Darmstädter Tagblatt 1892


09. Juni 1892

[  ][ ]

Abennemenlsprei=
Oerntelſührlich 1 Mark 50 Pf. halld-
Ehelich 3 Mark mcl. Dringerlohn.
Anzwömz verden von allen Poſt=
Amterm Beſtellungen entgegenge=
nemmen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Qnartal ind. Poflauſichlag.

155. Lahrgang.

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerale
fuͤr dal
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblart
verden angenommen:h Durmſtadt.
von der Expedition, Rein fr. Nr. 23.
n Beſſungen von früdr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſow e auswärts
von allen Annonencxv=ditionen.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 133.
Donnerstag den 9. Juni.
1892.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die für das Etatsjahr 189293 zur Beſtreitung von Kommunal= und Kirch nbedürſniſſen in der Haupt= und Reſidenzſtadt
Darmſtadt zu erhebenden Umlagen betreffend.
Mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtig ſollen in der Stadt Darmſtadt für das
Etatsjabr 1892ſ93 folgende Umlagen in 6 Zielen erhoben werden:
1) 1040 000 Mark mit einem Ausſchlagskoeſfizienten von 25 Pfennig auf das geſammte Kommunalſteuerkapital der Ein=
wohner
und Ausmärker;
24 100 Mark mit dem abgerundeten und gleichen Ausſchlagskoeſizienten, wie im vorigen Jahr, von 11 Pfennig auf
2)
das Kommunalſteuerkapital der Mitglieder der evangeliſchen Kirche (Geſammtgemeinde) zu Darmſtadt.
Es wird dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Fälligkeitstermine:
für das 1. und 2. Ziel auf den Monat Juni 1892,
3. 4. Oktober 1892,
Februar 1893,
5. 6.

feſtgeſetzt worden ſind, es aber den Steuerpflichtigen freigeſtelle bleibt, die Ziele einzeln innerhalb der angegebenen Fülligkeits=
termine
zur Stadtkaſſe abzuführen.
Weiter wird bemerkt, daß gleiche Bekanntmachung in Beilage Nr. 16 des Großh. Heſſiſchen Regierungsblatts vom 4.
Juni d. Js. abgedruckt iſt und daß von dieſem Tage an die Friſt zum Vorbringen von Beſchwerden, welche gegen die Er=
hebung
der Umlagen gerichtet ſind, läuft.
Die mit den Gemeindeſteuern gleichzeilig zu erhebenden evangeliſchen Kirchenſteuern kommen nach der Bekanntmachung
vom 27. Februar d. J3. (Beilage Nr. 5 zum Regierungsblath) mit einem Beitrag von Einem und ſechs Zehntel Pfennig
auf die Mark Steuerkapital in Anſatz.
Darmſtadt, den 7. Juni 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
18858

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Veröffentlichung des Verkaufs von Fleiſch auf der hieſigen Freibank mittelſt der Ortsſchelle findet vom
14. d. Mts. ab in der Regel nach nicht mehr ſtatt.
Es bleibt dem Eigenthümer des zu verkaufenden Fleiſches überlaſſen, den Verkauf durch Einrücken in hieſige Tages=
blätter
oder durch Anſchlag an den Straßenecken zu veröffentlichen. Formulare hierfür ſind von dem Fleiſchbeſchauamte
(Schlachthaus) zu erhalten.
Darmſtadt, den 8. Juni 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
18859

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Ausſchlag der direkten Steuern für das Jahr 1892ſ93.
Mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums der Finanzen iſt die ge=
ſetzliche
Netlamationsfriſt bis Ende Juni l. J8. erſtreckt worden.
Darmſtadt, den 3. Juni 1892.
Großherzogliches Steuercommiſſariat Darmſtadt.
(8860
Kritzler.

Lieferung von Uniforms=
ſtücken
.
Die Lieferung von Uniformen, beſte=
hend
in Interimspaletots, Hoſen und
Dienſtmützen nach Militärmuſter für das
Octroi=Aufſichtsperſonal ſoll auf dem
Submiſſionswege vergeben werden.
Angebote unter Anſchluß von Tuch=
283

[ ][  ][ ]

1898
proben wolle man - mit entſprechender
Aufſchrift verſehen - bis längſtens
Samstag den 11. Juni l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einreichen.
Die Liferungs=Bedingungen nebſt
Stoffmuſter liegen auf unſerem Büreau,
Rheinſtraße, Zimmer Nr. 13, zur Ein=
ſicht
offen.
Darmſtadt, den 30. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtodt.
(8594
Morneweg.
Kirſchen=Verſteigerung.
Samstag den 11 l. Mts.,
Vormittags 11 Uhr,
ſoll die Kirſchenernte von etwa 100 Bäumen
der Allee zwiſchen dem Pallaswieſen= und
Landwehrweg an Ort und Stelle öffent=
lich
meiſtbietend verſteigert werden.
Zuſammenkunft an der Windmühle.
Darmſtadt, den 8. Juni 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8861
J. V.
Lauteſchläger, Beigeordneter.
Der Konkurs
Uber das Vermögen des Holz= und Stein=
waarenhändlers
Karl Hoffmann in Darm=
ſtadt
iſt durch Schlußvertheilung beendigt
und daher aufgehoben.
Darmſtadt, den 2. Juni 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekannt gemacht:
Kümmel, Gerichtsſchreiber. (8862
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
des Schreinermeiſters Gottlieb
Münſter zu Darmſtadt wird, nachdem
der in dem Vergleichstermine vom 16. April
1892 angenommene Zwangsvergleich durch
rechtskräſtigen Beſchluß vom 20. April
1892 beſtätigt iſt, hierdurch auſgehoben.
Darmſtadt, den 27. Mai 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekannt gemacht:
Kümmel, Gerichtsſchreiber. (8863
Bekanntmachung.
Auf Antrag des Konkursverwalters
wird die zur Konkursmaſſe der Hermann
und Meyer Oppenheimer I., dahier
gehörige Hofraithe, Ludwigsſtraße Nr. 9
Nr.
Flur.
Mtr.
I. 1021¾ 239
Samstag den 11. Juni 1892,
Vormittags 11 Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Erreicht das Gebot die Taxation,
ſo erfolgt alsbald der Zuſchlag.
Darmſtadt, den 4. Juni 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. E. d. V.
(818.
Müller.

Vergoldetes Trümeaux,
ſolirte Waſchkommode u. ein Polſter=
ſeſſel
wird abgegeb. Steinſtr. 5. I. (8630

Nr. 133
Bekanntmachung
der Eintäge in das gandeſs=Regiſler.
Vom 30. Mai 1892.
Michael Jäger hier betreibt daſelbſt unter der FirmaMichael Jäger' ein
Handelsgewerbe.
Vom 1. Juni 1892.
Die Firma,R. Meyer' hier iſt erloſchen.
Vom 2. Juni 1892.
Das von Heinrich Schreiner hier ſeither unter der Firma Louis Walther
daſelbſt betriebene Handelsgewerbe wird von demſelben von jetzt ab unter der Firma
Louis Walther Nachfolger geführt.
Darmſtadt. den 2. Juni 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann.
18864

BrennhulzYerſteigerung.
Donnerstag den 9. Juni, Nachmittags 6 Uhr,
werden in der alten Großherzoglichen Meierei
circa 100 Looſe Brennholz
ſöffentlich meiſtbietend durch den Unterzeichneten gegen gleich baare Zahlung ver=
ſteigert
.
Emgel,
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt. (8865

Wer gute Kleiderſloße
billig kaufen will, der benutze einen großen und günſtigen Ge-
logenheitskauſ
.
Ich empfehle als beſonders preiswerth:
100 Ctm. br. rein wollene Faſſetheige,. Mk. 1.25 pr. Met.,
100 gemusterte Beige, 1.10
gestr. U. ⬜do. 140
100
100
u. ⬜hoppé's 2.


(Letztere koſteten früher Mr. 280 bis Mk. 3).
Ferner:
Wollmoussehüme, Eattiste mmd
Hlefdertzattume
(8768
in großer Auswahl billigſt.
Theodor Kallbſuss.

Saiſon=Eröffnung
Bad Salzſchlirf.
15. Mai.

Sool= und Moorbäder, Bonifaciusbrunnen, ſtärkſte
Lithiumquelle der Welt. Ferner 3 Stahl=, Schwefel= u.
Bitterwaſſergnellen. Vortreffliches Klima. Größte Heil=
erfolge
gegen Gicht, Mieren= u. Blaſenleiden, Harngries,
nieren, Blaſen= und Gallenſteine, Rheumatismus,
Leber, Magen=u. Unterleibsleiden, Bronchialkatarrhe,
Blutarmuth, Nervenſchwäche, Hämorrhoiden und Ver=
Proſpekte und Wohnungsnachweis durch die Brunnen= und Bade=
ſtopfunt

verwaltung in Salzſchlirf (Station der Bahn Fulda=Gießen). - Haupt=Nieder=
[7486
lage des Bonifaciusbrunnen in Darmſtadt bei Herrn Carl Maumann.

l.

[ ][  ][ ]

9

ach.
Rein=
Foun

Nr. 133
Friſch
Suppenwürze
Weß
eingetroffen L4-:
Theoder Stemmer, Hoflieſerant, Eliſabethenſtraße.
(8866

Was,Rademann 6 Hindormehle num beston
1.crlA Azakéol fut Hzzrudl,

Jademann's Kindermehl

macht!
5.
bietet alle Vortheile
der Hafergrütze ohne
deren Nachtheile. Haſergrütze bleibt im Magen des Kindes
unverdant und führt dem Körper ſelbſt keine Nährſtoffe zu;
wenn es bisher dennoch verwendet und ſeitens der Aerzte ver=
ordnet
wurde, ſo liegt der Grund darin, daß Hafergrütze die Milch
flockig und alſo verdaulich macht. Nun aber iſt für
Hafergrütze Roh=
ademann's
Kindermehl
produkt. Die Ar=
beit
, die durch gewöhnliche Hafergrütze bisher dem Magen des
Kindes zugemuthet wurde, beſorgt bei Rademann's Kindermehl
e
die Fabrikation; das Mehl ſelbſt iſt leicht verdaulich, in allen
Theilen löslich und beſitzt ebenſo wie Hafergrütze die Eigenſchaft,
die Milch flockig und nahrhaft zu machen.
iſt nicht wie unver=
Aademann's Lindermehl dauliche Haſergrütze
eine ſtändige Gefahr für das Kind: Mit Rademann's Kinder=
mehl
genährte Kinder leiden nie an Verdauungsſtörungen, ge=
8
deihen nach dem Ausſpruch von Autoritäten wie Prof. Hennoch=
Berlin, Geh. Medizinalrath Dr. Schatz=Roſtock, Prof.
Dr. Uſſelmann=Roſtock ꝛc. ꝛc. vortrefflich.
wird, nach ſtreng
Aademann's Kindermehl
wiſſenſchaftlichen
Grundſätzen und unter ſtändiger Berückſichtigung der Verdauungs=
kraft
des Magens in den erſten Lebenswochen und=Monaten
des Kindes bereitet. Es iſt darum beſonders auch den bisher
in den Handel gebrachten Kindermehlen vorzuziehen, welche durch
feine Vermahlung zwar die Faſerſtoffe beſeitigen, dabei aber
ebeuſo wie Hafergrütze unverdaut bleiben und ſelbſt keinen Nähr=
werth
beſitzen.
1 kann mit Waſſer oder
ademann's Lindermeh
2 Fleiſchbrühe zubereitet
werden und bietet, mit Milch angewandt, eine ſtändige Bürg=
ſchaft
dafür, daß dem Kinde durch die Milch keinerlei Krank=
8
heitsſtoffe zugeführt werden. Kühe leiden häufig an Krankheiten,
welche den Gebrauch der Milch nur nach ſorgfältigſter Abkochung
geſtatten. Den Müttern aber fehlt in der Regel jede Kontrole
über den Zuſtand der Milchthiere. Mit Rademann's Kinder=
mehl
als Zuſatz bekommt dem Kinde auch die ſchlechteſte Milch,
da deſſen Anwendung den Siedepunkt der Milch weſentlich er=
höht
und alle Bakterien tödtet.
(7807
n74,
Hindor, die odbor hoi Haſsrqtulſse nooh anloh hoi anderon Kinlormehlon
nit
Wnantpof
Fortson. in. Maohton, 9Olbihlon hoi , Rademann's Hindermehn vornohliohl
Rademann's kindermehl iſt in den Apotheken, Droguerien und Colonial=
waarenhandlungen
zum Preiſe von Mk. 120 pro Büchſe erhältlich.

1899
Haus=Verſteigerung.
Das Haus Mathildenplatz 6 in
Darmſtadt (in einer der ſchönſten Lagen
der Stadt, an Halteſtelle der Straßen=
bahn
gelegen), mit 18 Wohnräumen,
Küchen, geräumigen Kellern, Holzſtällen
und Garten lletzterer auch als Bauplatz
geeignet), im Parterre Raum für zwei
Läden, wird erbtheilungshalber
Montag den 13. Juni 1892,
Vormittags 11 Uhr,
im Lokale des Großh. O.tsgerichts Darm=
ſtadt
l. öffentlich meiſtbietend verſteigert
werden.
(8867

TrlMt eLhrud.
Rheinsalm,
Bachiorellen,
Vesersalm. Lummer,
Turbot,
Aale.
Seezungen, Harpien,
Rothzungen, Bechte,
Lander,
Baokfische,
Cabliau.
Suppen- u. Tafel
Schelfsche,
Rrobse.
hilipp Wobor,
Hoſlioferant,
(8868
24 Carlsſtraße 24.

Ein noch neuer
Zuſchneidetiſch
zu verkaufen. Näheres Expedition. (8655

entflogen
Kanartenvogel Liebigſtraße
Nr. 11, 3. Stock. Dem Ueberbringer

ante Belohnung.

8816

per Pfund 20 Pfg.,
Donnerstag und Preitag
friſch eintreffend.
WDer Fiſch iſt tadel=
los
friſch.
WUze EdIAdu,
Mathildenplatz 1, 68869
Zweiggeſchäft: Carlsſtraße 74.
Von heute liefert gegen Baarzahlung:
la. Fettſchrot zu 90 Pf.,
la. Nußkohl. zu M. 1,15
und
la. Stückkohl. zu M. 1,20
ver Centner franco Darmſtadt die Kohlen=
handlung
von
Wh. Höhl
[8724
in Griesheim.

[ ][  ][ ]

1900

Nr. 133

Hausverkauf.
00S00000000000000000
Im ſüdlichen Stadttheile, in freier
geſunder Lage, ein neues 2 ½ſtöckiges
Wohnhaus, jeder Stock 4 Zimmer,
mit Vor= und Hintergarten, billig
zu verkaufen.

Hausverkauf.
oo0000oooo0oooeooeo
Im ſüdlichen Studttheile ein neues
2½ſtöckiges Wohnhaus, in jedem
Stock 4 Zimmer, große Manſarde,
ſchöner Garten, billig zu verkaufen.

Hausverkauf.
Saoaaaeoeeaooeeaaoooe
Im ſüdl Stadttheil, in ſchöner
Lege, ein 2½ſtöckiges Wohnhaus
mit 5 Zimmern in jedem Stock,
ſehr große Manſarde und etwas
Garten, billig zu verkaufen.

Hausverkauf.
go000e0oooeooooooooo00
Im nordlichen Theile der Stadt,
in der Nähe der Martinskirche, ſind
zwei neugebaute, 2½ ſtöckige Wohn=
häuſer
mit allen Bequemlichkeiten,
Vor= u. Hintergarten, Canaliſation,
Trottoir ꝛc., billig zu verkaufen.
Alles Nähere durch
Henrich Braun,
Herdwegſtraße 1. (8139

Weanl JodunſtCh.o.
Friſche Zufuhr, direkt vom Schiff.
Prima Qualität.
Preiſe bei Abnahme von Wagenladungen
von 15 Centner an:
Bei Baarzahlung 2½, Sconto.
Grobes Fettſchrot, per Ctr. Mk. 1.15.
Schwerer Schmiedegries 1.30,
Stückkohlen
per 1.40
Nußkohlen
1.40,
Anthracitkohlen
1.70
Brignettes
1
Ohne Octroi frei an den Aufbewah=
rungsort
.
Beſtellungen nehmen die Herren:
A. Anton, Eliſabethenſtraße I
C. C. Kleber, Mathildenplatz,
W. Manck, Ballonplatz,
J. Röhrich, katholiſche Kirche,
entgegen.
(1079
Die Commission
der Steinkohlen=Actien=Geſellſchaft.

EDuPITIU,
das beſtbewährte Mittel zur Vertilgung
von Ratten, Maulwürfen, Mäuſen,
Hamſtern und ſonſtigen Nagethieren,
Die Wirkung des Talpioid iſt
durchaus ſicher; da es mit Witte=
rung
verſehen iſt, wird es von
den Thieren gern genommen, ſie
verenden, nachdem ſie davon ge=
freſſen
, in kurzer Zeit.
Für Menſchen und Hausthiere ganz
unſchädlich.
In Blechdoſen 50 Pfg. und 1 M.
[7418
zu haben bei
Carl Watzinger,
Wilhelminenſtraße 11.

Fuls0oGoh-
Ar1AI--AG7
aus der
Danp. EClaslron und Lack Tahri

von

J. Gammay, Grünſtadt.
Derſelbe iſt ſehr haltbar, ſchnell
trocknend und von prachtvollem
Glanz.
In Patent=Blechbüchſen pro 1 Kilo
nur M. 1.60.
Niederlage bei Herrn
B. Brandslälor.:
Ecke der Erbacher= u. Mühlſtr.
Muſierkarten ſtehen gerne zu Dienſten.

Meine
61N
L Mieder.
lagen
befinden ſich bei: Martin Braunwarth,
Marktplatz, H. Hepting, Blumenthal=
ſtraße
, Gg. Hettinger, Ballonplatz 7,
P. Stromberger, Ecke Roßdörfer= und
Nieder=Ramſtädterſtraße, B. Weißmüller,
Eliſabethenſtraße 26, Georg Roth vorm.
Friedr. Buß, Dieburgerſtraße 9. (1691
Joh. Sohlitz, Mainz.
Kaffeebrenner,
ausgemauert, Eyſtem Kipp, 25 Pfund
Inhalt, ſehr gut erhalten, wegen An=
chaffung
eines größeren preiswerth abzu=
gehen
. Louiſenſtraße 10.
(8871

Empfehle:
veutschen Cognao
per Literflaſche M. 2.
fonsten Getreide-Kümmol
per Literflaſche M. 150.
J. Th. Schneider,
Inh. Ernst Liss,
große Ochſengaſſe 1 (8415

Lebend:

Hummer,
Aale,
Hechte,
Karpfen,
Schleien,
Oderkrebſe.

in

von

I. Gederlunds Söhne, Stockholm,
ein vorzüglich kühlendes Getränk, mit
Waſſer vermiſcht,
empfiehlt
1aIIPp W6o6k.
[887.
Hoflieferant,
Carlsſtraße 24.

Rheinſalm,
Weſerſalm,
Turbot,
Seezungen,
Zander,
Cabliau,
Schellfiſche,
Schollen,
Aal in Gelse.
GEW. GI8OL.
Hoſlieferanten.
(8872
Erstes Specialitäten- Geschäft

Bizabletern,
Haus-Tolegraphen und
Tolephonen.
J. L. Postweiler.
Frankfurt afl. Lersnerſtr. 26,
empfiehlt ſich im Anfertigen von Neu=
Anlagen und galvaniſchen Prüfungen
älterer Anlagen unter Garantie.
Solideſte Ausfuhrung.
[870

billig zu verkaufen.
Stroh promenade 45. (8873
a. vaveersalt
per ¼ Kilo 60 Pfg.
Citronon-Hirschon- Johannis
und Erdboor Syrup.
Brause-Limonade
per Stück 10 Pfg.
Caloric-Punsch

ei
6.
72
8
84
9½
102
113
122
14
25.
410
510
6
640
79
737
840
915
103.
116
116

[ ][  ][ ]

1901

M
M

5371) Erbacherſtraße 47, gegenüber
der Mathildenhöhe, im 2. Stock ſchöne
Wohnung von 5 Zimmern und allem Zu=
behör
per 1. Juli zu vermiethen. Näh.
Erbacherſtraße 51 parterr=
Gu
5529) Krauichſteinerſtr. 41½
Neubau iſt 1. und 2. Stock, je mit
3 ſehr großen Zimmern, Magdſtube,
Küche mit Speiſekammer, Waſſerltg.,
Cloſet, Trockenboden, Waſchküche u.
Bleichplatz per ſofort zu verm.
Näheres Hinterhaus Nr. 41.
5543 Orangerieſtr 6, 3 Zim., Küche,
abgeſchl. Vorplatz u. Zubehör zu verm.
5679) Landwehrſtr. 27 eine Woh=
nung
. 4 3. Mödch nſtube, per 10. Juli.
6280) Grünerweg sl iſt eine ſchone
Wohnung mit Gartenantheil, zu vermiethen.
Auskunſt im 2 Stock.
6120) Magdalenenſtr. 11 eine kleine
Wohnung für 1-2 Perſonen zu verm.
E

6388) Pallaswieſenſtraße 28,
nächſt der Frankfurterſtraße, Neu=
bau
, Beletage elegante Woh=
nung
von 4 Zimmern, große
Veranda und ſonſtigem Zubehör,
per I. Juli. Näheres bei Maurer=
6 meiſter Sames, Schloßgartenplatz I.
6
6878) Mollerſtraße 4, 3. St., vier
event. 5 Zimmer mit Zubeh für ſofort
zu verm. Näh. Schloßgarte latz 1.
.AAAAnAtrAura
6390) Schloßgartenplatz 1 der
2. Stock 4 Zimmer, Zimmer und
Kammer im Dachſtock, per 1. Juli.
Näheres parterre.
3
trirterrrtardrhatAzrth.
7357) Bictoriaſtraße 30 ſehr ſchöne
50.
5. Manſarden=Wohnung, 3 hübſche Zimmer,
9. Küche, Speiſekammer und ſonſt allem Zu=
5. behör alsbald. Näheres part.
7358) Victoriaſtraße 30 wegzugs=
halber
elegante Bel=Etage, 5 große Zim=
l
3
mer, Bad und alles andere Zubehör, eb

mit einigen hübſchen Manſardezimmern
2 per ſofort Ebendaſelbſt ſchöne Stallune
für 2 event. 3 Pferde u. ſ. w. Näheres
B parterre.

7763) Kranichſteinerſtraße 34 eine
51
Wohnung, 3 Zimmer mit Zubehör, und
26
13 2 unmöblitte Zimmer an eine einzelne
is) Dame oder Herrn.

40

88

7944) Sandſtraße 38, nächſt
der Oragoner=Kaſerne, ſchön geräum.
Wohnungen, möblirt u unmöblirt
mit Bedienung, mit oder ohne
Stallung zu verm. Für Herren
Offiziere oder Einjährige ganz
beſonders geeignet. Näheres Herd=
wegſtraße
93.

Nr. 133
7917) Kranichſteinerſtr. 22 iſt eine
Wohnung von 2 Zimmern mit Kabinett
und Küche baldigſt zu beziehen.
7945) Darmſtraße 27 Beletage ſünf
Zimmer per 1. September zu vermitthen.
Näheres parterre.
8056) Hochſtraße 56
ſchöne Parterre=Wohnung. vier
Zimmer mit Veranda, Küche, Spei=
ſekammer
nebſt allem Zubehör an
ſtille Miether bis Anjang Auguſt od.
früher beziehbar. Näh. Auskunft
wird in der eiſten Etage erleilt.

8114) Döngesborngaſſe 4 e. freund.
liche Wohnung, neu hergerichtet, zu verm.
8267) In meinem Neubau Ecke der
Hoffmann= und Herdwegſtraße 84
ſind 3 elegante Wohnungen mit j= 6
Zimmer, Badezimmer, 2 Keller= u. Boden=
räume
, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Trockenbodens, Gartenantheil, alsbald
beziehbar zu vermiethen. Der 2. und 3.
Stock mit Balkons und herrlicher Aus=
ſicht
. Sämtliche Wohnungen mit Gas=
und Waſſerleitung. Näheres Hochſtraße
23 parterre oder b.i Herrn L Alter,
Eliſabethenſtraße.
8554) Ernſt=Ludwigsſtr. 20, 1. St.,
ſind per Auguſt zwei ineinandergehende,
unmöblirte Zimmer zu vermiethen.
8661) Rundethurmſtr. 2 eine Woh=
nung
, beſtehend aus 3 Zimmern neiſt
Zubehör zu vermiethen
8663) Roßdörferſtr. 16 iſt die Par=
terrewohnung
von 3 Zimmern und zwei
Entreſols, Magd= und Bodenkammer,
Bleichplotz u. Waſchküche, wegzueshalber
per 1. Seplbr. zu vermiethen.
1664) Landwehrſtr. 37 Wohnung,
2 Zimmer, Küche neiſt Zubehör zu Um.
8771) Aliceſtr. 24 Parterrewohnung.
3 Zimmer mit allem Zubehör, per 15.
Auguſt zu verniethen. Näheres beim
Wirth ebendaſelbſt.
8772) Ecke der Kies= und Nieder=
Ramſtädterſtraße 6r 1. St., 5 Zim=
mer
, abgeſchloſſ. Vorplatz, 2 Bodenkam=
mern
und Kellerräume per Aoguſt zu
vermiethen Preis 600 M.
8875) Schwanenſtr. 21 d. eine kleine
Wohnung mit allem Zubehör, Keller,
Holzſtall ꝛc., ſofort zu bejiehen. Näheres
bei Gg. Himmler Roßdörferſtr. 16.
8876) Liebfrauenſtr. 37 eine Woh=
nung
, 2 Zimmer nebſt allem Zubehör,
per 1. Juli zu vermiethen.

8877) Mühlſtraße 43 1. Stock
eine ſehr ſchöne Wohnung von vier
Zimmern, Küche, Speiſekammer,
Waſchküche mit Bleichplatz. Ga ten,
Magdzimmer und allen Bequemlich=
keiten
per 1. Juli oder ſpäter zu v.
8878) Große Caplaneigaſſe 6o e.
kleine Wohnung an eine ruhige Familie
8879) Fuhrmanusſtr. 13 eine Woh=
nung
zu verm. und per 1. Juli beziehb

8880) Ecke der Riedeſel= und
Heidelbergerſtraße 2 der 2. Stock
zu vermiethen und bs 15. Auguſt
beziehbar. Einzuſehen von 3 bis
5 Uhr Nachmittags.
B
8881) Pallaswieſenſtr. 7 Beletage,
beſtehend aus 4 Zimmern nebſt allem Zu=
behör
und Gartenantheil iſt für 430 M.
auf 1. Juli oder auch ſpäter zu verm.
Näheres daſelbſt parterre.
888) Roßdörferftr. 53 ſchöne Par=
terre
=Wohnung, beſtehend aus 4 Zimmern
mit Küche und Zubehör, auf Wunſch mit
Manſarde, ſogleich zu vermiethen.
8883) Grafenſtr. 15 iſt die Man=
ſarde
ſowie ein möbl. Zimmer zu verm.

Lauen, Hagazme elo.
106) In dem ſtädtiſchen Beſitzthum
Hochſtraße 44 iſt
Stallung
jür 3 Pferde alsbald zu vermiethen.
Näheres Stadthaus, Rheinſtr. 18, Zim=
mer
Nr. 21.
7576) Ein Laden nebſt Wohnung
zu vermiethen. Zu erfragen bei
Karl Kalſer, Caſinoſtraße 11.
gooooooedaoooooooooooooooooo
8 888) Ernſt=Ludwigsſtraße 23
8 ein Laden per ſofort.

E
4
1¼

6749) Hügelſtraße 17, Vorderhaus,
mittl. Stock, großes möbl. Zimmer.
6305) Louiſenſtraße 16
zwei große, gut möblirte Zimmer zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen.
6963) Ein ſehr freundliches Zimmer
in nächſter Nähe des Herrngartens, Eing.
ſep., kann mit oder ohne Penſion abge=
geben
werden. Näh. Schloßgartenplatz 1I.
7190) Eliſabethenſtr. 14, 2. Stock,
ſchön möbirtes Zimmer nach der Straße.
7579) Waldſtr. 33 ein möbl. Zim.
7824) Heidelbergerſtraße 21, Htrb.,
möbl. Zimmer ſofort zu verm.
8023) Eliſabethenſtr. 57 ein möbl.
Zimmer ſofort beziehbar.
8132) Hofſtallſtr. 6 ein auch 2
feinmöhl. Zimmer ſofort zu verm.
Auch ein I. möblirtes Zimmer per
per Monat 8 M.
a
8506) Saalbauſtr. 17, 1 Stiege h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
8560) Marienplatz8 ein ſchön möbl.
Zimmer mit ſep. Eing. ſofort billig.
8563) Wilhelminenſtraße 9 Seiten=
bau
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8774) Hügelſtr. 37 ein gut möbl.
Zimmer zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

1902
8688) Schloßgartenplatz Z ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
86.9) Rheinſtraße 20 gut möll
Zimmer, ſeparat, per 1. Juli billig zu
vermiethen. Näh. bei Kraft.
8690) Zwei möblirte Zimmer mit
vollſtändiger Penſion ſofort zu vermiethen
bei K. Keller, Ochſenmetzger, Kiesſtr. 6
8695) Heidelbergerſtraße 17 gul
möblirtes Zimmer per ſofort.
8775) Hügelſtr. 37 zwei ſein möbl
Zimmer zu vermiethen.
8885) Ernſt=Ludwigsſtr. 3. 2 ſchön
möbl. Zimmer zuſammen oder einzeln.
8886) Alexanderſtr. 16 ein kleines
Zimmer zu vermiethen.
8887) Hochſtraße 26 ein möblittes
Zimmer zu vermiethen.
8888) Nieder=Ramſtädterſtraße 13.
2 Treppey, fein möblirtes Zimmer mit
Penſion zu vermitthen.
8899) Heintichſtr. 72 ein möblirtes
freundliches Zimmer zu vermiethen.

Ein Zweirad (Rover)
für enen Knaben von 13 Jahren gegen
Kaſſe zu kaufen geſucht. Anerbietungen
unter Kover 51 an die Expediton d. Bl.
erbeten.
[890
Eine große, gedeckte, eiſerne
Eübver-Voliére
mit 15 Nutz= und Luxushühnern billig zu
verkauſen. Naͤheres Expedition. (8891
Eine Prägpreſſe
zu verkaufen.
Wo? ſagt die Expedition.
(8892
ie ſeilher vom Corpz Haſſia=
T innegehabte Kueipe iſt per 1. Juli
anderweitig zu vermiethen.
Restauration Weingarten,
Kranichſteinerſtraße 17. (829:

Schönes Wohnhaus (8744
3ſtöckig, je 5 Zimmer, neu hergerichtel
mit rentablem Hinterbau und Garten in
ſeiner Lage zu verkaufen durch D. Stamm.
auf erſte Hypothek
Geld ziuigem Zinsfuß. Jäh. bei
D. Stamm.
[8747
30 bis 40,000 Mk.
ſind Anſangs Juli auf gute Hypotheken
auszoleihen. Näheres Steinſtr. 37.(3629
Kine, in der Muſik ausgebildete
G=Lehrerin wünſcht n. einige Schüler.
[8457
Näh. Exp. d.
(n geſunder, ſchöner Lage der Stadt
) werden ein oder zwei möblirte
Zimmer, möglichſt mt Klavier, zum
15. Juni zu miethen geſucht. Offerten,
mit Preisangabe sub J. Me. 7 an die
(8893
Expedition.

Nr. 133
Die Verloosumg
zum Beſten des unter hohem Protektorate Ihrer Durchlaucht der
Prinzeſſin von Battenb.rg ſtehenden Frauenvereins der Guſtav=
Adolf=Stiftung findet Dienstag den 14. Juni ſtatt.
Die Ausſtellung der Gegenſtände dauert Sonntag den 12. und Montig den
13. d. Mis., von 9-12 und von 2-5 Uhr. Alle Freunde des Vereins ſind zum
Beſuche der Ausſtellung freundlichſt eingeladen. Die gewinnenden Rummern werden
Samstag den 18. Juni im Tagblatt veröffentlicht.
Darmſtadt, den 7. Juni 1892.
Der Vorſtand
des Frauenvereins der Guſtav=Adolf=Stiftung.
Ausſtellungslokal: frühere Hauptſtaatskaſſe im Großherzoglichen
Reſidenzſchloſſe.
(8824
vie Horron Aetionäro unserer Gesollschaft
werden hiermit zu einer am 28. Juni d. Js., Vormittags
11 Uhr, in unſerm Bureaux ſtattfindenden außerordentlichen
Gemeralversammlumg
ergebenſt eingeladen.
T a ge s or d n u n g:
1. Beſtätigung der im 9. April d. Js durch einſtimmigen Beſchluß des
Aufſichtsrathes erſolgten Enthebung des Direktors,
2. Entlaſtung des ſeit dem 9. April d. J. in den Vorſtand deligirten Auf=
ſichtsrathemitgliedes
,
3. Auſſichtsrathswahl.
Zur Theilnahme an der Generalverſammlung ſind laut 5 13 der Statuten
nur diejenigen Acionäre berechtigt, welche ihre Actien oder Depotſcheine der Reichs=
bank
über ihre Actien, ſowie die Vollmachten der Vertreter bis ſpäteſtens den
zweiten Tag vor dem Verſammlungstag, den Tag der Verſammlung und der Hinter=
legung
1icht mitgerechnet, Abends 6 Uhr bei der Geſellſchaftskaſſe in Darmſtadt
ſoder Herrn A. Ruß junior in Berlin hinterlegt haben.
Ueber die Viederlegung werden Empfangſcheine ausgeſtellt, welche als Einlaj=
karten
zur Generalve=ſammlung dienen.
Darmſtadt, den 5. Juni 1892.
(8895
Mühlenbau- Anstalt, Maschinonfabrik und
Eisongiossorei vorm. Gobr. Sech.
Der Aufſichtsrath.
Restaurant Stadt Pſungstadt.
Donnerstag den 9. Juni, Abends 7 Uhr:
)
186
C.
Uuus
1
von der
vollſtändigen Kapelle des 2. Kgl. Würtb. Feld=Artillerie=
Regiments Nr. 29 Prinz=Regent Luitpold v. Bayern.

(8896
Bei ungünſtiger Witterung im Saal. ſold zul Eypotheken
und Reſikaufſchillinge vermittelt
H. Horzbergor. ſ8897 Mein Geſchäft befindet ſich
Karlsſtraße Nr. 7.
R. Rohrer, Uhrmacher,
vorm. I. B. Dilger. (8899 ſür Schulkinder jeden
Wachbite ulers. Maßiges Ho=
norar
, Näheres Expedition.
(8898 [ ][  ][ ]

Nr. 133

Eirſchen=Yerkeigerung.

Morgen, Freitag den 10. d. Mts., Nachmittags um 4 Uhr,
ſoll =uf
Großherzoglicher Marienhöhe
die Kirſchen=Ernte offentlich meiſtbietend an Ort und Stelle verſleigert werden.
Darmſtadt, am 5. Juni 1892.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.
(8901
Rolshauſen, Hoſſekretär.

3
1½
3½
48
53
31
35)
45
12

8828) Mädchen aus guter Familie,
mit allen häuslichen Arbeiten (nähen, =
geln
ꝛc.) vertraut, ſucht Stelle als beſſeres
Hausmädchen. Näheres Exxedition.
8902) Mädchen v. Lande, welche ge=
dient
haben, gue Zeugn. beſitzen, kann ich
den geehrten Herrſchaften beſtens empfeh=
len
. Frau Neßling, Marktplatz 7.
8903) Ein tüchtiges Mädchen ſucht
Laufdienſt. Schulzenzaſſe 20.

Tüchtige Arbeiter und
Arbeiterinnen
zum Kartoffelhacken gegen gute Bezah
lung im Taglohn ſucht für ſofort
Großh. Hofmeiereiverwaltung,
3. Z. Kranichſtein. (8833
8904) Zwei Damen ſuchen ein braves
Mädchen auſs Ziel. Anmeldungen von
5-10 Uhr Morgens. Steinſtr. 5, 2. S.
8905) Ein ſol. Mädchen, velches in
Küche u. Hausarb. erf. iſt u. gu e Zeugn.
hat, in einen kleinen Haushalt geſucht.
Kahleriſtr. 5 II. Vormittags zu melden.
8906) Confection.
Tucht. Arbeiterin ſofort geſucht, auch
können Lehrmädchen aus ordentlicher
Familie unenigeltlich eintreten.
Anna Schlegel, Rundethurmſtr. 14.

8907) Ein Laufmädchen für den
ganzen Tag ſofort geſucht. Näheres
in der Expedition d. Bl.

Ein Mädchen im Weißzeugnähen,
E= beſonders in Knopflöcher geübt,
findet Beſchäftigung.
Dieburgerſtraße 5, Hinterbau. 18450
8721) Ein tülchtiges Mädchen für
Küche und Hausarbeit ſucht zum Ziel
Frau Pfarrer Bender, Annaſtr. 8.
8908) Ein br. Mädch. mit gut. Zgn.
auf Johanni geſucht. Saalbauſtr. 17. I.
8909) Ein junges Mädchen, mit der
Nadel geübt, ſucht
G. Hauptmann, Rheinſtr. 19.

8916) Ein junger Mann für leichte
Arbeit geſucht. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
2917) Ein ſol der, zuverläſſiger
Kutſcher
per ſoſort auf dauernd geſucht.
Bleichſtraße 31.
8918) Zwei tüchtige Dachdecker und
ein Taglöhner fi. den Arbeit bei
Gg. Mühlenberg. Dachdeckermeiſter,
Lundwehrſtraße 43.
8919) Ein Hausburſche ſofort ge.
ſucht. Näheres Expedition.
8920) Für ein Colonialwaaren= und
Delicateſſen=Geſchäit wird ein mit den
nöthigen Schulkenntniſſen erfahrener xr.
Mann in die Lehre geſucht.
Schriftliche Offertn wolle man unte:
L. L. an die Exped. d. Bl. richten.
8921) Geſucht wird für ein hiſiges
Engros Geſchäft ein Lehrling mit guten
Schulkenntniſſen. Näheres Expedition.

Junge, ordentliche Mädchen,
auch diesjährige Confirmirte, aus guter
Familie erhalten dauernde und lohnende
Beſchäftigung bei
W. G. Roth. Hoflieferant,
18910
Rheinſtraße 3.
8911) Eine Aushülfsköchin von heute
is Johinni geſucht. Ernſt=Ludwigsſtr.
Nr. 9, 1. Stock.
3912) Ein älteres, in allen Haus=
arbeiten
tüchtiges Mädchen wird
gegen hohen Lohn auf Johanni ge=
ſucht
. Lutwigsſtr. 13, 1. St.
8913) Reinl., zuverläſſige Lauffrau
geſucht. Näheres Expedition.
8914) Ein a1 ſtänd. ſolid. Mädchen
aus guter Familie, im Alter von 15 bis
17 Jahren, wird tagsllber zu leichter
Hausarbeit geſucht. Gr. Ochſengaſſe 18.
E
A.iaaiai
1.
8915) Ein junger Burſche zum
Beſorgen von Geſchäftsausgängen
wird ſofort geſucht.
J. L. Lilzendorſr,
Ludwigeſtraße 6.

8218) Ein Lehrling gegen Lohn
geſucht. F. Ewald, Spenglerei u. In=
ſtallations
=Geſchäft, Wienerſtraße 51.

1903
Tüchtige Schloſſer u. Former
auf amerikan. Dauerbrandöfen u.
Verandas, Balcone, ſowie 1 tüch=
tiger
Modellſchreiner und ein
lüchtiger Eiſendreher finden
dauernde Arbeit bei
F. Renz E Co.,
(8777
Eberſtadt.
Lehrlingsſtelle=Geſuch.
Für einen Sohn achtbarer Eltern, der
die Realſchule beſucht hat, wird in einem
Material=u. Farbwaarengeſchäft en detail
eine Lehrlingsſtelle geſucht, in welcher der=
ſelbe
Koſt und Logis im Hauſe erhält.-
Offerten unter B. 47 an die Exp. (8778
2201) Für mein Droquen=, Farben=
und Colonialwaaren=Geſchäft ſuche für
ſofort zwei junge Leute ais baber Fa=
milie
in die Lehre.
Anton Fischer,
Darmſtadt, Ochſengaſſe 14.
1989) Ein order tlicher Junge kann
bei Unterzeichnetem das Spengler= und
Inſtallations=Geſchäft erlernen.
H. Dilling, Spenglermeiſter.
Lehrlings=Geſuch.
7838) Ein Lehrling kann unter gün=
ſtigen
Bedingungen ſofort eintieten bei
Fritz Haussmann,
Eylographiſche Anſtalt, Riedeflſtr. 68. II.

Dwei junge Herren können Koſt und
Wohnung erhalten bei
8922
Metzger Reinholz, Marktſir. II.

Kinderbettlade mit Matratze,
gut erhalten, abzugeben. Heidelberger=
ſtroß
= 61 parterre.
[8923

Eine größere Kinderbettlade,
guterhalten, wird zu kauf n geſucht.
Wienerſtraße 78. 1. Stock.
18924
Wim Aauarſum,
nur Pehälier von länglichem Viereck, wird
zu kaufen geſucht. Von wem ? ſagt die
Expediton d. Bl.
[8925
Ein gebrauchtes, einfaches Bett u. ein
E braunes Rivs Sopha wegen Umzog
billig zu verk. Ballonplatz 4, 2 St.18926

usbeſſern jeder Art wird beſorgt
R Kiesſr. 7 Manſarde.
[8927

Ein oder 2 Arbeiter können Schlafſtelle
½ erh. Gr. Cxplaneigaſſe 60. (8928

wei ſolide Arbeiter können Wohnung
erhilten Dieburg rſtr. 5 Stb. (8382

O anſtändige jurg= Leute k. Wohnung
c mit Kaffee erhalten.
[7249
Alexanderſtraße 9, Hinterbau, 1 Trp. h.

[ ][  ][ ]

1904
Nr. 133
Am ſ ruſs
Berhängnißvoll und unglückbringend war für den Ott Kleinkarlbach der letzte
Mai dieſes Jahres. Mehrere Gewitter, welche ſich gege Abend dieſes Tages am
weſtlichen Himmel über der Gegend des Altleiningerthales gegen einander thürmten
und ihre Waſſer wie Meeresfluthen zur Erde niedergoſſen, brachten den Bewohnern
des Altleiningerthales und ganz beſonders dem Orte Kleinkarlbach große Gefahr
und hatten Noth und ſchwere Bedrängniß in ihrem Gefolge. Die Verheerungen,
welche die ſich über den Ort Kleinkarlbach hinwälzenden, wildſchäumenden Fluthen
anrichteten, ſpotten aller Beſchreibung. Viele der geringbemiltelteren Bewohner
ſind ſo ſchwer betroffen, daß dieſelben - um mit den Worten unſeres königl.
Bezirksamtmannes Herrn Hierthes in Frankenthal zu ſ rechen - nicht mehr aufzu=
kommen
vermögen, wenn ihnen nicht auf dem Wege mildthätiger Unterſtützung ge=
holſen
wird. Auf Veranlaſſung und unter Leitung dis Herrn königl. Bezirksamt=
mannes
bildete ſich denn auch ſofort ein Hilfs= und Unterſtützungs=Comits, welches
ſich zur Aufgabe ſtellt, mildthätige Gaben zu ſammeln und an die Schwerbetroffenen
nach Maßgabe der Verhältniſſe auszutheilen. Dieſes Hilfs=Comits ruft nun alle
Menſchenfreunde unſerer näheren und ferneren Umgegend auf. unſern ſchwerbetroffenen
Ortseinwohnern durch mildthälige Gaben hilfreich beizuſpringen und ſie vor einer
troſtloſen und ſorgenvollen Zukunſt zu bewahren, denn leichter iſt es immer und
weit vortheilhafter, einen Menſchen vor dem Verfall zu ſchützen, als einem Gefallenen
wieder aufzuhelfen.
Gaben nehmen entgegen Herr Bürgermeiſter Kuhn und Herr Oekonom Georg
Hammel dahier, ſowie die Expedition ds. Blattes.
Kleinkarlbach, den 2. Juni 1892.
[892½
Das Hilfs- und Anterſtützungs-Comito.

Telephoniſche Beſtellungen auf
Droſchken
der Halteſtelle Louiſenplatz werden von
der Firma Diehm u. Comp., Telephon
Nr. 60, vermittelt.
[4245

Woog, 8. Juni 1892.
Waſſerhöhe am Pegel 382 m.
Lufttemperatur 160 R.
Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 16½R
Woogspolizeiwache.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synaaoge).
Samstag den 11. Juni.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Sabbathausgang um 9 Uhr 5 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der
J3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 11. Juni.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr
Sabbathausgana 9 Uhr 65 Min.
Wochengottesdienſt v. Sonntag d. 12. Juni an
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 7 Uhr.



Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Die Einkahrt der kaiſerlichen Schiffe er=
ſolgte
am 7. in den Kieler Hafen bei wolkenloſem Himmel. Der
Kriegshafen bot einen herrlichen Anblick: 25 deutſche Krieosſchifſe,
über Toppen beflagat, paradierten. Brauſende Hochrufe erklangen,
als die ruſſiſche Pacht Volarſtern welche im Vortobp die deutſche
Kriegsflagge führte. paſſierte. Auf den deutſchen Schiffen wurde
die ruſſiſche Nationalhymne. auf dem Polarſtern= Heil dir im
Siegerkranzr geſvielt. Der Volarſterns gina dem Schloſſe segen=
über
zwiſchen der Hohenzollern' und dem Beowulfu vor Anker.
Der Kaiſer von Rußland begab ſich um 10½ Uhr an Bord des
Hohenzollern' um dem Kaiſer Wilhelm einen Beſuch abzuſtatten.
Kaiſer Alexander verweilte daſelbſt 20 Minuten. Um 11½ Uhr
et widerte Kaiſer Wilhelm auf dem Polarſtern' den Beſuch. Bei
dem Beſuche auf der Hollenzollern' begrüßte Kaiſer Wilhelm den
Kaiſer Alexander an der Steuerbordtreppe. Beide Majeſtäten um=
armten
und küßten ſich dreimal. Kaiſer Alexander trug die Uni=
form
des Kaiſer Alexander=Regiments. Kaiſer Wilhelm diejenige
ſeines ruſſiſchen Reaiments. Auch bei dem Beſuch des deutſchen
Kaiſers auf dem Volarſtern; war die Bearüßung der Majeſtäten
ſehr herzlich. Kurz nach 11¾ Uhr erfolgte die Landung beider
Kaiſer und des Thronfolgers an der Barbaroſſabrücke. Die Kapelle
ſpielte die ruſſiſche Hymne, beide Kaiſer ſchritten die Front der
eine Kompagnie ſtarken Ehrenwache ab. der Zar nahm den Rapvort
entaegen, während deſſen erſchallte tauſendſtimmiges Hurra des
Vublikums. Darauf begaben ſich der Kaiſer und ſeine Gäſte zu
Fuß ins Schloß. wo die Ehrenwache des erſten See Bataillons mit
Fahne und Muſik ſtand. Im Schloßhof hatte das ganze Marine=
Offiziercorps in großer Uniform Aufſtellung genommen. Die
Front der Wache und des Offizierscorps wurde abgeſchritten und
es folate dann im Schloſſe großer Empfang. darauf Frühſtückstafel.
Bei derſelben ſaß der Zar rechts vom Kaiſer Wilhelm, links der
Großfürſt=Thronfolger. Beide Kaiſer tranken einander herzlich zu,
die Unterhaltung war auferordentlich lebhaft. Vor der Frühſtücks=
tafel
hatte der Zar der Prinzeſſin Heineich einen Beſuch abgeſtattet.
Am Nachmittaa beſichtigten die beiden Kaiſer, Prinz Heinrich und
der Großfürſt=Thronfolger den VanzerBaden: das Flaaaſchiff der
Manöverflotte und fuhren alsdann mit einer Werſipinaſſe nach der
Münduna des Nord=Oſtſee Kanals. von wo die Rückkehr gegen
5 Uhr erſolgte. Beim Beſuche der Arbeiten des Nordoſtſeekanals
in Holtenau beſichtigten der Har und Kaiſer Wilhelm das ganze
Schleuſenbauterrain, beſonders die ſüdliche Schleuſe. Der Zar ſoll
ſich ſehr anerkennend über die Großartigkeit der Anlagen ausge=
ſprochen
haben; wiederholt wurden die begleitenden Bautechniker
zur Auskunft herangezogen. Die Fahrt aing bis Levensau zum
Leile ſchon in der neu ausgeführten Kanalſtrecke. Nach der Rück=
kehr
beſuchten die beiden Kaiſer das Panzerſchiff Beowulfr, Kom=

mandant Brinz Heinrich. und begaben ſich aledann auf die Pachter
Hohenzollern und Volarſtern- zum Umkleiden. Kurz vor = Uh=
erfolate
die Auffahrt vorm Schloſſe zum Prunkmahl. Bei demſelben,
trank der Kaiſer auf das Wohl des Zaren, letzterer antwortet=
mit
einem Toaſt auf den Kaiſer.
Der Zar verlieh dem Staatsſekretär v. Marſchall und den
General v. Wittich den weißen Adlerorden, dem Grafen Walderſe
den Alexander=Newsky, dem Geh. Kabinettsrat v. Lucanus den Annen=
Orden, erſteren mit Brillanten. Kaiſer Wilhelm zeichnete die Mit=
alieder
der ruſſiſchen Botſchaft und die Begleitung des Laren gleich
falls durch Orden aus.
Die Nachricht der Nordd. Allg. 3tg. daß das italieniſche
Herrſcherpaar ſchon am 8. Juni in Votsdam eintreffen werde. wird
der K. 8. als unbearündet bezeichnet. Der Tag der Ankunft iſt
überbaupt noch nicht feſtgeſtellt, und infolge der inneren varlamen=
tariſchen
Fragen, die zur Zeit in Italien ſchweben, iſt es kaum
wabrſcheinlich, daß der Beſuch ſchon in den nächſten Tagen ſtatt=
finden
wird.
Oeſterreich=Ungarn. Bei der Dienstag vormittag auf der
Generalwieſe in Ofen ſtattgehabten Truvpenſchau erſchien der Kaiſer
in Begleitung der Erzherzoge Karl Ludwig, Franz Ferdinand,
Joſeph, Joſeph Auguſtin, des Prinzen Philipp von Coburg, ſowie
der Erzherzoginnen Maria Thereſia, Clotilde und der Prinzeſſin
von Coburg. Dem militäriſchen Schauſpiele wohnten außerdem der
Kriegsminiſter, die Militärattaches von Deutſchland, England,
Italien und Spanien bei. Der Verlauf der Revue war ein glänzen=
der
. Das zahlreich herbeigeſtrömte Vublikum bereitete dem Kaiſer
einen ſtürmiſchen Empfana. Das Oberkommando über die ſämt=
lichen
Truppen führte Corpskommandant Prinz Lobkowitz. Der
Kaiſer ritt in Bealeitung der Erzherzoge, der Generalität, der
Militärattaches der auswärtigen Staaten die Fronten der in drei
Treffen aufgeſtellten Truppen ab. Nach beendigter Revue erfolgte
die Defilierung.
Der Kaiſer ſpendete für die Witwen und Waiſen der beim
Grubenbrande in Brzibram Verunglückten 10 000 Gulden.
Schweiz. Der Bundesrot beantragte bei der Bundesverſamm=
lung
, daß von Oktober an bei den Verkehrsanſtalten die mittel=
europäiſche
Zeit einaeführt werde.
Frankreich. Die Feſtlichkeiten in Nancy ſind ohne Zwiſchen=
fall
verlaufen. Der Großfürſt Konſtantin traf Montag nachmittag
4 Uhr in Nancy ein. Der Oberſt Chamoin, ſowie eine groͤßere
Anzahl von Studenten erwarteten denſelben am Bahnhofe und
begrüßten ihn mit den Rufen: Es lebe Rußland= und mit Abſingen
der ruſſiſchen Nationalhymne. Hierauf wurde der Großfürſt nach
der Präfektur geleitet. wo der Präſident Carnot demſelben ent=
gegenkam
. Der Großfürſt hatte ſodann mit dem Präſidenten der
Republik eine längere Unterredung. Nach derſelben trat Großfürſt
Konſtantin die Rückreiſe nach Contrexeville an. Auch beim Abſchiede

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 133 des Darmſtädter Tagblatt- vom 9. Juni 1892.

den

h6

gurden demſelben von der Menge Ovationen dargebracht. Die
Zolizei verhinderte, daß zwei Fahnen in franzöſiſchen und ruſſiſchen
jarben mit Inſchrift nach der Präfektur gebracht wurden. - Bei
em am 6. ſtattaehabten Bankett hob Carnot in Erwiderung auf
en Toaſt des Maires hervor, unter der republikaniſchen Aegide
chreite Frankreich auf dem Wege des Fortſchritts vor, indem es
ls ſeine Miſſion die Eintracht und die Einigung aller Kräfte der
ſation anſehe. Indem Frankreich unerſchütterlich in ſeiner ruhigen,
riedlichen und wurdigen Politik verharre, welcher es koſtbare Freund=
chaften
verdanke, werde die franzöſiſche Republik auch fernerhin
das Anſehen und die Achtung der Welt bewahren.
Oberſt Dalſtein, ein Adjutant des Präſidenten Carnot, hat ſich
nach Contrexeville begeben, um den Beſuch, den der Großfürſt
Konſtantin dem Präſidenten in Naney abgeſtattet hat, zu erwidern.
Vräſident Carnot hat Naney Dienstag morgen verlaſſen. Die
Menge rief: Es lebe Carnotl Hoch Rußland! In den Fenſtern
waren am Dienstag auch zahlreiche ruſſiſche Fahnen ausgehängt.
Der Beſuch des Großfürſten Konſtantin in Nancy machte in
Paris ungeheures Aufſehen; auch die Börſe iſt davon günſtig beein=
flußt
. Die Blätter ſind faſt alle einig in der Auffaſſung, der Har
habe ſeinen Vetter nach Nancy geſchickt, um Frankreich zu verſtehen
zu geben, daß die Kaiſerzuſammenkunft in Kiel bedeutungslos ſei
und an dem ruſſiſch=franzöſiſchen Einvernehmen nichts ändern werde.
Die offiziöſe Liberte; ſagt: Alle Welt iſt ſich darüber klar, daß
der Großfürſt Konſtantin unter dieſen Verhältniſſen Rußland ſelbſt
war, das kam, um herzlich an einem franzöſiſchen Feſte teilzunehmen
und ſo vor Europa von neuem das Einvernehmen zwiſchen Paris
und Petersburg zu beſtätigen. Niemand kann daran zweifeln, daß
dieſer bezeichnende Schritt mit Wiſſen und Willen des aren erfolgt
iſt. Jeder muß das Zuſammentreffen dieſes Beſuches des Groß=
fürſten
mit dem Vorabend der Zuſammenkunft des Zaren mit
Wilhelm II. empfinden, durch die Kaiſer Alexander den deutſchen
Beſuch vor zwei Jahren erwidert. Man muß daraus ſchließen,
daß die Beziehungen zwiſchen Frankreich und Rußland niemals
inniger geweſen ſind als jetzt."
Belgien. Die Truppen der Brüſſeler Garniſon. welche ſich
gegenwärtig im Lager von Beverloo befinden, werden kommenden
Samstag, angeſichts des großen Wahltages am 14. Juni, wieder
nach Brüſſel zurückkehren. Am Wahltage werden die Truppen in
den Kaſernen konſigniert ſein.
3talien. Die Deputiertenkammer genehmigte den Geſetzentwurf,
betreffend die Ratiſikation des Wiener Weltpoſtvertrages.
Schweden und Norwegen. Das Miniſterium beſchloß. vom
Storthing eine außerordentliche Bewilligung von 3300000 Kloven
für die Landarmee und von 200000 Kronen für die Marine zu ver
langen. Der erſtere Betrag, von dem 3000000 Kronen aus bereiten
Mitteln zu entnehmen ſind, ſoll genügen, das Landheer in vertei=
digungsfäbigen
Zuſtand zu bringen.
Rußland. Die Zeitungen beſprechen die Kieler Begegnung
durchaus wohlwollend. Der Graſhdanin' ſagt, es ſei eine große
geſchichtliche Begebenheit. Man brauche nicht in die Geheimniſſe
der Diplomatie eingeweiht zu ſein, um zu verſtehen, daß die Wichtig=
keit
des Ereigniſſes darin liege, daß es eine feſte Stütze für die
Dauer des allgemeinen Friedens deſſen alle bedürfen, darſtelle.
Die Begegung habe erſtens den Charakter eines freundſchaftlichen
Beſuches guter Nachbarn, zweitens eines ſolchen von umfaſſenderer
Geltung für die allgemeine Aufgabe des Friedens. Die Leiden=
ſchaften
werden ſich legen. Man iſt des nervöſen Lebens in der
äußeren Politik ſatt; es iſt Heit für jeden Staat, ſich mit der
eigenen Selbſtentwicklung zu beſchäftigen. Die Nowoie Wremja-
ſchreibt
, die Begegnung ſei ein Beweis. daß Rutßland der Gedanke
fern liege, bis zu einem gewiſſen Punkt eine Beſſerung der Be=
ziehungen
mit Deutſchland nicht anzuſtreben. Eine Veränderung
in der allgemeinen Lage werde nicht erfolgen, aber es werde durch
den Beſuch des ruſſiſchen Kaiſers von ſeiten Rußlands ein Beweis
ſeiner Friedensliebe und ſeines Wunſches gegeben, in guten Be=
ziehungen
mit allen Völkern zu leben, die dieſen Wunſch teilen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. Juni.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
hier den Generallieutenant Lademann, Kommandeur der 30. Diviſion,
den Sekondlieutenant v. Klipſtein vom Feld=Art.=Regt. Nr. 33. zum
Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Kabinettsſekretär Römheld,
den Hoftheaterdirektor Wünzer.
Um Dienstag empfingen Se. Königl. Hoheit der Großherzog
auf Schloß Heiligenberg den Kreisrat v. Bechtold von Bensheim.
Se. Königliche Hoheit der Großherzog kamen mit Ihrer
Großh. Hoheit der Prinzeſſin Alix und Sr. Durchl. dem Prinzen
Ludwig von Battenberg Mittwoch vormittag von Schloß
Heiligenberg hier an und kehrten im Laufe des Nachmittags eben=
dorthin
zurück.
(Darmſt. Btg.)

- Durch Entſchließung Großh. Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz vom 7. Juni l. J. iſt der Gerichtsaſſeſſor Robert
Stammler zu Gießen mit Wahrnehmung der Dienſtverrichtungen
eines Amtsanwalts bei den Amtsgerichten Bingen, Nieder=Olm,
Ober=Ingelheim und Wöllſtein beauftragt worden.
Militärdienſtnachrichten. v. Heeringen, Major und
Bataillonskommandeur im 3. Großh. Inf.=Regt. Nr. 111, unter
Zurückverſetzung in den Generalſtab der Armee, zum Abteilungschef
im Großen Generalſtabe, v. Derſchau, überzähliger Major in
demſelben Regiment, zum Bataillonskommandeur
ernannt:
v. Schmeltzer, Major, aggregiert demſelben Regiment, in das
Regiment einrangiert.
Der königlich preußiſche Geſandte Freiherr v. Pleſſen iſt
vom kurzen Urlaub hierher auf ſeinen Poſten zurückgekehrt und
hat die Geſchäfte wieder übernommen.
Die Gymnaſial=Reiſeprüfung für ſolche, welche nicht
Schüler eines Gymnaſiums ſind, wird in dieſem Jahre an dem
Großh. Neuen Gymnaſium zu Darmſtadt abgehalten werden und
Montag, den 5. September, vormittags 8 Uhr, ihren Anfang nehmen.
In der am letzten Dienstag abgehaltenen, in erfreulicher
Weiſe ſtark beſuchten Monatsverſammlung der Sektion Darmſtadt
des deutſchen und öſterreichiſchen Alvenvereins referierte
Herr Hofbuchhändier Bergſträßer über Meran und Umgebung.
Redner beſprach zunächſt die Lage des Kurorts, der neuerdings
außer Bruſtkranken auch Nervenkranken ärztlicherſeits empfohlen
werde und deſſen trockene Luft ſogar den Plätzen der Riviera vor=
gezogen
werde. Derſelbe kam alsdann auf die heurige Hauptver=
ſammlung
in Meran zu ſprechen, die, nach den Vorbereitungen zu
ſchließen, geradezu glänzend zu werden verſpricht, erläuterte in
maleriſchen Farben die Schönheit der Umgebung Merans, die zudem
von einer Reihe ſtattlicher Burgen gekrönt iſt, und gedachte aus=
führlich
noch der geſundheitlichen Einrichtungen des Kurplatzes, die
mit jedem Jahre erweitert und vervollkommnet werden. Lebhaften
Beifall fanden die intereſſanten Ausführungen des Redners bei den
Anweſenden, in deren Namen der Vorſitzende wärmſten Dank
ausſprach.
PK. Der Pfingſtausflug des Evangeliſchen Männer=
und Jünglinasvereins bot des Schönen viel. Morgens
um 6 Uhr wurde, da man wegen des zweiſelhaften Wetters be=
fürchten
mußte, daß der Weg von Goddelau vollſtändig ungangbar
ſei, nach Wolfskehlen gefahren. Nach dem Morgengottesdienſt unter
freiem Himmel vor dem Orte ging es auf der Chauſſee über Lee=
heim
und Geinsheim an die Oppenheimer Ueberfahrt, wo der Ver=
ein
von den Nierſteiner Freunden empfangen wurde. Nun ging es
auf die Landskrone und in die Katharinenkirche. In dieſer blies
unſer Poſaunenchor einige Choräle, welche in dem prächtigen Raum
mächtig widerhallten. Herr Pfarrer Bonhard hatte die Liebens=
würdigkeit
, die Führung des Vereins ſelbſt zu übernehmen, wobei
er einen Rückblick auf die Geſchichte der Kirche und eine Erklärung
der Fenſtergemälde ꝛc. gab. Auch der Organiſt der Kirche hatte
die Freundlichkeit, dem Verein ſeine Meiſterſchaft auf der Orgel
vorzuführen. Nach herzlichem Dank ging es bei mittlerweile ein=
getretenem
lachendem Sonnenſchein über den Berg nach Nierſtein,
wo der von ca. 90 Perſonen vertretene Verein von den Nierſteiner
Brüdern aufs beſte verpflegt wurde. Nachmittags 3 Uhr war Ver=
ſammlung
im überfüllten Saal der Kleinkinderſchule, wobei Herr
Pfarrer Walther und Herr Stadtmiſſionar Claſen Anſprachen hiel=
ten
. Nach 5 Uhr wurde der Rückmarſch nach der Oppenheimer
Ueberfahrt angetreten, nicht ohne daß man ſich noch ein fröhliches
Auf Wiederſehen! zugerufen hatte. Glücklich war um 9 Uhr die
Station Wolfskehlen wieder erreicht und damit hatten die Stra=
pazen
der hübſchen, aber für manchen etwas anſtrengenden Partie
ihr Ende erreicht.
N Ein Kellner, welcher am zweiten Pfingſtfeiertag in einer
hieſigen Wirtſchaft Aushilfe leiſtete, iſt nach Unterſchlagung
von 20 Mark flüchtig gegangen.
N Dienstag nachmittag gegen 5 Uhr ging in der ſtädtiſchen
Tanne das Pferd eines Dragoners durch. In der Allee ſtürzte
der Dragoner von dem Pferde und erlitt hierdurch derart ſchwere
Verletzungen am Kopfe, daß er ſofort in das Militärlazarett ver=
bracht
werden mußte.
1 Am erſten Pfinaſtfeiertage gerieten zwei Hausbewohner in
der Gardiſtenſtraße in Streitigkeiten. Während der eine den
anderen mit einer Schere mit Stichen traktierte. verteidigte ſich
der andere mit einem Kartoffelſtößer und brachte hierbei ſeinem
Gegner nicht unbedeutende Verletzungen am Kopfe bei.
Der Hoftheater=Maſchinenmeiſter Kranich von hier
iſt mit ſeinem Verſonal bereits in Bayreuth eingetroffen, um die
techniſchen und dekorativen Vorbereitungen zu den Feſtſpielen zu
treffen.
. Mainz. 7. Juni. Auf dem hier vor Anker liegenden hol=
ländiſchen
Schraubenſchleppdampfer-Maruſchka' entſtand ver=
floſſene
Nacht unter dem Schiffsperſonal ein Streit, der damit
endigte, daß der Steuermann des Schiffes ins Waſſer ſtürzte und
284

[ ][  ]

1906
N.
ertrank. Da die Möglichkeit nicht ausgeſchloſſen, daß der Steuer=
mann
abſichtlich in das Waſſer geſtoßen worden, wurde bis zur
genaueren Feſtſtellung der Thatſache der Kapitän, deſſen Sohn, ſo=
wie
das übrige Perſonal einſtweilen in Haft genommen.
Worms, 6. Juni. Die hieſige Baptiſtengemeinde
ſcheint immer mehr Anhänger in unſerer Stadt zu finden. Geſtern
fand nämlich zum drittenmale bereits in dieſem Jahre die öffent=
liche
Taufe verſchiedener Anhänger dieſer Sekte im offenen Rhein=
ſtrome
ſtatt. Da es vorher bekannt war, daß die Taufe ſtattfinde,
ſo hatte ſich eine ziemlich große Anzahl Schauluſtiger eingefunden,
und zu ſchauen giebt es bei Baptiſtentaufen mehr als zu hören.
An der Taufſtelle, etwa ¾ Stunden oberhalb der Stadt, ange=
kommen
, umſtellen die Mitglieder der Baptiſtengemeinde ihre zu
taufenden Brüder oder Schweſtern nach Geſchlechtern getrennt. In
dieſem Kreiſe kleiden ſich die Täuflinge bis aufs Hemd aus und
werden dann mit einem langen, weißen Mantel, dem ſogenannten
Taufmantel, bekleidet. In Reih und Glied treten ſie darauf an der
Taufſtelle an, wo der Prediger der Gemeinde ſie erwartet und einen
nach dem anderen dreimal in die Fluten des Rheines untertaucht,
dabei die Taufgebetsformel ſprechend. Mittlerweile ſingt und betet
die am Ufer verſammelte Gemeinde laut. Iſt die Taufe vollzogen,
ſo begeben ſich die Beteiligten in denſelben Kreis zurück, um wieder
von ihren Brüdern reſp. Schweſtern angezogen zu werden. (F. J.)
Frankfurt, 8. Juni. In der Affaire Jäger haben 3weilere
Verhaftungen ſtattgefunden. Zunächſt wurde das Dienſtmädchen
Jägers verhaftet und auf Grund deſſen Ausſagen bei ſeiner Schweſter
und Schwaaer in Hofheim i. T. eine Hausſuchung gehalten, bei
der ca. 40-50000 M. im Garten vergraben gefunden wurden. Die
Verwandten des Mädchens wurden daraufhin auch in Haft ge=
nommen
. Jäger wird in ſeiner Zelle ſtändig überwacht, da man
fürchtet, er könne ſeinem Leben ein Ende machen. In Darmſtadt
ſollen ebenfalls Hausſuchungen ſtattgefunden haben.
Mannheim, 7. Juni. Die Bergſtraße wurde geſtern abend
von ſchweren Gwittern heimgeſucht, welche großen Schaden an=
richteten
. Zwiſchen Ladenburg und Schriesheim wütete eine Wind=
hoſe
, welche mehrere auf der Landſtraße fahrende Wagen umwarf,
wobei die Inſaſſen Verletzungen erlitten.
Saarlouis. 7. Juni. In einer Bergarbeiter= Ver=
ſammlung
zu Völklingen ſprach ſich die Mehrzahl für Be=
ſeitigung
des ſozialdemokratiſchen Vorſtandes des Rechtsſchutz=
vereins
aus.
Berlin. 7. Juni. Die Anklage gegen den Kommerzienrat
Wolff, in Firma Hirſchfeld und Wolff, iſt nunmehr abgeſchloſſen.
Die Hauptverhandlung wird wahrſcheinlich noch vor den Gerichts=
ferien
anberaumt. Die Anklage lautet auf betrügeriſchen Bankerott,
Unterſchlagung und Untreue.
Berlin, 5. Juni. Zum Kampf gegen die Schleppe
hatten drei Führerinnen im Streite, Frau Dr. phil. Cläre Schubert=
Feder, Frau Dr. Felſing=Pichler und Frau Sanitätsrat Küſter die
Werbetrommel gerührt. Wie die Nat=Ztg.: berichtet, waren an
200 Freiwillige geſtern abend dem Aufruf gefolgt, der ſie nach der
Aula des Dorotheenſtädtiſchen Realghmnaſiums zum Kriegsrat und
zu thatkräftigem Vorgehen beſchieden hatte: Damen in überwiegender
Mehrzahl, einzelne mutige Männer in den Reihen zerſtreut. Frau
Dr. Schubert=Feder beleuchtete die Frage nach allen Richtungen in
eingehendſter Weiſe. Sie verfolgte die Schleppe in ihrer hiſtoriſchen
Entwickelung, gab gewiſſermaßen eine Geſchichte des Krieges. den
der geſunde Menſchenverſtand gegen den unſterblichen Modeauswuchs
ſeit tielen Jahrhunderten geführt hat, und führte die äſthetiſchen,
ſanitären und praktiſchen Gründe gegen den wegelagernden Feind
ſo geſchloſſen vor, daß den verbündeten Kräften eigentlich wenig
mehr zu thun blieb. Auch ein Kriegslied gegen die Schleppe wurde
bereits verleſen und erweckte Begeiſterung: in dem von einem ano=
nhmen
Tyrtäus der Vortragenden zugeſandten Gedicht zündete be=
ſonders
der Paſſus: Heut und morgen wird gekehrt! Unter der
zuſtimmenden Briefen, welche der Verſammlung mitgeteilt wurden,
befand ſich auch ein beſonders energiſches und draſtiſches Schreiben
von Frau Geh. Rat Reuleaux. Vom Vorſtandstiſch aus war die
Aufforderung ergangen, Vorſchläge zur wirkſamen Bekämpfung der
Schleppe zu machen, und man überbot ſich auch im Angebot von
Kriegsplänen. Es gab Radikale, die jede auf den Straßen auf=
tauchende
Schleppe abtreten wollten, andere, die ihr ſämtliche Wege
durch polizeiliche Tafeln zu verlegen planten. Der geſunde Menſchen=
verſtand
, die Lehrer, die Männer, die Aerzte, die Preſſe, das Theater
und die Behörden wurden zur Mitwirkung angerufen, und als
Sanitätsrat Konrad Küſter alle dieſe Vorſchläge zuſammenfaßte
und der Verſammlung zur Beſchlußfaſſung vorlegte, fanden ſie
ſämtlich einſtimmige Annahme. Man bevollmächtigte die Ein=
beruferinnen
, weitere Schritte zu thun. Der erſte war eine von
Frau Dr. Felſing=Pichler verfaßte Reſolution folgenden Inhalts:
Die heute in der Aula des Dorotheenſtädtiſchen Realgymnaſiums
über die Mißſtände der Straßenſchleppe beratende Verſammlung
beſchloß einſtimmig: dem königlichen Polizeipräſidium die Bitte
vorzutragen, durch eine Verordnung oder durch ſonſt geeignete
Mittel den durch die Straßenſchleppe hervorgerufenen Gefahren

entgegenzutreten.: Probe und Gegenprobe erwies, daß kein Wider=
ſpruch
gegen die Reſolution vorhanden war.
Przibram, 6. Juni. Bis heute mittag ſind aus den drei
Schächten 286 Leichen heraufbefördert worden, außerdem zahlreiche
Körperteile. Nach amtlichen Angaben fehlen noch 26 Verſonen.
Der Vrokopiſchacht iſt noch immer Unbefahrbar. Der Marienſchacht,
wo der Brand ausbrach, iſt auf Wochen unbefahrbar. Die Prä=
mie
für die Heraufbeforderung einer Leiche iſt auf 5 fl. erhöht wor=
den
, wenn die Schale leer heraufkommt entfällt jedoch die Prämie.
Für die Heraufbeförderung eines Pferdes, deren 23 umkamen, ſind
18 fl. ausaeſetzt. Zur Verteilung der zahlreich einlaufenden Spen=
den
hat ſich ein Hilfskomite gebildet, welches die Familien= und
Bedürftigkeitsverhältniſſe ſicherſtellt und darnach die Verteilung vor=
nimmt
. Die Zahl der Waiſen iſt über 1100, manche Verunglückte
hinterlaſſen 11 Kinder. Bergende Arbeiter, die von anderen Schächten
bis zum Marienſchacht vorgedrungen ſind, erzählen, daß der Marien=
ſchacht
vom letzten (31.) bis hinauf zum 22. Lauf ganz ausgebrannt
ſei und eine einzige Höhle bilde. Die Beamtenſchaft und die Aerzte
ſind Tag und Nacht unermüdlich thätig. Es iſt hier ein ungeheurer
Fremdenzuzug, der durch Sonderzüge bewältigt werden muß. In
den nächſten Tagen trifft eine techniſche Kommiſſion ein, die feſt=
ſtellen
wird, wie lange der Bergbau ſtillſtehen ſoll. Der Statthalter
trifft morgen ein.,
Przibram, 7. Juni. Nach nunmehr erfolgter amtlicher Feſt=
ſtellung
ſind am 31. Mai nachmittags 807 Bergleute in die Schächte
eingefahren. Davon ſind 475 noch rechtzeitig ausgefahren, ſo daß
332 in den Gruben blieben. Bis jetzt zählt man 292 binterlaſſene
Witwen und 692 Waiſen unter 14 Jahren.
London, 7. Juni. Ein angeblicher Arzt wurde ver=
haftet
, welcher verdächtig iſt, zwei Frauen ermordet zu haben. Der=
ſelbe
hat vermutlich noch mehr Mordthaten beaangen. Die Opfer
ſind Proſtituierte, die der Morder auf der Straße anredete und denen
er dann Gift in Speiſen und Getränke miſchte. Fünf Frauen ſollen
auf dieſe Weiſe umgekommen, andere wie durch ein Wunder ge=
rettet
worden ſein.
Rom, 7. Juni. Heute um ½1 Uhr morgens wurde in der
Provinz Foggia ein Erdbeben mit wellenartiger Bewegung
wahrgenommen. Seit heute hat ein heftiger Ausbruch des Veſuvs
begonnen. In der Richtung gegen Atrio del Cavallo ſtrömt reich=
liche
Lava aus. Nach einer Meldung der Meteorologiſchen Cen=
tralanſtalten
wurden heute, 12½ Uhr nachts, in Canoſa di Puglia,
Provinz Bari, zwei wellenförmig verlaufende Erdſtöße verſpürt, die
ſich bis gegen Rom fortpflanzten. Von den ſeismographiſchen
Apparaten in Rom wurde das Erdbeben kaum mehr als angedeutet.
Warſchau, 7. Juni. Die dreitauſend Einwohner zählende
Stadt Floszew im Gouvernement Kaliſch iſt durch eine Feuers=
brunſt
vollſtändig eingeäſchert. 12 Perſonen ſind bei der
Rettung ihrer Habe in den Flammen umgekommen. Die Bewohner
lagern auf den Feldern.
New=York, 6. Juni. Aus den durch einen Dammbruch und
Feuer heimgeſuchten Städten Oil City und Titusville wird
gemeldet, daß bis jetzt 300 Tote aufaefunden worden ſind.
New=York, 1. Juni. Der Miſſiſſippi iſt um 33 Fuß
geſtiegen und ſteigt noch weiter.

[8930
Todrs-Anzeigr.
Verwandten und Freunden theilen wir tiefbetrübt mit,
daß unſere liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Fräulein Johanna Thomas,
Penſionatsvorſteherin,
heute Nachmittag um 2 Uhr ſanft entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 7. Juni 1892.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 9. Juni, Nach=
mittags
3 Uhr ſtatt.

Tageskalender.
Donnerstag, 9. Juni: Erſtes großes Militärkonzert der Kapelle Hilge
im Saalbau. Konzert der Kapelle des Königl. Württemb. Feld=
Art.=Regts. Prinzregent Luitpold von Bayern in der Stadt
Pfungſtadts.
Dienstag, 28. Juni: Generalverſammlung der Aktiengeſellſchaft
Mühlenbau Anſtalt, Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vormals
Gebrüder Seck.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich., beide in Darmſtadt.