EEEREEELTT CULUON
Abonnementsprei=
viertelährlich 1 Matk 50 Pf.
halb=
ſährlich 3 Mark inel. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal indl. Poſlauiſchlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
fuͤr das
wochentl. Gmal erſcheinende Taghlan
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinflr. Nr. 28.
in Beſſungsn von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
für die Behannsmachungen des
Amtliches Organ
ßh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N250.
Montag den 24. Oktober.
1892
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen bei Roßdorf.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß am Dienstag den 25. und Freitag den 28. Oktober
d. Js., jedesmal von 9-12 Uhr Vormittags und 2- 4 Uhr Nachmittags, ſeitens der Leib=Kompagnie des Großh.
Heſ=
ſiſchen Infanterie=Regiments Nr. 115 bei Roßdorf an der Fuchſenhülte in ſüdweſtlicher Richtung gefechtsmäßige Schießen
nit ſcharfen Patronen abgehalten werden.
Der betreffende Geländeabſchnitt darf zu den angegebenen Zeiten nicht betreten werden.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
16493
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Belreffend: Ausbruch der Maul= und Klauenſeuche in Stallungen zu Griesheim.
Die Maul= und Klauenſeuche iſt in Griesheim ausgebrochen.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[16494
J. V.:
Dr. Zeller, Regierungs=Rath.
Thr
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Verkehr der Radfahrer auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plützen.
In der Polizeiverordnung vom 10. März 1890 für den Kreis Darmſtadt iſt u. A. Folgendes vorzeſchrieben:
Jedes in Fahrt befindliche Belociped, ſoſern dasſelbe Eigenthum eines Kreiseingeſeſſenen iſt, muß mit einer ſichtbaren
H.
Anmmer verſehen ſein, deren Bezeichnung ſeitens der zuſtändigen Lokalpolizeibehörde von dem Eigenthümer vor der
Inge=
rauchnahme zu erwirken iſt. Jedes in Fahrt befindliche Velociped muß mit einer leicht zu handhabenden, helltbnenden Sig=
„ 53 alglocke und zur Nachtzeit mit einer helleuchtenden Laterne verſehen ſein.
Der Radfahrer hat die von ihm eingeholten und zur Nachtzeit auch die ihm begeguenden Fußgänger, Fuhrwerke,
ſ-keiter, Radfahrer, Viehtransporte und dergleichen durch laute Siguale und wenn dieſe unwirkſam bleiben,
urch Rufen auf ſeine Annäherung rechtzeitig aufmerkſam zu machen. Auch an Straßenwendungen und Straßenkreuzungen
2)
i 1
al: rechtzeitig ein Signal abzugeben.
p
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden, ſoweit nicht durch dieſelben auf Grund anderer Strafbeſtimmungen
61 öhere Strafen verwirkt ſind, gemäß 8 366, Poſ. 10, des Reichsſtrafgeſetzbuchs mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit
po.
G)
aft bis zu 14 Tagen beſtraft.
Indem wir auf dieſe Vorſchriften, welchen in letzterer Zeit wiederholt entgegengehandelt worden iſt, aufmerkſam machen.
⁄₈ merken wir. daß die Laternen an den auf oͤffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen benutzten Fahrrädern mit Anbruch
er Dunkelheit angezündet werden müſſen.
Darmſtadt, den 21. Oktober 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(16495
Fey.
Bekanntmachung.
Die Lieferung von Bäumen und
räuchern für die ſtädtiſchen Anlagen
im Wege der Sublaiſſion vergeben
den.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 26. Oktober,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem Stadt=
haus, Zimmer Nr. 13, zur Einſicht offen.
Darmſtadt, am 20. Oktober 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[16496
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
535
3606
Trottoir=Herſtellung.
Die Herſtellung von 280 ⬜ Meter
Gußasphalt=Trottoir in der
Gervinus=
ſtraße zwiſchen Darm= und Soderſtraße
beiderſeits ſoll im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 28. Oktober 1892,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 3,
zur Einſicht offen, von welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 20. Oktober 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[16497
Riedlinger, Beigeordneter.
Borſten= und Klauen=
Verſteigerung.
Donnerstag den 3. November l. Js.,
Nachmittags 3 Uhr,
ſollen die in dem ſtädtiſchen Schlachthauſe;
ſeit Mitte Juni l. J. geſammelten Borſten/
und Klauen gegen Baarzahlung an Ort
und Stelle öffentlich meiſtbietend
ver=
ſleigert werden.
Darmſtadt, den 21. Oltober 1892.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1649,
J. V.:
Lauteſchläger, Beigordneter.
Dampfheizungs=Anlage.
Die Lieferung der Dampfheizungs=
Anlage für das neue Maſchinenhaus des
ſtädtiſchen Waſſerwerks im Griesheimer
Eichwäldchen bei Darmſtadt ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 7. November 1892,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag, Bedingungen und
Zeich=
nung liegen auf dem Tiefbauamt, Zimmer
des Waſſerwerks, zur Einſicht offen.
Darmſtadt, am 21. Oktober 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(16499
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
Vsberrheinor
GTGAUA
Adll8 JulgmanU,
Dioburgerstr. 10.
Suppenwürze
BaAPi e imer.
Wſante Neuheit im
Lebensmittelmarkte und in Fläſchchen von
65 Pfennig an zu haben bei Anton
Faß=
bender, Hofl., Marktplatz.
[16500
Nr. 250
Hurkoffelheſtelungen
für die Großh Hofmeiergüter
(Hofmeierei, Hofgut Gehaborn, Kabinets=
Gut Kranichſtein,
köunen auf unſerem Büreau (Paradeplatz 4) ertheilt werden. Daſelbſt ſind auch
die verſchiedenen Sorten ausgeſtellt.
Die diesjährigen Preiſe ſind für Speiſekartoffeln Mk. 450 bis Ml. 6.-,
für Salatkartoffeln 12 Mk. per 100 Kilo.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1892.
Administration
der Großherzoglichen Hofmeiereigüter.
Mülller.
(16341
VerſteigerungrAnzige.
Die zum Nachlaß der Wittwe des Kammermuſikers Wilhelm Heyer dahier
gehörigen Mobilien
1 Nachtiſch. 1 Kommode, 1 Tiſch. 1 Schrank, 5 Stühle, 1 Kleiderſchrank,
1 Chaiſelongue, 1 ovaler Tiſch, 1 Pfeilerſchrank, 1 Nähtiſch, 1 Regulator,
1 Glasſchrank, 1 Bettſtelle mit Sprungfeder= und Roßhaarmatratze,
1 Plumeau, 3 Kiſſen und Teppich, verſchiedenes Haus= und Küchengeſchirr,
Weißzeug und Kleidungsſtücke, ſowie a. m.,
ſollen
Mittwoch den 26. Oktober l. Js., Vormittags 9 Uhr,
in dem Hauſe Mieder=Ramſtädterſtraße 60 öffentlich meiſtbietend gegen gleich
baare Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, 21. Oktober 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. A.:
Lautz, Ortsgerichtsmann.
[16501
Main=Araur=Bahn.
Die Lieferung von
570 Kubikmeter Kleinſchlag
ſoll vergeben werden. Die Bedingungen liegen während der Dienſtſtunden auf dem
Dienſtzimmer des Unterzeichneten zur Einſicht offen, dieſelben können auch gegen
portofreie Einſendung von 30 Pfennig bezogen werden. Angebote ſind verſchloſſen
und mit der Aufſchriſt „Kleinſchlag.
bis Freitag den 28. Oktober 1892, Vormittags 10 Uhr O.3.,
an den Unterzeichneten einzureichen. den Angeboten ſind Steinproben beizuſchließen.
Darmſtadt, 18. Oktober 1892.
Der Bau=Inſpektor:
(16502
Stegmayer.
ſrzechusche Rolhwono.
Camarite, - Morea, - Halavryta, - Aerocorinth,
Mavrodaphne oto.
die tanninhaltigſten und edelſten aller Südweine,
unübertroffen gegen alle Störungen des Magens, des
Darm=
ſyſtems und gegen Diarrhöen, eingeführt von
Friedr. Carl Ott. Würzburg.
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ſind jetzt alle eingetroffen
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DkorEsuhlboyo
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Lebens=Verſicherungsbank
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Am Gotha.
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dieſer älteſten und größten deut=
Die hieſige Vertretung
ſchen Lebens=Verſicherungsbank verwaltet der Unterzeichnete.
Derſelbe erbietet ſich zu allen Auskünften.
Thienemann
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Waldſtraße 34 II.
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Gamstag den 20. Otober d. J.
von 2 Uhr Nachmittags ab ſindet im Faſſelhof in Pſungstadt eine
Aiegen-
schau mit nachfolgender Prämlirung ſtatt. - Ziegenbeſitzer von Pfungſtadt
und Umgegend werden um zahlreiche Betheiligung durch Vorführung ihrer Ziegen
erſucht. - Behörden, Gemeindevorſtände und Intereſſenten ſind freundlichſt
ein=
geladen.
Im Auftrag des Ziegenzucht=Vereins.
Der Präſident:
J. Vrieh, Commerzienrath.
Pfungſtadt, 22. Oktober 1892.
116503
Deutſcher Volksverein
Abtheilung Darmstadt.
Unſere Montag den 24. d. Mts. wieder beginnenden regelmäßigen Wochen=
Verſammlungen ſinden bis auf Weiteres im Seitenbau der Reſtauration von
W. Schenk, Kiesſtraße 2, ſtatt.
Vortrag für den 24. d. Mis., Abends 8½ Uhr: „Die chriſtlich=ſoziale
Bewegung in England=
Gäſte willommin. Um püntliches zahlreiches Eiſcheinen der Mitglieder bittet
[16451
der Vorstand.
Prische italienische Hior
ſind eingetroffen bei
Vrau H. Vihhelw,
Grafenſtraße 37. (6506
EEingang Waldſtraße.)
Hammekfleiſch,
per Pfund 50 Pfeunig.
Rettig.
16440) Hochſtraße Nr. 10.
Hartoſtelm,
Nagnum bonum, per Malter für
16304
M. 550 frei Haus.
Obſtzüchterei Dippelshof b. Traiſa.
Gebrauchte Blumentöpfe und
(16193
Flaſchen
ſind billig abzugeben Steinftr. 32, 3. St.
2883
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11833) Ecke der Ludwigshöb= und
Weinbergſtraße erſter Stock, 4 Zimm.,
abgeſchl. Vorplatz ꝛc, ſofort beziehbar.
13072) Heidelbergerſtr. 28
Beletage 6 Zimmer (ront), 2
Manſarde=
zimmer, 3 Kammern, Zubehör,
Mitbe=
nutzung eines Gartens, event. ſofort.
13431) Ernſt=Ludwigsſtraße 10 im
3. Stock ſind 2 Zimmer, Küche ꝛc. an
ruhige Leute zu vermiethen und ſofort zu
zu beziehen.
16215) Wilhelminenſtr. 8, 3. Stock,
Zimmer mit Küche an einzelne Perſon.
16216) Weinbergſtr. 16 kl. Wohnung.
16107) Schirmgaſſe 10 eine kleine
Wohnung im Hinterhaus zu vermiethen.
16508) Magdalenenſtr. 2 Vorder.
haus eine Manſarde zu vermiethen.
Nr. 250
Läden, Hagazine elo.
14927) Kirchſtraße 10 ein
Laden mit Wohnung
per 1. Januar 1893 zu vermiethen.
16106) Alexanderſtr. 1 ein Keller
zu vermiethen. — Ebendaſelbſt auch ein
Stall mit Heuboden.
16224) Mühlſtraße 56, Kapellplatz,
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
16287) Rheinſtr. 28. 2. St.,
Vor=
derhaus ſchönes Zimmer, unmbbl. od. möbl.
16446) Saalbauſtr. 24 part., ein
möblirtes Zimmer ſofort zu vermiethen.
16427) Kaupſtr. 22 ein gut mobl
Zimmer mit ſeparatem Eingang an einen
beſſeren Herrn zu vermiethen.
16509) Hölgesſtr. 13 ein beſſeres,
möblirtes Parterrezimmer zu vermiethen
und ſofort zu beziehen.
16510) Kiesſtr. 82 parterre ein gut
mobl. Zimmer preiswerth zu vermiethen.
Kine alleinſtehende Dame ſucht für 1.
⁄ März eine Wohnung von 5-6
Zimmern, Beletage, womöglich im ſüdl
Stadttheil, mit Balkon od. Gartenantheil.
Offerten, unter St. an die Expedition
dieſes Blattes.
[16233
Enterrickt
in weibl. Handarbeiten, Weißnähen
Weißſticken, Bunt= und Kunſtſticken,
Filet Gnipure wird ertheilt
Dieburger=
ſtraße 6, 3. Stock.
(1591
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E hilſtunden im Engliſchen und
Fran=
zoſiſchen, ſowie in anderen
Unterrichts=
fächern zu erteilen. Näheres zu erfragen
Alexanderſtraße 1, erſter Stock, (
Pfarr=
haus).
[16078
Gustay.
Büg,or
Wenkſtraße Nr. 29,
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Gau=Algesheimer Tiſchwein, per Flaſche Mk. -60 ohne Glas,
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deutſch, ff. Marke, „ 2.20
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Einmach=Eſſigs, Flaſche Mk. 1 und Mk. 2.75.
[12374
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1
1
16511) Zwei feine Hausmädchen, die
bügeln u. Kleidermachen k., ſuchen St.
L. Richter, Riedeſelſtraße 66.
4
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Flaſchenbierhandlung ein kräft. Burſche
der ſtadtkundig iſt und in dieſer Branche
Erfahrung hat. Auf gute Zeugniſſe wird
hauptſächlich geſehen.
G9. Hettinger,
Ballonplatz 7.
Ein halber Platz der Parket=
Loge Nr. 2
iſt für die ganze Spielzeit zu vergeben.
Näheres Expedition.
[16121
Dr. Erümimg.
Specialarzt für Ohren, Hasen- I.
Ralskrankheiten,
Darmstadt, Loughausstr. Z.
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Täglich von 10-4 Uhr.
Sonntag=
nur Vormittags. (1611
Ein grossek ladeh
mit großem Erker, in beſter Lage der
Stadt, wird per März zu miethen
ge=
ſucht. - G.fl. Offerten u. P. W. 808
an Haaſenſtein e; Vogler, A=G,
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Frankfurt a. M.
13884) Ein Lehrmädchen
aus anſtändiger Familie geſucht.
A. Anton,
Magazin für Haus= u. Kücheneinrichtung.
12336) Ein Lehrling unter günſtigen
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J. Böttinger, Tapezier, Mathildenpl. 7.
14968) Ein ſtrebſamer, junger Mann
mit Berechtigung zum einj.=freiw. Dienſt
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Hchrling.
geſucht. — Offerten unter Nr. 1490,
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Zur gefl. Nachrichfl.
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Duisburg iſt heute wieder angekommen
und entſernt für die Dauer unter
Ga=
rantie ohne Störung im Geſchäft und
Hausweſen Ratten, Mäuſe,
Küchen=
ſchaaben. - Aufträge an die Geſchäfts=
16146
ſtelle d. Bl. erbeten.
Tüchtiger Wirth
mit gr. Bekanntenkreis wünſcht eine gul
gehende Wirthſchaft zu übernehmen.
Ver=
mittler verbeten. - Offerten an die Ex
pedition d. Bl. unter L. D. 23. (16515
G000eSooe0e0e0
Verloren.
Eine goldene Damenuhr mil
Monogramm auf dem Deckel und goldner
Kette wurde am Freitag Abend verloren
Abzugeben gegen gute Belohnung bei de=
[16516
Expedition d. Bl.
O990000000000e
ähmaſchine kann verliehen werden pe=
Ne Tag 45 Pfa. Kiesſtr. 7 Manſarde
Nr. 250
3609
2⁄mit n.
15. uit;
ite nd Ul= tſk.
Ga= 5)
„
4
4
E
1
G
Jaehem, Capes,
Regey. und Abend-Häntel
heute wieder in ganz neuen sortimenten
einge=
troffen.
Wilbelm Lanz,
Schulſtraße 1.
[16518
4
Tannen. und Buohen Brennholz,
kleingeſchnitten und geſpalten,
(13735
liefert bei freiem Transport die Dampf=Holzſchneiderei
EGGa. SchatOT, tartinsſtr. 14.
An Beiträgen für die Nothleidenden im Hamburg und Altona gingen bei
dem Unterzeichneten weiter ein, worüber hiermit öffentlich quittirt wird: Von Sr. Königl.
Hoheit dem Großherzog 1000 M. F. S. 2 M. v. Bülow, Generallieutenant, 20 M., Keller,
Wittwe des Commerzienraths (2. Gabe). 20 M., Stammler, Oberamtsrichter in Ortenbera,
20 M., Riedlinger, Beigeordneter. 10 M. F. Gaydoul, Kaufmann, 10 M. C. Rummel
Rentner, 20 M., M. L. 1 M., Köhler, Landgerichtedirector, 10 M. Aktien=Maſchinenbau=
Anſtalt vorm. Venuleth und Ellenberger 100 M. H. Peiſch, Rentner, 20 M. Expedition
der „Neuen Heſſiſchen Volksllätter: 600 M. H. H. 3 M., Frl. H. 1 M., A. 2 M., Krauſe,
Renkner 6 M. Otto Noch 5 M. Fink, Pfarrer in Königſtätten 10 M., Waitz.
Stadtver=
ordneter 10 M. C. W. Hemmerde 30 M. Thhlmann, Lhrer an der Viktoriaſchule, 5 M.,
Dr. Zeller. Reaierungsrath, 10 M. Werle Landgerichtsralh 10 M. E. F. 20 M.,
Unge=
nanrt 6 M. Dr. L. Merck 20 M., Expedition des „Darmſtädter Tagblatt” 452 M. L0 Pf.,
zuſammen 2423 M. 80 Pf. von welchen heute 2400 M. zum Theil nach Hamburg, zum
Theil nach Altona überwieſen worden ſind.
Darmſtadt, am 20. Oktober 1892.
Daub, Bürgermeiſtereiſekretär.
W J. Völner'is
weltberühmte
Rheumatismus-Walte!
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unentbehrliches Hausmittel gegen alle
Erkältung n, als:Lähmungen,
Zahn=
ſchmerzen, Heiſerkeit ꝛc.
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u. C. Watzinger, Wilhelminenſtr.
Fabrikant W. Völlner,
Hamburg.
[14736
Lr
Elegante Coſtüme
werden raſch und billig angefertigt.
Näheres Expedition.
[15469
Hine gute Wirthſchaft wird zu kaufen
C oder zu miethen geſucht. Schriftliche
Angebote unier B. L. an die Exped. d. Bl.
.) bis 3 Schüler, welche die Ackerbau=
- ſchule, Winterbauſchule ꝛc. beſuchen
wolley, finden Wohnung auch auf Wunſch
mit Penſion in einer bürgerlichen Familie.
Näheres in der Exped. d. Bl. (1513]
Ein junger Mann ſucht
WohAung
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mög=
lichſt in Mitte der Stadt.
Offerten mit Preisangabe unter 0. S.
an die Expedition d. Bl.
[16354
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I (Beſſungen)
vom 6. bis 19. Oktober 1892.
Geborene. Am 2. Okt.: Dem Fabrikarbeiter Heinrich Küſter,
L. Roſine. Am 4.: Dem Schreiner Karl Friedrich Wilhelm Mink,
T. Katharina Dorothea. Dem Weißbinder Heinrich Scherrer, T.
Margaretha Eliſabethe. Am 7.: Dem Sekonde=Lieutenant im Großh.
Heſſ. Drahoner=Regt. Nr. 23 Adolf de Neufville, S. Guſtav Adolf
Wilhelm. Am 9.. Dem Schuhmacher Georg Ludwig Kuſer, S.Heinrich
Karl. Dem Finanzaſpirant Friedrich Diehl, S. Eduard Friedrich
Ludwia Wilhelm. Dem Maſchinenarbeiter Friedrich Wilhelm Geyer,
L. Katharina Eliſabethe. Am 10.: Dem Lackierer Wilhelm Eduard
Beyer, S. Hermann. Dem Straßenwärter Johann Philipp Emig,
L. Friederike. Am 11.: Dem Großh. Hauswärter Karl Wilhelm
Heinrich Haack, S. Georg Karl. Am 12.: Dem Vicewachtmeiſter
Karl Hermann Hoppig, T. Hedwig. Eine uneheliche T. Eliſabethe.
Dem Wirt Andreas Zimmermann, S. Chriſtian Friedrich Hermann.
Am 13.: Dem Privatdiener Hermann Enderes. L. Maria Anna
Louiſe. Am 14.: Ein unehel. S. Jakob Veter. Dem Taglöhner
Chriſtoph Markolf. T. Helene. Am 15.: Dem Handarbeiter Karl
Philipp Heinrich Lehr, L. Maraaretha. Am 16.: Dem Schreiner,
Friedrich Wilhelm Alberth, S. Friedrich Wilhelm Heinrich.
Aufgebote. Der Trompeter Richard Emil Georg Günther
dahier und Philippine Amalie Karoline Breitwieſer zu Nieder=
Ramſtadt. T. des verſtorbenen Bäckermeiſters Peter Breitwieſer.
Der Schuhmachermeiſter Philipp Schweinsberger und Anna
Chri=
ſtine Maurer dahier, T. des verſtorb. Schuhmachermeiſters Heinrich
Ludwig Maurer II. Der Trompeter (Sergeant) Jakob Ohl und
Marie Dorothea Geyer dahier, L. des Schutzmanns Georg Geyer V.
Eheſchließungen. Am 9. Okt.: Der Maſchinenarbeiter
Fried=
rich Wilhelm Geyer mit Marie Katharina Schul, L. des
Hand=
arbeiters Vhilipp Schul dahier. Am 15.: Der Großh. Kanzliſt
Heinrich Wilhelm Georg Friedrich Maltern, Witwer. mit Anna
Marie Meß. geb. Müller, Witwe, dahier.
Geſtorhene. Am 12. Okt.: Der Großh.
Oberrechnungspro=
bator Hermann Erlinger, ledig, 32 J. 10 T. alt, ev. Am 14.: Die
Ehefrau des Großh. Forſtwarts Georg Schanz. Eliſabethe, geb.
Engel, 62 J. 1 M. 10 T. alt, ev. Am 15.: Die Witwe des Großh.
Steuerkommiſſärs Ferdinand Trapp, Marianne Benedicte, geb.
Supp, 56 J. 5 M. 29 T. alt, ev.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Eine Extra=Ausgabe des Reichsanzeigers:
veröffentlicht einen Raiſerlichen Erlaß, wodurch anläßlich
der Geburt einer Kaiſerlichen Vrinzeſſin mehr als 400 wegen
Ver=
brechen oder Vergehen verurteilten weiblichen Perſonen Straferlaß
bewilligt wird. Die in Strafhaft befindlichen Verurteilten wurden
Samstag morgen in Freiheit geſetzt.
Die vereinigten Bundesratsausſchüſſe für Landheer
und Feſtungen, Seeweſen und Juſtizweſen berieten in voriger
Woche die in der vorigen Reichstagsſeſſion angenommene
Reſo=
lution wegen der Reviſion der Beſtimmungen über das
Beſchwerde=
recht der Militärperſonen. Dem Vernehmen nach wurde beſchloſſen,
dem Vlenum des Bundesrates zu empfehlen, der Reſolution keine
Folge zu geben.
Die Mitteilung, daß eine Verſchärfung des
Preßge=
ſetzes noch in den erſten Stadien der Vorbereitung begriffen ſei,
iſt inſofern richtig, als eine ſolche Maßregel an den zuſtändigen
Stellen allerdings in vorbereitender Erwägung ſteht, daß aber zur
Zeit noch nicht angegeben voerden kann, ob und wann eine
geſetz=
geberiſche Vorlage dieſes Inhalts zu erwarten iſt. In ganz naher
Zeit dürfte es ſchwerlich der Fall ſein. Wie verlautet, handelt es
ſich vorzugsweiſe um Majeſtätsbeleidigung. Landesverrat u. dgl.
Bei der Reichstagswahl in Kelheim erhielt Dr. Sigl
in 109 Wahlbezirken 4076, Rauchenecker 4070 Stimmen.
Zerſplit=
tert ſind 30 Stimmen. Es ſtehen noch drei Bezirke aus.
Der preußiſche Landtag wird nicht durch den Kaiſer,
ſondern durch den Miniſterpräſidenten Grafen Eulenburg eröffnet.
Oeſterreich=Ungarn. In der im ungariſchen
Abgeordneten=
hauſe fortaeſetzten Devatte über die Feierlichkeiten bei der
Enthül=
lung des Honved=Denkmals ſprachen ſieben Redner von der
Oppoſition. Rohonezh hofft. daß ſich die Honveds nicht durch die
Oppoſition irreführen laſſen, ſondern das Denkmal bekränzen werden.
Frankreich. Es iſt bereits gemeldet worden, daß der Papſt
durch ſeinen Nuntius Ferrata dem Praͤſidenten der franzöſiſchen
Republik ein Handſchreiben überbringen liez. Wie nun aus einer
über vatikaniſche Vorgänge gewöhnlich gut unterrichteten Oelle
verlautet, ſoll der Vapſt in dieſem Schreiben ſeintm
unerſchütter=
lichen Entſchluſſe Ausdruck geben, für die republikaniſche
Staats=
form in Frankreich einzutreten, daſür aber von den Pariſer Macht=
3610
Nr.
habern die Erfüllung wichtiger kirchlicher Forderungen, wie
nament=
lich eine beſſere materielle Unterſtützung des Klerus und der
katho=
liſchen Seminare verlangen. Dafür ſtellt der Papſt die Ernennung
von drei franzöſiſchen Kardinälen ſſtatt zweier) in Ausſicht. - 500
Sold ten ſind nach Dahome abgegangen. Die Entſendung iſt
ſeit langem vorgeſehen als regelmäßiger Erſatz der Truppen in
Dahome.
Niederlande. Die Sweite Kammer hat das
Ueberein=
kommen, betreffend die internationale Einregiſtrierung der Fabrik=
und Handelsmarken, ſowie das Protokoll, betreffend die Dotation
des internationalen Bureaus zum Schutze des induſtriellen Eigen
tums, angenommen; dagegen das Protokoll, welches die Anwendung
der Konvention von Paris vom Jahre 1883 auf das induſtrielle
Eigenu= beſtiumt. proviſoriſch von der Regierung zurückgezogen,
bis die Rattfikation von allen übrigen beteiligten Nationen
er=
folgt iſt.
Griechenland. Die Regierung hat auf brieflichem Wege ihre
Vertreter im Auslande angewieſen, die Aufmerkſamkeit der Mächte
auf den Zwiſchenfall mit Rumänien wegen der Zappa'ſchen
Erbſchaftsangelegenheit zu lenken.
Nordamerika. Die Feſtlickkeiten zu der ſtattfindenden
Ein=
weihung der Gebäude für die Weltausſtellung in
Chicag=
begannen mit einem großen Feſtzug, an dem gegen 90000 Perſonen
teilnahmen, darunter der Stadtrat, die Gouverneure der
verſchie=
denen Staaten und zahlreiche inländiſche und auswärtige
Geſell=
ſchaften.
Stadt und Land.
Darmſtadt. 24. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am 20. d.
den Generalmajor v. Chappuis, Kommandeur der 44. Inf. Bria.,
in Audienz; am 22. den Hauptmann Senfft v. Pilſach, Platzmajor
von Kaſſel, den Hauptmann Stubenrauch vom 1. Großh. Inſ.=Reg.
Nr. 115. den Hauptmann Fritz vom Inf.=Reg. Nr. 114, den Militär=
Oberpfarrer Strack, den Rektor der Landesuniverſität Profeſſor
Dr. Jörs, den Landgerichtsrat Küchler, den Präſidenten Frowein
und den Vizepräſidenten Geh. Kommerzienrat Michel von der
Mit=
telrheiniſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, den Regierungsrat Bopp,
den Hofbuchdiuckereibeſitzer Ferd. Wittich, den Geh. Kommerzienrat.
Werner aus Mainz. den Seminarlehrer Dr. Heineck aus Alzey, den
Domänenrat i. P. Welcker; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger,
den Jägermeiſter Muhl, den Kabinettsſekretär Römheld. (D. 8tg.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 10. Oktober
der Katharina Ulrich aus Ober=Scharbach die Silberne Medaille
des Ludewigsordens verliehen.
An der Großherzoalichen Tafel nahm am Samstag der
Rektor der Landesuniverſität Profeſſor Dr. Jörs teil.
Zur Feier des Geburtetages Ihrer Maj. der Kaiſerin
waren am Samstag die Reichs= und Militärgebäude beflaggt. Die
militäriſchen Wachen und Poſten trugen Paradeanzug.
Militärdienſtnachrichten. Edler v. d. Planitz II,
Gen. Lt. und Oberquartiermeiſter im Generalſtabe, zum Gouverneur
von Mainz ernannt. - v. Reibnitz, General der Infanterie und
Gouverneur von Mainz. in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches
mit Penſion zur Dispoſition geſtellt. - Senfft v. Pilſach, Haupt
mann und Platzmajor in Darmſtadt, in gleicher Eigenſchaft nach
Kaſſel verſetzt. - Hein, Hauptmann und Komp.=Chef vom Inf.=
Regt. Graf Tauentzien von Wittenberg (. Brandenb.) Nr. 20, mit
Venſion zur Dispoſition geſtellt und gleichzeitig als Platmajor in
Darmſtadt wiederangeſtellt, in welchem Verhältnis er 1. 8. des
vorgenannten Regiments zu führen iſt. - Hieve, Hauptmann und
Komp.=Chef vom Inf.=Reat. Kaiſer Wilhelm C2. Großh. Heſſ.) Nr.
116, dem Regiment, unter Beförderung zum überzähl. Major aggreg.
Stumpff, Pr.=Lt. von demſelben Regiment, unter vorläufiger
Belaſſung in ſeinem Kommando zur Dienſtleiſtung bei dem großen
Generalſtabe, zum Hauptmann und Komp=Chef, Jockuſch, Sek.=L.
von demſelben Regiment, kommandiert bei der Militär=Intendantur,
zum Vr.=Lt., Bernhard, Hauptmann 1. 8. des Großh. Heſſ. Feld
Art.=Regts. Nr. 25, unter Verſetzung zum Magdeb. Feld=Art. Rezt.
Nr. 4. 1. 8. desſelben, und unter Belaſſung in ſeinem Verhältnis
als Adjutant bei der Inſpektion der Feld=Artillerie, zum Major,
vorläufig ohne Patent, befördert. — Lambrecht, Rittmeiſter und
Komp. Chef vom Magdeb. Train=Bat. Nr. 4, in das Großh. Heſſ.
Train=Bat. Nr. 25, Becker Major und Bats.=Kommanndeur vom
Inſ. Regt. Keith (I. Oberſchleſ.) Nr. 22. unter Beſörderung zum
Oberſilt., als etatsmäß. Stabsoffizier in das 4. Oberſchleſ. Inf.-
Regt. Nr. 63 verſetzt. - Balſer, Oberſtlt. z. D. zuletzt Kommandeur
des Landwehrbezirks Mainz. unter Erteilung der Erlaubnis zum
ferneren 2ragen der Uniform des l. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr.
115. mit Penſion, v. Metzſch, Rittmeiſter und Komp. Chef von
Großh. Heſſ. Train=Bat. Nr. 25. mit Penſion nebſt Ausſicht auf
Anſtellung im Civildienſt und ſeiner bisherigen Uniform der Abſchied
bewilligt. — Die Port.=Fähnrs.: Haupt vom 3. Großh. Heſſ. Inf.
Regt. Nr. 117. Schäcker vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118,
Ziegler vom 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23. Schmidt vom
Großh. Heſſ. Feld=Art. Regt. Nr. 25, zu Sek. Lts., - Freiherr
v. Brandis, charakteriſ. Vort.= Fähnr. vom Inf. Reat. Kaiſer Wilhelm
(2. Großh. Heſſ.) Nr. 116, Trupp, charakteriſ. Vort. Fähnr. vom
3. Großh. Heſſ. Inf. Reat. Nr. 117. Fett, Horn, Unteroffiziere
vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118. Frhr. v. Wöllwarth=
Lauterburg, charakteriſ. Port=Fähnr. vom Großh. Heſſ. Feld=
Art.=Regt. Nr. 25,. Rückward, Unteroff. vom Inf.=Regt. Nr. 138.
zu Port. Fähnrs. befördert.
Der Bericht des erſten Ausſchuſſes über den Antrag der
Abg. Jöckel und Genoſſen, betreffend den 8 51 der Inſtruktion
vom 7. November 1876 zur Ausführung des Geſetzes vom 18. Auguſt
1871, die Zuſammenlegung der Grundſtücke, Teilbarkeit der Parzellen
und Feldwege=Anlagen, erſtattet von dem Abo. Haas, lautet: Der
Antrag bezweckt ein Erſuchen an die Geoßh. Regierung, dieſelbe
wolle alsbald Beſtimmungen dahin treffen: 1) daß der Staat die
Koſten der nach vollzogener Feldbereinigung weiter vorzunehmenden
Kataſterarbeiten in weiterem Umfang zu tragen habe, als dies in
der Inſtruktion zur Ausführung des Geſetzes vom 18. Auguſt 1871
und zwar in 851 derſelben feſtgeſetzt iſt und 2) daß bis dabin von
denjenigen Gemeinden, welche dermalen ihre Feldbereinigung beendigt
haben, vorerſt nicht nach Maßgabe der Beſtimmungen der genannten
Inſtruktion die Koſten für Kataſterarbeiten erhoben werden.
Ueber dieſen Antrag hat ſich die Großh. Regierung unterm
3. Auguſt wie folgt gräußert; „Euer Hochwohlgeboren beehrt ſich
das unterzeichnete Miniſterium auf das geſchätzte Schreiben vom
8. April d. J. ganz ergebenſt zu erwidern, daß wir im
Einver=
ſtändnis mit Großh. Miniſterium der Finanzen beſchloſſen haben
daß in allen nach dem Feldbereinigungsgeſetz vom 23. Sept. 188.
bearbeiteten Gemarkungen die ganzen Koſten der nach vollzogener
Bereinigung noch weiter vorzunehmenden Kataſterarbeiten,
insbe=
ſondere die Koſten der Parzellenvermeſſung vom Staate zu
über=
nehmen ſind, da unſeres Erachtens dieſe Auslezung dem Wortlaut
und Sinne des Art. 36 Abſatz 1 des Feldbereinigungsgeſetzes vom
28. Sept. 1887 entſpricht und 8 51 der Inſtruktion vom 7. Nov.
1876 Abſatz 3 als auf dem aufgehobenen Geſetze vom 18. Aug. 1871,
betreffend die Zuſammenlegung der Grundſtücke u. ſ. w. beruhend,
nicht mehr in Betracht kommen kann. Wir heben hierbei jedoch
ausdrücklich hervor, daß ſich dieſe Beſtimmung nur auf die nach
dem Geſetz vom 28. Sept. 1837 bearbeiteten Gemarkungen bezieht
und daß für nicht zuſammengelegte Teile einer Gemarkung mit
Feldbereinigung bei eintretender Parzellenvermeſſung die
gewöhn=
lichen Vorſchriften hinſichtlich der Beitragspflicht des Staats und
der Gemeinden fortbeſtehen.
Durch das Entgegenkommen der Großh. Regierung iſt die
Gewähr geboten, daß fortab bei der Durchführung der
Feldbereini=
gung den Gemeinden ein nicht unbedeutender Teil der entſtehenden
Koſten ab= und auf die Staatskaſſe übernommen werden wird, wie
dies auch der Tendenz der einſchlägigen Beſtimmungen des
Feld=
bereinigungsgeſetzes entſpricht. Da die Mittel für die mit den
fraglichen Arbeiten verbundenen Ausaaben im Staatsbudget
vor=
geſehen ſind, ſo iſt auch vom finanziellen Standpunkt aus gegen die
Abſicht der Großh. Regierung ebenſowenig etwas einzuwenden, wie
gegen die im Schlußſatz= des Schreibens vorbehaltene Einſchränkung.
Bei Erörterung des Gegenſtandes im Ausſchuſſe kam zur Sprache,
daß eine Inſtruktion zu dem neuen Feldbereinigungsgeſetze bis jetzt
noch nicht erlaſſen ſei und bei Durchführung der
Feldbereinigungs=
unternehmungen die Vollzugsorgane ſich immer noch, wie oben
er=
ſichtlich, an die zum 1871er Geſetze gehörige Inſtruktion halten
müſſen, deren Beſtimmungen ſich mit dem neuen Geſetze vielfach
nicht mehr im Einklang befinden. Der Mangel zutreffender
inſtruk=
tioneller Vorſchriften ſoll ſich insbeſondere auch bei dem durch di=
Gerichte zu beſorgenden Teil der mit dem Verfahren verbundenen
Geſchäfte ſühlbar gemacht haben. Der baldige Erlaß einer neuen
Inſtruktion erſcheint deshalb ſehr erwünſcht. Wir beantragen hier
nach: die hohe Kammer wolle: 1) ſich mit der in dem
Regierungs=
ſchreiben vom 3. Auguſt d. J. kundgegebenen Abſicht einverſtanden
und 2) damit den Antrag der Aba. Jöckel und Genoſſen für erledigt
erklären; 3) Großh. Regierung erſuchen, baldthunlichſt eine Inſtruk
tion zu dem Feldvereinigungsgeſetz von 1887 zu erlaſſen.
Zur Orientierung über das hiſtoriſche Konzert, welches
am 26. Oktober zum Beſten der Diakoniſſenhäuſer zu Darmſtadt
(Eliſabethenſtift) und Schwäbiſch=Hall, infolge liebenswürdigen
Ent=
gegenkommens des Hrn. Hofkapellmeiſters de Haannundochſtattfindel
geſtattet man ſich folgende kurze Fingerzeige zugeben: Gewählt wurde
für dasſelbe die Mitte des vorigen Jahrhunderts(1750-1760), die
Bei=
unmittelbar an der Schwelle der klaſſiſchen Epoche. J. S. Bach iſt 175l
geſtorben, Mozart 1756 geboren, Händel hat 1759 die Augen
ge=
ſchloſſen, in ſeinem Todesjahr war Joſef Haydn 27 Jahre alt
Gluck ſteckt noch in der Schablone der italieniſchen Oper. An der
Spitze ſtehen in gewiſſem Sinne die Söhne und Schüler Bachs
Des alten Bach älteſter Sohn Friedmann (1784 in Berlin).
De=
zweitälteſte, Carl Vhilipp Emanuel, war 1740-1767 Kammercem,
galiſt des Königs Friedrichs II, deſſen Flötenſpiel er
reaelmäßi=
zu begleiten hatte. Den jüngſten ſeiner Brüder, Johann Chriſtian
hatte er nach des Vaters Tod (1750) nach Berlin genommen, un
ihn ſelbſt auszubilden; Johann Chriſtoph Friedrich weilte als gräl
lich lippeſcher Kapellmeiſter in Bückeburg. Das geiſtige Haupt de
kies
[ ← ][ ][ → ] Bach'ſchen Familie, aber auch das Mittelglied zwiſchen der Bach=
Händel'ſchen und der Haydn=Mozart'ſchen Periode, war Vhilipp
Emanuel Bach. Damit rechtfertigt es ſich, daß Berlin als der Ort,
und die Zeit unmittelbar vor dem ſieberjährigen Kriege als der
Zeitpunkt gewählt wurde, in welchem unſere Aufführung gedacht iſt.
Sie führt uns an den Hof des muſikliebenden Königs, der ſich
be=
na kanntlich auch als Komvoniſt fleißig bethätigt hat und in ſeinen
Hofkonzerten ſelbſt die Flöte zu ſpielen pflegte. Bei der Aus=
.! wahl der einzelnen Stücke mußte mit Rückſicht auf eine
abwechs=
lungsreiche Zuſammenſtellung des Programms in chronologiſcher
Hinſicht etwas freier verfahren werden, d. h. es iſt nicht unbedingt
feſtgehalten worden, daß nur vor 1760 komponierte Stücke der betr.
Meiſter genommen werden ſollen. So iſt z. B. das -lhriſche
Ge=
mälder von J. Chr. Fr. Bach ſpäteren Datums. Der
voraus=
gehende Prolog redet die poetiſche Sprache jener Tage und giebt
den Gedanken und Empfindungen Ausdruck, mit welchen die
da=
malige „Geſellſchaft; der deutſchen Tonkunſt gegenüberſtand.
Aus=
führliche Proaramme mit Erläuterungen werden von ſchöner Hand
an der Kaſſe (zu 20 Pf.) ausgegeben werden.
— Der Vortragseyklus, welchen Frl. Dr. E. Menſch
in dieſem Winter in Darmſtadt abzuhalten gedenkt, umfaßt
fol=
gende Themaſa. 1. Grillparzers Frauengeſtalten. 2. Das deutſche
Lied am Ende des Jahrhunderts. J. Roſeager. 4. Zwei
öſter=
reichiſche Schriftſtellerinnen GB. v. Suttner und Marie von
Ebner=Eſchenbach). 5. Roman und Drama der Gegenwart,
mit beſonderer Berückſichtiaung der deutſchen Litteratur. 6. Die
Frau in Kunſt und Wiſſenſchaft. Die Vorträge finden in der
Alice=Schule ſtatt. Taa und Stunde werden noch bekannt gemacht.
Stand der Darmſtädter Volksbank, e. G.m. u.
H. um 30. Sept. 1892. Activa: Kaſſebeſtand 40 578 M. - Pf.
Mobilien 824 2. 50 Pf. Debitoren=Konto 1279388 M. 32 Pf. Wechſel;
Konto 194610 M. 51 Pf. Effekten=Konto 58250 M. 95 Pf.
Verwal=
tungskoſten 18 169 M. 37 Pf. Haus=Konto Lund 11158390 M. 40 Pf.
Paſſiva: Zinſen=Konto 43043 M. 63 Pf. Dividende=Konto
1344 M. 78 Pf. Reſervefonds 93306 M.- Pf. Gewinn=Reſerve=
und Delcredere=Konto 41153 M. 10 Pf. Geſchäftsanteile 626 246 M.
53 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Kreditoren ꝛc. 945 118 M. 01 Pf.
Umſchlaa im Sept. 1312 112 M. 78 Pf. Zahl der Mitglieder 930.
0 Wie wir in Erfahrung gebracht haben. wird mit der
Aus=
fiſchung des großen Woogs erſt am Montag nächſter Woche
begonnen werden.
N Ein ſeltenes Beiſpiel einer langjährigen Dienſtzeit bei
derſelben Familie liefert das Dienſtmädchen Katharina Ulrich aus
Ober=Scharbach, welches während 40 Jahre bei dem Kaufmann
B. M. Hachenburger dahier in Dienſten ſteht. Se. Königl. Hoheit
der Großherzog hat, in Anerkennung dieſer treuen Dienſtleiſtung.
der Katharina Ulrich die ſilberne Medaille des Ludewigsordens
ver=
liehen und wur de dieſe Dekoration Samstag vormittag der Genannten
durch Herrn Volizeirat Fey überreicht.
Der Schwindler, welcher im Laufe des Sommers auf
gefälſchte Quitlungsformulare hin bei hieſigen Einwohnern
Ver=
ſicherungsbeiträge erhob und dann verſchwand, iſt jetzt in München
zur Haſt gebracht worden.
Den erſten Preis der Darmſtädter Pferdemarktlotterie hat
ein Tagelöhner aus Gutenbach bei Mosbach in Baden gewonnen.
N Unfälle. An einem Bau in der Wienerſtraße ſtürzte ein
Dachdecker infolge Rutſchens einer Leiter und erlitt hierdurch einen
Bruch des linken Armes. — Desgleichen ſtürzte an einem Umbau
auf dem Mathildenplatz ein Maurergeſelle von einem Gerüſt und
lE, erlitt nicht unbedeutende Verletzungen am Kopfe und an einem Beine.
Pfungſtadt, 22. Okt. Der Ziegenzuchtverein Pfungſtadt
veranſtaltet am Samstag, den 20. Oktober d. J. von nachmittags
2 Uhr ab eine Liegenſchau mit Vrämiierung im Faſelhof zu
Pfungſtadt. Alle Ziegenhalter von Vfungſtadt und Umgegend werden
Um zahlreiche Beteiligung durch Vorführung ihrer Tiere erſucht,
und zwar ſollen nicht nur die importierten Schweizer=Ziegen zur
Schau und Prämiierung geſtellt werden, ſondern auch die ein=
4 heimiſchen und Kreuzungsprodukte der letzten Jahre. Es wird
nult=
O
hierdurch möglich, zwiſchen den fremden und inländiſchen Ziegen
Vergleiche anzuſtellen. Die Aufgabe, welche ſich der
Liegenzucht=
verein Pfungſtadt geſtellt geſtellt hat, iſt die Veredlung dieſes,
gerad=
ür die arbeitende Bevölkerung ſo ſehr wichtigen Haustieres, und
rechnet er dabei, in Verfolgung dieſes Hieles in erſter Linie auf
die Unterſtützung der Ziegenbeſitzer, dadurch, daß dieſelben ihre
Tiere zur Schau bringen. Die Behörden haben bereits die
Be=
ſtrebungen des Vereins durch Zuſchuß von Geldmitteln unterſtützt.
Der Ziegenzuchtverein Pfungſtadt zühlt jetzt ca. 50 Mitalieder. Di=
E Verteilung der Prämien im Geſamtbetrag von 100 Mark findet
ü2
ohne Unterſchied der Race, einzig nach guter Haltung und Qualität
1ſten des Tieres, ſtatt.
eri
1E
4 Mainz. 21. Okt. Die hier umgeänderte ſtaatliche
land=
wirtſchaftliche Winterſchule wird den 7. kommenden
m½ Monats eröffnet. Aufnahmebedingungen ſind: bisherige tadelloſe
Führung, ſicherer Beſitz der in der Volksſchule zu erwerbenden
t Kenntniſſe und Bekanntſchaft mit den wichtigſten im
landwirtſchaft=
lichen Betriebe vorkommenden Erſcheinungen und Arbeiten. Das
Alter der aufzunehmenden Schüler ſoll in der Regel nicht unter 16
250
3611
und nicht über 18 Jahre betragen. - In der vorgeſtrigen
Auf=
ſührung „das Leben ein Traum' in dem hieſigen Stadttheater
er=
eignete ſich ein Unfall, der beweiſt, daß das Leben kein Traum,
ſondern zuweilen von höchſt unangenehmer Wirklichkeit iſt. Das
Bühnenmitglied Herr Wilke, der den Kammerherrn ſpielte, welcher
bekanntlich durch Sigismund aus einem erhöhten Fenſter geworfen
wird, ſtürzte anſtatt auf die hinter der Dekoration angebrachte
Matratze, mit dem Kopfe auf den in ziemlicher Tiefe befindlichen
Boden und zwar mit ſolcher Heftigkeit, daß er ſich eine
Gehirn=
erſchütterung zuzog. Der Künſiler wurde bewußtlos nach Hauſe
ge=
bracht und liegt nun ſchwer erkrankt darnieder.
Mainz. 22. Okt. Kammerſänger Götze ſetzte geſtern ſein
hieſiges Gaſtſpiel in der Rolle des „Fauſt' vor dichtbeſetztem Hauſe
ſort. Die beroiſchen Momente der Rolle gelangen dem Gaſte
vortreff=
lich, während er dem lyriſchen Teil derſelben manches ſchuldig blieb.
Die Vertreterin des „Gretchens;, eine ſtimmbegabte Anfängerin,
wurde in der Kerkerſcene von einem vlötzlichen Unwohlſein
be=
fallen und konnte nicht weiter ſingen. Fräulein Brandes ſang den
Reſt hinter der Bühne, während Fräulein Lonzia auf der Bühne
die erkrankte Sängerin erſetzte. — Wegen Bierverfälſchung wurde
im verfloſſenen Auguſt der Reſtaurateur Brand von dem hieſigen
Militärkaſino zu einer Strafe von 60 Mark verurteilt. Die
Verurteilung erfolgte auf die Ausſage einer Kaſint ordonnanz. welche
eidlich ausgeſagt hatts, der Reſtaurateur habe verſchiedene Sorten
Bier gemiſcht und als echtes Bier verzapft. Der Verteidiger
hatte vergeblich gegen die Vereidiaung der Ordonnanz geſprochen,
da dieſelbe aus Rache gehandelt. Die Kaſinodirektion iſt jetzt zu
der gleichen Anſicht eekommen wie die Verteidigung und hat dem
Reſtaurateur, der Berufurg ergriffen. dadurch eine glänzende
Ge=
nugthuung zu teil werden laſſen, daß ſie ihm geſtern wieder auf
eine lanae Reihe von Jahren die Koſinoreſtauration übertrug.
-
Aus Rheinheſſen, 21. Okt. In Finthen kam es geſtern
abend zwiſchen Ziaeunern und Dreſcharbeitern zu einem
regel=
rechten Straßenkampf. Nach einem Wortwechſel griffen die
letzteren die Wagen der Zigeuner an, worauf dieſe ſich mit Schuß=
und Stichwaffen wehrten und zwar derart, daß auf ſeiten der
An=
greifer viel Blut floß. Requirierte Gendarmerie ſtellte die Ruhe
wieder her.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 22. Okt. Geſtern vormittag
11¼ Uhr fand in Rummelsburg bei Berlin die Weihe der
Er=
löſerkirche ſtatt. Der Kaiſer, die Prinzeſſin Friedrich Leopold,
in Vertretung der Kaiſerin. der Kultusminiſter, der Miniſter des
löniglichen Hauſes. der Präſident des Evang. Oberkirchenrats, der
Oberpräſident v. Achenbach, der kommandierende General des 3.
Armeecorps u. a. waren zur Feier erſchienen.
Generalſuperinten=
dent Braun hielt die Weiherede. Der Entwurf der Kirche iſt
an=
lehnend an eine Skizze des Prof. Haſe in Hannover vom Baurat
Spitta ausgeführt. Der Bau der Kirche exkl. Einrichtung koſtet
236000 M. und bleibt 10000 M. unter dem Koſtenanſchlage, der
Bau des Pfarrhauſes 54500 M. Die Beiſteuer des Kaiſers beträgt
200000 M., der Kaiſerin 20000 M. des Prinzen und der
Prin=
zeſſin Albrecht 9000 M., der Matthäi=Gemeinde 100000 M. Dann
ſind 150000 M. zur Dotierung der Pfarrſtelle beſtimmt. Die Kaiſerin
hat ſowohl für die Kanzel als auch für den Altar je eine
Pracht=
bibel in Schweinsleder mit ſilbernen Beſchlägen und den Initialen
A. V. und mit eigenhändiger Widmung geſchenkt. — Der Wagen
des Kaiſers ſtieß heute nachmittag am Potsdamerplatz mit
einem leichten Break zuſammen, deſſen Deichſel den Mantel des
Kaiſers durchbohrte und ſeinen Wagen beſchädiate. Der Kaiſer
blieb unverletzt und ſetzte die Fahrt fort. — Der altkatholiſche
Biſchof Dr. Reinkens iſt geſtern hier angekommen und heute
vom Kultusminiſter empfangen worden. — Nachdem die von Rektor
Ahlwardt eingelegte Reviſion gegen das Urteil vom 22. Februar
d. J., das ihn wegen Beleidigung des Magiſtrats u. ſ. w. zu vier
Monaten Gefängnis verurteilte vom Reichsgerichte am 4. d.
ver=
worfen und das Urteil rechtskräftig geworden iſt, hat Ahlwardt,
nunmehr der „Staatsbürger=8tg. zufolae von der
Staatsanwalt=
ſchaft die Aufforderung erhalten, ſeine Strafe anzutreten.
Die
Direktion des Wallner=Theaters wird am 1. November das
Wallner=Theater räumen, da eine Verſtändiaung zwiſchen ihr und
den Eigentümern aicht zu ſtande gekommen iſt. —- Der Cirkus
Renz iſt geſtern früh mittels Extrazuges in Verlin eingetroffen.
Direktor Franz Renz hatte in Hamburg alle Vorſichtsmaßregeln
getroffen, um ſein Verſonal vor Choleraerkrankungen zu ſchützen.
Sämtlichen Artiſten ſind von den dortigen Aerzten
Geſundheits=
atteſte, die von der Volizeibehörde beglaubigt wurden, ausgeſtellt
worden. — Mit Rückſicht darauf, daß die Choleragefahr
ver=
ſchwunden, beſchloß das Magiſtratskollegium, das Krankenhaus
Moabit den allgemeinen Krankenzwecken wieder zu eröffnen.
In=
deſſen bleiben vorſichtshalber noch vier Baracken reſerviert.
Frankfurt, 21. Okt. Der Bakteriologe Vrof. Fränlel in
Mar=
burg. dem Pioben des hieſigen Hafen Waſſers zur Unterſuchung
eingeſchickt worden waren, teilte als Befund dem Kreisphyſikus
Dr. Grandhomme mit, daß das hieſige Hafenwaſſer nicht
ver=
eucht ſei und keine Cholera=Bazillen enthalte.
3612
Wiesbaden, 22. Okt. Heute vormittag erſchoß ſich der
In=
haber der „Benſion International', Münch.
Rücktritt des Staatsminiſters Turban und des Finanzminiſters
Ellſtätter für nahe bevorſtehend. Als Nachfolger gelten v. Brauer,
der badiſche Geſandte in Berlin, und Regenauer.- Vom
Schwarz=
wald werden erneute heftige Schneefälle gemeldet. (Köln. 8tg.)
Kaſſel, 21. Okt. Die gegen Herrn Dr. Wiederhold von der
hieſigen Stralkammer erkannte dreimonatige Gefänanisſtrafe iſt,
dem „Kaſſ. Tagebl- zufelae, im Gnadenwege vom König in
Feſtüngsbaft umgewandelt worden.
Würzburg, 20. Okt. Der aus dem neuen Gefängnis
ausge=
brochene Schloſſer Langguth hat in voriger Nacht ſeine
Sträf=
linaskleider in den Hof des Juſtizgebäudes verbringen laſſen. Man
fand ſie heute morgen dort.
Stuttgart, 20. Okt. Unter zahlreicher Beteiligung,
vornehm=
lich aus Schriftſteller= und Künſtlerkreiſen, wurde heute Redakteur
Otto Baiſch auf dem Pragfriedhofe zu Grabe gefragen. Außer
dem Geiſtlichen ſprachen Fr. Schmidt=Weißenfels und J0h. Prölß
namens des deutſchen Schriftſtellerverbrandes und Redakteur Walter
für die Kollegen von der deutſchen Verlagsanſtalt. Zahlreiche
vrachtvolle Kränze waren noch von künſtleriſchen und geſelligen
Vereinen und Brivatperſonen geſvendet.
Eſſen a. d. R., 21. Okt.: Nach der „Rhein. Weſif. 8ta.” iſt
die Nachricht von angeblich großen Arbeiter=Entlaſſungen und
Kündigungen bei der Firma Friedrich Krupp darauf zurückzuführen,
daß einige Hundert Arbeiter infolge der Beſchränkung des
Schienen=
betriebs vor etwa vier Wochen entlaſſen wurden.
Hannover, 2. Okt. Die in Sachen des hieſigen könig.
lichen Theaters von einer Bürgerverſammlung beſchloſſene und
jetzt zur Unterzeichnung aufliegende unmittelbare Vorſtellung an
den Kaiſer bittet um Erhaltung des Theaters in ſeiner bisherigen
Geſtalt, leat die geſchichtliche Entwickelung der Rechtsverhältniſſe
dar und führt an. daß ſchon das bekannke hannover'ſche
Staats=
grundgeſetz von 1833 die Koſten des Hoftheaters als aus der
Do=
tation der Krone zu beſtreitende Ausgaben aufführt. Werden die
Abſichten, die dem königl. Hausminiſter wegen des hieſigen
Hof=
theaters zugeſchrieben werden, auf Grund der Verträge geprüft,
ſo eraiebt ſich die Antwort auf die Frage, ob ihre Durchführung
zuläſſig ſei, ohne weiteres in verneinendem Sinne. Die Vorſtellung
der hieſigen Bürgerſchaft um Erhaltung des altberühmten
Hof=
theaters in ſeinem bisherigen Stand und Umfang erſcheint daher
ſö berechtigt wie zeitgemäß. Bemerkt ſei übrigens bei dieſem An
laß, daß durch eine Vereinfachung der Verwaltung unſeres Theaters
nicht unerhebliche Koſten ſich erſparen laſſen ſollen.
Hamburg. 22. Okt. Hier liegen augenblicklich zwanzigtauſend
Petitionsbogen bei den Gewerbetreibenden auf, welche infolge des
gänzlichen Durniederliegens des Kleingewerbes Staatshilfe
verlangen; die Eingabe an den Senat fordert Schutz und Förderung
der Gewerbetreibenden, die ſich zu einem großen Gewerbebunde
ver=
einigen wollen.
Seit 4½ Uhr brennt der Lagerſpeicher der
Reparaturwerk=
ſtälten der Paketfahrt=Aktien=Geſellſchaft. Die
um=
liegenden Gebäude ſind ſehr aefährdet. Der Schaden wird über
eine Million betragen. Fünfhundert Verſonen ſind arbeitslos.
Branddirektor Kipping wurde ſchwer verletzt.
Bremen, A. Okt. Die Bürgerſchaft hat in ihrer letzten Sitzung
den Senatsantrag genehmigt, aus Staatsmitteln für die neuerbauten
Türme des Domes eine große Glocke zu ſtiften. Sie iſt für den
Südturm beſtimmt, koſtet bei einem Gewicht von 8200 kg 25 000 M.
und ſoll nur bei feierlichen Anläſſen, an patriotiſchen Gedenktagen
u. ſ. w. geläutet werden. Der Kaiſer ſtellte für den Guß zwei
eroberte franzöſiſche Bronzekanonen zur Verfügung. Durch dieſes
kaiſerliche Geſchenk wird die Glocke um ſo geeigneter werden, die
Bevölk rung Bremens an patriotiſchen Feſten zuſammenzurufen.
Wien, 21. Okt. Großfürſt Sergius mit Gemahlin iſt aus
Peſersburg hier eingetroffen, abends erfolgte die Weiterreiſe nach
Florenz.
Varis, 20. Okt. Die Wölfe nehmen in Frankreich fortwährend
gb. Seit 10 Jahren ſind 7020 erleat worden wofür der Staat
520 210 Franes Prämien gezahlt hat. In 55 Departements. d. h.
in mehr als der Hälſte von Frankreich, kam keines dieſer Raubtiere
mehr vor. Die Departements, welche noch die meiſten haben, ſind:
Charente, Haute=Vienne, Meuſe, Bieume Creuſe und HauteMarne.
Cagliari, 22. Ot. Den letzten Meldungen über die durch
Gewitterſturm verurſachten Verwüſtungen zufolge fand der
Präfekt, der die betroffenen Gegenden beſuchte, die Ortſchaft
Aſſe=
mini in troſtloſem Zuſtande. Ungefähr ein Drittel der aus
unge=
brannten Hiegeln erbauten Häuſer iſt eingeſtürzt. wobei zwei Frauen
umgekommen ſind. Heute begiebt ſich der Präfekt nach Sansperate,
wo zwei Drittel der Einwohner ohne Obdach ſind und die Zahl
der Obfer anſcheinend eine ſehr große iſt.
Odeſſa, 20. Okt. Schweres Mißgeſchick hat die Familie des
Grafen Lubenski betroffen, welcher in Sdolbanowo an der
Süd=
weſtbahn ein ſehr großes Gut beſitzt. Seit Jahren, ſo erzählt
Nr. 260
Daily News' verbrachten der Graf, die Gräfin und ihre einzige
Tochter den Sommer in Oſtende zu. In dieſem Jahre reiſte die
Manüheim, 21. Okt. In unterrichteten Kreiſen hält man den Gräfin 14 Tage vor ihrem Manne und ihrer Tochter ab. Die
beiden letzteren fuhren über Hamburg heim, wo ſie ein Schiff nach
Libau beſtiegen.-Der Graf erkrankke vlötzlich an der Cholera und
ſtarb. noch ehe das Schiff ſeinen Beſtimmungsort erreicht hatte.
Die Tochter, welche in Ermangelung ärztlicher Hilfe den Vater
gepflegt hatte, erkrankte ebenfalls und ſtarb nach der Ankunft des
Schiffes in Libau. Ein Telearamm teilte der Gräfin die ſchlimme
Nachricht mit und ſorderte ſie auf, zur Beerdigung zu kommen.
Die Gräfin war ſo erſchüttert, daß ſie 24 Stunden bewußtlos dalag.
Nachdem es den Aerzten gelungen war, ſie wieder zu ſich zu bringen,
erklärte die Gräfin, daß ſie ſich zum Diner ankleiden wolle - ſie
oing in ihr Boudoir, nahm Gift und ſtarb ſechs Stunden ſpäter
Unter großen Schmerzen.
Kleine Chronik. Aus Ober=Ingelheim iſt der Gehilfe
eines dortigen Notars nach Unterſchlaaung beträchtlicher
Summen flüchtia gegangen. - In ſelbſtmörderiſcher Abſicht ſtürzte
ſich in der Nacht züm Samstag ein Muſiklehrer aus Mainz in den
Rhein. Hinzugekommene Verſonen zogen denſelben noch rechtzeitig
aus dem Strom. - In Barmen iſt die mechaniſche Bau= und
Kunſttiſchlerei Franz Fiſcher bis auf die Umfaſſungsmauern ni
e=
dergebrannt. Außer den Holzvorräten und Maſchinen iſt
eine große Menge fertiger Arbeiten vernichtet worden. Der durch
Verſicherung gedeckte Schaden iſt ſehr bedeutend.
In Durbach
(Amt Offenburg) erſchoß einer der wohlhaberdſten Bürger ſeinen
eigenen Sohn auf drei Schritte Entfernung. Das Opfer ſtarb auf
dem Transport nach Straßburg, während der Mörder nach
Offen=
burg durch die Gendarmerie abgeliefert wurde.
Cholerabericht. In Hamburg erkrankten vom 21. bis
9) Okkober 10 Perſonen. von denen 4 auf den 21. entfallen. - Ir
Thorn ſtarb ein Schiffer an aſiatiſcher Cholera. Die Weichſel iſt!
infolge deſſen als verſeucht anzuſehen.
Ph. Kartoffel=Ernte. Die Ernte der Spätkartoffeln am
Main und im Odenwald und Speſſart neiat ſich ihrem Ende zu
und iſt, ſoweit ſich jetzt überblicken läßt, durchweg gut ausgefallen.
Beſonders gilt dies in feuchten Lagen mit kräftigem Boden. Hoch=
und Vor=Speſſart dürfen nur wenige Jahre zu verzeichnen haben,
in denen die Kartoffeln ſo vorzüglich gerieten, dasſelbe ailt vom
hohen Odenwalde, ja der Speſſart=Bauer iſt ſogar in der Lage,
von dieſer Frucht verkaufen zu können. In jandigem Boden iſt
das Ergebnis nicht ſo günſtig. Ein Vergleich der beiden Jahre
1851 und 1852 beweiſt unſeren Landwirten deutlich, welche ſchwere
Fehler ſie begehen, daß ſis nach wie vor die alten, ſozuſagen längſt
degenerierten Kartoffelſorten bauen, doch hiervon macht der
Oden=
wälder Landwirt eine rühmliche Ausnahme. Als beſonders
wider=
ſtandsfähig gegen die Witterungs=Einflüſſe, dabei ſehr ertrag= und
mehlreich shäben ſich ſeit einigen Jahren Paulſens blaue Rieſen,
ferner die 'ſchon früher bekannten magnum bonum erwieſen. Es
iſt den Landwirten dringend zu raten, die mäßige Ausgabe für
neues Saatgut nicht zu ſcheuen, weil es ſich ſchon im erſten Jahre
drei= und mihrfach rentiert. Mit der Beſtellung der Herbſtſaaten
geht es eifrig vorwärts. Das Korn iſt bereits aufgegangen und
hak ſich bei der ſeitherigen milden Witterung, unterſtützt durch
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G5
9½.
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6.
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kräftige Niederſchläge in der vergangenen Woche, recht ſchön beſtock.
io=
=—
Litterariſches.
- Im Verlage von Trowitzſchu. Sohn (Frankfurt a. O.
erſcheint ſoeben zum erſten Male eine Art Kalender: Des Deutls,
ſchen Landmanns Jahrbuch 1893 von Heinrich Frhr.
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v. Schilling. Die praktiſchen Erfolge der landwirtſchaftlichen
Wiſſenſchaft kamen bisher im allgemeinen nur dem Großarund= 7
beſitzer zu Gute; der kleine Landwirt hat nicht Zeit, noch Geld, die l28
Veröffentlichungen zu leſen und zu prüfen, vielfach auch nicht Ver= I1
ſtändnis für die zu wiſſenſchaftlich gehaltenen Schriften. Da wird
es gewiß von vielen Landwirten mit Freude begrüßt werden, wenn 5
ein Mann von der geiſtigen Bedeutung des Frhrn. v. Schilling,
mit warmem Herzen und feinem Verſtändnis für die ihm geſtellte hi
Aufgabe es unternimmt, alljährlich in Form eines Kalenders den
kleinen Landwirt über das zu unterrichten, was ihm von den nneuen ſ=
Dingen= dringend zu wiſſen nötig. — Der Preis des Kalenders
be=
rägk 1 Mark
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Tageskalender.
Montag, 24. Oktober.
Großh. Handelskammer, abends 6 Uhr: Oeffentliche Sitzung.
Richard Waaner=Zweigverein, abends 8 Uhr: XVI.
Vereins=
abend im Hotel „zur Traube”
Proteſtantenverein, abends 8½ Uhr: Verſammlung in der
Reſtauration Schenk, Kiesſtraße 2.
Ortsgewerbverein, abends 8 Uhr: Außerordenliche
Verſamm=
lung in der „Stadt Pfungſtadt'.
Kirchweihfeſt zu Nieder=Ramſtadt.
Druck und Verla. A. 6. Wittihiſche Holbuchdruckerei, verantwortlich für die Redalion: Dr. D. Maldgeſtel, beide in Darmſtadt