Darmstädter Tagblatt 1892


06. September 1892

[  ][ ]

AEURALLLCUTTUIN

Asennementspreis
Oedtelshrlich 1 Mark bo Pf. hall
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Ausvim vrden vn den Poſt=
Imtern Beſtellungen entgegenge=
Emmen in 1 Mark 50 Pf. pro
Ouartal iud. Poſtaufſchlag.
G.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
für das
Pockentu. Omal erlſcelnende Tagblan
werden angenommen: uDarmſtadt
von der Exvedition, Man ſt. Nr. 23.
in Beſſungen von Fridr. Blößer.
Schleßhausſtraße 14. wwe auſwüru
don allen Annonernetrnoditlaunent.


Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts. des Großh. Polizeiamts und der anderen Bezorden.

N. 209.

Dienstag den 6. September.

1892.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießlbungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Wir bringen hiermit zur offentlichen Kennmuiß, daß vom 6. bis 17. September d. 38. auf dem Artillerie= Schieß=
atze
bei Griesheim mit ſcharfer Artillerie=Munition geſchoſſen wird und daß die täglichen Schießen vorausſichtlich bis 12
r dauern.
Darmſtadt, den 5. September 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
13444
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Kranken= und Sterbekaſſe=Verein zu Traiſa (Eingeſchriebene Hülfskaſſe Nr. 2.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Kranken= und Sterbekaſſe=Verein zu Traiſa ( Einge=
riebene
Hüllfskaſſe Nr. 2) durch Beſchluß der General=Verſammlung vom 25. Juni l. Js., mit Wirkung vom 1. Juli 1892
aufgelöſt worden iſt.
Darmſtadt, den 1. September 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[3445
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Für das An= und Abfahren der Wagen vor dem Großherzoglichen Hoftheater gelten zuſolge der Polizeiverord=
79 vom 3. Oktober 1879 folgende Beſtimmungen:
51. Alle nach dem Theater ſahrenden Wagen haben die Richtung über den weſtlichen Theil des Theaterplatzes einzu=
agen
und fahren von Weſten nach Oſten unter dem Hauptportale vor.
Die öſtlich des Großherzoglichen Reſidenzſchloſſes aus der Alexanderſtraße oder der Straße am Schloßgraben' herkom=
nden
Wagen müſſen daher an der Hinterbrücke des Schloſſes vorbei bis zum weſtlichen Theile des Theaterplatzes fahren
dann die obige Fahrrichtung nehmen.
8 2. Die Rückfahrt hat über den öftlichen Theil des Theaterplatzes ſtattzufinden, und haben die Wagen nach den weſt=
en
Stadtheilen demnächſt die Fahrſtraße zwiſchen dem Schloßgraben und dem Paradeplatz einzuſchlagen.
8 3. Die ankommenden Wagen dürfen nur an dem Eingange unter dem Hauptportale anfahren und haben ſich nach
1 Ausſteigen bezw. Einſteigen des Theaterbeſuchers ſofort wieder zu enfernen. An den für das Fußgängerpublikum be=
mten
Seiteneingäugen darf kein Wagen anhalten.
8 4. Ueber den Theaterplatz darf nur im langſamen Trab oder Schritt geſahren werden.
3 5. Die zum Abholen am Schluſſe der Theatervorſtellung beorderten Wagen nehmen nach Anweiſung des dienſthaben=
Polizei=Beamten in gehoͤriger Ordnung reihenweiſe Aufſtellung auf dem dazu beſtimmten Platze vor dem Hauptportale in
⁄₈ Richtung nach Oſten.
Die ankommenden Wagen fahren rechts in die Reihe und müſſen die Wagenführer ſo lange halten bleiben, bis ſie von
t ausſchließlich hierzu befugten Polizeibeamten zum Abholen aufgerufen werden.
Der Aufruf findet nach dem Namen des abzuholenden Theaterbeſuchers ſtatt. Die Anfahrt unter dem Portal hat hier=
ſofort
von der öſtlichen Seite her zu erfolgen.
Iſt bei d m Anfahren uner dem Portale der Theaterbeſucher nicht im Stande ohne Zeitverluſt einzuſteigen, ſo muß der
Vjenführer abfahren und eventuell abermals auf dem Aufſtellungsplatze, ſich rechts anreihend, ſo lange halten, bis er
verholt aufgerufen wird.
86. Das Einſteigen und Ausſteigen auf dem Platze vor dem Portale iſt nicht geſtattet.
Wir bringen dieſe Beſtimmungen mit dem Anfügen in Erinnerung, daß Zuwiderhandlungen ſtrafbar ſind.
Darmſtadt, den 3. September 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(3446
Fey.
436

[ ][  ][ ]

2936

Nr. 209
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Wiederherſtellung der Chauſirung in der Arheilgerſtraße zwiſchen äußerer Ringſtraße und der eiſen Pppel=
gruppe
wird dieſe Strecke von Montag den 5. l. Mts. ab circa 8 Tage lang für den F uhrwerks= und Reiterverkehr geſperrt.
Darmſtadt, den 3. September 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Kratz.
(1344]

E d i e t a l l a d u n g.
Nachdem wider den Wehrmann (Gefreiten) Johann Graf vom Landwehr=
Bezirk 11 Darmſtadt, geboren am 18. Januar 1861 zu Dorn=Dürkheim, Kreis
Worms, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit
aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in
dem auf
Dienstag den 20. Dezember 1892. Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnen=
flüchtig
erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1892.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion. 13448
Eler=
und
Grummetgrug.
erkteigerung.
Mittwoch den 14. September d. Js., Abends 5 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete freiwillig. im Auftrag der Erben des Herrn Carl
Ritſert dahier öffentlich meiſtbietend die Klee=Crescenz von 6 Looſen und die
Grascrescenz von 3 Looſen im Soder und Roßdörferſtraße gelegen.
Sodann anſchließend hieran, auf Antrag des Herrn Hofgärtner Geiger da=
hier
, öffentlich meiſtbietend die demſelben gehörige, ebenfalls an der Roßdörferſtraße
gelegene Klee= und Grascrescenz von 4 Looſen.
Bei vorſchriſtsmäßiger Bürgſchaftsleiſtung wird Zahlungsfriſt bis Ende De=
zember
1892 gewährt.
Zuſammenkunft präcis 6 Uhr Roßdörferſtraße Nr. 73.
Die Bedingungen werden an Ort und Stelle bekannt gemacht.
Emgol,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt. (13449
4
AESUIUUETNEILrun9
der noch reſtirenden
PAustersteimo,
gerichtete und ungerichtete, findet nächſten
Donnerstag den 8. September d. Js., Vormittags 9 Uhr,
in der alten Großh. Hofmeierei dahier ſtatt.
Darmſtadt, den 5. September 1892.
(13450
Emgel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
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Abfuhr des Hauskehrichts.
Es wird hiermit zur Kenntniß der be=
theiligten
Hausbeſitzer gebracht, daß der
Hauskehricht in dem Stadttheil zwiſchen
Alexander=, Mühl=, Soder=, Päda=
gog
=, Kirchſtraße, Marktplatz und
Schloßgraben bis auf Weiteres zu den
nachſtehenden Zeiten abgeholt wird und
zwar:
Montag Vormittag,
Mittwoch Nachmittag,
Freitag Vormittag,
Samstag Nachmittag.
Die Beſitzer wollen daher die Kehrich=
kaſten
an vorſtehenden Tagen rechtzeitig
bereit halten.
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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CGuehrrmmrunntrnnrrm
13359) Heidelbergerſtr. 7 parterre
ein möbl. Zimmer mit ſeparat. Eingang.
13.65) Saalbauſtraße 4 ſchön möbl.
Zimmer mit ſep. Eingang n. d. Straße.
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13465) Ernſt=Ludwigsſtr. 25, 8
0 2. Stock, zwei elegant möbl. Zim=8
I mer (Wohn= und Schlafz.) zu verm.
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13466) Hofſtallſtr. 6 ein kl. möbl.
Zimmer für 8 M. monatl. zu verm.
13467) Frankfurterſtr. 16 parterre
gut möbl. Zimmer und Kabinett zu vm.
13168) Kiesſtr. 80 ein auch zwei
freundl. moͤblirte Zimmer zu verm.
13469) Schwanenſtr. 49 part. ein
fein möbl. Zimmer billig zu vermiethen.
13470) Aliceſtraße 26, 1. St., zwei
eleg. möbl. Zimmer (Wohn= und Schlaf=
zimmer
) ſogleich oder ſpäter zu verm.

13477) Ein br. Müädchen, welches gut
bürgerl. koch. kann und langi. Zeugniſſe
beſitzt, ſowie ein 18jähr. Mädchen, welches
21 Jahre in einem Pfarrhaus war, in
Haus= u. Handarb. erf., im Kochen An=
leitung
bedarf, ſuchen Stellen auf Mich.
in kl. Haush. Näheres Frau Hart=
mann
, Grafenſtraße 16.
13478) Ein 20jähr. Mädch. mit guten
Zeugn., in der bürgerl. Küche u. a. Haus=
arbeiten
erfahren, ſucht Stelle auf den 15.
Sept. Näh. Fr. Hartmann, Grafenſtr. 16.
13479) Ein unabhängiges Mädchen
ſucht Laufd. f. Nachm. Gr. Bachzaſſe I.
Modes.
2 Arbeit. ſuch. Saiſon=Stelle, am liebſten
bei einzelner Modiſtin mit feiner Kund=
ſchaft
. Off. u. L. a d. Exp.
[13480
13481) Ein mit allen Büreauarbeiten
u. d. Verſicherungsweſen vollſtändig ver=
trauter
Buchhalter und Correſpondent,
vorzüglicher Stenograph, ſucht, geſilltzt
auf la. Zeugn., Stellung in irgend einer
Branche, am liebſten in Darmſtadt.
Gefl. Offerten sub V. W. an die Ex=
pedition
d. Bl. erbeten.

Angehende Ladnerin
für ſofort geſucht.
1306
F. Kractzinger Sohn. b

2

5

13284) Braves Mädchen, das in der=
Hausarbeit gründlich erfahren iſt, auh
etwas vom Kochen verſteht, aufs Ziel ge=
ſucht
. Eſchollbrückerſtr. 8 parterre.

1l2

13471) Zwei 17jähr. Mädchen ſuchen/
für ſofort oder aufs giel Stelle. Ein
20jähr. Mädchen für alle Hausarb. ſucht
Stelle. Näheres Stellenbüreau Wingerts=
gaſſe
2 Beſſungen.
13472) Ein Mädch. v. 15 J. ſucht
Stelle bei Kindern oder als Hausmädch.
Langgaſſe 47, 2 Tr. hoch.

13413) Brave Mädchen mit gut. 8.
kann ich geehrten Herrſchaften beſtens em=
pfehlen
. F. Luckhaupt, Markt 4 Hth.

13175) Tüchtiges Mädchen,
das kochen kann und alle Hausarbeit ver=
ſteht
, auf Michaeli oder früher geſucht.
Zu erfragen in der Exped. d. Bl.

13096) Für ein 16jähriges, ge=
bildetes
Mädchen wird für einge
Stunden des Tages Beſchäftigung
bei kleineren Kindern in gebildeter
Familie geſucht. Offerten bittet
man unter L. 100 an die Exoed.
d. Bl. zu richten.
Geſucht
ein gewandtes Hausmüdchen, nicht
unter 24 Jahren, mit guten Zeugniſſen,

13474) Tücht. Landmädch., die gedient erfahren im Nähen, Bügeln, Serviren ꝛc.,
u. nicht gedient, kann ich geehrten Herr=für gleich oder Michaeli, unter guten
ſchaften auf Michaeli empfehlen. Frau Bedingungen. Näheres Rheinſtraße 29,

Röſe, Louiſenſtr. 20 par.

13475) Ein Fräulein aus guter Fa=
milie
, das den Haushalt gründlich gelernt,
auch Liebe zu Kindern hat, ſucht baldigſt
Stelle. Frank, Ludwigsſtr. 16.
13476) Enpfehle mich im Kochen od.
Aushülfe. Beſte Zeugn. feiner Herrſch.
C. Ott, Niederramſtädterſtr. 15 part.

[13398
eine Treppe hoch.
1348*) Ein kräftiges Laufmädchen
oder Frau geſucht. Frank, Ludwigsſt. 17
13483) Zuverläſſiges Kindermädchen,
das auch bügeln und nähen kann, geſuch=
zu
einer Familie nach Worms f. Michaeli
der 15. September. Näheres Friedrichs=
ſtraße
14, 3. Stock.

[ ][  ][ ]

13484) Ein Mädchen, welches durch
gute Zeugniſſe ſeine Tüchtigkeit nachweiſen
kann, wird gegen guten Lohn geſucht.
Gervinusſtraße 28, 2. Stock.

13485) Ein zuverläſſiges Mädchen
ugoaufs Ziel geſucht von Frau Lieutnant
hurnz2 Böhmer, Zeughausſtraße 1.
13396) Ein braves Mädchen, das
elbſtſtändig kochen kann, wird aufs Ziel
zu einer Familie von drei Perſonen nach
A Jugenheim geſucht. - Gefl. Offerten u.
uieD A. J. 115 an die Exped. d. Bl.
22
8 13410) Ein gewandtes, tücht. Haus=
nädchen
, perſekt im Nähen und Bügeln
ach Bonn geſ. Näh. Heidelbergerſtr. 43
Köchin
und Hausmädchen
eſucht zu einer kleinen Familie gegen
uten Lohn. Köchin, die der fein. Küche
orſtehen kann, auch etwas Hausarbeit
erſieht. Hausmädchen muß in aller Haus.
rbeit erfahren ſein, nähen u. ſerv. können.
Lur ſolche mit beſten Zeugn. wollen ſich
elden von 4-6 Dienſtag Nachmittag
n Hotel Traube, Zimmer 17. Ein=
itt
nicht ſpäter als 20. Septbr. (13486
13487) Geſucht auf Michaeli ein ehr=
ches
, freundliches junges Mädchen für
5 ausarbeit, Waſchen ꝛc. Steinſtraße 5,
art. Zu ſprechen Vormittags.

Kr. 209
13286)
Fuhrknecht
mit guten Zeugniſſen für Langholzſahren
geſucht.
W. Holtz, Eſchollbrückerſtr. 8.
13496) Geſucht ein fleißiger Mann
zur Hülfe in eine Reſtauration an
einigen Abenden der Woche von 5- 10
Uhr. Zu erfragen Lauteſchlägerſtr. 5, I.
12482) Ich ſuche ein Lehrmädchen
aus guter Familie zum baldigen Eintritt.
P. Berbenich,
Manufactur= und Modewaaren=Geſchäft
Lehrling geſucht.
In ein hieſiges Fabrik= und Engrosgeſchäft
wird ein Lehrling mit guter Schulbildung
gezen ſofortige Vergütunz geſucht. Offerten
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unter J. L. beſorgt die Exped.
11812) Für ein feines Detailgeſchäft
verbunden mit Agenturen, wird unter
günſtigen B. dingungen ein junger Mann
mit guten Schulkenntniſſen als
Lehrling geſucht.
Vollſtändige Ausbildung in allen ſchrift=
lichen
Arbeiten geboten. Schriftliche
Angebote, unter L. B. 20 an die
Expedition d. Blattes.

WL. UkA n.

291

hat ſeine Praxis wieder über=
[13499
nommen.

13488) Ein Kinder= u. ein Küchen=
tädchen
, brav, zuverläſſ. u. fleiß., bei g.
ohn zu Michaelt geſ. Steinſtr. 20 part.
13489) Suche zu Michaeli e. br. fleiß
Nädchen. Frau Dr. Bender, Annaſtr. 8.
13490) Offene Stelle für eine gut
pfohlene
Verkäuferin.
Carl Hornmann.
13491) Mädchen erhalten ſtets ſehr
te Stellen hier und auswärls. Frank's
tellenbüreau, Ludwigsſtr. 16.
13492) Mädchen, die kochen k, er=
(ten ſehr gute St. gegen hohen Lohn.
ellenb. Roſe, Luiſenſtr. 20 part.
493) Ein Lehrmädchen
det Stelle bei
Carl Hornmann.
12484) In ein hieſiges Manufactur=
aren
=Geſchäft wird ein angehender
mmis mit guter Handſchriſt zum
digen Eintritt geſucht. Offerten mit
gabe der Gehaltsanſprüche unt. Chiffre
A. L. an die Exped. d. Bl.
3494) Ein kräftiger Hausburſche
55
ucht. Große Bachgaſſe 13.

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und Handelslehranstalt. AII-
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bürgerliche Leben, bosondere
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ulschen
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einjährig-freiwilligen Militär- und Handols. Schulo
Miltenberg dienst. Bicher vorzügliche Br-
folge
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sionats
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Veberwachung und Nachhilfe. am Nain. Prospekte durch Eeginsernss. H. Trotter. Direktor.

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guten Zeugniſſen ſofort geſucht. Frau
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Arbeiterinnen ſind per Buch 40 Pf.
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zu beziehen.
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theilt
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32 parterre.
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dem unteren Theile der Dieburgerſtr.
bezw. der nächſten Umgebung der gen.
Straßen werden 3 geräumige Zimmer
(am liebſten Parterre=Zimmer) von einem
alleinſtehenden Herrn vom Oktober
ab zu miethen geſucht. Off. mit Preis=
angabe
ſiad unter Nr. 3663 in der
Expedition d. Bl. einzureichen.
Fin junger Studirender ſucht in Darm=
C ſtadt bei einer guten Familie
Wohnung mit Penſion und
Familienanſchluß.
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(13500
Expedition d. Bl.
Fine Frau wünſcht ein Kind mitzu=
E ſtillen. Auch wird daſelbſt e. Kind
in Pflege genommen. Langgaſſe 39. I.
wurde vor kurzer Zeit eine
Verloron kleine Nagelſcheere mit
weißem Elfenbeingriff. Abzugeben gegen

[ ][  ][ ]

2942
Nr. 209
Verſteigerungs Auhrihe.
Donnerstag den 8. September or., Vormittags 10 Uhr
anfangend,
verſteigere ich unwiderruſlich im hinteren Saal= der früher Enslingichen
Brauerei, nunmehr zum Schöfferhof; dahier in der Alexanderſtraße:
complette Bierpreſſion, ſehr gut erhalten. circa 300 Flaſchen
Cognac, Rum, Zwetſchen= und Pfeffermünz Branntwein,
auf freiwilliges Anſtehen des Herrn Jacob Mohr dahier; ſodann ſollen verſtei=
gert
werden:
2 Kanapees, 1 Klavier und 2 Kommoden, 1 Kleiderſchrank, 1 Klapptiſch.
Strickmaſchine, 1 Kaſſenſchrank, 1 Spiegel, verſchiedene Bilder und
Tiſche, 1 Regulator.
Darmſtadt, den 5. September 1892.
(13503
Wüttich,
Großherzogl. Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Hoffmann'ſches Danzinſtitut,
Promenadeſtraße 20.
Einer Privat-Partie können noch einige Damen und
Herren beitreten.
(13504

Neu eröftnet!
Neu eröſtuet!
Brankfurt a. M.
Haſthaus zur Htadt Jrankfurk,
gegenüber der Anknnftshalle des Hauptbahnhofes gelegen.
E. Pferdebahn=Verbindung nach allen Nichlungen der Stadt.
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Ganz neu und bequem eingerichtet. Mäßige Preiſe.
Vorzügliche Speiſen und Geträuke zu jeder Tageszeit.
[3163
Fl. Ernwein, Gaſtwirth.


Joseph Txier,
Darmustadt, Wilhelminenstrasse 25.
Logisnachweiſungsbureau. u054

Em Cholerazoitem
trinke man nach dem Rathe des Geh. Raths Dr. Hoch in Berlin
nur abgekochtes oder noch beſſer natürliches Mineral=Waſſer,
darunter als vorzüglichſtes das
Hatürliche Hronthalor pollinis-Wassor.
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Carlsſtraße 24.
[13275
Magdalenenſtr. 13 ſind mehrere Cinr.
de. Helurſeh Dolp I. u. Cöhne
l gebrochene Frühäpfel zu verkaufen

C.
GC,

in vierräderiger Handwagen zu ver=
kaufen
. Näheres Expedition. (13505

T in Pfungſtadt ſind 6 Zugpferd
mit Geſchirr und Wagen zu ver=
kaufen
.
[13406

Moin Lahn-Aeter
befindet ſich jetzt
D loftheatorplatn D.
L. Etage. (13506
L. Pohl, Dontist.

Willig zu verkaufen: 1guter Plattof
T mit Rohr, Parthie Sandſteinplat,
u. Backſteine ꝛc. Rückertsſtr. 6. (135
Parquet-Loge.
halber Vorderplatz, abzugeben. Aliceſtraße 10, 1. Stock. (130.
ſ auf neueſte Bild=
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Altare ꝛc ꝛc. geg. h. Prov. ſ. J. Brunne
Colportage=Geſchäft in Worms. (135

14
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13509) Mädchen. w. koch. k., Hau
u. beſſere Kindermädchen, eine isra
Köchin ſuchen Stellen ausfs Ziel. Fr=
Schmitt, Schulſtraß= 3.

13510) Tücht. Hausburſche, welcher
Jahre in einer St. war, m. ſ. 9. Zeug
ſ. ſof. Stelle. Schmitt, Schulſtraße

13511) Mädchen auf Michaeli
kinderl. Ehepaar geſucht.
Näheres Capellplatz 64, part.

Großherzogliches Hoftheater
Dienstag, 6. September 1892.
Außer Abonnement.
Zum 25iährigen Dienſtjubiläum und Bene,
des Hofſchauſpielers Emil Werner.
Rosenmüller und Finke.
Original=Luſtſpiel in 5 Akten von Dr. C. Töpſe
Chriſtian Timotheus Bloom Herr Werner
Guſtav Theodor, ſein Sohn Herr Steude.
Roſamunde von Kronau,
ſeine Mündel
Frl. Elhel.
Anſelm Bloom, Hauptmann Herr Mickler.
Erneſtine, ſeine Tochter . Frl. Brand.
Carl Theodor, ſein Sohn. Herr Hacker.
Friedenberg, Großhändler Herr Dalmonie
Frl. Widmann.
UIrike, ſeine Tochter.
Bäcker Mählig, bei der Natio= Herr Eilers
Herr Knikp
Apotheker Litt,, nalgard=
Hillermann, in Bloom's Herr Wagner.
Herr Monnard.
Geſchäft
Behrend,
Beatriz, Wirtſchafterin i=
Frau Eali.
Bloom's Hauſe.
Raffel,
Herr Hartig
1.
Herr Sachs.
Aron,
Wucherer
Herr Strecker.
Prähm
Sturr, e. inval. Grenadier Herr Leib.
Herr Klotz.
Gralle, Gerichtsbote.
Frl. Krimm.
Jack, ein Jockei
Ein Briefträger
Herr Lang.
Ein Hausknecht Herr Göllnitz.
Herr Müller.
Erſter Arbeiter
Herr Fleiſchmam
Zweiter/
Frau Hartig.
Zwei Weiber
5rI. Bernhard.
Anfang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Kaſſeöffnung 6 Uhr.

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 209 des Darmſtädter Tagblatt vom 6. September 1892.

Vern.
ſCinb
br. C.

Phalthe Add. das.
Deutſches Reich. Der Kaiſer kehrte am Freitaa um 8 Uhr
vends an Bord der JachtMeteor nach Swinemünde zurück und
gab ſich alsbald an Bord der kaiſerlichen Jacht Kaiſeradler=
n
daſelbſt zu übernachten. Am Samstag früh begab ſich der
aiſer um 9 Ubr 20 Minuten an Bord des Artillerieſchulſchiffes
Nars- zu der Manöverflotte. Gegen abend gina das Manöver=
eſchwader
nördlich von Heringsdorf vor Anker. Der Kaiſer machte
f dem Meteorr eine Segeltour und begab ſich ſodann an Bord
8 Kaiſeradler; woſelbſt abends ein Diner ſtattfand. Am Sams=
a
vormittag wohnte der Kaiſer dem Gottesdienſte an Bord des
ctillerie=Schulſchiffes Mars; bei und beaab ſich ſodann auf die
egeljacht Meteorr, welche um 1½ Uhr dem unter Kaiſerſalut
dampfendenMars: in See ſolgte. Gegen 8 Uhr abends kehrte
r Kaiſer von Bord der kaiſerlichen Jacht=Meteor in den Hafen
n Swinemünde zurück.
Ein Geſetzentwurf über das Verſicherungsweſen, mit
n man ſich allerdings zur Zeit lebhaft in den maßgebenden Kreiſen
chäftigt, dürfte, wie offiziös verſichert wird, die nächſte Reichs=
sſeſſion
noch nicht beſchäftigen.
Die erhöhte Friedensvräſenz, ſoll der-Münch. Alla. 3tg.
olge, entſprechend den Wahl= und Volkszählungsperioden auf
f Jahre feſtgeſtellt werden. Wegen Deckung der dauernden
zhrausgaben von 70 bis 80 Millionen durch erhöhte indirekte
ichsſteuern finden gegenwärtig Verhandlungen mit den Bundes=
ierungen
ſtatt.
Nach dem nunmehr aus ſämtlichen Ortſchaften des Reichstags=
hikreiſes
Saaan=Sprottau über die Stichwahl vorliegen=
Ergebnis ſind gezählt für v. Klitzing (konſ.) 7304 Stimmen
für Müller (freiſ.) 8379 Stimmen. 47 Stimmen ſind ungiltig.
Müller iſt alſo gewählt. Beim erſten Wahlaang erhielt von
tina 6794 Müller 5591, Zubeil (Soz.) 1502 Stimmen.
Oeſterreich=Ungarn. Kaiſer Franz Joſeph wohnte dem
hlusmanöver der Wiener Garniſon bei. Der Ausfall der
ßen Schlußmanöver in Ungarn und Böhmen wird amtlich
ätiat.
Militäriſche Kreiſe kündigen den baldigen Rücktritt des General-
1tanten des Kaiſers, Grafen Vaar, an, der durch Baron
neiſen, den Diviſionär in Lemberg, einen geborenen Hannove=
2r. erſetzt werden ſoll.
Italien. Die Manöver wurden in Anweſenheit des Königs
geſetzt: der Geſundheitszuſtand der Truppen iſt ein ausge=
gneter
.
Der Ertrag aus den 8öllen für die auf dem Seewege ein=
ihrten
Waren zeigte im Monat Auguſt d. J. gleichfalls wie im
i eine Zunahme. Der Ertraa belief ſich auf 19½ Millionen
2 gegen 17 Millionen Lire im Auguſt 1891. Der Ertraa in den
naten Juli und Auauſt d. J. überſteigt denjenigen von Juli und
zuſt 1801 um 2⁸⁄ Millionen Lire.
Zwiſchen Crispi, Zanardelli und Giolitti iſt eine Verſtändigung
2; einen gemeinſamen Wahlaufruf und gemeinſame Wahl=
pagne
vollſtändia hergeſtellt.
Frankreich. Die Miniſter Ribot und Freycinet haben
Montag in Aix=les=Bains. während Präſident Carnot auf der
Schreiſe daſelbſt verweilte, dem König von Griechenland einen
Bich abgeſtattet, um denſelben namens der franzöſiſchen Regie=
A zu begrüßen.
Carnot nahm am Sonntag früh eine Revue über die Truppen
GGarniſon in Chambery ab und empfing darauf in der Präfektur
miere Vertreter der Departementsbehörden, ſowie Abordnungen
v Arbeitern, welche in ihren Anſprachen der Verſicherung der
tr.n Anhänglichkeit der Bewohner Savoyens an Frankeeich und
alie Republik Ausdruck gaben.
Rußland. Beim Dejeuner zu Ehren der Mitglieder des
Genvahn=Kongreſſes hielt der Präſident der Verwaltung
de Moskau=Jaroslawer Eiſenbahn, Mamontow, eine Rede, in
Wier er betonte, daß Moskau, das Herz Rußlands, für Frieden
Fortſchritte ſchlage; daher ſeien die Kongreßmitglieder als
E Rüdliche Vertreter des Friedens und der Arbeit in Moskau
Wommene Gäſte. Am Abend fand eine Feſtvorſtellung im großen
24ter ſtatt.
Serbien. Wie der Köln. 3tg. aus Belarad gemeldet wird,
die zur Unterſuchung des Standes der Finanzen eingeſetzte
niſſion feſtaeſtellt, daß Vaſitieh 30 Millionen Franes ſchwebende
ld zurückgelaſſen hat.
Nordamerika. Wie aus London berichtet wird, hält man es
do nicht für unwahrſcheinlich, daß die Regierung der Vereinigten
Sten in Anbetracht der für einen Erfolg der projektierten Münz=
A erenz ungünſtigen Verhältniſſe das Konferenzprojekt fallen
la1 werde. Vielleicht iſt die Ankündigung der New=York Times,
ie Münzkonferenz der Cholera wegen verſchoben werden ſolle,
be-3 ein Anzeichen, daß dieſe Abſicht obwalte.

ok ud Lanb
Darmſtadt, 6. September.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 1. d. M.
den Rittmeiſter a. D. Frhrn. v. Normann la suite des Großh.
Gendarmerie=Corps geſtellt, mit der Berechtigung, die Uniform des
Corps zu tragen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 26. Auguſt
den Lehrer an dem Gymnaſium zu Bensheim Dr. Hch. Weyer=
häuſer
auf ſein Nachſuchen bis zur Wiederherſtellung ſeiner Ge=
ſundheit
, mit Wirkung vom 1. September d. J. an, in den Ruhe=
ſtand
verſetzt; ferner dem unberittenen Wachtmeiſter i. V. Johann
Adam Koch, ſeither im Gendarmerie=Diſtrikt Starkenburg. das
Silberne Kreuz des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen.
Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Alir, ſowie J. J. H.H.
die Prinzeſſinnen Aribert von Anhalt und Victoria von
Schleswia=Holſtein wohnten nebſt den Damen und Herren des
Gefolges am Sonntag dem Vormittags Gottesdienſte in der Kirche
zu Egelsbach bei. Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
am Sonntag morgen den Kreisrat Haas von Offenbach. Derſelbe
hatte dann noch die Ehre, von Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin
Ludwig von Battenberg in Angelegenheit der neu errichteten
ländlichen Haushaltungsſchule zu Langen empfangen zu werden. D. 8.)
Bd. Heute ſind es hundert Jahre, daß der verſtorbene Gymna=
ſiallehrer
Hofrat Dr. Lauteſchläger in hieſiger Stadt geboren
wurde. Viele ſeiner noch lebenden Schüler werden ſich ihres wohl=
wollenden
geſchätzten Lehrers dankbar erinnern. Von ſeinen von
ihm herausgegebenen Büchern über Mathematik, Phyſik ꝛc. befinden
ſich einzelne gegenwärtig noch im Schulgebrauch. Nahezu 100 Jahre
ſind es ebenfalls, daß die Geſchichte der Familie Lauteſchläger mit
der Geſchichte Darmſtadts verknüpft iſt. Von drei aufeinander=
folgenden
Generationen haben Mitglieder dieſer Familie in der
uneigennützigſten Weiſe ihre Kräfte dem Wohl des ſtädtiſchen Ge=
meindeweſens
gewidmet und ſich freiwillig in den Tienſt der Stadt
geſtellt. Schon Ende des vorigen Jahrhunderts bekleidete der
Zimmer= und Werkmeiſter V. Chriſtian Lauteſchläger bei der ſtädti=
ſchen
Verwaltung das Ehrenamt eines Ratsverwandten und Sena=
tors
. In dem Beſitze der Familie befindet ſich noch jetzt ein Oel=
gemälde
desſelben, welches ihn in ſeiner Amtstracht darſtellt und
mit der Jahreszahl 1798 verſehen iſt. Es beſtand nämlich zu da=
maliger
Zeit der Brauch, die Porträts der Senatoren anfertigen
zu laſſen und im Sitzungsſaale des Rathauſes aufzuhängen.
Als
man ſpäter von dieſer Sitte abkam, wurden die vorhandenen Bild=
niſſe
an die betreffenden Familien abgegeben. V. Chriſtian Laute=
ſchläger
ſtarb am 18. März 1816 im Alter von 64 Jahren. Der
älteſte ſeiner Söhne, der Zimmer= und Baumeiſter Carl Laute=
ſchläger
, zeichnete ſich ebenfalls durch ſeinen echten Bürgerſinn aus.
Infolge der Wahl ſeiner Mitbürger und durch das Vertrauen ſeines
Landesfürſten an die Spitze der ſtädtiſchen Verwaltung geſtellt
wirkte er, unterſtützt von einem einſichtsvollen Gemeinderat mit un=
ermüdlichem
Eifer zum Beſten von Stadt und Bürgerſchaft. Leider
aber machte ein früher Tod ſeinem erfolgreichen Wirken ein jähes
Ende; er ſtarb, kaum 46 Jahre alt, Anfangs Januar 1835 infolge
einer Erkältung, welche er ſich gelegentlich des Einzuges des nach=
maligen
Großherzogs Ludwias III. mit ſeiner neuvermählten Ge=
mahlin
Mathilde, geb. Prinzeſſin von Bayern, in die Reſidenz
Darmſtadt zugezogen hatte. Auch deſſen Sohn, der Zimmermeiſter
Chriſtian Lauteſchläger, widmete ſeine Kräfte eine längere Reihe
von Jahren zuerſt als Stadtverordneter und ſpäter als Beigeord=
neter
in aufopfernder Weiſe dem Gemeindewohl Darmſtadts und
erwarb ſich vielfache Verdienſte um das Gedethen und Emporblühen
ſeiner Vaterſtadt. Er ſtarb am 3. Januar 1878 allgemein betrauert
von ſeinen dankbaren Mitbürgern. Vor einigen Jahren wurde auch
wieder ein Lauteſchläger zum Stadtverordneten und Beigeordneten
von Darmſtadt erwählt. Carl Lauteſchläger, der frühere Beſitzer
der Hofapotheke, ein Sohn des verſtorbenen Hofrats Dr. Georg
Lauteſchläger und ein Enkel des oben genannten Senators P. Ch.
Lauteſchläger, wurde mit einer Anrede des verſtorb. Oberbürger=
meiſters
Ohlh in ſein neues Amt eingeführt, deren Schlußworte
lauteten: Ihm zu Ehren und der Stadt zum Nutzen'.
Es möge hiermit nicht nur dem Gedachtnis an verdienſtvolle
Männer, ſondern auch der Dankbarkeit gegen die Familie Laute=
ſchläaer
ein Blatt gewidmet ſein!
Heute begeht der Großh. Hofſchauſpieler Herr Emil Wer=
ner
die Feier ſeines 25jährigen Dienſtiubiläums. Das Publikum wird
an dem Ehrentage dieſes allbeliebten Künſtlers mit beſonders leb=
hafter
Anteilnghme ſeiner gedenken. Der verehrte Jubilar, wel
cher ſchon mit 22 Jahren für die hieſige Hofbühne engagiert wurde,
hat ſeit der Zeit das erſte Charakterfach vertreten und gehört zu den
Lieblingen unſeres Publikums. Herr Werner bekleidet außerdem
in der Genoſſenſchaft deutſcher Bühnenangehöriger ſeit 1883 das
Ehrenamt eines Mitgliedes des Centralausſchuſſes und des Auf=
ſichtsrates
der Venſionsanſtalt; von dem Höchſtſeligen Großherzog
Ludwig II. wurde der Künſtler durch Verleihung des Verdienſt=

[ ][  ][ ]

2944
Kr. 209

ordens Philipps des Großmütigen 2. Klaſſe ausgezeichnet.
Auch
wir beglückwünſchen den verdienten Jubilar zu ſeinem Ehrentage.
Der Darmſtädter Zweiaverein der Guſtav=
Adolf=Stiftung feierte ſeine Jahresverſammlung Sonntag,
28. Auguſt, in Roßdorf. Die ſchön geſchmückte, geräumige und
freundliche Kirche war mit Andächtigen gefüllt und namentlich die
Emporbühnen reichlich mit Männern beſetzt, die ihr Intereſſe an
den Beſtrebungen und Arbeiten des Vereins hergeführt hatte. Sehr
erſreulich war, daß der Roßdörfer Männergeſangverein ſich durch
den vorzüglichen Vortrag zweier Choräle an der gottesdienſtlichen
Feier beteiliate. Die Feſtpredigt, die Herr Stadtpfarrer Marauth
aus Michelſtadt hielt, brachte die rechte Feſiſtimmung in die Ver=
ſammlung
, deren Intereſſe für den Verein durch den Rechenſchafts=
bericht
und beſonders durch die Anſpraches dessHerrn Pfarrers
Guhot aus Darmſtadt weſentlich erhöht wurde. Die Kollekte am
Schluſſe des Gottesdienſtes brachte denn auch die Summe von
52 M. die zu gleichen Teilen den Gemeinden Hirſchhorn und
Weiſenau zuerkannt wurden. Die geſellige Vereinigung nach dem
Gottesdienſte, die ebenfalls durch herrliche Vorträge des gut=
geleiteten
Männergeſangvereins verſchönt und durch Anſpracher
urd Toaſte belebt wurde, ſcheint noch von beſonderem Erfolge ge
krönt zu ſein, denn wir hatten den Eindruck, daß dem Feſte nochk
ein weiterer bleibender Segen beſchieden ſei, indem die Gründung
eines Frauenvereins der Guſtav=Adolf=Stiftung und eines Kirchen=
geſanavereins
ins Auge gefaßt wurde. Möchten beide Vereine
recht bald zum Segen der Gemeinde Roßdorf, ſowie zum Segen
unſerer teuren evangeliſchen Kirche ihre Wirkſamkeit entfalten.
W. Die Beſürchtungen, welche man der regneriſchen Witterung
wegen noch am Samstag abend für das Zuſtandekommen des von
dem hieſigen Bieycle=Klub auf Sonntag angeſetzten Herbſt
Wettfahrens hegen mußte, trafen alücklicher Weiſe nicht ein. Der
Himmel war auch diesmal den Radfahrern günſtig und da er für
den Nachmittag nichts befürchten ließ, hatte ſich in gewohnter An=
zahl
ein ſportfreundliches Publikum auf der Rennbahn am Karlshof
eingefunden und dieſelbe faſt bis auf den letzten Platz gefüllt. Bald
nach 2 Uhr nahmen die Radfahrer - wir zählten deren 158- auf
dem Marienplatz Aufſtellung und bewegten ſich in impoſantem Zuge
unter den Klängen der Kapelle des Leib=Drag.=Reats. Nr. 24 nach
der Rennbahn, woſelbſt ſie um 3 Uhr eintrafen. Das Wettfahrer
verlief ohne jeden Unfall unter der lebhafteſten Anteilnahme des
Publikums, das mit Spannung und ſtets wachſendem Intereſſe den
hochintereſſanten und aufregenden Wettkämpfen folgte. Als erſte
Nummer ſtand auf dem Programm: Erſt=Fahren für Touren,
Räder jeder Art für Herrenfahrer, welche bei einem öffentlichen
Rennen auf der Wettfahrbahn noch keinen Preis errungen kaben.
Strecke 2000 Meter (6 Runden). An demſelben beteiligten ſich 15
Fahrer. Den 1. Preis (Rokokko=Standuhr mit Konſol) erhielt
Arno Müller vom R.=V. Adler Frankfurt=Bornheim (3 Minuten,
41³⁄₈ Sek.) den 2. Pr. (Rauchgarnitur) Wilh. Schick, Eis= u. Radſp.=
Geſ. Berlin (3 Min. 42 Sek.). den 3. Vr. (aoldner Ring) Ludwig
Pfaff, R.=V. Neu=Jſenbura (3 Min. 424 Sek.). Im folgenden
Karlshof Fahren für Zweiräder aller Art, Str. 3000 Met. (9 R.).
für das 9 Fahrer am Start erſchienen, ſiegte Heinr. Opel, R.=V.
Rüſſelsheim, (I. Vr. Wert 50 M. und 1 goldenes Ehrenzeichen); als
zweiter kam Tobias Herbel, V.=K. Mannheim, (2. Pr. Wert 30 M.
und 1 ſilb. Ehrenz.); als dritter Oskar Breitling, R.=V. Germania
Frankfurt u. V.=Kl. Mannheim, (3. Nr. 20 M. und bronz. Ehrenz.)
ans Ziel. Der Sieger hatte 5 Min. 92 Sek. gebraucht, die beiden
andern nur je ¹⁄ſs Sek. mehr; infolgedeſſen war dies Fahren beſon=
ders
ſpannend. Es ſolgte Hochrad=Fahren mit Vorgabe für
Herrenfahrer, Str. 3000 Met. (9 R). Von den 3 Fahrern, die ſich
beteiligten, errang den 1. Pr. (Wert 50 M. und 1 aold. Ehrenz.
Karl Kimmel, V. K. Dresden, Frankfurt (5 Min. 324 Sek.) den
2. Pr. (Wert 30 M. und 1 ſilb. Ehrenz.) Ernſt Sachs, V.K.
Frankfurt 65 Min. 33 Sek.), den 8. Pr. (bronz. Ehrenz.) Joh.
Schmauk, B. K. Moguntia Mainz (5 Min. 43 Sek); Nr.
hatte 50 Met., Nr. 3 100 Met. Voraabe. Das vierte Fahren,
Zweirad=Fahren mit Vorgabe, für Zweiräder jeder Art,
Strecke, 3000 Met. (9 R.), wurde in zwei Nummern zerlegt.
Von den 17 Fahrern kamen die 6 Sieger in einen engeren
Entſcheidungskampf. welcher das neunte Fahren bildete. Sieger
blieb Oskar Breitling G. Vr. Wert 50 M. und gold. Ehrenz
mit 4 Min. 57 Sek., welcher erſt in der Mitte der letzten Runde alle
Vormänner unter jubelndem Beifall des Publikums überholte; mit
4 Min. 57³⁄₈ Sek. kam Wilhelm Koch (R.=V. Vorwärts;, Hanau)
als zweiter ans Ziel C2. Pr. Wert 30 M. und ſilb. Ehrenz.); den
3. Vr. (Wert 20 M. und bronz. Ehrenz.) erhielt C. Emmerich (A.=V.
Germania, Frankfurt) mit 4 Min. 57⁄₈ Sek. Nr. 2 hatte 175.
Nr. 3 130 Met. Vorgabe. Am fünften, dem Niederrad= Haupt=
fahren
für Herrenfahrer, Strecke 5000 Met. (15 R.) beteiligten
ſich 7 Fahrer, die einen heißen Kampf kämpften. Vor der letzten
Runde übernahm die Führung Hch. A. Opel und blieb mit 8 Min.
48³⁄₈ Sek. Sieger, als welchem ihm der für dieſes Fahren von Sr.
Königl. Hoheit dem Großherzog geſtiftete Ehrenpreis und
ein gold. Ehrenz. zufiel. Den 2. Pr. (Wert 50 M. und ein ſilb.
Ehrenz.) erhielt Tob. Herbel mit nur ¹⁄ Sekunde mehr, den 3. Vr.

(Wert 20 M. und ein bronz. Ehrenz.) Osk. Breitling. ebenfalls mit
nur ¹⁄ Sek. mehr. M. Gehrig erhielt einen ſog. Führungspreis
(Weinkühler in Silberplattierung). Es folate das Klub=Fahren
mit Vorgabe für Zweiräder jeder Art, Strecke 2000 Met. (6 R.).
Von den 6 Fahrern erhielt den 1. Vr. (1 Bierhumpen, geſtiftet von
den Herren Karl und Ph. Diehl) Fr. Schubkegel (3 Min. 29³⁄₈ Sek.),
den 2. Vr. ( Punſch=Bowle, geſtiftet von einer Dame) Ph. Bernhard
[3 Min. 302⁄₈ Sek.), den 3. Pr. (1 feiner Zeitungshalter, geſtiftel
von einem Klubmitaliede) E. Lorey (3 Min. 47 Sek.) dieſer hatte
50 Met. Vorgabe. Von den für das Dreirad=Fahren mit Vor
gabe für Herrenfahrer, Strecke 3000 Met. (9 R.) ſtartenden 3 Fahrern
kam Tob. Herbel mit 5 Min. 57³⁄₈ Sek. als erſter, Max Gehrig
V. K. Kiſſingen, B.K. Frankfurt) als zweiter und E. Sachs (V.K
Frankfurt) als dritter mit je '⁄ Sek. mehr ans Hiel. Die Preiſe
waren: Wert 50, 30. 20 M. Nr. 1 hatte 10, Nr. 375 Met. Vor=
aabe
. Sehr intereſſant war das folgende Jugendfahren für
Zweiräder jeder Art für Knaben unter 14 Jahren. Strecke 1000 Met.
(3 R.) Zu demſelben erſchienen 5 Kuaben am Start, die zum
arößten Teil in der Radfahrkunſt ſchon ſehr vorgeſchritten waren
Es ſiegte mit 1 Min. 48¹⁄ Sek. Ludw. Opel, Rüſſelsheim, als
zweiter kam mit 1 Min. 49 Sek. W. Schalopp, Frankfurt. als dritter
mit 2 Min. 3 Sek. H. Pfaff, Neu=Iſenburg ans Ziel. Die Preiſe be=
ſtanden
aus 1 Schreibgarnitur, 1Photographie=Album u. 1 Buch. Den
Beſchluß des Wettfahrens machte das Doppelſitz=Zweiradfahrer
für Herrenfahrer, Strecke 3000 Met. 09 R.) Den Preis für das
1. Paar (2 gold. Ehrenz., 1 Münzenhumpen und 1 Münzenpokal
erhielten Tob. Herbel und Oskar Breitling, den für das
2. Paar (2 ſilb. Ehrenz.) M. Gehrig und Kimmel. Außerdem fuh
nur noch ein drittes Paar. Die Sieger gebrauchten 4 Min. 48 Sek
Record - und das nächſte Paar ¹⁄ Sek. mehr. - Um ½7 Uhr
war das Wettfabren beendet. In den Zwiſchenpauſen nach den=
3. 4. und 7. Fahren trat der Meiſterfahrer W. Albrecht au=
Frankfurt auf und erregte durch ſeine Kunſt und hohe Eleganz im
Fahren allſeitige Bewunderung; außer den graziöſen aymnaſtiſchen
Uebungen, die er auf dem Rade ausführte, ſei u. a. erwähnt, daß
er die ganze Bahn rückwärts durchfuhr und auf einem Einrad ohn=
Sitz die ſchwieriaſten Kunſtſtücke der Radfahrkunſt mit Leichtigkei=
und Eleganz zu ſtande brachte. Während des Wettfahrens konzer=
tierte
die Kopelle des Leib=Drag.=Regts. Nr. 24.
Das Amt des Ehrenpreisrichters bekleideten die Herren Bürger
meiſter Morneweg, Oberlandesgerichtsrat Heinzerling, Geh. Ober
medizinalrat Dr. A. Weber hier und Rud. Schubert, erſter Vor
ſitzender des Gauverbandes Nr. 9 des deutſchen Radfahrer=Bundes
in Frankfurt a. M.
4 Nach Mitteiluna der Direktion der Main=Neckarbah.
werden ſämtliche Durchgangswagen, welche bisher zwiſchen Franl=
furt
a. M. und ſchweizeriſchen bezw. italieniſchen Stationen ver=
kehrten
, nur noch bis an die ſchweizeriſche Grenze befördert. An
den Grenzſtationen iſt deshalb Umſteigen erforderlich. Der zwiſchen
Hamburg und Baſel bisher beförderte Durchgangswagen iſt ſchon
ſeit mehreren Tagen ausacfallen.
L. Die Ferienſtrafkammer hatte ſich am Samstag mit den
am 6. Mai 1890 in Offenbach vorgekommenen Einſturz der Ver=
ſchalung
eines Kanals. während an der kritiſchen Stelle bis in eine
Tiefe von 35 Meter gearbeitet wurde, zu beſchäftigen. Ein Arbeiterblieb
auf der Stelle tot, zwei andere wurden unerbeblich verletzt, einer wurde
nur dadurch nach 1½ Stunden unverſehrt gerettet, daß ineinander=
ſtürzende
Bretter über ihm ein Schutzdach bildeten. Als Grund der
Kataſtrophe wird von den Sachverſtändigen angegeben, daß die zur
Verſchalung dienenden Bretter nicht dicht genug aneinander gefüg=
waren
, wodurch Sand herausquoll und eine Lockerung eintrat. Der
Staatsanwalt beantragte deshalb gegen den verantwortlichen Bau=
unternehmer
Andreas Firſter in Offenbach und den ſtädtiſchen
Ingenieur Wilh. Kohlrauſch wegen fahrläſſiger Tötung und Körper=
verletzung
je 2 Monate Gefängnis. Das Gericht gina jedoch nicht
ſo weit, zumal feſiſteht, daß vor dem Unfall ſchwere Gewitterregen
niedergegangen waren und durch die Gewalt des Waſſers auch ſchon
ganz vorſchriftsmäßig ausgeführte Schutzarbeiten einſtürzten. Da
aber die Angeklagten durch ihre fehlerhaften Arbeiten gegen aner=
kannte
Reaeln der Baukunſt verſtießen und ſelbſt bei gewöhnlichen
Verhältniſſen hierdurch Verſonen in Gefahr brachten, wurde jeder
in eine Geldſtrafe von 200 Mark verurteilt.
2 Am Samstag nachmittag, kurz vor 3 Uhr, entſtand in der
im Hinterbau der Hofraithe eines Weißbinders in der Hölgesſtraße
befindlichen Waſchküche, in welcher Leinöl abgekocht wurde, ein
Brand dadurch. daß das Oel im Keſſel überkochte und in die
Feuerung floß. Das Feuer wurde durch die Hausbewohner binnen
weniger Minuten wieder gelöſcht. Eine Glasthüre, die Wände und
die Decke wurden nicht unbedeutend beſchädigt. Mehrere Eiſen
bahuſchwellen, welche an einem Hauſe in der Blumenthalſtraß,
lagerten, gerieten Freitag nacht gegen 12 Uhr in Brand. Durch
die ſofort herbeigeeilten Umwohner wurde das Feuer alsbald ge=
löſcht
. Ein Zimmerlehrling, welcher an einem Bauplatze be=
chäftigt
war, verletzte ſich am Samstag nachm. durch das Ab=
prallen
der Axt derart am Knie, daß er ſofort in das Landkranken
haus aufgenommen werden mußte. In einer Maſchinenfabril

[ ][  ][ ]

Nr.
r ein Schloſſer an einer Bohrmaſchine beſchäftigt. Der Bohrer
peitete ſich an einem Arbeitsſtück feſt, wodurch das Stück herum=
chleudert
wurde und hierdurch der Schloſſer eine nicht unbe=
1tende Verletzung am linken Daumen erlitt. Während des
onats Juli wurden durch die hieſige Schutzmannſchaft 739 Milch=
viſionen
vorgenommen. Von dieſen wurden 5 Proben be=
tandet
und dem chemiſchen Unterſuchungsamt zur weiteren Unter=
hung
übergeben.
Bei der geſtrigen Verſteigerung der Karuſſelplätze
die am 25. ds. Mts. beginnende Herbſtmeſſe, ſowie für die
ſſunger Kirchweihe am 18. 19. und 25. ds. Mts. wurden
M. erlöſt, nämlich 180 M. für den Vlatz auf dem Ernſt= Ludwias=
g
nächſt der Rheinſtraße zu (Peter Crößmann von Pfungſtadt),
M. für den Platz nach dem weißen Turm zu (Auguſt Kübler
1 Langenſelbold), 161 M. für den Platz auf dem Ludwiasplatz
inrich Viel von Ober=Florſtadt), 90 M. für den Karuſſelplatz
dem Forſtmeiſterplatz (Chriſtopb Crößmann von Pfungſtadt)
40 M. für einen Schaubudenplatz auf dem Forſtmeiſterplatz
ilipp Dietrich von Ober=Widdersheim). Der Erlös iſt gegen
Vorjahr beträchtlich geringer, indem er voriges Jahr über
0 M. betragen hat, damals trug allein der Karuſſelplatz für
Beſſunger Kirchweihe 395 M. diesmal nur 90 M. ein. An
em gegen das Vorjahr ſo ſehr zurückſtehenden Reſultat dürften
nſowohl die heutigen Zeitverhältniſſe wie der Umſtand die Schuld
7en, daß die Unternehmer bei den ſo ſehr hohen Geboten der
jährigen Herbſtmeſſe ihre Rechnung nicht vollſtändig gefunden
en mögen.
4. Mainz. 4. September. Seitens der hieſigen Gaſtwirte iſt
ern eine Vereinbarung getroffen worden, mit Rückſicht auf die
ahr der Choleraeinſchleppung vorerſt keine aus Ham=
g
kommenden Reiſenden aufzunehmen. Für die mit den Schiffen
ntuell ankommenden verdächtigen Kranken iſt in einem un=
Utzten Oktroihaus unfern des Rheines neben der ſtädtiſchen
mpanſtalt eine Unterkunſt geſchaffen worden. Man hatte zu
em Zwecke einen Flügel eines der naatlichen Brückenhäuſer ber=
chtet
, in welchem ſich aber ein täglich von Hunderten von Per=
en
frequentiertes Steuerbureau befindet. Auf Intervention des
Uererhebers iſt man glücklicherweiſe von dieſer Jdee abaekommen.
Beſtern abend trafen Kriegervereine aus Elſaß= Loth=
ſen
hier ein, um das Niederwalddenkmal zu beſuchen.
hrend man auf einen Beſuch von vielen Hundert Mitgliedern
chnet hatte, trafen nur annähernd 100 Mann hier ein. Die
cht vor der Cholera und die Kaiſermanöver in Lothringen haben
2 von dem Ausflug ferngehalten. - Die großen Rhein=
ondampfſchiffe
werden, wie verlautet, bereits nächſter
ve für dieſes Jahr ihre Fahrten einſtellen. Die noch vor zwei
chen dicht beſetzten Dampfer zeigen infolge der Cholerafurcht
große Leere. Die gleiche Wahrnehmung kann man bei den
Haehenden Bahnzügen machen.
Bingen, 2. September. Der Fahrpegel für Bingerloch und
2 ingau zeigt nur noch 174 Meter. Die Schwierigkeiten für den
2 iffahrtsbetrieb mehren ſich.
Mühlheim, 4. September. Im Garten des= Herrn Leonhardt
E blüht der Weinſtock zum zweitenmale.
Allzey. 3. September. Die Zahl der von der Reblaus in
Gemarkung Schimsheim infizierten Stöcke beträgt jetzt ſchon
*
300 und es iſt immer noch nicht gelungen, den Mutterherd,
Ufinden. Von ſeiten der Großh. Regierung wurde Herr Land=
ſchaftslehrer
Dern von Worms zum Spezialkommiſſär für die
G Unterſuchungs= und Vernichtungsarbeiten ernannt. (Frkf. 8.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 4. September. Die Kaiſerin
der Vereiniaung der Berliner Sanitätswachen mit Rückſicht
0 die in der Cholerazeit zu vermehrende Hilfsbereitſchaft tauſend
2 k zugehen. Als an aſiatiſcher Cholera ſchwer erkrankt
ii Sonntag morgen der Kaufmann Martin Kappel in das
Tibiter Krankenhaus eingeliefert worden. Außerdem ſind 25
O xaverdächtige Erkrankungen angemeldet worden. - Folgendes
Atterverbot erläßt das Berliner Volizeipräſidium: Die
G und Durchfuhr von Butter aus Hamburg und ſeinen Vor=
Gt wird wegen der daſelbſt herrſchenden Cholera hierdurch bis
G weiteres verboten. Zuwiderhandlungen werden nach 8 327
G Reichsſtrafgeſetzbuches mit Gefängnis bis zu zwei Jahren be=
t
.
Der Magiſtrat von Berlin hat angeordnet, daß von
G2 ab in allen ſtädtiſchen Bureauräumen nur abgekochtes
E wieder abgekühltes Trinkwaſſer zur Benützung für die
Wnten und das in den Bureauräumen verkehrende Publikum in
karaffen aufgeſtellt werde. Durch Plakate an den Anſchlags=
ſ
nmacht der Magiſtrat bekannt, daß wegen der drohenden
G eragefahr die ſtädtiſchen Bade= und Schwimmanſtalten
Gloſſen werden. - In Köpenick haben die vereinigten Wäſcher
GZinrichtung getroffen, daß ſämtliche aus Berlin kommende

2 be ſofort nach Ankunft in eine Sublimatlöſung eingeweicht,
O fiziert und in den aufgeſtellten Dampfapparaten während des

209
2945
Waſchprozeſſes bei 120 Gr. Siedehitze gereiniat wird. Ebenſo werden
Körbe, Säcke und der benutzte Wagen mittels Sublimatlöſung ge=
reiniat
und desinfiziert.
8t. Frankfurt. 4 September. (Schauſpielhaus.) Das
einaktige Schauſpiel Das Jubiläum von Moritz Goldſchmidt,
welches geſtern erſtmalig in Scene ging, ſpielt im Konverſations=
zimmer
eines Theaters und ſchildert das 25jährige Künſtlerjubiläum
der Tragödin Martens. welche im Baron Branden einen eifrigen
Verehrer hat. Letzterer beabſichtigt jedoch keineswegs die gereifte
Künſtlerin zu heiraten, ſondern zieht es vor, mit der angehenden
Schauſpielerin Paula Schmidt eine Reiſe um die Welt zu machen.
Die Handlung iſt für die Bühne zu dürftig, jedoch zeiat Herr
Goldſchmidt viel Talent. Die Aufnahme des Einakters war übrigens
eine ſehr freundliche. Das hierauf folgende Luſtſpiel Man ſoll
nichts verſchwören von Mußet wurde ſehr flott geſpielt und fand
lebhaften Beifall.
Homburg. 4. September. Die Kaiſerin Friedrich, die mit
unausaeſetztem Intereſſe dem Fortgange ihrer Bauten folat, wird
der Poſt; zuſolge die erſte Hälfte des Winters in England bei
ihrer Mutter zubringen und erſt zu den Vermählungsfeierlichkeiten
der Vrinzeſſin Margarethe nach Berlin zurückkehren.
Vom Rhein, 2. September. Ein Straßenwettfahren
über 250 Kilom. um die Meiſterſchaft vom Oberrhein findet am
4. September ſtott. Es ſind dazu 25 Dauerfahrer gemeldet. Die
Abfahrt erfolat in Ludwigshafen und geht über Speyer, Germers=
heim
, Iffezheim, Mühlburg bei Karlsruhe, Schwetzingen nach
Mannheim.
Kaſſel, 3. Sept. Die drei älteſten kaiſerlichen Prinzen
ſind heute nachmittag auf Wilhelmshöhe eingetroffen.
Köln, 4. Sept. Auf Antrag verſchiedener Vereine beſchloß der
Vorſtand des Verbandes deutſcher Gewerbevereine, die auf den
12., 13. und 14. ds. hierſelbſt anberaumte Hauptverſammlung aus
ſanitären Rückſichten bis auf weiteres zu verſchieben; obgleich die
Geſundbeitsverhältniſſe in Köln ſelbſt die beſten ſind.
Straßburg, 3. September. Nach der Straßb. Poſt' ſpindete
der Großherzog von Baden für das Neßlerdenkmal 100 M.
München. 2. September. Eine Frivolität ohne gleichen
verdient der Kritik der Oeffentlichkeit unterſtellt zu werden. Vor
einigen Tagen kam ein Reiſender aus Hamburg hier an, der
ſich rühmte, die Frankfurter Quarantäne dadurch umgangen zu
haben, daß er in Marburg den Zug verließ, ſich bis zum
nächſten Zug in Marburg aufhielt und dann mit dieſem, ſchein=
bar
von Marburg kommend, nach Frankfurt weiter fuhr, wo=
durch
der Herr der ihm, wie er ſagte, läſtigen Quarantäne ent=
ging
. Ein ſolches Gebahren iſt nicht ſtreng genug zu verur=
teilen
, in einer Zeit, in der man von dem Einzelnen ſo viel
Sinn für die Allgemeinheit vorausſetzt, daß er ſich lieber einer
mehrſtündigen läſtigen Quarantäne unterzieht, als daß er ſeine
Mitmenſchen in Gefahr bringt. Daß derlei,Großthaten übrigens
mehrfach gethan werden, wurde uns von verſchiedenen Seiten,
auf Grund eigener Erfahrung verſichert, und es kann daher den
maßgebenden Behörden eine ſtrenge Aufſicht nach dieſer Seite
hin nicht genug empfohlen werden.
Weimar, 4. Sept. Der Alltzemeine deutſche Journaliſten= und
Schriſtſtellertag, ſowie die Generalverſammlung der deutſchen Schrift=
ſteller
=Genoſſenſchaft wurde bis auf weiteres vertaat.
Leipzig. 3. September. In der heutigen Plenarſitzung des
Rats, welcher der Geh. Medizinalrat Profeſſor Dr. Hofmann, der
Stadtbezirksarzt Geh. Medizinalrat Dr. Sigel, ſowie Vertreter
der hieſigen Handelskammer und Gewerbekammer beiwohnten,
wurde der Beginn der diesjährigen Michaelismeſſe in Anbetracht
der Choleragefahr auf den 3. Oktober feſtaeſetzt und beſchloſſen, die
Dauer der Meſſe auf 14 Tage zu beſchränken. Für dieſen Beſchluß
ſoll die Genehmigung des Miniſteriums des Innern nachgeſucht
werden.
Cleve, 3. September. Von einflußreichen Mitgliedern der
Centrumspartei des Wahlkreiſes Cleve=Geldern, deſſen
Reichstagsmandat durch den Rücktritt des bisherigen Abgeordneten
Verger erledigt iſt, wird als Kandidat zur Erſatzwahl der jetzige
Chefredakteur der Germaniar in Berlin, Dr. Marcour, vorge=
ſchlagen
und jedenfalls auch aufgeſtellt werden.
Aus der Schweiz. 2. September. Die Alpenpoſt' berichtet
von dem Niedergange eines beträchtlichen Stückes des kurzen, ſteilen
Miſangletſchers bei Pontreſina und macht auf die
Thatſache aufmerkſam, daß Bergkletterer faſt überall in den Alpen
ein Anſchwellen der oberen Schneefelder, welche die Gletſcher nähren,
beobachtet haben. Das Labyrinth in der Nähe des Piz Bernina
ſt ohne große Gefahr nicht paſſierbar. Die Blöcke des Dome du
Gouter ſind rieſenhafter als gewöhnlich und die oberen Kanten der
großen Spalten ſind mächtig überhängend. Das deutet auf eine
Ausdehnung der oberen Schneefelder hin, hervorgerufen durch die
große Hitze, weshalb Touriſten arößte Vorſicht walten laſſen ſollten,
weil dies ohne Zweifel die direkte Urſache der häufigen Lawinen iſt.
Wien, 3. Septbr. Der auf die Tage vom 14. bis 16. d. M.
in Wien anberaumte deutſche Tonkünſtlertag iſt auf unbe=
ſtimmte
Zeit verſchoben worden.

[ ][  ]

2946
Paris. 3. Septbr. Das XIX. Siecle- meldet: Italieniſche
Auswanderer nach Amerika wurden am Bahnhofe Saint=
Lazare benachrichtigt, daß infolge der in den Vereiniaten Staaten
beſtehenden Quarantäne das Paketboot -Champagne' nur Paſſa=
giere
erſter und zweiter Klaſſe aufnehme. Die Auswanderer wür=
den
darauf über Modane zurückbefördert. Die Koſten der
Rückbeforderung wurden ihnen vergütet. Dieſelbe Maßregel ſolle
auch gegenüber Auswanderern aus Elſaß Lothringen in Anwendung
kommen.
Lüneville, 2. September. Eine Thphus= und Dysen=
terie
=Epidemie iſt verheerend in der hieſigen Garniſon auf=
getreten
. Etwa 100 Mann von einem Regimenk Dragoner. zwei
Küraſſier Regimentern und zwei Batterien Artillerie ſind erkrankt.
Zwei Soldaten ſind geſtorben. Die infizierten Regimenter kam=
pieren
außerhalb der Stadt.
Nom, 3. September. Aus Tripani wird gemeldet, daß der
von Räubern gefangene Gutsbeſitzer Giorgi heute von Sicher=
heitsbeamten
befreit und zwei der Miſſethäter dabei verhaftet wurden.
Kleine Chronik. In der vergangenen Nacht zum Samstag
iſt das Lehrer=Seminar zu Neuzelle, ein früheres Ciſterzienſerkloſter,
total niedergebrannk. Die katholiſche Kirche war gefährdet,
wurde aber erhalten. - In Halle a. S. wurde am 1. September
abends auf der Merſeburger Chauſſee kurz vor Ammendorf der
4jährige Arbeiter Langenſpier, welcher ſich auf dem Rückweg nach
ſeinem Wohnorte Radewell befand, ermordet. Der Thäter iſt un=
bekannt
. - In Münklingen bei Stuttgart ſind 13 Wohnhäuſer
abgebrannt. - Im königl. Forſt Chriſtianſtadt bei Naumburg
ſam Bober) vernichtete ein fürchterlicher Waldbrand 500 Hektar.
Der Schaden wird auf 20000 Mk. geſchätzt. - In Neapel iſt ein
Palaſt eingeſtürzt. Bisher ſind ein Toter und drei Verwundete
Unter den Trümmern hervorgezogen worden. Eine Turiner
Depeſche meldet, der Banquier Brok aus Berlin, der in Begleitung
zweier Führer die Grivolaſpitze in den Grajiſchen Alpen erſteigen
wollte, ſei von Steinlawinen erfaßt, abgeſtürzt und mit zer=
ſchmettertem
Körper tot am Traro=Gletſcher aufgefunden worden.
Choleraberichte. Am Sedantage waren in Hamburg wie
auf Verabredung keine Flaçgen ſichtbar, ausgenommen bei den
Reichspoſtgebäuden. Auf den Bahnhöfen zeigte ſich überall eine
ernſte Stimmung. In den gefüllten Kirchen galt der Gottesdienſt
mehr der verheerenden Krankheit als dem Sedanfeſte. Auch während
des Samstags iſt bei kühlerem windigen Wetter allgemeiner Stimmen brachten es in dem Zwiegeſang nicht zu der gewünſchten
treten. Zwei fernere Hilfskomités ſind gebildet, die unter Leitung
erfahrener Aerzte die Desinfizierung ihrer Bezirke energiſch beſorgen
und den zu Tage tretenden Notſtänden thunlichſt Abhilfe bringen.
Insgeſamt gemeldet ſind in der Zeit vom 2. ds. mittags bis 3.
mittags 581 Erkrankungen, 245 Todesfälle; davon entfallen auf den
1. 248 Erkrankungen, 72 Todesfälle, auf den 2. 133 Erkrankungen,
35 Todesfälle. Der Reſt ſind Nachmeldungen. Am 2. wur den zeugender ausgedrückt werden. Walther Fürſt, der alte Melchthal
Kranke weniger, 25 Leichen mehr. Am 3. meldete die Volizeibehörde
den Transport von 325 Erkrankten und 197 Toten, die Beſſerung
gegen Tags vorher beträgt 45 und 12. Die Medizinalbehörde
publizierte bis zum 4. ds. mittaas inkl. 369 Nachmeldungen 528
Erkrankungen, 379 Tote; davon 317 nachgemeldet. Die Geſamt=
meldungen
betragen 5623 Erkrankungen und 2518 Todesfälle.
In Bremen ſind am 3. ds. nach amtlicher Mitteilung 2 Per=
ſonen
an der Cholera geſtorben und eine erkrankt, in Lübeck
nach Mitteilung de; Medizinalamts vom 3. mittags bis zum 4.
mittaas zwei Erkrankungen an Cholera vorgekommen, von denen
eine tödlich verlief.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 4. September.
Wilbelm Tell.
E. A. Nach dreimonatiger Pauſe iſt die Couliſſenwelt wieder
unſeren Blicken aufgethan und was ſich da zuerſt zeigt, iſt die
majeſtätiſche Alpenlandſchaft als ſtimmungsvoller Hintergrund zu
Roſſinis Telll. Eine Generation, die aufaewachſen iſt bei den
Klängen von Lohenarin= und Götterdämmerung:, kann den Hauber,
welchen ehedem dieſes Werk ausübte, nicht mehr ſo ganz unmittelbar
nachempfinden, wennſchon ſie ſich ein gewiſſes Verſtändnis für den
Enthuſiasmus des Publikums der dreißiger Jahre erwerben kann.
Im Tell' fand die muſikliebende Geſellſchaft jener Tage die Ver=
einigung
aller der Eigenſchaften, die ſie an den verſchiedenen Nationen
getrennt zu bewundern gewöhnt war: die Würde und den Ernſt ( letzten Ruheſtätte ſagen wir Allen hiermit unſern tiefgefühl=
Gluck'ſcher Deklamation, den Melodienreichtum des Italieners 1 teſten Dank.
und die Anmut der franzöſiſchen Schule. Bis zu Meyerbeers
Hugenotten; dauerte es noch ſieben Jahre und vor dem Tell=
hatte
es, abgeſehen von der Stummen: Aubers, in der That kein
Werk gegeben, das ſich auf ſolche Entfaltung der Maſſenwirkung
verſtand. Möglich. ja wahrſcheinlich, daß Roſſinis Tell' hinſicht=
lich
des ganzes Aufbaues bereits einen weſentlichen Fortſchritt in Dienstag, 6. September: Generalverſammlung des Rohſtoffvereins
der Entwickelung der Oper bedeutet, daß hier ſchon Charakteriſtik

Nr. 209
und individuelle Wahrheit herrſcht - aber immerhin ſind wir heut=
an
eine lebendigere Form dramatiſchen Ausdrucks gewöhnt - und
der Roſſini'ſchen Muſik werden wir am meiſten gerecht, wenn wir
ſie in dieſem Falle, losgelöſt von ihren poetiſchen Anhaltspunkten
betrachten und uns ſagen: hier ſtehen die abſtrakten Tyven des
Tenors. des Baritons, der Primadonna, um die ſich als Staffag=
die
Nebenfiguren reihen, und das Werk ſelbſt zerfällt in Chornum=
mern
, Duekke. Terzette Enſembleſätze ꝛc. Roſſini rechnet auf die
Stimmbeaahuna der Sänger wie nur irgend ein Opernkomponiſt
Seine Partien wollen in erſter Linie geſungen, und zwar mit Bra=
vour
geſungen werden. Tell iſt die einzige Figur, die ſo etwas
wie ſchauſpieleriſches Talent verlangt.
Der heutige Theaterabend war für den nunmehr glücklich wie=
der
geneſenen Herrn Weber das Debut im Fache des erſten Bari=
tons
. Es hieße ungerecht ſein gegen die bisherigen trefflicher b
Leiſtungen des Sängers in ausgeſprochen lhriſchen Partien, würd HI
man ſich bei ſeiner heutigen Darbietung nicht anerkennend verhalten
und andererſeits wäre es auch wieder ein Herabſtimmen ſehr be=
rechtiater
Anſprüche. wollte man dieſem Tell mit abſolutem Lob=
gegenüberſtehen
. Klar und beſtimmt war die Geſtalt von vornhereit
angelegt, aber es dauerte bis zum 3. Akt, ehe ſie ſich in den Vor 1.
dergrund des Intereſſes ſchob. Die Stimme reichte aus, wennaleid
ſie es nicht zu großartigen Treffern brachte, wie denn auch di=
Vortragskunſt des Sängers ſich hauptſächlich den lyriſchen Momentel
zuwendete; die große Szene des 3. Aktes entbehrte der durch
greifenden Kraft und Wucht der Energie. Ohne Zweifel wird ſic
Herr Weber mit der Zeit auch ſo hochdramatiſche Rollen wi=
Tell und Telramund erobern - ein Svorn zum Weiterſtreben wird
es ihm ſein, daß er ſchon heute durch drei Lorbeerkränze ausge
zeichnet wurde. An der Mathilde der Frau Steinmannent
zückte uns der feine Duft, die perlenklare Durchſichtigkeit, welche ſi=
den
geſanglichen Fineſſen ihrer Partie zu verleihen wußte. Uebe=
dieſem
vornehmen Kunſtgeſange veraaß man faſt die in dieſer Roll=
liegenden
Unmöglichkeiten. Der Sohn der Schweiz hat vom
Schiller'ſchen Arnold Melchthal nur den Namen, ja nicht einmal
das Mark eines Rudenz. Herr Bär iſt uns in ſeinen anderen
Vartien lieber als in dieſer hyperſentimentalen, welche ſeinem
Naturell weniger zuſagt. In dem Duett Arnolds mit Tell, auch in
dem Terzett kommen aroße Schönheiten zu richtiger Geliung, aber
in dem Duett mit Mathilde ſprach er weniger an. Die beiden
Schätzung nach eine wenn auch nicht erhebliche Beſſerung einge= Harmonie. In der Beſetzung der übrigen Rollen war es der
Gemmy Frl. Jungks. der Gutes leiſtete und namenlih
durch die Friſche und Kraft der Stimme in den Enſemü=
ſätzen
erfreute. Frl. Neumeyer, welche die Hedwig zu repi=
ſentieren
hatte, könnte ſich auch in ſolch kleinen Partien m
größere, innere Wahrheit des Ausdrucks gewöhnen; die Anteil=
nahme
an den Bühnenvorgängen darf weit ſchlichter und doch über=
transportirt
370 Kranke, 209 Leichen. Gegen Tags vorher 5½ und der Fiſcher wurden durch die Herren Riechmann. Eilers
und Thaͤte ſituationsentſprechend geſungen und geſpielt. Unter
den Chören nahmen die paſtoralen Charakters am meiſten für ſich
ein. Die von Frl. Dittmann arrangierten Tänze fanden wie
immer beim Publikum eine ſehr freundliche Aufnahme.

Dantſagung.

[13512

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Ableben und der Beerdigung unſeres Gatten, Vaters, Schwieger=
vaters
, Bruders und Onkels
Erust Friedrich Schmidt,
ſagen wir hiermit unſern tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, den 5. September 1892.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Dankſagung.

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Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme während
des langen, ſchweren Leidens unſerer lieben
Albertine.
ſowie für die Blumenſpenden und für die Begleitung zu ihrer
Darmſtadt, 5. September 1892.
Familie Schnabel.
Tagechlalernder
der Schuhmacher Darmſtadts bei Gaſtwirt Girſtenbrei, Ballonplatz.

Druck und Berlaa: L. C. Euiö'ſche Hofbuchdruderei. verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel. beide in Darmſtat