Abonnemenksprei=
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf.,
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lährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärtz werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauiſchlag.
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Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der
N. 238.
Montag den 10. Oktober.
Gefunden: 1 Vorſtecknadel. 1 kleines Vortemonnaie mit Inhalt. 1 Drücker. 1 brauner Handſchuh. 1 Tuchmütze. 3 Schlüſſel.
1 Cigarrenetui. 1 Handkörbchen. 1Pettſchaft. 1 Rolle weiße Litzen.- Verloren: 1Hundehalsband mit Marke. 1 ſilbernes Armband
mit 2 Münzen. 1 rothbraun carrirte Halsbinde mit goldener Vorſtecknadel. 1 ſchwarze Spitzen=Echarp= 1 ſchwarzes Vortemonnaie mit
Stahlbügel, enthaltend 140 Mark, ſowie eine Mitaliedkarte des Offiziervereins zu Berlin. 1 goldener Siegelring mit Wappen, eine Eule
darſtellend. 1 Vortemonnaie mit ca. 11 Mark Inhalt. 1 aoldenes Armband mit bunten Steinen beſetzk. 1 goldener Damenring mit
5 Steinen. 1 goldenes Medaillon mit Kette, welches auch als Broche getragen werden kann. 1 Vortemonnaie von ſchwarzem Leder und
Knopſverſchluß mit ca. 140 Mark Inhalt. 1 Diamantring.- Entflogen: 1 grüner Papagei. 2 Tauben.- Entlaufen: 1 weißer
Seidenpudel.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Provinzialhaushalt der Provinz Starkenburg.
Gemäß Vorſchrift des Art. 93 bezw. des Art. 43 letzter Satz der Kreis= und Provinzial=Ordnung vom 12. Juni 1874
bringen wir hiermit den Auszug der von Großherzoglicher Ober=Rechnungs=Kammer abgeſchloſſenen Rechnung der Provinzial=
Kaſſe der Provinz Starkenburg für 189091 zur öffentlichen Kenntniß:
Rubrik.
Elnnahme.
Betrag. Rubrik.
Ausgabe.
1. Beiträge der Kreiſe
4. Beiträge des Staats zum Neubau von
Kreisſtraßen.
6. Kapitalzinſen
8. Koſten des öffentlichen Verfahrens
19. Ausſtände aus vorhergehenden Jahren
20. Kaſſevorrath aus vorhergehenden Jahren
Summe der Einnahme
M. Pfg. 210000 32547 1458 40 300 80 32950 78 M257 [3 22. Beſoldungen
23. Diäten und Gebühren.
24. Botenlohn und Verkündigungskoſten
25. Für Büreaubedürfniſſe und Geräthſchaften
28. Bau= und Unterhaltung der Kreisſtraßen
30. Zuſchuß in andere Kaſſen
31. Koſten des öffentlichen Verfahrens:
32. Koſten der Naturalverpflegungsſtationen
37. Ausgeliehene Kapitalien
Summe der Ausgabe
Betrag.
Mr. Pfg.
2050
1888 95
160 65
1001 30
216630 13
1500
86 85
14426 06
844 81
Abſchluß:
Die Einnahme beträgt.
Die Ausgabe beträgt
Verglichen bleibt Reſt 38668 Ml. 28 Pfg.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1892.
Der Provinzial=Ausſchuß der Provinz Starkenburg.
v. Marquard.
238.548 75
277257 Ml. 03 Pfg.
238588 „ 75 „
[15628
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Verſteigerung im hieſigen ſtädtiſchen Pfandhaus, Kirchſtraße 9,
beginnt
Montag den 17. Oktober d. Js., Nachmittags 2 Uhr.
Ein Verzeichniß der zur Verſteigerung kommenden Pfänder liegt 8 Tage lang
auf unſerem Bllrrau, Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 13, zu Jedermanns
Einſicht offen.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[15629
Bekanntmachung.
Das Umroden von 627 ha.
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boden in der ſeitherigen Beſſunger Tanne,
Diſtrict „Köhlertanne” und in der ſtädt.
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werden.
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[15635
3396
Samstag den 15. Iſd. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Bedingungen liegen im Stadthaus
Rheinſtraße 18. Zimmer Nr. 13. während
der Büreauſtunden zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[15630
Bekanntmachung.
Betreffend: Vergebung von Waldarbeiten.
Das Aufarbeiten von 100 Haufen
Moos 5 Cubikmeter in der ſeitherigen
Beſſunger Tanne, Diſtrikt „Eichbaumeck”
ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben
werden.
Uebernahmsluſtige wollen ihre
Ange=
bote gehörig verſchloſſen und mit der
Auf=
ſchriſt „Waldſtreu beireffende verſehen
bis längſtens
Mittwoch den 12. lfd. Mts.
Vormittags 10 Uhr,
bei der unterzeichneten Stelle einreichen.
Die Bedingungen liegen im
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 13 während der
Büreauſtunden zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
gerichts:
a) in Straf= und Privatklageſachen bewahren zu wollen.
bis 1880 und bezw. 1885,
b) in Eivilſachen bis 1861, 1879 und
bezw. 1886
ſind, ſoweit zuläſſig. zur Vernichtung
aus=
geſchieden worden. Diejenigen, welche an
der läigeren Aufbewahrung der Acten
ein Intereſſe haben, werden aufgefordert,
dasſelbe innerhalb einer Friſt von vier
Wochen dahier anzumelden und zu
be=
gründen.
Darmſtadt, 29. September 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
v. Diemar.
[15632
Montag den 17. d. Mts.,
Abends 5 Uhr,
wird die mit Verlegung eines Sllaͤs des
Herrgottsbrunnenwegs
verbundene Arbeit auf der Kreuzung
die=
ſes Wegs mit Salzlackſchneiſe verſteigert.
Darmſtadt, den 10. Oktober 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
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liegt 8 Tage zur Einſicht im katholiſchen Pfarrhauſe offen. (5634
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Einem hochgeehrten Publikum, insbeſondere meiner geehrten Kundſchaft die
ergebenſte Anzeige, daß die von meinem ſeligen Manne ſeither betriebene
Brod= und Feinbuchere
(5631 durch deſſen Ableben keinerlei Störung erleidet, indem ich dieſelbe unter Leitung
meines älteſten Sohnes in unveränderter Weiſe in meinem Hauſe, Schloßgarten=
Bekanntmachung. ſtraße Nr. 3. weiterbetrelben werde.
Für das meinem nunmehr in Gott ruhenden Gatten ſtels in ſo zahlreichem
Die Acten unterzeichneten Amts=Maße entgegengebrachte Vettrauen beſtens dankend, bitte ich ein hochverehrtes
Publikum, insbeſondere meine ſeitherigen Abnehmer, dasſelbe auch mir fernerhin
Darmſtadt, den 8. Otlober 1892.
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Mittwoch den 12. Oktober, Abends 7 Uhr, im großen Saale
des Darmſtädter Hofes:
Vortrag
des Herrn Stadtpfarrer Wrückner aus Karlsruhe,
über:
„Das apoſtoliſche Glaubensbekenntniß'.
Der Eintritt iſt für Jedermann frei.
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Unter dem Protektorate S. E. des Grafen und I. D. dor
Gräfin zu Erbach-Schönberg.
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Schiffsbericht. Mitgeteilt von dem alleinigen
Agenten des Norddeutſchen Lloyd Anton
Fiſcher, Darmſtadt, Gr. Ochſenaaſſ= 14.
Der Schnelldampfer „Spree=, Kapitän W.
Willigerod. vom Nordd. Lloyd in Bremen,
welcher am 27. Sept. von Bremen und am 28.
von Southampton abgegangen war, iſt am
6. Okt., der Schnelldampfer „Elbe=, Kapitän
K. von Göſſel, vom Nordd. Lloyd in Bremen,
iſt am 4. Oktober wohlbehalten in New=York
angekommen.
Für die Nothleidenden in Hamburg
gingen weiter bei uns ein von: Dr. G. 3 M.,
v. O. T. 2 M. Ungenannt 3 M., Frau
Hart=
mann 1 M. V. W. 3 M. Ungenannt 2 M.,
R. M. 10 M. S. B. 10 M. W. 2 M.
Zu=
ſammen 36 M. Hierzu die früheren 122520
M. Im Ganzen 1259.20 M.
Für Hamburg=Altona: Landrichter
Dr. Wiener 10 M. Frau E. v. Schenk 10 M.
Zuſammen 20 M. Hierzu die früheren 36 M.
Im Ganzen 56 M.
Für Altona: Frau Hartmann 1 M.,
A. Mayer 5 M. Zuſammen 6 M. Hierzu
die früheren 2960 M. Im Ganzen 3550 M.
Weitere Beiträge nimmt entgegen
die Expedition.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 11. Oklober 1892.
6. Vorſtellung i. d. 2. Abonnements=Abtheilung
Blaue Karten gültig.)
Neu einſtudirt:
Eſther.
Drama in 2 Akten von Grillparzer.
Hierauf - neu einſtudirt:
Der Kranke in der Einbildung.
Luſtſpiel in 1 Aufzuge (3 Abtheilungen)
von Moliére.
3400
Politiſche Ueberſicht.
Nr.
Deutſches Reich. Der bevorſtehende Beſuch des Kaiſers
in Schönbrunn, ſchreibt die „Köln. 3ta. giebt zu immer neuen
ſenſationellen Erfindungen Anlaz. Neuerdings knüpſt die „
Braun=
ſchweigiſce Landeszeitung; an eine Meldung von einer im
Verlau=
dieſes Beſuches ſtattfindenden Zuſammenkunft zwiſchen dem Herzog
von Cumberland mit dem deutſchen Kaiſer die abenteuerlichſten
Mutmaßungen über die Verwirklichung der Thronfolge des Hauſes
Cumberland in Braunſchweig. Es genügt, einfach feſtzuſtellen, daß
in Schönbrunn eine Zuſammenkunft zwiſchen dem Kaiſer Wilhelm
und dem Herzog von Cumberland überhaupt nicht ſtattfinden wird.
Kaiſer Wilhelm begiebt ſich nach Wien lediglich zum Beſuch des
Kaiſers Franz Joſeph und der kaiſerlichen Familie. Der Beſuch
hat, wie bereits wiederholt betont worden, den allerintimſten
ſami=
liären und freundſchaftlichen Charakier; politiſche Hiele werden bei
demſelben überhaupt nicht verfolgt, noch weniger gelöſt werden
Weder der Reichskanzler noch irgendeiner der Miniſter wird den
Kaiſer auf der Fahrt begleiten. Bei der politiſchen Bedeutung,
welche eine erſte Zuſammenkunft zwiſchen dem Kaiſer und dem
Herzog von Cumberland haben würde, wäre die Anweſenheit des
Reichskanzlers oder ſeines Stellvertreters unumgänglich notwendig.
Zudem ſteht für jeden, der in derartigen Fragen Beſcheid weiß.
zweifellos feſt, daß eine ſolche Zuſammenkunft in Schönbrunn nur
durch Vermittelung der öſterreichiſchen Regierung einzuleiten wäre.
Da aber die öſterreichiſchen Wirte den Charakter des bevorſtehenden
Kaiſerbeſuches genau kennen, ſo iſt auch dieſe Vermittelung
aus=
geſchleſſen.
In wenigen Tagen wird die Reichs=Kommiſſion für das
Bürger=
liche Geſetzbuch ihre Thätigkeit wieder aufnehmen.
Erfreu=
licherweiſe iſt der Staatsſekretär des Reichs=Juſtizamts, Geh. Rat
Hanauer, ſo weit von ſeinem Unfall wiederhergeſtellt, um die Leitung
der Beratungen wieder in die Hand nehmen zu können. Die
Kom=
miſſion wird nun mit kurzen Unterbrechungen ihre Geſchäfte weiter
fortführen, doch werden ſie, wie anzunehmen iſt, ſich weit länger
ausdehnen, als urſprünalich in Ausſicht genommen war.
Der „Allgemeinen Korreſpondenz' ſind folgende beachtenswerte
Mitteilungen ihres Spezialkorreſpondenten in Rom zugegangen:
Die Reiſedes Freiherrn v. Crailsheim, des bayeriſchen
Miniſterpräſidenten und Miniſters der auswärtigen Angelegenheiten
und des königlichen Hauſes, hatte keinerlei politiſchen Zweck. Er
begab ſich auf einen Monat auf Urlaub nach Italien und beſuchte
Rom, Neapel und Sizilien. In Rom ſtattete er zuerſt den
italie=
niſchen Miniſtern einen Beſuch ab, hiernach wurde er in einſtündiger
Audienz vom Papſt empfangen und machte ſpäter dem Kardinal
Rampolla ſeine Aufwartune. Der Vatikan erhob keine
Schwierig=
keiten, den Freiherrn v. Crailsheim nach ſeinem Beſuche bei den
italieniſchen Miniſtern zu empfangen, weil er Vroteſtant iſt und der
heilige Stuhl in dem Falle nicht ſo ſtreng iſt. Hohe katholiſche
Verſönlichkeiten ſind es, die er zu empfangen ſich weigert, wenn ſie
vorher von den oſfiziellen Würdenträgern Italiens empfangen
wor=
den waren. Herr v. Crailsheim hat ſich freilich mit dem Papſte
von den zwiſchen Bayern und dem heiligen Stuhl ſchwebenden
Fragen unterhalten, aber es handelte ſich nicht darum, wie behauptet
worden, die Nuntiatur des Vapſtes in Bayern zu einer vom Range
erſter Klaſſe zu erheben. In Wirklichkeit iſt ein ſolcher Schritt
unmöglich, ſolunge die Geſandtſchaft Preußens und die Geſandtſchaft
Bayerns beim heiligen Stuhle nicht den Rang einer Botſchaft haben.
Allein weder Preußen noch Bayern hat die Abſicht, beim Papſie
Botſchafter zu ernennen.
Oeſterreich=Ungarn. Im Heeresausſchuſſe der
ungari=
ſchen Delegation verteidigte der Reichskriegsminiſter Frhr.
v. Bauer ſein Budget, das hierauf im allgemeinen angenommen
wurde. Der Kriegsminiſiter betonte, der Zuſtand der Armee ſei ſehr
gut und allen Möalichkeiten gewachſen. Einen Militarismus gebe
es in Oeſterreich=Ungarn nicht. Seine Forderungen ſeien mit den
deutſchen verglichen ganz seringfügig. — Der Ausſchuß ſtimmte
einem Antrag zu, daß eine dritte Militärakademie in Ungarn
errichtet werden ſoll. Der Krieasminiſter hatte ſich gegen den
An=
trag ausgeſprochen.
Die „Ungariſche Poſt erklart auf Grund
zuverläſſiger Mitteilungen den Bericht der „Neuen Freien Preſſe
von angeblich im Schoße des ungariſchen Miniſteriums betr. der
Kultusreform beſtehenden Zwiſtigkeiten mit allen daran
ge=
knüpften Vermutungen, namentlich auch betreffs etwaiger Verſonal=
Aenderungen, als jeder Begründung entbehrend.
Italien. Das Expoſe des Grafen Kalnoky in den
Dele=
gationen hat in den politiſchen Kreiſen der italieniſchen Hauptſtadt
die lebhafteſte Befriedigung erregt. Insbeſondere iſt die ebenſo
lohale als freundſchaftliche Erklärung des Grafen über das
Ver=
hältnis zu Italien ihrem vollen Werte nach gewürdigt worden und
es iſt zu erwarten, daß nunmehr alle jene tendenziöſen Gerüchte,
welche von den Gegnern des Dreibundes ausgeſtreut wurden,
ver=
ſtummen werden.
Schweiz. Die ſchweizeriſche Heeresverwaltung iſt
be=
ſtrebt, große Previantvorrate anzuſammeln. Das Kriegskommiſſa=
238
riat hat in den letzten Tagen bedeutende Ankäufe von ruſſiſchem
Getreide vorgenommen, welches in die Militärdepots eingelagert
vurde.
Frankreich. In der letzten Sitzung der
Budgetkommiſ=
ſ i on zeigte der General=Berichterſtatter an, daß das Erträgnis der
gölle im Monat September gegenüber den Voranſchlägen im Budaet
um 6170000 Fr. zurückgeblieben ſei. Dieſe Sachlage erheiſche ernſte
Aufmerkſamkeit; denn die für das Ausſchußjahr 1892 bereits
be=
willigten Supplementarkredite überſtiegen den Betraa von 85 Mil.
lionen und die Regierung verlange noch weitere 10 Millionen. Die
budgetmäßigen Anſchläge würden zur Bedeckung der
Supplementar=
kredite nicht hinreichen.
Serbien. Angeſichts der Haltung der Mehrheit des
Saats=
rats gegenüber den Regierungsbeſchlüſſen wird in
Regierungs=
kreiſen ein Einſchreiten gegen dieſe Körperſchaft ernſilich in Erwä.
gung gezogen. Dies iſt um ſo leichter, als vier radtkale
Staats=
räte nicht die verfaſſungsmäßige Qualiſikation beſitzen. Durch ihre
Entfernung wäre die liberale Mehrheit im Staatsrate geſichert.
Dem Vernehmen nach wird der zwiſchen England und Servien
beſtehende Handelsvertrag neuerdings um ein halbes Jahr
erlängert worden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. Oktober.
- Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 24,
ent=
hält: 1) Oeffentliche Anerkennung einer edlen That. 2) Desgl.
3) Desgl. 4) Bekanntmachung, die Ergebniſſe der Rechnung der
Witwen= und Waiſenkaſſe der Volksſchullehrer vom Jahre 189091
betr. 5) Ordensverleihungen. 6) Ermächtigung zur Annahme und
zum Tragen eines fremden Ordens. 7) Namensveränderungen.
8) Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. 9) Dienſtnachrichten. 10)
Dienſi=
entlaſſungen. 11) Abweſenheitserklärung. 12) Ruheſtandsverſetzungen.
13) Konkurrenzeröffnungen. 14) Sterbefälle.
Ordensverleihung. Dem Hauptmann a. D. Schröder
zu Baden=Baden, bisher Komp=Chef im 3. Großh. Heſſ. Inf.Regt.
Nr. 117, iſt der Rote Adler=Orden 4. Kl. verliehen worden.
L. Schwurgericht. In der Sitzung vom vorigen Samstag
wurde gegen den 30 Jahre alten Maurer Nikolaus Walter VI.
von Lorſch verhandelt, welcher beſchuldigt iſt, daß er am 7. Auguſt
d. J. ſeine Ehefrau Barbara, geb. Degenherdt von Reichenbach durch
einen Meſſerſtich vorſätzlich körperlich verletzt habe, infolge deſſen
der Tod der Verletzten eintrat. Die That wurde Sonntaas abends
etwa um 6 Uhr im Hof verübt, der Tod erfolgte am 31. Auguſt.
Der Angeklagte behauptet, damals völlig betrunken geweſen und
mit ſeiner Frau in Streit geraten zu ſein. Dieſe ſei ſelbſt ſchuld,
ſie habe ſich nicht um ihren Haushalt bekümmert. Durch die
Beweis=
aufnahme wurde feſtgeſtellt, daß Walter damals morgens von zu
Hauſe weggegangen und, obwohl ſeine Frau mittags nach
Reichen=
bach geben wollte, erſt abends angetrunken nach Hauſe gekommen
ſei. Er aß alsdann ein Käſebrot, bot davon auch ſeiner Frau,
als dieſe heim kam, an und neckte ſich mit derſelben, wovon dieſe
jedoch nichts wiſſen wollte. Als ſie das Meſſer in der Hand ſah,
nahm ſie einen Stock und ſchlug damit auf ihn, während dieſer mit
dem Meſſer herum fuchtelte. Dabei bekam die Frau den tödlichen
Stich. Dieſe pfleate oft morgens bis 9 oder 10 Uhr zu Bett zu
liegen, ſorgte nicht für ihre drei kleinen Kinder und hielt weder
ſich noch den Haushalt rein. Der Angeklagte ging in der Regel
morgens auf die Arbeit, wobei ihm ſeine Frau keinen Kaffee kochte,
von Samstags bis Montags, wenn er nicht arbeitele, betrank er
ſich oft. Nach der That pflegte er ſeine Frau ſehr, weinte auch
und ſagte, er habe es nicht abſichtlich gethan. Der Bürgermeiſter
bemerkte auf Befragen, daß von dem Angeklagten und ſeiner Frau
der Spruch gelte „Gleich und gleich geſellt ſich gern: Der Meiſter,
bei welchem Walter arbeitete, ſchilderte denſelben als nicht
pünkt=
lich. Die der Verſtorbenen in die Seite beigebrachte Wunde war
an ſich nicht tödlich, es entwickelte ſich aber eine Entzündung, wahr= 7.
ſcheinlich durch das unreine Miſſer verurſacht, welche den Lod
herbeiführte. Walter wurde unter Annahme mildernder Umſtände
ür ſchuldig erklärt und in eine Gefängnisſtrafe von 4 Jahren
verurteilt.
Das Andenken des verſtorbenen Kreisaſſeſſors und
Stadt=
verordneten Dr. Hermann Momberger iſt im ſtädtiſchen Kranken=/
gauſe dadurch geehrt worden, daß im Direktionszimmer das
Bruſt=
bild des Verſtorbenen in gelungener photographiſcher
Aufnahm=
angebracht worden iſt. Der Genannte hat bekanntlich über der
größten Teil ſeines bedeutenden Vermögens zu Gunſten des Kranken
gauſes teſtiert.
Das am Mittwoch abend von dem Rheiniſchen Doppel
quartett und der Kapelle des 2. Großh. Heſſ. Drag=Regt. Nr. 2
zum Beſten der Notleidenden in Hamburg veranſtaltete Wohl
thätigkeits=Konzert hat einen Reinertrag von 200 M. er
geben.
L. Etwa 32 Mitglieder des Mozartvereins ſoll n nun doc
als Folge der kürzlich mühevoll beigelegten Differenzen aus del
Verein ausgetreten ſein.
Z.
3. C
ſerle
O In letzter geheimer Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung
wurde die Erweiterung des ſtädtiſchen Elektrizitätswerks
beſchloſſen und dazu der erforderliche Kredit von 190000 M. ver
willigt. Von der Grundlage ausgehend, daß der Betrieb dieſes
Werkes immer ein centraler, von der gegenwärtigen Betriebsſtelle
ausgehender ſein werde, iſt zunächſt durch Ankauf der Bekker'ſchen
Hofraithe in der Louiſenſtraße zum Preiſe von 120000 M. das
erforderliche Terrain ſowohl ſür die jetzt ſtattfindende, wie für
ſpäter noch weiter nötig werdende Vergrößerungen des Werkes
ge=
ſchert. Aus den jetzt verwilligten 190000 M. iſt der gedachte
Kaufſchilling zu decken, 1000 M. ſind als Koſten des Kaufbriefes.
25000 M. für die neu zu errichtenden Gebäude, 38000 M. für
Akkumulatoren und Zuſatzdynamos und 6000 M. für Schaltapparate
und Leitungen erforderlich. Die Vergrößerung des Werkes ſoll in
der Weiſe erfolgen, daß die vorhandene Akkumulatoren=Batterie in
direkte Parallelſchaltung mit der Maſchine gebracht und eine
Ver=
doppelung der Akkumulatoren=Batterie bergeſtellt wird. Die dringende
Notwendigkeit der Vergrößerung wurde von der Betriebsleitung
damit begründet, daß die Leiſtungen der maſchinellen Anlagen für
den Durchſchnittsverbrauch der Konſumenten an Strom gerade noch
ausreichen, ſo daß eine weitere Inanſpruchnahme des Werkes durch
arößeren Stromkonſum zu Verlegenheiten führen würde. Eine ent
ſprechende Reſerve ſei aber nicht allein für den Mehrbedarf der
Konſumenten an Strom, ſondern auch mit Rückſicht auf das etwaige
Oefektwerden von Maſchinen geboten. Der Bericht der Finanzkommiſſion
der Stadtverordnetenverſammlung berechnet aus dem vergrößerten
Betriebe einen Ueberſchuß von 3150 M., in der Vorausſezung
ent=
ſprechend erhöhter Stromgelder=Einnahme. An letzterer iſt wohl
nicht zu zweifeln, da das Bedürfnis nach elektriſcher Beleuchtung
hier noch lange nicht gedeckt iſt und deſſen Befriediaung ſeither nur
um deswillen unterbleiben mußte, weil das ſtädtiſche Werk an der
Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit angekommen war.
2 Die 18. ordentliche Hauptverſammlung des Tierſchutz=
Vereins für das Großherzogtum Heſſen findet am 19. d. M. in
75 Ober=Ingelheim ſtatt.
0
Offenbach, 8. Okt. Der Winterfahrplan unſerer
Offen=
bach=Sachſenhauſener Lokalbahn hat uns zwei ſehr angenehme Zu=
12 ſatzzüge gebracht, einen Früh= und einen Spätzug. Der erſtere ab
hier 50 (zurück 5
Uhr früh; der letzte ab bier 111 (zurück 111
43 Uhr nachts); namentlich dieſer Nachtzug wird hier allgemein freudig
begrüßt, da er nicht allein unſeren Frankfurter Gäſten geſtattet,
83 länger hier zu verweilen, ſondern auch den Offenbachern, die Frank=
0Tfurter Theatervorſtellungen, Konzerte, Vorleſungen ꝛc., ſelbſt die
Vlängſten, bis zu Ende zu genießen, und dann noch in aller
Gemüts=
ruhe ein Abendbrot einzunehmen.
B.
Bürſtadt, 7. Okt. Geſtern beim Morgengrauen wurde ein
junger Menſch von 18 Jahren auf der Straße in ſeinem Blute
T tot aufgefunden. Mehrere tödliche Meſſerſtiche haben ſeinem
jungen Leben ein jäbes Ende bereitet. Von der Stelle, an welcher
der Stahl ihn traf. ſchleppte er ſich ungefähr 50 Meter fort, wo er
7 tot liegen blieb. Fünf Burſchen von 15 bis 18 Jahren wurden
9½ heute nachmittag auf dem Rathauſe verhört und nach Lorſch
ab=
n 12: geführt.
4 Mainz. 7. Okt. Auf dem vor Bingen vor Anker liegenden
Kl=
Tampfer „Haniel IV. iſt heute vormittag ein Heizer unter cholera=
9= verdächtigen Symptomen erkrankt. Der Dampfer wurde unter
ſaerfer; Quarantäne geleat.-
— Seitens des Reichs=Kommiſſars für
die Geſundheitspflege im Rheinſtromgebiete iſt eine VIII.
Kontroll=
ſtation hier errichtet worden. Dieſelbe umfaßt die Häfen und
Schiffs=
zo=
5S liegeplätze bei Mainz=Kaſtel und Guſtavsburg, ſowie die
Rheinſtrom=
rmel J.
S trecke Biebrich bis Guſtavsburg. Vorſitzender der Kommiſſion iſt
⁄₈
S Stabkarzt Dr. Spilling. Die Stationsſchiffe, welche die Kontrolle
auf dem Strome ausüben, tragen weiße Flagge mit rotem Kreuz.
81
Durch Verfügung des hieſigen Kreisamtes iſt den Fort=
9 yildungsſchülern der Beſuch von Wirtſchaften während der Dauer
laL- es Schulunterrichtes ſtreng unterſagt. Auch den Wirten wurde
5⁄ uufgegeben, keinerlei Getränke während der Unterrichtszeit an Fort=
æ ildungsſchüler abzugeben.
Worms, 8. Okt. Für das hier zu errichtende Denkmal
0Ll um Gedächtnis des höchſtſeligen Großherzogs Ludwig IV. ſind
rau-- aut dem heute veröffentlichten Verzeichnis der geſammelten
Bei=
räge nunmehr 13065,67 M. eingegangen. Dieſer Betrag dürfte ſo
iemlich auch als Geſamterträgnis für den angegebenen Zweck zu
Ssletrachten ſein, mit dem bei Herſtellung des Denkmals zu rechnen iſt
5
Alzey. 7. Okt. Bei den geſtern hier vorgenommenen Stadt=
55
erordnetenwahlen, bei welchen 6 Mitglieder zu wählen waren,
ingen von den Freiſinnigen 2 durch. 2 ausſcheidende National
9
iberale wurden wieder=, 1 Nationalliberaler neugewählt, ferner 1
Neutraler.
1
Reich und Ausland.
83
Aus der Reichshauptſtadt, 8. Okt. Wie die„Ratlib. Korr."
chreibt, ſind Entſchließungen über Abänderungen des
preußi=
bis chen Wahlgeſetzes im Zuſammenhang mit der Steuerreform
on maßgebender Seite noch nicht gefaßt. Die bezüaliche Vorlage
eht dem Landtage vorausſichtlich in der nächſten Seſſion zu. Ueber
238
3101
den Inhalt verlautet: An den verfaſſungsmäßigen Grundlagen der
geltenden Wahlordnung und der Abſtufung in drei Wählerklaſſen
nach der Steuerleiſtung werde nichts geändert. Der Vorſchlag, für
jede Wählerklaſſe einen beſtimmten Prozentſatz der Wählerſchaft
vorzubereiten, wird ernſtlich erwogen. — Der Kaiſer hat genehmigt,
daß den katholiſchen Biſchöfen in Schreiben von Behörden
an Stelle des in dem neueſten Titulaturbuche vorgeſchriebenen
Prädi=
kats „Biſchöfliche Gnaden= nach wie vor das Prädikat„
Biſchöf=
liche Hochwürden: beigeleat wird. - Bei dem in voriger Nacht
geſtorbenen Korrigenden Winter iſt die aſiatiſche Cholera
nunmehr feſtgeſtellt. Ein eingelieferter Inſaſſe des Rummelsburger
Arbeitshauſes iſt ebenfalls an der aſiatiſchen Cholera geſtorben.
Derſelbe befand ſich mit dem verſtorbenen Sträfling Winter in
der=
ſelben Arreſtzelle, auf welche Weiſe er infiziert wurde, iſt unbekannt.
Heute wurden aus dem Arbeitshauſe in Rummelsburg weitere drei
Inſaſſen als choleraverdächtig ins Moabiter Krankenhaus überführt.
Der Redakteur der-Offenbacher Zeitunar, Hermann Dachs,
iſt zum Generalſekretär des „Vereins Berliner Kaufleute und
In=
duſtrieller' gewählt worden.
Diſtanzritt. Als letzter der öſterreichiſchen Offiziere iſt
Freitag früh 5 Uhr 36 Min. der Lieut. Rudolf Kalliwoda, der am
2. Oktober früh 7 Uhr 10 Min. ſtartete, eingetroffen. Das Ziel
am Steuerhaus iſt geräumt worden. Das ſiezreiche Pferd „Athos
des Grafen Starhembera iſt verendet; es war in hoffnungsloſem
Zuſtande hier eingetroffen. Die Sieger laſſen ſich nunmehr mit
einiger Sicherhet wie folgt zuſammenſtellen und haben die
bei=
geſetzten Preiſe in Mark errungen: 1) Oberlt. Graf Starhemberg
20000. - 2) Pr.=Lt. v. Reitzenſtein L. 10000.- 3) Oberlt. v. Miklos
6000. - 4) Lt. Höfer 4500. - 5) Hauptmann v. Förſter 3500.
6) Lt. v. Cſavoſſy 3000. - 7) Oberlt. Muzhka 2500. - 8) Oberlt.
v. Hincke 2000. - 9) Lt. Scherber 1800. - 10) Lt. Schneidt de
Földvar 1600. - 11) Lt. Kielmannsega 1400. — 12, Oberlt. Graf
Battyany 1200. - 13) Lt. Scherber (Bruder von Nr. 9) 1000.
14) Lt. v. Schramm 900. - 15) Rittm. Stöal 800. - 16) Oberlt.
Sardagna 700. - 17) Oberlt. Baron Wolf 690. Nr. 2 und 5
ge=
hören der deutſchen Armee an. Den Ehienpreis des deutſchen
Kaiſers hat Oberlt. Starhemberg, denjenigen des öſterreichiſchen
Kaiſers Pr. Lt. v. Reitzenſtein I. errungen.
O Frankfurt, 8. Okt. Der am 29. September hierſelbſt
ab=
gehaltene Obſtmarkt hat einen in jeder Beziehung befriedigenden
Verlauf genommen. Die Vorteile ſolcher Obſtmärkte werden eben
in immer weiteren Kreiſen gerne anerkannt, und ſo konnte es nicht
ausbleiben, daß ſowohl die Zahl der Anmeldungen, als die Menge
des angemeldeten Obſtes, ſowie die Zahl der Verkäufer ſehr
erheb=
lich größer war, als bei den vorjährigen Märkten. Es waren im
ganzen 51 Anmeldungen eingegangen mit 218 Nummern und einem
Geſamtquantum von 418143 Kilo Aepfeln, Birnen, Quitten und
Trauben. Auch verſchiedene Beerweine, Honig ꝛc. wurden
an=
geboten. Beſonders zahlreich waren die Anmeldungen aus
Ober=
heſſen eingegangen, aber auch aus dem Rheingau, Baden, Bayern,
Vfalz ꝛc. lagen recht namhafte Angebote vor. Geſucht waren
Borsdorfer Aepfel und beſſere Reinetten; die angebotenen
Quanti=
täten waren raſch verkauft. Der Beſuch des Marktes und die
Kauf=
luſt waren außerordentlich rege. Die Verkäufer waren mit den
er=
zielten Vreiſen ſehr zufrieden. Nach dem guten Verlaufe des erſten
Marktes iſt zu hoffen, daß auch der zweite Markt, der am 11. Oktober
ſtattfindet, eine große Beteiligung finden wird.
Homburg. 8. Okt. Wie der „Taunusboter meldet, bat der
Magiſtrat die Reſtauration im Kurhauſe gegen eine jährliche
Pacht von 30500 M. vergeben. Der Pachtvertrag iſt ein l0jähriger.
Von 1872 bis zum Jahre 1883 betrug die Pachtſumme 10000 M.
von 1883 bis jetzt 20000 M. Eingegangen weren 8 Angebote, die
ſich zwiſchen 21000 und 28000, bezw. 30 500 M. hielten. Der
ſeit=
herige Pächter hatte keine Offerte eingereicht.
Mannheim, 7. Okt. Die hieſige Schutzmannſchaft geht, wie
die „Neue Bad. Landesztg.' berichtet, von Haus zu Haus und macht
die Bewohner darauf aufmerkſam, daß auffallend viele falſche
Zweimarkſtücke erkulieren und mahnt unter Bekanntgabe der
Erkennungszeichen der Falſiſikate bei Einnahme dieſer Münzſorte
zur Vorſicht.
Weimar, 7. Okt. Der Empfang von Deputationen durch den
Großherzog und die Großherzogin iſt proarammmäßig
verlaufen. Es überreichten der Vorſtand der deutſchen Goethe=
Geſellſchaft eine beſondere Feſtſchriſt. Namens der auswärtigen
Mitglieder der Goethe Geſellſchaft wurde durch Freiherrn v.
Bieder=
mann das Erträgnis der Sammlung zum Bau des Goethe= und
Schiller=Archivs im Betrage von 27000 M. überreicht. Die Herren
Rohlfs, Meyer und Carnapp übergaben ein Album mit den
Vor=
träts der hervorragendſten Afrikaforſcher und der Oifiziere der
deutſchen Schutztruppe. Die Ankunſt des Herzogs von York wird
morgen abend erwartet. Die Stadt iſt prächtig geſchmückt, in den
Der Kaiſe:
Straßen herrſchte ſchon heute ſehr reges Leben.
traf um 3½ Uhr ein, empfangen vom Großherzoa, Erbgroßherzog,
den Prinzen des Hauſes, dem König von Sichſen, Erzherzog Rainer,
Großfürſt Wladimir und Prinzen Reuß. Der Kaiſer ſchenkte einen
Moſaiktiſch. die Kaiſerin eine große Porzellanvaſe, die Königin der
3402
Niederlande einen reichen Tafelaufſatz. Abends war Setenade der
Geſanavereine im Schloßhofe. Der Großherzog und die
Großher=
zogin haben dem hieſigen Armenverein die Summe von 10000 M.
überwieſen.
Chemnitz. 7. Okt. Ein hieſiger Baumeiſter hatte auf einer
vom Stadtbauamt genehmigten heichnung eines zu erbauenden
Hauſes urſprünglich für den dritten Stock2 Wohnungen eingezeichnet,
nach erfolgter Genehmigung des Bauplanes aber ſtatt der zwei
Wohnungen drei hinein korrigiert. Das hieſige Landgericht erbſ ckle
in dieſem Vorgehen eine Urkundenfälſchung und verurteilte
den Baumeiſter zu 2 Wochen Gefängnis. (Fkf. 8tg.)
Zittau, 8. Okt. Dringend verdächtig bei dem am 1. Oktober
1891 gegen den Kaiſer Franz Joſef bei Reichenberg verübten
Dynamitattentat beteiligt geweſen zu ſein, wurden der Bremſer
Antoſch aus Reichenberg und der Schuhmacher Swoboda aus
König=
grätz verhaftet.
Bremen, 7. Okt. Die Leiche des Vizeadmirals Deinhard
warde heute nachmittag auf dem Riensberger Friedhoſe mit
mili=
täriſchen Ehren beſtatket. Unter den zahlreichen Blumenſvenden
befanden ſich Kränze des Kaiſers und des Prinzen Heinrich.
Wien, 7. Okt. Das Straßenbild auf der Rinaſtraße iſt heute
durch die Anweſenheit der deutſchen Offiziere ganz
ver=
ändert; dieſelben werden, wo ſie ſich zeigen, vom Publikum
ſym=
path'ſch begrüßt. Um 5 Uhr fand im Hotel Briſtol ein Feſtmahl
zu Ehren der deutſchen Offiziere ſtatt. Hierauf wohnten ſie der
Aufführ ung der „Cavalleria rusticana' bei. Nach Schluß der
Vorſtellung erſchienen die deutſchen Oifiziere auf Einladung des
Generalintendanten im Foyer. woſelbſt Erfriſchungen gereicht wur den.
Das zuſammengebrochene Pferd des Lieutenants v. Reitzenſtein
hat ſich nach ausgiebiger Cognaclabung wieder erholt und befindet
ſich in verhältnismäßig guter Kondition. — Dem am nächſten
Sonntag zu Ehren der deutſchen Reiter ſtattfindenden Empfange
bei Hofe werden außer dem Kaiſer der Erzherzog Karl Ludwig
und ſämtliche hier anweſenden kaiſerlichen Prinzen beiwohnen; bei
dem Familienmahl zu Ehren des Kaiſer Wilhelm wird die Erz.
herzogin Maria Thereſia in Vertretung der Kaiſerin die Honneurs
machen.
Paris. 7. Okt. Anläßlich der Beiſetzung Renans fand
ſich an den Zugängen des College français von früh 9 Uhr ab eine
ſo beträchtliche Volksmenge ein, daß die Cirkulation unterſagt
wer=
den mußte. Die ſterblichen Ueberreſte Renans waren von 8 Uhr
früh ab auf einem Katafalk in der Mitte des Hofes aufgebahrt, wo
ihnen drei Eskadrons Kavallerie und zwei Bataillone Infanterie
die militäriſchen Ehren erwieſen. Der Unterrichtsminiſter
Bour=
geois hielt eine Rede und hob hervor, Renan habe die ihm
er=
ſoieſene Ehren verdient, weil er die Wahrheit liebte, und ſprach zu
letzt den Wunſch aus, der Dahingeſchiedene möge im Pantheon
bei=
geſetzt werden. Sämtliche Miniſter und zahlreiche hervorragende
Verſönlichkeiten nahmen daran teil.
Carmaux. 7. Okt. Zahlreiche Frauen mit Fahnen zogen geſtern
abend nach dem Hauptſaal, wo 2000 Frauen einſtimmig die
Fort=
ſetzung des Streikes beſchloſſen. Die Redner forderten die
Expro=
briation der Bourgeoiſie, die Bergwerke für die Bergleute die
Fabriken für die Arbeiter, die Aecker für die Bauern. Dann folgte
ein Maſſenzug der Frauen durch die Hauptſtraßen, die Gendarmerie
ſchritt ein. worauf der Füg ſich auflöſte.
Chalons. 8. Okt. Durch einen Chklon wurde die Stadt
geſtern ſchwer heimgeſucht. Ueberall iſt großer Schaden eniſtanden:
es giebt ganze Straßen, in welchen kein Haus verſchont blieb.
Sechs Häuſer ſind unbewohnbar geworden; viele Telegraphenſtangen
wurden umgeworfen. Eine große Anzahl Verſonen wurden verletzt.
Haus blieb unverſehrt. Hahlreiche Bauernhöfe und Windmühlen
wurden niedergeworfen. Teilweiſe iſt die Ernte vollſtändig
ver=
nichtet. Drei Leichen wurden bis jetzt gefunden. - Auch das
Ruonethal wurde ſchwer heimgeſucht. Bei Roquemaure iſt die
Rhone 5 Meter geſtiegen. Die Ebene von Vont=Saint=Eſprit iſt
von einer Ueberſchwemmung bedroht.
ſich kund. Die Königin, der Vrinz und die Prinzeſſin von Wales,
künſtleriſche und litterariſche Klubs ſandten Beileidstelegramme nach
H slemere. Der Gemeinderat der Cith beſchloß eine Beileidsadreſſe.
In allen Kirchen Londons wurden geſtern die Glocken geläutet wie
bei einem nationalen Ereignis. Auföffentlichen Gebäuden erſcheinen mit ſeiner leichteren, bequemeren Konſtruktion. Der Stoff der
vielſach Flaggen halbmaſt. Die Blätter erſcheinen ſchwarzumrändert.
In der Paulskirche, der Weſtminſter=Abtei und den könialichen Und obwohl das für 50 Pf. verkäufliche Heftchen nur 24 Seiten
Kapellen ſind Trauerdienſte für nächſten Sonntag angekündigt.
mit der Abfaſſung einer Lebensbeſchreibung betraut. Die Beiſetzung und Feder aleich leicht fließende Wendungen. So wenig ſchulgemäß
Tennyſons erfolgt gm nächſten Mittwoch in der Weſtminſterabtei. dieſer Brieſtiel auch auf den erſten Blick erſcheinen mag, ſo beruht
Kopenhagen, 7. Okt. Der hieſige Luftſchiffer Johannſen
unter=
nahm am letzten Sonntag eine nächtliche Ballonfahrt. Er engliſchen Spkache.
ſtieg abends gegen 10 Uhr vom Tivoli auf und landete anderthalb
Stunden ſpäter in der Nähe von Lund in Schweden, wo er genötigt
war, den Reſt der Nacht äuf freiem Felde zuzubringen. Johannſen Montag. 10. Oktober: Erſtes Konzert des Muſikvereins im Saalbau.
Nr. 238
hatte einen elekiriſchen Atkumulator an Bord; als der Ballon ſich
in die Luft erhob, erſtrahlten die unter der Gondel angebrachten
Glühlampen in ſtarkem Licht. Der Ballon ſ.lbat verſchwand bald
in der vollkommenen Dunkelheit, aber lange noch war das ſich
haſtig bewegende Licht ſichtbar und es mag den nächtlichen
See=
fahrern Kopfzerbrechen genug gebracht haben.
Kleine Chronik. Ein naſſauiſcher Jagdgebilfe in
Mitten=
wald erſchoß den als Wilderer bekannten, 24jährigen ledigen
Maurer Wurmer. Das Geſicht des Getöt=ten war vermummt. Sein
Gewehr wurde wahrſcheinlich von Kameraden weggenommen, da
bei ihm keine Waffe geſunden wurde. — Durch eine in Northeim
ausgebrochene Feuersbrünſt wurden 15 Wohngebäude mit
Hinkergebäuden ganz zerſtört. Ferner brannten noch zwei voll=
Scheunen nieder. Die Urſache des Schadenfeuers iſt noch nicht
bekannt. — Der Sohn des Münchener Pianofortefabrikanten Ehret
wurde am Totenkirchl des Kufſteiner Kaiſergebirges zerſchmet:
tert aufgefunden. Der Tod des Verunglückten iſt wahrſcheinlich
ſchon früher durch einen Sturz herbeigeführt worden. - Der
Biſagno, ein Bergſtrom, iſt ausgetreten und überflutete zwei
Säle der Columbus=Ausſtellung in Genua. - Die Volizei nahm
in der Brüſſeler Vorſtadt St. Gilles in einem Hauſe, welches lo
von fünf Anarchiſten bewohnt wird, eine Hausſuchung vor.
Man fand eine Geheimdruckerei, in welcher das Blatt der
Anar=
chiſten „Das Elend= hergeſtellt wird.
Choleraberichte. In Hamburg gewinnt allmählich eine
Beruhigung der Gemäter die Oberhand und Handel und Wandel
beleben ſich wieder. An der Börſe kommt das Geſchäftsleben
wieder ſeinem alten Charakter nahe und die Hoffnung auf einen
vollſtändigen Ausgleich der vorhandenen Stockungen und Störungen !14
iſt nicht mehr fern. Es verlautet, daß der Senat bereits Schritte
bei der Reichsbehörde eingeleitet hat, um die Stadt für ſeuchenfrei
zu erklären. Am Freitag war kein Todesfall zu verzeichnen.
Amtlich ſind am Samstaa 12 Erkr. und 2 Todesf. gemeldet
wor=
den. Davon entfallen auf Freitag 5 Erkrankungen. Aus Altona l
wurden 3 Erkrankungen und 2 Todesfälle gemeldet.
Aus Veſt wird unter dem 1. Okt. gemeldet: Vom 5. bis
6. Okt. ſind 53 Verſonen erkrankt, von denen 19 geſtorben ſind.
Von Mitternacht bis 6 Uhr nachmittags ſind 37 Verſonen erkrankt
und 12 geſtorben. Seit dem Auftreten der Cholera am 26. Sept.,
bis Mittwoch mitternacht ſind im ganzen 177 Perſonen erkcankt,
71 geſtorben. - Ferner liegt folgende Meldung vom 8. Okt. vor:
Eine Evidemie=Kommiſſion hat ſich gebildet. Von heute ab ſind
ſämtliche Schulen geſchloſſen, die Abhaltung des Kirchweihfeſtes iſt
unterſagt. die Wirkshäuder ſind abends um 3 Uhr zu ſchließen.
Geſtern nachmittag fand eine Zuſammenrottung von etwa 10l
Perſonen ſtatt, die ſich den für infizierte Kleider und Bettwäſcheſ
aetroffenen Maßnahmen widerſetzten. Deshalb wurde angeordnet.
daß für infizierte Mobilien ein Schadenerſatz geleiſtet wird.
Künſtliches Elfenbein. Einem Amerikaner iſt es,
wie Fachzeitungen mitteilen, nach vielen Verſuchen gelungen,
künſt=
liches Elfenbein herzuſtellen, d. h. ein Material zu bereiten, welches
alle Eigenſchaften des Elfenbeins hat, dabei aber bedeutend billiger 4
iſt. Die Zuſammenſetzung beſteht aus Aetzkalk, Waſſer,
Phozphor=
ſäurelöſung, Calciumkarbonat, Magneſia, Alaun und Gallerte.
Dieſes ſind die Beſtandteile, aus denen das echte Elfenbein
eben=
falls zuſammengeſetzt iſt. Die aus der Miſchung entſtandene Maſſe
bleibt kurze Heiſt lekwa ein bis zwei Tage) ſtehen, ſo daß die
Phos=
vhorſäure die Kreide zerſetzt. De fertige Maſſ= wird dann in
Formen gegoſſen (Kugeln zu Billard. Thürklinken, Meſſergriffe u. ſ. w.)
und in einem Luftzuge von 1505 Celſius getrocknet. Nach vier
In der Stadt Nimes iſt der Schaden noch weit arößer; kein 1 Wochen ſind die Gegenſtände trocken und zum Gebrauch vollſtändig
fertig. Die Maſſe läst ſich feilen und ſchleifen und ſoll ein
voll=
ſtändiger Erſatz für echtes Elfenbein ſein.
Litterariſches.
E. A. English letters for German teachers and ½
pupils by Julie Thiel. (Aix-La-Chapelle). Dieſen Titel führt
London, 7. Okt. Allgemeine Trauer um Tennyſons Tod giebt ein Schriſtchen, deſſen praktiſcher Wert uns die freudigſte
Ueber=
raſchung und Anerkennung abnötigt. Im Unterſchied zu den
üb=
lichen. für deutſche Schulzwecke verfaßten, ſteifen Uebunasexempeln
berückſichtigen dieſe von der verdienten Aachener Inſtitutsvorſteherin
herausgegebenen „Engliſchen Briefe; das gebildete Sprechenaliſch
Briefe iſt dem Anſchauungskreis des täglichen Lebens entnommen.
tark iſt, bringt es dem, welcher ſich in der engliſchen Umgangsſprach=
Tennyſon hat in ſeinem Teſtament ſeinen Sohn, den jetzigen Lord, vervollkommnen möchte, eine Fülle neuer Ausdrücke und aus Mund
er doch auf gründlicher Kenntnis des Geiſtes und der Geſetze der
Tageskalender.
163.
Dus vo Mnlur 15. SuEiſde SuunOdnderat nuerauoands iei dr Aödie. v. 9. Modaehet. hadt 1n Merndlalr