Abonnementsprei=
viertelimhrlich 1 Mark 50 Pf.
halb=
jährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſiellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſichlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
für das
wöchentl. Smal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Orgau
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamls, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
R244.
Montag den 17. Oktober.
1892.
Pnari.
Darmſtadt, am 12. Oktober 1892.
Betreffend: Maßnahme gegen die Cholera; hier Feſtſetzung von Control= und Sperrmaßregeln gegen Perſonen und Waaren.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Indem wir den nachſtehenden Erlaß des Reichskanzlers vom 3. d. Mts. zur allgemeinen Kenntniß bringen, machen wir
darauf auſmerkſam, daß für Waarenſendungen aller Art, ſoweit ſie nicht nach unſerer Bekanntmachung vom 21. v. Mis.
Tagblatt Nr. 223) dem Einfuhr= bezv. Durchfuhr=Verbot unterliegen, eine Desinfektion, ſei es der Waaren ſelbſt, ſei es der
Umhüllungen und des Verpackungsmaterials nicht ſtattzufinden hat.
16096
v. Marquard.
Der Reichskanzler.
Verlin, den 3. Ottober 1892.
(Reichsamt des Janern.)
Wie ich aus zahlreichen hier einlaufenden Beſchwerden erſehe, werden an vielen Orten des Reichs die von Hamburg
an=
langenden Waarenſendungen in Folge behoͤrdlicher Anordnungen einer Desinfektion unterworſen. Dieſes für den Verkehr mit
großen Beläſtigungen und Nachtheilen verknüpfte Verfahren ſteht mit den unterm 29. Auguſt d. J. 1 A. 5865) den Hohen
Bundesregierungen mitgetheilten Grundſätzen für die zur Bekämpfung der Cholera zu ergreifenden Maßregeln nicht im
Ein=
klang. Nach Ziſſer A. 7 dieſer Grundſätze ſind Beſchränkungen des Güterverkehrs im Allgemeinen nicht anzurathen.
Als Waaren, welche geeignet ſind, eine Verſchleppung der Cholera zu bewirken, ſind nur diejenigen zu betrachten,
be=
züglich deren auch gegenüber dem Auslande Verkehrsbeſchränkungen angeordnet worden ſind, nämlich gebrauchte Leib= und
Bettwäſche, gebrauchte Kleider, Hadern und Lumpen aller Art, Obſt, friſches Gemüſe, Butter und Weichküſe. Demgemäß
ſind für dieſe Waaren in Preußen, und wie ich annehme, auch in den übrigen Bundesſtaaten Einſuhrverbote gegen Hamburg
erlaſſen worden.
Alle übrigen Waaren ſind als ungefährlich zu betrachten; es liegt daher kein Grund vor, bei der Zufuhr derſelben aus
Hamburg beſondere Sicherheitsmaßregeln zu treffen und ihre Zulaſſung von erſchwerenden Bedingungen abhängig zu machen.
In dieſem Sinne hat ſich auch die Cholera=Kommiſſion in dem auf meine Veranlaſſung erſtatteten, in Nr. 221 des Reichs=
Anzeigers vom 19. September d. J. veröffentlichten Gutachten ausgeſprochen.
Aus den Eingangs erwähnten Vorkommniſſen ſcheint mir hervorzugehen, daß der Inhalt jenes Gutachtens bei den
Be=
hörden hinreichende Beachtuug noch nicht geſunden hat. Es dürfte ſich daher im Intereſſe des Verkehrs empfehlen, die in
Be=
tracht kommenden Behörden auf das Gutachten der Cholera=Kommiſſion ausdrücklich hinzuweiſen und ſie dahin zu verſtändigen,
daß für Waarenſendungen aller Art, ſoweit ſie nicht einem Einfuhrverbot unterliegen, die obrigkeitliche Anordnung einer
Des=
infektion, ſei es der Waare ſelbſt, ſei es der Umhüllungen und des Verpackungsmaterials, nicht angezeigt erſcheint und daß
5 derartige Maßregeln, wo ſie ins Leben geruſen ſein ſollten, alsbald rückgängig zu machen ſind.
Dem Großherzoglichen Staatsminiſterium beehre ich mich anheimzuſtellen, hiernach gefälligſt mit thunlichſter
Beſchleu=
nigung Verfügung treffen zu wollen.
D er Reichs kanzl e r.
In Vertretung:
gez. von Boetticher.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen in der Gemarkung Malchen.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das Großh. Heſſiſche Infanterie=Regiment Nr. 115 in der
⁄1 Gemarkung Malchen nördlich des Dorfes zwiſchen der Seeheim=Eberſtädter Chauſſee und dem Frankenſtein Berge mit
Schuß=
richtung von Weſt nach Oſt, ſpeziell gegen den Berghang unterhalb des Waldes am Dienstag den 18. d. Mts.,
Vormit=
las mittags von 8-11 Uhr, eine Schießübung mit ſcharfen Patronen abhalten wird.
Der Verkehr auf der Straße Eberſtadt=Seeheim bleibt völlig ungehindert.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(16097
v. Marquard.
519
3500
Bekanntmachung.
Die Lieferung von 800 Centner
Thomas=
phosphatmehl und 600 Centner Kainit
ſoll im Wege der Subnaiſſion vergeber
werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 20. Oktober l. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 13, zur Einſicht
offen.
Darmſtadt, am 6. Oktober 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[15735
J. V. d. B.:
Miedlinger, Beigeordneter.
Ausſiſchung des Woogs in
Darmſtadt.
Die Ausfiſchung des bei der Stadt
Darmſtadt in der Nähe der Station
Ro=
ſenhöhe gelegenen, etwa 95 ha. Waſſer
fläche umfaſſenden Woogs ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Iu Frühjahr 1890 waren in
den=
ſelben eingejetzt worden:
etwa 500 Stück 2= und 3jährige
Karpfen,
1000 Iſömmerige Karpfen,
„ 500 „ Brut von Genfer
Seeforellen
500 „
Brut von ſchottiſcher
„
Forellen
Auch befinden ſich in demſelbe Batſch=
Aale. Weißfiſche und Hechte.
Die Bedingungen können in den
üb=
lichen Dienſtſtunden auf unſerem Büreau
(Stadthaus, Zimmer Nr. 13) eingeſchen/
werden.
Uebernahmsluſtige wollen ihre
Ange=
bote per Kilo nach den verſchiedenen,
vor=
erwähnten Fiſcharten getrennt längſtens bis
Mittwoch den 19. Oktober d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei uns einreichen.
Darmſtadt, 11. Oktober 1892.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[15874
Riedlinger, Beigeordneter.
Der Oktober=Bedar,
an Lagerſtroh
ſca. 47050 Kilogr.) ſoll am
Donnerstag den 20. d. Mts,
Vormittags 10 Uhr,
im Geſchäftszimmer der unterzeichneten
Verwaltung an den Mindeſtfordernden
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen daſelbſt zur
Einſicht offen.
Großherzogliche Garniſonverwaltung
Darmſtadt.
(16093
Suppenwürze
L4LA1OpeMkann den Haus=
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empfohlen werden. Sie iſt zu haben bei
Anton Faßbender, Hoflieferant,
(16099
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Nr. 244
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Dienstag den 18. Oktober,
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Freunden und Goͤnnern hiermit zur Nachricht, daß ich am hieſigen Platze,
Sand-
bergstrasse 14, eine
Ninds= und Schweinemetzgerei
eröffnet habe. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, durch Verabreichung nur
guter und friſcher Waaxe mir das Zutrauen meiner werthen Abnehmer zu erwerben
und zu erhalten zu ſuchen.
Hochachtungsvoll
Darmſtadt, im Otober 1892.
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Vormittags 8-1 und Nachmittags von
3-6 Uhr zur Einſicht offen.
[16124
Darmſtadt, din 15. Oktober 1892.
Die Menage=Commiſſion
des 3. Bat. Juf.=Regts. Nr. 115.
(Fine dirchaus verfekte Schneiderin
C wünſcht Beſch. in u. außerm Hauſe.
Näh. Shloßgaſſe 3 l. Stock. (16061
5h.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Nachdem die Seuchen=Kommiſſion ihre
catungen abgeſchloſſen und ſich über die Grundzüge eines
Reichs=
uchengeſetzes ohne einen Widerſpruch geeinigt hat, wird
1 bald an die Ausarbeitung der Vorlage gegangen werden. Es
ben noch einige Nebenfragen zur Entſcheidung übrig, z. B. die
timmung, was als „Seuche; in dem Sinne des Geſetzes zu
be=
chten iſt, über den Erlaß mancher Verfügungen u. a. Nach dem
gen Stande der Angelegenheit iſt es ausgeſchloſſen, daß die
(lage noch in dieſem Jahre an den Bundesrat und Reichstag
ngen kann; doch gilt es, laut der „Kreuzzeilungs, für nicht
un=
grſcheinlich, daß ſie dem Reichstag in einem ſpäteren Stadium
nahenden Seſſion zugeſtellt werden kann.
Nach der „Volit.
reſp.; befinden ſich unter den in der nächſten
Reichstags=
ſ ion einzubringenden Vorlagen das Auswanderungsgeſetz,
ſo=
ein Entwurf über die Einheitszeit. Beide Geſetzentwürfe ſind
1 Bundes rate bereits vor der Verſagung durchberaten und
ge=
miat worden. - Die =Germania” ſchreibt zur
Militärvor=
e: „Es hat doch kein Menſch, auch die Regierung nicht, glauben
1en, das Centrum werde jetzt einer dauernden Erhöhung der
ſenz um 90000 Mann und einer dauernden Erhöhung der
resausgaben um 70 Millionen Mark zuzuſtimmen im ſtande ſein.
In der letzten Sitzung des Staatsminiſteriums wurde die
Ein=
ffung des preußiſchen Landtages auf den 8. November
loſſen. Die Vorlagen über den Abſchluß der Steuerreform
n dem Abgeordnetenhauſe gleich nach deſſen Zuſammentritt zu.
Etat wird im Januar zur Spracke kommen.
Ueber die bevorſtehenden Verhandlungenmit Spanien
an des ſchließlichen Handelsvertrages hat Sicheres noch nicht
verlautet. Madrider miniſteriellen Blättern zuſolge ſollen ſie dort
unter Leitung des Herrn v. Radowitz ſtattfinden. Auch hatte es
geheißen, der deutſche Botſchafter habe Weiſungen wegen des
Han=
delsvertrages erhalten. Der ſpaniſche Miniſter des Auswärtigen
hatte vor einigen Tagen Madrid verlaſſen und ſich zu den
Colum=
busfeſtlichkeiten nach Cadix und Huelva begeben. Bis zu ſeiner
Rückkehr würden die Beſprechungen wahrſcheinlich ruhen. Bekannt
iſt, daß Spanien gegenüber mancherlei Schwierigkeiten auf dieſem
Gebiet vorhanden ſind.
Der vortugieſiſche Poſidampfer „Malange= brachte aus
Oſt=
afrika Nachrichten, wonach erwieſen iſt, daß die engliſchen
Miſ=
ſionare die Eingeborenen am Kiltmandſcharo aufaewiegelt, Waffen
verteilt, die Eingeborenen in der Benutzung derſelben unterwieſen
haben und dadurch das Maſſacre der Bülow Expedition veranlaßt
haben.
Oeſterreich=Ungarn. Der Ausſchuß der ungariſchen
Delegation hat am Freitag die Beralung des Budgets für das
Miniſterium des Aeußern beaonnen. Graf Kalnoky wird üher die
auswärtige dage berichten. Referent Falk aah in der Enleilung
dem Wunſche Ausdruck, die Pforte möge durch die Anerkennung
des Fürſten von Bulgarien dem ſchwankenden Zuſtande ein Ende
machen. Die Delegationen wollen lis Tonnerstag ihre
Verhand=
lungen beenden.
Italien. Von dem geplanten Vetroleummonopol, das
dem in Griechenland geltenden nachgebildet werden ſoll, erhofft der
Finanzminiſter einen jährlichen Reingewinn von 14 Millionen.
Frankreich. Der Bericht des Generalberichterſtalters über
dos Budget beſagt, daß die Ausgaben die Einnahmen um 6
Mil=
lionen überſteigen. Rouvier teilte in der Budgetkommiſſion mit,
die Ausgaben für Zinsgarantie der Eiſenbahnen ſeien zu vermehren.
9506
Nr.
um 34 Millionen für Rückſtände früherer Budgets. 25 Millionen
würden gedeckt durch einen Teil des Ueberſchuſſes des Budgets von
1891. Bezüglich Beſchaffung der übrigen 9 Millionen werde er in
der Kommiſſion Mitteilung machen.
Rußland. Außer Handels= und Konſularverträgen mit
Frank=
reich dürfte, wie verlautet, nunmehr auch eine litterariſche
Uebereinkunft, der Rußland ſeit 1886 widerſtrebte, abgeſchloſſen
werden.
Griechenland. Für die anläßlich der ſilbernen Hochzeit des
Königs und der Königin geplante Flottenſchau im Piräus iſt
außer der Teilnahme eines franzöſiſchen Geſchwaders auch die des
engliſchen Mittelmeergeſchwaders. das in Nauplia eingetroffen iſt,
in Ausſicht genommen. Auch Italien hat, wie verlautet, die
Ab=
ſicht ausgeſprochen, ein Geſchwader zu ſenden. Mehrere ruſſiſche
und ein däniſches Schiff werden erſcheinen.
Türkei. Die Pforte ſoll nunmehr beſchloſſen haben, die letzte
ruſſiſche Note zu beantworten. Die Antwort ſoll durch den
türkiſchen Botſchafter in Vetersburg der ruſſiſchen Regierung
über=
mittelt werden und wird einfach verſichern, daß der Empfang
Stambulows nur ein Akt der Höflichkeit geweſen ſei und die Türkei
keineswegs beabſichtige, von der durch die Verträge vorgeſchriebenen
Politik abzuweichen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. Oktober.
Se. Königl. Hoh. der Großherzog empfingen am Samstaa
den Oberſt und Kommandeur des 1. Groß. Inf.=Reats. Nr. 115
Grafen v. Schwerin, die Vrem. Lts. v. Bothmer und Arnold, die
Sek.=Lts. v. Brandt gen. Flender, v. Schrötter und v. Bauern von
demſelben Reaiment, den Major Frhrn. Schenk zu Schweinsbero,
verſönlichen Adjutanten Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Heinrich,
den Sek.Lt. v. Loßberg vom 2. Garde Reat. z. F. den Sek=Lt.
Krug v. Nidda vom Naſſ. Feld=Art.=Regt. Nr. 27, den Oberlandes
gerichtsrat Rohde, eine Deputation des evangeliſchen
Kirchenvor=
ſtandes zu Darmſtadt, beſtehend aus den Herren Dr. Georg Frhrn.
v. Wedekind, Kommerzienrat Dieffenbach und Pfarrer Waas, den
Prof ſſor Dr. Holthauſen aus Gießen; zum Vortrag den
Staats=
miniſter Finger, den Finanzminiſter Weber, den
Oberkonſiſtorial=
präſidenten Dr. Goldmann, den Geheimerat v. Werner, den
Ober=
ſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Jägermeiſter Muhl,
den Kabinettsſekretär Römheld. (Darmſt. 8tg.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 27. Sept.
den Lehrer an der höheren Mädchenſchule zu Mainz Franz Laver
Otto auf ſein Nachſuchen behufs Rücktritts in den Kirchendienſt,
mit Wirkung vom 13. Sept. d. J. an, aus dem Staatsdienſte, - am
10. Oktober den außerordentlichen Proſeſſor an der philoſophiſchen
Fakultät der Landes=Univerſität Dr. Eenſt Beckmann auf ſein
Nach=
ſuchen mit Wirkung vom 15. Ottober l. J. an aus dem Dienſte
entlaſſen.
Se. Durchl. der Prinz und Ihre Großh. Hoheit die
Prin=
zeſſin Ludwia von Battenberg waren Freitag abend zum Thee
im Neuen Valais.
Eine Beſichtigung der Strom= und Hafenbauten
bei Koſtheim und auf der Rheinſtrecke von Mainz bis Bingen
wurde, der „D. 8tg. zufolge, am 13. Oktober durch die Herren
Finanzminiſter Weber Exz. und Miniſterialrat Dr. Schäffer unter
Führung des Großh. Oberbaurats Imroth von Darmſtadt und des
Großh. Waſſerbau Aſſeſſors Schmitt von Mainz vorgenommen. Die
Strombefahrung wurde von Mainz. bezw. Kaſtel aus mit dem
Reaierungsdampfer „Haſſia' ausgeführt, an deſſen Bord ſich auch
die königl. preußiſchen Beamten befanden. Die Herren nahmen
ſämtliche Hafenbauten eingehend in Augenſchein und überzeugten
ſich von dem gedeihlichen Fortſchreiten derſelben.
Das Winterſemeſter der Großherzoglichen
Tech=
niſchen Hochſchule beginnt Dienstag, den 18. Oktober. Aus
dem im Programm der Hochſchule veröffentlichten
Vorleſungs=
verzeichnis heben wir als weitere Kreiſe intereſſierend die
nach=
ſtehenden Fächer beſonders hervor. Allgemein bildende
Gegenſtände: Ueber die Dichtungsgattungen und Formen.
Ueber Göthes Fauſt (Profeſſor Dr. Roquette). Allgemeine
Kunſt=
geſchichte (I. Teil): Erſte Entwickelung der Kunſt des chriſtlichen
Mittelalters. Geſchichte der bildenden Kunſt im karolingiſchen
Beitalter, in der romaniſchen und gotiſchen Epoche (Geh. Hofrat
Profeſſor Dr. Schäfer). Geſchichte des deutſchen Kunſtgewerbes
(Vrofeſſor Dr. Adamy). Logik (Profeſſor Dr. Gräfe). Grund
züge der Volkswirtſchaftslehre (Oberlandesgerichtsrat
Heinzer=
ling). Ueber Patentweſen (Profeſſor Lincke). Geſchichte deutſcher
Sprache von Ulfilas bis Luther. Ruſſiſche Sprache. Geſchichte
der Waffentechnik (Major von Pfiſter). Engliſche Sprache
techniſche Stoffe - Italieniſche Sprache (Profeſſor Eger).
Engliſche Sprache (Dr. Hangen). - Naturwiſſenſchaften:
Zoologte — Niedere Tiere. Zoologiſches Praktikum (Profeſſor
Dr. von Koch). Die Schöpfung der Tierwelt (Privatdozent
Dr. Haacke). Allgemeine Botanik, Allgemeine Mikroſkopie (
Pro=
feſſor Dr. Dippel). Ausgewählte Kapitel aus der Phyſiologie der
244
Pflanzen (Privatdozent
Dr. Jännicke). Mineralogie und Ge
ſteinslehre (Profeſſor Dr. Lepſius). Die mikroſkopiſche Beſchaffen
heit der Mineralien, Geſteine und Bodenarten. Petrographiſches
Praktikum (rivatdozent Dr. Chelius). Kryſtallographiſche
Uebungen. Die nutzbaren Mineralien Deutſchlands. (Privat
dozent Dr. Greim). Exverimental=Phyſik(Profeſſor Dr. Schering).
Elemente der Elektrotechnik (Geh. Hofrat Vrofeſſor Dr. Kittler).
Elemente der anorganiſchen Chemie. Anorganiſche Chemie
ſpezieller Teil (Profeſſor Dr. Städel). Analhtiſche Chemie I
Aſſiſtent Dr. Kolb). Elektrochemie (Privatdozent Dr. Dieffen,
bach). Chemiſche Technologie 1. GGeheimer Hofrat Profeſſor
Dr. Thiel). Ausgewählte Abſchnitte aus der chemiſchen Techno
logie (Vrivatdozent Dr. Heinzerling). Methoden der chemiſch
techniſchen Analhſe (rivatdozent Dr. Sonne). Pharmaceutiſche
Chemie (Aſſiſtent Dr. Kolb). Techniſche Unterſuchungen in Gas
anſtalten und Gasanalhſe (Chemiker Leybold). Pharmakognoſie
(Obermedizinalrat Dr. Uloth). Darſtellende Künſte: Frei
handzeichnen (Profeſſor Kumpa). Zeichnen und Malen (Profeſſo
Noack). Ornamentik (Profeſſor Simons).
Außerdem finden praktiſche Uebungen in den Labr
ratorien der Hochſchule, und zwar im phyſikaliſchen, im elektri
techniſchen, im etektrochemiſchen, im chemiſchen, im chemiſdh
techniſchen, im mineralogiſchen und geologiſchen, ſowie im mecha
niſch technologiſchen Laboratorium ſtatt. — Die Zeit für die
ein=
zelnen Unterrichtsfächer kann aus dem im Veſtibüle des Haupt
gebäudes ausgehängten Stundenplan entnommen, ſowie in
Sekretariat der Techniſchen Hochſchule eingeſehen werden; auch
werden daſelbſt Exemplare des Programms und des Stundenplans
an Intereſſenten abgegeben. Wir machen darauf aufmerkſam
daß der Beſuch einzelner Vorleſungen und Uebungen nach freie=
Auswahl auch ſolchen Männern ermöglicht iſt, die bereits einer
Lebensberuf erwählt haben. Dieſelben ſind als Hoſpitante:
zum Beſuch des Leſezimmers, ſowie zur Benutzung
d=
allgemeinen Bibliothek der Techniſchen Hochſchule berechtig
Wie in den letzten drei Jahren ſoll auch im kommende
Winter ſeitens einer Anzahl von Vroſeſſoren unſerer Techniſch=
Hochſchule ein Cyklus von öffentlichen Vorträgen abgehalt
werden. Die Vorträge der vergangenen Jahre hatten ſich in weite
Kreiſen unſeres Publikums reger Teilnahme und lebhaften Beiſall
zu erfreuen; man iſt wohl zu der Annahme berechtigt, daß dieſelb,
einem Bedürfnis entaegengekommen ſind, ja geradezu eine Lücke i
unſerem öffentlichen Leben ausfüllen. Hoffentlich wird das Unter
nehmen auch in dieſem Jahre einen günſtigen Erfolg aufweiſen
wie wir hören, unterziehen ſich die Herren Vortragenden der nich
geringen Arbeit und Mühe in vollſter Uneigennützigkeit. Es werden
vortragen:
) Mittwoch, 23. November 1892. Prof. Dr. Roquette über
„Die Makamen des Hariri, von Friedrich Rückert.” 2) Mittwock
7. Dezember, Privatdozent Dr. Haaſe, Direktor des Zoologiſche=
Gartens zu Frankfurt a. M, über: „Der Naturſorſcher in Neu
Guinea. 3) Mittwoch,. 4. Januar 1893. Geh. Hofrat Prof. D
Schäſer über: „Die künſtleriſche und kunſtiechniſche Wirkſamkeit un
Bedeulung der altflandriſchen Malerſchule der Brüder van Chck.
4) Mittwoch. 18. Januar, Prof. Dr. Gundelfinger über: „Das Lebe
und Wirken von Carl Friedrich Gauß.
5) Mittwoch, 1. Februa.
Geh. Baurat Prof. Sonne über: „Der Rhein in der Schweiz
6) Mittwoch. 15. Februar, Prof. A. Noack: „Gedanken über For
und Inhalt in der bildenden Kunſt.” Die Vorträge finden abend
pünktlich 7 Uhr, im großen Saale des Hotels zur Traube ſtatt.
Die Eintrittskarten werden ausgegeben in der Hofbuchhandlung!
Herrn A. Bergſträßer, für je einen Vortrag zum Vreiſe von 1 9
für die Folge von 6 Vorträgen des Winters zu 4 M. Familienkartenf
3 Perſonen giltig für die ganze Reihenfolge der Vorträge zu 9
Galeriekarten zu 50 Pf. Tageskarten an der Kaſſe. Das Erträan
der Vorträge ſoll zum Beſten der Studierenden der Techniſch
Hochſchule verwendet werden. Wir wünſchen dem gemeinnützig
Unternehmen im Intereſſe des guten Zwecks den beſten Erfolg.
2 Zur Vornahme der Firmung in der hieſigen katholiſch:
Gemeinde wird der Biſchof von Mainz Samstaa den 22. d.
hier eintreffen. Die Firmungsfeierlichkeit ſelbſt findet Sonnta
darauf in der katholiſchen Kirche ſtatt.
Die Regiments=Kommandos des Großh. 1. Dragoner=
Re=
ments (Garde=Dragoner=Regiments) Nr. 23 und des 2. Groſ
Dragoner=Regiments (Leib=Dragoner=Regiments) Nr. 24 hab
dem Erſuchen des Vorſtandes des Pferdezuchtvereins entſprechel
angeordnet, daß bei Gelegenheit des Herbſtpferdemark
am Montag, 17. d. M. zwiſchen 11 und 12 Uhr vormittags,
vorjährigen und diesjährigen Remonten auf dem Reitplatz!
Garde=Dragoner=Regiments am Kugelfang und in der
Kaſe=
des Leib=Dragoner=Regts. vorgeführt werden, um den Bücht=
Belegenheit zu geben, den Pferdeſchlag kennen zu lernen. (D.5.
nn. Der hieſige Ortsgewerbeverein wird am 4.
vember d. J. ſeine regelmäßigen Verſammlungen für
kommenden Winter aufnehmen. Von Vorträgen in den, wie
her, Freitag abends ſtattfindenden Verſammlungen ſtehen
Beilage zu Nr. 244 des „Darmſtädter Tagblatt: vom 17. Oktober 1852.
nächſt in Ausſicht ein ſolcher von Herrn Reichstagsabgeordneten
Dr. Oſann über den Geſetzentwurf, betreffend die polizeiliche
Be=
aufſichtigung der Mietwohnungen und Schlafſtellen, ferner von
den Herren Rechtsanwalt Metz L., Polizeirat Fey. Dr. Sonne,
Dr. Böttinger, Ingenieur Leybold aus Frankfurt a. M.,
Landes=
kulturinſvektor Klaas, Ingenieur Wagner, Bibliothekar der
Großh. Centralſtelle für die Gewerbe, Maſchinenfabrikant Jordan,
Schloſſermeiſter Jakobi, der über die Anlage von Blitzableitern
ſprechen wird. Dr. Schröder u. a. Außer Vorträgen werden, wie
ſeither, Frageſtellungen techniſcher und wirtſchaftlicher Natur
dieſe Verſammlungen beſchäftigen; in der, wie erwähnt, am
4. November ſtattfindenden erſten Verſammlung wird Herr
Bau=
führer Suchn die Frage beantworten „Wie vermeidet man die
Feuchtigkeit bei dem Bau von Stallgebäuden:
4) Zum Beginne der Vorarbeiten für das 21.
Mittel=
rheiniſche Kreis=Turnfeſt, das bekanntlich im Sommer
des Jahres 1895 hier in Darmſtadt gefeiert werden ſoll,
waren dieſer Tage die Vorſtände der hieſigen drei Turn=Vereine:
Turngemeinde Darmſtadt, Turngeſellſchaft Darmſtadt und
Turn=
gemeinde Beſſungen, zu gemeinſchaftlicher Sitzung
zuſammen=
getreten, um die grundlegenden Beſchlüſſe für die Arbeiten des
demnächſt zu bildenden Feſt=Ausſchuſſes und der Einzel=Ausſchüſſe
zu faſſen. Die jedenfalls wichtigſte Frage, die Gewinn= oder
Verluſt Beteiligung der drei Vereine an dem finanziellen Ergebnis
des Feſtes, wurde dahin erledigt, daß hierfür die Kopfzahl der
beitragzahlenden Mitglieder, wie ſolche die nächſtjährige Turn=
Statiſtik ergiebt, maßgebend ſein ſoll und die Vereine in dieſem
Verhältnis ſich auch an der Zeichnung für den zu beſchaffenden
Garantiefonds beteiligen. Ferner wurden für Uebernahme des
Protektorats und das Ehren=Präſidium geeignete Vorſchläge
ge=
macht und der Vorſtand der Turngemeinde Darmſtadt mit deren
Ausführung betraut. Eine Zuſchrift an die Bürgermeiſterei
Darm=
ſtadt, die mittlerweile an ihren Beſtimmungsort abgegangen
ſein wird, ſoll die Shmpathien der Stadtverwaltung für das Feſt
anregen, ohne dem Feſt=Ausſchuß in ſeinen Anträgen für
werk=
hätige Unterſtützung desſelben vorzugreifen. Die ſehr wichtige
Entſcheidung über den Feſtplatz, als welcher urſprünglich der
Paradeplatz nebſt Zeughaus, ſpäter einige Plätze im Oſten und
Süden der Stadt in Vorſchlag gekommen waren, fiel zu Gunſten
es Exerzierplazes aus, womit die Tagesordnung für dieſe erſte
Sitzung erſchöpft war. Einer in Kürze einzuberufenden zweiten
Sitzung wird die Bildung der Ausſchüſſe vorbehalten ſein.
Ja Sachen des Eiſenbahnunfalls, bei welchem
ver=
chiedene Mannſchaften des heſſiſchen Inſ. Regts. Nr. 115 verletzt
vorden ſind, iſt nunmehr von der Staatsanwaltſchaft Unterſuchung
vegen Gefährdung eines Eiſenbahntransvortes eingeleitet worden.
k Eine Bekanntmachung, die dem verſtorbenen
Frank=
urter Philoſophen zu beſonderer Genugthuung gereicht haben
vürde, hat kürzlich die Bürgermeiſterei der Nachbarſtadt Mainz
rgehen laſſen. Dieſelbe bringt durch öffentliche Bekanntmachung in
Erinnerung, „daß das in letzter Zeit wieder ſehr überhand
genom=
nene ungebührliche Veitſchenknallen als ruheſtörender Lärm
tach 8 360. Abſ. 11 des St.=G. B. mit Geldſtrafe bis zu 150 M.
der mit Haft beſtraft wird.- Gewiß wird es für manchen
über=
aſchend ſein daß die Unſitte des Peitſchenknallens in den Straßen,
egen die Schopenhauer im Intereſſe der gefolterten Nerven der
Nitmenſchen eine beſondere, geharniſchte Epiſtel geſchrieben hat,
nter das Strafgeſetzbuch fällt. In Anknüpfung daran kann man
vohl mit Recht die Frage aufwerfen, ob nicht ebenſo wie das
Zeitſchenknallen auch das ungebührliche Pfeifen auf offener
3traße als ruheſtörender Lärm im Sinne des 8 360, 11 des St.=
½. B. zu betrachten iſt. Für Leute z. B., die gezwungen ſind, im
rdaeſchoß zu ſchlafen, hat dieſe beſonders in den Morgenſtunden
etriebene Unſitte ſchon oft Anlaß zur Klage gegeben. In Zeiten
er Gaſſenhauerepidemie, in der ſoeben erſt wieder eine ſchlimme
Priſis mit der „Holzauktion- überſtanden iſt, nachdem die kleine
Fiſcherin' zu Tode gehetzt iſt und die wohlverdiente Ruhe gefunden
at, nimmt dieſe Unſitte einen geradezu krankhaften Charakter an
nd gereicht den Mitmenſchen zum Aergernis und zur Pein.
4 Arheilgen, 15. Okt. Der hieſige Ortsgewerbeverein
eabſichtigt im Laufe des bevorſtehenden Winters eine Anzahl von
orträgen halten zu laſſen. In vergangener Woche wurde hiermit
er Anfang gemacht: auch Nichtmitgliedern iſt gegen Entrichtung
nes Eintrittsgeldes von 20 Pf. die Teilnahme geſtattet. Herr
eminarlehrer Buxbaum von Bensheim hielt einen etwa 2
½ſtün=
igen Vortrag über Elektricität, verbunden mit zahlreichen
Experi=
tenten. Man ſieht mit großem Intereſſe den ferneren Vorträgen
n Ortsgewerbeverein entgegen.
4 Arheilgen, 15. Okt. Die Kartoffelernte iſt nunmehr
eendigt und nach Menae ziemlich gut und nach Güte ſehr gut
aus=
ofallen. Das ſog. Herbſtfutter hat ſich bei der in letzter Zeit
ünhigen Witterung noch gut geſtellt; beſonders ſteht eine reiche
toppelrüben= und Dickwurzernte in Ausſicht. Eine Futternot für
en bevorſtehenden Winter iſt darum nicht zu fürchten, da der
Aus=
ll an Grummet bei richtiger Einrichtung nicht beſonders empfind=
lich ſein wird. Zu einer vorzüglichen Ausſtellung der Winterſaak
könnte die Witterung nicht beſſer ſein; ſie geht raſch auf und
be=
rechtiat dadurch ſchon zu einer günſtigen Ausſicht für nächſtes Jahr.
Mainz. 15. Okt. Die preußiſche Militärverwaltung hat bei
der hieſigen Firma Joſeph Göbel eine größere Anzahl Zweiräder
angekauft, welche im Dienſt der hieſigen Feſtungsartillerie
Verwen=
dung finden ſollen.
Gonſenheim, 15. Okt. Nachdem ſich einige Metzger
be=
quemt hatten, mit dem Preis des Fleiſches von 60 Pfa. auf 54 reſp.
50 Pfa. abzuſchlagen, iſt ein Metzger um weitere 3 Pfg.
abge=
ſchlagen und verkauft nun ſchönes Rindfleiſch zu 48 Pfg. pro Pfund.
Worms. 15. Okt. Zu dem nächſten Montag, abends 8 Uhr,
zum Beſten der Notleidenden in Hamburg hier ſtattfindenden
Konzerte hat der Verwaltungsrat des ſtädtiſchen Spiel= und
Feſt=
hauſes das Haus in anbetracht des milden Zweckes koſtenfrei zur
Verfügung geſtellt. Außer dem hieſigen Dilettantenverein und dem
Geſangverein Liederkranz haben die Hofſchauſpielerin Frl. Cramer,
Herr Kammerſänger Bär von Darmſtadt, ſowie Frl. Tony Canſtatt
und Herr Muſikdirektor Haine von hier ihre Beteiligung in
ent=
gegenkommendſter Weiſe bereitwillig zugeſagt. Eingeleitet wird
das Konzert durch einen von Frl. Cxamer geſprochenen Prolog.
Verfaſſer desſelben iſt der namentlich durch ſeine Gedichte bekannte
Herr Schaffnit zu Darmſtadt. Frl. Cramer wird außerdem im
Verlaufe des Abends mehrere Gedichte in oberbayeriſchem Dialekt
deklamieren. Herr Kammerſänger Bär beabſichtigt Cavatine aus
Fauſt, ſowie drei Lieder vorzutragen. Frl. Tony Canſtatt wird
einige Lieder ſingen. Herr Muſikdirektor Haine hat die Begleitung
dieſer Lieder freundlichſt übernommen. Der unter der Leitung des
Herrn Konzertmeiſters Grieſer ſtehende Dilettantenverein wird einige
Konzertſtücke zu Gehör bringen.
Bingen. 14. Okt. Der Schlepper Haniel IV wurde heute aus
der Quarantäne entlaſſen, muß aͤber noch 10 Tage die
Seuchen=
flagge tragen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 15. Okt. Der Kaiſer hat an
den Prinzen und die Prinzeſſin Leopold von Bayern eine Einladung
zur Patenſchaft bei der jüngſt geborenen Peinzeſſin, deren Taufe am
22. d. ſtattfinden ſoll, ergehen laſſen. Prinz und Prinzeſſin Leopold
haben die Einladung angenommen. - Zur Vermählung der
Prin=
zeſſin Margarethe. der jüngſten Schweſter des Kaiſers, mit
dem Prinzen Friedrich von Heſſen werden, ſoweit vorläufig
beſtimmt, auch der König und die Königin von Dänemark, von
England aus, wohin ſie ſich im Dezember begeben, in Verlin
ein=
treffen. Auch der Herzog von York. der britiſche Thronerbe, hat ſein
Er=
ſcheinen zugeſagt.-Die, Nordd. Allg. 8tg.- und die „Poſt' erklären die
kürzlich verbreiteten Nachrichten von einer beabſichtigten Begegnung des
Kaiſers mit dem Herzog von Cumberland und alle daran
geknüpften Schlußfolgerungen als grundlos. Die „Voſt; bemerkt
in Bezug auf eine Thronfolge des Sohnes des Herzogs, daß
der=
aleichen zrojekte, wenn ſie irgendtoo beſtehen, in die Luft gebaut
ſind, da auf ſeiten des Königs von Preußen und ſeiner Regierung,
die doch wohl das entſcheidende Wort zu ſprechen haben, nicht der
allergeringſte Wille vorhanden iſt, ſolchen Proiekten näher zu treten.
Der Kultusminiſter Dr. Boſſe empfing. wie die „Voſt= meldet,
geſtern die Teilnehmer an dem Kurſus fürinnere Miſſion,
im ganzen 30 Herren, und zwar drei Regierungsräte aus den
Pro=
vinzen, zwei Regierungsaſſeſſoren und im übrigen Geiſtliche. Die
Vorträge werden teils im chriſtlichen Hoſpiz. teils im
Stadtmiſſions=
hauſe vom Grafen Andreas Bernſtorff, Paſtor Oldenberg und
Hof=
prediger Stöcker gehalten. Dabei iſt den Teilnehmern Gelegenheit
gegeben, alle Anſtalten Berlins, die der inneren Miſſion dienen,
durch Augenſchein kennen zu lernen. - Das Reichsgericht hat die
Reviſion des Banquiers Leipziger der am 12. Auguſt
wegen gewerbs= und gewohnheitsmäßiger Hehlerei zu 10 Jahren
Zuchthaus verurteilt wurde, während Kommerzienrat Wolff, der
keine Reviſion eingelegt hat, wegen Unterſchlagung zu 10 Jahren
Gefäng=
nis verurteilt wurde, verworfen.- Der flüchtige Direktor der Neuen
deutſchen Oper, Karl Junkermann, iſt der ältere Sohn des
bekannten Reuter=Interpreten. Dieſer letztere, Herr Auguſt
Junker=
mann, ſteht den unredlichen Manivulationen ſeines Namenserben
vollſtändig fern und wird durch deſſen Flucht nicht nur moraliſch,
ondern auch materiell aufs ſchwerſte geſchädigt. Die Paſſiva ſollen
140000 M. betragen. — Das Krankenhaus Moabit wird in der
nächſten Woche als Cholerahoſpital geſchloſſen und wieder
als allgemeines Krankenhaus eröffnet werden. 4 Baracken werden
indeſſen noch für etwaige Cholerakranke reſerviert bleiben. Der
Be=
ſtand der Choleraſtation beträgt zur Zeit 28 Perſonen.
Inſolge hier vorgekommener
Frankfurt,. 15. Oktober.
Todesfälle an Cholera hat das Volizeipräſidium heute
Abend ſolgende Bekanntmachung auf rothen Zetteln an allen
Vlakatſäulen anſchlagen laſſen: „Es wird hierdurch zur öffentlichen
Renntniß gebracht, daß in der Familie des Schiffer; Reinders,
welcher kürzlich mit ſeinem Schiff aus Holland in hieſigem
520
3508
Nr. 244
Hafen eingetroffen iſt, mehrere Erkrankungen vorgekommen ſind
wovon zwei mit tödtlichem Verlauf. Als Todesurſache iſt durch
die bakteriologiſche Unterſuchung aſiatiſche Cholera
feſtge=
ſtellt. Vor dem Genuß des Mainwaſſers wird dringend
gewarnt. Das Publikum wird auf die von dem Magiſtrat und
mir am 3. September 1892 erlaſſene Bekanntmachung verwieſen.
Franlfurt, 15. Okt. 1892. Der Polizeivräſident: Frhr. v. Müffling."
Flörsheim a. M., 15. Okt. Da die Sperlinge und Krähen
bei der Ausſaat der Winterfrucht und in den Weinbergen bedeutenden
Schaden verurſachen, ſo hat man deren Vertilgung beſchloſſen. Die
Gemeindekaſſe vergütet für jeden eingelieferten Sperling 3 und für
eine Krähe 10 Pfa.
Meiningen, 14. Okt. Die Geburt eines Enkels des
Herzogs aus der Ehe des Prinzen Friedrich mit der Gräfin Adelheid
zu Lippe=Bieſterfeld hat große Freude erregt. Stand doch die
direkte Erbfolge des Meininaiſchen Hauſes bereits in Frage, weil
Erbprinz Bernhard ohne männliche Erben und der dritte Vrinz.
Ernſt, nicht ebenbürtig vermählt iſt. Prinz Friedrich iſt Major
im Heſſ. Feld=Art.=Regt. Nr. 11 zu Kaſſel. Die Stadt hat ihrer
Freude durch Flaggenſchmuck und Dankaottesdienſt Ausdruck gegeben.
Der Magiſtrat ſandte ein Glückwunſchtelegramm an den Herzog
nach Schloß Altenſtein und erhielt telegraphiſch eine Dankſagung.
Eiſenach, 14. Okt. Aus Anlaß der Verſammlung des
Evange=
liſchen Bundes fand eine große evangeliſche Volksverſammlüng
ſtatt. die ſehr zahlreich beſucht war. Archidiakonus Kieſer begrüßte
die fremden Gäſte. Es ſprach ſodann der Vorſitzende des
Central=
vorſtandes Graf Wintzingerode, der ün die eben verrauſchten
Feſt=
tage anknüpfend, ein jubelnd aufgenommenes Hoch auf den
Groß=
herzog und ſeine erlauchte Gemahlin ausbrachte. Es folgten bie
geiſtvollen Ausführungen des Profeſſors Dr. Beyſchlag=Halle, der
zum Schluß dazu aufforderte, das Lutherdenkmal in Eiſenach kräftig
zu fordern. Profeſſor Dr. Nipvold=Jena gedachte der Verdienſite
des heimgegangenen Lipſius. Konſiſtorialrat Leuſchner=Wanzleben
forderte als letzter Redner in warmen Worten zu eifriger Thätigkeit
im Sinne des Evanaeliſchen Bundes auf.
Wittenberg. 14. Okt. Der Kaiſer traf heute um 11 Uhr
12 Minuten hierſelbſt ein und nahm einen Aufenthalt von ungefähr
einer Stunde.
Bremerhaven. 14. Okt. Faſt jeder von Amerika kommende
Dampfer bringt ruſſiſche Auswanderer zurück, denen die
Rück=
reiſe nach Rußland verboten iſt. Bereits 147 Perſonen werden
vom -Norddeutſchen Lloyd' auf dem Schiff =Amerikas verpflegt.
Bromberg. 14. Okt. In unſerer Prövinz herrſcht namentlich
unter der polniſchen Bevölkerung ein eigentümlicher Aberglaube,
der ſich auf die Ermittelung eines Diebes bezieht. Schon mancher
ehrliche Mann wurde dadurch um ſeinen Ruf gebracht. Man nennt
den Vorgang das „Erbſchlüſſeldrehen; An einen alten ererbten
Schlüſſel wird eine Bibel oder bei den Katholiken ein Gebetbuch
gehängt. Darauf wird der Schlüſſel mit den beiden Enden auf die
Fingerſpitzen von zwei Perſonen gelegt. Es werden nun unter
allerlei Gebetsformeln die Namen aller der Verſonen hergeſagt, die
an dem Diebſtahl vielleicht beteiligt ſein könnten, und bei weſſen
Namen der auf den äußerſten Fingerſpitzen ſchwebende Schlüſſel
endlich zur Erde fällt, der iſt der Dieb geweſen. Kein Menſch kann
das Volk von der Unfehlbarkeit dieſes Orakels abbringen. Wenn
der ſo bezichtiate auch mangels jeglicher Beweiſe nicht dem Gericht
überliefert werden kann, ſo wird er doch ſein Leben lang für
unehr=
lich gehalten. Auf dieſe Weiſe war auch in den letzten Tagen ein
bis dahin unbeſcholtenes Mädchen aus einem nahen Orte zur Diebin
geſtempelt worden. Sie fand aber noch jemand der ſich ihrer
annahm; als ſie von einer Frau öffentlich als Diebin beſchimpft
worden war, wurde dieſe gründlich verhauen. So dürfte diesmal
die ganze Sache vor Gericht verhandelt werden. In den meiſten
Fällen wiſſen die Betreffenden gar nicht, in welchem Verdachte
ſie ſtehen.
Hamburg. 15. Okt. Einem Privatbriefe aus der Umgebung
des Fürſten Bismarck entnehmen die „Hamb. Nachr” folgenden
Satz über den Tod Lothar Buchers: Der Fürſt verliert in Bucher
ſeinen treueſten, ſeinen ſelbſtloſeſten Freund. Wir alle ſind unſagbar
betrübt.: Das Blatt lündigt zugleich einen Nachruf an Bucher
„aus beſonders berufener Feder' an.
Genua, 14. Okt. Die Bahnlinien Genua=Buſalla und Buſalla=
Ronco ſind infolge Wolkenbruchs unterbrochen; die
Eiſenbahn=
brücke bei Pontedecimo iſt eingeſtürzt. Bei der Ueberſchwemmung
von Buſalla ſtiea das Waſſer bis zum 2. Stockwerk der Häuſer.
Die Einwohner flüchteten. Es wird befürchtet, daß Menſchen
um=
gekommen ſind. Viel Vieh iſt verloren gegangen. Die telegraphiſche
Verbindung iſt geſtört. Der Comoſee droht auszutreten.
Carmaux. 14. Okt. Der Marquis Solages, einer der
Ver=
waltungsräte der Bergwerke in Carmaux und Deputierter des
Departements Tarn, demiſſionierte als Deputierter in der Hoffnung,
dadurch die Beſeitigung des Konflikts in Carmaux zu fördern.
Wien, 15. Okt. Ein hervorragender öſterreichiſcher
Reiter=
offizier veröffentlicht im „N. W. Tageblu einen Artikel, der die
Behauvtung des preußiſchen Kavallerie=Inſpektors Roſenberg. die
deutſchen Diſtanzreiter hätten eine Niederlage erlitten, beſtreitet.
Der Siea Reitzenſteins über Miklos und Starhembera's Sieg ſeien
gleichwertia. Die Oeſterreicher empfänden Freude, weil Reitzenſtein
Miklos beſieat habe. Die Verdienſte um die Erfolge des
öſter=
reichiſchen Diſtanzrittes gebührten dem jetzt penſionierten Kavallerie=
Inſpektor Edelsheim, der vor 20 Jahren trotz der heftigen
Oppo=
ſition ein neues Reiter=Reglement einführte, das heute als
unüber=
troffen gelte.
London. 14. Okt. Der franzöſiſche Anarchiſt François.
angeblich der Urheber der Exploſion im Reſtaurant Very in Paris,
iſt geſtern abend bier von engliſchen Volizei=Agenten verhaftet
worden. François leiſtete bei ſeiner Feſtnahme hartnäckigen
Wider=
ſtand. François wurde ſeit langer Leit von der franzöſiſchen Volizei
geſucht. Vor Monaten bereits reiſten franzöſiſche Beamte nach
London. weil man ſeine Spur gefunden hatte.
Kleine Chronik. Das Schwurgericht zu Neiße verurteilte die
ledige Hedwia Schmidt aus Giesmannsdorf wegen Ermordung ihres
11jährigen Kindes zum Tode. — Ein Fabrikarbeiter in Hemer
hatte dieſer Tage eine Erbſchaft von 15000 M. gemacht und
dieſer=
halb des Guten zu viel gethan. Abends wurde er im Walde als
Leiche aufgefunden. - In Zwieſel (Niederbayern) haben bei den
Grundarbeiten des Kirchenneubaues zwei Arbeiter durch
Ver=
ſchütkung das Leben eingebüßt.— Der Zuchthäusler Jens Nielſen,
der berüchtigſte Verbrecher Dänemarks der in dieſem Sommer zum
drittenmale verſucht hat, einen Gefängnisbeamten zu ermorden,
um, wie er ſelbſt angab, endlich bingerichtet zu werden, iſt am 7.
ds. vom höchſten Gericht in Kopenhagen zum drittenmale zum Tode
verurteilt worden. Da indes die Unluſt des Königs, ein
Todes=
urteil zu unterſchreiben, bekannt iſt, nimmt man an, daß Nielſen
auch diesmal beanadiat wird.
Choleraberichte. In Hamburg ſind am 15. d. gemeldet
24 Erkrankungen, 6 Todesfälle; davon entfallen auf Freitag 18 und
6. Seit dem Beginn der Seuche kamen ſeit Donnerstag zum
erſten=
male in Altona keine Cholera Erkrankungen vor.
In Mecheln erkrankten bisher an der Cholera 33 Perſonen
und 15 ſtarben. Die Oktobermeſſe wurde abbeſtellt. — Amtlich
werden für Mecklenburg=Schwerin für die Zeit vom 25.
Auguſt bis 12. Oktober insgeſamt 83 Erkrankungen und 46
Todes=
fälle an Cholera gemeldet. Die meiſten Fälle waren zu verzeichnen
in den Elbgegenden von Boizenburg und Dömitz, wo mutmaßlich
die Urſache das Elbwaſſer war.
In Peſt wurden von Donnerstag abend bis Freitag abend
31 Cholera=Erkrankungen und 8 Todesfälle gemeldet.
Litterariſches.
- Aus dem Verlage der Joſ. Köſel'ſchen Buchhandlung in
Kempten erhalten wir ſoeben den dritten Jahrgang des illuſtrierten
Wörisbofener Kneipp=Kalenders (Preis broch. 50 Pf.)
Derſelbe übertrifft an Reichhaltigkeit und Originalität des
Inhali=
ſeine Vorgänger bei weitem und kann daher jedem, der ſich einiger
maßen für den Wörishofener Menſchenfreund intereſſiert, Aufs
wärmſte empfohlen werden. Hauptintereſſe beanſpruchen die
Auf=
ſätze des Herausgebers: Ein Kapitel über die Nervoſität, den
Vampyr unſerer Leit. Außerdem enthält der Kalender noch viele
das Kneipp'ſche Heilverfahren betreffende lehrreiche Artikel.
GUET-Anzr19k.
Heute Morgen 7½ Uhr entſchlief ſanft nach langem
ſchweren Leiden meine liebe gute Mutter
Frau Harianne HTrapp.
Wittwe des Großherzogl. Steuerkommiſſär=
Trapp.
Darmſtadt, den 15. October 1892.
Karl Trapp, Stud. jur.
Die Beerdigung findet Montag, den 17. Oktober
1892, Nachmittags 3 Uhr, auf dem Darmſtädter
Fried=
hof ſtatt.
Hierzu eine Beilage für Nichtpoſtabonnenten von Friedrich Schäfer hier: „Was iſt Cafein ?”
Druck und Verlag= L. 6. Mittichſche Lofbuchdruckerei, verantwortlich fir die Redatkion: Dr. D. Maldaeſel, beide in Darmſtadt.