Darmstädter Tagblatt 1892


04. August 1892

[  ][ ]

l.
uſte
uchen

arm=
et

Abennement=prei=
Oerteljährlich1 Marl do Pf., dalld
Ehrlis 3 Mark ind. Beingerlohn.
Aadwämz verden von allen Poſi=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
ummen
zu 1 Marl 50 Pf. pro
Quartal ind. Poſtaufichlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Zuſerate
für das
Pochentl. Smal erladeinende TLagblan
werden angenommen:u Tarmſtadt
von der Expedition, Ren kr. Nr. 23.
in Beſſungen von ſſnedr. Blößer
Schießhausſtraße 11, ſow e auswaͤrtz
don allen Annoneen=AtroDitlonel.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Volizeiamts und der anderen Behörden.

N 181.

Donnerstag den 4. Auguſt.

1892.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Regelung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe.
Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung vom 24. Juni l. Js. (Tagblatt Nr. 149) beſtimmen wir hiermit auf Grund
des 8 105e, Abſ. 1, des Reichsgeſetzes vom 1. Juni 1891, die Abänderung der Gewerbeordnung betreffend, ſowie des 8 1
der Bekannmachung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 26. März 1892 (Rkegierungsblatt Nr. 11) und
mit Ermächtigung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 12. Juli l. Js. zu Nr. M. J. 19650
für den Stadtbezirk Darmſtadt
das Folgende:
Der Verkauf von (natürlichem oder künſtlichem) Roh Eis darf in der Zeit vom 16. Mai bis 16. Sep=
tember
(mit Ausſchluß des erſten Pfingſtfeiertags) an Sonn= und Feſtagen regelmäßig ununterbrochen
von 5 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags erfolgen.
Darmſtadt, den 26. Juli 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
11519
v. Marquard.

Anſtreich=Arbeit.
Der Neuanſtrich ſämmtlicher Brunnen
und Pumpen der älteren Waſſerleitungen/
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 6. Auguſt 1892,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Waldſtraße 21,
II. Stock, zur Einſicht offen, von welchem
auch die Bedingungen zum Preiſe von
1 M. und die Formulare für die Offer=
ten
zu beziehen ſind.
Darmſtadt, am 29. Juli 1892.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(11650
Riedlinger, Beigeordneter.
In dem Konkursverfahren
über das Vermögen der Firma Zacha=
rias
Oppenheimer, Manufakturwaaren=
und Kleiderhandlung, zu Darmſtadt, iſt
zur Prüfung der nachträglich angemel=
deten
Forderungen Termin auf
Donnerstag den 1. September 1892,
Vormittags 11 Uhr,
vor dem Großherzöglichen Amtsgerichte

Darmſtadt L, Hllgelſtraße 3133, Zimmer
Nr. 16, anberaumt.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekannt gemacht
[11775
Kümmel, Gerichtſchreiber.

Friſch:
De Lebend.

Hummer,
Aale,
Hechte,
Schleien,
Oderkrebſe.
Salm in Gelse.

Rheinſalm,
Weſerſalm,
Blaufelchen,
Seezungen,
Zander,
Cabliau,
Schollen,
Schellfiſche,
große und kleine
per Pfund 15 Pfg.
Gebr. Hösinger,
Hoſſioforanton. U1776
Die Klee=Ernte
von 408 ⬜Klafter zu verkaufen.
Näheres Promenadeſtr. 59. (1148=

Nemem

Pfund 30 Pfg.
mpfiehlt
Ad. Salzmann,
J. Jacobi Hachſolger,
Ludwigshöhſtraße 2. 111714
2 Ludwigsplatz B.
Heute und morgen ein=
treffend
:
Frischegrosse

Glldtal Laſholl,
nur Ludwigsplatz 2
382

[ ][  ][ ]

2564

Nr. 181
MainArxur-Bahn.
Die Lieferung von zwei Eiſenconſtruktionen für eine 3 Met. weite Weg=
Unterführung am Südende des Bahnhoſs Zwingenberg ſoll vergeben werden.
Die Zeichnungen und Bedingungen liegen auf dem Dienſtzimmer des Unter=
zeichneten
zur Einſicht offen.
Angebote ſind verſchloſſen, portofrei und mit der Aufſchrift Angebot für die
bie Lieferung der Eiſenconſtiuktionen nach Zwingenberg=
bis
Montag den 8. Auguſt d. 33., Vormittags 10 Uhr,
an den Unterzeichneten einzureichen.
Darmſtadt, den 29. Jult 1892.
Der Bau=Inſpektor.
J. V.:
[11556
L. u rt.

Aeu eröffnet
Ochulſtraße Nr.
nächſt dem Ludwigsplatz,
meine bedentend vorgrösserten
Geſchäfts=Lohalikäten.
Spechal-Artilzol:
WAhhön-Gbanoond uhd
Riölkutoiono

Logeooee

Nen errichtet: Eim Versandtgeschöft,
weshalb durch bedeutende Abſchlüſſe in der Lage bin zu Ori=
ginal
=Fabrikpreiſen zu verkaufen.
Bei Bedarf bitte ich meine Waaren und Preiſe prüfen
zu wollen.
Wölbelm Lanz
Schulstrasse 1, nächſt dem Ludwigsplatz.
Neu eingetroffen für die Herbſt=Saiſon: Regenmäntel
(11778
und Hleiderstoffe in größter Auswahl.

VaGtud--hl,Udhoh,
vorzüglicher Rothwein, Reinheit garantirt, empfiehlt in be=
kannter
Güte per Flaſche (einſchließl. Glas) Mk. 1.20
J. J. Diefembach
8543
und deſſen Verkaufsſtellen.

Ein Fabrikanwesen
in nächſter Nähe Darmſtadts, mit
zwei großen Arbeitsſälen, großem
Hof und Garten, billig zu verkaufen
durch
(11539
Carl Schnabel,
Darmſtadt Marktplatz 7.

Htalienischer
Rolhavein,
Marca Puglia,

Sper Flaſche 75 Pfg. ohne Glas, bei Z.
Abnabme von 12 Flaſchen per Fl
2.
8 70 Pfa., per Liter im Faß 75 Pig.
3 empfiehlt
; A. Malzi Wwe.,
Weinhandlung. (11540
18 ubere Schützenſtraße 18.
Gesetzlich geschützt:
Kasseler
zxAter-CaCad.
Empfohlen von allen Aerzten.
An Stelle des keinen Nährwerth ent=
haltenden
Morgenkaffee's ſollten Kinder u.
Erwachſene, namentlich Schulkinder, Kraft=
bedürftige
, körperlich und geiſtig hart
Arbeitende, Magenſchwache, Rervöſe, Blut=
arme

10108
als erſtes Frühſtück
ſtets Hafer=Kakav genießen. Er ſättigt
und kräftigt, erhöht die Lebensenergie,
bewirtt bei fortdauerndem Genuß eine
weſentliche Zunahme des Körpergewichtes
und iſt unerſetzlich für Magenſchwache,
Blutarme und Erholungsbedürftige.
Er wird nur in Cartons mit einem
Inhalt von 27 Würfeln (ca. ¼ Pfund)
verkauft. Preis M. 1. - per Carton.
Alexander Hausen, Rassel.
Verkauſsstellen:
Gg. Liebig &am; Co., Hoflief. Chriſtian
Schwinn, Carl Watzinger, Philipp
Weber, Hoflief., Weiß & Egenolf,
Theod. Stemmer, Hoflieferant.
Bauguerkauf.
Das 2½ſtöckige freiſtehende Haus
Frankfurterſtraße 52 mit Vor= und
Hintergarten iſt zu verkaufen eventuell auf
1122-
15. Oktober zu vermiethen.

Erhaltung ſeiner
Vom an dor Haare und immer
reiner Kopfhaut etwas liegt, der kaufe
Relter's Haarwasser.
Dasſelbe, ſtaatlich geprüft u. begutachtet,
verkauft zu 40 Pfg. und M. 1.10 in
Darmſtadt M. W. Prassel, Rhein=
ſtraße
16.
[11779

[ ][  ][ ]

2
21
540

gie,
eine
chtes

m
lip.
molf,

Gelegenheitskauf.
Reinwoll. Hlordorstoffreste
für Kinderkleider,
ſowie Reste zu Damenkleidern
(farbig u. ſchwarz, ferner weiße u. blaue
Crépes-, Mousseline- und
Cachemir-Reste (11780
für Blouſen und Kleider ſpottbillig zu
verkaufen Wilhelminenſtr. 3. 1. St. linls.
Jan verlange nur die berühmten
Ae wiesbnden. Hausmucher.
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C. Weiner (keine ſog. Fabriknudeln)
bei C. Wazinger, Ph. Weber, Wilh
Mauck.
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iſt zu verkaufen Waldſtraße 50. 11168.
Den verehrl. Housfrauen diene, daß auf
keine Art beſſer und billiger vorhanden
Fleiſchbrühe verlängertwerden kann, als mit
MSuppenwürze
VVIeIAA z haben bei
L4L=
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GOldAsche
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10 bis 25 Pig. per Stück, (11781
Schildhrötem
von 3½ 40 Pfg. per Stück,
Heermuschelm
ſind nur bis Samstag Abend zu haben
4
F Markiplatz.
Job. Lataz aus Passal.

Junge Mütter,
Milch muß in der Durchfallzeit Zu=
ſatz
von Timpe's Kindernahrung:
haben!
[1178-
Timpe's Kindernahrung nach Vor=
ſchriſt
gegeben, bekommt meinem Kinde
ausgezeichnet! Frau Carl Schmitz.
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Familie empſohlen, Vacket 80 u.
150 Pfa. bei Carl Watzinger
2 Ludwigsplatz 2.

Huus
r= und
Mauf
24
1

2
50

½

von vorüglichor qualität,

per Flaſche ohne Glas

60 Pfae, 11783
2 bei 12 Flaſchen 55 Pfge.
20ustav landall,
nur Judwrgsplath -.

Nr. 181
Fin faſt neuer moderner Divan iſt
E wegen Platzmangel zu 50 Mark z
verkaufen Martinſtr. 15. 1. Stock. (11784
5Ludwigshöhſtr. 66 ſchönes Kornſtro.
D zu verkaufen.
(1178¾

2565

14
AuuE

5371) Erbacherſtraße 47, gegenübe=
der
Mathildenhöhe, im 2. Stock ſchön
Wohnung von 5 Zimmern und allem Zu=
behör
per ſofort zu vermiethen. Näh.
Erbacherſtraße 51 parterre.
7945) Darmſtraße 27 Beletage fün
Zimmer per 1. Sepiember zu vermiethen
Näheres parterre.
8267) In meinem Neubau Ecke der
Hoffmann= und Herdwegſtraße 84
ſind 3 elegante Wohnungen mit je 6
Zimmer, Badezimmer, 2 Keller= u. Boden=
räume
, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Trockenbodens, Gartenantheil, alsbald
beziehbar zu vermiethen. Der 2. und 3
Stock mit Balkons und herrlicher Aus=
ſicht
. Sämtliche Wohnungen mit Gas=
und Waſſerleitung. Näheres Hochſtraß
23 parterre oder bei Herrn L. Alter,
Eliſabethenſtraße.
9038) Wittmannsſtraße 45 (eubau)
ſind 2 Wohnungen, beſtehend aus je 5 bis
6 Zimmern, nebſt Zubehör per 1. Augufl
zu verm. Näh. Beſſungerſtr. 74.
E
9313) Hochſtr. 47 die Beletage,
5 Zimmer, elegant, mit allem Zu=
behör
Gartenantheil zu vermiethen
u. Mitte Auguſt zu beziehen. Näh
Hoffmannsſtr. 1 parterre.
Lm.
9939) Rheinſtr. 29 iſt die Wohnun=
in
der Manſarde, beſtehend aus ſieben
groͤßeren und kleineren Zimmern und Zu
behör an ruhige Leute zu vermiethen.
Näheres im Comptoir Rheinſtraße 25.
9982) Roßdörferſtr. 7 iſt die Bel
etage mit Zubehör auf 1. September z
vermiethen. Näheres Nr. 9 parterre.
10437) Ecke der Ludwigshöh= und
Weinbergſtraße 1. Stock: 4 Zimmer
abgeſchl. Vorplatz ꝛc., Manſarde:
Zimmer, abgeſchl. Vorplatz ꝛc., ſofort be
ziehbar zu vermiethen.
10172) Caſinoſtr. 7. Beletage, ſech=
Zimmer nebſt Zubehör, am 1. Oktober
event. früher zu beziehen. Näh. 2. Stock.
10446) Schulſtraße 9 3 Zimmer,
Küche und Zubehör, an ruhige kinder
loſe Familie per 1. October zu verm.

9

10562) Heerdweg 97 iſt die
Beletage mit 5-6 Zimmern und
allem Zubehör ſofort zu verm.

10159) Ecke d. Gervinus-u. Roß=
dörferſtraße
35 iſt der 2. Stock mit
Balkon, 5 Zimmern nebſt allem Zubeh.,
Gartenantheil, Bleichplatz ꝛc., per ſofort
zu vermiethen. Ebendaſelbſt der 3. Stock
per 1. Oktober.
E
10054) Martinſtraße 2½ iſt de:
Parterreſtock, enthaltend 4 Zimmer und
Küche, Bodenkammer, 2 Keller u. Mitbe=
nützung
der Waſchküche nebſt des Bleich=
platzes
per 15. September oder ſpäter zu
vermiethen. Carl Böttinger, Dreibrun=
nenſtraße
11.

11113) Niederramſtädterſtr. 57a
iſt der 1. Stock, 5 Zimmer mit Zubehö=
per
1. Oktober zu vermiethen. Näheres
im Laden.

10567) Heinrichſtraße 51
elegante Bel=Etage von 6 Zimmern
nebſt allem Zubehör ſofort beziehbar.
6 Auf Wunſch können auch einige Zim=
mer
im oberen Stock dazu gegeben
werden. Näberes parterre.
E
10837) Hofſtallſtraße 6 zwei un=
möblirte
Zimmer nebſt Küche u. Zubehör
r Oktober oder früher zu vermiethen.

10829) Zu vermiethen
an ruhige Miether ſchöne, freundliche
Wohnung in geſunder, freier Lage,
4 Zimmer, 1 Kabinet mit allem
Zubehör per 1. Oktober.
Näheres bei Herrn 8. L. Trier,
Ludwigsſtraße 10.
11157) Hochſtr. 6 der 3. Stock, für,
Zimmer mit allem Zubehör per 1. Aug.
11155) Frankfurterstr. 21
hzwei Herrſchafts=Wohnungen,
1. und 2. Stock, event. mit Man=
ſarde
und allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen. Näheres Schloßgarten=
ſtraße
19, 1. Stock.
11156) Ballonplatz 7 im Hinterbau
ſind zwei ſchön hergerichtete Wohnungen
mit Waſſerleitung zu vermiethen u. gleich
beziehbar. Nähres im Vorderh. 1. St.
11162) Gervinusſtr. 28 der mittlere
Stock, 4 Zimmer mit allem Zubehör, für
430 M. per 1. Oktober.
11233) Lauteſchlägerſtraße 17
Hinterbau, eiſe Wehnung von 2 auch 3
Zimmern nebſt allem Zubehör. bis 20.
Oktober an ruhige Leute zu vermiethen.
Zu erfragen daſelbſt.
11185) Arheilgerftr. 23¼ e. Woh=
nung
, 3 Zimmer nebſt Zubehör, gleich
beziehbar, zu vermiethen.
11388) In unſerem Neubau, Wen=
delſtadtſtraße
36, iſt die Parterrewoh=
nung
mit 4 Zimmern und der 1. Stock
mit 5 Zimmern, der Neuzeit entſprechend
elegant eingerichtet, per 1. Oktober zu
vermiethen. Auf Wunſch können zu jedem
Stockwerk noch einige Manſardenzimmer
hinzugegeben werden. Zu erfr. Wendel=
Gebr. Nover.
Tadtſtraße 29
11530) Löffelgaſſe 9 e. Wohnung.

[ ][  ][ ]

2566
11475) Frankfurterſtr. 32, gegen=
über
dem Herrngirten, Wohnung von 4
Zimmern ſofort zu vermiethen.
11573) Schießhausſtr. 31 Parterre.
Wohnung. 3ſchöne Zimmer, Küche, Speiſe=
kammer
nebſt allem Zubehör mit Garten=
antheil
. Daſelbſt eine ſchöne Manſardew.
11581) Viktoriaſtraße 30 elegante
Parterrewohnung, beſtehend aus 4 großen
Zimmern mit completter Badesinrichtung
Küche und ſonſtigem Zubehör event. mit
Stallung. ſoſort zu beziehen.
11585) Liebfrauenſtr. 37 e. Woh=
nung
, 2 Zimmer nebſt einer kleinen Werk=
ſtätte
ſogleich zu vermiethen.
u
Elegante Parterre=Wohnung,
11589) Hochſtraße 56,
vier Zimmer, Beranda, Küche,
Speiſekammer nebſt allem Zubehör
an ſtille Miether zu vermiethen. 6
Näheres in der erſten Etage.

11596) Manſarde, enthaltend drei
große Zimmer mit Küche ꝛc., abgeſchloſſ.
Vorplatz, für 300 M. an ruhige Familie
zu vermiethen. Näheres Hoffmannsſtr. 32,
1 Stiege hoch.
11580) Große Ochſengaſſe 21 zwei
Wohnungen zu vermiethen.
11683) Schießhausſtraße 27 eine
kleine Wohnung zu vermiethen.
=a
11685) Ecke Wenck= und Lichten=
bergſtr
. 37 Neub au, nächſt der Mar=
tinskirche
, eine ſchöne Manſarde an
ruhige Familie zu vermiethen.
Näheres Wenckſtr. 34.

Wendelſtadtſtr., im 2. Stock eine Woh=
nung
, 4 Zimmer, Küche, Speiſekammer
und ſonſtiges Zubehör, per 1. Oktober.
u. ſ. w. Näheres parterre.
Wohnung, 3 Zimmer, Küche, Keller zuf mit oder ohne Penſion zu vermiethen.
vermiethen. Preis 16 Mark per Monat.
11787) Große Caplaneigaſſe 26
eine Wohnung zu vermiethen.
11788) Eliſabethenſtraße 4 eine
kleine Hinterbau=Wohnung an 1-2 Per=
ſonen
per 1. September zu vermiethen.
G00O0000000000
Im Hittolpunkt der Stadt G
H
G iſt ein geräumiger Hinterbau
Haus 9 Zimmern, 3 Küchen, guten H
6 Speichern und Keller äumlichteiten 4
D zuſammen zu vermiethen. Der= G
ſelbe eignet ſich vvorzüglich für H
Fabrikbetrieb oder Engros= 4
D Lager.
Nähere Auskunft unter Nr. 1034 6
Hdurch Haasenstein & Vogler.
[11789
G A. d, Darmstadt.

Mr. 18.
11791) Aliceſtr. 20, Ecke der Wen=
delſtadtſtraße
, iſt der 2. Stock, beſt h nd
aus 6 Zimmern und Zubehör, wegzugs=
halber
per 1. November c. zu vermiethen.
Näheres Aliceſtr. 25 Hochparterre.
11792) Rheinſtraße 37
im Hinterbau eine kleine Wohnung von
2 Zimmern, Küche ꝛc. an eine kinderloſe
Familie per 15. Oktober anderweit zu
vermiethen. Preis 240 M.

Läden, Hagazine 6to.
106) In dem ſtadtiſchen Beſizthum
Hochſtraße 44 iſt
Stallung
für 3 Pferde alsbald zu vermiethen.
Näheres Stadthaus, Rheinſtr. 18, Zim=
mer
Nr. 21.
7576) Ein Laden nebſt Wohnung
zu vermiethen. Zu erfragen bei
Karl Kaiſer, Caſinoſtraße II.
9043) Mathildenplatz 3 Luden
mit oder ohne Wohnung zu vermiethen
u. ſof. zu beziehen. G. W. Wagner.
11793) Ein großer Keller mit Gas=
und Waſſerltg., in Mitte der Stadt, zu
vermiethen. Näheres Expedition.
11194) Mühlſtraße Nr. 25 eine
Werkſtätte oder als Magazin nebſt
Wohnung zu vermiethen und alsbald
zu beziehen.
Georg Wenz.

ſg Laone oe2o.
3 Zimmer, Küche und Zubehör ſofort.

9050) Lauteſchlägerftr. 17. 3. St,
132) Kahlertftraße 34. 6cke der ein jein möbl. Himmer ſofort zu verm.
9318) Ein gutmöblirtes Zimmer zu
verm. Näheres Landwehrſtr. 27, 1. St.
10314) Hoffmannsſtr. 32 Hochpar=
Daſelbſt eine Manſarde, 2 Zimmer, Küche terre ein großes möbl. Zimmer zu verm.
10497) Wienerſtr. 47 parterre ein
11786) Lauteſchlägerſtraße 20 einefmobl. Zimmer mit ſeparatem Eingang,
9659) Ernſt=Ludwigsſtr. 3 2 ſchön
möbl. Zimmer zuſammen oder einzeln.
10697) Saalbauftr. 17, 1. St., ein
ſchön möbl. Zimmer mit Venſion ſofort.
10055) Wendelſtadtſtraße 441 gut
möbl. Zimmer mit Kaffee.
11111) Carlsſtr. 29, 1. Stock, ein
großes, ſchön möbl. Zimmer zu verm.
11112) Ernſt=Ludwigsſtr. 25, II.,
zwei elegant möblirte Zimmer (Wohn= u.
Schlafz.) an einen ſoliden Herrn ſofort.
11690) Marienplatz 7 parterre ein
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang ſofort.
11117) Kiesſtraße 107, parterre, ein:
fein möbl. Wohn= u. Schlafz. n. d. Str.
m. Balk. z. v., daſ. noch e. gut möbl. Z.
11705) Kahlertſtr. 31, 2. St., ein
gut möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
11796) Hoffmannsſtr. 10 1. Stock
iſt ein ſehr ſchön möblirtes Zimmer mit
eparatem Eingang, mit od. ohne Pen=
ſion
, zu vermiethen und ſogleich zu bez.

11797) Niederramſtädterſtraße 28.
1. Stock, ein gut möbl. Zimmer zu Um.
11798) Rheinſtr. 28 Vorderh., 2 Tr.,
ſchöͤnes Zimmer, möblirt oder unmoͤblirt.

ährend meiner etwa vierwöchentlichen
Vo Abweſenheit werden die Herren:
Dr. Gutenberg. Alexanderſtr. 8,
Dr. Langsdorf, Hügelſtr. 63,
Dr. Lauteſchläger, Friedrichſtr. 21,
Dr. Maurer, Steinſtr. 32,
Dr. Vlagge, Karellplatz 8,
Dr. Sior. Niederramſtädterſtr. 43.
die Güte haben, mich in meiner ärztlichen
Praxis zu vertreten.
11701a
Dr. Barthel,
Vührend meiner Abweſenh eit werden
9
DO die Herren:
Dr. Küchler, Wilhelminenſtr. 28.
Dr. Langsdorf, Hügelſtr. 63,
Dr. Lipp, Hölgesſtr. 16.
Dr. Plagge, Soderſtr. 8.
Dr. Sior, Niederramſtädterſtraße 43
vom 8. Auguſt ab),
die Güte haben mich in meiner Praris
zu vertreten.
[11766
Dr. mod. L. Labiohl.
Dr. Eigenbvodt
hat ſeine Praxis wieder über=
nommen
.
[11765
Dr. Bulmann

nommen.

hat ſeine Praxis wieder über=

[11706
Cür Frauen und Töchter!
Von Paris zurückgekehrt, erlaube
mir den geehrten Damen meine wieder
beginnenden Unterrichts=Kurſe für
Damenſchneiderei, in welchen der neueſte
mitgebrachte Pariſer Schuitt behan=
delt
wird, beſtens zu impfehlen. Der=
ſelbe
iſt elegant uad tadellos ſitzend
und werden nach demſelben Taillenmuſtr
zugeſchnitten und zur Anprode gereiht für
Selbſtanfertigung im Lehrinſt tut von
Frau Bohny, Rheinſtr. 28.

4
69

13½⁄₈
s us

Zur Eimichlung eines Büreaus werden
O 3 bis 4 Schreibpulte,
ebenſo viele Tiſche, 18 bis 24 Stühle,
verſchiedene Reale, 1 Schrank zu kaufen
geſucht. Sämmtliche Sachen können ge=
braucht
; ſein.
Offerten abzugeben Schuſtergaſſe 15
bei W. Stephan.
[11758
Annoneen-Aquisiteur.
der ſchon Tüchtiges geleiſtet, geſucht.
Offerten uner Nr. 1290 an Rudolf
Moſſe, Mainz.
[11800

[ ][  ][ ]

Nr. 181

2567

el2

H

14)
4½=

2121
Pi=s-=.
⁵⁄₈elcéohoſ
=

6 allor Fäneline,

erhalten heute ſtatt der Muttermilch eine künſtliche Nahrung. Ein großer Theil der Mütter
iſt überhaupt nicht im Stande, die Kinder ſelbſt zu nähren und dann auch wirken häufig andere
Gründe. Eitelkeit ꝛc., beſtimmend für die Wahl einer künſtlichen Ernährungsweiſe. Leider
aber läßt man ſich dabei nur zu oſt durch ſchreiende Reklame oder althergebrachte Gewohn=
heiten
verleiten, Nährmittel in Anwendung zu bringen, die ihrer ganzen Zuſammenſetzung nach
nicht geeignet ſind, die zur Entwicklung des Kindes nolhwendigen Nährſtoffe zu liefern, die
vielmehr vielfach ernſte Verdauungsſtörungen zur Folge haben oder häufig. wie Milch kranker
Thiere, durch Aller verborbene Kindermehle ꝛc. dem Körper des Kindes direct gefährliche
Krantheilsſtoſſe zuführen. Die Folge iſt eine Zunahme der Sterblichkeit im erſten Lebensalter,
die bereits heule eine erſchreckende Höhe erreicht hat. und der. ſoweit ſie eben auf ungeeignete Er=
nährung
zurückzuführen iſt, unter allen Umſtänden ein Ziel geſetzt werden muß.
3a.
724
AEUL TUutzuilh
fühlt dieſe Nothwendigkeit heraus und die Frage iſt nur. auf welchem Wege dieſem Uebel begegnet
werden kann. Auch Herr Apotheker Otto Rademann hal ſich mit dieſem Gegenſtand beſchäftigt
und nach jahrelangen Verſuchen ein Präparat hergeſtellt, das unter dem Namen

4

OEEUTREUTL TuzykvyztoU!

zunächſt den erſten Autoritäten auf mediginiſchem Gebiete zur Prüfung vorgelegt wurde
und nach deren Urtheil das E einwandfreieste-W aller künſtlichen Nährmittel für
Kinder iſt. Erſt nachdemRademanns Kindermehl' Dank ſeiner Vortrefflichkeit, ſeines
hohen Nährwerthes und ſeiner abſoluten Löslichkeit in die Praxis der erſten Aerzte
und in faſt alle Kliniten Eingang gefunden hat, wird es der Allgemeinheit zum Gebrauch
empfohlen, nicht als Reklamemittel, ſondern als unentbehrlicher Faktor für die
Ernährung aller Kinder, denen die Wohlthat der Mutterbruſt verſagt iſt.
E1 wird von mehr als hundert Kliniken ꝛc. als einzig zweckmäßiges Kindermehl
allemanns Kindermehl gebraucht, ſo von Herrn Geh. Med Rath Prof. Dr. med. Ienoch, Direktor
48 der Kinder Klimik der Kal. Charilé in Berlin, Geh Med=Rath Prof. Dr. med. Senator, dir. A. a. der
dritten Klmik der Kal. Charilé u. Direltor der Kal Univerſitätsklinik in Verlin, Geh. Med=Rath Prof.
Dr. med Hosler, Diektor der med. Klinzk und des Umiberſitäts=Krankenhauſes in Greiſswald, Geh.
Med=Rath Prof. Dr med. Schatz, Diteltor der geburtsh gynakologiſchen Klinik und Poliklinik, Direktor
der Hebammen=Lehranſtalt in Roſtock. Prof Dr. med Uffelmann. Direktor des hygieniſchen Inſtituts
in Roſtock, Medizinische Klinik der Univerſität Halle a S unter Leitung von Geh. Med.=Rath Prof. Dr.
med. Weber, Dr. med Rode, Direktor der Kinderheilſtätte Seeheſpitz Kaiſerin Friedrichs in Norderney,
Sanitätsrath Prof Dr. med. von Starck, Direktior der medigimiſchen Klmik und dirig. Arzt des ſtädtiſchen
Krankenhauſes in Kiel. Dr. med. Kredel, dirig. Arzt am Kinderhoſpital in Hannover Wernerssche Kinderhell-
Anstalt Ludwigsburg und vielen Anderen.
Es i
FAicht jeder Hutten
einer Veriuch mit =Rademanns Kindermehl; zu machen. kevzt ſie zu einem anderen Nährmittel greiſt und auch
dann. wenn öe es mis anderen Naͤhrmitteln bereits verſucht hat. Sie wird gewiß im Gedeihen ihres Kindes
den Veweis dajür erbtacht jehen, daß
Rademanns Kindermehk das beſte der Wekt iſt.
Rademanns Kindermehl iſt in den Arzthelen. Troguerien und Colonialwaarenhandlungen zum Preiſe
von Mark 120 pro Büchſe erhältlich.

14

14

[ ][  ][ ]

2560

Nr. 181
Städtischer Saalbau.
Donnerstag den 4. Auguſt 1802:
Grosses MilitAr-Comcort,

W

ausgeführt von der Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Inf=(Leibgarde=) Regts. Nr. 115,
unter Leitung ihres Muſikdirektors Herrn W. G. Hilge.
2. Theil: Richard Wagner-Abtheilung. (11493
Anfang 8 Uhr. Eintritt 50 Pfg. - Hlamination des dartens.

11803) Zw.i Mädch. mit 2-3jähr.
9. 8., die kochen k., 1 Mädch., f. Wirths=
oder
Geſchäftshaus ſ. St. Döring, Kah=
lertſtraße
31.

11804) En ſol. tücht. Hausm., 23 J.
a im näh., büg., ſerv. gew., mit g. Z.,
ſ. Stll. auf 15. Aug., am liebſten nad
ausw. Frau Hartmann, Grafenſtr. 16

Lahnäratliche Flinlk.

Ludwigsplatz. Eingang Schulſtraße 2.
Für Unbemittelte, Dienſiboten, Krankenkaſſenmitglieder:
ſchmerzloſe Zahnextractionen, Füllen hohler Zähne, künſtliche
Zähne zum Selbſtkoſtenpreis.
[11491

E Lür Arme unentgeltlich! E

11805) Eine Reſtaur. u. Herrſchafts.
köchin, ein 23 J. alt. Mädch., peif. im
Nähen u. Bügeln, ſuchen Stelle. Roth,
Alxanderſtraße 14.

26 J. v. ausw., das 7 J. bei e. hohen

11806) Ein ſehr gut empf. Mädchen,
Herrſch. ged., ſich in all. Stücken die vollſte
Zufriedenh. erwarb, ſ. Stll. in beſſ. II.
Haush. Erkundig. k. nn erjolgen hier bei
einer achtb. Dame. Näheres Frau Hart=
mann
, Grafenſtraße 16.

Bund deutſcher Bangeuerka-
Berufsgenoſſen.

11807) Ein einfaches, anſtänd. Mäd=
chen
wünſcht Stelle als Ladenmädchen,
ginge auch in ein Cigarrengeſchäſt. Off.
unter A. 100 an die Erved.

Eire ſehr zeitgemäße Einrichtung iſt nunmehr ins Leben geruſen worden. Es
iſt dies eine Sicherſtellung für Zeiten eintretender Stellenloſigkeit. Mancher Fa=
milien
Vater ſowohl wie der Alleinſtehende weiß aus Erfahrung, in welche Bedräng=
niß
man bei Verluſt der Stellung, ſei es auch nur auf ganz kurze Zeit, geräth
und es kann leider mancher Geſunkene die Uſache ſeines Unglücks auf dieſen Um=
ſtand
mit Recht zurückführen. Dieſe allgemein bekannte Thatſache war die An=
regurg
zur Gründung des Bundes deutſcher Baugewerks=Berufsgenoſſen;.
Dieſer Bund erſtreckt ſich auf das ganze deutſche Reich und hat ſeinen Sitz in
Frankfurt a. M.; d rſelbe nimmt alle bautechniſch gebildeten Perſonen und die in
çewerbl'chen Anlagen, Ber== und Hüttenwerke: ꝛc. beſchäftigten kaufmänniſchen
Peiſonen als Mitglieder auf und gewährt denſelben währeud eintretender Stelln=
leſigleil
fortloufende Unterſtützung, ferner Bei ülfen zu Erholurgs= und Studien=
zwecen
und ſonſtige wuthſchaftliche Vortheile.
Nähere Auskunft ertheilt bereitwilligſt
der Vorstand in Frankfurt a. M. 1180,

11808) Eine gute Reſtaurations=
köchin
, mehrere Holelzimmermädchen und
einfache Hausmädchen ſuchen Stellen.
Frau Neßling, Markiplotz 7.

11623) Eine Frau ſucht Lauſdienſt.
Alexanderſtraße 7. Hinterhaus. Manſ.

11809) Ein Hausburſche von 213
ſucht ſofort Stelle. Wenner, Beck tr. 14

11509) Braves Mädchen von 14-
15 Jahren lagsüber zur Hausarbeit ge=
ſucht
. Grafenſtraße 26, 1 Tr.

Gonsral Aontur
Pr. GRert, Darmstadt,
für

Wersen und
Nassau.

Asscourauzgasohil
für

Gaalhauatr. 6b
gegenüber
demsaalbau.

Feuervorsicherung. Verſicherung von Gebjuden, Waaren, Mobiliar,
Fabriken ꝛc. gegen Feuer= und Exploſionsg fahr.
Rentonvorsicherung. Anlage von Kapitalien oder Erſparuiſſen auf ſofortige
oder ſpäier beginnente Leibrente.
Lehonsvorsicherung. Anlage jährl. Erſparniſſe zu Erwerb eines Kapitales
im einem biſtimmten Lebensjahre oder bei früherem Tode.
Untallversichorung. Sicherſtellung eines Kapitales bei Invalidtät, Läh=
mung
ꝛc., hervorgeruſen durch Unfall.
Nagelversicherung. Sicherſtellung gegen Hagelſchäden.
Sicherung gegon Vorlust an Pfordon und ſonſtigen Viehbeſtänden.
Versicherung von Spiegelgläsern, Schaufonstorn oto.
Alle Auskunft, Proſpekte ꝛc. koſtenlos und bereitwilligſt; prompte und
fachmänniſche Erledigung; günſtigſte Bedingungen.
[846

11754) Eine tüchtige Pflegerin ge=
ſucht
, die auch Handarbeit verſteht. Näh.
Frau Hahn, Schuchardſtr. 1I.

Maſchinenſtrickerinuen

geſucht.

[10985
Adam Horn, Kirchſtr. 14.

1 810) Eine Köchin in ein Herr=
ſchaf
shaus geſucht. Lohn 25 Mark per
Monat, ein feineres Hausmädch. 20 M.
per Monat. Röſe, Luiſenſtr. 20 part.

11811) Ein ordentliches Dienſtmäd=
chen
mit guten Zeugn. wird auf ſogleich
geſuch. Waldſtraße 11a., 2 Tr.

Fin anſt. j. Fräulein kann Wohnung
E mit Penſion erhalten. Naheres
[11633
Liebfrauenſtraße 45.

Hin Mädchen kann Wehnung und
E Koſt, auf Wunſch auch Krankenflege
erhalten. Näheres Expetition. (11802

11812) Für ein feines Detailgeſchäft,
verbunden mit Agenturen. wird unter
günſtigen B dingungen ein junger Man=
mit
guten Schulkenntniſſen als
Lehrling geſucht.
Vollſtändige Ausbicoung in allen ſchriſt=
lichen
Arbeiten geloten. - Schrift iche
Angeboie unter L. B. 20 an die
Expedition d. Blattes.

Am
witd

[ ][  ][ ]

5

Nr. 181
OM. 5

2169

Da eben die beſte Zeit iſt, den Winterbedarf an
WOhley amp; Brennholz.
zu ermäßigten Sommerpreiſen anfahren zu laſſen, ſo erlaube ich
mir, meine geehrten Abnehmer zu bitten, mich jetzt mit geneigten
Aufträgen betrauen zu wollen.
W. Dexheimer, fl. Stammlor's Hachf.

17 Waldſtraße 17.

[11813

11814) Zum Austragen von Briefen
in der Stadt ein ſtadtkundiger Mann
geſucht. Koch & Schmeider,
Gartenſtraße 12, I.

11630) Einen Schloſſerlehrling ſucht
A. Baßmann, Grafenſtr. 31.
11455) Ein Lehrling geſucht.
Schloſſerwerkſtätte, Döngesborngaſſe 4.

Forderumgom
werden an allen Orten der Welt beigetriebel
durch das Büreau Hess, Darmſtadt,
Wendelſtadtſtraße II.
[9346

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beginnt am 15. Auguſt.
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Carlsſtraße 26. I1815.

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Droſchken
der Halteſtelle Louiſenplatz werden von
der Firma Diehm u. Comp., Telephon
Nr. 60. vermittelt.
[4245

Woog, 3. Auguſt 1892.
Waſſerhöhe am Pegel 343 m.
Lufttemperatur 120 R.
Waſſerwärme Vormiltags 8 Uhr 16½ R.
Woogspolizeiwache.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 6. Auauſt.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 8 Uhr 30 Min.
Gottesdtenſt in der Synagoge der
J3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 6. Auguſt.
Vorabendaottesdienſt um 7 Uhr 65 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min
Nachmittags 5 Uhr
Sabbathausgan: 8 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt v. Sonntag d. 7. Aig. an:
Morcens 6 Uhr.
Nachmittags 6 Uhr 3) Min.

Politiſche Ueverſicht.
Deutſches Reich. Am Dienstag ſand in der Bucht von Cowes
die Wettfayrt um den von der Köniain ausgeſetzten goldenen Pokal
ſtatt. an welcher der Kaiſer ſich mit dem Meteor: beteiligte. Der
Meteor', an deſſen Bord ſich der Kaiſer und Prinz Heinrich befan=
den
, wurde vom Corſair' des Kontreadmirals Montagu um 4½
Minuten geſchlagen.
In der letzten Staatsminiſterialſitzung ſind die Miquel'ſchen
Steuerreformvorſchläge ſicherem Vernehmen nach angenommen wor=
den
. Auf Grund derſelben werden jetzt die Vorlagen für die Herbſt=
tagung
des Landtages ausgearbeitet werden. Da bekannt iſt, daß
Miniſter Herrfurth grundſätzlicher Gegner der Miquel'ſchen Steuer=
reform
iſt, ſo hält man den Rücktritt Herrfurths für un=
mittelbar
bevorſtehend. Derſelbe dürſte alsdann durch Graf Botho
Eulenburg erſetzt werden, der das Miniſlerium des Innern zum
Miniſterpräſidium übernehmen würde.
Ueber den Stand der Handelsvertraasverhand=
lungen
mit Serbien ſchreibt die=Kreuzzta.: Da ſich bei den
deutſch ſerbiſchen Verhandlungen keine unlös'ihen Scwierigkeiten
ergeben haben, ſo darf man wohl erwarten, daß auch der Vertrags
abſchluß zwiſchen Deutſchland und Serbien binnen kürz ſter Zeit
erſolgen wird. Wie man demſelben Blatte mitteilt, ſollen alle jene
Zugeſtändniſſe, die Serbien der öſterreichiſch ungariſchen Induſtrie
gewährt hat, unverändert auch der deutſchen Induſtrie zugute
ſommen
Oeſterreich=Ungarn. Die Veröffentlichung des Valuta=
geſetzes
erfolgt am 10. Auguſl im Amtsblatt.
Die Unterzeichnung des Handelsvertraas zwiſchen
Oeſterreich=Ungarn und Serbien iſt für die nächſten Tage in Aus=
ſicht
genommen. Die öſterreichiſche und deutſche Reichsregierung
vereinbarten, daß die Veröffentlichung der mit Serbien geſchloſſenen
Handelsverträge noch in dieſem Monat erfolgen ſoll.

3talien. Die -Capitale' kündigt den Beſuch des Kaiſers
Wilhelm und der Kaiſerin zur ſilbernen Hichzeit des Königs
Humbert an.
Frankreich. Von 1421 Wahlkreiſen für die Generalräte
ſind die Eraebniſſe von 1406 Kreiſen bekannt. Darnach erhielten
die Republikaner 1162, die geaneriſch n Parteien 227 Sitze; von
letzteren entfallen auf die Verfaſſungs=Konſervativen 25 Sitze. Es
ſind 117 Stichwahlen notwendig. Die Republilaner aewinnen 167
Sitze und verlieren deren 9.
Belgien. Wie die -Indep. belges wiſſen will, wäre in betreff
des Ortes der zunächſt abzuheltenden internationalen Münzkon.
ferenz die Mehrzahl der in Betracht kommenden Mächte für Lon=
don
als Konferenzort eingetreten, eine Minderheit hätte für Paris
geſtimmt; möglich ſei es unter dieſen Umſtänden, daß Brüſſel als
neutraler Boden gewählt werde. Doch ſei noch nichts endgiltig ab=
gemacht
.
England. Die Morningvoſt' ſagt, das Schickjal des Ka=
binetts
werde am 11. Auguſt entſchieden werden.
Vremierminiſter Salisbury traf zum Beſuche der Köniain
in Cowes ein. Es heißt, Salisbury werde vom deutſchen Kaijer
empfangen werden.
Schweden und Norwegen. Eine Abetterverſammlung nahm
einen Organiſationsplan für die vreiniaten norweniſchen
Arbeitervereine an. Es wro Abſtind cenommen von der
Sozialdemokratie und eine friedliche Entwickelurg be ürworket.
Verlangt werden alleemeines Stimmrecht der Männer, viogreſſive
direkte Beſteuerung, der Achtſtundentag. Staats= und Kommunal=
hilſe
für die Landarbeiter zur Erwerbung von Grund und Boden=
ſtaatliche
Altereverſoreung. Abſchoffunz des Kontraktiyſtems,
Staatsſchulen, gleiches Erbreckt für eheliche und uneheliche Kin=
der
, freie Rechts= und Aerztehilfe.
Rußland. Der Verweſer des Verkehrsminiſteriums Witte
verweilte geſtern in Samara, beſuchte die dortigen Cyolerahoſpitäler

[ ][  ][ ]

2570
N.
und fuhr dann nach Tſcheljabinsk weiter. In einem hier einge=
gangenen
Berichte hal der Miniſter ſich namentlich über großen
Mangel an Aerzten und Barmherzigen Schweſtern in den Cholera=
hoſpitälern
ausgeſprochen.
Griechenland. In der Sitzung der Kammer vom 1. d. ver
langte der Miniſterpraſident Trikupis für die Reaierung die Er.
mächtiaung zur Aufnahme einer mit höchſtens 6 Prozent verzins
lichen Anleihe, welche zur Beſchränkung des Zwangskurs= Geld=
umlaufs
verwendet werden ſoll.
Trikupis arbeitet ein Geſetz, betreffend die Emiſſion einer
dreiprozentigen Anleihe zwecks Verminderung des Vapiergeldes. aus.
Nordamerika. Harriſon vollzog das Geſetz, wonach die
Arbeitszeit der Bergleute, ſowie aller Arbeiter in den Staats=
werkſtätten
auf 8 Stunden beſchränkt wird.
Marokko. Aus Tanger wird telegraphiſch berichtet: Die
Truppen des Sultans wurden nach achtſtündigem Kampfe
aeſchlagen und flohen unter die Stadtmauern, überall ſengend und
vlündernd, zurück. Ganze Truvvs gehen zu den Rebellen über. Der
Gouverneur bewaffnete die Einwohner zur Verſtärkung der Garni=
ſon
, um die Stadt vor den Truppen des Sultans zu ſchützen. Ein
Angriff der Aufſtändiſchen wird erwartet.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. Auguſt.
Se. Königl. Hoh. der Großherzog kamen geſtern vor=
mittag
von Jagdſchloß Wolfsaarten hier an und ſtiegen im Großh.
Reſidenzſchloſſe ab, woſelbſt Audienzen und Vorträge ſtattfanden.
Nachdem Se. Königl. Hoh. ſich zum Beſuch der Höchſten Herrſchaften
nach Schloß Heiligenberg bei Jugenheim und von dort zur Jand
nach Romrod begeben haben. wird die Rückkehr nach Wolfsgarten
im Laufe des nächſten Freitags erfolgen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am
Dienstag nachmittag in Jaadſchloß Wolf=garten den Kreisrat Haas
von Offenbach. (Darmſt. 3tg.)
Se. Königl. Hoh. der Großherzog empfingen am 3. ds. den
Generalmajor Leo, Komm. der 11. Feld.=Art.=Brig., den Oberſt Beck.
Komm. des Gendarmeriecorps, den Oberſt Otto, Kommandant der
Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt, den Oberſtit. Clauſon v. Kaas,
Abt. Komm. im Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25. den Selondlt. Frhrn.
v. Hirſchberg. die Sekondlts. der Reſ. Uebelshäuſer, Ronnefeldt I.
Frobenius, den Zahlmeiſter Fink von demſ. Regt. die Vremierlts.
Graf Finck von Finckenſtein vom Garde=Jäger=Bataillon, Krüger
vom Heſſ. Jäger=Bataillon Nr. 11. Machenhauer vom 1. Großh.
Inf.=Regt. Nr. 115. die Sekondlts. Frhr. v. Waneenheim, v. Keſſinger
vom Inf.=Regt. Nr. 94, Bering vom Inf. Regt. Nr. 80, Blecken
v. Schmeling vom 1. Garde=Ulanen=Regt., Jommandiert von der
Krieasakademie zur Dienſtleiſtung beim Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25.
den Premierlt. v. Hahn L. vom Großh. Feld=Art.= Reat. Nr. 25,
kommandiert von der Kriegsakademie zur Dienſtleiſtung beim 2. Großh.
Drag.=Reat. Nr. 24. den Vremierlt. v. Mutius vom Huſaren Reot.
v. Schill Nr. 4. kommandiert von der Kriegsakademie zur Dienſt=
leiſtung
beim 1. Großh. Inf.Reat. Nr. 115. den Major Feiherrrn
v. Schenk zu Schweinsberg, perſönlichen Adjutanten Sr. Großl.
Hoh. des Prinzen Heinrich, den Major Werner, Bataillons Komm.
im Inf.Reat. Nr. 70, den Präſidenten des Landgerichts der Provinz
Oberheſſen Frhrn. v. Ricou, den Forſtmeiſter Heinemann aus Fürth,
den Profeſſor Dr. Hanſen aus Gießen, den Miniſterialſekretär Seip=
zum
Vortraa den Staatsminiſter Finger, den Finanzminiſter Weber.
den Geheimerat v. Werner, den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck
zur Rabenau. (Darmſt. 3tg)
Militärdienſtnachrichten. Die Aſſiſt.=Aerzte 2. Kl. der
Reſerve Dr. Ruckelshauſen und Dr. Hochgeſand vom Landw.
Pezirk Mainz, ſind zu Aſſiſt. Aerzten 1. Kl., die Unterärzte der Reſ.
Dr. Friedrich vom Landw.=Bezirk L. Darmſtadt, und Dr. Sieglitz
vom Landw.=Bezirk Mainz. ſowie Dr. Buſſe vom Landw. Bezirk
Gießen, ſind zu Aſſiſt.=Aerzten 2. Kl. beſördert
Ueber die allgemeine Geſchäftslage im Jahre
1091 ſpricht ſich der uns ſoeben zugegangene Bericht der Großh.
Handelskammer zu Darmſtadt wie folgt aus:
Das Jahr 1891 iſt im allgemeinen als ein für Handel und
Induſtrie ungünſtiges zu bezeichnen. Der geſchäftliche Rück
gang, der 1890 begonnen hatte, dauerte während des Berichts=
jahres
in verſtärktem Maße fort. Die finanziellen und kom
merziellen Kriſen in ſüdamerikaniſchen und europäiſchen Staaten
übten ihren ſchädigenden Einfluß auf immer weitere Kreiſe.
Durch ſie verloren dieſe Staaten, welche bisher wichtige Ab=
nehmer
unſerer Induſtrieerzeugniſſe geweſen waren, zunächſt
an Kaufkraft. Gleichzeitig beſchränkten Rußland, die Ver=
einigten
Staaten von Nordamerika und Frankreich durch er=
höhte
Zölle die Einfuhr deutſcher Fabrikate. Da die auf
ſolche Weiſe im Export gehinderte deutſche Induſtrie ihre Vro=
dukte
im Inlande anzubringen ſuchen mußte, entwickelte
ſich hier ein Konkurrenzkampf, der die Preiſe aufs äußerſte
herabdrückte, zumal die Aufnahmefähigkeit des Publikums
infolge der Verluſte, welche die Beſitzenden an einer Reihe

181
von Staats= und Induſtriewerten erlitten hatten, und anderer
noch zu erörternder Urſachen auch im Inlande nur eine
geringe war. Schon der lange und harte Winter, hemmte
die Entwicklung vieler Geſchäfte. Geringe Erträgniſſe des
Ackerbaues und namentlich des Weinbaues verminderten die
Kaufkraft der ländlichen Bevölkerung. Die Mißernten der
Getreide exportierenden Länder Europas, die erſt Ende des
Jahres durch die außerordentlich reiche Ernte Amerikas einiger=
maßen
ausgeglichen wurden, erhöhten die Preiſe der Nahrungs
mittel, die der Brennſtofſe wurden durch Verkaufsverbände der
Kohlenzechen auf ungerechtfertigter Höhe erhalten, und zur
Anſchaffung von Induſtrieerzeugniſſen blieb infolgedeſſen der
Bevölkerung im allgemeinen nur ein beſchränkter Teil der Ein=
künfte
übrig. Die bedeutenden Preisrückgänge vieler Handels=
artikel
brachten den Kaufleuten empfindliche Verluſte, und wenn
auch den Induſtriellen hieraus vielfach der Vorteil erwuchs,
Rohſtoffe billiger beſchaffen zu können, ſo ſtand dem doch
ein unverhältnismäßig größerer Preisrückaang ihrer Fabrikate
gegenüber. Die, hohen Lebensmittelpreiſe geſtatteten nicht,
die Arbeitslöhne dem niederen Fabrikpreiſe entſprechend herab=
zuſetzen
und die hohen Kohlenpreiſe. ſowie die ſtets wachſen=
den
Laſten für Kranken=, Unfall=, Invaliditäts= und Alters=
verſicherung
der Arbeiter ſtellten oft jeden Nutzen in Frage.
Der im vorigen Jahresberichte von uns ausgeſprochen
Wunſch. der zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn ab
geſchloſſene Handelsvertrag möge wieder zu einem Shſteme.
ſolcher Verträge führen, welche den Warenaustauſch zwiſchen
den Völkern erleichtern, iſt durch den Abſchluß von Handels=
verträgen
mit Italien, der Schweis und Belgien um ein Be=
trächtliches
und, wie wir gern anerkennen, ſo weit unter den
heutigen Verhältniſſen möglich, ſeiner Erfüllung näher gerückt.
Zwar konnten die Erwartungen, die man während der Unter=
handlungen
über die Handelsverträge hegte, durch dieſe nur teil=
weiſe
erfüllt werden; doch newähren ſie dadurch, daß ſie die
Tarifſaze auf die Dauer von zwölf Jahren feſtſetzen, dem Handel
und der Induſtrie die lang entbehrte Sicherheit und Ruhe, die zur
Entwickelung des Geſchäftsverkehrs und zur allmählichen Er=
weiterung
unſeres Abſazgebietes erforderlich ſind. Dem Al
ſchluſſe weiterer Handelsverträge ſteht die anderwärts herr=
ſchende
Anſicht, daß Abſperrung durch hochgeſpannte Zölle für
ein Land möglich und erſprießlich ſei. augenblicklich entgegen.
Doch hoffen wir, daß namentlich Rußland mit der Zeit davon
zurückkommen wird, die unvollkommeneren Produkte ſeiner
eigenen, künſtlich erhaltenen Induſtrie in dem Maße teuerer zu
bezahlen und die Einfuhr von Fabrikaten aus den Ländern,
deren Kapital es zu ſeinen Eiſenbahnbauten und Kriegs=
rüſtungen
bedarf, ſo zu erſchweren, wie es jetzt geſchieht. In
den Vereinigten Staaten wurde der Zweck der Mae Kinley-Bill
die europäiſche Induſtrie von dem Markte auszuſchließen, nur
unvollſtändig erreicht. Einzelne Fabrikate wurden allerding=
verdrängt
, während bei einer großen Anzahl anderer Artikel
nur der Ankaufpreis für die Konſumenten durch die bohen Hölle
beträchtlich geſteigert und weniger Bemittelten die Anſchaffung
derſelben erſchwert wurde, ſo daß die Erwartung gerechtfertigt
erſcheint, daß in nicht allzu ferner Beit eine Wandlung ein=
treten
werde. Eine größere Gefahr für den deutſchen Hande
und die deutſche Induſtrie, als in der Mae Kinley-Bill, liegt un=
ſeres
Erachtens in den Beſtrebungen der Vereinigten
Staaten von Nordamerika, die ſüd= und mittel
amerikaniſchen Staaten durch Abſchluß von Verträgen
mit beſonderen Begünſtigungen für die Einfuhr nordamerikaniſcher
Erzeugniſſe von ſich abhängig zu machen, was ihnen in
einzelnen Fällen ſchon gelungen iſt. Doch ſetzen wir in die
deutſche Reichsregierung das Vertrauen, daß auch hier das
Mögliche geſchieht, um die Intereſſen unſeres Handels und un=
ſerer
Induſtrie zu ſchützen.
Wie wir der neueſten Nr. des Korrtſpondenzblattes der
ärztl. Vereine des Großh. Heſſen' entnehmen, hat ſich der Verein
beſſiſcher Aerzter kürzlich auf beſondere Anſrage Großh.
Miniſteriums wieder mit der Desinfektionsfrage beſchäf=
tigt
. welche bei der unſer Vaterland bedrohenden Choleragefahr
gerade jetzt unſer beſonderes Intereſſe hervorruft. Eine ſpeziel
eingeſetzte Kommilſion hat die Antwort auf das betr. Schreiben
Großh. Miniſteriums ausgearbeitet; die Schlußſätze dieſer Aus=
führungen
haben den nachſtehenden Wortlaut: 1) Ohne Einführung
der Waſſerkloſets und des direkten Anſchluſſes derſelben, ſowie
aller Ausgußſtellen für Gebrauchs= und Küchenwaſſer an das
Kanalſyſtem wird die Wirkſamkeit aller erdenklichen Desinfektions=
maßregeln
in hohem Grade beeinträchtigt. Da hier in Darmſtadt
eine regelrecht ausgeführſe Kanaliſation bereits vorhanden iſt, ſo
bedarf es nur der ſoeben erwähnten Maßregel, um der Verbrei
tung der Infektionskrankheiten mit mehr Ausſicht auf Erfolg ent=
gegenzutreten
, wie dies durch Desinfektionen ohne dieſe hyzieniſche
Maßregel möglich iſt. 2) Da die Einführung der obliaatoriſchen
Desinfektion dahier auf entſchiedenen Widerſpruch geſtoßen iſt, ſo
erſucht der Verein die oberſte Sanitätsbehorde des Landes auf eine

M4l.

4

1

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 181 des Darmſtädter Tagblattr: vom 4. Auguſt 1892.

baldige Veröffentlichung der von dem Ortsgeſundheitsrat beſchloſ=
ſenen
Verhaltungsmaßregeln bei anſteckenden Krankheiten' hin=
wirken
zu wollen. 3) Die verſuchsweiſe Ausbildung eines Des=
infektors
dahier auf öffentliche Koſten und die Empfehlung des=
ſelben
zur fakuktativen Benutzung durch die Einwohnerſchaft, ſowie
die Bereitſtellung zuverläſſiger Perſonen, welche mit der Verbrin=
gung
infizierter Gegenſtände nach dem Desinfektionsapparat im
ſtädtiſchen Hoſpital beauftragt ſind, brinat der Verein in Vorſchlag.
r. Kommenden Camstag veranſtaltet der Darmſtädter
Geſelligkeits=Klub auf dem Heiligen Kreuzberg ſein drittes
Sommer=Kaſino, welches durch ſein reichhaltiges Programm und
nach den bereits ſtattgehabten Proben zu ſchließen, ſeinen Teil=
nehmern
einige genußreiche Stunden zu bereiten verſpricht.
Zur Sonntagsruhe. An den Vorſtand des Oſtdeutſchen
Gaſtwirtverbandes in Breslau iſt auf deſſen Anfrage von der Re=
gierung
der Beſcheid eingegangen, wonach unter Bezugnahme auf
den Neuroder Miniſterialerlaß der Verkauf von Bier, Schnaps und
fertiger Eßwaren über die Straße außerhalb der freigegebenen fünf
Stunden geſtattet wird. Doch wird wörtlich hinzugefügt: Ein
hierunter (d. h. unter den Begriff des Gaſt= oder Schankgewerbes.
nicht fallender Handel mit = und Trinkwaren ſeitens der Gaſt=
und Schankwirte - . B. der Verkauf von Bier in Fäſſern oder
geſchloſſenen Flaſchen oder anderen Eßwaren - unterliegt nach
diesſeitiger Auffaſſung den allgemeinen geſetzlichen Beſtimmungen
über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe (8 105b Abſatz 2 der
Novelle zur Reichsgewerbeordnung vom 12. Juli 1891) und den
dazu ergangenen Ausführungsvorſchriften. Welche einzelne Verkaufs=
handlungen
des Gaſt= oder Schankwirts zu deſſen Gaſt= oder Schank=
betrieb
gehören oder unter den Begriff des den Beſtimmungen 8 105b
Abſatz 2 des Geſetzes unterworfenen Handelsbetriebs allen, wird
nack den einzelnen Füllen zu beurteilen ſein.- Die Handelskammer
in Trier beſchloß nach einer lebhaften Erörterung, in der faſt ein=
ſtimmig
die großen Uebelſtände, welche das Geſetz über die Sonn=
tagsruhe
für das Kleingewerbe geſchaffen, zugeſtanden und als
dringend abänderungsbedürftig erklärt wurden, den Miniſter zu
erſuchen, die miniſterielle Verfügung dahin abzuändern, daß die
Verkaufszeit bis 4 Uhr nachmittags ausgedehnt werden darf.
Mainz. 2. Auguſt. Der Vorſitzende des Ortsausſchuſſes für
die Hauptverſammlung der Katholiken Deutſchlands er=
hielt
einen in lateiniſcher Sprache abgefaßten Brief mit Papſt
Leos XIII. Unterſchrift, wonach der Papſt die Abhaltung der Ver=
ſammlung
billigt und ihr ſeinen Segen überſendet. Es ſind bereits
an 1500 Anmeldungen von auswärtigen Teilnehmern eingelaufen.
Die Einnahmen aus dem hier gefeierten mittelrheiniſchen Turn=
feſt
betragen etwa 58000 M.; der Ueberſchuß dürfte etwa 12000
Mark ſein.
Mainz. 2. Auguſt. Vor einem internationalen Schwindler,
der geſtern einen hieſigen Juwelier empfindlich ſchädigte, ſei hir
gewarnt. Der Gauner, der ſich Karl Bonhardt nannte und aus
London gebürtig ſein will, kaufte bei einem Juwelier 2 Brillant=
ringe
im Wert von 800 Mark und bat, man möge die Ringe nach
der angeblichen Wohnung ſeiner Braut bringen; vor der Thüre des
Hauſes ließ er ſich die Ringe noch einmal zeigen und erſuchte die
Ladnerin, welche die Ringe trug, mit ihm in das Hotel zu gehen,
wo ſie das Geld erhalten würde. Der Fremde eilte ſo raſch durch
die Straßen, daß ihm das Mädchen nicht zu folgen vermochte und
ihn bald aus den Augen verlor. In dem angegebenen Hotel war
er nicht zu finden, die Volizei wurde in Bewegung geſetzt, konnte
aber nur ermitteln, daß der Hochſtabler die Ringe bereits für 300
Mark verſetzt hatte und daß er mit der Bahn in der Richtung nach
Frankfurt abgefahren war. Der Schwindler war hochelegant ge
kleidet und ſprach mit engliſchem Accent. (Fkf. 8ta.).
Worms, 2. Aug. Der Großh. Handelskammer dahier iſt von
der Kaiſerl. Ober=Poſidirektion Darmſtadt mitgeteilt worden, daß
Se. Excellenz der Staatsſekretär des Reichspoſtamts die Einſchaltung
der Fernſprechvermittelungsanſtalt in Worms in die beſtehende
Fernſprechverbindung Frankfurt a. M.=Darmſtadt Mannheim geneh=
migt
hat. Die hierzu erforderliche Herſtellung einer Verbindungs=
linie
von Worms nach Bürſtadt, ſowie die Verleaung eines neuen
Telegraphen=Kabels durch den Rhein bei Worms wird vorausſichtlich
noch im Laufe dieſes Jahres erfolgen.
Worms, 8. Aug. Durch eine hier zirkulierende Liſte wird zu
einem am 7. ds. Mts. zu veranſtaltenden Konzerte zum Beſten der
Errichtung eines Denkmals für weiland Großherzog LudwigIV.
in Worms eingeladen. Das Konzert wird von dem im Frühjahr
mit ſo großem Beifall dahier aufgenommenen Rheiniſchen Doppel=
Quartett;, Enſemble des Großh. Hoſtheaters und Hofſingchors zu
Darmſtadt arrangiert und findet unter Mitwirkung der ganzen
Kapelle des Großh. Feldartillerie=Regiments Nr. 25, unter Leitung
des Großh. Muſikdirektors Herrn Stützel, ſtatt. Das Konzert wird
in ſeinem Programm Vokal= und Inſtrumentalpiecen und beides
vereint bieten. Der Reinertrag des Konzerts wird dem Fonds zur
Errichtung eines Denkmals für Großherzog Ludwig IV. zugewieſen.
In der Einladung zu dieſem Konzerte wird darauf hingewieſen,
daß gerade in dieſer Zeit des Auguſtes. wo die Erinnerungstage

der heißen Schlachten von 1870, in denen der hohe Entſchlafene
ſein treues Heſſenvolk zum Siege führte wiederkehren, es ein
Herzensdrang eines Jeden ſein wird, ſein Scherflein ſür den guten
Zweck auf dem Altar der Fürſten= und Vaterlandsliebe zu opfern.
Babenhauſen, 2. Auguſt. Die Vieh= und Fleiſch=
preiſe
ſinken weiter. Die hieſigen Metzger baben den Preis
für das Pfund Rindfleiſch nunmehr auf 56 Pfa. herabgeſetzt;
innerhalb einer Woche beträgt der Abſchlag ſomit 8 Pfa. oder etwa
12 pCt.
0 Erbach i. D. 2. Auguſt. Heute vormittag um 10 Uhr
wurde die neugegründete Fachſchule im Saalbau des Herrn
Gaſtwirts Hübner eröffnet. wo dieſelbe proviſoriſch untergebracht
iſt, bis das neu dazu dienende Schullokal fertig geſtellt iſt; der
Saal war feſtlich geſchmückt und mit Hunderten von Zeichnungen,
Modellen und Lehrmitteln ausgeſtattet. Nachdem Herr Aufſichts=
rat
Aug. Mülberger die Eröffnung der Schule bekannt gegeben,
hielt Herr Regierungsrat Dr. Heſſe aus Darmſtadt eine längere
Anſprache und übergab die Verwaltung der Schule Herrn Haupt=
lehrer
Görig. Herr Mülberger ſchloß dann die Feier mit einem
Hoch auf den Landesfürſten. Erſchienen waren alle Großherzog=
lichen
und Gräflichen Beamten Erbachs, ſowie die Gemeinderäte
und die Schulverwaltung.
Bad=Nauheim, 2. Auguſt. Geſtern abend fand zu Ehren
des zum Oberkonſiſtorialrat beforderten und infolgedeſſen von hier
ſcheidenden Pfarrers Herrn C. Walz auf Veranlaſſung der
ſtädtiſchen Verwaltung und des Kirchen= und Schulvorſtandes im
Kurhauſe eine Abſchiedsfeier ſtatt, an der ſich alle Kreiſe der hie=
ſigen
Einwohnerſchaft zahlreich beteiligten. Dem Scheidenden
wurden warme Worte der Anerkennung und des Dankes ſeitens
der Vertreter der Einwohnerſchaft ausgeſprochen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 2. Auguſt. Dem Vernehmen
nach wird der Kaiſer bereits am 6. Auguſt nach dem Marmor=
valais
in Potsdam zurückkehren. Vor der Abreiſe des Kaiſers nach
England traf in Potsdam noch eine Sendung von Walfiſch=Rippen
und=Wirbelknochen ein, welche von dem grötten der Tiere herrüh=
ren
, die auf dem Walfiſchfange erleat wurden, dem der Kaiſer auf
der Nordlandreiſe beiwohnte. Die Jagdtrophäen wurden nach dem
Marmorpalais gebracht, ſpäter ſollen ſie im Grottenſaal des Neuen
Palais oder in einer der Grotten des Parks von Sansſouci aufbe=
wahrt
werden. - Die Nat.=Lib. Korr. ſchreibt, daß jetzt das
Projekt einer Berliner Weltausſtellung ſeitens der Reichsregie=
rung
als endgiltig aufgegeben betrachtet werden kann, und zwar
auf Grund der, wenn auch noch nicht vollſtändig, ſo doch bereits in
genügender Zahl vorliegenden Meinungsäußerungen der induſtriellen
Kreiſe. In den gewerblichen Kreiſen, namentlich der Großinduſtrie,
hat ſich teils eine geradezu ablehnende, teils ſehr zurückhaltende und
laue Stimmung kundgegeben. Wo man zugeſtimmt hat, geſchah es
meiſt mit dem Vorbehalt, daß man ſich wirtſchaftlich nicht viel
davon verſpreche; die Beteiligung wurde mehr als eine nationale
Pflicht angeſeben.
Frankfurt. 3. Auguſt. (Prozeß Jäger.) Erſter Tag. (Schluß.)
Die Eltern der Frau Jäger haben von dieſer 100 000 M. und von Jäger
ſelbſt 50000 M. bekommen, welche der Ehemann Clemens in
ſeinem Muſterkoffer verbarg. Er ſagte: Er hätte die Kriſis nach
der Hausſuchung vorübergehen laſſen und das Geld ſpäter dem
Hauſe Rothſchild zurückſchicken wollen. Käthchen Meſſer, das
Dienſtmädchen Jägers, erzählt, Jäger habe ihr gezeigt, wo das
Geld im Hauſe verſteckt war. Das in der Hausapotheke verſteckte
Geld 14000 M.) habe Frau Jäger verbrannt, und zwar nach der
erſten Hausſuchung. Ein Bruder der Frau Jäger, der jetzt in
England ſei, habe das übrige verbrannt. Die Konſtanze Ochs
räumt ein, von Jäger ebenfalls in einer Kaſſette 100000 M. er=
halten
zu haben, wovon die Hälfte für Frau Jäger, die andere für
ſie ſelbſt beſtimmt war. Sie ſagt, ſie habe die 50 600 M. nur an=
genommen
, weil Jäger ihr ſonſt das von ihm verwaltete Ver=
mögen
nicht herausgeben wollte. Wenn ſie das Geld nicht auf=
hebe
, ſo müßte ſeine Frau verhungern. Am 4. Mai brachte die
Ochs die Kaſſette dem Buchhalter Gerloff, da ſie die Frau Jäger
zweimal nicht zu Hauſe getroffen hatte. Dieſer trug ſie zu ſeiner
Mutter, der Witwe Gerloff, welche in ein ganz beſonderes ein=
gehendes
Kreuzverhör genommen wird. Denn von den 100
Tauſendmarkſcheinen, welche ihr Sohn ihr nach ſeiner Angabe ge=
bracht
, ſind nur zwei unverletzt und fünf in Bruchſtücken wieder
herbeigeſchafft worden. Sie beteuert, ſie habe nur 74000 M. von
ihrem Sohne erhalten und die Scheine bis auf ſieben verbrannt.
Fräulein Gerloff verſichert ebenfalls, das Geld ſei bis au
ieben Scheine verbrannt. Von den ſieben Scheinen habe ſie fün=
welche
unter dem Pappdeckel des Gaskochers verſteckt waren, be=
der
Hausſuchung zerriſſen und in den Abort geworfen.
Zweiter Tag. Der erſte Beuge, welcher vernommen wird, iſt
der Gehilfe Leonhard König. Herſelbe ſoll nur bekunden, daß
ſich die Klotz bei ihm wegen Beſchaffung eines Paſſes bemühte.
383

[ ][  ]

2572
Nr. 181

Länaere Zeit nimmt das Gutachten des Sachverſtändigen Bank=
direktors
Jſaak Lahnſtein in Anſpruch. Derſelbe hat im Auf=
trage
des Hauſes Rothſchild die Bücher geprüft und giebt nun
einen Ueberblick über die Art und Weiſe, wie Jäger ſeine Fäl=
ſchungen
verſchleiert hat. Das eigentliche Kaſſenbuch wurde von
Gerloff geführt. Gerloffs Kaſſe war richtia, aber in dem von
Jäger geführten Büchern finden ſich falſche Einträge. Der Fehler
von Roͤthſchild war nur, daß er nicht öfter ſeine Bücher durch
Leute, die etwas davon verſtehen, revidieren ließ. Am 4. Januar
1892 fehlte eine halbe Million. Wie der Fehlbetrag in der
Zwiſchenzeit geſtiegen iſt, läßt ſich nicht mehr feſtſtellen, da die
Bücher von 1890 und 1891 verbrannt worden ſind.
Es ſolat die Vernehmung verſchiedener Angeſtellter des Rothſchild=
ſchen
Bankhauſes. Jäger wird nun aufgefordert, nähere Mittei=
lungen
über ſeine Geſchäftsverbindungen mit Henſel zu machen.
Anfänglich gab ihm Henſel Checks, dann hörten dieſe auf, denn
Henſel ſagte, er müſſe ſich Luft machen, und ſtellte nur noch Hand=
ſcheine
aus. Zwiſchen Weihnachten und Neujahr will Jäger dem
Henſel die ſämtlichen Schuldſcheine zurückgegeben haben. Auf die
Fraae des Vorſitzenden, weshalb er geſagt, er hätte das Geld durch
Spekulationen verloren, erwiderte er, daß er den Henſel hätte
ſchonen wollen. Im weiteren Verlauf der Verhandlung werden die
Zettel verleſen, welche zwiſchen der Jäger und der Klotz nach der
Verhaftung gewechſelt und aufgefangen wurden. Verteid. Mankie=
wiez
ſchließt aus dieſen, daß die Klotz die Seele des Ganzen ſei
und den Jäger inſtruiert habe. Es wird dann in der Zeugenver=
nehmung
fortgefahren. Engel bekundet, Henſel ſei oft in Geld=
not
geweſen und habe aeklaat, er wiſſe ſich nicht zu helfen. Um
12½ Uhr wird eine halbſtündige Pauſe gemacht.
Metz. 1. Auauſt. Es verlautet neuerdings, daß zu den Kaiſer=
lichen
Gaſten auf Schloß Urville außer den beiden bayeriſchen
Prinzen Leopold und Ludwig auch der König von Sachſen. der
Großherzog von Baden und der Erzherzog Wilhelm von Oeſter=
reich
gehören werden. Wie weiter verlautet, iſt das Schloß Urville
für die Veranſtaltung größerer Feſtlichkeiten zu klein. Die im Pro=
gramm
vorgeſehenen zwei Prunktafeln, die eine für die Offiziere,
die andere für die Civilbehörden. werden daher im Militär=Kaſino
und im Bezirks=Präſidialgebäude hierſelbſt ſtattfinden. Zu einer be=
ſonders
eindrucksvollen und großartigen Feier ſoll die am 11. Sept.
auf der Esplanade vor ſich gehende Einweihung des hieſigen Denk=
mals
für Kaiſer Wilhelm L. geſtaltet werden.
Würzburg. 2. Auguſt. Gegenüber der Thatſache, daß die hie=
ſigen
Bäcker trotz der herunter gegangenen Getreidepreiſe und trotz
der ſchon vor geraumer Zeit allerorts eingetretenen Brotpreis=
ermäßigung
ſich zu einer ſolchen nicht verſtehen konnten, hat
der Mieterverein Würzburg beim Stadtmagiſtrat die - wenigſtens
zeitweiſe - Aufhebung der ſtädtiſchen Brotaceiſe, der Abgabe für
von auswärts eingeführtes Brot, beantragt, um eine geſunde Kon=
kurrenz
herbeizuführen und dadurch den Bäckerring zum Nachgeben
zu bewegen. Der Magiſtrat läßt das Geſuch prüfen.
Barmen, 2. Auguſt. Rudolf Jbach, der Inhaber der welt=
bekannten
Pianofortefabriken Rudolf Jbach Sohn zu Barmen und
Schwelm, iſt im Alter von 49 Jahren in Herrenalb im Schwarz=
wald
plötzlich geſtorben.
Coblenz. 2. Aug. Der Kaiſer hat die von der Stadt geplante
großarlige Beleuchtung der Rheinufer und Höhen angenommen.
Die Ankunft des Kaiſers erfolgt am 9. September nachmittags.
Es findet ein großer Empfang ſtätt; die Abreiſe erfolgt am 11. Sept.
morgens nach Metz. Der Kirſchenverſand am Mittelrhein
ann als beendet angeſehen werden. Die Ernte war durchweg eine
iche Nach den Zuſammenſtellungen, die unter Zugrundeleaung
er Wiegeregiſter der faſt in allen Ortſchaften vorhandenen Obſt=
lagen
, geführt werden, kann angenommen werden, daß einzelnen
rtſchaften Erlöſe von 50 000 bis 80000 Mark zufloſſen. Auf dem
ieſigen Obſtmarkte wurden für eine halbe Million Mark Kirſchen
imgeſetzt.
Mannheim, 2. Auguſt. Der Führer der hieſigen National=
-liberalen, Fabrikant Franz Thorbecke, iſt infolge eines Herzſchlages
ſchweizeriſchen Orte Aroſa geſtorben. (Der Verſtorbene war
er der Redner in Kiſſingen am 24. Juli.)
Mannheim, 2. Auguſt. Das badiſche Oberland wurde geſtern
einem ſtarken Erdbeben heimgeſucht, das mehrere Minuten
thielt und die Häuſer erbeben ließ.
Eſſen, 3. Auguſt. Im Bochumer Stempelprozeß ließ
r Staatsanwalt heute die Anklage wegen Betrugs und gewinn=
ichtiger
Abſicht gegen alle Angeklagten fallen und beantragte Frei=
prechung
; er hielt nur einen Fall gegen den Angeklagten Herda
als erwieſen und beantragte für dieſen eine Strafe von 1 Monat
Gefänanis.
Meiningen, 2. Auguſt. Das obere Werrathal iſt von einem
furchtbaren Unwetter heimgeſucht worden. Hagel, Sturmwind
und Waſſerfluten haben die Ernte aufs ſchwerſte geſchädigt.
Bäderbeſuch. Baden=Baden 32935. Ems 13 259, Homburg
6558. Kreuznach 3913, Marbach i. D. 202, Münſter a. St. 1386.
uheim 7035, Schlangenbad 1165, Soden i. T. 1460, Schwalbach

4058. Weilbach 64,. Wiesbaden 68595, Helgoland 4447. Oſtende
12941, Scheveningen 9746.
Luzern, 1. Aug. Am Pilatus hat ſich letzten Samstag ein
deutſcher Herr verſtiegen. Derſelbe machte den waghalſigen Verſuch,
vom Klimſenhorn aus direkt das Tomlishorn zu erklettern, gelangte
jedoch ſchließlich etwa 30 Meter unterhalb des Gipfels auf einen
kleinen Felsvorſprung. wo er weder vor= noch rückwärts konnte.
Faſt ſenkrecht fallen dort die Felswände etwa 300 Meter tief gegen
die Kaſtelenalp hinunter. Die verzweifelten Hilferufe des Ratloſen
wurden im Klimſenhorn gehört; man machte Meldung nab Pilatus=
kulm
, und ſofort machten ſich dort drei beherzte Männer mit
Rettungswerkzeugen auf die Suche. Bahnwärter Huber wurde von
zwei Gefährten am Seil hinuntergelaſſen und fand den Herrn am
Ende ſeiner Kräfte und von dem zweiſtündigen krampfhaften An=
klammern
zum Tode erſchöpft. Es gelang, ihn am Rettungsgürtel
zu befeſtigen, und nach harter Mühe konnten beide glücklich auf den
Kamm heraufgezogen werden.
Rouen, 2. Auguſt. Achtundzwanzig jugendliche Gefangene
revoltierten im Gefängniſſe und erſtachen den Oberaufſeher, zer=
trümmerten
alles und verſuchten die Umfaſſungsmauer zu durch=
brechen
. Bei Eintreffen einer Kompagnie Infanterie verbarrika=
dierten
ſie ſich in den Werkſtätten und verſuchten Feuer anzulegen,
ſchließlich wurden ſie überwältigt und in die Jſolierzellen geſperrt.
Catania, 2. Aug. Der Aetna=Ausbruch geht ſeinem Ende
entgegen, das Getöſe hat aufgehört, der Rauch kommt weiß zum
Vorſchein, die Lavaſtröme werden langſamer und erſtarren all=
mählich
.
Kleine Chronik. Bei einem am Sonntag nachmittag über
die Gegend von Oberhauſen niedergegangenen ſchweren Gewitter
wurden drei Verſonen vom Blitz erſchlagen.- Der Dynamit=
ſchuppen
der Pulverfabrik in Hoherlehme bei Königs=Wuſterhauſen
iſt am Montag vormittag in die Luft geflogen. Drei Arbeiter
wurden getötet. Der Verteidiger der vier Bergleute, die anläßlich
der Przübramer Kataſtrophe zu Kerkerſtrafen verurteilt wurden,
überreichten ein Gnadengeſuch an den Kaiſer, das von 1300 Berg=
arbeitern
unterzeichnet iſt. - In St. Marie de Cignac hat der
Blitz am Sonntag zwei Brüder, die nach alter Sitte die Kirchen=
glocken
läuſeten, getötet.
Choleraberichte. Am 30. Juli ſtarben in der Stadt Aſtrachan
an der Cholera 15, im Gouvernement Aſtrachan 144, in der Stadt
Kaſan 22, im Gouvernement Kaſan 60, in Orenburg 14, in Samara
34, in Saratow 35, im Gouvernement Charkow 21, in der Stadt
Baku 6, im Gouvernement Baku 51. Nach amtlichen Nachrichten
iſt in den Wolgagebieten, wenige Orte ausgenommen, eine Abnahme
der Cholera bemerkbar. Dagegen iſt in dem Dongebiete unter dem
Einfluſſe Roſtows die Zahl der Erkrankungen geſtiegen; am 31. Juli
kamen dort 1055 Erkrankungen und 447 Todesfälle vor. - In
Laskowitz ſoll ein Poſitſchaffner aus Graudenz. welcher mit einem
Zuge angekommen iſt, als choleraverdächtig auf ärztliche Anordnung
untergebracht ſein. Sonſt liegen keine neue Nachrichten vor. Die
eingegangenen Berichte betreffen nur die von den Nachbarſtaaten
gegen die Einſchleppung der Seuche getroffenen, bezw. verſchärften
Maßregeln.

Eine etwas ungewöhnliche Feier wurde am 31. Juli in
Hausbruch bei Harburg begangen. Dort kam es bei einem Sänger=
feſt
, zu dem 35 Vereine erſchienen waren. unter den Feſtgenoſſen
zu einer furchtbaren Schlägerei. Der Zeltinhalt wurde zerſchlagen,
viele Perſonen wurden ſchwer verletzt; angeblich iſt eine Frau ge=
ſtorben
und einige Kinder ſollen in Lebensgefahr ſchweben. Die
Gendarmerie verhaftete eine Anzahl der Hauptthäter. (Alſo in
Hausbruch gilt der altbekannte Vers nicht: Wo man ſingt, da
laß dich ruhig nieder.")

Litterariſches.
Einen tiefen Einblick in das Walten und die Ziele der
Heilsarmee gewährt der Eſſay Die Heilsarmee und ihre ſozialen
Beſtrebungen' von Karl Blind, den wir in dem neueſten Heft 112)
der Zeitſchriſt für das deutſche Haus Vom Fels zum Meer=
finden
; ungemein intereſſant ſind auch die Bilder zu dieſem Artikel.
Das Heft iſt diesmal beſonders reich an Aktuellem; ſo wird auch
der Artikel Die Elektrizität in der Heilkunde die Aufmerkſamkeit
weiter Kreiſe erregen und der Reiſeartikel von Nos, Aus den
Schweizer Alpen=mit Veranügen und Nutzen geleſen werden,
er iſt durch originell wahre Bilder illuſtriert. An Textilluſtrationen,
Kunſtbeilagen, künſtleriſcher Ausſtattung zeigt ſich das Heft 12 von
Vom Fels zum Meer' als eine Leiſtung erſten Ranges.

Tageskalender.
Donnerstag. 4. Auguſt: Konzert der Kapelle Hilge im Saalbau.
Samstag. b. Auguſt: Sommerfeſt mit Tanz des Geſangvereins
Melomanen im Rummelbräu.
Mittwoch. 10. Auguſt: Konzert in den Räumen der Vereinigten
Geſellſchaft.

5 und Verlaa: L. E. Bittihſche Hofbucdruckerei, verantwortlich für die Redalkion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.