ULUTTUTTT TUAVOID
Abennementspreis
diertelisährlich 1Mark 50 Pf., halld.
Ehellch 3 Mark mdl. Bringerlohn.
Aniwim verden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
Ammen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Ouarnal ind. Poſtaufichlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
Ar das
Whentu. Ondl nſcheinende Tagblan
verden angenommen:h Tarmſtadt.
von der Expedition, Rem ſr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schleßhausſtraße 14, ſowe auswärtz
von allen AnnoneencroDditlonen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Freisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
„.
Dienstag den 2. Auguſt.
1892.
Die Lieferung von
Gas Inſtallations=
Gegen=
ſtänden
als:
a. ſchmiedeeiſerne Röhren und
des=
gleichen Verbindungsſtücken,
b. meſſingenen Haupthahnen und
des=
gleichen Diehwaaren,
ſollen im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 10. Auguſt l. J.,
Vormittags 10 Uhr.
bei unterzeichneter Stelle (Stadthaus,
Rheinſtraße Nr. 18, einzureichen.
Die Submiſions=Bedingungen liegen
auf dem Gaswerk zur Einſicht offen;
die=
ſelben können, ebenſo wie die Lieſerungs=
Verzeichniſſe, welche letztere gleichzeitig als
Formular ſür die Offerten dienen,
da=
ſelbſt erhoben oder von Auswärts durch
die Poſt, gegen Einſendung von 20 Pfg.
für die Frankatur, bezogen werden.
Darmſtadt, am 30. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 11672
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung wird die
dem Metzgermeiſter Adam Rettig dahier
zuſtehende Hofraithe, Ecke der Nieder=
Ramſtädterſtraße:
Flur.
Nr.
Meter.
II. 931¾
297
im Ortsgerichtslokal
Mittwoch den 17. Auguſt 1892,
Vormittags 11 Uhr,
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 31. Juli 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. E. d. V.:
Müller.
1167₈
Ein Kinderſitzwagen billig zu verk.
E= Kaſernenſtr. 62, 3. Stock. 11614
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Sommer=Büffet des ſtädtiſchen Saalbaues iſt ſeit einiger Zeit ein
Gas=Back, Brat= und Röſtapparat
neueſter Conſtruktion (Syſtem Goehde) aufgeſtellt und in Betrieb.
Wir laden Intereſſenten, namentlich Damen, hiermit ein, ſich von der
außer=
ordentlich ſchnellen, bequemen und billigen Zubereitung von Speiſen mittelſt
Gas=
feuerung ſowie auch davon zu überzeugen, daß dieſe Speiſen diejenigen an
Wohl=
geſchmack weſentlich übertreffen, welche auf Holz= oder Kohlenfeuer hergeſtellt ſind.
Sowohl der Saalbau=Reſtaurateur als auch deſſen Frau ſind gerne bereit,
jede Auskunft und Erläuterung zu ertheilen und auf Wunſch praktiſche
Demon=
ſtrationen mittelſt des Apparats vorzunehmen.
Darmſtadt, den 7. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[10679
Morneweg.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Schulgeld für das III. Quartal 1892 wird in nachſtehenden Schulen
erhoben und zwar in:
dem Großherzoglichen Realgymnaſium und deſſen Vorſchule:
Dienstag den 9. Auguſt, Nachmittags von 2-3 Uhr;
der Großherzoglichen Realſchule:
Dienstag den 9. Auguſt, Nachmittags von 3-4 Uhr;
der Bictoriaſchule:
Donnerstag den 11. Auguſt, Nachmittags von 2-3 Uhr;
der Knaben=Mittelſchule:
Freitag den 12. Auguſt, Nachmittags von 2-3 Uhr;
der Mädchen=Mittelſchule:
Freitag den 12. Auguſt, Nachmittags von 3-4 Uhr;
der Vorſchule des Großherzoglichen Gymnaſiums:
an allen Wochentagen, Vormittags von 8-12 Uhr, in der Stadtkaſſe.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1892.
Die Stadtkaſſe:
[1674
Kriegk.
G—
Bekanntmuchung.
Mittwoch den 10. Auguſt d. Js., Vormittags 10 Uhr,
ſoll auf dem hieſigen Poſthofe
Lausgemuſterter Lſitziger Perſonenpoſtwagen
deſſen Untergeſtell ſich noch in gutem Zuſtand befindet, öffentlich meiſtbietend gegen
Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 30. Juli 1892.
Kaiſerliches=Voſtamt.
[1675
Andreß.!
379
2542
Nr. 179
VerkteigerungaAnzige.
Donnerstag den 4. Auguſt 1892, Vormittags 10 Uhr
verſteigere ich unwiderruſlich im hinteren Saale der früher Ensling'ſchen
Brauerei, nunmehr „zum Schöfferhofn dahier in der Alexanderſtraße nachbenannte
Gegenſtände gegen gleich baare Zahlung:
1 complete ſehr gut erhaltene Bierpreſſion
mit allem Zubehör.
Ferner ſollen verſteigert werden:
2 Pferde, 1 Ladeneinrichtung, 1 Theke, 3 Geſtelle, 1 Geſtell mit Kurz=
und Wollwaaren, 1 Petroleumbehälter, 1 Schreibſekretär, 3 Kanapees,
3 Kommoden, 1 photographiſcher Apparat mit Objektiv, 1 Klavier,
1 Glasſchrank, 1 Meyer's Converſations=Lexikon, 1 Zweirad (
Sicherheits=
maſchine).
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1892.
Wittich,
Großherzogl. Gerichtsvollzieher in Darmſtadt,
Schulſtraße I.
[167₈
4.
Rademauuu's
Winderwehlh
Nademann's Kindermehl iſt vermöge ſeines Reichthums
an knochenbildenden Subſtanzen und ſeines immens hohen
Nährwerthes
das Beſte, was zur Kinderernährung
überhaupt geboten werden kann.
Nach meinen Erfahrungen über das Rademann'ſche Kindermehl, welche
ich nicht nur in der Praxis, ſondern auch in der eigenen Familie geſammelt
habe, kann ich dasſelbe als Erſatz für die Muttermilch beſtens empfehlen.
Die Zubereitung iſt einfach, der Geſchmack iſt angenehm. Die Kinder
nehmen das Mittel gerne und gedeihen darnach trefflich.
Bad Elſter in Sachſen, den 8. März 1891.
lgez) Dr. med. Ango Baoh.
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und Hintergarten, in ſchöner Lage,
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ſchaft, Parterreſtock, in guter Lage,
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Ein 3ſtöckiges neues Haus mit
Colonialw.=Geſchäft Todesfall halber
zu verkaufen.
Ein Eckhaus in der Nähe der,
kathol. Kirche, für Metzger, Wirth,
auch Colonialwaaren geeignet, zu
verkaufen.
Bauplätze im ſüdlichen und
ſüd=
öſtlichen Theil der Stadt
preiswür=
dig zu verkaufen
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Heinrichſtraße, mit kleinerem Garten,
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mit Wohnung, für ein Spezerei= oder
ſon=
ſtiges Geſchäft paſſend, per Oktober billig
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möbl. Zimmer mit Penſion.
9318) Ein gutmöblirtes Zimmer zu
verm. Näheres Landwehrſtr. 27, 1. St.
9659) Ernſt=Ludwigsſtr. 3 2 ſchön
möbl. Zimmer zuſammen oder einzeln.
10224) Schulſtraße 16, I. Stock,
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion ſof.
10697) Saalbauſtr. 17, 1. St., ein
ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſofort.
10314) Hoffmannsſtr. 32
Hochpar=
terre ein großes möbl. Zimmer zu verm.
10497) Wienerſtr. 47 parterre ein
möbl. Zimmer mit ſeparatem Eingang,
mit oder ohne Penſion zu vermiethen.
11276) Annaſtraße 8 iſt ein ſchön
möblirtes Parterrezimmer mit Alkoven u.
ſep. Eingang per 15. Auguſt zu verm.
11112) Ernſt=Ludwigsſtr. 25, II.
zwei elegant möblirte Zimmer (Wohn= u.
Schlafz.) an einen ſoliden Herrn ſofort,
Nr. 179
11480) Per soſort
geräumiges Wohn= u. Schlafzimmer,
Louis Preuss.
gut möblirt.
11481) Bleichſtraße 4 ſchön möbl.
Zimmer billig zu vermiethen.
11689) Beſſungerſtr. 11 ein feinmöbl
Zimmer mit ſep. Eing. Monatl 10 M.
11690) Marienplatz 7 parterre ein
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang ſofort.
11117) Kiesſtraße 107, parterre, ein
fein möbl. Wohn= u. Schlafz. n. d. Str.
m. Balk. z. v., daſ. noch e. gut möbl. 3.
Höblirte Iimmer
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hergerichtete Zimmer ſoſort zu vermiethen.
Auf Wunſch mit Penſion. — Näheres
Grafenſtraße 15 Manſarde.
Studtiſcher Zuulbanzu gurmſtudt.
Mittwoch den 3. Auguſt 1892:
Grosses Extra-Conoert.
gegeben von
Fräul. Holene Poleschonsky,
Violin=Virtuoſin vom Conſervatorium in Wen
(diplomirt und preisgekrönt mit der großen goldenen Medaille vom
Wiener Conſervatorium),
unter Mitwirkung
der ganzen Kapelle des l. Großh. Heſſ. Inf.=(Leibgarde=
Regiments Nr. 115,
unter Leitung des Großh. Muſikdirektors Herrn WiIh. G. Hilge.
Anfang 8 Uhr. Entree Abends an der Kaſſe 70 Pfa. Im Vorverkauf 60 Pfg.,
bei Herrn Lautz, Rheinſtraße und im Saalbau.
Das Concert findet bei günſtiger Witterung mit Illumination im Garten,
bei ungünſtiger Witterung im Saale ſtatt.
(11359
Geschüfts-Emptehlumg,
Einem hochverehrten Publikum und Nachbarſchaft, ſowie meinen werthen
Be=
kannten und Gönnern die ganz ergebenſte Anzeige, daß ich das Geſchäft in meinem
Hauſe übernommen habe und empſehle alle in das
Colonialwaaren=Geſchäft einſchlagende Artikel
in nur beſter friſcher Waare bei billigſter und aufmerkſamſter Bedienung.
Hochachtungsvoll
A. GöTT,
25 Martinsſtraße 25, Ecke der Steinackerſtraße.
Darmſtadt, im Auguſt 1892.
111692
RGAUhuumd,
Wtadellos friſch. W
Größere Sendungen
Mittwoch, Donnerstag und Freitag
früh eintreffend.
W Die Preiſe ſtellen ſich für dieſe Woche
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ders billig.
GUAT UAAIau
Mathildenplatz 1.
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Schuſtergaſſe 8, 2. Stock. 11641) E wird angenomm. Kiesſtr. 7. 11694
l 110 2. 33) d4⁄
5u 61 w06 [ ← ][ ][ → ]
Nr 179
2545
11534) Mehrre einf. Mädchen ſ. St.
durch Stellenb. Stephan, Kiesſtraße 16
H
1½
⁄₈
11695) Ein br. Mädchen, das kochen
k., ſucht St. Röſe, Louiſenſtr. 20 part.
11696) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt.
Nähres Schloßgaſſe 16 Hinterbau.
11697) Ein Mädchen ſucht Beſchäftg.
im Ausbeſſern von Wäſche.
Schloß=
gaſſe 16 Hinterbau.
G
14⁄₈
66½
8½
7.
2
11698) En reinliches, zuverläſſ.
Laufmädchen geſucht. Ludwigshöhſtr. 13
11699) Schreiner auf Kiſtenarbeit
geſucht. Karlsſtraße 54.
11700) Ein Mädchen für einige
Stunden Nachmittags geſucht
Schuchard=
ſtraße Nr. 11, 3 Stock.
11509) Braves Mädchen von 14-
15 Jahren tagsüber zur Hausarbeit
ge=
ſucht. Grafenſtraße 26, 1 Tr.
11701)
Neiſender
ür die Stadt und kleine Touren geſucht=
A. Leinberger.
11630) Einen Schloſſerlehrling ſucht
A. Baßmann, Grafenſtr. 31.
11455) Ein Lehrling geſucht.
Schloſſerwerkſtätte, Döngesborngaſſe 4.
V8zährend meiner etwa vierwöchentlichen
2O Abweſenheit werden die Herr n:
Dr. Gutenberg. Alexanderſtr. 8,
Dr. Langsdorf, Hügelſtr. 63,
Dr. Lauteſchläger, Friedrichſtr. 21,
Dr. Maurer, Steinſtr. 32,
Dr. Plagge, Karellplatz 8,
Dr. Sior, Niederramſtädterſtr. 43,
die Güte haben, mich in meiner ärztlichen
Praxis zu bertreten.
[11701a
Dr. Eartheh.
RUuAuu Ouuud uAuthadta”
Promenndeſtraße 20.
Den geehrten Intereſſenten zur Nachricht, daß die Liſten für
den diesjährigen Winter=Unterricht von jetzt ab aufliegen reſp. ſich
in Circulation befinden.
0.
Gehellfische,
[11702
lobendfrisch, Kleine u. grosse,
per Pfund 15 Pfg.,
Mittwoch bis Freitag
täglich friſch eintreffend,
s0Wie alle anderen
de6l309.
Während meiner vierwöchentlichen Ab=
248 weſenheit werden die Herren
Gebr. Nösiuger,
Hoſſioferanten. (1703
Ein gebrauchter, guterhaltener
Bade=Ofen
zu kaufen geſucht. - Gefl. Offerten unter
C. 100 an die Exped. d. Bl. (11704
Tauſende von Füllen giebt es, wo Geſunde
und Kranke raſch nur eine Portion gute:
kräftigender Fleiſchbrühe benöthigen. Das
erfüllt vollkommen Maggi's nur
4 In allen Spezerei=u. J
10
Delicateſſen=
Ge=
ſchälten, Droquerien und Apotheken.
Dr. Draudt, Frankfurterſtraße 18,
Dr. Kolb, Eliſabethenſtraße 27,
Dr. Langsdorf, Hügelſtraße 63,
Dr. Lauteſchläger, Friedrichſtr. 21,
Dr. Lipp, Hölgesſtraße 16,
die Güte haben, mich in der Praxis zu
reitreten.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1892.
Dr. Joydheckor.3
Dr. Burmann
hat ſeine Praxis
nommen.
wieder über=
[11706
2 Ludwigsplatz 2
4AUITATN
Brodabfall per Pfd. 26 Pf.
Würfolabfall , „ 20 „
Erystallauckor „ 30
Gustav kandaul;
nur Ludwigsplatz 2.
Für einen jungen Mann wird
ſſohmung mit Ponsion
in einem gebildeten Hauſe geſucht.
Abgabe von Angeboten in der
Buch=
handlung Waitz erbeten.
[11708
12.
Politiſche Ueverſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer traf auf ſeiner Reiſe nach
England in Begleitung des Prinzen Heinrich am Samstaa abend
7 Uhr in Helaoland ein und begab ſich alsbald ans Land. An
der Landunasbrücke war Kontreadmiral Menſing und eine
Depu=
tation von Einwohnern der Inſel zum Empfange anweſend. Eine
große Menae Einheimiſcher wie Badegäſte begrüßte den Kaiſer mit
ſubelnden Zurufen. Der Kaiſer fuhr mit der Drahtſeilbahn nach
dem Oberland, beſichtigte daſelbſt die Befeſtigungsanlagen und
ſpeiſte dann auf der Kommandantur. Um 10 Uhr reiſte der Kaiſer
nach England weiter.
Samslag mittag 1 Uhr fand eine Sitzung des
Staats=
miniſteriums unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Grafen
Eulenburg ſtatt. Man nimmt an, daß in derſelben die Grundſätze
für die im Herbſte dem Landtage vorzulegende Steuerreform
end=
giltig beſchloſſen ſind.
Mit dem 1. Auguſt iſt das neue Zuckerſteuergeſetz mit
den dazu vom Bundesrate angenommenen Ausführungsbeſtimmungen,
ſowie das Geſetz, betreffend die Vergütung des Kakaozolles, in Kraft
getreten.
Oeſterreich=Ungarn. Da die in letzter Zeit ſchärfer
hervor=
getretenen Streitpunkte in Ausgleichung begriffen ſind, kann für
dieſe Woche der Abſchuß und die Unterfertigung des
öſterreichiſch=
ſerbiſchen Handelsvertrages beſtimmt erwartet werden.
Beſtunterrichtete Kreiſe kündigen den Rücktritt des altezechiſchen
Miniſters Vrazak und deſſen wahrſcheinlichen Erſatz durch
den Statthalter von Böhmen, Grafen Thun, als demnächſt
bevor=
ſtehend an. Als Nachfolger des letzteren ſoll der der Durchführung
des dentſchezechiſchen Ausgleiches ſympathiſch geſinnte Fürſt
Win=
diſcharätz auserſehen ſein.
3talien. Der „Agenz. Stef” zufolge iſt die Abreiſe des
Königs und der Königin zum Beſuche der Colombus=
Aus=
ſtellung in Genua auf die letzten Tage des Monats Auguſt oder
die erſten Tage des September feſtgeſetzt worden.
Frankreich. Der V. internationale Binnenſchiffahrts=
Kongres hielt am Samstaa in Paris ſeine Schlußſitzung ab.
Der Präſident des Kongreſſes Couſté führte in einer beifällig
auf=
genommenen Rede die Arbeiten des Kongreſſes und die Beſchlüſſe
der einzelnen Sektionen auf. Die ausländiſchen Vertreter, darunter
Miniſterialdirektor Schultz. ſprachen ſodann ihren Dank für die den
Delegierten überall bewieſene gaſtliche Aufnahme in Frankreich aus.
Der nächſte internationale Binnenſchiffahrts=Kongreß ſoll in Holland
wahrſcheinlich im Haag, ſtattfinden. Die Mitglieder des Kongreſſes
traten eine mehrtägige Reiſe nach Lyon, St. Etienne und anderen
franzöſiſchen Orten an.
2546
Nr.
Nach einem oſſiziellen Telegramm aus Libreville hätten
Sol=
daten des Kongoſtaates auf den franzöſiſchen Voſten am Ufer
des Koto, eines Nebenfluſſes des Mbomu, geſchoſſen und einen
Mann getötet. Die Eingeborenen, welche mit vortrefflichen
Ge=
wehren bewaffnet ſeien, hätten in derſelben Gegend einen anderen
Franzoſen und mehrere Senegaleſen getötet. Der
Unterſtaatsſekre=
tär der Kolonien hat die erforderlichen Maßregeln erariffen, um
der franzöſiſchen Flaage Achtung zu verſchaffen. Der Miniſter des
Auswärtigen Ribot hat ſeinerſeits ſoſort den Vertretern des Kongo
ſtaates Mitteilung von dieſen Vorkommniſſen gemacht, eine
Genug=
thuung verlangt und gleichzeitig die Zurückziehung der Poſten von
der Grenze aefordert.
Holland. Die zweite Kammer hat den Einkommenſteuer=
Entwurf des Finanzminiſters Pieiſon mit 62 aegen 33 Stimmen
angenommen. Ler Antrag auf Herabſetzung der Acciſe für Seife
und Alkohol wurde ebenfalls angenommen, allein die Salzacciſe nicht
wie die Regierung vorſchlug, auf 4 fl. pro 100 K. ſondern auf 3fl.
feſtgeſtellt. Am Dienstag wird die endgiltige Abſtimmung über
ſämlliche Geſetzentwürfe ſtattfinden.
England. Der Londoner Korreſpondent der „Köln. 8tg.u
er=
fährt von zuſtändiger Seite, daß auf dem auswärtigen Gebiete Lord
Roſebery im neuen Kabinett eine ausſchlaggebende Stimmehabe.
Dabei verhehle ſich niemand die Schwierigkeit, die das zukünftige
Kabinett Frankreich gegenüber wegen der echptiſchen Frage haben
werde.
Der „Standard= erwähnt ein Gerücht, wonach die Vermählung
der Prinzeſſin Marie von Edinburg mit dem Kronprinzen
Ferdi=
nand von Rumänien bereits im Auguſt ſtattfinden werde.
Schweden und Norwegen. Das Storthing beſchloß,
eine direkte Staatsſteuer in Hohe von 2830 000 Kronen einzuführer
zum Erſatz für die in Ausſicht genommene Herabſetzung des
Zucker=
zolles und für die Aufhebung des Petroleumzolles.
Griechenland. Das Kronprinzenpaar iſt nach Athen zurück.
gekehrt. Der König reiſt nach dem Schuß der Kammer nach
Aixlles=Bains ab.
Das Uebereinkommen zwiſchen Frankreich und Griechenland,
wodurch das gegenwärtig zwiſchen den beiden Staaten beſtehende
Handelsabkommen bis zum 31. Dezember d. J. verlängert
wird, iſt unterzeichnet worden.
Stadt und Land.
Darmſtadt. 2. Auguſt.
- Sämtliche eingegangenen Pläne und Entwürfe für den
Neubau eines Muſeums ſind bis einſchließlich 10. Auguſt in
der hieſigen Kunſthalle aufgeſtellt und können daſelbſt täalich
wäh=
rend der Zeit von 11-1 und 3-5 Uhr ſeitens des Publikums
eingeſ hen werden.
Am Mittwoch (3. Auguſi), abends 8. Uhr, wird Herr
Vaſtor Fritz Fliedner aus Madrid in der Stadtkapelle einen
Vortrag balten über das Thema: -Zwanzig Jahre ev.
Miſſions=
arbeit in Spanien. Zum Schluß wird eine Kollekte erboben.
Alle Freunde ev. Miſſionsarbeit ſind herzlichſt eingeladen.
— Die unter Leitung des Herrn Gymnaſiallehrers Fr. Henkel
als Vrtreters des hieſigen Großh. Muſeums vom 14. bis 20. Juli
im Heppenheimer Gemeindewald. Diſtrikt Lee, vorgenommene
Aus=
grabung eines Hünengrabes hatte das ſolgende intereſſante
Reſultat: Der Hügel, deſſen Durchmeſſer 85 Meter betrug, war
ringsum von einem aus mächtigen Granitblöcken beſtehenden
Stein=
kreis umgeben, deſſen Breite zwiſchen 125 und 2.20 Meter ſchwankte.
Der aufgeſchüttete Grund beſtand aus rotem und gelbem Lehm.
Die Höhe des Hügels betrug nur 80 Etm. Etwa ein Meter von
der Mitte entfernt lag im Nordweſt=Quadrat ein großer
Granit=
ſindling, der für ſich wieder von ſechs kleinen Steinen kreisformig
umgeben war. Dieſe Steinſtellung erweckte bereits bei der erſten
Beſichtigung die Vermutung, daß unter ihr die Beiſetzungsſtelle zu
ſuchen ſei. Bei den Abräumungsarbeiten, die unter beſtändiger
Vor=
nahme ſorgfaltigſter Meſſungen verliefen, fand man im ganzen
Hügel, ungleichmäßig verteilt, einzelne Bruchſtücke von Thongefäßen
und große Mengen von Holzkohle. Das Hauptintereſſe erweckte die
Durchforichung der Mitte des Hügels. die wegen der Aufſtellung
des zu den Meſſungen erforderlichen Fadenkreuzes erſt zuletzt
vor=
genommen werden konnte. Hier zeigte ſich in dem gewachſenen
ſeſten Kiesboden eine etwa rechteckige Einſchachtung von 30 ECtm.
Tieſe, 80-95 Ctm. Breite und 210 Meter Länge mit der
Längs=
ausdehnung genau von Weſten nach Oſten. Im weſtlichen Ende
der Vertiefung befand ſich eine 35 Ctm. breite Steinſetzung, die mit
ihrer Mitte dem obengenannten kleineren Steinkreiſe entſprach. In
geringem Abſtande von ihr ſtanden zwei Urnen von ungleicher
Größ=
neben einander. Die großere ſtand auf dem Boden und war zur
Seite umgeſunken, die kleinere war umgeſtülpt, ſo daß der Boden
oben auflag. Beide waren ſtark zertrümmert und ohne Inhalt.
Die größere Urne hat in der Nähe des Nandes zwei Anfaßknäuſe
von ſelten vorkommender Geſtaltung. Etwa O5 Meter von der
größeren Urne entfernt laa am ſüdlichen Rande der Einſchachtung
ein Steinbeilchen. und 2 Ctm. nach Oſten hin ein großer, ſchön
bearbeiteter Steinhammer, der am einen Ende in der Ausdehnung
179
der in der Mitte befindlichen koniſchen Durchbohrung eine beilartige
Schärfe aufweiſt, während das andere Ende in einen vieleckigen,
ſchmalen Hammer verläuft. Die Lage, in welcher beide Steingeräte
aufgefunden wurden, läßt darauf ſchließen, daß ſie zur Zeit der
Beiſetzung mit Handhaben verſehen waren. Weiter nach Oſten lag
in der Mitte der Vertiefung ein 8 Ctm. langes Feuerſteinmeſſer.
Die Geräte zeigten ſämtlich mit Spitze, reſp. Schneide nach Süden
und ſind ſo tadellos ſchön erhalten, daß man in anbetracht des
verhältnismäßig weichen Steinmaterials wenigſtens für den
Stein=
hammer und das Beilchen die Möglichkeit einer Benutzung derſelben
wird negieren müſſen. Hierdurch findet die ſchon häufig
ausge=
ſprochene Vermutung. daß die Beigabe von Steingeräten nur eine
ſymboliſche Bedeutung gehabt habe, eire neue Beſtätigung. Einen
ausführlichen Bericht mit genauen Zahlenangaben werden, wie
ver=
lautet, die -Quartalblätter des hiſtoriſchen Vereins für das
Groß=
herzogtum Heſſen; demnächſt enthalten. (G=A.
Die beiden am Sonntag morgen und nachmittag hernieder
gegangenen Gewitter haben den Fluren endlich den erſehnten
Regen und den Menſchen nach mehrtägiger drückender Heße
Er=
holung gebracht. Der Blitz hat hier und in der Umgegend nicht
unbedeutenden Schaden verurſacht. Am Sonntag nachmittag ſchlug
er in ein Haus der Klappacherſtraße, richtete arge Verwüſtungen
an, zündete jedoch nicht. Da das letzte Gewitter am Sonntag
zwiſchen 3 und 4 Uhr ſich entlud. hat es gewiß manche Sonntags
partie vereitelt und manche Freude geſtört; am meiſten haben
in=
deſſen die Wirte unter der unfreiwilligen Sonntagsruhe zu leiden
gehabt; denn ein Sitzen im Freien war bis zur Abendſtunde nicht
möglich.
l In Beſſungen iſt die Maſernkrankheit unter den
Kindern ausgebrochen und greift in Beſorgnis erregender Weiſe
um ſich.
Jugenheim, 1. Auguſt. Das am 30. nachts in Schloß
Heiligenberg ausgebrochene Feuer hat doch größeren Schaden
verurſacht, als man anfänglich glaubte. Namentlich im
Schlaf=
zimmer Ihrer Kgl. Hoheit der Prinzeſſin Heinrich, von wo
das Feuer ausging, ſind Sachen von bedeutendem Werte vernichtet
worder
*f Arheilgen, 31. Juli. Mit dem Ablauf der verfloſſenen
Woche wurde lin kaum zwei Wochen) die ſehr bedeutende
Roggen=
ernte in hieſiger Gemarkung beendigt. Bei der furchtbaren Hitze
war dies für die Landwirte ein hartes Stück Arbeit, wird aber
insbeſondere durch einen außergewöhnlichen Körnerertrag von
vor=
züglicher Qualität, reichlich belohnt. — Die heute Morgen über
hieſigen Ort niedergegangenen ſchweren Gewitter brachten den
ſehnlichſt erwarteten Regen, ſo daß der bereits eingetretene
Futter=
mangel bald einigermaßen gemildert werden wird; auch den
Spät=
kartoffeln wird der eingetretene Regen ganz beſonders zu ſtatten
kommen. Der Blitz ſchlug in der Nähe des Dorfes mehrfach ein,
doch nur ein Birnbaum wurde durch einen Blitzſtrahl zerſchmettert.
Mainz. 31. Juli. Die großen Vionierübungen, welche durch
die Vionierbataillone Nr. 10, 11 und 15. das Sächſiſche
Pionier=
bataillon Nr. 12 und das Württembergiſche Pionierbataillon Nr. 13
im Laufe des rächſten Monats hier abgehalten werden, haben geſtern
mit einem Verſuchungsangriff auf das Fort Bühler ihren Anfang
genommen. Heute fand vor dem Inſpekteur der 2. Pionier=
Inſpek=
tion Generalmajor von Wittenburg auf dem Schloßplatze hier
durch die fünf Bataillone eine große Parade ſtatt und morgen bis
zum Mittwoch werden zunächſt große Sprengungen an den Forts
Gonſenheim und Hartenbera vorgenommen. Der intereſſante Teil
der Uebungen beginnt am 9. Auguſt und zwar mit einem Sturm
angriff auf die hieſige Feſtung. bei welchen an mehreren Steller
des Rheins gleichzeitig Brücken aus unvorbereitetem Material
ge=
ſchlagen werden. Nach Beendigung der hieſigen Uebungen werden
durch die 5 Pionierbataillone noch an dem Main bei Kriftel Brücken
übungen vorgenommen. — Die ſtaatliche Abnahme der Außenbahn.
Mainz=Gonſenheim=Finthen findet den 4. Auguſt ſtatt,
worauf alsdann am 14. Auguſt die Bahn dem Betrieb übergeben
wird. - Das hier neuerbaute Militärlazarett, mit das
größte Militärſpital in Deutſchland, wird im Laufe dieſes Monats
ſeiner Beſtimmung übergeben. Die Transportierung der Kranken
von dem alten in das neue Lazarett beginnt am 10. d. Mts.
4 Mainz. 1. Auguſt. Geſtern nachmittag zwiſchen 2 und
3 Uhr entluden ſich hier gleichzeitig mehrere äuzerſt ſchwere
Ge=
witter, welche einen Wolkenbruch im Gefolge hatten. Bevor die
Gewitter losbrachen, war vollſtändige Dunkelheit eingetreten.
Wäh=
rend unter heftigem Donnergetöſe die Blitze aus allen Windrich.
tungen ununterbrochen in wahrhaft erſchreckender Art ihre Strahle
warfen, gingen fürchterliche Waſſermaſſen nieder, zu deren Aufnahme
die Kanaleinläufe in der Stadt nicht ausreichten, ſo daß verſchiedene
Straßen überſchwemmt wurden. In der Löhrſtraße, einer
Paraelll=
ſtraße des Rheins. ſtand das Waſſer an verſchiedenen Stellen über
einen halben Meter hoch und drang mit großer Gewalt in die
Häuſer und Keller ein. An verſchiedenen Stellen ſchlug der Blitz
ein, jedoch ohne zu zünden oder ſonſt weſentlichen Schaden zu
ver=
urſachen. Ueber die Folgen des Gewitters in der Umgegend liegt
bis jetzt nur aus Kaſtel die Nachricht vor, daß dorten der Blitz in
die alten Brückenrampen und in einen hohen Kaſtanienbaum ein=
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geſchlagen hat. Letzterer wurde der Mitte durch von oben bis unten
geſpalten.
Kaſtel, 31. Juli. Hier wurde ein erſt 14⁄ Jahre alter Junge
feſtgenommen; derſelbe war nachmittags in ein Zimmer
ein=
geſtiegen, hatte daſelbſt eine Kommode erbrochen, dann gewaltſam
eine in dieſer befindliche Schatulle geöffnet und 80 M. daraus
ent=
wendet. Nachträglich ſtellte es ſich heraus, daß der jugendliche
Dieb in demſelben Hauſe bereits Geldbeträge in der Höhe von 70
5 bis 100 M. entwendet hatte.
Erbach i. D. 31. Juli. Heute ſollte ein nochmaliges Nachfeſt
des ſogenannten Eulbacher Wieſer marktes ſtattfinden. Gegen
mit=
tag 2 Uhr zog aber ein Gewitter von Nord=Weſt herauf und
o um 3 Uhr war es völlig Nacht in unſerem Städtchen, der ganze
Himmel war bedeckt und Blitze ſolgten auf Blitze, ein orkanartiger
„ Sturm kam dazu und richtete großen Schaden auf dem Feſtplatze
an: drei Buden wurden weggeweht, die Karuſſells ſchwankten bin
und her, die Leute flüchteten ſich ſo gut es ging gegen die Stadt:
ein Blitz ſchlug ganz nahe am Tanzſaal in eine Linde und traf
einen darunter ſtehenden Mann; es war der Kuchenbäcker Chr. Kock
aus Michelſtadt, welcher Kuchen auf dem Feſtplatze feil halten
wollte; er wurde vom Feſtplatze weggetragen in den nahegelegenen
Schützenhof. wo ſofort ärztliche Hilfe vorhanden war: wie man
hört, ſoll die eine Seite gelähmt und das Geſicht ſtark beſchädigt ſein.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 31. Juli. Die Vermählung der
Prinzeſſin Margarethe von Preußen wird, wie in Hof
kreiſen verlautet, einen Tag vor oder nach dem Geburtstage ihrer
Mutter, der Kaiſerin Friedrich, ſtattfinden. Die Kaiſerin Friedrich
wird mit der Prinzeſſin=Braut anfangs Oktober nach Bornſtedt
kommen und dort bis zur Vermählung derſelben Wohnung nehmen.
- Die „Voſtr bemerkt zu dem Fall Graf Gersdorff: Der
genannte Abgeordnete hat ſich ſeit ſeiner Wahl an den
Verhandlur=
gen des Abgeordnetenhauſes nicht beteiligt, die Räume desſelben in
der Regel nur behufs Erhebung der Diäten betreten und hat ſeit
einiger Zeit ſeinen Wohnſitz ganz in Oeſterreich genommen. Sein
Name iſt inzwiſchen in Verbinduna mit Vrozeſſen und mit anderen
Geldangelegenheiten recht unerquicklicher Natur in der Preſſe
mehr=
fach genannt worden. Abweichend von der Uebung, in Fällen
ſol=
cher Art das Mandat niederzulegen, hat Graf Gersdorff dies nicht
gethan, vielmehr nach Zeitungsnachrichten noch während der letzten
Seſſion vom Auslande die Diäten, wenn auch erfolglos, reklamiert.
Der Frattionsvorſtand, welchem er ſich allerdings nur dem Namen,
nach angeſchloſſen hatte, hat ihn längſt aus ſeiner Gemeinſchaſt
ausgeſchloſſen. Die Landesvertretung ſelbſt aber iſt nicht in der
Lage. Gleiches zu thun. — Die vom deutſchen Radfahrerbund von
Berlin nach Köln veranſtaltete Staffettenfahrt, an der ſich
10 Radfahrer beteiligten, begann geſtern mittag 12 Uhr am
Bran=
denburger Thor in Berlin und heute nachmittag 4 Uhr 37 Minuten
wurde die vom Kriegsminiſterium mitgegebene Parole von den
erſten Ankömmlingen in Köln=Deus überreicht. - In den
Gebäu=
den des Proviantamtes in der Magazinſtraße brach heute früh um
6¾ Uhr eine große Feuersbrunſt aus, die es erſt nach
länge=
rer Zeit mit 7 Druck= und 2 Dampfſpritzen zu lokaliſiren gelang.
Von den dort lagernden 7000 Centnern Hafer konnte nur ſehr wenig
2 gerettet werden.
Kiſſingen, 30. Juli. Die Abreiſe des Fürſten Bismarck,
ſeiner Gemahlin und des Grafen Herbert mit Gattin erſolgte um
2 Uhr 20 Min. Auf allen Straßen und am Bahnhof ſtand ein
zahlreiches Vublikum. das in Hochrufen, Tücherſchwenken und
Blumenſpenden den Scheidenden ſeine Sympathien kundgab. Im
Königsſalon des Bahnhofes hatten ſich zur Verabſchiedung die
Spitz n der Behörden mit Ausnahme der Offiziere des
Bezirks=
kommandos, ferner Graf Henkel=Donnersmark, der ehemalige
Bot=
ſchafter v. Stumm, der Würzburger Regierungspräſident Graf
Lux=
burg und der türkiſche Botſchafter in London Ruſtem Paſcha
ein=
gefunden. Der fürſtliche Salonwagen war auf Veranlaſſung von
Kurgäſten dekoriert. Der Fürſt wurde bei ſeinem Erſcheinen auf
dem Bahnſteig vom Publikum ſtürmiſch begrüßt.
Feua, 30. Juli. Die Stadt iſt beſchäfligt, ſich für den Empfang
Bismarcks zu ſchmücken, der um 7 Uhr 18 Minuten erfolgt. Der
Fremdenzudrang iſt koloſſal. Ueberall ſieht man die Bewohner ihre
Häuſer mit grünen Gewinden, Fahnen und Flaagen ſchmücken.
Jena will im Feiertagsgewande den fürſtlichen Gaſt empfangen.
Jeder Eiſenbahnzug bringt viele Fremde herbei; die Privatquartiere
müſſen in Anſpruch genommen werden. Mit Rückſicht auf den
ſtarken Fremdenzufluß hat der Gemeindevorſtand für Sonntag von
früh 7 Uhr bis abends 7 Uhr Verkaufszeit mit Ausnahme der
Kirchzeit feſtgeſetzt. An zwei Stellen ſind Sanitäts=Wachen
einge=
guul richtet. Für die Journaliſten iſt auf dem Markte neben dem
Feſt=
zelt ein eigener Platz hergerichtet; auf dem Telegraphenamt, wo die
Beamten einen ſehr anſtrengenden Dienſt haben, iſt die Zahl der
Apparate vermehrt worden. Die Gaſthäuſer haben ſich auf einen
gewaltigen Anſturm gefaßt gemacht. Das Wetter iſt prächtig.
Jena, 30. Juli. Fürſt Bismarck iſt heute abend 7 Uhr
30 Minuten mit Sonderzug hier angekommen und wurde am
Bahnhof von vielen Tauſenden mit ungeheurem Jubel empfangen.
179
2547
Der Vorſitzende des Gemeinderats und Profeſſor Lipſius lielten
Anſprachen. Der Fürſt dankte in herzlichen Worten und nahm
dabei Bezug auf die ſtete pitriotiſche Geſinnung und die
Bedeutuna der Univerſität ſür die geiſtige Entwickelung
Deutſch=
landz. Unter nicht enden wollendem Jubel fuhr der Fürſt
hierauf nach dem „Schwarzen Bärens. Bürger und Studenten
bildeten Spalier. Von dem Balkon des Hotels hielt Fürſt
Bismarck eine Anſprache an die freudig erreate Menge, worauf
der Prorektor der Univerſität Brockhaus die Verdienſte Bismarcks
Um die deutſche Einheit feierte. Bismarck erwiderte hierauf, daß
er die ihm dargebrachte Ovation nicht für ſich in Anſpruch nehmen
könne, ſondern disſelbe gelte ſeinen verſtorbenen Mitarbeitern, vor
allem Kaiſer Wilhelm 1. Jena, Königgrätz, Sedan ſeien notwendig
für das Einheitswerk geweſen. Er habe früh gelernt, den rechten
Moment abzuwarten; das habe er übertragen auf die Volitik. Wenn
geſagt werde, daß er viel Glück gehabt, ſo wünſche er dasſelbe jedem
Kanzler. Abſolutismus ſei in der Mitte Europas heute nicht mehr
möglich. In Deutſchland herrſche zu große Parteizerriſſenheit. Er
werde auch als Privatmann furchtlos ſtets ſeine Meinung ſagen.
Nach dem Empfange im „Bärenz machte Fürſt Birmarck eine
Aus=
fahrt. um die Bergfeuer zu beſichtigen. Nach Eintritt der
Dunkel=
heit fand ein Fackelzug ſtatt.
Jena, 31. Juli. Heute mittag erſchien Fürſt Bismarck auf
dem Marktplatze zur Feſtverſammlung. Der Bürgermeiſter brachte
ein Hoch auf den Fürſten aus und Student Viett hielt eine
An=
ſprache an den Fürſten, worauf dieſer in längerer Rede erwiderte:
Die geführten Kriege ſeien notwendig geweſen. Zukünflig werde
es wohl nur Defenſivkriege geben. Der Fürſt wies aufs entſchiedenſte
den Vorwurf antimonarchiſcher Geſinnung zurück. Kurz vor 3 Uhr
erfolgte die Abfahrt nach dem Bahnhofe; in den dahn führenden
Straßen bildeten Schüler und Vereine Spalier. Auf dem Bahnhofe
vurde dem Fürſten von den Frauen Jenas abermals eine Huldigung
dargebracht. Unter unausgeſetzten Ovationen einer nach Tauſenden
zählenden Menge erſolgte um 3 Uhr die Abreiſe nach Schönhauſen.
Der Gemeinderat von Weimar begrüßt= den Fürſten Bismarck auf
der Durchreiſe nach Jena in corpore.
Schönhauſen, 1. Auguſt. Fürſt Bismarck mit Familie iſt
geſtern abend 9½ Uhr mittels Extrazuges von Magdeburg hier
eingetroffen.
Eſſen a. d. Ruhr, 30. Juli. (Stempelprozeß.) In der
heutigen Sitzung wurde mit der Vernehmung von jetzigen und
früheren Arbeitern des Bochumer Vereins fortgefahren. Mehrere
derſelben bekundeten, daß Unregelmäßigkeit bei der Stempelung
von Schienen vorgekommen ſeien. Verſchiedene als Heugen
ver=
nommene Abnehmer erklärten, Fälſchungen bei Zerreißproben,
Falſch=
ſtempelungen und Verkittungen von Fehlern bemerkt zu haben.
In der zweiten Hälfte der Sitzung des Stempelprozeſſes wurde das
Gutachten des Eiſenbahnminiſteriums, welches das
Juſtizminiſte=
rium veranlaßt hatte, über die Beſchaffenheit des vom Bochumer
Verein gelieferten Eiſenbahnmaterials verleſen. Das Gutachten
behandelt die Erfahrungen einzelner Direktionen und kommt zu dem
günſtigſten Urteil. Sodann ſprechen ſich auf Antrag Schwerings
Gutachter aus über die Frage. ob Schienenbrüche Eſenbahn nfälle
veranlaſſen könnten. Die Sachverſtändigen erklären. aus ihrer
Praxis keinen ſolchen Fall zu kennen. Die heutige Sitzung ſchließt
mit der von dem Sachverſtändigen Ingenieur Freudenberg
veran=
laßten Erklärung zum Schutz der deutſchen Induſtrie im Auslande,
der ſichk alle Sachverſtändigen anſchließen; „daß von allen Ländern
in Deutſchland am gewiſſenhafteſten gearbeitet werde und daß in
Deutſchland die Abnahmebeamten auf alle Werke mit Vertrauen
gehen können, was im Auslande nicht der Fall ſei.”
Trier, 30. Juli. Anläßlich der Kaiſerparaden bei Trier
und Metz ſind die diesjährigen Herbſtferien der Elementarſchulen
in beiden Städten verſchoben worden, damit der Unterricht wieder
eine Woche vor der Kaiſerparade beginnt und den Kindern die
Teil=
nahme an der Begrüßung des Kaiſers ermöglicht wird. Di= Ferien
in Trier beginnen am 7. Auguſt nd endigen mit dem 4. September,
die Ferien in Metz nehmen am 8. Auguſt ihren Anfang und dauern
bis zum 8. September. Für die höheren Schulen iſt keine Aenderung
der Ferienordnung eingetreten.
Frankfurt. 1. Auguſt. Revertoire Entwurf der vereinigten
Stadttheater. Overnhaus: Dienstag: Meiſterſinger (im Abon.,
große Vreiſe). Mittwoch: Meiſterſinger (im Ab. gr. Vr.).
Donners=
tag: Gaſtſpiel der Frau Ende=Andrießen, Triſtan und Jſolde lim
Ab., gr. Vr.). Freitaa: Exelſior laußer Ab., gr. Vr.). Samstag:
Gaſtſpiel der Frau Ende=Andrießen, Königin von Saha (m Ab.,
gr. Vr.). Sonntag: Excelſior (im Ab. gr. Vr.). -
Schauſpiel=
haus: Dienstaa: Madame Boniv rd Verſpekuliert (im Ab.).
Mittwoch: Der Fall Clemenceau (im Ab.). Freitag: Kabale und
diebe lim Ao.). Samztag: Neu einſtudiert: Die relegierten
Stu=
denten (im Ab.). Sonntag: Ter Vogelhändler (im Ab.)
Frankfurt, 1. Auguſt. Die Bäckergehilfen beabſichtigen die
Frrichtung einer Genoſſenſchaftsbäckerei. Die Teilnehmer ſollen
50 Pfa. Einſchreibgebühr bezahlen, die Anteilſcheine den Betrag
von 10 M. haben und die einzelnen Teilhaber nicht mehr als 50
Anteilſcheine zu 10 M. zeichnen dürfen. Es wurden ſofort 1370 M.
gezeichnet.
2548
Nr. 179
Königſtein i. T. 31. Juli. Die Beerdigung des
Medizinal=
rats Dr. Vingler ſand geſtern in Königſtein ſtait. An derſelben
beteiligten ſich außer vielen Kollegen des Verſtorbenen von auswärts
der königl. Landrat. Frhr. v. d. Heydt, die aroßh. luxemburgiſchen
große Menge Leidtragender von hier und den umliegenden Orten.
Direkt hinter dem Sarge wurden die Orden des Entſchlafenen
getragen. Am Grabe angelangt, ſang der katholiſche Kirchenchor,
Hirigent Herr Lehrer Fleith. ein vaſſendes Lied, worauf der mit braſilianiſchen Küſte gänzlich verlorengeaangen. Die Fahr=
Blumen überladene Sara in die Gruſt geſenkt wurde. Nach
Be=
endigung der kirchlichen Gebete, die von Herrn Geiſtlichen Rat Abt
vecrichtet wurden, richtete Herr Pfarrer Hartenſels von hier an die
Trauerverſammluna eine Anſprache. Nach abermaligem Geſange
des katholiſchen Kirchenchores leate dann noch Herr Bürgermeiſter
Friedrich im Namen der Stadt Königſtein am Grabe des
verdienſt=
vollen Ehrenbürgers einen Kranz nieder.
Kaſſel. 31. Juli. Die drei älteſten Kaiſerlichen Prinzen
ſind nach Norderney abgereiſt.
Bückeburg. 1. Auguſt. Fürſt Adolf Georg von
Schaum=
burg=Lippe beaeht heute ſeinen Geburtstaa, an welchem er ſein 75.
Lebensjahr vollendet. Derſelbe iſt gegenwärtig der älteſte unter den
deutſchen Fürſten.
Breslau, 30. Juli. Gegen 25 Arbeiter, welche vor einigen
Wochen auf der Braunkoblengrube „Centrum= bei Königs=
Wuſter=
hauſen, als ihnen das Verlangen nach Trockenlegung der Grube
und höheren Lohn nicht bewilligt wurde. die Betriebsanlagen
demoliert und 85 Fenſterſcheiben entzwei geſchlagen haben, iſt
An=
klage wegen Landfriedensbruchs, teils einſachen, teils ſchweren,
erhoben worden. Die Beteiliaten. meiſtens im Alter von 18-20
Jahren, ſtammen, der „Bresl. Itg. zuſolge, durchweg aus dem
Waldenburger Kreiſe in Schleſien.
Görlitz. 31. Juli. Ein ſchreckliches Unglück trug ſich bier
in der Broſe'ſchen Ziegelei zu. Daſelbſt tummelten ſich mehrere
Knaben, als einer derſelben den Vorſchlag machte, doch einmal
„Erhäncen” zu ſpielen. Der 13jährige Schwanitz, Sohn eines
Hiegeleiarbeiters aus Girbigsdorf. wurde von ſeinen Spielgenoſſen
zum Spaß= aufgeknüpft und - mußte ſein Leben dabei laſſen.
Aus dem Spaß wurde bitterer Ernſt, denn das Kind erſtickte.
Aerztliche Hilfe, welche bald herbeigeruſen wurde, kam zu ſpät.
Paris, 30. Juli. Es wird nunmehr mit aller Beſtimmtheit
zum März 1893 die Aufführung von Wagners„Meiſterſinger
geplant. Es hieß vor einiger Zeit, der Direktor der Großen Oper,
M. Bertrand, heae die Abſicht, den Text der Oper, der ihm trop
germaniquei erſchien, durch Albert Millaud für den Pariſer
Ge=
ſchmack ummodeln zu laſſen. Bei der zum Frühjahr projektierten
Aufführung wird Van 2yck, der auf drei Monate an die Große
Oper verpflichtet iſt, den Walther Stolzing, Laſalle den Hans Sachs
ſingen mit dem er bereits in London Triumphe gefeiert hat.
Paris. 29. Juli. Anläßlich der Abtragurg der Schloßruinen
von Saint=Cloud verſichern alte Wächter des Schloſſes, daß
von der Kaiſerin herrührende Wertobiekte unter den Trummern
be=
gräben liegen mützten. In der That gilt es in Saint Clond als
ein Faktum von öffentlicher Notorietät. daß Kleinodien und
Wert=
vapiere in einem Putztiſch der Kaiſerin eingeſchloſſen, unter den
Ruinen des Palais ſich befinden. Eine Hofdame der Kaiſerin hat
im Jahre 1872 die elbe Erklärung abgegeben. In Voraus ſicht
der=
artiger Funde hat ſich der Staat ausdrücklich das Eigentum aller
Wertobjette reſerviert, welche bei der Niederreißung zum Vorſchein
kommen ſollten.
London, 30. Juli. Die Spinnereibeſitzer von Oldham haben
beſchloſſen, ihren Arbeitern eine binnen Monatsfriſt eintretende
Löhnverminderung von 10pCt. anzukündigen. Man hält
infolge=
deſſen eine Arbeitseinſtellung für unvermeidlich.
New=York. 30. Juli. -Geſtern war der heißeſte Tag ſeit
21 Jahren, das Thermometer ſtieg im Schatten auf 102 Fahrenheit,
die Hitze war drückend wegen der Feuchtigkeit und der vollſtändigen
Windſtille, kurz nach Mittag waren 81 Todesfaͤlle angezeigt. Die
Sterblichkeit war beſonders hoch unter den Kindern und Pferden,
die Hoſpitäler ſind überfüllt, in Brooklyn iſt überhaupt kein Vlatz
mehr, die Pferde der Trambahnen ſterben zu Hunderten obgleich
an allen Stationen Erſatzgeſpanne bereit ſtehen: die Luͤcken ſind
kaum mehr auszufüllen.
New=York, 31. Juli. Geſtern ſtarben hier infolge der
furcht=
baren Hitze 9s Perſonen. Im ganzen ſtarben geſtern 223 Menſchen,
darunter 111 kleine Kinder. Geſtern und heute Vormittag ſind
außer=
ordentlich viele Sonnenſtiche vorgekommen. Die Krankenhäuſer ſind 1 unſeres uns zu früh entriſſenen, unvergeßlichen
überfüllt. Das Leichenſchaubaus in Chieago kann die Zahl der
Toten kaum faſſen. Auch Waſſermangel iſt in Chicago eingetreten.
Kleine Chronik. In der Lahn unweit der Eiſenbahnbrücke
zu Wetzlar fand man kdie Leiche des Gymnaſiaſten Bernhard Wolff,
der unzweifelhaft aus Furcht vor Strafe ſich ſelbſt das Leben
ge=
nommen hat. — Ein furchtbares Unwetter mit Hagelſchlag hat
am Nachmittag in Ludwigshafen a. Rh. gewütet und namentlich
dem Tabak arößen Schaden zugefügt.-
In Tilſit machte ein 10 Mädchen, das allein daheim gelaſſen, über einer Spiri=
tusflamme Waſſer heiß. Als es aus der Flaſche auf die noch
brennende Flamme Spiritus nachgießen wollte, explodierte die
Flaſche. Das Kind erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es nach
einigen Stunden ſtarb. - In Paris ſtie ßen zwei große Paſſagier=
Beamten der katholiſche Kirchenchor mit umflorter Fahne und eine Omnibuſſe, die zum Rennen fuhren, in der Nähe des Hippodroms zu.
ſammen. Ein Wagen ſtürzte um, 20 Paſſaaiere unter ſich
be=
grabend. 3 Perſonen wurden getötet, 17 verwundet. — Der
Paſſa=
gierdampfer „Pelotas' iſt auf der Reiſe nach Montevideo an der
gäſte und die Beſatzung ſind gerettet.— Der Dundee=Walfiſchfänger
„ Chieſtains. von Grönland kommend, wurde durch Eis erdrückt
5 Mann ſtarben, die übrigen wurden gerettet.
Choleraberichte. Am 27. Juli kamen in Aſtrachan 39
Er=
krankungen an der Cholera und 6 Todesfalle vor, in der Stadt
und dem Gouvernement Kaſan 43 Erkrankungen und 20
Todes=
fälle, in Samara 130 Erkrankungen und 64 Todesfälle, in
Sim=
birsk 51 Erkrankungen und 19 Todesfälle, in Baku 190
Er=
krankungen und 141 Todesfälle, in Zarizyn am 26. Juli 38
Er=
krankungen und 22 Todesfälle; am 28. Juli in Niſhnij Nowgorod
74 Exkrankungen und 30 Todesfälle, in Samara 109 Erkxankungen
und 77 Todesfälle, in Saratow 76 Erkrankungen und 56
Todes=
fälle, in Simbirsk 41 Erkrankungen und 34 Todesfälle, in Stadt
und Gouvernement Baku 202 Erkrankungen und 68 Todesfälle.
Aus den von der Cholera infizierten Gegenden verbreiten ſich
fortwährend neue Schreckensnachrichten; ganze Ortſchaften
wer=
den von ihrer Einwohnerſchaft verlaſſen; aus Tiflis allein
ſollen in den letzten Tagen 35000 Verſonen aus Anaſt vor der
Cholera geflohen ſein. — Um die Einſchleppung der Cholera zu
verhüten, hat der Regierungspräſident von Oppeln im
Einver=
nehmen mit der königlichen Eiſenbahndirektion und der
Polizei=
verwaltung ferner verfügt, daß die geſundheitspolizeiliche
Unter=
ſuchung auf den Bahnſtationen Kattowitz, Schoppinitz, Myslowitz,
Pleß und Ratibor unverzüglich in Wirkſamkeit treten ſoll. Für
die Unterbringung von Reiſenden, die offenbar oder mutmaßlich an
der Seuche krank ſind, ſind Verſonenwagen vierter Klaſſe zur
Ver=
fügung geſtellt und mit der nötigen Ausrünung verſehen worden
Ferner würde die Aufſtellung von Baracken und die Einrichtung
aͤnderer für die Aufnahme von Kranken geeianeter Räumlichkeiten
eingeleitet. Bezüglich des Transportes und der Desinfektion ſind
die ſchärſſten Beſtimmungen ergangen. In Thorn werden
ſämt=
liche aus Rußland per Bahn ankommende Reiſenden auf dem
Hauptbahnhof durch den Kreisphyſikus auf ihren
Geſundheits=
zuſtand unterſucht. Reiſende, die den Schlafwagen von Warſchau
nach Berlin benutzen, dürfen außer in Thorn auf den
Zwiſchen=
ſtationen nicht ausſteigen. Ihre Unterſuchung und die
Des=
inf ttion der Schlafwagen findet bei ihrer Ankunft in Berlin ſtatt.
In Bremen wurde ein ärztlicher Bahnhofsdienſt zur genaueſten
Unterſuchung der zahlreichen ruſſiſchen Auswanderer eingerichtet.
In beſonderen Gaſthöfen werden ſämtliche Verſonen untergebracht,
die mit Choleraverdächtigen in Berührung kamen.
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[11710
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit
die ſchmerzliche Nachricht, daß unſere liebe Mutter,
Schweſter, Tante und Schwägerin,
Frau Anna Schvarz Wwe.,
heute Morgen ſanft entſchlaſen iſt.
Die trauernden Zinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1892.
Die Beerdigung findet ſtatt: Mittwoch den 3. Augiſt,
Nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehauſe, Soderſtr. 82, aus.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme
während des Krankſeins und bei dem Ableben
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ſagen wir Allen, namentlich auch den Mitgliedern
der Volksbank, innigſten Dank.
Darmſtadt, 1. Auguſt 1892.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Druck und Verlag: L. C. Bittich'ſche Holbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaltion: Dr. D. Waldaeſel, beide in Darmſtadt