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Aennementspreis
erteizhuidh 1 Manl de Pf. dalld
ſrich 2 Ral md. Engerlohn.
Auswüaz zaden vn alken Poſt=
Emtrn Leſtellungen
entgegenge=
umen zu 1 Mark 50 Pf. vu
Ouartal indl. Poſtaufichlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Judſtttirp nurttquitunhoothe.
Inſerate
fuͤr dal
Pdentl. Smal erſcelnnd= Taghlan
verden angenommen:mTarmſtadt
von der Expedition, Aen ſr. Nr. 23.
in Beſſungen von Fridr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. ſam auswaͤrzs
don allen Annonerm=heyoOlionen.
Amtliches Organ
fuͤr die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Zehörden.
N. 220.
Montag den 19. September.
1892.
ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. September bis 15. September 1892.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 1750. — Korn per Sack
4. 100 Kilo M. 15 25. - Gerſte per Sack 100 Kilo
2½
M. 17.-. - Haſer per Sack 100 Kilo M. 1450.
Darmſtadt, den 15. September 1892.
Großherzogliches Polizeiamt.
neberſicht.
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. September bis 15. September 1892.
Butter per ¹ Kilo M. 1.35, desgl. in Partien M. 1.20.
Eier per Stück 6½ Pfg., desgl. per 25 Stück M. 163.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 7. -, desgl. per 25 Kilo
M. 1.80. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 200. - Heu per
50 Kilo M. 425.
Darmſtadt, den 15. September 1892.
Großherzogliches Polizeiamt. 14325
Brkanntmunhung.
Das im Jahr 1836 auf den Namen von Hofrath Friedrich Jacob Hill
yier erworbene Erbbegräbniß, Abtheilung I, Lit. A. Nr. 21, hieſigen Friedhofs
vurde 1850 in Erbgang auf Pfarrer Heinrich Clotz in Groß=Gerau überſchrieben,
von deſſen Erben der Platz nun angeſprochen wird. Legitimationsurkunde iſt nicht
vorhanden.
Wir ſchreiben das Grab deshalb anmit öͤffentlich aus, unter der Aufforderung.
vermeintliche Anſprüche darauf auf unſerer Amtsſtube für Friedhofsweſen, Rathhaus
am Markt, in der Zeit Vormittags 10-12 Uhr, innerhalb 6 Wochen vorzu=
3 ringen und zu begründen, mit ſtillſchweigendem Ablauf welcher Friſt wir das
Nichlvorhandenſein ſolcher Anſprüche unterſtellen und dem Erbantrag Folge geben
verden.
Darmſtadt, den 16. September 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Lauteſchläger, Beigeordneter.
[4326
Veröfentlichung
heutigen Eintrags zum Geſellſchafts=Regiſter.
Durch Beſchluß der Generalverſammlung der Actiengeſellſchaft „Darmſtädter
Actien=Ziegelein dahier vom 29. Juli 1892 ſind die 88 9, 12, 13, 14, 15, 18,
19, 20, 22, 23. 24, 32 der Statuten abgeändert, die 88 21, 26, 33 geſtrichen und
insbeſondere beſtimmt worden, daß alle die Actionäre betreffenden Bekanntmachungen
durch Benachrichtigungsſchreiben mittelſt eingeſchriebenen Briefes, geſetzlich
vorge=
ſchriebene Veröffentlichungen nur durch den Reichsanzeiger erfolgen ſollen, ſowie daß
Vorſtand der Geſellſchaft der Direktor iſt.
Darmſtadt, den 14. September 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[432]
Dr. Berchelmann.
Feuerwehrgeräthe.
Die Anlieferung von Steigergürteln
mit Beilen und Beiltaſchen und von Aexten
mit Taſchen und Tragriemen für die
frei=
ſwillige Feuerwehr ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 22. Septbr. 1892,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Waldſtraße 21,
I. Stock, zur Einſicht offen, bei welchem
ſauch die Formulare für die Offerten zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 16. September 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[14328
Bekanntmachung.
Die am 2. d. Mts. ſtattgehabte
Ver=
ſteigerung von Brucheiſen,
Ausrüſtungs=
ſtücken der Feuerwehr, altem Meſſing ꝛc.,
in dem Depol der Straßen=Reinigungs=
Anſtalt und dem Lagerplatz in der
Frank=
furterſtraße iſt nicht genehmigt.
Es findet daher eine nochmalige
Ver=
ſteigerung dieſer Gegenſtände
Dienstag den 20. d. Mts. und zwar
um 10¼ Uhr,
auf dem Lagerplatz in der
Frankfurter=
ſtraße und um 11 Uhr in dem
Straßen=
reinigungs=Depot, Landwehrſtraße, ſtatt.
Darmſtadt, den 15. September 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[14174
Morneweg.
460
3102
Kanalherſtellung.
Die Herſtellung von 150 lfd. Meter
Thonrohrkanal in der Victoria= und
Liebigſtraße ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 20. September 1892,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Pläne liegen auf dem Tiefbauamt,
Zimmer Nr. 4, zur Einſicht offen, bei,
welchem auch die Bedingungen und
Offert=
formulare zum Preiſe von 80 Pfg. per
Exemplar zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 16. September 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. U4176
Bekanntmachung.
In das Firmenregiſter wurde heute
eingetragen:
Julius Schoenenberg hier betreibt
daſehbſt unter der Firma ſeines Namens
ein Handelsgewerbe.
Friedrich Wallauer hier, Inhaber des
bisher unter der Firma „P.
Breit=
wieſer” daſelbſt beſtehenden
Handelsge=
werbes betreibt dasſelbe nunmehr unter
der Firma „Fr. Wallauer, vormals
P. Breitwieſer” und hat ſeiner
Ehe=
frau Emilie Wallauer geb. Reining
Pro=
kura ertheilt.
Die Prokura der Iſidor Oppenheimer
Ehefrau, Delphine geb. Mayer hier für
die Firma „Jſaac Mayeru daſelbſt iſt
erloſchen.
Darmſtadt, den 14. September 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann. (41329
Durch ſchöffengerichtliche
Urtheile
vom 30. Auguſt 1892 ſind wegen
ſahr=
läſſigen Verkaufs gefälſchter Milch
1) Peter Schüler zu Darmſtadt, 34
Jahre alt, gebürtig aus Griesheim,
in eine Geldſtrafe von 30 Mark,
2) Georg Krämer zu Darmſtadt, 34
Jahre alt, gebürtig aus Wembach,
in eine ſolche von 20 Mark,
verurtheilt worden.
Großherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt I.
[14330
Lieferung von Lebensmitteln.
Die Lieferung von Fleiſch, Kartoffeln,
Bictualien und Suppenzuthaten für
das unterzeichnete Bataillon iſt für die
Heit vom 1. Oktober 1892 bis Endeſ
Seplember 1893 zu vergeben.
Nähere Auskunft ertheilt der Menage=
Buchführer in der Infanterie=Kaſerne.
Angebote auf die Lieferung ſind bis
zum 25. September d. J3. ſchriftlich
auf das Bataillonsveſchäftszimmer (
Zeug=
hausſtraße einzuſer den.
[14331
Menage=Commiſſion
des I. Bataillons I. Großh. Heſſ.
Inf=Ceibgarde.) Regts. Nr. 116.
Nr. 220
14
BLTREtLTunhz-aanzkigk.
Dienstag den 20. September er., Vormittags 10
Uh=
verſteigere ich:
Die Crescenz an Trauben, Gemüſe und Grünzeug
Zuſammenkunft der Steigerer am Schloßgartenplatz.
Darmſtadt, den 17. September 1892.
II.
Wittich,
Großherzogl. Gerichtsvollzieher in Darmſtad.
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AGLASAASGEGLSEEEESGAOaON0
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xGLOGGODOOVCGaEEATRaUETTaDo
a0 0 Gute Jreunde ſssagoooovonoossgoogocagooao
1AGGGGLGLaoAxATavaAvoAAAEaoo
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Bisäsädäaiaiiiniaaiiänaaaog
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SETLLOOAID
CGAaOEGGor
erkennt man in der Rotß!
GOGGOGOOOD
GDTCALOOopl
itanaAairandt
SauAeagi
Als ein ſolcher Freund im beſten Sinne des Worte
bewährt ſich in der gegenwärtigen Cholerazel
RAEUAAAAAIGuzON
Gelegentlich eines im Conſerenz-Saule des Berline,
Polixei-Präsidiums von Prof. Dr. Olshausen gehaltene
Vortrages über das Thema: „Wie haben ſich Hebammen h
Cholerazeiten zu verhalten; wurde dieſer Thatſache öffentlich
Au=
druck gegeben; Frau Gebauer, Vorſitzende des Hebammenvereinz 5c
rühmte bezüglich des Durchfalls
„ die vortrefflichen Wirkungen des Rademannſchen
Kindermehls, das in allen Fällen chroniſcher
Diarrhöe, beſonders bei Schwächezuſtänden im
Kin=
desalter, nach dem Urtheile der Profeſſoren Henoch
und Senator die beſten Dienſte leiſtet."
Man experimentire in Krankheitsfüllen nicht
lang=
ſondern benuhze ſofort Rademanna Hindermenl, deſſe
treffliche Wirkung außer allem Zweifel ſteht.
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geſchichle und A ſtheik.
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Winterſemeſters beginnt zugleich ein Curſus für die allererſten Anfänger.
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ſekte gratis in der Hofmuſikalienhandlung des Herrn Thies, in der
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lung des Herrn Köhler und in der Akademie. Fräulein Dr. Menſch wird
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Großh. Muſikdirektor.
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Dr. Draudt, Frankſurt rſtr. 18,
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Dr. Orth I., Heinrichſtr. 61,
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[14345
14352) Kathreiners Kneipp Malzkaſſee
ſcheint auch im Auslande als beſter Kaffee
zuſatz und Erſatz gewürdigt zu werden, da
er auf der Internationalen Ausſtellung in
Scheveningen mit der Goldenen Medaille
prämirt wurde.
Schiſfsbericht, mitgeteilt von Adolph Radh
in Darmſtadt, Zimmerſtraße Nr. 1.
Der Hamburger Doppelſchraubendampfer
„ Columbia' Käpitän Vogelgeſang von der
Hamburg=Amerikaniſchen Pakeifahrt=Aktien=
Geſellſchaft iſt am 10. Septbr. wohlbehalten
in New=York angekommen.
1
3
Zu verkaufen eine nußb. pol. gute
2)2ſchläfr. Bettlade m.
Sprungfeder=
matratze, Spinnrad m. Haſpel,
Back=
ſteine ꝛc. Rückertsſtraße 6.
114350
14346) Gründl. Zitherunterricht
wird ertheilt. Groß=Ochſengaſſe Nr. 30.
Für die Nothleidenden in Hamburg
gaingen weiter bei uns ein von: Hoffrieſeur
Schmidt 2 M, A. W. 2 M. Grantzow 6 M.
Frau Cramolini 2 M. Frl. Cramolini 2 M.
Zuſammen 14 M. Hierzu die früheren 122 M.
Im Ganzen 136 M.
Weitere Beiträge nimmt entgegen
die Expedition.
Ein halber Sperrſitz,
rothe Karte, Nr. 104, für die ganze
Saiſon abzugeben. Näheres Exp. (14347
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 20. September 1892.
19. Vorſtellung i. d. 1. Abonnements=Abtheilung.
GBlaue Karten gültig.)
Neu einſtudirt:
Die Stützen der Geſellſchaft.
Schauſpiel in 4 Aufzügen von Ihſen.
Deutſch von Lange.
He220
3167
A u
r u
Das unſägliche Elend, welckes die Cholera=Epidemie über breite Schichten der Hamburger Bevölkerung gebracht hat,
erfordert raſche und thatkräftige Hülfe, wenn nicht Entbehrungen und Unzuträglichkeiten aller Art dem Würgengel des Todes
fortgeſetzt neue Opfer zuführen, wenn nicht ungezählte wirthſchaftliche Eriſtenzen unwiederbringlich verloren gehen ſollen. Die
Hülfe des Hamburger Staates und ſeiner begüterteren Angehörigen vermag den enormen Anſorderungen nicht gerecht zu
werden, ſodaß die Bruderliebe auch außerhalb Hamburgs werkthätig ſich erweiſen muß. A1 die Einwöhnerſchaft der Stadt
Darmſtadt, deren Mildthätigkeit nie vergeblich in Anſpruch genommen wurde, ergeht daher hiermit die herzliche Bitte, zur
Linderung des Nothſtandes in Hamburg die Hand zu öffnen und durch zahlreiche Gaben zu erweiſen, daß das Band der
Reichsangehörigkeit nicht nur Staatsbürger, daß es auch Menſchen verbindet.
Die Redaktionen ſämmtlicher hier erſcheinenden Blätter, die Unterzeichneten und Herr Bürgermeiſterei=Sekretär Daub
ſind gerne bereit, Gaben - über welche öffentlich quittirt werden wird -. in Empfang zu nehmen und an die Hamburger
Hülfskomites zu befördern.
Darmſtadt, den 17. September 1892.
Dr. Elz, Stadtpfarrer. Ed. Harres, Großh. Baumeiſter. Lauteſchläger, Beigeordneter. v. Marquard,
Geh. Rath. Maurer, Oberlandes=Gerichtsrath. W. Merck, Stadtverordneter. Morneweg, Bürgermeiſter.
Dr. Oſann I., Stadtverordneter. Riedlinger, Beigeordneter. Rückert, Stadtverordneter. Schmeel,
Stadt=
verordneter. Waas, Stadtpfarrer. Joh. Waitz, Stadtverordneter. Otto Wolfskehl, Stadtverordneter.4353
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Die vielerwähnte Militärvorlage
hat noch keine greifbare Form gewonnen. Für die Vertretung der
Regierungsvorlagen im Reichstage beſteht beiläufig die
Gepflogen=
heit,. daß der Bundesrat ſich erſt nach Abſchluß ſeiner Thätigkeit
wegen der Vorlagen über die Perſon der Vertreter ſchlüſſig macht.
Die jetzt verbreiteten Angaben über die Vertretung der Vorlage
ſind demnach völlig wertlos. Daß der Reichskanzler die
Vertre=
tung der politiſchen Seite der Vorlaae übernehmen wird, liegt klar
auf der Hand. Das weitere bleibt künftigem Ermeſſen vorbehalten.
Daß ſich der Krieasminiſter General v. Kaltenborn=Stachau
weſent=
lich dabei zu beteiligen haben wird, iſt wohl ſelbverſtändlich.
Das Deutſche Kolonialblatr” teilt mit. daß bis zum 16. Juni
in Bukoba noch keine Nachricht von Emin Paſcha
einge=
troffen ſei.
Amtlicher Nachweiſung zuſolge hat im deutſchen Reiche in den
erſten fünf Monaten des laufenden Etatsjahres die Einnahme an
Wechſelſtempelſteuer 325497905 M. oder 11739635 M.
weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres betragen.
Oeſterreich=Ungarn. Wegen der Tagung der Delegationen
wird ſich das ungariſche Abgeordnetenhaus vorläufig
blos könſtituieren, und nach Wahl der verſchiedenen Ausſchüſſe,
ins=
beſondere des Finanz=Ausſchuſſes. dem die vom Finanzminiſter Dr.
Wekerle mit einem Expoſe einzubegleitenden Budgetvorlagen
wer=
den überwieſen werden, ſeine Verfägung ausſprechen, ſo daß vor
Mitte November keine meritoriſchen Häusſitzungen ſtattfinden dürften.
Der Empfana der Delegationen in Peſt durch den
Kaiſer findet am 3. Oktober ſtatt. Das Mehrerfordernis des
ge=
meinſamen Budaets beträgt ungefähr 4 Millionen und wird
zu=
meiſt durch die Reorganiſation der techniſchen Truppen verurſacht.
Die „Vol. Korr.” führt aus behufs Behebung der
Schwierig=
keiten, die ſich aus der ſtrengen Durchführung der Verordnung vom
10. Auguſt d. J., betreffend die 8
ollbehandlungitalieni=
ſcher Weine, beſonders bei dem Maſſenimport gewöhnlicher
Weine durch die Verzögerung der Zollabfertiaung ergeben könnten,
iſt von Oeſterreich=Ungarn von einer eingehenden chemiſchen Analhſe
aller italieniſchen Weine abgeſehen und dieſe Analyſe auf die Fälle
beſchränkt worden. die nach vorgenommener vorläufiger Sichtung
durch die Zollbehörden ſich als einer genaueren Unterſuchung
be=
dürftig erweiſen.
Italien. Die Admirale und Stäbe der fremden Geſchwader
in Genua wohnten dem auf dem iſalieniſchen Vanzerſchiffe „
Le=
pantor veranſtalteten glänzenden Feſte bei. Die Kommandanten
des öſterreichiſch=ungariſchen Geſchwaders und der deutſchen
Kreuzer=
korvette=Prinzeß Wilhelm; machten dem Bürgermeiſter
Abſchieds=
beſuche, wobei von beiden Seiten die Geſinnungen herzlichſter
Freundſchaft und Brüderlichkeit zum Ausdruck gelanaten.
Nach der Rückehr der Miniſter nach der Hauptſtadt wird der
Miniſterrat zuſammentreten, um über die Auflöſung der Kammer
und die Ausſchreibung der Neuwahlen ſchlüſſig zu werden. Das
erſtere Dekret ſoll gegen den 20. d. M., das letztere einige Tage
ſväter erſcheinen und wird von einem ausführlichen Vortrage des
Miniſterrates an den König eingeleitet werden, welcher das
Vro=
gramm für die nächſte Seſſion enthält. Dieſes Dokument wird das
Regierungsvroaramm für die Wahlen bilden.
Frankreich. Die großen Manöver wurden beendigt. Carnot
empfing am Freitag die fremden Militärattaches, Senatoren und
Abgeordneten in Montmorillon. Freyeinet ſagte in ſeiner Rede.
die Manöver mit den Territorialtruppen ſeien über Erwarten
ge=
lungen,. weshalb im nächſten Jahre ein ganzes Armeccorps,
aus=
ſchließlich aus Territorialtruppen beſtehend, daran teilnehmen ſoll.
Der Präſident Carnot erſuchte den Kriegsminiſter Freyeinet, den
Truppen ſeine Glückwünſche zu ihrer trefflichen Haltung zu
über=
mitteln. Bei dem Dejeuner, das Präſident Carnot den ausländiſchen
Offizieren und den franzöſiſchen Generalen gab, brachte derſelbe
einen Trinkſpruch auf die Armee und die Führer aus, denen er im
Namen Franfreichs danke.
Rußland. Der ehemalige Finanzminiſter Wyſchnegradski
verabſchiedete ſich im Beiſein Wittes von den Beamten des
Finanz=
miniſteriums. Wyſchnearadski ſagte, er ſei alücklich, das
Miniſie=
rium ſeinem unermüdlichſten Mitarbeiter übergeben zu können,
einem Manne, welchem eine die gewöhnlichen Menſchenkräfte
über=
ſteigende Arbeit zugeſollen ſei. Er ſprach ferner die Ueberzeugung
aus, daß die Thätigkeit Wittes von Erfolg gekrönt ſein werde.
Witte erwiderte, er hoffe, die Beamten würden durch ihre
Mit=
arbeit helfen, das Vertrauen rechtfertigen, das ihm der Kaiſer
bewieſen.
Etadt und Land.
Darmſtadt, 19. September.
Am Freitag kehrten Se. Königl. Hoheit der Großherzog
von dem Diviſions Manöver bei Wörrſtadt, dem auch Se. Exz. der
lommandierende General v. Wittich beiwohnte, mit Sonderzug um
1 Uhr 40 Minuten nachmittags nach Mainz zurück.
Am Samstag beaaben Sich J. J. K. K. H.H. der Großherzog
und Prinz Georg von Wales, Herzog von York, ſowie Se.
Großh. Hoheit Prinz Heinrich um 6 Uhr 15 Minuten mit der
Eiſenbahn nach Wörrſtadt und von da zu Wagen nach dem
Manöver=
feld bei Odernheim.
Das 1. Großh. Drag.=Regt. Nr. 23, welches zu den
Kaiſer=
manövern nach Lothringen kommandiert worden war. iſt am
Sams=
tag mittag, das 1. Großh. Inf. Regt. Nr. 115 am Samstag abend
in die hieſige Garniſon zurückgekehrt.
Die Einnahmen der Invaliditäts= und
Altersver=
ſicherunasanſtalt für das Großherzoatum Heſſen beliefen ſich im
Jahre 1891 auf 3194312 M. 74 Pf., die Ausgaben auf 2113 412 M.
93 Pf. Der ſich ergebende Beſtand von 1080899 M. 78 Pf. iſt
mit 1079569 M. 35 Pf. verzinslich angelegt.
0 Mit Ende dieſer Woche werden ſowohl die öffentlichen
höherer, wie auch die Mittel. und Volksſchulen unſerer Stadt der
Herbſtferien wegen ſchließen. Dieſe Ferien dauern bei den Mittel=
und Velksſchulen, welche nur dreiwöchige Sommerſerien haben,
drei Wochen, ſo daß der Unterricht in denſelben am 17. Oktober
wieder beginnt. Die Herbſtferien der höheren Schulen, welche ſich
vierwöchiger Sommerferien erfreuen. dauern dagegen nür 14 Tage;
der Unterricht beginnt dort ſchon am 10. Oktöber wieder.
Hin=
ſichtlich der Ferienordnung der höheren Schulen beſteht übrigens
für Darmſtadt eine Ausnahme gegen die ührigen Orte des
Groß=
herzogtums. Während in den letzteren für die höheren Schulen
keine getrennten Sommer= und Herbſtferien beſtehen, ſondern eine
fünfwöchige Pauſe überhaupt angeordnet iſt, die von Mitte Auguſt
bis in die zweite Hälſte des September dauert, hat man für
Darm=
ſtadt die bemerkten, allerdings ſechs Wochen umfaſſenden Doppel
ſerien. Es ſchweben indeſſen, wie wir hören, zur Beit Erwägungen
ob ſich nicht auch die höheren Schulen Darmſtadts die Ferien
ordnung aneignen ſollen, welche ſonſt im Großherzogtum in
Ge=
brauch iſt.
4 Um den in unſerer Stadt und beſonders unter den
Mit=
aliedern der vereiniaten Ortskrankenkaſſe verbreiteten, zum
Teil irrtümlichen Gerüchten, über den Stand der Kaſſe und deren
künftigen Leiſtungen zu begegnen. teilt uns der Vorſtand in den
nachfolgenden Daten mit, unter welchen Umſtänden die Geſchäfte
4
3108
am 1. September d. J. übernommen worden waren. Es wurden
abgeliefert an Wertpapieren und Guthaben an die ſtädtiſche
Spar=
kaſſe als der Reſt des noch unverbrauchten am 1. Januar 1892
vor=
handen geweſenen Vermögens der früher einzeln verwalteten und
ietzt vekeiniaten Ortskrankenkaſſen von ca. 35000 M., in runder
Summe 7800 M. Dieſem Aklibbeſtand ſtebt gegenüber, die von
der ſtädtiſchen Verwaltung mangels barer Kaſſe als Darlehen
über=
gebenen zur Geſchäftsſührung benötigte Summe von 1200 M. Die
ferner von der ſtädtiſchen Verwaltung vorgeſchoſſenen der Kaſſe für
Invalidität und Altersverſicherung, von der ſeitherigen Verwaltung
leihweiſe entnommene Summe von 1500 M., hierzu kommen die
für das Jahr 189091 und für die zwei erſten Quartale 1892
ein=
gelaufenen. noch unbezahlten Rechnungen für Arzt und Apotheke
u. ſ. w. 28511 M., giebt zuſammen die Summe von 31221 M.,
hiervon ab 7800 M. verbleibt ein Fehlbetrag von 24000 M. welche
Summe ſich um die noch ausſtehenden Schuldbeträge aus den
Monaten Juli und Auguſt entſprechend erhöhen wird.- Es dürſte
ferner zur Aufklärung dienen, daß die dem ſeitherigen Vermögen
entnommene Summe von rund 27000 M. mit Ausnahme einer
Summe von etwa 3000 M. zur Tilgung von Forderungen aus
früheren Jahren verwendet wurde. Aus dieſer Zuſammenſtellung
iſt erſichtlich, daß der derzeitige Vorſtand für die nächſte Zukunft
mit bedeutenden Schwierigkeiten zu kämpfen haben wird, um die
Verhältniſſe der Kaſſe wieder auf eine geſunde Grundlage zu bringen.
Der Vorſtand erwartet von der Selbſtloſigkeit der Mitglieder, daß
ſie die für einige Leit eingeführte, von der Delegiertenverſammlung
beſchloſſene Erhöhung der Beiträge von 2½ pCt. auf 3 pCt. willig
tragen werden. Ob eine mäßige Beſchränkung der Rente demnächſt
notwendig ſein wird, darüker hat der Vorſtand noch nicht beraten
können, übrigens wird zu dieſer Frage wohl auch die
Verwaltungs=
behörde Stellung nehmen. Von einer Beſchränkung der übrigen
Verpflichtungen der Kaſſe den Mitgliedern gegenüber kann abſolut
keine Rede ſein. Die oben erwähnte Erhöhung der Beiträge
ver=
teilt ſich in folgender Weiſe:
Klaſſe I., ſeitherige Beiträge 30 Pf., erhöhte Beiträge 36 Pf.,
Dieſe Beiträäe verſtehen ſich auf eine vierwöchige Erhebungs.
Veriode.
8ur Sonntagsruhe. Am Freitag abend hielten die
hieſigen Handelsgärtner in der Brauerei Heß, Kirchſtraße, eine
Verſammlung ab, zwecks Beſprechung der in Bezug auf das Geſetz
über die Sonntagsruhe bisher gethanen Schritte. Eine Velition,
welche von dem Vorſtande des Verbandes der Handelsgärtner
Deutſch=
lands dem Bundesrate unterbreitet werden ſoll, war zur
Unter=
ſchrift ausgeleat.
Im Schaufenſter des Herrn Hofbouquetlief. ranten Henkel
ſind in einem Glasbaſſin mehrere große und kleine Exemplare des
chineſiſchen Paradiesfiſches (acropodus venustus)
aus=
geſtellt die ſich, wie ſchon der wiſſenſchaftliche Name beſagt, durch
ihre ſchönen Langfloſſen auszeichnen. Dieſelben ſind beim
Männ=
chen blau=rot gefärbt und bilden einen eigenartigen
farbenſchillern=
den Schmuck, durch deſſen Schönheit deſer kleine Waſſerbewohner
ſich vor allen anderen ſeines Geſchlechtes hervorthut. Derſelbe
dürſte einem Zimmeraquarium zu beſonderer Zierde gereichen.
4 Mainz. 17. Sept. In dem Hauſe eines hieſigen
Eiſen=
händlers fand geſtern vormittag eine heſtige Pulverexploſion
ſtalt, welche die Bewohner der umliegenden Straßen in großen
Schrecken verſetzte. Ein Lehrling des Eiſenhändlers kam unbefugt
einer euf dem Speicher lagernden Menge Pulvers zu nahe und
ver=
ſcholdete deſſen Entzündung. Ein Teil des Dachſtuhls wurde
in die Luft geſchleudert und das Haus nach unten hin in Brand
geſetzt, welcher indes dank raſcher Hilfe bald gelöſcht war. Der
des Unglück verurſachende Lehrling hat ſehr bedeutende
Brand=
wunden davongetragen und mußte, da er den Ausgang von dem
Speicher nicht mehr zu erreichen vermochte, von einem Dachdecker
durch eine Dachlucke in das Freie geſchafft wrden.
Die geſtern
erſolgte Schlußabrechnung des Wirtſchafts=Ausſchuſſes des
Mit=
telrheiniſchen Turnfeſtes hat ein ſehr günſtiges Ergebnis
gezeigt. An Wein und Bier wurden 11466 M. verdient, 4366 M.
mehr, als man im Voranſchlag vorgeſeben halte. Der
Geſamt=
verdienſt, welcher der Mainzer Turnerſchaft aus dem Feſte zugute
kommt, beziffert ſich auf 15000 M.
L Aus Rheinheſſen, 17. Sept. Mit der Leſe des
Früh=
buraunders hat man in der diesſeitigen Provinz jetzt allgemein
angefangen. Das Reſultat iſt ſehr wenig befriedigend.
Durch=
ſchnittlich wird für das Viertel (18 Bfund) 4 bis 5 Mark bezahlt.
Armsheim, 16. Sept. Geſtern ward durch die Reblaus=
Kommiſſion in der Gemarkung Schimsheim eine weitere
ver=
ſeuchte Stelle in der Nähe des Stammherdes aufgefunden. Es
iſt nach dem Urteil Sachverſtändiger noch gar nicht abgeſchloſſen,
wie weit ſich verſeuchte Stellen erſtrecken.
Aus der Reichshauptſtadt, 17. Sept. Die Kaiſerin
be=
findet ſich vollkommen wohl, ehenſo die neugeborene Prinzeſſin.-
Der „Staatsanzeiger; meldet: Der König beſtätigte die Wah
Virchows zum Rektor der Univerſität Berlir. — Die unter de
großen Landesloge Freimaurer von Deutſchland in Berlin;
Hamburg arbeitenden Logen haben laut Verzeichnis des Exekutir
Komités die anſehnliche Summe von 15000 M. zur Linderung de
durch die Cholera Epidemie hervorgerufenen Not bewilliat.- De
bieſige Volizeidampfer befährt jetzt ſtändig die Spree. ur
ſcharfe Kontrolle bezüglich etwaiger Erkrankungen von Schiffer
auf den hier ankernden Kähnen und illen zu halten und esi
auf dem behördlichen Fahrzeuge jetzt ſtändig ein Arzt anweſend, un
im Falle plötzlich eintretender Cholera=Erkrankungen von
Schiffer=
ſofort die erſte Hilfe leiſten zu können. - In den Berliner
Ge=
fänaniſſen ſind angeſichts der Choleragefahr die umfaſſendſte=
Vorſichtsmaßregeln getroffen worden. In Vlötzenſee, das ucrad
jetzt ſtark beſetzt iſt - es zählte geſtern mit der Rummelsburge
Filiale 2001 Gefangene - wird an Stelle des Waſſers kalter Kaffe
verabreicht, Käſe und Butter ſind ſtreng verpönt, ebenſo Bier. J.
der Stadtvoigtei giebt es jetzt als Getränk abgekochtes und durd
Eſſigzuſatz ſchmackhaft gemachtes Waſſer. Bier iſt hier noch geſtaltel
dagegen ſind vom Speiſezettel geſtrichen: Butter, Weichkäſe un
Heringe, letztere um deswillen, weil die größte Menge der in Berli
käuflichen Heiinge aus Hamburg ſtammt. Auch bezüglich der Be
ſchäftigung der Gefangenen ſind Vorſichtsmaßregeln getroffen. Da=
Lumpenſortieren und Tauenderzupfen iſt eingeſtellt worden. Aud
die Stadtvoigtei iſt zur Zeit außergewöhnlich ſtark belegt; ſie zählt
geſtern mit den Filialen 1207 unfreiwillige Bewohner. Dieſe fü
die Jahreszeit beſonders hohe Ziffer iſt durch die Cholera veranlaß
worden. Die Volizei hat wegen der Choleragefahr alle obdachloſen
und bedenklichen Perſonen aufgegriffen und namentlich in de:
Schlupſwinkeln des Verbrechens und des Laſters gründlich auf
geräumt.
Wiesbaden, 17. Sept. Die Kurdirektorfrage fand in
de=
geſtrigen außerordentlichen Sitzung der Stadtverordneten eine be
friedigende Löſung. Gelegentlich der vor wenigen Monaten erſolgte:
Regulierung der Gehalte der ſtädtiſchen Beamten iſt das
penſions=
fähige Gehalt des Kurdirektors auf 7000 Mark neben 2000 Marl
Funktionszulage. 500 Mark für Dienſtreiſen und außerdem
Ver=
gütung für die Rheinfahrten, feſtgeſetzt. Der Maaiſtrat hat nun
beſchloſſen. das penſionsfähige Gehalt auf 9000 Mark feſtzuſetzen
und außerdem eine Funktionszulage von 1000 Mark zu gewähren,
die Nebenbezüge dagegen in Wegfall kommen zu laſſen. Die
Stal=
verordnetenverſammlung ſlimmte dem Beſchluſſe bei.
4 Aus dem Rheingau, 17. Sept. In dem Wallfahrtsotte
Marienthal ereignete ſich am Mittwoch an der
Wallfahrts=
kapelle während des Nachmittagsgottesdienſtes ein Unglücksfall,
der unter den Wallſahrern, größtenteils Frauen, eine große Panil
hervorrief. Von dem Vortaltürmchen hatte ſich eine ſteinerne
Knospe losgelöſt und ſiel einer vor der Kirchenthüre ſtehenden
Frau derart heftig auf den Kopf, daß dieſelbe lautaufſchrei nd,
blutüberſtrömt zuſammenbrach. Nach Anlegung eines Notverbandes
wurde die Frau in das Hoſpital verbracht.
Homburg v. d. H. 17. Sept. Wie der=Taunus=Bote' meldet,
wird die Hierberkunft des Kaiſers mit der Geburt der
Vrin=
zeſſin in enge Verbindung gebracht. Es handelte ſich vermutlich
um Uebernahme der Patenſtelle durch die Kaiſerin Friedrich. Die
Kaiſerin ſelbſt und Prinzeſſin Magarethe ſollen, nach dem engliſchen
Hofjournal „St. James Gazette; in etwa drer Wochen in Schloß
Balmoral eintreffen. Der Aufenthalt bei der Königin von England
dürfte ſich auf etwa vier Wochen erſtrecken.
Heidelberg. 16. Sept. Der Bürgerausſchuß genehmigte
ein=
ſtimmig nach den Vorſchlägen des Stadtrates und den Plänen des
Oberbaurats Baumeiſter=Karlsruhe 460006 M. zur Durchführung
der Kanaliſation der Altſtadt.
Stuttgart, 16. Sept. In den nächſten Wochen wird ſich der
Herzog von Edinburg hierher begeben, um dem Könia von
Württem=
berg die Inſignien des Hoſenbandordens im Auftrage ſeiner
königlichen Mutter zu überreichen. Der verſtorbene König Karl
war auch Ritter des Hoſenbandordens. Er wurde es aber erſt ein
Jahr vor ſeinem Tode. Die älteſten Ritter des Hoſenbandordens,
außer den Mitgliedern der engliſchen Königsfamilie, ſind der Herzog
von Cambridae 1835), der Herzog von Sachſen=Coburg=Gotha 1184)
und der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz (1862).
UIm. 16. Sept. Geſtern trat ein Fremder in einen
Metzger=
laden und bat, da er mit dem Zuge fort müſſe und Eile habe, um
Umwechſelung einer Rolle mit 50 Stück ä 2 M. in Gold,
ſtücke. Da die Geldrolle die Aufſchrift und den Stempel des Poſt
amtes Ulm trug, gab ihm der Metzger 10 Stücke Gold 10 M
Als er aber ſpäter die Rolle öffnete, fand er zu ſeinem Schrecken
ein geaoſſenes Bleiſtück darin vor.
Köln, 17. Sept. In der letzten Nacht fand hier ein
Eiſen=
bahnunglück durch Zuſammenſtoß eines Militärzuges und eines
Güterzuges ſtatt. In dem Perſonenzug befanden ſich Reſerviſten
Beilage zu Nr. 220 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 19. September 1892.
der Marine und Küraſſiere. 2 Verſonen wurden getötet, 11 meiſt
ſchwer verletzt. -— Wegen der drohenden Choleragefahr iſt
be=
ſchloſſen worden. den für den 8. bezw. 9. Oktober d. J. hier
vor=
geſehenen rheiniſch=weſtfäliſchen Parteitag der deutſchfreiſinnigen
Partei bis auf weiteres zu vertagen.
Köln, 17. Sept. Ueber das Eiſenbahnunglück des
Köln=Frankfurter Zuges geſtern nacht ſchreibt die „Frkf. 8ta.”:
Einer der Reſerviſten verließ. nachdem Köln Süd einige Minuten
paſſiert war, ſein Coupé. ging auf dem Trittbrett den Wagen
ent=
lang und ſtürzte ab. Ein Bremſer zog die Notleine, der Hug ſtand
und man ſuchte die Strecke ab. Inzwiſchen war vom
Güterbahn=
hofe Gereon der Güterzug abgefahren und fuhr auf den
Perſonen=
zug. Die Güterzuglokomotive ſchob den letzten Wagen des
Ver=
ſonenzuges über den vorletzten und in dieſen hinein, beide Wagen
wurden zertrümmert, zwei Küraſſier Reſerviſten aus Elſaß=
Loth=
ringen ſind gelötet, zehn Küraſſier=Reſerviſten und ein Reſerviſt der
Marine, zum Teil ſchwer verletzt; ſchwer verwundet iſt auch ein
Civiliſt den ein im Unalückszug befindlicher Arzt verband und mit
nach Bonn nahm. Die Feuerwehr und die Aerzte des
Hilfs=
krankenhauſes und des Bürgerhoſpitals waren alsbald zur Stelle,
legten Notverbände an und ſchafften die Verletzten in das
Hilfs=
krankenhaus.
Jena, 16. Sept. In einer Mühle zu Tröbnitz bei Roda
er=
krankten vor kurzem nach dem Mittageſſenelf Verſonen, von welchen
eine am nächſten Taae ſtarb. Die chemiſche Unterſuchung der
Speiſe hat ergeben, daß ſich darin eine größere Menge Arſenik
befunden hat. Wie das Gift in die Speiſe gelangt iſt, hat bisher
trotz umfaſſender Nachforſchungen nicht ermittelt werden können.
Wien, 16. Sept. Cirkusdirektor Albert Schumann der
deutſcher Staatsbürger iſt, wurde hier auf Requiſition des
Militär=
gerichts der 6. Diviſion in Brandenburg wegen Deſertion
ver=
haftet.
Wien, 16. Sept. Bei dem nach Wien verkehrenden Pontaſier
Schnellzuge entaleiſte nachts auf der Strecke Kalwana=Wald
infolge eines Keſſeldefektes die Vorſpannmaſchine, wodurch auch
die Bugmaſchine und die beiden folgenden Wagen entgleiſten. Zwei
Bahnbedienſtete wurden getötet, einer verletzt, das übrige
Zuz=
verſonal und die Reiſenden blieben unverletzt: Die verlegte
Bahn=
ſtrecke wird vorausſichtlich morgen wieder frei. Bis dahin müſſen
die Vaſſagiere umſteigen. Erhebungen zur Aufklärung der Urſachen
des Unalücks ſind bereits eingeleitet.
Haag. 16. Sept. Ueber den Zweikampf. der am Dienstag
abend zwiſchen dem deutſchen Geſandtſchaftsſekretär im Haag
Frei=
herrn v. Gärtner=Griebenow und ſeinem ſpaniſchen Kollegen
Mar=
guis v. Valladares ſtattfand, verlautet folgendes: Der Zweikampf
entſtand infolge eines heftigen Wortwechſels beim Lawn Tennis.
Als Zeugen traten auf für Freiherrn v. Gärtner der öſterreichiſche
Geſandtſchaftsſekretär Graf b. Herbenſtein und der deutſche Attache
Freiherr v. Bohlen, für den Marquis v. Valladares der Graf
Rechteren und der franzöſiſche Geſandtſchaftsſekretär de la Motte.
Nachdem die Sekundanten ſich vergeblich bemüht hatten, die Sache
beizulegen, fand das Piſtolenduell auf 25 Schritte auf dem Wege
nach Waſſenaer ſtatt. Beim Kommando „Feuerſö erhob der
Mar=
quis v. Valladares ſeinen Arm und ſchoß in die Luft, gleichzeitig
erhielt er die Kugel ſeines Gegners in die Hüfte. Der Arzt, der
dem Zweikampfe beigewohnt hatte, entfernte die Kugel bereits
geſtern morgen; er hofft, daß der Marquis in vierzehn Tagen aus
der Behandlung entlaſſen werden kann.
Rom, 15. Sept. Nach einer Meldung aus Meſſina griffen
geſtern abend Gendarmen eine aus 8 Verſonen beſtehende
Räüber=
bande, Marina genannt, an. Bei dem Kampfe, der etwa eine
halbe Stunde dauerte, wurde ein berüchtigter Räuber, mit dem
klaſſiſchen Namen Rinaldi, getötet, die übrigen entflohen in die
Wälder. Ihre Verfolgung iſt aufgenommen. Die Gendarmen ſind
unverletzt geblieben: ſie haben eine Anzahl Waffen nebſt Munition
und Lebensmittel, ſöwie 8 Pferde und 380 Lire in Beſitz genommen.
Kleine Chronik. Bei der Jagderöffnung bei Breitenbach
ſEichsfeld) wurden durch einen Schuß fünf Kinder verletzt; eins
blieb ſofort tot, eins wurde ſchwer verwundet.- In der Nordhalle
des Zentralbahnhofes zu München ſiürzte einer von den
Malerge=
hilfen, die daſelbſt mit Reparaturarbeiten beſchäftigt waren, plötzlich
durch das Oberlicht auf das Steinpflaſter der Halle herab und blieb
ſofort tot liegen. Derſelbe wurde auf einer Tragbahre nach der
Leichenhalle gebracht. — Bei Andernach wurde von dem von Koblenz
kommenden Verſonenzuge 121 bei Nieder=Breiſig ein Reiter mit
ſeinem Pferde überfahren und ſofort getötet.
In einem
Uhr=
macherladen zu Wien wurde ein Uhrmachergehilfe, der allein im
Laden anweſend war, von einem unbekannten jungen Manne
über=
fallen. Der letztere raubte alsdann 45 goldene Uhren.-
- Bei
Admont erfolate Freitag früh bei dem Nachtſchnellzug Rom=Wien
eine Keſſelexploſion der Vorſpann=Lokomotive. Der Führer und
der Heizer ſind 1ot, der Heizer der Zug=Lokomotive iſt leicht verletzt.
Das Gymnaſium in Tarntpol, auf welchem ein Profeſſor von
einem Schüler der 7. Klaſſe ermordet wurde, iſt von der Behörde
D latte. Mr. dn Sohn rub LAldadn.
erfolate. ")
Choleraberichte. Nach den Feſiſtellungen in Hamburg
bis zum 15. einſchl. ſind im ganzen 14894 Perſonen an der
Cholera erkrankt und 6506 geſtorben. Die Seuche iſt in der
Hafen=
gegend gänzlich erloſchen. - In voriger Woche hielt die gemiſchte
Deputation unter Teilnahme von Geheimerat Koch zwei Sitzungen
ab: ſie prüfte die Trinkwaſſerverhältniſſe in Blankeneſe und
be=
ſchloß die ſofortige Anlage von abyſſiniſchen Brunnen. Koch iſt
nach Berlin zurückgereiſt. Er glaubt, daß die Zahl der
Er=
krankungen vorläufig wenig abnehmen werde, daß aber die
Todes=
fälle geringer werden. Die wieder eröffneten Theater waren am
erſten Tage gut beſucht.
Der amtliche Cholerabericht vom 15. September
meldet für: Hamburg 306 Erkranlungen, 128 Todesfälle (davon
entfallen auf den 15. 222 Erkrankungen und 98 Todesfälle), für
den 16. wurden gemeldet 276 Erkrankungen und 136 Todesfälle
(davon entfallen auf den 16. 237 und 98; der Reſt ſind
Nach=
meldungen), Regbz. Schleswig: Altona 3 und 4, Wandsbeck7 und 1.
Regbz. Lüneburg:Wilhelmsburg 5 und 2. Stadt Stettin 2 und 2.
vereinzelt im Regbz. Stettin an 2 Orten im Kreiſe Neugard und
Randow 1, bezw. 2.
Ein ſonderbarer Fund wurde kürzlich in den
Eis=
aruben des Monte Roſa gemacht. Mehrere Herren unternahmen
von Valturnanche aus einen Aufſtieg zu der Parrottkuppe, wo ſie
übernachten wollten um dann tags darauf den ſchwierigen Aufſtieg
zum Seſiajoch (4550 m) zu machen. Nachdem der Nebel, der den
ganzen Tag geherrſcht hatte, ſich ein wenig gelöſt hatte, bemerkten
die Bergſteiger plötzlich, daß zwiſchen dem Seſiz= und dem Vigne=
Gletſcher einige Kleidungsſtücke umhergeſtreut lagen. In der
Meinung, hier vielleicht den Leichnam irgend eines unglücklichen
Alpiniſten oder Schmugglers zu finden, unterſuchte der Führer
Anſernice die Fundſtätte ganz vorſichtig und zog plötzlich aus der
Eishülle - eine Jacke, die berühmte Jacke des Herrn Perazzi
hervor. Mit dieſem intereſſanten Kleidungsſtücke hat es folgende
Bewandtnis. Im Auguſt 1876 unternahm der frühere italieniſche
Finanzminiſter Verazzi einen Aufſtieg zum Seſiaioch. wurde dabei
von einer Lawine überraſcht und in Line Gletſcherrinne geſchleudert.
Dem Führer Guglielmina gelang es jedoch, ihn zu retten; bei
ſeinem Rettungswerke verlor der Führer aber die Lodenjoppe des
Herrn Perazzi die dieſer wegen der großen Hitze ausgezogen und
dem Führer anvertraut hatke. Die Jacke ſiel in die
Gletſcher=
ausbuchtung und wurde vom Eiswaſſer mit fortgeriſſen. Die Jacke
iſt nun 16 Jahre lang mit dem Gletſcher umhergewandert und hat
in dieſer Zeit 1600 bis 1700 m zurückgeleat. alſo jährlich mehr als
100 m. In einer Seitentaſche fand man faſt unverſehrt die
Viſiten=
karte des Herrn Verazzi, ein Fernglas und eine topographiſche
Karte des Monte Roſa. Der jetzige Senator Perazzi wurde ſofort
von dem Funde telegraphiſch benachrichtigt und langte am 1.
Sep=
tember am Seſiajoch an, wo er tiefgerührt ſeine vielgereiſte Jacke
in Empfang nahm; das Fernrohr und die Viſitenkarte ſchenkte er
dem Turiner Muſeum.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 16. September.
Graf Eſſex..
E. H. Als Ladn Rutland ſetzte heute Frl. Cretius ihr
Gaſt=
ſpiel fort. Ueber die Julia der jungen Dame herrſchte in der
hieſigen Preſſe eine ſeltene Einmütigkeit. Alle Urteile, die über
dieſe Leiſtung abgegeben wurden, trafen in den weſentlichſten Punkten
zuſammen, das reiche, blendende Talent des Gaſtes wurde ohne
weiteres eingeräumt, es wurde ferner feſtgeſtellt, daß dieſes Talent
vornehmlich auf dem Gebiete des Heroiſchen ſeine Stärke zu
ent=
falten ſchien und endlich begeanete man der Thatſache, daß Frl.
Brand von uns Abſchied nehmen wolle, mit einem Gefühl, das
ſich aus Verwunderung und Beſremden zuſammenſetzte. Die
Rut=
land des Frl. Cretius lieferte nun heute abend zu ihrem Debut
von neulich inſofern keine unweſentliche Ergänzung, als ſie in dieſer
Partie zeigen konnte, daß ſie ſich auch auf mildere Schattierungen,
diskretere Töne verſteht und den Affektenverbrauch einzuſchränken
weiß; im übrigen iſt die Rutland eine unendlich leichtere Aufgabe
als die Julia, da ſich ſogenannte Sprünge und Schärfen in der
Uebergängen in ihr nicht finden. Frl. Jda Cretius, obgleich noch
ung. hat doch bereits jene Bühnenſicherheit und jene Gewalt über
die Grundſkala ſchauſpieleriſcher Ausdrucksmittel, daß ihr aus einel
o eminent dankbaren Aufgabe keinerlei Schwierigkeiten erwachſen
ſönnen. Der einigermaßen routinierten Künſtlerin bietet die Lady
Anna keine Klippen ſelbſt die Wahnſinnsſzene mit eingerechnet.
Denn dieſe, welche allenfalls ein Prüfſtein für die Befähigung zur
pſychologiſchen Studie ſein könnte iſt im „Grafen Eſſexs nichts
anderes als der übliche Theaterwahnſinn, gehandhabt zur
Steige=
cung äußerer Effekte. Der Pſychiater wüßte mit dieſer Form der
Geiſtesſtörung nichts anzufangen. Und es dünkt uns bezeichnend
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Nr. 220
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Fall iſt, von den phyſiologiſchen Geſetzen abweichen. Der Wahn= dem erſten Teich ſollen die erdigen Teile ſich niederſetzen, dann in
ſinn der Rutland iſt gleich dem des Gounod'ſchen Gretchens eigens l den drei anderen das Waſſer ſich klären. Aus dieſen wird es in
für das Lampenlicht zurecht gemacht. Die Erinnerungsbilder, die einen unterirdiſchen Behälter gelaſſen, über dem ein Pumpwerk
Art gegeben, welche die Szene erfordert. Den heiteren
Seelenfrie=
zu verbinden mit den ſtürmiſchen Exaltationen in die Annas Leben die Pumpen: zwei kleinere von je 70 Pferdelräſten, zwei größere
durch die hereinbrechende Kakaſirophe geworfen wird. Aber eine von 140 und 220. die zwei größten von ie 350, zuſammen 1200.
abſolut neue Seite ihrer ſchauſpieleriſchen Begabung konnte uns l Die Bumvenſtangen der zwei größten gleichen mächtigen Säulen,
das zweite Auftreten der Dame nicht erſchließen, denn dazu ſetzt 12-15 Meter hoch. In jeder Minute treiben die Pumpen 105
zuſammen und hat trotz aller liebenswürdigen Schwärmerei nicht der, gleich einem ungeheuren Feſtunasturm, 73 Meter hoch die
einen Zug, der ſie berechtigte, ſich der Galerie klaſſiſcher Frauen= Landſchaft überraat. Hier ſteigt das Waſſer in zwei Becken 40 und
bilder anzuſchließen. Immerhin dürften ſich nach den beiden Broben, 60 Meter hoch. Aus dieſen ſtürzt es herab. 4 Röhren von 12bis
die Frl. Cretius abgelegt. ihrem Engagement weder von ſeiten des 18 Meter Weite führen es nach dem Berliner Bahnhof, am Oſtende
wir die Dame noch gerne in einer Salonrolle, ſei es als Minna Thor (Candſtraße nach Berlin), an dem Hafenthor lam Weſtende
begutachtet hätten. Jedenfalls iſt Frl. Cretius ein jugendfriſches. von der Altſtadt) angelegt ſind. Von da wird es in eiſernen
zu verbinden weiß und unſerem Hoftheater Ehre machen wird. St. Georg und St. Pauli geleitet, ſowie in die im Oſten von der
Indem wir dies bereitwilligſt konſtatieren. genügen wir unſerer l Alſter gelegenen Vororte Hamm, Hammerbrook, Borgfelde, Hohen=
Uns verlaſſen ſoll, zum anderenmale, daß man dieſer jüngen, viel= Die Reſervoike faſſen zuſammen 14000 Kubikmeter Waſſer (die
verſprechenden und anläßlich ihres Gaſtſpiels vor zwei Jahren ſo beiden Frankfurter faſſen 25000 Kubikmeter. Das Waſier ſteht
andere Rollen, die von rechtswegen in ihr Fach gehörten, ihr ge= derkehr einer ähnlichen Feuersbrunſt verhüten. So erhielt die ganze 22
fliſſentlich vorenthalten hat.
großen künſileriſchen Erfolg Herr Edward, der den ritterlichen meter verbrauchk: Um Jahre 1884 ſtieg der Verbrauch an manchen
einige ſehr gelungenen Momente; in der Hauptſache aber verträgt geſandt.
die große Königin trotz ihrer vielen Schwächen, größere Züge, vor Eau
allem ſolche, welche die Monarchin in ſchärferen Umriſſen zeigen.
Die Waſſerverſorgung Hamburgs.
Von Heinrich Becker in Frankfurt a. M.
MNachdruck unterſagt.)
Im 19. Jahrhundert, nach den Befreiungskriegen, ward zuerſt in
umfaſſenderem Maße für Waſſer für Hamburgs Bevölkerung geſorgt.
Der Ingenieur Bieber wandte die neu erfundene Dampfmaſchine
für ein Pumpwerk an, das er 1822 bei St. Pauli, am
Landunas=
platze der Dampfboote, aufſtellte. Das Waſſer wurde aus der Elbe
in ein hoch gelegenes Reſervoir am Hafenthor gepumpt und von
da der höheren Altſtadt, wie der Vorſtadt St. Pauli in eiſernen
Röhren zugeführt. Ein zweites Werk unternahm 1843 der
Eng=
länder Smith. der von der Inſel„Grasbrooki das Waſſer aus
den Elbkanälen der Vorſtadt St. Geora. im Oſten der Altſtadt,
zuführte. Die Waſſerkunſt von Bieber lag am unteren Ende der
Stadt. Es war nicht blos aus den anſtoßenden Goſſen, es war
auch aus dem Alſter=Bett durch die Meerflut läglich der Unrat an
den Elbrand bis zu dem Waſſerwerk geführt worden. Das Werk
auf der Inſel Grasbrook wo 1871 der Pariſer Bahnhof erbaut Hinſcheiden unſerer lieben Mutter, Großmutter und
Schwieger=
wurde) laa oberhalb der Alſtermündung. Es unterlas wenigſtens mutter
nicht den ſchlimmſten Einflüſſen. Im Jahre 1842 brannte faſt die
ganze Oſthälfte der Altſtadt ab. 75 Straßen waren mit 4500
Feuer=
ſtellen in Trümmer geleat. Das St. Katharinen=Viertel, der Rödings=
und der Hopfenmarkt ſammt ihren Feldbrunnen waren verbrannt. ſagen innigſten Dank
Vort war das Feuer in den engen Höfen und Gängen entſtanden;
die kleinen Spritzen reichten nicht bis zu den achtſtöckigen Bauten.
Als die Londoner mit ihren drei Dampfſpritzen kamen, war nichts
mehr zu retten. So mußte das unſagbare Unalück geſchehen. Die
Nor aber ſpornte zu einer großen Thät an. Die Stadt übernahm
die beſtehenden Waſſerkünſte von Bieber und Smith; ſie baute auch
ein neues großes Werk, draußen im Oſten vor der Stadt. Im
Jahre 1851 ward es in Betrieb geſetzt, danach in mehreren
Zeit=
abſchnitten vergrößert. Die große „ſtädtiſche
Waſſerkunſt=
liegt ¾ Stunden von dem Oſtende der Altſtadt, auf der alten Elb=
Inſel „Bill=Werder” Die alte Berliner Straße zog am
hohen Nordufer der alten Elbe her über „Borgfelder Bergedorf=
Geeſthacht; — lauter Höhen=Orte - die neue Berliner Eiſenbahn
führt über den „Billwerder den Moorfleth: u. a. Bezirke, welche
das Sumpfland andeuten. Zwiſchen dieſer Bahn und einem Aſt
der Norder=Elbe, bei Rothenburgsort, liegt das große Waſſerwerk.
Einige Hundert Schritte von der Elbe ſind 4 Teiche in den Werder
gegraben. Sie liegen neben einander, durch ſchmale Dämme ge=
daß die Klaſſiker, wo ſie für ihre Zwecke die anomalen Bewußt= trennt, gleich den Scheiben eines Fenſterflügels. Zu dieſen führt
ſeinserſcheinungen herbeiziehen, niemals wie das hier bei Laube der ein bedeckter Kanal, der aus der Elbe das Waſſer herein leitet. In
Rekapitulation einer glücklichen Vergangenheit, wie ſie durch Annas ſieht. Von rieſigen Pumpen wird es hier aufgenommen, auf einen
Seele zieht, wurde von Frl. Cretius mit jener wirklichkeitsentrückten Waſſerturm gepumpf, dann durch große Röhren zur Stadt geleitet.
Die ganze Anlage iſt in großem Style ausgeführt, wie alle ;
den dieſes mädchenhaften Weibes wußte die Künſtlerin alaubwürdig Werke, die in Hamburg errichtet worden. 6 Dampfmaſchinen treiben 3
ſich die Rolle der Rutland aus zu wenig eigenartigen Elementen Kubikmeter empor. Das Waſſer wird auf einen Turm gehoben,
Publikums, noch der Preſſe Bedenken entgegenſtellen, wennaleich der Altſtadt. dann nach 3 Hochreſervoiren, die an dem Berliner
v. Barnhelm, ſei es als Claire im „Hüttenbeſitzer' geſehen und l der Altſtadt) und ober dem Hoologiſchen Garten lim Nordweſten
leiſtungsfähiges Talent, das Temperament mit feinem Geſchmack l Röhren durch die Alt= und Neuſtadt von Hamburg, die Vorſtädte
kritiſchen Pflicht und haben ein um ſo größeres Rechl. unſer leb= felde, Eilbeck, Barmbeck, Uhlenborſt, dann in die im Weſten von der
haftes Bedauern auszudrücken einmal darüber. daß Frl. Brand Alſter angelegten Rother Baum, Harveſtehude und Eimsbüttel.
warm und freudig begzüßten Künſtlerin hier einen ſo engen darin 30 Meter hoch über der Elbe. Es ſteigt in jedem Hauſe bis U0
Wirkungskreis gezögenStücke wie „Romeo und Julia', „Graf l unter das Dach. In den Straßen ſind alle 40 Meter Hydranten 11
Eſſer u. a. während ihres Hierſeins überhaupt nicht gegeben und angebracht l„Notpfoſten'), im ganzen über 3000, die ſollen die Wie= an
Bevölkerung reichliches Waſſer. In dem heißen Sommer 1875
Am heutigen Theaterabend errang außer dem Gaſt noch einen wurden aber täglich 72000, im Sommer 1879 über 90 000 Kubik=
Grafen mit edler Liebenswürdigkeit und heldenhafter Kraft ſpielte Tagen auf 130000 Kubikmeter. Das Waſſer fand in den Teichen
und in allem das ſtolze Bild eines ſelbſtbewußten Barons aus den keine Ruhe; es war keine Leit zum Niederſchlag der erdigen Teile,
Tagen Altenglands verkörperte. Als Eliſabeth hatte Frl. Berl ſ der Inhalt der Elbe ward den Bewohnern ungeläutert ins Hauz
(Schluß folgt.)
Codes-Anzrigr.
[14354
Hiermit die traurige Mittheilung, daß unſer lieber
Sohn, Bruder und Schwager
Eriedrich Weyglein
nach kurzem Krankſein unerwartet in Dublin
verſchie=
den iſt.
Familie Wenglein.
Familie Müller.
Darmſtadt und Nürnberg, am 17. September 1892.
Dankſagung.
[14395
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Theilnahme bei dem
Dorothea Hölzer, gob. Rummel,
Familie Hoesor,
Familie Heyor.
Darmſtadt, 17. September 1892.
Tankſagung.
Für die uns bei dem Hinſcheiden unſeres innigſtgeliehen
Gatten und Vaters
Herrn Hudwig Hlöss,
Modellſchreinermeiſter,
erwieſene herzliche Theilnahme ſprechen wir hiermit unſeren
tiefgefühlteſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
[14356
Darmſtadt, den 17. September 1892.
Frud uod Verlas: A. c. BittGſce Soſuddruderel. verautwvortlih fir die Aedaltion: Dr.