0
L DebLouzz”
102No
Abennemenlspreis
dlerteljährlich 1Mark 5o Pf., hall
Rhellch 3 Mark md. Deingerlohn.
Anſwämz verden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegenge=
nmmen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal inc. Poſlaufſchlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Zuſerale
ffr dad
vochent. Gmal erſcheinende Tagblan
verden angenommen:uDarmſtadt,
von der Expedſtion. Rankr. Nr. 20,
in Beſſungen von Feudr. Bllßer,
Schleßhausſtraße 14. ſwweauzwirn
den allen Annoneen=LeoOditlonen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamls und der anderen Behörden.
W151.
Donnerstag den 30. Juni.
1892.
Betreffend: Die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 1. Juni 1891 die Abänderung der Gewerbeordnung, hier insbeſondere
die Regelung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe.
B e k a n n t m a ch u n g.
In Ausſührung eines Erlaſſes Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 18. d. Mts. und unter
Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 24. d. Mts. (Tagblatt Nr. 149) bringen wir hiermit das Nachſtehende zur
all=
gemeinen Kenntniß:
1) Welche Tage außer Sonntagen als Feſtlage gelten, bemißt ſich nach der Verordnung vom 26. Mai 1856 (Gkeg Bl.
Nr. 17 von 1856, Seite 157),
2)
die ſelbſthätigen Verkaufsapparale ſog. Automaten ſind als offene Verkaufsſtellen im Sinne des 8 4la der
Gewerbeordnung anzuſehen.
Die Beſitzer werden darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie die Apparate an Sonn= und Feſtagen außerhalb der
zoläſſigen Beſchäftigungszeit außer Gebrauch zu ſetzen haben.
3) Die Conditoren, Friſeure, ſowie Diejenigen, welche Erlaubniß zum Schankbetrieb haben, ſind in Beziehung auf
den neben ihrem Hauptgewerbe betriebenen Handel den gleichen Beſchränkungen wie die übrigen Kaufleute
unter=
worfen und würden ſich durch hiermit im Widerſpruch ſtehende Handlungen der Beſtrafung auf Grund des 8 146a
der Gewerbeordnung oder des Art. 227 des Polizeiſtrafgeſetzes ausſetzen.
Dasſelbe gilt für die an und für ſich nicht unter die Gewerbeordnung fallenden Apotheken inſoweit als ſich
dieſelben mit dem Verkauf anderer Gegenſtände als „Arzneimittel' befaſſen.
Darmſtadt, am 27. Juni 1882.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
10049
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Ankauf von Heu.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß zuſolge Mittheilung des Proviantamts für die Militärmaga.
zine in Darmſtadt Heu neuer Ernte zum laufenden Marktpreiſe zu jeder Zeit freihändig angekauft wird.
Das Heu muß gut gewomnen und darf nicht bedeutend mit Schnittgras, Diſteln, Segge, Schachtelhalm oder anderen
Kraͤutern vermiſcht ſein.
Produzenten ſollen beim Ankauf ſtets beſonders bevorzugt und auch das geringſte Quantum angenommen werden, ſofern
es von magazinmäßiger Beſchaffenheit iſt.
Darmſtadt, den 25. Juni 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
9974
Geſeth.
betreffend die Unterſtltzung von Familien der zu Friedensübungen einberuſenen Mannſchaften.
Vom 10. Mai 1892.
Wir Wilhelm, von Goltes Gnaden Deuiſcher Kaiſer, König von Preußen ꝛc. verordnen im Namen des Reichs, nach
er=
folgter Zuſtimmung des Bundesraths und des Reichstags, was folgt:
8 1. Die Familien der aus der Reſerve, Landwehr oder Seewehr zu Friedensübungen einberufenen Mannſchaften
er=
halten auf Verlangen avs öffentlichen Mitteln Unterſtützungen. Das Gleiche gilt bezüglich der Familien der aus der Erſatz=
Reſerve für die zweite oder dritte Uebung einberufenen Mannſchaften.
Vorſtehendes findet nicht Anwendung, wenn der Uebungspflichtige zu denjenigen Reichs=, Staats= oder Kommunalbeamten,
welchen zufolge 8 66 Abſatz 2 des Reichs=Militärgeſetzes vom 2. Mai 1874 (Reichs=Geſetzbl. S. 45) in der Zeit der
Einbe=
rufung zum Militärdienſte ihr perſönliches Dienſteinkommen gewahrt iſt, gehoͤrt.
Der Anſpruch auf Unterſtützung iſt bei der Gemeindebehörde desjenigen Ortes anzubringen, an welchem der Unter=
322
2152
Nr. 151
ſillzungsberechligte zur Zeit des Beginns des Unterſtützungsanſpruchs ſeinen gewöhnlichen Aufenthaltsort hat, und erliſcht,
wenn ſolches nicht binnen vier Wochen nach Beendigung der Uebung geſchieht.
Die Gewährung der Unterſtützung richtet ſich, ſoweit nachſolgend nicht Beſonderes beſtimmt iſt, nach den Vorſchriften des
Geſetzes, betreffend die Unterſtützung von Familien in den Dienſt eingetretener Mannſchaften, vom 28. Februar 1888 (Reichs=
Geſetzbl. S. 59).
8 2. Die täglichen Unterſtützungen ſollen betragen:
a) für die Ehefrau dreißig Prozent des ortsuͤblichen Tagelohnes für erwachſene männliche Arbeiter am
Aufenthalts=
orte des Einberufenen,
b) füͤr jede der ſonſt unterſtützungsberechtigten Perſonen zehn Prozent des ortsllblichen Tagelohnes für erwachſene
männliche Arbeiter am Aufenthaltsorte des Einberufenen
mit der Maßgabe, daß der Geſammtbetrag der Unterſtützung ſechszig Prozent des Betrages des ortsüblichen Tagelohnes nicht
überſteigt.
8 3. Die gezahlten Unterſtützungen werden aus Reichsmitteln erſtattet. Die Erſtattung hat vor Ablauf des
Etats=
jahres zu erfolgen, in welchem die Zahlung ſtattgefunden hat.
8 4. Die nach Maßgabe dieſes Geſetzes gewährten Unterſtützungen koͤnnen nicht verpfändet, noch an Dritte abgetreten
werden, unterliegen auch keiner Art von Zwangsvollſtreckung.
8 5. Dieſes Geſetz tritt mit dem 1. Juli 1892 in Kraft.
8 6. Unterſlltzungen nach Maßgabe dieſes Geſetzes werden auch rückſichtlich ſolcher Friedensübungen gewährt, welche
ganz oder theilweiſe in der Zeit vom 1. April 1892 bis zum 1. Juli 1892 ſtattgefunden haben.
Iſt die Friedensllbung vor dem Inkraſtreten des Geſetzes beendigt, ſo beginnt die vierwöchige Friſt für die Anbringung
des Unterſtützungsanſpruchs mit dem 1. Juli 1892.
Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel.
110050
Gegeben Spandau, den 10. Mai 1802.
C. 8.)
Wilhelm.
von Boetticher.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend die Ausführungsvorſchriften zu dem Geſetze vom 10. Mai 1892 Reichs=Geſetzbl. S. 661) über die Unterſtützung
von Familien der zu Friedensübungen einberufenen Mannſchaften. Vom 2. Juni 1892.
Der Bundesrath hat in der Sitzung vom 2. Juni 1892 auf Grund von Artikel 7 der Reichsverfaſſung die nachſtehenden
Ausführungsvorſchriſten zu dem Geſetze vom 10. Mai 1892 (Reichs=Geſetzbl. S. 661), betreff nd die
Unter=
ſtützung von Familien der zu Friedensübungen einberufenen Mannſchaften,
beſchloſſen:
8 1. Der Anſpruch auf Unterſtützung iſt von dem Einberufenen oder von derjenigen Perſon, welcher in ſeiner
Abweſen=
heit die Fürſorge für die Fawilie obliegt, anzumelden. Auch kann die Anmeldung durch den Unterſtützungsberechtigten
erfolgen. Bei der Anmeldung ſind die Unlerſtützungsberechtigten nach ihrem Namen und nach ihrer Familienſtellung zu dem
ſEinberufenen, Kinder des Einberufenen auch nach ihrem Lebensalter zu bezeichnen. Die Gemeindebehoͤrde prüft den Anſpruch,
fullt für jede einzelne Familie in einer Liſte nach dem anliegenden Muſter A. die Ueberſchriſt ſowie die Spalten 1, 2 und 3
aus, und überſendet die Liſte mit der Beſcheinigung der Richtigkeit an den zuſtändigen Lieferungsverband. In der
Beſchei=
nigung iſt der Zeitpunkt der Anmeldung des Unterſtützungsanſpruchs zu vermerken.
Wird für Kinder über fünfzehn Jahre, Verwandte in aufſteigender Linie oder Geſchwiſter des Einberufenen Unterſtützung
beantragt, ſo bedarf es der Beſcheinigung, daß dieſe Perſonen von dem Einberuſenen unterhalten werden, oder daß das
Unter=
haltungsbedürfniß erſt nach erfolgtem Dienſteintritt desſelben hervorgetreten iſt. Wird für Verwandte der Ehefrau in
auf=
ſteigender Linie oder für ihre Kinder aus früherer Ehe Unterſtützung beantragt, ſo hat die Gemeindebehoͤrde deren
Familien=
ſtellung, Namen und Aufenthaltsort ebenfalls in die Liſte Spalte l, 2 und 3 einzutragen und in der Beſcheinigung des
vorerwähnten Inhalts außerdem die Umſtände kurz darzulegen, welche die Gewährung einer Unterſtützung angezeigt etſcheinen
laſſen.
8 2. Die Unterſtützungsbeträge werden nach Maßgabe des ortsüblichen Tagelohns für erwachſene männliche Arbeiter am
Aufenthaltsorte des Einberuſenen 65 8 des Krankenverſicherungsgeſetzes) durch den Lieferungsverband ſeſtgeſetzt und unter
Aus=
füllung der Spalten 4 bis 9 des Muſters 4 zur Zahlung angewieſen.
Die Zahlung erfolgt
a. am Tage des Abganges des Einberufenen zur Uehung für die Zeit bis zum Schluß des lauſenden Halbmonats,
b. für jeden folgenden in die Uebungszeit fallenden Halbmonat am erſten Tage desſelben im Voraus und
C. am erſten Tage des letzten Halbmonats für die Zeit bis zur Beendigung der Uebung, einſchließlich der
beſtimmungs=
mäßigen Tage für den Rückmarſch.
Wird die Unterſtützung erſt nach Beginn der Uebung beanſprucht, ſo iſt für die abgelauſene Zeit die zuſtändige Summe
zu ihrem vollen Betrage auf einmal zu zahlen.
8 3. Iſt ein Einberufener nach Ablauf der feſtgeſetzten Uebungsdauer in Folge einer während derſelben unverſchuldet
eingetretenen Erkrankung an der Rückkehr verhindert, ſo iſt die Unterſtützung bis zu dem Tage der Rückkehr einſchließlich
zu zahlen.
8 4. Gelangen Einberuſene nach ihrer Meldung am Geſtellungsorte, weil ſie Uberzählig ſind oder aus anderen Gründen
nicht zur Einſtellung, oder werden ſie vorzeitig entlaſſen, ſo wird die Zahlung der Unterſtützung eingeſtellt.
8 5. Die Rückzahlung vorausbezahlter Beträge findet auch dann nicht ſtatt, wenn der zur Uebung Einberufene vor
Ablauf des Halbmonats, für welchen die Zahlung geleiſtet iſt, zurückkehrt.
86. In den Fällen der 38 3 und 4 werden die Truppenbefehlshaber beziehungsweiſe die Bezirkskommandos den
Lieſerungsverbänden ſchleunigſt Nachricht geben.
8 7. Der Empfang der Unterſlützungen iſt in Spalte 10 des Muſters 4 von derjenigen nach 8 1 zur Anmeldung des
Anſpruchs berechtigten Perſon zu beſcheinigen, an welche die Zahlung erſolgt.
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6
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2.
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85
11
l½.
Nr. 151
2153
8 8. Die Empfangsbeſcheinigungen ſind den unter 1I1 in der Beilage G zur Verordnung, betreffend die Ausführung
des Geſetzes vom 13. Juni 1873 über die Kriegsleiſtungen, vom 1. April 1876 (eichs=Geſetzbl. S. 137) näher bezeichneten
Behörden einzureichen, welche auf Grund derſelben für jede Gemeinde geſondert eiie Berechnung nach dem beiliegenden
Muſter B auſtellen. Dieſe Berechnung iſt in zweifacher Ausfertigung nebſt den als Beläge dienenden Empfangsbeſcheinigungen
und den im 8 6 erwähnten Benachrichtigungen der Truppenbefehlshaber ꝛc. dem betreffenden Bezirkskommando zur Prüfung
zuzufertigen, nach erfolgter Prufung und Beſcheinigung aber an die nach Spalte IV der vorbezeichneten Beilage G zuſtändige
Behörde zur Feſtſtellung einzureichen.
8 9. Die belegten und feſtgeſtellten Berechnungen (8 8) ſind in ihrer zweifachen Ausfertigung im Laufe der letzten drei
Monate jedes Etatsjahres durch Vermittelung der Centralbehörden der einzelnen Bundesſtaaten dem Reichsamt des Innern
vorzulegen, welches die Erſtattung der Unterſtltzungen an die bei der Vorlegung der Berechnungen bezeichneten Landeskaſſen
veranlaſſen wird.
Berlin, den 2. Juni 1892.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
von Boetticher.
Gemeinde Stahnadorf (Kreis Teltow.)
Empfangs=Beſcheinigung
über Familien=unterſtützung.
Muſter L.
Abt, Franz, Arbeiter.
Auſenthaltsort: Stahnsdorf (Kreis Teltow).
Orteüblicher Tagelohn daſelbſt: 2 Mark.
Einberufen durch das Bezirkskommando zu Steglitz
zur Uebung als:
(Wehrmann, Unteroffizier der Landwehr, Reſerviſt,
Erſatz=
reſerviſt für die zweite oder dritte Uebung) vom 20. 7. 92 bis
18. 8. 92, alſo auf 30 Tage leinſchließlich 2 Marſchtage).
Familien=
ſtellung. der
nterſtützungsberechtigten
Angehörigen nach
Namen. Aufent=
halts halts=
ort. in Pro=
zenten
des oben
bezeich=
neten
Tage=
lohns. insgeſammth
Prozente
des oben
bezeichneten
Tagelohns
bis
höchſtens
50 Prozen= für
den
Tag
4 9 für
Ze
vom die
ſeit
bis auf
Tage. Betrag.
4 I. 2. 3. 4. b. 6. J. 8. 9. Ehefrau Anna geb. Müller Stahns=! 30 Kinder Franz geb. am dorf 15. Dezember 1875, „ „ Anna, geb. am 3. Jum 1879, „ 10 Mutter Johanna Abt geb. Schulz „ 10 Schweſter Louiſe Abt „ 10 70 60 20 20. 7. 92 31. 7. 92 9 12 14 40) 1. 8. 92 15. 8. 92 15 18 O00 16. 8. 92 18. 8. 92. 3 3 60 Summe... 30 36 100
Empfangs=
beſcheinigung
durch
Namens=
unterſchrift.
10.
Die Richtigkeit der in Spalte 1. 2 und 3 enthalenen Angaben wird mit dem Bemerken beſcheinigt, daß der Anſpruch
auf Unterſtützung am 18. Juli 1892 angemeldet worden iſt. Der über 15 Jahre alte Sohn Franz Abt, ſowie die Mutter
Johanna Abt und die Schweſter Louiſe Abt werden von dem Arbeiter Franz Abt unterhalten.
Stahnsdorf, den 24. Juli 1892.
Der Gemeindevorſtand.
N. N.
Obige Beträge werden zur Zahlung nach Maßgabe des F. 2 Abſatz 2 der Ausführungsvorſchriften vom 2. Juni
1892 angewieſen.
Berlin, den 29. Juli 1892.
Der Lieſerungsverband des Kreiſes Teltow.
N. N.
Nr 151
2154
Mnſter B.
Stadt;.
Gemeinde: ttet.
Verwaltungsbezirk: .
Bere ch nung
über
gezahlte Familien=Unterſtützungen, welche auf Grund des Geſetzes vom 10. Mai 1892 (Reichs=
Geſetzbl. S. 661) aus Reichsfonds zu erſtatten ſind, für das Etatsjahr 18
Lau=
fend=
Nr.
Nr.
der
Be=
läge.
Namen
der
Einberufenen.
3.
Charge.
4.
Eivil=
ſtellung.
5.
Dauer der Abweſenheit
zur Uebung einſchließlich
der Marſchtage
vom
bis
Tage.
6.
Betrag der
geſetzlich zahlbaren.
Unterſtützung
für den
Tag
e .
2.
für
di=
ebungs.
dauer.
L. 19
8.
Bemerkungen
9.
Abt, Franz
Wehrmann
Arbeiter
20. 7. 92
18. 8. 92.
30
1 120
Summe
36
Daß die Unterſtltzungsberechtigten Angehörigen der oben bezeichneten Perſonen während der Dauer der von letzteren
abgeleiſteten Friedensübungen auf Verlangen die angegebenen Unterflützungsbeträge erhalten haben, beſcheinigt
(Ort und Datum.)
ſUnterſchrift der Behörde, welche die Berechnung aufgeſtellt hat. 8. 8.)
Die Richtigkeit der Angaben in Spalte 6 wird mit dem Bemerken beſcheinigt, daß unter den aufgejuhrten Erſatzreſetviſten
nur ſolche ſich befinden, welche zur zweiten oder dritten Uebung einberufen waren.
(Ort und Datum)
Bezirkskommando.
(Unterſchrift.)
Geprüft und ſeſtgeſtellt.
N. N.
(Amtskarakter.)
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Kommnnal= und Kirchenſtener=Hebregiſter der Gemeinde Darmſtadt=
Beſſungen für 1892ſ93 iſt von Dienstag den 28. d. Mis. an 8 Tage lang zu=
Jedermanns Einſicht auf unſerem Büreau (Stadthaus, Zimmer Nr. 11) offen
gelegt.
Es wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Diejenigen, welche ſich
durch einen Anſatz im fraglichen Regiſter beſchwert glauben, ihre Beſchwerden in
den erſten vier Wochen nach der Bekanntmachung der Umlagen bei
Großherzog=
lichem Kreisamte behufs der Entſcheidung durch den Kreisausſchuß vorzutragen haben.
Für Beſchwerden, welche nicht gegen die Erhebung der Umlage überhaupt,
ſondern gegen die Beitragspflicht oder das angenommene Beitragsverhältniß
ge=
richtet ſind, läuft die vierwochentliche Reklamationsfriſt erſt von dem Ende der
Offenlegungszeit an.
Darmſtadt, den 25. Juni 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
19891
Morneweg.
Bekanntmahung
heutigen Eintrags in das Handels=Regiſter.
Ludwig Keſting Wittwe, Eliſabethe geb. Hahn hier, betreibt daſelbſt unter der
Firma „Ludwig Keſting Wittwe' ein Handelsgewerbe.
Darmſtadt, den 24. Juni 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
110051
Dr. Berchelmann.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung wird der
dem Ludwig Röth zu Darmſtadt
zuſte=
hende ideelle Antheil an den Im vobilien:
ſelbſt
Freitag den 29. Juli 1892,
Vormittags 11½ Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Darmſtadt, den 28. Juni 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. E. d. V.:
Müller.
(10052
dan verlange nur die berühmten
A Wiesbaden. Hausmacher.
Nudelm für Suppe und Gemüſe von
C. Weiner (keine ſog. Fabriknudeln)
bei C. Watzinger, Ph. Weber, Wilh.
(4009
Manck.
62
1281
67
hbao.
M9=
10 6r6 en
V.
age.
Friſch
eingetroffen.
Nr. 151
bei: Th=odor Stemmer,
Suppen-
10053) Hoflieſerant,
Würze
Eliſabethenſtraße.
2155
Mittheilung.
In Folge des Sonntagsruhe=Geſetzes erlaube ich mir meiner
geſchätzten Kundſchaft ergebenſt mitzutheilen, daß gemäß des Geſetzes
Sonntags Abends zwiſchen 6 und 8 Uhr nur
Verkauf von Fleiſchwaaren
ſtattfindet.
Wüllh. Weber Hachlgr.,
Fleiſchaufſchnitt=Geſchäft,
[10054
6 Elisabethenstrasse 6.
ABEIH.
AMBizizrzl-
A8,
„.
Ses
2
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H p reisgekrint auf allen beochiekten Auostellungen.
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215⁷
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Heute Donnerstag den 30. Juni 1892:
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Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Juf. Ceibgarde Regts. Nr. 115 unter Leitung
des Großh. Muſikdirektors Herrn Wilh. G. Oilge.
Eintritt 50 Pfo.
Anfang 8 Uhr.
[10065
Elumination des Gartens.
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Beſchäftigungen.
Die ordentliche Generalverſammlung findet
Samstag den 2. Juli, Abends 8 Uhr, im Schulhauſe
hinter der Stadtkirche
ſtatt, wozu hiermit ergebenſt eingeladen wird.
Tagesordnung:
1) Abhör der Rechnung.
2) Ernennung eines Sachverſtändigen zur Prlfung der Rechnung des
Folge=
jahres.
3) Neuwahl des Vorſtandes.
Der zur Wahtnehmung der Geſchäfte des Vorſtandes
ernanute Vertreter.
[10066
Deutſcher und öſterreichiſcher
Llvonveroin.
Section Darmstadt.
Dienstag den 5. Juli, Abends 8½ Uhr, im Vereinslokal
Café zur Opor:
Homatsversammlung.
Tagesordnung:
Vortrag des Vorſitzenden, Rechlsanwalt Metz l. Uber: „Vergangenheit und
Zukunft der Alpenreiſen=
Gäſte willkommen.
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Rechenſchaftsbericht dieſes Inſtituts pro 1891
entſpricht in jeder Hinſicht den Erwartungen,
welche man in deſſen umſichtliche Leitung der
Geſchäfte geſetzt hat. Die Anlage von über
87 pCt. des Vermögens auf erſte Hypotheken
mit doppelter und dreifacher Sicherheit ſpricht
deutlich für die ſtets in erſter Linie
berück=
ſichtigte Solidität der feſtgelegten Capitalien.
Die jährlichen Rentenauszahlungen haben nun
die Höhe von M. 1623366; die Sterblichkeit
der Mitglieder dieſes Geſchäftszweiges hat
ſich derartig erhöbt, daß nun eine ſtetige
Er=
höhung der Dividende in nähere Ausſicht
zu nehmen iſt.
In der Lebensverſicherungsabteilung, welche
jetzt ca. 45 Millionen Mark verliehenes Capital
aufweiſt, kommt die gleich hohe Dividende
von 30 pCt. zur Verteilung und iſt auch
hierin eine weitere Erhöhung wahrſcheinlich.
Wir könnnen dieſem ſüddeutſchen Inſtitute,
das im Großherzogthum ein bedeutendes
Ge=
ſchäft beſitzt, nur alles Glück für das weitere
Gedeihen wünſchen.
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Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
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Gottesdienſt in der Synagoge der
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Samstag den 2. Juli.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
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Dr. Hoffmann, Hügelſtr. 4,
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werden in der Expeditton, ſowie von allen
Poſt=
anſtalten entgegengenommen.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer iſt am 28. Juni an Bord des
„Kaiſeradleru unter dem Salut der Flotte im Kieler Hafen wieder
eingetroffen, wohnte alsbald einer Uebung des Marine=
Sanitäts=
corps bei, unternahm nachmittags mit dem Prinzen Heinrich eine
Segelfahrt und kehrte um 6½ Uhr an Bord der kaiſerlichen Pacht
„Kaiſeradler: zurück.
Der Kaiſer gedenkt, wie verlautet, im Auguſt den Marine=
Uebungen an der Nordſeeküſte beizuwohnen.
Die Nordd. Allg. 8ta. wendet ſich gegen Bismarck und den
Herausgeber der „N. Fr. Pr.” gegenüber der gethanen Aeußerung,
betr. die Unfähigkeit der deutſchen Unterhändler bei den
Handels=
vertragsverhandlungen mit Oeſterreich=Ungarn. Wäre jene
Aus=
wahl wirklich unglücklich geweſen, dann waren die Reſſortchefs über
den Wert ihrer Beamten im Unklaren. Dieſe Beamten hätten ihre
Inſtruktion gehabt, die vom Reichskanzler nach Anhörung der
betr. Stellen gegeben wurde, ſie hätten in dubio ſtets neue
Wei=
ſungen geholt und ſeien den Inſtruktionen pflichtgemäß
nachge=
kommen. Wer mit dem deutſch=öſterreichiſchen Handelsvertrag
un=
zufrieden ſei, ſolle den jetzigen Reichskanzler tadeln, jene Beamten
hätten die vollſte Anerkennung verdient. Was die Aeußerung
Bis=
marcks betrifft, jetzt ſeien die früher von ihm im Dunkeln gehaltenen
Männer in den Vordergrund aetreten, giebt die „Nordd. Allg. 8tg.”
zu, für die Beurteilung der Reichsbeamten ſeien neue Geſichtspunkte
jetzt ſtellenweiſe angewendet, aber nicht aus Aenderungsſucht und
ſchwerlich zum Schaden; z. B. entſpringe die Aufhebung des
Bis=
marckerlaſſes vom 24. Oktober 1883, wo die Einholung der
Zuſtim=
mung Bismarcks bei der Ernennung der vortragenden Räte
vor=
geſchrieben ſei, nicht einer Aenderungsſucht.
Die Anſtrengungen beſtimmter Kreiſe. den ruſſiſchen
Staats=
papieren die ihnen ſeinerzeit vom Fürſten Bismarck entzogene
Be=
leihungsfähigkeit bei der Reichsbank wieder zu gewähren, haben,
wie die „K. Ztg.- zuverläſſig hört, an allen maßgebenden Stellen
die entſchiedenſte Ablehnung erfahren. Eine Aufhebung des
Be=
leihungsverbotes iſt für überſehbare Zeit nicht zu erwarten.
All=
ſeitig herrſcht auch in den Regierungskreiſen die Ueberzeugung vor,
daß die ruſſiſchen Staatspapiere am beſten da bleiben, wo ſie ſind,
im Ausland, insbeſondere in Frankreich.
Schweiz. Dem Vernehmen nach iſt der Handelsvertraa mit
Spanien am 28. unterzeichnet worden. Die ſpaniſche Regierung
wendet vom 1. Juli ab auf ſchweizeriſche Erzeugniſſe den
Minimal=
tarif an, während die ſchweizeriſche Regierung ſpaniſchen
Erzeug=
niſſen die Meiſtbegünſtigung zugeſteht.
Frankreich. In der Deputiertenkammer wurde die Beratung
der Interpellation über den Stand der Handelsvertragsverhandlung
mit Spanien auf den 8. Juli feſtgeſetzl.
Im Senat legte Lecomte einen Antrag vor, der die Beſtrafung
des Duells verlangt.
Einige Pariſer Blätter verlangen infolge des Borup'ſchen Falles,
daß Frankreich überhaupt keine Militärattachés mehr annehmen und
auch - was die natürliche Folge wäre - keine ſolche mehr ins
Ausland ſchicken ſolle. Die Forderung iſt ſchon öfters aufgeſtellt
worden, aber die franzöſiſche Regierung hat ihr noch niemals Folge
geben wollen, woraus man wohl ſchließen darf, daß die Anweſenheit
franzöſiſcher Attachés im Auslande die Nachteile aufwiegt, die etwa
durch die Thätigkeit ausländiſcher Attaches in Frankreich erwachſen
könnten.
Dank der Schwatzhaftigkeit der franzöſiſchen Preſſe ſcheinen die
Anſtifter des Anſchlags gegen das Reſtaurant Very thatſächlich
entwiſcht zu ſein. Die beiden nach London geſandten Polizeibeamten
haben ihren Auftrag, die Anarchiſten François und Meunier zu
verhaften, nicht ausführen können. Dieſe hatten wahrſcheinlich
durch die Preſſe erfahren, was ihnen bevorſtand; als die Poliziſten
in ihre Wohnung kamen, war das Neſt leer. Der Volizeipräfekt
hat die Beamten zurückberufen. Wie die gerichtliche Unterſuchung
ergeben haben ſoll, war es Meunier, der mit der Beihilfe von
François. genannt Francis, und dem verhafteten Ehepaar Bricou
die Bombe in der Wirtſchaft des unglücklichen Very niederlegte.
Er trug ſie in einer kleinen Handtaſche und leate ſie, nachdem er
ſeine Zeche bezahlt hatte, beim Weagehen an der Thür nieder.
Vor=
her hatte er die Lunte angezündet. Niemand hatte acht auf ihr,
zumal er ſich langſamen Schrittes entfernte. Die Exploſion fand
ſtatt, als er bereits 100 Schritte von der Wirtſchaft entfernt war.
Es ſoll ferner feſtgeſtellt ſein, daß Francis und das Ehepaar Bricou
behilflich waren, die Bomben in die Taſche zu legen.
England. Nun iſt auch die gegenwärtig am Ruder befindliche
Tory=Regierung in den Wahlkampf getreten. Der von Lord
Salis=
bury erlaſſene Wahlaufruf betont, daß die Politik der konſervativen
Regierung darin beſtehe, der arbeitenden Klaſſe mittels neuer Geſetze
zu Hilfe zu kommen, welche die von der Induſtrie verlangte
Be=
ſtändigkeit und das Vertrauen in dieſelbe nicht gefährdeten. Lord
Salisbury erklärt ſodann von neuem, daß, wenn man Homerule
einführe, die Minorität in Irland vielleicht zum Bürgerkriege
ge=
trieben werden könne, er empfehle daher den Wählern reifliche
Ueberlegung.
Ttalien. König Humbert hat unmittelbar nach der Abreiſe
von Frankfurt von Schwetzingen aus an den Kaiſer nach Kiel eine
lange herzliche Dankdepeſche, zugleich im Namen der Königin
Margarita gerichtet, worin er ſich in wärmſten Worten für die
liebenswürdige Aufnahme bedankt, ſeine lebhafte Freude für das
innige Zuſammenſein ausdrückt, der warmen Begrüßung dankbar
Ertoähnung thut, die das deutſche Volk überall, wo das italieniſche
Herrſcherpaar erſchienen ſei, an den Tag gelegt habe, und auch den
ausgezeichneten Eindruck hervorhebt, den das 13. Huſaren=Regiment
bei der Beſichtigung gemacht habe. Kaiſer Wilhelm hat dieſe
Depeſche ſofort aufs herzlichſte und eingehendſte beantwortet.
Spanien. „Liberal; will erfahren haben, Frankreich und
Spanien hätten ſich dahin verſtändigt, daß beide Mächte vom 1. Juli
ds. Js. ab ſich gegenſeitig den Minimaltarif gewähren. Mit
Eng=
land habe Spanien einen modus vivendi vereinbart, auf Grund
deſſen Enaland der ſpaniſche Minimaltarif zugeſtanden werde,
während England Spanien die Behandlung der meiſtbegünſtigten
Nation gewähre.
Vereinigte Staaten. Die Regierung der Vereiniaten Staaten
hat infolge des Erſuchens Frankreichs ihren Militärattache Borup
aus Paris abberuſen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. Juni.
Auf Grund Allerhöchſter Entſchließung Sr. Königl. Hoheit
des Großherzogs vom 22. Juni iſt dem ſeitherigen Königlich
Belgiſchen Vizekonſul, Herrn Clemens Lauteren in Mainz. das
Exequatur als Konſul des Königreichs Belgien für das
Großher=
zogtum Heſſen erteilt worden.
Se. Exzellenz Herr Staatsminiſter Finger hat ſich geſtern
zum Vortrag bei Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog nach
Schwal=
bach begeben.
Darmſt. 3t0.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 18 enthält:
Be=
kanntmachung für das Deutſche Reich vom 11. Juni 1892 betr.
0 Die gegenwärtia in der Kunſthalle befindliche Ausſtellung
von Gemälden von Bracht, H. v. Preuſchen ꝛc. iſt bis zum
15. Juli verlängert worden.
1) Mit dem heutigen Tage läuft der Termin für Einlieferung
von Konkurrenz=Entwürfen für den geplanten Muſeums=
Neubau ab. Die eingegangenen Entwürfe ſollen dem Vernehmen
nach ſpäter in der Kunſthalle ausgeſtellt werden.
Der evangeliſche Kirchengeſangverein für
Heſſen gedenkt ſein dreizehntes Kirchengeſangfeſt
Dienstag, den 19. Juli, in Schotten abzuhalten. Zur
Mit=
wirkung bei dem Feſtgottesdienſte ſind die Vereine von Schotten,
Herchenhain nebſt Grebenhain, Lardenbach, Bobenhauſen II., Ober=
Mockſtadt und Laubach berufen worden; von einer Beteiligung
weiterer Vereine mußte mit Rückſicht auf die Größe der Schottener
Kirche abaeſehen werden. Das Feſtprogramm iſt folgendermaßen
Feſtgottesdienſt; nach Beendiaung des Feſtgottesdienſtes geſellige und dies ſichert ihm ſchon im voraus den Eefolg.
Vereinigung. Indem der Vorſtand die Einladung zu möglichſt
er zugleich die Mitalieder, ſich zur Generalverſammlung einzu= l zum Opfer fielen.
finden. Diejenigen, welche an dem einfachen Mittageſſen
teil=
an Herrn Pfarrvikar Köhler zu machen.
(Darmſt. 3t9.)
Evang. Jünglingsvereine, welches dieſes Jahr am 26. Juni l Geiſtesſtörung zeigte, iſt letzteres nicht ausgeſchloſſen.
in Frankfurt a. M. abgehalten wurde, hatte ſich einer großen
Be=
teiligung zu erfreuen. Der gegen 3 Uhr von dem Vereinshauſe l aus Paris zum Kurgebrauch hier eingetroffen.
Nordoſt nach der St. Katharinenkirche unter den abwechſelnd er=
Teilnehmer. Tie Feſtpredigt in der großen, dicht gefüllten Kirche vermacht.
hielt der alte Vorkämpfer der Jünalingsvereine, Herr Superintendent
zur Nachfeier nach dem Vereinshaus Nordoſt zurückzukehren. Bei Elbbrücke.
Kaffee und Gebäck wechſelten gemeinſchaftliche und Chorgeſänge mit
ſache ausklangen.
bezahlt.
erhoben
der Kaufmann Steingötter als Landtaasabgeordneter gewählt.
Mainz. 28. Jüni. Nach einer Mitteilung des Vorſitzenden
ſchießen jtzt ein Garantiefonds in der Höhe von 320000 M.
gefunden,. ſo ſind die größten Sorgen des Feſtausſchuſſes nunmehr
beſeitigt und ſteht einer würdigen Abbaltuna des elften deutſchen laſſen worden.
Bundesſchießens in den Mauern von Mainz kein Hindernis mehr
im Wege.
Worms. 28. Juni. Mit dem 1. Oktober d. J. geht die hieſige l Mitalied.
evangeliſche Gemeinde mit der gerlegung in vier Pfarreien
Geſamt=Gemeindevertretung und ein Geſamt=Kirchenvorſtand.
ſelbſt wieder zur Erde zu gelangen.
größten Umfang betrieben hat.
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8t. Frankfurt, 29. Juni. Adolph Stoltze's neueſtes
Lokal=
ſeſtaeſtellt worden. Vormittags 10 Uhr: Geſamtprobe der mit= ſtück -Verſpekuliert=gelangte nun zweimal zur Aufführung und
wirkenden Vereine; um 12 Uhr: Generalverſammlung des heſſiſchen ſand jedesmal eine äutzerſt beifällige Aufnahme. Stoltze kennt
Landesvereins; um 1 Uhr gemeinſames Mittageſſen; um 3 Uhr: durch und durch den Geſchmack unſeres einheimiſchen Publikums
4 Aßmannshauſen, 28. Juni. Verfloſſene Nacht iſt hier
zahlreicher Beteiliauna an dem Vereinstage ergehen läßt, erſucht ein Brand ausgebrochen, dem nach der Rheinſeite zu 15 Häuſer
4. Schierſtein, 28. Juni. Oberhalb des Hafens von
Schier=
nehmen wollen, ſind gebeten, ſich rechtzeitig. d. h. bis zum 12. Juli, ſtein fand man geſtern am Rhein ein Velociped und einen Anzug,
bei Herrn Pfarrvikar Köhler in Schotten anmelden zu wollen; in welchem Papiere enthalten waren, aus welchen erſichtlich, daß
ebenſo werden die Feſtgäſte, die ein Quartier in einem Gaſthauſe der Eigentümer der Gegenſtände der aus Darmſtadt gebürtige
oder bei Privaten zu haben wünſchen, erſucht, davon Mitteilung Zahlmeiſter a. D. Adolph Spameriſt. Ob Spamer beim
Baden ertrunken oder freiwillig in den Fluten den Tod geſucht, iſt
PR. Das Jahresfeſt der Main=Kreis=Verbindung der noch unermittelt. Da Spamer ſchon längere Zeit Spuren von
Ems, 28. Juni. Ter Exkönig Milan iſt als Graf Takovo
Kaſſel. 28. Juni. Für die Errichtung von
Arbeiter=
ſchallenden Klängen der beiden gut geſchulten Franlfurter und des l wohnungen hat der Weißbindermeiſter Wimmel der Stadtver=
Darmſtädter Vöſaunenchors marſchierende Zug zählte 600-700 waltung ſein ganzes Vermögen im Betrage von einer halben Million
Hamburg. 28. Juni. Laut Mitteilung der techniſchen Kom=
Krummacher aus Elberfeld, über Math. 5. 13. Herr Pfarrer Grein l miſſion für den Bau des Centralbahnhofes betragen die
aus Wiesbaden gab die Berichterſtattung der einzelnen der Main=l Koſten desſelben 34 Millionen, welche Preußen, Hamburg und die
Kreisverbindung angehörigen Vereine.Nach beendigtem Gottes= Lübeck=Büchener Bahn aufbringen. Preußen übernimmt außerdem
dienſt ſtellten ſich die Vereine auf dem Schillerplatz wieder auf, um 20 Millionen für Bauten in Altona und die Verbreiterung der
Kopenhagen, 25. Juni. Für die nächſten vierzehn Tage iſt
Anſprachen der Vereinsvorſteher ꝛc., welche meiſtens mit dem Aus= Kopenhagen um eine Sehenswürdigkeit reicher: Geſtern wurde in
druck der Freude über das Vorwärtsſchreiten der Jünglingsvereins= den Sälen des Induſtriepalaſtes die Ausſtellung der
Ge=
ſchenke, die das Königspaar zur goldenen Hochzeit erhielt,
— Das jetzt eingetretene trocken=warme Wetter iſt im Intereſſe eröffnet. Vor allem fällt die Prachtgabe des ruſſiſchen Kaiſers und
der nun an die Landwirte energiſch herantretenden Heuernte l der Söhne und Töchter des Königspaares. der bereits geſchilderte
freudig zu begrüßen. Hoffentlich hält es ſo lange an. daß dieſe Taſelaufſatz, ins Auge. Von ebenſo großem künſtleriſchem Wert
Ernte, die ja an ſich einen neringeren Ertraa liefert, wenn auch 1 iſt das großartige Geſchenk der däniſchen Großgrundbeſitzer, fünf
die feuchte Witterung der letzten Zeit auf den Stand der Crescenz pächtige Tafelaufſätze in getriebenem Silber. Außer den bereits
noch ſehr günſtig Lingewirkt hat, gut unter Dach kommt. Im früher genannten Gaben ſei das Geſchenk der Prinzeß Waldemar,
übrigen hat es bis jetzt bei uns durchaus noch nicht zuviel ge= l die von Otto Haslund reizend ausgeführte Vorträtgruppe der drei
regnet, aber die Feuchtiakeit der letzten Heit hat auf das Wachs= Kinder des prinzlichen Paares, erwähnt. Ueberhaupt ſind die
aus=
tum im allgemeinen vorzüglich eingewirkt. Hauptſächlich die Halim= geſtellten Gemälde ſehr zahlreich und koſtbar, doch auch an Statuen
früchte und Kartoffeln ſtehen durchweg ausgezeichnet und verſprechen l in Bronze und Marmor fehlt es nicht und ſehr reichhaltig iſt auch
reichſten Ertrag. Gutes Wieſenheu hat eben einen lange nicht ge=. die Vorzellan=Induſtrie durch koſtbare Vaſen und Blumenkörbe
habten Preis erreicht und wird der Centner zur Zeit bis zu 4 Ml vertreten. Neben dieſen wertvollen Geſchenken finden ſich andere,
bei denen der gute Wille größer war als der Geldeswert. So
Der Vogelsberger Höhen=Klub macht Sonntaa, den l hat ein Ciaarrenhändler dem König zwei Kiſtchen Cigarren verehrt
3. Juli, ſeinen Hauptausflug auf den Hoherodskopf. Der Anfang und ein alter Lotſe glaubte ſeinem König eine beſondere Freude
des Feſtes iſt um 12 Uhr mittaas und umfaßt dasſelbe Konzert. durch Ueberſendung ſeines Bildniſſes zu bereiten. Eine eigene Ab=
Geſang und Tanzvergnügen. Von den am Feſte teilmthmenden teilung bilden die außerordentlich geſchmackvollen Adreſſen in den
Herren wird zur Deckung der Koſten ein Beitrag von 50 Pfg. verſchiedenartigſten Mappen; ihre Zahl allein beläuſt ſich auf 200.
Kopenhagen, 28. Juni. Der Zar reiſt am 2. Juli von hier
Langen, 29. Juni. Für den verſtorbenen Landtagsabge= ab und gent dirett zum Beſuche des Großfürſten Georg nach dem
ordneten Kugler wurde bei der heute vorgenommenen Erſatzwahl 1 Kaukaſus. Von dort kehrt er mit Familie am 22. Auguſt nach
ſechswöchigem Aufenthalt zurück.
Wien, 23. Juni. Von den nach den vom Flecktyphus
des Feſtausſchuſſes iſt für das nächſtjährige deutſche Bundes=l heimneſuchten Bezirken delegierten Aerzten erlagen 16 der Seuche.
Lodz. 28. Juni. Die Fabrikbeſitzer in Ruſſiſch=Volen erhielten
gezeichnet. Da die Wohnungsfrage auch eine befriedigende Löſung ! Befeyl, jamtliche Deutſche binnen kurzer Friſt zu entlaſſen.
Paris. 28 Juni. Marquis Mores iſt aus der Haft ent=
Paris. 28. Juni. Die Akademie der Wiſſenſchaften wählte den
Sekretär der Berliner Akademie, Auwers, zum korreſpondierenden
Paris, 27. Juni. Geſtern ſand hier ein von den Bewohnern
im Sinne der Kirchenverfaſſung vor. Jede dieſer Pfarreien gilt des Viertels La Chapelle veranſtalteter muſikaliſcher
Wett=
als ſelbſtändige Kirchengemeinde. Jede der Parochien wählt eine l kampf der Leierkaſtenmänner ſtatt, von dem die Zei=
Gemeindevertretung von 60 Mitgliedern: von dieſen werden je tungen ſchon mehrere Tage vorher geſprochen hatten. Alle Leier=
8 Kirchenvorſteher gewählt. Unbeſchadet dieſer 8ergliederung bleibt käſtenmänner von Paris waren eingeladen, ſich an dieſem Feſte zu
aber die Einheit der ſeitherigen Kirchengemeinde für gemeinſame beteiligen. Man hatte von ihnen nicht nur die bei ſonſtigen Aus=
Angelegenheiten beſtehen. Für dieſe Geſamt=Gemeinde beſteht eine ſtellungen verbundenen Koſten nicht verlangt, ſondern ſogar jedem
Teilnehmer eine feſte Prämie von 5 Franken zugeſichert, die ſie
Frankfurt a. M., 29. Juni. Im Zoologiſchen Garten übrigens auch erhielten. Die Drehorgel oder der Leierkaſten heißt
wird der Lufiſchiffer Lattemann am näͤchſten Sonntag wieder l auf franzöſiſch „Orguo de Barbariet, ein Name, der ſehr barbariſch
etwas Neues bringen, nämlich einen Doppel=Fallſchirm=l ausſieht, aber nicht ſo ſchlimm gemeint iſt, da er nur auf einer
Abſturz. Mit dem großen, auch jüngſt zur Anwendung gekommenen Wortverſtümmelung beruht. Der Erſinder des Inſtruments ſoll
Ballon werden drei Herren die Luftreiſe punkt 6 Uhr antreten und nämlich der Italiener Barberi geweſen ſein. Das geſtrige Feſt
in entſprechender Höhe werden zwei, nämlich die Herren Latte= war allerdinas barbariſch im höchſten Grade. denn es begann
da=
maun und Mappes laus Wiesbaden), jeder mit einem Fall= mit, daß man zuerſt die etwa 100. Preisbewerber in einer Linie
ſchirm, gleichzeitig vom Ballon abſpringen, um möglichſt im Garten l aufitellte und ſie, und zwar alle zuſammen, die ſchönſten Stücke
ihres Repertoires abſpielen ließ. Es war das entſetzlich und grauen-
Frankfurt, 29. Juni. Aufſehen erregt hier die Verhaf= haft und man befürchtet, daß die Hahl der Tollwutfälle unter den
tung des ſeither auf großem Fuß lebenden Kaufmanns G. Kirch= Hunden erheblich zunehmen wird. Wenigſtens heulten die armen
heimer. Der in der Jäger'ſchen Angelegenheit verhaftete Eier= Tiere in La Chapelle ganz erbärmlich, als ihnen dieſer Ohrenſchmaus
händler Henſel hat Ausſagen gemacht, die nach der angeſtellten l zugefügt wurde. Dann folgte ein Wettlauf, bei dem die Renner,
Unterſuchung ergeben haben, daß Kirchheimer Wuchergeſchäfte im wohlbemerkt ununterbrochen, die Orgel drehen mußten, und
ſchließ=
lich hatte jeder ein Soloſtuck vorzutragen. Als ulthäfte Volksbe=
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luſtigung fiel die Sache ganz gut aus doch war der politiſche Er ſolange wird die idealiſtiſche Dichtung nicht abkommen. Das Leben
Leierkaſten die ruſſiſche Nationalhymne ſpvielen konnte, und außerdem ſagen. Ich antworte; „Wahr im buchſtäblichen Sinne ſei die
wurde das Rennen zur Schande Frankreichs von einem Vertreter l Wiſſenſchaft, ſchön ſei die Dichtung. Je größer im Leben das Elend
des Dreibundes, einem Italiener, gewonnen, der die ſo erworbenen iſt, deſio notwendiger brauchen wir eine labende, tröſtende Dichtung.
15 Franken nun vielleicht zum Ankauf von Vanzerſchiffen oder zur
Stärkung der Wehrkraft Italiens verwenden wird.
maskierte Räuberbande den Wagen des Steuereinnehmers. mus Gerhart Hauptmanns und Holz=Schlafs von Dauer ſein wird ?u
Gendarmen geſangen genommen.
ſtellen die kühne Behauptung auf, der Regierung ſeien keine diplo= betrifft, ſo antworte ich auf Ihre Frage: Was hat die deulſche
werden. Die Regierung habe nicht die Abſicht das Dekret vom ſich über den Fall die Herren Nordau, Bulthaupt, Ed. von
werden, abzuändern. Die endgiltige Regelung überlaſſe ſie den Standpunkt ſeiner Aeſthetik. Vaul Heyſe, der ſeine Anſichten ja
Cortes. Die ausländiſchen Gläubiger könnten ihre Beſchwerden an l in ſeinem neueſten Roman -Merlin' ziemlich unverhüllt an den
Sollten aber vor dem 2. Januar 1893, als dem Tage, an welchem licher als die phyſikaliſche erſcheint. In humoriſtiſcher Versmanier
das Parlament wieder zuſammentritt, dringende Vorſtellungen ge= äußert ſich Baumbach:-Wie lebt das deutſche Schrifttum
künf=
ſofortige Entſcheidung erheiſche, ſo werde die Regierung eine be= v. Suttner, die geiſivolle Verfaſſerin des viel beſprochenen Buchs
ſondere Tagung des Varlaments veranlaßen.
Hoſvitalern 130 Verſonen an der Cholerageſtorben;l aller Beſcheidenheit antworten: „Ich weiß es nicht."
wurde bei drei aus Baku eingetroffenen Verſonen am 13. ds. eine man da eine Meinung über deſſen Sviegelung hegen? So
ſamten Anzahl der Kranken ſind 2 geneſen und 18 geſtorben. 84l heit ſagen: „Wie das ausſehen wird ? ... keine Ahnung! Aus
Verſonen liegen noch an der Cholera darnieder.
Ausbreitung der Cholerä in Südrußland.
Die Zukunft der deutſchen Litteratur.
große und kleine Streiflichter auf das weite, nie durchzuarbeitende laſſen wir es bei dieſen Proben bewenden.
Kapitel „Herz und Welt=werfen ſoll.
Von den eleganten=Bekenntnisbüchern an, bis hinauf zu der W
Idee der Nachfrage von den Weltbüchern und den geleſenſten
Schrift=
ſtellern, einer Frage, bei der man den Staatsmann, den Geiſtlichen,
den Parlamentarier, den Dichter ꝛc. gleicherweiſe zu Rate zog,
be=
wegt ſich dieſe Mode in den verſchiedenſten Abſtufungen und wird
bald mit mehr, bald mit weniger Geſchmacksaufwand betrieben.
Neuerdings hat nun Curt Grottewitz eine Enquete über die
deutſche Litteratur veranſtaltet, über ihre Zukunft, wie ſolche
ſich im Urteil unſerer Dichter und Denker ſpiegelt.
Das im Verlage vo Max Hochſprung Gerlin) erſchienene
Büchelchen iſt an ſein Thema mit großem Geſchick herangetreten
und hat ſich vor allem vor der Einſeitigkeit zu bewahren gewußt,
da Curt Grottewitz nicht nur die erprobten Poeten, ſondern
auch die Märner der extremſten Linken um ihre Meinung
angegangen hat. Nahe bei einander wohnen auf dieſe Weiſe die
Gedanken eines Rudolf Baumbach, Julius Stinde, Heinrich
Bult=
haupt ꝛc. mit denen eines Gerhart Hauptmann, Heinz Lovote,
Her=
mann Bahr ꝛc.
Es iſt immer von Intereſſe, zu erfahren wie das
Litteralur=
bild ſich im Auge der gegenwärtigen Vertreter ſpiegelt. Darin liegt
die Berrchtigung und der Wert der Grottewitz'ſchen Schrift. Auf
eine endgiltige Löſung der Frage: „Wie wird die Zukunſt unſerer
Litteratur ſich geſtalten, kann ſelbſtredend eine ſolche Enquste nicht
abzielen; ihr Zweck iſt einzig der, den Leſer durch die
Luſammen=
ſtellung der verſchiedenſten und ſich zum Teil ſehr widerſprechenden
Urteile nicht nur zu unterhalten, ſondern auch zum Selbſtdenken
anzuregen.
Wer die Herren und Damen, welche Curt Grottewitz hier zu
Wort gelaſſen, aus ihren Schriftien bereits kennt, wird ſich auch
über ihr äſthetiſches Glaubensbekenntnis im weſentlichen nicht im
Unklaren befinden. Dennoch iſt man einigermaßen geſpannt, zu
vernehmen, wie dieſer oder jiene ſeine Gedanken in dieſer Richtung
in die bündigſte und knappſte Form kleidet.
Herzerfriſchend und ungemein gemülvoll iſt z. B. die Antwort
Roſeggerz. Der Dichter der „Waldgeſchichten; ſpricht aus
Satzen wie: „Die Litteratur mag Luxus und Modeſache ſein,
die Poeſie als ſolche iſt menſchliches Bedürfnis. Und ſie iſt es nur
darum, weil ſie in unſer Daſein Harmonie bringt und für die
Ver=
ſchönerung des Levens einen wirklichen Wert bedeutet.
Solange die Menſchen eine Phantaſie haben, durch die ſie
manches, was das reale Leben verſagt, genießen wollen und können,
Nr. 151
fola minder erfreulich, denn es ſtellte ſich heraus, daß kein einziger iſt elend und die optimiſtiſche Dichtung iſt unwahr! ſo höre ich
Emil Rittershaus antwortet auf die Unterfragen:
„ Glauben Sie, daß der Einfluß Zolas, Ibſens. Tolſtois auf unſere
Rom, 28. Juni. Bei Fagarolo (Provinz Rom) überſiel eine Litteratur förderlich iſt? Meinen Sie. daß der radikale Naturalis=
Die Vferde erſchoß man. Der Steuereinnehmer jagte die Banditen mit einem lakoniſchen „Nein! Sehr kurz faßt ſich Hermann
mit Revolverſchüſſen in die Flucht. 10 Bänditen wurden von den Sudermann:„Das einzige. was ich von meinem Standpunkte
aus hierzu zu ſagen wüßte, wäre; „Bilde, Künſtler, rede nicht!
Liſſabon, 27. Juni. Die miniſteriellen Liſſaboner Blätter Hermann Bahr ſchreibt: „Geehrter Freund. was Ihre Enquete
matiſchen Vörſtellungen in der Schuldangelegenheit zu= l Litteratur für eine Zukunft pu kurz und deutlich: Gar keine.- Mit
gegangen; auch ſei es nicht wahrſcheinlich, daß ſolche erfolgen herzlichen Grüßen Ihr ergebener, Bahr.: Ausführlicher verbreiten
13. Juni, worin die Zinſen der auswärtigen Schuld herabgeſetztl Hartmann. Der Philoſoph des Unbewußten ſtellt ſich auf den
das Parlament richten, welches volle Befugnis haben werde, das l Tag gelegt hat, lehnt die Antwort auf Grottewitz Umfrage aus
Dekret abzuändern oder durch einen anderen Vlan zu erſetzen. dem Grunde ab, weil ihm die litterariſche Meteorologie noch
miß=
macht oder irgend eine Handlung vorgenommen werden, die eine tig fort? Der Weiſe ſchweigt, der Augur hat das Wort. Bertha
„Die Waffen nieder " ſchreibt: „Wäre ich befraat worden: „Wie
Petersburg, 28. Juni. Nach hier eingegangenen, vom 6. bis 1 werden in Zukunft Deutſchlands politiſche, religiöſe, wirtſchaftliche
10. d. M. reichenden Nachrichten, ſind in Dziſak (urkeſtan) in den Verhältniſſe beſchaffen ſein ?— Auf ſolche Frage dürfte ich doch in
Nun denn:
in Kaaſter (Transkaſpien) tritt die Seuche ſtärker auf. In Schucha l wenn man nicht vorausſieht, wie das Bild ſich formen wird, kann
leichte Form der Cholera feſtgeſtellt. In Baku wurden am 19. ds. laſſen Sie mich von dem kommenden Schrifttum 2 dieſem
in das Choleraſpital 35 Perſonen neu aufgenommen. Von der ge= Spiegel des kommenden Lebens - in aufrichtigſter
Unwiſſen=
vollem Herzen beiſtimmen dürfte auch mancher Leſer der Antwort,
Die „K. 3tg.- meldet aus Vetersburg: Die ruſſiſchen Tele= die Anton v. Verfall erteilt: „Kann ſei, daß regnt, kann ſei,
graphenbehörden verweigern die Annahme von Depeſchen von der daß ſchneibt, kann ſchön wärn a . weisſagte mir erſt vor
kurzem ein Bauer, und das iſt auch unſere ganze Weisheit, wenn
wir ehrlich ſein wollen.”
Da wir keineswegs beabſichtigen, einen Auszug aus dem Grot=
Es iſt ſeit einigen Jahren Modeſache. Fragebogen in die tewiß'ſchen Buch zu' lieſern, ſondern den kleinen Prozentſatz des
Welt zu ſenden, deren Ausfüllung vom individuellen Standpunkt bücherkaufenden Publikums darauf aufmertſam machen wollen,
E. H.
Todes=Anzeige.
Heute Abend 10 Uhr entſchlief ſanft nach kurzem,
aber ſchwerem Leiden unſer innigſt geliebter
Herr Haimann Sander
im ſeinem 71. Lebensjahre.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 28. Juni 1852.
(10096
Die Beerdigung findet Donnerstag den 30. Juni,
Nach=
mittags 6 Uhr, vom Trauerhauſe (Mathildenplatz 9)
aus ſtatt.
fl0o)
Codrs-Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Nach=
richt, daß meine liebe Frau
Margarethe Höhler
geb. Keil
den 28. Juni, Nachmittags 7 Uhr, nach langem ſchwerem
Leiden im 80. Lebensjahre ſanſt dem Herrn entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 29. Juni 1892.
Dec tieftrauernde Gatte
Konrad Köhler.
Die Beerdigung findet Freitag den 1. Juli,
Nachmit=
tags 5 Uhr, vom Eliſabethenſtiſt ous ſtatt.
Blumenſpenden dankend verbeten.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Cofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich. beide in Darmſtadt.