Darmstädter Tagblatt 1892


16. Juni 1892

[  ][ ]

Abonnemenlspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf., halb-
Rhrlich 8 Mark imcl. Beingerlohn.
Auzwarz werden von allen Pofi=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Qnartal incl. Poſtaufichlag.

155. Jaßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
für das
ochenl. Omal erſcheinende Taghblan
werden angenommen:UTarmſtadt,
von der Expeditlon, Rfein fr. Nr. 23.
in Beſſungen von fFriedr. Blbßer,
Schleßhausſtraße 14, ſow’e auswärt;
don allen Annonenathwoditionen.


Amtliches Organ
füͤr die Bekannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

N. 139.

Donnerstag den 16. Juni.

1892.

Betreffend: Das Aushebungsgeſchäft pro 1892, hier Zugänge Mililärpflichtiger.
Darmſtadt, am 14. Juni 1892.
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Sofern ſeit der Muſerung des laufenden Jahres ſich Militärpflichtige bei Ihnen angemeldet haben ſollten, welche ſich
in einem andern Aushebungsbezirk zur diesjährigen Muſterung geſtellt haben und Anzeige hierüber von Ihnen
voch uicht erſtattet worden iſt, jehe ich Ihrem ſofortigen Bericht hierüber, für jeden Mann getrennt unter Vorlage des
Looſungsſcheins desſelben, entgegen.
09299
Dr. Melior.

Letknieh Yerſteigerung.
Dienstag den 21. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr,
werden an dem Jagdzeughauſe zu Kranichſtein
eine Anzahl fetter Ochſen und
fetter Rühe
öͤffenlich meiſtbietend verſleigert.
Darmſtadt, den 15. Juni 1892.
Administration
der Großherzoglichen Hofmeiereigüter.
J. A.:
l830)
Lorey.

Bekanntmachung.
Vetreffend: Ergänzungswahl des kathol.
Kirchenvorſtandes der Gemeinde
Darmſtadt.
Gemäß Art. 11 des Ediets vom 11.
Juni 1832 bringen wir hiermit zur
öffentlichen Kenntniß, daß Herr Ober=
Landesgerichtsrath Dr. Eugen Franck
dahier zum Kirchenvorſtandsmitglied der
kathol. Kirchengemeinde Darmſtadt ge=
wählt
worden iſt.
Darmſtadt, den 13. Juni 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(9301
Morneweg.


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Z o Gz uGul-
am
weißen Churm.
SGe C
6
C0
9
18982

297

[ ][  ][ ]

1986
Holzabfuhr.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß
der Intereſſenten, daß ſämmtliches in den
ſtädtiſchen Waldungen noch lagernde Nutz=
und Brennholz bis läugſtens den 30. l.
Mis. aus den Schlägen abgefahren ſein
muß, widrigenfalls die Beſtrafung dee
Säumigen nach dem Forſtſtrafgeſetz er=
folgen
wird.
Darmſtadt, den 13. Juni 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
19302
Morneweg.
Chauſſirungs=Arbeiten.
Die Chauſſirungs=Arbeiten mit Mate=
riallieferung
für den ſtädtiſchen Schlacht=
hof
ſollen im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 25. Juni d. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Arbeitsbeſchreibung und Bedingungen
liegen auf dem Stadtbauamt, Zimmer
Nr. 26, zur Einſicht offen, bei welchem
auch die Formulare für die Offerten zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 11. Juni 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.
(0303
Niedlinger, Beigeordneter.

Nr. 139
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Freitag den 17. Juni d. 33., Pach=
mittags
3 Uhr,
ſollen die zum Nachlaß der Margarethe
Wöhrn dahier, Wilhelminenplatz 16
parterre, gehörigen Möbilien, als:
1 Bett, 1 Kleiderſchrank, ſonſtiger
Hausrath und Kleidungsſtücke,
öffentlich gegen kaare Zahlung verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 14 Juni 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
J. V. d. V.:
Gräff.
1930=
Die geſtrige Heugras.
Verſteigerung
auf der Pallaswieſe wird genehmigt.
Darmſtadt, den 15. Juni 1892.
Adminiſtration
der Großherzoglichen Hofmeiereigüter.
J. A.:
Lorey.
[9305

Brauerei zum grünen Laub,
Donnerstag und Preitag:
Voolé ſlünchner Brauarb

im Ausſchank.
Anstich: Mittwoch Nachmittag 5 Uhr.

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Leber=, Magen=u. Unterleibsleiden, Bronchialkatarrhe,
Blutarmuth, Nervenſchwäche, Hämarrhaiden und Ver=
ſtopfung
.- Proſpekte und Wohnungsnachweis durch die Brunnen= und Bade=
verwaltung
in Salzſchlirf (Station der Bahn Fulda=Gießen). - Haupt= Nieder=
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katholiſche Deutſchlund.
Sonntag den 19. Juni, Abends 8 Uhr,
findet im
Saale des kathol. Gesellenhauses (Friedr ichsſtraße 30)
Cine Versammlung.
des Vollsvereins, unter Mitwirkung auswärtiger Redner ſtatt. Alle katho=
liſchen
Männer, auch Nichtmitglieder ſind hierzu eingeladen.
[9307
Die Geſchäftsführung.

[ ][  ][ ]

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9311) Hoffmanusſtraße 28,
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der Waſchküche, des Bleichplatzes u.
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ruhige Familie per 15. Septbr. zu
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chön möblirtes Zimmer nach der Straße.
7577) Hochſtr. 13 ein gut möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
7824) Heidelbergerſtraße 21, Htrb.,
möbl. Zimmer ſofort zu verm.
8023) Eliſabethenſtr. 57 ein möbl.
Zimmer ſofort beziehbar.
8775) Hügelſtr. 37 zwei fein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
9046) Blumenthalſtr. 41 ein möbl.
Zimmer an einen anſtändigen Herrn per
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9050) Lauteſchlägerſtr. 17. 3. St.,
ein fein möbl. Zimmer ſofort zu verm.

9059) Hofſtallſtraße 6, 1. Stock, ein
ſein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Zu erfragen parterre.
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Zimmer zu vermiethen.
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möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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19320

[ ][  ][ ]

Nr. 138

1989

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auf der nouorbauton Ronnbahn am Barlshof.

Sonntag den 1D. Juui 1802.
Corſofahrt mit Muſik Nachmittags 2 Uhr

vom Marienplatz durch die Eliſabethenſtraße, Ludwigsſtraße, Markt, obere Rheinſtraße, Grafenſtraße,
Promenade, Herrngarten nach der Wettfahrbahn am Karlshof.

Ae



Um 3½ Uhr: Beginn der Rennen:




Wottfahr-Programm.

Erſtfahren für Touren=Zweiräder jeder Art,
Strecke 20 Meter, 3 Ehrenpreiſe.
2000 3
Dreiradfahren mit Vorgabe




3 Ehrenzeichen.
5000 3
Niederrad=Hauptfahren


3000 2

Zweiradfahren mit Vorgabe
3
Eröffnungsfahren für Bundesmitglieder (Zweiräder jeder Art) 3000
1 Gaupreis, 3

Fahren um die Meiſterſchaft vom Großherzogthum Heſſen auf dem Niederrad,

Strecke 5000 Meter.


Vertheidiger: Herr Wilh. Opel vom Darmſtädter Biehele Club.
Der Sieger erhält eine echt goldene Medaille im Werthe von M 100.- und erwirbt ſich den Litl: Meiſter=
ſchaftsſahrer
fur das Großherzogthum Heſſen auf dem Niedetrad für 18927.
2. Preis ein ſilbernes Ehrenzeichen. 3. Preis ein broncenes Ehrenzeichen.

Club Fahren mit Vorgabe, Strecke 2000 Meter, 3 Ehrenpreiſe.
Jugend=Fahren für Knaben unter 14 Jahren, Strecke 1000 Meter, 3 Ehrenpreiſe.

Während der Rennen:
GROSSESTOTCURN
ausgeführt von der ganzen Capelle des Großh. Heſſ. Leib=Dragoner=Regiments Nr. 24.
Es Eintrittspreiſe zur Rennbahn: Sattelplatz, nummerirt, M. 3.- Triblne, nummerir.
M. 2.- Tril üne M. 1.-; I. Stelplatz M. -,50; II. Stehplatz M. 25.
Eintrittskarten ſind im Vorverkauf bei den Herren D. Fair & Söhne, Ernſt=Ludwigeplatz, Christ. Schuch.
mann, Ernſt= Ludwigeplatz. hl. Geider, Ludwigsſtraße, 69. Colmar, Zeughausſtraße, I. Christ, Ecke der Carls= und
Heinrichſtraße, Val. Hess, Saalbauſtraße, 69. Koth, Dieburgerſtraße, zu haben.
Nummerirte Plätze ſind nur b.i Herren Fai & Söhne, 69. Roth u. C. Söhm & Söhne, Eliſabethenſtr. 10. zu haben
Die Eintrittskarten für Inhaber von Antheilſcheinen müſſen bis zum Samstag den 13. Juni bei Herrn Ph.
Lorz, Ernſt=Ludwigsſraße 13. in Empfang genommn werden.

Abends 8 Uhr:
Preisvertheiluug im Städt. Saalbam.

ausgeführt von der ganzen Capelle des Großh. Heſſ. Leib=Dragoner=Regiments Nr. 24,
unter perſönlicher Leitung des Herrn Muſikdirectors F. Gtützel.

Alles Nähere besagen die Special-Programme.

NB. Die Rennen finden unter allen Umſtänden ſtatt.

18980

[ ][  ][ ]

1900

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Im ſüdlichen Stadttheile ein neues
2½ſtöckiges Wohnhaus, in jdem
Stock 4 Zimmer, große Manſarde,
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Im ſüdl Stadttheil, in ſchöner
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mit 5 Zimmern in jedem Stock,
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Alles Nähere durch
Heinrich Braun,
Herdwegſtraße I. (8139

Meine Wohnung
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Saalbaustr.24.
Antoris Jäide, Clavierlehrerin.
5s wird von einer ruhigen Familie bis
GC. I. Oktober l. J. eine Wohnung von
4 Zimmern nebſt Zubehör zu miethen
geſucht. Offerten erbeten u. L. 2 2
an die Exped. d. Bl.
[9322
ſFin gebrauchtes, guterhalt. Pianino
- zu kauſen geſucht.
[9323
Beck. Eliſabethenſtraße 45.
am Dienstag von
S Vortoreh einem Dienſtmätch.
in der Wei delſtadtſtraße oder Umgegend
ein Portemonnaie mit (wa 4 Mark
Inhalt. Der Fuder wird gebeten, das=
ſelbe
in der Exped. d. Bl. abzugeben.

E
5

9325) Ernſt Ludwigsſtr. 20, I.
ſind per Auguſt zwei ineinander=
gehend
. unmöbl. Zimmer zu verm.

in der Muſik ausgebildete
ELehrerin wünſcht n. einige Schüler.
Näh. Exped.
[8457

1

9079) Eine Uüchtige Verkäuferin mi=
3½jährig. guten Zeugniſſen ſucht ander=
weitige
Stellung, ſofort oder ſpäter.
Näh. Frau Holſchuh, Holzſtraße 13.
9283) Mehrere ſaub. Mädch. ſuchen
St. aufs Ziel. Stephan, Kiesſtr. 16.
9326) Tücht. Hausmädch. m. 9. 8.
ſucht Stelle. Amberg, Ludwigsplatz 3.
327) Ein g'ſetztes Mädchen, welches
3 u. 10 Jahre in einer Stelle war und
kochen k., ſ. St, biſte Zan. liegen vor
Mehrere Mädch. v. Land= darunter Ober=
heſſinnen
, ſ. St. Neßling, Marktplatz 7.

(323) Ein Mädchen, ſelbſtſtänd. im
Kochen u. Hausarb., das längere Zeit in
b.ſſ. Häuſern war, ſucht, geſtützt auf gute
Zeugn, Stelle ſogleich oder ſpäter.
Frau Gölzenleuchter, Grafenſtr. 13.

9329) Ein Mädchen, in Küche und
Hausarbeit erfahren ſucht Monatſtelle.
Lauteſchlägerſr. 11 Seitenbau.
9330) Ein Fräul., ſ. gut empf., ſucht
St. als Haush. Frank, Ludwigsſtr. 16.
9331) Ein Mädchen nach auswärts,
ein Mädchen, 14 J. alt, das zu Hauſe
ſchlafen kann, ſuchen ſofort Stelle, eine
Frau ſucht Laufdienſt. Näher. Stellen=
bürsau
Wingertsgaſſe 2, Beſſungen.

8575) Ein junges Dienſtmädchen
nicht unter 17-18 Jahren aufs Ziel
geſucht. Victoriaſtr. 3) part.

Tüchtiges Dienſtmädchen
mit guten Zeugniſſen in kleinen
Haushalt zu Johanni bei gutem
(9089
Lohn geſucht.
Nachzufragen in der Exped.

9207) Für ein fenes Damen= Con=
fectionsgeſchäft
eine
ers6e Verkäuteri
mit guter Figur geſucht. Offerten u.
F. L. 24 beſördert die Exp.d. d. Bl.
Mädchen,
die im Packen geübt ſind, werden
noch angenommen.
Gebr. Eichborg,
Capellplatz. 19149

9332; Ordentliche Mädchen erhalten
ſofort und zu Johanni gute Stellen.
Placirungsb. Bick, Eliſabethenſtr. 45.

Ein Mädchen im Weißzeugnähen,
beſonders in Knopflöcher geübt,
findet Beſchäftigung.
Dieburgerſtraße 5, Hinterbau. (8450
8527) Für mein Tapiſſerie=Geſchäft
ſuche ein Lehrmädchen.
C. Wimmel, Ludwigsplatz 10.
9333) Man ſucht für eine deutſche
Familie in London
zwei tüchtige Mädchen:
Köchin, welche Hausarbeit übernimmt,
und Hausmädchen, welches nähen und
bügeln kann. - Reflectantinnen mit guten
Zeugniſſen wollen ſich melden. Morzens
zwiſchen 8 bis 10 Uhr in dieſer Woche
Dieburgerſtraße 107.
9334) Ein reinliches, fleißiges Müd=
chen
für Laufdienſt geſucht.
Wittmannsſtraße 33.

9335) Haus= u. Kindermädch. für
hier u. ausw, ſucht Frank, Ludwigsſt. 16.
9326) Ein Mädchen, das bürgerlich
kochen kann, nach Worms geſucht. Franl's
Stellenbüreau, Ludwigsſtr. 16.
9212) Ein junger Hausburſche bei
4 Mark Lohn und freier Station geſucht
Arheilgerſtraße 37.
Mehrere Lehrlinge
für verſchiedere Abtheilungen unſerer Cho=
colade
= u. Conditoreiwaaren=Fabrik gegen
Vergütung geſucht.
Gebr. Eichberg.

Capellplatz.
9278a

2201) Für mein Droquen=, Farben=
und Colonialwaaren=Geſchäft ſuche für
ſofort zwei junge Leute aus braver Fa=
milie
in die Lehre.
Anton Fischer,
Darmſtadt, Ochſengaſſe 14.

8389) Lehrling aus braver Familie
kann ſofort eintreten bei
Lapezier Meurer, Kiesſtr. I.

Geld auf Hypolheken
und Reſtkaufſchillinge vermitelt
H. Horzborger. 1889]

Mein Geſchäft befindet ſich
Karlsſtraße Nr. 7
R. Rohrer, Uhrmacher,
vorm. J. B. Dilger. (8899

Fine friſchmelkende Schweizerziege zu
- verkaufen auszugshalbr. Daſelbſt
eine Kaute Miſt zu verkaufen.
Schwanenſtraße 7.
[9337
9338) Schwanenſtraße 7 Stallung,
Remiſe, Heuboden zu vermiethen.
Fin großer, 2räderiger Karren mit
L eiſerner Achſe und Geſtell billig zu
[9839
verkauſen Herdwegſtr. 98.

.
16
6
8
94
102
115
7
25
41
51
6.
74
751
840
915
100
11
116.

[ ][  ][ ]

313

Nr. 139
Verſtrigerungs-Anzrige.
Samstag den 18. Juni or., Vormittags 10 Uhr,
werden durch den Unterzeichneten im hinteren Saale der früher Ensling'ſchen
Brauerei, nunmehr im Schöfferhof dahier (Alexanderſtraße) nachbenannte
Gegenſtände öffentlich meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigert:
1 Sekretär, 1 Regulator, 1 Nähmaſchine, 1 Kommode,
1 Kanapee, 1 Spiegel, 1 Wanduhr und 8 Bilder.
Darmſtadt, den 15. Juni 1892.
19141

1991
Wreibank SSchlachthaus).
Am 16. und 17 Juni:
S Wuhſleisch i
per Pfund 40 Pfg. 19345
Vorderungom
werden an allen Orten der Welt beigelrieben
durch das Büreau Hess, Darmſtadt,
Wendelſtadtſtraße 1I.
[9346

Wittich, Gerichtsvollzieher.
Büchsenfeisch

Hof-Kalligraph
flander aus Mainl.

Alljährlich in Darm=
ſeiner
Schreib=Methode er=
tereſſenten
zur Kenntniß zu
in Darmſtadt eingetroffen, um
abermals einen, indeß nur
Lehrſtunden, während welcher

-
2

ſtadt ſeit 1859 Unterrichtskurſe
theilend, beehrt ſich derſelbe In=
bringen
, daß er zu gleichem Zw=cke
am nächſten Montag, 20 Juni
einen einzigen, Cyelus von 12
Zeit die mangelhafteſten Hand=

ſchriften in überraſchendſter Weiſe verbeſſert und auſs Vortheilhafteſte um=
gebildet
werden - zu eröffnen und ſieht geneigten Anmeldungen Tags zuvor (Sonn
tag, 19. Inni) des Vorm. von 10-12 und des Nachm. von 2-5 Uhr in ſeiner
Wohnung: Grafenſtraße 37, 2. Stock, entgegen.
Nahezu 8000 Perſonen aus faſt allen Berufs=Kategorien und hohen und
höchſten Miniſterial= und Hof=Kreiſen wurden die Schüler dieſer ſeiner eigenen no=
toriſch
vom beſten und ſtets ſteigerndem Erfolge begleiteten und im 35. Jahre
von ihm gelehrten Schreib=Methode.
(9341
Latten, Fichten= und Kiefern=Rahmen,
Bretter, Dielen, Fußtafeln, Riemen,
Leitern, Weißbinderrohr, Gerüſtſtangen,
Tuffſteine, Cement, Kaminrohre, Falziegel,
Platten, hydr. Kalk in Stücken und Sücken ꝛc.,
Baluſter und Treppenpfoſten,
empfiehlt billigſt
bEOPOARGGRaa, 1OIhanaiung
Nieder-Ramstädterstranse 28.
(4060

CCorned Beek)
per Pfund 65 Pfo.
Echten Emmenthaler
hri Or 4ooo
per Pfund 70 Pig.
Wilh. Weber Haohk,
Eliſabethenſtraße 6,
Anton Lassbender.
Marktplatz.
19347
Mehrere Oleanderbäume
zu verkaufen. Kiesſtr. 5.
19001
Woog. 15. Juni 1892.
Waſſerhöhe am Peg=l 375 m.
Luftemperatur 100 R.
Waſſerwärge Vormittags 8 Uhr 160 Rt.
Woogspolizeiwache.

ſEin braves Mädchen kann Schlafſtelle
L erhalten Schloßgaſſe 24.
19342
Eichene Kellertreppe
geſucht. Eliſabethenſtraße 23.
[9313
für Schulkinder jeden
Machhitte ultes Mäßiges Ho
norar. Näheres Expedition.
[8898

zum 1. Juli geſucht, Niederramſtädter=
ſtraße
13, 2. Stock.
Tüchtige Einlegerin
geſucht von der
L. C. Wittich'’schen Hofbuchdruckerei.

Politiſche Ueberſicht.

Deutſches Reich. In Anweſenheit des Königs von Schweden
beſichtigte der Kaiſer Dienstaa vormittag auf dem Bornſtädter
Felde bei Potsdam das 1. und 8. Garde=Ulanen=Regiment. Der Beſich=
tigung
wohnten die Kaiſerin, ſowie die drei älteſten Vrinzen. der
Kronprinz zu Pferde. bei. Mittags fand Frühſtückstafel im Neuen
Valais bei den Majeſtäten ſtatt, an welcher der König von Schwe=
den
und das Herzogliche Paar, Johann Albrecht von Mecklenburg=
Schwerin, teilnahmen. Abends 9 Uhr 45 Min. reiſte der König von
Schweden von der Wildparkſtation nach Berlin. Der Kaiſer ge=
leitete
den Gaſt zum Bahnhof und verabſchiedete ſich aufs herzlichſte.
Um 10 Uhr traf der König in Berlin ein und nahm bei dem
Geſandten Lagerheim Wohnung.
Der Kaiſer ſoll beabſichtigen, in Begleitung des Prinzen Hein=
rich
in Kiel kurz vor ſeiner Nordlandsreiſe eine Flottenbeſichtigung
vorzunehmen. Anfangs Auguſt wird der Kaiſer in Votsdam zurück=

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synoaoae).
Samstag den 18 Juni.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 31 Min.
Morgenaottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 9 Uhr 15 Min.
9344) Ein jüngeres Dienſtmädchen Gottesdienſt in der Synagoge der
J3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 18. Juni.
Vorakendaottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgens 1 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Sabbathausgana 9 Uhr 15 Min.
Wochengsttesdienſt v. Sonntag d. 19. Juni an:
Morceis 6 Uhr.
Nachmittags 7 Uhr.
erwartet. Es folgen dann die Reiſen des Kaiſers zur Teilnahme
an den Herbſtmanövern. Demnächſt wird der Kaiſer zum Beſuch
des Waldeck'ſchen Hofes in Arolſen erwartet. Die Ankunft des
Königs und der Königin von Italien ſoll nunmehr Montag abend
erſolgen.
Der Reichsanzeiger' ſchreibt: Die Melduna des Bureau
Reuter: daß der Chef der Kilimandſcharo=Station, Herr v. Bülow,
die engliſchen Miſſionare zum Verlaſſen des Moſchigebietes aufge=
ſordert
habe, ſtimmt mit einer hier eingegangenen Meldung des
Gouverneurs Frhr. v. Soden vom 20. Mai inſofern überein, als
Herr v. Bülow einen Anariff auf das Moſchi=Gebiet beabſichtigt
und die Vorſicht geübt hatte, die engliſchen Miſſiona e rechtzeitig
zu warnen. Der enaliſche Vertreter in Sanſibar wird inzwiſchen
durch den Gouverneur v. Soden von der Sachlage unterrichtet
worden ſein mit dem Hinweis. daß die Inſtruktion Herrn v. =
lows
ein kriegeriſches Vorgehen neaen die eingeborenen Stämme
nur im dringendſten Notfalle geſtattet.

[ ][  ][ ]


1952
Re.
Der =Reichsanzeigeru meldet: Nachdem der König den Roten
Adlerorden mit der Krone als beſondere Auszeichnung ausgeſtattet
hat, legt er dieſe Dekoration ſelbſt an und verleiht ſie dem Kron=
prinzen
, den Prinzen Heinrich, Friedrich Leovold. Albrecht. Friedrich
Heinrich. Joachim Albrecht, Friedrich Wilhelm, Alexander und
Georg. dem Fürſten Stolbera=Wernigerode, dem Generalfeldmarſchall
v. Blumenthal, dem Reichskanzler Caprivi, dem Präſidenten des
Staatsminiſteriums Eulenburg, den Miniſtern Wedell und Kalten=
born
und dem Viceadmiral Goltz.
Zu der Hoftheaterfrage iſt von nationalliberaler Seite im preu=
ßiſchen
Abgeordnetenhauſe folgende Interpellation eingebracht wor=
den
: 1) Iſt die Staatsregierung von dem Plan unterrichtet, den
bisher von dem Kronſideikommißfonds für die Theater in Hannover,
Caſſel. Wiesbaden gezahlten Zuſchuß einzuziehen? 2) Im Falle
der Bejahung der erſten Frage, welche Schritte beabſichtigt die
Regierung zu thun, um die dadurch hervorgerufene Gefährdung
der berühmten und mit der Geſchichte der betreffenden Städte und
Landesteile enaverbundenen Kunſtinſtitute zu verhindern ?
Den Verl. Volit. Nachr.- gegenüber hält die =Voſſ. tg. ihre
Nachricht aufrecht, daß der nächſten Reichstacsſeſnion keine Mili=
tärvorlaae
zugehe.
Oeſterreich=Ungarn. Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe
ſaate der Ackerbauminiſter eine genaue Darſtellung der Kataſtrophe
von Przibram nach Abſchluß der Erhebungen zu, erörterte alle bei
Ausbruch des Feuers unverweilt getroffenen Rettungsmaßnahmen
und gab die Erklärung ab, es ſeien wichtige Anhaltsvunkte vor=
handen
, welche es wahrſcheinlich erſcheinen ließen, daß der Brand
durch einen vor der Ausfahrt weageworfenen brennenden Docht
verurſacht ſei. Ec habe für alle Bergwerke Sicherheilsmaßregeln
gegen Grubenbrände angeordnet.
Dr amerikaniſche Geſandte in Wien erhielt die amtliche Noti=
ſikation
, daß Oeſterreich=Ungarn die Silberkonferenz. vorbehaltlich
freier Entſchließung über etwaige Beſchluſſe, beſchicken werde.
Schweiz. Der Nationalrat hat die Staatsrechnung für 1891
in Uebereinſtimmung mit dem Ständerat erledigt.
Laut amtlicher Mitteilung des Bundespräſidenten Hauſer nimmt
die Neubewaffnung der Armee einen erfreulichen Fortaang.
Der neue Zolltarif wird im günſtigſten Falle 4 Millionen Mehr=
einnahmen
bringen.
Im Ständerat, der Dienstag nachmittag zuſammentrat, wird
vorausſichtlch auch der Handelsvertrag mit Italien zur Beratung
kommen.
Frankreich. Die Verhandlungen wegen eines Handelsvertrages
zwiſchen Rumanien und Frankreich nehmen einen guten Fortgang
und man glaubt, daß dieſelben demnächſt zum Abſchluß lommen
werden.
Der Berichterſtatter über das Kultusbudget beantragte in der
Budgetkommiſſion die Aufhebung von 22 Biſchofsſtühlen, deren
Exiſtenz vom Konkordat nicht vorgeſehen iſt, ſowie die Aufhebung
der Generalvikare und der einfachen Vikare, indem es dem Kirchen:
vermögen überlaſſen ſein ſoll, deren Gehalt zu zahlen. Die kon=
ſtitutionelle
Rechte beſchloß im Prinzip die Erlaſſung eines Mani=
feſtes
, deſſen Wortlaut noch zu fixieren iſt.
Es verlautet, daß die Veröffentlichung eines neuen Brieſes des
Papſtes an die franzöſiſchen Katholiken bevorſtehe.
Die Kanonen der Feldartillerie ſollen durch ſolche eines leichteren
Kalibers erſetzt werden, welche in der Minute 8-10 Geſchoſſe mit
einer Tragweite von 5000 Meter verſenden. Die Kanonen werden
durch Metallſchilder gegen das Feuer der Infanterie geſchützt.
Der Import Frankreichs im Mai betrua 401 Millionen segen
272 im Vorjahre, darunter Nahrungsmittel 210 Millionen gegen 90
im Vorjahre. Der Export im Mai betrug 320 Millionen gegen
262 im Vorjahre.
Belgien. Die Wahlen zur Konſtituante, welche am 14. ſtatt=
fanden
, vollzogen ſich unter großer Beteiligung der Wähler. In
mehreren Orten kamen Erzeſſe vor, ſo wurde in Ath das Lokal des katho=
liſchen
Vereins angegriffen, von berittener Gendarmerie mit blanker
Waffe verteidigt. Die Menge riß das Pflaſter auf und verwundete
den Unterſuchune Zrichter. Mehrere Perſonen wurden durch Bajonnet=
ſtiche
verletzt. In einzelnen katholiſchen Etabliſſements wurden die
Fenſter zertrümmert. In Brüſſel und Lüttich herrſchte lebhafte
Erregung. Mehrere Aufläufe fanden ſtatt. In Lüttich wurden für
Dienstaa Arend Manifeſtationen erwartet. Gewählt wurden für den
Senat 45 Klerikale, 30 Liberale; 4 Stichwahlen in Soignies,
Tournay, Verviers, Nivelles, deren zwei den Liberalen günſtig ſind.
Für die Kammer ſiegten: 90 Klerikale, 52 Liberale: 10 Stichwahlen,
von denen 8 den Liberalen günſtig, ſogar ſicher ſind. Somit wird
die Regierung über 92 Stimmen gegen 60 in der Kammer, über
43 gegen 32 im Senat verfügen. In beiden Parlamenten hat ſie
alſo nicht die nötige Zweidrittel=Majorität für giltige Beſchlüſſe
bezüglich der Verfaſſung.
Nach einer Mitteilung des Leiters der afrikaniſchen Miſſion
der weißen Brüder zu Mecheln über die Vorgänge in Uganda geht
aus einem Schreiben des Paters Guillemin vom 31. Januar hervor,
daß eine große Anzahl Männer, Frauen und Kinder als Gefangene
im Fort Kampala ſich befänden. In einem Brieſe vom 4. Februar
heißt es, dem Führer der Katholiken, Nſaji, ſei es fünfmal gelungen,

139
die heranſtürmenden Proteſtanten zurückzuwerſen. Darauf ſei von
letzteren ein Mitrailleuſenfeuer eröffnet worden, wodurch die Katho=
liken
außerordentlich große Verluſte erlitten. Die Ueberlebenden
ſeien nach dem Victoria=Nyanzaſee gedrängt worden, wobei 5-6000
im Waſſer umgekommen ſeien. Guillemin habe ſeine Aufzeichnungen
geheim. mit Bleiſtilt machen müſſen. Ein dritter Brief desſelben
ſei nicht ans Ziel gelangt. Pater Couilland ſchrieb am 16. Februar,
der deutſche Unteroffizier Kühne rettete dem Biſchof Hirth und dem
König Mwanga das Leben. Letztere waren nahe daran, in Ge=
fangenſchaft
zu geraten, als die Barke Kühnes anlangte. Kühne
bißte auf drei Barken die deutſche Flagge und veranlaßte dadurch
die Kähne der Britiſch=Oſtafrikaniſchen Geſellſchaft zur Umkehr.
England. Im Oberhauſe erklärte Lord Salisbury, es ſei am
13. d. ein Telegramm aus Sanſibar mit Nachrichten aus Muanza
in der Nähe des Südendes des Viktoria=Nyanza vom 15. März
d. J. eingelaufen, in welchem das Eintreffen des Kapitäns Williams
gemeldet wird. Derſelbe habe die Nachricht gebracht, daß die Kämpſe
in Uaanda beendet und die Hoffnung vorhanden ſei, zu einem Ein=
verſtändnis
mit König Mwanga und deſſen Anhängern zu kommen.
Die britiſchen Miſſionare hielten ſich in Uganda, die franzöſiſchen
im Bakobadiſtrikte auf. Nach den Schlußworten der Depeſche, die
nicht ganz klar ſeien, ſcheine, daß dieſelben in Sicherheit und wohl
ſeien. Lord Salisbury fuhr fort: Könnte ich alauben, daß irgend
ein britiſcher Agent Gewaltſamkeiten wie einen Angriff auf die
katholiſchen Etabliſſements oder ſonſt einen feindſeligen Akt gegen
die Unterthanen einer anderen europäiſchen Macht begangen habe,
ſo würde ich dieſe Handlungen ernſtlich verdammen; allein wir
dürfen die britiſchen Offiziere nicht ungehört verurteilen; ich bin
überzeugt, Lugard habe nichts ferner gelegen als eine Aktion propa=
gandiſtiſchen
Charakters oder die Anwendung von Gewalt behufs
Schädigung von Andersgläubigen oder einer fremden Nation. Salis=
burh
ſprach alsdann die Hoffnung aus, daß Lugard und ſeine Kol=
legen
gehandelt hätten, wie es britiſchen Offizieren gezieme; dies
könne jedoch das Bedauern über die Leiden der Miſſionare in Uaanda
nicht vermindern; er hoffe. die früheren Berichte ſeien übertrieben.
Die Regierung werde genaue Nachforſchungen über den Hergang
anſtellen und eine rigoroſe Rechenſchaft von denen verlangen, die
etwa nach der Unterſuchung Tadel verdienen. Die Regierung
wünſche ſehr, daß der Friede dort hergeſtellt werde und die ſelbſt=
verleugnenden
Männer, die dort thätig geweſen ſeien, ihrer Thätig=
keit
wiedergegeben würden. Kapitän Jones ſei angewieſen, ſich von
Uganda nach einem Punkt auf demſelben Wege nach der Küſte
zurückzuziehen. Daß Uganda gehalten werde, ſei unter den vor=
handenen
Verhältniſſen eine ſchwere Aufaabe; aber er glaube, wenn
eine Eiſenbahn von Uaanda nach der Küſte gebaut würde, ſo ſei es
keine Schwierigkeit mehr, die Voſition zu behaupten.
Italien. Die Kammer hat den Geſetzentwurf genehmigt, wo=
nach
die Regierung ermächtigt wird, einen etwaigen Handels= und
Schiffahrtsvertrag mit Spanien bis zum 31. Dezember in Kraft
treten zu laſſen.
Portugal. Die deutſchen, engliſchen, belgiſchen, franzöſi=
ſchen
und holländiſchen Delegierten der Inhaber portugieſiſcher
Staatsfonds haben an die portugieſiſche Regierung einen Proten
gegen den Beſchluß, die Konvention vom 24. Mii nicht zu ratifi=
zieren
, und gegen die Reduktion der Zinſen der Staatsſchuld ge=
richtet
.
Ein offiziell veröffentlichtes Dekret reduziert vorläufig bis zur
endgiltigen Entſcheidung durch die Kortes die Zinſen der äußeren
Schuld auf ein Drittel. Die Zinſen der 4 und 4 proz. Renten,
die am 1. April fällig waren, können auch wie die der inneren
Schuld in Vortugal eingelöſt werden. Das Dekret ermächtigt ferner
die konſolidierte auswärtige Schuld bis zum 31. Juli in eine innere
Schuld zu konvertieren.
Serpa Pimentel lud ſämtliche der Regeneratoren=Partei ange=
hörigen
ehemaligen Miniſter zu einer Konferenz ein.
Der deutſche Geſandte in Liſſabon prote=
ſtierte
gegen die Verletzung der den deutſchen Gläubigern kon=
traktlich
zugeſicherten Rechte durch das jüngſte Dekret. In der
Proteſtnote wird hervorgehoben, daß bei den Verhandlungen ſich
die Bereitwilligkeit der deutſchen Intereſſenten gezeigt habe, den
Schwierigkeiten Portugals Rechnung zu tragen, daß aber zum Be=
dauern
der Kaiſerlichen Regierung dieſe Haltung auf portugieſiſcher
Seite kein Entgegenkommen gefunden habe.
Rußland. Die Beſetz ung der erledigten diplomatiſchen Stellen
im Auslande wie des Poſtens eines Geſandten in Stuttgart dürfte
endgiltig erſt im Herbſte erfolgen. Zu demſelben Zeitpunkte wird
auch der Rücktritt des Miniſters des Aeußern v. Giers erwartet.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Juni.
Militärdienſtnachrichten. v. Frankenberg
und Zudwigsdorf. Vr. Lt., aggreg. dem 1. Großh. Heſſ. Inf=
Reat. Nr. 115. unter Belaſſung in dem Kommando zur Dienſt
leiſtung bei des Großherzogs von Heſſen und bei Rhein Königlicher
Hoheit. la suite des genannten Regiments geſtellt. Bilau,
Zeughauptm. vom Art.=Depot in Mainz, zum Art.=Depot in Straß=

[ ][  ][ ]

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dies
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ben.

Beilage zu Nr. 139 des Darmſtädter Tagblatt: vom 16. Juni 1892.

burg i. E. Bettermann. Zeughauptmann vom Art.=Depot in
Straßburg i. E., zum Art.=Devot in Mainz. - verſetzt. D. 8.)
L. Schwurgericht. Geſtern ſtanden die beiden gewohn=
heitsmäßigen
Landſtreicher der Weber Hermann Schink aus
Treuen und der Dreher Guſtav Nitſchke aus Breslau wegen
Brandſtiſtung vor Gericht. Beide waren am 6. April d. J., nach=
mittags
2 Uhr auf der Staatsſtraße von Hirſchhorn nach Beer=
felden
hinter Oberhainbrunn an eine Stelle gekommen, wo ein
vierjähriger Eichenſchälholzwald bis dicht an die Straße heran
zieht. Hier forderte Nitſchke den Schink auf, das am Rain des
Straßengrabens befindliche dürre Gras und Haidekraut anzu=
zünden
. Schink leiſtete bereitwilligſt Folge obwohl beide wiſſen
mußten, daß bei der damaligen grotzen Dürre der Wald leicht
Feuer fangen könne. Dann gingen beide nach Oberfinkenbach
weiter, wo ſie verhaftet wurden. Der Wald war nämlich in
Brand geraten und eine Strecke von 36 Hektar weggebrannt, was
einen Schaden von 650 Mark bedeutet. Umwohnende Leute löſchten
mit vieler Mühe die Flammen. Die Angeklagten geſtehen alles zu,
nur wollen ſie nicht daran gedacht haben, daß der Wald Feuer
fangen könne. Die Geſchworenen bejahten die auf Brandſtiftung
und Anſtiftung dazu an ſie gerichtete Frage unter Zubilligung
mildernder Umſtände, worauf Schink in eine Gefängnisſtrafe von
2 Jahren, Nitſchke in eine ſolche von 1 Jahre verurteilt wurde.
Beide Angeklagte wurden auch der bürgerlichen Ehrenrechte auf
3 Jahre verluſtig erklärt.
Nach einer ſtatiſtiſchen Ueberſicht der Invaliditäts=
und Altersverſicherungsanſtalt für Heſſenbetrug im
Jahre 1891 die Zahl der Verſicherten etwa 200000. Der Erlös
für Marken ſtellt ſich auf 166123382 M. An Altersrentnern waren
1908 männliche und 654 weibliche vorhanden, welche 249 035.40 M.,
reſp. 73344 M. Altersrente bezogen. Auf je 100 Einwohner ent=
fallen
20,13 Verſicherte und auf je 1000 der Bevölkerung 258 Alters=
rentner
und auf je 1000 Verſicherte 1281 Altersrentner. Die durch=
ſchnittliche
Höhe der Altersrenten ſtellte ſich für männliche Rentner
auf 13052 M. für weibliche auf 112.15 M. An Beiträgen ent=
fielen
auf den Kopf des Verſicherten im Jahre 1891 801 M.
Dem Vernehmen nach iſt in der letzten Zeit die Reaulierung
des Nachlaſſes des im vorigen Sommer verſtorbenen Rentners
Wilhelm Schwab zum Abſchluß gekommen und wurde der nach
Auszahlung aller Legate u. ſ. w. verfügbare Reſt dieſes Nachlaſſes
der Statt Darmſtadt, die zur Erbin eingeſetzt iſt, im Geſamtbetrage
von etwa 272000 M. übergeben. Wie ſchon früher beſprochen, hat
die Stadt die Verpflichtung, den Nachlaß voll und uneingeſe ränkt
zur einer Stiſtung für höhere Ausbildung talentvoller aler
Knaben aus Darmſtadt' zu verwenden. Für dieſe Stiftung iſt nach
Maßgabe der Teſtamentsbeſtimmungen ein beſonderer Verwaltungs=
rat
zu bilden, zu deſſen Konſtituierung nunmehr geſchritten werden
dürfte. Iſt der Verwaltungsrat ernannt, dann kann demnächſt die
Stiftung ihre hoffentlich ſegensreiche Wirkſamkeit beginnen.
R. C. Die Ehrenpreiſe und Preismedaillen für das am nächſten
Sonntag ſtattfindende Wettfahren des Darmſtädter Bicycle=
Klubs ſind gegenwärtia in der Blumenhandlung der Firma
G. B. Roth in der Rheinſtraße ausgeſtellt. Außer dieſen wert=
vollen
Preiſen, unter welchen ſich wahre Prachtſtücke befinden,
werden für die Hauptnummern des Programms (Hauptfahren,
Vorgabefahren ꝛc.) Gutſcheine für entſprechende Beträge ausgegeben.
Hiermit hat der Biehcle=Klub eine dankenswerte Neuerung ge=
ſchaffen
, weil dadurch den Gewinnern Gelegenheit geboten iſt, nch
in einem beliebigen Geſchäfte ihre Preiſe ſelbſt nach eigenem Gut=
dünken
auszuwählen und dadurch nicht Gefahr laufen bei ver=
ſchiedenen
Rennen dasſelbe Wertſtück mehrmals hintereinander zu
bekommen, wie z. B. einer unſerer bedeutendſten Rennfahrer in
kurzer Beit nicht weniger als 8 goldene Taſchenuhren gewann.
Daß Wettfahren findet auch bei ungünſtiger Witterung ſtatt.
Der Hof=Kalligraph Gander aus Mainz, bereits von
vielen Jahren her durch ſeine Leiſtungen auf dem Gebiete der
Kalligraphie zur Genüge bekannt, wird - nachdem er ſeine in
letzteren Monaten in Aſchaffenburg, Offenbach, Würzburg, Mainz
und Wiesbaden unter allſeitiger Anerkennung und großer Beteiligung
erteilten Schreib=Unterrichts=Kurſe; ſoeben beendet - am nächſten
Montag wieder in Darmſtadt einen 14tägigen, bezw. auf 12 Lehr=
ſtunden
ſich erſtreckenden Cyklus ſeiner die Handſchriften verbeſſern=
den
Schreibmethode eröffnen. Die großartigen Erfolge der
Gander'ſchen Schriftverſchönerungslehrweiſe haben der=
ſelben
allerorts Freunde zugeführt und iſt es außer Zweifel, daß der
diesjährige Kurſus, gleich den Vorjahren, ſich einer regen Frequenz
erfreuen wird.
Der Odenwald=Klub macht Sonntag, den 19. Juni, einen
Ausflug mit Familien nach Erbach i. O. Von der Sektion Erbach
iſt folgendes Programm vorgeſehen: 1) Fahrt nach Erbach; Empfang
am Bahnhof durch die dortige Sektion. 2) Spaziergang nach der
Sophienhöhe, wo Muſik und Erfriſchungen die Gäſte erwarten.
Nach längerem Aufenthalte daſelbſt 3) Spaziergang über den Bruder=
grund
und Schöllenberg nach Erbach. 4) Um 13 Uhr gemein=
ſchaftliches
Mittageſſen im Gaſthaus Nieratzky Zum Schützenhof=

und (bei ſtärkerer Beteiligung) im Gaſthaus 8um Odenwald.
5) Nach dem Eſſen Vereinigung im Nieratzky'ſchen Garten bei Muſik=
ſowie
Beſichtigung der Sammlungen im Gräflichen Schloſſe unter
Führung von Sektionsmitgliedern. Mit gewohntem Entgegenkommen
haben ſowohl die Spezialdirektion der Heſſiſchen Ludwigsbahn wie
die Betriebsverwaltung der Reinheim=Reichelsheimer Bahn Fahr=
preisermäßigungen
dahin gewährt, daß die durch ihre Mitglieds=
karte
ſich legitimierenden Klubmitglieder und deren Angehörige für
Hin= und Rückfahrt nur einfache Billets, welche deshalb bei der
Hinfahrt nicht abgegeben werden dürfen, zu löſen haben. Die für
die Reinheim=Reichelsheimer Bahn gelöſten einfachen Billets müſſen
für die Rückfahrt mit dem Stempel des Odenwald=Klubs verſehen
werden.
Auf dem Marienplatz wird eben der Cirkus Lorch auf=
geſchlagen
.
4)
Eberſtadt. 14. Juni. Heute wurde der hieſige Geſchäftsmann
M. H. wegen Wechſelfälſchung in Unterſuchungshaft genommen.
C Griesheim, 14. Juni. Die Entwendung des Gras=
ſamens
auf den Wieſen in hieſiger Gemarkung giebt auch in
dieſem Jahre wieder den beteiligten Grundbeſitzern Anlaß zu
Klagen. Soll es doch vorkommen, daß ſelbſt bei Tage in ſehr un=
genierter
Weiſe die Frevler ihrem einträglichen Geſchäft nachgehen.
Darin, daß die Beſtrafung der Uebertretung mit den errungenen
Vorteilen in keinem Verhältnis ſtehen ſoll, liegt die Schwierigkeit
der Ausrottung des Unfugs. Letzter Tage hat nun eine große An=
zahl
Wieſenbeſitzer an Großh. Kreisamt die Bitte gerichtet, geeignete
Maßnahmen zur Unterdrückung des Frevels zu treffen.
1. Mainz. 14. Juni. Eine erſchütternde Szene hat ſich
geſtern in einer belebten Straße hier zugetragen. Eine arme Bauers=
frau
von Biſchofsheim hatte ihr an der Diphtheritis ſchwer er=
kranktes
Kind hierher gebracht, um bei einem berühmten Hoſpital=
arzt
ein letztes Rettungsmittel zu verſuchen. Es war eine harte
Tour für die arme Frau, mit dem in Kiſſen und Decken umhüllten
kranken Kind den Weg von Biſchofsheim hierher zu machen, und
oft drohten ihre Beine, ſie nicht mehr zu tragen. Faſt am Ziel
ihrer Reiſe verließen die Aermſte ihre Kräfte und ſank ſie mit ihrer
Bürde bewußtlos auf die Straße nieder. Mildthätige Menſchen
eilten zur Hilfe; das erkrankte Kind, für das die Mutter hier
Rettung erhoffte, hatte ſeinen Geiſt bereits ausgehaucht, an deſſen
Stelle brachte man nun die Mutter in das Spital, die, als ſie den
Tod ihres Kindes erfuhr, der Verzweiflung nahe war.
. Mainz. 15. Juni. Der hieſige Domſchatz wurde vergangene
Woche durch eine intereſſante Reliquie bereichert, indem jener
größere Kreuzvartikel dem Dom übergeben wurde, welchen Maria
Stuart bei ihrem Todesgange zum Schaffot am 18. Februar 1587
bei ſich getragen haben ſoll. Dieſer Kreuzpartikel war zuletzt im
Beſitz des jünaſt verſtorbenen Domkapitulars Thoms, der ihn ſeiner
Zeit von der Gräfin Hahn=Hahn mit der Beſtimmung erhielt, ihn
ſpäter dem Domſchatz einzuverleiben.
J. Ober=Olm, 14. Juni. Hier brach geſtern nachmittag in
einer Maſchinenhandlung Großfeuer aus, das in kurzer Zeit
ſämtliche Gebäulichkeiten, ſowie eine große Maſchinenhalle, in welcher
ſich viele Lokomobilen und Dreſchmaſchinen befanden, vollſtändig
zerſtörte. Wie der Brand, der einen bedeutenden Schaden verurſachte,
entſtanden, iſt noch nicht aufgeklärt.
J. Vom Rhein, 13. Juni. Auffällig iſt in dieſem Jahre die
große Zahl der Auswanderer. Allwöchentlich kann man
größere Partien, häufig über 100 Köpfe, von Mainz aus rhein=
abwärts
fahren ſehen. Die meiſtens zur Rheinreiſe die Dampf=
ſchiffe
der Niederländer Geſellſchaft benutzenden Europamüden, die
faſt immer eine beträchtliche Kinderſchar mit ſich führen, kommen
zum größeren Teil aus Württemberg, teilweiſe aber auch aus dem
badiſchen Oberland und der Pfalz.
8t. Frankfurt, 14. Juni. Hermann Lattemann, der kühne
Luftſchiffer. der in den letztvergangenen Jahren durch ſeine mit
großem Geſchick ausgeführten Luftfahrten und Fallſchirmabſtürze zu
einem Liebling des hieſigen Publikums geworden iſt, bringt uns
wieder etwas neues in ſeinem ſelbſt erfundenen und während des
vergangenen Winters hier konſtruierten Touriſten=Fallſchirm,
mit welchem er am nächſten Sonntag im Zoologiſchen Garten auf=
fahren
und den Abſturz unternehmen wird. Dieſer neue Fallſchirm
wird klein zuſammengelegt und einem Bündel gleich von Herrn
Lattemanu an der Hand getragen. So beſteigt der Asronaut die
Gondel ſeines Ballons und verläßt in der Höhe das Fahrzeug,
indem er mit dem Bündel abſtürzt, aus welchem ſich alsdann der
Fallſchirm entrollt und ausbreitet. Herr Lattemann hat mit dieſer
neuen Erfindung bereits in Berlin und München großes Erſtaunen
erregt, er arbeitet damit ſo ſicher, als ob er anſtatt in der freien
Luft, auf feſter Erde etwa eine Droſchkenfahrt unternähme.
8t. Frankfurt, 14. Juni. Der Frankfurter Regatta=Verein
veranſtaltet kommenden Samstag, 18., und Sonntag, 19. ds. Mts.,
unter Mitwirkung von 16 Ruder=Vereinen eine große Regatta
mit Rudern um den Kaiſerpreis. Der Feſtplatz liect an der Gerber=
mühle
bei Oberrad und iſt durch zwei Bahnlinien in 5-7 Minuten
zu erreichen.
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[ ][  ]

1994
Nr. 139
Aus dem Reichslande, 14. Juni. Geſtern nachmittag er=
tranken
zwei Ulanen vom 7. Ulanen=Regiment in Saarburg
beim Baden in der Saar. Als der erſte der beiden Soldaten in
den Fluß ſprang, ging er ſofort unter, worauf der zweite ſeinem
in Todesgefahr ſchwebenden Kameraden nachſprang, um ihn zu
retten. Der mit dem Tode Ringende umklammerte aber ſeinen
Retter ſo feſt, daß dieſer mit in die Tiefe gezogen wurde und eben=
falls
verſchwand. Ein in der Nähe weilender Offizier ſtürzte ſich
uun ebenfalls in das Waſſer, konnte jedoch den Untergegangenen
keine Rettung mehr bringen. Die Leichen wurden bald aus dem
Woſſer gezogen. Der brave Retter, der mit ſeinem Kameraden den
Tod fand. Theodor Horſch, iſt aus Ruwer bei Trier gebürtia. Die
unglückliche Mutter, eine Witwe, erhielt die telegraphiſche Benach=
richtigung
von dem Tode ihres Sohnes in dem Augenblick, als bei
der Ruwerner Feuersbrunſt gerade ihr Haus niederbrannte.
Berlin, 14. Juni. Der Oberhof= und Hausmarſchall, Ober=
ſtallmeiſter
weiland des Kaiſers Wilhelm L., Graf Pückler, iſt
heute mittaa im Schloſſe Bellevue geſtorben. Mit demſelben iſt
wiederum einer der treueſten Diener des erſten deutſchen Kaiſers
geſtorben, deren nur noch wenige ihren Herrn überleben. Graf
Pückler, am 24. Dezember 1797 geboren, war nicht nur ein Alters=
genoſſe
, ſondern auch ein Jugendfreund des verſtorbenen Kaiſers
und nabezu ſein älteſter Diener, den er im kleineren Kreiſe mit dem
vertraulichen Du anzureden liebte.
Berlin, 14. Juni. Die Poſt' ſchreibt: Für die Vororte
von Berlin dürfte das Jahr 1892 einen großen Wendepunkt
herbeiführen, denn noch vor Ablauf des Jahres ſoll ſowohl die
Einverleibung der nächſtliegenden Vororte als auch der Ein=
führung
der neuen Bauordnung für die Kreiſe Teltow und
Niederbarnim der Verwirklichung näher geführt werden; nament=
lich
werden die Vorarbeiten für den Erlaß der Bauordnung ſehr
gefoͤrdert.
Berlin, 14. Juni. Mit der Niederlegung der Schloß=
freiheit
wird beſtimmt am 15. Juni begonnen.- Der Geheime
Regierungsrat Profeſſor Dr. von Treitſchke iſt ſeit etwa 14
Tagen an einem Ohrenleiden erkrankt, ſo daß er gezwungen wurde,
ſeine Vorleſungen vorläufig einzuſtellen. Das Leiden erforderte
einen operativen Eingriff, der zum Glück gut verlaufen iſt.
Verlin, 14. Juni. Der Kaiſer beabſichtiat, wie die Neue
Zeit- erfährt, auf einige Jahre ſeine Reſidenz für den Winter ſo=
wohl
wie für den Sommer in Votsdam aufzuſchlagen. Hiermit
hängt es zuſammen, daß der Neubau eines großen Marſtalles hinter
dem Nenen Valais bei Votsdam angeordnet worden iſt. Die Ur=
ſache
der Verlegung der Reſidenz iſt darin zu ſuchen, daß der
hkaiſer ſehr umfaſſende bauliche Veränderungen des Berliner Schloſſes
vornehmen laſſen will.
Leipzig. 14. Juni. Der Rechtslehrer Prof. Windſcheid
läßt die Nachricht, er beabſichtige mit Ende dieſes Semeſters ſeine
Lehrthätigkeit aufzugeben, für unbegründet erklären.
Bad Liſſingen, 12. Juni. Fürſt Bismarck wird Ende
dieſes Monats hier erwartet. Die aus dem königlichen Hofmarſtall
in München für den hieſigen Aufenthalt des Fürſten zur Verfügung
geſtellten Wagen und Pferde treffen bereits am 20. ds. hier ein.
Der Fürſt wohnt wie immer auf der oberen Saline.
Gt. Bäderfrequenz. Baden=Baden 18387. Ems 4359.
Hombura 2100. Kreuznach 1119. Münſter a. St. 357. Nauheim
2546. Schwalbach 773. Soden i. T. 487. Weilbach 18. Wies=
baden
37295. Oſtende 633.
Lauterbrunnen, 14. Juni. Entdeckter Waſſerfall.
Beim Trümmelbachfall bei Lauterbrunnen, der in der Alpenwelt
in ſeiner Art ein Unikum bildet, iſt vor einiger Zeit ein dritter
Fall entdeckt worden. Jetzt führt ein in Felſen eingehauener Saum=
weg
zu dieſem neu eröffneten Trümmelbachfall, der an Großartia=
keit
ſelbſt den unteren berühmten Fällen und der bekannten intereſ=
ſanten
Grotte ebenbürtia iſt; höchſt eigenartig ſind hier die Aus
waſchungen, die das Waſſer in jahrtauſendelanger Arbeit in der
Felſenſchlucht verrichtet hat.
Wien, 14. Juni. Für Graf Herbert Bismarck, der am
Freitag hier erwartet wird, wurde im Hotel Munſch' Wohnung
beſtellt, ebenſo für die Familie des Grafen Wilhelm Bismarck und
Graf Rantzau. Fürſt Bismarck, der am Sonntag hier erwartet
wird, wohnt im Palais Valffy und dürfte Dienstag abend oder
Mittwoch wieder abreiſen. Die Trauung findet am Dienstag um
11½ Uhr in der helvetiſchen Kirche ſtatt, da die Braut wie ihre
Mutter anglikaniſch ſind. Am Montag giebt die Gräfin Gabriele
Andraſſy, als Tante der Braut, mit dem Prinzen Nikolaus Eſterhazh
im Palais Palffy eine Feſtlichkeit zu Ehren des Fürſten Bismarck
und des Brautpaares.
Przibram, 13. Juni. Heute nachmittag wurden die Berg=
leute
Havelka, Kadlec und Kriz als Urheber des Brandunglückes
verhaftet. Die Verhaftung erfolgte auf Grund der Anzeige eines
Häuers an den Oberberaverwalter Gröaler. Havelka habe mit vier
Beraleuten am 31. Mai kurz vor der Ausfahrt am Füllort des
29. Laufes geſeſſen, ſeinen Docht ausgewechſelt und den alten Docht
brennend in den Füllraum, ohne ihn zu löſchen, geworſen. Mehrere
Verhaftungen dürſten noch folgen.

Paris. 14. Juni. Profeſſor v. Helmholtz in Berlin wurde
an Stelle des verſtorbenen Kaiſers von Braſilien von der Akademie
der Wiſſenſchaften zum auswärtigen Mitalied gewählt.
London, 14. Juni. Nach einer Meldung der Times' aus
Theheran vom 13. Juni ſind in Meſhed am Donnerstag 400 Cho=
leratodesfälle
vorgekommen, der Freitag brachte keine Ab=
nahme
. Die Geſchäfte ſtocken. Die Regierung zog den Sanitäts=
kordon
auf eine Entfernung von 40 Meilen von Teheran.
Barcelona, 14. Juni. Die Lage hat ſich etwas gebeſſert.
Die Stadt iſt ruhig.
Vetersburg. 14. Juni. Der Emir von Buchara wird
im Juni hier erwartet. Er wollte 100 Würdenträger mit=
bringen
, ſetzte aber die Zahl derſelben auf Erſuchen von ruſſiſcher
Seite auf vierzig herab.
Chicago, 14. Juni. Geſtern nachmittag wurde Chicago und
Umgegend von einem gewaltiaen Orkan heimgeſucht. Es verlautet,
7 Perſonen ſeien getötet, 15 verletzt worden. Der Schaden an
Eigentum wird auf mehrere Hunderttauſend Dollars geſchätzt.
San Francisco, 13. Juni. In einer zur Herſtellung von
Granaten beſtimmten Abteilung des See=Arſenals auf Mare
Jsland hat eine Exvloſion ſtattgefunden, durch welche 12 Ver=
ſonen
aelstet und 3 ſchwer verletzt wurden. Die Werkſtatt wurde
durch Feuer zerſtört.
- Spanien hat in dieſem Jahrhundert, wie das Militär=
Wochenblatt; mitteilt, nicht weniger als 194 Kriegsminiſter
gehabt, ſo daß auf jeden durchſchnittlich eine Amtsdauer von nicht
einem halben Jahre kommt. Als eine nicht wieder vorgekommene
Merkwürdigkeit wird angeführt, daß General Prim das Amt zwei
Jahre lang bekleidet hat.
Einneuer Schmugglertric. An der belgiſchefran=
zöſiſchen
Grenze iſt die Zollbehorde einem ebenſo neuen, wie ſinn=
reichen
Schmugglerkniffe auf die Spur gekommen. Brieftauben
werden in langen flachen Körben befördert. Ein franzöſiſcher Zoll=
beamter
war ſo neugierig, in einen dieſer belgiſchen Körbe hinein=
zuſchauen
und bemerkte, daß mehrere Tauben auf eine ganz gleich=
mäßige
Weiſe ſprangen und hüpften. Da dieſe Erſcheinung ſeinen
Verdacht erregte, ſo öffnete er den Korb. Sofort flogen einige
Brieftauben heraus. aber die anderen blieben ſitzen; es waren aus=
geſtopfte
, an Sprungfedern befeſtigte, ſich hin und her bewegende
Tauben. Dieſe Brieftauben wurden geöffnet und bargen bedeutende
Mengen koſtbarer Brüſſeler und Mechelner Spitzen, die hohem Ein=
fuhrzoll
unterliegen. Die Sendung wurde beſchlagnahmt und eine
ſchärfere Beaufſichtigung der Brieftauben angeordnet.
Litterariſches.
Im Verlag des Litterariſchen Inſtituts Dr. M. Huttler in
München iſt ſoeben erſchienen: Beherzigenswerte Ratſchläge eines
Sachverſtändigen um die heutige Nonnen=Kalamität endgiltig aus
der Welt zu ſchaffen.: Der Verfaſſer empfiehlt namentlich die
Schaffung von Lichtzentren, um den den Kiefernwaldungen ſo ver=
derblichen
Schmetterling weazufangen.
Dſntſagung.
5
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte ſagen wir Allen unſern
innigſten Dank.
Familien Eisenberg und Bioger.
Darmſtadt und Ems, 15. Juni 1892.
Bankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Theilnahme, die uns
bei dem Hinſcheiden unſeres unvergeßlichen lieben Vaters,
Schwiegervaters und Großvaters
Herrn Johann Heinrich Rausch
enſgegengebracht wurden, ſagen wir Allen unſeren tiefgefühlten
Dank.
Darmſtadt, den 15. Juni 1892.
Familie H. Scharmann, Familie L. Vogel,
Mannheim. (9349
Darmſtadt.
Taneskalender.
Donnerstag. 16. Juni: Konzert im Katholikenverein.
Freitag. 17. Juni: Generalverſammlung der vereinigten Ortskranken=
kaſſe
Darmſtadt in der Brauerei Böttinger.
Samstag, 18. und Sonntag, 19. Juni: Ausflug des deutſchen und
öſterreichiſchen Alvenvereins, Sektion Darmſtadt, in die Pfalz.

Druck und Verlaa: L. C. Wittichſche Cofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion