, hatten ſie ſich entkleidet, einen vollſtändig neuen
üußerlichen Menſchen angelegt und die alten Sachen liegen ge=
laſſen
. Dann hatten ſie ſich aus Reiſedecken und wollenen Sachen
ein weiches Lager bereitet und bis zum Morgen geſchlafen. Als
ſie vermuten könnten, daß der Nachtwächter das Haus geöffnet,
ſtiegen ſie mit ihrer Beute durch ein Kloſettfenſter auf den Hof
und kamen von da auf die Straße. - Bei der Mutter des acht=
jährigen
Häuptlings iſt ein ganzes Warenlager beſchlagnahmt
worden.
Eſſen, 24. Oktober. Ein großes Unglück, dem auch drei
Menſchenleben zum Opfer fielen, ereignete ſich auf der Zeche Nord=
ſtern
bei Carnap. Dort wurde ein hoher Kamin aufgeführt, der
bis auf die Krone fertig war und den die oben beſchäftigten drei
Maurer bis zum Abend noch fertia zu bringen hofften. Plötzlich
wankte das Fundament des neuen Werkes und der über 100 Fuß
hohe Kamin ſtürzte zuſammen. Von den Arbeitern zog man gleich
einen als Leiche hervor, während ein zweiter auf dem Wege zum
Krankenhauſe ſeinen Geiſt aufgab. Der dritte Unglückliche wurde
unter den Trümmern bearaben. Obgleich ſofort mit den Auf=
räumungsarbeiten
begonnen wurde, iſt wenig Hoffnung vorhanden,
ihn noch lebend herau=zuſchaffen.
Sigmaringen, 25. Okt. Die Hochzeit des rumäniſchen
Thronfolgers findet nunmehr definitiv am 10. Januar auf
dem Schloſſe ſeines Vaters ſtatt, wo bereits umfaſſende Vorberei=
tungen
getroffen werden. Zu dem Feſte wird der Kaiſer erwartet,
der bereits zugeſagt habe. Ferner werden außer den nächſten Ver=
wandten
des Hauſes Hohenzollern, das ſächſiſche Königspaar, die
Königin von England, Prinz und Prinzeſſin von Wales, ſowie ein
ruſſiſcher Großfürſt lals Vertreter des Laren) bei dem Feſte an=
weſend
ſein. Die Braut des Erbprinzen Ferdinand iſt eine Nichte
des ruſſiſchen Kaiſers.
Köln, 25. Ott. Die Köln. 3ta.: meldet aus Trier: Durch
den erſten ſtarken Schneefall iſt die Weinernte geſtört, auch in
der Eifel und in dem Hochwald iſt ſeit Sonntag Schneewetter ein=
getreten
.
Wittenberg. 24. Okt. Der Kaiſer legt ein ganz außerordent=
liches
Intereſſe für unſere Schloßkirche an den Tag. Nach=
dem
er am 14. d. M. die Kirche, bei einem gelegentlichen Beſuche
Wittenbergs, ſehr eigehend beſichtigt, hat er heute ſeine Reiſe nach
Blankenburg wieder zu einem kurzen Aufenthalt hierſelbſt benutzt,
der wieder der Schloßkirche galt. Der Kaiſer kam um 12 Uhr
50 Min. mit ſeinem Hofzuge hier an und begab ſich in ſeiner auf
dem Bahnhofe bereitſtehenden Equipage mit kleinem Gefolge direkt
nach der Schloßkirche. Hier fand eine vom Präſidenten des evan=
geliſchen
Oberkirchenrats, Barkhauſen, geleitete kirchliche Feier ſtatt.
Der Berliner Domchor trug die von ſeinem Dirigenten Profeſſor
Becker für das Einweihungsfeſt komponierte Reformationsmotette
und den Mendelsſohn'ſchen 100. Pſalm Jauchzet dem Herrn vor.
Der Kaiſer beſichligte eingehend die kunſtvollen Arbeiten und lobte
den Fleiß und die Kunſt, mit welcher ſeit ſeinem letzten Beſuche
an der Vollendung der inneren Einrichtung gearbeitet worden ſei.
Wilhelushaven, 24. Okt. Die hieſigen Schuhmacher und die
der Oldenburgiſchen Nachbarorte haben heute die Arbeit ein
geſtellt. Sie verlangen eine Lohnerhöhung von 25 Prozent.
Hamburg. 25. Okt. Die Notſtandsfragebogen er=
gaben
bisher unter 30000 Gewerbetreibenden 8000 Notleidende,
ferner 15000 Arbeitsloſe.
Prag. 24. Okt. In dem Prozeſſe gegen die Verwaltungs=
beamten
des verſtorbenen Grafen Georg Waldſtein, Weinelt
und Kleidorfer, erfolgte heute nach einem ſiebenſtündigen Reſume
des Präſidenten des Gerichtshofs der Urteilsſpruch. Die Schuld=
rage
des hinterliſtigen Mißbrauchs des Schwachſinns des Grafen
Waldſtein ſeitens der Angeklagten Weinelt und Kleidorfer bei der

vom Grafen getroffenen letztwilligen Verfügung wurde von der
Jury einſtimmia verneint, diejenige wegen der den Angeklaaten bei
Lebzeiten gemachten Schenkungen wurde mit 11 gegen 1 Stimme
verneint. Beide Angeklaate wurden hierauf freigeſprochen. Das
Urteil wurde von dem Publikum mit Zuſtimmungskundgebungen
aufgenommen, was dem Präſidenten zu einer Rüge Anlaß aab.
Petersburg. 23. Okt. Eigentümliche Sachen hat ſich ein
Geiſtlicher in Podolien zu ſchulden kommen laſſen. Der dortige
Biſchof erkannte gegen den Geiſtlichen auf eine Kirchenſtrafe.
weil derſelbe ſich beim Selbſtmord eines Bauern nicht nur unchriſt=
lich
und taktlos benommen, ſondern auch den Aberglauben gefördert
habe. Der Schuldige hatte das Volk glauben gemacht, wenn der
Körper eines Selbſtmörders wieder ausgegraben und in den Wald
geworfen werde, mache dies ſofort der anhaltenden Dürre ein Ende.
Waſhingtön, 24. Oklbr. Die Gemahlin des Präſidenten
Harriſon iſt geſtorben.
Kleine Chrönik. Wegen Mangels eines Bruſtgeländers
ſtürzte in Mainz ein Arbeiter eines dortigen Handlungshauſes
von dem zweiten Stockwerk des Lagerraums auf die Straße und
wurde leblos vom Platz getragen. - Die Verbrecher, welche das
Attentat auf einen Geldbriefträger in Leipzig unternahmen,
ſind in den Perſonen von zwei Handarbeitern entdeckt und zur
Haft gebracht worden.- In Stettin machte der Oberfeuerwehrmann
B. einen Mordverſuch auf eine Kellnerin, die ſich weigerte,
mit dem bereits 54jährigen Manne die Ehe einzngehen. B. brachte
dem Mädchen zwei ungefährliche Schußwunden bei, darauf erſchoß
er ſich ſelbſt. Der norwegiſche Dampfer Normandz iſt bei den
Pescadores=Inſeln (China) geſtrandet. Von der Bemannung,
die aus 27 Köpſen beſtand, wuiden nur zwei gerettet. - In der
lothringiſchen Grenzortſchaft Niederreutgen wurde eine 70jährige
Frau erwürgt in ihrem Wohnhauſe aufgefunden. Der Raub=
mörder
, ein Luxemburger, der die ganze Barſchaft geſtohlen hatte,
iſt bereits ergriffen worden.
Choleraberichte. In Hamburg wurden am Mittwoch
gemeldet 6 Erkrankungen und 1 Todesfall; davon entfällt auf
Dienstaa 1 Erkrankung.
Die Cholera iſt nunmehr auch in Wien aufgetreten. Ein am
Sonntag dort an der Cholera verſtorbener Tagelöhner war ſeit
9 Jahren nicht von Wien fortgekommen, der Fall demnach dort
entſtanden. Er gab an, vor der Erkrankung Donauwaſſer ge=
trunken
zu haben. Am Sonntag und Montag ſind zwei weitere
choleraverdächtige Erkrankungen vorgekommen.
In Veſt kamen
von Montag bis Dienstag abend 17 Choleraerkrankungen und
5 Todesfälle vor. Nach ſtatiſtiſchen Nachrichten ſind bis zum
15. Oktober in Frankreich an der Cholera 3184 Verſonen
geſtorben.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 25. Oktober.
Der Verſchwender.:
E. M. Das Publikum, das ſich zuerſt an dieſem Zaubermürchen
labte, iſt längſt ſchlafen gegangen, aber das Stück ſchläft noch
keineswegs, es iſt thatſächlich, wie es auf dem Zettel heißt: ein
Original=gaubermärchen. Das Original liegt in der unverfälſchten
Herzlichkeit und Wahrheit der Lebensanſchauung. Einfach, ſchlicht,
dem Geſchmacksraffinement keinerlei Würze bietend, lebt Raimunds
Verſchwender' ſich vor uns aus. Aber kein einzig falſcher Ton
wird in dem Ganzen angeſchlagen. Die Rollenbeſetzung zeigte einige
nicht unweſentliche Veränderungen. Neu war in erſter Linie Frl.
Wisthaler als Stubenmädchen Roſa. Die Dame verſteht ſich
auf die derbe Naivetät dieſes Genres vortrefflich und bleibt bei
aller Realiſtik doch immer in den Grenzen, welche der Dichter ge=
zogen
wiſſen will. Frl. Brand ſtellte heute die Fee Cheriſtane
dar; der Duft und Schimmer der Rolle teilte ſich der Künſtlerin
alaubwürdig mit. Die ſymboliſche Geſtalt des Azur hatte an Herrn
Stury einen ſehr fleißigen, aber nicht völlig ausreichenden Ver=
freter
da er die Bettlerrolle etwas zu monoton betrieb und nament=
lich
für die vorletzte Begegnung - als Julius ſich mit Amalie
einſchifft - die markerſchütternde Eindringlichkeit der Töne nicht
zu finden wußte. Es wird immer ſchwer halten, in ſolchen Rollen,
den entſprechenden Erſatz für Herrn Eilers zu ſinden. Wundern
mußten wir uns über Frl. Widmann als Amalie v. Klugheim,
weil ſie dieſer kleinen, aber doch nicht ganz undankbaren Rolle ſo
gar keine Phyſiognomie abzugewinnen vermochte. Das alte Weibchen
gab Frau Eali recht ſituationsgemäß. Herr Hacker, als Träger
der Titelrolle, hat gegen früher ganz erſtaunliche Fortſchritte ge=
macht
. Gab er uns zum erſtenmale nur einen lebensluſtigen froh=
ſinnigen
Schwärmer, ſo verſtand er es diesmal ſchon, in das trotz
allem ſpmpathiſche Bild, die Hüge des Leichtſinns und der Ge=
dankenloſigkeit
hineinzuarbeiten. Auch ſchon im äußeren Auftreten
kennzeichnete er heute den reichen, prunkliebenden Edelmann. Wenn
wir von Herrn Sachs eine ſo prächtig durchgearbeitete Leiſtung
wie ſeinen=Valentin' ſehen, der ſo ganz auf dem Boden Raimund=
ſcher
Volkspoeſie erwachſen iſt, ſo müſſen wir es Loppelt bedauern,
daß dem tüchtigen Künſtler zur vollen Entfaltung ſeiner Fähigkeiten
542

[ ][  ]

3656
Nr.
bei uns ſo ſelten Gelegenheit wird. Herr Wagner hatte im
Kammerdiener Wolff das Gegenſtück zur Dienertreue zu verkörpern,
was ihm ſelbſtredend ſehr wohl gelang. Wie man auch ganz kleine
untergeordnete Rollen markieren und beionen kann, bewies Herr
Werner wiederum in der Epiſode des Baumeiſters. Zur Hebung
des Feſtes bei Flottwell batte man eine Konzerteinlage gewählt.
Herr H. Boers trug eine Clarinettenphantaſie vor und entwickelte
auf ſeinem Inſtrument eine glänzende Technik. Ihm ſchloß ſich an
Frl. Mizi Cali mit der Wiedergabe der Mignonromanze und
dem Hellmund'ſchen Ballgeflüſter= In letzterem zeigte ſie viel
Anmut; der elegante Charakter der Kompoſition kam bei ihrem
Vortrage zum vollen Durchbruch. Für die ſchwärmeriſche Innig=
keit
des Miaronliedes dagegen verſagte ſtellenweiſe die Auffaſſung.
Nach Eliſabeth Leiſinger iſt überhaupt vorläufia das Konzerk=
podium
bei uns für eine Sängerin ein ſehr heißer Boden.

Zur Geſchichte der Papierfabrikation.
Aus dem=Prometheusr.
Von Profeſſor Dr. Fr. Knapp. (ortſetzung.)
Um dieſe Leit erfolgte meine Niederlaſſung als Dozent an der
Univerſität Gießen, aber ſie unterbrach keineswegs die freundſchaft=
liche
Beziehung zu dem alten Herrn; ich ſuchte ihn, ſo oft ich zur
Reſidenz kam, in ſeiner Werkſtatt auf, oft Stunden bei ihm im
Geſpräch verweilend. Dort geſchah es eines Tages, daß ich, zur
Vorbereitung meiner Vorleſung in Schubarths Handbuch der tech=
niſchen
Chemie ꝛc. vertieft, in dem Abſchnitt über Papierfabrikation
auf die Stelle ſtieß: Erſteres (das Leimen des Papieres in der
Bütte) iſt 1806 von IIlig erfunden, erſt in letzterer Zeit in Anwen=
dung
gekommen.; Und forſchend in Erinnerungen an gelegentliche
Aeußerungen des Alten, flog es mir durch den Sinn: das muß
unſer Uhrmacher ſein, er ſtammt ja aus der Papiermühle, hat ſelbſt
zeitweiſe darin mit gearbeitet und iſt aufs Eingehendſte vertraut
mit dem Fach! Kein Zweifel! Mein erſter Gana, als ich mit ein=
getretenen
Ferien nach Darmſtadt kam, war zu Illig. =Theuerſter
Freund=, ging ich ihn ſcherzend an, nich komme hinter Ihre Schliche
und muß Sie ausſchelten! Sie haben eine wichtige Erfindung
gemacht, die Sie vor mir geheim halten! Und was für ein wär
dann das 2. Sie haben das Leimen vom Papierzeua in der Bütte
erfunden, ich hab es ſchwarz auf weiß, gedruckt. Achl ſeufzte
er in der Erinnerung böſer Tage. Wiſſe Se, es war in dene
Schwerenots Kriegszeite, nach der Schlacht von Jena, wie alles
drunner und drüwwer ging, da hab ich fort müſſe, ich war in
Sachſen dazumal auf meiner Wanderſchaft, es war kein Arbeit
mehr zu finde weit und breit; was wollt ich mache, ich hab' halt
wieder heim müſſe zu mein Vadder in der Papiermühl helfe. Da
bin ich dann auf das Leimen im Zeug kommen unn nach allerlei
Hin= und Herprobieren habe mer die Sach endlich zu Stande ge=
bracht
. Weil mer doch davon rede fuhr er fort, während er aus
einem Schrank im Nebenzimmer eine kleine Broſchüre hervorholte,
ſo möchte ich Ihne bitte. daß ich Ihne eins von dene Büchelche
von damals mit der Beſchreibung verehren dürft."
Er behändigte
mir ein Heft, nachdem er auf das weiße Blatt vor dem Titel eine
Widmung niedergeſchrieben. Dieſer Titel der Broſchüre lautet:
Anleitung, auf eine ſichere, einfache und wohlfeile Art Papier in
der Maſſe zu leimen, als Beitrag zur Vapiermacherkunſt; von Illig.
Das Schriftchen iſt als Manuſkript gedruckt 1827, alſo 21 Jahre
nach der Erfindung des neuen Verfahrens, ohne Angabe des Druck=
orts
, und gehört heute noch zu den Relig lien meiner Bibliothek.
Der Verfaſſer bot ſein Verfahren verſchiedenen Papiermühlen an,
aber bei der Unbekanntſchaft jener Zeit mit Annorce und Reklame,
bei der übertriebenen Beſcheidenheit des Verfaſſers, brachte es dem
Erfinder keinen nennenswerten Gewinn, und das Verfahren kam
- bei der Indolenz der damaligen Vertreter der Pavierinduſtrie
- zu keiner Verbreitung. In der That bedurfte die Erfindung,
um in ihrem wahren Werte zu erſcheinen leinem Werte von Hun=
derttauſenden
nach heutigen Beariffen), des Aufkommens einer an=
deren
Erfindung in dem gleichen Fach - der Erfindung der Pavier=
maſchine
. Beide, aus demſelben Grundgedanken hervorgegangen,
bedingen ſich gegenſeitig. Der Betrieb der Vaviermaſchine war eine
wertloſe tote Künſt ohne das Leimen in der Maſſe; das Leimen in
der Maſſe iſt die unerläßliche Vorausſetzung zu dem Betrieb der
Papiermaſchine, der Fabrikation von endloſem Papier in ſietig
fortlaufendem Betrieb und im Gegenſatz zu der alten Methode, der
Formung Bögen für Bogen einzeln. Der erſte noch ſehr unvoll=
kommene
Verſuch der praktiſchen Ausführung der Idee der Papier=
maſchine
fällt ins Jahr 1799, aber um 1804 gelang zuerſt eine nur
einigermaßen zufriedenſtellende Konſtruktion. Dieſer ſolgte eine
Reihe von Verbeſſerungen, die ſich bis ins Jahr 1817 hinziehen

253
und darüber hinaus; im Jahre 1827 war die Maſchine in Frank=
reich
eingeführt. aber nur vier Vaviermühlen hielten dieſelbe im
Gang. Die eigentliche Verbreitung der Maſchine und Verdränoung
des alten Verfahrens dort und in Deutſchland fand nicht vor 1837
bis 1840 ſtatt. Der Maſchinenbetrieb fand alſo das Leimen des
Vapiers in der Maſſe fix und fertig vor und abſorbierte die will=
kommene
Gabe ſtillſchweigend und gratis, mit der er ſich zur heutigen
Papierfabrikation verſchmolz.
(Schluß folgt.)

Litterariſches.
Jugendblätter. Gegründet von Jſabella Braun fort=
geſetzt
von Iſabella Hummel. Jahrg. 1893. Mit einer Beilage:
Her kleine Tierfreund. München. Verlag von Braun & Schneider.
Zu den wenigen hervorragenden deutſchen Jugendzeitſchriften, welche
nach dem Ableben eines hochverdienten, zielbewußzten, unvergeſſenen
Bearünders nicht wieder rückwärts gingen, zählen dieſe allbekannten
arünen Heſte vom Jſarſtrande, es iſt im Gegenteil kein geringer
Fortſchritt,. daß dieſelben von jetzt ab auch ausgeſprochen tier=
ſchützeriſch
auf ihre ja noch ſo empfänglichen Leſerkreiſe wirken
werden. Nicht jene weaen Tierquälereien abgeſtraften Erwachſenen,
ſondern die richtig und bei Zeiten bel. hrten Kinder helfen uns zum
gemeinſamen edlen Ziele. - Bereits 1854 war das Geburtsjahr
der Grünen. Zu einer ſtattlichen Reihe prächtiger Bände mit
glänzenden Namen als Mitarbeitern die faſt alle gute Freunde
der Herausgeberin wurden und blieben, ſind ſie herangewachſen.
Dieſe war tagtäalich 32 Jahre durch die Jugendblätter ſelber-
Freundin und Liebling der Kinderwelt. Zu Wahrheit, Frohſinn,
Frömmigkeit und Herzensgüte ſuchte ſie zu erziehen, weil dieſe
köſtlichen Eigenſchaften das Grundelement ihres ganzen Weſens
bildeten. Mögen noch recht viele heimiſche Thüren die Jugend=
blätter
willkommen heißen. Echtes Deutſchium in Wort und Bild
finden ja Platz auf jeder Seite.
Ed. Rd.

Todrs-Amzeige.

[16702

Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit ſtatt
beſonderer Anzeige die traurige Mittheilung, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſere liebe, gute
Frau, fürſorgliche Mutter, Schweſter, Tante, Schwägerin,
Schwieger= und Großmutter
Frau Karoline Hohl, gob. Natthä,
nach langem ſchwerem Leiden heute Nacht in ein beſſeres
Jenſeits zu rufen.
Um ſtille Theilnahme bittet
Namens der Hinterbliebenen:
Jacob Nohl.
Darmſtadt und Homburg v. d. H.,
den 26. Oktober 1892.
Die Beerdigung findet Freitag den 28. Oktober, Nach=
mittags
3 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.

Todrs-Aneige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige
Mittheilung. daß unſere liebe unvergeßliche Gattin,
Mutter, Tocher, Schweſter, Schwiegertochter, Schwägerin
und Nicht=,
Frau Anna Harn,
geb. Zimmermann,
am 24. d. Mts. in Lülbeck plötzlich geſtorben iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen.
Frau L. Eimmermann,
[16703
9b. Purgold.

Hierzu eine Beilage der Dampf=Kaffeebrennerei B. J. Willms in Köln'.

Druck und Verlaa: 8. C. Wittihiche Holbucdruckerei, verantwortlich fir die Redakion: Dr. O. Valdaeſel. beide in Darmſtadt