AAUUTEATAL TAAOON
Abonnementsprei=
perzeljährlich 1 Mar 50 Pf., halld.
Rhrlich 3 Marl md. Bringerlohn.
Answäns werden von allen
Poſt=
kmtern Beſtellungen
entgegenge=
ummen zu 1 Mart 50 Pf. vro
Quarnal incl. Poſauficblag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Iuſerate
Ar dah
woͤchent. Gmal erſcheinende Tagbla,
werden angenommen:u Tarmſtadt.
von der Expedition, Ren kr. Nr. 23.
in Beſſungen von ſerdr. Blößer,
Scleßhausſtraße 1½, aw e auswaͤrtg
von allen Annoneen=rpedltionen.
Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamks und der anderen Behörden.
N. 166.
Montag den 18. Juli.
1892.
Betreffend: Einführung einer Ackerordnung für die Gemeinde Griesheim; hier die Abänderung des 8 3 derſelben.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachſtehende Abänderung des 5 3 der in der Gemarkung Griesheim beſtehenden Ackerordnung bringen wir hiermit
zur allgemeinen Kenntniß:
8 3. Beim Auseinanderpflügen der Aecker iſt das Ausheben reſp. Beiſchlagen der Grenzfurchen unterſagt, wenn die
Aecker leer liegen oder mit Stoppelrüben, Wicken, Frühklee und mit der 2. Saat, mit Ausnahme des ewigen
Klees, beſtellt werden. Das Zuſammenpflügen von Stoppeläckern im Sandfelde iſt gänzlich unterſagt.
Darmſtadt, den 12. Juli 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[11002
Bekanntmanung.
In dem Handeſs=Regiſter
wurden heute folgende Einträge vollzogen:
Otto Momberger, Inhaber der Firma gleichen Namens, iſt am 22.
Juni 1892 verſtorben. Das von demſelben bisher betriebene
Handelsge=
werbe iſt auf deſſen Wittwe, Margaretha Momberger geb. Gengnagel,
daſelbſt übergegangen, welche dasſelbe unter gleicher Firma weiterbetreibt.
Die Procura der Margaretha Momberger iſt hiermit erloſchen.
Jakob Sieger hier betreibt daſelbſt unter der Firma „J.
Sieger=
ein Handelsgewerbe.
Darmſtadt, den 13. Juli 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann.
[11009
O r t s ſt atu t.
Betreffend: Den Betrieb von Witthſchaſten.
Auf Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung und mit Genehmigung
Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 30. Juni 1892
zu Nr. M. J. 17754 wird, in Gemäßheit der 88 142 und 33. Ziſſer 3, der
Ge=
werbeordnung für das Deutſche Reich und des 8 1 der Großherzoglichen
Verord=
nung vom 10. November 1886, betreffend den Betrieb von Wirthſchaften und den
Kleinhandel mit Branntwein und Spiritus, für den Bezirk der Stadt Darmſtadt
Nachſtehendes beſtimmt:
8 1. Die Erlaubniß zum Betriebe einer Gaſtwirthſchaft, ſowie zum nicht bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
bloß vorübergehenden Ausſchänken von Wein, Bier und anderen geiſtigen Getränken
außer Branntwein, ſoll nur dann ertheilt werden, wenn ein Bedürfniß hierfür
vor=
handen und nachgewieſen iſt.
8 2. Gegenwärtiges Ortsſtatut tritt mit dem Tag ſeiner Verkündigung auf
die Dauer von zwei Jahren in Wirlſamkeit.
Darmſtadt, den 9. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
10656
Trottoir=Herſtellung.
Die Herſtellung eines Moſaikbankets
zwiſchen den Baumreihen auf der
Süd=
ſeite der Promenadenſtraße ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 20. Juli d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 3, zur
Einſicht offen, bei welchem auch die
For=
mulare für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 11. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. (10738
Kanal=Herſtellung.
Die Herſtellung von circa 220 Id.
Meter Thonrohrkanal in der
Beſſunger=
ſtraße, zwiſchen Schießhaus= und
Her=
mannſtraße, ſoll im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 21. Juli 1892,
Vormittags 10 Uhr,
Offertformulare und Bedingungen ſind
von dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 4,
zum Preiſe von 80 Pfg. per Exemplar
zu beziehen.
Darmſtadt, am 11. Juli 1892
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger, Beigeordneter. 10812
356
2378
Nr. 166
Aufforderung der Pfundſchuldner,
u. Pfunderverſteigerung betr.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfänder in den
Monaten Oktober 1891 bis einſchließlich März 1892 fällig waren, werden
hierdurch aufgefordert, ſolche bis zu der
Montag den 17. Oktober d. Js., Nachmittags 2 Uhr,
ſtattfindenden Verſteigerung entweder einzulöſen oder die betr. Pfandſcheine von jetzt
ab bis längſtens 10. September 1892 verlängern zu laſſen.
Ausdrücklich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß füllige Pfänder, welche
weder ausgelöſt noch verlängert worden ſind, bis zum 12. Oktober 189= umverſetzt
ſein müſſen, indem ſpäter und namentlich während der Verſteigerungstage die
Um=
verſetzung nicht mehr ſtattfinden kann.
Die in oben bemerkte Verſteigerung fallenden Pfänder ſind ſolgende: Nr. 27711
bis 33052, 39083-45219 und 52164- 59541.
Darmſtadt, den 11. Juli 1892
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
(10678
Zahlungs=Aufforderung.
Diejenigen Arbeitgeber, welche die Beitrüge für Invaliditäts= und
Alters=
verſicherung für ihre, freien Hilfskaſſen angehörigen, oder einer Krankenkaſſe
über=
haupt nicht angehöre,den verſicherungspflichigen Arbeiter für die Monate März,
April, Mai und Juni noch nicht entrichtet haben, werden hiermit aufgefordert,
innerhalb 10 Tagen Zahlung an unſere Kaſſe, Waldſtraße Nr. 6, zu leiſten.
Nach Ablauf der gegebenen Friſt wird gegen die Zahlungs=Säumigen das
Beitrei=
bungsverfahren eingeleitet.
Darmſtadt, den 15. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Lauteſchläger, Beigeordneter.
11004
Anffurderung.
Zur Erbſchaft des Leonhard Bergſträßer und deſſen Ehefcau Anna
Chri=
ſtina geb. Matthes zu Nieder=Beerbach, ſind diejenigen berufen, welche zur Zeit des
am 30. April 1892 erfolgten Ablebens der Ehefrau als der letzteren geſetzliche
Erben erſcheinen, nämlich deren Geſchwiſter und die Kinder vorverſtorbener
Ge=
ſchwiſter derſelben. Von dieſen ſind unbekannt wo? in Amerila abweſend die
Schweſter Marie Eliſabethe geb. Matthes, Ehefrau des verſtorbenen Paul Ludwig
von Nieder=Modau oder, falls dieſelbe verſtorben ſein ſollte, deren Kinder, insbe
ſondere Friedrich, Juſtus und Johannes Ludwig, ferner Marie geb. Matthes,
ver=
ehelichte Bindenbänder, angeblich zu New=York, Tochter des verſtorbenen Bruders
Johann Philipp Matthes von Nieder=Modau, ferner Georg Matthes, Sohn des
verſtorbenen Bruders Johannes Nikolaus Matthes von da, endlich Johannes
Mat=
thes, Sohn der zu Nieder=Beerbach verſtorbenen Schweſter Anna Margarethe
Mal=
thes von da. Dieſe, ſowie etwaige unbekannte Erben, insbeſondere noch weiter=
Kinder der vorgenannten Geſchwiſter und etwaige Kinder der weiteren
vorverſtorbe=
nen Geſchwiſter Chriſtine Margarethe geb. Matthes, Ehefrau des Johannes Fiſcher
zu Nieder=Modau, Johannes Heinrich Matthes daſelbſt, Johann Adam Matthes von
da (verſtorben zu Darmſtadt), Friedrich Matthes daſelbſt, Johann Georg Matthes
von da (verſtorben zu Nieder=Beerbach) und Johannes Matthes daſelbſt werſtorben
zu Beſſungen), werden auf Antrag der bekannten und anweſenden Erben Friedrich
May Wittwe, Chriſtine geb. Matthes zu Nieder=Modau, Friedrich Matthes II.
da=
ſelbſt und Ludwig Matthes dahier, vertreten durch den Nachlaßverwalter Philipp
Schwinn zu Nieder=Beerbach, aufgefordert,
binnen 90 Tagen,
von dem erſtmaligen Erſcheinen dieſer Aufforderung in den öffentlichen Blättern an,
Erklärung über Antretung oder Ausſchlagung der Erbſchaft bei dem unterzeichneten
Gerichte abzugeben und event. ſich als Erben gehörig zu legitimiren, widrigenfalls
Verzicht auf das Erbrecht unterſtellt und die Erbſchaft den allein ſich gemeldet
ha=
benden Erben überlaſſen würde.
Darmſtadt, 11. Juli 1892.
Großherzogliches Amtsgericht II.
gez. Dr. Schneider.
Für die Ausfertigung:
Schell, Hilfsgerichtsſchreiber.
11005
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und kräftigt, erhöht die Lebensenergie,
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weſentliche Zunahme des Körpergewichtes
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Freitag den 12. Auguſt d. Js., Nachmittags ½3 Uhr,
werden im großen Rathhausſaale dahier die zur Aufſtellung von Carouſſels,
Schießbuden ꝛc., während des am
28. und 29. Auguſt und 4. September d. J. ſtattfindenden
Kirchmrihfeſtes
zu benutzenden Plätze an die Meiſtbietenden öffentlich verpachtet.
Griesheim, am 14. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
Maſſing.
[11007
Brkanntmachung.
Der im Gemeinde=Bullenſtall in Stand 1 befindliche
Faſſelochs
ſoll auf dem Submiſſionswege zum Verkauf gelangen. Die Angebote ſind
lüäng=
ſtens bis
Donnerstag den 21. Iſd. Mts., Nachmittags 4 Uhr,
ſchriftlich bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Griesheim, am 14. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
11008
Maſſing.
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2 Tr. hoch, ein ſchön möbl. Zimmer, auf
die Straße gehend, per 1. Auguſt zu v.
Was,Rademann's Hindormehle zum beston
macht!
ademann's Kindermehl bietet alle Vortheile
der Hafergrütze ohne
deren Nachtheile. Hafergrütze bleibt im Magen des Kindes
unverdant und führt dem Körper ſelbſt keine Nährſtoffe zu;
wenn es bisher dennoch verwendet und ſeitens der Aerzte
ver=
ordnet wurde, ſo liegt der Grund darin, daß Hafergrütze die Milch
flockig und alſo verdaulich macht. Nun aber iſt für
9ademann's Kindermehl Haſergrütze
Roh=
produkt. Die Ar.
beit, die durch gewöhnliche Hafergrütze bisher dem Magen des
4 Kindes zugemuthet wurde, beſorgt bei Rademanns Kindermehl
6
die Fabrikation; das Mehl ſelbſt iſt leicht verdaulich, in allen
Theilen löslich und beſitzt ebenſo wie Hafergrütze die Eigenſchaft,
die Milch ſlockig und nahrhaft zu machen.
iſt nicht wie
unver=
ademann's Kindermehl
dauliche Hafergrütze
eine ſtändige Gefahr für das Kind: Mit Rademann's
Kinder=
mehl genährte Kinder leiden nie an Verdauungsſtörungen,
ge=
deihen nach dem Ausſpruch von Autoritäten wie Prof. Hennoch=
Berlin, Geh. Medizinalrath Dr. Schatz=Roſtock, Proſ.
Dr. Uſſelmann=Roſtock ꝛc. ꝛc. vortrefflich.
wird, nach ſtreng
PAademann's Kindermehl, wiſſenſchaftlichen
Grundſätzen und unter ſtändiger Berückſichtigung der
Verdauungs=
kraft des Magens in den erſten Lebenswochen und=Monaten
26
des Kindes bereitet. Es iſt darum beſonders auch den bisher
in den Handel gebrachten Kindermehlen vorzuziehen, welche durch
feine Vermahlung zwar die Faſerſtoffe beſeitigen, dabei aber
ebenſo wie Hafergrütze unverdaut bleiben und ſelbſt keinen
Nähr=
werth beſitzen.
Aademanu's Kindermehl kann mit Waſſer oder
Fleiſchbrühe zubereitet
werden und bietet, mit Milch angewandt, eine ſländige
Bürg=
ſchaft dafür, daß dem Kinde durch die Milch keinerlei Krank=
G
heitsſtoffe zugeführt werden. Kühe leiden häufig an Krankheiten,
welche den Gebrauch der Milch nur nach ſorgfältigſter Abkochung
geſtatten. Den Müttern aber fehlt in der Regel jede
Kontrol=
über den Zuſtand der Milchthiere. Mit Rademann's
Kinder=
mehl als Zuſatz bekommt dem Kinde auch die ſchlechteſte Milch,
da deſſen Anwendung den Siedepunkt der Milch weſentlich
er=
höht und alle Bakterien tödtet.
[7807
mmüt,
Küudsr, dis Rollor hei Haſsry uas nooh alldh hoi anloron Kinllormohlon
ſnonfrt.
Portoohritt machton, olloihon hoi, Rademanns Hindermeh vot u6ſfliohl
Rademann's Kindermehl iſt in den Apotheken, Droguerien und
Colonial=
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Baugeſchäft verbunden mit einm Stellen=Nachweis=Bureau ſich von heute an/
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Auf allgemeines Verlangen
Wiederhelung
des Programms
ſlos bhren.-Ubonds.
Der Löwe als Kunstreitor
nd
Girens untor Wassor.
Vorverkauf der Billets findet von
10 Uhr ab an der Kaſſe des Circus ſtatt.
Billets ſind bis 5 Uhr Abends bei D. Faixz
und Söhne und Heinrich Geider,
Lud=
wigsſtraße 14 zu haben.
Passepartouts ſind nicht
übertrag=
bar und haben nur Gültigkeit für eine
Perſon.
Hochachtungsvoll 111032
Gebr. Lorch,
Direktoren.
Zwei ordentl. Arbeiter können ſof
2) Koſt u. Wohn. erh. Oberg. 36. (10971
fertigt das Büreau Hoos, Darmſtadt,
Wendelſtadtſtraße 11. 19558
2382
Nr. 166
Jode Suppe win
au=
md. gut und kräftig mit
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer aing am Freitag in Lyngen
wiederum ouf die Renntierjagd und ſetzte abends die Reiſe nach
Skaarö fort.
Die Handels= und Gewerbekammer in Stuttaart ſprach ſich, der
„Fkf. 8ta. zufolge, für die Berliner Weltausſtellung aus wegen
deren Wichtigkeit für die Hebung des Exports und weil ein abermaliges
Fallenlaſſen des Planes eine moraliſche Niederlage Deutſchlands
bedeuten würde. Die Beſchickung würde zweifellos ſehr zahlreich
ſein und die Ausſtellung auch volitiſch günſtig wirken. Die
Deut=
ſchen im Auslande würden kommerziell dem Vaterland genäherl
und das Unternehmen neben dem wirtſchaftlichen auch den
natio=
nalen Anſchluß fördern.
Nach der Köln. 8ta. iſt die Nachricht, daß dem Reichstag in
der nächſten Tagung der Entwurf einer neuen
Militärſtraf=
prozeßordnung zugeben ſoll, unbegründet. Im Gegenteil
ließe ſich mit großer Sicherheit ſchon heute ſagen, daß die nächſte
Reichstagstagung ſich noch keinesfalls mit dieſem noch in den erſten
Beratungsſtufen befindlichen Entwurfe zu beſchäftigen haben wird.
Die „Nationalzeitung; erfährt, daß der „Reichsanzeigerr in
den nächſten Tagen eine Bekanntmachung über Maßregeln zur
Ab=
wendung der Choleragefahr enthalten wird. Gleichzeitig
wird Nachdruck darauf geleat werden, daß augenblicklich nichts
zu ſofortigen Maßnahmen Herausforderndes vorliegt. Dennoch
wird es für genehm erachtet, jetzt ſchon einen Mobilmachungsplan
gegen die Cholera bekanntzugeben, für den Fall, daß die Umſtände
es erfordern, ihn in Kraft treten zu laſſen.
Oeſterreich=Ungarn. Markaraf Pallavicini iſt in Wien
eingetroffen, um über die Konferenzen mit Fmanzminiſier Weckerle
zu berickhten.
Italien. Anläßlich des franzöſiſchen Nationalfeſtes emrſing
der franzöſiſche Botſchafter Billot die franzöſiſche Kolonie
in Rom und äußerte hierbei, er hoffe, es werde der Taa kommen,
an welchem die dauernden Intereſſen Italiens und Frankreichs zur
Sicherung der vollſtändigen Annäherung und des vollkommenen
Einvernehmens beider Länder führen würden, wie es ſein und der
Anweſenden Wunſch wäre.
Frankreich. General Sauſſier veröffentlicht ein
Glückwunſch=
ſchreiben Carnots an Freyeinet, in welchem er die Haltung der
Truppen bei der letzten Revue lobte.
Belgien. In der Deputiertenkammer ſchlug der
Miniſterpräſident Beernaert die Bildung einer aus Mitgliedern
beider Parteien zuſammengeſetzten Kommiſſion vor zur Beratung
der Verfaſſungsreviſionsfrage, welche nach dem
Wiederzuſammen=
tritt Bericht erſtatten ſolle. Der Deputierte Frere=Orban erklärte,
die Regierung müſſe vorher ihre Anſicht kundgeben. Das von
Beernaert vorgeſchlagene Verfahren ſei bereis einmal in der
Cen=
tralfraktion geſcheitert. Die Kammer müſſe, bevor ſie einem
Ver=
gleich zuſtimme, die Meinung der Reaierung und der Majorität
kennen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung erklärte Janſon, er
und ſeire Freunde würden einen Antrag zu Gunſten des
allge=
meinen Stimmrechts einbringen.
England. Gewählt ſind: 255 Konſervative, 48 Unioniſten
256 Gladſtoneaner, 8 Parnelliten, C8 Antiparnelliten; 41 Wahlen
fehlen noch. Die liberale Majorität beträgt 25 Stimmen. Die
noch ausſtehenden Wahlen werden faſt ſämtlich als liberal
be=
zeichnet, ſo daß die liberale Majorität mit 50-60 Stimmen
ange=
nommen wird.
Die engliſchen Zeitungen erklären, daß die Berichte des
Kavi=
täus Lugard über die Voraänge in Uganda ſein Verhalten
voll=
ſtändig rechtfertigten. Dem „Reuter'ſchen Bureau; wird aus
Sanſi=
bar gemeldet, die weiteren Depeſchen Lugards, welche unterwegs
eine ſtarke Verzögerung erfahren hätten, jetzt aber eingetroffen ſeien,
beſtätiaten ſeine Darſtellung über den Urſprung des Konflikts und
enthielten auch die Erklärungen der engliſchen Miſſionare, welche
gleichfalls den Bericht Lugards beſtäligten.
Schweden und Norwegen. Das Storthing beſchloß,
den jetzigen Zolltarif. ſowie die Malz= und Branntweinſteuer bis
auf weiteres, jedoch nicht über den 31. Juli hinaus, in Kraft
bleiben zu laſſen.
Amerika. Der Regierung iſt ſeitens Rußlands die Erklärung
zugegangen, daß es an der Münzkonferenz teilnehmen werde.
vorsi- und Delikateoson-deschöftay,
Ueber den Leitpunkt und den Ort der Konferenz ſollen in der
nächſten Woche Beſtimmungen getroffen werden.
Die Nachrichten aus dem Ausſtandsgebiete melden
wie=
derholte Zuſammenſtöße der Ausſtändigen mit der bewaffneten
Macht. wobei es mehrere Tote und zahlreiche Verwundete aab.
Die Ausſtändigen beherrſchten die Bahnlinien und zerſörteu die
Bahnbrücken, um die Verſtärkung der Staatstruppen fernzuhalten.
1200 Mann Staatstruppen rücken gegen die Ausſtändigen. Aus
dem Fort Koeg gingen ebenfalls 8 Kompagnien ab. 2 Regimenter
rückten gegen Walhala vor. (Nach neueren Nachrichten nahmen die
Staatstruppen den Hauptſitz der aufſtändigen Bergarbeiter nach
heftigem Kampfe ein. Walhala und Mullen ſind im Beſitze der
Regierungstruppen. Die Aufſtändigen drohen, die Bergwerke in
die Luft zu ſprengen. Angeblich wurden bereits zwei mit Dynamit
geſprengt und verſchüttet. Die Zahl der Toten und Verwundeter
iſt nicht feſtgeſtellt. Die Bergleute droh n, einen weiteren
Wider=
ſtand zu leiſten und führten mehrere Direktoren als Geiſeln mit.)
Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Juli.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 20 enthält: Be
kanntmachung, die Organiſation der Lokalverwaltung der
Reichs=
ſteuern betreffend.
Militärdienſtnachrichten. Die Aſſiſtenzärzte 1. Kl.
der Landwehr 1. Aufgebots Dr. Frank und Dr. Görtz vom
Landw.=Bezirk Mainz ſind zu Stabsärzten, - der Aſiſtenzarzt
2. Kl. der Reſerve Dr. Ley vom Landw.=Bezirk Mainz iſt zum
Aſſiſtenzarzt 1. Kl. ernannt worden, — Laabs, Kaſernen=Inſp.
in Mainz, iſt auf ſeinen Antrag zum 1. Oktober mit Penſion in den
Ruheſtand verſetzt, — der Zahlmeiſter Finck iſt der 2. Abteilung
des Großherzogl. Heſſ. Feld=Art.=Regts. Nr. 25 (Großherzogl. Art.=
Corps) überwieſen worden.
Der evangeliſche Kirchengeſangverein für Heſſen
gedenkt, wie der „Darmſt. 8tg. mitgeteilt wird, ſein dreizehntes
Kirchengeſangfeſt Dienstag, den 19. Juli, in Schotten abzuhalten
Zur Mitwirkung bei dem Feſtgottesdienſte ſind die Vereine von
Schotten, Herchenhain nebſt Grebenhain, Lardenbach, Bobenhauſen
II, Ober=Modſtadt und Laubach berufen worden; von einer
Betei=
ligung weiterer Vereine mußte mit Rückſicht auf die Größe der
Schottener Kirche abgeſehen werden. Das Feſtprogramm, iſt
olgendermaßen feſtgeſtellt worden. Vormittags 10 Uhr:
Geſamt=
probe der mitwirkenden Vereine; um 12 Uhr: Generalverſammlung
des heſſiſchen Landesvereins; um 11, Uhr: Gemeinſames
Mittags=
eſſen; um 3 Uhr: Feſtgottesdienſt; nach Beendigung des Feſtaottes:
dienſtes geſellige Vereinigung. Indem der Vrſtand die Einladung
zu möglichſt zahlreicher Beteiligung an dem Vereinstage ergehen
läßt, erſucht er zugleich die Mitglieder. ſich zur
Generalverſamm=
lung einzufinden. Die Feſtgäſte, die ein Quartier in einem
Gaſt=
hauſe oder bei Vrivaten zu haben wünſchen, werden erſucht, davon
Mitteilung an Herrn Pfarrvikar Köhler in Schotten zu machen.
- Die von hieſigen Blättern gebrachte Nachricht, daß Herr
Provinzialdirektor Geheimerat v. Marquard zum Präſidenten
des Kunſtvereins für das Großherzogtum Heſſen an Stelle
des verſtorbenen Geh. Oberſteuerrats v. Hahn gewählt worden ſei,
iſt inſofern verfrüht, als die definitive Wahl erſt am Montag abend
vor ſich gehen wird.
8. Wie an anderer Stelle berichtet iſt, beabſichtigen die
National=
liberalen des Großherzogtums Baden am Sonntag, den 24. d. M.
eipe Extrafahrt nach Kiſſingen zu veranſtalten, um dem Fürſten
Bismarck eine Huldigung darzubringen. Wie nun verlautet,
wird ſich der nationalliberale Verein für das
Großher=
zogtum Heſſen denſelben anſchließen, und hat an die
Partei=
genoſſen ſämtlicher Städte eine Einladung zur Teilnahme an dieſer
Fahrt ergehen laſſen.
8. Der hieſige Mozart=Verein entſandte am Sonntag
76 Mitglieder nach Karlsruhe, welche ſich mit dem Chor „Das
Meer: von W. de Haan an dem dortigen Geſangeswettſtreit
be=
teiligen werden.
* Naturalverpflegungsſtation. Während, des
Monats Juni wurde die Hilfe der hieſigen
Naturalverpflegungs=
ſtation von 432 mittelloſen Durchreiſenden in Anſpruch genommen
und ſind hierdurch 345 M. Verpflegungskoſten entſtanden. Im vor=
hergehenden Monat Mai wurden 414 (loder weniger 18) Verſonen
14 M.) verurſachten.
Das in der aroßen Kavlaneigaſſe bei einem Bäckermeiſter verar ſtalten.
bedienſtet geweſene Mädchen, welches am vergangenen Montag
Petroleumlamve am Körper ſchwer verbrannt und in das ſtädtiſche
ſeinen Wunden geſtorben.
Die Mainzer Gefängnisbeſchließer ſandten eine ſtiegen war.
Deputation mit einem Trauerkranz zur Teilnahme an der
Beerdi=
nisbeſchließers Reitz hierſelbſt.
fällt heuer an der Bergſtraße ziemlich reichlich aus. Von allen
wärtigen Händlern mit Kaufabſchlüſſen beſtürmt, obgleich ſich die
höchſte Preis 4 Mark für den Zentner.
P. A. Mainz. 16. Juli. In den Tagen vom 23. bis 27. d. Mts.
20. Kreisfeſt hierſelbſt. Der Mittelrheinkreis welcher die
Turn=
vereine des Großherzogtums Heſſen, Naſſau und Frankfurt a. M. der
und des nördlichen Elſaß umfaßt, iſt
jenigen gezählt, welche ſich durch beſondere Regſamkeit und möglichſte der betreffenden Plakate abgelehnt.
Vervollkommnung der turneriſchen Leiſtungen ſeiner Mitglieder
auz=
dings ein Bild von der derzeitigen Entwicklung des Turnweſens in
teiligen. Das Programm für dasſelbe iſt folgendes: Vorfeier. wahre Beifallsſtürme.
Mittwoch, 20. Juli, abends 8 Uhr: Konzert in der Feſthalle mit
Juli, abends 6 Uhr: Sitzung des Kampfaerichts. Abends 8 Uhr
des „Mainzer Männergeſangvereins.”
Abends von 8 Uhr an:
Abends 9 Uhr: Verteilung der Ehrentafeln an die Muſterriegen. Kopfe und den Extremitäien ſchwer verletzk.
Großes Konzert in der Feſthalle. Wunderſontaine im Feſtyalle
auf dem Feſtplatze. Nachmittags 2 Uhr: Offizielle Feſttafel (Gedeck
250 M.). 4 Uhr: Kürturnen der beſten Turner des Mittelrhein= Konfeſſion.
kreiſes. 5 Uhr: Schülerturnen der hieſigen Schulanſtalten. Doppel=
Konzert auf dem Feſiplatz und im Feſthallegarten. Abends 9 Uhr:
ginn des Wettfechtens. 11 Uhr: Konzert vor den Bierhallen.
Nach=
mittags 4 Uhr: Beginn des Wettringens. Konzert auf dem Feſtplatz. einverleiben.
5¼ Uhr: Aufſtieg des Lufiſchiffers H. Lattemann aus Frankfurt
mit 5 zuſammengekoppelten Ballons. Abends 6 Uhr:
Verkündi=
ausgeführt von 32 Damen. Mittwoch, 27. Juli, vormittags: geſehen worden.
Spaziergänge in die Umgebung. Vormittags 10 Uhr: Braten eines
Ochſen am Spieß auf dem Feſtplatz. Nachmittags 4 Uhr:
Allge=
fanterie=Kapellen. Tanzvergnügen und Volksbeluſtigung aller Art. Landſchäden bedeutender.
Abends 8 Uhr in der Feſthalle: Großes Feſt=Konzert. Konzert
auf dem Feſtplatze und Illumination. Wunderfontaine im
Feſt=
hallegarten.
kraft betrieben wird. (W. Z.
Reich und Ausland.
ohne Debatte, die dritte Brücke nach dem umgearbeiteten,
ſpäteſtens aber im Oktober 1894 ſoll die Eröffnung ſein.
Nr. 166
2383
Heidelberg. 16. Juli. Eine hier abgehaliere Verſemmlung
ünterſtützt, welche einen Koſtenaufwand von 331 M. loder weniger 1 der badiſchen Nationalliberalen beſchloß, am 24. Juli einen
Sonder=
zug nach Kiſſingen behufs Begrüßung des Fürſten Bismarck zu
Jena, 16. Juli. Nach einer hierher gelangten Mitteilung
abend. wie bereits mitgeteili, infolge von Exploſion einer des Profeſſors Schweninger iſt es wahrſcheinlich geworden, daß
Fürſt Bismarck auf ſeiner Rückreiſe von Kiſſingen hierher
Krankenhaus verbracht wurde, iſt daſelbſt am Freitag vormittag an kommt. Er dürfte in dieſem Falle in dem Gaſthauſe „Zum
Bären' Wohnung nehmen, in welchem einſt auch Luther abre=
Berlin. 16. Juli. Tie Ueberſiedelung der Kaiſerin nach
gung des in treuer Ausübuna ſeines Dienſtes ermordeten Gejäng= dem Marmorpalais iſt wegen einer Unpäßlichkeit des jünaſten
Prinzen auf nächſten Dienstag verſchoben. Morgen ſrüh reiſen
Von der Bergſtraße. 16. Juli. Die Pflaumenerntelnur die drei älleſten Brinzen nach Wilhelmshöhe ab, die jüngſten
folgen ſpäter nach. - Wie aus hieſigen Hofkreiſen verlautet, wird
Seiten werden die Beſitzer ſchon jetzt von einheimiſchen und aus= der kürzlich zum Generalinipekteur der 4. Armee Inſpektion
er=
nannte Prinz Leopold von Bayern im nächſten Monat biet her
Pflaumen kaum zu färben beginnen. Die Früchte werden gegen= kommen, um ſich beim Kaiſer in ſeiner neuen militäriſchen Würde
wärtig mit 650 Mark für den 8entner bezahlt und in halbreiem zu melden Vorausſichtlich wird er ſeine Reiſe nach Berlin ſo
Huſtande meiſt nach England exportiert. Im Vorjahre war der l einrichten, daß er der om 18. Auguſt hier ſtattfindenden
Herbſt=
parade beiwohnen kann. Auch wird er den großen Kaiſermanövern
in Elſaß Lothringen im Herbſt beiwohnen.— Der amer kaniſche
begeht der Mittelrheinkreis der deutſchen Turnerſchaft ſein ) Geſanaverein Arion hat an den Bürgermeiſter Belle als
Rein=
erlös der beiden Konzecte in Berlin 3467,90 Mk. von Leipzig aus
geſchickt und den herzlichſten Dank für die liebenswürdige Auſnahme
Regierungsbezirke Coblenz und Trier. die ehemals kurheſſiſchen Kreiſe in Berlin ausgeiprochen.- Die hieſigen Antiſemiten werden
Hanau, Marburg ꝛc. und angrenzende Teile der bayeriſchen Pfalz demnächſt eine öffentliche Volksverſammlung einberof n. um das
- wie ſchon hieraus erhellt Schwurgericht von Cleve vor ein Volksgericht zu bringen. Dem
einer der größten Kreiſe der deutſchen Turnerſchaft. Er hat antiſemitiſchen Vrein „Weſten' wurde ſeitens dr Fiema Nauck u.
aber auch hinſichtlich der Pflege der Turnvereine von jeher zu den= Hartmann, den Wächtern der öffentlichen Anſchlagſäulen, der Track
Leipzig. 15. Juli. Das geſtern abend im Kryſtallpallaſt
ver=
zeichnen. An dem großen Feſte, an dem es nunmehr gilt, neuer= anſtaltete Konzert des New Yorker Geſangvereins Arion” halte
einen großartigen künſtleriſchen wie finanziellen Erfolg. Der Stal
dieſem Kreiſe zu gewähren, werden circa 200 Turnvereine ſich be= war gedrängt voll. Sämtliche Programmnummern entfeſſelten
Hamburg. 15. Juli. Geſtern traf der König von Däne=
Hauptprobe der mitwirkenden Vereine. Hauptfeier. Samstag, 23. mark hier ein und ſtiea im Hotel de lEurope ab. Abends beſuchte
er mit ſeinem Bruder Johann den Cirkus Renz beſichtigte heute
in der Feſthalle: Begrüßungsfeier mit Konzert unter Mitwirkung 1 die Umgebung der Stadt und reiſte abends nach Wiesbaden.
Breslau, 16. Juli. Die Lokomotive des Orientzuges
Konzert auf dem Feſtplatz. Sonntag, 24. Juli, morgens 6 Uhr: entgleiſte um 11 Uhr nachts hinter Löwen durch Radreiſenbruch;
Weckruf. 7 Uhr: Empfang der ankommenden Turner. 10 Uhr: der Packwagen und Poſtwagen ſtürzten um. Ein entgegenkommender
Aufſtellung des Feſtzugs. 11 Uhr: Großer Feſtzug durch die Stadt Güterzug ſuhr auf die beide Geleiſe ſperrende Lekomotive auf.
nach dem Feſtplatz. (Ueber Einteilung und Marſchrichtung des ( Der=Breslauer Leitung' zufolge ſind 6 bis 8 Perſonen verletzt, 14
Feſtzuges wird eine beſondere Zugordnung veröffentlicht.) Nach= Wagen ſind beſchädigt. Der Poſtwagen und mehrere Gepäckwagen
mittags 2½ Uhr: Feſtrede und Freiübungen. 3 Uhr: Muſterriegen= ſtürzten die Böſchung hinab. Die Verwundeten wurden nach
kurnen. Boppel=Konzert auf dem Feſtplatz und im Feſthallegarten.! Breslau ins Hoſpital geſchafft. Sämtliche Beamten ſind an dem
Cleve, 16. Juli. Die Koſten des Prozeſſes Buſchhoff
garten. Montag. 25. Juli, morger 3 6 Uhr: Wedruf. Sitzung des l ſollen an 150000 Mk. betragen. Nach der Freiſprechun, beglück=
Kampfgerichts. 7 Uhr: Beginn des Einzelwettturnens. Konzert l wünſchten nicht allein Jsraeliten den Freigeſprochenen, ſondern auch
ältere und jüngere Juriſten, andere Beamte und Bürger chriſtlicher
Kiel. 16. Juli. Vrinz Heinrich, Kommandant des
Panzerſchiffes „Beowulf, der ſich binnen kurzer Zeit mit der ge=
Verkündigung der Sieger beim Einzel=Wetturnen. Konzert in ſamten Manzverflotte auf Befehl des Kaiſers nach Norwegen
der Feſthalle. Wunderſontaine im Feſthallegarten. Dienstag, 26. beaiebt, wird ſeinen Kurs von Tort nach der Danziger Bucht
Juli, vormittaas 7 Uhr: Sitzung des Kampfgerichts. 7 Uhr: Be= nehmen, um daſelbſt vier Wochen zu manöprieren. Zu den
Herbſt=
manövern wird der =Beowulf= ſich wieder dem Mansververbande
London, 15. Juli. Nach einer Meldung des Reuterſchen
Bureaus aus Buenos Aires ſind die beiden argentiniſchen
gung der Sieger beim Wettfechten und Weitringen. Abends von Kriegsſchiffe Almirante Brown und Veintecineo de Mayo,
8 Uhr an in der Feſthalle: Großes Vokal= und Inſtrumental=Kon= von denen man glaubte. daß ſie dem Orkan an der Küſte von
Uru=
zert unter Mitwirkung des =Mainzer Sänaerverband. Reigen, quay zum Opfer gefallen ſeien, geſtern bei Cap Frio (Braſilien)
Catania, 15. Juli. Tie Eruption des Aetna nimmt weiter
zu. Es haben ſich zwei 250 Meter hohe Berae neu gebildel. Die
meines Volksfeſt auf dem Feſtplatz. Monſtre=Konzert von 3 In= Bewohner von Nicoloſi ſind bisher außer Gefahr, doch ſind die
Neapel. 15. Juli. Die Thätigkeit des Veſuvs nimmt zu,
ein reichlicher Lava=Ausfluß ſtrömt nach dem Atrio del Cavollo.
St. Gervais. 10. Juli. Als definitiv umgekommen müſſen
Worms. 15. Juli. Die neue Floßhafenbahn iſt heute bis jetzt 45 Badegäſte betrachtet werden. von denen bisher 16
morgen eröffnet. Es können nunmehr alle Schiffsſrachten auf der rekognosziert ſind. Im ganzen ſind bis heute 85 Leichen gefunden
Bahn verladen werden, die vorläufig übrigens noch durch Pferde. worden, davon 8 in Cluſes und 3 in Bonneville. Die
Einrich=
tungen zur Feſtſtellung der Identität ſind unzulänalich und werden
erſchwert dadurch, daß die Leichenteile gelrennt umherliegen. Der
Staatsantoalt der Republik ſchätzt die Zahl der bei der Kataſtrophe
Umgekommenen auf 160. Bis jetzt ſind 82 Leichen geborgen. Unter
Würzburg. 16. Juli. Der Maaiſtrat beſchloß einſtimmig und l den Identifizierten befinden ſich ſehr wenige Fremde. Alle
franzö=
ſiſchen Badegäſte befanden ſich in dem unteren Teile des Hotels und
monumentalen preisgekrönten Holzmann'ſchen Proiekt auszuführen. dieſe ſind unter einer enormen Maſſe Trümmer und Felsſtücke be=
Koſtenvoranſchlag 760000 Mk., Kredit 820000 Mk. Im Auguſt, graben. Viele zerſchmetterte Körper werden jedenfalls niemals
ge=
ſunden werden.-Man gräbt eine große gemeinſame Gruſt inmitten
2384
des Dorſes St. Gervais. Drei aus Chamounix von den Bekoͤrden
aufgebotene Führer beſtiegen die Gletſcher. Ihre Erklärungen
be=
weiſen der wirkliche Urheber der Kataſtrophe ſei der kleine Gletſcher
Sex Rouſſe auf einem Kamme des Dome du Gouter 3500 Meter
über dem Meer. Hier bildeten ſich Waſſerſäcke, welche platzten und
den Gletſcher mitriſſen, der auf eine Seitenmoräne fiel, rechts vom
Bionnaſſangletſcher, ſie zerſtörte und ungeheure Granitblöcke mitriß.
In der Schlucht unterhalb des Dorfes Bionnaſſay erreichte das
Waſſer eine Höhe bis zu 100 Meter. Der vorüberreiſende Prinz
von Joinville ſpendete 1000 Fr. für die Verunalückten. Der Pfarrer
von St. Gervais erzählt, daß der ſchrecliche Lärm alle Bewohner
des Dorſes weckte. das etwa 250 Meter über dem Strombette liegt.
Einzig der Luftdruck, der durch die Waſſerhoſe erzeugt wurde,
er=
ſchütterte die ſolideſten Häuſer, ſo daß ſie wie Blätter zitterten.
Er behauptet, alle Leute hätten geſagt, daß die im Thale
befind=
lichen Felsſtücke und Steine einſt durch einen Bruch des Gleiſchers
von Bionnaſſav herbeigeführt worden ſeien. Man hat bemerkt, daß
der Beraſtrom dieſen Sommer wenig Waſſer hatte, daß dieſes ſich
im Behälter ſammelte und ſo die Kataſtrophe verurſachte.- Weiter
wird der Frkf. 8tg.” berichtet: Die Beerdigung der bei der
Kata=
ſtrophe von St. Gervais Verunglückten fand geſtern in verſchiedenen
Gemeinden ſtatt. Die Ceremonie war in Cluſes und in Sallanches
ſehr ergreifend. In St. Gervais hatte man große Mühe, zur rechten
Zeit die Gruft herzuſtellen und die Särge zü beſchaffer. Um 6 Uhr
wurden 21 aus Tannenholz verfertigte, nur unvolllommen mit
leichtem weißem Zeug überzogene Särge in die Kirche gebracht und
um den beſcheidenen Katafalk geſtellt. Eine Menge Landleute hatte
ſich eingefunden und nachdem die Todengebete geſprochen waren,
jetzte ſich der Trauerzug unter ſt ömendem Regen in Bewegung.
Die Nachforſchungen werden fortaeſetzt, zu welchem Zweck 400
Bauern requiriert worden ſind. Man erwartet auch Militär von
Annech. Die Organiſation iſt mangelhaft und die Ungewißheit
nimmt zu, da noch ungefähr 100 Perſonen als verſchwunden ange=
(ündiat ſind.
Genf. 16. Juli. Ueber die Kataſtropheim Hafen von
Ouchh giebt die „Gazette de Lauſanne; ſolgende Beſchreibung:
Zwei Geſchoſſe, die Kappe des Keſſeldoms und der Boden des.
ſelben fuhren mitten durch den Salon; ihren Weg machten ſie zuerſt
horizontal, dann hoben ſie ſich wie eine Kanonenkugel, die ihre
Fluzbahn verfolgt. Sie ſuhren an die Decke, riſſen deren Planken
in der Mitte auseinander, ſuhren nach links zurück und noch einmal
an die Decke. Hier trennten ſie ſich. Das eine Stück fuhr durch die
Schanzkleidung zur Linken, das ondere zur Rechten. Der Dampf
von mindeſtens 6000 Litern Waſſer, unter einem Drucke von 5½
Atmoſphären und bei einer Temperatur von 150 Grad Celſius
er=
füllte ſofort den Saal, wo die Reiſenden frühſtückten. Die
furcht=
karen Brandwunden än den Augen nötigten ſie, die Lider in dieſem
Feuerrauch zu ſchließen, und obſchon die Fenſter offen waren, ſuchte
keiner den Ausgang, der ſich ihnen bot um ſich auf die Galerie zu
ſlürzen, welche den Salon umgiebt. Die Unglücklichen ſaßen
zu=
meiſt auf dem Sopha, welches die Wände rings umgiebt, vor ihnen
ſlanden die Tiſche, auf denen die Speiſen aufgeſtellt waren. Die
Geſchoſſe fegten mitten durch den Salon und zertrümmerten die
Tiſche auf Unbeſchreibliche Weiſe. Es erklärt ſich daraus, daß nur
fünf Reiſende von den Geſchöſſen und deren Trümmern direkt
ſchwer getroffen wurden. Allein alle waren während einiger
Minuten dem brennenden Dampfe ausgeſetzt. Nicht nur
er=
litt die Oberfläche ihrer Haut tödliche Verletzungen, ſondern
ſie atmeten dieſe brennende Atmoſphäre, welche die
Schleim=
häute des Rachens und der Lunge zerſtörten. Bei
dreiund=
zwanzig der Opfer war die Haut vom Kopf bis zu den Füßen
vollſtändig verbrannt. Bloß zwei, ein Reiſender, der ſich neben
dem Keſſeldom am Eingang in den Salon befand, und ein kleines
Mädchen, welches im Augenblick der Exploſion in ein Kabinett
trat, wurden nicht vollſtändig verbrannt. - Fünf Reiſende wurden
auf dreifache Weiſe getötet: durch die Verletzungen, die ſie von den
Geſchoſſen erlitten, durch die Brandwunden an der Haut und an
den Atmungsorganen; die anderen ſtarben allein infolge der beiden
letzteren Urſachen. Ber ſiedend heiße Dampf hatte zur Folge, daß
die Haut vom ganzen Körper ſich ablöſte, man konnte ſie leicht mit
den Nägeln abſchälen. - Es verlautet, Riſſe am Dampfkeſſel ſeien
der Direktion wirklich angezeigt worden, nach deren oberflächlicher
Ausbeſſerung dieſelbe den Weiterbetrieb des„Montblane-
angeord=
net habe.
St. Johns. 13. Juli. Der durch die Feuersbrunſt
ange=
richtete Schaden iſt nur im Betrage von 4500000 Doll., einem
Drittel des Geſamtſchadens, durch Verſicherung gedeckt. Die Summe
verteilt ſich auf 21 Verſicherungs=Geſellſchaften. Dreimal iſt der
Verſuch gemacht worden, den noch ſilehenden Teil der Stadt in
Brand zu ſtecken. Auf Anordnung der Polizeirichter ſind alle
Wirt=
ſchaften geſchloſſen worden Eine große Menge Hütten ſind gebaut
worden. ſo daß ſämtliche Obdachloſe jetzt untergebracht worden ſind.
Kleine Chronik. In Kaſtel wurde durch die Polizei und
Gendarmerie ein von der Staatsanwaltſchaft zu Gießen wegen
Be=
truges und Unterſchlagung ſteckbrieflich verfolgter Schneider aus
N. 166
Marburg feſtgenommen und nach Gießen verbracht. — Der
Raubmörder Labender, der am Weihnachtsabend v. J¾. auf der
Straße zwiſchen Auasburg und Wertingen einen Mann ermordet
und beraubt hatte, iſt Freitag früh hingerichtet worden.-
Bei Gatersleben fand ein blutiges Zuſammentreffen zwiſchen zwei
Feldhütern und zwei Wilddieben ſtatt. Die Feldhüter wurden
mit Meſſerſtichen derart zugerichtet, daß einer derſelben, der
nur eine Hand beſitzt bald nachher ſeinen Wunden erlag, während
der ande:
von einem orthelgia oud zbbeinahe euevieyiuride Hsleölblie
gationen. Pfandbriefe der bayeriſchen Hypotheken= und Wechſelbank
und der ſüddeutſchen Boden=Kreditbank im Werte von 12000 Mk.
Die Obligationen gehören größtenteils der Kirchen= und
Stiftunge=
kaſſe Hopvingen. - Ja Klauſenbura (Oeſterreich) wurde die Gattin
des Advokaten Dr. Ratin wegen Hochverrats verhoftet. Sie
hatte Briefe und Depeſchen an Bukareſtr Blätter geſandt und über
die Reiſe ihres Gemahls, welcher die bekannte rumäniſche
Depu=
tation als Demonſtration gegen Ungarn nach Wien führte, gewiſſe
Mitteilungen gemacht. - In Brünn iſt die Spinnerei von Leopold
Löwber, niedergebrannt. Ein anſtoßendes Krankenhaus
geriet gleichfalls in Brand. Die Kranken und Irrſinnigen wurden
gerettet. - In Grabowo ſind bei einer Feuersbrunſt ein Ehepaar
und 5 Kinder verbrannt.-
Auf der Linie Miſſouri Kanſas=
Texas wurde von vermummten Perſonen ein Eiſenbahnzug
an=
gegriffen. Der Zug mußte halten, mehrere Polizeibeamte
wurden getötet, die Geldkiſten geſprengt und etwa 40 000 Dollars
geraubt.
Choleraberichte. Die aus Rußland kommenden Nachrichten
ergehen ſich meiſtens in Schilderungen von Einzelheiten der in
Aſtrachan von dem aberaläubiſchen Vöbel verübten Greuel und
bringen einige jetzt amtlich veröffentlichte 8ffern der Todesfälle.
Danach ſtarben am 12 Juli in Aſtrachan in den Heſpitälern 100,
außerhalb derſ lben 10, in Sſamara 11, in Sſaratow 24, in
Jarizhn 45. Die Köln. 8tg. meldet aus Petersburg. nach
zu=
verläſſigen kauſmänniſchen Berichten ſei die Cholera bereits tis
Odeſſa vorgedrung n. Einer anderen Nachricht zufolge, die jedoch
nicht ganz zuverläſſig iſt, ſei das Auftreten der Cholela auch in
Moskau konſtatiert worden; in den letzten zwei Tagen ſeien 17
Eiviliſten der inneren Stadt und 42 Soldaten der Gardekaſerne
erkrankt. — Aus Paris verlautet, daß wegen der weiteren
Aus=
breitung der choleraähnlichen Krankheit in der Umaebung von
Peris ein vorläufiges Krankenhaus an der Porte dOrnano
er=
öffnet worden iſt. Die von einigen Blättern gebrachte Meldung,
in Köniasberg ſei angeſichts der nahenden Choleragefahr die
dortige Sanitätskommiſſion bereit; behufs Erörterung von
Ab=
wehrmaßnahmen einberufen worden, iſt unbegründet.
- Die ſchönſten Perlen der Welt. Die allerſchönſte
Verle iſt jene, welche der franzöſiſche Reiſende Tavernier vor drei
Jahrhunderten dem Schah von Verſien um 3375000 Franes
ver=
kauft hat und welche ſich noch im Beſitze der Souveräne von Perſien
befindet. Ein anderer Potenſat des Orients iſt Eigentümer einer
Verle von 12¼ Karat, die vollkommen durchſichlig iſt und einen
Wert von einer Million Franes hat. Die Prinzeſſin Buſſupow
hat eine orientaliſche Perle, welche durch die Schönheit ihrer Farbe
einzig daſteht. Im Jihre 1620 war dieſelbe von Georgibus von
Calais an König Philipp IV. von Spanien um 80000 Dukaten
ver=
kauft worden. Gegenwärtig wird ſie auf 1125 000 Franes geſchätzt.
Papſt Leo XIII. beſitzt eine Verle, die ihm von Pius 1X.
hinter=
laſſen worden iſt und einen Wert von 500000 Franes hat. Das
Collier von 32 Perlen der Kaiſerin Friedrich wird auf 87500
Franes geſchätzt. Die Kaiſerin von Oeſterreich beſitzt die ſchönſte
Sammlung von ſchwarzen Verlen.
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antſagung.
Unſern innigſten Dank für die herziche Theilnahme bei
der Beerdigung unſeres geliebten durch plötzlichen Tod ſo
früh entriſſenen Gatten, Vaters und Schwagers
Johannes Reilz, Großh. Gefangenaufſehers,
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden und die letzte
Ehren=
bezeugung, für die Bemüzungen ſeiner Vorgeſetzten, Freunde
und Bekannten und für die troſtreichen Worte des Her n
Pfarrers.
Darmſtadt, den 16. Juli 1892.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Tageskalender.
Montaa. 18. Juli: Konzerk der Kapelle Hilge in der Reſtauration
zur Stadt Pfungſtadt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.