Darmstädter Tagblatt 1892


25. Oktober 1892

[  ][ ]

-EGUOIN
A8LIvONN

Asonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. halb=
jährlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſi=
ämtern
Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtaufſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Tüaſikeres kürtthurinnhovthit.

Inſerate
fuͤr das
wochentl. Smal erſchelnende Tagblau
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinflr. Ne. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blbßer,
Echießhausſtraße 14, ſowie auzwärts
von allen Annoncen=Expeditlonen.

für die Behannsmachungen de=

Amtliches Organ
oßh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

.

Dienstag den 25. Oktober.

1892.

7
729

35)
10)

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen in der Gemarkung Nieder=Ramſtadt.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß am Mittwoch den 26. d. Mts. in der in der Gemarkung
Nieder=Ramſtadt zwiſchen Loh=Berge und finſtere Holle gelegenen Schlucht ein Schießen mit ſcharfer Munition ſeitens der
7. Kompagnie Infanterie=Regiments Nr. 115 von 8½ Uhr Vormittags bis 3½ Uhr Nachmittags ſtattfindet. Nach=
folgendes
Gelände wird für den Verkehr abgeſperrt:
Loh=Berge, Schmallert, Hollert, oberes Griesbachthal, Kreuzungspunkt der Kreuzſtraße mit der hohen Straße,
Buch=Höhe, Schnellborn, Nordabhang von finſtere Holle und Loh=Berge.
Darmſtadt, den 24. Ottober 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[16520
v. Marquard.

Wieſen= und Ackergelände=Verpachtung.
Montag den 31. Ifd. Mts., Vormittags 10 Uhr beginnend,
werden auf dem Stadthaus, Zimmer Nr. 31. nachſtehende ſtädtiſche Grundſtücke auf
die Dauer von 9 Jahren öffentlich verpachtet und zwar:
2. In der Gemarkung Darmſtadt:
Flur IV, Nr. 549, 618-620 - 1702⁄₁₀ ⬜Meter Grabgarten an der
Schwanenſtraße,
A. 117 und 121 = 1769
Acker über der Pal=

laswieſe.
769
2
Acker am Grohberg,
Ax.

= 499
XXVII. 68
Acker an der Meth=
wieſe
.
b. In der Gemarkung Beſſungen:
Flur I, Nr. 626 - 2200 Meter Acker am Beſſunger Friedhof,
I. 501 = 1056 Acker im Hermannsſpiel,
Gelände am Klappacherweg,
VII. 46³⁄₁₀ 46³⁄₁₀

Gelände daſelbſt,
VII. 42⁵⁄₁₀ = 210
VII. 231 und 232 1363 Meter Wieſe im Rübengrund und
Wieſe auf der Schmiedshuſe,
XIV. 117 2 8650 ) Meter Wieſe am Dengelbaum, zunächſt der
XIV. 138 = 4425
Wieſe, die gezäunte Roßdörfer=
Wieſe,
Chauſſee.
Wegen näherer Auskunſt wollen ſich Pachtliebhaber an den ſtädtiſchen Güter=
Verwalter, Stadthaus Zimmer Nr. 33, wenden.
Darmſtadt, 22. Oktober 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[16521
Bekanntmachung.
Offerten ſind bis
Die Lieferung von Baumen und
Mittwoch den 26. Oktober,
Sträuchern für die ſtädtiſchen Anlagen
Vormittags 10 Uhr,
oll im Wege der Submiſion vergeben bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
werden.
Bedingungen liegen auf dem Stadt=

haus, Zimmer Nr. 13,. zur Einſicht offen.
Darmſtadt, am 20. Oktober 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[16496
J. B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
des Kaufmanns Meyer Heyum
von Eberſtadt iſt, nachdem der in dem
Vergleichstermin vom 27. September 1892
angenommene Zwangsvergleich durch rechts=
kräſtigen
Gerichtsbeſchluß vom nämlichen
Tage beſtätigt iſt, heute aufgehoben
worden.
Darmſtadt, 20. Oktober 1892.
Schell,
Hülfsgerichtsſchreiber Großherzoglichen
Amtsgerichts Darmſtadt H. 116522
Miſt=Verſteigerung.
Donnerstag den 27. Oktober,
Vormittags 10 Uhr,
wird auf dem hieſigen Pferdemarktplatz
der beim ebenverwichenen Pferdemarkt
von 148 Thieren entfallene Stall=
Dünger in 5 Looſen öffentlich ver=
ſteigert
.
Die Verwaltung. 116523

Kin guterhaltener Flügel zu ver=
E kaufen. Näheres Exped. 16187

536

[ ][  ][ ]

3614
Nr. 251
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werden auf Verlangen franco zugesandt.
Waarensendungen erſolgen nach allen Weitheilen.
Correspondenz in allen Spracben.
Alle Bestellungen von 25 francs an (mit Ausnahme der Msbel,
Oerrgüter, angeſerligte Vorbäuge u. Stoffe mit Metall-Fäden) werden
mittelst 15 00 Luschlag des Faktura-Betrages, porto-und
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[ ][  ][ ]

Nr. 251

3615

al

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Carl Wahzinger, Wilhelminenſtr. 11,
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Emanuel Fuld, Kirchſtr.
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Heinr. Schuchmann, Frankfurterſtr. 6,
burgerſtr. 9,

nwön
eie
dms Leho
ple
r.

r.
res

Heinr. Brandſtätter, Mühlſtr. 14,
Oscar Vomberg, Wilhelminenſtr. 10,
G. P. Poth Nachf., Caſinoſtr. 12,
J. B. Hänzel, Rheinſtr. 37.
Ph. Huwerth, Roßdörferſtr. 21,
Adam Weinmann, Carlsſtr. 56.
Chr. Wilh. Reh, Louiſenſtraße 4,
W. Manck, Ballonplatz 5,
H. Röhrich, Wilhelminenplotz 2.
Phil. Weber, Hoflief, Carlsſtr. 24,
Wilh. Müller, Hoffmannſtraße 13½,
Aug. Marburg, Carlsſtr. 102,
J. Fitting, Roßdörferſtr. 35.
M. Kamuff, gegenlber der Stadtkirche,
Ph. Greinert, Carlsſtr. 26,

Gg. Liebig u. Co., Louiſenſtr. 10,
G. Kolb, Kiesſtr. 42,
Carl Reinemer, Niederramſtädterſtr. 71,
F. Wagner Wwe., Roßdörferſtr. 23,
Fr. Pröſcher, Nachf., Kirchſtraße,
G. H. Keller, Promenadeſtr. 26,
Fr. Jac. Schäffer, Kiesſtraße 66,
A. J. Supp, Marktplatz 8,
Jak. Rothermel, Schloßgaſſe 5.
L. Hein Nachfor., Ludwigsſtraße 18,
Paul März, Wendelſtadtſtraße 22,
N. Beſt, Magdalenenſtraße 23,
Georg Viel, Eliſabethenſtraße 22,
A. Merz, Ecke der Gardiſten= und
Schwanenſtraße,

In Griesheim: Jac. Keller V.; in Eberſtadt: Feiſt Simon;
in Gr.=Zimmern: Juſt. Hottes IV.
in Pfungſtadt: L. Blum u. Hrch. Schulz.

L. Auntz sel. Nwe. in Bonn ép Berlin
5

Hoflieferant Sr. Majeſtät des Kaiſers und Königs ꝛc.,
Dampſ-Maffee-Brennerei.

(634

Ceberrheiner
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Dieburgerstr. 10.
M
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Herren-Socken,
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Herren-Elagehandsohuhe,
HerrenBemden,
Herren-Juterjacken,
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bedentend billiger.

Fabriklager

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Unterhosen und lacken,
Tücher und Chales,
Jagdwesten,
Tricot-Taillen,
Corsetten und Gradhaltor.
Keine Fabrikpreiſe aber ſämmtliche
Waaren billigſt und gut.
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und Sammoto.
Perlbesätze und Erimmorgalons.
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V iIh. Reichenbach zr.
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Näheres Karlsſtraße 10. 15493

[ ][  ][ ]

3616

Nr. 251

Für Ale mit empſindlicher Hant!
Scharfe, nicht ſtreng
neutrale Seifen ſind das
Nachtheligſte für Per=
ſonen
mit zarter oder
empfindlicher Haut; ſie
lädiren und zerſtbren ſie in
CUN
kürzeſter Zeit vollſtändig
In dieſen Fällen wird
ärztlicherseits, dringend
der Gebrauch der Voering's Seife angerathen, weil dieſe Seife
gänzlich ſchärfefrei, ſehr fettreich und unverfälſcht rein iſt.

Der Werth der Doering's Seife beſteht nicht allein darin,
daß ſie mild parfümirt iſt, ſehr gut reinigt, ſich äußerſt ſparſam
abwaſcht, ſondern haupt=
ſächlich
auch darin, daß
ſie der Haut d 3 Fett
f mit der 6a nicht entzieht, nicht an=
greift
, nicht rauh und
riſſig macht, nicht brennt
und ſpunnt, daß ſie tag-
täglich
angewendet wer=
den
kann, ohne die ge=
ringſte
nachtheilige Wirkung auf die Haut. Für 40 Pf. Uber. I
zu haben. Für zarte oder spröde faut die boste Seife.

EEE UEI.

1)

S

100 Caat u110d
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Aogefangene und vorgereichnete
Fenstermäntol
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[16529
WRud. Hick,
G. Hickler's Nachfolger k
Ludwigsplatz 6.

Tauſende
Geſetzlich geſchützt.
von Fällen
giebt es.wo
Geſunde
u. Kranke H
raſch nur.
eine Por=
tion
guter
kräftigen=
der
Fleiſch=
brühe
be=
nöthigen
.
E
Das er=
füllt
voll= 15n In allen Spezerei=u
Delicateſſen= Ge=
kommen

ſchäften, Droquerien und Apotheken.
Beuer Vral-Caviar,
grobkorn 1 Ko. 6 M., 2 Ko. M. 11.50,
4 Ko. 22 M.; großkorn 1 Ko. 7 M.,
2 Ko. M. 13.50,. 4 Ko. 26 M. Dicker
Aal in Gelee, Mittelſtülcke, 4 Lit. oder
2 2 L. od. ¼ Lt.=Doſe M. 5.50.
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(Poſtcolli) M. 2.50. 11613,
Erust Sohulz Nacht. Ottenſen.
Win neuer Divan, beſonders als Schlaf=
C divan geeignet, mit 2 Seiten zum
Umlegen, verſchiedene Polſterſachen, auch
gleichzeitig 1 Vorfenſter und 4 noch gut=
erhaltene
Fenſter mit Rahmen preis.
würdig zu verkaufen.
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Ja. Trüſſolloborwurst
l.50
la. Sardellonloborwurst, 1.40
la. Braunschw. Leborvurst I.
a. Thürigor Rotawurst I.
la. Thürmger Sülnwurst 1.
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züglicher
Qualität. (653-
G. Wienerts Filiale.
6 Ernſt=Ludwigsſtr. 6.

Gg. Vx. Frank, Hoffriſeur,
9 Eliſabethenſtr. 9,
neben Fräulein Naumann,
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Seifen, Parfümerien und Toilette=
artikeln
, Anfertigung ſämmtlicher
Haararbeiten, Damen= und Herren=
Salon getrennt. (13453
Für 5 Mark'!
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franco gegen Nachnahme. 3 schwere
geräuch. Ochsenzungen 10 bis 10½ M.
franeo.
[15403
S. de Beer, Emden.

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Magnum bonum, ausgeleſene feine Tafel=
Kartoffeln Mk. 5. 50, Imperator, Wirth=
ſchafts
=Kartoffel, Mk. 4.50 per 100 Kilo
Malter) frei Haus.
Obſtzüchterei Dippelshof bei Traiſa.

Neue reizende Façons
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ir.

Rürderküten,
ferner in
Ainder Lappen
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35 Pie.
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(16532
H. Stade & Beor Hachf.

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gut
geritten und gefahren, für Oberförſter
und Aerzte beſ. geeignet, ein Halbverdeck
mit abnehmb. Bock, zwei Pferdegeſchirre
leines ſilberplatt.), ein fermer Hühner=
hund
, eine Lefaucheur=Flinte, 150 Liter
Stachelbeerwein. Zu erfragen in der
Exped. d. Bl.
(16533

Hinmachtöpko pfiehlt

in ſeder Grohe em=
A. Rooss. 116534

Biorwagen.-Vorkauf.
16444) Ein ganz neuer, noch nicht ge=
brauchter
Flaſchen=Bierwagen ſteht
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lant amtlichem Gutachten
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Offenbach a. M.,
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[ ][  ][ ]

3917

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bodonlend uler roollem Verlh.

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5.50 Meter Länge, einzeln und in completten Garnituren, Theedecken, Tisch-
decken
, Commodedecken, Kleinere Deckchen in verſchiedenſten Größen, Hand-
tücher
für alle Zwecke, Wischtücher, Spültücher ete. ote. ote.
Ferner Reste von Betttücherleinen, schmalen Loinen, Handtücher-
8toſfen u. ſ. w. u ſ. w.
Hickberys Masfolger,
Grossherzogl. Hoſlieteranl
Ecke der Wilhelminen= u. Eliſabethenſtraße.

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14625) Schuſtergaſſe 13 drei hübſche
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15231) In meinen neu erbauten Häuſern
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15530) Wendelſtadtſtr. 51 eine frdl.
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15896) Schuſtergaſſe 6 eine kleine
Wohnung an ruhige Leute per 25. Okt.

[ ][  ][ ]

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Januar zu vermiethen.
15995) Schulſtr. 14 3. Stock, per
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milie
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vorhanden. Näberes im Laden.
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ſardewohnung
an kinderloſe Familie als=
bald
zu vermiethen.
16208) Neckarſtraße 15 Beletage,
neu hergerichtet, 4 gr. Zimmer, 2 Neben=
täume
, Küche, Watercloſet ꝛc, ſofort zu
vermiethen durch L. Alter Eliſabethen=
ſtraße
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16280) Heinheimerſtraße 42 eine
größere und eine kleine Wohnung zu ver
miethen und baldigſt beziehbar.
16592) Schloßgaße 3 eine freundliche
Wohnung zu vermiethen.
16401) Wendelſtadtſtr. 47½ eine
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16407) Löngesborngaſſe 4 ein=
freundl
. Wohnung, neu hergerichtet.
16411) Grafenſtr. 18, 2 Treppen,
eine hübſche Wohnung, 6 Zimmer nebſt
Magdſtube und allen Bequemlichkeiten,
auch Gartenvergnügen, an rohige Fa=
milie
zu vermiethen und Anfang November
zu beziehen.
16507) Schirmgaſſe 10 eine kleine/
Wohnung im Hinterhaus zu vermiethen.
16535) Wendelſtadtſtraße 29 eine
Manſardewohnung, 2 Zimmer und Küche,
ſofort beziehbar.
16536) Mühlſtraße 20 der 1. Stock,
8 große Zimmer, Küche, Badezimmer,
ſowie alle Bequemlichkeiten ganz oder ge=
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obere Stock, 5 Zimmer mit Balkon - Zimmer im 1. Stock
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. Näheres bei Dr. Maurer
H daſelbſt.
16538) Eliſabethenftr. 45 Zimmer
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Ph. Bochtold, Rheinſtraße 14.

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Zimmer mit ſeparaten Eingang zu om
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das faſt 4 J. in einem Pfarrhaus war
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Stelle. Ein gewandtes beſſ. Mädch. ſuck,
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Stellenbüreau, Ludwigsſtr. 16.
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16548) Eine gute Köchin u. mehre=
Mädch, die bürgerl. koch. u. alle Hausar
verſtehen, mit gut. Zeugn. ſuchen ſofo
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16549) Geprüfter Heizer (Schloſſe
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[ ][  ][ ]

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welche nähen und bügeln, ſowie Mäd=
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mit guten Zeugn. Frau Gölzenleuchter,
Grafenſtraße 13.
16556) Eine Frau ſucht Laufd, auch
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lich
kochen können, erhal en recht gute St.
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[ ][  ][ ]

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den durch aushängende Flakate kenntlichen Verkaursstellen zu haben.
vie Weine obiger Gesellschaft sind eür den deutschen Geschmack
Warnung: Lorgtäitiæst ansgewählte und behandelte fertige rischweine und
nicht mit Mischungen sogenannter italienischer Verschnittweine mit geringen deut-
schen
Weiss- oder Rothweinen. welche häuſig ebenkalls als italienische Weine an
geboten werden, zu verweehseln. Um das Publikum vor Täuschung zu bewahren,
beachte man beim Ankanf, dass die Flaschen-Etiqnetten die Firma der Gesellschaft
und ohenstehende Sehutzmarke tragen müssen, da anch von änderer Seite Weine
unter gleichen oder ähnlichen Namen wie die Marken der Gesellschatt, in den
Verkehr gelangen.

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Spezereigeſchäft, und Louiſenplatz 4 im optiſchen und mechaniſchen Waarengeſchäf=
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[ ][  ][ ]

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vom
25. Oktober 1892.

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zoeckmässig abgeſasst und
typographisch angenessen aus
gestaltet sind, Ferner die rich
uge Wahl der geeinneten Zei-
tungen
getraffen wird. Um dies
zu Spreichen, wende man sich

an die Annoncen-Eopedition
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Winsloe 1 M. Coulmann 1 M. Hickler 2 M. Böttcher 1 M. v. Alvensleben 1 M.
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Dr. Gingerich 1 M. Wernigk 1 M. Neuſchäfer 30 Pf. N. N. 30 Pf. Franziska Dietzſch
50 Pf. Ziertmann 50 Pf. Schauppner 50 Pf. Löwenberg 2 M. Ittenſperger 30 Pf.
N. N. 50 Pf. Striebeck 1 M. Löbell 1 M. F. F. 50 Pf. Carl Dauber 1 M. W. Zuck=
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2 goldene Siegelringe, 1 goldene Remontoiruhr u. ſ. w.
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ramſtädterſtraße
15.
[16315
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 25. Oktober 1892.
14. Vorſtellung i. d. 2. Abonnements=Abteilung.
Blaue Karten gültig.)
Der Berſchwender.
Original=Baubermärchen in 3 Abtheilungen
von C. Kreuzer.
Dirigent: Herr Muſikdirektor Keiſer.
Regie: Herr Sachs.
Einlagen in der 2. Abtheilung.
1) Rigoletto=Fantaſie für Clarinette von
L. Baſſi, vorgetragen von H. Boers.
2) 2. Romanze aus der Oper Mignon
von A. Thomas, geſungen von Frl. Egli.
b. Ballgeflüſter von Erik Meyer=Helmund,
geſungen von Frl. Egli.
3) La Sequedilla, Spaniſcher Tanz, arran=
giert
von der Balletmeiſterin Frl. Dittmann,
ausgeſührt von Frl. Weiner, Frl. Swoboda
und dem Corps de Ballet.
Anfang ¼1 Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Kaſſeöffnung 16 Uhr.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichs=Anzeiger ſchreibt: Die Börſen=
Enquete=Kommiſſion hat in der Zeit vom 10. bis 21. d. M.
unter Vorſitz des Reichsbankpräſidenten Dr. Koch, nachdem noch
einige Sachverſtändige der Fondsbörſe gehört worden waren, die
bisherigen Ergebniſſe einer Vorberatung unterzogen. Auf Grund,
der Vorträge von R ferenten und Korreferenten wurden zunächſt
die Fragen des Emiſſionsweſens, ſowie des Terminhandels, bezw.
Differenzgeſchäftes erörtert. Die gefaßten Beſchlüſſe werden ſpäter
einer zweiten Leſung unterworfen werden. Am Montag begann
die Vernehmung der Sachverſtändigen der Produktenbörſe, und
zwar zunächſt des Kaffeehandels. Darnach wird beabſichtigt, zur
Beratung der Frage der Kursfeſiſtellung und des Maklerweſens,
ſowie der Börſenorganiſation und des Kommiſſionsgeſchäſtes über=
zugehen
.
Wie die Köln. 8tg.u mitteilt, ſetzt die Militärvorlage
die Friedenspräſenz für die Zeit vom 1. Oktober 1893 bis 31. März
1899 auf 492068 (bisher 486 983) Mann im Jahresdurchſchnitt,
711 (bisher 519) Bataillone Infanterie, 19 (19) Jägerbataillone,
477 (465) Eskadrons Kavallerie, 4941434) Batterien Felo=Artillerie,
37(31) Bataillone Fußartillerie, 24 120) Batoillone Pioniere, 7 (4½
Bataillone Eiſenbe hntruppen und 21 (21) Bataillone Train fiſt.
Vorausſetzung iſt, daß die Mannſchaften bei den Fußtruppen im
allgemeinen eine zweijährige Dienſtzeit haben. Die Unteroffizier=
ſtellen
unterliegen der Feſtſtellung durch den Reichsetat. Die Ein=
jährig
=Freiwilligen kommen nicht in Anrechnung.
Amtliches Wahlergebnis der am 19. d. M. im 6. Wah kr. des
Verwaltungsbezirkes Niederbayern ſtattgehabten Reichstans=
erſatzwahl
. Abgegeben wurden insgeſamt 8328 Stimmen; da=
von
erhielt Bierbrauer Johann Rauchenecker (Hohenthann) 4218
und Redakteur Dr. Sigl (München) 4004 Stimmen. Erſterer iſt
mithin gewählt.
Der Reichs=Anzeiger' veröffentlicht ſolgenden Königlichen
Erlaß an den Kultusminiſter: Ich habe von Ihrem Mir un=
term
4. d. M. erſtatteten Berichte über die Choleragefahr in Preußen
und die zu ihrer Bekämpfung angeordneten Maßnahmen mit leb=
hafter
Befriedigung Kenntnis genommen. Die getroffenen Vor=
kehrungen
finden Meine volle Billigung. Ich bin ſ hr erfreut, daß
die auf wiſſenſchaftlicher Forſchung und praktiſcher E fahrung be=
ruhenden
Anordnungen von allen dazu berufenen ſtaatlichen und
kommunalen Organen mit großer Umſicht und regem Eifer zur
Ausführung gebracht ſind und auch bei der Bevölkerung verſtänd=
nisvolle
Aufnahme und Beachtung gefunden haben. Wenn es unter
des Allmächtigen gnädigem Schutze und ſichtlichem Beiſtande bisher

gelungen iſt, die Choleragefahr im Lande ſo erfolgreich zu be=
kämpfen
und die zuverſichtliche Hoffaung auf ein baldiges völliges
Erlöſchen der Seuche berechtigt erſcheint, ſo hat hierzu, wie Mir
wohl bewußt iſt, die aufopferungsvolle Pflichttreue und zie lbewußte
Arbeit der Behörden und einzelnen Beamten weſentlich beigetragen.
Ich kann es Mir daher nicht verſagen, allen Beteiligten Meinen
wärmſten Dank und Meine beſondere Anerkennung hiermit aus=
zuſprechen
, und erſuche Sie, dies in geeigneter Weiſe zu ihrer
Kenntnis zu bringen.
Marmor=Valais, den 17. Oktober 1892.
Wilhelm R.
Oeſterreich=Ungarn. In der Sitzung des Abgeordneten=
hauſes
vom 22. wurde eine Zuſchrift des Denkmal=Komites
verleſen, worin die Vertagung der Feier zur Enthüllung des
Denkmals infolge der geſtern beſchloſſenen Einveruſung der Landes=
Honved=Verſammlung als unvermeidlich bezeichnet wird. Der
Miniſterpräſident Graf Szapary erklärte, er habe gegen die Ab=
ſetzung
der Denkmalsfrage von der Tagesordnung nichts einzu=
wenden
. Die Abgeordneten Eoetvoes und Graf Apponyi erklärten
ſich mit der Abſetzung gleichfalls einverſtanden und griffen den
Miniſterpräſidenten auf das ſchärfſte an, indem ſie hervorhoben,
die Oppoſiton gelte nicht der von ihnen hochgehaltenen Armee,
ſondern dem Grafen Szaparh. Das Haus beſchloß ſodann ein=
ſtimmig
, die Denkmalsfrage von der Tagesordnung abzuſetzen.-
Alle oppoſitionellen Blätter fordern den Rücktritt des Kavinetts,
das die Krone und das Heer in der Denkmalaffaire engagiert
habe, ohne ſich der Mitwirkung der alten Honveds verſichert zu
haben.
Frankreich. Der Präſident Carnot empfing am Samstag
den italieniſchen Botſchafter Reßmann, der einen Brief des
Königs Humbert überreichte, worin derſelbe für die Teilnahme
des franzöſiſchen Geſchwaders an den Feſtlichkeiten in Genua ſeinen
Dank ausſpricht.
Spanien. Wie die Londoner Allg. Korreſp.; aus Madrid
erfährt, geht dort in unterrichteten Kreiſen das Gerücht, daß es
der Wunſch des Papſtes wäre, eine Heirat zwiſchen dem Sohn
des Don Carlos und der älteſten Tochter der Königin von
Spanien zuſtande zu bringen. Von verſchiedenen Seiten iſt
dieſer Vlan ſchon ſeit lange veſprochen worden. Wäre er doch das
beſte Mittel, die Monarchie in Spanien zu konſolidieren und die
Carliſtenfrage auf immer aus der Welt zu ſchaffen. Der jetzige
ſpaniſche Botſchafter in Rom hit ſeit lange darauf hingearveitet.
Er hat ſich bemüht, die Biſchöfe, welche letzter Tage auf dem Kon=
greß
in Sevilla verſammelt waren, dahin zu bringen, eine Bot=
chaft
direkt an die Königin=Regentin zu verfaſſen, worin ſie di=
regierende
Königsfamile anerkennen und die Sache der Carliſten

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A. 251

3623

aufgeben. Der Sohn des Don Carlos iſt von engliſchen Jeſuiten
erzogen worden. Der Sohn des Königs Alfonſo XIII. kränkelt
bekanntlich beſtändig. Deshalb mag die berührte Eventu alität
näher ſein, als man vermutet.
Rußland. Wie die ruſſiſche =Börſenzeitung= erfährt, ſoll die
ruſſiſche Kommiſſion zur Ausarbeitung der Bedinaungen für die
Bollvertrags=Verhandlungen mit Deutſchland
ihre Sitzungen anfangs November nach der Rückkehr Wyſchne=
gradskis
wieder aufnehmen.
Griechenland. Die von dem griechiſchen Kabinett in der
Lappa=Affaire an die griechiſchen Vertreter des Auslandes
geſandte Inſtruktion giebt, wie verlautet, eine geſchichtliche Dar=
ſtellung
der Angelegenheit; es iſt dort von einer unrichtigen Hal=
tung
Rumäniens die Rede und wird hervorgehoben, daß die Mächte,
die Intereſſen in Rumänien hätten, in dieſelbe Lage wie Griechen=
land
geraten könnten.
Nordamerika. Die Feſtlichkeiten zur Einweihung der Welt=
ausſtellungsgebäude
in Chicaaoam 21. Oktober began=
nen
damit, daß früh Artillerieſalven gelöſt wurden. Vormittags
fand ein großartiger Feſtzug ſtatt. Die eigentliche Einweihungsfeier
ging in glänzender Weiſe in der für die freien Künſte und Erzeug=
niſſe
der Manufaktur beſtimmten Ausſtellungshalle vor ſich. Den
Vorſitz führte in Abweſenheit des Präſidenten Harriſon der Vize=
präſident
Morton. Mehrere Biſchöfe vollzogen die Weihe der Aus=
ſtellungsgebäude
. Im Auftrage des Kaiſers Wilhelm übermittelte
der deutſche Geſchäftsträger unter dem Ausdruck der Teilnahme die
wärmſten Wünſche für das Wohlergehen des Landes.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Oktober.
I. Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am 19. ds.
den Adjutanten der heſſiſchen Diviſion Hauptmann Frhrn. v. d. Goltz
zur Audienz. wobei dieſer meldete, daß die Herren Offiziere der
hieſigen Garniſon beabſichtigen, eine Abendunterhaltung zu ver=
anſtalten
, deren Ertrog zum Beſten des Denkmals für weiland Se.
Könial. Hoheit den Großherzog Ludwig IV beſtimmt ſein ſolle.
Der Großherzog äußerte über dieſes Vorhaben ſeine lebhafte Freude
und ſprach ſeine volle Zuſtimmung dazu aus, geſtattete, daß die
Auffübrung in den Räumen des Hoftheaters ſtattfindet und ſtellte
ſein Erſcheinen bei derſelben in Ausſicht. Das Programm, welches
ſehr reichhaltig ſein wird, beſteht aus Muſik= und Geſangsvorträgen,
ſowie aus einem Feſtſpiel, welches der Geſchichte eines heſſiſchen
Regiments entnommen iſt, den Titel führen ſoll Das Leben für
den Fürſten= und in welchem ein heſſiſcher Offizier für ſeinen Land=
grafen
den Heldentod ſtirbt. Als Tag der Aufführung iſt vorläufig
der 10. Dezember ins Auge gefaßt. Die Erfahrung hat gelehrt,
daß die Veranſtaltungen der hieſigen Offiziere durch Geſchmack und
Gediegenheit ſich auszeichnen, daher iſt man ſchon jetzt auf das
nächſtens Gebotene geſpannt und die Erwartung gerechtfertigt, daß
eine beträchtliche Summe für den bereits genannten Zweck ge=
wonnen
werde.
Das Großh. Reaierungsblatt, Beilage Nr. 25,
enthält: 1) Oeffentliche Anerkennung einer edlen That. 2) Bekannt=
machung
, die Beſtätigung von Stiftungen und Vermächtniſſen betr.
3) Bekanntmachung. die Prüſung ſür Kreisbauaufſeher, ſowie die
Prüfungen für Brückenmeiſter, für Dammwärter, beziehungsweiſe
Brückenwärter betr. 4) Bekanntmachung, die Niederſchlagung des
3. und 4. Ziels der Umlagen der israelitiſchen Religionsgemeinde
Nieder Olm für 1092 betr. 5) Ordensverleihungen. 6) Namens=
veränderungen
. 7) Dienſtnachrichten. 8) Dienſtentlaſſungen. 9) Nach=
weis
der Befähigung zur Uebernahme eines Kirchenamts. 10) Charak.
tererteilung. 11) Ruheſtandsverſetzungen. 12) Konkurrenzeröffnungen.
13) Sterbefälle.
Ordensverleihungen. Se. Maj. der Kaiſer hat dem
General der Infanterie z. D. v. Reibnitz, bisher Gouverneur von
Mainz. die Königliche Krone zum Roten Adler=Orden 1. Kl. mit
Eichenlaub und Schwertern am Ringe, - dem Gerichtsvollzieher a. D.
Stock zu Eberſtadt im Kreiſe Darmſtadt, bisher zu Eiterfeld im
Kreiſe Hünfeld, das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen.
L. Am Sonntag vormittag traten in der Bierbrauerei Heß
dahier eine große Zahl Ritter des Eiſernen Kreuzes aus dem
ganzen Großherzoatum zuſammen und gründeten einen Verein
der Ritter des Eiſernen Kreuzes. Ein Vorſtand aus Darm=
ſtädter
Kameraden wurde gewählt und der Vorſitz Herrn Gerichts=
vollzieher
Engel übertragen. Die Statuten beſtimmen, daß der
Verein den Zweck verfolge, gleich denjenigen in andern deutſchen
Staaten bei dem Reichstag zu bewirken, daß der den Inhabern
des Ehrenzeichens verheißene Ehrenſold denſelben ausbezahlt werde.
Sobald dies erreicht worden ſei, oder wenn andere zwingende
Umſtände eintreten, löſe ſich der Verein, der kein Konkurrenzverein
des Kriegervereins ſein will, auf. Nachdem dies beſchloſſen worden
war. wurde die an den Reichstag zu richtende Eingabe feſtgeſtellt.
In derſelben wird auf eine Verordnung vom 19. Juli 1870 hinge=
wieſen
, worin verfügt iſt, daß die Ordenszeichen des Eiſernen
Kreuzes in ihrer ganzen Bedeutung wieder aufleben ſollen. Durch

Kabinettsordre vom 3. Auguſt 1891 war den Rittern des Eiſernen
Kreuzes aus dem Jahre 1813 in beſchränkter Zahl ein Ehrenſold,
von 450 Mark für die erſte und von 150 Mark für die zweite Klaſſe
verliehen und dies am 10. März 1863 auf alle Inhaber ausgedehnt
worden. Nach dem Kriege 1870171 bewilligte man alsbald an Feld=
herren
ſplendide Dotationen, im übrigen wurde erſt am 2. Juni
1878 beſtimmt, daß alle Ritter des Eiſernen Kreuzes erſter und die=
jenigen
zweiter Klaſſe, welche zugleich im Beſitze des Militärehren=
zeichens
oder einer dieſem gleichwertigen Dekoration ſeien, monatlich
3 Mark beziehen ſollen. Es ſoll nun beantragt werden, der Reichstag
wolle einen Ehrenſold von 450 Mark für die erſte und von 150 Mark
für die zweite Klaſſe, zablbar aus dem Invalidenfonds, bewilligen.
Reichstagsabgeordneter Oſann verhehlte die Schwierigkeiten nicht,
den wohl begründeten Ehrenſold durch die Steuern aufzubringen,
ſprach jedoch ſeine Ueberzeugung aus, daß, wenn es angehe, die
Mittel des Invalidenſonds antaſten zu dürfen, der Reichstag
dem Anſinnen zuſtimmen werde. Er ſeinerſeits werde thun, was
er könne.
Wie die L. 8tg. mitteilt, hat der hier wohnende Architekt
und Stadtbaumeiſter a. D. Reinhardt Has im Wettbewerb um
den Entwurf zu einem Kreis=Kronkenhaus in Sonderburg den
zweiten Preis erhalten: es waren 53 Bewerber vorhanden.
2 Der Biſchof von Mainz hat ſeine diesmalige An=
weſenheit
in unſerer Stadt auch zu einer Viſitation des katho=
liſchen
Religionsunterrichtes in der Mädchenmittelſchule und in der
Stadtknabenſchule 11 (Müllerſtraße) benutzt. Dieſelbe fand geſtern
vormittag ſtatt. Vorher wurde in der kath. Kirche ein Gottesdienſt
für alle ſchulpflichtigen Kinder katholiſcher Konfeſſion durch den
Biſchof abgehalten.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im
Monat September l. J. 84 Patienten ärztlich behandelt und den=
ſelben
1640 Pflegetage aewährt.
G. Die Abteilung Darmſtadt der Deutſchen Kolonialge=
ſellſchaft
hält wieder einen geſelligen Vereinsabend, im Anſchluß
an eine Vorſtandsſitzung, dieſen Dienstag den 25. l. Mts., abends
8¼ Uhr, im hinteren Reſtaurationszimmer des Saalbaues ab. Alle
Mitglieder ſind dazu - wie immer - freundlichſt eingeladen.
Zur Hauptprobe des Hiſtoriſchen Konzerts, die
heute abend 6 Uhr im Saalbau ſtattfindet, werden Karten zu 1 M.,
für Schüler und Schülerinnen zu 50 Pf. an der Kaſſe ausgegeben.
Heute, Dienstag, abend findet wieder eine Verſammlung
des Evang. Arbeiter= und Handwerkervereins ſtatt. Vor=
tragsthema
: Das Nibelungenlied: Gäſte ſind willkommen der
Zutritt iſt frei.
( Dem Vernehmen nach dürfte die durch den Tod des Herrn
Rechnungsrat v. Hahn erledigte Stelle eines Rechners und
Kaſſiers der Chauſſee= und Flußbaukaſſe in der ſeitherigen
Weiſe nicht wieder zur Beſetzung kommen. Genannte Kaſſe, die
bislang ſelbſtändig neben der Hauptſtaatskaſſe beſtand, ſoll vielmehr
nun mit der letzteren vereinigt werden unter entſprechender Ver=
mehrung
des Perſonals der Hauptſtaatskaſſe.
4 Wenn es noch eines Beweiſes bedurft hätte. wie die Touren
der hieſigen Sektion des Odenwaldklubs in unſer ſchönes
Gebirge ſich bei den Mitgliedern der weitgehendſten Beliebtheit er=
freuen
, ſo hätte der letzte Sonntag dieſen Beweis ſicherlich erbracht.
Denn trotz der frühen Morgenſtunde und trotz des ungünſtigen
Wetters wurde der Ausflug nach Groß=Umſtadt von 36 Herren
unternommen. Die Fußwanderung wurde von der Eiſenbahnſtation
Lengfeld angetreten und zurächſt der Otzberg erſtiegen, woſelbſt
beim Lörſter auf der Burg die erſte kurze Einkehr gehalten wurde.
dann ging es über Sandbach nach Neuſtadt, das um ½11 Uhr er=
reicht
war. Nach genügender Raſt im Ochſen' wanderte die
Touriſtenſchar über den Breuberg und Haideſtock nach Groß= Um=
ſtadt
, woſelbſt man im gaſtlichen Hauſe von Har zum Lamm' um
44 Uhr anlangte. Sowohl das dorrige Mahl, wie das Frühſtück
im Ochſen zu Neuſtadt waren geeignet, durch treffliche Qualität
des Gebotenen bei den Teilrehmern die Witterungsunbilden des
Tages veraeſſen zu laſſen und die gemütlichſte Stimmung zu er=
zeugen
. In Groß=Umſtadt waren die Mitglieder der dortigen
Sektion, an ihrer Spitze deren Vorſitzender, Herr Amtsrichter
Becker, zahlreich erſchienen und erwitſen das freundlichſte Entgegen=
kommen
.
Das am Sonntag im ſtädtiſchen Saalbau zum Beſten der
Notleidenden in Hamburg von der Turngemeinde Darmſtadt ver=
anſtaltete
Schauturnen hatte ein ſehr zahlreiches Zuſchauer=
publikum
angezogen. Unter den Anw. ſenden befanden ſich Se. Durchl.
Prinz Ludwia von Baltenberg, die Herren Exzz. Staatsminiſter
Fnger und Oberhofmarſchall von Weſterweller, Generallieutenant
von Bülow, ferner Provinzialdirektor von Marquard, Polizeirat
Fey u. a. Nach einem Aufmarſch mit Geſana hielt Herr Prof.
Friedrich eine Anſprache an die Verſammlung. Die Uebungen ſelbſt
ſetzten ſich zuſommen aus: Sektionsturnen der Höglinge an 3
Pferden, Floreitfchten, Keulenſchwingen (nach amertk. Art), Stock=
ſchlagen
und Einzelfecten, Sektionsturnen an 3 Barren, Maſſen=
übung
im Säbelfecht n gegen Bajonett, Sektionsturnen am Barren,
mit Pferden, Stuhlpyramiden, Einzelfechten mit Säbel, Turnen am

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Nr. 251

Barren mit vorgeſtelltem Reck und Bock, Maſſenübung im Florett
allgemeines Riegenturnen, Maimorgruppen. Den größten Beifal
fanden das Sektionsturnen, das Fechten, Keulenſchwingen und die
Stuhlpyramiden.
ru. Herr Emil Mauerhof wird in der erſten November=
woche
in unſerer Stadt einen Cyklus von ſechs Vorträgen über
die Hauptentwickelungsſtufen der dramatiſchen Kunſt' beginnen.
Der Genannte iſt durch eine Reihe wertvoller ſchriftſielleriſcher
Arbeiten auf dem Gebiete der Kritik und Litteratur als feinſinniger
Aeſthetiker und aründlich durchgebildeter Litteraturkenner ſehr vor
teilhaft bekannt; aanz beſonders haben ſeine ſcharfſinnigen Studien
über =Hamlet;. Zur Idee des Fauſt;, ſowie ſein Buch über Das
Weſen in der Kunſt; den Namen des Verfaſſers in weitere Kreiſe
getragen.
2 In weiten Kreiſen des Publikums bringt mon den in Aus=
ſicht
geſiellten Schritten. die Preiſe der wichtigſten Lebensmittel
mit den thaſächlichen Verhältniſſen in einen beſſeren Einklang zu
bringen, als dies dermalen der Fall iſt, das lebhafteſe Intereſſe
entgegen und betrachtet es als eine Aufgabe des Verkehrs
vereins, an dieſer Angelegenheit nicht gleichgiltia vorüberzu=
aehen
. Auch dürfte ſich die von der Stadtverordretenverſammlung
letzlhin gaewählte Verkehrskomm'ſſion mit derſelben zu beſchäftigen
halen. Da in den letzten Auslaſſungen der Tagespreſſe ſich aus=
ſchließlich
mit den hohen Fleiſchvreiſen beſchäftigt wurde,
ſo wrd es nicht überflüſſir ſein, daran zu erinnern, daß neben der
Ag tation gegen dieſe, diejenigen geoen die unverhältnismäßie
hohen Brotpreiſe nicht veraeſſen werden darf. Für den
Mittelſtand und beſonders für die ärmere Klaſſe der Bevöllerung
ſind ja die Broſpreiſe noch wichtiger als die Fleiſchpreiſe. Es
ſcheint aber nicht, als ob nach dem letzten Abſchlag der durch den
Stand der Frucht= und Mehlpreiſe weiter gebotene von den Herren
Bäckermeiſtern in Ausſicht genommen wäre.
Zur Sonntagsruhe. Der Allgemeine Deutſche Gewerbe=
verein
ſammelt gegenwärtig überall, ſo auch hier Unterſchriften zu
einer Petinion der Geſchäftsleute an den Reichstag, in welcher be=
antragt
wird, an Sonn= und Feiertagen für die Gewerbetreibenden
die Verkaufszeit folaendermaßen einzurichten. Für Bäcker, Metzger,
Kolonial., Delikateß= und Vorkoſthändler iſt der Verkauf bis vor=
mittaes
10 Uhr, ſowie nachmittaas von 5 bis 8 Uhr in Ausſicht
genommen, für die Konditoren, Cigarrenhändler, Gärtner die Zei=
von
11 Uhr ab nachmittags und des Abends, für die Manufaktur=
Kurz= und Galanteriewaren= Uhren=, Gold=, Schuh=, Hut= Schirm=
handel
= und ſonſtige Branchen die Zeit von 11 bis 5 Uhr, weil
dieſe Zeit om günſtigſten gelegen iſt für Fremde, Arbeiter, Land
kundſchaft ꝛc. In den Städten Aachen, Berlin, Barmen, Bonn,
Bingen, Cofeld. Clere, Coblenz. Danzig, Dortmund, Elberfeld,
Eſſen, Frankjurt, Hambura, Hannover, Hanau, Köniasbern, Kreuz
nach. Koln, Maadeburg, Manz, Worms, Mannheim u. ſ. w. hal
die Petition in kurzer Heit ſhr viele Unterſchriften erhalten.
1 In der vorverfloſſenen Nacht, oder vielleicht auch in der
Nacht von Samstag auf Sonntag, wurde in das ſtädtiſche Pfand
baus hier mittelſt Nachſchlüſſels eingebrochen und eine große
Anzahl von Geaenſtä.den wie Uhren, Brillanten, Ketten u. deral.
geſtohlen. Im Innern waren mittelſt Nachſchlüſſels mehrere Behält=
niſſe
erbrochen und eiſerne Thüren geöffnet. Da die zum
ſlaͤdtiſchen Pſandhaus führende Thür ſich in der äußerſten Ecke des
Platzes hinter der Stadtkirche an einer abgelegenen Stelle befindet,
ſo war dem Thäter ein Eindringen, ohne bemerkt zu werden, ſehr
erleichtert. Die größere Anzahl von Wertgegenſtänden, welche ſich
dort befinden, ſowie die Kaſſe mit mehreren Tauſend Mark blieb
verſchont.
2 Der freche Einbruchsdiebſtahl im ſtädtiſchen Pfand=
haus
an der Stadtkirche, deſſen Kunde ſich geſtern morgen wie ein
Lauffeuer durch die aanze Stadt verbreitete, erhält die Gemüter
in Aufregung und Beſtürzung. Der oder die Einbrecher, denn es
iſt anzunehmen, daß ein Menſch allein eine ſolche Arbeit nicht voll=
bringen
konnte, ſind jedenfalls in dem Geſchäft des Einbrechens und
Ausraubens wohl bewandert. Zur Ausführung der That mußten
nicht weniger ols 5 ſolid gearbeitete und wohlverſchleſſene Thüren
mit Nachſchlüſſeln, Dietrichen und ſonſtigen Werkzeugen eröffnet
werden. Der Umſtand, daß am Sonntag das Pfandhaus ge
ſchloſſen war, läßt es vorerſt fraalich erſcheinen, ob der Einbruch in
der Nacht von Sanstag auf Sonntag, oder in derjenigen von
Sonntag auf Montag ſtattfand, oder ob die Diebe die beiden
Nächte dort zubrachten. Ueber den Umfang der geraubten Gegen=
ſtände
hören wir, daß die Diebe ſich hauptſächlich an den wert=
vollſten
Gegenſtänden des Lagers, goldenen Uhren, Ringen und
Schmuckſachen, bereicherten, mindere wertvolle Metalle, Silber 3. B.
aber liegen ließen. Da die Diebe die Karten, an welche die Pfände=
geheftet
werden, abriſſen und umher warfen, ſo gelang es mit Hilfe
der an dieſen Karten angebrachten Nummern zunächſt weniaſtens
eine vorläufige Aufzeichnung der geraubten Pfander vorzunehmen,
und ſoll bereits ein Einlöſungswert von 10100 Mk. ermittelt ſein.
Das Geſamtlager des ſtädtiſchen Pfandhauſes umfaßt gewöhnlich
6-7000 Pfänder im Beleihungswerte von 45-5000 M. Hoffent=
lich
bringt die alsbald energiſch in Angriff genommene Unter=

ſuchung Licht in die Sache und liefert die Verbreck er der wohl=
verdienten
Strafe aus, wie auch ſehr zu wünſchen ware, wenn das
geſtohlene Gut der Stadt wieder verſchafft werden könnte. Den
der Umſtand, daß es ſich um lauter anvertraute Pfänder handelt
macht den Diebſtahl zu einem für die ſtädtiſche Verwaltung empfind=
licheren
Ereignis. Zunächſt iſt die Pfänderoerſteiger ung, die noc
2 Tage dauern ſollte, ausgeſetzt; ebenſo iſt das Pfandhaus, hoffent
lich nur für die nötigſte Zeit, für Neuverſetzungen von Pfändern ge=
ſchloſſen
.
L
Auf den Wochenmärkten der letzten Woche, welche trotz der
teilweis nichts weniger als angenehmen Witterung aut befahre,
und von Käufern ſtark beſucht waren, hat das Kartoffelgeſchä
ſich in lebhafteſter Weiſe entwickelt, die Preiſe ſind im Großen und
Ganzen die in der Vorwoche mitgeteilten geblieben. Auch der Ver
kehr in Weißkraut hai nun an Umfang zugenommen; allerding
ſind die Zufuhren mäßig und die Preiſe hoch. durchſchnittlich 2 M
der Zentner (50 Kilo). Inſolge der trockenen Witteruna im Somme
iſt die Ernte nur eine mäßige, dazu kommt der Umſtand, daß i=
den
Hauptorten des Rieds ſich immer neue Sauerkrauffabrike=
etablieren
und die alten ihren Betrieb erweitern, ſo daß auf dieſer
Wege große Maſſen Krautes dem Marktverkehr vollſtändig entzoge
werden. Die ſtädtiſche Wage auf dem Ernſt=Ludwigsplatz, dere=
fleißige
Benutzung dem kaufenden Publikum in ſeinem eigene=
Intereſſe immer wieder ans Hrz gelegt werden ſoll, erfreute ſic
ſteigernder Benutzuug und haben am letzten Samstag allein etw
300 Verwiegungen ſtattgefunden.
N Ein 18jähriges Dienſtmädchen von hier wurde am Samsta=
nachmittag
durch die Polizei feſtgenommen. Dasſelbe hatte ſich
der Erbacherſtraße in ein Haus eingeſchlichen, daſelbſt eine ver
ſchloſſene Bodenkammer durch gewaltſames Abreißen des Schloſſe
aufgebrochen und außer verſchiedenen kleinen Gegenſtänden ei
großes Stück Kleiderſtoff entwendet. Auch hatte dasſelbe in de
letzten Tagen bei mehreren Metzgern Fleiſch= und Wurſtwar,
auf den Namen verſchiedener Herrſchaften erſchwindelt. Da
Mädchen, welches weaen Diebſtahls ſchon vorbeſtraft iſt, hatte de
geſtohlenen Kleiderſtoff im Pfandhaus verſetzt.
1 Bei der Zimmerheizung, welche nunmehr wieder b
aonnen hat, halte man den Grundſatz inne, die Temperatur d=
Zimmers auf 150 R. zu halten. Ein höherer Wärmegrad iſt,
ſunden Menſchen, namentlich aber Kindern, unzuträglich. Aelte
Leute dagegen können eine höhere Zimmertemperatur, bis 170 od
180 R vertragen. Auf Oefen, welche mit Steinkohlen geheizt werd=
und auf die kleinen eiſernen Oefen (die man nie bis zum Glühendwerd=
erbitze
) ſtelle man ein Gefäß mit Waſſer, damit die Luft durch d=
Verdampfen desſelben feucht erhalten bleibe. Auch lüfte man d
Zimmer fleißig aus.
Sch. Am Abend des 19. d. M. tagte im Lokale der Braue
Heß, Kirchſtraße, eine gut beſuchte Verſammlung des Schneide
gewerbes, woſelbſt Herr M. Lutz, Direktor der Süddeutſch=
Bekleidungs.=Akademie Stuttgart, einen intereſſanten und lehrreich
Vortrag über wiſſenſchaftliche Zuſchneidekunſt hielt. Herr Lutz k
trachtet und ſtudiert den Menſchen nach methematiſchen Regeln, na
der ſog. Anthropo=Geometrie (Geometrie in Anwendung auf d.
Menſchen). Schon zur Mitte d. Jahrh. ſtellte der berühn
Mathematiker Profeſſor A. Zeiſing den Grundſatz auf, daß d
Gliederung der Längen= und Breitenverhältniſſe beim normal
menſchlichen Körper ſich vollſtändig nach dem goldenen Schn
regeln laſſe. Den Lehrſatz des goldenen Schnittes erklärte He
Lutz auf dem Wege der Zeichnung in eingehender Weiſe. Soda
führte er an Hand von geometriſchen Leichnungen in Staturgri
ſeine wiſſenſchaftliche Methode vor. Dieſe Lehre behandelt d
Menſchen nicht in ſeiner Totalität, ſondern analyſiert (zerlegt)
in gewiſſe geometriſche Formen, als wie in ſphäriſche Pyram
oder kugeliges Dreieck, Kegel und Chlinder. Durch eine zerlegb=
Büſte wurde dies in intereſſanter Weiſe voraeführt. Sodann
rechnet man dieſe geometriſche Körper auf ihre Umhüllung 0
Bekleidung, ſog. Mantelabwickelung. Wir ſuchen nun die Dim
ſionen des ganzen Körpers auszumeſſen, indem uns auf Grund
Erſorſchung die einzelne Teile des Körpers bekannt ſind, ſomil
Weg gezeigt iſt, der uns die Beſtimmung für die Anlage der ma
matiſchen Vunkte giebt. Nachdem uns auf dieſem Wege der M
ſtab Aufſchluß giebt über die Beſchaffenheit des Körpers in ſei
einzelnen Formen, können wir auf Grund dieſer Maße
Mantelabwickelung vornehmen. Das Eraebnis iſt, weil geometr
Naturgeſetz. Herr Direktor Lutz hat dieſe wiſſenſchaftliche The=
in
die Praxis übertragen, ſo daß es ein leichtes iſt, nach dieſen al
ſtellten Prinzipien zu arbeiten. Herr Lutz führte eine Probe
indem er einem der anweſenden Herren Maß nahm, eine Leinwandp.
ſchnitt, worauf ſelbige gleich von dem Herrn, welcher Fachm=
zuſammengeſtellt
wurde; dieſe Probe ergab ein glänzendes R=
tat
. Die Maßnahme geſchah nach nur fünf Maßen in einfa
Weiſe; obiger Herr war nebenbei bemerkt unnormal gebaut.
Vortraa und Ausführungen des Herrn Lutz wurden mit dem grö
Intereſſe und allgemeinem Beiſall entgegen genommen.
Th. Japaniſche Delilateß=Klettergurke. 2
niemals haben ſich über eine Neuheit ſo viele widerſprechende

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An= durch 1.

49
Zweite Bellage zu Nr. 251 des Darmſädier Lagblatt vön 25. 2ttober 1582.

teile zuſammengefunden als über dieſe Gurke. Während einzelne ſie
völlig verwarfen, ſchlua auf der anderen Seite die Begeiſterung die
höchſten Wogen, die Mojorität übte aber eine, wern auch noch zu=
rückhaltende
, im Durchſchnitt aber wohlwollende Kritik aus. Es
liegt nun dem obiekliv beobachtenden Kultivator ob, die Wahrheit
herauszufinden und kann Schreiber dieſes nach planmäßig durch=
geführten
Kulturen ſagen, daß er vollauf zufriedengeſtellt iſt und
ſeine Erwartungen nicht hetäuſcht ſind. Wenn von abſoluten Miß=
erſolgen
berichtet wurde, ſo liegen bei näherer Betrachtung Gründe
vor, die auch bei anderen Gewächſen zu einem unbefriedigenden
Reſultat hätten führen müſſen. Der letzte Sommer war ſo frocken,
daß viele Garten= und Feldfrüchte zu G=unde aingen. Es rächt
ſich aber nirgends mehr der Mangel an Feuchtigkeit als gerade bei
der Gurke, die mehr als jede andere Pflarze einen häufigen und
durchdringenden warmen Regen verlangt. Sodann will ſie, wie
auch ihre europäiſche Schweſtern fordern, einen guten, dungkräftigen
Boden und das iſt namentlich von Laien oft verſäumt, die der An=
nahme
waren, daß die Kletteraurke aus ſich ſchon ſelbſt alles er=
gänzen
würde. Wo aber beide genannten notwendigen Vorbe=
dinaungen
zuſammentrafen, da hat ſich ihre große Fruchtbarkeit, ihr
Wohlaeſchmack, ihre Fähiakeit zum Klettern, ihre Widerſtandskraft
in vollem Umfange bewährt. Die Pflanzen blieben bis jetzt ( Ein=
tritt
von Froſth geſund, während unſere aewöhnliche Landgurken
ſchon Anfang September infolge Mehltaues ihre Vegetation ein=
ſtellten
. Es glaubten viele, die echte japaniſche Klettergurke ge=
baut
zu haben, man hat aber bei den meiſten gefunden, daß ihre
Pflanzin Früchte in allen Formen und Farben brachten. Daher
mögen ſich auch wohl die extremen Urteile zum T il erklären. Um
nun jedem Gartenſreunde bequeme Gelegenheit zum Seben von
echten Früchten dieſer neuen Gurkenorte zu geben. ſind vom Einſender
dieſer Zeilen in dem Ladenfenſter des Herrn Hoflieferanten Faß=
bender
in der Eliſabethenſtraße eine Partie Früchte der japa=
niſchen
Delikateß Kletteraurke ausgeſtellt.
4 Arheilgen. 24. Oktober. Heute hat, nach Beendiguna der
dreiwöchi=en Herbſtferien, der Unterricht in hieſiger Schule
wieder begonnen. Die Herbſtarbeiten konnten mit Unterſtützung
der älteren Schüler bei günſtiger Witterung mit Vergnügen be=
wältiat
werden. Eine aute Herbſternte lohnte die Mühen des
Landwirts. Nächſten Montaa beainnt hier die Fortbildungsſchule,
die wieder an drei wöchentlichen Abenden Montags, Mittwochs
und Freitags - und zwar in drei nach den Jahrgängen getrennten
Abteilungen von drei Lehrern gehalten wird.
Mainz. 23. Oktober. Die hier vorgenommene Reviſion
der Brunnen hat das Reſultat zu Tage gefördert, daß nur bei
eirzelnen Brunnen das Waſſer der Geſundheit thatſächlich ſchädlich,
dagegen bei ſehr vielen Brunnen das Waſſer nicht gut, aber der
Geſundheit nicht nachteilig iſt. Waſſer, das man als wirklich gut
bezeichnen kann, wurde nur in einem kleinen Teil der Brunnen
geſunden.
Aus Oberheſſen, 23. Okt. In der in vergangener Woche in
Gießen abgehaltenen Hauptverſammlung des landwirtſchaftlichen
Vereins für die Provinz Oberheſſen wurde nach einem vom Land=
wirtſchaftslehrer
Leithiger (Alsf.lo) gehaltenen Vortrage über die
Bedeutung des Molkereiweſens im Großherzogtum
Heſſen' beſchloſſen: Die Ausbreitung des Genoſſenſchaͤftsweſens
auf dem Gebiete der Molkerei, als geeignetſtes Mittel zur Hebung
der Landwirtſchaft, mit allen Mitteln zu unterſtützen, ſowie bei
Großh. Staatsregierung dahin vorſtellig zu werden, daß für das
Gebiet des Großherzogtums Heſſen eine Molkereiſchule in Ober
heſſen, behufs Heranbildung tüchtigen Molkereiperſonals errichtet
werden möge. (Frkf. 8tg.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt. 23. Ott. In Eiſenbahnkreiſen
wird, wie die Köln. 3ig. mitteilt, der Ausfall, den der
Perſone verkehr auf den preußiſchen Staatsbahnen
während des Monats September infolge der Choleraſeuche
erlitten hat, auf annähernd ſechs Millionen Mark geſchätzt.
Auch während der erſten Hälfie des Monats Oktober i
der Perſonenverkehr noch vielfach ſehr gerinz geweſen, erſt neuer=
dings
beginnt er ſich wieder zu heben. Die Choleragejahr gilt nun
mindeſtens für den Winter beſeitigt, ſelbſt in Hamburg dürſte die
Seuche ſchon in den nächſten Tagen völlig erloſchen ſein, und ſo
kann man hoffen, daß bald wieder der geſchäftliche Unternehmunas=
geiſt
ſich reat und zu der alten Höhe zurückkehrt. Aus allen
Teilen des Reichs ſind in vergangener Woche Vertreter der konſer=
vativen
Partei in Berlin eingetroffen zur Beratung eines
Vrogramms für den demnächſt zuſammentretenden konſervativen
Parteitag. Entgegen der mehrfach verbreiteten Lesart, es werde
die Notwendigkeit' einer Erhöhung der Volksſchullehrer=
zehälter
zur Zeit für minder dinglich erachtet, wird in aus=
wärtigen
Blättern verſichert, daß der Kultusminiſter ſein Verbleiben
m Amte davon abhängig gemacht hat, daß in Bezug auf die un=
haltbaren
Verhältniſſe betreffs der äußeren Lage der Volksſchul=

leh er aründlicher Wandel geſchaffen werde. Augenblicklich finden
Verhandlungen zwiſchen Kommiſſaren des Kultus= und des Finanz=
miniſters
ſtatt, um Ziel und Wege der Aufbeſſerung der Volks=
ſchullehrergehälter
zu vereinbaren. - Auch der hieſige Deutſche
Tierſchutzverein hat in einer Reſolution ſein Bedauern über
den Diſtanzritt Berlin=Wien ausgeſprochen und erklärt daß er ſich
an den Reichstaa wenden werde, um die Wiederkehr ſolcher Tier=
quälereien
unmöglich zu machen. - Die Wirtshäuſer mit
weiblicher Bedienung: werden ſeitens der Polizei jetzt eifrigſt auf=
geſucht
, Um ſich zu überzeugen, ob die neue Verordnung über die
Ausübung des Gaſt= und Schankwittſchafts=Gewerbes der Kellne=
rinnen
auch befolat wird. Eine große Anzahl Volizeibeamte in
Civil durchſtreifen alltäglich, namentlich in den Abendſtunden, die
ganze Stadt und bringen nicht allein die Kellnerinnen, ſondern
auch die Gaſtwirte zur Anzeige, die gegen die erlaſſenen Vor=
ſchriften
verſtoßen. Die Betreffenden erhalten Strafmandate in
Höhe von drei bis zehn Mark. In den Fällen, wo gegen einzelne
Gaſtwirte wiederholt Anzeige erſtattet werden mußte, ſind dieſe
Strafen ſogar bis auf 20 M. erhöht worden. In der Verordnung
iſt auch den Kellnerinnen unterſagt, Gäſte zum Trinken aufzufor=
dern
oder zu bereden.
Potsdam, 22. Okt. Anläßlich des Geburtstags der Kaiſerin
brachten die Muſikcorps der Garde=Jäger und des 1. Garde Regiments
eine Morgenmuſik dar. Der Kaiſer und die Prinzen gratulierten
in früher Morgenſtunde. Von befreundeten und verwandtſchaftlichen
Höfen ſind zahlreiche Telegramme eingegangen ebenſo aus allen
Kreiſen prachtvolle Blumenſpenden. Die Glückwünſche der Mit=
lieder
der königlichen Familie und der anweſenden Fürſtlichkeiten
nayn die Kaiſerin nachmittags entgegen.
Potsdam, 22. Okt. Die Taufe der jünaſtgeborenen Kaiſer=
lichen
Prinzeſſin hat heute nachmittag 5 Uhr in der Jaspis=
Galerie des Neuen Valais mit beſonderer Feierlichkeit ſtattgefunden.
Nachdem ſich die Oberſten Hof= und Oberhofchargen, die General=
und Flügeladjutanten, die Miniſter des königlichen Hauſes ꝛc. in der
Jaspis=Galerie verſammelt hatten, begaben ſich die Allerhöchſten
und Höchſten Herrſchaften unter dem aroßen Vortritt in glänzendem
Zuge in die Jaspis=Galerie. Se. Majeſtät der Kaiſer 'führte die
Größherzoain von Baden, der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz
die Prinzeſſin Leopold von Bayern, Prinz Leopold von Bähern die
Großherzogin von Mecklenburg=Strelitz, Herzog Karl Theodor in
Bahern die Prinzeſſin Friedrich Leopold von Preußen. Se. Maj.
der Kaiſer und die anw'ſenden Ritter des Schwarzen Adlerordens
trugen über der Uniform den ſcharlachroten Mantel dieſes Ordens.
Ihre Majeſtät die Kaiſerin hatte unmittelbar vor dem Eintritt des
Feſtzuges an der Seite des in der Jaspis=Galerie unter einem rot=
ſamtenen
mit dem preußiſchen Adler geſchmückten Baldachin errichteten
Taufaltare auf einem Lehnſeſſel Platz genommen, umgeben von den
ſechs kaiſerlichen Prinzen. Auf dem Tauftiſch vor dem Altar ſtand
das aoldene Taufgerät, das an derſelben Stelle zum erſtenmale bei
der Tauſe des Kaiſers Friedrich benutzt worden iſt. Als anweſende
Vaten gruppierten ſich um den Tauftiſch die Großherzoain von
Baden, der Großherzog und die Großherzogin von Mecklenburg=
Strelitz, die Großherzogin=Mutter von Mecklenburg=Schwerin, die
Prinzeſſin Eliſabeth von Mecklenburg=Schwerin, Prinz Leopold von
Bahern und ſeine Gemahlin. Erzherzogin Giſela, Herzog und
Herzogin Karl Theodor in Bayern, Herzog und Herzogin Karl
Ferdinand von Schleswig=Holſtein Glücksburg. Von den abweſenden
Vaten hatten ſich die Königin von Großbritannien, die Königin=
Regentin von Spanien, der König und die Königin von Württem=
bera
und der König von Dänemark vertreten laſſen. Zu den ab=
weſenden
Paten gehörte außerdem die Kaiſerin Friedrich. Vor dem
Beainn der Taufhandlung überreichte die Oberhofmeiſterin Gräfin
v. Brockdorff den Täuflina der Großherzogin von Baden. die den=
ſelben
während des ganzen Taufaktes hielt. Die Taufrede hielt
Generalſuperintendent D. Dryander. Bei Vollzug der Taufe erhielt
die Prinzeſſin die Namen Victoria Luiſe Adelheid Mathilde
Charlotte.
O Frankfurt, 24. Okt. Auch der zweite kürzlich ſtattgefundene
Obſtmarkt hat einen in jeder Beziehung befriedigenden Verlauf
genommen. Die Menge des angemeldeten Tafelobſtes war größer
als auf dem erſten Markte und überſtieg das Angebot der vor=
jährigen
Märkte ſehr beträchtlich. Auch die Steigerung der Ver=
käuferzahl
gegen das Vorjahr beweiſt, daß die Obſtproduzenten die
Vorteile richtig erkannt haben, welche ihnen durch die Beſchickung
der Frankfurter Obſtmärkte erwachſen. Beſonders erfreulich iſt die
Thatſache, daß nicht nur ous der engeren und weiteren Umgebung
Frankfurts Verkäufer erſchienen waren, ſondern auch aus ent=
fernteren
Gegenden Badens, der Pfalz ꝛc. Aus den benachbarten
Städten Hanau, Wiesbaden, Mainz. Darmſtadt ꝛc. waren zahl=
reiche
Käufer erſchienen und verſchiedene weiter entfernt wohnende
Norddeutſche und Süddeutſche hatten ſchriftlich Auftrag zu recht
namhaften Ankäufen gegeben.
Heidelberg. 24. Oktober. Heute nacht iſt das Empfangs=
geb
äude und die Halle des Main=Neckar=Bahnhofs abgebrannt.
Die Kaſſen und Bücher wurden gerettet.

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Mannheim, 22. Okt. Ein größeres Obiekt hat der Abdecker
Stamm noch nie in ſeinem Geſchäft verwertet, als das. welches
ihm in den letzten Taͤgen zur Bearbeitung überwieſen wurde. Jener
Wal, der dieſen Sommer in ſämtlichen am Rhein celegenen
Städten zur Anſicht ausgeſtellt war wird gegenwärtig zu Thran
abgeſotten-Der Fiſch hatte noch den Neckar hinaufgeſchleiſt werden
ſollen, um in Heidelberg. Heilbronn ꝛc. ausgeſtellt zu werden,
allein die Beſatzung des Schiffes erklärte, nicht mehr mitthun zu
wollen. So blieb dem Unternehmer nichts übrig, als den Fiſch im
hieſigen Floßhafen mit Hilfe der Ankerſpille zerlegen und die Teile
des Hunderte von Centnern wiegenden Koloſſes nachts mittelſt
Fuhrwerks nach der Stamm'ſchen Abdeckerei verbringen zu laſſen,
wo dieſelben zu Thran geſchmort werden. Den Thran übernimmt
der Beſitzer des Fiſches. Abdecker Stamm hat nur für das Aus=
ſieden
eine Akkordſumme vereinbart.
Karlsruhe. 23 Okt. Der Katarrh, an welchem der Groß=
herzog
erkrankt iſt, hält noch immer in gleicher Stärke an, ſo daß
der Monarch großer Schonung bedarf und täalich nur einige Stun=
den
außer Bett zubringen kann. Nach Erkundigung an zuſtän=
diger
Stelle entbehrt die Mannheimer Mitteilung, daß der Rück=
tritt
der Miniſter Turban und Elſtätter bevorſtehe, jeder thatſäch=
lichen
Grundlage.
Saarbrücken, 23 Okt. Vorgeſtern wurde gemeldet, daß Ver=
handlungen
im Weae ſeien, durch welche die Beleidigungs
klage der kal. Bergwerksdirektion gegen den Kaplan Dasbach
wegen der Satire=Der Sang von Lao Fumiſe; aus der Welt ge=
ſchäffen
werden ſoll. Kaplan Dasbach ſoll ſich zu einer Ehren=
erklärung
erboten haben. Das Blatt des Kaplans Dasbach, die
Trierer Landeszta. berichtet jetzt, daß der vor der Trierer Straf=
kammer
auf den 24. Oktober angeſetzte Termin wegen des Sanges
von Lao Fumtſe' gegen die Herren Dasbach und Keil aufgehoben iſt.
Barmen, 22. Okt. Der evangeliſche Bund hat über
die neue Deutung der Beſtimmung des 8 166, wonach in der ſtaats=
anwaltichaftlichen
Anklaae im Trierer Prozeß der auf päpſiliche
oder biſchöfliche Autorität geſtützte Mirakel=Glaube zu einer Ein=
richtung
der katholiſchen Kirche geſtempelt wird, ſein Bedauern in
Form einer Reſolution ausgeſprochen.
Bückeburg. 23. Okt. Ueber das Bankhaus Meyer Aron
wurde der Konkurs verhängt. Die Paſſiva betragen faſt 700 000
Mark, denen 300000 Mark Aktiva gegenüberſtehen. Außer Kunden
des Geſchäſts bier und in der Umaegend ſind zwei Berliner Banken
beteiliat. Als Urſache des Konkurſes ailt falſches Geſchäftsgebaren
eines kürzlich verſtorbenen Geſchäftsteilhabers, namentlich in Min=
den
, wo ein Zweiageſchäft der Firma war.
Wien, 22. Okt. Aus den Alpen wird maſſenhafter Schnee=
fall
gemeldet. In Graz richtete der Schnee aroße Verwüſtungen
in Gärten und Anlagen an. Der Schneedruck brach armdicke Aeſte
von den Bäumen und zerriß die Telephondrähte. - Auch aus
München wird anhaltender Schneefall gemeldet. Wie die dortigen
Blätter berichten, iſt der Beſuch des Enaliſchen Gartens beſonders erſcheint, denn es finder ſich bekeils. wenn auch an wenig auffäl=
für
Wagen gefährlich geworden, da der Schnee centnerweiſe abfällt
bezw. mit Schnee belaſtete Aeſie abgedrückt werden. Es wurde der
Fahr= und Reitverkehr im Enaliſchen Garten eingeſtellt.
Vetersburg. 22. Okt. Aus Sſysran lan der Wolaa) wird
gemeldt, daß inſolge eines beftigen Schneeſturmes und ſtarker
Schneeverwehungen geſtern auf der Bahn Sſysran=Wiasma mehrere
Hüge im Schnee ſtecken geblieben ſind. darunter auch ein Separat=
zug
des Großfürſten Nikolai Nikolajewitſch. Die ausgeſandten der jungen deutſchen Muſikgeſchichte gehoört, und weil das Libretto
Schneemaſſen zu bewältigen vermocht.
Kleine Chronik. Ein in Budenheim von einer ſehr geachteten
Frau verübter Selbſtmord hat in dortiger Gegend großes Auf=
ſehen
hervorgerufen. Der mit ſeiner Frau in ſehr glücklicher Ehe
lebende Mann, war eines Verbrechens wegen geſänglich eingezogen.
Aus Scham darüber erhängte ſich die unglückliche Frau.-
In dem
bei dem Städtchen St. Jnabert gelegenen Dorfe Rohrbach (Pfalz)
iſt der im Neubau befindliche Turm der katholiſchen Kirche einge=
ſtürzt
. Die Urſache ſoll zu ſchnelle Bauart und ſchlechter Mörtel
ſein. Menſchen wurden nicht verletzt, dagegen iſt der ſachliche Beziehung wäre ſelbſt von dem Lortzing'ſchen Undinenlibretto noch
Schaden ſehr bedeutend. Der Turm ſtürzte auf das Kirchenportal
und durchſchlug es. Der flüchtig gegangene Landgerichtsſekretär
Albrecht aus Braunſchweig, iſt in Wolfenbüttel erhängt aufge=
ſunden
worden. Beſtimmte Nachrichten über den Stand der Ge=
richtsdepoſiten
. die von ihm verwaltet waren, liegen noch nicht vor.
Choleraberichte. Dem Vernehmen nach wird in der nächſten
Sitzung der Bürgerſchaft von Hamburg ein dringlicher Antrag
des Senats eingebracht, betreffend die Bewilligung weiterer
1800 000 M. zur Bekämpfung der Cholera und deren Folgen. Am
Sonntag wurden 7 Choleraerkrankungen gemeldet, davon entfallen
auf Samstag 2 Erkrankungen. Am Montäa wurden2 Erkrankungen
und 2 Todesfälle gemeldet; davon entfallen auf Sonntag 1 Er=
krankung
und 2 Todesfälle. Bis zum 22. Oktober ſind ins geſamt
17978 Erkrankungen und 7605 Todesfälle an Cholera vorgekommen.
In Peſt wurden gemeldet vom Freitag abend bis Samstag liegt, wahrhaft überraſcht hal.
abend 24 Erkrankungen und 9 Todesfälle.

Nr. 261
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag. 23. Oktober.
Die Lorelei.
B. M. Rheinpoeſie iſt es. was wir heute zu hören bekamen:
des ſagenumklungenen lieblichen Stromes geheimnisvoll s Leben
und Weben iſt es. was aus der Hans Sommer'ſchen Muſik
in jedem Tongemälde blitzt. Der Rhein, ob er ſich uns nun zeigt
im dämmernden Spätnebel, im Sonnengefunkel oder dem magiſchen
Licht der ſmaragdnen Tieſe immer beherrſcht er die Situatiön und
verknüpft die Ereigniſſe. Bas Geiſtesklima, in welchem Sommers
Werk gereift, iſt unverkennbar das Waaner'ſche Muſikdrama. Schon
in der Bezeichnung Bühnenſpiel' bekennt ſich der Komponiſt als
Anhänger der Bayrellther Schule. Deshalb iſt die Loreleir Som=
mers
auch ſo grundverſchieden von all den vorwagneriſchen Opern,
die ſich mit einer ähnlichen Nomantik beſchäftigen wie etwa , Un=
dine
;, Silvana' ꝛc. Bei Sommer begegnen wir ſiets nur der
Stimmungsmelodie. Dieſen Ausdruck geſtatte ich mir, um mit ihm
die Weiſe zu bezeichnen, welche im Gegenſatz zu der geſchloſſenen
Melodie, die für ſich ein Ganzes bildet, mit dem Organismus der
jeweiligen Handlung und Verſon derart verſchmolzen iſt, daß ſie,
losgelöſt von ihm, kein ſelbſtändiges känſtleriſches Leben mehr
führen würde. Müßig wäre es, darüber zu ſtreiten, welche Method:
die künſtleriſch reifere und vollendetere ſei. Die geſchloſſene Melodie
kann ſich zur höchſten lichtvollſten Schönheit entwickeln, wie wir
das bei Mozark aeſehen. ſie kann ebenſoaut zur Liedertafelmuſik
werden wie bei Neßler. Umgekehrt hat Wagner die Stimmungs=
melodie
auf kaum geahnte Stufe gehoben, wogegen ſeine fklaviſchen
Nachabmer bei der Klangmalerei ſiehen blieben. Sommer iſt, trotz
aller Anlehnung und Reminiscenzen im motiviſchen Aufbau, ein
ſelbſtändiger Kopf. Die Partitur zur Loreleir gehört ünſtreitig
zu dem wertvollſten, was deutſche Tonkunſt im Lauf der letzten
Jahre hervorgebracht hat, und für uns liegt ihr Hauptreiz vor
allem darin, daß ſie echte muſikaliſche Lyrik bringt und feinſinnige
Uebergänge in den verſchiedenen Stimmungen zu ſchaffen weiß.
Der erſte und zweite Akt bringen für unſeren Geſchmack darin das
Seelenvollſte und Duftigſte. Sehr wirkungsvoll leitet gleich das
kleine Vorſpiel ein, dem das bekannte Volkslied zu Grunde gelegt
iſt. Daß dieſes dann am Schluſſe auch noch in ſeiner vokalen
Faſſung erſcheint, will uns dagegen weniger gefallen. Zu lange
Citate üben ſelten die beabſichtigte Wirkung. Von ſeinem großen
Bahreuther Vorbilde hat Sommer auch die langen Zwiegeſpräche
und die ebenſo langen Blicke zwiſchen den Liebenden angenommen,
und wer fühlte ſich bei den Unterhaltungen, die im 1. Aufzuge
zwiſchen der Wirtin, dem Pfarrer, der Lore und Erwin arführt
werden, nicht an den eigentümlichen Sprechgeſang in den= Meiſter=
ſingern
= und im Rheingolder gemahnt ?1 Aber wie geſagt - das
ſtört nicht, und ebenſowenig ſtört der häufige Gebrauch, den Sommer
von einem Motive macht, das in ganz ähnlicher Faſſung im = Triſtan=
liger
Stelle im Propheten (oDir bleibt auch die Rache! Wieder=
täufer
1) Für eine andere Gelegenheit behalte ich es mir vor, die
einzelnen muſikaliſchen Motive in ihrer Entſtehung, Wanderung
und Wandlung durch die Opernaeſchichte zu verfolgen.- Baß der
Tert, welchem Sommer ſeine Tone geliehen hat, ihm gerade be=
ſonders
hilfreich entgegengekommen ſei, koͤnnen wir nicht einräumen,
deshalb nicht, weil der Kömpöniſt der Lorelei ins Kapitel der neuen,
Hilfszüge und Arbeiler haben bis geſtern abend noch nicht die mit den Requiſiten der alten Theatergarderobe arbeitet. Das zeigt
ſich namentlich im 3. Akt. Die ganze Kataſtrophe wird mit den
abgebrauchteſten äußeren Effektmitteln beſtritten. Einmal nur hat
ein Dichter, ein wirklicher Dichter, die Loreleiſage zum Operntert
umſchaffen wollen, der hieß Emanuel Geibel, und das Buch wa=
ſür
keinen geringeren als Mendelsſohn beſtimmt. Was nach Geibel
an ähnlichen Entwürfen unternommen wurde, gehöct größtenteils
in die Reihe der Verſuche;. Das Gurski'ſche Textbuch macht,
ganz abgeſehen von der geringen Konzentration der Handlung, eine
ſehr ungeſchickte Verwendung von den Nebenfiguren. In dieſer
manches zu lernen geweſen.- Für den anweſenden Komponiſten ge=
ſtaltete
ſich der Vremierenabend zu einem ſehr glücklichen und ehren=
vollen
. Das ausverkaufte Haus machte von vornherein einen ſehr
günſligen Eindruck, und das animierte Publikum kargte an den
entſcheidenden Höhepunkten des Werkes nicht mit ſeinen Beifalls=
ſpenden
. Hans Sommer wurde zweimal gerufen und nahm auf
offener Szene, umringt von den Sängern, liefgerührt den Danl
der Hörer entgegen. In den letzten Hervorruf wurde auch Herr
Kapellmeiſter de Haan und Herr Maſchinenmeiſter Kranich
mit hineingezogen. Der höchſt gelungenen Einſtudierung und Auf=
führung
des Werkes ſchenken wir detailliertere Aufmerkſamkeit nach
der Wiederholung. Heute nur noch dies, daß Frl. Emma Jungk
uns mit der Verkörperung der Titelrolle, die infolge ihres hoch=
dramatiſchen
Charakters eigentlich ganz außerhalb ihrer Sphäre

Druck und Verlag. 2 6. Wittihſche Holbuchdruckerei, verantwortlich für die Redallion. Dr. O. Paldaeſtel, beide in Darmſtadt