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Amtern Beſtellungen entgegenge=
Emmen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal indl. Poftaufſchlag.
155. Lahrgang.
Inſerate
für daz
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Pockentu. Gmal erſcheinende Lagblau
werden angenommen:hTarmſtadt,
von der Expeditlon, Rſanfr. Nr. 23.
in Beſſungen von Feudr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſow e auswärts
von allen Annoneencro=ditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Breisamts, des Großh. Volizeiamts und der anderen Behörden.
„0.
Dienstag den 23. Auguſt.
1892.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen in der Gemarkung Malchen.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das Großh. Heſſiſche Dragoner=Regiment Nr. 24 am
Mittwoch den 24. d. Mts. und Freitag den 26. d. Mts. in der Gemarkung Malchen Schießübungen mit ſcharſer
Munition abhalten wird
Darmſtadt, den 19. Auguſt 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Vertretung:
[12716₈
Zeller.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Reinhaltung der Hausentwäſſerungen.
Nach 8 18 der Baupolizei=Ordnung für Darmſtadt hat der Eigenthümer einer Hausentwäſſerungs=Anlage die
Ver=
pflichtung, dieſelbe regelmäßig reinigen, insbeſondere die Sinkkaſten und Waſſerverſchlüſſe, ſofern aus beſonderen
Gründen nichts anderes beſtimmt iſt, nach Erforderniß, mindeſtens aber wöchentlich einmal entleeren, mit friſchem
Waſſer ausſpülen und füllen zu laſſen.
Wir fordern deshalb,. behuſs Abwehr anſonſt entſtehender geſundheitsſchädlicher Mißſtände hiermit die Eigenthümer auf,
dieſer Berpflichtung pünktlich und ſorgfältig nachzukommen. Zuwiderhandlungen ſind ſtrafbar und ziehen Zwangsmaßregeln
nach ſich.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[12424
Fey.
Vergrhung von Achreiner.
Arhril.
Die Erneuerung der ſchadhaften Fußböden durch eichene Riemenböden
ſſogen. Schiffsböden) im Kreisamtsgebäude zu Darmſtadt, veranſchlagt zu
281468 Mk. ſollen mittelſt ſchriftlichen Angebots
Donnerstag den 25. Auguſt l. J8., Vormittags 10 Uhr,
auf unſerem Büreau vergeben werden. Voranſchlag und Bedingungen
liegen vom 17. d. Mis. an zur Einſicht offen. Die Angebote ſind in
Prozenten zu ſtellen und mit entſprechender Aufſchriſt verſehen, bis zu obigem
Termin verſiegelt und portofrei einzuſenden.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1892.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Wieſſell.
[12563
Am Mittwoch den 24. Auguſt er.,
Vormittags von 10 Uhr ab,
Verſteigerung einer größeren Partie Pferde=
Dünger (Matratzenſtreu) auf dem Hofe
der alten Kaballerie=Kaſerne.
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1892.
Dragoner=Regiment Nr. 23.112700
Hausverkauf,
Das 2½ſtöckige freiſtehende Haus
Frankfurterſtraße 52 mit Vor= und
Hintergarten iſt zu verkaufen eventuell auf
(11224
15. Oktober zu vermiethen.
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neu hergerichtet, billig zu verkaufen.
J. Böttinger, Mathildenplatz 7. 12717
413
2778
Ne. 195
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreſfend: Naturalleiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden, hier
Quartierleiſtungen.
Wir beabſichtigen, zum Zweck der Unterbringung von Einquartierung eventuell
Verträge mit Gebäudebeſitzern für einen gewiſſen Zeitraum abzuſchließen und
ſor=
dern hiermit diejenigen auf, welche geneigt wären, ein bezülgliches
Vertragsverhält=
niß einzugehen, bis zum 15. k. Mts. ſchriſtliche Offerten mit genauer Beſchreibung
der verfügbaren Räume, zahlenmäßiger Angabe deren Länge, Breite und Höhe,
ſo=
wie mit Preisforderung per Kopf und Tag, für Einquartierung mit Verpflegung
und für ſolche ohne Verpflegung, an uns einzureichen.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
(1256)
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Sommer=Büffet des ſtädtiſchen Saalbaues iſt ſeit einiger Zeit ein
Gas=Back, Brat= und Röſtapparat,
neueſter Conſtruktion (Syſtem Goehde) aufgeſtellt und in Betrieb.
Wir laden Intereſſenten, namentlich Damen, hiermit ein, ſich von der
außer=
ordentlich ſchnellen, bequemen und billigen Zubereitung von Speiſen mittelſt
Gas=
feuerung ſowie auch davon zu überzeugen, daß dieſe Speiſen diejenigen an
Wohl=
geſchmack weſentlich übertreffen, welche auf Holz= oder Kohlenfeuer hergeſtellt ſind.
Sowohl der Saalbau=Reſtaurateur als auch deſſen Frau ſind gerne bereit,
jede Auskunft und Erläuterung zu ertheilen und auf Wunſch praktiſche
Demon=
ſtrationen mittelſt des Apparats vorzunehmen.
Darmſtadt, den 7. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[10679
1
Auhmtſon.
Die Arbeiten und Lieſerungen zur Erbauung eines neuen Faſſelſtalles der
Gemeinde Traiſa, veranſchlagt
ſollen im Submiſſionsweg vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 29. Auguſt 1892, Nachmittags 4 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen, woſelbſt Zeichnung, Boranſchlag und
Be=
dingungen zur Einſicht offen liegen.
Traiſa, am 21. Auguſt 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Traiſa.
Walter.
[2718
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ſchönmöbl. Im. mit od. ohne Penſion ſof.
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zutmöbl. Zimmer (Wohn= und Schlafz.)
ſchöne Ausſicht, ſofort zu vermiethen.
12388) Waldſtr. 33 e. möbl. Zim.
12454) Mauerſtr. 8 part. ein gut
möbl. Zimmer ſogleich zu beziehen.
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möblirt oder unmöblirt, ſind in der
Nähe des Bahnhofs und der
Dra=
gonerkaſerne zu verm. Näh. Exped.
12530) Neckarſtraße 11 Seitenb. ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4
12729)
Laufdienſt.
Eine reinliche Frau ſuch=
Schwanenſtr. 3.
12730) Eine kinderloſe Frau ſucht
Laufdienſt. Näheres Sandbergſtr. 30 bei
Wittwe Glanz.
12731) Eine Frau empfiehlt ſich im
Waſchen und Putzen, auch zur Aushülfe.
Gervinusſtraße 34 Manſarde
12732) Eine perf. Herrſchaftsköchin,
1 beſſ. Hausmädch. im näh., büg., ſerv.
gew., gute 3g. beſ., ſuchen ſofort St. hier
u. ausw. Näh. Hartmann, Grafenſt. 16.
12733) Drei ſ. gute Mädchen, die
kochen k., mit ſehr guten Zan., u.
Haus=
mädchen ſuchen Stelle aufs Ziel.
Frau Schmitt, Schulſtr. 3.
12734) Eine perfekte
Schaftenſtep=
perin ſucht Stelle, am liebſten in einem
Maaßgeſchäft.
Zu erfragen Schloßgraben 13. 2. St.
A
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Kö ch i n,
die ſich auch einiger Hausarbeit
unter=
zieht, wird geſucht Eliſabethenſtr. 51.
Nur ſolche wollen ſich melden, die gute
Zeugniſſe vorlegen können.
Lehrmädchen
aus achtbarer Familie zu ſofortigem
Eintritt geſucht.
(12541
4
A. Walchner vorm. E. Scharmann,
Hoflieferant, Ludwigsplatz I.
„
12735) Ein ordentliches Mädchen
das zu Hauſe ſchlafen kann, ſofort geſucht.
Wienerſtraße 80. 1. Stock.
12736) Jüngeres Mädchen für
Nach=
mittags zu einem Kinde geſucht.
Alexanderſtr. 3 Hinterbau.
12737)
Gesmet
eine zuverläſſige Kindergärtnerin,
per=
fekt in der Pflege eines ſechsjährigen zarten
Kindes. — Nur ſolche mit langjährigen
Zeugniſſen wollen ſich melden. - Offerten
unter L. P. 585 an die Ann.=Exp. von
G. L. Daube u. Co., Frankfurt a. M.
1
4
5
Jrach Mainz geſucht
ein zuverl. beſſ. Mädchen zu 2 Kindern
im Alter von 2 und 5 Jahren, dasſelbe
muß auch etwas nähen und bügeln können.
Offerten mit Lohnangabe an W. Falk=
Bothof, Mainz.
(12670
10 42]
11 ””
WS
800
15 4½
é⁄
12738) Eine reinliche Frau
für einen größeren Laufdienſt geſucht.
Große Ochſengaſſ: 23.
12739) Hausburſche mit guten 8g.
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Louiſenſtraße 10.
12740) E. Mädch. mit beſch. Anſpr.,
das kochen k. w. ſof. v. einz. Dame geſ.
Beſſungerſtr. 112 part. Vorm. 8.12.
12741) Geſucht ein braves Mädchen
mit gut. Zeugn. in ruhigen Haushalt auf
Michaelis. Hügelſtraße 5, 2 Tr.
12482) Ich ſuche ein Lehrmüdchen
aus=guter Familie zum baldigen Eintritt.
P Berbenich,
Manufactur= und Modewaaren=Geſchäft.
848
913
102
119
122
103
5½.
W0.
5
2,
e
[ ← ][ ][ → ] Friſch
ngetroffen.
1
Nr. 197
( in einzelnen Portionen
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bei Apotheker E. Merck. (3742
bEU; Shiutvtyuub
ei
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Kirchſtraße 1.
[12743
Nur moch Eurne Loſt.
ollständ., beschlonnigtor Ausvorkauf wogen Goschäftsaufgaho.
Um möglichſt raſch zu räumen werden ſämmtliche Waarenvorräthe, beſtehend
Haushalt= und Toilette=Artikeln, Artikeln zur Krankenpflege, ſowie
Leſſer und Scheeren 744 zu Fabrikpreiſe E ausverkauft.
Das Haus iſt zu verkaufen, auch kann das Geſchäft übernommen werden.
H
G Wülhelmimemstrasse S.
Verlanget nur
hurmelin,
indem es Wanzen, Küchenküfer, Fliegen,
Motten Läuſe, Flöhe und Schnacken
gänzlich tödtet und nicht blos betäubt.
Das „Thurmelin; iſt nur in Gläſern
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Thurmelinſpritze zu 35 Pfg. und 50 Pfg.
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be=Aecsehlenguiver
Aug. Büchner. (5880.
L éer Weitl;
gior des hudoigs-Foslos
in der
Kuaben=Arbeits=Anſtalt.
Die Eltern und Lehrer der Kinder, welche die Knaben=Arbeits=Anſtalt beſuchen,
wie alle Freunde der Anſtalt werden hiermit freundlichſt eingeladen, der Feier des
udwige-Pestes, welches Donnerstag den 25. Auguſt, Nachm. 3 Uhr,
dem Garten der Anſtalt ſtattfinden ſoll, beizuwohnen.
Zur Unterhaltung der am Feſte Theilnehmenden und zur Unterſtlltzung der
ſtalt wird, wie in früheren Jahren, eine Verloosung, wobei ein jedes Loos
ren Blumenſtock gewinnt, ſtatthaben.
Loſe zu 20 Pfag. das Stück ſind in der Anſtalt von jetzt an bis zur
Ver=
oſung zu erhalten.
Damit die dem Fiſie beiwohnenden Kinder den Feſiſpielen der Knaben
unge=
rt zuſehen koͤnnen, wird für beſondere Plätze geſorgt werden.
Darmſtadt, am 19. Auguſt 1892.
Der Vorſtand der Knaben=Arbeits=Anſtalt.
W. Für gute Getrünke, Kuchen und andere Spelsen wird,
e in früheren Jahren, geſorgt ſein.
[12663
2781
M
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waaren=Geſchäſt wird ein angehender
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Der Lampfer „Allerr, Kapitän H.
Chri=
ſtoffers. vom Nordd. Loyd in Bremen,
welcher am 6. Auguſt von Bremen und am
7. von Southampton abgegangen war, iſt
am 15. Auauſt, 8 Uhr morgens, der
Poſt=
dampfer „München, Kapitän C. Strenken,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, iſt am 15.
Auguſt wohlbehalten in New=York
ange=
kommen.
Politiſche Ueberſicht.
Dentſches Reich. Wie als verbürgt gemeldet wird, wird der
Kaiſer am 2. Sevtember den in der nächſten Umgebung von
Pyriz ſtattfindenden Manövern des Garde Corps beiwohnen.
Die Aeußerung des Kaiſers betreffs der zweijährigen
Dienſt=
zeit ſteht im Vordergrund der politiſchen Diskuſſion. Es mag
dahin=
geſtellt bleiben, ob dieſelbe in der angegebenen Form als authentiſch zu
betrachten iſt. Auf jeden Fall darf man aus den Worten des Kaiſers den
Schluß ziehen, daß militäriſche Neuforderungen von größerem
Um=
fange in der bevorſtehenden Reichstagsſeſſion überhaupt nicht zu
erwarten ſind. Denn ſolche hätten nur in Verbindung mit der
Ein=
führung der zweijährigen Dienſtzeit im Reichstage einige Ausſicht
auf Erfolg gehabt. Von verſchiedenen Blättern war der Verſuch
gemacht worden, den Grafen Cavrivi für die zweijährige Dienſtzeit
zu engagieren, mit der obenerwähnten Aeußerung des Kaiſers alſo
in Widerſpruch zu ſetzen. Aus den Aeußerungen des Reichskanzlers
im Parlament geht indeſſen hervor, daß derſelbe früher prinzipieller
Gegner einer Verkürzung der Dienſtzeit geweſen iſt. Von einer
Kanzlerkriſis dürſte alſo zur Zeit keine Rede ſein können.
In dem Entwurf zum nächſtjährigen Reichshaushaltsetat
wer=
den auch wieder die auf Grund der Denkſchrift zum Etat für 188990
in den ordentlichen Etat der Marineverwaltung einzuſetzenden
Summen für den Neubau von Kriegsſchiffen eine wichtige
Rolle ſpielen. Nach der erwähnten Denkſchriſt würde die
Forde=
rung für den Etat auf 189394 den Betrag von 139 Millionen er
reichen. Jedoch iſt zu bedenken, daß in den Vorjahren von den
in den Etat eingeſetzten Summen ganz beträchtliche Beträge
ge=
ſtrichen ſind, was ſeine Rückwirkung auf die Forderungen für 189293
ausüben wird.
Anläßlich der bevorſtehenden
Handelsvertraasver=
handlungen mit Rußland ſind, wie ſich die „Weſer=Zeilung
melden läßt, die Handelskammern zur Erſtattung von Gutachten
aufgefordert.
Die „Hamburger Nachrichten'ſchreiben: Der=
Reichsanzeiger=
verſuchte in ſeinem nichtamtlichen Teile, unſere Mitteilung über die
auf Weimar geübte Preſſion, gelegentlich des Beſuches des Fürſten
Bismarck in Jena, zu dementieren.
Auf Grund der uns vor
liegenden ſchriftlichen, von Ende Juli datierenden Aeußerungen
dabei beteiligter Verſonen halten wir unſere Mitteilung aufrecht
und auch die Redaktion der „Reichsanzeigers; für mangelhaft
unterrichtet.
Italien. Dem Pariſer -Temps' wird aus Rom gemeldet,
daß die in Genua zum Columbusfeſt eintreffenden fremden
3ſ0
⁄6
Kriegsſchiffe ihrer Ankunft nach aufgeſtellt werden, um jede
Ver=
letzung des Nationalgefühls zu vermeiden.
Die zwiſchen Montenegro und Italien begonnenen
Han=
delsvertraas=Verhandlungen machen raſche Fortſchritte,
ſo daß deren Abſchluß in kurzer Zeit entgegengeſehen wird.
Belgien. In der Antwort der Regierung des Unabhängigen
Kongoſtaates auf die Note des franzöſiſchen Miniſters des
Aeußern Ribot wird gutem Vernehmen nach bemerkt, daß die
Re=
gierung noch keine Nachricht über die Ermordung Poumoyraes am
Kotofluſſe erhalten habe. Wenn Poumahrac wirklich auf dem von
Soldaten des Kongoſtaates beſetzten Gebiete ermordet wäre, ſo
würde die Regierung bereits Mitteilung davon erhalten haben.
Der Kongoſtaat habe nicht eine einzige vervollkommnete Schußwaffe
an Eingeborene geliefert.
Der Ausſchuß des Antiſklaverei=Vereins für die
Pro=
vinz Lüttich beſchloß einen Aufruf zur Bildung einer neuen
Schutz=
truppe, welche die am Tanganyika errichteten Poſten unterſtützen
ſoll. Eine für das Unternehmen in Umlauf geſetzte Sammelliſte
weiſt bereits namhafte Beträge auf.
England. Ein zweites Blaubuch betreffs Marokkos iſt
erſchienen. In dieſem erklärt Evan Smith, der Sultan habe
nie=
mals die Abſicht gehabt, den neuen Handelsvertraz mit England
abzuſchließen. Salisburh äußert in einem Briefe an Evan Smith,
ſo lange England nicht die völlige Zuſtimmung der übrigen Mächte
gabe, ſei es beſſer, den Sultan nicht zum Abſchluſſe des neuen
Handelevertrages zu drängen.
Rußland. Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, iſt die
Entſchließung des Kaiſers auf das vom Finanzminiſter
Wyſchne=
gradski überreichte Rücktrittsgeſuch in den nächſten Tagen zu
erwarten. Als Nachfolger Wyſchnegradskis auf dem
Finanzminiſter=
poſten werde mit großer Sicherheit der ſeitherige Verweſer des
Verkehrsminiſteriums Witte genannt.
Der internationale Eiſenbahnkongreß iſt am 20.
d. M. in Petersburg eröffnet worden. Der Verweſer des
Verkehrs=
miniſteriums Witte begrüßte die Verſammlung mit einer Anſprache,
worin er die große Bedeutung der Eiſenbahnen hervorhob, die der
ſtärkſte Hebel der Civiliſation und das ſicherſte Mittel ſeien, die
Völker einander zu nähern. Die Arbeiten der Eiſenbahn=Kongreſſe,
die auf die Vervollkommnung dieſes Mittels abzielten, würden
des=
halb von der ganzen Menſchheit mit Achtung und Dankbarkeit
begrüßt.
Bulgarien. Die „Ag. de Conſt. erfährt, daß der ruſſiſche
Geſchäftsträger in Konſtantinopel ſich am vergangenen Freitag an
die Vforte um Aufklärung über die Reiſe Stambulows nach
Konſtantinovel gewandt habe. Wie man ruſſiſcherſeits verſichere,
wäre die erbetene Aufklärung vollſtändig befriedigend geweſen und
hätte der Reiſe Stambulows jede politiſche Bedeutung abgeſprochen.
Serbien. Den neueſten Mitteilungen zufolge iſt die
Mini=
ſterkriſe gehoben. Die Perſonalfragen ſind geregelt. Die
bis=
herigen Miniſter verbleiben auf ihren Poſten. Die Skupſchtina iſt
auf den 27. d. M. einberufen.
„
Etadt und Land.
1o0
Darmſtadt, 23. Auguſt.
Ihre Großh. Hoh. Prinzeſſin Alix nebſt Gefolge beſuchten
am Sonntag morgen den Gottesdienſt in Langen, zur
Mittags=
tafel und zum Thee war Se. Durchl. Prinz Franz Joſef von
Battenbera als Gaſt der Höchſten Herrſchaften am Sonntag
in Schloß Wolfsgarten eingetroffen. (D. 8tg.,
Ordensverleihung. Der Kaiſer hat dem Oberſten z. D.
Hoffmann zu Nauheim, Landw. Bezirk Friedberg, die Erlaubnis
zur Anlegung des ihm verliehenen Komthurkreuzes II. Klaſſe des
Herzoglich ſachſen=erneſtiniſchen Hausordens erteilt.
N Der Kriegerverein Darmſtadt veranſtaltete am
Sams=
t1a abend in den Räumen der Brauerei , zum Schützenhof; eine
Gravelotte=Feier, zu welcher ſich nicht allein die Mitglieder des
Vereins mit ihren Angehörigen zahlreich einfanden, ſondern auch
außer dem Herrn Stadtkommandant Otto, Bezirkskommandeur
Stamm, Vremierlieutenant der Landwehr Volizeirat Fey eine grose
Anzahl Offiziere der Landwehr und Reſerve der Feier beiwohnten.
Die Räumlichkeiten des Schützenhofes waren prächtig geſchmückt
und zu beiden Seiten des Vodiums die Büſten Sr. Maj. des Kaiſers
und Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs aufueſtellt. Nach einem
einleitenden Feſtmarſch der Muſikkavelle begrüßte der Präſident des
Kriegervereins Darmſtadt, Herr Rechtsanwalt Dr. Reuling. die
Anweſenden herzlichſt und gedachte in ſeiner Feſtrede der Thaten
der heſſiſchen Diviſion am 18. Auguſt, wies auf die Beſtrebungen
und Hebung der Kriegervereine hin und ſchloß ſeine Rede mit einem
Hoch auf den Kaiſer. Herr Oberſt Gerlach gedachte in warmen
Worten des Höchſtſeligen Großherzogs Ludwig IV. und brachte
dann ein Hoch auf unſeren jungen Landesfürſten, Se. Königl. Hoh.
den Großherzog Ernſt Ludwig aus, in welches die Feſtverſammlung
begeiſtert einfiel. Abwechſelnd wurden dann von der Muſikkapelle
Konzertſtücke vorgetragen und Herr Hauptmann d. L. Waldecker
197
2783
brachte zur Kenntnis. daß Se. Exz. Herr Diviſionskommandeur
v. Bülow der Feſtverſammlung brieflich ſeinen Gruß ſende und
ſehr bedaure, der Feier nicht beiwohnen zu können. Zum Schluß
wurde noch ein Tänzchen veranſtaltet, welches die Teilnehmer bis
zum frühen Morgen zuſammenhielt.
Der Fechtverband Darmſtadt der deutſchen
Reichsfecht=
ſchule (Verein für Waiſenpflege) veranſtaltet am Sonntag, den
28. Auguſt, nachmittags, einen allgemeinen Familien=Ausflug
nach Traiſa (Heſſiſcher Hof). wobei eingeführte Gäſte willkommen
ſind. Für Tanz und ſonſtige Unterhaltung iſt beſtens geſorgt und
dürfte den Teilnehmern ſomit ein vergnügter Nachmittag
bevor=
ſtehen.
— Odenwald=Klub, Sektion Darmſtadt. Der für den
verfloſſenen Sonntag vorgeſehene Ausflug in den Taunus wurde
von 30 Teilnehmern ausgeführt. War das Marſchwetter ganz
zu=
friedenſtellend, ſo beſchränkte dagegen die vorhandene dunſtige Luft
die Fernſicht auf recht unangenehme Weiſe, wodurch die
landſchaft=
lichen Schönheiten des Taunus wenig zur Geltung kamen. Die
Tour ging von Kronberg nach dem nahen Falkenſtein, Burg
Falken=
ſtein, dann in leichtem Anſtieg über Fuchstanz nach dem Feldberg.
Nach längerem Aufenthalt trat man den Rückweg über Sandplacke.
Hobe Mark nach Oberurſel an, woſelbſt ein Mittageſſen bei Gaſtwirt
Haſſelbach zu M. 1.50 höchſt befriedigte.
E. A. Das Konzert. welches der Darmſtädter 8
ither=
klub Samstag abend im Saalbau unter Leitung ſeines tüchtigen
Ditigenten Herrn Hofmuſiker P. Dern gab, that ſich durch ein
gewähltes Programm und gewiſſenhafte Ausführung desſelben
her=
vor. Den Anfang machten die feſtlichen Klänge des Gruber'ſchen
Turn= und Taxis=Marſches, an deſſen Wiedergabe ſich 12 Lithern
beteiligten. Die gleiche Inſtrumentenzahl ward für den Bart''ſchen
Gründungsfeſtmarſch und die glanzvolle Schlußpiéce
Mandolinen=
polka verwendet. Dieſe großen, ſür den Konzertjaal arrangierten
Stücke fanden rühmenswerte detaillierte Ausführung. Von intimer
Wirkung zeigten ſich Kompoſitionen wie „Steyrerländler= für drei
Bithern, vorgetragen von den Herren Böcher, Dern und Hauff.
und Steinhofs „Lied ohne Worter überſchrieben =Trennung, für
1 Streich= und 2 Diskantzithern, zu deſſen ſtimmungsvoller
Wieder=
gabe ſich die Herren Dern, Hauff und Schneider vereiniaten.
Die Sängerin des Abends war Frl. Mizi Egli, die ſchon im
letzten Winter eine bemerkenswerte Vrobe ihres Talents abgelegt
hat. Die junge Dame verfügt über anſehnliche Mittel, unter welchen
Volumen und Klangfarbe der Stimme obenan ſtehen. So viel wir
bis jetzt aus ihren Vorträgen herauskören konnten, beſitzt ſie für
dramatiſche Accente größere Anlagen als für ſubtile lyriſche
Em=
pfindungen. Hildachs wild=ſchwermütiges „Kraut der Vergeſſenheit=
und Laſſens „Ich halte einſt ein ſchönes Vaterland= ſagten uns
denn auch am meiſten zu. Die Auffaſſung der Kompoſition muß
bei Frl. Egli, um volle Wirkung zu üben, jedenfalls noch
einheit=
lichere Durcharbeitung erreichen. Ein Lied wie das Rubinſtein'ſche
„Es blinkt der Tau, verlangt den Ton eraziöſer Melancholie,
und das Kirchnerſche „Sie ſagen, es wäre die Liebe;, muß entweder
mit jauchzender Sentimentalität oder mit naiver Lebensfreude
herausgeſtellt werden, darf aber nicht zwiſchen beiden Stimmungen
auf= und abſchwanken. Frl. Egli fand nach jeder Nummer reichen
Applaus, der ſie denn auch zu einer Zugabe veranlaßte. Der
eingeſchaltete Klaviervortrag der kleinen Eliſabeth Dern wurde
vom Publikum ſehr beifällia aufgenommen. Die Dame, welche für
die Klavierbeglenung der Geſangsviecen ſorate, übte ihr Amt mit
viel Gewiſſenhaftigkeit. Dank der etwas abg kühlten Luft hatte ſich zu
dieſem Konzert, deſſen Charakter das Freie nicht gut verträgt, ein
recht zahlreiches und dankbares Publikum eingeſunden.
Auf dem am 31. Juli bis 4. Auguſt abgehaltenen 7.
Kon=
greß der Allgemeinen Radfahrer=Union (
internatio=
nale Vereinigung mit über 8000 Mitgliedern) wurde als Feſtort für
den 1893 abzuhaltenden 8. Kongreß Karlsruhe gewählt. Die
gaſtfreundlichen Bewohner Kurlsruhes werden ſicher den Tauſenden
von Rädlern, die aus allen Gauen des deutſchen Vaterlandes und
dem Auslande bei dieſer Gelegenheit zuſammenkommen, die beſte
Aufnahme bereiten.
Die Frankfurter Firma Philipp Holzmann u. Co. iſt
mit den Vorvereitungen einer „Heſſiſchen Dorſſchaft” für
die Weltausſtellung in Chicago beſchäitiat. Auf einem
Flächen=
raume von 27000 Quadratſuß ſoll auf dem Ausſtellungsplatz in
Chicago ein heſſiſches Dorf erbaut w.rden, worin Erzeugniſſe des
Heſſenlandes aus der Induſtrie u. ſ. w. zur Ausſtellung gelangen
werden. Die heſſiſchen kleidſamen Trachten ſollen dort, der
Landes=
art und Sitten getr=u, vertreten ſein. Eine oder mehrere heſſiſche
Wirtſchaften werden nicht fehlen; um aber auch das
Landſchafts=
bild v.rvollſtändigen zu helfen, wird eine der ſchölſten Burgen des
Heſſenlandes dort in Nichabmung aufgebaut werden und es beſteht
die Abſicht, die Natuctreue bis zum Waſſer= und Wallgraben, dem
Burgfried. den alten Verſchanzungen, Mauererkern, Zugbrücken
u. ſ. w. einzuhalten.
Während der „Kladderadatſch' in ſeinem Wochenkalender be=
richtet, daß in einer ſandigen Gegend Hinterpommerns am geſtrigen
Tage gebratene Kartoffel aus der Erde genommen wurden, iſt die
2784
Nr. 195
Gefahr, welche die anhaltende trockene Hitze in vergangener
Woche, ernſtlich genommen, mit ſich brachte, für unſere Gegend,
vorübergehend durch den Regen beſeitigt, welchen die am Sonntag
herniedergegangenen Gewitter im Gefolge hatten. In den
Tem=
veraturverhältniſſen iſt durch dieſelben freilich ſo gut wie aar keine
Veränderung herbeigeſührt worden; geſtern früh brannte die Sonne
in alter Weiſe vom wolkenloſen Himmel herunter und mittags kurſürſtlichen Schloſſes, ſowie in dem Muſikſaal und in den
a=
zeigte das Thermometer wieder ſeine gewohnten 250 R. im Schatten.
Die Gewitter
diger Regelmäßigkeit an den Sonntagen entluden - ſcheinen auch
diesmal ſehr ſtrichweiſe gekommen zu ſein. Von einem ſehr ſtarken
Gewitter, welches über Mainz zwiſchen 8 und 9 Uhr abends unter
wolkenbruchartigem Regen herniederging. iſt hier gar nichts bemerkt Kunſtfreunde und Kunſiverſtändige von hier und äuswärts anwoh
worden, erſt die Nachk brächte uns ein ſchwächeres Gewitter mit
Regen. In der Umgegend müſſen die Gewitter, nach den ſtarken
Blitzen am nächtlichen Himmel zu urteilen, ſehr heftig geweſen ſein;
in der Richtung nach Worms zu wurden auch zwei größere Feuer= derſelbe des längeren die Bedeutung der Kunſt und ſpeziell de
ſcheine bemerkt.
4 In der letzten Rummer der Mitteilungen des Deutſchen
und Oeſterr. Alpenvereins finden wir einen warmen
Nach=
ruf für den leider ſo früh verſtorbenen Herrn Chemiker Georg leriſche Bedeutung habe, das Handwerksmäßige ſei ferngeblieben
Schlapp hier, Mitalied der Sektion Darmſtadt, den wir hiermit
zur Veröffentlichung bringen. -Ein begeiſtertes und treues Mit. culatat von Croce vor, worauf unter Führung des Komites e
alied wurde dem Deutſchen und Oeſterr. Alpenverein, dem er ſeit l gemeinſchaftlicher Rundgang durch die Ausſtellung vorgenomm
Gründung der Sektion Darmſtadt (870) angehörte, in Georg
Schlapp entriſſen. Der Verſtorbene hatte das geſamte Alpengebiet
ſeit vielen Jahren bereiſt und zahlreiche bedeutende Touren aus=( handlungen reiche Schätze an Malerei, Bildhauerei, Stickers
geführt. In ſeiner Sektion war er insbeſondere durch ſeine
aus=
gezeichneten Vorträge beliebt und wird ihm dieſelbe ein
unvergäng=
liches Andenken bewahren.-
Reſtauration Stenael hierſelbſt eine Verſammlung von Konditoren ! Generalarzt der Armee in Gegenwart ſämtlicher hieſiger Militä
aus Darmſtadt, Offenbach, Mainz und Worms abgehalten zwecks
einheitlicher Stellungnahme gegen das Geſetz der Sonntagsruhe. verſichert wird, ſind Bau, Anlage und innere Einrichtung des neun
Man beſchloß bei Großh. Miniſterium vorſtellig zu werden, um Lazaretts in jeder Beziehung muſtergiltig. Das alte Lazarett win
den Sonntag als Verkaufstaa frei zu bekommen, wie dies in vielen teilweiſe zu Bauplätzen. teilweiſe zu einer Militärkirche umz
anderen Städten bereits der Fall iſt, wo die Konditoreien von der l wandelt.
Sonntagsruhe nicht betroffen werden.
ſtattfindenden meteorologiſchen Beobachtungen haben im laufenden im Strome bot deshalb nicht mehr die gewohnte Erquickung.
Jahre die höchſten Thermometerſtände betragen:
Im Mai am 27. u. 28: 2720 R.
„ Juni
28.:
25,70 „
„ Juli „ 30.:
2480 „
294
bis jetzt - Auguſt „ 18.:
Nach den vorliegenden Beobachtungen vom Jahre 1829 an iſt l langerſehnte Regen eingetreten. Leider war der Regen nicht m
die Maximaltemperatur vom 18. Auguſt 1892 nur überſchritten ſehr langer Dauer, indem die Gewitter alsbald über den Rül
worden:
1861 am 16. Auguſt mit 3020 R.
1857 „ 4.
2962 „
1881
295
20. Juli
Temperaturmaximum über 290 R. ſind ferner zu verzeichnen:
1852 am
17. Juli
29 30 R.
1859 „ 3. u. 4. „
1870 „
11. „
845 „
7. 292 R.
21
1865
1858
15. Jüni = 291 R.
In den 64 Jahren 1829 bis 1892 ſind die heißeſten Tage
ent=
fallen auf:
den Monat Juni
12mal
Juli
J6mal
„
„
Auguſt
l5mal
„
„
September Imal
„
Auguſt 1861 eine ähnliche Hitze im Monat Auguſt nicht eingetreten. ſtand durch Zuruf wiedergewählt, ferner an Stelle des
verſtorbene=
wurde u. a. die Notwendigkeit der Erneuerung der Heizungsanlaae Darmſtadt neugewählt. Hiernach hielt Herr Geh. Baurat
Cun=
im ſtädtiſchen Saalbäu betont und auch eine diesbezügliche von Coblenz einen etwa einſtündigen Vortrag über Volychromie de
baldige Vorlage zugeſagt. Eine gewiß nicht minder große Notwendig. Bauwerke. Gegen 2 Uhr beſichtigte ein kleiner Teil der
Verſann=
keit iſt die Abänderung der Garderobeverhältniſſe. Bereiks lung die noch im Bau begriffene Rochuskapelle auf dem Rochus
gelegentlich der Eröffnüngsfeier des Saalbaues haben ſich dieſelben berge und die übrigen Teilnehmer unter Führung des Herrn kol.
als im böchſten Grad unzweckmäßig erwieſen, und treten bei jeder Baumeiſters C. Unger die Sprengarbeiten in der Nähe des
Gelegenheit. wenn der Gaalbau nür einigermaßen beſucht iſt, dieſe 1 Mäuſeturmes am „Binger Loch:. Gegen 4 Uhr fand ein gemein=
Mißſtände in der empfindlichſten Weiſe hervor. Eine Abänderung ſcha tliches Mittagsmahl ſtatt.
iſt auch wiederholt als notwendig anerkannt, aber bis heute trotzdem
noch nicht ausgeführt worden und ſoll dem Vernehmen nach auch preiſe ſind in voriger Woche abermals bemerkenswert
herab=
vor der Hand nicht beabſichtigt ſein. Um nicht in das an den ſ gegangen. Der vierpfündige Laib Brot koſtet ſeit dier
Garderoben herrſchende Gedränge bineingezwänat zu werden und Woche 47 Pfennige. Im ganzen ſtellt ſich hier jetzt die
Prü=
dem dort herrſchenden im höchſten Grad geſundheitsſchädlichen Zug= ermätzigung auf 11 Pf. für den vierpfündigen Laib.
Deſſen=
winde zu entgehen, hat ſich das Publikum in letzter Zeit daran ungeachtet mnuß der Brotpreis noch weiter heruntergehen, wenn
gewöhnt, ſeine Garderobeſtücke mit in den Saal zu nehmen, wodurch er im richtigen Verhältnis zum Preis des Roggens ſtehel
nicht allein die Garderobekaſſe eine Einbuße erleidet, ſondern auch ſoll. Im Herbſte vorigen Jahres koſtete der Laib Brot 58 P
eine Beläſtigung der Umſitzenden berbeigeführt wird. Bei einer auch einmal 60 Pf., bei einem Roggenpreis von 26 Mark pe
etwa ausbrechenden Panik würden bei dem vor den Garderoben Doppelcentner. Gegenwärtig koſtek der Doppelcentner
Rogge=
eingekeilten Publikum Unglücksfälle ganz unvermeidlich ſein und 1 zwiſchen 14 und 15 Mark, dürſte aber ſehr wahrſcheinlich bi
ſieht zu hoffen. daß vielleicht infolge polizeilicher Anforderunge
eine Aenderung der beſtehenden Zuſtände erreicht werden kann. 3
einmal ein Unglück geſchehen, dann wird das etwa nötige Gel
unzweifelhaft vorhanden ſein. Aber warum muß erſt ſo lanz
gewartet werden?
.
Mainz. 2. Auguſt. In dem herrlichen Akademieſaal de
arenzenden Galerieſälen iſt ſeit geſtern mittag die Ausſtellun
welche ſich in letzter Zeit übrigens mit merkwür= für chriſtliche Künſt eröffnet. Die Eröffnung geſchah durch
ein=
feierlichen Ark. welchem der Provinzialdirektor, der Biſchof und ü
Mitglieder des Domkapitels, der Oberbürgermeiſter und die
Bi=
geordneten, ein großer Teil der Stadtverordneten, ſowie zahlreich
ten. Mit Piels „Ave Mariaé leitete der Domchor die Feier ein
worauf der Vorſitzende des Ausſtellungskomites. Stadtverordnet
Dr. Müller, die Begrüßungs= und Eröffnungsrede hielt, in welche
chriſtlichen Kunſt erörterte und hierdurch den Wert der Ausſtellun
carakteriſierte. Dr. Müller betonte hierbei, daß die Ausſtellun
nichts enthalte. was nicht von religiöſem Geiſte erfüllt und künſi
Nach der Eröffnungsrede trug der Domchor noch das „Virgo imm
wurde. Letztere iſt überäus reichhaltig - ſie umfaßt über 10000,
genſtände - und haben Kirchen, Klöſter, Privatverſonen und Kun
Weberei und Schmiedekunſt zur Ausſtellung hergeliehen.
4 Mainz. 21. Aug. Das mit einem Auſwand von mehrer,
Millionen hier neuerbaute Militärlazarett iſt letzter Tage ſein
8ur Sonntagsruhe. Am Donnerstag wurde in der Beſtimmung übergeben worden. Geſtern wurde dasſelbe dürch
de=
ärzte einer Beſichtigung unterzogen. Wie uns von ärztlicher Seit
Mainz. 21. Auguſt. Die Wärme des Rheinwaſſers ſta
Dr. L. Zur Hitzeſtatiſtik. Zufolge der beim Kataſteramt in den letzten Tagen auf der ſeltenen Höhe von 200 E.; das Bade=
⁄. Mainz. 22. Auauſt. Generallieütenant v. Wittich, der
nu=
ernannte Kommandeur des Xl. Armeecorps. trifft heute abend zu
Inſpektion der hieſigen Feſtung hier ein. Herr v. Wittich wirdm
„Holländiſchen Hof= hier Quartier nehmen.
Mit mehreren ſchweren Gewittern iſt geſtern abend endlichar
nach dem Taunus zogen.
Worms, 20. Auguſt. Infolge der hohen Temperatur kann da
Leitungswaſſer nicht mehr getrunken werden, da dasſelbe
durch=
aus warm und ungenießbar iſt; die Stadtverwaltung läßt deshalb
die früheren Pumpbrunnen, die längſt kaſſiert ſind. wieder in Stan
ſetzen, damit weniaſtens friſches Trinkwaſſer zur Hand iſt.
4 Aus Rheinheſſen, 21. Auguſt. Aus allen
Landgemeind=
der diesſeitigen Provinz wird beträchtlicher Brot= und Fleiſch
abſchlag gemeldet. Bei dem erſteren begründet ſich der
Abſchla=
durch den guten Ernteausfall, bei dem letzteren durch Futtermangl
der das Abſchaffen des Viebes notwendig macht.
Bingen. 20. Auguſt. Zu der heute hier eröffneten 19 or
dentlichen Hauptverſammlung des Mittelrhein
ſchen Architekten= und Ingenieur=Vereins hatten ſic
ca. 40 Vereinsmitglieder eingefunden. Der Vereinsvorſitzende, Hen/
Oberbaurat v. Weltzien von Darmſtadt, eröffnete die
Verſamn=
lung. Nachdem der ſeit dem vergangenen Jahre durch den Ta
Ein aleich hoher Thermometerſtand iſt ſeit Juli 1881 und ſeitl abgerufenen Mitglieder gedacht worden, wurde der ſeitherige Vor
Eingeſandt. In der letzten Stadtverordnetenverſammlung Geh. Baurats Kramer Herr Bezirks Ingenieur J. Amend”
8 Aus dem Kreiſe Alsfeld. 21. Auguſt. Die Brot=
Beilage zu Nr. 197 des „Darmſtädter Tagblatte vom 23. Auguflt 1892.
uf 13 Mark kommen. Hiernach dürfte jetzt der vierpfündige Laib
Brot nur 35- 40 Pfennige koſten. - Die
Fleiſch=
reiſe ſind gleichfalls wieder billiger geworden, noch viel billiger
ber die Preiſe für das Rindvieh, deſſen Angebot eben die
Nach=
rage übertrifft. Bei dem immer ſtärker werdenden Futtermangel
teht ein weiteres Sinken dieſer Preiſe faſt ſicher in Ausſicht.
der Preis des Weizenmehles iſt ebenfalls niedriger
ge=
oorden, indem u. a. das Pfund Weißmehl für 20 Pf. auf 17 Pf.
erabgegangen iſt. So ſehr auch die niedrigen Viehpreiſe ſeitens
es Landwirtes mit Recht beklagt werden, ſo ſehr iſt es doch zu
egrüßen, daß die Zeit der allgemeinen Verteuerung der
Lebens=
nittel wieder vorüber iſt.
1 Pfaſſenwiesbach. 22. Auguſt. Die Arbeiten auf der heſſ.
3trecke des Limes ſind heute durch Herrn Kofler aus
Darm=
adt an dem bei dem Berawerk Kaiſergrube liegenden kleinen
kaſtelle begonnen worden. Die Kaiſergrube iſt am bequemſten von
riedberg oder Nauheim aus über Hof Haſelheck und Forſthaus
Vinterſtein zu erreichen. Entſernung von Friedberg 9 Kilometer,
on Nauheim 7½ Kilometer und vom Forſthaus 1 Kilometer.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 21. Auguſt. Der Berliner
Schul=
ugend wie deren Genoſſen in der Provinz hat der Kaiſer in
ergangener Woche eine große Freude bereitet. Dem Magiſtrat der
Leichshauplſtadt ging vom Flügeladjutanten des Kaiſers folgendes
elegramm zu: „Seine Majeſtät haben dem Oberpräſidenten Exzellenz
lchenbach befohlen, bei der jetzigen Temperatur den
Nachmittags=
nterricht der Schülen bis auf weiteres auszuſetzen und bitten ein
zleiches für die öffentlichen Schulen Berlins ſehr gefälligſt ſchon
eute verordnen zu wollen.: Der Magiſtrat beſchloß, demgemäß
nverzüalich Anordnungen zu treffen. Der Inſpekteur der vierten
lrmee=Inſpektign, Vrinz Leopold von Bayern, wird am
5. Auguſt die 7. Kavalleriebrigade bei Stendal inſpizieren. Von
5tendal wird ſich Prinz Leopold am 24. Auguſt nach Magdeburg
egeben und in den Mittagsſtunden dort eintreffen. Zum Empfange
ird das Pionierbataillon eine Ehrenkompagnie mit der Fahne und
Nuſik ſtellen. —- Am Freitag abend fand im Neuen Palais zu
ehren des jetzigen Kommandeurs des 11. Armeecorps
General=
eutenants v. Wittich, ein feſtliches Abſchiedseſſen ſtatt, wozu
ie Generaladjutanten und Flügeladjutanten geladen waren.-
Vor=
eſtern abend iſt eine Abteilung des Pionier=Bataillons
Rauch (Brandenburaiſches) Nr. 3 aus Torgau in Votsdam mit
Verätſchaften eingetroffen. Sie war um 7 Uhr abends auf dem
Inhalter Bahnhof angekommen und dann vom dortigen
Ringbahn=
of der Votsdamer Bahn hierher befördert. Dem Vernehmen nach
andelt es ſich um eine plötzlich befohlene Uebung auf einem der
havelſeen. — Nachdem ſich der Bankier Wolff bei ſeiner
Vor=
rteilung zu 10 Jahren Geſängnis beruhigt und auch die Staats
nwaltſchaft keine Reviſion des Prozeſſes beantragt hat, iſt das
Irteil rechtskräftig geworden. Infolgedeſſen iſt bereits die
Ueber=
hrung des Verurteilten nach Plötzenſee angeordnet worden.
Im Juli 1802 ſind über deutſche Häfen 7240 Verſonen gegen 6460
n Juli 1861 ausaewandert. Ueberhaupt ſind im genannten
Nonat aus Deutſchland 9119 über See ausgewandert gegen 8013
n Juli des Vorjahres. Aus deutſchen Häfen wurden im Juli
J. noch 17316 Angehörige fremder Staaten befördert.
Die
elaoländer Fiſcher ſind von dem ihnen in Berlin
ge=
ewordenen Empfange ſehr erbaut. Am geſtrigen Nachmittage
er=
chien im Auftrage des Kaiſers der Hofſtaatsſekretär im
Konti=
ental Hotel, um jedem der drei älteſten Fiſcher eine goldene Uhr
18 Geſchenk des Monarchen zu überreichen.
Aus dem Schwarzwald, 20. Auguſt. Ueber den im
Schwarz=
alde beaangenen Raubmord wird berichtet, daßider Hirtenjunge
om Belchen, der dem Vorgange zugeſehen hatte, ſchreiend auf den
Nörder zugelaufen ſei; dieſer entfloh mit Touriſtentaſche, Feldſtecher
nd Uhr des Beraubten auf dem Wege, wo ihm aber ſofort
Apo=
geker Tröndle von Sulzbura mit ſeinen Söhnen begeanete; da
erſchwand der Räuber im Walde. Der Verwundete wurde auf
as Belchenhaus geſchleppt. hatte unterweas großen Blutverluſt und
erlor die Beſinnung. Auſopfernde Pflege wurde ihm durch den
zorſtpraktikanten Müller, der den Notverband anlegte, und lebhafte
jürſorge durch eine Barmherzige Schweſter zuteil, auch der
ſchleu=
igſt herbeigerufene Arzt bemühte ſich um den Armen. Um
Mitter=
acht war das Gericht von Schönau zur Stelle, aber der Sterbende
var nicht mehr vernehmungsfähig; Montaa abends um 10½ Uhr
rlag er den ſchrecklichen Verletzungen. Der Leichnam wurde in
ie Heimat des Ermordeten, Waldhambach, übergeführt. Die
Teil=
ahme der Bevölkerung, die Zuvorkommenheit der Behörden, die
renzenloſe Erbitterung gegen den Mörder zeuaten von dem tiefen
Eindruck des im Schwarzwalde unerhörten Ereigniſſes. Da der
rhäter nach gewiſſen Anzeichen mittellos zu ſein ſcheint und auch
n der Mitnahme des Geldbeutels ſeines Opfers durch die
Da=
wiſchenkunft eines Zeugen verhindert wurde, ſo hofft man, daß der
Laubmörder bald ergriffen werde.
A. Köln, 22. Auguſt. Das Bundesfeſt des Deutſcheu
Radfahrer=Bundes nimmt einen geradezu großartigen
Ver=
lauf. Bei dem Eröffnungsrennen am letzten Freitag beteiligten ſich
nicht weniger als 800 Verſonen. Am zweiten Tage (Samstag)
fan=
den die Vorrennen auf der Wettfahrbahn und die Pflichtübungen
der Kunſtfahrer ſtatt. Abends wurde ein großes Begrüßungsfeſt
in der Flora unter feenhafter Beleuchtung der Parkanlagen und
Abbrennung eines Brillantfeuerwerks veranſtaltet. Der
Haupt=
feſttag (Sonntaa) verlief ebenſo glänzend. Morgens 10 Uhr
be=
weate ſich der Feſtkorſo, beſtehend aus 1500 Radfahrern, durch die
Straßen der Stadt. Hierbei war auch der Darmſtädter
Bichele=Klub durch zehn ſeiner Mitglieder mit Klub=Banner
ver=
treten. Zu dem Wettfahren auf dem Sportsplatz waren 108
Mel=
dungen erfolgt und waren manche Rennen ſo ſtark beſetzt, daß ſie
in 3 Läufen gefahren werden mußten. Der Held des Tages war
wieder der bekannte Meiſterfahrer Auguſt Lehr aus Frankfurt,
welcher ſich in ganz vorzüglicher Rennform befindet. Derſelbe
er=
rang ſich gegen eine ſehr ſcharfe Konkurrenz die Hochrad=
Meiſter=
ſchaft von Deutſchland über 10000 Meter und über 1000 Meter.
Außerdem ſchlug er ſämtliche deutſche und ausländiſche Bewerber
bei dem internationalen Fahren über eine engliſche Meile. Heute,
Montag. werden die Rennen fortgeſetzt und außerdem die
Meiſter=
ſchaft im Kunſtfahren ausgefochten.
Düſſeldorf, 19. Auguſt. Auf die Eingabe der
Geſamtvor=
ſtelluna der Könditoren des Regierungsbezirks Düſſeldorf iſt
dem Herrn J. P. Schaab ſchriſtlich mitgeteilt worden, daß der
Regierungsvräſident Verhandlungen wegen Freigabe einer
Nach=
mittagsſtunde für den Verkauf von Back= und Konditorwaren an
Sonn= und Feiertagen eingeleitet habe. Sollte ſich dabei ergeben,
daß eine Stunde unzureichend ſei, ſo werde der
Reaierungspräſi=
dent dem Miniſter über die Angelegenheit Vortraa halten.
Nenſtadt a. d. H., 20. Auguſt. Am 28. Auguſt ſindet hier
ein Varteitag der Nationalliberalen von Baden, Heſſen und
der Pfalz ſtatt. Als Redner werden die Reichstagsabgeordneten
Dr. Buhl und Dr. Bürklin auftreten.
Eſſen, 21. Auguſt. Am 28. Auguſt wird das Denkmal
enthüllt, welches die 26000 Arbeiter der Krupp'ſchen Werke ihrem
verſtorbenen Chef, dem Kommerzienrat Kruzp ſen, errichten und
gu dem ſie 70000 Mark beigeſteuert haben. Das Denkmal iſt über
drei Meter hoch und wiegt an zwanzig Centner. Es ſtellt Krupp
überlebensaroß auf einem vier Meter hohen Granitblock ſtehend
dar, leicht vorgeneigt, die Rechte geſtützt auf die Mündung eines
Mörſers, über welche er Mantel, Mütze und Handſchuh geworfen
Hamburg. 18. Auguſt. Die Checkfälſchung, durch welche
die Kommerz= und Diskontobank hierſelbſt um 30000 M. betrogen
worden iſt, bildete heute das Tagesgeſpräch in allen kaufmänniſchen
Kreiſen. Der fein erdachte Betrug iſt durch einen Check ausgeführt
worden, der am 15. Auguſt 1800 ſchon einmal an der Kaſſe
vor=
gezeigt und auch eingelöſt worden iſt. Der Checkfälſcher hat ſich
nun auf bisher noch unaufgeklärte Art und Weiſe in den Beſitz
jenes alten eingelöſten Checks zu ſetzen gewußt und ſodann die
Jahreszahl 1890 in 1892 verändert. Der Check wurde am Dienstag
nachmittag kurz nach der Börſe von einem etwa 30jährigen fein
ge=
kleideten jungen Mann vorgezeigt und war ausgeſtellt von dem
hier wohnenden Kaufmann M. Duhmkrath, der thatſächlich ein
Conto bei der Kommerz= und Diskontobank hat und deſſen
Gut=
haben den Betrag von 30000 M. überſtieg. Anſtandslos zahlte
der Kaſſierer deshalb die 30000 M. in Tauſendmarkſcheinen aus
womit der Empfänger ſich ruhig entferute.
Poſen, 20. Auguſt. Zur Verbeſſerung der
geſundheit=
lichen Verhältniſſe in unſerer Stadt hat die
Stadtverord=
netenverſammlung beſchloſſen, namhafte Summen auszugeben.
Zu=
nächſt ſind 70000 M. ausgeworfen, um bei der drohenden
Cholera=
gefahr alsbald eine Desinfektionsanſtalt, eine Dampfwaſch= und
eine Dampfkochküche einzurichten. Fernere 64000 M. ſind beſtimmt,
einen Kanal zur Trockenlegung eines Armes der Faulen Warthe
noch in dieſem Jahre zu bauen. Andere Kanaliſationsarbeiten ſind
im Anſchluß an die vorzunehmende Eindeichung der Warthe geplant.
Allenſtein, 19. Auauſt. Unſere Stadt befindet ſich in großer
Aufregung infolge eines Duells. das vorgeſtern auf einem hieſigen
Schießſtande zwiſchen zwei Offizieren des Ortelsburger
Jäger=
bataillons, dem Sekondlieutenant Zimmermann und dem
Haupt=
mann Müller ſtattgefunden hat. Das Duell wurde mit Piſtolen
ausgeführt, und es war beſtimmt, daß avanciert und gleichzeitig
gefeuert werden ſollte. Der Lieutenant erhielt einen Schuß durch
die Bruſt während der Hauptmann nur am Bein leicht verletzt
wurde. Beide wurden in Droſchken nach dem hieſigen
Garniſon=
lazarett gebracht, wo der Lieutenant nach 2½ Stunden ſtarb.
Letzterer hatte ſich eines Treubruchs mit der Frau des Hauptmanns
chuldig gemacht.
Gothenburg. 20. Aug. Die Sommer=Heringsfiſcherei
mit Treibnetzen hat begonnen, bei Winga wurden 300 Wall gefangen,
die zum Preiſe von 2 Kronen per Wall ſchnellen Abſatz zur
Ausfuh=
nach Deutſchland für die dortigen Räuchereien fanden.
414
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Nr. 197
hat. Rechts und links von ihm ſtehen tiefer die Figuren der
Ar=
beit und der Humanitas. Die Portraitähnlichkeit iſt ausgezeichnet.
Bern, 2. Auauſt. Die heutige Vorverſammlung des
Frie=
denskongreſſes war ſchwach beſucht. Eine anſehnliche Zahl von
Teilnehmern iſt nur aus England und Frankreich anweſend.
Letz=
teres iſt durch mehrere Damen vertreten. Beſonders ſympathiſch
wurden die Delegierten der rumäniſchen, der Wiener
Studenten=
ſchaft und der franzöſiſchen Jugend=Friedensvereine bearüßt. Aus
Deutſchland ſind bis jetzt keine bekannten Perſönlichkeiten
einge=
troffen.
Aus der Schweiz. A. Auguſt. Die Hitze der letzten Woche
trieb alles. was nur konnte, in die Hochgebirge. Nach einer
Zuſammenſtellung des ſchweizeriſchen Verkehrsbureaus beträgt die
Zahl der gegenwärtig in der Schweiz weilenden Touriſten und
Kur=
gäſte 68000. Da immer neuer Zuzug eintrifft, iſt dieſe Zahl wohl
ſchon überſchritten.
Paris. 19. Auguſt. Der Ausſtand iſt zu Ende. In der
heutigen Verſammlüng erſchienen nur 500 Kutſcher, die angeſichts
der durch die Androhungen der Geſellſchaft ſtark gelichteten Reihen
der Ausſtändigen die Arbeit wieder aufzunehmen beſchloſſen. Sie
erklären jedoch, ihre Anſprüche nicht aufgeben und den Kampf
wie=
der beainnen zu wollen, wenn ihnen nicht Genüge geleiſtet werde.
Kleine Chronik. Von zahlreichen Feuersbrünſten in
letzter Woche melden die Zeitungen. In Lampertheim wurde
die Scheuer des Landwirts Guthier=Moſer bis auf die
Umfanas=
mauern und die Stallung eingeäſchert. In Sontra bei Kaſſel
wurde in der Sonntagsnacht durch eine koloſſale Feuersbrunſt ein
Dritteil der Stadt, etwa 140 Gebäude, zerſtört. In
Gunters=
hauſen leate ein Großſeuer den größten Hof, Herrn Schmidt
gehörig, in Aſche, ebenſo die Scheunen und Stallungen des
Nach=
bars Krug. In Schweinfurt brannten in der Nacht zum
Samstag 9 Wohnhäuſer nebſt zahlreichen Hintergebäuden ab,
wo=
durch 28 Familien obdachlos geworden ſind. In Arzheim bei
Koblenz brannten am 19. vier Häuſer, fünf Ställe und eine
Scheune nieder. In Oberweſel ſind in den Waldungen der
Umgegend am 18. u. 19 d. M. durch Brände 1500 Morgen Kiefern=
und Tannenbeſtände vernichiet worden. Die große Dankelmann'ſche
Dampfmühle in N i e derſedlitz bei Zittau iſt am 19. vollſtändig
ab=
gebrannt. In der Ortſchaft Siebenbäumen in Lauenburg
ent=
ſtand am Sonntag ein großer Brand, wobei 3 Menſchen ums Leben
kamen. In St. Blaſien wurde am Samstag durch einen abends
ausgebrochenen Kaminbrand ein Teil des alten Kurhauſes zerſtört.
In Callao (Südamerika) ſind 32 Häuſer niedergebrannt. Der
Schaden beträgt 400000 Doll. — Auch mehrere Fälle von
Hitz=
ſchlägen, welche ſich in der vergangenen Woche ereignet haben,
werden jetzt bekannt. In Dresden ſtarben vier Verſonen am
Hitzſchlag, in Wien ſind wiederholte Todesfälle vorgekommen,
zahlreiche Perſonen ſind ohnmächtig geworden; auch in Paris
ſtarben mehrere Verſonen am Hitzſchlag. Ferner wird aus
Karls=
ruhe und Halle über mehrere Todesfälle am Hitzſchlag bei
Soldaten gemeldet, deren Richtigkeit aber nicht zu kontrollieren iſt.
Choleraberichte. In Perſien muß es ſchlimm ausſehen mit
der Cholera. Der ganze Hof des Schahs von Perſien, mit
Aus=
nahme des Miniſters des Innern und des Kriegsminiſters. haben
Teheran verlaſſen und ſich nach dem Elbroazgebirge geflüchtet.
Hunderte von Familien wurden durch die Landleuke nach der
Haupt=
ſtadt zurückgedrängt. Die Cholera hat große Verheerungen
be=
ſonders in den Landgegenden angerichtet, wo weder Arzt noch
Arznei zu haben iſt. Der in der letzten Sitzung des
Geſundheits=
rates erſtattete Bericht über den gegenwärtigen Geſundheitszuſtand
in Paris beſagt, daß die Choleraerkrankungen in der Stadt und
deren Weichbilde forkdauernd abnehmen. Der Geſundheitszuſtand
ſei ſo zufriedenſtellend wie möglich. — Der „Hamburgiſche
Korre=
ſpondent: dementiert die auswärts verbreiteten Gerüchte, daß dort
Cholerafälle vorgekommen ſeien. Es ſeien zwar mehrere Perſonen
in der Hafengegend. am Billhörner Deich und in Barmbeck unter
choleraartigen Erſcheinungen geſtorben. Die amtliche Sektion der
Leichen habe jedoch ergeben, daͤß es ſich in allen dieſen Fällen nicht
um die aſiatiſche Cholera, ſondern um die jedes Jahr während der
heißen Jahreszeit hier vorkommende Cholerine oder Cholera nostras
handle.
Der Brand in Grindelwald. Den Kataſtrophen von
Ouchy und St. Gervais hat ſich leider eine neue angereiht, ein
furchtbarer Brand im ſchönen Bergdorf Grindelwald. Es war am
18. ds. Mis. kurz nach 3 Uhr nachmittags, als die Alarmhoͤrner
ertönten, mit der Meldung, daß im Sommerhotel des „Bären”
Feuer ausgekommen ſei. In unglaublich kurzer Heit ſtänd das
ganze Gebäude in Flammen. Der Föhn trug dieſe weiter, bald
wurde auch das nahegelegene Winterhotel vom gefräßigen Elemente
ergriffen und mußte trotz verzweifelter Gegenwehr als verloren
aufgegeben werden. Die Flammen verbreiteten ſich ſodann auf die
gegenüberliegenden Gebäulichkeiten, erfaßten das Café National,
das Cafs Oberland, das Telegraphengebäude, den Bahnhof ſamt
Güterſchuppen, die Penſion Alpenruhe, das Warengeſchäft des Herrn
J. Bernet, dazu noch mehrere andere Häuſer und Scheunen der
Bußalp. Am Rettungswerk nahmen in ausgezeichneter Weiſe die
fremden Gäſte teil; die engliſchen Frauen und Töchter genierten ſich
nicht, Ketten zu bilden und in Eimern und Zubern Waſſer zu
liefern, ihre Kleider, Schmuck= und andere Wertſachen während der
Zeit der Vernichtung preisgebend. Ihrer Mühe und Anſtrengung
iſt es namentlich zu danken, daß das Feuer ſich nicht auch oſtwärts
über die Ortſchaft ausbreitete. Abgebrannt und vollſtändig
einge=
äſchert ſind: das Hotel zum Bären ſamt deſſen Dependenzen (30
Betten), das Wirtshaus 180 Betten), das Telegraphengebäude, der
Bahnhof, Güterſchuppen, Magazine ꝛc., die Scheunen des Hotels
zum Bären, die Pferdeſtälle, 3 Pferde ſind angeblich verbrannt,
alle übrigen 70 gerettet, ein großes Magazin gegenüber, die Bank,
Engliſche Kirche, Wirtſchaft Helvetia, Schmiede. Café Oberland,
Penſion Alpenruh (40 Zimmer). Penſion National und 26
Bauern=
höfe, ſowie das alte Schulhaus. Gerettet wurde aus allen dieſen
den Hauptteil Grindelwalds bildenden Gebäuden ſehr wenig. Was
zuerſt glücklich ins Freie geſchafft, wurde ein Raub der Flammen,
da faſt alle Transportmittel fehlten und die kaum 200- 300 Meter
vom Hauptfeuerherde aufgeſtapelten Koffer und Möbel bald von
den in hellen Flammengarben umherfliegenden Feuerbüſcheln in
Brand geſteckt und zerſtört wurden. Verloren iſt ferner: Der
ge=
ſamte Inhalt des Bahnhofs=Güterſchuppens an Stückgütern wie an
Verſonengepäck, alles was ſich zur Zeit des Brandes im
Bahnhofs=
gebäude ſelbſt befand, alle Gebäude, Bauernhöfe, Scheunen u. ſ. w.
links vom Hotel zum Bären. Das Feuer iſt weder angelegt noch
durch Unvorſichtigkeit entſtanden, und niemand trifft die geringſte
Schuld, die leiſeſte Verantwortung. Alle Reiſenden ſind in ihren
Ausſagen darüber einig, daß alle denkbaren Vorſichtsmaßregeln in
vorſorgendſter und umſichtigſter Weiſe getroffen ſind. Seit vier
Tagen halte eine tropiſche Sonne herabgeglüht auf die zum größten
Teil aus Schindeln gedeckten Dächer der Häuſer -Hotels wie
Bauernhöfe. Das Bärenhotel hat erſt kürzlich einen neuen, ganz
maſſiv und tadellos gebauten Schornſtein erhalten, der aber, dank
der unterbrochenen Thätigkeit der zwei rieſigen Kichenherde, welche
täglich für 500-600 Verſonen die nötigen Mahlzeiten beſchaffen
müßten, in fortwährend hoher. oft ſehr hoher Temperatur gehalten
wurde, eine Temperatur, welche die dieſer Tage durchſchnittlich
29 Grad Reaumur erreichende Sonnenwärme noch verdoppelte, ſo
daß der den Schornſtein umgebende Dachſtuhl einer kombinierten
Hitze von etwa 60-70 Grad ausgeſetzt war. Der Dachſtuhl ſelbſt
beſtand teilweiſe aus Holz, ja ein Teil des Daches war noch aus
Schindeln gebildet. Eine aufregende Szene ſpielte ſich ab, als
während des Brandes der um 14 Uhr fällige Zug von Interlaken
herändampfte. Alles ſtürzte ihm entgegen. Ein Feuerregen praſſelte
auf die Waͤgen nieder und bis durch die Fenſteröffnungen ſtoben die
Funken hinein. Einen Augenblick ſchien der mit Paſſagieren
über=
füllte Zug in Flammen zu ſtehen und eine furchtbare Kataſtrophe
unabwendbar; da gelang es der Geiſtesgegenwart und kaltblütigen
Energie des jugendlichen Zugführers, die Maſchine auf die
Dreh=
ſcheibe zu bringen, im vollſten Feuerregen zu drehen und nun mit
Volldampf den Zug aus der furchtbaren Gefahr zu retten; raſch
dampfte er davon und alle Gefahr ſchien überſtanden, als die
Flammen aus dem letzten Packwagen hervorſchlugen; ein einziger
Schrei ging durch die angſtgepreßten Zuſchauenden; da ſprang der
junge Zuaführer von der Maſchine, in wildem Lauf ſahe man ihn
zu dem brennenden Packwagen eilen, einen Augenblick verſchwand
er hinter den Flammen und
der Packwagen war abgehängt
gerettet fuhr der Zug weiter, hinter ſich den raſch von den Flammen
verzehrten Waggon zurücklaſſend. Um 4 Uhr bereits traf der erſte
Expreßzug mit Interlakener Feuerwehr ein. Leider war die zuerſt
gekommene Spritze nicht im Stande und konnte nicht erfolgreich
eingreifen. Ebenſo mußten ſpäter Spritzen wie Mannſchaſten
ſtundenlang in Interlaken=Oſt warten, weil keine Büge zur
Ver=
fügung und man die Rückkehr der bereits nach Grindelwald
abge=
laſſenen Züge abwarten mutzte. An 120 Fremde waren auf
Aus=
flügen begriffen und erfuhren erſt ſpät abends bei ihrer Rückkehr,
daß all ihr Gepäck verbrannt war und ſie anderswo Unterkunft
ſuchen müßten. Es gab da manche tragiſche, auch manche
tragi=
komiſche Szene. Eine ältere Dame war in heller Verzweiflung,
weil ihr ganzes „antikes Familien=Silbergeſchirr; das ſie auf „allen
ihren Reiſen aus Angſt vor Dieben; mit ſich führte, dazu ihr vielgeliebter
Vapagei und ihr Affenpinſcher in den Flammen geblieben waren.
Der bekannte Fremdenführer und Bergſteiger, der „Almer Hans',
der im Frühjahr auf jene berühmte Kaukaſusfahrt ausgezogen, hat
gleichfalls all ſein Hab und Gut verloren; ein prächtiges Haus,
das Ergebnis zahlloſer Wagniſſe und kühner Arbeit. Sein junges
Weib mit ihren 3 kleinen Kindern, das jüngſte iſt kaum 3 Monate
alt, hat nur mit Not das nackte Leben gereitet und ſteht vor dem
bitterſten Elend, wenn edle Herzen nicht helfen. Aber dasſelbe gilt
von faſt ſämtlichen abgebrannten Schweizern, nur die wenigſten
ſind verſichert und dieſe ſehr ſchlecht. Faſt alle haben ihr älles
verloren, und der Winter ſteht vor der Thüre. Menſchenleben ſind
ſonſt nicht zu beklagen, auch ſchwere Verletzungen ſollen nicht
vor=
gekommen ſein.
Duck und Berlag: L. C. Bittich'ſche Sofbuchdruderei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.