Darmstädter Tagblatt 1892


27. September 1892

[  ][ ]

i33

EOOID
GEBIN

Abennementspreis
Oenadnhald1 Matr d0 Pf. dalbe
Shrlch 8 Mak id. Aringerlohn.
Enzwiehz verdm vn allen Pok=
Emtern Beſtellungen entgegenge=
nemmen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Ouartal incl. Poſtaufſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
ghEnſtrtrrd Ruietsherwahvolhlt.

Zuſerate
für dad
voͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblan
verden angenommen: uTarmſtadt,
don der Expedition, Ranſr. Nr. 23.
in Beſſungen von Fridr. Blößer,
Schleßhausſtraße 14. ſwwe auſwiru
don allen Annoneen=Aeyditlonen.

Amtliches Organ
flͤr die Behannlmachungen des Großh. Kreisamts. des Großh. Polizeiamks und der anderen Behörden.

N. 227.

Dienstag den 27. September.

1892.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß am Sonnabend den 1. Oktober l. Js., von Vormittags
3 Uhr bis Nachmittags 12 Uhr, auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim mit ſcharfer Artillerie=Munilion ge=
choſſen
wird.
Darmſtadt, den 22. September 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[14761
v. Marquard.

wiyl,
hit:

räusz)
ſe Shie-
räch
:
kölle),
indl.
trätik.
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ürg
ut
ie ves
len L44

476

Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen
Kenntniß, daß von
Dienstag den 27. September l. 38.
an die von uns aufgeſtellte Urliſte der=
jenigen
Perſonen, welche zu dem Amte
eines Schöffen oder Geſchworenen berufen
werden können, eine Woche lang wäh=
rend
der gewöhnlichen Geſchäftsſtunden in
dem Stadthauſe, Rheinſtraße 18, Zimmer
Nr. 12, offen liegt.
In der angegebenen Zeit kann Jeder=
mann
dieſe Liſte einſehen und gegen die
Richtigkeit oder Vollſtändigkeit derſelben
ſchriſtlich oder durch bei uns abzugebendes
Protokoll Einſprache erheben.
Darmſtadt, den 23. September 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[14762

2

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung wird die
den Georg Dillmann Eheleuten dahier
gehörige Hofraithe in der Soderſtraße:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 997¾oo 557⁵⁄₁₈
Freitag den 30. September 1892,
Vormittags 11½ Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Darmſtadt, den 27. Auguſt 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. E. d. V.:
Müller.
(13055

Brkanntmahhung.
Betreffend: Den Bau einer Kreisftraße von Arheilgen nach der Darmſtadt=
Meſſeler Straße, bei Jagdſchloß Kranichſtein.
Die zu dem genannten Straßenbau nothigen Arbeiten ſollen vergeben werden
und zwar:
a) Auf dem Wege des ſchriftlichen Angebots:
1. die Grundarbeit, veranſchlagt zu
4429 Mk. 54 Pfa.,
2. die Chauſſirarbeit,
2970 87
3. das Brechen der Steinmaterialien, ver=
anſchlagt
zu
4190

h) in öffentlicher Verſteigerung:
4. das Fahren der Steinmaterialien, ver=
anſchlagt
zu
8990

5. das Schlagen der Deckſteine, veran=
ſchlagt
zu
3100
Baupläne, Boranſchlag und Bedingungen können bei dem unkerzeichneten,
Heidelbergerſtraße 125, eingeſehen werden.
Für die unter 2 genannten Arbeiten ſind die ſchriftlichen Angebote verſiegelt
und mit der nöthigen Aufſchrift verſehen bis länaſtens
Dienstag den 4. Oktober 1892, Vormittags 10 Uhr,
in der Regiſtratur Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 3,
einzureichen.
Die Verſteigerung der unter b verzeichneten Arbeiten findet
Freitag den 7. Oktober 1892, Nachmittags 2 Uhr,
im Rathhausſaale zu Arheilgen ſtatt.
Darmſtadt, den 22. September 1892.
[14763
J. A.:
Schrehmer.

Bekanntmachung.
Freitag den 30. d. Mts.
werden im Hauſe Nieder=Ramſtädterſtraße
Nr. 35, im II. Stock,

1 Kommode, 6 Stühle und 1 Klei=
derſtock
,
gegen gleich baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 26. September 1892.
14764
Scharmann,
Großherzoglicher Pfandmeiſter.
475

[ ][  ][ ]

Nr. 227

9202
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
des Schaftenfabrikanten Ernſt,
Kattwinkel, (Firma E. Kattwinkel zu
Darmſtadt) wird, nachdem der in dem
Vergleichstermine vom 25. Juli 1892
angenommene, Zwangsvergleich durch
rechtskräftigen Beſchluß vom 25. Juli
1892 beſtätigt iſt, hierdurch aufgehoben.
Darmſtadt, den 16. September 1892.
Das Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt I.
[14765
Bekannt gemacht:
Kümmel, Gerichtsſchreiber.
Pferde=Verkauf.
Montag den 3. Oktober 1892,
Vormittags 10 Uhr.
werden auf dem Hofe der alten Kaval=
lerie
=Kaſerne zu Darmſtadt 10 bis
12 ausrangirte Dienſtpferde meiſtbie=
tend
gegen Baarzahlung verſteigert.
Dragoner=Regiment Nr. 23. 14766

Jourval-Josenirkol.
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Ernſt=Ludwigsſtraße 19.
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gegen

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iſt nach ärztlicher Vorſchriſt zubereitet,
und verbreitet in dem Körper einen ange=
nehmen
, der Geſundheit zuträglichen Nühr=
ſtoff
, welcher auf schöne volle
Hörperkormen
ergiebig hinwirkt. Mein von mir nur
alleim fabrizirtes Wiener Hraſt-
Pulver iſt von Profeſſoren chemiſch
unterſucht und von berühmten Aerzten
empfohlen. Es bewährt ſich ſeit vielen
Jahren, iſt einzig in ſeiner Art u. kann,
ür jeden Geſchmack paſſend, mit Zuſatz
von Wein, Bier oder Milch, auch in bloßem
Waſſer, ſüß oder herzhaft zuber eitet werden.
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Schwinn, Wilhelminenſtr.; in Berlin
J. C. F. Schwartze, Hoflieferant, u a. m.
Fabrik Drosden-Striesen. (14767

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von Kirchſtraße 4 nach 1 Holzſtraße 11 zum
billigen Laden
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hafter
Qualität und guter Paßform, vom Arbeitsſtiefel bis
zu den feinſten, in großer Auswahl, zu den billigſten Prei=
ſen
, empfiehlt
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11 Holzſtraße 11.

[14768

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Rheinstr. 3, zunächst dem Paradeplatr.
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unter Garantie des Passens, zu nachstehender
Preisen:
Marke A. per ¼ Dutaend Mark 2½,
24.
B.

27
C.

30,
7 D. 7

32,
E.

34.
E.

36.
G.

Gr. Lagor in Hragon Mansohstſon, Taoohontüdhoin Gk

A vusutEGUvIIb
in deutſchen und engliſchen Fabrikaten
ſind wieder in allen Qualitäten eingetroffen und empfiehlt zu
den billigſten Preiſen
6
TE. Sondrinusr-HALtwanU,
[14490
am Markt.
Reichſte Farbenauswahl. Auerkannt beſte Qualitäten.

Heſchaft. -Coffnnng é Empfeyiung.
Einem hochverehrten Publikum und Nachbarſchaſt, ſowie meinen werthen Be,
kannten und Gönnern die ergebene Anzeige, daß ich am 1. Ottober d. Js.
Hirchstrasse 2
rin Schuh= und StiefelAager
in nur beſter Qualität eröffnen werde. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein
meine werthen Abnehmer urt.r Zuſicherungz reeller Bedienung in lieder Hinſis
zufrieden zu ſtellen.
Hochachtungsvoll

Darmſtadt, im September 1892.

Georg Wermer

[l477

[ ][  ][ ]

Friſch
eingetroffen
- Suppenwürze

E4ILONN

Nr. 221
ſowie
bei Gg. Liebigu. Co.
Fleiſch=Extrakt in Höflieferanten,
einz. Port. 12 Pfg. Louiſenſtraße 10.

königlich italienischer Staats-
controlle
stehenden Weine der

Deutsch-Italienischen
Wein-Import-esellschaft
Daube, Donner, Kinen & Co.
Genbral-Verwaltung: Frankfurt am Main
deren Consum in Deutschland sich schon jetzt auf
4 Millionen Flaschen
beläuſt, bieten den Consumenten absolute Carantie für Reinheit und Ursprung.
Nachstehende, als vorzüglich anerkannte Tischweine wie:
Marea Italia (roth und weiss) Mlk. - 85
ino da Fasto No. 1
bei Abnahme
=

von 12 Flaschen
Vino da Fato3 rohl l25
Vino da Pasto 4
ohne Glas
l.50
als auch die keineren Pafel. und Dessertweine, souie Ausführliche Preislisten, sind in
den durch aushüngende Plakate kenntlichen Verkaufestellen zu haben.
g. Die Weine obiger Gesellschart sind für den deutschen Geschmack
Warnung- sorgtältigst ausgewählte und behandelte fertige Pischweine und
nicht mit Mischungen sogenannter italienischer Verschnittweine mit geringen deut-
schen
Weiss- oder Rothweinen, welche häuſig ebenfalls als italienische Weine an-
geboten
werden. zu verwechseln. Um das Lublikum vor Täuschung zu bewahren,
eachte man beim Ankauf, dags die Plaschen-ktiquetten die Firma der Gesellechaft
nnd ohenstehende Sehutzmarke tragen müssen, da auch von anderer Seite Weine
unter gleichen oder ähnlichen Namen wie die Marken der Gesellschaft, in den
Verkehr gelangen.

Zur Meſſe:

athreiner'8 Malz-Aafioo-Fabrikon Mlünchen,
Wien-Basel-Mailand-Dijon, Filialen in Berlin und Paris.

rdrAeazztD

3203

teher 5.Den hohen Herrſchaften, ſowie geehrten Kunden halte auch in dieſer Meſſe mein
2½=T reichhaltiges Lager verſchiedener Sorten
2½
5)
p A.
Homighzuchem.
24.
F.
D.
27. Lals: Halle'ſche, Nürnberger, Thorner, Braunſchweiger, Baſeler Pflaſter=
30,
Sſteine, Offenbacher Pfeffernüſſe, Griechiſche Mandelnüſſe in nur feinſten
32, D Qualitäten, ſowie das anerkannt vorzügliche
1.DeutcheGeſundheits-Augenbrod.
56.
nur alleim ächt,
l.
ſpwie fſ. gebrannte Zimmet= und Vanille=Mandeln,
hiermit beſtens empfohlen.

Vr. Koch Hachfolgor,
Honigkuchen=Fabrik Halle a. S.
arr2t
WVerkaufsbude am Schloßgraben, gegenüber Schwab.

ſEine faſt neue Ring=Schiff=Näh=
E maſchine billig zu verkaufen Heidel=

Jhnderhölle
in großer Auswahl neu ein=
getroffen
.
(14606
fr. Röse, nheintuse 3.
zunächſt dem Paradeplatz.
SUE4
anerkannt vorzügliche Qualitäten,
von M. 2 bis M. 6 pr. Pfund
loſe gewogen und in Packeten
empfiehlt
[444]
1
10Im uAnéh,
Ballonplatz 5.
E
Export=Lagerbier
von
10s. Sedlmayr, Leistbräu,
Franziskaner-Keller,
München,
empfiehlt
[4458
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Eliſabethenſtraße 25.
Hrane Haate
erkalten ſofort ihre frühere Farbe wieder
bei Arwendung der amtlich unterſuchten
u ärztlich empfohlenen F. Kuhn'ſchen
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Mk. 5. - in blond, braun u. ſchwarz).
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marke
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General=Agentur
L. F. Ohnacker, Darmstadt,
und alle Looſeverkäufer. (13704
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9 Pfund 4¾ bis 5½ N. 3 schwere
geräuch. Ochsonzungen 10 bis 10½ I.

bergerſtraße 4 Manſarde.

Sicherheits=Zweirad,
Ormond, Modell 1892, billig zu ver=ffranco gegen Nachnahme. (14776
G. de Beor, Emden.
14774
[14773 kaufen Schulſtraße 10.

[ ][  ][ ]

3204

G. 227

Das beſte aller Leuchtöle iſt unſtreitig
Mauser-Oel.
L0rfke
das einzige in Deutſchland raffinirte, nicht explodirende
Petroleum.
horEs Kaiser,Oel,
nicht vglodirendes, vollſtändig gefahrloſes, waſſerhelles und geruchloſes Petroleum.
Sicherſtes und beſtes Leuchtöl! Entflammungspunkt auf dem Abel'ſchen Reichsteſt=
Apparit mindeſtens 50 Grad Celſius und laut Unterſuchung der Herren Geh.
Hofrath Proſeſſor Dr. C. Engler, Karlsruhe, und Geh. Hofrath Profeſſor Dr. R.
Freſenus, Wie=baden, 53 Grad reſp. 528 Grad gegen 21 Grad beim ge=
wöhnlichen
Petroleum und 30-40 Grad bei andern Sicherheitsölen.
Das Kaiſeröl enzündet ſich ſelbſt beim Umfallen der Lampe nicht.
Amtlich und aſſecuranzſeitig empfohlen.
C Gesetzlich geschützt. E
Kann auf jeder Petroleumlampe und Kochmaſchine gebrannt werden.
Alleinverkauf für Darmſtadt:
Ghr. Virthvein & Conp., Judniggplatn.
Die Kannen werden von uns ſelbſt gefüllt und mit Plombe verſehen, es iſt
keine Verkaufsſtelle berechtigt, die Kannen ſelbſt zu füllen oder unplombirte abzu=
geben
. - Ferner dürfen auch von keinem Conſumenten, der Kaiſeröl bezog, die Kannen
zum Bezug von anderem Leuchtöl benützt werden. Die Kannen bleiben unſer Eigen=
thum
und müſſen, wenn kein Kaiſeröl mehr bezogen wird, an uns reſp. an die be=
treffenden
Verkaufsſtellen zurückgeliefert werden.
Verkaufsſtellen in plombirten Kannen bei:

Gg. Vx. Frank., Hoffriſeur,
9 Eliſabethenſtr. 3,
neben Fräulein Naumann,
empfiehlt ſein gut aſſortirtes Lager in:
Seifen, Parfümerien und Tollette=
artikeln
, Anfertigung ſämmtlicher
Haararbeiten, Damen= und Herren=
Salon getrennt. (3153

H. Brandſtätter, Mühlſtraße,
N. Beſt, Magdalenenſtraße,
H. Brunner. Eliſabethenſtraße,
A. Caſtritius, Mühlſtraße,
C. Diehm &am; Co, Louiſenplatz,
J. Fitting, Roßdorferſtraße,
L. Gerſchlauer, Marienplatz,
Ph. Greinert Wwe., Carlsſtraße,
C. Hammann, Caſinoſtraße.
J. Hartmann, Heidelbergerſtraße,
B. Hebermehl, Eliſabethenſtroße,
J Hofmann Nachf., Kirchſtraße,
J. Huber, Lauteſchlägerſtraße,
Ph. Huwerth, Wienersſtraße,

P. Keil, Pankratiusſtraße,
G. Korbus, Eliſabethenſtraße,
A. Marburg. Carlsſtraße,
A. Müller, Caſinoſtraße,
F. Mattern, Ecke Bleich= u. Caſinoſtr.,
A. Merz. Gardiſtenſtraße,
F. Pröſcher Nachf., Kirchſtraße,
Chr. W. Reh, Louiſenſtraße,
C. Reinemer, Niederramſtädterſtraße,
H. Nöhrich, Wilhelminenplatz,
G. Noth. Dieburgerſtraße,
A. J. Supp, Markt,
Th. Stemmer, Eliſabethenſtraße,
Fr. Wagner, Soderſtraße. (14777

Geſetzlich geſchützt.


W a)lr
gegenwärtigen Meſſe.
CSOIGILOIO
Veum Jrll.
macht den hohen Herrſchaften, ſowie ihren geehrten Kunden bekannt,
daß als Spezialität die ächten Offenbacher Citronat=Pfeſfernüſſe,
ſowie das beliebte anerkannte Magenbrod mit reiner Chocolade=
Kandirung zu haben ſind.
E Nur alloin ächt.
Ferner jeden Tag friſchgebrannte Kaiſer=Vanille=Mandeln,
ff. gebrannte Zimmt=Mandel=Makronen, Honigkuchen ꝛc.
von Halle a. S., Nürnberg, Braunſchweig.
[14778
Bude am Schlossgraben mit grosser Virma.

Tauſende
von Fällen
giebt es, wo
Geſunde
u. Kranke
raſch nur
eine Por=
tion
guter,
kräftigen=
der
Fleiſch=
brühe
be=
nöthigen
.
Das er=
In allen Spezerei=
füllt
voll=
Delicateſſen= Ge=
kommen

ſchäſten, Droquerien und Apotheken.

Silberne Medaille Leipzig 1892.
PutzSeife,
das beſte Putzmittel f. Alles,
wie Gold, Silber, Alfenid, Stahl, Kupfer,
Meſſing. Blech, alle Küchengeſchirre,
für Glas= und Porzellangegenſtände,
Spiegel und Fenſterſcheiben, wie auch
für Holzgeräth.
Die Putzſeife greift di
Gegenſtände nicht im ge=
riugſten
an, ſchmiert und
ſtäubt nicht, giebt fal
mühelos einen pracht
vollen Glanz, der ſic=
außergewöhnlich
lange hält und iſt in
Gebrauch reinlicher und billiger, als di
bisher bekannten Putzmittel.
Preis per Stück 10 Pf.
Die Putzſeife iſt nur echt mit neben
ſtehender Schutzmarke ,Globus= un
[1477.
Firma:
Fritz Bchulz jun., Leipzig
Vorräthig in Darmſtadt bei:
Louis Hein Nachf. (Weiß
Egenolf). Ludwigsſtr., Georg Liebi
u. Co., Louiſenſir., Wilhelm Mand
Ballonplatz, J. Rau, Schützenſtraß=
Friedr. Schaefer, Ludwigsplatz. G.
brüder Vierheller, Schuſtergaſ.
Carl Watzinger, Wilhelminenſte.
Prische italien. Wier
eingetroffen, welche beſtens empfehle.
Rathgeber.
J.
Eierhandlung. 1478
Leere Eierkiſten, per Stück 49 Pfe
Marktplatz 3.

[ ][  ][ ]

Nr. 227

3205

Ein bewährtes tägliches Getränk bei
W. Darm=Katarrhen und Verdauungsſtörungen iſt der
reine, leicht lösliche und ſehr fein ſchmeckende

Dr. med. J. C. F. Nau-
mann
, Arzt am italieuiſchen
Hoſpital in London, ſchreibt:
Ich habe in meiner Praxis
Gelegenheit gehabt, die Vor=
theile
Ihres Cacaos zu
prüfen und kann denſelben
nicht dringend geung em=
pfehlen
, in allen ällen, wo
es nothwendig iſt, Nahrungs=
0
mittel in konzentrirter
Form zu geben.
Geh. Hofrath Dr. R. Presenius in Wiesbaden begutachtet Cacao Moser als ein
Präparat, welches den beſten holländiſchen Marken mindeſtens gleichkommt.

500 Gramm Cacao Moſer M. 2.80 zu 100 Taſſen ausreichend.
Zu haben in allen beſſeren einſchlägigen Geſchäften Deutſchlands.

14781

ſEin leichter Geſchäftswagen f. Bäcker,
oder Metzger zu verkaufen.
C. Wilther, Grafenſtr. 6.14782
Hülſenfrüchte,
9
Obſtmarmelade,
5 Sauerkraut,
4
Kartoffeln,
0
40
2
Häringe, desgl. marinirt,
Hempfiehlt billigſt
[14556
12
A. Göta,
25 Martinsſtraße 25.
Zwei 4= bis 5jährige, kräflige
Zugpferde,
ſiomm und fehlerfrei, ſind wegen En=
ſchränkung
der Feldwirthſchaft zu verkau=
fen
von der Gutsverwaltung Hohenau
bei Trebur.
114783
Selhst eingemachte
dall- E E6slg EllRGn,
lang= und feingeſchnittenes
SauerEraut,
von delicatem Geſchmack.
Beides wird auch in größerem Quantum
abgegeben.
Fur Wiederoerkäufer und größere Con=
ſumenten
zum billigſten Tagespreis.
Ve. Horbus,
Eliſabethenſtraße 36. 14493
Jüßen Apfelmoſt
im Ausſchank und Faß empfiehlt die
Apfelweinkellerei von
13755)
P. Schenk.

Bei der 4. Batterie Feldartillerie Regi= 11792) Rheinſtraße 37
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Familie per 15. Oktober anderweit zu
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U4756
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behör
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3 Zimmer, Küche ꝛc., per ſofort an
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10111) Eliſabethenſtr. 47 Neubau
3 Zimmer, Küche, Cloſet, Bodenkammer
u. ſ. w., ſofort zu beziehen.
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Stock, 4 Zimmer mit allem Zubehör für
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10567) Helnrichſtraße 51
elegarte Bel=Etage von 6 Zimmern
nebſt allem Zubehör ſofort beziehbar.
Auf Wunſch können auch einige Zim=
mer
im oberen Stock dazu gegeben
werden. Näheres parterre.
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nung
, 3 Zimmer nebſt Zubehör, gleich
beziehbar, zu vermiethen.

11387) Promenadeftr. 31 der
obere Stock, 6 Zimmer enthaltend
ſowie 2 kleine Zimmer und 2 Kam=
mern
im Dachſtock nebſt weiterem
Zubehör alsbald an eine ruhige Fa=
milie
zu vermiethen.

11684) Bel=Etage fünf Zimmer mit
allem Zubehör. Näheres Soderſtraße 70
im Laden.
11876) Hügelftr. 17 im Hinterhaus
eine Wohnung. beſtehend aus 2 geraden
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Zimmern, Badezimmer Gar=
tenbenutzung
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12381) Rheinſtraße 37
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Puheres Heidelbergerſtraße Nr. 21

parterre.

[12382

[ ][  ][ ]

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rung
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12573) Annaſtraße 44 hoch=
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mer
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Waſchküche, Magdkammern, Garten=
benutzung
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13071) Mathildenplatz z eine Woh
nung von 5 Zimmern nebſt allem Zube=
hör
zu verm. und alsbald zu beziehen.
13073) Alexanderſtr. 13 Wohnung,
3 Zimmer und Küche, zu vermiethen.
13211) Roßdörferſtr. 7 iſt die Bel=
etage
mit Zubehör z. v. Näh. Nr. 9 part
13457) Wienerſtr. 70 im 1. Stock
4 Zimmer, Küche, 3 Manſardenkammern
und Zubehör zu vermiethen. Näheres be
Obcar Wagner, Rheinſtr. 47.
13460) Lindenhofſtr. 4 (ine Woh=
nung
per 1. Oktober zu vermi then.
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ſarde mit 3 Zimmern, Küche ꝛc ſofort
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Wendelſtadtſtraße 46 part.
13641) Schloßgaſſe 12 eine Stube
per 6. Oktober zu vermiethen.
13791) Kahlertſtraße 40 ſind 2
ſchöne Wohnungen je 3 Zimmer u. Zu=
behör
per 1. Oktober beziehbar zu verm
Zu erfr. Kahlertſtraße 36, Hinterhaus.
13792) Schießhausſtraße 54 iſt e.
elegante Wohnung von 2 Zimmer, Küche
u. Keller per ſo'ort beziehbar zu ver=
wiethen
. Einzuſehen von Mittags 12
bis 1 Uhr und Abends von 6 Uhr ab.
13762) Grünerwen 35 eleg. Part=
Wohnung, 3 Zimmer, ſofort zu verm.
13798) In kmeinem Hauſe Neckar=
ſtraße
20 iſt der mittl. Stock, beſtehend
in 9 Zimmern, Küche, Bodenraum und
ſonſt allen B=quemlichkeiten per 1. Dez
zu vermiethen. Näh. Auskunft daſelbſt
1. 3. Stock u. Allee 25. Wilh. Rummel.
13800) In meinen neu erbauten Häuſern
Kiesſtraße 8s u. 84 ſind mehr. ſchön=
Wohnungen von 4 reſp. 3 Zimmer zu
vermiethen. Ch. Haury, Zimmermſtr.
13802) Hochſtraße 30 im Seiten=
bau
, 2 Zimmer an einzelne Dame pe=
1. Dezember zu vermiethen. Näh. im
3. Stock oder Ludwigsſtraße 11.
E
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behör, Gartenantheil zu vermiethen H
und ſofort zu beziehen. Näheres
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ſtraße 10 der 1. Stock, 4 Zimmer mit
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freier Lage, 4 Zimmer, 1 Kabinet
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allem Zubehör an eine ruhige Fa=
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vom 10. Dejember an zu vermiethen.
Einzuſehen von 10-2 Uhr.
14201) Grünerweg 1o Nieubau,
nächſt der Heinrichſtruße, der 1., 2.
und 3. Stock, je 5 Zimmer Ve=
randa
, Bügelzimmer nebſt allen Be=
quemlichkeiten
per ſoſort. Näheres
Hoffmannsſtr. 12 parterre.
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Bahnhofe Beſſungen, iſt der untere Stock
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche, Speiſe=
kammer
, Magdkammer ꝛc, zu vermiethen
und ſofort zu beziehen. Näheres i
Steck daſelbſt
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Wohnung. Preis M. 17.50 per Monat.
14615) Beſſungerſtraße 11 eine
Wohnung ſofort zu vermiethen.
14625) Schuſtergaſſe 13 drei hübſche
Zimmer, Küche und alle Bequemlichkeiten
per 1. November zu vermiethen.
14627) Krauichſteinerſtr. 23½ ein=
Wohnung, 2 Zimmer, Küche und allen
Zubehör zu vermiethen.
14642) Große Ochſengaſſe 16 Woh=
nung
für Meßfremde.
14645) Schuchardſtraße 13 Wohn=
und Schlafzimmer zu verm.
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Küche ꝛc., ſofort zu vermiethen.

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Schlachthofe, iſt der
grosse Laden
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Lage zur Metzgerei reſp. zur Spezerei=
handlung
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artikeln
eignen würde, baldigſt beziehbar,
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Ecke der Frankfurter= u. Pallas=
wieſenſtraße
Laden nebſt Ladenzimmer
mit oder ohne Wohnung zu vermiethen
Derſelbe würde ſich beſonders für ein
Metzger= oder Specereigeſchäft eignen.
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wehrſtraße
, Manſarde.
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möblittes Zimmer zu vermiethen.
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ſtraße 27 ein ſchönes möbl. Zimmer.
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möbl. Zimmer mit Penſion.
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parterre iſt ein freundliches gut möblirtes
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Kaſerne, mittlerer Stock möbl. Zimmer
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Zimmer. Näh. Cigarrengeſchäft daſelbſt.
14446) Mauerſtr. 18 part., nächſ
der Inf.=Kaſerne, ein ſchön möbl. Zimm.
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ein großes gut möbl. Zimmer mit ſep
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Zimmer mit ſep. Eingang n. d. Straße
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ein möbl. Zimmer per Oktober.
14787) Untere Heinrichſtraße zwel
fein möblirte Parterre=Zimmer mit ſep
Eingang per 15. Oktober. Näheres be
Herrn B. L. Trier, Ludwigsſtraße.
14788) Heidelbergerſtr. 5 am Ma=
rienplatz
ſchön möbl. Zimmer mit Kabine
u. ſeparatem Eingang zu vermiethen.
14789) Marienplatz 7, part, möbl.
Zimmer mit ſep. Eingang zu vermiethen
14790) Waldſtr. 11 gut möbl. Zim

Ein Drittel Sperrſitz, rechts
abzugeben. Näheres Expedition. (4578

[ ][  ][ ]

3207

Nr. 227
ſlosollschafl Eintrachlé
Preiskegeln

aam 28. 29., 30. September u. 1. Oktober
1899.
(14791

72.

Warie Weber
Inh. W. Sohneider
20 Ludwigsstr. 20
AUSSteIIII9
von Pariser Original-
HOdeII-Mütem
und sämmtlichen Saison-Neuheiten.
Grosses Lager in
Dawen- é Kinderhüten
garnirt & ungarnirt in allen Preislagen.

14678)

Tolephon75.

13)
fl.

Brhanntmahhung.
Mit dem 1. Oktober d. J3. tritt auf den Darm=
ſtädter
Straßenbahnen der Winter=Fahrplan in
Kraft. Exemplare desſelben ſind bei den Stationen,
ſowie bei der unterzeichneten Verwaltung käuflich zu
haben.
Darmſtadt, im September 1892.
Bau= und Betriebs=Verwaltung
der Heſſiſchen Nebenbahnen im Privatbetrieb.
[4792
114793 ſs können 2 Meßleute gute Schlaf=
Emtlauſem
2 ſtelle erhalten. Alexanderſtraße 25,
ein kleiner, brauner Dachshund, auf 1 Treppe hoch, Hinterbau.
[1479.
den Namen Dackel hörend, mit der
Marke 7585, in der Nähe von Eberſtadt
Ein halber Platz in der Parketloge
Abzugeben gegen gute Belohnung Herd. E. Nr. 2 iſt vom Ottober an bis Ende
weg 22. Vor Ankauf wird gewarnt. der Spielzeit zu verg. Näh. Exp. 114579

Ml

14795) En reinliches Müdchen ſucht
Arbeit für den ganzen Tag, auch Aus=
hulfe
. Zu erfragen bei Frau Doll,
Klappacherſtr. 42.
14796) En junger Mann, militär=
frei
, mit guten Zeugniſſen, ſucht Stelle
als Diener, Auslaufer oder beſſerer Haus=
burſche
für hier oder auswärts. Heidel=
bergerſtraße
4, Manſarde.
14797) Ein junger Koch mit guten
Zeugniſſen ſucht Stelle. Placirungs=
bureau
Beck, Eliſabethenſtr. 45.
14798) Ein Hausmädchen, das nähen
und bügeln kann und ſchon gedient, ſucht
Stelle. Stellenb. Röſe, Louiſenſtr. 20. p.
14799) Zwei Mädchen für Küche und
Hausarbeit ſuchen Stellen. Frau Wenner,
Mollerſtraße 10.
14561) Ein Fräulein ſucht alsbald
Stelle als Hausmädchen oder als Sütze
der Hausfrau. Beſte Zeugniſſe zur Ver=
fügung
. Näheres Expedition.

14800) Ein 17jähr. Mädchen kann
für ſofort oder ſpäter nachgewieſen werden.
Näh. Stellenb. Wingertsgaſſe 2 Beſſgn.

M

14801) Eine tüchtige Verkäuferin in
ein Ausſchnittgeſchäft geſucht. Placirungs=
bureau
Beck, Eliſabethenſtr. 45.

14802) Ein Mädchen für Nachmittags
geſucht. Wilhelminenſtr. 12. 2. Stock.
14752) Ein junges Fräulein aus
beſſerer Familie von hübſcher, ſchlanler
Figur kann ſich in einem feinen Conſek=
tionsgeſchäft
als Verkäuferin ausbilden,
event. gegen ſofortige Bejahlung. Eine
Verkäuferin aus anderer Branche findet,
wenn geeignet, (benfalls Engagement.
Offerten u. A. B. 50 an die Exped.
14706) Eine gute Köchin, die auch
einen Theil der Hausarbeit übernimmt
und mit guten Zeugniſſen verſehen iſt,
wird unter günſtiten Bedingungen auf
Michaeli geſucht. Sandſtr. 32.

14210) Eine lüchtige Reſtaurations=
köchin
geſucht. Hllgelſtraße 2½.
14803) Eine brabe Lauffrau geſucht.
Heidelbergerſtraße 66. 1 Etage.

14804) Ein braves Mädchen, das
Liebe zu Kindern hat, wird zum
1. Oktober geſucht.
Heinrichs ſtr. 10, Bel=Etage.

Tüchtige Hrdarbeitor
114805
geſucht.
Gebr. Becker.

[ ][  ][ ]

Nr. 228
3208
Conservatorium für Ausik iu Darmstadt.
Bis 30. Septbr. noch Waldſtr. 53, dann Schuchardſtr. 13.
Das neue Schuljahr beginnt mit Donnerstag den 13. Oktober. Aufnahmen
ſfinden ſtatt am 12. Ottober von 10 12 Uhr Vormittags und 2-5 Uhr Nach=
mittags
. Proſpekte ſind zu haben bei der Direktion und in der Hof= Muſikalien=
handlung
Thies Eliſabethenſtraße.
Lehrfächer: Klavier, Bioline, Violoncell, Sologeſang von den erſten Anfängen
bis zur künſtleriſchen Ausbildung. Chorgeſang, Methodik des Klavierſpiels, Geſchichte
und Aeſthetik der Muſik, Harmonielehre, Contrapunkt, Canon, Fuge, Compoſition,
Inſtrumentation und Partiturſpiel, Enſembleſpiel in Klavier und Kammermuſik.
Lehrercollegium: Der Direktor, Kavellmeiſter Wallenſtein, Kammeroirtuoſe
Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs und Königl. Muſikdirektor, - Hohlfeld, Concert=
meiſter
, Oelsner und Reitz, Kammermuſiker, Ehmann, Hofmuſiker, Ton=
künſtler
Chr. Heim, - Frau Hofopernſängerin Weber, - Frau Rinck, - Frau
Schmidt, - Frln. Haag, Hiſſerich und Walther.
Die großen Herbſtprüfungen der Anſtalt werden am 27. und 28. September
in der Loge, Sandſtraße 18, abgehalten. Programme hierzu auf der Direktion und
bei Herrn Thies erhältlich. Während der Prüfungstage werden Anmeldungen von
neuen Schülern im Prüfungslokal durch den Direktor entgegengenommen.
Der Direktor: (14806
Wikelm Süss.

E Dür einen Unterſekundaner wird zur
18 Nachhülfe im Griechiſchen und
Lateiniſchen ein Abiturient oder Ober=
primaner
geſucht. Vorlage der Zeugniſſe
erforderlich. Näheres Expedition. (14811 14807) Beſſeres Mädchen für Vor=
mittags
zu einem 2½jährigen Kinde und
für leichte Hausarbeit geſucht.
Zimmerſtraße I.
Tüchtige Gummirerinnen
ſoſort geſucht. Näheres Exped. 14808
14809) Sollider Arbeiter
zum ſoſortigen Eintritt für dauernde Be=
ſchäſtigung
geſucht.
J. J. Dieſenbach.
14714) Braver, gelehriger, fleißiger
Hausburſche geſucht. Guter Lohn, Koſt
urd Wohnung im Hauſe. Caſinoſtr. 12. 14573) Junger Hausburſche ge=
ſucht
Dieburgerſtraße 97.
14574) Tüchtiger Knecht für Feld=
arbeit
ſofort geſucht. Kiesſtr. 13.
14711) Für ein hieſiges Landespro=
duktengeſchäit
wird ein tüchtiger, junger.
chriſilicher Kaufmann geſucht, welcher in
alten Comptoirarbeiten perfekt ſein muß
ud auch kleine Neiſen beſorgt,
Offerten mit Gehaltsanſprüchen unter
X L. 1892 an die Exped. d. Bl.
. Wohnungsgeſuch. Hübſche freundliche Wohnung von 4
bis 5 Zimmern, Magdkammer, helle Küche
und ſonſtige Bequemlichkeiten in nächſter
Nähe der Viktoriaſchule, per 1. November
geſucht. Offerten mit Preisangabe u.
J R. 60 an die Exped. d. Bl. 114719
Zer ertheilt jungen Herren
20 Privat=Tanzunterricht?
Gefl. Offerten mit Preisangabe unter
V. J. 60 an die Exped. d. Bl. 114810

Täglich ſüßzen
Apfehmost
von der Kelter b=
14815
Ph Wagner, Beſſungerſtr. 4.
Auf dem Bahngelände weſtlich dem
Uebergang der Eſchollbrückerſtraße dahie=
kann

SCh u U t
abgeladen werden.
1451⁄₈
I nlerzeichnete wünſcht im Kleiderma
11 machen und Verändern noch einig
Tage beſetzt zu h. E. Fückol, Blumen=
thalſtraße
38. 3. Stock.
[1481
Von der 2. Serie ab wird ein
halbes Sperrſitz=Abonnemen,
abgegeben. Näheres Promenadeſtraße 4
im 1. Stock.
(1481
4nterricht in der engl., franz. und
11 ital., ſowie für Ausländer in de=
deutſchen
Sprache, in Clavier und
Stenographie (Gabelsb. Syſ.) ertheil
Clara Eppert,
12658)
Steinſtr. 3.

Für die Nothleidenden in Hambur,
gingen weiter bei uns ein von: v. B. 10 M
Regierungsrat Dr. Muhl 10 M. Frau Ober
Lauer 5 M. Steuerinſpektor Dr. Lauer5 M.
Th. Beck 10 M. B. Beſt 5 M. Dr. Verdie
6 M., Forſtmeiſter Uhria 10 M. A. G. 3M.
Zuſammen 74 M. Hierzu die früheren 80450M
Im Ganzen 87450 M.
Weitere Beiträge nimmt entaegen
die Expedition.

der des
Unter=
hauſes

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 27. September 1892.
13. Vorſtellung j. d. 1. Abonnements=Abteilunz
(Rothe Karten gültig.)
Zum erſtenmale:
Pitt und Fox
Luſtſpiel in 5 Akten von Dr. R. Gottſchall
Regie: Herr Steude.
Georg III, König von Groß=
britannien
,
Herr Edward
Charles James For. Miniſter
und Staatsſekretär Herr Steude.
William Vitt
Herr Hacker.

Richard Brinslet
Sheridan,
Slak,
Fub,
Slap,
Snouabton, Direktor der oſt
indiſchen Compaanie. Herr Werner.
Jenkinſon, Sekretär d. Scha
kammer
Herr Wagner.
Harry Briar, Schreiber bei
der oſtind. Compaanie . Herr Monnard.
Herzogin Georgiana Spenſer
von Devonſhire
Frl. Cramer.
Frl. Widmann.
Harriet, Putzmacherin:
Herr Knispel.
ſsmael
Herr Knörzer.
Samuel .
Herr Klotz.
Jack. Bediente bei For Herr Müller.
Hick,
Ein Knabe
Frl. Krimm II. V.
Ein Kammerdiener.
Herr Hartig.
Ein Diener der Herzogin Herr Fiſcher.
Mitglieder des Unterhauſes. Volk.
Jahr der Handlung: 1783. - Ort: Londo
Anfang 7 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.
Kaſſeöffnung 6 Uhr.

Milglie= Herr Dalmonie
Herr Eilers.
Herr Sachs.
Herr Mickler.

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 227 des -Darmſtädter Tagblatt: vom 27. September 1892.
G

Perkeigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 29. September er., Vormittags 10 Uhr
fangend, verſteigere ich in dem hinteren Saale zum Schöfferhof dahier ( Alexan=
rſtraße
) nachverzeichnete Gegenſtände:
1 Kommode, 1 Telephon mit Leitung, 5 Zeugrahmen, 4 Stück Sägen, 42 Schraub=
zwingen
, 15 hölzerne Schraubknechte, 3 eiſerne Schraubknechte, 2 Bank=
knechte
, 1 Rutſcher mit Geſtell, 1 Leimofen.
Darmſtadt, den 26. September 1892.
[14818
Wättüch,
Großherzogl. Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Interzeichneter iſt von
zurück.

ſeiner Reiſe

hre medl. Beſſohnor.
Angenarzt.
[14819
14820) Colportenr ſofort geſucht.
ſäheres Expedition.

Hegante Costüme
werden raſch und billig angefertigt.
Näheres Expedition.
[14821
dür 3 Fenſter geſtickte Tüllvorhänge
28 zu verkaufen. Beſſungerſtraße 112,
[14822
parterre.

PPt oo,
prima aualität
täglich friſch gekeltert.
4½
L EIeb
14681)
18 Mathildenplatz 18.
Kelterei mit Motorbetrieb.

14692) Nette fleiß. Oberheſſin, w. koch.
k., ſucht Stelle. Fr. Roth, Alexanderſtr. 14.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Als Tag der Reichstagseröffnung
ſt, wie zuverläſſig verlautet, der 22. November in Ausſicht ge=
lommen
.
Der Bundesrat ſoll in dieſer Woche ſeine Plenar=
itzungen
wieder aufnehmen. Die vorbereitenden Ausſchußberatungen
gaben bereits begonnen. Die Wiederaufnahme der Arbeiten iſt
twas früher erfolat als es ſonſt zu geſchehen pflegte und man will
daraus ſchließen, daß die wichtigen Vorlagen, welche den Reichstag
u der nächſten Tagung beſchäftigen ſollen, dem Bundesrate ſchon
in aller Kürze zugehen werden. Es dürfte hierzu der Staatshaus=
haltsetat
gehören. und zwar namentlich in denjenigen Teilen, welche
keine erhebliche Abänderung gegen das Vorjahr erfahren werden.
Dem Vernehmen nach werden beſonders Militär= und Marine=
Etat, der Etat des Auswärtigen und wahrſcheinlich auch der Etat
für die deutſchen Schutzgebiete in Aſrika nicht unweſentliche Ab=
weichungen
von dem laufenden Rechnungsjahr erfahren.
Der Reichsanzeiger' vubliziert eine Bekanntmachung des
Reichskanzlers, wonach die Uebernahme der Landesverwaltung des
Schutzgebietes von Neuquinea durch die Neuquinea= Kom=
pagnie
am 1. September erfolat iſt.
Der Geſetzentwurf, betreffs Aenderung des Militärpen=
ſionsaeſetzes
, iſt dem Bundesrate bereits zugegangen. Der
arößte Teil der Mehrausgaben ſoll dem Reichsinvalidenfonds zur
Laſt fallen.
Der Biſchofvon Straßburg iſt kürzlich zum Mitglied
des elſaß=lothringiſchen Staatsrats ernannt worden. Es iſt dies
das erſte Mal, daß ein elſaß lothringiſcher Kirchenfürſt durch das
Allerhöchſte Vertrauen in den Staatsrat berufen wurde.
Die ,Badiſche Landeszeitung= erinnert daran, daß am 23. Sept.
1892 30 Jahre verfloſſen waren, ſeitdem Fürſt Bismarck zum
preußiſchen Staatsminiſter ernannt worden. Damals erſchien
folgende Allerhöchſte Ordre: Nachdem der Prinz Adolph von
Hohenlohe=Ingelfingen auf ſein wiederholtes Geſuch von dem Vor=
ſitz
im Staatsminiſterium entbunden, habe ich den Wirkl. Geh. Rat
v. Bismarck=Schönhauſen zum Staatsminiſter ernannt und ihm den
interiminiſtiſchen Vorſitz des Staatsminiſteriums übertragen. Wil=
helm
. Mit dieſer Ordre eröffnete ſich die große Zeit Preußens.
eröffnete ſich die ruhmreiche Periode, die zur Gründung des deut
ſchen Reiches führte.
Nach den an verſchiedene größere Cigarren= und Tabakhand=
lungen
gelangten Mitteilungen, beabſichtigen, der Frkf. Sta. zu=
folge
, die Cigarrenfabriken in Weſtfalen, bei dem Reichstage und
Bundesrate um Einführung einer Tabak=Licenzſteuer vor=
ſtellig
zu werden.
Oeſterreich=Ungarn. Der Volit. Korreſp. zuſolge wurde
der rumäniſche Miniſter des Aeußeren gelegentlich ſeiner
dreitägigen Anweſenheit in Wien auf der Rückkehr von ſeiner Ur=
laubsreiſe
aus Frankreich vom Kaiſer von Oeſterreich in halbſtün=
diger
Privataudienz empfangen und konferierte faſt eine Stunde
mit Kalnokh.
Italien. Der internationale Kongreß zum Schutze des
litterariſchen und künſtleriſchen Eigentums in Mailand iſt am
Samstag geſchloſſen worden.
Niederlande. Die erſte Kammer nahm die Geſetzentwürfe,
betreffend die Einführung einer Steuer auf Einkommen aus be=
wealichem
und unbeweglichem Kapital, die Aufhebung der Seifen=
acciſe
und die Herabſetzung des Seifenzolls, die Herabſetzung der

Salzacciſe und der Uebertragungsgebühren, ſowie die Erhöhung
der Acciſe auf Spirituoſen, an.
Rußland. DieMoskauer Zeitung: meldet, Witte finde eine
ungünſtigere Finanzlage als 1887 Wyſhnegradski. Die außer=
ordentlichen
Ausgaben für das Jahr 1891 ſeien angeſetzt mit
63413500 Rubel, verausgabt 232313000, Rubel; 1892 ſeien
angeſetzt 53635000, bis Juni ſchon verausgabt 63546000. Das
ordentliche Ausgabe=Budget ſei 1887bis 1892 geſtiegen um 81991386
Rubel. Witte werde zur Beſſerung der Finanzlage nicht bloß
mechaniſche Steuererhöhungen einführen, ſondern hauptſächlich die
reichen Landesproduktionskräfte allſeitig entwickeln. Die Börſen=
zeitung
meldet gerüchtweiſe, das Finanzminiſterium plane die Wie=
derherſtellung
der Salzſteuer, die Einführuna des Tabak= und
Branntweinmonopols, ſowie die Erhöhung der Naphtha=Acciſe. Die
hierdurch zu erzielende Vermehrung der Einnahmen ſolle zur Be=
ſeitigung
des Fehlbetrages im Staatshaushalte beitragen.
Serbien. Die Regierung ordnete die Inſpizierung ſämt=
licher
Behörden an. Bei der Belgrader Geldprägung ſind zahl=
reiche
Mißbräuche entdeckt worden. Mehrere Bürgermeiſter und
Ortsrichter wurden wegen Defraudation bereits verhaftet.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. September.
L. Schwurgericht. Sitzung vom 26. September. Die
vorausſichtlich drei Wochen dauernden Schwurgerichtsverhandlungen
des dritten Vierteljahres 1892 nahmen geſtern ihren Anfang. Auf
der Rolle ſtand die Strafſache gegen die Chriſtian Ruppel Ehe=
frau
von Darmſtadt wegen Urkündenfälſchung und Unterſchlagung.
Die Angeklaate war heute nicht erſchienen, deren Verleidiger Rechts=
anwalt
Schödler teilte mit. daß er einen Brief von derſelben er=
halten
habe, inhaltlich deſſen ſie ſich das Leben nehmen wolle.
Staatsanwalt Dr. Beſt begab ſich ſofort in die Wohnung der An=
aeklagten
, fand dieſe hier jedoch nicht vor und konnte nicht feſt=
ſtellen
, ob dieſelbe ihren Vorſatz ausgeführt hat. Bei dieſer Sach=
lage
beſchloß das Gericht die Vertagüng der Sache und den Erlaß
eines Haftbefehls gegen die unentſchuldigt Ausgebliebene.
C Bei der dermaligen warmen Witterung wird auch im
aroßen Woog noch fleißig gebadet und zwar iſt es gerade die
Damenwelt, die jetzt noch der edlen Schwimmkunſt am fleißigſten
oblieat. Es iſt überhaupt eine merkwürdige Thatſache, daß das
weibliche Geſchlecht häufig beim Schwimmen viel ausdauernder iſt
und beſonders auch bei Witterungswechſeln keine ſo große Empfind=
lichkeit
zeigt, als die Männer. Es trat dies z. B. ſehr auffällig
zutage, als vor einigen Wochen, nach der vorhergegangenen afrika=
niſchen
Hitze eine ſo große Abkühlung eintrat, daß während einiger
Tage in gar manchem Zimmer geheizt wurde. Damals war das
Männerbad im Woog alsbald verödet, während in dem Damenbad
luſtig weiter geſchwommen wurde. Unſere Damenwelt verdient es
alſo auch aus dieſem Grunde, daß man ihren Wünſchen hinſichtlich
der Erweiterung des Damenbades möglichſt entgegenkommt.
Die vorſorglich errichtete proviſoriſche Leichenhalle auf
dem neuen Friedhof iſt fertig geſtellt. Dieſelbe befindet ſich auf der
letzten, noch nicht in Benutzung genommenen Erweiterung des Fried=
hofs
und zwar an der öſtlichen Seite derſelben, nach dem Walde
zu. Hoffentlich erweiſt ſich die für den Fall des Ausbruchs einer
Epidemie getröffene Maßregel nach wie vor als eine unnötige.
In der Blumenausſtellung am Samstag wurden
außer den von uns ſchon mitgeteilten Preiſen noch 27 dritte Preiſe
476

[ ][  ][ ]

Nr.
3210
verteilt und zwar an Wwe. Reich. Ga. Wieſenecker, Kiſſel, Joh.
Schmidt, Joh. Diehl, Theod. Bukhard. Gg. Kröb, Karl Heß, Wilh.
Holz, Auguſt Laber, Joh. Jährling, Georg Holler. Wilh. Müller,
Heinr. Ackermann, Amanda Nonnengeß, Bertha Weber, Eliſe Plaum,
Marg. Burger Wwe., Math. Grünewald. Ph. Mathes Friedrich
Engel, Val. Ittmann, Marie Berdus, Ga. Friedrich, Friedrich
Kling. Marg. Meyer, Eliſe Schaaf, Ph. Becker.
Während der Jagdzeit werden den Voſtanſtalten ſehr viele
Haſen zur Beförderung übergeben, jedoch kommt es leider
häufig vor, daß Sendungen dadurch bedeutend verſpätet den Be=
ſtimmungsort
erreichen, weil die Aufſchriften infolge mangelhafter
Befeſtigung verloren gehen. Ein Haupterfordernis für das pünkt=
liche
Eintreffen der Haſen iſt demnach die Haltbarkeit der Auf=
ſchriften
, und um dies zu erzielen, hat ſich folgendes Verfahren
als ſehr praktiſch bewährt. An Stelle der ſonſt gebräuchlichen Adreß=
fahnen
, welche leicht abreißen, verwende man ein Stück weißes
Leinen, Baumwolle oder Shirting in der Größe einer Poſtpaket=
adreſſe
- neuen Stoff, weil es ſich darauf beſſer ſchreiben läßt
in doppelter Lage, umſäume die Seiten, fertige darauf die Adreſſe
mit Tinte oder Tintenſtift und nähe an die vier Ecken des Stoffes
Band, und zwar in ſolcher Länge, daß es von beiden Seiten die
Senduna vollſtändig umfaſſen kann. Legt man die auf dieſe Weiſe
hergeſtellte Aufſchrift alatt auf den Haſenrücken kurz hinter den
Nacken und verbindet beiderſeits die ſtraff angezogenen Bandenden
durch doppelte Verknotung, ſo wird eine dauernde Haltbarkeit der
Aufſchrift ſicher hergeſtellt ſein. Damit die Aufſchrift ſich nicht ver=
ſchieben
kann, iſt es ratſam, die vorderen Bänder in größerer Länge
anzunähen und, nachdem unterhalb die erſte Verknotung ſtattge=
ſunden
hatte, die Bandenden um einen Vorderlauf kreuzweis zu
legen und demnächſt wiederum eine Verknotung vorzunehmen.
- Demnächſt wird der Zauberkünſtler. Herr Profeſſor
Merelli, zur Zeit in Wiesbaden, im hieſigen Saalbaugarten
einige Vorſtellungen in der höheren Magie geben. Neben anderen
Produktionen, durch welche der Künſtler das Publikum zu unter=
halten
und zu feſſeln verſteht, erreat ein ganz neues. von ihm aus=
geführtes
Zauberkunſtſtück. das Verſchwindenlaſſen einer Dame,
großes Aufſehen. Die Dame ſteht auf einem im Zuſchauerraume
frei in der Luft ſchwebenden Podium gefeſſelt und reicht ihre Hand
durch den ſie nur zwei Sekunden lang umhüllenden Vorhang
einem Herrn aus dem Publikum und verſchwindet plötzlich. Da
weder eine Verbindung mit dem Bühnenraum, noch Spiegel oder
Verſenkung in Anwendung gebracht werden können, da die Dame
ſich im Publikum frei ſchwebend in der Luft befindet, ſo erſcheint
die Sache ebenſo wunderbar wie unerklärlich.
Arheilgen, 26. Sept. Die hieſige freiwillige Feuerwehr,
wurde geſtern durch Herrn Kreisfeuerwehr=Inſpektor Juſtus einer
Brüfung unterworfen. Zum erſtenmale wurde die neuangeſchaffte
freiſtehende Feuerleiter in Gebrauch genommen, die ſich vortrefflich
bewährte. Sämtliche Uebungen fanden den größten Beifall des
Herrn Inſpektors.
Bensheim, 25. Sept. Geſtern abend wurde unſere Stadt
durch eine große Feuersbrunſt heimzeſucht. 8 Häuſer und
2 Scheunen mit Erntevorräten ſind ein Raub der Flammen ge=
worden
. Die betroffenen Familien, zumeiſt arme Leute, ſollen faſt
nichts verſichert haben und leiden große Not. Die Feuerwehr ſetzte
heute während des ganzen Tages die Löſcharbeiten fort. Ueber die
Entſtehungsur ſache des Brandunglückes iſt bis jetzt nichts bekannt.
Mainz. 25. Sept. Der vor acht Tagen auf der Guſtavs=
burg
vorgekommene Unfall eines Militärzuges hat geſtern
zur Beſichtigung der Unfallsſtrecke durch einen heſſiſchen Regierungs=
kommiſſar
und eines Mitgliedes der Oberbetriebsinſpektion der
Ludwiasbahn Veranlaſſung gegeben. Die Entſtebung des Unfalls
iſt noch unaufaeklärt, doch verwahrt ſich die Ludwigsbahn entſchie=
den
davor, daß derſelbe ſeine Urſache in unbrauchbarem, ſchlechtem
Betriebsmalertal habe. Gelegentlich der großen Pionier=
übungen
, die im verfloſſenen Sommer hier ſtattfanden, ſind in
einer Reihe von Blättern Berichte über dieſe Uebungen erſchienen,
die, obwohl ſie einen Laien zum Verfaſſer hatten, ſich nichts deſto=
weniger
einen militäriſchen Anſtrich zu geben ſuchten. Von mili=
täriſcher
Seite iſt jetzt eine eingehende Unterſuchung eingeleitet, wer
dem Verfaſſer der Berichte das Material zu denſelben geliefert hat.
- Das hieſige Kreisamt hat neuerdings wieder eine Verord=
nung
erlaſſen, wodurch es dem Verſonal der zu Berg fahrenden
Schiffe verboten wird, die Fahrzeuge zu verlaſſen, ehe der Orts
polizeibehorde ſeitens des Schiffsfahrers eine Beſcheinigung darüber
eingehändigt, daß an Bord alles wohl iſt. Kann eine ſolche Be=
ſchemigung
nicht erteilt werden, ſo iſt das Betreten des Landes
erſt dann geſtattet, nachdem der zugezogene Arzt die Erlaubnis
hierzu gegeben hat.
J. Von dem Rhein, 25. September. Eine in Anweſenheit des
Abgeordneten Schröder verfloſſene Woche in Oppenheim ſtattgehabte
Verſammlung von Vertretern der Rheingemeinden dis Bezirks
Oppenheim-Rheindürkheim faßte in Betreff der in dortiger Gegend,
projektierten Rheindammkorrektion eine Reſolution, in
welcher man ſich ſowohl gegen die Verlegung der Dämme, als
auch gegen eine Erhöhung derſelben über die geſetzlich zuläſſige

227
Höhe von 6 Meter ausſprach. Dagegen erklärte man ſich für eine
Verſtärkuna der Dämme und für Bildung eines Deichverbandes.
Bad=Nauheim, 26. Sept. Zum erſten Mal ſeit ſeinem Be=
ſtehen
hat unſer Bad eine Perſonenfrequenz von über
10000 zu verzeichnen; das Ausland aus den meiſten Staaten Europas
und Amerikas iſt ſtärker als je vertreten. Seit 8 Jahren hat ſich die
von Jahr zu Jahr ſteigende Frequenz verdoppelt; auch in der Zahl
der verabfolaten Bäder und in der Einnahme der Badekaſſe iſt ein
bedeutendes Plus zu verzeichnen. Den Löwenanteil der Kurfremden
ſtellen die Herzleidenden für dieſe Krankheitsform hat Bad= Nau=
heim
Weltruf erlanzt. Die Fürſorge der Regierung für den immer
räftigeren Aufſchwung unſeres Heilapparates iſt rühmend hervor=
zuheben
. Das Badehaus Nr. 5, welches dieſes Jahr in Betrieb
genommen wurde, iſt eine Muſteranſtalt erſten Ranges. Alle An=
zeichen
ſprechen dafür, daß unſer Bad noch nicht auf ſeinem Kul=
minationspunkt
angekommen iſt.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 25. Sept. Das Beſinden der
Kaiſerin urd der neugeborenen Prinzeſſin iſt andauernd das
allerbeſte. Die drei älteſten Söhne des kaiſerlichen Vaares kehrer
am 27. September aus Wilhelmshöhe nach dem Neuen Palai=
zurück
. Die vielbeſprochene Wahl des Oberbürgermeiſter=
wird
am kommenden Donnerstag erfolgen. Es iſt kein Zweiſel
daß Bürgermeiſter Zelle mit großer Mehrheit gewählt werder
wird. Am Freitag abend öffneten ſich einem aus etwa 2000 Per
onen beſtehenden, von der Direktion Ronacher geladenen Publikum
zum erſtenmal die glanzvollen Räume des Theaters Unte:
den Linden mit der Operette Daphne' und dem Ballett,Li
Welt in Bild und Tanz' Die als General=Probe' angekündigt
Weihe des Hauſes. ſchreiben die N. N., die zu mitternächtige
Stunde noch nicht vorüber war, hinterließ im ganzen den Eindrud
daß die wunderſame Schönheit, die Künſillerhand zum Lichte ge
weckt, noch ohne Seele und Leben, das heißt ohne Inhalt iſt. Di
Darbietungen der Bühne zeigten viel guten Willen, hinterließe
aber ſelbſt auf der Stirn der dankbarſten Gäſte nur ein große
Fragezeichen. Die Operette behandelt die bekannte Metamorpho
der griechiſchen Mythe in ſchlechten Verſen und in einem muſika
liſchen Gewande, das dem Vermerk des Programms internatio
nale Buffets in den Promenoirs; genau entſpricht. Der un
gewöhnlichen Betriebſamkeit und der herzhaften Entſchließung del
Unternebmer dürfe man den Reſpekt nicht verſagen, den man
Turmleilläufern und Flugakrobaten nimmer entzieht. Den Künſt=
lern
, Malern, Ballettmeiſtern, Verruckiers und Quvriers drückte de=
Zettel ſchon des Ruhmes äußeres Merkmal mit fetter Schwärz
ins Geſicht. Nur vom Beleuchtungs=Inſpektor dürfe dreimal geſag
und geſungen werden, er allein ſtellte ſein Licht unter den Scheffe
ſo daß die Ballerinen und das bischen, was darum und dara
war, wie Veilchen im Verborgenen blühten. - Am Samstag:
ein neuer Cholerafall zu verzeichnen geweſen, ſondern u
der Tod eines Bootsmannes. Den übrigen 11 an der aſiatiſch=
Cholera Leidenden gtht es bis auf 2 beſſer. - Heute vormitte
kam es in einer Kommunalwählerverſammlung. worin der ſozia
demokratiſche Reichstagsabgeordnete und Stadtverordnete Sina
ſprach, zu Schlägereien zwiſchen Sozialdemokraten und U=
abhängigen
. Die in großer Stärke erſchienene Polizei brach
ſchließlich die Kämpfenden auseinander. Nach Schluß der Ve
ſammlung gegen halb 2 Uhr nachmittaas kam es auf der Stra
nochmals zu Tumulten, bei denen die Volizei vielfach einſchreit
mußte.
Frankfurt, 25. Sept. Geſtern morgen ſchwebten die Paſſ
giere des Berlin=Hamburger Nachtkurierzuges auf der Bah
ſtrecke zwiſchen Kaſſel und Frankfurt in großer und ernſt
Gefahr. Der Kurierzug mit Waggons l. und 11. Klaſſe, d
um 5 Uhr 40 Minuten Kaſſel verlätt, rannte nämlich a
der Station Schlierbach hinter Wabern auf einen im Gele
haltenden Güterwaggon, der mit dicken Bruchſteinen ſchwer k
laden war. Da der Kurierzug ohne anzuhalten die Stati.
durchfährt, der Lokomotivführer ferner wegen des herrſchend
ſebels den Waggon nicht ſah, ſo rannte der Kurierzug
voller Fahrgeſchwindigkeit gegen den Waggon. Der Anprall n
ſo heftig, daß der Wagen weit fortgeſchleudert wurde und
Stücke ging; die Ladung Steine flog weit umher und wur
dem in der Nähe ſtationierten Bahnwärter durch einen ſolch
Stein das Bein zerſchmettert. Die Lokomotive wurde beſchädi
blieb jedoch dienſttauglich und konnte nach einiger Verzögeru
die Weiterfahrt fortſetzen. Die Paſſagiere kamen zum Gli
mit dem Schrecken davon. Die bei dem Wagoon beſchäftigl
Arbeiter waren nicht mehr im ſtande geweſen den Wagen b
ſeite zu fahren. DD. 8.)
Homburg. 26. Sept. Der Aufenthalt des Kaiſe
ierſelbſt hat eine Angelegenheit zum raſcheren Abſchluſſe gebrac
die ſeit Ende vorigen Jahres bei den Behörden ſchwebte. D
neuen Schloſſe von Friedrichshof gegenüber erhebt ſich auf ein
Berge die Ruine des Schloſſes Cronberg, die durch ihre Lage 1

[ ][  ][ ]

Nr.
rch ihre Form dem neuen Schloſſe gegenüber eine pittoreske
usſicht bietet. Um zu verhüten, daß mit der Zeit an dem
erae um die Ruine eine für das Schloß Friedrichshof nicht er=
ünſchte
Nachbarſchaft entſtünde, hatte die Kaiſerin Friedrich gleich
ich Erwerbung des Reußſchen Grundſtückes, auf dem Friedrichs=
f
erbaut wird. den Wunſch ausgedrückt, die Ruine Cronberg
uflich zu erwerben. Der Kaiſer kam dieſem Wunſche der Mutter
vor. Vergangene Weihnachten fand die Kaiſerin Friedrich au
rem Weihnachtstiſch ein Dokument, die Schenkungsurkunde über
1e Ruine Cronbera, das Weihnachtsaeſchenk des Kaiſerlichen
ohnes. Die eigentliche Uebergabe des Geſchenkes an die Kaiſerin
at vor kurzem ſtattgefunden, als der Kaiſer in Homburg weilte.
Sachſenhauſen, 25. Sept. Hier iſt eine Bauunternehmung
on weittragender Bedeutung im Werke. Es handelt ſich um die
eſchaffung billiaer Wohnungen. Das große Grund= und Boden=
ächenviereck
zwiſchen Hainer= und Wendelsweg, Quirin= und Offen=
acher
Landſtraße, iſt um 57000 M. erworben und es werden dort 15
eue Häuſer entſtehen. Der rieſige Häuſerblock wird einen großen
Hof umſchließen. welcher nützliche Haushaltungs= und gärtneriſche
Inlaaen enthalten wird. Mit den Fundamentierungsarbeiten iſt
ereits beaonnen.
Schkeuditz, 24. Sept. In der Lohaerberei der Firma Patzer=
var
der Geſchäftsführer in eine mit Fellen gefüllte Grube einge=
tiegen
, durch die Gaſe betäubt aber verſank er in der Jauche.
Orei Gehilfen, welche ihm nachgeſtiegen waren, um ihm zu Hilfe
u kommen, wurden auch beläubt. Einer der letzteren, Bonge aus
Verlin, iſt tot, der Geſchäftsführer und die beiden anderen Gehilfen
vurden noch lebend herausgebracht, jedoch iſt es fraglich, ob die=
elben
am Leben erhalten werden können.
Eiſenach. 24. Sept. Unſere Stadt bringt dem Großh. Paare
von Weimar als Feſtgabe zur goldenen Hochzeit eine getreu= Nach=
bildung
der Wartburg dar. Baurat Dittmar iſt beauftragt,
eine Wartburg in verkleinertem Maßſtabe mit peinlicher Genauigkeit
herſtellen zu laſſen. Unter ſeiner Leitung arbeitet die Hoftiſchlerei
von Köchert u. Co. in Eiſenach aus ziemlich ſtarkem Holze eine
Nachbildung der Burg. Dieſelbe wird etwa 7 Meter lang= und
entſprechend breit und hoch ſein. Da in Eiſenach kein Wagen vor=
handen
iſt, der die Bura nach Weimar bringen kann, ſo wird der
größte Rollfrachtwagen der dortigen Kammgarnſpinnerei weſentlich
vergrößert, um die Burg aufnehmen zu können. Von Eiſenach wird
der Wagen mit der Burg kurz vor dem Feſttage mit der Eiſenbahn
nach Weimar befördert. Um nicht an den Viadukten der Eiſenbahn
anzuſtoßen, werden die Türme der Burg zum Umklappen einge=
richtet
. Am Tage der goldenen Hochzeit wird die Bura in den
hiſtoriſchen Feſtzug eingereiht und dem Großherzog in Gegenwart
des Kaiſers und der andern teilnehmenden Fürſten übergeben.
Eiſenacher Lehrer, bezw. Bürger werden hierbei den Sängerkrieg
in hiſtoriſchen Trachten herſtellen und ein Minnelied ſingen.
Wittenberg. 24. Sept. Die Einweihung der Luther=
kirche
am 3l. Oktober oder 1. November ſoll bekanntlich durch
eine größere Feſtlichkeit in Anweſenheit des Kaiſers gefeiert werden.
Bei dem hiſtoriſchen Feſtzuge ſoll Anhalt als eines der erſten Lande.
das durch ſeine Fürſten, die treu zu Luther ſtanden, die Reformation
annahm, vertreten ſein. In Köthen hat nun kürzlich eine Ver=
ſammlung
ſtattgefunden, in der auf Wunſch der anhaltiſchen Re=
gierung
beſchloſſen wurde, zwei Epiſoden aus der Reformations=
geſchichte
Anhalts darzuſtellen.
Brandenburg. 25. Sept. Der in Wien feſtgenommene Cirkus=
direktor
Schumann iſt hier eingetroffen und wird demnächſt in
die 8. Kompagnie des Brandenb. Füſilier=Regiments (Prinz Heinrich
von Preußen) Nr. 35 einrangiert werden. Da Schumann, welcher
bereits 35 Jahre alt iſt, etwas kränkelt, ſo wurde ſeine Aufnahme
in das Garniſonlazarett angeordnet.
Kiel, 24. Sept. Die Manöverflotte hat ſich heute mit=
taa
in der Kieler Bucht aufgelöſt. Admiral Frhr. v. d. Goltz be=
giebt
ſich Sonntag mit ſeinem Stabe nach Berlin zurück.
Hannover, 24. Sept. Hinter den Bankiers Roſenbera und
Heß. die aus Hannover verſchwunden ſind, iſt nunmehr ein Steck=
brief
erlaſſen worden. Beide werden wegen Betrugs und Wuchers
verfolgt. Man vermutet, daß die Flüchtigen, die mit Bankiers in
faſt allen arößeren Städten Deutſchlands in geſchäftlicher Ver=
bindung
geſtanden haben, ſich irgendwo verborgen halten.
Helgoland, 24. Sept. Bei den Befeſtigungsarbeiten auf
Helgoland ſind gegenwärtig 400 Arbeiter und Ingenieure beſchäftigt.
Die ganze Weſtſeite der Inſel wird ſozuſagen unterminiert, um die
Anlage von Kaſematten, Aufſtellung ſehr ſchwerer Geſchütze, An=
bringung
von Drehſcheiben ꝛc. zu ermöalichen. Der Tunnel. der
von der Landungsbrücke bis zur Nordſpitze des Oberlandes führt,
iſt bereits fertiggeſtellt. Alles Baumaterial muß vom Feſtlande her
nach der Inſel geſchafft werden und dort wird es größtenteils mit
Hilfe von Pumpwerk und Krähnen nach oben befördert. Wenn
alle Anlagen fertig ſind, werden die Kaſematten Platz für mehrere
Tauſend Mann bieten. Zur Beſchleunigung der Fertigſtellung dieſer
Anlagen wird von einem Teil der Arbeiter auch nachts gearbeitet.
Antwerpen, 24. Sept. Auf Antrag der deutſchen Regierung
wurde heute ein Hochſtapler, Paul Martin Pötſch v. Seckendorff,
feſtgenommen, der ſich hier als Graf Egon v. Perponcher=Strachwitz,

227
3211
ausaab. In dem beſchlagnahmten Koffer befanden ſich wertvolle
Koſtbarkeiten, Antiquitäten und eine deutſche Militärarzt=Uniform;
derſelbe ſoll in Berlin, Karlsruhe und anderen Städten Deutſchlands
große Diebſtähle begangen haben.
Prag. 24. Sept. Vor dem hieſigen Schwurgerichte begann
heute der Prozeß, betreffend das Teſtament des Grafen Georg
Waldſtein, der vor 2 Jahren ſlarb und unter Uebergehung ſeiner
nächſten Verwandten ſein bedeutendes Barvermögen ſeinen beiden
Oberbeamten vermachte. Da der Verdacht vorlag. daß der Graf
ſchwachſinnig geweſen ſei und die Beamten dies ausgenutzt hätten,
wurde gegen dieſelben die Unterſuchung wegen Betrugs eingeleitet,
die zur Anklage führte. Zahlreiche Zeugen aus den Kreiſen des
hohen Adels ſind vorgeladen, darunter der öſterreichiſche Handels=
miniſter
Marquis Bacquehem, der Prager Fürſt=Erzbiſchof Kardi=
nal
Graf Schönborn, der Fürſt und die Fürſtin Richard Metternich.
Der Prozeß wird vorausſichtlich 3 Wochen dauern.
Baſel, 24. Sept. Fritz Thierſtein, der Mörder des Super=
numerars
Ott. hat ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt; da
derſelbe im Kanton Bern heimatberechtigt iſt, erfolgt die Aburtei=
lung
des Verbrechers in Bern.
Kleine Chronik. Der Buchhalter einer Breslauer Firma,
Emil Wiechand, iſt nach Unterſchlagung einer beträchtlichen Summe
flüchtig geworden. Auf ſeine Ergreifung ſind 200 Mark Be=
lohnung
von der Firma ausgeſetzt. Samstag nacht brannte
in Vach bei Fürth des Oekonomen Treuheit Scheune ni e der.
Man vermutet Brandſtiftung. Des Abgebrannten Sohn iſt in den
Flammer umgekommen.-
Eine ſchrickliche Blutthat iſt, wie
den Basl. Nachr, gemeldet wird, in Heiden im Gaſthaus zum
Bad vollführt worden. Der Voliziſt Etter und der Gärtnergeſelle
Buſch wurden von einem Unfug verübenden Schreiner Wirth von
Steinach erſchoſſen. Der Mörder floh hierauf auf den Dachboden
des Bädlis, und als die Feuerwehr, um ihn zum Herunterſteigen
zu zwingen, den Hydrant auf ihn richtete, erſchoß er ſich ſelbſt.
Choleraberichte. Die offiziellen Zahlen über Erkrankungen
und Todesfälle in Hamburg werden zuſehends geringer. Während
onſt etwa 40-50 pCt. der Erkrankten ſtarben, ſind dieſe Prozent=
ſätze
gegenwärtig auf nur 15-20 zurückgegangen, eine erfreuliche
Erſcheinung, die lediglich auf beſſere Krankenpflege zurückzuführen
iſt, von welcher auf dem Höhepunkt der Seuche nur ſehr bedingt
die Rede ſein konnte. Mit dem fortdauernden, wenn auch langſam
ſich vollziehenden Umſchwunge zum Beſſern kehrt die Freudigkeit
am Daſein und an den Obliegenheiten des Tages zurück. Der
Verkehr nimmt langſam wieder ſeinen früheren Gang an, und es
iſt freulich zu vernehmen, daß auch die blaſſ;, alberne Angſt vor
Hamburgiſchen Warenherkünften verſchwindet. Von Staats wegen
wird natürlich unentwegt alles aethau, ſo bald als möglich den
aſiatiſchen Würgengel dauernd aus den Mauern der ſchwer heim=
geſucht
.n Stadt zu verbannen. Stanhopes Probe iſt zu Ende
er iſt desinfiziert worden und lieat für 3 Tage in Quarantäne.
Er ſchreibt augenblicklich an ſeinen Memoiren. - Vom Samstag
bis Sonntag ſind 81 Choleraerkrankungen und 49 Todesfälle ge=
meldet
; davon entfallen auf Samstag 62 Erkrankungen und 28
Todesfälle; von Sonntag bis Montag wurden gemeldet 126 Er=
krankungen
und 47 Todesfälle; davon entfallen auf Sonntag 70
Erkrankungen und 31 Todesfälle.
Amtlicher Cholerabericht vom 23. Sept. Altona 9
Erkr., 5 Todesf., Berlin 1 und 2. in Mecklenburg=Schwerin: Boizen=
burg
3 und 1. Stadt Stettin und zwei Orte der Kreiſe Uckermünde
und Greifenberg 1 und 3. Landsberg a. d. Warthe 1 Todesfall.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag. 25. September.
E. M. Durch die Vorführung dreier ſo grundverſchiedener Werke
wie =Gringoirer, Cavalleriar und Puppenfeer bot
der beutige Opernabend ein ſehr abwechſelungsreiches Bild. In
der Welt des muſikaliſchen Dramas iſt der Einakter zur Zeit das
Modernſte und Feſſelndſte. Mit dieſer Geſchmacksrichtung kehrt
man gewiſſermaßen wieder an die Eingangspforte der Oper zurück,
nur mit dem gewaltigen Unterſchiede, daß auch der Einakter durch
die große muſikaliſche Entwickelungsgeſchichte bereichert worden und
die notwendigen Umbildungen erfahren hat. Was für das Schau=
ſpiel
kaum möglich iſt, in der gedrängten Form Eines Auſzuas alle
die Stimmungen an= und ausklingen zu laſſen, deren es zur Fertig=
ſtellung
eines Charakterbildes bedarf, das leiſtet die Oper vermöge
ihres inneren und äußeren Apparates ganz bequem, die Situationen
ſönnen ſich in dem Zeitmaß von 60 Minuten völlig auswachſen
und in ihrem Gefühlsinhalte ausſtrömen. Dafür wird auf der
anderen Seite der Librettiſt gezwungen ſein, von der ſcharfen drama
tiſchen Charakteriſtik abzuſehen und davon gerade nur ſo viel zu
verwenden als eben in das lyriſche Stimmungsbild paßt. Beiſpiel:
Der hiſtoriſche Gringoire, der bald als Schauſpieler, bald als
Soldat ſich in der Welt umhertrieb, iſt eine der abenteuerlichſten
Geſtalten in der franzöſiſchen Litteratur. Mit unglaublicher Kühn=
heit
griff dieſer vagabundierende Dichter in ſeinen Farcen und
Sottiſen die damalige Geſellſchaft an und verſchonte weder König

noch Vapſt. Bainville nimmt von der Ueberlieferung nur noch das
Grundſchema auf und mildert die Herbheit des Originals um ein

[ ][  ]

8212
Nr.
beträchtliches. Bei Victor Leon, dem Librettiſten Brülls, iſt dann
aus dem biſſigen und verlotterten Gringoire vollends eine lyriſche
Empfindungen anſprechende Mitleidsfigur verwandelt, ein ver=
ſpäteter
Troubadour der Gaſſe, der in Sehnſucht nach einem hehren
Frauenbild, das ſich ihm einmal flüchtig gezeigt, zerſchmilzt und
vielleicht, ſo nebenher, auch noch bitterböſe Satiren ausheckt. In
der Oper iſt dem Gringoire: der böſe Stachel ſo gut wie ge=
nommen
, ſelbſt aus dem Liede von den Gehenkten' ſpricht mehr
Jronie als revolutionärer Haß. Die übrigen Figuren der Oper
ſind mit dem Bilde des Titelhelden in Harmonie geſetzt worden.
Aus dem tückiſchen, mordluſtigen Ludwig dem Elften, den uns ein
Scott'ſcher Roman ziemlich getreu überliefert hat, iſt nichts mehr
und nichts weniger als ein edler Menſchenfreund und Volksbeglücker
nach dem Modell von Harun al Raſchid geworden. Dieſem Bilde
paßt ſich Herr Riechmann in Gejang und Spiel vortrefflich an.
Die Rummer, Gern denk ich verfloſſener Tage ... die freilich
eher einen Lortzing'ſchen Czaren als einen elften Ludwig vermuten
ließe, wurde vom Künſtler in tief innerlichem Vortrage abgehandelt
und errang Applaus bei offener Szene. Wenn auch die Partien
des Gringoire und der Loyſe muſikaliſch am günſtigſten bedacht
ſind, ſo macht doch die ganze kleine Oper den Eindruck einer ſehr
gleichwertigen und gediegenen Arbeit. Von Jgnaz Brüll iſt man
ja gute Muſik gewöhnt, aber im =Gringoire; überraſcht er uns
durch fein= und tieſangelegte Züge.
Ein einfaches, ungeſuchtes Vorſpiel, das gegen den Schluß zu
eine ſchwermütige Melodie anklingen läßt, leitet den Einakter ſtim=
mungsvoll
ein. Friſch und munter wickeln ſich ſodann die erſten
Auftritte ab, in welchen als Hauptmomente die Verleſung des
Olivier'ſchen Werbebriefes, Loyſens Es müßte eben ſein der Rechte.
und des Königs=Gedenk ich verfloſſener Tage ... daſtehen. Mit
dem Eintritt Gringoires nimmt die Muſik eine Wendung aufs Ernſte
und verſenkt ſich liebevoll in das Seelenleben eines Mannes. der
im Gewande des Bettlers die Geſinnung eines Königs birgt. Ob=
wohl
alles, was Gringoire zu ſingen hat, hochintereſſant iſt, von
dem ſarkaſtiſch=irouiſchen Ich kenn einen ſeltſamen Garten..
an bis zu der zarten, ſüßen Liebesſprache des Mir war es, als
ſchwebl ich im Paradieſe .. ., bleibt die Muſik doch ſtets diskret
und läßt ſich nirgends auf geſuchte Klangwirkungen ein, weder in
vokaler, noch inſtrumentaler Beziehung. In ſchönem, ſtetigem Fluß
geht das Ganze zu Ende. Allenfalls hälte die Stelle, in der
Gringoire die Neigung Loyſens erringt, noch eine etwas größere
Innigkeit vertragen. Das Lied, welches von der Bitte um Barm=
herzigkeit
für die Armen und Elenden handelt und mit dem der
Straßenſänger dem angebeteten Mädchen die Macht des Dichters
zum Bewußtſein bringt, iſt zwar ſtolz=beredt, aber vielleicht nicht
ſo beſeelt, als es der Sttuation zuliebe hätte ſein können. Dies
iſt aber auch die einz ige Ausſtellung, wir möchten es faſt mehr eine
Anmerkung nennen, die wir uns der ſo liebenswürdigen und in ihrer
Wirkung ſo nachhaltigen Brüll'ſchen Muſik gegenüber erlauben.
Um die Aufführung des Werkchens hat ſich Herr Stury ein
großes Verdienſt erworben. Sein Gringoire war eine fein künſt=
leriſche
Leiſtung. was bei der Jugend und der noch beſchränkten
Bühnenroutine des Sängers doppelt anzuerkennen iſt. Cein weicher,
beſtrickender Bariton, der heute abend zu weit größerer Geltung
kommen konnte als neulich in der Rolle des Valentin, erhob die
Glanzſtellen ſeiner Partie zu mächtigſter Wirkung. Auch ſchau=
ſvieleriſch
war Herrn Sturys Gringoire prächtig durchgearbeitet.
Die anmutige. weder zu tändelnd, noch zu ſentimental gehaltene
Rolle der Loyſe ſteht Frl. Jungk vortrefflich zu Geſicht und gab
ihr reiche Gelegenheit zur Entfaltung ihrer geſanglichen und ſchau=
ſpieleriſchen
Vorzüge. Eine imvoſante Erſcheinung war Herr
Riechmann als König. Die Nebenfiauren des Fourniez, Olivier
und der Nicole verwalteten die Herren Eilers, Thate und Frl.
Neumeyer in einer für die Harmonie des Enſembles geeigneten
Weiſe. Das Intereſſe an der Cavallerias iſt noch ſo friſch
wie ehedem, und das temperamentvolle Feuer, mit dem Frl. Roth
und Herr Bär die beiden Hauptfiguren erfaſſen, ſichert dem Werk ſtets
ſeinen Erfolg. - Die Pupvenfeer beſchlos den Abend. Der
großartige Eindruck. den die -Cavalleria' hinterläßt, ſollte eigentlich
durch keine Tanzmüſik aufgehoben werden. Daß man für die Ge=
ſtalt
der Fee übrigens wieder Frl. Brand genommen hatte, deren
elegante Haltung und fein geſchnittene Geſichtszüge außerordentlich
gut für dieſe Aufgabe paſſen, konnte dem Ballett nur zum Vorteile
gereichen. Gringoire' und die Puppenſeer leitete Herr F. Keiſer.
Bei der Cavalleria' ſtand Herr de Haan am Dirigentenßult.

Sprachliche Umſchau.
Dem Beiſpiele mancher geſchwiſterten Vereine folgend. z. B.
derer zu Kaſſel und zu Berlin, die ſich wiederholentlich ſchon an
ſtädtiſche und ſtaatliche Behörden wandten wegen eingeriſſener ſprach=
licher
Misbräuche, ſei ebenwol hier Ortes auf einige Punkte zu
geneigter Beobachtung hin gewieſen. Dieſelben ſind mehr oder
minder willkürlich heraus gegriffen, als Vorläufer für gelegentliche
Nachfolge.
Eine ſchwere Schädigung unſerer neuhochdeutſchen Schriftſprache

9.
2e7
vollziehet ſich ſeit etlichen Jahrzehenden, nicht nur unter gleich=
gültigem
Verſtummen berufener Stellen, ſondern geradezu durch
deren Vorangang und Schuld bezüalich planmäßiger Zerſlörung
des Wesfalles. Die ungeſchulte Mundart beſitzt dem gegenüber
heute noch ſeineres regeres Gefühl. Durchaus berechtiget ſind 3. B.
Formen: ins Beſte, ins Botpe, ins Stracke, ins Wille, u. ſ. w. nemlich.
in des Boppen Haus; wie in des Boten, des Schützen - wobi
nur nach heiſiſcher Weiſe das u verſchluckt wird. Man dürfte alb
uch ſchreiben: ins Boppe, ins Hauſte. Der Gebildete ahm
meiſtens gar nichts vom feinen Gefüge der Mundart. In der
Schriftſprache darf freilich das u nicht fehlen; denn dort möchle
ſolcher Mangel nur als böſer Fehler erſcheinen. Wie es Mariin=
Platz. Eliſabethen=Straße, Mathilden=Höhe heißt, ſo iſt einzig zu=
läſſig
Alicen Schule, Viktorieu=Straße, Ireneu Höhe, Promenaden=
und Kaſernen=Straße. Hier gilt überall ein älterer Wesfall der
Einzahl; wie etwa ein Enten=Brätlein auch nicht von mehreren
Vögeln zubereitet wird, oder ein Katzen=Schwanz nur einem Tiere
gehört.
Unſere Vorfahren haben keine Städte gebauet des verſtümmelten
Namens: Karl=Ruhe, Ludwig=Burg. Wilhelm=Haven. So kann
und darf es nur heißen Liebies=Platz, Hoffmanns=Straße, Göthin=
Haus, Schillers=Stiftung, Guſtav Adolfs=Verein.
Grimm hat den ſchon anhebenden Zerſtörunas Drang bitter
gegeiſelt. Im zweiten Bande der Grammatik S. 616 kennzeichnet
er das neuzeilliche Gebahren als ein ſchwächliches. krankhaſtes.
markloſes. Im Grabe ſollte er zürnen, daß man ihm ein Grimm=
Denkmal ſetzte; denn ein Denkmal Grimm's iſt eben mit umgeſtellten
Wörtern: ein Grimm's Denlmal.
Unter gleiches rügendes Urteil fällt dann die Nachläſſigkeit,
den ſtarkjormigen Wesfall zu unterdrücken. wann ein Eigenname
folgt; indeſſen die ſchwachformige Endung ſich hier kräftiger, Wider=
ſtands
fähiger erweiſet. Nur heißen darf es: des Herrn Lehrers
N. Kein Menſch würde ſich den Fehler erlauben: des Herr Ab=
geordneter
N. Alſo iſt des Herrn Lehrer N. ein fehlerhafles
Schwanken, das notwendig dahin jührt, die Endung ſchließlich auch
dann zu verderben, wann kein Name folat.
Noch zwei Hinweiſe ſeien für heute geſtattet: denn man ſoll
ja aufhören, wann es am Beſten ſchmecke.
Im Anzeigen=Teile hieſiger Blätter begegnet uns öſters der
Fehler: wegen Mangel, wegen Umzug, wegen Ausverkauf, u. ſ. w.
Hier fehlt alle Mal ein 8; denn das Vorwort wegen- regiert den
Wesfall, ſo gut als lateiniſch causä. Unſer wegen iſt eben vüs
d. h. Dativ, beziehentlich Ablativ von Wegr.
Die Setzer dürften kurzer Hand ermächtiget ſein, ſolche Ler=
ſöße
zu berichtigen: wie die Schriftleitong der=Kölniſchen Zeilun
es in Betreffe des Abänderns gewiſſer Fremöwörter ein und ſür
alle Mal gethan hat. (Die fehlerhafte und häßliche Gewohnheit,
das Vorwort zwegen' mit dem Dativ oder Akkuſativ zu verbinden,
iſt jedenfalls des unbequemeren Genetives wegen - leider ſehr
eingeriſſen. In Mitteldeutſchland kann man die Beobachtung machen,
daß die gebildetſten Leute ſagen: wegen Euch=, wegen den Sonn=
tag
u. ſ. w. Uebrigens ſei erwähnt, daß auch Goethe in ſeinen
Briefen den Latib nach zwegen' gebrauchte. D. R.)
Endlich ein Punkt. um des Regelung der Vorſtand des Ge=
ſamt
=Vereines mit gutem Erfolge ſchon bei unterſchiedlichen, zumal
buchhändleriſchen Geſchäften vorſtellig worden iſt. Haß des Dekli=
nierens
ſchafft ſogar vollendeten Unſinn: 3. B. Karl Müller, Witwe.
Ferner: J. Götze, L. Riede Nachfolger. Nan rate einer, ob Götzt;
etwa Riedens, oder Riede aber Götzens Nachſolger ſei. Für Darn=
ſtadt
gelte: nomina sunt odiosa!
v. Pfiſter,
Vorſitzender des Darmſtädter
ſprachlichen Zweigvereins.
[14823
Todrs-Anzrige.
(Statt jeder beſonderen Mittheilung.)
Heute Morgen ½6 Uhr entſchlief ſanft nach langem
ſchwerem Leiden mein innigſigeliebter guter Gatte der
Gr. Oberrechuungsprobator
llerr Christian Waguer,
was ich mit der Bitte um ſtille Theilnahme hierdurch
ſchmerzerfüllt mittheile.
Frau EIIy Wagner,
geb. Völker.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienſtag Nachmittag
5 Uhr vom Sterbehaus, Heidelbergerſtr. 61.

Brnd und Berlaa: A. C. Riutich'ſche Hofhuchdruderei. veraitwertlich für die Rodaktion: Dr. O. Maldaeſtel. beide in Darmſtadt