Darmstädter Tagblatt 1892


21. Juni 1892

[  ][ ]

18½

53 6
H3
Os

30

33

73

Abonnementspreis
dlertelſahrlich 1Mark 50 Pf., halle
Rhrlich 3 Mark ind. Bringerlohn.
Anzwänz verden von allen Poſt=
Imtern Beſtellungen entgegenge=
uommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Ouartal ind. Pofiauſichlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
44.
Jukſekertd untitttiunhphiult.

Zuſerate
für das
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblant
werden angenommen:uTarmſtads
von der Expediilon, Ren fr. Nr. 23.
in Beſſungen von Fri.dr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſow 2 auzwaͤrtz
von allen Annonen=hroDitionen.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Groſih. Polizeiamls und der anderen Behörden.
N. 143.
Dienstag den 21. Juni.
1892.
.


B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Ausbruch der Maul= und Klauenſeuche in Sprendlingen.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß nach Mittheilung Großherzoglichen Kreisamts Offenbach in
Sprendlingen in 3 Ställen die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen und deshalb Sperre der betreffenden Stallungen
angeordnet worden iſt.
Darmſtadt, den 15. Juni 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
09566
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen bei Malchen und zwiſchen Nieder=Beerbach und Frankenhauſen.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das 1. Bataillon des Infanterie=Regiments Nr. 115 am Mitt=
woch
den 22. d. Mts. von 7-12 Uhr Vormittags, in dem Gelände dicht nördlich Malchen ein gefechtsmäßiges
Schießen mit ſcharfen Patronen abhalten wird, und daß das 2. Bataillon des Infanterie=Regiments Nr. 115 an dem=
ſelben
Tage, Vormittags von 8-12 Uhr, und Nachmittags von 2-6 Uhr, und des 3. Bataillon desſelben Regiments am
23. Juni d. J3., in der Zeit von Vormittags 8-10½ Uhr in dem Gelände zwiſchen Nieder=Beerbach und Frankenhauſen
vom Schloßberg aus nach weſtlicher Nichtung Schießübungen mit ſcharfer Munition abhalten wird.
Darmſtadt, den 15. Juni 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
9567
v. Marquard.

Bekanntmachung.
In das gandels=Regiſler

wurden eingetragen:
Am 15. Juni 1892.
Carl Auguſt Möſer hier betreibt daſelbſt unter der Firma C. A. Möſer=
ein
Handelsgewerbe.
Am 16. Juni 1892.

Die Firma H. Berl3u hier iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 16. Juni 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann.
(9568

Feuerwehr=Röcke u. Blouſen.
Die Lieferung von 12 Stück Uni=
formsröcken
und 24 Stück Arbeitsblouſen
für die freiwillige Feuerwehr ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 29. Juni d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen

auf dem Tieſbauamt, zweiter Stock, zur
Einſicht offen, bei welchem auch die For=
mulare
für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 20. Juni 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 19569

Kanalbau.
Die Herſtellung von ca. 410 Meter

Thonrohrkanal in der Herdwegſtraße zwi=
ſchen
Karls= und Martinsſtraße, ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 29. Juni 1892,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Offertformulare und Bedingungen ſind
von dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 4. zum
Preiſe von 80 Pf. pro Exemplar zu be=
ziehen
.
Darmſtadt, am 18. Juni 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[9570
Niedlinger, Beigeordneter.
Vergebung von Weißbinder=
und Schreinerarbeiten.
Die Schreinerarbeit bei Anfertigung
von Wandbrüſtungen und die Weißbinder=
arbeit
, insbeſondere das Ausweißen von
Lehrſälen in den verſchiedenen Schulen
ſollen im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
306

[ ][  ][ ]

2042
Freitag den 24. Juni 1892,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Arbeitsbeſchreibung und Bedingungen
liegen auf dem Stadtbauamt, Zimmer
Nr. 25, zur Einſicht offen, bei welchem
auch die Formulare für die Offerten zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 20. Juni 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(9571
Riedlinger, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Die Beſchaffung einer Thurmuhr fürſ
das Verwaltungsgebäude des Schlacht=
hofes
ſoll im Wege ger Submiſſion ver=
geben
werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 23. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem Stadt=
bauamt
, Zimmer Nr. 26, zur Einſicht
offen, nach Auswärts werden dieſelben
nicht abgegeben.
Darmſtadt, am 15. Juni 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. (9394

Trottoir=Herſtellung.
Die Herſtellung von Asphalt=Trottoirs
1. in der Eichbergſtraße zwiſchen
Anna= und Hermannsſtr. (Oſtſeite),
2. in der Hermannsſtraße zwiſchen
Eichberg= und Carlsſtraße Nord=
ſeite
),
3. in der Müllerſtraße zwiſchen
Pankratiusſtr. und Heinheimerſtr.
beiderſeits)
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 28. Juni,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 3, zur
Einſicht offen, bei welchem auch die For=
mulare
für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 18. Juni 1892.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt
[9572
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.

Forderungen
an den Nachlaß der Leonhard Bergſträßer
Eheleute zu Nieder=Beerbach ſind binnen
acht Tagen bei Meidung der Nichtberück=
ſichtigung
bei der Nachlaßregulirung ge=
richtlich
anzumelden.,
Darmſtadt, den 16. Juni 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(9573
Dr. Schneider.

Nr. 143
LrtkviehYerſteigerung.
Dienstag den 21. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr,
werden an dem Jagdzeughauſe zu Kranichſtein
eine Anzahl fetter Ochſen und
fetter Kühe
offentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 15. Juni 1892.
Administration
der Großherzoglichen Hofmeiereigüter.
J. A.:
Lorey.
09300
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch den 22. Juni d. Js., Vormittags 9 Uhr,
ſollen im Müller'ſchen Saale, Ecke der Rundethurm= und Mühlſtraße, die
zum Nachlaß der Fräulein Marie Mühlig dahier gehörigen großen Beſtände
in Kleidungsſtücken, Leibwäſche und gutem Weißzeug, als:
Bettücher, Oberbett= und Kiſſenbezüge, Tiſchtücher, Servietten und Hand=
tücher
, ferner Reſte von Tuch, Flanell, Zanella, Shirting, ca. 60 Meter
Schürzenſtoff, Teppichreſte ꝛc.,
ſöffentlich gegen baare Zahlung verſteigert werden.
Donnerstag den 23. Juni d. Js., Vormittags 9 Uhr,
findet im Hauſe Nieder=Namſtädterſtraße 73 (Friedhofsalle) die Verſteigerung
der zu erwähntem Nachlaß gehörigen Mobilien, als:
1 goldene Damenuhr mit Kette, 2 goldene Broſchen und Ohrringe, ſilberne
Kaffeelöffel, 2 vollſtändige ſehr gute Betten mit Roßhaarmatratzen, 1 Sopha,
Tiſche, 6 Rohrſtühle, 1 Kommode, 1 Pfeilerſchrank, 1 zweithüriger eichener
Kleiderſchrank, 1 lackirter einthüriger desgl., 1 Brandkiſte, 1 Waſchſchränk=
chen
, 1 Nähtiſch, 1 Nachttiſch. 1 Alabaſter=Standuhr, Bilder, Spiegel,
Glas und Porzellan, Bücher, wobei eine Partie Gartenlaube;, die ganze
Kücheneinrichtung, ſonſtiger Hausrath, ſowie der Vorrath an Kohlen,
Briquettes und Holz.
gegen baare Zahlung ſtatt.
Darmſtadt, den 17. Juni 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. V. d. V.:
(9575
Lautz, Gerichtsmann.
Verſtrigerungz-Anzeigr.
Mittwoch den 22. Juni, Vormittags 9 Uhr,
werden im Schützenhofl (Hügelſtraße) aus einem Nachlaß nachverzeichnete Gegen=
ſtände
, als:
1 Büffet, 12 Rohrſtühle, 1 Ausziehtiſch. 1 Treſor in Eichenholz,
reich geſchnitzt, 1 Spiegelſchrank, 1 Sopha, 6 Stühle, 2 Seſſel mit
Plüſch=Ueberzug, 1 ovaler Tiſch mit Marmorplatte, 1 großer
Brüſſeler Salonteppich, 1 Waſchſchrank mit weißem Marmoraufſatz,
1 Schreibtiſch. 1 Chaiſelonque mit grünem Plüſchbezug, 1 Brandkiſte,
Kleiderſchränke, Waſchtiſche, Tiſche. Stühle, 1 Backenſeſſel, eine
Schreibkommode, 1 großer Goldſpiegel und Trümeaux mit weißer
Marmorplatte, 2 Gasluſtre, 3 große Zimmerteppiche, 1Spieltiſch,
ovale Goldſpiegel und Nußbaumſpiegel, vollſtändiges Bett mit
Sprungfeder= und Roßhaarmatratze, 1 Magdbett, Bettwerk, Vor=
hänge
mit Gallerien und Rouleaux, ſilberne Löffel, Meſſer und
Gabeln, 1 Theekeſſel von Chriſtophle, 1 Huilier, Thee=, Kaffee= und
Milchkannen von Metall, diverſe Caffee=Service, Gläſer und ſonſtiges
Porzellan= und Glaswerk, 1 Copirpreſſe mit Tiſch, 1 Partie Bade=
Handtücher, 4 Handkoffer, 100 Flaſchen Cognac, Rum und Ma=
genbitter

gegen Baarzahlung verſteigert.

Roſen, läglich friſch geſchnitten, empfiehlt
v6 B. Roth, Herdwegſtr. 97. (9574

H. Strauss,
Hof=Taxator.

[939)

[ ][  ][ ]

2043

Chauſſirungs=Arbeiten.
Die Chauſſirungs=Arbeiten mit Mate=
hul
ciallieſerung für den ſtädtiſchen Schlacht=
of
ſollen im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 25. Juni d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
2 bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Arbeitsbeſchreibung und Bedingungen
Hi liegen auf dem Stadtbauamt, Zimmer
7) Nr. 26, zur Einſicht offen, bei welchem
77 auch die Formulare für die Offerten zu
9 erheben ſind.
Darmſtadt, am 11. Juni 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(5303
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
dem Schreinermeiſter Julius Weichſel
hier zuſtehenden Immobilien:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 833¾⁄ v26 Hofraithe Nieder=
Namſtädterſtraße,
II.
333¾⁄₀ 174 Grabgarten da=
ſelbſt
,
II. 9635oo 498 Bauplatz Roßdor=
ferſtraße
,
im Ortsgerichtslokal
Mittwoch den 22. Juni 1892,
Vormittags 11 Uhr,
Ehs offentlich meiſtbietend verſteigent.
Darmſtadt, den 20. Mar 1892.
ü, l5
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. E. d. V.:
Müller.
(8044

la. ächton Emmenthalor
Ohwlhthdhe,
prachtvolle ſaftige Waare,
empfiehlt billigſt
A. J. SupP's

am Markt, im Rathhaus. 3

LuSEnU

analyſirt von der Großherzogl. chem.
Gewerbe,
per Flaſche ohne Glas 45 Pfg.,
empfiehlt als ganz beſonders preiswürdig
WAnem ub6k,
18 Mathildenplatz 18. (4708
ſine friſchmelkende Schweizerziege zu
verkaufen auszugshalber. Daſelbſt Ehr istian Schvinn,
eine Kaute Miſt zu verkaufen.
ſ9337
Schwanenſtraße 7.

Nr. 142
Verſkeigerungs-Anzeige.
Freitag den 25. Juni, Nachmittags 3 Uhr,
werden im Hofe des Collegien=Gebändes zu Darmſtadt nachbenannte zum In=
ventar
der unterzeichneten Verwaltung gehörigen Gegenſtände, als:
1838 Stück gebrauchte Samenſäcke,
in 21 Päcken, 2 Fegemühlen, 2 Tiſche, 4 Stühle, 1 eiſerner Ofen, 2 große Stroh=
decken
, 1 Rollſeil und verſchiedene ſonſtige kleinere Gegenſtände, öffentlich meiſtbie=
tend
verſteigert.
Darmſtadt, den 18. Juni 1892.
Verwaltung Großh. Holzſamen=Magazins.
Seyd.
(9577

Verſteigerungs-Ameige.
Mittwoch den 22. Juni d. J., Nachmittags von 2 Uhr ab,
werden durch den Unterzeichneten im Schützenhof dahier wegen Abreiſe einer
Herrſchaft nachverzeichncte Gegenſtände öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare
Zahlung verſteigert:
großer zweithüriger Kleiderſchrack, polirt, 2 große zweithürige Kleider=
ſchränke
, 1 großer einthüriger Kleiderſchrank, 1 Sopha, 1 Kommode,
1 Nachttiſch, 1 Toilette= und Wandſpiegel, Uhren, Bilder, div. Haus= und
Küchengeräthe, 1 Servirtiſch, div. Rohrſtühle mit hoher Lehne, 1 Bücher=
brett
, verſchiedene Tiſche, runde und eckige, 1 Küchentiſch, 2 Waſchtiſche,
4 Bettſtellen, 3 mit Sprung= und Roßhaarmatratzen und Federbetten.
Emgeh,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

VerkteigerungsAnzige.
Mittwoch den 22. Juni er., Vormittags 10 Uhr
und Nachmittags 2 Uhr anfangend,
verſteigere ich unwiderruſlich in dem HauſeMühlſtraße 43
wegen Aufgabe eines Haushaltes nachverzeichnete Gegenſtände:
3 vollſtändige Betten, Tiſche, oval und , 1 u. 2 thürige
Kleiderſchränke, 1 Weißzeugſchrank, 2 Kommoden, 1 Pfeiler=
ſchräukchen
, 4 Sopha in Rips und Fantaſieſtoffen, 1 hochfeiner
Schreibtiſch, 1 Spiegelſchrauk, 1 Verticow. Die Möbel ſind
gut erhalten und theils in Nußbaum und Mahagoni;
ferner 1complette Küchen=Einrichtung, 2 Werktiſche und Schneider=
geräthſchaften
, 4 Hängelampen, 1 Badewanne, 4 gr. Oleander=
bäume
, Palme und div. Blumen, Kleidergeſtelle u. a. m.
Darmſtadt, den 17. Juni 1892.
Wittich,
9536)
Gerichtsvollzieher.

Prüfungs= und Auskunftsſtation für die:Die ſo ſchnell beliebt gewordene
E Lauterbach'ſche 1
flühneraugon-Coife
beſeitigt in wenigen Tagen ſicher und
radical Hülhneraugen und Hornhaut. - getroffen.
Anwendung weit angenehmer als
Pinſelungen. Löpfchen 75 Pfg. bei
Darmstadt,
Wilhelminenſteaße. (9285

Schwetzinger
2)
SPOTOIU9
die letzten dieſer Saiſon, ſind heute ein=
(9578
Fr. Jac. Schäffer,
Ecke der Nieder=Ramſtädter= u. Kiesſtraße.

andbergſt. 32 ein Wagen Maſchinen=
ſtroh
zu verkaufen.
[O414

[ ][  ][ ]

E
Wt

84

für den korperlichen Rückgang der Kinder ſind beinahe ſtets in der
Wahl ungeeigneter Nährmittel zu ſuchen. Als Zuſatz zur Milch muß
ein Kindermehl verwadet werden, das dem Körper des Kindes
alle die Nährſtoffe zuführt, deren das Kind zu ſeinem Ge=
deihen
bedarf und das event. auch ohne Milch zubereitet werden
kann, ohne ſeine guten Eigenſchaften zu verlieren. Ein ſolches Mehl
iſt E nur

Da ſich Ihr Kindermehl mir in einem Falle, in welchem Kuhmilch
mit Waſſer verdünnt (trotz Soxhlet) nicht vertragen wurde, ſehr gut
bewährte, erſuche ich Sie um gefl. Zuſendung von weiteren 3 Büchſen
Rademann's Kindermehl gegen Nachnahme.
Achtungsvoll
Dr. F. Schwink.
Arnſtein (Unterfr) 27. Apil 1892.

Vobst dhtjeder Uuter, Rademams hindkernall m vornenden

Lururznauaaaeze
6.

Rademuau'e
AERGeSOehl
Cgzgnaaaei

ademann's Kindermehl iſt das Beſtel
ademann's Kindermehl hat den größten Gehalt an Nährſalgen/
ademann's Kindermehl beſitzt den größten Nährwerth!
ademann's Kindermehl macht alle Kinder gejund und ſtark=
ademann's
Kindermehl kann allein die Muttermilch erſetzen!
ademann's Kindermehl verhindert alle Verdauungsſtörungen!
ademann's Kindermehl wird von allen Aerzten als
das Beste empfohlen!
W

Radomanns Eindormehl iſt in den Apolheken, Droguerien und
Colonialwaarenhandlungen zum Preiſe von Mkl. 120 pro Büchſe er=
hältlich
.
[8398

44) Ah k s A isn inds
ENDF himr rin Hin vi Aen Di iön s iel
1e.
DD

Ein großes Zugpferd,
norddeutſche Raſſe, 9 Jahre alt, preis=
wlrdig
zu verkaufen.
(8998
Fr. Ewald, Wilhelminenplatz 12.

6 Hrnst=Judwigsstrasse 6.
empfiehlt als beſonders preiswerth:
Heinſte Oulbkahmbulter
(mit meinem Firmaſtempel)
Pfund M. 1.15,
95
Feine Schweinerbuttor
(täglich friſch.
Pfund M. 1.05,
Ja. äohl Eomenthaler
Pfund 90 Pfo.,
la. Sohvoizerkise
4 Pfund 80 Pfg.
(bei 3 Pfund 75 Pfg.).
ſa. Gomdaläse
Pfund 60-80 Pfg.
Alle Sorten
Jorddeutsche Wurst
in bekannter feinſter Qualität.
Coblonn,
Trior,
Wioshadon,
Duisburg.

Eine große, gedeckte, eiſerne
BühvorVoliére
mit 15 Nutz= und Luxushühnern billig zu
verkauſen. Näheres Expedition. (8891

Durch direkten Bezug
von
Oberhessischer
4
Gebirgsbutter
bin ich in der Lage täglich friſche, ſtets
reinſchmeckende Waare liefern zu können
und offerire ich ſolche zum Preiſe von
M. 110 per Pfund,
bei größerer Entnahme entſprechend billiger.
Joh. Löfler,
große Ochſengaſſe 9. (9580

Gürtel,
grosse Auswahl, (9250
bokannt billigsto
Proiso.
f. Glalls 4 Bor Haohl.

2044

Nr. 143

[ ][  ][ ]

2045

Nr. 143
Gruss aus demlSchwarzathali Chür. Walchr.
Allen Touristen,
eſonders den verehrl. Mitgliedern des D.=Oeſtr. Alpenvereins und
es Odenwald=Clubs empfehle meine, ſeit Jahren beſtens bewährte,
Joppen- é; WVeltermantel Joden
zu billigſt geſtellten Preiſen.
Theodor Kalbſuss,
Marktplatz 10.
[9403

Wegen vorgerückter Saison

AUSIOLEaU
nachſtehender Artikel zu bedeutend ermäßigten Preiſen.
Damen-Plaid-Echarpes, rein Wolle, in reizenden
Sortimenten, von M. 165 an,
Wollene und seidene Echarpes in jeder Art!
Damen-Chemisettes und Serviteurs,
Damen-Blousen (ruſſ. Hemden=Façon),
Crépe de Chine- und Crépe Bisse-Schleiſen,
Fichus. Jabots. Mragen etc., Lavaliéres,
Hochſeine Luſtsticherei. Fichus & Hragen
etC. etC.
[9581

J. Dexheimer & Söhne,
2 Ernſt=Ludwigsplatz 2, am weißen Thurm.

Verlanget nur
ATUEUV,
indem es Wanzen, Küchenkäfer, Fliegen,
Motten Läuſe, Flöhe und Schuacken
gänzlich tödtet und nicht blos betäubt.
das Thurmelin iſt nur in Gläſern
Thurmeliny zu 30 Pfg., 60 Pfg. und 1 Mk. zu haben.
Thurmelinſpritze zu 35 Pfg. und 50 Pfg.

Vorräthig in Darmſtadt bei:
d.
ſat.des Chr. Schwinn, Oroguenhandlung
beste hnæeklengulves.
Aug. Büchner. (5880
der MeltlJ

Lur RoIse
8
empfehlen wir unsere
Damenplaids,
entaüekende Neuheiten,
von M. 165 an.
40 fl. Gtallo d Bo6r Haohl.

H. Stado KBeerNachl
Durch neue Einkäufe
größte Auswahl
in Seidenbändern,
größte Auswahl
in Herveilleux,
größte Auswahl
in Spitzen,
größte Auswahl
in Stickereien,
Stickereikleider,
ein Kinder=Stickereikleid,
2½ Mtr. 3 Mark
Stickerei=Stoffe,

Schweizer Stickereien.
nur gute, reelle Waaren zu bekannt
billigsten Proisen. (o583
fl. Stade EBoor Hachl.

zum ſicherſten und einfachſten
Verſchluß von Dunſtobſt=
gläſern
empfiehlt
Friedr. Sohaeter,
Hoflieferaut,
7 Ludwigsplatz 7. (8582

Vioholkerei dross-Umstadt
verſendet
[9584
Prima Tatelbutter
das Pfund zu M. 1.20 franco
ins Haus gegen Nachnahme, in
Poſtkiſtchen von 8½ Pfd. an.
Metzer
GATmlAU8
per ¼ Klo 35 Pfa.
in bekannter vorzüglicher Qualität wieder
eing troffen.
Ferner empfehle:
AwelschenLatwerg
per ¼ Kilo 25 Pfo.
Rhelv. Lpielkran
per ¼ Kilo 20 Pfo.
A. J. SupD,
am Markt, im Rathhaus.

ſutgerittones Roitpford.
12jährig. truppenfromm, Todesfalls halber
ſehr billig abzugeben. Gefl. Offerten u.
S. 8562 an Rudolf Moſſe, Frank=
furt
a. M.
(9409

[ ][  ][ ]

2046

gUEIGELSSGII1
haben wir ferner
Cine Eleine Partice
Schöner
AllvGaGrn-AmaIonen,
40 Em. lang. 2 Hark,
welche mit unſern zurückgeſetzten
billigen
Strohhuten,
Bundern,
Blumen
bald vergriffen ſein werden.
H. StadeAeer kaobl

dwei junge Dachshunde, ſchwarz mit
) gelben Abzeichen, zu verkaufen be=
Forſtwart Bettner, Arheilgen. (9587
E.in noch guterhaltener, gußeiſ. Keſſel
nebſt allem Zubehör für Metzger od
Landwirthe geeignet, billig abzugeben bei
K. Schneider, Herd= und Ofenſetzer,
Stiftsſtraße 53.
[9588

TAATU

5371) Erbacherſtraße 47. gegenüber
der Mathildenhöhe, im 2. Stock ſchöne
Wohnung von 5 Zimmern und allem Zu=
behör
per 1. Juli zu vermiethen. Näh.
Erbacherſtraße 51 parterre.
5432) Wendelſtadtſtr. 51, I., Woh=
nung
, 2 Zimmer, Küche, Waſſerl., Glas=
abſchluß
. Bodenkam. nebſt Zubeh, ſofort.
5679) Landwehrſtr. 27 eine Woh=
nung
, 4 Z., Mädchenſtube, per 10. Juli.
6278) Mauerſtr. 10 mittlerer Stock
4-5 gr. Zimmer, Waſſerltg., Glasab=
ſchluß
u. all. Zubeh, anfangs Juli.
6712, Schulftr. 3 Hinterb. 2. Stock
3 Zimmer, Küche ꝛc., per 1. Juli an,
ruhige Familie. Näheres Vorderhaus.

Nr. 143
6878) Mollerſtraße 4, 3. St., vier
event. 5 Zimmer mit Zubeh; für ſofort
zu verm. Näh. Schloßgartenlatz 1.
7150) Kirchſtr. 8 eine Wohnung im
Mittelbau zu vermiethen.
7159) Eliſabethenſtr. 47 MNeubau)
Wohnungen von 4 und 3 Zimmern mit
Zubehör per ſofort zu beziehen.
7703) Waldſtraße 44 Manſarden=
wohnung
, beſtehend aus 2 Zimmern, Küche
nebſt Zubehör, an eine kinderloſe Familie
oder einzelne Perſon billig zu verm.
7704) Ecke der Wiener= u. Kies=
ſtraße
80 Beletage, beſtehend aus fünf
Zimmern, 2 Manſardenzimmern, Garten=
antheil
und ſonſtigem Zubehör, per 15.
Auguſt zu verm. Näheres Waldſtr. 44.
7917) Kranichſteinerſtr. 22 iſt eine
Wohnung von 2 Zimmern mit Kabinett
und Küche baldigſt zu beziehen.

7944) Sandſtraße 38, nächſt
der Dragoner=Kaſerne, ſchön geräum.
Wohnungen, möblirt u unmöblirt
mit Bedienung; mit oder ohne
Stallung zu verm. Für Herren
Offiziere oder Einjährige ganz
beſonders geeignet. Näheres Herd=
wegſtraße
93.

8120) Bleichſtraße 27 zwer unmöbl.
Zimmer zu verm.
E. Mehlbrech.
8423) Arheilgerſtr. 41 eine kleine
Wohnung an ruhige Leute, gleich zu bez.

8056) Hochſtraße 56
ſchöne Parterre=Wohnung, vier
Zimmer mit Veranda, Küche, Spei=
ſekammer
nebſt allem Zubehör an
ſtille Miether bis Anfang Auguſt od.
frühzer beziehbar. Näh. Auskunſt
wird in der erſten Etage erteilt.

8267) In meinem Neubau Ecke der
Hoffmann= und Herdwegſtraße 84
ſnd 3 elegante Wohnungen mit je 6
Zimmer, Badezimmer, 2 Keller= u. Bodey=
räume
, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Trockenbodens, Gartenantheil, alsbald
beziehbar zu vermiethen. Der 2. und 3.
Stock mit Balkons und herrlicher Aus=
ſicht
. Sämtliche Wohnungen mit Gas=
und Waſſerleitung. Näheres Hochſtraße
23 parterre oder bei Herrn L. Alter,
Eliſabethenſtraße.
8663) Roßdörferſtr. 16 iſt die Par=
terrewohnung
von 3 Zimmern und zwei
Entreſols, Magd= und Bodenkammer,
Bleichplatz u. Waſchküche, wegzugshalber
per 1. Septbr.
Gg. Himmler.
SN
8877) Muhlſtraße 43 1. Stock
eine ſehr ſchöne Wohnung von vier
Zimmern, Küche, Speiſekammer,
4 Waſchlüche mit Bleichplatz. Ga ten,
Magdzimmer und allen Bequemlich=
keiten
per 1. Juli oder ſpäter zu v.
9174) Eliſabethenſtr. 46 Zimmer
und Küche an kinderloſe Leute.

9010) Eine Manſardewohnung per
1. Juli event. früher. Näheres Arheil=
gerſtraße
82.
9176) Zwei ineinandergthende un=
möblirte
, große, freundliche Zimmer
im Seitenbau zu vermiethen. Näheres
Wilhelminenſtraße 3. 1. Stock.
9316) Promenadeſtr. 31 der
obere Stock, 6 Zimmer enthaltend,
ſowie 2 kleine Zimmer und 2 Kam=
mern
im Dachſtock nebſt weiterem
Zubehör alsbald an eine ruhige
Familie zu vermiethen.
8
9430) Soderſtraße 70 wird Aus=
kunſt
ertheilt über eine Beletage=Wohnung
mit 5 Zimmern, Balkon und aller Be=
quemlichkeit
, ferner im Neubzu Gervi=
nusſtraße
eine Wohnung mit 3 Zimm.,
eine Manſarde mit zwei Zimmern nebſt
allem Zubehör.
2
9431) Müllerſtraße 24 lgegen=
über
der Martinskirche) eine elegante
der Neuzeit entſpr. ausgeſtattete Bele=
tage
, 5 Zimmer, Bodenkammer, 2
Keller, Waſchküche und Bleichplatz
vom 1. September d. Js. an zu
vermiethen. Näh. parterre.
9451) Kleine Bachgaſſe 2 eine Man=
ardenwohnung
fofort zu vermiethen.

9523) Heidelbergerſtraße 43
Beletage zu vermiethen. Anzuſehen
von 2- 4 Uhr Nachmittags.

9589) Hochſtr. 2 ene Manſardew.
9590) Schloßgartenſtr. 19 im Dach=
ſtock
Zimmer und Küche, ſowie 1. Stock
2 Zimmer und Küche an kinderloſe Leute
zu verm. Preis 100 reſp. 150 M.
9591) Niederramſtädterſtr. 24 eine
kleine Wohnung zu vermiethen.
9592) Niederramſtädterſtr. 11, zu=
nächſt
der Carlsſtr., hübſche Wohnung im
Seitenbau, 3 Zimmer mit Zubehör und
allen Bequemlichk. per Auguſt zu beziehen.
Näheres Seitenbau parterre.
9593) Große Kaplaneigaſſe 11 eine
kleine Wohnung zu vermiethen.
9594) Victorlaſtraße 26 Beletage
5 große Zim. mit Zubehör per 1. Ottober
zu vermiethen. Preis 800 Mark.
9595) Langegaſſe 27 eine Wohnung
zu vermiethen.
läden, Hagazine eto.
9040) In meinem neuerbauten Hauſe
Frankfurterſtr. 37. zunächſt dem neuen
Schlachthofe, iſt der
grosse Laden
mit Wohnung, welcher ſich vermöge ſeiner
Lage zur Metzgerei reſp. zur Spezerei=
handlung
ev. Beihaltung von Metzgerei=
artikeln
eignen würde, baldigſt beziehbar,
zu vermiethen. Näheres Arheilgerſtr. 84.

15
Hel
1

[ ][  ][ ]

2047

hl.
ete;
hage

ie=

ler

ele=

151.
berſ
au x
di
ags e
inr.
aun 8
uſt.
vir:
9
hrn
a1:
lal

lich it
zeu ich
ſchi n.

7576) Ein Laden nebſt Wohnung
zu vermiethen. Zu erfragen bei
Karl Kaiſer, Caſinoſtraße 11.
9043) Mathildenplatz 3 Laden
mit oder Wohnung zu vermiethen u. bis
Juli zu beziehen. G. W. Wagner.
9338) Schwanenſtraße 7 Stallung,
Remiſe, Heuboden zu vermiethen.
9596) Schuchardſtraße 13, Neubau,
grosser Laden
mit Parterrewohnung per 1. Oktober d. J.
zu verm. Näheres Victoriaſtraße 26 I.

u4

94

5686) Aliceſtraße 26½ ein gut möbl.
Zimmer zu verm. Näheres 1. Stock.
8425) Carlsſtraße 29, 1. Stock, ein
großes, ſchön möbl. Zimmer zu verm.
9050) Lauteſchlägerſtr. 17. 3. St.,
ein fein möbl. Zimmer ſofort zu verm.
9179) Soderſtr. 16 nächſt d. Capell=
platz
ein möbl. Parterrezimmer an ruhig.
Miether, Dame oder Herrn.
9180) Frankfurterſtr. 60 ein fein
möbl. Zimmer ſofort an einen anſtändigen
Herrn oder Dame, mit u. ohne Penſion,
zu vermiethen. - Zu erfragen Reſtau=
ration
Salzgeber.
9182) Grünerweg 23 ein freundl.
möblirtes Zimmer an einen ſoliden Herrn
ſofort zu vermiethen.
9246) Soderſtr. 47 im 1. St. ein
möbl. Zimmer mit Penſion.
9248) Erbacherſtr. 13, 1. St., ein
gut möbl. Zimmer per ſofort.
9318) Ein gutmöblirtes Zimmer zu
verm. Näheres Landwehrſtr. 27, 1. St.
9459) Wendelſtadtſtr. 15, part., möbl.
Zimmer mit ſep. Eingang ſofort zu verm.
9463) 2-3 möblirte Zimmer, auf
Wunſch Küche, in der Beletage. Näheres
Nieder=Ramſtädterſtraße 26 part.
5597) Grafenſtraße 33 ein freundl.
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9598) Waldſtr. 32 ein möbl. Zim.
9599) Ludwigsplatz 1, 1. Stock, ein
freundlich möblirtes Zimmer per ſofort
oder 1. Juli zu vermiethen. Meldungen
erbeten bei Pinthus im Laden.
9600) Caſinoſtr. 16 (Seitenbau) ein
einfach möbl. Manſarden=Zimmer zu v.

Nr.
Vereinigte Geſellſchaft
zu Darmſtadt.
Von den zur Rückzahlung auf den 1. Januar d. J. gekündigten Theilſchuld=
ſcheinen
zu 40 des Anlehens vom 27. Dezemher 1881 iſt derjenige Lit. B. Nr. 23
von 500 Mark noch nicht zur Einlöſung gekommen. Unter Bezugnahme auf unſere
Bekanntmachung vom 9. November 1891 bringen wir dies mit dem Anfügen zur
öffentlichen Kenntniß, daß die Verzinſung gedachten Theilſchuldſcheins ſeit 1. Januar
ds. J3. aufgehört. hat.
Darmſtadt, den 15. Juni 1892.
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
Jaup.
09603
½.
Vorläunge AmzOlge!
TU UU-
Den geehrten Bewohnern von Darmſtadt und Umgebung die ergebenſte Mit=
theilung
, daß wir mit unſerer ganz neuen Kunſtreiter=Geſellſchaft, Künſtler und
Künſtlerinnen 1. Ranges, 50 Pferden, indiſch=afrikaniſchen Rieſen=Elephanten, ſowie
u das Größte und Senſationellſte
Ir .
Der zume U3 Lunſtreiter
M
vom Hypodrom zu Paris, und ganz neuen großartige Ballet= u. Ausſtattuugs=
Pantomimen, darunter ebenfalls das größte des 19, Jahrhunderts
G.-
Cirrus unter Muſſer,
im Laufe nächſter Zeit vermittelſt Extrazugs eintreffen werden.
Des Nähere beſagen ſpätere Annoncen und Plakate.
Mit Hochachtung
Gebr. Liorch, Direktoren.

e.
te
u
en
3 en
10
el rikl
nlift

Fine Wohnung von ½-5 Zimmer nebſt
E Stallung für 2-3 Pferde, Roßwärter=
Zimmer, Heuboden und Raum für zwei
Bierrollen ſoſort geſucht. Baldige Offerten
unter E. P. 20 an die Exp. d. Bl.
Kin Schüler der 1. Klaſſe der Realſch.
G. o. des Realgymnaſiums zur Er=
theilung
v. Nachhilfeſtd. geſucht. Off.
unter E. G. 50 an die Exped. (9601
Slluſtr. Unterhaltungsblatt, Jahrg.
8 1876 und 1877, geſucht.
[9602
Kaplaneigaſſe 14 parterre.

3
2
Ho=
2 2
23

5
GS
S.
51
2
O
04
.

Prämiirt mit der Röniglich Preussischen Coldenen Staats-Medaille, sowie mit
den höchsten Auszeichnungen auf allen Welt- und vielen anderen Ansstellungen

Verkauf zu Fabrikpreisen
bei
L. B. Müller, Darmstadt.
Alleinige Niederlage.
Elegante Ausführung aller Drucksachen:
Facturen, Circulaire, Griefköpſe, Firmaconverts, Memoranden, Frachtbriefo, Avis-
und Adresskarten, Preiscourante, Packet- und Begleitadressen, Wechsel und
Quittungen, Verlobungs, Hochreits, Geburts- und Traueradzeigen, Visit., Tisch.,
Tanz- und Menukarten.
Grosses Lager in Schul., Schreib, Leichen, Mal. und Bureau-Artikeln,
Schreib, Post- und Packpapieren, Leder., Holz- und Broncewaaren.

6=

O
5

3

7

2

T.

W. Drollhonnneler Metal. Jrukt=Einbanl. - W. Vehauf zu Fubtikpreſen. E
Bücher mit Fatent=Rohhant-Sprungrücken!
Die Firma J. C. König & Ebhardt ist die oinzige Geschäftsbüchor-
Fahrik Hannovers, welche sowohl fur ihre besseren Lagersorten als auch
für gämmtliche Extra-Anfertigungen die neuen Patent=Rohhaut-Rücken in
Anwendung bringt. Diese Bohhaut-Rucken, welche den bisher üblichen
Papprücken ersetzen, sind bei viel grösserer haltharkeit weit olastischer
und ermöglichen durch ihre Federkraft ein vollkommon flaches Aufschlagen
der Bücher.
[10917

Friſch
SuppenWürze
1
8
6.
bei:
eingetroffen HAza
Wilhelm Weberis Nachſolger, Eliſabethenſtraße 6. (9604

[ ][  ][ ]

Gelbſt verwöhnteſte Zeitungsleſer

dürfte der reichhaltige und gediegene Inhalt des tüglich 2 mal in einer Abend= und Morgen=Ausgabe
erſcheinenden Berliner Tageblatt= und Handels=Zeitung nebſt ſeinen 4 werthvollen Beiblättern:
UIéé, illuſtrirtes Witzblatt, Deutſche Leſehalle; illuſtrirtes bellerriſtiſches Sonntagsblatt, Der
Zeitgeiſt, feuilleloniſtiſches Montagsbeiblatt, und Mittheilungen über Landwirthſchaft, Gartenbau und
Hauswirthſchaft, befriedigen. In Anerkennung ſeiner hervorragenden Leiſtungen hat das
56
Berlimer Hageblatt.
unter allen großen Zeitungen die weiteſte Verbreitung in Deutſchland und im Auslande gefunden.
Das V. T. bringt bekanntlich nur werthvolle Original=Feuilletons unter Mitarbeiterſchaft gediegener
Fachſchriftſteller auf allen Hauptgebieten, als: T eater, Muſik, Litteratur, Kunſt, Naturwiſſenſchaften, Heil=
kunde
ꝛc. - Im täglichen Roman=Feuilleton erſcheint im nächſten Quartal: Im neuen Hauſe;, Erzählung
von Georg Bendler, ſodann folgt:
Roman
Grogor Samaroh.
1811L1Utor
von
Irrlichter nennt in dieſem Roman der bkannte Autor jene Geſtalten, die über dem ſtagnirenden
Sumpfe der Berliner Geſellſchaft ſchweben. Das frivole Leben und Treiben gewiſſer Kreiſe, welche am
Totaliſator wie im Börſenſpiel die Befriedigung ihrer niederen Leidenſchaften finden, ſchildert Samarow,
als feiner Kenner der großen Welt in mächtigen Strichen und brennenden Farben. Aber nicht nur in
den Abgrund führt uns der Dichter, er zeigt uns auch ſympathiſche Geſtalten, die auf der Menſchheit
9605
Höhen wandeln.
Man abonnirt auf das täglich 2mal in einer Abend= und Morgen=Ausgabe erſcheinende=Berliner
Tageblatt= und Hundels-Reltung bei allen Poſtanſtalten des Deutſchen Reiches für alle 5 Blätter
zuſammen für 5 Mark 25 Pfennig vierteljährlich. Probenummern gratis und franko!

Sehutz- h Harkre.

e2oliemer Oaude

Haſelgetränk L. Ranges.
Proisgokrönt auf allon beschickton Ausstollungon.
[7273
Leratlicdereisenpolien auch adls vohlthnendes Oetnsuk den Magenahune. Ragen und Merenleaden
Hauptniederlagen: Bud. Schäler, Martinſtraße 14. Verkaufsſtellen bei:
G. P. Poth Nachf. Fr. Mattern, Ede Caſino= u. Bleichſtraße, C. Naumann, Carlsſtraße 4b, Pr. Schüfer,
Ludwigsplatz 7. G. Volz, Schützenſtr. 7. L. Hein Nuchf., Ludwigsſtr. 18. G. Liebig & Comp. Louiſenſtr. 10.
Die Direction des Gerolſteiner Sprudel in Gerolſtein, Eifel.

Luſtkurort Marbach i. Odenw.,
15 Minuten von Station Hetzbach-Beerfelden, Linie Frankſ. Eberb.-Heidelberg.
In prächtiger Lage des Marbachthales, nahe am Himbächl-Viadukt u. in Mitte
gebirgiger Waldungen. Dreis'ig neue, elegant eingerichtete Fremdenzimmer
mit 50 Betten; geräumiger Sgeisesaal, Gesellschaftszimmer, Veranda.
Schöne Ausſlüge in nächster Umgebung.
grosser Garten und schattige Waldanlagen. - Radehuus mit warmen
und Ealten Bädern, Douche und Wellenbädern.- Voraugliche Küche,
- reine Weine, - ſobende Forellen und Krebso.
Volle Pension von fl. 4. -. an. Wagen und Pferde.
[8588
Beliebter Ausflugsort für Vereine und Gesellschaften.
Protpekte und
nähere Auskunft bereitwilligst durch den Eigenthümer
V. Pfeiker.

Wohnungs=Geſuch.
Ein ä1t. Ehepaar ſucht ſchöne Woh=
nung
von 3-4 Zimmern mit abgeſchl.
Vorplatz bis Sept. od. Oktbr. im Preiſe
von ca. 400 M. - Off. mit Preisang.
unter A. B. 12 an die Exped. (9375
Och ſuche eine Parterrewohnung
29 von 5 Zimmern mit dazu gehörigen
Bequemlichkeiten, womöglich Gartenantheil,
in einem neuen Stadttheile. Reflekti=
rende
erſuche um nähere Angabe nebſt
(9473
Preis.
Emil Beuter.

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 143 des Darmſtädter Tagblatt=
vom
21. Juni 1892.

Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 23. Juni er., Vormittags 10 Uhr,
rden durch den Unterzeichneten im hinteren Saale der früher Ensling'ſchen
rauerei, nunmehr zum Schöfferhof; hier (Alexanderſtr.) nachbezeichnete Gegen=
nde
verſteigert:
2 Kleiderſchränke, 2 Kauapees, 3 Kommoden, 1 Sekretär, ein
Bücherſchrank, 1 Wanduhr, 1 Seſſel, 1 Nähmaſchine, 1 Spie=
gel
, 1 Bild.
Darmſtadt, 20. Juni 1892.
(9606
Wittich, Gerichtsvollzieher.

P.
P.
Unſerer verehrlichen Kundſchaft erlauben wir uns hierdurch bekannt zu geben,
6 wir der Firma
Frledr. Marhor, Bürstonfabrih, Hoſſioferant,
Darmſtadt - Schützenſtraße 10,
n ausſchließlichen Ameiuverkauſ unſerer anlomatiachen Flaschen-
ürstem
(D. R. P. Nr. 53547) für Darmſtadt und Umgebung übertragen
ſiben und finden künſtighin direkt einlaufende Anfragen und Aufträge nur durch
nannte Firma Erledigung.
Mit Hochachtung
Birkmann E Eiltnor,
Nürnberg.
(9607
14
GosUtsuadih-
Vovoiniz
ſſittwoch den 29. Juni, Nachmittags von 7 Uhr an:
zu GAINN

9203) Geſucht wird auf 1. Auguſt
eine Stütze der Hausfrau, mit beſten
Zeugniſſen verſehen, welche vollkommen
bügeln, nähen, ſerviren, Silber, Meſſer
und Lampen putzen kann, auch Zimmer
zu machen verſteht. Näheres Exped.
9613) Ein braves Mädchen, das im
Kochen u. in der Hausarbeit erfahren iſt,
ſauf Johanni geſ. Neckarſtr. 15. 3. St.
8958) Braves Müdchen, das Liebe
zu Kindern hat, wird geſucht. Eſcholl=
brückerſtraße
8 parterre.
9614) Geſucht für dieſe Woche eine
Lelbofändligo bugloriu.
Wo? ſagt die Expedition.
9615) Ein junges, reinliches Mädchen
auf Johanni geſucht. Näh. Wilhelminen=
ſtraße
27 im Laden.
M
5616) Eine zuverläſſige Perſon, welche
etwas kochen und Hausarbeit verrichten
kann, wird für ſofort zur Aushülfe ge=
ſucht
. Näheres Rheinſtraße 5, 2 Trp.
E
9617) Perfekte Köchin
in ein Herrſchaftshaus nach auswärts ge=
ſucht
. Näheres Expedition.

N618) Dch ſuche zu baldigem Eintrik
ein kräftiges, erfahrenes Hausmädchen
mit guten Zeugniſſen. Meldung: Neckar=
ſtraße
12. 3. Stock.

Weiter finden Concerte ſtatt:
Mitwoch den 20. Juli, Nachmittags 7 Uhr,
10. Auguſt,


24.


Für den Fall ungünſtiger Witterung ſind die unteren Näumeſden Vorzug. Zu erfr. Kranichſteinerſtr.
er Vereinigten Geſellſchaft für die Concerte reſervirt.
(9608
Darmſtadt, den 17. Juni 1892.
Der Lussobuss der Veroinigten ſesellsohafl.

9619) Geſucht wird ein Diener mit
beſten Zeugniſſen für Mitte Auguſt.
Näheres Expedition.
Flaſchenbiergeſchäft

geſucht. Bewerber, welche in einem ſol=
6
ſchen Geſchäft ſchon thätig waren, erhalten

Nr. 22 part. zwiſchen 12-2 Uhr Mittags.

9620) Ein fleißiger, ſolid. Burſche
wird per 1. Juli d. J. für ein

9609) Eine gebildete Dame wünſcht
3tellung als Haushälterin oder Reiſe=
egleiterin
.
Näheres in der Expedition.
9081) Eine Büglerin hat noch Tage
rei. Näh. bei Georg Münck, neue Wein=
zartenſtraße
, Eberſtadt.
9478) Eine tüchtige Verkäuferin ſucht,
3telle per 1. Juli; ſeither in einem
Lolonial= und Delicat=Geſchäft thätig.
Befl. Off. u. S. 496 an die Expedition.
9610) Junge reinl. Frau ſucht Lauf=
ienſt
. Stiftſtr. 50 Seitenb. r. 1 Trp.

9611) Junge Reſtaurationskellner
und Hausburſchen ſuchen Stellen.
Placirungsbüreau Beck, Eliſabethenſtr. 45.
9612) Ein junger Mann, Inh. beſter
Zeugniſſe, ſucht auf ſofort Stellung als
Verkäufer in der Manufakturwaaren=
Branche. Off. u. E. G. 1 an d. Exped.

1
1

9148) In einem feinen Confections
Geſchäft finden tüchtige
Arbeiterinnen
dauernde Beſchäftigung. Daſelbſt konnen
Mädchen das Kleidermachen unentgeld=
lich
erlernen. Näheres Expedition.

9621) Ein junges, wohlerzogenes
Mädchen aus braver Familie wird
tagsülber zu Kindern geſucht.
J. L. Litzendorff.

9622)
geſucht.

Hülfsheizer
Eſchollbrückerſtr. 8.

9623) Durchaus tüchtiger
Friſeurgehülfe
per 1. Juli bei hohem Salair u. dauern=
der
Stellung geſucht bei
H. Kraft, Rheinſtraße 20.

9624) Zum Beſorgen der
ſchäftsausgänge wird ein
junger Burſche
geſucht. Näheres Exped. d. Bl.

Ge=

50)

[ ][  ][ ]

2050

Nr. 143
Benanntmuchung.
Donnerstag den 23. Juni l. Js. von Vormittags 9 und
Nachmittags 2 Uhr ab
werden im Verſteigerungs=Locale: Böttingers Brauerei, Ludwigsplatz 8, gegen
Baarzahlung verſteigert:
a. Pfänder: ca. 100 kl. u. große Flüſchchen Medicinal=Tokayer, 1 Jaß,
div. Bürſtenwaaren, als: Wurzel=, Wichs=, Kleider=, Lamperie=, Stroh=
Bürſten ꝛc., Schrupper, Handbeſen, div. Bilder.
b. freiwillig: wegen Umzug: ein gut erh. Tafel=Klavier für Wirthe ge=
eignet
), 1 Divan, 1 Kanapee, 1 Kommode, 1 Nachttiſch, 1 faſt neues
Bett ꝛc.
a. im Auftrag des Vergantungs=Unternehmers Herrn L. A. Cramer dahier:
div. Teppiche, Tiſchdecken, Bettvorlagen, Spiegel, Bilder, Regulateure,
Wecker, Uhren und Uhrketten (ür Herren und Damen), Ringe, Ohr=
ringe
, Broſchen, Cravatten=Nadeln, Kaffee=.=Löffel, Deſſert=Meſſer,
Gabeln, Taſchenmeſſer, Portemonnaies, Cigarrenſpitzen, Pfeifen, Damen=
taſchen
, Cigarren und Cigaretten, ſowie je 12 Paar Damen= und
Herrenzugſtiefel ꝛc.
Die Gegenſtände kommen unbedingt zur Verſteigerung.
Außerdem ſollen noch folgende Pfänder zum Ausgebot kommen:
Kommode, Kleiderſchranke, Kanapees, darunter 1 rothes Pluſch=Kanapee
mit 6 Stühlen, 1 Glasſchrauk, Privat= und Wirths=Tiſche, div. Rohr=
ſiülhle
, Spiegel, Bilder, 1 Blumen=Tiſch, 1 Eisſchrank, 1 Regulator,
[9625
1 Pfeiler= und div. kleine Schränkchen u. ſ. w.
Darmſtadt, den 18. Juni 1892.
Dieter.
Großh. Gerichtsvollzieher, Eliſabethenſtraße 46.

Punt Baurh pro Caurtal,
M. 5,D0. bei allen Deutſchen Vokauſtalten.

5.0b.

Berliner Reueſte Nachrichten
Unparteiiſche Zeitung.
Amal täglich (auch Hontags).

Bodaktion und Eæpodition: Borlin Sll., Königgrdtzer Strasse AI.

Schnelle ausführliche und un=
parteiſche
politiſche Berichterſtattung.
Wiedergabe intereſſirender Mei=
nungsäußerungen
der Parteiblätter
aller Richtungen. Ausführliche
Parlaments=Berichte. Treffliche
militäriſche Aufſätze. - Intereſſante
Lokals, Theater= u. Gerichts= Nach=
richten
. Eingehendſte Nachrichten
über Muſik, Kunſt und Wiſſenſchaſt.
Ausführlicher Handelstheil.
Vollſtändigſtes Coursblatt. Lot=
terie
=Liſten. Perſonal= Verände=
rungen
in der Armee, Marine und
Civil=Verwaltung ſofort und voll=
ſtändig
.
Feuilletons. Romane und Novellen
der hervorragendſten Autoren.

8 (Araltis-.) Beiblätter:
1. Deutscher Baustreund!
illuſtr. Ziſchr. v. 16 Drudſ. wöchentl.
2. Hllustrirtet Hodenzeilung
Sſeitig mit Schnittmuſter; monatlich.
3.Kumoristisches Echo',
wöchentlich.
4. Verloosungs-Blatt,
zehntägig.
5. Jandwirthsch. Leilung,
vierzehntägig.
6. Die Hausfrau', vierzehnt.
7. Prodaklen- und Vaaren-
Markt=Verioht' wöchentl.
8. Deutscher Rechtsspiegel
Samml. neuer Geſetze und
Reichsg=Entſch. nach Bedarſ.

Neu hinzutretenden Abonnenten wird der Anfang des vor Schluß des alten
Quartals begonnenen Romans auf uns mitgetheilten Wunſch gratis nach=
[(3930
geliefert.
Anzoigen in denVerliner Henesten Hachrichten=
haben
vortreffliche Wirkung! Preis für die 6geſpaltene Zeile 40 Pfg.

1

8389) Lehrling aus braver Famili,
kann ſofort eintreten bei
Tapezier Meurer, Kiesſtr. I.
M.
LChrlime.
für unſer Kurz=, Woll= und Mode=
waaren
=Geſchäft en gros und en dstall
ſuchen unter günſtigen Bedingungen
Darmſtadt.
(9518
H. Stade & Beer Nachf.
W8ährend meiner Abweſenheit werden
2O die Herren:
Dr. Draudt, Frankfurterſtr. 18,
Dr. Hoffmann, Hügelſtr. 4,
Dr. Lipp, Hölgesſtr. 16,
Dr. Orth I, Heinrichſtr. 61,
Dr. Orth III, Steinſtr. 25.
die Güte haben mich in meiner Praxis
zu vertreten.
[9626
Dr. Buxmann.
9325) Ernſt Ludwigsſtr. 20, I.
4 ſind per Auguſt zwei ineinander=
g
gehende, unmöbl. Zimmer zu verm.
EhauAAtAiru
=
(Actengeſtelle) zu kaufen ge=
ſo
.
Rogtaro ſucht. A. Leinberger, Saal=
hauſtraße
12.
Nohnung von 2 Stuben, 2 Kamm,
O4 mit Zubeh. per 1. Juli od. ſpäter
in der Nähe der Eſchollbrückerſtr. geſucht.
Off. u.Eſchollbrücken; an d. Exp. 1962]
ſFin gebr. Raſirſeſſel zu kaufen geſucht.
E Off. u. K. 10 an die Exped. 9628

Fin anſtändiger Herr oder Fräulein
E, findet gute Schlafſtelle mit Kaffe.
Liebfrauenſtraße 44.
(9629
Telephoniſche Beſtellungen auf
Droſchken
der Halteſtelle Louiſenplatz werden von
der Firma Diehm u. Comp., Telephon
Nr. 60, vermittelt.
[4245
Mir machen hiermit die geehrten Leſer
2 unſeres Blattes darauf aufmerkſam,
daß der Geſammt=Auflage unſerer heutigen
Nummer ein Proſpekt über die ſo ſehr
beliebte Doerings=Seife- mit der Eule
beigelegt iſt.
Woog, 20. Juni 1892.
Waſſerhöhe am Pegel 373 m.
Lufttemperatur 140 R.
Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 15 R.
Woogspolizeiwache.

Auf Wunſch Probe=Nummern gratis und franko!

Für die Waſſerbeſchädigten in Klein=
Karlbach gingen ferner bei uns ein von:
Dr. K. 3 M. A. W. 3 M. F. B. 1.50 M.
B. Z. in O.=R. 4 M. Zuſammen 11 M. 50 Pf.
Hierzu die früheren 65 M. 40 Pf. Im Ganzen
76 M. 90 Pf.
Um weitere Gaben bittet
die Expedition.

[ ][  ][ ]

Nr. 143

2051

nuügo in dor Val

ud per Bahn o hne
Verpackung aller Art

bel grösster
And billIgem

por Aehse

Umladuns. ſowie
beſorgt unter Garautie
Pünktiichkeft
Preks

die Höbeltransport Anstalt von J. Güchert,

Wleichstr.
BL.

Politiſche Ueberſicht.

Deutſches Reich. Samstag vormittag fand unter dem Vor=
itz
des Miniſterpräſidenten Grafen Eulenburg eine Sitzung des
Staatsminiſteriums ſtatt, an welcher Reichskanzler Graf Caprivi
teilnahm. Wie verlautet, ſollen Anträge Preußens an den Bundes=
rat
, u. a. auch eine Geſetzvorlage, betr. die zommunalbeſteuerung
des Reichsfiskus. zur Verhandlung geſtanden haben.
Der Bundesrat trat Freitag unter dem Vorſitz des Staats=
miniſters
v. Bötticher zu einer Sitzung zuſammen. Zur Beratung
ſtanden verſchiedene Berichte der Ausſchüſſe für Handel und Ge=
werbe
, für Zoll= und Steuerweſen, für Juſtizweſen, für Landheer
und Feſtungen über Petitionen; auch über die Beſchlüſſe des Reichs=
tags
, betr. die Novelle zur Gewerbeordnung, betr. Befähigungsnach=
weis
für das Baugewerbe u. a.
Der Reichsanzeigers veröffentlicht das dem Bundesrate vor=
gelegte
Abkommen zwiſchen Deutſchland und der Schweiz über
gegenſeitigen Patent=, Muſter= und Markenſchutz nebſt der beige=
fügten
Denkſchrift.
Das preußiſche Herrenhaus nahm den Geſetzentwurf, beir.
Entſchädigung der Reichsunmittelbaren, unverändert an. Die von
der Kommiſſion beantragte Reſolution, die Reaierung aufzufordern,
zu erwägen, ob den Familien Bentheim=Tecklenburg und Sayn=
Wittgenſtein nicht ebenfalls Entſchädigungen zu gewähren ſeien,
wurde angenommen.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus nahm am 18. Juni das
Militäranwärtergeſetz in der vom Herrenhaus veränderten Faſſung
an, ſetzte die Beratung über den Geſetzenwurf, betr. das Dienſt
einkommen der Lehrer, einem Antrage des Frhrn. v. Heeremann
entſprechend, von der Tagesordnung ab, beſchloß ſodann, die Er=
mächtigung
zur ſtrafrechtlichen Verfolgung des Vorwärts; wegen
Beleidigung zu verſagen und beſchäftiate ſich ſchließlich mit Petitionen.
Nach den Berl. Volit. Nachr.- ſoll den Hoftheatern in Han=
nover
, Kaſſel und Wiesbaden die Subvention aus der Königl. Kaſſe
nicht entzogen werden, ſondern nur eine feſte Bemeſſung erfahren.
Die Beſeitigung des Charakters als Hoftheater ſoll dieſen Kunſt=
inſtiluten
eine größere Bewegungsfreiheit geben.
Schweiz. Der Austauſch der Ratiſikations=Urkunden zum
italieniſch=ſchweizeriſchen Handelsvertrage hat am 18. in Baſel ſtatt=
gefunden
. Der Vertrag iſt heute in Kraft getreten.
Der Nationalrat hat mit 75 gegen 13 Stimmen die für die
Befeſtigung von St. Maurice in Wallis geforderten 2100 000 Fres.
bewilligt und den Bundesrat beauftragt, die Frage der fortiſikato=
riſchen
Sicherung des Straßenzuges St. Bernhard=Martigny.
Tetenoir=Chamounir zu prüfen.
Frankreich. Der Generalſekretär und Chef des Militärſtaales
des Präſidenten Carnot. General Brugere, iſt zum Kommandeur
der 12. Infanterie=Diviſion in Reims ernannt worden. An Stelle
desſelben wurde General Borius, Kommandeur der polytechniſchen
Schule, Sekretär des Präſidenten.
Der Graf de Mun erhielt ein Schreiben des Kardinal= Staats=
ſekretärs
Rampolla, worin dem Grafen die Billigung ſeiner poli=
tiſchen
Haltung ausgeſprochen wird.
Belgien. Die Kammern ſollen zwiſchen dem 12. und 19. Juli
einberufen werden.
England. Gladſtone hielt am 18. in Clapham vor einer
größeren Anzahl nichtkonformiſtiſcher Prediger eine Rede, in welcher
er hervorhob, die Konſervativen hätten die Politik auf das Gebiet
religiöſer Leidenſchaftlichkeiten hinübergeſpielt. Es ſei nicht richtig.
daß die Proteſtanten in Ulſter ſich einſtimmig dem Homerule wider=
ſetzten
; die iriſche Nationalpartei und die katholiſchen Mitglieder
des Parlaments ſeien im Jahre 1886 dahin übereingekommen, in
die Homerule=Bill einen Artikel aufzunehmen, durch welchen dem
iriſchen Parlamente unterſagt wird, eine katholiſche Staatskirche
zu ſchaffen; die Macht der Prieſter in Irland ſei auf den Mangel
einer legitimen Unabhängigkeit der Bevölkerung zurückzuführen.

Italien. Diritto= und Opinione' begrüßen die Reiſe des
Königspaaxes nach Votsdam als ein frohes. friedliches Ereignis.
Ovinione; ſagt, dasſelbe entſpreche der Tradition der Häuſer
Hohenzollern und Savoyen, welche ſchon vor zweihundert Jahren
ihre gleichen Schickſale und Beſtimmungen erkannt hätten und gegen
ihre gemeinſamen Feinde zu kämpfen gewohnt waren.
Der Senat nahm die Vorlage über die zu Gunſten der Stadt
Rom zu treffenden Maßnahmen an.
Rußland. In Petersburger maßgebenden Hofkreiſen wird
eine Einladung des Kaiſers von Oeſterreich zu den Herbſtjagden
in Spala als beſtimmt angenommen.-
Der Finanzminiſter Wyſchne=
gradskij
iſt Samstag mittaa in Petersburg eingetroffen. Sein Be=
finden
iſt ein ſehr zufriedenſtellendes.
Serbien. Gutem Vernehmen nach ſtände die Auflöſung der
Skupſchtina und die Ausſchreibung der neuen Wahlen bevor.
Am Samstag fand die ſeierliche Beerdigung des verſtorbenen Re=
genten
Vrotic auf Staatskoſten ſtatt. Das diplomatiſche Corps
war bei der Feier vollzählia vertreten.,
Griechenland. Der König und die königlichen Prinzen ſind
wieder in Athen eingetroffen
Ver. Staaten. Die demokratiſche Konvention findet heute,
Dienstag, ſtatt. Die Oppoſition der Vertreter des Staates New=
York läßt es zweifelhaft erſcheinen, daß Cleveland zum Präſident=
ſchaftskandidaten
gewählt werde. Sollte Cleveland als Kandidat
nicht durchdringen, ſo wird der demokratiſche Gouverneur von Jowa,
Boies. als Kandidat aufgeſtellt werden, auf den man die Stimmen
zu vereinigen hofft.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Juni.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 17, ent=
hält
: 1) Bekanntmachung der Verwaltungsergebniſſe der Großh.
Civildiener=Witwenkaſſe aus den Rechnungsjahren 1889090 und
1890)91. 2) Bekanntmachung, die Niederſchlagung von drei Zielen
der Umlagen der israelitiſchen Religionsgemeinde Schaafheim für
189192 betr. 3) Ueberſicht der für das Jahr 189293 genehmiaten
Umlagen zur Beſtreitung der Gemeindebedürfniſſe der israelit'ſchen
Religionsgemeinden des Kreiſes Friedberg. 4) Ueberſicht der für
das Jahr 1892 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Bedürf=
niſſe
der israelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Mainz.
5)Ordensverleihung. 6) Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaſt. 8) Namens=
veränderungen
. 8) Konkurrenzeröffnungen. 9) Sterbefälle. 10) Be=
richtigung
.
Die Stadtverordneten=Verſammlung Don=
nerstag
, din 23. Juni, nachmittags 3 Uhr, hat folgende Tages=
ordnung
: 1) Mitteilungen. 2) Rechnung der Volksküche für 1891.
8) Legung eines elektriſchen Kabels durch die obere Hügelſtraße ꝛc.
4) Kaution des Stadtrechners als Rechner der Saalbaukaſſe.
5) Baugeſuch des Biehele=Klubs für Gelände außerhalb des Bau=
planes
. 6) Straßenbezeichnung im Stadtteil Beſſungen. 7) Ver=
kauf
von Backwaren auf dem Viehmarktplatz. 8 Eröffnung der
Gervinusſtraße, insbeſondere die Entſchädigung des Gärtners
Blümlein. 9) Die Pfarrhofraithe in Beſſungen, insbeſondere deren
Brunnen. 10) Geſuch um Verbreiterung der Vorgärten in der
Liebigs= und der Viſtoriaſtraße. 11) Geſuch um Dispenſation von
Beſtimmungen des 8 38 des Ortsbauſtatuts. 12) Lieferung von
Thon für Legung der Kanalrohre. 13) Auſſtellungsplätze für Be=
dürfnishäuschen
. 14) Vergebung von Pflaſterarbeiten. 15) Erb=
begräbnis
=Angelegenheiten.
E. A. Zur Bracht=Ausſtellung. Der Bildereyklus.
der gegenwärtia die Räume unſerer Kunſthalle füllt, heiſcht und
findet die Beachtung des Fachkundigen und kunſtſinnigen Laien in
gleich hohem Grade. Die uns hier vorgeführte Serie zeigt, daß
Eugen Bracht ſich in der Aufnahme ſeiner Stoffe an das
reale Leben hält, aber im Ausdruck eine Stimmung feſtzuhalten

[ ][  ][ ]

2052
Nr. 143

ſtrebt, die die alltäaliche Wirklichkeit überſchreitet. Er iſt nicht
immer ſo rätſelvoll=ſymboliſch wie im Geſtade der Vergeſſenheit=,
aber ein ausgeſprochener Ernſt ruht auf den meiſten ſeiner land=
ſchaftlichen
Schilderungen, mag er mit ſeinem Pinſel nun die
blauen Fluten der Adria feſtzuhalten ſuchen oder ſich einleben in
ſhriſche Wüſtenlandſchaft oder endlich die melancholiſche Schönheit
des Spreewaldes auf die Leinwand zaubern. Und dieſer Ernſt,
der mit forciert pathetiſcher Trauer ſo gar nichts gemein hat, iſt
wun derbar gepaart mit einer außerordentlichen Feinheit und Zart=
heit
des Kolorits, und in der Wiederaabe von Luft und Licht
dürſte Bracht ſo bald von keinem der Neueren übertroffen werden.
Bei dem erſten flüchtigen Rundgang wurde unſer Auge am meiſten
geſeſſelt durch die Schöpfungen, welche der Künſtler ſeiner orien=
taliſchen
Reiſe verdankt. In erſter Linie müſſen da erwähnt wer=
den
die verſchiedenen Scenen vom Toten Meer, das des
Künſtlers Blick von verſchiedenen Standpunkten aus und in der
mannigfachſten Beleuchtung aufgenommen hat. Der Abend am
Toten Meer= iſt ein landſchaftliches Stimmungsbild allererſten
Ranges. Von dämoniſcher, ſchwüler Vracht iſt auch der Ge=
witterabend
am Toten Meerr. Von eigenartigem Reiz
iſt ferner dasSchilfdickichtam Uferdes Toten Meeres=
und der Blick auf das Südende desſelbenr. Die ſüd=
ſhriſche
Landſchaft hat Eugen Bracht zu Schöpfungen angeregt,
welche Menſch, Tier und Gegend zu einem Ganzen verbinden, in
welchem das Landſchaſtliche in der Regel den Grund= und Haupt=
ton
abgiebt. Wir greifen aus der Fülle des Gebotenen nur heraus
das ziemlich umfangreiche Gemälde =Auf dem Wege zum Brunnen
Berſeba (Süd=Shrien), die Ruinen des Sonnen= oder Jupiter=
Tempels zu Baalbeck;, die Ruinen einer frühchriſllichen Kirche in
Süd=Shrien, die Lagerplätze und Feuerſtellen der Beduineneskorte:
mit der Bracht gereiſt iſt, die Büffelherde im Küleh=See, im
Hintergrunde der Hermon', Frauen am Biunnen in Beik Diibins,
Antiker Brunnen mit Steinkrügen= und eine Schilfſtudie aus
der Schlucht von Ain=Tjiddy', ſämtlich Bilder, deren Charakte=
riſtiſches
darin beſteht, daß ſie uns mehr als die bloße Treue
photographiſchen Abdruckes. daß ſie uns den Geiſt, wenn man
will, die Poeſie orientaliſcher Wüſten, Steppen= und Gebirgs=
landſchaft
übermitteln.
- Das vom Darmſtädter Bichele=Klub am Sonntag
veranſtaltete Wettfahren auf der neu errichteten Rennbahn am
Karlshof nahm bei günſtigem Wetter und einem außerordentlichen
Zuſpruch von ſeiten des hieſigen und auch auswärtigen Publikums
einen ſehr guten Verlauf. Dem Wettſahren ging eine Korſofahrt
voraus, die kurz nach 3 Uhr vom Marienplatz aus unter Voranfahrt
einer Muſikkapelle ihren Weg durch mehrere von einem zahlreichen
Publikum belebte und zum Teil mit Fahnen geſchmückte Straßen
nach dem Rennplatz nahm. Der Zug, in dem wir auch acht
Damen bemerkten, bot in ſeinen verſchiedenen Gruppen einen hübſchen
Anblick und brauchte annähernd eine Viertelſtunde zur Vorüberfahrt.
Die Rennen, bei denen als Ehrenpreisrichter die Herren Oberlandes=
gerichtsrat
Heinzerling, Beigeordneter Riedlinger und Geh. Medizinal=
rat
Dr. A. Weber fungierten, nahmen gegen 4 Uhr unter der Leitung
des Preisrichters Herrn Rud. Schubert aus Frankfurt, des 1. Vor=
ſigenden
des Gauverbandes Nr. 9 des Deutſchen Radfahrerbundes,
ihren Anfang. An dem Eröffnungsfahren für Zweiräder jeder Art,
wobei eine Strecke von 9000 Metern in 9 Runden zurückzulegen war,
beteiligten ſich 9 Herren. Als Sieger ging mit 5 Min. 23³⁄ Sek.
Hch. Opel vom Radf=B. Rüſſelsheim hervor und errang den in
einem ſilbernen Becher im Werte von 100 M. beſtehenden Ehren=
preis
des Gaues 1X des D. R.=B. ſowie ein Ehrenzeichen; als
zweiter ging Joſevh Göbel vom Darmſtädter Bieycle=Klub mit 5 Min.
23¹⁄₈ Sek. und als dritter Aug. Oeſterling vom Wiesbadener Radf.=
Verein mit 5 Min. 25 Sek. durch das 8iel, die beiden letztgenannten
erwarben ſich je ein Ehrenzeichen. Zu Nr. 2. dem Ernfahren für
Touren=Zweiräder, wurde zweimal gelaufen und war eine in 6 Runden
zu laufende Strecke von 2000 Metern vorgeſehen. Im erſten Lauf
mit 7 Bewerbungen erreichten der Reihe nach das Hiel: Gebauer
vom Bockenheimer Bieycle=Klub in 4 Min. 1 Sek., Gebhard vom
Radfahrer=Verein Niederrad in 4 Min. 1 Sek. und Bannſpach
von Frankfurt in 4 Min. 1³⁄₈ Sek., von 9 zum 2. Laufe Gemeldeten
Vogt von der R.=G. Worms in 3 Min. 56 Sek., Leichum vom Radf.=
Verein Vorwärts in Hanau in 3 Min. 56 Sek. und Kirſch vom
Frankfurter Bieyele=Klub in 3 Min. 56'⁄₈ Sek. Im Entſcheidungs=
laufe
hierzu war mit 4 Min. 20 Sek. Vogt von Worms Sieger
und erwarb den in einer Schreibgarnitur im Werte von 50 M.
beſtehenden 1. Preis, der 2. Preis, eine Rokoko-=Standuhr, fiel
Gebauer von Bockenheim zu, der das Ziel in 4 Min. 20 Sek.
erreichte, der dritte, ein Bierhumpen, Helfenbein vom Tarmſtädter
Radfahrer=Verein, der in 4 Min. 20³⁄ Sek. an das Ziel gelangte
der letztgenannte war im erſten Laufe geſtürzt, zum Entſcheidungs=
laufe
aber im Einverſtändnis der Beteiligten zugelaſſen worden).
Die Glanznummer des Fahrprogramms war Nr. 3. das Fahren
Um die Meiſterſchaft von Heſſen auf dem Niederrad. wobei 5000
Meter in 6 Runden zurückzulegen und 7 Bewerbungen eingegangen
waren. Als Sieger ging, unter lautem Beiſall eines nach Tauſenden
zählenden Publikums und der Sportgenoſſen, Hch. Opel vom Radf.=

Verein Rüſſelsheim mit 9 Min. 3½⁄ Sek. hervor und erhielt ein
echt goldenes Ehrenzeichen im Werte von 100 M. einen von Frau
Gärtner B. G. Roth geſtifteten Lorbeerkranz, ſowie einen Wein=
Vokal von einem Klubmitalied, außerdem ſübrt er den Titel= Meiſter=
ſchaftsfahrer
für das Großherzogtum Heſſen auf dem Niederrad
ür 1892 Georg Haun als zweiter mit 9 Minuten 4 Sek. erwarb
ein ſilbernes Ehrenzeichen, Ludwig Huber vom Offenbacher Biehele=
Klub und Velociped=Klub von Frankfurt a. M. als dritter mit
9 Min. 100 Sek. ein bronzenes Ehrenzeichen. Im Dreiradfahren
mit Vorgabe, Nr. 4. mit einer Strecke von 2000 Metern errangen
Ehrenpreiſe Zimmermann von Mannheim mit 3 Min. 48'⁄ Sek.
als erſter, Kilian von Frankfurt, dem 50 Meter vorgegeben waren,
mit 3 Min. 51 Sek. als zweiter und Herpel von Mannheim mit
4 Min. 3¹⁄₈ Sek. als dritter Sieger. Eingeſchoben war ein Rennen
für ältere hieſige Herren, ſog. Landſturmfahren, wozu als erſter
Preis ein Kryſtall=Humpen mit Rokoko=Faſſung von einer hieſigen
bohen Gönnerin des Klubs, die nicht genannt ſein will, geſiiftet
war, als zweiter Preis waren zwei Vaſen von Herrn Hofzahnarzt
Mahr und als dritter eine Weckeruhr von Herrn Hofuhrmacher
Karp geſtiftet worden. Eeſter Sieger war F. Müller, zweiter
Sauerwein und dritter Suchi. Nach einer Pauſe von 15 Minuten
wurde Nr. 6, ein Zweiradfahren mit Vorgabe, gefahren. Hierbei
waren 3000 Meter in 9 Runden zurückzulegen und 2 Ehrenpreiſe
im Werte von 50, bezw. 25 M., ſowie 3 Ehrenzeichen geſtiftet.
Von den 19 Startern ging als Erſter Bernet von Bingen mit
5 Min. 3⁄₈ Sek., als Zweiter Kilian von Frankfurt mit 5 Min.
5 Sek. und als Dritter mit 5 Min. 5¹⁄ Sek. Habich vom Rad=
fahrer
=Verein Mannheim durch das Ziel. In dem Jugendfahren
für Zweiräder legten von 7 Gemeldeten die Strecke von 1000 m Engel
von Mainz in 1 Min. 54 Sek Hubert von Frankfurt in 1 Min.
57⁄₈ Sek. und Schallopp von ebenda in 2 Min. 1³⁄₈ Sek. zurück und
erhielt der Erſte eine goldene Doublé Kette, ein Reiſe Neceſſär der
Zweite und eine Bundespeitſche der Dritte. Im Niederrad= Haupt=
fahren
, dem 8. Rennen, ſtarteten 9 Herren, von denen die Strecke
von 5000 m in 15 Runden als Erſter Herty von Groß=Steinheim
in 8 Min. 54⁄₈ Sek., als Zweiter Herbel vom Belociped=Klub
Mannheim in 8 Min. 55 Sek. und als Dritter Opel von Rüſſels=
heim
in 8 Min. 55¹⁄₈ Sek. zurücklegten. Von den 3 Preiſen hatte
der 1. einen Wert von 100, der 2. von 60 und der 3. von 30 M.;
jedem der Sieger fiel außerdem noch ein Ehrenzeichen zu. Zu dem
letzten, dem Klubfahren mit Vorgabe für Zweiräder. waren 5 Mel=
dungen
eingegangen. Die in 6 Runden zu fahrende Strecke von 2000 m
legte als Erſter zurück Vernhard in 3 Min. 23⁷⁄ Sek., als Zweiter
Göbel in 3 Min. 322 Sek. und als Dritter Schubkegel in 3 Min.
37⁄₈ Sek. Der 1. Preis beſtand in einem von Herrn Geh. Medi=
zinalrat
Dr. A. Weber geſtiſteten ſilbernen Becher, der 2. in einem
von hieſigen Damen geſtifteten und mit einer Widmung verſehenen
Bierſervice, der 3. endlich in einem Liqueurſervice.
Während des Wettfahrens konzertierte die Kapelle des Großh.
Leib. Drag.=Regts. Nr. 24. Mehrere Unfälle, die ſich ereigneten,
waren glücklicherweiſe unerheblich; die Betroffenen kamen mit Haut=
abſchürſungen
davon und konnten an ſpäteren Rennen wieder teil=
nehmen
. Um ½7 Uhr erreichte das Wettfahren ſein Ende. Das
darauf im Saalbau ſtattfindende Konzert der oben genannten Kapelle,
wobei die Preisverteilung vor ſich ging, war ebenfalls zahlreich be=
ſucht
und verlief ſehr animiert.
Der evangeliſche Kirchengeſangverein =
die
Martinskirche veranſtaltete am ltzten Sonntag einen
Ausflug nach Schönberg. Dem über 60 Stimmen zählenden
Chor, hatten ſich Familienangebörige und inaktive Mitglieder an=
geſchloſſen
, ſo daß es eine ſtattliche Schar war, die in der Mittags=
ſtunde
bei günſtigem Wetter von Auerbach aus durchs Fürſtenlager
dem reizend gelegenen Schönberger Kirchlein zuſtrebte. Dort fand
zunächſt zum Beſten der Wiederherſtellung der Kirche in Gronau
ein Kirchenkonzert ſtatt, das von Schönberg und Umgebung
ſehr gut beſucht war. Chöre von H. Schütz, E. Grell, F. Mendels=
ſohn
, C. Malan wechſelten mit den ſchönſten Perlen des alt=
evangeliſchen
Choralſchatzes. Nach Beendigung des Konzerts
ſprachen die gräflichen Herrſchaften, die demſelben beigewohnt
hatten, in freundlichſter Weiſe dem Präſidenten und dem Dirigenten
des Vereins ihre Anerkennung aus. Die darauffolgende geſellige
Nachfeier in der Villa Schlapp zeigte wieder einmal, daß der
Verein ungezwungene Fröhlichkeit mit ſeiner hohen ernſten Auf=
gabe
zu verbinden weiß. Der Chor hatte dafür weltliche Lieder
von Schumann, Mendelsſohn u. a., ferner Volkslieder eingeübt,
die aus dem von Tannengrün umrahmten Naturpodium lieblich
ins Thal herabſchallten, eine Reihe von Mitgliedern erfreute die
Verſammlung durch ernſte und ſcherzhafte Geſänge und Vorträge,
ſo daß der Abend nur allzu früh der wohlgelungenen Feier ein
Ende bereitete.
Das Gefühl der Zuſammengehörigkeit der einzelnen Sektionen
des Odenwaldkluvs als eines gemeinſamen Ganzen wird
alljährlich nicht nur bei der Generalverſammlung, ſondern auch
durch einen ſtatutenmäßig vorgeſehenen Ausflug bethätigt, der dies=
mal
am vorigen Sonntag nach dem freundlichen Erbach ſtattfand.
Wie bei allen Veranſtaltungen des Odenwaldklubs ſtellle auch

[ ][  ][ ]

Zweite Beilage zu Nr. 143 des

çe=

21. Juni 1892.

M,

em

hier die Sektion Darmſtadt das weitaus zahlreichſte Kontingent,
denn von Darmſtädtern hatten ſich etwa 100, darunter eine große
Anzahl Damen, eingefunden. Aber auch die Sektionen Heidel=
berg
, Eberbach, Höchſt u. ſ. w. hatten zahlreiche Teilnehmer geſtellt,
ſo daß die Mittagstafel im Nieratzki'ſchen Schützenhauſe ungefähr
160 Gedecke erforderte. Die Sektion Erbach unter Führung ihres
Vorſitzenden, Herrn Kreisrat Dr. Breidert, bot alles auf, um
ihren Gäſten den Aufenthalt in Erbach zu einem befriedigenden zu
geſtalten, was ihr auch im vollſten Maße gelang. Der Morgen=
ſpaziergang
auf die reizend gelegene Sophienhöhe, woſelbſt das
Frühſtück eingenommen wurde, bot eine würdige Einleitung. Bei
der ſchon erwähnten Mittagstafel, die Herrn Nieratzki Gelegenheit
bot, ſein gutes Renomms zu rechtfertigen, fehlte es nicht an den
durch die Gelegenheit gebotenen Toaſten. Der Nachmittag wurde
dann dem geſelligen Zuſammenſein in dem ſchönen Schützenhaus=
garten
, ſowie dem Beſuch der berühmten Gräflichen Sammlungen
gewidmet.
Der Ausflug der Alpenvereinsſektion Darm=
ſtadt
in die Pfalz GBeſuch der Madenbura, des Rehbergs und
Trifels) am Sontag war von des Himmels Gunſt bealeitet; vom
frühen Morgen bis zum ſpäten Nachmittage herrſchte eine er=
friſchende
belebende Temperatur, wie ſie ſich der Fußwanderer nicht
beſſer wünſchen kann; auch ein wolkenloſer Himmel begünſtigte am
Vormittage die Wanderung. obwohl die Ausſicht von der Maden=
burg
in der erſten Frühe von den über der Rheinebene gelagerten
Dünſten etwas beeinträchtigt war. Den Glanzpunkt bildete unzweiſel=
haft
der Rehberg. welcher zwiſchen Hardt und Vogeſen in einer
ſeiner Nachbarn erheblich überragenden Höhe gelagert, eine ebenſo
maleriſche Ausſicht bis zum Schwarzwald und Odenwald, wie einen
belehrenden Ueberblick über die Gebirgs= und Thallandſchaften
bietet; der gegenüber gelegene Treitelkopf, der, obwohl nambaft
niedriger, in der Pfalz den Ruf eines Ausſichtpunkts erſten Ranaes
genießt, dürfte jedoch mit dem Rehberg erfolgreich konkurrieren. Die
entferntere Wegelenburg ſcheint für Schwarzwald und Vogeſen,
vielleicht auch das Rheinthal günſtiger gelegen zu ſein. Der Frem=
denbeſuch
auf der Madenburg und dem Trifels, welche beide aut
bewirtſchaftet ſind, iſt ein ſehr bedeutender. Die Sektion beendigte
den Fußmarſch, woran ſich auch einige auswärtige Freunde be=
teiligt
hatten, in Annweiler, den Ausjug in Landau, woſelbſt ſie
von ihrem Landsmann Herrn Wiener zum Schwanen trefflich auf=
genommen
war. Der Verkehr in den Städten der Rheinpfalz iſt
ein über die beſcheidene Bevölkerungsziffer hinausragend reger,
die Bevölkerung lebensluſtig: die Sonntage des Sommers ſcheinen
allenthalben kleinere Feſtlichkeiten zu bieten.
Der Pharmazeutiſchen 8tg zufolge wird die Hirſch=
apotheke
vom Marktplatz in das Soderviertel verlegt werden.
Bei der in dieſen Tagen in Biebrich ſtaltgehabten Roſen=
ausſtellung
erhielt Herr Hofbouquetlieferant Henkel hier
verſchiedene Preiſe. Es wurden demſelben zuerkannt; für 20 Sorten
Roſen zur Maſſenkultur für Schnittzwecke ein 1. Preis. für 20
Blumen von La France ein 3. Pr., für 20 Roſen eigener Wahl
ein 1. Vr. für ein Arrangement für Dekoration aus Roſen aller
Art ein 4. Vr., für Dekorationspflanzen ein 1. Pr. und für blumi=
ſtiſche
Neuheiten ſeit 1885 ein 1. Vr. und ein Diplom; außerdem
erhielt Herr Henkel noch einen Ehrenpreis.
2 Ein 15jähriges Ladenmädchen, welches in einem hieſigen
Kurzwarengeſchäft bedienſtet war, entwendete in der letzten Zeit
nach und nach aus dem Geſchäftslokale ein großes Quantum Gegen=
ſtände
im Werte von etwa 100 M. und außerdem noch verſchiedene
Geldbeträge aus der Ladenkaſſe. Die geſtohlenen Gegenſtände hatte
das Mädchen, welche jetzt wegen Diebſtahls zur Anzeige gebracht
wurde, noch im Beſitze. - Beim Abbrechen von Mauerwerk wurde
einem Arbeiter ein Backſtein derart auf die rechte Hand geworfen,
daß der Nagel eines Fingers abaequetſcht wurde. - Aus
einem Garten in der Allee iſt mittelſt Ueberſteigens ein größeres
Quantum Kirſchen entwendet worden. - Auf dem Mathil=
denplatz
wurden mehrere Blumenſtöcke ausgeriſſen und entwendet.
In einer Lampfholzſchneiderei war ein Arbeiter mit dem Be=
hauen
eines Stammes beſchäftigt. Hierbei glitt die Axt vom
Stamme und der Arbeiter erhielt hierdurch derart einen Hieb in
das Knie des linken Beins, daß er längere Zeit erwerbsunfähig
ſein wird.
N Unfälle. In einer Eiſengießerei ſpritzte am Freitag
einem Former ein Funken alühendes Eiſen in das rechte Auge und
wird hierdurch der Arbeiter ſeines Auges verluſtig werden. - Ein
Taglöhner war am Freitag am Bahnhof mit Ausladen von Sand
beſchäftigt. Beim Zumachen der Fallthüre eines Eiſenbahnwaggons
wurde dem Arbeiter der Mitttelfinger der rechten Hand nicht un=
bedeutend
gequetſcht.
1 Goddelau, 18. Juni. Während einer der verfloſſenen
Nächte wurden aus einem am Rhein gelegenen Fiſchkaſten etwa
40 Kilo Karpfen entwendet.
N Langen. 20. Juni. Geſtern fand dahier das 15jährige
Stiftungs=und Fahnenweihfeſt des hieſigen Mili=
tär
=Vereins ſtatt, wozu ſich eine übergroße Zahl Feſtteilnehmer

eingefunden hatte. Am Vormittag bis nachmittags 2 Uhr wurden
die auswärtigen Vereine am Bahnhofe und an den Stadteingängen
mit Muſik empfangen. Nachmittags um 3 Uhr erfolgte die Auf=
ſtellung
des Feſtzuges, an welchem ſich außer den verſchiedenen
hieſigen Turner= Geſangs=, Veteranen= ꝛc. Vereinen noch etwa 20
auswärtige Vereine beteiligten, auf dem Lutherplatz. Kurz nach
3 Uhr bewegte ſich der Feſtzug durch die Straßen der Stadt nach
dem Feſtplatz. Das Feſt wurde in der prächtigen, aus der inter=
nationalen
Elektrotechniſchen Ausſtellung in Frankfurt erworbenen,
etwa 3000 Verſonen faſſenden Halle und in dem großen Garten
des Anthes'ſchen Anweſens abgehalten und waren ſämtliche Räum=
lichkeiten
bis auf das letzte Plätzchen beſetzt. Alsbald begrüßle der
Präſident des Vereins, Herr Oppermann, die Feſtgäſte, worauf der
gemiſchte Sängerchor des feſtgebenden Vereins ein Lied zum Vor=
trag
brachte. Darauf hielt Herr Landwirtſchafts=Direktor Weitzel
die Feſtrede und erſolgte die Enthüllung der prachtvoll geſtickten
Vereinsfahne. Nachdem noch der Männerchor ein Chorlied ge=
ſungen
, wurden während des weiteren Verlaufs verſchiedene Toaſte
ausgebracht. Bei Konzert und Tanz vergnügten ſich die Feſtgäſte
bis zu ſpäter Abendſtunde und hatte das Feſt einen glänzenden
Verlauf.
4 Mainz. 20. Juni. Der Kapitän Bildges von dem hol=
ländiſchen
Schraubendampfer Maruſchka, welcher mit ſeinem
Sohn unter dem Verdacht bei der Streitigkeit, die vor einigen
Wochen auf genanntem Dampfer ausgebrochen, den Steuermann
Görtzen gewaltſam über Bord geworfen zu haben, in gerichtliche
Unterſuchung gezogen war, iſt auf Antrag der Staatsanwaltſchaft
außer Verfolaung geſetzt worden.
Zu den großen Uebungen, die durch das 10., 11. und 15.
Vionier=Vataillon in der Heit vom 2. bis 10. Auguſt hier
ſtattfinden, ſind jetzt die einzelnen Dispoſitionen feſtgeſtellt. Nach
denſelben werden die Uebungen, denen ſich eine Parade und In=
ſpektion
der drei Vionier=Bataillone anreihen, in zwei Abteilungen
zerfallen und zwar in ein großes Augriffsmanöver und in eine
dreitägige Vontonierübung mit unvorbereitetem Material.
Frankfurt, 20. Juni. Repertoir=Entwurf der ver=
einiaten
Stadttheater. Opernhaus: Donnerstag, 23. Juni:
Gaſtſpiel des Herrn Ernſt Poſſart, neu einſtudiertDie Bluthochzeit.
Sonntag, 26.: Gaſiſpiel des Herrn Ernſt Poſſart, zum erſtenmale
Joſephine Bonapartel. Dienstag. 28.: Gaſtſpiel des Herrn Ernſt
Poſſart Joſephine Bonavarte; Schauſpielhaus: Dienstag,
21. Juni: Gaſtſpiel des Herrn Ernſt Poſſart, =Des Königs Befehl;
b.
hierauf Freund Fritz. Mittwoch, 22. Der Hüttenbeſitzer'. Frei=
tag
, 24. Verſpekuliert; vorher Die zärtlichen Verwandten'.
Gaſtſiviel des Herrn Ernſt Poſſart, Nathan der Weiſe=
Frankfurt. 18. Juni. Frau Luger, die geſtern nach 8jähriger
erfolgreichſter Thätigkeit an der hieſigen Oper zum letztenmale auftrat,
wurden in ihrer Abſchiedsvorſtellung großartige Ovationen darge=
bracht
. Frau Luger erhielt von Ehrengeſchenken u. a. einen großen
ſilbernen Kranz mit Widmung von der Theaterverwaltung; einen
Brillantſchmuck, Broſche und Ohrgehänge im Werte von mehreren
Tauſend Mark von den Abonnenten des Opernhauſes. Zwei Ver=
ehrerinnen
ſpendeten einen goldenen Lorbeerkranz und außerdem er=
hielt
ſie von verſchiedenen Seiten mehrere ſilberne Kränze, eine
goldene Damenuhr und zahlreiche prachtvolle Blumenſpenden.
Wiesbaden, 18. Juni. Der vor kurzem hier verhaftete Kollek=
ſteur
Vogt, welcher mit den Defraudationen des Rothſchild'ſchen Kaſ=
ſierers
Jäger in Verbindung ſtehen ſoll, iſt jetzt an die Staats=
anwaltſchaft
in Frankfurt a. M. ausgeliefert worden.
Mannheim, 18. Juni. Direktor Wraſch=Straßburg iſt für
3 Jahre feſt als Intendant des hieſigen Hoftheaters gewonnen.
München, 18. Juni. Fürſt Bismarck trifft in München
am Mittwoch früh ein. -
Das Lenbach'ſche Künſtlerzaar reiſte
heute abend nach Wien zur Hochzeit des Grafen Herbert Bismarck.
Der preußiſche Geſandte Graf zu Eulenburg nimmt an der
kaiſerlichen Nordlandfahrt teil.
Reiſſe. 18. Jun. Wie die =Reiſſer Beitung= meldet, ſind hier
Briefe von Emin Paſcha eingegangen, welche die Zeit vom
März bis zum Dizember 1891 umfaſſen. Dieſe 36 Seiten ſtarke
Korreſponden; enthält Schilderungen der unſäglichen Mühſalen und
der Hinderniſſe die der Expedition in den Weg traten, vor allem
des völligen Mangels an Lebensmitteln und des Verrats eines
Teils der mitgegangenen Aequatorialleute.
Berlin, 19. Juni. Fürſt Bismarck hat heute nachmittag
auf der Fahrt nach Wien die Reichshauptſtadt berührt und iſt
wieder Gegenſtand der begeiſtertſten Ovationen geworden. Die
Mehrzahl der Erſchienenen gehörte den beſſeren Kreiſen an, da in
die breite Menge die ſehr geheimgehaltene Kunde von der Durch=
fahrt
des Fürſten nicht gedrungen war. Um 5¼ Uhr fuhr der Zug
mit ſtürmiſchen Hochruſen begrüßt in die Halle des Anhalter Bahn=
hofs
ein. Der Jubel wuchs, als man am erſten Fenſter den Fürſten
erblickte, der die graue geſchloſſene Jagdjoppe trug und freundlich
grüßend die Mütze ſchwenkte. Im Ru hatte die laut jubelnde Menge
den Wagen umdrängt und Blumenſpenden dem Fürſten entgegenge=
halten
, der ſie dankend in Empfang nahm, und der Menge beide

[ ][  ]

2054
Nr.
Hände zum Gruß entgegenſtreckte. Inzwiſchen hatte Prof. Schweninger
den Salonwagen betreten und erſchien mit Dr. Chryſander am 2. Fenſier
des Wagens. Ein ſtrammer Förſter mit der kleinen Gräfin Donners=
marck
auf dem Arm bahnte ſich nunmehr durch die dicht gedrängte
Menge einen Weg und reichte dem Fürſten cie junge Gräfin ent=
gegen
, die mit kindlicher Anmut ein duftiges Roſenbouquet über=
reichte
. Der Fürſt war tief gerührt, Thränen traten ihm in die
Augen und von den Gefühlen überwältigt gab er dem reizenden
Kinde unter dem Jubel der dichtgedrängten Menge einen berzhaften
Kuß. Immer von neuem ertönten jetzt Hochruſe und laute Hurra.
Der Bahnhofswirt war währenddem an den Wagen herangetreten
und bot dem Fürſten einen ſchäumenden Pokal bayeriſchen Bieres
an, den der Fürſt dankend ergriff und unter dem Proſitrufen der
Menge leerte. Jetzt trat auch die Fürſtin an das Fenſter zu ihrem
Gemahl. Auch ſie wurde durch brauſende Hochrufe begrüßt, auch
ihr ſtreckten ſich zahlreiche Hände zum Gruße entaegen. Die Menge
ſtimmte nun das Lied Deutſchland, Deutſchland uber alles' an und
mit mächtig anwachſender Tonfülle brauſte der Sang durch die
weite Halle. Dann ertönte Cilentium- und die wogende Menge
bemühte ſich, Ruhe herzuſtellen. Der Fürſt lachte verſchmitzt und
meinte humorvoll Ich ſoll doch nicht reden' Meine Auſaabe
iſt ſchweigen. Wenn Sie ſchweigen, werden die Steine von Ihnen
reden', ſönte es aus der Menoe zurück und von neuem brach brauſender
Jubel los. Graf Bismarck und Gräfin Hoyos leben hoch; tönte
es aus der Menge und ſtürmiſche Hochrufe wurden dem jungen Puar
dargebracht. Ich danke Ihnen' antwortete Bismark mit verbind=
licher
Handbewegung, im Namen meines Sohnes und meiner zu=
künftigen
Schwiegertochter. Wiederkommen, wiederkommen;, hallte
es aus der Menge heraus, auf Wiederſehen;, auf baldiges Wieder=
ſehen
! wurde ſtürmiſch gerufen, der Fürſt aber ſtand hochaufgerichtet
an der Fenſteröffnung und überſchaute thränenfeuchten Blickes die
zu einem dichten Knäul angewachſene Menge. Immer von neuem
ſuchte man ſeine Hand zu ergreifen, bis der Fürſt endlich mit den
Worten:Mir thut ja die Hand ſchon wehl, verſuchte, ſich nieder=
zuſetzen
. Da die Menae nun aber von neuem Deutſchland, Deutſch=
land
über alles; anſtimmte, erhob er ſich wieder und ergab ſich
von neuem den oft nur allzu ſtürmiſchen Ovationen. Inzwiſchen
nahte die Stunde der Abfahrt, ein langgezoçener Pfiff und langſam
ſetzte ſich unter dröhnenden Hochrufen der Zug in Bewegung.
Dresden, 18. Juni. Fürſt Bismarck iſt auf der Reiſe nach
Wien hier abgeſtiegen und auf dem Bahnhofe von dem Oberbürger=
meiſter
Dr. Stübel begrüßt worden. In ſeiner Antwort ſagte der
Fürſt, der feierliche, herzliche Empfang durch die ſtädtiſchen Behörden
Dresdens bedeute für ihn eine höhere neue Ordensklaſſe, für die er
von Herzen dankbar ſei. Er ſei in ſeinen alten Tagen nicht mehr
ſo leiſtungsfähig, nehme aber doch an allen Intereſſen des Vater=
landes
Anteil, wenn auch ferne ſeinem Berufe. Daß ſeine Arbeit
Erfolg hatte, daran habe König Albert weſentlichen Anteil, der ihm
immer ein gnädiger Herr geweſen ſei. Zum Schluſſe dankte der
Fürſt nochmals. Auf der Fahrt vom Bahnhofe zum Hotel Bellevue
empfing Fürſt Bismarck herzliche Ovationen. Im Hotel erſchiin
eine Abordnuna des Feſtausſchuſſes unter Führung des Hofrats
Dr. Oſterloh. Auf die Anſprache desſelben erwiderte Fürſt Bismarck,
er danke für die ehrenvolle Begrüßung. Er vertrete eine abge=
ſchloſſene
Vergangenheit und werde nie wieder eine öffentliche
Stellung einnehmen. Das Band. welches das deutſche Volk um=
ſchlinge
, ſei von höchſtem Wert, Deutſchland ſtehe Frankreich, Eng=
land
und Rußland nicht nach; im Frieden und im Kriege habe es
viel Arbeit gegeben, viel habe König Albert gethan. Der Fürſt
ſchloß mit einem Hoch auf den König. Später wurde dem Fürſten
ein Fackelzua, bealeitet von einem Ständchen, gebracht.
Dresden, 19. Juni. Der Fürſt und die Fürſtin Bismarck
ſind heute vormittag um 11 Uhr 20 Min. nach Wien weitergereiſt.
Eine halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges erſchien der Fürſt auf
dem böhmiſchen Bahnhofe und wurde im königlichen Warteſalon
von dem Grafen und der Gräfin Nantzau begrüßt, die von Prag
eingetroffen waren. General v. Kuſſerow hielt eine kurze Anſprache
an den Fürſten, nach der das zahlreich anweſende Vublikum das
Lied Deutſchland, Deutſchland über alles; anſtimmte. Der Hug
verließ unter Zurufen des Publikums die Halle.
Wien, 19. Juni. Der Fürſt und die Fürſtin Bismarck
ſind geſtern abend 10 Uhr 10 Minuten hier eingetroffen. Am Bahn=
hofe
, der nur gegen Eintrittskarten betreten werden durfte. waren
außer den Verwandten der Bismarck'ſchen Familie etwa 300 Per=
ſonen
anweſend; zwei Frauen überreichten Blumenſträuße. Vor
dem Bahnhofe hatte ſich eine zahlreiche Menge verſammelt, die den
Fürſten mit Zurufen begrüßten und Lieder ſangen. Fürſt Bismarck
und Gemahlin fuhren durch die Wallnerſtraße nach dem Palais
Palffy.
Die Zahl der zu Herbert Bismarcks Vermählung geladenen
Gäſte beträgt 300, darunter außer Kalnoky und Taaffe die ungari=
ſchen
Miniſter, die Söhne Andraſſys, der deutſche und der engliſche
Botſchafter.
Przibram, 18. Juni. Durch die Strafunterſuchung.
die beute abgeſchloſſen werden dürfte, iſt zweiſellos ſichergeſtellt, daß
der Bergmann Kriz durch beiſpielloſe Unvorſichtigkeit die Brand=

143
kataſtrophe verurſacht bat und der Brand bereits Ausdehnung ge=
wonnen
hatte, bevor Kriz und die mitverhafteten Bavelka, Moſek
und Kadlec ausſuhren. Der Staatsanwalt entwirſt ſofort die An=
klageſchriſt
. Für die Hauptverhandlung wird ein Modell des
Brandortes angefertiat.
Kopenhagen. 18. Juni. Der Herzog und die Herzogin
von Cumberland, die heute abreiſen wollten, werden erſt in
nächſter Woche die Rückreiſe antreten.
Wie dem Fiaarol aus Kopenhagen berichtet wird, ſollen die
im Parke des Schloſſes Fredensborg aufgeſtellten Wachtpoſten
neulich in einen ganz heilloſen Schrecken gejagt worden ſein.
Sie ſahen nämlich, wie ſich plötzlich die Thüre des nach dem Park
hinausgehenden Zimmers des Zaren mit einem Ruck öffnete und
der 8ar in Pantoffeln und Hemdsärmeln laut rufend herausſtürzte.
Wie die Verhältniſſe liegen, konnte man leicht auf den Gedanken
kommen, daß es ſich hier um einen nihiliſtiſchen Anſchlag handle,
aber zum Glück war die Sache nicht ſo ſchlimm. Der Zar hatte
nämlich aus dem Fenſter hinau=blickend geſehen, wie zwei ihm ge=
hörende
Hunde, das Recht der Gaſifreundſchaft mißbrauchend, im
Begriffe ſtanden, dem Lieblingskater des Königs von Dänemark
das Lebenslicht auszublaſen. Da höchſte Gefahr im Verzuge war,
ſo zögerte er nicht, wie er ging und ſtand dem königlichen Kater
zu Hilſe zu eilen und ihn vor den kaiſerlichen Hunden zu retten.
Ob dieſe Hilfsaktion; des ruſſiſchen Kaiſers auf die politiſchen
Beziehungen Rußlands und Dänemarks von Einfluß ſein wird,
unterläßt der Figarv' hinzuzufügen.
Paris, 18. Juni. Heute morgen wurde der Anarchiſt Mas=
cara
verhaftet, der an der Exploſion im Reſtaurant Verh be=
teiligt
geweſen ſein ſoll. Andere Verhaftungen ſtehen bevor.
London, 19. Juni. Verkauf der Althorp= Biblio=
thek
. Die Londoner Times; kündigt in einem Artikel die Ab=
ſicht
Lord Spencers an, die berühmte Althorp=Bibliothek. die vor=
trefflichſte
, welche jemals von einem Privaten geſammelt wurde,
verkaufen zu wollen. Dieſelbe, an 45000 bis 50 000 Bände ſtark,
wurde Ende des letzten und Anfangs des gegenwärtigen Jahr=
hunderts
vom zweiten Grafen Spencer geſtiſtet. Sie enthält Guten=
bergs
Mainzer Mazarin=Bibel und Pſalter aus dem Jahre 1457,
von welcher ein zweites Exemplar vor einigen Jahren für 5000
Pfd. Sterl. verkauft wurde, ſowie andere von Gutenberg und Fauſt
gedruckte Werke, wie z. B. die florentiniſche Anthologie Homers
vom Jahre 1494. die pholomäiſchen Karten vom Jahre 1418, die
erſte Ausgabe von Dantes Werken u. a. m.
Rom, 18. Juni. Der Kaſſierer der Bank in Viterbo wurde
vom Sohne eines Amtsdieners erdolcht. Als dieſer entdeckt wurde,
erhängte er ſich. Ein in der Taſche des Selbſtmörders gefundener
Zettel brachte die Polizei auf die Spur eines weitverzweigten
anarchiſtiſchen Komplotts, dem durchweg junge Burſchen angehören.
Litterariſches.
Nr. 15 der Leitſchrift: Die Invaliditäts= und
Alters=Verſicherung im Deutſchen Reiche enthält: Zu
83 Abſ. 2 des Inv.= u. Alt.=Verſ. Geſetzes. Nur freier Unterhalt=
als
Beſchäſtigungsentgelt. Von Bezirksamtsaſſeſſor Henle.
Statiſtiſche Ergebniſſe der Invaliditäts= und Altersverſicherung.
Rechtſprechung des Reichsverſicherungsamtes. Reviſionsentſchei=
dungen
. Verſicherungspflicht einer Scheuerfrau. Verſicherungs=
pflicht
eines Steuerboten. Verſicherungspflicht von Poſtboten. Unter=
ſchied
zwiſchen Hausgewerbetreibenden und ſelbſtändigen Außen=
arbeitern
. Anrechnung der Rekonvalescenz. Anrechnung vorge=
etzlicher
Krankheitszeiten. Nichtanrechnung von Krankheitszeit bei
Saiſonarbeit. Nichtanrechnung einer vorgeſetzlichen, im Auslande
bethätigten Arbeitszeit. - Briefkaſten. Litteratur.

Dankſagung.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei unſerem
herben Verluſte und für die zahlreichen Blumenſpenden ſprechen
wir hierdurch unſeren tiefempfundenen Dank aus.
Darmſtadt, den 20. Juni 1892.
Die trauernde Familie Brückner.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei der
Beerdigung unſeres Bruders und Oheims
Ludwig Wagner
ſagen wir innigſten Dank.
Darmſtadt, den 20. Juni 1892.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich. beide in Darmſtadt.