Darmstädter Tagblatt 1892


04. Oktober 1892

[  ][ ]

Abonnemenk=preis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. halk
ſährlich 3 Mark incl. Bringerlohn
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerale
für das
wöchentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Beſtaunkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

N. 233.

Dienstag den 4. Oktober.

1892.

Betreffend: Die Regelung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, hier den Verkauf von Zeitungen und Druckſchriften auf
den Bahnhöfen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung vom 24. Juni d. J3. (Tagblatt Ne. 149) beſtimmen wir hiermit auf Grund
des 8 105e, Abſatz 1 des Reichsgeſetzes vom 1. Juni 1891 die Abänderung der Gewerbeordnung betr., ſowie des 8 1 der
Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 26. Mäez 1892 (Reg.=Bl. Nr. 11) für die Stadt
Darmſtadt was folat:
Der Verkauf von Zeitungen und Druckſchriſten auf den Bahnhofen darf an Sonn= und Feſttagen von 6 Uhr Vor=
mittags
bis 1 Uhr Nachmittags erfolgen.
Darmſtadt, den 27. September 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marguard.
(15006
B e k a n n t m a ch u n g.
Die für den Kreis und die Stadt Darmſtadt von Großherzoglichem Kreisamte angeordnete allgemeine polizeilich= tech=
niſche
Reviſion der Maße, Waagen und Gewichte wird im V. Polizeirevier ſehemalige Gemeinde Beſſungen) vom
14. Oktober d. 33. ab ſtaltfinden. Die Reviſion wird durch den Großh. Aichmeiſter und einem Polizeibeamten vorgenommen.
Die Gewerbtreibenden ſind verpflichtet, alle in ihrem Gewerbebetrieb benutzten Maße, Waagen und Gewichte den ge=
nannten
Beamten vorzuzeigen und die Prüfung derſelben zu geſtatten, bei Meidung geſetzlicher Strafe (Art. 73 des Polizei=
ſtrafgeſetzes
).
Gewerbtreibende, bei denen ein zum Gebrauch in ihrem Gewerbe geeignetes, mit dem geſetzlichen Aichungsſtempel nicht
verſehenes Maß oder Gewicht, oder eine unrichtige bezu. ungeaichte Waage vorgefunden wird, ſind ſtrafbar (Geldſtrafe bis zu
50 Mk. oder Haft bis zu 4 Wochen (8 369 Ziffer 2 des Reichsſtrafgeſetzbuchs). Auch tritt Confiskation des betreffenden
vorſchriflswidrigen Gegenſtandes ein. Die Gewerbetreibenden können dieſe Folgen vermeiden, wenn ſie die der
Prüfung unterworfenen Maße, Gewichte und Waagen vor dem 14. Oktober d. J3. auf dem hieſigen Aichamte,
Woogsſtraße 4, ſelbſt prüfen laſſen. Die hierdurch erwachſenden Koſten ſind nicht erheblich. Wir geben nachſtehend
einen Auszug aus der Aichgebühren=Taxe, aus welchem die Gebühren in den hauptſächlich vorkommenden Fällen zu er=
ſehen
ſind.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
(15207
Auszug aus der Aichgebühren=Taxe
vom 28. Dezember 1884.
A.
B.
für die
für Prüfung
Bezeichnung der Gegenſtände:
Aichung ohne Stempelung.
Gewohnliche Werk= und Langwaaren=Maßſtäbe aus Holz bis 1 m
10
20
25
55
von 2 m und 3 m


35
85
4 mund 5 m
15
Metallene oder gläſerne Flüſſigkeitsmaße von 2 und 11
30
10
20

2.

5
10
unter ½1
von 10
Meßwerkzeuge für Flüfſigkeiten Petroleummeſſer jenachder Anzahlder Zwiſcheneintheilungen von 40 ar
40
80
Hohlmaße für trockene Gegenſtände von 25 und 20½
30
60

101
25
50

5
Gur Hohlmaße unter 51 gelten die Gebühren für Flülligkeismaße.)
490

[ ][  ][ ]

3300

Nr. 233

Handelsgewichte aus Eiſen von 10 und 5 bg
unter 5 L
Handelsgewichte aus anderem Metall von 10 und 5 Lg
2 bg bis 100 g


50 8




unter 50 8
Gleicharmige Balkenwaagen und Lafelwaagen bis 500 g
über 500 g bis zu
5 kg


20 kg
Decimal= und Centeſimal=Brückenwaagen bis zu 50 kg
uber 50 kg bis zu 200 kg
200 Eg 500 Eg

=
500 kg 750 Eg

750 E8 1000 Eg



5 kg
20 Eg
50 bg

Fur jede Scale
Einfache Balkenwaagen mit Laufgewicht und Scale (Schnellwaage) bis zu 5 bg
über 5Eg bis zu 201g

20E8 50Eg





509k 100 Eg






100Eg 200 Eg
Brückenwaage mit Laufgewicht und 2 Scalen bis zu 500 g
über 500 kg bis zu 750 bg
750 kg 1000 Eg




1000 Eg 1500 Eg
Meßrahmen für Brennholz mit Aahmenſtücken bis zu 2 m Länge
Anmerkung. Erweiſen ſich an das Aichamt eingelieferte Gegenſtände noch innerhalb

A. B. für die für Prüfung Aichung ohne Stempelung. 25 10 15 5 40 20 20 10 10 15 5 H 25 15 50 30 75 50 100 75 80 50 100 80 150 110 200 140 250 170 75 50 100 70 125 90 150 110 175 130 200 150) 225 160 275 190 325 220 375 250 40 20

der Verkehrs=Fehlergrenzen

als richtig, ſo kommen nur, unter Ausfertigung eines Befundſcheines. die Gebühren in Spalte B in Anrechnung.

Brkanntmachung.
Die Lieferung von 63 laufenden Meter gußeiſerne Kabel=Schutzkaſten zur
Erweiterung der unterirdiſchen Telegraphenlinie in Mainz ſoll im Wege des öffent=
lichen
Angebots vergeben werden.
Die Lieferungs=Bedingungen können im Dienſtzimmer Nr. 101 der hieſigen
Ober=Poſtdirektion, ſowie beim Kaiſerlichen Telegraphenamt in Mainz während der
Wochentage in den gewöhnlichen Geſchäftsſtunden eingeſehen oder gegen 50 Pfennig
Schreibgebühren von hier bezogen werden.
Angebote ſind ſchriftlich, verſiegelt und portofrei mit der Aufſchrift Lieferung
von Kabelkaſten!
bis zum 10. Oktober d. Js., Vormittags 11 Uhr,
an die hieſige Ober=Poſtdirektion einzuſenden, wo ſie zur angegebenen Zeit in Gegen=
wart
der etwa erſcheinenden Anbieter, welche bis zum 1. November d. Js. an ihre
Gebote gebunden bleiben, geöffnet werden.
Die Auswahl unter den Anhietern bleibt vorbehalten.
Darmſtadt, 30. September 1892.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirektor.
Clavel.
[15208
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Vergebung der Lieferung von Bohnen, Erbſen, Linſen, Kartoffeln
und Kornſtroh für Großh. Gefängniß und Großh. Provinzial= Arreſt=
haus
zu Darmſtadt.
Die Lieſerung der rubr. Artikel ſoll im Submiſſionswege vergeben werden
und ſind die Offerten bis zu dem auf
Montag den 10. Oktober 1892, Vormittags 10 Uhr,
beſtimmten Submiſſionstermin im Büreau des Großh. Oeconomen, Bleichſtraße I,
verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchriſt verſehen einzureichen.
Die Lieferungs=Bedingungen können ebendaſelbſt am 6. und 7. Oktober 1392.
Vormittags von 11-12 Uhr, eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 30. September 1892.
Der Erſte Staatsanwalt am Großh. Landgericht der Provinz
Starkenburg.
Arnold.
115209

Pferde=Verkauf.
Mittwoch den 5. d. Mts., Vor=
mittags
10½ Uhr,
werden auf dem Hofe der Artillerie=
Raſerne,
3 Pferde
öffentlich meiſtbietend verkauft.
Darmſtadt, den 3. Oktober 1892.
Artillerie=Regiment Nr. 25. 115110

GeoroWebel
Weinhandlung,
28 Obergaſſe 28.
empfiehlt:
Neisse srothekheinweine.

Bordeaux
von den billigſten bis zu den feinſten
Marken, in Flaſchen und Gebinden.
Cognae
von Frapin & Co. in Segonzac=Cognae=
Vodfsshe una rranassſsöhe
Sohaumweine
von F. A. Siligmüller, Wllrzburg,
Biſſinger a. Co., Avize, (626
Heury Eckel & Co., Epernay.

Du verkaufen ein gutes Sopha, wie neu,
ſt. Wittmannsſtraße 28.
für 28:

[ ][  ][ ]

Nr. 233

tmachung.
Freitag den 21. Oktober l. Js.
Nachmittags½3 Uhr,
werden im hieſigen Rathhausſaale die zur Aufſtellung von Karouſſels, Schieß=
buden
u. ſ. w. während des am 7. November l. J3. ſtattfindenden Jahrmarktes
zu benutzenden Plätze an die Meiſtbietenden öffentlich verpachtet.
Griesheim, am 1. Oktober 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
Maſſing.
[5212
2

GAUESNLGAGS RGUOTETAIO
Geſchälte Victoria=Erbſen. Ungariſche Bohnen.
Thürtnger Heſler=Linſen
Gold=Erbſen. Victoria=Erbſen.
Grüne Erbſen.
Algier=Erbſen.
Reis. Gerste. Gries. Hafergrütze.
Grüne Lern.

Hohb
der Mehl= und Brodfabrik in Hauſen.
W. Die angegebenen Waaren empfehle als hervor-
ragend
in aualität und ſtellen ſich die diesjährigen
Preiſe durch den reichen Ernteaustall ganz beson-
ders
büllig.

Mathildenplatz 1,
Iworggeschäft: Carlsstrasse 74.
[(15032

3301
J. Schmütt,

2 Roher Lafee

Kirchſtraße 19.
T
- M. 110, 120, 130, 140, 150,
2.
160, 170,
2 dosgl. gobrannt
6 M. 140, 160, 180, 190, 2.
per Pfund. (14977

eingetroffen.
(15213
barl vatuingor,

Wilhelminenſtr. 11.

loooeooeeooooooooooooooosee
Wöchentlich 14-16 Zeitungen.
Preiz:
Vierteljährlich M. 250.
Eintri jederzet!
Johs.Waiitz,
Buchhandlung, (14362
Ernſt=Ludwigsſtraße 19.

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radical Hühneraugen und Hornhaut.
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Darmstadt,
Wilhelminenſtraße. (9285

Mar.
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in feinſter Qualität, beſeitigt Miteſſer,
Finnen, Pickeln, Hitzblätterchen, rothe und
gelbe Flecken, Sommerſproſſen vollſtändig
(Mk. 1.50.) F. Kuhn, Parf., Nürn=
berg
. In Darmſtadt bei Louis Hein,
Nachfolger, Ludwigsſtr. 18. 15214

Ve. Vu. Frankt, Hoffriſeur,
9 Eliſabethenſtr. V,
neben Fräulein Naumann,
npfiehlt ſein gut aſſortirtes Lager in
eifen, Parfümerien und Toilette=
rtikeln
, Anfertigung ſämmtlicher
aararbeiten, Damen= und Herren=
Salon getrennt. (3453

[ ][  ][ ]

B

20 C SGN
2O3
H.
9.
G2T
B=
2.'
2raz,

34½
G

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H
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2 D
J

C.
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S
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D C
C.
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G
5
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17
8
O
p. E6.
2
J.

5
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2
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O.

G.
2
.
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3
D
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58
C
.


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20

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1
B
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½
21
G

S.

Ein Scherflein für Hamburg'su. Altona's Nothleidende.
1A EA k E GG O
an alle Consumenten der Doering's doife mit der Hule.
Groß iſt die Zahl der Opfer, welche die Cholera in Hamburg und Altona
geforderk,r hel oritzeL ahbH bie horhlael bbedihe he herongehſenbur L anſende von
Reenſdherileben har ber Loß hinveagelaßf, Lalchende und Wierwen= und Waiſen ge=
worden
und abermals Tauſende ſind ohne Verdienſt, ſind arbeitslos. Der Winter
mir ſeinen Entbehrungen und Unannehmlichkeiten ſteht vor der Thür, Handel und
Verkehr liegt gänzlich darnieder; ein Nothſtand von ungewöhnlicher Größe und
Dauer macht ſich immer mehr fühlbar. Dieſem unverſchuldeten Unglücke gegen=
über
kann nur ein Gedanke Platz greifen:
Bilfe ruſche und werkthitigr Bilfe.
Sind wir auch machtlos die mörderiſche Epidemie zu bekämpfen, verſuchen wir wenigſtens
84 eind8 2 ind erlas dis ner debrlathtH eihe eder hlchy Peiner Brahen
In An ehnug dieſes Nofhlundes und als Beiſteuer eines Scherfleins haben die
Unterzeichneten ſich entſchloſſen, von jedem einzelnen Stücke ihrer bekannten
Doerine's Seiſe mit der Bale.
das wir während des Monats Oktober abſetzen, und das uber den monatlichen
Burchiohniſſilonund des Larenden Jhles hinlultzgeht ehune ſeinbeln de Abgabe von
5e 5 Pfg. zu entrichten
aum Begten der Holhleidenden Hamburg's und allona's.
Zwecks Ausführung dieſes unterſteht der geſammte October=Conſum der
Zonkrouslunß hreyſion eines Uhnizklichen Notars, welcher die erzielten Re=
ſultate
feſtſtellt. Der betreffende Betrag wird in den erſten Tagen des
A November dem Hilfscomits vorgenannter Städte ausgehändigt und die uns
1
daritir.c r.
CLLLL- Mlxta voröffortlicht
O9o Joonet,
- mEdL 1a Eau Laae. EraL--
Ce Crl.

[ ][  ][ ]

Nr. 232

2
2
S
7
3 x₈
14
H.
O.
G
5.
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5
.

5
S.
Sea

5.
Le
(
5
½

gooooooooooooooooooe

Prima neue holländiſche
Voll-Herzmoe
per Stück 3 Pfg. 14951
. OCnmlit, AIrenstr. Io.

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ſchrank
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11 bis 3 Uhr.
(15035

Darmſtädter
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Ziehung: 19. Oktober 1852.
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Looſe 2 Mk. verſendet die
General=Agentur
L. F. Ohnacker, Darmstadt,
und alle Looſeverkäufer. (13704

(Feliz Immiſch, Delitzſch)
iſt das beſte Mittel, um Ratten u. Mäuſe
ſchnell und ſicher zu vertilgon. Unſchädlich
für Meuſchen und Hausthiere. Zu haben
in Packeten 50 Pig. und 1 Mk. in
der Einhorn=Apotheke, Kirchſtraße, kei
Chriſtian Schwinn, Wilhelminenſtraße
und bei Louls Hein Nachf. (Weiß u.
Egenolf) Ludwigsſtr., Darmſtadt. (15220

Heberrhelner
AAAUAUIN
treffen in Ladungen täglich ein und
empfehle in hochſeimster aus-
geleſener
Waare gelbe und rothe
Salat (Mäuschen, La. Goldgelbe,
(Pfälzer), Blane, Blauaugen und
Gelbe zu billigſten Preiſen.
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gelbe Speiſekartoffel (keine Ueber=
rheiner
) ſchon zu
H. 4.50
per 200 Pfund frei ins Haus.
Abſchlüſſe in größern Poſten an
Vereine und Händler entſprechend
billiger.

Dieburgerſtr. 10. (15221
Beſtellungen erbitte nur direkt

Kine Kaute Miſt zu verkaufen.
4
[15219
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Zwei 4= bis 5jährige, kräftige
Jugpferde,
fromm und fehlerfrei, ſind wegen En=
ſchränkung
der Feldwirthſchaft zu ve kau=
fen
von der Gutsverwaltung Hohenau
114783
bei Trebur.

[ ][  ][ ]

ROSl0
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Gologenheilskauf
kommen während der MeSSe aus unſerem rieſigen
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2000 Reste Heiderstoffe, nur Henheiton,
das vollſtändige Kleid von 4.50 M. an.
10000 Mr. Bauuwotfanat Resto,
für Kleider, Hemden, Hosen u. Hogligées,
das Meter von 35 Pf. an.
F.
50 ME. RStS ElOESt1N
E für die Hälfte des ſonſtigen Preiſes. E
Jonuor &a; Co.
66
AUm Gilligem Liadem,
im L. Preuss’schen Hause,
2D. Erust-Audwigsstrasse 2D.
Ecke des Ludwigsplatzes,
ſeither Ludwigsſtraße 9,
[4919
L. Oppenheimer’scher Laden.

Wenig gebrauchter Meidinger
Wülloſem
zu verkaufen, ſowie verſchiedene ſehr gute
Herrenkleider. Annaſtraße 34. (5172
Du verkauſen eine ſehr gut erhaltene
a) alterthümliche Kommode, einge=
legte
Arbeit, ſowie eine alte Holz=
Schatulle. Wienersſtraße 47. (15223

Rhrima Buchen= u. Tannen=Sche
holz, meterweiſe und kleingema
billig zu haben.
[151
Johannes Spieß, Eberſtadt.
Mereinslokal, 20-25 Perſonen faſſ
T iſt noch für einige Tage der W.
zu vergeben.
[15
Salzgeber, Frankfurterſtr. 60

(h)er Taſchen=Fahrplan
S mit ſämmtlichen hier ankommenden
und abgehenden Zügen der
Main=Neckar=Bahn, Heſſ. Ludwigs=
Bahn, der Straßenbahnen Darmſtadt=
Griesheim und Arheilgen=Darmſtadt=
Eberſtadt, ſowie der
Vebenbahn Reinheim=Reichelsheim
iſt erſchienen und von der Expedition
d. Bl. ſewie von allen Buchhandlungen
zum Preiſe von 19 Pig. zu beziehen.
Taſchenuhr Fahrpläne 5 Pfg. ſind
in der Exped. d. Bl. zu haben.
EadzAi
Tannen=Holzklötzchen, ſowie
kleingehauenes Holz
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der Mathildenhöhe, im 2. Stock ſchöne
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behör
per ſofort zu vermiethen. Näh.
Erbacherſtraße 51 parterre.
6712) Schulſtr. 3 Hinterb. 2. Stock
3 Zimmer, Küche ꝛc., per ſofort, an
ruhige Familie. Näheres Vorderhaus.
10111) Eliſabethenſtr. 47 Neubau
3 Zimmer, Küche, Cloſet, Bodenkammer
u. ſ. w., ſofort zu beziehen.

166) Heinrichſtraße 51.
elegante Bel=Etage von 6 Zimmern
nebſt allem Zubehör ſofort beziehbar.
Auf Wunſch können auch einige Zim=
mer
im oberen Stock dazu gegeben
werden. Näheres parterre.

11162) Gervinusſtr. 28 der mittlere
Stock, 4 Zimmer mit allem Zubehör für
430 M. per ſofort.
11385) Arheilgerftr. 23½ e. Woh=
nung
, 3 Zimmer nebſt Zubehör, gleich
beziehbar, zu vermiethen.
EraaiAui
E

11387) Promenadeſtr. 31 der
⁵⁄
obere Stock, 6 Zimmer enthaltend
4 ſowie 2 kleine Zimmer und 2 Kam=
mern
im Dachſtock nebſt weiterem
Zubehör alsbald an eine ruhige Fa=
milie
zu vermiethen.

11876) Hügelſtr. 17 im Hinterhaus
eine Wohnung, beſtehend aus 2 geraden
u. 2 ſchrägen Zimmern, Waſſerltg. Preis
250 M. Zu erfragen Nr. 15 im Laden.
11792) Rheinſtraße 37
im Hinterbau eine kleine Wohnung von
2 Zimmern, Küche ꝛc. an eine kinderloſe
Familie per 15. Oktober anderweit zu
vermiethen. Preis 240 M.

Sch
Schu=
2.
O6

110
11

3304
Friſch
eingetroffen
Suppenwürze

ATAk

Nr 233
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ſowie
Fleiſch=Extrakt in Hoflieferant,
einz. Port. 12 Pfg. Eliſabethenſtraße.

[ ][  ][ ]

50.

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S tenbenutzung u. allen ſonſtigen
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8000000000000
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wieſenſtraße
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Frankfurter= u. Landwehrſtraße, Manſarde.
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12381) Rheinſtraße 37
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und Zubehör, anderweit zu vermiethen.
Zu erfragen 2 Treppen hoch.

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großem Salon und 5 Zim=
mern
nebſt Badezimmer be=
tehend
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hergerichtet, per ſoſort. 4
Auf Wunſch Stallung für 3 Pferde,
Burſchenzimmer und Heuboden.
Näheres Heidelbergerſtraße Nr. 21
parterre.
[12382
12726) Heinheimerſtr. 31 eine Woh=
nung
zu vermiethen.
13071) Mathildenplatz 3 ene Woh=
nung
von 5 Zimmern nebſt allem Zube=
hör
zu verm. und alsbald zu beziehen.
13457) Wienerſtr. 70 im 1. Stock
4 Zimmer, Küche, 3 Manſardenkammen
und Zubehör zu vermiethen. Näheres bei
Oscar Wagner, Rheinſtr. 47.
13641) Schloßgaſſe 13 eine Stube
mit Küche per ſofort zu vermiethen.
13791) Kahlertſtraße 40 ſind 2
ſchöne Wohnungen je 3 Zimmer u. Zu=
behör
per 1. Oktober beziehbar zu verm
Zu erfr. Kahlertſtraße 36 Hinterhaus.
13792) Schießhausſtraße 54 iſt e.
elegante Wohnung von 2 Zimmer, Küche
u. Keller per ſoſort beziehbar zu ver=
miethen
. Einzuſehen von Mittags 12
bis 1 Uhr und Abends von 6 Uhr ab.
13762) Grünerweg 35 eleg. Part=
Wohnung, 3 Zimmer, ſofort zu verm.
13798) In meinem Hauſe Reckar=
ſtraße
20 iſt der mittl. Stock, beſtehend
in 9 Zimmern, Küche, Bodenraum und
ſonſt allen Bequemlichkeiten per 1. Dez
zu vermiethen. Näh. Auskunft daſelbſt
3. Stock u. Allee 25. Wilh. Rummel.

Nr. 233
13802) Hochſtraße 30 im Stiten=
bau
, 2 Zimmer an einzelne Dame per
1. Dezember zu vermiethen. Näh. im
3. Stock oder Ludwigsſtraße 11.

ST-
E
13806) Hochſtr. 47 die Beletage,
5 Zimmer, elegant, mit allem Zu=
behör
, Gartenantheil zu vermiethen
und ſofort zu beziehen. Näheres
Hoffmannsſtr. 1 parterre.

13938) Ecke der Kies= u, Hoffmann=
ſtraße
10 der 1. Stock, 4 Zimmer mit
Zubehör, per 1. Dezember oder früher.
13996) Kranichſteinerſtr. 28
Beletage, 3 Zimmer, Alkoven nebſt allem
Zubehör, billig zu vermiethen und kann
ſofort bezogen werden. Näheres in der
Manſarde bei Herrn Storck.
14496) Beſſungerſtr. 117. nächſt d.
Bahnhofe Beſſungen, iſt der untere Stock,
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche, Speiſe=
kammer
, Magdkammer ꝛc., zu vermiethen
und ſofort zu beziehen. Näheres n.
Stock daſelbſt.
E
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[ ][  ][ ]

8308

Nr. 283

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Das Winter-Malbjahr beginnt am H. Oktober.
Anmeldungen erbeten für alle 10 Klaſſen und für die Turnkurſe
Neckarſtraße im Schulhauſe.
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beſten Zeitſchriften in deutſcher, franzöſiſcher und engliſcher Sprache.
Jedem Theilnehmer ſteht die Auswahl der Journale frei,
wodurch ſich das Inſtitut weſentlich von ähnlichen Unternehmen unter=
ſcheidet
. Der Umtauſch der Journale erfolgt wöchentlich einmal:
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Darmstadt.
Für unſer Gymnaſium und alle Klaſſen der Gymnaſialvorſchule werden
die Anmeldungen neuer=Schüler ſchon Samstag, den 8. Oktober 1892,
Vormittags 8-12 Uhr, von uns entgegengenommen. In die unterſte Herbſt=
Vorklaſſe werden kräftige und geiſtig reife Schüler aufgenommen, die vor dem
1. April 1893 ſechs Jahre alt werden. Die aufzunehmenden Schüler haben Ge=
burtsſchein
, Impfſchein, ev. auch Schulzeugniſſe vorzulegen.
Die Aufnahmeprüfungen der neuen Gymnaſialſchüler finden
Montag den 10. Oktober, Vormittags 8-2 Uhr, ſtatt.
E Die Eröffnung des Winterkurſus erfolgt ſchon
Dienstag den 11. Oktober, Vormittags neun Uhr, mit einer Feier in
der Aula, zu welcher alle Schüler des Gymnaſiums hierdurch eingeladen
werden.
Wr. Wecher,
Großh. Gymnaſialdirektor.
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[ ][  ][ ]

Nr. 233
Bekanntmahung.
Außerordentliche Generalverſammlung.
Vereinigte Oriskranten- Lasse.
Mittwoch den 5. Oktober 1892, Abends 8½ Uhr, in der
Braucrei Less, Saalbauſtraße.
Tagesordnung.
Das Anſinnen der unteren Verwaltungsbehörde.
Mitglieder haben Zutritt.
15190
Der Vorstand.

3309

Herm. Heime,

O IIO

Deutſcher und öſterreichiſcher
AIpenverolh.
Section Darmstadt.
Dienstag den 4. Oktober, Abends 8½ Uhr
im Vereinstohate Café zur Opertt:
Dortrug
des Vorſitzenden, Herrn Rechtsanwalt Metz I.:
Aus den kottiſchen Alpen
[5252
Der Vorstand.
15
Oboas-,rGhGlohs- UdzGbGnteſ--GI86n.
bosGhsChalt zioont i nal6 d. v.
Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir unſere Haupt-
gentur
für Darmistadt dem
e
Raufmann Herrn Kosn Helne in Darmſtadt,
Eliſabethenſtraße 31,
ertragen haben.
Halle a. S., am 26. September 1892.
Die Dircktion.
Geſtützt auf vorſtebende Bekanntmachung empfehle ich mich zur Vermittlung
n Anträgen auf den Todes= und Erlebensfall mit Boniſication und Inva=
dität
. von Ausſteuer=, Militärdienſt= und Reuten=Verſicherungen für die
(duna. Proſpekte und jede gewünſchte Auskunft ſtehen ſtets gratis und gerne
r Verfügung.
Hochachtungsvoll

billiger.
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Darmtadt, den 26. Eeptenber 1892.
(5138

Geſchäfts=Verlegung u. Empfehlung.
Einem verehrten Publikum, meinen werthen Kunden, Nachbarn, Freunden und
ekannten, beehre ich mich hierdurch die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich
eine ſeither Obergaſſe 13 betriebene Schweinemetzgerei nach
Hranichsteinerstrasse 13
rlegt habe. - Ich werde mich wie ſeither beſtreben, ſtets nur gute Waare zu
fern und meine verehrtte Kundſchaft aufs Beſte zu bedienen.
Indem ich mich bei Bedarf beſtens empfohlen halte, zeichne Hochachtungsvoll
Georg Röhm, Hetzgermeister,
253)
Krauichsteinerstrasse 13.

15255) Ein tücht. Mädchen, w. in
aller Arbeit gut bewandert iſt, ſucht Lauf=
dienſt
für den Morgen oder Mittag.
Heidelbergerſtraße 4. Frau Scherer.
15256) Eine Frauſ. Beſchäftig. i. Waſch.,
Putzen oder Aushilſe. Schloßgartenſtr. 25.
1557) Em fleißiges Mädchen ſucht
für ſofort Stelle als Haus= oder Kinder=
mädchen
. Zu erfrag. Waldſtr. 27 part.
15258) Sauberes fleißiges Mädchen
oder Frau zu Laufdienſt geſucht. Hoch=
ſtraße
58. I. Stock.
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15193) Ein junger Mann, 23 v. alt,
mit ſchöner Handſchriſt, wünſcht dauernde
Stellung auf Comptoir oder Magazin.-
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dition
d. Bl. erbeten.



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15259) Ein junger verheirat. kautions=
fähiger
Mann, welcher bei d. Cavallerie
gedient u. gute Zeugniſſe beſitzt, ſ. Stelle
als Kutſcher. Hausburſche, Kaſſier od.
dergl. Beſchäftgung. Näh. i. d. Exped.

1

15260) Laufmädchen
geſucht Wilhelminenſtraße 8.
15261) Für ein techniſches Geſchäft

wird ein
tüchtiger Commis
mit ſchöner Handſchrift geſucht. Offerten
mit Gehaltsanſprüchen unter V. 413 an
die Expedition d. Bl.

[ ][  ][ ]

3310

Nr. 233

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Die Rechnung über Einnahme und Ausgabe der evangeliſchen
Martinsgemeinde für 189192 liegt vom 4. bis 11. d. Mts. im
Pfarrhauſe zur Einſicht offen.
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15273) Eine reinliche, zuverläſſige Frau
nimmt Krankenpflege und Wartedienſt an.
Näheres Pankratiusſtraße 63, 3. St.
werden ſtets nach allen Ge=
Ammen genden placirt.
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Donnerstag den 6. Oktober 1892, Abends 8 Uhr,
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des Herrn Dr. Pohlmeyer aus Berlin, über:
Frauenberuf und Frauenbildung, unter Berückſichtigung
der hauswirthſchaftlichen Ausbildung.
Der Zutritt iſt für Jedermann frei.
Der Vorstand. (14946

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Am Laubhüttenfeſte.
Mittwoch den 5. Oktober.
Abends 5 Uhr 30 Min.
Donnerstag den 6. Oktober.
Morgens 8 Uhr - Min.
Predigt 8 Uhr 45 Min.
Avends 6 Uhr 10 Min.
Freitag den 7. Oktober.
Morgens 8 Uhr.
Schrifterklärung 8 Uhr 30 Min
Nachmittags 5 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
J3r. Religtonsgeſellſchaft.
Sukkaus=Pest.
Donnerstag den 6. Oktober.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr 15 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 4 Uhr.
Abends 6 Uhr 10 Min.
Freitag den 7. Oktober.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr o5 Min.
Samstag den 8. Oktober.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 4 Uhr.
Sabbathausgana 6 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt v. Sonntag den 9. Okt. an:
Morgens 6 Uhr 15 Min.
Nachmittags 4 Uhr 45 Min.

[ ][  ][ ]

3311

Nr. 233
Verkeigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 6. Oktober 1892, Vormittags 10 Uhr,
verſteigere ich unwiderruflich im hinteren Saale der früheren Ensling'ſchen Brau=
erei
nunmehr zum Schöfferhof hier (Alexanderſtraße):
(152-
1 Gewürzmühle, 1 Tafelwaage, 1 Petroleumspumpe,
ſodann ſollen verſteigert werden:
1 Ladeneinrichtung mit Thecke, Waage und Gewichten, Wolle= und Kurz=
waaren
, 1 Hobelbank mit Werkzeug, 6 Fouruirbänke, 2 Kleiderſchränke,
2 Kanapee's, 1 Schreibſekretär, 1 Chiffonier, 3 Kommoden, 1Seſſel, 1 Näh=
maſchine
, 1 Regulator, 1 Nähtiſch.
Darmſtadt, den 3. Oktober 1892.
[15279
Wittich,
Großh. Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
SaaIbaI.
Dienſtag, 4. Oktober:
zwei grosse Vorstellungen
von Prof. Chevalier Merelli.
Nachmittags 4 Uhr:
große Schüler= und Kinder=Vorſtelluug
zu kleinen Preiſen.
Sperrſitz 50 Pfg, II. Platz 30 Pfg., Gallerie 20 Pfg.
Erwachſene zahlen das doppelte.
Abends 8 Uhr:
letato grosse Vorstellung
zu vollen Preiſen.
[15280
Ein halber Sperrſitz
Ein Drittel Sperrſitz, rechts,
1bzugeben. Näheres Expedition. (14578 l abzugeben. Näh. Expedition.
(15281

Bekanntmachung.
Auf Erſuchen des Großh. Rentamts
Darmſtadt bringen wir hiermit zur öffent=
lichen
Kenntniß, daß die Berichtigung der
im Monat September l. J. ſällig ge=
weſenen
Holz= und Grasgelder ꝛc. binnen
14 Tagen bei hieſigem Rentamt geſchehen
muß, wdrigenfalls das mit Koſten ver=
bundene
Beitreibungsverfahren eingeleitet
werden wird.
[15282
Darmſtadt, 3. Oktober 1892.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
Nattenfänger mit 3 Jungen zu verk.
ve Große Kaplaneigaſſe 34. (5174

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 4. Oktober 1892.
2. Vorſtellung i. d. 2. Abonnements=Abtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Der Giwiſſenswurm.
Bauernkomödie mit Geſang in 3 Atten von
L. Anzenaruber. Muſik von A. Müller.
Regie: Herr Dalmonico.
Grillhofer, e. reicher Bauer Herr Dalmonico.
Duſterer, ſein Schwarer, Herr Waaner.
Waſtl,
Herr Sachs.
Michl,
Herr Klotz.
Dienſtleute
Rosl,
Frl. Ethel.
Annamirl.
Frl. Bernhard.

Die Horlacherlies
Leonhardt, Fuhrknecht
Voltner
Hein Weib:
Kahl. deren Söhne
Hanne,

Frl. Cramer.
Herr Mickler.
Herr Knispel.
Frau Eoli.
Herr Sturh.
Herr Knörzer.

Anfang 7 Uhr. Ende aegen ½10 Uhr.
Kaſſeöffnung 6 Uhr.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Wie es heißt, beabſichtigt der Kaiſer ſelbſt
die bevorſtehende Reichstagsſeſſion zu eröffnen, um die
große Bedeulung derſelben zum Ausdruck zu bringen. Der Reichs=
tag
wird diesmal auch wieder eine Präſidentenwahl vorzunehmen
haben, was ihm in den beiden letzten Jahren erſpart geblieben iſt.
Un der Wiederwahl des bisherigen Präſidiums iſt indeſſen kaum
u zweifeln.
Die Reichsſeuchenkommiſſion, die unter dem Vorſitz des Direk
ors des Reichsgeſundheitsamtes Dr. Köhler die Grundlagen eines
Leichsſeuchengeſetzes beraten hat, hat ihre Verbandlungen
eendet.
Es darf, nach der Mod. 8., als ſicher angenommen werden,
die zwiſchen dem Staatsſekretär des Reichs=Schatzamtes und
en ſüddeutſchen Finanzminiſtern gepflogenen Erörterungen zu der
rinſicht geführt haben, daß eine ſehr erhebliche Steigerung der
Natrikularbeiträge für das nächſte Rechnungsjahr unab=
eisbar
werden wird und zwar auch dann, wenn es ſich nicht um
rhöhung des Ausgabeetats durch neue dauernde Bedürfniſſe handeln
llte. Es iſt dabei thatſächlich zu einem Nachweis gekommen, daß
hr gewichtige Einnahmequellen, wie Tabak, Salzſteuer, Verbrauchs=
bgabe
von Bucker, Maiſchbottichſteuer und Branntweinmaterial=
euer
einen erheblichen Rückgang erfahren haben, der in etwas
lerdings durch den Mehrertrag der Rübenſteuer ausgeglichen wird.
Lan hatte auf einen langſam wachſenden Ertrag dieſer Steuer=
nnahmen
gerechnet; da dieſer nun nicht eingetreten iſt, muß ſelbſt=
erſtändlich
zunächſt an eine Erhöhung der Matrikularbeiträge ge=
1cht werden.
Oeſterreich=Ungarn. Bei Ueberreichung der Budgetvorlage
1 Abaeordnetenhauſe erklärte Finanzminiſter Weckerle, die
onverſions=Operation werde ſchon demnächſt in Angriff genom=
en
werden. Die Baſis des Konverſionsgeſetzes ſei im Prinzipe
e, daß bisher geſparte Summen zur Deckung der Emiſſionsope=
tion
dienen ſollen. Das Anwachſen ſchwebender Schulden könne
cht geduldet werden.
In der ungariſchen Delegation hobder Präſident Graf
i8za in der Eröffnungsrede hervor, daß in den internationalen
eziehungen der letzten Jahre nichts geſchehen ſei, was eine Kriegs=
ſorgnis
hervorrufen könnte. Der Dreibund wirke als Bremſe
gen kriegeriſche Gelüſte, allein der Augenblick der Abrüſtung ſei

noch nicht gekommen, im Gegenteil ſeien die Rüſtungen möglichſt
zu vervollſtändigen. Wenn der Frieden bisher erhalten ſei, ſo ſei
dies dem Beſtteben der Mächte zu danken, einander in ihren
Rüſtungen zu übertreffen. Dieſer Zuſtand ſei zwar krankhaft, aber
Deak habe einmal geſagt, die äraſte Krankheit ſei der Tod; gegen
dieſe Krankheit brächten die Völker gern Opfer. Unter ſolchen
Umſtänden müſſe die Delegation einen Mittelweg zwiſchen der
größten Sparſamkeit und den Rückſichten auf die Sicherheit der
Monarchie finden. Tisza ſchloß mit einer begeiſterten Loyalitäts=
kundgebung
für den Monarchen, die lebhaften Wiederhall fand.
Die Erwiderung des Kaiſers auf die Anſprachen des Präſidenten
der Delegationen betont, daß die auswärtige Lage unverändert
freundliche Beziehungen zu allen Mächten zeige, fortdauernd bewähre
ſich die den Frieden erhaltende Wirkung des vertrauensvollen Zu=
ſammenſtehens
mit den verbündeten Reichen.
In der letzten Sitzung des Landtags der Bukowina
kam es bei der Budgeidebatte zu heftigen Auseinanderſetzungen
zwiſchen den Rumänen und den koalierten Deutſchliberalen und
Polen über die Verhältniſſe in der Bukowina.
Frankreich. Bei einem zu Ehren des Handelsminiſters Roche
in St. Etienne veranſtalteten Feſtmahl beſprach der Miniſter den
franzöſiſch=ſchweizeriſchen Handelsvertrag, den er als einen
Akt der Weisheit ſowohl in volkswirtſchaftlicher, als auch in poli=
tiſcher
Beziehung bezeichnete. Betreffs der Beratung des Vertrages
im Varlamente hege er nicht die geringſten Beſorgniſſe. Gegenüber
denjenigen, welche das gegenwärtige Hollreaime ungünſtig beur=
teilten
, ſei auf die Thitſache binzuweiſen, daß die Einfuhr Frank=
reichs
durch die franzöſiſchen Zugeſtändniſſe um kaum 2½ Prozent
betroffen werde. Der Handelsminiſter führte des weiteren aus, wie
die Regierung ſich beſtrebt habe, die Handelsbeziehungen Frank=
reichs
mit dem Auslande ſicherzuſtellen, und gab einen kurzen Abriß
der mit der Schweiz geführten Verhandlungen. Die franzöſiſche
Regierung habe der Schweiz nur diejenigen Zugeſtändniſſe gemacht,
die notwendig geweſen ſeien, um den wirtſchaftlichen und politiſchen
Frieden beider Länder, die ſo ſehr darauf angewieſen ſeien, mit
einander in Eintracht zu leben, zu verbeſſern. Die Regierung werde
den Vertrag vor dem Parlamente mit voller Ueberzeugung und
Zuverſicht vertreten, denn es handle ſich vor allem um patriotiſche
Erwägungen und darum, daß ein Bruch mit der Schweiz ernſte

Folgen für die franzöſiſche Induſtrie gehabt haben würde, die in der
Schweiz durch die Induſtrie anderer, mit Frankreich rivaliſierender
Nationen hätte verdrängt werden können.

[ ][  ][ ]

3312
Schweden und Norwegen. Die offiziöſe,Rya Dagligt Alle=
handa
erklärt, die Regierung brauche die Ablehnung der Ver=
teidigungsvorlage
durch den außerordentlichen Reichstag
nicht zur Kabinettsfrage zu machen. aber durch die Löſung der
Verteidigungsfrage könne der Möglichkeit der Auflöſung des Reichs
lags vorgebeugt werden.
Rußland. Im Finanzminiſterium hofft man, wie verlautet,
ſehr beſtimmt, durch Steuererhöhungen das Budget für nächſtes
Jahr ohne jeden Fehlbetrag aufzuſtellen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. Oltober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 16. Sept.
den Lehrer an dem Realgymnaſium zu Darmſtadt Dr. Karl Diehl
auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner treugeleiſteten Dienſte.
mit Wirkung vom 16. Oktober d. J. an, in den Ruheſtand verſetzt.
Der Diviſionskommandeur der Großh. Heſſ. (25.) Diviſion
Generallieutenant v. Bülow hat an das Großh. Staatsmini=
ſterium
folgendes Schreiben gerichtet: Die Truppen der Großh.
Diviſion haben während der eben beendeten Herbſtübungen in allen
mit Einglartierung belegten Ortſchaften und bei der geſamten Be=
völkerung
Rheinheſſens und der Bergſtraße eine wahrhaft herzliche
und wohlthuende Aufnahme gefunden. Es iſt mir eine angenehme
Pflicht, dies zur Kenntnis des Großh. Staatsminiſteriums zu
bringen und geſtatte ich mir die ganz ergebenſte Bitte anzuſchließen,
unſeren freundlichen Quartiergebern den wärmſten Dank aller An=
gehörigen
der Diviſion in geeigneter Weiſe geneigteſt bekannt geben
zu wollen.
L. Schwurgericht. Sitzung vom 1. Oktober. In abend
licher Stunde verkündigten die Geſchworenen in der Strafſache
gegen den Pfläſterer Philipp Felger, den Wirt Johann Philipp
Barth und deſſen Sohn, den Küfer Philipp Barth von Roßdorf, den
Wahrſpruch dahin, daß letzterer nicht ſchuldig, Felger dagegen des
Meineids und der Wirt Barth der Anſtiftung dazu ſchuldig erkannt
wurde. Das Gericht ſprach darauf gegen jeden der beiden eine
Zuchthausſtrafe von 3 Jahren aus unter Aberkennung der bürger=
lichen
Ehrenrechte auf 6 Jahre.
In der Sitzung vom 3. Oktober wird gegen Johannes Frieß XIV.,
Bäcker von Groß Umſtadt, 43 Jahre alt und verheiratet, wegen
Sittlichkeitsverbrechens verhandelt, wobei wiederum die Oeffentlich=
keit
des Verfahrens ausgeſchloſſen iſt.
Nachſchrift. Die Geſchworenen ſprachen den Frieß des ange=
ſchuldigten
Verbrechens nicht ſchuldig, worauf er von Strafe
und Koſten freigeſprochen und aus der Haft entlaſſen wurde.
L. Bei den roten Dragonern haben ſieben Einjährig=Freiwillige
das Offiziers=Examen beſtanden. Neu eingetreten ſind am
1. Oktober bei dieſem Regiment acht gegen 14 Einjährige im Vor=
jahre
. Bei den weißen Dragonern ſind nur fünf Einjährig Frei=
willige
eingetreten, wovon vier hier und einer in Butzbach in
Garniſon ſtehen.
r. Am Samstag abend fand im großen Saale des Bahnhofs=
Hotels eine Muſikkneipe alter und junger Burſchenſchafter
(A. D. C) ſtatt, die einen fröhlichen Verlauf nahm und bei allen
Teilnehmern, die ſich auch von auswärts zahlreich eingefunden
hatten, den beſten Eindruck hinterließ. Im Anſchluſſe an eine Rede
des Herrn Konſuls Weber aus Heidelberg wurde die Abſendung
eines Telegramms an den Alt Reichskanzler beſchloſſen
th. Die Sonntagsruhe hat ſich raſcher eingebürgert, als
man erwarten konnte, denn die beiden letzten Sonntage, an welchen
es erlaubt war, von 3-7 Uhr nachmittags die Geſchäfte offen zu
halten, hatten. wie uns von verſchiedenen Seiten verſichert wurde,
keine nennenswerte Mehreinnahmen für die betreffenden Geſchäfts=
inhaber
aufzuweiſen. Es liegt deshalb für hieſige Verhältniſſe kein
Grund vor, an der Sonntagsruhe zu rütteln und durch Petitionen
und Publikationen wieder die alten Zuſtände herbeizuwünſchen.
Daß die Wirte aus der Sonntagsruhe zum Nachteil mancher Ge=
ſchäftsleute
Vorteil ziehen, iſt eine andere Sache und dürfte höheren
Orts einer genaueren Prüfung unterzogen werden. Ganz abgeſehen
von dem obligaten Sonntagsfrühſchoppen, welcher den Kirchenbeſuch
nicht heben, ſondern immer mehr beeinträchtigen dürfte, iſt es ein
ſchreiendes Unrecht, wenn Wirte Brot, Wurſt, Käſe, Butter, Cigarren,
Schnaps, Bier, Wein ꝛc. über die Straße verkaufen dürfen, während
es den Geſchäften. welche ſolche Artikel führen, verboten iſt. Hier
dürfte es ſich empfehlen, Abhilfe zu ſchaffen, wenn wieder Ruhe und
Frieden in die hierüber aufgebrachten Gemüter einkehren ſoll.
Am Sonntag abend war die Meſſe ſehr ſtark beſucht, ſo
daß auf dem Ernſt=Ludwigsplatz zwiſchen den Buden und vor den
Karuſſells die Paſſage wegen der Menſchenmenge mit Hinderniſſen
verknüpft war. Vor dem Luſtigen Automaten= und Kaſper
Theater, bei deſſen derb=komiſchen Produktionen und Prügelſeenen
beſonders die lachluſige Jugend ihre Rechnung findet, ſtand wi=
allabendlich
eine hundertköpfige Menge. Auch auf dem Ludwigs=
platz
und in den beiden Verbindungsſtraßen, der Ludwigsſtraße
und Ernſt=Ludwigsſtraße, wogte ein ſtarker Menſchenſtrom auf
und ab.

Abends hatte der Illuſioniſt Herr Merelli in dem faſt bis
auf den letzten Platz geſüllten Gartenſaal des Saalbaus ſeine erſte
Soirée veranſtaltet. Herr Merelli, der ja auch hierorts ſchon
öfters Proben ſeiner Kunſt abgelegt hat, gehört unſtreitig zu den
beſten jetzt lebenden Zauberkünſtlern und in der Vielſeitigkeit
ſeiner Produktionen dürfte er nahezu ohne Konkurrenten ſein.
Er hat ſeine Kunſt auf das gründlichſte ſtudiert und ſich in derſelben
eine Eleganz und nie verſagende Gewandheit angeeignet, die ſtau=
nenswert
iſt. Beſonderes Intereſſe erreaten an dieſem Abend außer
den ſpiritiſtiſchen Experimenten, dem Tiſchheben und dem Klopf
geiſte, die Proben ſeiner Bauchredekunſt, die er mit mehreren
beweglichen Fiauren ausführte, in der Art, daß er dieſelben in
verſchiedenen Stimmen mit einander ſprechen ließ. Herr Merelli
verſtand hier jede Lage und Nüance der menſchlichen Stimme
täuſchend nachzuahmen. Das neueſte, von Herrn Merelli durch
Patent erworbene Lauberkunſtſtück, das Verſchwindenlaſſen einer
Dame in freier Luft, wurde gleichfalls mit überraſchender Kunſt=
fertigkeit
ausgeführt und erreate viel Kopfzerbrechen bei den Zu=
ſchauern
. Manche meinten freilich die Löſung des Rätſels ge=
funden
zu haben, völlige Klarheit über dieſelbe konnte aber nie=
mand
erlangen. Das Publikum war äußerſt animiert und ſpendete
nach jeder Nummer des reichhaltigen Programmes ungewöhnlich
reichen Beifall.- Heute finden noch zwei Vorſtellungen ſtatt, außer
der Abendvorſtellung noch eine Kindervorſtellung nachmittags um
4 Uhr.
1 Am Sonntag nachmittag ſind durch die Schutzmannſchaft
in das Polizeigefängnis eingeliefert worden: 9 Perſonen wegen
Bettelns, 2 Perſonen wegen Diebſtahls und 1 Verſon wegen Obdach=
loſigkeit
.
6 In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde in der
Nähe der Infanteriekaſerne ein 22 Jahre alter hier anſäſſiger
Handwerksnehilfe durch einen Meſſerſtich in die Lunge ſchwer, wenn
auch glücklicherweiſe nicht lebensgefährlich verletzt. Der Ver=
letzte
, der alsbald in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht wurde,
behauptet, den Thäter nicht erkannt zu haben. Hoffentlich gelingt
es der Thätigkeit der Behorden dennoch, des Meſſerhelden habhaft
zu werden.
2 Im September d. Js. wurden im ſtädtiſchen
Krankenhaus 293 Kranke an zuſammen 3777 Tagen verpflegt,
gegen 248 Kranke mit 3738 Verpflegstagen im gleichen Monat des
Vorjahres. Hiernach war wohl die Zahl der Verpflegten nicht un=
bedeutend
größer als im September des Vorjahres, wohingegen
(ine ſtärkere Frequenz nach der Zahl der Pflegetage nur in ganz
geringem Umfang vorliegt.
X Naturalverpflegungsſtation. Während des verfloſſenen
Monats September wurde die Hilfe der hieſigen Naturalverpflegungs=
ſtation
von 475 mittelloſen Durchreiſenden in Anſpruch genommen
und ſind hierdurch 375 M. Verpflegungskoſten entſtanden. Im vor=
hergehenden
Monat Auguſt wurden nur 340 (oder weniger 135)
Verſonen unterſtützt und verurſachten einen Koſtenaufwand von
271 M. loder weniger 104 M.).
Immobilienverkauf. Fünf Bauplätze, der Kommandit=
Geſellſchaft auf Aktien Blumenthal u. Cie. gehörend, vertreten
durch Herrn Kommerzienrat H. Blumenthal, gingen durch Kauf in
anderen Beſitz über. Der Verkauf wurde durch den Agenten Hch.
Caſtritius, Heinheimerſtraße 12, abgeſchloſſen.
EEingeſandt.) Die Landwirte haben reichliches Grün=
futter
, wie man auch anderswo her zu hören bekömmt. Wann wer=
den
Milch und Butter nun wiederum wohlfeil,
4 Arheilgen, 2. Okt. Heute nachmittag von 3-5 Uhr waren
die Zeichnungen der hieſigen Handwerkerſchule auf dem
Rathauſe zur Beſichtigung für jedermann aufgelegt. Die Schule
beſteht 2 Jahre und wird von Schülern aus Arheilgen, Wixhauſen
und Weiterſtadt beſucht. Der Unterricht wird Sonntags vormit=
tags
von 8-12 Uhr in zwei Abteilungen erteilt, in der unterſten
von Herrn Lehrer Hoffmann im Freihandzeichnen, in der oberen
von Herrn Kreisbauaufſeher=Aſpiranten Bender aus Darmſtadt im
Fachzeichnen. Die aufgelegten Leichnungen fanden ſeitens der Er=
ſchienenen
, insbeſondere der Eltern der Schüler, die wohlverdiente
Anerkennung.
4
Mainz. 2. Okt. Am Samstag abend zwiſchen 5 und
6 Uhr ſchlug während des Gewitters der Blitz in den Telephon=
Apparat der Gaſtell'ſchen Waggonfabrik bei Mombach ein und nahm
an der Leitung ſeinen Weg durch die ganzen aus gedehnten Fabrik=
räume
, um ſchließlich in einem Brunnen auszulaufen. Mehrere in
der Nähe der Leitung beſchäftigte Perſonen wurden betäubt und
ſtreckenweiſe fortgeſchleudert
4 Mainz. 3. Okt. Die hieſige Handelskammer hat in
ihrer letzten Sitzung beſchloſſen, bei dem Miniſterium in Darmſtadt
eine thunlichſt baldige Ausführung des ſchon längere Zeit ſchweben=
den
Proiektes der Errichtung einer Wein= und Obſtbauſchule in
Rheinheſſen in Anregung zu bringen und als Domizil in erſter
Linie Mainz zu empfehlen. Zu dem Beſchluß iſt die Handels
kammer durch die Erwägung geführt worden, daß bei der beſſere=
Schulung des Winzerſtandes, beziehungsweiſe bei dem Vorhanden=
ſein
unterrichteter PVerſönlichkeiten das Auftreten der Reblaus i:

Nr. 233

[ ][  ][ ]

Rheinheſſen nicht ſo lang hätte verborgen bleiben können. - In
gleicher Sitzung beſchloß die Handelskammer, öffentlich aufzufordern,
übertriebene Aengſtlichkeiten in den Handelsbeziehungen mit Ham=
burg
und Altona im abſolut notwendigen Intereſſe der Erhaltung
des kaufmänniſchen und gewerblichen Mittelſtandes dieſer Städte.
die ſonſt ihrem ſicheren finanziellen Ruin entgegengehen, zu ver=
meiden
. - Am Samstag fand hier im Regierungsgebäude eine
Verſammlung von Vertretern deutſcher und auswärtiger Staaten
ſtatt, welche ſich mit der Beratung über die beſte Methode der
Weinbergsdüngung befaßte. Die Verſammlung, in welcher
auch Italien und Nordamerika vertreten waren, beſchloß eine Spezial=
kommiſſion
zu beauftragen, einen Arbeitsplan für die Verſuche zu
entwerfen, welcher in einer neuen Sitzung begutachtet und beraten
werden ſoll. Der von der Stadtverordnetenverſammlung vor
einiger Zeit gefaßte Beſchluß, eine Ermäßigung des Oktrois
auf Wein eintreten zu laſſen, iſt von der Regierung beanſtandet
worden. Die Staatsregierung verlaugt zunächſt von der ſtädtiſchen
Verwaltung weitere Aufklärung über die Veroktroierung der wein=
haltigen
und weinähnlichen Getränke ſowie des Kunſtweins.
Worms, 3 Okt. Auf Veranlaſſung des Herrn Oberbürger=
meiſters
Küchler hat ſich dieſer Tage hier ein Hilfs=Komits
zur Unterſtützung der Notleidenden in Hamburg und Altona gebil=
det
. Dasſelbe beſteht aus den Spitzen der ſtaatlichen und ſtädti=
chen
Behörden, ſowie der Bürgerſchaft. Die Blätter veröffent=
lichen
einen Aufruf des Komités an die Bürgerſchaft.
Bodenheim, 1. Okt. In den vergangenen 2 Monaten wurden
hier 517 alte und 6072 Stück junge Hamſter gefangen und abge=
liefert
. Für die erſteren zahlte die Gemeinde 10 und für die jungen
5 Pf., ſo daß aus der Gemeindekaſſe 35530 M. dafür aufgewandt
worden ſind.
Gießen, 30. Sept. Der hieſige Theaterverein wird
auch in dieſem Jahre wieder 5 oder 6 Theaterabende ver=
anſtalten
. Herr Intendant Claar aus Franlfurt a. M. hat auch
diesmal wieder ſeine beſten Kräſte zur Verfügung geſtellt. Gleich=
zeitig
ſind auch mit einem anderen bedeutenden Enſemble Unter=
handlungen
angeknüpft worden.
Neu=Ulrichſtein, 30. Sept. Zum heurigen Termine waren in
der Arbeiterkolonie ſtellen=, bezw. arbeitslos 79 Mann, darunter
15 aus dem Großherzogtum, 13 aus dem Reg.=Bez. Kaſſel und 10
aus dem Reg.=Bez. Wiesbaden. Dem Berufe nach waren die Mehr=
zahl
Arbeiter und zwar mit 74. Gearbeitet wurde an 1998 Tagen,
darunter 529 für fremde Rechnung; die Kolonie verpflegte an 2267
Tagen. 15 Mann wurden entlaſſen. Seit Eröffnung der Kolonie
wurden 2048 Mann aufgenommen. (Darmſt. 8tg.)

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 2. Okt. Dem Vernehmen nach
hat der Kaiſer die Reiſe nach Hubertusſtock aufgegeben und trifft
vorausſichtlich am 5. d. M. in Potsdam ein, wo er bis zum Antritt
der Reiſe nach Weimar bleibt. Die erſte am Diſtanzritt
ſich beteiligende Gruppe ritt um 6 Uhr ab und beſtand, wie ſchon
berichtet, aus dem Prinzen Friedrich Leopold, dem Major von Zandt,
Lieutenant von Janſen, Graf Clairon dHauſſonville und von der
Oſten. Die von den Rennplätzen bekannteren Reiter wurden vom
Vublikum beſonders begrüßt, und bei der um 9 Uhr abreitenden
Gruppe, die aus den berühmteſten Reitern, nämlich dem Herzog
Günther von Schleswig=Holſtein, dem Rittmeiſter von Kramſta,
von Heyden=Linden und von Goßler beſtand, gab es laute Hoch=
und Hurrarufe. Einzelne Gruppen - ſo wird der Fkf. 8tg.
weiter geſchrieben - werden von bekannten Radfahrern begleitet,
ein Schnelläufer in bunter Tracht, dem der Volizeilieutenant den
Start beſcheinigte, macht auch den Weg nach Wien, Photographen
hatten ſich eingefunden, die Pferde und Reiter aufnahmen. Die
Herren ritten ſämtlich in Uniform ohne jedes Gepäck, die meiſten
ſogar ohne Säbel, nur mit Reitpeitſche. Der Kultusminiſter Dr.
Boſſe hat durch Erlaß vom 21. September d. J3. dem Central=
ausſchuß
zur Förderung der Jugend=und Volksſpiele in
Deutſchland behufs Unterſtützung ſeiner Beſtrebungen eine einmalige
Beihilfe von 2000 Mark bewilligt. Eine annähernd gleiche Summe
iſt dem Centralausſchuß von einer Anzahl deutſcher Städte zu=
gefloſſen
, die dieſe Bewilligung zunächſt auf fünf Jahre ausgeſprochen
haben. Aus der erwachſenen Bewegung iſt als beſonders erfreulich
hervorzuheben, daß das Intereſſe der Gemeinden an der Förderung
dieſer körperlichen Uebungen faſt durchgehends ein ſehr reges ge=
worden
iſt, und daß insbeſondere die Zahl der Spielplätze erheblich
zugenommen hat. - Die Firma des verhafteten Bankiers H. F.
Schulze gehörte zu den älteſten Wechſelfirmen, ſie war gegründet
1853 und genoß den beſten Ruf. Ihre Kundſchaft beſtand aus
dem beſſer ſituierten Publikum; vor allem waren es wohlhabende
Fleiſcher und Viehkommiſſionäre, die auf Depots bei Sch. Kredit be=
anſpruchten
. Auch in der Provinz war das Sſche Bankgeſchäft
wohlbekannt und viele Gutsbeſitzer, Pächter und Bauern ſpekulierten
dort. Der eigentliche Geſchäftsleiter der Firma war der Schwieger=
ſohn
des Sch., Herr Erich Viert, während ſich Schulze ſelvſt ſeit
dem Tode ſeiner Gattin und ſeiner erwachſenen Tochter 9 die beide

E. 233
3313
hintereinander ſtarben, ziemlich wenig um den Betrieb kümmerte.
Bankier Wolff iſt am Samstag vormittag 9 Uhr vom
Unterſuchungsgefängnis nach Plötzenſee übergeführt worden, um
dort ſeine Strafe zu verbüßen, bei welcher er ſich beruhigt hat.
Die Ueberführung geſchah in einer Droſchke zweiter Klaſſe. Wolff
ſah überaus gebrochen und leidend aus.
Frankfurt, 2. Okt. Die Sammlung für Hamburg und
Altona hat bis jetzt 473398¾ M. ergeben.
Wiesbaden, 2. Okt. Großfürſt Michael Michailowitſch
unterzieht ſich bei Dr. Mezger einer Maſſagekur. Sein Bruder,
Großfürſt Alexis. bleibt hier bis zu der am 15. Oktober ſtattfinden=
den
Taufe der Tochter des Großfürſten Michael. Zu dieſer Taufe
werden der Vater und die übrigen Brüder des Großfürſten erwartet.
Eine Abordnung von Afrikareiſenden, beſtehend aus Dr.
Gerhard Rohlfs=Godesberg. Dr. Meyer=Leipzig und Lieutenant von
Carnav=Wiesbaden, begiebt ſich nach Weimar, um das großherzog=
liche
Paar zur goldenen Hochzeit zu bealückwünſchen und ihm ein
prachtvolles Album mit den Bildniſſen aller bekannten Afrikareiſen=
den
zu überreichen.
Mannheim, 3. Okt. Der wegen großer Unterſchlagungen
flüchtige ſozialdemokratiſche Führer Hänsler wurde in Chicago
feſtgenommen. Die Auslieferung erfolgt.
München, 2. Okt. Die Honoratioren konſtituierten ein Hilfs=
komite
für die Notleidenden in Hamburg und Altona. In der
Sitzuna war auch der Miniſter des Innern anweſend.
München. 2. Okt. Der Prinzregent hat dem Königl. Hof=
ſchauſpieler
Häußer anläßlich ſeines 25jährigen Jubiläums als
Mitglied der Münchener Hofbühne das Ritterkreuz des Verdienſt=
ordens
vom hl. Michael 4. Klaſſe verliehen.
Würzburg. 1. Okt. In Unterfranken erhielt die Petition gegen
die Aenderung des Militärgerichtsverfahrens bisher 21464
Unterſchriften.
Köln, 2. Okt. Im Stadttheater wird am Mittwoch Janaz
Brülls neue Oper Gringoire zur erſten Aufführung gelangen.
Sagan, 1. Okt. Der ſozialdemokratiſche Agitator Journaliſt
Jahn aus Berlin wurde geſtern von der hieſigen Strafkammer
wegen Beleidiaung des preußiſchen Offiziercorps und wegen Auf=
reizung
zur Gewaltthätigkeit zu ſechs Monaten Gefängnis ver=
urteilt
. (Köln. 8tg.)
Halle a. S. 1.Okt. Vier jugendliche Ausreißer von hier,
Schüler und Söhne anſtändiger Eltern, ſind, wie dem Leipz. Tabl. wird. Sonntag nacht in Nordhauſen in dem Augenblick
feſtgenommen worden, als ſie mit dem Zuge von Halle nach Kaſſel
dort eintrafen. Die Feſtnahme geſchah infolge einer von hier nach
Nordhauſen an die dortige Volizeibehörde geſandten Depeſche. Bei
den Burſchen fanden ſich vor 180 Mark bares Geld, eine Anzahl
Schußwaffen nebſt Munition, eine Anzahl Dolch= und Taſchenmeſſer
u. ſ. w. Sie geſtanden auch ſofort zu, ihren Eltern Geldbeträge,
zuſammen 250 Mark, geſtohlen zu haben, um nach Amerika zu
reiſen und dort ein ungebundenes Leben zu führen. Das Leſen von
Indianergeſchichten ſcheint den Burſchen die Köpfe verdreht zu haben.
Sie befinden ſich bereits wieder hier.
Dresden, 2. Okt. Heute früh 6 Uhr ſtieß der Omnibus=
zug
infolge des Nebels bei Naundorf mit dem von Elſterwerda
kommenden Zuge zuſammen. Ein Schaffner wurde ſchwer verletzt.
Die beiden Maſchinen und mehrere Wagen ſind zertrümmert. Von
den Vaſſaaieren wurde keiner verletzt.
Stendal, 1. Okt. Wegen Majeſtätsbeleidigung iſt der ſozial=
demokratiſche
Redakteur Veus, den das Landgericht in Magdeburg
zu zwei Jahren Gefängnis und fünfjährigem Ehrverluſt verurteilt
hatte, in erneuter Verhandlung (nachdem das Reichsgericht das erſte
Urteil aufgehoben hatte) vor dem hieſigen Landgericht zu einem
Jahre Gefängnis verurteilt worden, welche Strafe mit den übrigen
gegen Peus verhängten in eine Geſamtſtrafe von einem Jahre drei
Monaten zuſammengezogen wurde. (Frkf. 8tg.)
Wilhelmshaven, 1. Okt. Prinz Heinrich iſt mit Familie
in Begleitung des Hofmarſchalls Freiherrn v. Seckendorff mit der
Jacht Kaiſeradler= um 6 Uhr nach Gravesend in See gegangen.
Wien, 1.Okt. Der erſte Reiter zu dem Diſtanzritt Wien=
Berlin, Rittmeiſter Calond, ſtartete heute früh 6 Uhr allein vom
Startorte in Floridsdorf, ſodann folaten in Zwiſchenräumen von
je fünf Minuten Gruppen bis zu fünf Reitern. Der letzte, Ulanen=
lieutenant
Siegl, ſtartete wieder allein. Als Starter fungieren die
Oberſten Graf Auerspera und Graf Kalnoky. Der General Graf
Hartenau, General=Kavallerie=Inſpektor Graf Gagern, viele Militärs
und ein zahlreiches Publikum waren anweſend.
Wien, 1. Okt. In der Verhandlung des Hollprozeſſes
gegen den ehemaligen Finanzdirektor der Bukowina Trzeiniecki und
Genoſſen verurteilte der Gerichtshof Hofrat Trziniecki zu 4 Jahren,
die Angeklagten Epending zu 3, Kobierski zu 2 Jahren und 11
andere Angeklagte zu 4 bis 18 Monaten durchwegſchweren Kerkers.
Die übrigen Angeklagten wurden freigeſprochen. Der Vorſitzende
des Gerichtshofes hatte unter dem Beifalle des Publikums in ſeinem
Reſumé feſtgeſtellt, daß ein derartiger Fall von korrumpierter Be=
amtenhierarchie
von der Spitze bis in die unterſten Ausläufer in
Oeſterreich bisher der erſte, hoffentlich zugleich der letzte Fall ſei.

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Nr.
3314
Paris. 3. Okt. Erneſte Rénan (der bekannte Verfaſſer
des Leben Jeſuc) iſt heute früh 17 Uhr an durch Herzaffektion
komplizierter Lungenentzündung geſtorben. Das Begräbnis findet
nächſten Mittwoch in der Bretagne ſtatt. Die Akademie ſetzte heute
die Formalitäten feſt. Sämtliche Miniſter mit den Behörden machten
Trauerbeſuche: Vräſident Carnot ſandte den General Borius.
Kleine Chronik. Der aus Thüringen kommende Schnellzug
ſtieß am 2. d. zwiſchen Ammendorf und Halle a. S. auf einen
Güterzu:. Es entſtand nur Materialſchaden. Das Landgericht
in Zwickau verurteilte den Banlier Lücke in Crimmitſchau
wegen Wechſelfälſchung in 112 Fällen zu 8 Jahren Zuchthaus und
10 Jahren Eheverluſt. - In der Nacht zum Samstag wurden die
Eiſenbauwerkſtätten der Gebrüder Jopy in Beaucontt'bei Belfort)
durch Feuer zerſtört. Der Schaden ſoll nahezu eine Million
betragen. - Vier gebürtige Trieſter in Wien, Studierende an den
Univerſitäten Turin, Padua und Piſa, wurden nach erfolgter Haus=
ſuchung
dem Strafaericht wegen der jüngſten Petardenatten=
tate
übergeben. Ein Vrhafteter iſt Ländwehrmann. - Die Po=
lizei
in Grenoble verhaftete mehrere Anarchiſten wegen Auf=
reizung
von Rekruten zum Aufruhr.
Choleraberichte. Die Bürgerſchaft von Hamburg nahm
in einer am Samztag abgehaltenen außerordentlichen Sitzung den
dringlichen Antrag des Senats, betreffend die Verordnung über
Maßnahmen zur Unterdrückung der Cholera, nach eingehender
Debatte mit einigen unweſentlichen Aenderungen an. Der Prinz=
Regent von Bayern hat für die Notleidenden 5000 M. geſvendet.
Von Samstag bis Sonntag wurden gemeldet 43 Erkrankungen
und 21 Todesfälle; davon entfallen auf Sonntag 12 Erkrankungen
und 14 Todesfälle. Von Sonntag bis Montag wurden gemeldet
26 Erk. und 9 Todesf. Davon entfallen auf Sonntaa 13 und 9.
Amtlicher Cholerabericht vom 30. Sepl.: Stettin
2 Erkr. und 1 Todesf., Berlin 1 Erk., am 28. Sept. von Hamburg
eingeſchleppt, Roſtock 1 Erkr.
Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine Bekanntmachung des
Reichskanzlers über die Ernennung eines Reichskommiſſars
für die Geſundheitspflege im Stromgebiete des Rheines mit dem
Amtsſitze in Coblenz. ſowie eine Bekanntmachung über die Er=
richtung
einer Kontrollſtation für die Elbſtromſtrecke von Magde=
burg
bis Wittenberg mit dem Amtsſitze in Roßlau.
Aus Peſt wird gemeldet: Bis Sonntag nachmittag 4 Uhr
wurden 13 Choleraverdächtige eingeliefert, davon iſt einer während
des Transportes geſtorben, die übrigen befinden ſich in einem
ſchweren Zuſtande. Gegenwärtia ſind im ganzen 18 Verſonen in
Behandlung. Die umfaſſendſten Vorkehrungen ſind getroffen. Unter
den eingelieferten Perſonen ſind 6 Arbeiter, 3 Tagelöhner und
3 Frauen, unter letzteren eine Dienſtmagd, welche ſtarb. Der
Magiſtrat beſchloß, mit dem Bau zweier ſchleuniaſt herzuſtellender
Cholerabaracken zu beginnen und eine zweite Notwohnung für
Delogierte zu errichten. Der Verein zum Roten Kreuz ſtellt 75
Transportwagen. Laut amtlicher Meldung vom 29. v. Mts. iſt
eine Arbeiterfrau in Stettin geſtorben und am 26. v. Mts. ein
Arbeiter erkrankt. Die bakteriologiſche Unterſuchung eraab aſiatiſche
Cholera. Der Schiffseigner Stolp aus Zerpenſchleuſe iſt auf
der Fahrt von Berlin nach Spandau an der Cholera asiatica
geſtorben.
Einfaches MittelgegenübleAusdünſtungen.
Man zerſchneide zwei oder drei hinlänglich große Zwiebeln und
ſtelle ſie auf einem Teller auf den Boden des Gemaches. Sie
ziehen in unglaublich kurzer Zeit alle üblen Ausdünſtungen in dem
Krankenzimmer ꝛc. an ſich und ſind jedenfalls den üblichen Räuche=
rungen
vorzuziehen, welche die üblen Gerüche nur verdecken. Man
ſollte die Zwiebeln alle ſechs Stunden wechſeln. Schon die alten
Aegypter wendeten die Zwiebeln zu dieſem Zwecke an, und im
Mittelalter aalten ſie als ein Hauptmittel zur Verhütung der An=
ſtedung
bei der Peſt und anderen Seuchen.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 2. Oktober.
E. M. In der Partie der Sanluzza ſtellte ſich uns heute eine
junge Dame vor, Frl. Melanie von Santa, die ſeither am
Stadttheater in Linz beſchäftigt geweſen iſt. Obgleich die hoch=
dramatiſche
Rolle, in der man die Dame zuerſt auftreten ließ, keinen
Maßſtab bietet, für das, was ſie als vermutliche Nachfolgerin von
Frl. Milena zu leiſten haben wird, ſo giebt dieſelbe doch einen
ſicheren Prüfſtein für die geſanglichen und ſchauſpieleriſchen Fähig=
keiten
der Dame im allgemeinen. Wir nehmen jedenfalls keinen
Anſtand, der Sängerin, trotz ihrer Jugend und ihrer erſt halb=
jährigen
Bühnenthätigkeit das Prädikat Künſtlerin' beizulegen,
und nach ihrer heutigen, von frenetiſchem Applaus bealeiteten Leiſtung
würden wir uns aufrichtig freuen, ſie bald als ſtändiges Mitglied
unſeres Hoſtheaters begrüßen zu können. Frl. v. Santas Samuzza
iſt weſentlich anders geartet als alle die Vertreterinnen der Mas=
cagni
=Verga'ſchen Heldin, welche wir bisher zu ſehen bekamen. Von
dem wilden Feuer, dem leidenſchaftlichen Raketentemperament, das
in der Santuzza des Frl. Roth ſteckt, findet ſich bei ihr keine Spur.

233
Weiche, ſeelenvolle Hinaabe bis zur Selbſtaufopferung iſt das
Grundelement ihrer Auffaſſuna, der man vollſte Berechtigung zu=
geſteben
muß, ſobald eine Künſtlerin es wie Frl. Santa verſteht,
mit ſolcher Auffaſſung durchzukommen, ſie innerlich zu motivieren
ſind durch ſie beim Hörer Stimmung zu erwecken. Der Zug ſtillen
eidens und paſſiven Duldens iſt der hervorſtechendſte in dieſem
Frauenbilde. wie Frl. v. Santa es vor uns entwickelt. Demgemäß
iſt auch ſchön dem erſten Auſtreten alles Herbe und Heftige genommen.
Aus der Frage Sage mir. Mutter Lucia, wo iſt Turridu ?u ſpricht
ängſtliche Zaghaftiakeit. Auch in der großen Szene mit Turridu
haben die Töne weicher, mädchenhafter Inniakeit die Oberherrſchaft.
Nicht ihr Temperament, nur ihr Schickſal iſt's. das ſchließlich dieſer
Santuzza die Rache aufdrängt. In der kurzen Begegnung mit
Lola und in dem Bericht an Alſio gelanate denn auch die Stimme
des bitteren Grolls zu ihrem Recht. Gemäß der ganzen inneren
Anlage dehnt und verlangſamt denn auch Frl. v. Santa verſchiedene
Stellen, die wir bisher in einem ganz anderen Tempo zu hören
gewohnt waren. Die Stimme der Dame iſt von edelſter Klang=
farbe
, ausgiebig, gut geſchult und gehorcht allen feineren ſeeliſchen
Regungen. Das' ſchäuſpieleriſche Talent überſchreitet das Durch=
ſchnittsmaß
; Frl. v. Santa macht dem berühmten Vortraasmeiſter
Prof. Strakoſch. deſſen Unterricht ſie genoſſen hat, alle Ehre. Mit
lebhaftem Intereſſe ſehen wir ihrem zweiten Auftreten als Agathe
ntgegen.

[15283
Codrs-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerz=
liche
Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen
hat, unſern lieben Gatten, Vater, Schwager, Onkel und
Großvater, den Hof=Cartonagefabrikant
Horrn Heinrich Sohneider
nach langem, ſchwerem Leiden heute Nachmittag 3 Uhr
heimzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 2. Oktober 1892.
Die Beerdigung findet Dienstag den 4. Oktober, Nach=
mittags
um 3 Uhr, vom Sterbehauſe, Schützenſtraße 14,
aus ſtatt.

Dankſagung.

[15284

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſeres lieben guten Vaters,
Bruders, Schwagers und Onkels
des Großh. Kammermuſikus i. P.
Herrn Vriedrich Frank
ſagen hiermit innigſten Dank
die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 3. Oktober 1892.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme wührend
der Krankheit und bei der Beerdigung unſeres unvergeßlichen
Sohnes
L. u d wig
dem Herrn Pfarrer für ſeine troſtreichen Worte am Grabe,
den Herren Lehrern und Milſchülern, ſeiner Lehrerin und
Mitſchülern vom Kindergottesdienſt, ſowie für die zahlreichen
Blumenſpenden ſagt hiermit ihren innigſten tiefgefühlten Dank
die trauernde Familie Strecker.
Darmſtadt, den 2. Oktober 1893.
Tageskalender.
Mittwoch. 5. Oktober: Muſikaliſche Abendunterhaltung zum Beſten
der Notleidenden in Hamburg im Schützenhof=
Donnerstag, 6. Oktober: Vortrag des Herrn Dr. Pohlmeyer im
Verein für Volksbildung in der Turnhalle am Woogsplatz.

1526

Drus urd Beꝛlaa: L. C. Mittiß'iche Sofbudruderei. væantwortich fär die Reodaktiov: Dr. H. Walhaeſtel, beide in Darmſtad