Darmstädter Tagblatt 1892


22. September 1892

[  ][ ]

Aonnementsprei=
Vertelkhuich 1 Mar bo Pf., hald.
Wrich 3 Ra id. Eingerlohn.
Auzvim urden vn ahn Poſt=
Emtern Beſtellungen entgegenge=
wmmen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal ind. Poſtaufſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Oünilbud Euttiuiruahothil.

Inſerale
für dah
wochentl. Gmal erſcheinende Tagblan
werden angenommen:h Varmſtads
von der Expeditlon, Ren ſr. Nr. 28.
in Beſſungen von Fredr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. wwe auswuͤriz
vou allen Annoneenczweditlonen.
Le.

Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Breigamts. des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

N 223.

Donnerstag den 22. September.

1898.

Betreffend: Maßregeln gegen die Cholera; hier Feſiſetzung von Controle= und Sperrmaßregeln gegen Peſonen und Waaren.
B e k a n n t m a ch u n g.
Mit Rückſicht auf die beſtehende Choleragefahr wird für die Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt in Gemäßheit des
Art. 79 der Kreis= und Provinzialordnung Folgendes angeordnet:
1) Die Einſuhr und Durchfuhr von gebrauchter Leib= und Bettwäſche, gebrauchten Kleidern, Hadern und Lumpen aller
Art, Obſt, friſchem Gemüſe, Butter und Weichkäſe aus dem Hamburgiſchen Staatsgebiet, iſt verboten.
Ausgeſchloſſen von dieſem Verbote bleiben Wäſche und Kleider von Reiſenden. Hinſichtlich der Desinſection dieſer letz=
teren
Gegenſtände wird im einzelnen Falle von der Ortspolizeibehoͤrde das Erforderliche verfügt werden.
2) Jede aus dem Hamburgiſchen Staatsgebiet in einem Orte des Kreiſes eintreffende Poſt= oder andere Packetſendung
iſt von dem Empfänger vor der Oeffnung der Orts=Polizeibehörde zu melden.
Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Anordnungen werden, ſofern nicht die Beſtimmungen des 8 327 des Reichsſtraſ=
geſetzbuchs
(Gefängniß bis zu zwei Jahren) Platz greifen, mit einer Geldſtrafe bis zu 90 Mark geahndet.
Darmſtadt, den 21. September 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.:
Dr. Melior.
14482
B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Verhütung einer Einſchleppung der Cholera wird für den Bezirk der Stadt Darmſtadt auf Grund des Art. 56
Ziſſer 32 der Städteordnung vom 13. Juni 1814 Folgendes angeordnet:
1) die Ein= und Durchſuhr von gebrauchter Leib= und Bettwäſche, gebrauchten Kleidern, Hadern und Lumpen aller Art,
Obſt, friſchem Gemüſe, Butter und Weichkäſe aus dem Hamburgiſchen Staatsgebiet, iſt verboten.
Ausgeſchloſſen von dieſem Verbote bleiben Wäſche und Kleider von Reiſenden. Hinſichtlich Desinfection letzterer
Gegenſtände wird im einzelnen Falle das Erforderliche verfügt werden.
2) Jede aus dem Hamburgiſchen Staatsgebiet im Bezirke der Stadt Darmſtadt eintreffende Poſt= oder andere
Packetſendung iſt von dem Empfänger vor der Oeffnung dem zuſtändigen Revier=Polizei=Kommiſſär anzumelden.
Zuwiderhandlungen gegen vorſiehende Anordnungen werden, ſofern nicht die Beſtimmungen in 8 327 des Reichsſtraf=
geſetzbuchs
(Geſängniß bis zu 2 Jahren) Platz greiſen, mit Geldſtrafe bis zu 90 Mark beſtraſt.
Darmſtadt, den 21. September 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
14483

Das Comits für Verabreichung
L eines warmen Frühſtücks an be=
dürftige
, ſchwächliche und kränkliche
Schulkinder hat die Abrechnung über
ſeine Thätigkeit im verfloſſenen Winter,
bezw. den Aachweis über die Verwendung
der ihm zur Verfügung geſtellten Gelder
uns vorgelegt.
Dieſe von uns geprüfte und richtig
befundene Abrechnung nebſt den zuge=
hörigen
Belegen iſt in der Woche vom
26. September bis einſchließlich 1. Okto=
ber
d. Js. während der gewöhnlichen

Büreauſtunden im Stadthaus, Zimmer
Nr. 4, zu Jedermanns Einſicht offen ge=
legt
.
Darmſtadt, den 19. September 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[14484
Oeſſentliche
Aufforderung
Forderungen und ſonſtige Anſprüch=
an
den Nachlaß der Johanna geborene
ermuſikers

Wilhelm Heyer dahier, ſind binnen
einer Woche bei unterzeichnetem Gericht
geltend zu machen, widrigenfalls ſolche
bei Nachlaßordnung nicht berückſichtigt
werden.
Darmſtadt, 19. September 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Güngerich. 114485
ſin hochfeines, ſchwarzes, kreuzſaitiges
C Pianino wird billig verkauft. Nie=
A., 3. Stock. [4364
5

[ ][  ][ ]

3140

Nr. 225
Faſelmarkt zu Seligenſtadt.

Zur Foͤrderung der Rindviehzucht findet Samstag den 24. September
1892, Vormittags 9 Uhr beginnend, zu Seligenſtadt vor dem Mainthor ein
Faſelmarkt ſtatt.
Indem wir das landwirthſchaftliche Publikum innerhalb und außerhalb des
Kreiſes zur Beſchickung des Marktes mit ſchönen Thierexemplaren, zum Beſuche
und zur Benutzung der günſtigen Ankaufsgelegenheit hierdurch einladen, wird be=
merkt
, daß ſämmtliche vorgeführten Bullen von einer Sachverſtändigen=Kommiſſion
beſichtigt, nach ihrer Güte gewürdigt und daß für die vorzüglichſten Thiere Geld=
prämien
zuerkannt werden.
Die Thiere müſſen längſtens um 9 Uhr auf dem Platze, an den Vorderbeinen
mit ſtarken Schlingen gefeſſelt und von 2 Mann geführt ſein. Im Gegenfalle iſt
Wegweiſung zu gewärtigen.
Die Zuſuhr von rein Simmenthaler Raſſe iſt beſonders erwünſcht.
Die Bürgermeiſtereien des Kreiſes werden hierdurch veranlaßt, der
vorſtehenden Bekanntmachung in Ihren Gemeinten thunlichſte Verbreitung zu ver=
ſchaffen
, im Falle vorhandenen Bedürfniſſes der Erneuerung oder Ergänzung des
Gemeindebullen=Materials die Gelegenheit wahrzunehmen und zu dieſem Behufe
alsbald die erforderlichen Beſchlüſſe des Gemeinderaths herbeizuführen, ſowie über=
haupt
alles dasjenige zu thun, was zur Hebung und Belebung des Marktunter=
nehmens
beitragen kann.
Offenbach, den 20. Auguſt 1892.
Großherzogliches Kreisamt.
[14486
Haas.

GUGh zundl Cus-
z
Uz- EAd A0Ae-PaareD,
Ernſt=Ludwigsſtraße 7.
Gämmtliche Neuheiten der Gaison ſind eingetroffen
und empfehle ich mich bei vorkommendem Bedarf und bitte um
gütigſte Berückſichtigung.

Pferde=Verkauf.
Am Freitag den 23. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
werden in der Train=Kaſerne etwa
10 überzählige Dienſtpferde
öffentlich gegen Baarzahlung ver=
ſteigert
.
14488
Perſteigerungss;
Anzeige.
Freitag den 23. d. Mts.,
Vormittags 9 Uhr,
verſteigere ich im Hauſe Roßdörfer=
ſtraße
51 hier nachverzeichnete Pfänder
gegen Baarzahlung:
Eisſchrank, 1 Wirthsbüffet, ver=
ſchiedene
Gläſer, Wirthstiſche und
Stühle und noch ſonſtige Gegen=
ſtände
.
Darmſtadt, den 21. September 1892.
Hohenſtein,
Großherzogl. Gerichtsvollzieher.

Modell=Ausſtellung

beginnt Samstag den 24. d. Mts.

[4487

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51
217

he=

[ ][  ][ ]

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Nr. 223
gcolblemer

Oaude

3141

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Die Ausſtellung der Pflanzen in dieſen Jahre iſt Sonntag den 25. Sep=
tember
1892 von Morgens 8 Uhr bis Abends 5 Uhr.
Einlieferung der Pflanzen von Freitag den 23. September früh 10 Uhr
bis Samstag Mittag 12 Uhr.
Zum Beſuche dieſer Ausſtellung ladet ergebenſt ein
[4276
Die Commiſſion der Pflanzenverlheilung.
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[ ][  ][ ]

3142

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Zimmern mit completter Badeeinrichtung,
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14225) Ludwigshöhſtraße 10 e. kl.
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ſardenwohnung
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Küche, Keller und allen ſonſtigen Bequem=
lichkeiten
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beſtehend aus 4 Zimmern, Küche, Speiſe=
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Stock daſelbſt.
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je 5 große Zimmer, Küche, Speiſe=
kammer
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9043) Mathildenplatz 3 Lader
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wieſenſtraße Laden nebſt Ladenzimme
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möbl. Zimmer ſogleich zu beziehen.
12534) Kranichſteinerſtraße 36 ein
chön möbl. Zimwer nach der Straße ſo=
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möbl. Zimmer, das eine mit gr. Terraſſe,
zuſammen oder getrennt zu vermiethen.

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ein freundlich möbl. Zimmer, event.
mit Schreibtiſch, ſofort zu verm.

13359) Heidelbergerſtr. 7 parterre
ein möbl. Zimmer mit ſeparat. Eingang.
13467) Frankfurterſtr. 16 parterre
gut möbl. Zimmer und Kabinett zu vm.
13587) Niederramſtädterſtr. 15 part.
1 auch 2 möbl. Zimmer an anſt. Dane.
13645) Dieburgerſtr. 5 Vorderhaus
ſchön möbl. Parterrezimmer zu verm.
13816) Ecke d. Schul= und Kirch.
ſtraße 27 ein ſchönes möbl. Zimner.
13944) Carlsſtr. 29, 2 Tr. h., ein
möbl. Zimmer mit Penſion.
14337) Heidelbergerſtr. 17, 2. St.,
zwei möbl. Zimmer, paſſend f. Einjähr.

[ ][  ][ ]

3143

15434) Alexanderſtr. 177. m
1. Stock 2 auch 3 große ſchön möbl.
Zimmer, gegenüber der Inf=Kaſerne,
per 1. Oktober zu vermiethen.
Ebendaſelbſt ein moͤblirtes Zim=
mer
ſofort zu vermiethen.

14247) Hügelſtr. 19 im 1. St. zwei
nöbl. Zim., neu hergerichtet, ſof. zu v.
14248) Wenckſtr. 40, parterre, gut
42
Rnöbl. Zim. zu verm.
14249) Ernſt=Ludwigsſtr. 25, 2. St.,
1½
in fein möblirtes Zimmer zu verm.
14372) Marienplatz 7 part. großes
Johu 2 nöbl. Zimmer mit ſep. Eingang zu vm,
14373) Hofſtallſtr. 8. Ecke Grafenſt.,
e 22 ch nes größeres möbl. Zimm. mit Cab.,
La3e- nit oder ohne Penſion, ſogleich zu bez.
erm=
14375) Louiſenplatz 4 großes möbl.
Zimmer. Näh. Cigarrengeſchäſt daſelbſt.
14500) Soderſtr. 16 nächſt d. Capell=
pa
3 platz ein möbl. Parterrezimmer an ruhig
Miether, Dame oder Herrn.
14501) Mauerſtr. 9½ möbl. Zim=
ſermi
ſermi=
gefmer
für Eini=Freiwilligen geeignet.
ſü
14502) Woogsplatz 3, parterre, ein
ehl
Smöblirtes Zimmer zu vermiethen.
14503) Zwei gut möbl. Zimmer
nebſt Burſchengelaß ſofort zu beziehen.
Näheres Expedition.
14504) Saalbauftr. 17, I. St., ein
ſchön möbl. Zimmer ſoſort zu verm.
14505) Schirmgaſſe 4, gegenüber d.
L
Gaſthaus zur Sonne, ein großes, ſchön
aße ll.
möblirtes Zimmer ſofort zu verm. Zu
erfr. bei S. Joſeph, Lederhandlung.
14506) Freundlich möbl. Zimmer
3 ſofort oder per 1. Oltober beziehbar.
5 Näheres Expedition.
De Lebend:
Friſch:
Rheinſalm,
Aale,
Seezungen,
Hechte,
Blaufelchen, Larpfen,
Rothzungen, Schleien,
Zander,
Bärſche,
Cabliau,
Backſiſche.
Schollen,
Schellfiſche.
Aal und Salm
in Gelé=.
boDr. RosIgek,

Nr. 223
AAee=Schule.
Die Prüfung der Schülerinnen des Curſus für Handarbeit=
lehrerinnen
findet ſtatt am 23. September um 10 Uhr.
Freunde und Gönner der Schule ſind freundlichſt eingeladen.
Die Ausſtellung der Arbeiten ſämmtlicher Schülerinnen iſt am
23. und 24. d. Mts. geöffnet.
Anmeldungen für das Wiunterhalbjahr werden angenommen:
Samstag den 24. d. Mts., von 3-5 Uhr.
Von da ab: Dienstags von 10-12 Uhr,
Samstags von 3-5 Uhr.
Wiederbeginn des Unterrichts 19. Oktober.
[14279
Der Vorstand.

Rademanns Eindermehl

)

Hestlés Hindermehl,
Condens. Hilch von Cham,
Wöhrig's Hinderzwiebach,
Läebig's Peischextract ete.
[14508
empfiehlt
Hmanuet Fuld.
Bildungsanstalt für Hindergärtnerinnon.
Am 10. Oktober beginnt ein neuer Curſus. - Junge
Mädchen, welche ſich ausbilden wollen, müſſen bis zum 25. September
bei der unterzeichneten Vorſteherin angemeldet ſein.
TD. Schuddts,
Waldſtraße 24.
[14023

Roſſieferanton. (14507

Bekanntmahhung.
Voroinigte ortskrankonkasse Darmstadt.
Außerordentliche
General=Yerſammlung.
Freitag den 23. September 1892, Abends 8½ Uhr, im
Lokale des Herrn Wöttinger, Ludwigsplatz.
Die Herren Delegirten werden gebeten, recht pünktlich zu erſcheinen.
Tagesordnung.
1) Ergänzungswahl des Vorſtands.
2) Berichterſtattung von der Uebernahme der Kaſſen und Rechnungsflhrung
3) Bericht über die Aerztefrage.
[14403
Der Vorstand.
u8. Mitglieder haben Zutrit.

Vorzügliches
Sauerkraut

aus der Sauerkrautfabrik Büttelborn
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fenniglpurkaſe Darmſtadk.
Diejenigen Pfennig=Marken=Blätter, welche eine auf volle Mark abgerundete
Geſammteinlage wihrend des abgelaufenen Vierteljahrs nachweiſen, ſind nebſt den
ſtädtiſchen Sparkaſſebüchern
Samstag den 24. September 1892
an die Herren Stationeerheber zur Veranlaſſung der Uebetſchreibung abzulieſern.
[14509
Darmſtadt, den 22. September 1892.
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe.

[ ][  ][ ]

8144

Vormanente Ausstollung

voN

Damen-Müten,
Mädchen-Müten,
Häinder-Müten,
garnirt und ungarnirt,
in joder Proislage
[14407
von
Pariser, Viener, Berliner
Griginal=
Modellhuten.
fl. Stado &am; Boor Hachf.,
Putz- & Modewaaron,
Engros & en detail.

neueſter Ernte, Saiſon 1892-93
China, Congo, Sonchong, Pecco, von
vorzüglichſter Qualität und feinſtem Ge=
ſchmack
in allen Preislagen, empfiehlt
Julius Hofmann Hachf.,
Kirchſtraße 25. (14510

20
Brenntannapfel
liefern nur auf Beſtellung ä 75 Pfennig,
bei 10 Sack 70 Pfennig per Hektoliter
franco ins Haus.
[13345
Forſt= und Landwirthſchaftl.
Etabliſſements
A. Le CoaE CO.
Alter Griesheimer Weg 19.

Nan verlange nur die berühmten
D wieshaden. Hansmacher-

Rudeln für Suppe und Gemüſe von
C. Weiner (keine ſog. Fabriknudeln)
bei C. Watzinger, Ph. Weber, Wilh.
Manck.
(4009

Nr. 223

ARe Ceigemälde,
Handzeichnungen, Kupferſtiche zu kau=
ſen
geſucht. Offerten B. 4.
Alte Bucher,
ganze Bibliotheken. Handſchriften ꝛc.
zu kaufen geſucht. Offerten S. 92.
E
Alte Münzen,
in Gold und Silber, Schanmünzen,
Jagdmünzen, alte Thaler ꝛc. zu kaufen
geſucht. Offerten B. 23.
Aulkes Porzelan,
Figuren, Baſen, Service ꝛc. zu kaufen
geſucht. Offerten L. D. 56.

mit Wappen ꝛc., geſchliffen zu kaufen
[14512
geſucht. Offerten Ku. 8.

Nur Ludwigsplatz D.
Anorkannt vornüglichor

garantirt reiner Naturwein,
per Flaſche ohne Glas

W
10 18.
EDD

vGll--asGh. XS11
Nur Ludwigsplatz D.

1
W

14380) Ein Mädchen, ſelbſtſtändig
Kochen, ſowie in aller Hausarbeit, ſr
Stelle in feinem Hauſe.
Frau Neßling, Marktplatz 7

14515) Eine Frau ſucht Monatſte
Hülgelſtraße 16, Hinterhaus.

14516) Mätchen v. Lande, die n
nicht gedient haben, Mädchen mit gu
Zeugniſſen ſuchen auf Michaeli Ste
Frau Neidig, Alexanderſtr. 9 part.

14517) Ene tüchtige Köchin=
pfiehlt
ſich bei beſonderen Feſtlichkeit
auch zur tageweiſen Aushilfe.
M. Eßlinger, Stelnſtr. 9.

14518) Zwei beſſ. Mädchen, im näl
und bügeln ſehr gut, ſuchen Stelle,
Hausmädch., Mädchen v. 18 J., ſehr kr.
tig für alle Arbeit, ſuchen Stellen.
Frau Schmitt, Schulſtraße 3.

14519) Mädchen, im Weißnähen
Sticken perfeki, ſucht Stelle ſofort. Fr.
Schmitt, Schulſtraße 3.

M

14210) Eine tuchtige Reſtauration
köchin geſucht. Hügelſtraße 29.

14389) Brade Mädchen erhalten zu
Stellen hier und auswärts.
Frau Neßling, Marktplatz 7.

13494) Eine reinliche Frau zum Ue
austragen geſucht. Fr. Ewald, Wilhel
minenſtraße 12.

Auf dem Bahngelände weſtlich dem
Uebergang der Eſchollbrückerſtraße dahier
kann
SCAuTU
abgeladen werden.
[14514

[14397

14520) Zum baldigen Ein=
tritt
eine branchekundige, ge=
wandte

geſucht. Vorerſt erbitte ſchrift=
liche
Anmeldung.
H. Herkol-Jung.

14521) Ein brav. Mädchen, das kod
kann, zu einer Dame geſucht. Steller
büreau Röſe, Louiſenſtraße 20, parterr

Zwei gut möblirte Zimmer
levent. ein größeres), inmitten der Stadt
gelegen, werden per Oktober von e. Herrn
geſucht. Offerten u. G. M. 1 an d. Exp.

kleiner, gelber Pinſcher mit
hängenden Ohren, weißer Bruſt, auf
den Namen Putz= hörend, von der
Station Ludwigsböhe nach d. Wald.3
Marke 6324. Wiederbringer ſehr
gute Belohnung Promenade 17.

Emtlauſem

ein großer ſchwarzer Hund mit weißer
Bruſt, kurzen Ohren und kurzem Schwanz.
Dem Wiederbringer eine gute Belohnung.
Wendelſtadtſtraße 22.
[14481

Eine tüchtige Arbeiterin au
Mäntel
Hermann Stier.
ucht

4
14388) Ein rüchtiges, zuverläſſige=
Mädchen, welches ſchon gedient hat, bis
Ende Oktober nach Friedberg geſucht.
Zu erfragen Grünerweg 9 Beletage.

32l.
Oen

14522) Eine ſaubere, zuverläſſige
Lauffrau
ür den gunzen Vormittag geſucht.
Näheres Expedition.

2il

[ ][  ][ ]

4523) Zuverläſſige Lauffrau geſucht
ließhausſtraße 66, 1 Stiege.
L)
14524) Ich ſuche für mein Ge=
chäſt
ein gediegenes junges Mäd=
hen
aus guter achtbarer Familie
1ls Verkäuferin. Angenehme und
auernde Stellung. Peuſion, im
Hauſe. Nur ſolche mit beſten Em=
fehlungen
wollen ihre ſchriftlichen
Offerten an mich gelangen laſſen.
Wilhelm Pfeil,
Eliſabethenſtraße 5.

14525) Ein feines Hausmädchen mit
en Zeugn. gegen 20 Mark Lohn, ſowie
gerl. Köchinnen u. 2 Franzöſinnen
Ucht. Frank, Ludwigsſtr. 16.
14386) Geſucht für eine einzelne
re Dame ein braves Mädchen mit
heidenen Lohnanſprüchen, welches ſelbſt=
1dig kocht u. alle häusl. Arbeiten über=
1mt. Beſſungerſtr. 112 part.
4391) Ein tllchtiger, erfahrener, älterer
Bauaufſeher
det Stellung. Offerten unter S. 84
innerhalb 6 Tagen an die Expedition
Bl. einzuſenden.
14526) Ein braver Junge als Haus=
ſche
in eine hieſige Weinhandlung ge=
5t. Näheres Expedition.
13401) Auf das Büreau einer hieſigen
neral=Agentur wird möglichſt per ſofort
ein Lehrling
guten Schulkenntniſſen geſucht.
erten unter W. W. an die Expedition
Bl. erbeten.

Kr. 223
3145
urch wiederholte Anfragen veranlaßt, beehre ich mich anzuzeign, daß ich
auf Grund meines hier begonnenen und durch 3 Jahre, theils auf
dem Dr. Hoch'ſchen Conſervatorium, theils auf privatem Wege in
Frankfurt a. M. fortgeſetzten Studiums
Gesamgumterricht
ertheile.
Außer den Einzelſtunden iſt den Schülerinnen wöchentlich einmal Gelegenheit
zur Uebung im mehrſtimmigen Geſang geboten.
Anmeldungen werden jederzeit entgegengenommen.
[14404

Frau Dr. Julie Walther,

geb. Baur,
Aliceſtraße 20.

ch eiſuche alle Diejenigen, die Forde=
9 rungen an mich oder an meine An=
gehörigen
geltend, machen können, die
Rechnungen mie ohne Aufſchub einzuſen=
den
, wobei ich für jetzt und zokünſtig
ausdrücklich bemerke, daß bei mir nur
allein Baarzahlung eingeführt iſt.
Darmſtadt, den 21. Sept. 1892.
Dr. Gustav Centh,
Königl. Oberförſter i. P,
Carlsſtraße. 58.
14528)

1
6.
.
AH
L

Haustamſt.
Ein mittleres Haus mit größerem
rten, in öſtlicher od. ſüdöſtlicher Lage,
od zu kaufen geſucht. Gefl. Anerbie=
gen
mit billigſter Preisangabe bitte u.
H. an die Exped. zu richten. 14377
Helahaus,
ſchöner Lage, dreiſtöckig, je 5 Zimmer,
r comfortabel eingerichtet, mit kleinem
rten und Bleichplatz, gut rentirend, iſt
ter günſtigen Bedingungen zu verkaufen
cch D. Stamm.
(14111
Gne Coralenbroche
de am Freitag auf dem Wege durch
Eliſabethen=, Rhein=, Georgen= und
brikſtraße verloren.
Dem Wiederbringer eine Belohnung
der Expedition.
[13411
14527) Ein Studirender ſucht möbl.
mmer mit ſeparatem Eingang. Offerten
t Preisangabe abzugeben bei Herrn
dellen Schmidt, Capellſtraße 5.

Tanzunterricht!
Erlaube mir dem geehrten Publikum
meinen Tanz Curſus in Erinnerung zu
bringen und werden Anmeldungen in
meiner Wohnung, Arheilgerſtr. 10, von
heute an entgegengenommen. Anfang
5. Okt. im Saale Phil. Müller, Runde=
Achtungsvollſt
thurmſtraße.
Julius Sander,
14529)
Muſiker und Tanzlehrer.
Gründl. Unterricht
im Zeichnen, Malen in Aquarell,
Oel, Porzellan, Chromomalen,
Coloriren v. Photographien ꝛc.
wird ertheilt. Auf Wunſch auch Stunden
außer dem Hauſe. Nüheres Roßdörfer=
ſtraße
10. 2. Stock, Nachmittags von 2
bis 4 Uhr.
[14530
Verlorem
eine goldne Broſche, Monogramm A. R.
Wiederbringer erhält Belohnung Beſſunger=
ſtraße
110.
[14531
Interzeichneter empfiehlt ſich zur Kran=
1 kenpflege, ſowie zu kalten Abrei=
bungen
, Frottiren ꝛc. Beſte ärztliche
Zeugniſſe.
Anton Emig,
Waldſtr. 32. (14532
Fin anſtänd. Fräulein kann ſofort bei
E= kinderl. Familie Schlafſtelle und
Kaffee erhaben. Näheres Exped. 14533
(oiletten werden nach der neueſten
2. Mode geſchmackvoll und billig ange=
fertigt
bei Sophie Rothenberger, So=
[14534,
derſtraße 25. 1. Stock.
14406) Ernſt=Ludwigsſtr. 15. 3. St.
kann ein Fräulein Penſion erhalten.

Suppen=
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würze
zu haben bei Wih. Webor, Nachf,
Eliſabethenſtraße. (14535
Weingrüne
Balbſtückfäſſer
verkäuflich Eliſabethenſtr aße 52. 14051
va66 bulor,
praxt. Lahnarzt,
wohnt jetzt
[13188
2OA1ORraße e,
nächſt der Wilhelminenſtraße.
Eine Ulmer Dogge
zu verkaufen. Näheres Exped. (14536
Fine ſaſt neue Singer=Ringſchiff Näh=
C maſchine, wenig gebraucht, billig zu
verkaufen. Näheres Heidelbergerſtraße 4
in der Manſarde.
[14537
Driſchmelkende Kuh mit Kalb zu
8ß verlauſen Wingertsſtr. 12. (14538
EEngliſche und franzöſiſche Handels=
2 korreſpondenz erthe lt C. Dittmer,
Reallehrer i. P., Soderſtr. 80. 14539
1Pſg. tägliche Ausgabe.
Mit dieſem ungemein niederen Betrage kann
jede Dame, jeder Herr die Schönheit des
Antlitzes. Weiße der Hände, des Halſes, Zart=
heit
der Haut nicht allein conſerviren, ſondern
auch erlangen und zwar dadurch, daß er zu
ſeiner Toilette ausſchließlich Doering's Seife
mit der Cule verwendet, die in Qualität,
Güte und Wirkung unvergleichlich iſt. Durch
dieſe Toiletteſeife führen wir der Haut das
zu ihrer Erhaltung und Pfleae nötige Fett
zu und vermeiden ſomit nicht allein das früh=
zeitige
Altern, das Riſſig= und Sprödewerden
derſelben, ſondern wir geben ihr auch die
Friſche und zarte Reinheit, die ſelbſt ein
weniger hübſches Antlitz ſo anziehend, ſo
wohlgefällig macht. Zu 40 Pf. iſt Doering's
Seife mit der Cule überall käuflich. (4542
Jsraelttiſcher Gottesdienni.
Haupt=Sinagoge)
Samstag den 24. Sepfember.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr 45 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Sahbathausgang um 6 Uhr 40 Min.

[ ][  ][ ]

3146

Nr. 223

Damenmämtel-Walbrils

Camuishio Mardhm,
1

empfiehlt d=

zuGUhöhedU Got EAlOO

in reicher Auswahl.

SOLvvLT SUUNTDIN

bringt zu Anfang des kommenden vierten Quarlals

den neueſten dreibändigen Roman aus der Gegenwart

von

Erredrich Hpielhagen

ketitelt:

28.

Sonntag=kinde

der Meiſter der deuiſchen Roman=Dichtung bietet in dieſer
T= jüngſten großen Schöpfung ein Werk von brennender
Actualität und hinreißendem poetiſchen Zauber. Dort an
der ruſiſchen Grenze, wo die adeligen Großgrundbeſitzer
das Daſein kleiner Souveräne führen, ſetzt die kräftig und
ſpannend geſührte Handlung ein. Die Geſtalten ſpringen
plaſtiſch aus dem glänzend detaillitten Milieu heraus und
zwingen uns, mit ihnen zu leiden, mit ihnen zu jubeln.
Jener verwirrende und doch unſagbar keuſche Liebeszauber,
der alle Werke Spielhagens auszeichnet, verklärt auch die

Handlung dieſes neuen Romans. Dabei lagert über der
ganzen Darſtellung der goldige Schimmer des Romantiſchen,
der auch da noch nicht ganz weicht, wo die Vorgänge von den
waldigen Grenzbezirken in die Hauptſtadt verlegt werden.
Spielhagen bewähtt ſich auch hier wieder als feinſinniger
Kenner der Menſchenſeele und als intereſſanter Erzähler,
der die höchſte Spannung im Leſer wachzurufen verſteht.
Im ganzen kann man dies neue Werk als eine Dichlung von
echter deutſcher Art bezeichnen, groß gedacht, großartig durchge=
führt
, ein Weihgeſchenk des Genius an die deutſche Raton.

Durch ſeinen reichen, alle Gebicte des öffentlichen Lebens
umfaſſenden, gediegenen Inhalt ſowie durch raſcheſte und
zuverläſſige Berichterſtattung hat ſich das Berliner
Tageblatt die beſondere Gunſt der
gebildeten Geſellſchaftskreiſe
erworben. Unter Mitarbeiterſchaft hervorragender Fach=
autoritäten
auf allen Hauptgebieten, als Theater, Muſik,
Litteratur, Kunſt, Aſtronomie, Chemie, Technologie und
Medizin, erſcheinen regelmäßig
werthvolle Original-Feuilletons,
welche vom gebildeten Publikum beſonders geſchätzt werden.
Bei dem ausgedehnten Leſerkreiſe in Deutſchland und im
Auslande iſt das Gerliner Tageblatt die am weiteſten
verbreitete
große deutſche Zeitung
geworden; das Berliner Tageblatt entſpricht aber auch
allen Anforderungen, welche man an eine ſolche zu
ſtellen berechtigt iſt, in vollem Maaße.

5 Mk. 25 Pf. vierteljührlich beträgt das Abonnement
auf das täglich Zmal in einer Morgen= und Abend=
Ausgabe erſcheinende

Verliner Tageblatt,

76

und Mandels-Leitung
mit Effecten=Verlooſungsliſte nebſt ſeinen werthvollen
Separat=Beiblättern: Illuſtrittes WitzblattWVIRés, belle=
triſtiſches
Sonntagsblatt Deutſche Leſehalle ſeuilleto=
niſtiſches
Beiblatt Der Zeitgeiſt; Mittheilungen über 6=
Landwirthſchaft, Gartenbau und Hauswirthſchaft
bei allen Poſtämtern des Deutſchen Reiches.
Das Berliner Tageblatt beſitzt die
weiteſte Verbreitung aller deutſchen
[14541
Zeitungen
im In= und Auslande, ſo daß Annoncen in demſelben
von beſonderer Wirkſamkeit ſein müſſen.

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 223 des Darmſtädter Tagblatt vom 22. September 1892.

Vin einfaches Mädchen kann Schlaf=
ſtelle
erhalt. Hochſtr. 22. 113599

Für die Nothleidenden in Hamburg,
en weiter bei uns ein von: S. u. B.
2 M. L. u. M. Fehr 20 M., Oberlandes=
Rohde 5 M. E. La. 5 M. Oberſt=
tenant
Habermehl 10 M. Hofbuch= Graf Armand
Der 10 M.,. Ungenannt 50 Pf. (habe Mikeli, ein Waſſerträger. Herr Riechmann.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstaa, 22. September.
10. Vorſtellung i. d. 1. Abonnements=Abteilung.
Rothe Karten gültig.)
Der Waſſerträger.
Oper in 3 Akten von Cherubini.
chtsrath deß 5 M., Oberlandesgerichts. Dirigent: Herr Hofkavellmeiſter de Haan.
Regie: Herr Mahr.
Herr Bär.
kerei Bekker 10 M., Frau Friedericke Conſtanze, deſſen Gattin Frau Steinmann.

meinen Kräften gegeben, der liebe Gott Daniel, deſſen Vater
Herr Reichhardt.
daß jedes nach ſeinem Stande gibt und Antonio, Sohn des Mikeli Herr Mayer.
Noth wird bald aelindert ſein), M. H. Marzeline, Antonios Schweſter Frl. Jungk.
M., Frau Betſch Wittwe 2 M. E. D. Semos, ein reicher Vächter Herr Knispel.
ſ., Frau Aſſeſſor Kleinſchmidt 30 M., Angelina, ſeine Tochter
Frl. Krimm.
A. Rheininger 20 M., Frau Ober= Erſter
Herr Klotz.
Kommandant
izinalrath Dr. Pfannmüller 30 M. Frl. Zweiter
Herr Bögel.
enck 2 M. Zuſammen 17450 M. Hier= Erſter
Herr Sachs.
Soldat
die früheren 303 M. Im Ganzen Zweiter
Herr Mickler.

50 M. Weitere Beiträae nimmt ent=
en
en-
die
Expedition.

Anfang 7 Uhr. Ende aeen ¼10 Uhr.
Kaſſeöffnung 6 Uhr.

Freitag, 23. September 1892.
11. Vorſtellung 1. d. 1. Abonnements=Abteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Die Journaliſten.
Luſiſpiel in 4 Akten von Guſtav Freytag.
Reaie: Herr Steude.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Kaſſeöffnung 6 Uhr.
Sonntag, 25. September 1892.
12. Vorſtellung 1. d. 1. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Zum erſtenmale:
Gringoire.
Oper in 1 Akt von Janaz Brüll.
Hierauf:
Cavalleria rustieana.
Melodram in 1 Aufzug von Mascagni.
Zum Schluß:
Die Puppenfee.
Vantomim. Diverteſſement in 1 Akt von Bayer.

Abonnements
auf das
Darmſtädter Tugblatt,
pro Quartal Mk.. I. 50,
rden in der Expedition, ſowie von allen Poſt=
ſtalten
eutgegengenommen.
Politiſche Ueberſicht.
Dentſches Reich. Wie übertriebenen Nachrichten gegenüber
lautet, wird der durch die neue Militärvorlage verurſachte
1ernde Mehrauſwand doch nur 60-70 Millionen Mark betrogen.
13 Einbringen des Geſetzentwurfs, ſowie der zur Deckung be=
umten
Vorlagen in der bevorſtehenden Reichstagsſeſſion ſteht jetzt
Tkommen feſt.

Wie die Poſt' erfährt, wird am kommenden Montag, den 26.
M., unter dem Vorſitz des Direktors des Reichs=Geſundheitsamts.
bler, eine Beſprechung über den Entwurfeines Seuchen=
ſetzes
ſtattfinden. An derſelben nehmen u. a. noch teil der
heimerat Profeſſor Dr. Koch, der Generalſtabsarzt der Armee
v. Coler und vom Miniſterium des Innern der Geheime Ober=
gierungsrat
Höpker.
Die Voſſ. Sta. ſchreibt zur Fraae der ſtärkeren Heran=
ehung
der Börſe behufs Erhöhung der Reichseinnahmen,
Anreauna eines ſolchen Planes babe eine Auſnahme gefunden,
lche die Verwirklichung des Proiekts unwahrſcheinlich mache.
e Urteile Sachverſtändiger hätten ſich entſchieden dagegen aus=
prochen
.
Oeſterreich=Ungarn. Kaiſer Wilhelm wird in Wien zu
tem mehrtägigen Beſuch am 10. Oktober erwartet. Der Kaiſer
1 das Schönbrunner Schloß bewohnen. Der Beſuch hängt von
m Geſundheitszuſtande in Deutſchland und Oeſterreich ab.
ie Kriegsverwaltung wird von den im Oktober tagenden
elegationen fünf Millionen Gulden Mehrforderung verlangen.
3 werden große Militärreformen von Seiten der öſterreichiſchen
egierung beabſichtigt, jedoch erſt dann, wenn die deutſche Mili=
rvorlage
angenommen iſt.
Infolge der Ermordung des
arnopoler Gymnaſialprofeſſors durch einen Schüler werden vor=
uſig
die römiſch=katholiſchen und die griechiſch=katholiſchen Reli=
onslehrer
penſioniert.- Koſſuth empfing in Turin am Mon=
9 24 Abgeordnete des ungariſchen Parlaments, zahlreiche Glück=
ünſche
vöm Syndikat von Turin und Deputationen aus den ver=
hiedenſten
Ländern. Sämtliche Blätter veröffentlichen Glückwunſch=
legramme
.
Italien. Das Königspaar wird in Monza, wo es bereits
us Genua zurückgekehrt iſt, bis in die erſten Tage des November
eſidieren, jedenfalls aber in Rom vor den allgemeinen Parlaments=
ahlen
eintreffen.
Der Jahreslag der Beſetzung Roms wurde hier und
1 den Provinzen feſtlich begangen. Der König antwortete auf das
Zuldigungstelegramm des Bürgermeiſters von Rom telegraphiſch:
Toch erfüllt von patriotiſcher Freude über das Feſt in Genua, er=
alte
er den Gruß Roms, der an die Befreiung erinnert. In den
5eſten Genuas erblickte die Nation wie auch er nicht nur eine
Zuldigung des italieniſchen Genies, ſondern die Weihe der unauf=
öslichen
Einheit Italiens. die Bürgſchaft eines Friedens, der ſich
m Austauſche loyaler Geſinnungen kräftige. Italien ſei durch
ieſes Ereignis von Neuem von dem Bewußtſein ſeines Wertes
elebt und fühle ſich immer mehr zu ernſter Thätiakeit angeregt,
ie es auch zu wirtſchaftlicher Wohlfahrt führen müſſe.

Frankreich. Im Miniſterrate zu Fontainebleau wurde die
Widereröffnung des Parlaments auf den 18. Oktober feſigeſetzt.
Niederlande. Die Königin=Regentin hat die General=
ſtaaten
mit einer Thronrede eröffnet, in welcher dieſelbe be=
tont
, daß die Beziehungen zum Auslande die freundſchaftlichſten
ſeien; die Ernte ſei eine gute geweſen, der Stand der Landwirt=
ſchaft
ein günſtiger, der Stand des Handels. der Schiffahrt und
der Induſtrie ein mittelmäßiger und der Geſundheitszuſtand ein
zufriedenſtellender. Die aſiatiſche Cholera habe bisher keine große
Ausbreitung erlangt. Sodann kündigt die Thronrede eine Wahl=
reform
für die General= und Vrovinzialſtaaten an; ferner Reformen
betreffend die Gewerbeſieuer, ſowie Geſetzentwürfe. betreffend die
Organiſation der Armee und die Verſtärkung der Marine. ſoziale
Reformen, ſowie für Indien Reformen auf dem Gebiete der Finanzen,
Maßnahmen, betreffend den Kaffee=Anbau und die Ausbeutung der
Berawerke.
Rußland. Während bisher die ruſſiſchen Blätter das Ver=
fahren
Mohrenheims aegenüber Clemenceau beſchönigten, wenn
ſie auch von etwas übereilter Liebenswürdiakeit des Botſchafters
ſprachen, bezw. aus ſeiner Antwort eine gewiſſe Jronie herauslaſen,
erklärt jetzt der Graſhdanin: der Brief Mohrenheims müſſe ge=
fälſcht
ſein. Jedes Wort klinge unwahrſcheinlich. Der Brief würde
ſicherlich dementiert werden. Der Plan einer Einkommen=
ſteuer
iſt endailtig aufgegeben. Man alaubt, daß der Verweſer
des Finanzminiſteriums, Witte, durch Regelung der beſtehenden
Steuern ein Budaet ohne Fehlbetrag für das Jahr 1893 ſchaffen wird.
Marokko. Der Sultan von Marokko ſchloß einen Vertrag
mit den Anaheras ab, wonach letztere 6000 Pfd. Jahresabgabe und
500 Mann Truppen zu dem Heer des Sultans liefern.

Etadt und Land.
Darmſtadt, 22. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 18. Sept.
die Amtsrichter: Hermann Sandmann bei dem Amtsgericht Butz=
bach
zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Ortenberg, Karl Taſche
bei dem Amtsgericht Herbſtein zum Amtsrichter bei dem Amts=
gericht
Butzbach, Wilhelm Sander bei dem Amtsgericht Wald=
Michelbach zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Offenbach, Emil
Schlapp bei dem Amtsgericht Worms zum Amtsrichter bei dem
Amtsgericht Nieder=Olm, Karl Kolb bei dem Amtsgericht Nidda
zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Wald=Michelbach. Dr. Auguſt
Nagel bei dem Amtsgericht Oppenheim zum Amtsrichter bei dem
Amtsgericht Worms, ferner die Gerichtsaſſeſſoren: Hch. Breiden=
bach
aus Darmſtadt zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Nidda,
Eduard Ziegler aus Mombach zum Amtsrichter bei dem Amts=
gericht
Wörrſtadt,. Karl Ludwig Dapper aus Wörrſtadt zum Amts=
richter
bei dem Amtsgericht Oppenheim, ſämtlich mit Wirkung vom
1. Oktober l. J. ſowie den Gerichtsaſſeſſor Friedrich Tenner aus
Darmſtadt zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Grünberg. mi
Wirkung vom 2. Oktober l. J., und den Gerichtsaſſeſſor Edmund
Beyke aus Ober=Mörlen zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht
Herbſtein, mit Wirkung vom 3. Oktober l. J., ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 18. d. M.
den Oberförſter der Oberförſterei Woogsdamm Forſtinſvektor Georg
Frey zu Woogsdamm auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner
langjährigen treuen Dienſte mit Wirkung vom 1. Oktober d. J. an
in den Ruheſtand - den Oberförſter der Oberſötſterei Vadenrod
Julius Hein zu Storndorf in gleicher Dienſteigenſchaft in die Ober=
- die Finanzaſpiranten K. Schmitz
förſterei Viernheim verſetzt:
aus Oppenheim und Karl Weil aus Darmſtadt zu Regiſtratur=
Aſſiſtenten bei der Regiſtratur des Miniſteriums der Finanzen

ernannt.

467

[ ][  ][ ]

Rr.
3148
Se. Großh. Hoheit Prinz Heinrich von Heſſen haben
lich am Dienstag hier mit der ſeitherigen Hofſängerin Frl. Milena
Hrzic vermählt. Höchſtderſelbe wird mit Gemahlin den Wohnſitz
außerhalb Heſſens nehmen. (Darmſt. 8tg.
Se. Königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen wird
auf ſeiner Reiſe nach Schottland von ſeiner Gemahlin bealeitet
ſein. Die Ueberfahrt nach England wird das prinzliche Paar, das
auch den dreijährigen Prinzen Waldemar mit ſich nimmt, auf Sr.
Maj. Jacht Kaiſeradler: machen.
Am nächſten Freitag, den 23. September, nachmittags 5 Uhr,
findet im Damenſaal des ſtädtiſchen Saalbaues dahier eine Sitzung
der im Kreiſe Darmſtadt wohnenden Mitglieder des Landesaus=
ſchuſſes
für die Errichtung eines Denkmals für den höchſtſeligen
Großherzog Ludwig IV. ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen:
Konſtituierung des Kreiskomités, Wahl des geſchäftsführenden Aus=
ſchuſſes
und Oraaniſation der Sammlungen. (T. A.)
Militärdienſtnachrichten. Stein, Sek.=Lt. von
der Reſerve des Großh. Heſſ. Train=Bat. Nr. 25. zum Prem.=Lt.
befördert; Schroeder. Hauptm. und Kompagniechef vom 3.
Großh. Heſſ. Inf=Reat. Nr. 117,. mit Penſion und der Reaiments=
Uniform, Kugler, Prem.=Lt. von der Inf. 2. Aufa. des Landw.=
Bez. 1 Darmſtadt, Schmidt, Sek.=Lt. von der Inſ. 2. Aufg. des
Landw.=Bez. Friedberg, Paſſavant, Sek.=Lt. von der Kav.
2. Aufg. des Landw.=Bez. Gießen, Thomas, Vrem.=Lt. von der
Fuß=Art. 1. Aufa. des Lardw.=Bez. Mainz, der Abſchied bewilliat.
Bernhard, Hauptm. vom Großh. Heſſ. Felt=Art.=Reat. Nr. 25,
kommandiert als Adjutant bei der Inſpektion der Feld=Art., unter
Stellung la guite des gedachten Regts., zum Adjutanten der In=
ſpektion
der Feld=Art. ernannt. Praöl, Prem. Lt. vom 1. Heſſ.
Inf.=Regt. Nr. 81, unter Beförderung zum Hauptm. und Komp.=
Chef in das Z. Großh. Heſſ. Inf. Reat. Nr. 117 verſetzt. v. Wach=
ter
, Prem.=Lt. vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118, als Ad=
jutant
zur 23. Inf. Brig. kommandiert. Ehrhardt I, Sek. Lt.
von demſelben Reat., zum Prem.=Lt. Bauer v. Bauern, Vort.=
Fähnr. vom 1. Großh. Heſſ. Inf. Regt. Nr. 115 zum Sek=Lt. be
fördert. Buddecke, Sek. Lt. vom 1. Großh. Heſſ. Inf=Reat.
Nr. 115. unter Beförderung zum Prem.=Lt. in das 4. Bad.=Inf.=
Regt. Prinz Wilhelm Nr. 112 verſetzt. Cotta, Prem.=Lt. vom
4. Großh. Inf.=Regt. (Prinz Karl Nr. 118. vom 1. Oktober d. J.
ab auf ein Jahr zur Dienſtleiſtung bei der Gewehr=Fabrik in
Danzig kommandiert.
Die Verwaltung der Großh. Landeskreditkaſſe hat
ſich zu folgender Bekanntmachung veranlaßt geſehen: Die Landes=
kreditkaſſe
dient nach dem Geſetze der Landwirtſchaft und der land=
wirtſchaftlichen
Bevölkerung. Es haben deshalb die Geſuchſteller
anzugeben, zu welchem Zweck ſie das Darlehen wollen; wir haben
zu prüfen, ob dieſe Zwecke dem Geſtze entſprechen, und im Falle
der Bewilligung zu überwachen, ob unſer Darlehen auch wirklich
demgemäß verwendet wird. Geſchah letzteres nicht, ſo ſind wir be=
rechtigt
, das Darlehen lofort zur Heimzahlung zu kündigen. Es iſt
uns nun bei ſolcher Nachprüſung, ob das von uns dargeliehene
Geld auch den geſetzlichen Zwecken gemäß verwendet wurde, zu
wiederholten Molen begegnet, daß von den Anleihern aus dem
Darlehen Proviſion; oder Vermittlungsgebühr' ( Prozent) an
die Vermittler! des Darlehens gezahlt wird. Es widerſpricht
dies aber völlig den Abſichten und den Bedürfniſſen des Geſehes,
durch welches die Landeskreditkaſſe gegründet wurde. Die Geldbe=
dürftigen
brauchen ſich (Art. 8) nur an uns oder an ihre Bürger=
meiſterei
zu wenden und ſie werden vollſtändig Auskunft erhalten,
und ebenſo ſind die Bürgermeiſtereien verpflichtet, Darlehensgeſuche
aufzunehmen und an uns zu übermitteln. Es iſt deshalb ein be=
ſonderer
Vermittler' gar nicht nötig und die Proviſion für einen
ſolchen iſt einfach hinausgeworfenes Geld. Die Lundeskreditkaſſe
iſt aber nicht dazu gegründet, ſolche grund= und nutzloſen Aus=
gaben
zu erleichtern. Wir müſſen deshalb die bei uns Geld
Leihenden davor warnen, ſolche Vermittler' anzugehen und ſolche
Vermittlungsgebühr zu zahlen. Sollte es in einzelnen Fällen
dennoch geſchehen, ſo ſteht uns nach obigem das Recht zu, auf
Grund von Art. 13 Nr. 2 des Geſetzes das gewährte Darlehen
ſofort wieder zu kündigen.
Großh. Handelskammer Darmſtadt. Sitzung
vom 19. September. Zwei von maßgebender Seite eingelaufene
Schreiben über die deutſche Ausfuhr nach Mexiko und Coſta Rika
und über die Kreditverhältniſſe in Montevideo wurden verleſen und
der Sekretär beauftragt, das Weſentliche ihres Inhaltes In=
tereſſenten
auf deren Anfrage mitzuteilen. Eine Eingabe der
Handelskammer Bonn an Se. Exzellenz den Reichskanzler, die Oeff=
nung
der Poſtſchalter an Sonn= und Feiertagen während einer
Stunde des Mittags betreffend, beſchloß man zu unterſtützen.-
Auf ein Schreiben von einer Kolonialwarenhandlung, Abänderung
der beſtehenden Verordnung über die Sonntagsruhe betreffend,
wurde von mehreren Mitgliedern der Handelskammer hervorgehoben,
daß es der Landbevölkerung jetzt ſehr erſchwert ſei, an Sonntagen
ihre Einkäuſe in größeren oder kleineren Städten zu machen und,
da ſie an Werktagen nur ſelten zur Stadt gehen könne, ſo ſehe ſie
ſich zum großen Nachteil der ſeßhaften Kaufleute vielfach genötigt,
ihre Einkäuſe bei Hauſierern zu machen. Die Majorität der Kammer

223
hielt jedoch den jetzigen Zeitpunkt nicht für geeianet, um mit Ab=
änderungsvorſchlägen
hervorzutreten. - Herr W. Langenbach lenkte
die Aufmerkſamkeit der Kammer darauf hin, daß die Tarifermäßigung
für Frachtgut nach deutſchen Seeplätzen zum Export auch für Eil=
aut
dieſer Art gewährt werden ſollte und letztere beſchloß vor=
bereitende
Schritte in dieſer Richtung zu thun.
2 Das Komile für Verabreichung eines warmen Früh=
ſtücks
an bedürftige, ſchwächliche und kränkliche Schul=
kinder
hat unter dem Vorſitz des Herrn Beigeordneten Laute=
ſchläger
am letzten Freitag nach längerer Pauſe wieder eine Sitzung
gehalten, um ſeine Thätigkeit für den bevorſtehenden Winter einzu=
leiten
. Dieſer Sitzung wohnte auch Herr Bürgermeiſter Morneweg
in Bethätigung ſeines warmen Intereſſes für die in Rede ſtehende
Sache bei. Das Komité hat ſich der Bürgermeiſterei gegenüber
durch Rechnungsſtellung über die ihm im letzten Winter zur Ver=
ſügung
geſtellten Mittel entlaſtet, laut amtlicher Bekanntmachung
an anderer Stelle kann die Rechnung nebſt Urkunden auf dem
Stadthaus von jedermann eingeſehen werden. Hier wollen wir aus
derſelben nur mitteilen, daß im vorigen Winter, in der Zeit von
Anfang November 1891 bis Mitte April 1892, durchſchnittlich 56
Kinder an 128 Tagen mit dem Frühſtück bedacht wurden. Dazu
waren allerdings nicht weniger als 18866 Liter Milch und 72791
Waſſerwecke erforderlich, wofür allein über 5000 M. aufgewendet
werden mußten. Wenn das Komité nun auch im kommenden Winter
die Abgabe des Frühſtücks wieder mindeſtens im gleichen Umfange
wie im vorigen Winter vornehmen will (und es iſt dazu wegen der
notoriſch guten Wirkungen feſt entſchloſſen), ſo bedarf es dazu Geld
und immer wieder Geld. Zwar hat die Stadtverordnetenverſamm=
lung
auch im letzten Frühjahr wieder einen namhaften Beitrag aus
den Ueberſchüſſen der Sparkaſſe verwilligt, derſelbe iſt indeſſen zur
Deckung des Geſamtaufwandes nicht ausreichend. Das Komite ge
ſtattet ſich alſo auch jetzt wieder ſein gemeinnütziges Unternehmen
der Privatwohlthätigkeit wärmſtens zu empfehlen und bittet um
recht zahlreiche Gaben, zu deren Empfang ſowohl der Vorſitzende
Herr Beigeordneter Lauteſchläger (Stadthaus, Zimmer Nr. 16)
wie der Rechner, Herr Stadtverordneter Lehr (Lauteſchlägerſtraße
Nr. 16) jederzeit bereit ſind.
4 Nach dem den Stadtverordneten ſoeben zugegangenen Ver=
zeichnis
haben ſich diesmal um die fünf zu vergebenden Unter=
ſtützungen
aus der Johann Heinrich Fuhr'ſchen Stiftung für
zurückgekommene Handwerker, deren jede 450 M. beträgt, 40 hieſige
Einwohner gemeldet. Darunter ſind die verſchiedenſten Beruſe=
arten
, auch ſolche, die man nicht gerade dem Stand der Handwerer
beizählen kann, vertreten. Die Vergebung ſelbſt dürfte erſt nach
einiaer Zeit erfolgen, da zunächſt die Prüſung der Geſuche durch
die ſtädtiſche Armendeputation ſtattzufinden hat.
0 Die Herbſtmeſſe beginnt nächſten Dienstag, den 27. ds.
während die Schaubuden, Schießbuden, Karuſſels u. ſ. w. wie üblich
ſchon am vorhergehenden Sonntag mit ihren Produktionen anfanger
dürfen. An intereſſanteren Sehenswürdigkeiten bietet die dies=
jährige
Meſſe das Univerſum von Ph. Ohr, ſowie die Raritäten=
ſammlung
von Wilhelm Kling, außerdem noch das Uhlemann'ſch=
Vanorama. Erſtgenanntes, welchem ein recht guter Ruf vorangeht
wird auf dem Ludwigsplatz. die beiden anderen auf dem Ernſt
Ludwigsplatz aufgeſtellt.
Immobilienverkauf. Die in der Orangerie= Alle=
liegenden
Bauplätze, Geſchwiſter Noack und Herrn Bierbrauerei
beſitzer Diſchinger athörend, gingen in anderen Beſitz über
Der Verkauf wurde durch den Agenten Heinrich Braun, Herd
wegſtraße 1, abgeſchloſſen.
Eingeſandt.) In welcher Weiſe die Milchpreiſei=
die
Höhegetrieben wurden, beweiſt der nachſtehende Brie
eines Milchproduzenten aus dem Odenwald an einen hieſigen Milch
verkäufer:
Herrn X Darmſtadt.
Die Milchvreiſe ſind höher geworden und fordere Sie hiermi=
auf
, mir jetzt 15 Pf. wörtlich fünſzehn Pfennig pro Liter Vollmild
zu bewilligen. Sollten Sie es vorziehen anderweitig zu nehmen
ſo bitte ich um ſofortige Nachricht, andernfalls liefere Sonnaben
keine Milch. Unſer Vertrag lautet, ſollten die Preiſe ſich beſſern
ſo muß der Händler K einen Aufſchlag bewilligen. Mir ſind
15 Pf. per Liter geboten worden aus Darmſtadt, mithin koſtet di=
Milch auch ſoviel. Sie brauchen keine Reiſe nach hier anzutreten
ich laſſe am Preiſe nichts nach. Vielleicht ſende vom Sonnabend
200 Ltr. Milch. Ihre umgehende Zuſage eutgegenſehend. L.
Mit Futtermangel wird der Aufſchlag der Milch in dem vor
ſtehendem Schreiben nicht begründet, wenngleich derſelbe ja durch
aus nicht geläugnet werden ſoll. Daß aber kein Milchmange
vorhanden iſt, beweiſt, daß der Odenwälder Milchproduzent ſeinen
Abnehmer ſtatt der ſeither bezogenen 170 Liter jetzt 200 Liter an
bietet! Bei dem geringen ſeitherigen Preis wurde viel Mild
anderweitig verarbeitet, jetzt wird es rentabler dieſelbe nach de
Stadt zu ſchicken. Wenn das konſumierende Publikum ebenſ
energiſch den höheren Preis für die Milch verweigert hätte, wie e
verlangt wurde, würden die Odenwälder Milchproduzenten, die j
hauptſächlich die Milch für die hieſige Stadt liefern, zu dem ſeit
herigen Preiſe weiter an die Händler abgeben.

[ ][  ][ ]

N. 223
Berichtigung. In dem geſtrigen Artikel 8ur Sonn=
gsruhe'
muß in den unberichtiat gebliebenen Exemplaren das
ort feſtzuſtellen', Zeile 3 von unten, ausfallen.
Mainz. 10. September. Bei dem von der allgemeinen Rad=
hrer
=Union ausgeſchriebenen Straßenwettfahren über
O km mit Vorgabe, welches geſtern zwiſchen Mainz=Biblis und
rück ſtattfand, wurde M. Wettig=Mainz bei 35 Minuten Voraabe
1d 5 Stunden, 13 Min. 43¹⁄₈ Sek. Fahrzeit Erſter, Geora Dreſcher=
Lainz ohne Vorgabe bei 4 Stunden, 44 Min., 25 Sek. Fahrzeil
weiter.
J Hechtsheim, 20. Sept. In verfloſſener Nacht wütete hier
n heftiger Brand, der in kurzer Zeit mehrere Wohnhäuſer, ſechs
füllte Scheunen. neun Stallungen und eine Anzahl Schuppen in
ſche legte. Während die aufgeſveicherten großen Fruchtvorräte
llſtändia von den Flammen verzehrt wurden, gelang es, einen
ichen Viehbeſtand noch rechtzeitig zu retten.
Aus Oberheſſen, im Sept. Im Gegenſatz zu dem größeren
eile Deutſchlands weiſt die Provinz Oberheſſen durchgängig eine
iche Obſternte auf. In erſter Linie ſind es die Aepfel, die ſtrich=
eiſe
in geradezu fabelhafter Menge vorkommen. Nicht nur in
er allgemein von der Natur bevorzugten Wetterau, ſondern an den
(bhängen des Vogelsberges giebt es Gemeinden, die mehrere
auſend Mark aus Aepfeln löſen, und mancher Landwirt wird
urch eine reiche Obſternte mehr als entſchädigt für den Ausfall an
ziehfutter, den die trockene Witterung der Monate Juli und Auguſt
eranlaßt hat. In gleichem Maße wie die Verwaltungsbehörden,
1sbeſondere die KreiLämter, dem Obſtbau jede denkbare Förderung.
uleil werden laſſen, nehmen ſie ſich nun auch der Verwertung des
bſtes an. Die Kreisämter haben den Obſtbau treibenden Land=
girten
empfohlen, die ſich in dieſem Jahre bietende günſtige Ge=
egenheit
zur Erzielung hoher Obſtpreiſe auszunützen; ſie empfehlen
rſtens die zur Zeit in noch recht ſchöner Entwickelung begriffenen
Früchte nicht vor dem 1. Oktober zu brechen, zweitens beim Verkauf
ich der vom Oberheſſiſchen Obſtbauverein ins Leben gerufenen Obſt=
närkte
, die wiederum den Obſthändlern eine leichte Einkaufsweiſe
rmöglichen, zu bedienen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 20. Sept. Der Kaiſer, hat
die für morgen abend beabſichtigte Abreiſe nach Rominten um
24 Stunden verſchoben. Das heute in Votsdam ausgegebene
Bulletin lautet: Ihre Majeſtät die Kaiſerin ſind dauernd
fieberfrei geblieben und fühlen ſich bei gutem Schlaf völlia wohl;
auch die Prinzeſſin=Tochter zeigt ein erfreuliches Wohlſein.
Der Reichskanzler Graf Caprivi beſuchte am letzten Sonntag
ſeinen Neffen, den Landrat v. Lambrecht in Grünberg i. Schleſien,
wurde dort durch die Behörden, die Landwehroffiziere und Krieger=
vereine
begrüßt und brachte bei dieſer Gelegenheit ein Hoch auf
den Kaiſer aus. In der Anſprache, durch welche er dasſelbe ein=
leitete
, ſoll er geſaat haben, Deuiſchland ſei nur dadurch groß ge=
worden
, daß nur Einer im Staate zu befehlen habe.
- In der
Ausſchußſitzung zur Vorbereitung der Oberbürgermeiſter=
wahl
wurde Bürgermeiſter Zelle mit 12 gegen 1 Stimme ge=
wählt
. - Profeſſor Rudolf Virchow wird als Rektor der
Berliner Univerſität auch die Abzeichen ſeines Amtes tragen müſſen
und demgemäß auch bei feſtlichen Anläſſen in
Escorpins
erſcheinen. Nur ſchwer wird man ſich den ſchlichten Forſcher in
dieſer Tracht vorſtellen können. Sie beſteht in einem koſtbaren
goldgeſtickten Purpurmantel mit gleichartigem Barett und der
goldenen Amtskette, Schnallſchuben, ſeidenen Strümpfen und Knie=
hoſen
; dazu kommt noch ein Degen. In dieſem Koſtüm wird Pro=
feſſor
Virchow zum erſtenmal am 15. Oktober prangen, an welchem
Tage in der Aula die Rektoratsübergabe und feierliche Inveſtitur
erſolgt. Angethan mit den Shmbolen ſeines Amtes hat Profeſſor
Virchow ſich auch dem Kaiſer vorzuſtellen. Ferner iſt es üblich,
daß der neue Rektor den Mitaliedern der Berliner Hofgeſellſchaft
einen Beſuch abſtattet, der ſich aber wohl auf die Abgabe der
Karte beſchränken oürfte. Ein beſtimmtes Gehalt bezieht der
Univerſitätsrektor nicht, doch ſind mit der Ehrenwürde aanz er=
hebliche
Einnahmen verknüpft, die ſich aus gewiſſen Quoten der
verſchiedenen Gebühren zuſammenſetzen. Von geſtern bis heute
mittag wurden ſieben neue Choleraverdächtige im Moabiter
Krankenhauſe eingeliefert, darunter der Sohn eines Schiffers und
ein Arbeiter Pohl, der viel in Schifferkneipen verkehrte. Der Be=
ſtand
der eingelieferten Choleraverdächtigen iſt auf 46 zurück=
gegangen
. Durch Säulenanſchlag wird bekannt gegeben, daß
heute früh der Raubmörder Ruttke hingerichtet worden iſt.
München, 20. Sept. Die heute erfolgte bürgerliche Trauung
des Vrinzen Ernſt von Meiningen leines Stiefbruders des
Erbprinzen Bernhard) mit der Tochter des Schriftſtellers Wilhelm
Jenſen wurde von dem meiningiſchen Staatsminiſter Dr. Heim
im Hauſe Jenſens vorgenommen, die kirchliche Trauung fand in der
proteſtantiſchen Markuskirche ſtatt. Der Feier wohnte die Frau des
Herzogs von Meiningen, Freifrau v. Heldburg. bei. Das jung=
Paar wird zunächſt nach Meiningen zum Beſuche des Herzogs
reiſen. (Der Herzog von Meiningen hat aus ſeinen zwei eben=

3149
bürtigen Ehen drei Söhne; der Erbprinz, Schwager des Kaiſers,
hat nur eine Tochter, der dritte Sohn, Prinz Friedrich, iſt ſeit 188½
vermählt und hat unſeres Wiſſens bis jetzt ebenfalls nur eine

Tochter.)

Trier, 19. September. Die Prozeßverhandlung gegen den
Verleger Sonnenburg und den stud. theol. Reichard aing heute
abend um 10 Uhr zu Ende. Der Vorſitzende erklärte bei Beginn der
Verhandluna: Wenn die Proteſtanten auch nicht glauben, daß
Wunder noch geſchehen können, ſo glauben dies doch die Katholiken.
Der Wunderglaube iſt alſo eine Einrichtung der katholiſchen Kirche,
und wenn er hier beſchimpft iſt, ſo iſt das ein Angriff auf die
katholiſche Kirche. Der Verteidiger des Klägers, Biſchofs Korum,
proteſtierte im Verlauf der Verhandlung gegen die Verleſuna eines
Artikels der Münchener Allg. 3ta., welche dem Biſchof anti=
deuiſche
Geſinnungen zuſchreibt. Das Gericht iſt der Anſicht, daß die
Verleſung des Artikels nichts beweiſe. Biſchof Korum erklärte in ſeiner
Vernehmung, daß er in den nächſten Monaten ein Buch über die that=
ſächlich
vorgekommenen Wunder während der letzten Ausſtellung
des heiligen Rockes; herausgeben werde. Der Staatsanwalt
beantragte gegen Reichard, den Verfaſſer der Schrift Die Rock=
fahrt
nach Trier, eine Gefängnisſtrafe von zwei Monaten,
gegen den Verleger Sonnenburg drei Wochen Gefängnis. Rechts=
anwalt
Dr. Klaſing hielt eine glänzende Verteidigungsrede. Die
Verhandlungen nahmen wiederholt einen erregten Charakter an,
da ſich das ſehr zahlreich anweſende Publikum durch Beifalls= und
Mißfallsbezeugungen lebhaft beteiligte. Das Urteil wird am 26.
September aeſprochen.
Garmiſch, 20. Sept. Der verunglückte Dr. Mainzer aus
Karlsruhe und der Führer Dengg wurden geſtern 200 Meter unter
er Plattdachſpitze abgeſtürzt aufgefunden; die Leichen werden
is morgen von 20 Führern über die Knorrhütte nach Garmiſch
eruntergebracht.
Wien, 20. Sept. Das Schickſal des Cirkusdirektors Schu
mann findet hier viel Teilnahme; die Strafe trifft den im Alter
von 34 Jahren durch geſchickten Betrieb ſeines Cirkus ſchon zum
reichen Mann gewordenen Direktor außerordentlich hart. Man
hofft, ſogar deutſche Fürſten ſollen ſich dafür verwenden, daß ein
Gnadenakt die Strafe mildern werde, indeſſen würde ihn, wenn er
dienſttauglich befunden würde, ſelbſt kaiſerliche Gnade zunächſt der
bitteren Verpflichtung, drei Jahre nachzudienen, ſchwerlich entheben
können. Für den Weiterbetrieb ſeines Cirkus bei der Mariahilfer
Linie erhielt ſeine Frau im Verein mit dem älteſten Stallmeiſter
Napoleon Gautier behördliche Vollmacht.
Kirchdorf. 20. Sept. Der Zuſtand des Prinzen Hermann
zu Schaumburg=Lippe hat ſich wenig geändert. Es macht ſich
eine allmähliche Abnahme der Körperkraft bemerkbar. Das Nahrungs=
bedürfnis
des Kranken iſt gering, Puls und Temperatur ſind normal.
Die Lebensgefahr beſteht fort.
Mailand, 20. September. Aus Cagliari wird gemeldet, daß
eine Räuberbande in das Haus des alten Kanonikus Zedda
in Esclapiano eindrang und denſelben veraubte, wobei der Kano=
nikus
den grauſamſten Martern unterworfen wurde und ſchwere
Verwundungen davontrua. während ſeine Dienerin durch einen
Piſtolenſchuß getötet wurde. Aus Rom kommt die Nachricht, daß
in veraangener Nacht vier Bewaffnete in der Nähe von Frascalt
einen Poſtwagen anfielen und ausraubten. Den Carabinieri gelang
es, zwei derſelben feſtzunehmen.
Moskau, 18. Sept. Um in eruſter Zeit auch dem Humor
- hier dem unfreiwilligen - ſein Recht zu laſſen, ſei folgender
Tagesbefehl mitgeteilt, den der Moskauer Oberpolizeimeiſter
Wlaſſowsky am 14. d. an die ihm unterſtellten Polizeibeamten ge=
richtet
hat: Es wird beſtändig bemerkt, daß ſowohl in Bier= und
Schnapsbuden, als auch in beſſeren Wirtſchaften die männlichen
Beſucher ſich herausnehmen, bedeckten Hauptes dazuſitzen, wodurch
ſie eine vollſtändige Abweſenheit aller Ehrfurcht vor den in dieſen
Lokalen befindlichen Heiligenbildern an den Tag legen und außer=
dem
bei dem neu hinzukommenden Publikum Unzufriedenheit er=
wecken
, was wiederum zu Streitigkeiten und zur Störung der
öffentlichen Ordnung Anlaß giebt. Um dieſe dem Anſtand und
der Schicklichkeit widerſprechende Gewohnheit aus der Hauptſtadt
auszurotten, befehle ich den Stadtteilsaufſehern, die Wirte zu ver=
pflichten
, an einer allen ſichtbaren Stelle eine ſchriftliche Bekannt=
machung
des Inhalts anzubringen, daß jeder Gaſt beim Eintrit
ſeine Kopfbedeckung abzunehmen hat. Ueber die ſtrenge Erfüllung
dieſer Aufforderung ſeitens des Publikums hat der Wirt zuwachen.
Pittsburg. 19. Sept. Der Anarchiſt Bergmann, der
während des Arbeiterausſtandes in Homeſtead am 23. Juli auf

den Leiter der Carneai'ſchen Geſellſchaft, Frick, geſchoſſen hatte.
wurde zu 21 Jahren Gefängnis und einem Jahre Zwangsarbeit

verurteilt.
Koloniales. Die Expeditionen der Deutſchen Antiſklaverei=
Lotterie müſſen, wie erwähnt, vorläufig in Tabora bleiben. Die
Gründe für dieſes Abweichen von dem bisherigen Plan waren in
den erſten Meldungen nicht angegeben, ſind aber jedenfalls in den
Kämpfen zwiſchen den Arabern und den Stationen des Kongoſtaates
am Tanganhika=See zu ſuchen. Die Europäer haben dort Nieder=

[ ][  ]

Nr.
3150
lagen erlitten, und wie Herr Rindermann in einem Bericht an die
Deutſche Kolonial=Geſellſchaft ſchreibt, ſind die Araber auch um
Tabora ſeitdem unruhig. Hoffentlich treffen Verſtärkungen noch zur
richtigen Zeit in unſerer Station in Tabora ein, um eine gewalt=
ſame
Erhebung zu verhüten.
Kleine Chronik. Bei den Grundaushebungsarbeiten eines
Neubaues in Augsburg wurden vier Arbeiter durch Nachſtürzen
Die 15jährige Dienſtmagd Nutker
des Erdreiches verſchüttet.
wurde von der Strafkammer zu Inſterburg wegen Brandſtiftung
zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Sie hatte aus Rache,
weil ſie von Mitgliedern der Familie ihres Brotherrn beleidigt
ſein will, ein Stallgebäude, in dem der Beſitzer ein Mittags=
ſchläſchen
hielt, in Brand geſetzt. Der Direktor der aufgelöſten
Dirſchauer Kreditgeſellſchaft Wilhelm Preuß iſt wegen Unter=
ſchlagung
von 93700 M., ſowie wegen Betrugs und Bücherfälſchung
von der Strafkammer in Vr.=Stargard zu ſechs Jahren Gefängnis
und ſechs Jahren Ehrverluſt, ſowie zu 3000 M. Geldbuße ver=
urteilt
worden. Der Arbeiter Nicolajewski und der Fiſch r
Kiedroweki wurden wegen Beihilfe zu je 18 Monaten Gefängnis,
die Frau des Kiedrowski zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt.
Im poſenſchen Grenzdorfe Duſſewo ſind zwei alte Leute er=
mordet
worden; an das Haus war Feuer gelegt worden; die
Leichen wurden halb verkohlt gefunden. Der Mörder iſt bereits
verhaftet. - Die erſten Nachrichten von dem Eiſenbahn=
unglück
auf dem Bahnhofe in Allex waren ſehr übertrieben.
Nur eine Perſon iſt bei dem Zuſammenſtoß umgekommen (nicht
zwanzigh; außerdem ſind zwei Perſonen ſchwer und etwa dreißig
leicht verletzt. Einer Drahtmeldung aus New=York zufolge wurde
der Bezirk Tokahima in Japan von einem Orkan heimgeſucht.
Es ſollen 300 Menſchen getötet, 4000 Wohnhäuſer zertrümmert und
200 ha Land verwüſtet ſein. Der Direktor der großen Norman=
ſchen
Buchdruckerei=Aktiengeſellſchaft und der Centraldruckerei
Anders=Höckerberg in Stöckholm iſt ſeit dem 11. ds. ver=
ſchwunden
. Derſelbe hinterläßt gegen 200000 Kronen Schulden
an ſeine Geſellſchaft.
Choleraberichte. Die gemiſchte Cholera=Kommiſſion in Ham=
burg
hat, wie das Hamb. Fremdenblatt- mitteilt, auf Grund der
Erklärungen Kochs eine ungünſtige Auffaſſung der gegenwärtigen
Lage gewonnen, weshalb man ſich zu außerordentlichen Bekäm=
pfungsmitteln
entſchloſſen habe, um die Seuche nicht etwa im
nächſten Frühjahre wieder auftauchen zu ſehen. Man wolle zu=
nächſt
die eigentlichen Choleraherde - engbebaute Grundſtücke,
Höfe, Gänge - gründlich desinfizieren, die Bewohner während
dieſer Zeit in Staatsgebäuden unterbringen, ſodann gegebenenfalls
das Elbleitungswaſſer desinfizieren (worüber Vorverſuche abzu=
warten
), nachdem das Quellwaſſer mittels abyſſiniſcher Brunnen,
mit deren Bau nun beaonnen worden, genügend beſchafft ſein
wird. Der Geſamtbetrag der bisherigen Sammlungen für die Not=
leidenden
Hamburgs überſteigt 1200 000 Mark. Von Dienstag
bis Mittwoch mittag wurden 211 Choleraerkrankungen und 100
Todesfälle gemeldet, davon entfallen auf Dienstag 149 und 64.
Der amtliche Cholerabericht vom 20. d. M. meldet für Altona
17 Todesſälle und 8 Erkrankungen, Stettin 4 und 1. Regbez. Lüne=
burg
4 und 1., Regbez. Stade 1 Todesfall, Berlin 2 und 1,
Wittenberge eine Erkrankung.
Der Schweizer Bundesrat hat den ſchweizeriſchen Konſul
in Hamburg beauftragt, dem Senat zu Handen der dortigen Not=
leidenden
1000 Fres. zu verabfolgen, und denſelben die aufrichtige
Teilnahme des Bundesrates und des Schweizervolkes an dem
Unglück zu verſichern, das Hamburg getroffen hat.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 20. September.
Die Stützen der Geſellſchaft
E. A. Fünf, ſechs Jahre bedeuten in unſerer Zeit viel. In
dieſem Zeitraum können Namen auftauchen und verblaſſen, die
Geſellſchaft kann Standbilder errichten und ſtürzen, ganz nach Gut=
dünken
. Dieſes Gutdünken, dieſe Sympathien und Antipathien
werden allerdings von ganz beſtimmten, wenn auch nicht immer
deutlichen Geſetzen beherrſcht. Vor ſechs Jahren wußte das hieſige
Publikum mit Ibſen, den man ihm zunächſt als Autor derStützen:
vorführte, noch wenig anzufangen. Wer damals durch mündliches
oder ſchriftliches Wort wagte, dem nordiſchen Dramatiker Bahn
zu brechen, wurde ſcheel angeſehen und ſeine Rede blieb unbeachtet. 21 Jahre 5653 die
Was in den achtziger Jahren noch unmöglich ſchien, geht auf ein=
mal
in den neunzigern. In der Litteratur muß man genau wie
in der Volitik den günſtigen Augenblick abwarten können. Jetzt iſt
die Stimmung umaeſchlagen. Nicht etwa, daß man ſich nun plötz=
lich
zu der Weltgnſchauung der Nora- oder der Geſpenſter' be=
kehrt
hätte, nein! doch man hat gelernt, mit Thatſachen rechnen,
man hat eingeſehen, daß Ibſen eine Erſcheinung iſt, die ſich Beach=
tung
und Reſpekt erzwingen darf, mögen ihre Schöpfungen uns
zuweilen auch mehr ehrfurchtsvolles Schaͤudern denn lauten Jubel=
ruf
abpreſſen. Und viele, die noch vor drei Jahren nichts von ihm

223
wiſſen wollten, gebrauchen ſchon heute ſeinen Namen als eine Art
Beſchwörunasformel gegen die anarchiſtiſchen Gelüſte der Jung=
jüngſten
. Ja, ſo weit iſt es aekommen. daß eine bekannte nordiſche
Feuilletoniſtenſeder kürzlich Ibſen als den Dichter der Töchter.
penſionate etikettieren wollte. Wiederholt hat Ibſen ſich bis jetzt
in keinem ſeiner Dramen. Nach der Nora hätte man Hedda
Gabler' für unmöglich halten können. Gleich geblieben iſt er ſich
nur in Einem: in dem unerbittlichen Wahrheitsfanatismus. Und
dieſer iſt's. den auch die Stützen' mit den übrigen Werken, mögen
dieſe nach Ziel und Anlage noch ſo verſchieden ſein, gemein haben.
Wer in Konſul Bernick, der Hauptfigur der Stützen; einen Tar=
tüffe
, einen ausgemachlen Schleicher und Streber ſieht, tritt dem
Grundgedanken des Werkes nur oberflächlich nahe. Dieſer Konſul
ſoll nichts anderes ſein, als eine Figur aus dem Durchſchnitt.
Darin liegt das Vorbildliche und unmittelbar Erareifende des
Gegenſtandes. Er iſt nicht beſſer und nicht ſchlechter als die anderen
ſeiner Umgebung. Das Gros der Geſellſchaft und die Spitzen,
Maſſe und Führer korrumpieren ſich gegenſeitig. Das iſt die leitende
Jdee dieſes Geſellſchafts ſtückes welches weder der theatraliſch auf=
gebauſchten
Charaktere des franzöſiſchen Sittendramas. noch de=
zurechtgeleaten
Situationseffekte der Berliner Mache bedarf, um
Wirkung zu üben. Die Genien mit Fledermausflügeln - hat kürzlich
ein Litteraturorgan Dichter vom Schlage Ibſens und Biörnſons
genannt. Aus den Stützen der Geſellſchaft= ſpricht zu uns aber
ſollte ich meinen, eher etwas von der Natur des Sonnenaars, der
dem Lichte zufliegt, dem Tagesgeſtirn der Wahrheit und ſittlichen
Freiheit!
Ueber der heutigen Aufführung waltete der Geiſt des Ernſtes
und der anſpruchsvollen Einfachheit. Der Konſul Bernick war die
erſte große moderne Aufaabe, mit der ſ. Z. Herr Edward heraus=
getreten
iſt und ſchon damals errang er einen durchſchlagenden Er=
folg
. Heute kam ſeiner Darſtellung noch der Umſtand zu ſtatten,
daß das Publikum die Entwickelung des Dramas von Anfang bis
zu Ende mit verſtändnisvollſter Teilnahme begleitete. Herr Edward
überließ ſich bei Auffaſſung und Durchführung des Charakters
völlig den Abſichten des Dichters und legte auf dieſe Weiſe den
durchaus nicht alatten Wea zum Ziele ohne das leiſeſte Straucheln
zurück. Die Hauptſchwieriakeit für den Künſtler liegt darin, die
urſprünalichen guten Anlagen, die nur durch die Verhältniſſe eine
Unterdrückung erfahren haben. bei jeder nur möglichen Gelegenheit
- hier muß die Arbeit des Schauſpielers der Meinung des Dichters
auf halbem Wege entgegenkommen und ſie ergänzen helfen-
herausheben
und betonen, damit es der Zuſchauer begreiflich finden
kann, daß eine ſo tüchtige, wahrheitsliebende Natur, wie die der
Lona Heſſel noch ein tieferes Intereſſe für dieſen Charakter behält.
Indem Herr Edward gerade dieſe Seite unverrückt im Auge be=
bielt
, kam die Loaik des Schluſſes zu ihrem ganzen Recht. Die
Lona Heſſel des Frl. Cramer ſchlägt gleich ihrer Vorgängerin in
dieſer Nolle, Frl. Schütky, für das Entrée jenen Ungezwungenen
burſchikoſen Ton an, der für eine Frau, die wie dieſe Lona durch
harte Arbeit ihre Exiſtenz ſich geſchaffen, kein Hinwegſetzen übe=
die
Sitte, nur ein Hinwegaleiten über die Form bedeutet. Ir
den Geſprächen mit Konſul Bernick hätte die Künſtlerin die ſittlich=
Weltanſchauung dieſes vornehmen Charakters noch etwas edler und
beſtimmter ausdrücken dürfen. Eine angenehme Ueberraſchung ha
uns Frl. Widmann mit ihrer Dina Dorff bereitet. Sie traf it
Sprache und Haltung ſehr glücklich das Weſen dieſes jungen, unter
drückten Geſchöpfs. das ſich nach freierer und natürlicherer Lebens
auffaſſung ſehnt. Mit dem ſtillen, durch ſeeliſche Schönheit leuchten
den Charakter der Martha wußte Frl. Brand leider nicht vie
anzufangen. Die Dame iſt vielleicht noch zu jung, um ſolche
ſchwierigen Aufgabe gerecht zu werden. Frl. Cramer war einſt i
dieſer Rolle ausgezeichnet. Den jungen, friſchen self made mal
Johann. der in ſeinen Kleidern ſo ein Stück freien Amerikanertum
herüberbringt, gab Herr Hacker als den richtigen Gegenſatz;
dem änaſtlichen und unaufrichtigen Bernick. Frl. Ethel ſpielt
die an ihrem Mann ſcheu emporblickende und ſich ihm in alle
Stücken unterordnende Frau Bernick mit ſeiner Charakteriſtik. Unte
den Nebeurollen verdient noch der biedere, ſteifnackige Schiffsbaue
Auler des Herrn Dalmonico beſonders hervorgehöben zu werder

einen werthen Kunden nebſt Familien zum Neue=
Beſſen Glüchwünſche!
1454
Hochachtungsvoll
Harts Kraft,
Wiener Friſier=Salon, Rheinſtraße 2
Bindk und Nelas A C. Ehtrſce Holbucduderet. verantwontlich fr die Redalkiv: Dr. D. Naldachel, beide in Darnatt