GTUEEULL TIUI
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
GüUſLillét Rurktyuttaſhsoihit. i an hnuntanaunz
Ch.
.
Amtliches Organ
fuͤr die Behannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
Abennement=prei=
Oerteljährlid 1 Marl 5o Pf. daſſe
Kbrlich 3 Mark id. Beingerlohn.
Answänz verden von aller
Poſt=
imtern Beſtellungen entgegenge=
Emmen zu 1 Mart 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſichlag.
Inſerate
fuͤr das
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagbla,
werden angenommen:m Tarmſtadt
von der Expedition, Aen ſr. Nr. 23.
in Beſſungen von Freedr. Blößer,
Schleßhausſtraße 14, ow e auswärtz
N. 176.
Freitag den 29. Juli.
1892.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Regelung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe.
Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung vom 24. Juni l. Js. (Tagblatt Nr. 149) beſtimmen wir hiermit auf Grund
des 8 105e, Abſ. 1, des Reichsgeſetzes vom 1. Juni 1891, die Abänderung der Gewerbeordnung betreffend, ſowie des 8 1
der Bekanmmachung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 26. März 1892 (Regierungsblatt Nr. 11) und
mit Ermächtigung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 12. Juli l. Js. zu Nr. M. J. 19650
für den Stadtbezirk Darmſtadt,
das Folgende:
Der Verkauf von (natürlichem oder künſtlichem) Roh=Eis darf in der Zeit vom 16. Mai bis 15.
Sep=
tember (mit Ausſchluß des erſten Pfingſtfeiertags) an Sonn= und Feſttagen regelmäßig ununterbrochen
von 5 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags erfolgen.
Darmſtadt, den 26. Juli 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[1519
B e k a n n t m a ch u n g.
In Gemäßheit des Art. 11 des Geſetzes vom 28. September 1887 bringe ich zur öffentlichen Kenntniß, daß von 386
Grundbeſitzern in der rubr. Gemarkung, welchen 562 ha. 60 ar 75 am. eigenthümlich zuſtehen, der Ortsvorſtand von Nieder=
Ramſtadt, Namens der Gemeinde, ſowie 140 Betheiligte die Bereinigung der Feld= und Wieſengemarkung beantragt haben.
Im Eigenthum der Antragſteller ſtehen 306 ha. 77 ar 4½5 gm. Die Feldbereinigung wurde von der Großh. Oberen
land=
wirthſchaftlichen Behorde für zuläſſig erachtet und erſcheint als im Sinne des Art. 3 und 6 des Geſetzes beſchloſſen.
Das betreffende Gemeinderoths=Protokoll vom 28. Auguſt 1890 nebſt den Anſchlußerklärungen der Grundeigenthümer
liegt von
Dienstag den 24. bis Montag den 30. d. Mts. einſchließlich
auf der Großherzoglichen Bürgermeiſterei zu Nieder=Ramſtadt zur Einſichtnahme offen.
Einwendungen gegen die Zuläſſigkeit oder Rechtsbeſtändigkeit des Ergebniſſes ſind binnen 14 Tagen, von gegenwärtiger
Veröffenlichung an gerechnet, mittelſt ſchriftlicher Beſchwerde bei der Großh. Oberen landwirthſchaftlichen Behörde geltend
zu machen.
Die außerhalb der Gemarkung wohnenden Ausmärker werden gleichzeitig eingeladen, zur Wahrung ihrer Intereſſen einen
im Bereinigungsbezirke Bevollmächtigten zu beſtellen, da im Laufe des Bereinigungsverfahrens beſondere Zuſchriften an
die=
ſeben micht erfolgen (Art. 9, Alinea 3 des Geſetzes).
Darmſtadt, den 19. Juli 1892.
D e r K o m m i ſ ſ ä r:
Frhr. v. Gemmingen.
11191
B e k a n n t m a ch u n g.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben die von der Stadtverordneten=
Verſammlung beantragte Benennung der Zur Verbindung der Heidelbergerſtraße
mit der Kreisſtraße nach Nieder=Ramſtadt projektirten Straße zwiſchen Landskron=
und Weinberg= bezw. Herrngartenſtraße mit dem Namen „Moosbergſtraße”
Allergnädigſt zu genehmigen geruht. Wir bringen dies hiermit zur öffentlichen
Kenntniß.
Darmſtadt, den 25. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1521
Morneweg.
Lieferung von Waſſer=Cloſets.
Die Lieferung und Aufſtellung von
Waſſer=Cloſets und Piſſoir=Becken für den
neuen Schlachthof ſollen im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 30. Juli 1892,
Vormittags 10 Uhr,
ei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Arbeitsbeſchreibung und Bedingungen
374
2502
liegen auf dem Stadtbauamt, Zimmer
Nr. 26, zur Einſicht offen, bei welchem
auch die Formulare für die Offerten zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 25. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(11418
Riedlinger, Beigeordneter.
Main=Neckar=Bahn.
Die Arbeiten und Lieferungen zur
Erbauung eines Weichenthurms am
Südende des Bahnhofs in Weinheim,
ver=
anſchlagt:
ſollen vergeben werden.
Die Zeichnungen und Bedingungen
liegen auf dem Dienſtzimmer des
Unter=
zeichneten und bei dem Bahnmeiſter in
Weinheim zur Einſicht offen.
Die Angebotsformulare können
eben=
daſelbſt in Empfang genommen werden.
Angebote ſind verſchloſſen, portofrei
und mit entſprechender Aufſchrift verſehen
bis Montag den 1. Auguſt ds. 3s.,
Vormittags 10 Uhr, an den
Unter=
zeichneten einzureichen.
Darmſtadt, den 19. Juli 1892.
Der Bau=Inſpector:
J. V.: Luft.
11218
E l3 Separat=Abdruck aus
dem „Darmſtädter Tag=
G blatt ſind erſchienen die
von dem Großh. Kreisamt
und dem Großh. Polizeiamt
er=
laſſenen Bekanntmachungen über
die Sonntagsruhe. Zu
be=
ziehen zu 10 Pfg. durch die
Exped. d. Bl.
Aechtes Dalmatiner
ISG4-GhTIIVOI,
abſolut ſicheres Schutzmittel
und Vertilgungsmittel gegen
alle Inſekten,
Lampier, Haphlalin,
Haphtalin- Hampier,
Motten-Kugeln
[9358
empfiehlt
Friodr. Schaefer.
Hoflieſerant, Ludwigsplatz 7.
Nr. 176
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Sommer=Bülffet des ſtädtiſchen Saalbaues iſt ſeit einiger Zeit ein
Gas=Back=, Brat= und Röſtapparat,
neueſter Conſtruklion (Syſtem Goehde) aufgeſtellt und in Betrieb.
Wir laden Intereſſenten, namentlich Damen, hiermit ein, ſich von der
außer=
ordentlich ſchnellen, bequemen und billigen Zubereitung von Speiſen mittelſt
Gas=
feuerung ſowie auch davon zu überzeugen, daß dieſe Speiſen diejenigen an
Wohl=
geſchmack weſentlich übertreffen, welche auf Holz= oder Kohlenfeuer hergeſtellt ſind.
Sowohl der Saalbau=Reſtaurateur als auch deſſen Frau ſind gerne bereit,
jede Auskunft und Erläuterung zu ertheilen und auf Wunſch praktiſche
Demon=
ſtrationen mittelſt des Apparats vorzunehmen.
Darmſtadt, den 7. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[10679
4
Die
Züg=
Con
Zar
Bekanntmachung.
Dienstag den 16. Auguſt c., Vormittags 10 Uhr,
wird auf der Niederlage des Großherzoglichen Hauptſteueramts dahier
Bullen Cubukzrippen
(Kentucky)
gegen Baarzahlung öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Die Bedingungen werden auf dem Büreau des Hauptſteueramts bekannt
gegeben.
Darmſtadt, den 26. Juli 1892.
Großherzogliches Hauptſteuerant.
Wittich. Weiß.
11521
Bekanntmachung.
Die Arbeiten und Lieferungen bei Erbauung eines Lehrerwohnhauſes
für die Gemeinde Erzhauſen ſollen vergeben werden und zwar:
1. Maurerarbeit,
2. Steinhauerarbeit
„
„
3. Zimmerarbeit,
„
4. Dachdeckerarheit,
374 „ 35 „
„
„
5. Schreinerarbeit,
790 „ 33 „
„
„
6. Schloſſerarbeit,
112 „
„
„
7. Glaſerarbeit.
„ 235 01 „
„
8. Weißbinderarbeit,
398 „ 62 „
„
„
9. Lieferung von Eiſenwaaren,
85 „ 60 „
10. Lieſerung von Mauerſteinen im Bruch,
ver=
anſchlagt zu
220 „
„
11. Lieſerung von Ruſſenſteinen in der Hütte,
veranſchlagt zu
510 „
„
12. Lieſerung von Schwarzkalk, veranſchlagt zu
192 „
„
13. Lieferung von Cement,
50 „
Plan, Voranſchlag und Bedingungen können bei der unterfertigten Sitelle
ein=
geſehen werden und ſind daſelbſt auch die Gebote verſiegelt und mit der Aufſchrift
„ Lehrerwohnung Erzhauſenu verſehen bis längſtens
Montag den 8. Auguſt 1892, Mittags 2 Uhr,
einzureichen.
Erzhauſen, den 27. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Erzhauſen.
Berck.
[11522
Wülhehmimemstrasse S.
Vollständ., beschlounigter Ausvorkauf wogon ſoschäftsaufgabo.
Um möglichſt raſch zu räumen werden ſämmtliche Waarenvorräthe, beſtehend
in: Haushalt= und Toilette=Artikeln, Artikeln zur Kraukenpflege, ſowie
Meſſer und Scheeren W- zu Fabrikpreiſen = ausverkauft.
Das Haus iſt zu verkaufen, auch kann das Geſchäft übernommen werden.
S Wülhelmimemstrasse S.
5 ½9b.
ab
75 m d
555
161 P
7³
10
11
1
2503
Nr. 176
Main-Arcur-Lahn.
Die Weißbinder=Arbeiten zur Erneuerung des äußeren Anſtrichs der
Bahnwärterhäuſer Nr. 34, 35 und 36, zwiſchen Eberſtadt und Bickenbach, ſollen
vergeben werden
Die Bedingungen liegen auf dem Dienſtzimmer des Unterzeichneten zur
Ein=
ſicht offen.
Angebote ſind verſchloſſen, vortofrei und mit der Aufſchrift: „Angebot auf
die Weißbinderarbeitenu an den Bahnwärterhäuſern Nr. 34. 35 und 36
bis Mittwoch den 3. Auguſt d. Js., Vormittags 10 Uhr,
an den Unterzeichneten einzureichen.
Darmſtadt, den 27. Juli 1892.
Der Bau=Inſpektor
i. V.:
L. u rt.
(11523
ä ME. 170, 180. 190, 200, 2.20 das Pfund
iſt die beſte und reellſte Marke, in Deutſchland am meiſten
verbreitet.
Viederlagen in Darmstadt bei:
Carl Watzinger, Wilhelminenſtr. 11,
Emanuel Fuld, Kirchſtr.
Gg. Roth. vorm. Friedr. Buß,
Die=
burgerſtr. 9.
Heinr. Brandſtätter, Mühlſtr. 14,
Oscar Bomberg, Wilhelminenſtr. 10,
G. P. Poth Nachf., Caſinoſtr. 12,
J. B. Hänzel, Rheinſtr. 37.
Ph. Huwerth, Roßdörferſtr. 21,
Adam Weinmann, Carlsſtr. 56.
Chr. Wilh. Reh, Louiſenſtraße 4,
W. Manck, Ballonplatz 5,
H. Röhrich, Wilhelminenplatz 2.
Phil. Weber, Hoflief, Carlsſtr. 24,
Wilh. Müller, Hoffmannſtraße 13½
Aug. Marburg, Carlsſtr. 102,
J. Fitting, Roßdörferſtr. 35.
M. Kamuff, gegenüber der Skadtkirche,
Ph. Greinert, Carlsſtr. 26,
In Griesheim: Jac. Keller V
Moriz Landau, Mathildenplatz 1.
dito Zweiggeſchäft: Carlsſtraße 74,
C. Hammann, Caſinoſtr. 23,
Heinr. Schuchmann, Frankfurterſtr. 6,
Gg. Liebig u. Co., Louiſenſtr. 10,
G. Kolb, Kiesſtr. 42,
Carl Reinemer, Niederramſtädterſtr. 71,
F. Wagner Wwe., Roßdörferſtr. 23,
Fr. Pröſcher, Nachf., Kirchſtraße,
G. H. Keller, Promenadeſtr. 26,
Fr. Jac. Schäffer, Kiesſtraße 66,
A. J. Supp, Marktplatz 8,
Jak Rothermel, Schloßgaſſe 5.
L. Hein Nachfgr., Ludwigsſtraße 18,
Paul März, Wendelſtadtſtraße 22
N. Beſt, Magdalenenſtraße 23,
Georg Viel, Eliſabethenſtraße 22,
A. Merz, Ecke der Gardiſten= und
Schwanenſtraße,
in Eberſtadt: Feiſt Simon;
in Gr=Zimmern: Juſt. Hottes IV.;
in Pfungſtadt: L. Blum u. Hrch. Schulz.
L. zunlESOl UNC.USAUII,
Hoflieferant Sr. Majeſtät des Kaiſers und Königs ꝛc.
Dampf- Maffee-Rrennerei.
(634
feinſt
GeOu00, eandirt
in ½ und ¹ Pfund=Packeten,
M. 150 per Pfd., empfiehlt ſtets friſch
H. W. Prassel.
K.
Ge4
TLA
Euppenwürze
erhöht
über=
raſchend den
Wohlgeſchmack der Suppen. Zu haben in
Fläſchchen zu 65 Pfennig bei
Eried. Mattern, (I524
Ecke der Bleich= und Caſinoſtr.
Für jede Haushaltung.
Fleckſtifte zum Entfernen von
Tin=
ten=, Roſt=, Wein=, Obſt= und
Sporflecken,
Flecken=Seife für Oel=, Oelfar
ben=, Lack=, Theer= und Sauce=
Flecken,
Beuzolinar zum Entfernen von
Fett=ꝛc. Flecken aus allen Stoffen,
Leinen, Wolle, Seide, Sammt,
Hüten, Tapeten ꝛc.
Putz=Paſta zum Putzen aller
Me=
talle und Glas,
Aufbürſt=Farbe für Kleider, Hüte,
verblichene Möbel=Ueberzüge ꝛc.,
Handſchuhfarbe, braun u. ſchwarz,
zum Aufbürſten, abgetragener
Handſchuhe,
Möbel=Glanz, Möbel=Wichſe,
Ofenglanz. Sindetikon,
Näh=
maſchinen=Oel, Porzellankitt,
flüſſige Bronzen, Waſſer=
Bronze
empfiehlt
Friodr. Schaofor.
Hoflieferant,
Ludwigsplatz 7. (9381
gooeeooeel
Wie haben Sie es nur fertig gebracht,
daß dieſes Mal die Fußböden ſo
pracht=
voll geworden ſind ?
Mit „ D. Fritze's Bernſtein=Oel=
Lackfarbe; iſt es weiter kein Kunſtſtück,
dieſelbe übertrifft an Haltbarkeit,
ſchnellem Trocknen und
elegan=
tem Ausſehen alle anderen
Fußboden=
lacke
Niederlage bei Louis kein Nachf.,
Weis & Egenolf, Ludwigsſtraße 18;
Aug. Marburg, Beſſungen; C. Hamann,
Caſtnoſtraße
[7527
Kalbſeischi
l. Qnal. per Pfund 60 Pfg.
nüchſt der
Baldes, Krone.
2 trächtige Mutterſchweine
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[11525
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en=Lahrpläu
mit den neueſten Veränderungen
der Dampfſtraßenbahn=Züge
wie=
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Die Expedition.
Zwei ſchöne Ziegen
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[1511
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(11526
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kaufen Grafenſtraße 6.
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W
7704) Ecke der Wiener= u.
Kies=
ſtraße 80 Beletage, beſtehend aus fünf
Zimmern, 2 Manſardenzimmern,
Garten=
antheil und ſonſtigem Zubehör, per 15.
Auguſt zu verm. Näheres Waldſtr. 44.
9982) Roßdörferſtr. 7 iſt die
Bel=
etage mit Zubehör auf 1. September zu
vermiethen. Näheres Nr. 9 parterre.
10111) Eliſabethenſtr. 47 Neubau
3 Zimmer, Küche, Cloſet, Bodenkammer
u. ſ. w., ſofort zu beziehen.
11328) Schwanenſtr. 9 e. kl.
Woh=
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11429) Saalbauſtr. 17 1. St. 5 Z.
mit Zubeh. per 1. Okt. ev. auch früher.
Hübſche Manſardewohnung,
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Bequem=
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J. Simmermacher,
Wendelſtadtſtr. 31.
11479
E
11475) Frankfurterſtr. 32,
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über dem Herrngarten, Wohnung von 4
Zimmern ſofort zu vermiethen.
11530) Löffelgaſſe 9 e. Wohnung
A
10697) Saalbauſtr. 17, 1. St., ein
ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſofort.
11019) Bleichſtr. 40, Aufgang rechts
2 Tr. hoch, ein ſchön möbl. Zimmer, auf
die Straße gehend, ſofort zu verm.
Nr. 176
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Schlafz.) an einen ſoliden Herrn ſofort.
1365) Waldſtr. 11 ein möbl. Zimmer.
11390) Waldſtr. 20 Vorderh. 3. St.
ein möbl. Zimmer mit ſeparatem Eing).
11531) Ernſt Ludwigsſtraße 11
3. Stock ein ſchön möblirtes Zimmer.
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Ständen, Glutarmuth, Fettleibigkeit &
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Dr. Borcherdt.
Bürgorveroh.
A-Aua-
Zommer=Caſino
Samstag den 30. Juli 1092, Abends 8 Uhr,
im Städtischen Saalball.
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Das Caſino wird auf alle Fälle abgehalten.
Die Vergnügungs-Commission.
Logis.
Nach-
woisungs.
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Promenadeſtraße 37.
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Wir erfüllen die überaus ſchmerzliche Pflicht, unſeren Mitgliedein und
Geſchäfisfreunden anzugzeigen, daß unſer Vorſtandsmitglied
llorr fassirer Wriedrich Rohde
hente nach langem Leiden mit Tod abgegangen iſt.
Er gehörte ſeit dem 15. März 1875 dem Vorſtande unſerer
Genoſſen=
ſchaft an und hat ſich während ſeiner langjährigen Dienſtzeit nicht allein
durch ſtreng ſolide und eifrige Pflichterfüllung, ſondern auch durch ſein
liebenswürdiges und feines Benehmen im geſchäftlichen Verkehr mit
Mit=
gliedern und Elienten, ſowie durch aufrichtige und freundſchaftliche
Colle=
gialität ſeinen Mitnbeitern gegenüber ausgezeichntt.
Wir bedauern ſeinen Verluſt aufs Hoͤchſte und werden ihm ſtets ein
ehrendes Andenken bewahren.
Darmſtadt, den 28. Juli 1892.
(11544
Darmstädter Volksbank e. G. m. u. H.
Im Namen des Aufſichtsraths:
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Bernhardt. Geminder.
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Em GOthu.
Die hieſige Vertretung dieſer älteſten und größten
deut=
ſchen Lebens=Verſicherungsbank verwaltet der Unterzeichnete.
Derſelbe erbietet ſich zu allen Auskünften.
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[1219
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nung mit Familienanſchluß.
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[11396
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Wendelſtadtſtraße 11.
[9346
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Agenten der Red Star=Linie Karl Diehm,
Darmſtadt, Louiſenplatz 1
New=York, 20. Juli. Der kal. bela.
Voſt=
dampfer -Noordland;, Kapitän Niekels, iſt
wohlbehalten von Antwerpen angekommen.
2506
Kr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer traf am 27. d. bei
präch=
tigſtem Wetter von Norwegen um 8 Uhr früh unter Salutdonner
auf der Reede in Wilbelmshaven ein und aing an Bord der=Sophie;
Später taufte der Kaiſer das neue Panzerfahrzeug „Heimdal”.
Nach dem Stapellauf desſelven wurde im Marinekaſino ein Mahl
gegeben und um 1 Uhr 30 Minuten reiſte der Kaiſer in einem
Sonderzuge von d.r Werſt nach Berlin ab und traf abends um
9 Uhr in Spandau ein von wo er auf der „Alexandrar nach
Pots=
dam fuhr.
Der Reichsanzeiger; veröffentlicht mehrere Berichte über die
jüngſten Vorgänge im Kilimandjaro=Gebiete, welche die
vereits bekannten Meldungen beſtätigen. In einem Berichte des
Gouverneurs von Soden heißt es. die engliſchen Miſſionäre ſeien
ſtets bemüht geweſen, die Beſchwerden der deutſchen Beamten über
die zunehmende feindliche Haltung der Eingeborenen als unbearündet
hinzuſtellen und ſie hätten verſichert, daß ihr Schützlina, der Sultan
Meli. unſchuldig ſei und deutſchfreundliche Geſinnungen hege.
Oeſterreich=Ungarn. Das Herrenhaus hat, ohne in eine
Einzelteraturg einzutreten, die Valutavorlagen einſtimmig
in zweiter und dritter Leſung angenommen. Der Miniſterpräſident
erklärte ſodann den Reichsrat für vertaat.
Die Handelskammer in Prag hat für die Vorarbeiten zur
För=
derung des Vianes eines Donau=Elbe=Kanals 3000 Gulden
bewilligt.
Frankreich. Die Mitglieder des
Binnenſchiffahrts=
konareſſes ſollten am Freitag vom Präſidenten Carnot in
Fon=
tainebleau empfangen werden.
Belgien. Infolge eines Konfliktes des Kongoſtaates
mit den Kongogeſellſchaften leate der Großmarſchall Graf
dDul=
tremont ſeine Verwaltungsratsſtelle nieder. Der Marquis
Bonne=
champs behauptet, gleichwie der Miniſter des Kongoſtaates und der
Generalſekretär von Katangah. daß die Agenten und die
Antiſkla=
verei=Expedition Lavigeries die Araberaufſtände herbeigeführt hätten.
England. Die Entſcheidung über den Rücktritt
Salis=
burys ſoll im hohen Rate am Mittwoch unter dem Vorſitze der
Köniain ſtattfinden. Salisbury unterbreitet angeblich den Entwurf
der Thronrede heute der Königin.
Das Bureau Reuter' meldet aus Marokko das Gerücht,
die Andſcheras marſchierten gegen Tanger; dortſelbſt herrſche eine
große Beſtürzung. Die außerhalb des Orts wohnenden Europäer
ſuchen Zuflucht in der Stadt.
Schweden=Norwegen. In der Nachmittagsſitzung des
Stor=
thinas am 26. d. wurde der Antrag, das Miniſterium Steen zum
vorläufigen Verbleiben im Amte zu erſuchen, einſtimmia ohne
De=
batte angenommen. Darauf erſuchte der Könia im Miniſterrate
das Miniſterium Steen, im Amte zu verbleiben. Steen erklärte ſich
hierzu unter der mit dem Stortbing vereinbarten Bedingung bereit.
Rußland. Das „Journ. de St. Pétersbourg' bezeichnet
ge=
legentlich des Beltſchew=Prozeſſes die in den Blättern
ver=
öffentlichten Aktenſtücke über ruſſiſche Umtriebe gegen Bulgarien als
vollſtändig apokryph. Eine ſolche Myſt=fikation würde einfach in
den Bereich der Lächerlichkeit gehören, wenn es ſich nicht um
Kapitalſtrafen handelte, die der Gerichtshof auf Grund ſolcher
Aktenſtücke ausgeſprochen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 29. Juli.
Ihre Großh. Hoheit Vrinzeſſin Alix iſt in Schwalbach
erkrankt und Herr Geh. Medizinaltat Dr. Eigenbrodt am
Mitt=
woch telegraphiſch dorthin beruſen worden.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 20 enthält: 1)
Ueber=
ſicht der bei Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz für
das Jahr 1892193 genehmigten Umlagen zur Beſtreituna von
Kom=
munalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Heppenheim.
2) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern und der
Juſtiz genehmiaten Umlacen zur Beſtreitung der Bedürfniſſe der
israelitiſchen Religionsgemeinden im Kreiſe Oppenheim im Jahre
1892. - 3) Bekanntmachung. die Umlagen zur Beſtreilung der Be
dürfniſſe der israelitiſchen Reliaionsgemeinde Crainfeld, im Kreiſe
Lauterbach, für 1892,9s betr. 4) Ermächtigung zur Annahme und
zum Tragen eines fremden Ordens. 5) Namensveränderungen.
5) Dienſtnachrichten.
7) Dienſtentlaſſungen. 8)
Abweſenheitser=
klärungen. 9) Ruheſtandsverſetzung. 10) Korkurrenzeröffnung.
11) Sterbefälle.
In der Angelegenheit der Weltausſtellung in Berlin vor
Schluß des Jahrhunderts hat die Großh. Centralſtelle für die
Gewerbe höherem Auftrage zufolge die Ausſchußmitalieder des
Landesgewerbevereins, ſowie eine größere Zahl Induſtrieller des
Großherzogtums um Mitteilung ihrer Anſicht. ſowie derj nigen
der ihnen naheſtthenden, für das Proiekt ſich intereſſierenden Kreiſe
erſucht.
— Unſere Techniſche Hochſchule beginnt mit dem heuti
gen Tage ihre großen Ferien, welche bis in die zweite Hälste des
Oktober dauern werden. Bei dem ſo ſehr erfreulichen Aufſchwung,
176
welchen die Hochſchule in der letzten Zeit gewonnen hat, wird man
das Fehlen von 400-500 Studierenden in dem Verkehrsleben
un=
ſerer Stadt während nahezu drei Monate, wohl ſchon merken.
Hoffentlich wird das Winterſemeſter zeigen vaß die Hochſchule ihre
Anzielunaskraft auf die Studierenden aller Abteilungen derſelben
unvermindert cusübt und immer noch kräftiger äußert.
L. Die geſtrige Sitzung der
Stadtverordnetenverſamm=
lung eröffnete der Bürgermeiſter mit der Mitteilung verſchiedener
Einläufe. Mehrere Gewerbetreibende ſind um Aufhebung des
Oktrois für Brennmaterialien, welche zu gewerblichen
Zwecken verwendet werden, vorſtellig g.worden, da dieſe Beſteuerung
eine ungerechtfertigte ſei. Der Verwaltunasrat der Guſtav Adolf=
Stiftung für das Großherzogtum ſchreibt, daß beabſichtigt ſei,
im Jahre 1893 das Haupt= und 50jährige Jubelfeſt in hieſiger
Stadt abzubalten, falls man ein Entgegenkommen zeige= Der
Bürgermeiſter wird ermächtigt, in dieſem Sinne-zu antworten.
Stadtverordneter Rockel weiſt auf den Waſſermüngel im
Herd=
weg hin, welchem, wie der Bürgermeiſter mitteilt, abgeholfen werde.
ſobald ein weiteres Reſervoir erbaut ſei und die leider etwas
ver=
zögerten Arbeiten am Waſſerwerk beendigt ſeien. Die
Abfuhr=
ordnung für den Stadtbezirk Beſſungen ſoll aufgehoben und
diejenige der Stadt Darmſtadt mit einer Erhöhung des Tarifs
allaemein eingeführt werden. Die Verſammlung genehmigt den
desfallſigen Entwurf. Der Wirtſchaftsplan für den ſtädtiſchen
Wald im Jahre 1892,93 ſieht 10080 Feſtmeter zu fällendes Holz
vor, 174 Feſtmeter weniger wie im vorigen Jahre. Dies begegnet
keinem Widerſpruch. Die ſeither verpachteten, ſtädtiſchen
Wieſen, in der Beſſunger, Gemarkung haben zum Teil
geringe Einnahme eingebracht. Es wird beſchloſſen, die wenig
er=
träglichen in eigene Bewirtſchaftung zu nehmen, die übrigen indes
zu verpachten. Um 10 Elektrizitätszähler anzuſchaffen,
werden für 6 ſolche ie 133 M. und für 4 je 100 M. gefordert und
gut geheißen. Die Gebühren der Feldgeſchworenen werden
dahin feſtgeſetzt, daß das Taggeld 4 M. innerhalb und 5 M.
außer=
halb der Gemarkung betrage. Für Tagelöhner zum Tragen der
Geräte haben dieſelben ſelbſt zu ſorgen. Seither betrug die
Ge=
bühr 3 M. Der Zuſchuß zur Pfandhauskaſſe für 189192
beträgt ſtatt der im Voranſchlag vorgeſehenen 3600 M. 6584 M. 73 Pf.
Derſelbe wird bewilligt. In die Kommiſſion zur
Unterzeich=
nung von Urkunden wird für Herrn Creter Stadtv. Wittmann und
für Stadtv. Gräff Stadtv. Heß gewählt. Einige
Baudispen=
ationsgeſuche werden zuſtimmend erledigt. Die
Pallas=
wieſenſtraße von der Pfründner= zur Frankfurterſtraße ſoll
durch 2. von da zur Liebigſtraße durch 9 Laternen beſſer beleuchtet
und ebenſo ſollen in jener Gegend weitere 4 Laternen aufgeſtellt
werden. Die Anforderung dafür von 2650 M. findet Genehmigung,
ebenſo die Forderung von 290 M. 50 Pf. für Gelände=
Er=
werbung zur Artillerieſtraße. Die Tagesordnung der
öffent=
lichen Sitzung war hiermit erledigt.
9 Von der Bürgermeiſterei iſt nunmehr eine Bekanntmachung
erlaſſen worden, wonach ſich in Ausführung eines letzthin gefaßten
Beſchluſſes der Stadtverordnetenverſammlung vom 1. April d. J3.
an der Gaspreis für Koch= Heiz= und Kraftzwecke von
15 Pf. auf 12 Pf. für den Kubikmeter ermäßigt, was eine
Reduk=
tion um 20 pCt. bedeutet. Bekanntlich iſt die ſtädtiſche
Verwal=
tung in anerkennenswerter Weiſe ſchon ſeit geraumer Zeit beſtrebt,
die Benutzung des Gaſes laußer im Gewerbebetrieb) beſonders auch
im Haushaltungsbetrieb, als Koch= und Heizmittel, zu fördern.
Wenn nun durch dieſe nochmalige Herabſetzung der eigene Nutzen,
welchen das ſtädtiſche Gaswerk aus dem Gasverkauf für genannte
Zwecke erzielt, auf einen höchſt mäßigen Prozentſatz herabſinkt (
ſo=
viel wir wiſſen, hat in den letzten Jahren der Selbſtkoſtenpreis für
die Gasbereitung 10-11 Pf. für den Kubikmeter betragen), ſo darf
andererſeits gehofft werden, daß ſich die Benutzung des Gaſes im
Haushalt, nicht nur zu Zwecken der Beleuchtung, ſondern auch zum
Kochen und Heizen, in unſerer Stadt immer mehr ausdehnt, wie
dies aus anderen Städten längſt gemeldet wird. Dafür, daß
das Gas den ſeitherigen Ofen= und Herdbrand in Wohnräumen
und Küche immer mehr verdrängt, ſprechen ebenſowohl allgemein
volkswirtſchaftliche, wie auch Gründe der häuslichen Annehmlichkeit
und Reinlichkeit, der Verſonen= und Zeiterſparnis. Wenn man
be=
enkt, mit welchen Umſtänden die gegenwärtige Art der Feuerung
in den Haushaltungen verknüpft iſt, von der Anſchaffung der
er=
forderlichen Vorräte an Brennmaterial und deren Aufbewahrung
an, bis zur Entzündung und Unterhaltung des Feuers ſelbſt und
den ſich daran ſchließenden Reinigungsarbeiten, ſo ſollte man ſich
eigentlich wundern, daß das ſo bequeme Mittel der Gasheizung
ſich nicht ſchneller und umfangreicher überall da verbreitet, wo die
Möalichkeit dazu geboten iſt. In volkswirtſchaftlicher Hinſicht
ver=
dient der bei der dermaligen Art der Heizung ſtattfindende unnütze
Verbrauch von Brennſtoffen weſentliche Beachtung, der von
Tech=
nikern bis zu 60 und 70 pCt. des Geſamtverbrauchs in manchem
Haushalt angegeben wird. Es darf mit Fug und Recht behauptet
werden, daß - wie die elektriſche Beleuchtung als das allgemeine
Licht - ſo die Gasheizung als die allgemeine Feuerungsmethode
der Zukunft zu bezeichnen iſt.
Nr. 176
1. Die ſeit dem 9. Juli d. J. für die hieſige Stadt auf zwei
Jahre in Kraft getretene Verordnung. inhaltlich deren bei
Kon=
dürfnisfrage zu prüſen iſt, hat zur Folge gehabt, daß der
Kreis=
ausſchuß bereits eine Reihe von Geſuchen abſchlägig beſchieden hat.
Darunter beſinden ſich auch ſolche, welche lange vor dem 9. Juli
bereits eingereicht worden ſind, da man von der Anſicht ausgeht,
daß der Tag der Entſcheidung durch den Kreisausſchuß und nicht
derjenige der Einreichüng des Geſuchs für die Frage entſcheidend Teil Turner waren. Eine große Anziehunastraft bot heute das
ſei, welche geſetzliche Beſtimmung zur Anwenduna zu kommen habe. Braten eines ganzen Ochſen am Spiß ein bisher hier noch
den polizeilichen Beſtimmungen über das Wirtſchaftsweſen einen
den Anforderungen unſerer Zeit entſprechenden Erſatz zu ſchaffen,
der Kreisausſchuß zur Zeit beſchäftigt iſt. Es ſollen dabei
ein=
gehende Beſtimmungen über die Höhe der Wirtſchaftslokale, deren
werden. Die in abſehbarer Zeit erfolgende Einführung derartiger
Vorſchriften dürfte dem vielfach im Wirtſchaftsbetrieb beſtehenden
hervorgetretenen Verfahren einen Damm entgegen ſetzen, einfache
ſind oder nicht.
Strafſache gegen den 45 Jahre alten Kaufmann Hermann
wohnhaft hier, wegen fortgeſetzter Urkundenfälſchung und Betrugs,
ſowie gegen deſſen Handlungsgehilfen Georg Weis wegen Beihilfe
dazu, verhandelt. Erſterer, der lange Jahre den Ruf eines braven, etwa 7 Stunden in Anſprüch.
ſoliden, fleißigen, ſowie reellen Mannes genoß, ſah ſich im Jahre
mit ſeinem hieſigen Geſchäft ins Gedränge. Nach langem Kampſe
ſah er ſich im April 188s in der Verzweiflung veranlaßt, Wechſel
mit gefälſchten Accepten zu verſehen und der Bank für Handel und
Induſtrie für Süddeutſchland und einigen Bankiers zu begeben,
gegen Entnahme der ganzen oder teilweiſen Valuta. Er benutzte
dabei die Namen kleinerer Geſchäftsleute und erweckte ſo die Täu=( Köln wiederum mit Sonderſchiff.
ſchung, als ſeien dies gute Kundenwechſel. Zu aller Vorſorge legte
er auch gelegentlich, ſo noch im Sommer 1891, Bilanzen vor, inhaltlich
deren ſein Vermögen 140000. M. betrug. Als ſich ſein Umſatz
immer ſteigerte, machte die Bank für Handel und Induſtrie
Schwie=
rigkeiten, ſo daß er die Deckung vermehrte. Erſt im November l Fürſt Bismarck auf ſeiner Reiſe von Kiſſingen nach Varzin einen
1891 kam ſein Treiben dadurch an den Tag, daß er an
Stelle beanſtandeter langſichtiger Wechſel der Bank nach einer ein Irrtum bezeichnet. Ein ſolcher Aufenthalt wäre überhaupt nicht
halben Stunde ſolche von naher Sicht zum Diekonto gab.
Man zog Erkundigungen ein, wie dies überhaupt über den Wert l in Berlin gehandelt. Vorausſichtlich wird ſich der Fürſt von Jena
der Namen der Acceptanten zumeiſt geſchah, und hörte, daß die direkt nach Schönhauſen beaeben von wo aus Varzin in einem
Namen gefälſcht ſeien. Die eingeleitete Unterſuchung ergab. daß 1 Tage zu erreichen iſt. — Die „adiſche Korreſpondenz” teilt mit,
Oppenheimer 1586 Wechſel im Betrage von 1117202 M. gefälſcht
und die Bank um etwa 40000, den Bankter Hoffmann um etwa l dem Plan einer Berliner Weltausſtellung nicht günſtig. Das
13000 M. geſchädigt hat. 16 Wechſel fälſchte auf ſein Zureden
der gegen mönatlich 97½ M. in ſeinem Geſchäft thätige Weis, der
es that ſeiner Stellung und Familie wegen. Beide ſind genandig
und es erhält erſterer 4 Jahre Zuchthaus unter Aufrechnung von
6 Monaten Unterſuchungshaft und Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte auf 5 Jahre, Weis 6 Monate Geſängnis, welche durch 1 erſt zum kleinſten Teil eingegangen ſeien.
ſeine Unterſuchungshaft für verbüßt gelten.
eines Muſeums eingelaufenen Pläne ſind jetzt in der 1 und die Knöpfe, kurz alle Metallbeſtandteile in der Montierung aus
Kunſthalle aufgeſtellt und fullen vollſtändig die Zoberen Säle. Die
Jurh tagt gegenwärtig; nach Beendigung der betr. Sitzungen und
nach Publizierung des Urteils werden die Pläne auch einige Zeit
öffentlich ausgeſtellt werden.
2 In dem Kiefern=Heegſtück an der Bergſchneiſe links l zurückgezogen.
der Griesheimer Chauſſee iſt geſtern nachmittag gegen 8 Uhr Feuer,
ausgebrochen, dem eine ziemliche Strecke des jungen Waldes zum während der Anweſenheit des amerikaniſchen Geſanavereins=Arion”
Opfer fiel. Abteilungen des 1. u. 2. Drag.=Regts. mit mehreren
Offi=
energiſchem Eingreifen zu danken, daß ein weiteres Umſichgreifen
des Brandes verhütet wurde. Herr Forſtinſpektor Hüter, ſowie =Arion an dem Hauptquartier, dem,Brüſſeler Hof, entfernt werden
die Herren Polizeirat Fey und Polizeiinſpektor Dr. Kratz waren
ebenfalls alsbald auf der Brandſtelle erſchienen. Da der Diſtrikt
an mehreren Stellen zugleich brannte, muß wohl Brandſtiftung
10 Morgen groß.
Dem Vernehmen nach wurde ein Teil der inneren Aus.( nur nach eingeholter polizeilicher Erlaubnis erfolgen darf.
ſtattung des Neuen Reichstags=Gebäudes der Möbelfabrik
J. Glückert hier übertragen.
Aus dem Eiskeller eines hieſigen Wildprethändlers wurde
ein Rehbock geſtohlen. Es iſt bis jetzt noch nicht gelungen, dem
frechen Diebe auf die Spur zu kommen.
kurz vor 12 Uhr der „Arionz von Frankfurt hier ein. Da von l Höchſt Neuſtadt, Michelſtadt, Erbach und Hetzbach=Beerfelden aus
2507
den amerikaniſchen Sängern ausdrücklich darum gebeten war. von
einer Empfangsfeier abzuſehen, hatten ſih nur wenige Verſonen
zeſſionierung neuer Wirtſchafken in erſter Linie die Be= auf dem Bahnhof eingefunden Nach kurzer Raſt beſab ſich der
aröste Teil der Sänger nach Wiesbaden, von wo heute am ſpäten
Abend die Rückkehr erfolgt.
4 Mainz. 27. Juli. Mittelrheiniſches Turnfeſt. Der
heulige letzte Tag des Feſtes hat nochmals eine koloſſale
Menſchen=
maſſe auf den Feſtplatz geführt. von welcher wohl nur der geringere
— Um auch für die veralteten aus der Zeit der Elwagen ſtammen= nicht geſehenes Schauſpiel. Das Braten des über 6 Cr. ſchweren
Ochſen wurde durch den bekannten „Ochſenbrater:, Metzgermeiſter
Johann Rößler von München, der bereits bei den verſchiedenſten
hat das Miniſterium Vorſchläge eingefordert, mit deren Ausarbeitung l ſeſtlichen Angelegenheiten zuſämmen 191 Ochſen zu ihren Vätern
verjammelte, in ebenſo ſinnreicher wie appetiterregender Weiſe
be=
thätigt. Der ausgenommene, abgezogene Ochſe wurde nach Ent=
Zugänge, Ventilation, Heizung. Beleuchtung, Kubikinhalt ꝛc. getroffen fernung des Kopfes auf den ſogenännten Spieß geſteckt. Letzterer
wird von einem ſchwer gezimmerten Gerüſte getragen, an deſſen
Außenſeite ſich der Mechanismus befindet, durch welchen die Drehung
Unweſen ein Ende machen und ganz beſonders dem mehr und mehr des Spießes bewirkt wird. Um beim Gahrwerden des Fleiſches
ein Auseinanderfallen des Bratens zu verhüten, ſind in der Bauch=
Wohnhäuſer in Wirtſchaften umzuwandeln, ob ſie dazu geeignet! höhle und um den Leib herum, in ſinnreicher Verbinduna mit dem
Spieß, eiſerne Reife angebracht. Die Feuerung geſchieht mittelſt
L. In der geſtrigen Sitzung der Ferienſtrafkammer wurde die Holz. das in einem Abſtand von 75 Centimeker' ſich unter dem
Ochſen in vier eiſernen Ständern befindet. Unmittelbar unter dem
Oppenheimer in Firma 3. Oppenheimer, geboren in Rimbach, 1 rieſigen Braten iſt ein Baſſin angebracht, das das abträufelnde Fett
aufnimmt. Die vollſtändige Fertiaſtellung des Bratens. zu welchem
20 Pfund Salz und 6 Pfünd ſeffer verwendet wurden, nahm
Vingen, 27. Juli. Der Geſangverein =Arionz reiſt am
1884 genötigt, zu Gunſten einer nach Straßburg verheirateten Freitag mit Sonderſchiff von Mainz nach Aßmannshauſen zum
Schweſter einzutreten. Anſtatt jedoch deren Eheeinbringen mit ) Beſuch des Niederwaldes. Am Denkmal findet eine patriotiſche
14000 M. zu retten, erlitt er große Verluſte und kam infolgedeſſen Feier ſtitt. Am Mittag wird Rüdesheim beſucht, abends treffen
die Amerikaner zu einer Unterhaltung mit dem Cäcilienverein in
Bingen ein. Am Samstag wird bei Fabrikant Gräff der
Morgen=
trunk eingenommen, ſodann findet ein Kellerfeſt. der Beſuch der
Schützenhälle auf dem Rochusberge und abends allda
Sommer=
nachtfeſt 'ſtatt. Sonntag früh 9 Uhr erfolgt die Weiterreiſe nach
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 27. Juli. Die Mitteilung, daß
Tag in Berlin verweilen werde, wird von den „Hamb. Nachr.- als
beablichtigt, ſondern es hätte ſich immer nur um ein Nachtquartier
die Mehrzahl der Gütackten der badiſchen Handelskammern laufeten
Gutacten Boyerns iſt noch nicht abgegangen. Die „Norddeutſche
Allg. 3tg. bezeichnet die Auffaſſung, als ob die Entſcheidung über
die Weltäu'ſtellungsfrage bereits in den nächſten Tagen zu erwarten
ſei, ſchon deshalb als unzutreffend, weil die ſeitens des
Reichs=
kanziers von den verbündeten Regierungen erbetenen Aeußerungen.
Wie der „Konfekt."
erfährt, ſollen bei den Garde=Regimentern Verſuche gemacht werden,
⬜ Die inſolge des Preisausſchreibens für den Neubauh ſämtliche Beſchlagteile des Helmes. das Schloß der Säbelkoppel
Aluminium herzuſtellen.
Wiesbaden. 27. Juli. 34 Rummern der Juwelen der Herzogin
von Beauffremont wurden für 24 922 M. verkauſt, 10 Stück wurden
Frankfurt, 27. Juli. Ueber eiren ſiörenden Zwiſchenfall
hierſelbſt berichtet der -G. A.1. Unſere amerikaniſchen Gäſte ſtanden
zieren und die Kompagnie des Herrn Hauptmann v. Lochow vom geſtern mittag in vollem Ernſte im Begriff, von hier abzureiſen,
1. Inf.=Regt. Nr. 115 waren alsbald zur Stelle, und iſt es deren l ohne das angekündigte Konzert auszuſühren, weil auf Befehl des
Herrn PVolizeikommiſſars die Unionsflaage und die Fabie des
mußte. Auf den beim Voliz ipräſidium eingelegten Prottſt ließ
indeſſen der ſtellvertretende Volizeipräſident, Herr Regierungsrat
Steffens. telephoniſch die Erlaubnis zur ſofortigen Wiederaufhiſſung
angenommen werden. Die abgebrannte Stelle iſt ungefähr der eingezogenen Banner erteilen. Das Verbot war dezwegen
erlaſſen worden, weil das Aushängen einer ausländiſchen Fahne
Frankfurt, 27. Juli. Zur Erlechterung des Beſuchs des
Heſſiſchen Odenwaldes wird die Heſſiſche Ludwigsbahn am
nächſt en Sonntag. 31. Juli, zu dem von Frankfurt (Oſtvahahof)
abfahrenden Schnellzuge hier=Jſowie in Hanau (Oitbahnhof ünd
Weſibahnhof) Rückfahrkarten, giltig für den Tag der Ausaabe, zun
Mainz. 27. Juli. Mittelſt Extrazugs traf heute morgen Vreiſe der einfachen Verſonenzugskarten. ſog. Sonntagebillets. nach
2508
Nr.
geben. mit denen auch der Abendſchnellzug ohne Zuſchlag benutzt
werden kann.
Homburg v. d. H. 27. Juli. Die drei älteſten kaiſerlichen
Vrinzen ſind geſtern abend um 8 Uhr bei der Kaiſerin Friedrich
zum Beſuch eingetroffen. Die Kaiſerin Friedrich und die Vrinzeſſin
Maraarete von Preußen empfingen die Brinzen auf dem Bahnhofe.
Königſtein i. T. 27. Juli. Sanitätsrat Dr. Vingler iſt
beute früh 6 Uhr an einem Schlagenfalle geſtorben. Seit einigen
Monaten war der Dahingeſchiedere herzleidend; vorgeſtern war er
jedoch noch mit dem gegenwärtia zur Kur in Königſtein weilenden
Erzbiſchof von Poſen, Dr. v. Stablewski. recht veranügt zuſammen.
Sanitätsrat Dr. Vingler war am 22. Dezember 1815 geboren und
konnte vor einigen Jahren ſein 50jähriges Jubiläum als Arzt
feiern. Die allgemeine Teilnahme, die dem trefflichen Arzte an
dieſem Ehrentage bezeugt wurde. war ein beredter Beweis von der
Liebe und Wertſchätzung, deren ſich der Verſtorbene in allen Kreiſen
erfreute. So bedeutet denn auch ſein Tod einen großen
unerſetz=
lichen Verluſt in Königſtein, da arm und reich in ihm einen ſieks
hilfsbereiten Menſchenfreund ſand. Der Großherzoa von
Loxem=
burg. Herzog von Naſſau und viele andern Fürſtlichkeiten, ebenſo
Graf Herbert Bismarck zählten jedes Jahr zu ſeinen Kurgäſten.
Er war Gründer der Kaltwaſſerheilanſtalt in Königſtein, für deren
E.richtung ihm vom Herzog von Naſſau der Platz geſchenkt worden
war. Vor ſechs Monaten hatte die Leitung der Anſtalt ein Nffe
des Verſtorbenen. Dr. Thewalt, übernommen.
Eſſen, 27. Juli. In dem Bochumer Stempelprozeß machte
der Schmied Quantius gravierende Ausſagen betieffs des
Schienen=
flickens. Der Zeuge wird nicht vereidiaf; er nennt die angeblich
betrogenen Babnen. Die Verteidigung beantragt die Ladung
Roſen=
dahls aus Savona. Quantius ſagt aus er häbe die Ankünft des
Kontrolleurs durch beſondere Schellenſignale angezeigt. Bering
beſtreitet derartiges; dies könne vor ſeinem Amtsantritt der Fall
ceweſen ſein. Hierüber werden zwei Vortiers des Bochumer Vereins
zur Vernehmung geladen.
Braunſchweig. 26. Juli. Faſt die ſämtlichen Dienſtleute
der Stadt Braunſchweig, 60 an der Zahl, hatten gegen den
Cnef=
redakteur derBraunſchw. Landeszla. Anklage wegen öffentlicher
Beleidigung. beaangen durch einen Artikel der genannten Zeitung,
in dem in ſatiriſcher Weiſe Mißſtände im hieſigen
Dienſtmanns=
weſen beſprochen waren, erhoben. Dieſer große Beleidigungsprozeß
gelanite vor dem hieſigen Schöffengerichte zur Verhandlung. Das
Gericht erblickte in jenem Artikel eine nach den 88185 und 186 des
R.=Str.=G. B. ſtrafbare Handluna und verurteilte den Angeklagten
zu 100 M. Geldſtrafe. bezw. 20 Tagen Gefängnis. zur Tragung der
Koſten des Verfahrens und zur Veröffentlichung des gerichtlichen
Erkenntniſſes in der betreffenden Zeitung.
Breslau, 27. Juli. 120 ruſſiſche Auswanderer ſind wegen
der Choleragefahr ſtrengſter Abſonderung und gründlichſter
Unter=
ſuchung unterworfen worden. Nach dem „Ratibörer Anz.- ſind im
ruſſiſchen Grenzgebiet einzelne Choleraſälle vorgekommen, einer in
Dombiowa mit tödlichem Ausgang.
Kiel, 25. Juli. Ein ſchwerer Unglücksſall in der Marine
wird von der „Danz. 3tg. berichtet. Freitag vormittag wurden
von einem Torpedoboot in der Wiker Bucht Schießübungen
abae=
halten. Die Ruder=Barkaſſe des Torpedobootes war gegen 11 Uhr
mit dem Auſſuchen eines Torpedos beſchäftigt, als das Torpedoboot
mit voller Kraft heranſchoß und die Barkaſſe mittſchiffs mit ſolcher
Gewalt traf. daß die Barkaſſe förmlich durchſchnitten wurde und
ſoſort unterging. Die Beſatzung beſtand aus 7 Matroſen. Ob
die=
ſelben alle aerettet worden, iſt nicht bekannt.
8t. Bäderfrequenz. Baden=Baden 30 827. Ems 12027.
Hombura 5848. Kreuznach 3544. Marbach j. O. 209. Münſter
a. St. 1304. Nauheim 6447. Schlangenbad 1048. Soden i. T.
1346. Schwalbach 3709. Weilbach 58. Wiesbaden 64116.
Helgo=
land 3603. Oſtende 10852. Scheveningen 7519.
Paris. 26. Juli. Die Trümmer des Schloſſes von Saint=
Cloud ſind geſtern einem Pariſer Unternehmer jür 3325 Fres.
zugeſchlagen worden. (ie transit gloria mundi)
Verſailles. 27. Juli. Heute begann vor dem hieſigen
Schwur=
gerichte der Prozeß gegen die vier des Dynamitdiebſtahls in
Soiſy ſous Etiolles angeklaaten Anarchiſten. Der Angeklagte Etievant,
der ſich aufzuſtehen und ſeinen Namen anzugeben weigerte, verſuchte
die Theorien der Anarchiſten darzulegen, wurde aber vom
Präſi=
denten zum Schweigen gebracht. Die Vernehmung der Angeklagten
erfolate ohne weitere bemerkenswerte Zwiſchenfälle.
Catania, 27. Juli. Am Aetna hat während der Nacht das
Auswerfen von Steinen und die Rauchentwickelung zugenommen:
das Gelöſe iſt ſtärker geworden und der Aſchenregen dauert an.
In Mineo wurde geſtern ein Erdbeben verſpürt.
Bay Cilh 4 Hotels. 2 Kirchen. 54 große Kaufhäuſer und
Waren=
lager und 300 Privathäuſer. Dieſelbe verwüſtete den ganzen
weſt=
virginiſchen Diſtrikt, zerſtörte 4 Eiſenbahnbrücken und mähte den
großen Virginiawald vollſtändig nieder.
126
Kleine Chronik. In Berlin iſt auf die Beſitzerin eines
Buttergeſchäfts in der Rügenerſtraße am Mittwoch ein
Raub=
attentat verſucht worden. Ein Mann, der den Laden betrat,
ſchlug die Beſitzerin mit einer Flaſche nieder, ſuchte die Ladenkaſſe
zu vlündern, entflob aber unverrichteter Dinge. - Das
Dienſit=
mädchen in dem Droquengeſchäft von Kaiſer in Halle a. S. betrat
das Dach eines Nebengebäudes. brach durch das Oberlicht und ſiel
auf einen Ballon mit Schwefelſäure, welcher zerſprang. Das
Mädchen wurde ſchrecklich verbrannt und liegt hoffnungslos
darnieder. Der Student der Medizin Pietrueky in Halle a. S.
er=
hielt ein Jahr Feſtungshaft wegen Zweikamvfes mit dem
Lieute=
nant de Nimes. wobei erſterer Leinen Streifſchuß an der Hüſte,
letzterer einen Schuß in den Oberſchenkel erhalten hatte. Die
Ur=
ſache des Zweikampfes war ein nächtliches Rekontre, durch Vietrueky
veranlaßt, der durch Säbelhiebe verletzt worden war. — Die große
Spinnfabrik der Firma M. Hainiſch in Aue bei Schöttwein (
Oeſter=
reich) iſt nie dergebrannt. Die Fubrik beſchäftigte mehrere
hundert Arbeiter. - Wie aus Huelva (Spanien) gemeldet wird.
ſcheiterte dort ein mit ſechs deutſchen Matroſen bemanntes Boot
eines nach Hamburg gehörigen Dampfers. Vier Mann wurden
durch Matroſen eines franzöſiſchen Handelsſchiffes gerettet, die
bei=
den anderen ertranken.
Choleraberichte. Seit zwei Tagen ſind weder amtliche noch
private Nachrichten über den Verlauf der Choleraepidemie in Ruß
land eingegangen. - Auch in Weſipreußen iſt nunmehr die Einfuhr
von gebraüchten Kleidern, Hadern. Lumpen u. ſ. w. aus Rußland
verboten worden. Die Sanitätskommiſſion in Poſen hat bei
weiſerem Vordringen der Cholera in Rußland ſtrenge Reviſion der
Grundſtücke, Höfe, Aborte, Spülſteine u. ſ. w. angeordnet ferner
Desinfizierung derſelben. Revino= der Lebensmittel auf den Märkten
und genaue Ueberwachung der paßloſen Reiſenden aus Rußland.
Die Militärbehörden haben für jeden Cruppenteil beſondere Sanitäts=
Kommiſſionen eingeſetzt.
Einen Darmſtädter Steuerzettel vom Jahre 1779
kennen zu lernen, wird unſere Leſer gewis intereſſieren. Derſelbe
lautet:
Pro Nota.
Frau N. N. hat wegen ihres Gewerbes, ein bürgerliches
Nah=
runas Cavital-von - 130 Gulden.
Die 130 Gld. machen an Contribution
nonatlich
Gld. 11 Alb. 4 H.
und an Verwilligungs Geldern auf ein jedes
Ziehl Cameral Dongratuit.
„ 3
„
„ „27 Regierungs Antritt Dongratuit „ 26 Rheinbaugeld 3
„ 18 Neben Beyſteuer, weilen es ein bürgerliches
Steuer Capital iſt 14 Des Wohnhaußes wegen iſt dieſelbe frey.
ausſchließlich der Beed, welche die Stadt von
denen Singulis erheben - und im gantzen
an die Fürſtl. Rentherey liefern muß, und
beträgt ſolche jährlich 27
Darmſtadt, d. 11. Juny 1779.
Lentz.
Litterariſches
Das neu e Buch der Natur. Von A. v. Schweiger=
Lerchenfeld. (Mit 582 Illuſtrationen, darunter zahlreichen
Voll=
bildern.) A. Hartlebens Verlag, Wien. In 35 Lieferungen 50 Pf.
Auch komvlett in 2 Bänden Großoktav mit zuſammen 70 Bogen
in Prachtband gebunden 11 M. 50 Pf. Das anziehende, durch
und durch belehrende Werk. auf das wir heute mit Vergnügen
wieder zurückkommen, liegt nun vollendet vor. Die letzten uns
zugegangenen Lieferungen (29 bis 35) beſchließen die Mitteilungen
über Anlage von Natüralienſammlungen und enthalten in ihren
letzten Abſchnitten ausführliche Abhandlungen über „Tier=
Lieb=
habereien= (Stubenvögel, Aquarien, Terrarien) und „Pflanzen=
Lieb=
habereien' (Gimmerblumen, Hausgorten). Ein ſehr ſorgfältig
aus=
gearbeitetes, reichliches Sach= und Namenregiſter erhöht den
prakti=
ſchen Wert dieſes trefflichen Werkes ganz weſentlich. Die
Illu=
ſtrationen ſind meiſterhaft ausgeführt und in großer Zahl
vorhan=
den - in beiden Bänden zuſammen faſt 606 mit über 1000
Ein=
zeldarſtellungen. Wenn ſich eine ſolche Fülle von
Anſchauungs=
mitteln mit einem virtuos geſchriebenen Tixte zu einem einheitlichen
Ganzen verbinden, wie hier, kann man mit Sicherheit auf die
weiteſte Verbreitung eines ſo vorzüglichen Werkes ſchließen. Jeder
New=York., 27. Juli. Eine Waſſerhoſe zerſtörte in der Naturfreund, der lernen will, wird es mit hoher Befriedigung
durch=
arbeiten.
Ed. Er.
Lageskalender.
Freitag. 29. Juli: Generalverſammlung der Darmſtädter Attien=
Ziegelei.
Dus uo Mhte5 5. Mſchlie babuatdendtet neantnaldsin in. Mdantenrhr 6 Mdtatles halkin Derndalr