Abennemenkspreis
blerteljährlich 1 Marl 50 Pf.,
halb-
ührlich 8 Mark ind. Bringerlohn.
Anzwünz verden von oken Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Ouartal ind. Poflauſichlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Zuſerate
für dah
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblan
verden angenommen:u Virmſtadt
von der Expedition, Ren kr. Nr. 28.
in Beſſungen von Frudr. Blößer,
Schleßhausſtraße 14, jowe auzwarnz
von allen Annoncen=Awditionen.
fuͤr die Behannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
Dienstag den 12. Juli.
L. 161.
1892.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Durchſchnittsmarktpreiſe bei Militär=Lieferungen für Mai 1592: Hafer 14 Mk., Heu 8 Mk., Stroh M. 6
per 100 Kilogramm.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Griesheimer Schießplatz und in der Gemarkung Ober=Ramſtadt.
Es wird hiermit zur offentlichen Kenntniß gebracht, daß auf dem Griesheimer Schießplatz mit ſcharfer Munition,
vom 12. Juli d. J. an, an folgenden Tagen geſchoſſen wird: am 13., 14., 15., 16., 18. 19., 20., A., 22. 23, 25., 26.,
27., 28., 29., 30. Juli und 1., 2., 3. 4., 5. 6. Auguſt d. J.
Das Schießen beginnt täglich um 7 Uhr Morgens unter Beobachtung der bisherigen Sicherheitsmaßregeln und wird
vorausſichtlich über 12 Uhr Mittags hinaus nicht andauern.
Weiter geben wir hiermit bekannt, daß in der Gemarkung Ober=Ramſtadt, in dem Gelände des vom Dorfe etwa
1-2 Kilometer weſtlich gelegenen Faulbach=Thales Schießübungen mit ſcharfen Patronen, Schußrichtung von den
Wald=
rändern öſtlich des Berges „Finſtere Höllen gegen die Tieſe des Berges „Vogelherd= und gegen die Bergabhänge füdlich
da=
ſelbſt, ſtattfinden werden, und zwar am 14. und 15. Juli d. J., von 6 Uhr Vormittags bis 6 Uhr Abends, und am 16.
Juli d. J3., von 6 Uhr Vormittags bis 12 Uhr Mittags.
Zur Sicherung des gefährdeten Geländes werden während der genannten Tage und Zeiten folgende Wege durch
Mili=
tärſicherheitepoſten abgeſperrt werden:
I. der die Orte Ober=Ramſtadt und Waſchenbach verbindende Kreuzſtraßenweg,
1) am Vogelherd und
2) in Höhe des Gießbach. Thales, ſüdlich des Hollert:
I1. die ſogenannte Kreuzſtraße, welche die Orte Nieder=Modau und Nieder=Ramſtadt verbindet,
1) an der Kreuzung mit der ſogenannten „hohen Straße” ſam Silberberg) und
2) am Hollert;
II. der Zugang zum Faulbach=Thal von der Chauſſe aus (Ober= und Nieder=Ramſtadt).
Darmſtadt, den 9. Juli 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
10677
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Prüfung der Bewerber um die Berechigung zum einjährig freiwilligen Militärdienſt im Herbſt 1892.
Diejenigen jungen Leute, welche beabſichtigen, ſich der im Herbſt 1892 ſtattfindenden rubr. Prüfung zu
unter=
ziehen, werden hierdurch aufgefordert, ihre desfallſigen Geſuche um Zulaſſung bei Meidung des Ausſchluſſes von dieſer
Prüfung
ſpäteſtens bis zum 1. Auguſt 1892
bei der unterzeichneten Kommiſſion einzureichen.
Hinſichtlich der Anbringung der Geſuche wird im Speziellen das Folgende bemerkt:
1) Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Kommiſſion nur dann anzubringen, wenn der ſich Meldende
im Großherzogthum Heſſen ſeinen dauernden Aufenthaltsort hat.
2) Die Zulaſſung zur Prüfung kann nicht vor vollendetem 17. Lebensjahr erfolgen.
3) Das Geſuch muß von dem Betreffenden ſelbſt geſchrieben ſein. Auch erſcheint es zweckdienlich, wenn ſtets die
nähere Adereſſe angegeben wird.
4) Dem Geſuche ſind folgende Papiere beizufügen:
A. Geburtszeugniß,
b. Einwilligungs=Atteſt des Baters oder Vormundes mit der Erklärung über deſſen Bereitwilligkeit den
Frei=
willigen während einer einjährigen aktiven Dienſtzeit zu bekleiden, auszurüſten, ſowie die Koſten für Wohnung und
Unterhalt zu übernehmen. Die Fühigkeit hierzu iſt obrigkeitlich zu beſcheinigen und muß die Unterſchrift
des Baters oder Vormundes beglaubigt ſein.
344
2300
Nr. 16½
c. ein Unbeſcholtenheitszeugniß, welches von der Polizei=Obrigkeit oder der vorgeſetzten Dienſtbehoͤrde
auszu=
ſtellen iſt;
d. ein ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf;
5) In dem Geſuche iſt außerdem anzugeben, in welchen zwei fremden Sprachen (ranzöſiſch, Engliſch, Lateiniſch und
Griechiſch) der ſich Meldende geprüft ſein will.
6) Iſt bereits früher ein Geſuch um Zulaſſung zur Prüfung eingereicht worden, ſo bleibt dem erneuten Geſuche nur
ein Unbeſcholtenheitszeugniß beizulegen.
Ueber die Anforderungen, welche an die zu Prüfenden geſtellt werden, gibt die Prüfungs=Ordnung (Anlage 2 zur Wehr=
Ordnung vom 22. November 1888 - Regierungsblatt Nr. 5 von 1889) Aufſchluß.
Bezüglich des Prüfungstermins, ſowie des Lokals, in welchem die Prüfung ſtattfindet, erſolgt event. weitere
Bekannt=
machung; auf ſpezielle Ladung kann nicht gerechnet werden.
Darmſtadt, den 10. Juni 1892.
Großherzogliche Prüfungs=Kommiſſion für einjährig Freiwillige.
Der Vorſitzende:
Dr. Zeller.
9976
Auforderung der Plundſchuldner
u. Pfänderuerſteigerung hetr.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfänder in den
Monaten Oktober 1891 bis einſchließlich März 1893 fällig waren, werden
hierdurch aufgefordert, ſolche bis zu der
Montag den 17. Oktober d. Js., Nachmittags 2 Uhr,
ſtattfindenden Verſteigerung entweder einzulöſen oder die betr. Pfandſcheine von jetzt
ab bis längſtens 10. September 1892 verlängern zu laſſen.
Ausdrücklich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß fällige Pfänder, welche
weder ausgelöſt noch verlängert worden ſind, bis zum 12. Oktober 189½ umverſetzt
ſein müſſen, indem ſpäter und namentlich während der Verſteigerungstage die
Um=
verſetzung nicht mehr ſtattfinden kann.
Die in oben bemerkte Verſteigerung fallenden Pfänder ſind ſolgende: Nr. 27711I
bis 33052, 39083-45219 und 52164- 59541.
Darmſtadt, den 11. Juli 1892.
Wi=
Großherzogliche Zurgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[(10678
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Sommer=Büffet des ſtädtiſchen Saalbaues iſt ſeit einiger Zeit ein
Gas=Back=, Brat= und Röſtapparat
neueſter Conſtrution (Syſem Goehde) aufgeſiellt und in Betrieb.
Wir laden Intereſſenten, namentlich Damen, hiermit ein, ſich an der
außer=
ordentlich ſchnellen, bequemen und billigen Zubereitung von Speiſen mittelſt
Gas=
feuerung ſowie auch davon zu überzeugen, daß dieſe Speiſen diejenigen an
Wohl=
geſchmack weſentlich übertreffen, welche auf Holz= oder Kohlenfeuer hergeſtellt ſind.
Sowohl der Saalbau=Reſtaurateur als auch deſſen Frau ſind gerne bereit,
jede Auskunſt und Erläuterung zu ertheilen und auf Wunſch praktiſche
Demon=
ſtrationen mittelſt des Apparats vorzunehmen.
Darmſtadt, den 7. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
110679
Kornverſtetgerung.
Mittwoch den 13. Juli d. Js., Nachmittags 6 Uhr,
wird die Korn=Ernte von
riren 5 Morgen
Acker im Loß, ſüdlich der Kraſtsruhe, an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Darmſtadt, den 8. Juli 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II. GBeſſungen).
10657
Weimar.
Friſch
eingetroffen
8 u p p e n wü r ze
(10680
bei:
C. Hammann, Caſinoſtraße.
Großherzogl. Landes=
Hoſpital.
Mittwoch den 20. Juli d. J3.,
Vor=
mittags 10 Uhr beginnend,
ollen in hieſiger Anſtalt verſchiedene
ab=
gängige Hausgeräthe, getragene Kleider,
Lumpen, altes Eiſen und ſonſtiges Metall,
alte Baumaterialien ꝛc. gegen
Baarzah=
lung meiſtbietend verſteigert werden.
Hofheim, am 8. Juli 1892.
Großherzogliche Landeshoſpitalkaſſe.
[10681
Stroh.
=2
Herrſchaftshaus=
S
Verkunt.
In feiner Lage ſoll Todesfall
und Erbtheilungshalber ein
Herr=
ſchaftshaus mit Stallung,
Re=
miſe und ſehr ſchönem Garten
preiswürdig verkauft, eventuell
vermiethet werden.
Alles Nähere durch
Carl Schnabel.
Marktplatz 7, II. Stock.
Durch direkten Bezuc
Oberhessischer
Gebürgsbutten
bin ich in der Lage täglich friſche, ſtets
reinſcheckende Waare liefern zu können
und offerire ich ſolche zum Preiſe von
M. 110 per Pfund
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Joh. Lökler.
große Ochſengaſſe 9. (9580.
Vorzügliche italieniſche
Violfme
billig zu verkaufen. - Off. unter A. H.
(10682
an die Exped. d. Bl.
⁄.
106
116.
122
125¾
Nr. 161
Geffentliche Auffurderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche an den unter der Rechtswohlthat des
In=
ventars angetretenen Nachlaß des am 5. lſd. Mis. dahier verſtorbenen Kaufmanns
Konrad Creter IV. dahier ſind binnen einer Woche bei unterzeichnetem
Gerich=
bei Meidung der Nichtberückſichtigung bei Ordnung des Nachlaſſes anzumelden.
Darmſtadt, den 9. Juli 1892.
[10683
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Verſteigerung
Porzellan Steingut=, Glas= Galanterie=
Waaren= und Haushaltungs=Gegenſtänden.
Dienstag den 12. und Mittwoch den 13. Juli d. Js.,
Vormittags von 9 und Nachmittags von 2 Uhr an,
werden im Saale der Bierbrauerei „Zum Heſſiſchen Hof: Wilhelminenſtraße
Nr, 1 dahier, die zum Nachlaß der Frau Kahn=Stern Wittwe gehörigen
Waarenvorräthe gegen baare Zahlung verſteigert und zwar:
1. Porzellan und Steingut: Eß= und Kaffee=Servce, Kaffee= und Milch=
Kannen, feine und ordinäre Taſſen, Teller, Schüſſeln, Waſchſervice, Waſch
ſchüſſeln, Nachttöpfe, ſeine weiße und farbige Porzellanſachen, Steinguttöpfe
und Krüge in allen Größen ꝛc. ꝛc.
2. Glaswaaren: Wein=, Bier= und Liqueur=Service, Wein=, Bier=, Waſſer=
und Liqueur=Gläſer, Waſſerflaſchen, Glasteller, Compot= und Obſtſchaalen,
Butterdoſen, Zuckerdoſen, Glasleuchter, Einmachgläſer, Lampengläſer ꝛc. ꝛc.
3. Haushaltungs=Gegenſtände und Galanteriewaaren: Eine große
Partie Bürſtenwaaren, als: Kleider= und Schuhbürſten, Gläſerbürſten,
Piaſava=, Staub=, Teppich=Beſen, Schrupper, Ausklopfer, Schwämme,
Al=
bums, Portemonnaies. Cigarrenetuis, Schulranzen, Schultafeln, Kinder=
Spielwaaren, Stohhute, Taſchentülcher, Putzartikel ꝛc. ꝛc.
S o d a n n:
Donnerstag den 14. Juli, Vormittags 9 Uhr,
der Kahn'ſchen Wohnung, Mathildenplatz Nr. 3. im 3. Stock:
Gold und Silber, Kleider, Weißzeug, Bettwerk, Möbel und Hausrath aller
Art, ſowie die vollſtändige Laden=Einrichtung.
Darmſtadt, den 5. Juli 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. E. d. V:
Lautz.
10522
Großherzogliches Landeshoſpital.
Für die hieſige Anſtalt ſollen auf dem Submiſſionswege zur Anlieferung
ver=
geben werden:
1) eirca 5000 Centner Steinkohlen, Auhrer Fettſchrot 1. Qualität,
2) „ 2000
Stückkohlen und
„
3) „ 100
Coaks.
„
Die Lieferungsbedingungen liegen auf dem Geſchäftszimmer des Unterzeichneten
offen. — Offerten wolle man ve'ſchloſſen und verſehen mit der Auſſchriſt „
Sub=
miſſion auf Kohlenlieſerung: bis zum
22. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
entweder per Poſt einſenden oder in den Submiſſionskaſten einlegen.
In den Offerten ſind die Lieſerungsbedingungen ausdrllcklich anzuerkennen.
Hofheim, am 8. Juli 1892
Großherzogliche Direction des Landeshoſpitals.
J. A.:
Stroh, Großh. Hausverwalter.
[10684
Hine gebrauchte Mholer & Wilson-Näh-
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Näheres bei Frau S. Pfnor,
Die=
burgerſtraße 26, 1. Stock.
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kahle Stollen hervorzurufen oder zu
hinter-
lassen, bowährt sich vortrofk lich bei Spath,
Veberbein, Stollbeule, Sohnenklapp,
Sehnen-
ausdehnung, Kropf. Genick- und Brustbeulen,
Gallen, Schlamm, Euter-, Ploisch- und Spock'
geschnulst. Knochen-Anftreibung, allen
gich-
tischen Enoten, Verrenkungen,
Vorstauch-
ungon des Kron-, Fessol- und Hutgolenkes,
auch der Kühe, Schafe, üborhaupt allen
Vishes, ohne dasselbe schonen oder einstellen
zu müssen durch einfachste Bshandlung.
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Darmstadt in der Einhorn-Apotheko.
Prospecte u. Lougn. gratis u. franco.
2302
Nr. 161
Bekanntmachung.
Die Arbeiten und Lieferungen zur Erbauung eines Schulhauſes für die
Gemeinde Meſſel ſollen vergeben werden und zwar:
veranſchlagt zu M. 25217I,
1. Maurerarbeit
2. Steinhauerarbeit
„ „ 1446.46,
„
3. Zimmerarbeit
„ „ 1818.15,
„
4. Dachdeckerarbeit
„ 667.5½
„
5. Spenglerarbeit
„ 226.24,
„
6. Glaſerarbeit
„ „ 523.30
7. Schreinerarbeit
„ 1845.86,
„
494.50,
8. Schloſſerarbeit
„
„ „ 770.83,
9. Weißbinderarbeit
„
„
44461,
10. Eiſenlieferung
„
11. Lieferung von Mauerſteinen „
286.-
„ Ruſſenſteinen
„ „ 580.-
12. „
„
Schwemmſteinen „
„ „ 140.-
13. „
Verblendſteinen „
14.
„ 1420.-
„
„
70.
Cement
15.
„ „
„
„
„
Pläne, Voranſchlag und Bedingungen liegen bei der unterfertigten Stelle zur
Einſicht offen und ſind daſelbſt auch die verſchloſſenen ſchriftlichen Angebote mit der
Aufſchriſt: „Schulhausbau Meſſel; verſehen, bis längſtens
Dienstag den 19. Juli, Nachmittags 4 Uhr,
einzureichen.
Meſſel, den 7. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
(10523
Germann.
Verſeigerungg-Anzige.
Donnerstag den 14. Juli 1892, Vormittags 10 Uhr,
werden durch Unterzeichneten im Müller'ſchen Saale, Ecke der Rundethurm= und
Mühlſtraße, folgende Obiekte:
Photographiſche Apparate: 1 Camera 40-50 Etm, 1 Gruppen=
Aplanat Simon, 1 Tiſchſtativ, fünf große Hintergründe (1 zum
Aufrollen, Größe 32c4¼ Meter, Seſſel (3 Lehnen), Stühle, 1 Balluſtrade
1 geſchnitzter eichener Tiſch, 1 Vertikow, 1 Fantaſietiſch, 1 Lehuſeſſel,
Kommode, Kleiderſchränke, 1 Glasſchrank, 1 Standuhr, verſchiedene
Oel=
druckbilder, 1 Aquarium, 1 Blumentiſch, 1 Eckſchrank, 1 Kleiderſtänder,
1 Servirtiſch,
öffentlich meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtade, den 11. Juli 1852.
Welbsteim,
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt,
[10388
Eliſabethenſtraße 31.
S WüllheImimemstrasse S.
Vollständ., boschlounigtor Ausvorkauk wogou Goschäftsaufgaho.
Um möglichſt raſch zu räumen werden ſämmtliche Waarenvorräthe, beſtehend
in: Haushalt= und Toilette=Artikeln, Artikeln zur Kraukenpflege, ſowie
Meſſer und Scheeren W zu Fabrikpreiſen E ausverkauft.
Das Haus iſt zu verkaufen, auch kann das Geſchäft übernommen werden.
—
Wüllhehmimemstrasse S.
Pemsiom Hlort.
Herrlicher Sommeraufenthalt mit vrachtvoller Ausſicht auf Neckar und Gebirge.
[9862
Am Rande des Waldes gelegen. Penſion von 4 Mark an.
Der Beſitzer Julius Ebert.
Haus=uGeſchäft==
Verkauf.
Die zu dem Nachlaſſe des Herrn
Cen=
rad Creter gehörenden beiden Häuſer
mit gutgehendem Spezereigeſchäft.
Heerdwegſtr. 21 ſoll theilungshalber
ver=
kauft werden. Bei dem Hauſe befindet
ſich ein ſchöner Garten. Häuſer ſowie
Ladeneinrichtung befinden ſich im beſten
Zuſtande. - Alles Nähere durch den
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Heinrich Braun.
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Darmstadt,
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Relterei mit Motorbetrieb,
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M. Kamuff, Holzſtr. 26. (5479
Paul März. Wendelſtadiſtr. 22.
Ph. Huwerth, Roßdörferſtr. 21.
C. Hammann. Caſinoſtr. 23.
Peter Keil, Pankratiusſtr. 26.
Eckhaus=Verkauf.
Wegen vorgerückten Alters ſoll ein
Eck=
haus billig, für 16,000 Mark, verkauft
werden. Anzahlung 2000-3000 Mark
Miethertrag über 1200 Mark. Auskunft
ertheilt H. Herzberger, Agent,
Schieß=
hausſtraße 55.
[10690
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neu hergerichtet, billig zu verkaufen.
J. Böttinger, Mathildenpl. 7. 110304
A=
Al.
w.
W
N
Nr. 161
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Alle Aerzte;
die ſich an den 3
Gebrauch der 3
2 Rademanns Kindermehl.
T ſollte ſtets als Zuſatz zur Milch verwendet werden. Es
T erſetzt alle bei der Abkochung der Milch in Verluſt
2 gehenden bezw. unverdaulich werdenden Nährſtoffe, macht
grütze flockig und leicht verdaulich
3 und bietet, da es den Siedepunkt
der Milch erhöht die beſte
Bürg=
baſergrühe ge= ¾ GIIIO¾ ſchaſt daur. daß alle in der Milch
wöhnt, hatten, LoogogooooooodJçoooconoooooe (twa
enthalte=
nen
gehen zum Gebrauch von Rademanns
Kindermehl über, da dasſelbe alle
Vor=
e Kranſtheits.
theile der Hafergrütze, jedoch ohne deren
ſtloffe
V0
Nachtheile beſitzt. Es geht nicht. wie
getödtet werden.
dieſe unverdaut in den Darm über, Zooocgocooootooooococooooos
ſondern führt dem Körper hochwichtige Nährſloſſe zu Da= 3
(8596
rum auch iſt Rademanns Kindermehl in faſt allen Kliniten
als das einwandfreieſte aller ſtindernährmittel im Gebrauch.
Rademanns Kindermehſ;
it in den Apothelen. Diohgetlen ino 6olonaliwatensend unſen oin Phtis vor 3
MeoooAncheihil
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lager einom gänalichen
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Gervi=
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der Neuzeit entſpr. ausgeſtattete
Bele=
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größeren und kleineren Zimmern und
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evenſ. früher zu beziehen. Näh. 2. Stock.
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3 Zimmer, Küse nebſt allem Zubehör.
10311) Arheilgerſtraße 23½ zwei
Wohnungen, mi tlerer Stock u. Manſarde,
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Wohnung. 4 Zimmer, Küche, Magdkam.
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eine Wohnung zu vermethen.
10446) Schulſtraße 9 3 Zimmer,
Küche und Zubehör, an ruhige
kinder=
loſe Familie per 1. October zu verm.
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Parterreſtock, enthaltend 4 Zimmer und
Küche, Bodenkammer, 2 Keller u.
Mitbe=
nützung der Waſchküche nebſt des
Bleich=
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Dreibrun=
nenſtraße 11.
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10693) Heerdwegſtraße 93
nthaltend 8-14 Zimmer mit Stallung
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mittlere Stock mit allem Zubehör per
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Stock elegante ſehr geräumige
Herrſchafts=
wohnung, beſtehend aus großem Salon,
3 großen Zimmern, Badezimmer, 2
Bo=
denkammern, Stallung, Remiſe,
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kleine Wohnung im Seitenbau, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche, Keller, neuem
Röderherd, Mitgebrauch der Waſchküche
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Schlachthofe, iſt der
grosse Laden
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Lage zur Metzgerei reſp. zur
Spezerei=
handlung ev. Beihaltung von
Metzgerei=
artikeln eignen würde, baldigſt beziehbar,
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mit oder Wohnung zu vermiethen u. bis
Juli zu beziehen. G. W. Wagner.
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möbl. Zimmer mit Penſion.
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einfach möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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10692) Caſinoſtraße 16 Seitenbau
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in Preishegelm ſtatt.
110698
Vertige
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v lange noch Vorrath,
Murk 10 per Stück.
VV. L=an
D.
Speier am Eheim.
1
Aunu U CduEvUIVOvU
Mittwoch den 13. Juli, Nachmittags 4 Uhr:
Collasfest umd Comcert,
auf dem Feſtplatz.
Comcert umd Eamlaett
[10700
in der Feſthalle.
Darmstädter Lotienziegeleh.
Dio Al. ordentliche Generalvorsammlung (89I
92)
findet
Freitag den 29. Juli 1892, Nachmittags 4 Uhr,
im Sitzungszimmer der Darmſtädter Volksbank, Steinſtr. 2, ſtatt.
Tage sordnu n g:
1) Vortrag des Geſchäftsberichts, Vorlegung der Bilanz und des Gewinn=
und Verluſt=Contos pro 189192, Antrag auf Decharge=Ertheilung;
2) Beſchlußfaſſung über Vertheilung des Reingewinnes;
3) Antrag wegen Abänderung der 88 9, 12, 13, 14, 15, 18, 19, 20, 21
22, 23 24, 26, 32 und 33 der Statuten;
4) Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reſerbefonds II.;
5) Wahl des Aufſichtsraths.
Die Bilanz pro 31. März 1892 liegt von heute ab in dem Geſchäftslokal dr
Attienziegelei zur Einſicht der Herren Aktionäre offen.
Darmſtadt, den 11. Juli 1892.
Der Auſsichtsrath.
Bernhardt, Vorſitzender. 11070.
VD.
Bierwirthſchuft
Hey
in lebhaſter Straße der Altſtadt von einer
liefert Waggon= und Fuhrenw iſe billigſt hieſigen Brauerei zu vergeben.
Ueber=
nahme kann ſofort erfolgen. Kautions=
Js. Mayer.
10620) Gartenſtraße 20. fähige Wirthsleute wollen ſchrifiliche
An=
gebote unter Nr. 40 an die Expedition
d. Bl. einreichen.
[10468
Sehr ſchöne Ferkel ine Näherin nimmt noch einige
Kun=
zu verkaufen Schwanenſtr. 23. (10702
- den an. Lauteſchlägerſtr. 1. (10703
10629) 2 br. Mädch, die ſich f. a. h.
Arb. eig, ſ. Stell., a. n. ausw. Näh. d.
Frau Steul, Stb., Mathildenpl. 3. S. p.
10704) Zwei Mädchen, die ſehr gut
kochen, alle Hausarbeit verſtehen, ſuchen
ſofort Stelle. Sehr gute Zeugniſſe
vor=
handen. Frau Schmitt, Schulſtraße 3.
10705) Ein braves Kindermädchen,
ſowie mehrere andere Mädchen ſuchen
Stelle. Beck, Eliſabethenſtraße 45.
10706) Mädchen v. Lande, die gute
Zeugn. haben, melxere Hausmädchen, die
nähen u. bügeln können, Liebe zu Kindern
haben, ſowie eine geprüfte Kindergärtnerin
ſuchen Stelle. Neßling, Marktplatz 7.
10707) Gutempfohlenes Mädchen,
das ſelbſtſtändig kochen kann und
Haus=
arbeit verrichtet, ſucht Aushilſſtelle vom
20. Juli bis 20 Auguſt. Nüh. Exped.
10108) Ein Mädchen, welches
bür=
gerlich kochen kann u. alle Hausarbeit
ver=
ſteht, ſucht Stelle in einen kl. Haushalt.
Näheres Wienerſtr. 80. 1. Stock.
10709) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Alexanderſtr. 7 Hinterh. Manſarde.
10710) Eine Frau ſucht Lauſdienſt.
Döngesborngaſſe 7.
10711) Mädchen v. 22-26 J. mit
3jähr. guten Zeugn, in allem bew., ſuchen
ſofort Stelle. Holſchub, Holzſtr. 13.
10712) Ein Friſeur u.
Perrücken=
machergehilfe ſucht ſoſort hier oder
aus=
wärts Stelle. Näheres Rheinſtr. 20.
10672) Ordentliche Frau od.
Mäd=
chen für Laufdienſt ſofort geſucht.
Zu erfragen Expedition.
10634) Ein tüchtiges Mädchen, welches
kochen kann u. alle Hausarbeit verſteht,
auf den 1. Auguſt nach Frankfurt gelucht.
Näheres Mathildenſtraße 28.
10713) Ein einfaches ſauberes
Mäd=
chen ſof. geſucht. Karlsſtr. 7, im Laden.
Eine Cüchtige Vorkäuferm
geſucht. — Offerten untx „Globus: an
die Expedition d. Bl.
[10719
10715) Tüchtiges Mädchen f. Küche
und Hausarbeit für ſofort geſucht.
Eichbergſtraße 23.
10716) Jüngeres Dienſtmädchen
ge=
ſucht. Saalbauſtraße 12.
10717) Ein braves Mädchen kann
eine gute Stelle erhalten bei Frau
Haupt=
mann, Grafenſtr. 31.
10717) Ein braves Mädchen mit g.
Zeugn. ſofort geſucht. Saalbauſtr. 17, I.
25. Wilhelminenstrasse 25,
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d0
Nr. 16½
W
10718) Ein Schmiedgehülfe geſucht.
Arheilgerſtraße 38.
10719) Ein tüchtiges Mädchen mit
guten Zeugniſſen, im Kochen ſowie jeder
Hausarbeit gründlich erfahren, per ſofort
zu einem jungen kinderloſen Ehepaar gegen
guten Lohn nach auswärts geſucht. Zu
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gute Stelle. Röſe, Louiſenſtr. 20 part.
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Käſe)
per Pfund 70 Pfg.
Anton Passbendor.
Marktplatz.
[10722
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gerſtraße 18.
[10725
Beilage zu Nr. 161 des „Darmſtädter Tagblatt: vom 12. Juli 1892.
14
wETREtgrrungs-aanzeihk.
Donnerstag den 14. Juli ds. Js., Vormittags 10 Uhr,
verſteigere ich unwiderruflich in dem hinteren Saale der früher Ensling'ſchen
Brauerei, uunmehr „Zum Schöfferhof; dahier (Alexanderſtraße) nachverzeichnete
Gegenſtände:
3 Commoden, 1 Küchenſchrauk, 1 Strickmaſchine, 1
Kleider=
ſchrank, 1 Becher, 1 Bierkrug, 1 Hoſe, 1 Paar hohe Stiefel,
1 Kauapee, 12 Handtücher, 3 Stühle, 4 Bilder, 1 Wanduhr,
1 Bügelofen, 1 Aktenreal.
Darmſtadt, den 11. Juli 1892.
WütCichh, Großh. Gerichtsvollzieher,
Schulſtraße I.
[10726
Für dlen Vorkauf
vom Saprot,
Desinfectionsmittel für Aborte ꝛc.
vor=
züglich bewährt in Fabriken,
Schlacht=
häuſern, Kaſernen, Schulen, Bahnhöfen,
Gefängiſſen u ſ. w., werden in allen
Städten und Orten des
Großherzog=
thums Heſſen
Vertroter gosnohl.
welche in der Lage ſind, in beſſeren
Krei=
ſen, mit Fabriken und Behörden, zu
ver=
kehren. - Gefl. Angebote an den
Gene=
ralvertreter für das Großherzogthum
Heſſen und Heſſen=Maſſau 110725
Louis Bopp, Frankfurt a. M.
00000000o0eooooo0o000oe00
10094) Ernſt=Ludwigsſtr. 20
8 Beletage ſind 2 große, unmöblirte
3 Zimmer zu vermiethen.
oo0ooeeooooeoeoooooooooes
Wittschrittem
fertigt das Büreau Hess, Darmſtadt,
Wendelſtadtſtraße II. 19558
Fut möblirtes Parterre=Zimmer u.
C) Kabinet mit ſep. Eingang in der
Nähe der Bahnhöfe zu miethen geſucht.
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an die Exped. d. Bl.
[10728a
Verloren
ein goldner Ning mit weißem Stein in
der Carlsſtraße. - Abzugeben gegen
Be=
lohnung Carlsſtraße 66.
[10729
Feſucht zwei unmöblirte Zimmer
G
für eine gebildete ältere Dame, mit
oder ohne P uſion, bei beſſerer Familie.
Anſchluß erwünſcht. — Offerten unter
S. 100 an die Exped. erbeten. (0730
Geſucht eine Wohnung
von 4 bis 6 Zimmern. — Angebote mit
Preisang. u. P. A. an die Exp. 110731
Obſtpreſſe wird ausgeliehen. Kies=
2 ſtraße 80, 3. Stock.
10650
Güros horoh,
Marienplatz.
Heute, Dienſtag den 12. Juli,
Abends 8 Uhr:
Grosse Vorstellung,
zum zmeiten Male
Nobert und Bertram,
oder
Circus unter Wassor.
Morgen Mittwoch, 13. Juli,
Abends 8 Uhr:
Circus unter Wassor.
Vorverkauf der Billets findet von
10 Uhr ab an der Kaſſe des Circus ſtatt.
Billets ſind bis 5 Uhr Abends bei D. Faiz
und Söhne und Heinrich Geider,
Lud=
wigsſtraße 14 zu haben.
Passepartouts ſind nicht
übertrag=
bar und haben nur Gültigkeit für eine
Perſon.
Mittwoch Nachmittag 4 Uhr:
Grosse
KlubCt=ae Pumaltu=
Vorſtellung.
Hochachtungsvoll (10732
Gebr. Lorch,
Direktoren.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer kehrte am Freitag
nachmit=
tag 5 Uhr von einem nach den Inſeln Ulvö und Oſt=Vaagö
unter=
nommenen Ausflug an Bord S. M. Jacht „Kaiſeradlers zurück,
welche ſodann nach Ureflack auf Weſt Vaagö dampfte und dort für
die Nacht vor Anker ging. Wie die „Nordd. Alla. Itg.- erfährt,
hat die Manöverflotte den Befehl erhalten, am 21. Juli von der
Außenreede der Jahde nach Chriſtianſund zu ſegeln, um dort den
Kaiſer zu erwarten, und auf der Rückfahrt zu begleiten.
Geheimergt v. Huber und Regierungsrat Köhn haben, der
„Volit. Korr. zufolge, die Ermächtigung erhalten, mit den in Wien
anweſenden Delegierten der ſerbiſchen Regierung in Beratungen über
den Abſchluß eines neuen Handelsvertrages einzutreten.
Die Beratungen finden im Anſchluſſe an die zwiſchen Oeſterreich=
Ungarn und Serbien im Zuge befindlichen Verhandlungen ſtatt.
In den Zeitungen wird über einen „Fall Jaquot, von
dem die franzöſiſchen Blätter jetzt ebenfalls Notiz nehmen,
folgen=
des berichtet: Ein ſkandalöſer Vorgana, der noch ein diplomatiſches
Nach=
ſpiel haben dürfte, hat ſich am 6. d. M. früh zwiſchen 4 und 5 Uhr im
Caſé Bauerr zu Leipzig abgeſpielt. Der franzöſiſche Generalkonſul
für das Königreich Sachſen und die ſächſiſchen Herzogtümer,
Fürſten=
tümer Reuß ꝛc., Ritter der Ehrenlegion, Jaquot, erging ſich in
unflätigen Aeußerungen über Deutſchland. Seiner gewaltſamen
Entfernung aus dem Lokal ſetzte Jaquot den heftigſten Widerſtand
entgegen, trat auch einem herbeigeholten Schutzmann vor den Leib
ſ. w. Einige ſeiner Landsleute leiſteten ihm Beiſtand und der
Gkandal ſetzte ſich auf der Straße fort, wo verhindert wurde, daß
der Jaquot in eine Droſchke flüchtete. Er wurde feſtgenommen
jedoch nach Nennung ſeines Namens freigelaſſen. Franzöſiſche
Zeitungen. wie die „France' und andere chauviniſtiſche Blätter
ſuchen dieſen Fall aufzubauſchen. Wie berichtet wird, hat Miniſter
Ribot vom Botſchafter Herbette drahtliche Berichterſtattung über
die Affaire verlanat. Inzwiſchen iſt Jaquot abberufen worden).
Oeſterreich=Ungarn. In Wien hat am 8. d. Mts. eine kurze
Kouſerenz zwiſchen den Finanzminiſtern beider Reichshälften
ſtattgefunden. Dieſelbe bezog ſich auf die Valutaregulierungs=
Angelegenheit nur inſofern, als es ſich um eine Einigung über einige
geringfügige, das Weſen der Geſetzentwürfe nicht berührende
Abän=
derungen handelte, die der ungariſche Finanzausſchuß an den
Vor=
lagen vorgenommen hat. Die Beſprechungen der beiden Finanzminiſter
dürften auch zu einer Beſchlußfaſſung über die Beantwortung der
ſeitens der Regierung der Vereinigten Staaten Amerikas
einge=
lanaten Einladung zu der Münzkonferenz geführt haben.
Italien. Der „Ag. Stef. zufolge hat der Miniſter Brin dem
Miniſterrate die ihm von dem braſilianiſchen Geſandten über
die Zwiſchenfälle in Santos und Sao Paolo vorläufig zugegangenen
Mitteilungen bekannt gegeben. Darnach habe die braſilianiſche
Re=
gierung erklärt, daß eine ſtrenge Unterſuchung ſofort eröffnet und
raſche Maßregeln erariffen ſeien zur Herſtellung der Ordnung und
Beſtrafung der Schuldigen.
Frankreich. Die Kammer hat den Antrag Leroy, der den
Rückgang der Bevölkerung Frankreichs zu bekämpfen als Ziel hat,
in Erwägung genommen.
Der Finanzminiſter und der Gouverneur der Bank von
Frank=
reich kamen, wie der =Temps” meldet, überein, die der Kammer,
vorliegende Konvention betreffs des Bankprivilegs dahin ab=
345
2308
Nr. 161
zuändern, daß das Privileg nicht bis 1920, ſondern nur bis 1910
verlängert werden ſolle.
Belgien. Der Geſetzentwurf, den die franzöſiſchen Kammern
zur Erleichterung des Grenzverkehrs zwiſchen franzöſiſchen
und belgiſchen Ortſchaften verabſchieden ſollen, geht dahin, nur die
freie Einfuhr von Ernte=Erzeugniſſen zu geſtatten, die in einer Zone
von 2km jenſeits der Grenze durch den Einführenden ſelbſt
ge=
wonnen werden. Die Verhältniſſe werden daher für die Bewohner
der Ortſchaften an der franzöſiſchen Grenze weniger günſtig ſein
als für die Ortſchaften an der Grenze des deutſchen Zollvereins,
über welche auch Mehl und andere Lebensmittel in kleinen Mengen
zollfrei gehen dürfen.
England. Bis jetzt ſind gewählt: 185 Konſervative. 30
Unio=
niſten, 157 Gladſtoneaner, 4 Parnelliten, 23 Antiparnelliten.
Die
Miniſteriellen gewannen 20, die Gladſtoneaner 48 Sitze.
Oe=
„Standard” erklärt, die Niederlage der Nationaliſten und
Glad=
ſtoneaner in Irland beweiſe klar, daß die Homerule in Irland ſelbſt
den Boden verloren habe. Die Gladſtoneaner müßten die Hoffnung,
ans Ruder zu gelangen, aufgeben.
Rußland. Als mutmaßlicher Nachfolger des Herrn Durnowo,
deſſen Rücktritt vom Miniſterium des Innern als
unmittel=
bar bevorſtehend gilt, wird in erſter Linie der gegenwärtige General:
gouverneur von Kiew, Graf Janatiew, genannt.
Wie verlautet, ſoll demnächſt für das Wolga=Gebiet für die
oberſte Leitung und Ueberwachung der Maßregeln zum Schutze gegen
die Cholera ein außerordentlicher Kommiſſär mit unbeſchränkten
Vollmachten ernannt werden.
Bulgarien. Bei der Fortſetzung des Zeugenverhörs im
Beltſchew=Prozeß gab Jvanoff, ein ehemaliger Diener
Kara=
guloffs. an, daß Kozaroff der mutmaßliche Mörder Beltſchews ſei,
derſelbe habe ſich fünf Tage in der Fabrik Karaguloffs aufgehalten.
Er habe von ſeiner Schwägerin erfahren, daß eine Anzahl Leute
zwei= oder dreimal Verſammlungen abgehalten und über die
Er=
mordung Stambulows beraten hätten. Auch habe ſeine Schwägerin
gehört, daß dieſe Leute demjenigen 1000 Pfund geben wollten, der
die Ermordung Stambulows unternehmen würde.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Juli.
Das Verordnungsblatt für die evangeliſche
Kirche des Großherzogtums Heſſen, Nr. 9.
ausge=
geben Darmſtadt, 30. Juni, enthält: 1) Bekanntmachung vom 24.
Jum 1892, betreffend die Paſtoration des Hofgeiſtlichen in
Darm=
ſtadt. 2) Ausſchreiben Nr. 10 vom 23. Juni 1892, betreffend die
Ausſührung des Geſetzes vom 5. Juli 1887, betreffend die
Vor=
bildung und Anſtellung der Geiſtlichen, hier die Ableiſtung des
Verfaſſungseides. 3) Dienſtnachrichten. 4) Konkurrenzeröffnung.
Nr. 10, ansgegeben am 4. Juli enthält: 1) Ausſchreiben vom
29. Juli 1892, betreffend Hauskollekte für die Anſtalten des Rauhen
Hauſes zu Horn bei Hamburg. 2) Kirchliche Nachrichten vom
Jahre 1891. 3) Verzeichnis der Schenkungen im 1. Vierteljahr 1892.
Nr. 11, ausgegeben am 7. Juli, enthält: 1) Ausſchreiben Nr.
12 vom 30. Juni 1892, die Ausführung des Reichsgeſetzes vom
1. Juni 1891, die Abänderung der Gewerbeordnung betreffend; hier
insbeſondere die Regelung der Sonntaasruhe im Handelsgewerbe.
2) Dienſtnachrichten. 3) Konkurrenzeröffnungen.
Aus Jugenheim wird den „J. H. V. gemeldet, daß Vrinz
Ludwig von Battenberg, welcher, wie vor kurzem mitgeteilt,
zum Kommandeur des Kriegsſchiffs „Andromacher für die Dauer
der großen Flottenmanöver, ernannt wurde, nach England abgereiſt
iſt. Die Zeit der Abweſenheit des Vrinzen wird etwa 6 Wochen
dauern und werden nach ſeiner Rückkehr der Prinz und die
Prin=
zeſſin mit ihren Kindern, einer Einladung Sr. Könial. Hoheit des
Großherzogs folgend, nach Schloß Wolfsgarten überſiedeln.
O Unſer Darmſtadt, das ſeit dem von Ende der 6der Jahre
an datierenden Eintritt in eine neue bedeutende Entwicklungsphaſe
in der glücklichen Lage einer nahezu gleichmäßigen Ausdehnung nach
allen Richtungen der Windroſe ſich befindet, ſieht eben beſonders
nach ſeiner Nordſeite hin, welche ſeither hinter manchen anderen
Stadtteilen etwas zurückgeblieben war, ſich mächtige Veränderungen
einleiten und vollziehen. Wenden wir uns vom Reſidenzſchloß nach
der genannten Richtung, ſo ſehen wir links vor unſeren Blicken noch
die Mauern des altehrwürdigen Zeughauſes, eine Ruine, die aber
bald vollſtändig dem Erdboden gleichgemacht ſein wird. Auf dieſem
Platz wird dann, hoffentlich ein neues, ſtolzes, der Kunſt und
Wiſſenſchaft gewidmetes Gebäude erſtehen. Wir treten in den
Herrn=
garten, auch dort ſtoßen wir bald auf die Ruinen der ehemaligen
Hofmeierei, aber auch dort wird aus den Ruinen bald neues Leben
durch den dort zu errichtenden Prachtbau der techniſchen Hochſchule
erblühen. Gehen wir dann durch den Herrngarten und verlaſſen
ihn in noͤrdlicher Richtung, ſo dürfen wir wohl ſtaunen über den
in den letzten Jahren dort entſtandenen neuen Stadtteil. In der
Verlängerung der Frankfurterſtraße, in der Schloßgartenſtraße,
Vallaswieſenſtraße, Mollerſtraße u. ſ. w. ſind Neubauten in großer
Bahl errichtet, teils längſt fertigaeſtellt und bewohnt, teils in der
Vollendung begriffen, darunter viele ſtattliche Gebäude mit eleganten
Fagiden. Hauptſächlich die Vallaswieſenſtraße iſt ſtreckenweiſe
voll=
ſtändig ausgebaut. Auf der Landſtraße nach Arheilgen, unter dem
Viadukt der Odenwaldbahn hindurch, ſehen wir gleich jenſeits des
Viadukts, auf der Oſtſeite einen Komplex von ſtattlichen Gebäuden,
im Rohbau beinahe fertig geſtellt, den neuen ſtädtiſchen Schlacht=
und Viehhof. der in nicht ferner Zeit ſeiner Beſtimmung
über=
geben werden kann. Die Schlachthausfrage geht ja bis in die
Ein=
gangs erwähnte Veriode zurück, aber es dauerte naturgemäß längere Zeit
und war von der fortſchreilenden Entwickelung und Vergrößerung der
Stadt abhängia, bis bei allen maßgebenden Faktoren die Ueberzeugung
durchdrana, daß das dermalige Schlachthaus räumlich und nach ſeinen
inneren Einrichtungen nicht mehr genüge und das moderne
Darm=
ſtadt auch in dieſer Frage vor der Jnitiative zu einer neuen, auf
der Höbe der Zeit ſtehenden Anſtalt nicht zurückſchrecken dürfe. Und
ſo ſehen wir denn jetzt den neuen Schlachthof ſeiner Vollendung
entgegengehen, der Bau iſt ſo weit gediehen, daß dermalen in dem
Maſchinenhaus die beiden großen Dampfkeſſel, die bei Göhrig &
Leuchs erbaut wurden, Aufſtellung finden. Er wird ſich in allen
ſeinen Teilen, den dermaligen und für die abſehbare Zukunft zu
erwar=
enden Größenverhältniſſen Durmſtadts entiprechend, allen anderen
beſtehenden Anſtalten dieſer Art würdig an die Seite ſtellen. Und
wenn der neue Schlachthof allen Bewohnern der Stadt zu Nutz und
Frommen errichtet iſt, ſo wird er für den nördlichen Stadtteil noch
eine ganz beſondere Bedeutung dadurch erhalten, daß er für die
Entwickelung des Verkehrs in demſelben der wichtigſte Faktor
werden wird.
— Wir tragen zu dem Berichte über die letzte
Monatsver=
ſammlung der Sektion Darmſtadt des Alpenvereins noch
nach, daß durch die Güte des Herrn Fabrikanten Bechtold eine
bochintereſſante anſehnliche Sammlung von Geräten, Waffen=
Götzenbildern ꝛc. aus Kamerun, darunter auch ein treu
nacge=
bildetes großes Kriegsſchiff der Eingeborenen, ausgeſtellt war.
Die Sammlung wurde von Freiherrn von Gemmingen aus Fränkiſch=
Trumbach mit Sorgfalt und Eifer zuſammengebracht, leider iſt der
Sammler wenige Wochen nach Abſendung der Sammlung noch in
der Kolonie dem Fieber eclegen.-Wir machen darauf aufmerkſam,
daß die regelmäßigen Wochenzuſammenkünfte (Caſs Oper, Freitag
abend) auch während der Ferien ſtantfinden.
Am Dienstag abend, 12. Juli, wird Herr Pfarrer Keil im
Evang. Arbeiter= und Handwerker=Verein (
Alexan=
derſtraße Nr. 18) einen Vortrag halten über das Thema -Erinne
rungen und Gedanken bei einer Wanderung durch die Altſtadt.
Gäſte ſind willkommen. Zugleich findet die Beratung über die
Statuten der neubegründeten Sterbekaſſe ſtatt, um ſo mehr iſt
zahl=
reiche Beteiligung der Mitglieder erwünſcht. Der Grundparagraph
der Sterbekaſſe iſt, daß jedes Mitglied des Arbeitervereins - ohne
Unterſchied des Alters - für ſich und ſeine Frau gegen Zahlung
von je 50 Pfennia beitreten kann; im Falle des Ablebens werden
ohne weitere Umſtändlichkeit ſo viel 50 Pfennig gezahlt, als die
Sterbekaſſe Mitglieder enthält. — Gäſte ſind willkommen.
(o) Am Sonntag nachmittag zwiſchen 3 und 4 Uhr entlud ſich
über unſere Stadt ein Gewitter, das von einzelnen Regenſchauern
begleitet war. Bald nach 4 Uhr zeigte indeſſen der Himmel wieder
ein freundliches Geſicht und die wieder hervorbrechende Sonne
lockte die Sonntagsgäſte in gewohnter Zahl ins Freie. So dürften
denn die Wirte trotz der anfanglich ungünſtigen Ausſichten doch noch
ihre Rechnung gefunden haben. Auch die angekündigien Konzerte
konnten im Freien ſtattfinden. Die Waldpromenaden boten gerade
infolge der voraufgegangenen Abkühlung eine um ſo größere
Er=
quickung.
B. R. Danklieder in ergreifenden, wechſelvollen Weiſen hört jetzt
der Naturfreund, wenn er abends gegen 9 Uhr, nachdem die Sonne
kaum geſchieden und der Mond heraufgezogen, an den geſegneten
Feldern vorübergeht. Noch nie haben wir in unſerer nächſten Nähe
lbeiſpielsweiſe Verlängerung des Landwehrweges bis zum Walde)
ſo viele Feldlerchen gehabt, ja man gab ihre geringe Zahl
während einiger Jahrgänge offen der Vergiftung durch künſtliche
Düngungsmittel ſchuld, was erwieſenermaßen aber nirgends zutrifft.
Haben wir doch auch in dieſem Sommer mehr Sealer hier als je
zuvor, ohne daß wir den eigentlichen Grund wüßten. Ja - jeder
Halmenwald rauſcht nicht etwa, ſondern er ſingt und klingt an allen
Enden dem Schöpfer ein ergreifendes Danklied für Schutz und
Nahrung während des letzten Daſeinstages und jeder Horer faltet
unwillkürlich die Hände dazu.
Immobilienverkäufe. Das Haus nebſt Garten
Kranichſteinerſtraße 33, den Rentner Loß Erben gehörend, ging
durch Kauf in den Beſitz der Frau L. Appel Wtw. über.
Ein
größeres Baugelände, der Kommanditgeſellſchaft auf
Aktten Blumenthal u. Comp. gehörend, vertreten durch
Kommerzien=
rat H. Blumenthal, ging durch Kauf in anderen Beſitz über.
Beide Verkäufe wurden durch den Immobilienagenten Heinrich
Caſtritius abgeſchloſſen.
Nach den neueſten Vermeſſungen hat das Großherzog:
tum Heſſen einen Flächeninhalt von 768,182 Hektar. Davon
Nr. 161
2309
kommen auf Starkenbura 301.920, Oberheſſen 328784 und
Rhein=
heſſen 137478 Hektar. Auf die rheinheſſiſchen Kreiſe verteilt ent
fallen auf Worms 33586. Oppenheim 33342, Alzey 31,188, Mainz
19728 und Bingen 19634 Hektar.
N In jünaſter Zeit fanden in dem Großh. Akaziengarten
mehrmals Einbrüche ſtatt und wurden insbeſondere Spargeln,
Goldfiſche, Spielballe und auch Arbeitskleider aus verſchloſſenen
Behältern entwendet. Am Samstaa iſt es den fortgeſetzten
Be=
mühungen des Herrn Kriminalpolizeikommiſſärs Krämer gelungen,
vier Verſonen als die Thäter zu ermitteln und deren Feſtnahme
zu veranlaſſen. Die Burſchen, welche die That eingeſtander ſind
teils vorbeſtraft und treiben ſich ſchon längere Zeit vagabundierend
hier umher.
Nieder=Ramſtadt, 11. Juli. Am 10. Juli wurde dem
Steinhauer G. Schollenberger in Traiſa das 12. Kind, der 8. Sohn,
getauft. Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben die Gnade
gehabt, Patenſtelle zu über ehmen und dem kleinen Ernſt Ludwiz,
der ein Kapitalbube iſt, ein Pathengeſchenk behändigen zu laſſen
Mainz. 10. Juli. Heute fand im Dome hier durch den
Biſchof Lr. Haffner die feierliche Juſtallationdes an Stelle des
vor kurzem verſtorbenen Domkavitulars Thoms in das Domkapitel
berufenen Dr. Selbſt ſtatt. Dr. Selbſt, der früher in Worms war,
verſah bisher an dem hieſigen Gymnaſium die Stelle eines
Reli=
aionslehrers.
Mainz. 10. Juli. Von ſeiten der ſtädtiſchen Verwaltung
hier iſt eben ein Gebäudereſt zum Abbruch ausgeſchrieben. mit deſſer
Niederleaung wieder ein Stück altes Mainz zu Grabe getragen
wird. Es iſt dies das ſogenannte -alte Münſterthorr, das
bevor die Stadterweiterung ausgeführt worden, die innere
Um=
wallung des Feſtungscürtels an der Weſtſeite der Stadt abſchloß.
Das Thor, von welchem der Fremde, welcher auf dem
Central=
bahnhof in Mainz ankommt, heute noch die Hälfte als eigenartig=
Ruine ſtehen ſieht, hat eine intereſſante hiſtoriſche Verganaenbeit.
Es gehörte zu den erſten Bauten, welche Kurfürſt Johann Vhilipp
Schönborn zur Befeſtiaung ſeiner Reſidenzſtadt Mainz ausführen
ließ. Mit dem Jahre 1866 hal das Thoreſchließen ein Ende gehabt
mit der Stadterweiterung im Jahre 1876 fiel das Münſterthor zur
Hälfte und in wenigen Wochen werden die letzten Trümmer von
demſelben von dem Erdboden verſchwunden ſein.
4 Mainz. 11. Juli. In dem hieſigen Zollhafen iſt geſtern
nachmittag ein Schiffsbrand zum Ausbruch gekommen, der, wenn
nicht raſch Hilfe vorhanden, für den ganzen Hafen verhängnisvoll
geworden wäre. Das in Brand geratene Schiff, ein großer eiſerner
Schleppkahn, war auf Deck mit einer großen Partie
Baumwoll=
ballen befrachtet, in welche wahrſcheinlich von dem Schornſtein
eines der im Hafen liegenden Dampfſchiffe ein Funke geflogen war.
Das Feuer breitete ſich raſch aus und hitte alsbald die ganze
Ladung des Decks ergriff n. Das Schiffsperſonal wälzte die
brennenden Ballen von dem Schiff in das Hafenbaſſin, wodurch die
übrige Ladung gerettet und einem Weitergreifen des Brandes
über=
haupt vorgebeugt wurde.
Der Rheinreiſeverkehr iſt gegenwärtig ſo wenig belebt
wie noch ſelten im Monat Juli. Die aroßen Schnelldampfer, die
im vergangenen Jahre während des Juli abends ſo viele Paſſaaiere
brachten, daß häuſiz in den zahlreichen Hotels hier keine Unterkunft
zu finden war, haben mitunter kaum mehr als ein Dutzend Reiſende,
ebenſo zeigen die gewöhnlichen Verſonenboote, ſowohl auf den
Berg=
wie auf den Thalfahrten, eine außerordentliche Leere. Mit Aus
nahme von Engländern und dieſe faſt ausſchließlich ſogenannte
Cooks=Reiſende, gehören Ausländer auf den Rheinbooten bis
jetzt zu Seltenheiten und weder Holländer noch Belgier, die vorige=
Jahr ſtark den Rhein bereiſten, laſſen ſich in nennenswerter Zahl
ſehen.
Worms. 10. Juli. Durch Exploſion eines mit Benzin
ge=
ſüllten Faſſes im Keller des Spezereiwarenhändlers G. Moeder
entſtand geſtern nachmittag gegen 4½ Uhr ein Braud. Eine
ſurchtbare Detonation erfolate. Das Kellergewölbe war vollſtändig
eingeſtürzt und der ganze Laden demoliert. Im Augenblick der
Exploſion befand ſich in dem Laden das vie jährige Töchterchen des
Spenglers Bün, dasſelbe fiel in den Keller und kam auf gräß
liche Weiſe um. Frau Moeder und deren Kind ſchweben infolge
der erlittenen Brandwunden in Lebensgefahr. Die Feuerwehr,
welche ſojort zur Stelle war, hatte bis ſpät abends mit den
Löſch=
arbeiten zu thun.
Frankfurt a. M. 9. Juli. In dem Prozeſſe Moritz Stiebel
Söhne gegen Caillard und Genoſſen betreffs der Türkenloſe
erklärte das geſtern ergangene Urteil die Klage für erledigt. weil
ſie als zurückgenommen angeſehen werden müſſe. Kläger könne ſich
nicht auf einen Mangel der von ihm angeordneten Zurücknabme
berufen, ſondern nur der Beklagte, welcher dieſes jedoch nicht
ge=
than. Die Koſten bis 12. Februar fallen dem Beklagten zur Laſt.
Frankfurt, 10. Juli. Wie verlautet, iſt das Befinden
Jägers ein ſehr ſchlechtes. Der ſonſt ſo kräftige Mann iſt in
wenigen Monaten ganz gebrochen und ſitzt fortwährend in
Nach=
denken verſunken in ſeiner Zelle. - Bezüglich des gegen den
Lehr=
ling Müller am erſten d. M. begangenen Raubanfalles, bei
welchem einem der beiden Thäter eine die Summe von 224060 M.
bergende Mappe in die Hände fiel, wird berichtet, daß bei dem
Feſtaenommenen ſich von dem geraubten Gelde 157000 M. in einer
im Futter ſeines Sackrockes angebrachten, beſonders groçen Taſche
vorfanden. Ferner ſanden ſich bei dem Verhifteten vor ein
Dolch=
meſſer und ein ſchwarzer Beutel von feſtem Seidenſtoffe. Der
Er=
griffene neunt ſich William Ward und will am 20. Juni 1865 in
Auſtralien geboren ſein. Er ſieht aus wie ein Engländer, ſpricht
engliſch mit amerikaniſcher Betonung und ſehr gebrochen deutſch.
St. Bingen, 10. Juli. Das diesmalige Stiftungsfeſt des
Heſſiſchen Guſtav=Adolfs=Vereins wurde in unſerer
Stadt abgehalten und endete mit einem von 150 Verſonen beſuchten
Feſt Eſſen im großen Ausſichts= und Reſtaurationsſaale des
Bahn=
hofes hier.
Fulda, 9. Juli. Wie verlautet, wird im nächſten Monat de=
Kaiſer auf Schloß Adolfseck zum Beſuch der Lan' gräfin=Witwe
von Heſſen, geborene Prinzeſſin Anna von Preußen, erwartet. Auch
wird demnächſt die Kaiſerin Friedrich nebſt der Vrinzeſin
Mar=
garete, der Braut des Vrinzen Friedrich Karl von Heſſen, zu längerem
Aufenthalt dort eintreffen.
St. Goarshauſen, 9. Juli. Vorgeſtern wurde in der
benach=
barten Gemarkung Nochern der erſte diesjährige Reblausherd
aufgefunden. Derſelbe befindet ſich, dem „Rh. Courier- zufolge, in
nächſter Nähe der im Vorjahre vernichteten Herde. Nach den
bis=
herigen Feſtſtellungen erſtreckt ſich die Verſeuchung auf fünf Stöcke.
Die nunmehr beendeten Unterſuchungen der bisher vernichteten
Herde haben ein überaus günſtiges Ergebnis gehabt: ſämtliche
Herde wurden reblausfrei befunden.
Colmar, 9. Juli. Die in der letzten Tagung des Landes=
Ausſchuſſes vom Regierungstiſch ausgeſprochene Hoffnung. daß
Ausſicht vorhanden ſei, die Reblaus endgiltig innerhalb des
reichsländiſchen Rebengeländes auszurotten, iſt leider nicht
einge=
troffen; es iſt vielmehr vorgeſtern in Rufach ein neuer Herd
ent=
deckt worden, allerdings in einem von Mauern und Gebäuden
um=
gebenen Hausgarten, der nicht in unmittelbarem Zuſammenhang
mit den eigentlichen Rebbergen ſteht. Die Unterſuchung der
ge=
ſamten Gemarkung ſoll feſtſtellen, wie weit die Anſteckung durch den
offenbar ſehr alten Herd fortgeſchritten iſt.
Jagow bei Holtzendorf (Mark). 9. Juli. Recht traurige
Er=
fahrungen muß die Gemeinde K. bei Prenzlau mit ihren Lehrern
gehabt haben; denn ſie ſucht jetzt einen ſolchen Lehrer, der weder
Skatſpieltnoch Bier trinkt. Auf Grund dieſer asketiſchen
Anforderungen hat bereits ein Lehrer ſeine Bewerbung zurück
gezogen.
Straßburg, 10. Juli. Zum Kaiſerbeſuch in den
Reichs=
landen wird berichtet: Wie verlautet, wird die Grundſteinlegung
zur neuen evangeliſchen Garniſonkirche während der im September
zu erwartenden Anweſinheit des Kaiſers und im Beiſein Sr.
Maje=
ſtät ſtattfinden. Im Schloſſe Urville werden ſchon jetzt
Vorberei=
tungen für die Aufnahme des Kaiſers getroffen.
Breslau, 9. Juli. Das Generalkommando des 6. Armeecorps
hat angeſichts des Arbeitermangels die ihm unterſtellten
Truppenteile angewieſen, während der Getreide=Ernte ausgiebig
Mannſchaften zu ſtellen. — Der große Maſchinenſchuppen im
hie=
ſigen Centralbahnhofe iſt geſtern abend 10 Uhr nie dergebrannt.
Der zur Zeit bier anweſende Staatsminiſter Thielen war in
Be=
gleitung der Mitglieder der Eiſenbahndirektion und des
Polizei=
präſidenten auf der Brandſtätte anweſend und verweilte ſo lange,
vis die Gefahr beſeitigt war.
Verlin, 9. Juli. Einem vor kurzem erlaſſenen Befehl
zu=
ſolge, ſollen, wie die „Lüb. Anz. hören, die Soldaten von jetzt
an die Bärte wachſen laſſen und zwar bis zum Manöver ohne
Ausnahme, da es währe nd desſelben nicht immer durchführbar iſt, daß
die Mannſchaften raſiert zum Dienſte erſcheinen, wie es bisher
Vorſchrift war. Nach Beendigung der Herbſtübungen müſſen
die=
jenigen, welche einen ſtarken Bartwuchs haben, den Vollbart
be=
halten, während für die übrigen nach wie vor die alte Vorſchrift
gilt. Die näheren Beſtimmungen hierüber zu treffen, liegt den
Hauvtleuten ob. (Daß die Nachricht über Lübeck kommt, muß ſtutzig
machen).
Cleve. 9. Juli. (Prozeß Buſchhoff.) Dr. Steiner erklärt
nach dem gehörten Gutochten der Mitglieder des Medizinalkollegiums,
daß er von ſeiner Anſicht, daß der Thatort nicht auch der Fundort
ſei, zurückgekommen ſei; die geſtrigen Angaben Mallmanns über
die ihm gemachte Mitteilung. daß Jſaac am 29. Juni in Küppers
Garten geweſen, wird durch die heutigen Zeugen nicht beſtätigt.
Dr heute vorgelegte, als neuer Belaſtungsgegenſtand bei Buſchhoff
vorgefundene Sack enthält nach dem Urteil von ſachverſtändigen
Metzgern kein Blut, die dunklen Flecken rührten vom Rauch her.
Es ſind noch drei Tage für die mögliche Dauer des Prozeſſes
vor=
geſehen.
Kopenhagen, 6. Juli. Bei dem geſtrigen Frühſtück auf dem
„Volarſtern; ereianete ſich ein beklagenswerter Unglücksfall.
Ler Kaiſer von Rußland hatte den Wunſch geäußert, ſich den
Kammerherrn Lindholm vorſtellen zu laſſen. Dieſer, ein Herr im
Alter von 75 Jahren, beeilte ſich, ſobald er dies erfuhr, ſich dem
2319
Ar.
Haren zu nähern, und war ſo unglücklich, in ſeinem Eifer die glatte,
ſteile Treppe der Kajüte hinabzuſtürzen. Er verletzte ſich ſchwer
am Kopfe und an beiden Beinen und irug auch eine bedeutende
Gehirnerſchütterung davon, ſo daß er bald dieſen Verletzungen er=
119. Der Verſtorbene iſt 1818 geboren, hat bei den Huſaren
ge=
dient und war Hofkavalier beim Prinzen Friedrich von Heſſen,
während dieſer hier in der Stadt wohute.
Kopenhagen. 9. Juli. Der ehemalige Oberpräſident von
Schleswig=Holſtein, Baron Karl v. Scheel=Pleſſen, iſt am
Donnerstaa abend im Alter von 81 Jahren in Italien geſtorben.
Chriſtianſund. 9. Juli. Von geſtern nachmittag bis heute
früh zerſtörte eine groke Feuersbrunſt vahezu die Hälfte des
beſtgebauten Stadtteils. Mehrere hundert Häuſer, darunter Norges
Bank, Sparkaſſe, Poſthaus, ein aroßes Sägewerk, ein bedeutendes
Holzlager ſind bie auf den Grund niedergebrannt. Von den
Feſtungswerken und den Militäretabliſſements ſind nur Mauern
übrig. Viele Menſchen ſind obdachlos. Im ganzen ſind 356
Haupt=
gebäude, die Nebengebäude nicht mitgerechnet, niedergebrannt.
Dieſe ſind mit 3800000 Kronen verſichert. Der Geſamtſchaden
wird auf ſieben Millionen geſchätzt. Tie betroffenen
Verſicherungs=
geſellſchaften ſind zumeiſt norwegiſche.
Loches. 9. Juli. In dem Prozeß gegen Wilſon wegen
Wahlumtriebe, der heute vormittag begann, zeigte ſich Wilſon ſehr
gelaſſen. Zahlreiche unintereſſante Zeugenausſagen betreffen die
Bildung der Wahlkomités und die Ausgaben für die
Wahlpropa=
aanda; nur zwei Zeugen geben zu, Geld zum Stimmkauf erhalten
zu haben. Wilſon leugnet, ſich mit Wahlen beſchäftigt zu haben.
Montbriſon, 11. Juli. Die Hinrichtung Ravachols wurde
heute ohne Zwiſchenfall vollzogen. Im letzten Moment rief er aus,
er habe noch etwas a zigeben. Der Henker waltete ſeines Amtes
unter dem Rufe: Es lebe die Republik. Ravachol wies ſehr khniſch
den Geiſtlichen zurück.
Catania, 10. Juli. Von Mitternacht bis 6 Uhr abends
geſtern machten ſich 11 Erdſtöße bemerkbar. Um 1 Uhr 20 Min.
mittags bildete ſich an der Südſeite des Aetna, 18 Kilometer von
Catania entfernt, ein großer Spalt, welchem Lava zu entfließen
begann. Die Lava ſchreitet ſchnell vorwärts und bedroht die
Ort=
ſchaft Rinazzo in der Kommune Belpaſſo.
Soſia, 8. Juli. Die Volizeibehörde in Dubnitza verhaftete in
der Naue der türkiſchen Grenze ſieben der Bande des Anführers
Athanas angehörende Räuber, die im Mai 1891 ſechs deutſche
Reiſende gefangen genommen hatten. Unter den Verhaſteten
be=
ſindet ſich der zweite Hauptmann der Bande, Dimo Todorow Banja,
der Vertraute des Athanas. Alle Beteiligten erkaunten ihn im
Laufe der Unterſuchung als denjenigen, welcher den Eiſenbahnzug
dei Tſchaderldja aufgehalten und ſechs Perſonen gefangen genomnn
hatte. Die Behörde ermittelte auch, daß der Räuberhauptmann
Athanas im letzten Herbſte rach Bulgarien gekommen ſei und ein
kutzowalachiſches Mädchen Namens Kaval geheiratet habe.
1619
Kleine Chronik. Ein 55 Jahre alter Weißbindergehilfe
in Eberſtadt erhänate ſich in ſeinem Garten aus Furcht vor
der Straſe, welche ihm wegen Mißhandlung eines Lehrlings
zuteil gworden wäre. - Der Amtseinnehmer Claußen alls
Löningen wurde geſtern vom Schwurgericht zu Oldenburg wegen
Unterſchlagung amtlicher Gelder zu 2 Jahren 1 Monat
verurteilt. — Das Sec=Amt Hamburg beſtätigt den Untergang
der Himbur,er Schunerbark Margareta Gaiſer auf der Fahrk
von Lagos nach Hambur.; die ganze Beſatzung, elf Mann, iſt
umgekommen.- Auf einer in der Nähe von Wilhelmshaven
ge=
legenen Domäne ereignete ſich ein ſehr trauriger Unglücksfall.
Ein dort beſchäftigter Knecht ſcherzte und tändelte mit ſeiner Braut
auf dem Hofe und harte dabei eine alte verroſtete, von der Wand
genommene Piſtole in der Hand, ohne zu wiſſen, daß ſie geladen
war. Während Braut und Bräutigam ſich zu einem Tanz
an=
ſchicken, erdröhnt ein Schuß, und das Mädchen ſinkt, von einer
Kugel in den Hinterkopf getroffen, zuſammen und giebt nach wenigen
Minuten ſeinen Geiſt auf. Der vor Schmerz völlig gebrochene
Knecht iſt einſtweilen in Unterſuchungshaft genommen und wird ſich
weaen fahrläſſiger Tötung zu verantworten haben. — Das
Panzer=
ſchiff „Hoche; ſtieß mit dem der Compagnie Transatlantique
ge=
hörenden Dampfer„Cantobert' zuſammen und brachte denſelben zum
Sinken. Fünf Perſonn kamen in den Wellen um. -
Zwei=
drittel der Stadt St. Johns' ſind in voriger Woche durch eine
furchtbare Feuersbrunſt zerſtört worden. Viele Kirchen und
öffentliche Gebäude ſind gänzlich abgebrannt. Der Schaden wird
auf 3 bis 4 Millionen Pſd. Sterl. geſchätzt. Tauſende ſind
obdach=
los. — Ene Loydmeldung beſtätigt, daß das Schiff Victoria Bay
auf der Reiſe nach Valparaiſo durch eine Exploſion ſeiner
Dynamit=
ladung in die Luft geflogen iſt.
Choleraberichte. Nachrichten aus Rußland beſtätigen das
Weiterumſichareifen der Cholera, ſowie die Ratloſigkeit der Behörden
und die Panik der Bewohner der betreffenden Städte. Der Miniſter
des Innern hat allen Fahrzeugen, welche nur im geringſten
ſeuchen=
verdächtig ſind verboten, die Wolga oberhalb Aſtrachan's zu
be=
fahren. Nach Transkaspien wurden Sanitäts=Abteilungen, beſtehend
aus abſolvierten Studenten der Mediein, entſendet. In
Veters=
burg ſind in jedem der 38 Polizeibezirke beſondere Kommiſſionen,
aus wenigſtens 2 Sanitätskuratoren, einem Arzt und einem
Polizei=
beamten beſtehend, unter Oberleitung eines ſpeziellen Sanitätsamts
formiert. Für die Sanitätsmaßregeln wurden 200 000 Rubel vom
Munizipalrat angewieſen. Längs der monteneariniſchen Grenze
iſt eine ſiebentägige Quarantäne für Herkünfte aus den Häfen des
Schwarzen Meeres angeordnet. — Nach den neueſten Nachrichten
ſind in Paris an Cholerafällen konſtatiert: 7 Todesfälle in
Auber=
villiers und 10 Erkankungen, 7 Todesfälle und 1 Erkrankung in
Saint=Quen, 2 Todesfälle in St. Denis.
Von der Weltausſtellung in Chicago. In
aus=
gedehntem Maße und in eingehender Weiſe wird die
Kohlen=
produktion Vertretung finden. Es wäre geradezu unmöglich.
alle zur Ausſtellung angebotenen Obiekte, behufs Vorſührung der
Hilfsquellen des Landes auf dieſem Gebiete, anzunehmen, denn
dieſelben ſind zahlreicher, als ſich mancher eine Vorſtellung davon
machen kann. Die Kohlen=Sektion wird daher in gründlicher Weiſe
veranlagt werden, und zwar in Bezug auf die geologiſche Geſtaltuna
der Regionen, denen die betr. Obiekte eniſtammen, ferner bezüglich
der Güte des Produttes. Die amerikaniſche Kohleninduſtrie umfaßt
ein gewaltiges Streckengebiet und hat ſo rieſige kommerzielle
Aus=
dehnung angenommen, daß viele Millionen von Dollars in derſelben
inveſtiect ſind und Hunderttauſenden von Arbeitern dadurch
Be=
ſchäftigung gegeben wird. Es werden Maßregeln getroffen, die
Kohlenſektion hinſichtlich der Qualität des Gebotenen anziehend zu
geſtalten, ſo daß die Quantität nicht die Hauptrolle zu ſpielen
berufen ſein wird. Die gleichen Sorten Kohle, in verſchiedenen
Gegenden gewonnen, werden nebeneinander ausgeſtellt, gleichzeitig
mit einer chemiſchen Analyſe jeder Sorte, Reſultate praktiſcher
Verſuche, bezüglich der Verwendbarkeit, Sparſamkeit u. ſ. w. Die
Kohlen=Hilfsquellen von Ländern, Provinzen und gewiſſen Strecken
werden durch geologiſche Karten u. ſ. w. zur Anſchauung gebracht.
Bedeutende Anſtrengungen ſind bereits gemacht worden, die
Eiſenſektion der Bergbauabteilung auf dem Niveau des Ganzen
zu erhalten. Abgeſehen von den Beiträgen fremder Länder, werden
die Vereinigten Staaten, welche jetzt an der Spitze der Eiſen
produ=
zierenden Länder der Welt ſtehen, eine Ausſtellung veranſtalten,
welche ſich für Fabrikinten im allgemeinen höchſt intereſſant und
vorteilhaft erweiſen dürfte. Die Entwickelung der Hilfsquellen der
Güd= und Weſtſtaaten des Landes auf dem erwähnten Gebiete und
ſpeziell in den letzten Jahren ſichert dieſem Produkt ein nationales
Intereſſe. Es wird beabſichtigt, dieſes „Exhibit' in einer Weiſe zu
arrangieren, durch welche der Umfang und die Wichtigkeit der
Eiſen=
induſtrie gründlich illuſtriert wird; ſo werden uuch genaue Angaben
betreffs der Gegend, welcher das Produkt entſtammt, ferner
Aus=
dehnung des Erzlagers, Analyſe des Erzes u. ſ. w. den einzelnen
Obiekten beigefügt ſein. Um das Ganze zu vervollſtäudigen, werden
auch die betr. Maſchinen, Geräte, Vorrichtungen zum Winden,
Beſördern und Lagern des Produktes vorgeführt, ferner Statiſtik,
begründet auf frühere und gegenwärtige Gewinnungsprozeſſe, woraus
die Schlüſſe für die Zukunft gezogen werden.
Höchſt umfaſſende Vorkehrungen ſind getroffen worden, um
Erze, ſowohl die koſtbaren, wie die den gewerblichen Zwecken
dienenden, ferner Mineral=Sammlungen unterzubringen, gleichviel
ob dieſelben von privaten Individuen, Verbänden oder techniſchen
Vergbau=Akademien ausgeſtellt werden. Alle Vorbereitungen werden
mit größtmöglichſter Sorgfalt getroffen und ebenſo in allen
Einzel=
heiten ausgeführt; jedwede ingeniöſe Vorrichtung wird von den
einheimiſchen und ausländiſchen Ausſtellern in Anwendung gebracht
werden, um ihre reſp. Ausſtellungen in großarliger Weiſe
vorzu=
führen.
Spaniſch: Wahre Teuſel ſind die Männer,
Sagen Frauen unverhohlen:
Und doch wünſcht bei ſich gar manuche:
„Möchte mich ein Teutel hölen!
Europäiſche Wanderbilder Nr. 206, 207, 208.
Stutt=
gart=Canſtatt=Eßlingen. Mit 40 Bildern und 1 Karte.
Zürich,
Verlag des Art. Inſtituts Orell Füßli. Preis 1 Mark 50 Pf. Durch
die Jnitiative und Unterſtützung der Direktion der Königl.
Württem=
bergiſchen Staatseiſenbahnen iſt eine Wanderbilderſerie über die
wichtigſten württembergiſchen Städte im Eutſiehen begriffen, und
das vorliegende Bändchen eröffnet dieſe Serie in würdigſter Weiſe.
Stuttgart=Cannſtatt=Eßlingen, in vorliegendem Bändchen zu einem
harmöniſchen Ganzen vereint, gehören in That und Wahrheit
zu=
ſammen. Wir wünſchen dem Triö viele Beſucher und dem hübſchen
Bändchen viele Leſer.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.