Abennemenksprei=
dierdelſährlich 1 Marl 50 Pf., hall.
Ehelich 3 Mark id. Dringerlohn.
Andwhnz verden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegenge=
nemmen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtaufichlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Iuſerate
fuͤr daz
voͤchenl. Gmal erſcheinende Tagblan
werden angenommen:h Turmſtad,
von der Expedition, Rein kr. Nr. 23
in Beſſungen von ſFredr. Bläßer,
Schießhausſtraße 14. ow r auswärt,
von allen Annoncenekbryebitionen.
für die Bekannkmachungen des
Amtliches Organ
oßh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamls und der anderen Behörden.
Ns. 167.
Dienstag den 19. Juli.
189½.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreſfend: Die Auflöſung des Kranken Unterſtützungsvereins zu Wixzhauſen Eingeſchriebene Hülfskaſſe Nr. 16).
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Kranken=Unterſtützungsverein zu Wixhauſen (
Einge=
ſchriebene Hülfskaſſe Nr. 16) durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 20. März d. Js. mit Wirkung vom 1. Mai 1892
an aufgelöſt worden iſt.
Darmſtadt, den 13. Juli 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[1034
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreſſend: Das Verbot des Aueſtellens unbejeſtigter Blumentopſe und anderer Gegenſtände vor den Fenſtern der Wohnungen.
Nachdem wiederholt durch Herabfallen von Blumentöpfen, welche auf Fenſterbrüſtungen ohne genügende Beſeſtigung
auf=
geſtellt waren, Gefährdungen von Perſonen vorgekommen ſind, ſehen wir uns veranlaßt, die nachſtehend abgedruckten
ſtraſge=
ſetzlichen Beſtimmungen mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, daß bei Verletzung von Perſonen durch
her=
abfallende Gegenſtände die weitergehenden ſirafrechtlichen Beſtimmungen über Körperverletzung ꝛc. Platz greiſen.
Darmſtadt, den 15. Juli 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
[1035
8 366 Poſ. 8 des Reichsſtrafgeſetzbuchs:
Mit Geldſtraſe bis zu ſechszig Mark oder mit Haſt bis zu 14 Tagen wird veſtraft:
wer nach einer öffentlichen Straße oder Waſſerſtraße, oder nach Orten hinaus, wo Menſchen zu
ver=
kehren pflegen, Sachen, durch deren Umſtürzen oder Herabfallen jemand beſchädigt werden kann, ohne gehörige
Befeſtigung anfſtellt, oder anfhängt, oder Sachen auf eine Weiſe ausgießt oder auswirſt, daß dadurch jemand
beſchädigt oder verunreinigt werden kann.
Artikel 291 des Polizeiſtrafgeſetzes:
Diejenigen, welche vor oder an ihren Wohnungen, namentlich vor den Fenſtern, Gegenſtände, die durch
ihr Umfallen oder Herabfallen die Vorübergehenden auf der Straße beſchädigen koͤnnen, ohne genügende
Be=
feſtigung ausſtellen oder hängen, werden nach 8 366, Nr. 8. des deutſchen Strafgeſetzbuchs beſtraft.
neberſicht
der Durchſchnittspreiſe von ſolgenden Früchten
vom 1. Juli bis 15. Juli 1892.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 20.-.
Korn per Sack
100 Kilo M. 19. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 17.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 1450.
Darmſtadt, den 15. Juli 1892.
Großherzogliches Pollzeiamt.
neberſicht.
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. Juli bis 15. Juli 1892.
Butter per ¹⁄ Kilo M. 1.5, desgl. in Partien M. - 95,
Eier per Stück 6 Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1.50.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 12.50, desgl. per 25 Kilo
M. 3.20. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2. 75. — Heu per
50 Kilo M. 4..
Darmſtadt, den 15. Juli 1892.
Großherzogliches Polizeiamt. 11036
Bekanntmachung.
Diejenigen hieſigen Einwohner (
Darm=
ſtadt=Beſſungen), welche ihren Kommunal=
und Kirchenſteuerzettel für 1892-93 noch
nicht erhalten haben, wollen zur
Ver=
meidung nachtheiliger Folgen
inner=
halb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſterei=
Büreau (Stadthaus, Zimmer Nr. 6
Anzeige davon machen.
Darmſtadt, den 18. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[11037
Morneweg.
357
2386
Nr. 167
Zahlungs=Aufforderung.
Diejenigen Arbeitgeber, welche die Beiträge für Invaliditäts= und
Alters=
verſicherung für ihre, freien Hilfskaſſen angehörigen, oder einer Krankenkaſſe
über=
haupt nicht angehörenden verſicherungspflichtigen Arbeiter für die Monate März,
April. Mai und Juni noch nicht entrichtet haben, werden hiermit aufgefordert,
innerhalb 10 Tagen Zahlung an unſere Kaſſe, Waldſtraße Nr. 6, zu leiſten.
Nach Ablauf der gegebenen Friſt wird gegen die Zahlungs=Säumigen das
Beitrei=
bungsverfahren eingeleitet.
Darmſtadt, den 15. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Lauteſchläger, Beigeordneter.
I1004
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Sommer=Bülffet des ſtädtiſchen Saalbaues iſt ſeit einiger Zeit ein
Gas=Back=, Brat= und Röſtapparat
neueſter Conſtruktion (Shſtem Goehde) aufgeſtellt und in Betrieb.
Wir laden Intereſſenten, namentlich Damen, hiermit ein, ſich von der
außer=
ordentlich ſchnellen, bequemen und billigen Zubereitung von Speiſen mittelſt
Gas=
feuerung ſowie auch davon zu überzeugen, daß dieſe Speiſen diejenigen an
Wohl=
geſchmack weſentlich übertreffen, welche auf Holz= oder Kohlenfeuer hergeſtellt ſind.
Sowohl der Saalbau=Reſtaurateur als auch deſſen Frau ſind gerne bereit,
jede Auskunft und Erläuterung zu ertheilen und auf Wunſch praktiſche
Demon=
ſtrationen mittelſt des Apparats vorzunehmen.
Darmſtadt, den 7. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[10679
MainAenur-Juhn.
Die Zimmer= und Dachdecker=Arbeiten zur Herſtellung eines
Falziegel=
daches an Stelle eines ſchadhaft gewordenen Wellblechdaches über der hiengen
Centralwerkſtätte ſollen einſchließlich der Lieferung der erforderlichen Materialien
an einen Unternehmer vergeben werden.
Die Bedingungen liegen auf dem Dienſtzimmer des Unterzeichneten zur Einſicht
offen. Angebotsformulare können ebendaſelbſt in Empfang genommen werden.
Die Angebote ſind verſchloſſen, portofrei und mit der Aufſchrift: „Angebot für
Zimmer= und Dachdeckerarbeit in der Centralwerkſtätte
Darmſtadt=
bis Mittwoch den 20. Juli, Vormittags 10 Uhr,
an den Unterzeichneten einzureichen.
Darmſtadt, den 11. Juli 1892.
Der Bau=Inſpektor
i. V.:
L. u k t.
[1081,
Main=Neckar=Bahn.
J. Die Erneuerung des Oelfarbenanſtrichs der Bahnhoſshalle in Darm
ſtadt ſoll vergeben werden.
Die Bedingungen lieçen auf dem Dienſtzimmer des Unterzeichneten zur
Ein=
ſicht offen.
Angebote ſind verſchloſſen, porlofrei und mit der Auſchriſt „Angebot für
An=
ſtrich der Bahnhofshalle in Darmſtadt- bis
Dienstag den 26. Juli, Vormittags 11 Uhr,
an den Unterzeichneten einzureichen.
Darmſtadt, den 15 Juli 1892.
Der Bau=Inſpektor.
J. V.:
Lukt.
111030
Das cchte Horteim
von A. Modurek in Ratibor, bekannt als bestes Vertilgungsmittel für
Schwaben, Russen, Fliegen, Motten, Wanzen, Flöhe,
Vogel-
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in Darmstadt bei M. Landau, Mathildenplatz 1 und Carlsstrasse 74; in
[9135,
Bessungen bei L. Tink.
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II. 164
Auf gerichtliche Verfügung werden die
den Ludwig Nicolay Eheleuten dahier
zuſtehenden zmmobilien:
Flur. Nr. ⬜Mir.
I. 163 22⁵⁄₁₀ Hofraithe
Winkel=
gäßchen,
zweiſtöckiger
Ueber=
bau daſelbſt,
wegen eingetretener Streitigkeiten
bezülg=
lich des Vollmachtspunktes des Steigerers
nochmals und zum letzten Mal im
Termin
Mittwoch den 27. Juli 1892,
Vormittags 11 Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Darmſtadt, den 12. Juli 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. E. d. V.:
Müller.
[10864
hampfreinigung
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540
12½
u8.
⁵⁄
„.
2,
12
5)
6
23
249½
3³⁄₈
) 9
„33
144)
25
251
128
97.
341
6.
340
3
166
Nr. 167
Main=Neckar=Bahn.
Zur Herſtellung der Ladeſtraße und der Zufuhrwege in dem erweiterten
Bahn=
hof Weinheim ſollen die nachbenannten Arbeiten und Lieferungen vergeben werden.
Das Setzen von 5000 Quadratmeter Packlage, das Einbauen von 500 Cbm.
Kleinſchlag. die Anlieferung und das Einbringen von 200 Cbm. Bindematerial und
das Abwalzen der chauſſirten Flächen.
Die Bedingungen und Angebots=Formulare liegen auf dem Dienſtzimmer des
Unterzeichneten und bei dem Bahnmeiſter in Weinheim zur Einſicht und
Empfang=
nahme offen.
Die Angebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit der Aufſchrift „Ange bot jür
Chauſirungs=Arbeiten im Bahnhof Weinheim' bis
Mittwoch den 27. Juli d. 33., Vormittags 10 Uhr,
an den Unterzeichneten einzureichen.
Darmſtadt, den 16. Juli 1892.
Der Bau=Inſpektor
i. V.:
L.u ſ t.
[11039
DaurenYerkteigerung.
Donnerstag den 21. und Freitag den 22. Juli, Vormittags
9 Uhr und Nachmittags 2 Uhr,
werden im „Schützenhof; nachverzeichnete Waaren, als:
1. Reſte Buckskin, Kammgarn und Cheviots, dabei hochfeine engliſche und
viederländiſche Sachen, in paſſenden Abſchnitten, für Hoſen, Anzüge und
Paletots,
2. Doppelbreite Cachemires und Kleiderſtoffe, alle Sorten glatte und gemuſterte
Flock=Barchende,
3. weiße ⁶ und 13½. Domaſſe, L. und 1¾⁄. Hausmacher Leinen, ſowie
Herrn=
huter Leinen für Hemden und Betttücher ohne Naht, weiße leinene
Taſchentücher,
4. Handtücher, Tiſchtücher, Servietten, Tafelgedecke, Kaffedecken, Reſte Kattun,
bedruckt,
gegen Baarzahlung verſteigert.
Harl Strauss,
11040
Hof=Taxator.
Brkanntmachung.
Der im Gemeinde=Bullenſtall in Stand 1 befindliche
Faſſelochs
ſoll auf dem Submiſſionswege zum Verkauf gelangen. Die Angebote ſind läng
ſtens bis
Donnerstag den 21. lſd. Mts., Nachmittags 4 Uhr,
ſchriftlich bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Griesheim, am 14. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
Maſſing.
[1008
Hanzuerkauf.
Das Haus Frankfurterſtraße 52 iſt
zu verkaufen eventuell auf 15. Oktober zu
vermiethen.
[10853
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Verſchluß von
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ſowie v. Autoritäten bequtachtete
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das Haar bis ins höchſte Alter glänzend,
geſchmeidig u. Scheitel haltend macht, die
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Zimmer mit Veranda, Küche,
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Arheil=
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Zimme=
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Wilhelminenſtraße 3, 1. Stock.
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9827) Eine ſchöne
Manſardewoh=
nung mit 3 Zimmern, gr. Vorplatz und
allem Zebehör zu vermiethen. Näheres
Mühlſtraße 9.
9939) Rheinſtr. 29 iſt die Wohnung
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größeren und kleineren Zimmern und
Zu=
behör an ruhige Leute zu vermiethen.
Näheres im Comptoir Rheinſtraße 25.
9982) Roßdörferſtr. 7 iſt die
Bel=
etage mit Zubehör auf 1. September zu
vermiethen. Näheres Nr. 9 parterre.
10111) Eliſabethenſtr. 47 Neuba.
33 Zimmer, Küche, Cloſet, Bodenkamme
u. ſ. w., ſofort zu beziehen.
10172) Caſinoſtr. 7, Beletage, ſech=
Zimmer nebſt Zubehör, am 1. Oktobe:
event. früher zu beziehen. Näh. 2. Stock.
10311) Arheilgerſtraße 23½ zwei
Wohnungen, mittlerer Stock u. Manſarde,
ſe 3 Zimmer, Küche, Bodenkammer, Keller,
alle Bequemlichkeiten, zu vermiethen.
10368) Kranichſteinerſtr. 12½ eine
Wohnung, 4 Zimmer, Küche, Magdkam
mer, Cloſet, 2 Keller, Waſchküche,
Bleich=
platz und Trockenboden per 1. Oktober.
10383) Kahlertſtraße 34, Ecke der
Wendelſtadtſtr., iſt der 2. Stock, beſtehend
in 4 ſchönen Zimmern, Speiſekammer u.
ſonſtigem Zubehör, per Anfang Okiober.
Daſelbſt eine Manſarde, 2 Zimmer, Küche
und ſonſtiges Zubehör zu vermiethen.
Näheres parterre.
10446) Schulſtraße 9 3 Zimmer,
Küche und Zubehör, an ruhige
kinder=
loſe Familie per 1. October zu verm.
10550) Roßdörferſtraße 12 iſt der
mittlere Stock mit allem Zubehör per
1. Oktober zu vermiethen.
10551) Martinſtraße 2½ iſt der
Parterreſtock, enthaltend 4 Zimmer und
Küche, Bodenkammer, 2 Keller u. Mitbe
nützung der Waſchküche nebſt des
Bleich=
platzes per 15. September oder ſpäter zu
vermiethen. Carl Böttinger,
Dreibrun=
nenſtraße 11.
10562) Heerdweg 97 iſt die
Beletage mit 5-6 Zimmern und
allem Zubehör ſofort zu verm.
10693) Heerdwegſtraße 95
Horrschaftswohnung.
enthaltend 8-14 Zimmer mit Stallung
für 4 Pferde und allem Zubehör ſofort
zu vermiethen.
10567) Heinrichſtraße 5.
elegante Bel=Etage von 6 Zimmern
nebſt allem Zubehör ſofort beziehbar.
Auf Wunſch können auch einige
Zim=
mer im oberen Stock dazu gegeben
werden. Näheres parterre.
10922) Ludwigshöhſtraße 9 eine
ſchöne Wohnung zu vermiethen.
11044) Soderſtr. 70 Beletage fünd
Zimmer mit Balkon und allem Zubehör
bis September zu vermiethen.
11045) Ecke Weuck= und
Lichten=
bergſtraße 37, nächſt der Martinskirche
eine ſchöne Manſarde an ruhige Familie
zu vermiethen. Näheres Wenckſtr. 34.
11046) Ecke der Frankfurter= und
Landwehrſtraße i. Seitenbau eine kleine
Wohnung. 2 Zimmer, Küche zu verm.
Näheres Vorderhaus Manſarde.
11047) Holzſtraße 26 eine kleine
Wohnung ſofort zu vermiethen.
11048) Magdalenenſtr. 7 Seitenb.
2 Zimmer, Küche ꝛc. an ruhige Familie
zu vermiethen. Preis 165 M.
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möbl. Zimmer mit Penſion.
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9463) 2-3 möblirte Zimmer, an
Wunſch Küche, in der Beletage. Näheres
Nieder=Ramſtätterſtraße 56 part.
10224) Schulſtraße 16, I. Stock,
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion ſof
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Hochpar=
terre ein großes möbl. Zimmer zu verm.
10496) Kiesſtr. 14, 1 Stg. h rechts,
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möbl. Zimmer mit ſeparatem Eingang.
mit oder ohne Penſion zu vermiethen.
10697) Saalbauſtr. 17, 1. St. ein
ſchön möbl. Zimmer mit Venſion ſofort.
10949) Wendelſtadtſtraße 30 part
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang zu verm.
10055) Wendelſtadtſtraße 441
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möbl. Zimmer mit Kaffee.
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11049) Waldſtraße 2, 2 Tr. hoch,
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11050) Frankfurterſtraße 60 ein
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bügeln v. kochen k., ſucht ſofort St., ſowie
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tragen. - Zu erfragen Graſenſtraße 2
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das ſolche Stelle ſchon begleitet, ſowie im
Nähen u. Handarb. bew, gegen g. Lohn
für eine höhere Herrſchaft nach Frankfurt
geſucht. Beck, Eliſabethenſtr. 45.
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Nachmittag. geiffnet.
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2300
Nr. 167
Allgemeine BentenAnſtalt Mur noch kurzs Lolli
Gegründet 1833.
Reorganiſirt 1855.
31t Htuttgart.
Geſammtvermögen Ende 1891: 68 Millionen Mark, darunter außer
33 Millionen Mark Prämienreſerven noch über 4¼ Millionen Mark
Extrareſerven.
Verſicherungsſtand: ca. 40 Tauſend Policen über 54 Millionen Mark
verſichertes Kapital und über 1½ Millionen verſicherte Nente. Aller Gewinn
kommt ausſchließlich den Mitgliedern der Anſtalt zu gut.
Lebensversicherung.
Einfache Todesfall=Verſicherungen. Abgekützte, bei Erreichung eines
be=
ſtimmten Lebensalters oder im Falle früheren Todes zahlbare
Verſiche=
rungen, ſowie Verſicherungen zweier verbundener Perſonen, zahlbar nach
dem Tode der zuerſt ſterbenden Perſon.
Dividenden=Genuß'ſchon nach 3 Jahren
E Dividende zur Zeit 30% der Prämie. H
Bei Einſtellen der Prämienzahung Reduktion der Verſicherung auf einen dem
Deckungskapital entſprechenden prämienſ.eien Betrag. Belehnung der Policen.
Rentenversicherung.
Jührliche oder halbjührliche Leibrenten, zahlbar bis zum Tode des
Ver=
ſicherten oder bis zum Lode des längſt Lebenden von zwei gemeinſchaftlich
Verſicherten, ſowie aufgeſchobene für ſpäteren Bezug beſtimmte Renten.
Alles dividendenberechtigt.
Die von der Anſialt betriebenen Verſicherungsformen bieten dem Publikum
Gelegen=
heit zur nühlichſten und ſicherſten Kapitalanlage und zur beſten Altersverſorgung
bei niederen Prämienjätzen und höchſt möglichen Rentenbezügen.
Nähere Auskunſt, Proſpele und Antragsformulare koſtenfrei durch die General=
Agentur Darmſtadt:
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darin 48 color. Modebilder und 12 Schnittmuſterbogen, ferner
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Morgen, Mittwoch, 20. Juli,
Abends 8 Uhr:
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Vorverkauf der Billets findet von
10 Uhr ab an der Kaſſe des Circus ſtatt.
Billets ſind bis 5 Uhr Abends bei D. Faiz
und Söhne und Heinrich Geider,
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wigsſtraße 14 zu haben.
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nebſt Preis u. L. G. 1892 an die Exp.
2391
vo
ſatt.
zal
frag
ein
109
1.
1
065
Nr. 167
VerkteigerungzAnrige.
Donnerstag den 21. Juli or., Vormittags 10 Uhr anfangend,
verſteigere ich unwiderruflich in dem hinteren Saale der früher Ensling'ſchen
brauerei, nunmehr zum „Schöfferhofn dahier (Alexanderſtraße) gegen gleich baare
Zahlung nachverzeichnete Gegenſtände:
Schreibpult, 1 Kanapee, 1 einthüriger Kleiderſchrank, 1 Bücherſchrank,
1 Sekretär, 4 Bilder, 1 Wanduhr, 3 Stülhle, 1 compl. Meyer's=Lexikon
(ſehr gut erhalten), 12 Handtülcher, 5 Zeugrahmen, 4 Sägen, 42
Schraub=
zwingen, 15 hölzerne Schraubknechte, 3 eiſerne Schraubknechte, 2
Bank=
knechte, 1 Rutſcher mit Geſtell, 1 Leimofen, 3 kieferne Dielen, 1 Clarinette,
1 Säbel, 1 Aktenreal, 1 Bügelofen.
Ferner ſollen verſteigert werden:
4 Kommode, 1 ſilberne Cylinderuhr mit Stahlkette, 2 Hobelbänke mit
Werkzeugkaſten und Werkzeug, 2 Nähmaſchinen, 3 Spiegel, 18 Bilder,
4 Kleiderſchränke, 1 kl. Schränkchen, 6 Rohrſtühle, 3 complette Betten,
1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz. 1 Anrichte, 2 Tiſche 1 Schreibpulichen,
1 Weckeruhr, 3 Sopha, 6 Stühle, 3 orale Tiſche, 1 Pfeilerſchränkchen mit
Glasaufſatz, 1 Pendule, 6 Oeldruckbilder, 1 Stahlſtich, 1 Büffet, 2 Ziegen,
8 Hühner, 1 Haſe, 1 Blumentiſch, 2 Soceldivan, 2 lackirte Bettſtellen,
1 Waſchkommode, 1 Schreibtiſch, 1 Wanduhr, 1 Stück Stoff zu einem
Kleid. 2 Teppiche, 1 Bettdecke, 1 Glasſchrank, 1 alte Ladeneinrichtung,
82 Stück Thermometer, 36 Stück Irrigatoren, 70 Schachteln mit
Gummi=
waaren, 2 Barometer, 4 Gummiſchläuche, 3 Lufikiſſen, 5 eleltr. Schellen,
1 Waage, 1 Parthie chirurgiſcher Artikel.
Darmſtadt, den 18. Juli 1892.
Wittich,
Großh. Gerichtsvollzieher.
11071
Schulſtraße I.
Sochen eradlienohf
Preie Mk. 1.50.
11072) Zwei anſt. Mädch. v. Lande
yf. Stell. Frau Amberg. Ludwigspl. 3.
11073) Mädchen mit gut. Zeun. u.
in Mädchen für Laufſtelle ſuch. Stellen f.
fort. A. Scherrer, kleine Ochſengaſſe 6.
4
Luhut,
11074) Ein tücht. Laufmädchen, w.
ch. kann, geſ. Eliſabethenſtr. 16, 1. St.
11075) In meinem Weißwaarengeſchäſt
nn eine Verkäuferin und ein
Lehr=
tädchen ſofort eintreten. K. Roeſe,
theinſtraße 3.
wird ein gewandter Junge von 14-16
Jahren zur Pflege von Pferden und
Wagen, der womöglich ſchon etwas davon
verſteht und Anlage und Luſt zum Reiten
hat. Offerten ꝛc. unter Eroom an die
Expedition des Blaſtes.
[(11076
Eine groß= Parthie leere
Packkiſten
[107,
ſehr billig zu verkaufen.
G. Wienert,
Ernſt=Ludwgsſtraße 6.
8 Unsere Frauen und ihr hleimi æ'
to frage von nonauondler nedenvos
Preisgekrönte
Rutworten
Derat.
8
H
Vorkassor: 9
Ja. Barde 2 ien
F fſornz - Druse,
fors Jay — Meaodesen
Pechileth Gve Sehuu - fel
4 Palippi. funsabedemiker - Srio=
4 Henba) hon Dunegſels - Bedlng
Gencaliae von Drouanshl — ffoachen
Pecdelekst Jal 1n den Seh — fflbonden
f in. Geld.
Aleraoader Koch. konetrehte Darmnstade.
In allen Buchhandlungen vorrüthig.
Erfolg durch Annoncon
erzielt man nur, wenn dieſelben
zweckent=
prechend abgefaßt und ſtets die richtige
Wahl der geeigneten Zitungen getroffen
wird. Man wende ſich daher an die
Annoncen=Expedition Heinrich Eisler,
Frankfurt a. M., Zeil 76, die es ſich
zur Pfliht macht obige Punkte in erſter
Linie zu berückſichtigen, und lediglich nur
die Original=Zeilenpreiſe der Zeitungen
unter Gewährung höchſter Rabatte
be=
rechnet. Jede gewünſchte Auskunſt wird
koſtenfrei ertheilt, ſowie vorherige
Koſten=
anſchläge gratis und franco geliefert.
Vertreter für Darmſtadt u.Umgegend.
G. A. Wolſk, Rheinſtr. 15 4615
Politiſche Ueverſicht.
Teutſches Reich. Der Kaiſer begab ſich am 15. Juli
1ttaas an Bord eines Walfiſchfänger=Dampfers. Gegen 6 Uhr
bends kamen Walfiſche in Sicht. von denen einer erlegt wurde
m ½2 Uhr nachts kehrſe der Kaiſer an Bord des „
Kaiſeradler=
urück. Ein zweiter Waifiſchſänger=Dimpfer mit einem Teil des
efolges an Bord erlegte ebenfalls einen Walfiſch. Am 16. früh
eſtieg der Kaiſer nebſt Geſolge eine Anhöhe mit prachtvoller
Aus=
cht auf der Inſel Skaaroe. Nachmittags wurde die Reiſe nach
em Lyngenfiord fortgeſetzt, abends um 11 Uhr iſt der „Kaiſeradler=
1 Tromsoe ange ommen.
In Sachen der Berliner Weltausſtellung wird der
Magd. 8ta. geſchrieben: Die von den Regierungen eingeforderten
zutachten über die Weltausſtellungsfrage ſollten bis zum 20. d. M.
ingehen. Dem Kaiſer kann alſo unmittelbar nach ſeiner Rückkehr
ericht über den Stand der Dinge erſtattet werden, ſo daß die
intſcheidung noch im Laufe dieſes Monats zu erwarten iſt. Nach
en bisherigen Andeutungen ſcheint es, als winn die von den
ſinzelregierungen angeſtellten Nachfragen überall in einem dem
lusſiellungsvlane günſtigen Sinne ausgefallen wären. Dieſem
ürde natürlich auch nur unter einer ſolchen Vorausſetzung haben
ugeſtimmt werden können.
Nach einer Drahtnachricht des „B. Tu aus Sanſibar
hätten Araber, welche aus Tabora an der Küſte eingetroffen ſind,
die Nachrickt gebracht, daß die Eingeborenen in Uniami mbe ſich
emvört hätten und die kaiſerliche Schutztruppe bedrohten.-
Uniam=
jembe liegt ſüdweſtlich von Tahora.
Oeſterreich=Ungarn. Dis Abgeordnetenhaus
ge=
nehmigte in der Einzelberatung den Artikel 1 des Münzgeſetzes.
betreffend die Einführung der Goldwihrung, mit 174 gegen 84
Stimmen in der Faſſung des Ausſchuſſes. Ferner genehmiote das
Haus im Fortgange der Sitzung eine Reihe weiterer Artikel des
Münzgeſetzes in der Faſſung des Ausſchuſſes. Bezüglich der
Münz=
umſchrift entſpann ſich eine längere Erbrterung, in welcher der
Finanzminiſter erklärte, daß es nicht angehe, anläßlich einer
münz=
techniſchen B ratung ſtaatsrechtlich= Fragen endailtig zu entſcheiden.
Die Valutavorlagen wurden in dritter Leſung ohne Erörterung
angenommen.
Die Unterzeichnung der deutſchſerbiſchen und
öſterreichiſch=
ſerbiſchen, zwölf Jahre giltigen Handelsverträge findet in
dieſer Woche ſtatt.
Italien. Die Ausfuhr betrug im erſten Halbjahr des
laufenden Jahres 55329172 Lire mehr als in demſelben Zeitraum
des vorigen Jahres: die Einfuhr in derſelben Zeit 46612 486 Lire
weniger als im erſten Halbjahr des Vorjahres.
2392
Nr.
Frankreich. In dem Handelsabkommen Frankreichs
mit der Schweiz. deſſen Unterzeichnung unmittelbar bevorſteht,
geſteht Fraulreich der Schweiz eine Herabſetzung der Tariſe für
etwa 50 Handelsartikel zu, darunter für Käſe, Seidenwaren,
Sticke=
reien und Gewebe. Die Schweiz bewilligt Frankreich den
Konven=
tionaltarif und eine Ermäßiauna der Tariſſätze für etwa 30 Artikel.
Das Abkommen gilt auf ein Jahr und muß von Jahr zu Jahr
erneuert werden.
Der Miniſter des Auswärtigen Ribot empfing am Samstag
vor=
mittag den Geſandten der Vereinigten Staaten, Coolidge, und
den Vertreter des engliſchen Botſchafters. Phipps, zu einer
Be=
ſprechung über die Behringsmeer=Angelegenheit. Dem
Ver=
nehmen nach iſt ein vollſtändiges Einvernehmen zwiſchen den
be=
teiligten Mächten bezüglich des Schiedsgerichts erzielt worden.
Ribot hat die Zuſtimmung Nordamerikas und Englands dazu
er=
langt, daß der Schiedsſpruch dem Gebrauche gemäß in feanzöſiſcher
Sprache abgefaßt und den beteiligten Mächten in Ueberſetzung
zu=
geſtellt werden ſoll. Als Schiedsrichter wurde der Senator Baron
Courcelles, ehemaliger franzöſiſcher Botſchafter in Berlin, ernannt.
Der Miniſterrat hat beſchloſſen, 1000 Mann zur Verſtärkung
nach Dahome zu ſenden, nämlich ein Bataillon ſenegaliſcher
Schützen, eine Abteilung vom Genie und ein Bataillon von der
Femdenlegion. Oberſtlieutenant Dodds iſt der Anſicht, daß dieſe
Verſtärkung genügt, um das Gebiet von Vorto=Novo zu beruhigen
und ſogar ein Unternehmen auf Weldah zu geſtatten. Von dem
Zug nach Dahome wird vorläufig abgeſehen.
Die Einfuhr Frankreichs betrug im Monat Juni d. J.
357 Millionen Frares gegen 369 Millionen desſelben Monats im
Vorjahre, die Ausfuhr im Monat Juni 319 Millionen Francs
gegen 280 Millionen
Belgien. Der König hat den Herzog d’Urſel zum Miniſter
des Auswärtigen ernannt. Der neuernannte Miniſter war
bisher Senator für Mecheln.
Die Radikalen und Sozialdemokraten beſchloſſen gleichzeitig
die Einbringunz eines Antrages auf allgemeines Wahl:
recht und die Organiſation von Maſſenmanifeſtationen im ganzen
Lande, um die Kammer zur Votierung des allgemeinen Wahlrechts
zu zwingen.
England. Gewählt ſind bis jetzt 260 Konſervative, 50
Unioniſten, 268 Gladſtoneaner. 9 Parnelliten. 65 Antiparnelliten.
die Konſervativen haben 17, die Unioniſten 8, die Gladſtoneaner 75
Sitze gewonner.
Griechenland. Die Kammer hat der von der Regierung
be=
antraaten Erhöhung der Zölle zugeſtimmt.
Amerika. Der Senat beſchloß einſtimmig, für die
Welt=
ausſtellung in Chicago die volle Sonntagsruhe gelten zu
laſſen, und lehnte den Antrag, den Verkauf geiſtiger Getränle
während der Ausſtellung zu verbieten, ab.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Juli.
In Sachen der Errichtung eines Denkmals zu Ehren
Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Ludwia IV.
verſenden die erſten Präſidenten der beiden Kammern der Land.
ſtände Fürſt zu Pſenburg und Büdingen und Juſtizrat Dr. Weber=
Offenbach ſoeben ein Rundſchreiben an mehrere Hundert Männer
aller Stände im Lande, die von den in den einzelnen Kreiſen hierz”
beſtellten Vertrauensmännern zur Bildung eines Denkmalausſchuſſes
vorgeſchlagen worden ſind, mit der Einladung zur konſtituierenden
Verſammlung dieſes Ausſchuſſes auf Mittwoch, den 20. Juli d. J.,
nachmittags 2½ Uhr, nach Offenbach, Schloſſer'ſche Liegenſchaft.
Offenbach wurde als ziemlich in der Mitte zwiſchen den drei
heſſi=
ſchen Provinzen liegend und von allen Seiten, beſonders auch von
Oberheſſen aus, leicht erreichbar zum Verſammlungsort gewählt.
Das Rundſchreiben ſieht als Tagesordnung vor: 1) Konſtituierung
des Landesausſchuſſes; 2) Wahl des Bureaus für die Verſammlung
(Vorſitzender, Stellvertreter, Schriftführer): 3) Beratung und
end=
ailtige Beſchlußfaſſung über die Denkmalfrage im allgemeinen;
4) Einſetzung eines engeren geſchäftsführenden Ausſchuſſes, ſowie
der erforderlichen Sonderausſchüſſe und Wahl der Mitalieder
der=
ſelben, 5) Erlaß eines Aufrufs an die Bewohner des
Großherzog=
tums: 6) Organiſation der Sammlungen; 7 ſonſtige geſchäftliche
Angelegenheiten. Es wird angeſichts des ſchönen Zwecks, um den
es ſich handelt, auf eine zahlreiche Beteiligung zu rechnen ſein.
Ge=
wiß erachtet es jeder der zum Eintritt in den Ausſchuß aufgeforderten
Herren für eine Ehrenpflicht, das Seinige zum Gelingen des
Unter=
nehmens und damit zur Ehring des ſo früh eniſchlafenen treff
lichen Landesfürſten nach Kräften beizutragen. Tiejenigen, welch:
wider Erwarten am Erſcheinen verhindert ſind, werden gebeten,
ihren Eintritt in das Komits und ihre Zuſtimmung ſchriftlich zu
erklären.
Der Landesausſchuß der landwirtſchaflichen Vereine des
Großherzoatums hat dem Miniſterium die Bitte vorgetragen, das
Sparkaſſenweſen in Heſſen durch ein beſonderes Geſetz
ein=
heitlich zu regeln. Es ſoll daher auch einem Antrage der Kreis=
167
parkaſſen Mainz und Gießen, die in Erweiterung ihrer
ſatzungs=
mäßigen Befugniſſe ermächtigt ſein wollen, mit den örtlichen und
ſonſtigen landwirtſchaftlichen Darlehenskaſſen in Conto=Corrent
Verkehr zu treten, vorerſt nicht ſtattgegeben werden. Der Verband
der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften hatte ſich gegen dieſe
Er=
weiterung der Sparkaſſenbefugniſſe erklärt.
Dem nationalliberalen Verein in
Darm=
ſtadt iſt auf ſeine Anfrage von Herrn Chryſander die
Mitteilung zugegangen. daß Fürſt Bismarck bereit ſei, die
heſſiſchen Nationalliberalen nächſten Sonntag, den 24. Juli,
gleich=
zeitia mit den Nationalliberalen Badens zu empſangen. Genaue
Mitteilung über die Zeit der Abfahrt und Rückkunft des Extra
zuges. der von Darmſtadt abgehen wird, und über die weiteren
Einzelheiten kann erſt morgen erfolgen; jedenfalls wird aber der
Anſchluß von und nach Heppenheim möglich ſein, ſo daß alſo auch
von den Orten der vorderen Bergſtraße die Reiſe an einem Tage
zurückgelegt werden kann.
Der Unternehmer des Zeughausabbruches, Herr
Schloſſermeiſter F. Ganß, iſt nun mit der Entfernung des
Dach=
ſtockes fertig geworden und hat dies Ereignis durch Aufhiſſen einer
heſſiſchen Flagge auf der Ruine gefeiert, in umgekehrter
Anwen=
dung des alten Zimmermannsbrauchs, die Fertigſtellung des
Dach=
ſtockes eines Neubaues durch einen geſchmückten Fichtenbaum zu
verkünden. Jetzt ſieht dem Unternehmer noch ein großes und
ſchweres Stück Arbeit bevor die Niederlegung der rieſigen
Um=
fangsmauern, indeſſen bat ſich Herr Ganßz bei allen derartigen
Niederlegungen als ein ſo umſichtiger Leiter erwieſen, daß ihm,
des ſind wir gewiß, auch dies Stück Arbeit gut gelingen wird.
B. Unter der Bezeichnung „Darmſtädter Turnerſchaft
werden die Mitglieder der Turvgsmeinden Darmſtadt und Beſſungen,
ſowie der Turngeſellſchaft nächſten Sonntag am 20. Mittelrheiniſche:
Turnfeſt zu Mainz teilnehmen. Die Kapelle Hilge begleitet unſere
wackeren Turner nach der Feſiſtadt Mainz.
Zur kommenden Herbſtbeſtellung. In den
nächſten Wochen handelt es ſich für die Landwirte wieder um die
Frage: „Welche Düngemittel ſollen wir für die Herbſtbeſtellung
kaufen 2= Häufig werden auch jetzt ſchon Abſchlüſſe für das
Früh=
jahr 1803 gemacht. Mit Rückſicht auf die Preiſe war man in den
letzten Jahren ſchwankend zwiſchen Superphosphat und Guano
einerſeits und Thomasſchlacke andererſeits. Nun ſtellt ſich gerade
bei den alten Verehrern der Thomasſchlacke eine gewiſſe Unluſt
ein, wieder größere Ankäufe von dieſer auszuführen. Man
ver=
mißt bei öfterer Anwendung des Thomasmehles auf gleicher
Par=
zelle die früheren, erſtmaligen Erfolge, während Superphosphat,
Guaro, auch Knochenmehl gleichmätziger und beſſer wirken.
Zu=
dem fordern die verhältnismäßig niedrigen Preiſe für
waſſertös=
liche, bezw. animaliſche Phosphorſäure zur Zeit mehr denn je zur
Verwendung größerer Mengen von Superphosphat, Guano und
Knochenmehl auf. So ſchreibt Herr Profeſſor Dr. Paul Wagne:
unter dem 17. Juni d. J.: „Für intenſive Kulturen ſchnell
wachſen=
der Pflanzen, wie die Commer=Halmſrüchte, und auf ſchwerem
Boden wird unter den derzeitigen Preisverhältniſſen das
Super=
phosphat vorzuziehen ſein. Und Herr Profeſſor Dr. Märker
urteilt unter dem 14. Juni 1892: „Die Wirkſamkeit der
Phosphor=
ſäure von dem Thomasphosphat iſt zu ungefähr 55 bis 60 pCt.
der Superphosphatpho=phorſäure zu veranſchlagen. Koſtet das
Thomasphosphat mehr als 55-60 pCt. des Superphosphats bei
gleichem Gehalt an Phosphorſäure, ſo iſt es zu teuer. Sie geben
nun einen Preis der löslichen Phosphorſäure des Superphosphats
von 45 Pf. gegen 26½ Pf. der Phosphorſäure im Thomasphosphat
an. und da dies einem Verbältnis von 1001589 entſpricht, ſo
würde es zur Zeit ziemlich gleichgiltig ſein, ob man die eine oder
die andere Form verwendet. Da in dem Superphosphat noch
etwas eitratl. und unlösliche Phosphorſäure enthalten iſt, ſteigt
ſogar die Wage etwas zu Gunſten des Superpgosphats, und Ste
haben ganz recht, wenn Sie zur Zeit die= Anwendung von
Super=
phosphat als preiswürdig anempfehlen. Damit ſoll durchaus
nicht etwa geſagt ſein, daß die waſſerlösliche Phosvhorſäure nur
dann anzuwenden ſei, wenn ſie rechnungsmäßig ſich billiger ſtellt
als die anderen Arten Phosphorſäure. Sie int eben in ihrer Art
unerſetzlich. Wir wollen die Landwirte nur darauf aufmerkſam
machen, den jetzigen beſonders billigen Preis der waſſerlöslichen
Phosphorſäure zu benutzen, um dieſe reichlicher anzuwenden als
ſonſt. Der Erſolg wird nicht ausbleiben!
3 In Philadelphia verſtarb nach längerer Krankheit Herr
Karl Kröh, langjähriger Faktor der Offizin des „Vhiladelphia
Demokratr. Derſelbe war am 4. März 1819 in Darmſtadt geboren,
hatte in der Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei gelernt und in derſelben
nach und nach mehrere Vertrauensſtellen bekleidet. 1848 wanderte
er nach Amerika aus. Der Ofizin des =Philadelphia Demokrat
hatte er 40 Jahre angehört und genoß dort allgemeine Achtung
und Sympathie.
Am Sonntag wurde in Frankfurt von Mitgliedern des
Verbandes der Handelsaärtner Deutſchlands aus den Städten
Darmſtadt, Mainz. Offenbach, Gießen, Frankfurt ꝛc. eine
Verbands=
gruppe =Großherzogtum Heſſen und Heſſen=Naſſau= gebildet, welche
„
Vetlage zu Nr. 1b= des „Darmſtädter Tagblatt vom 19. Juli 1892.
die Förderung der Intereſſen der Handelsgärtner, namentlich in
Bezug auf die dem handelsgärtneriſchen Gewerbe durch die
Be=
ſtimmungen der Sonntagsruhe zugefügte ſchwere Schaͤdigung
be=
zweckt. Herr Hoflieferant Fleiſch=Daum in Frankfurt wurde zum
erſten Obmann, Herr Hofbouquetlieferant H. Henkel in Darmſtadt
zum zweiten Obmann und Herr Handelsgärtner Sohl in Frankfurt
zum Schriftführer gewählt. Es wurde beſchloſſen, in Verbindung
mit dem Vorſtand des Verbandes der Handelsgärtner Deutſchlands
in Berlin die geeigneten Schritte einzuleiten, um nach 8 105 0 der
Gewerbeordnung von den Verwaltungsbehörden die vor allem dem
handelsgärtneriſchen Gewerbe zukommenden Ausnahmebeſtimmungen
zu erlangen. Sonntag, den 31. Juli, wird in Mainz eine
Ver=
ſammlung der Verbandsmitglieder ſtattfinden.
Immer reicher und mannigfaltiger wird jetzt der ſich auf
unſeren Wochenmärkten ausbeeitende Segen der Natur, der
in dieſem Sommer noch durch eine dem Wachstum ganz beſonders
forderliche Witterung unterſtützt wird. Wie umfangreich ſich
der=
malen die Zufuhren geſtalten, läßt ſich z. B. daraus erſehen, daß
auf den letzten Samstagsmarkt nur mit der Griesheimer
Straßen=
bahn 285 große Körbe und 55 große Traglaſten mit Gemüſen
be=
fördert wurden. Frühkartoffeln ſind nun in Hülle und Fülle
vertreten; die ſo appetitlich ausſehenden und dieſes Jahr auch recht
gut geratenen Frühroſen, welche in unſerer Provinz jetzt
hauptſäch=
lich gebaut werden, koſteten im Durchſchnitt 5 Pf. das ½ Kg.,
20 Pf. das Geſcheid 12 Liter). 45 Pf. der halbe Kumpf (5 Liter,
und 80-90 Pf. der Kumpf (10 Liter). Aber auch gelbe
Ueber=
rheiner Frühkartoffeln waren ſchon viele da und wurden zu 8 Pf.
das ½ Kg. 25 Pf. das Geſcheid, 60 Pf. der halbe und 120 M.
der ganze Kumpf verkauft. Neben dieſem Reichtum an
Frühkar=
toffeln gab es auch immer noch alte Kartoffeln deren Preis auf
40-55 Pf. per Kumpf herabgegangen iſt. Die Butterpreiſe haben
ſich. der Erntezeit wegen, wieder etwas erhöht, ſie betrugen per ½
Ka. 1.1.10 M., in Partien 90- 95 Pf. Im übrigen notieren wir
an Durchſchnittspreiſen: Landeier p. Hdt. 6 M. p. St. 6-7 Pf.,
Italiener 580 M., bezw. b-7 Pf., bayriſche 5 M. bezw. 5-6Pf.
Handkäſe p. St. 4-10 Pf., Schmierkäſe p. ½ Ltr. 12-14 Pf.,
Kirſchen p. ½ Ka. 20-80 Pf., Erdbeeren p. ¹ Liter 30-35 Pf.,
Himbeeren p. ½ Ltr. 20-25 Pf., Johannisbeeren p. ½ Ltr. 10 bis
12 Pf., Heidelbeeren p. ½ Ltr. Pf. p. Maß (2 Ltr.) 28 Pf.,
Stachelbeeren p. ½ Ltr. 8 Pf., Nüſſe zum Anſetzen p. 100
St. 40-50 Pf. Aprikoſen pr. ½ Ka. 30-40 Pf., p. St. 2-4 Pf.,
Birnen H. St. 1-3 Pf., pr. ¹⁄ Kg. 15-20 Pf., Paradiesäbfel v.
St. 4-7 Pf. ½ Ka. 40-50 Pf., Spargel v. ½ Kg. 15-30 Pf.,
arüne Erbſen p. ½ Kg. 20-25 Pf. Bohnen p. ½ Kg. 20-3o 3½,
Karotten p. Bündel 2-5 Pf., Rettige v. St. 3-8 Pf., Rotkraut
p. St. 25-40 Pf. Weißkraut p. St. 30-50 Pf., Blumenkohl p.
St. 15- 40 Pf., Wirſing p. St. 6-10 Pf., Kohlrabi p. St. 3 bis
5 Pf. Schwarzwurz per ¹Ka. 25 Pf., Meerrettig p. St. 7 bis
15 Pf., Roterüben p. St. 2-6 Pf., Gelbexüben v. St. 1 Pf.
Zwiebeln p. ½ Kg. 12 Pf., Sellerie p. St. 5-12 Pf., Kopfſalat
p. St. 2-6 Pf., große Gurken p. St. 15-25 Pf., zum Einmachen
p. 100 St. 150-5 M., Rehziemer p. St. 6-12 M. Rehkeule 3
bis 8 M., Rehbug 2-¾ M. Rehragout p. ½ Kg. 40-50 Pf.,
wilde Lavins p. St. 80 Pf., junge Gänſe v. St. 4-6 M. Enten
p. St. 2-250 M. Hahnen p. St. 2-3 M., Suppenhühner v.
St. 1-2 M., Tauben p. St. 40-60 Pf.
8. Der inhaftierte Weinhändler Härter, der den
Gefängnis=
aufſeher Reitz ermordet hat, iſt zur Beobachtung ſeines
Geiſtes=
zuſtandes in die Irrenanſtalt nach Heppenheim gebracht worden.
- Eingeſandt. Der „Ruhepunkt' im großen Woog
kann, wie ſcheint, nicht mehr zur Ruhe kommen, denn nachdem er
zum großen Erſtaunen faſt aller fleißig Badenden und deshalb in
Woogsbet ürfniſſe Eingeweihten in der neulichen Stadtratsſitzung
mit nur lnapper Majorität ſeine Exiſtenzberechtigung behaupten
konnte, wird ihm in einem hieſigen Blatte wieder die auch bei
neu=
licher Debatte gehörte Behauptung vorgeworfen, er habe ſchon
manchen weniger tüchtigen Schwimmer dem grtrinken nahe gebracht,
indem die Entfernung ſowohl von der Taſel wie von den
Bade=
häuſern bis zur ſog. Ohlys Ruhes vielfach unterſchatzt werde, und
dann wird der Fall von „vorgeſtein' erwähnt. Man vergißt hierbei.
daß einer ſehr großen Menge weniger tuchtigen Schwimmern der
fragliche Ruhepunkt zur wahren Notwendigkeit geworden iſt, und
bei der ungeheuren Benutzung des Woogs als Volksbad würde die
Zahl der Verunglückten atwiß eine weit größere ſein wie jetzt, wenn
man den in tiefes Waſſer Hinausgeſchwommenen - und
hinaus=
ſchwimmen würden ſie doch — jenen Ruhepunkt entziehen wollte.
Dabei entlaſtet er den für das ausgeprägte Badebedürfnis der
Jetztzeit ohnedies viel zu kleinen Schwimmbadeplatz der Männer,
indem bei ſchönem Sonnenſchein Dutzende von Jungen wie die
Seehunde auf der „Ohlys Ruher liegen und dort, nicht aber vor
den Badehäuschen,. ihr Badevergnügen ſuchen, abſpringen,
unter=
tauchen ꝛc., und mag dadurch jene Woogsgegend allerdings wohl
die Aufmerkſamkeit des Woogsaufſehers in erhöhtem Maße in
Anſpruch nehmen. Allein dies beweiſt mit ſeine Zweckmäßigkeit
und Notwendigkeit, und hoffen wir alſo, daß durch unrichtige
Schätzung einzelner in ihren Schwimmkräften unſer für die große
Mehrzahl angenehmer, nützlicher und ſogar notwendiger=Ruhepunkt:
nicht weiter beunruhigt werde.
Von der Bergſtraße, 17. Juli. Nr. 10 des „Bergſtr.
Fremdenbl. verzeichnet eine Fremdenfrequenz für Jugenheim
von 945 und für Auerbach von 646 Perſonen.
Aus Rheinheſſen, 17. Juli. Die Kornernte iſt in der
diesſeitigen Provinz jetzt allgemein im Gang. Durchgängig
be=
friedigt dieſelbe in quantitativer wie in qualitativer Beziehung.
4 Mainz. 17. Juli. Am Freitag wurde von der hieſigen
Volizei ein Amerikaner in Verwahr genommen, der in anſcheinend
nicht zurechnungsfähigem Zuſtand den Inhalt ſeiner Börſe auf der
Straße unter die Kinder verteilte. Bei ſeiner Vernehmung am
geſtrigen Tag entpuppte ſich derſelbe als ein geriebener Gauner
und internationaler Schwindler, der ſchon längſt von den hieſigen
und auswärtigen Behörden geſucht wird und der den „Mainzer
Nachrichten' zufolge, mit dem jünaſt verübten Attentat auf einen
Frankfurter Bankier=Lehrling in Verbindung ſtehen ſoll. — Die
hieſigen Volksſchulen, in welchen gegenwärtig 6697 Kinder
unterrichtet werden, erhalten jetzt eine Erweiterung durch zwei
Hilfs=
klaſſen, die ausſchließlich dazu beſtimmt ſind, ſchwachbegabte aber
noch bildungsfähige Kinder aufzunehmen. Der Schulvorſtand folgt
mit dieſer Neueinrichtung einem Beiſpiel mehrerer rheiniſcher Städte,
in welchen ſich dieſe Sonderklaſſen für geiſtig mangelhaft beanlagte
Kinder ſehr bewährt haben.
Mainz. 17. Juli. Das am 24. Juli beginnende 20.
Mittel=
rheiniſche Kreis=Turnfeſt wurde heute durch die Jubelfeier
des 75jährigen Beſtehens des Mainzer Turnvereins eingeleitet.
Dieſe Jubelfeier beſtand zunächſt im Probe= und Schauturnen der
Schüler der hieſigen Schulanſtalten, ſowie der Mainzer Turnerſchaft
auf dem unmittelbar vor der „Stadthalle gelegenen Feſtplatz, auf
welchem ſich ſchon am frühen Nachmittag eine große Menſchenmenge
tummelte. Ein heſtiges Gewitter mit ſtarkem Platzregen ſtörte ſehr
unliebſam dieſen Teil der Feier, welchem am Abend in der Stadthalle
die eigentliche Jubelfeier folate, bei welcher dem erſten Sprecher
des hieſigen Turnvereins, Herrn Adam Allendorf. das Diplom als
Ehrenmitglied des Mainzer Turnvereins überreicht wurde.
Reich und Ausland.
Berlin, 17. Juli. Zum Prozeß Buſchhoff erfährt der
Konfektionairs, daß die recht bedeutenden Koſten der Verteidigung
durch freiwillige Zeichnungen wohlhabender hieſiger
Glaubensge=
noſſen aufgebracht worden ſino. Gleichzeitig iſt von dieſer Seite
auch dafür Sorge getragen worden, daß dem Buſchhoff genügende
Mittel übergeben werden können, um ſich an einem anderen Orte
eine neue Exiſtenz begründen zu können. — Der Verbrauch von
Bier iſt laut ſtatiſtiſchem Ausweis in Berlin im Jahre 1891 im
Vergleich um 3 Liter und zum Jahre 1889 ſogar um 7 Liter für
die Verſon zurückgegangen. Doch erreicht der Konſum des
ein=
zelnen im letzten Jahre immerhin das ſtattliche Quantum von 187
Litern. Im Vorjahre hatte ſich dasſelbe jedoch auf 190 und 1889
auf 194 Liter für die Perſon geſtellt. Die Verbrauchsmenge
be=
trug 1891 im ganzen 2990 120 Hektoliter. Davon waren aus
Süd=
deutſchland 202 490 Hektoliter eingeführt, während die
Geſamtein=
fuhr 275215 Hektoliter betrug.
München, 16. Juli. Der Prinzregent ſchenkte den von dem
Gewitter und Wolkenbruch heimgeſuchten Gemeinden von
Schlier=
ſee und Miesbach je 10000 M.
Wiesbaden, 17. Juli. Der König von Dänemarck
und deſſen Bruder Prinz Johann von Schleswig=Holſtein ſind
Samstag nachmittag mit dem 1 Uhr 11 Min. fahrplanmäßig
ein=
laufenden Schnellzug der Taunusbahn hier angekommen und begaben
ſich zu Fuß in das „Park=Hotel'. Die Ankunft des Königs war
völlig unbekannt. Der hieſige Auſenthalt des Königs wird, wie
immer, mehrere Wochen dauern.
Ems, 16. Juli. Das hieſige Kur= und Bade=Polizeikommiſſariat
erließ folgende energiſche Bekanntmachung: „Es iſt von
ver=
ſchiedenen Seiten die Bitte ausgeſprochen, dafür Sorge zu tragen,
daß Kurgäſte wie Einwohner nicht durch rückſichtsloſes Muſizieren,
Klavierſpielen beläſtigt werden. Nirgendwo iſt Rückſichtnahme gegen
einander mehr am Platze, als an einem Kurorte. Jedes
Klavier=
ſpiel bei offenem, nach einer Straße zu gelegenen Fenſter iſt
polizei=
lich verboten. Langandauerndes Ueben auf dem Klavier zu Zeiten,
von denen man wiſſen kann, wann der Nachbar darüber, darunter
oder daneben zu Hauſe beſchäftigt iſt, iſt nicht nur nicht
nachbar=
lich, ſondern rückſichtslos!
Leipzig. 17. Juli. Der hieſige Ortsausſchuß des national
liberalen Vereins für das Königreich Sachſen hat in ſeiner letzten
Sitzung beſchloſſen, an Fürſt Bismarck die Vitte zu richten,
auf der Rückreiſe von Kiſſingen auch Leipzig berühren und hier
einige Heit verweilen zu wollen.
Leipzig. 16. Juli. Ueber das Vermögen des bekannten hieſigen
Buchhändlers, des königlich rumäniſchen Hofbuchhändlers Max Karl
358
2394
Nr. 167
Wilhelm Friedrich, Inhabers der Verlagsbuchhandlung Wilhelm
Friedrich. iſt nunmehr das Konkursverfahren eröffnet worden.
Wilhelm Friedrich war ſtets als Ehrenmann bekannt und hatte
ſeine Firma 1878 hier gegründet. Friedrich gefiel ſich darin, für
den Cotta der neuern Naturaliſtenſchule zu gelten, das aber war
ſein Unglück, denn trotz aller Opfer; die er auf die Pflege
gerade dieſes Zweiges der Litteratur verwandte, blieb der Erfolg
aus. Zu den Autoren ſeines Verlags zählten außerdem u. a.
Car=
men Sylva, Gerhard v. Amyntor. Eduard v. Hartmann, Ernſt
Eckſtein, Kleinpaul, Sanders, Heibera, Adolf Glaſer, Wolfgang
Kirchbach. Auguſt Silberſtein, J. J. Honegger u. ſ. w.
Stettin, 16. Juli. Am 17. oder 18. ds. tagt hier der
Aus=
ſchuß der deutſchen Turnerſchaft, nachdem der techniſche
Unter=
ausſchuß am Tage vorher in Berlin eine Sitzung abgehalten hat.
Einen Hauptpunkt der Tagesordnung der Ausſchußſitzung bildet die
Heſchlußfaſſung über das VIII. deütſche Turnfeſt ſowie Zeit und
Ort desſelben. Angebote zur Uebernahme des Feſtes liegen aus
Breslau und Wiesbaden vor, außerdem iſt beantragt, in erſter
Linie Hamburg zu wählen.
Kaſſel, 16. Juli. Die drei älteſten kaiſerlichen Prinzen
ſind mit dem Berliner Schnellzuge hier angekommen und fuhren
alsbald. von der Bevölkerung herzlich begrüßt, nach Schloß
Wil=
helmshöhe.
Breslau, 16. Juli. Bei der Entgleiſung des
Orient=
zuges unweit Löwen wurden die Poſtbeamten Bartſch, Kropp,
Bernard und Franke tödlich verwundet, es wurde kein Reiſender
verletzt: 14 Wagen wurden beſchädigt.
Schweidnitz. 16. Juli. Die Gewerbe= und Induſtrie=
Ausſtellung würde heute durch den Oberpräſidenten von
Seyde=
witz unter zahlreicher Beteiligung eröffnet.
Kiel. 17. Juli. Gelegentlich der Reiſe des Prinzen
Hein=
rich nach Amrum, wo ſich ſeine Gemahlin jetzt aufhält, wird
erzählt: Der Kutſcher der den Prinzen bei ſeiner Ankunft nach dem
Hoſpiz fuhr, wo die Prinzeſſin Jrene wohnt, kannte ſeinen Fahrgaſt
nicht und meinte, als dieſer ſich mit ihm ins Geſpräch eingelaſſen
und auch über die Anweſenbeit der Prinzeſſin geſprochen: „Dar
markt man hier nich veel von, de wahnt dar buten ganz alleen”
Als der Prinz darauf erwiderte, daß er gerade mal hin wolle, um
ſie zu ſehen, erklärte der Kutſcher ſehr beſtimmt: „Tenn kehren Se
man um, dar ward keen Minſch rinlaten.: Der Prinz wollte doch
einen Verſuch wagen und der Kutſcher hatte ſein blaues Wunder,
mit welcher Freude ſein Fahraaſt im Hoſpiz empfangen wurde.
Catania, 18. Juli. Die Thätigkeit des Aetna wird geringer
und das unterirdiſche Getöſe ſchwächer. Der Lavaſtrom zerſtörte
mehrere Häuſer und einen Kaſtanienwald.
Loches. 16. Juli. Das heute in dem Prozeſſe Wilſon wegen
Wahlumtriebe verkündete Urteil lautet gegen Wilſon, ſowie gegen
Leroux auf je 1000 Francs Geldbuße.
Wien. 16. Juli. Heute nacht iſt der amerikaniſche
Geſang=
verein Arion hier eingetroffen und trotz der ſpäten Stunde von
Vertretern des Gemeinderats, der Ausſiellungskommiſſion,
Abord=
nungen von 58 Geſangvereinen mit ihren Bannern und einer
viel=
tauſendköpfigen Menae begrüßt worden. Die gehaltenen Anprachen
betonen alle das Gefühl der Zuſammengehörigkeit aller Deutſchen.
Belgrad. 16. Juli. Königin Natalie richtete an General
Horvatovitſch ein Schreiben, in dem ſie erklärt. nicht nach Ems zu
gehen. Nach den Vorfällen zu Wiesbaden im Jahre 188s werde ſie
niemals wieder deutſchen Boden betreten.
London, 18. Juli. Das Reuter'ſche Bureau' meldet
ge=
rüchtweiſe aus Sydney, ein Vulkanausbruch hätte die zwiſchen
Celebes und Mindahao liegende Inſel Sangi vollkommen zerſtört.
Die Bewohner, angeblich 12000 an der Hahl, wären umgekommen.
Kleine Chronik. Der Vrivatier Ernſt Stockheim aus
Mann=
heim, welcher kürzlich zu Wien im Hotel Metrovole abſtieg und
große Geldſummen mitführte, iſt ſeit einigen Tagen ſpurlos
ver=
ſchwunden. Alle Recherchen blieben vergebens.
- Bei der
Station Windsfeld (Banern) ent aleiſt e am 16. ein Güterzug. Der
Maſchinenführer, der Bremſer und der Heizer wurden getötet. Der
an dem Unfall ſchuldige Wechſelwärter warf ſich unter die Räder
der herbeigerufenen Hilfsmaſchine und wurde ebenfalls getötet.-
Bei einer Reviſion der Räume der Fabrik der Rheiniſchen Faß=
Induſtrie in Andernach ſand man den Direktor derſelben zwiſchen
einer Maſchine tot vor. Der Unglückliche wurde von den Treib
riemen erfaßt, mehreremale herumgeſchleudert und gräßlich
ver=
ſtümmelt. Man fand die Leiche erſt zwei Stunden, nachdem das
Unglück geſchehen. - Das Landgericht in München verurteilte
zwei Gymnaſialſchüler, welche im Mai 5 Pfund Jagdpulver in den
Ofen des Klaſſenzimmers ſteckten, worauf der eine um 9 Uhr abends
heimlich in das Zimmer einſtieg und das Pulver zum Explodieren
brachte, zu je 1 Jahr Geſängnis auf Grund des Sprenaſtoffgeſetzes.
— Durch Unachtſamkeit eines Wärters entſprana im
Looloai=
ſchen Garten in Hamburg ein junger Bär ſeinem Zwinger. Da
er ſich anſchickte, aus dem Garten zu klettern, ließ der Direktor das
Tier erſchießen. — Der Kapitän William Jonas wurde von der
Strafkammer des Landgerichts in Hamburg wegen fahrläſſiger
Tötung von drei Perſonen infolge Kenterns des engliſchen
Segel=
ſchiffes -Erato- im hieſigen Hafen zu viermonatigem Gefänanis
unter Anrechnung von zwei Monaten Unterſuchunashaſt
verur=
teilt. — Der Tuchhändler Sorer aus Brünn, Cenſor der
öſter=
reichiſch=ungariſchen Bank, erſchoß ſich unweit Wien wegen einer
begangenen Wechſelfälſchung im Betrage von 300000 Gulden.
Choleraberichte. Wie der „Köln. 8ta. aus Petersburg
gemeldet wird, hat in der vorigen Woche unter dem verſönlichen
Vorſitz des Zaren eine Sitzung von höhern Beamten und
Würden=
trägern ſtaftgefunden, in welcher über die gegen die Choleragefahr
zu ergreifenden Maßnahmen beraten wurde. Es heißt nun daß der
Direktor des Medizinaldepartements, Ragoſin. auf Befehl des
Kaiſers nach Südrußland geht. um gegen die Einſchleppung, reip.
das Umſichgreiſen der Cholera=Epidemie in Südrußland,
Anord=
nungen zu treffen. Beſondere Sanitäts=Kommiſſionen ſeien teils
auf dem Wege nach dem infizierten Gebiet, teils bereits dort
an=
weſend. Bei den in den infizierten Städten Rußlands herrſchenden
Zuſtänden. die jeder Beſchreibung ſpotten. werden indeſſen alle
Maßnahmen, ſolange ſie nicht von der Bevölkerung unterſtützt
werden, nahezu erfolglos ſein. Die jetzt amtlich veröffentlichten
Ziffern ſprechen eine deutliche Sprache: am 13. ds. ſarben in
Aſtrachan 264. in Saratow 25. in Zarhein 46 in Samara 11, in
Baku 57. im Dageſtangebiete 25 und in Tiflis 3 Perſonen. Die
ſerbiſche Regierung hat für alle aus Rußland über Bulgarien und
Rumänien nach Serbien kommenden Reiſenden und Provenienzen
eine ſiebentägige Quarantäne angeordnet; außerdem wurde die jüngſt
verfügte vierundzwanzigſtündige Quarantäne und Desinfizierung
des aus Rumänien kommenden Gepäcks auf die aus dieſem Lande
kommenden Perſonen, beſonders die Arbeiter, ausgedehnt. In
Oeſterreich wurde der Choleragefahr wegen die Einfuhr und
Durch=
fuhr von Hadern alten Kleidern, altem Tauwerk, ſowie gebrauchter
Leibwäſche und Bettzeug aus Rußland durch Miniſterialverordnung
verboten. In Peſt iſt vom Magiſtrat die Errichtung von
Cholera=
baracken und einer Desinfektionganſtalt angeordnet. Aus Madrid
wird gemeldet Laß die franzöſiſche Grenze infolge ſehr ſtrenger
Quarantäne=Maßregeln vollſtändig geſperrt iſt. Der Miniſter des
Innern ordnete ſehr umfaſſende Hygienemaßregeln an. In den
Hafenſtädten wurde eine beſontere Sanitätsüberwachung geſchaffen,
ebenſo in San=Sebaſtian.
— Ein rührendes Beiſpiel der Hundetreue.
Ein Wachtelhündchen hatte, von niemand bemerkt, Maria Stuart
auf ihrem Gange zum Blutgerüſte begleitet und ſich dann, als das
Urteil vollſtreckt war, an deren Buſen gebettet. Später geriet es
zwiſchen den Rumpf und das abgeſchlagene Haupt ſeiner Herrin,
und ſo kam es, daß ſich, als der Großmarſchall Graf Talbot=
Shrewsbury das grüne Tuch auseinanderſchlug, in welches die
entſeelte Hülle gewickelt worden war, der Körper der Gerichteten
zu regen 'ſchien. Paniſcher Schrecken erfaßte alle, die dies ſahen.
Einer ſiel in Ohnmacht, die anderen flohen. Nur ein Offizier
Namens Kent hatte den Mut, ein Licht zu ergreifen und nach des
Rätſels Löſung zu ſorſchen. Wütend fuhr ihn das Hündchen an,
er zog ſein Schwert, um es zu töten, allein da regte ſich die
Menſchlichkeit in ihm und er begnügte ſich damit, das Tier von
dem Leichnam zu enfernen. Von da wimmerte es. wie die Chronik
von Schloß Fotheringhai. wo Maria Stuart bekanntlich am
8. Februar 1587 ihr Leben verhauchte, berichtet, leiſe und ſtarb,
alle Speiſe und Trank verſchmähend, ſchon nach drei Tagen.
Litterariſches.
Adrian Balbi's Allgemeine
Erdbeſchrei=
bung. Ein Handbuch des geographiſchen Wiſſens für die
Bedürf=
niſſe aller Gebildeten. Achte Auflage. Vollkommen neu bearbeitet
von Hr. Franz Heiderich. Mit 600 Illuſtrationen vielen Tertkärtchen
und 25 Kartenbeilaten auf 41 Kartenſeiten. Drei Bände. In 50
Lieferungen 75 Pf. (A. Hartleben's Verlag in Wien.) Die achte
Auflage der beliebten Balbi'ſchen Erdbeſchreibung wird gewiß von
allen Freunden der Erdkunde freudigſt begrüßt werden, um ſo mehr,
als es an einem größeren Handbuch der Geographie fehlt, das auf
Grund der neueſten Forſchungen die gegenwärtige Kenntnis des
Erd=
balls weiteren Kreiſen in einheitlicher Darſtellung vermittelt. Die
uns vorliegenden vier erſten Lieferungen enthalten die mathematiſche
und phyſikäliſche Geographie. Kein anderes Handbuch der Geographie
behandelt dieſen allgemeinen Teil der Erdkunde mit gleicher
Gründ=
lichteit und Ausführlichkeit. Die betreffenden Abſchnitte vermögen
dem Leſer eine Reihe von Handbüchern über Aſtronomie,
Meteoro=
logie, Geologie ꝛc. zu erſetzen. Die Darſtellungsweiſe iſt friſch und
anſchaulich, ohne in ſeichte Popularität zu verfallen, es wurde
nirgends auf die ſtreng wiſſenſchaftliche Grundlage verzichtet.
Zahl=
reiche treffliche Illuſtrationen, Kärtchen im Texte und die herrlichen
aparten Kartenbeilagen ſördern wirkſam das Verſtändnis der
Lek=
türe. Wir wünſchen dem Werke die weiteſte Verbreitung. Ed. xr.
Tagestalender.
Mittwoch, 20. Juli: Konzert in der Vereinigten Geſellſchaft.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.