Darmstädter Tagblatt 1892


07. Juni 1892

[  ][ ]

Abonnementspreis
dierteljührlich1 Marr 5o Pf., dalle
Rhrlich 3 Mark id. Bringerlohn.
Anſwänz werden von allen Poſt=
Imtern Beſtellungen entgegenge=
nemmen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal ind. Poſtaufſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
Ur das
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen:u Darmſtadt
von der Expedition, Rem ſr. Nr. 23.
in Beſſungen von Fpri=dr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſow e auswärtz
dem allen Annonenckrvaditionen.

Amtliches Organ
fuͤr die Behanntmachungen des Großh. Kreisamks, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

V. 131.

Dienstag den 7. Juni.

1892.

Betreffend: Den Ausbruch der Maul= und Klauenſeuche in Biebesheim, Erfelden und Wolfskehlen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nach Mittheilung Großherzoglichen Kreisamts Groß=Gerau iſt die Maul= und Klauenſeuche in den Gemeinden
Biebesheim, Erfelden und Wolfskehlen wieder erloſchen und die angeordnet geweſenen Gemarkungsſperren wieder
aufgehoben.
Darmſtadt, den 2. Juni 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
18763
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Herſtellung eines Kabelanſchluſſes iſt die Schulſtraße am 7. l. Mis. Vormittags und wegen Vornahme von
Kanaliſationsarbeiten die Pallaswieſenſtraße zwiſchen Blumenthal= und Frankfurterſtraße vom 8. l. Mts. ab bis auf
Weiteres für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 4. Juni 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
(8764

I m p f termi n.
Mittwoch den 8. Mts., Nachmittags 4 Uhr,
findet in dem ſeitherigen Beſſunger Rathhaus hergerichteten Schullokal ein öffent=
licher
unentgeltlicher Impftermin für die Kinder des Beſſunger Stadtbezirks ſtatt.
Impfpflichtig ſind alle im vorigen Jahr geborenen, ſowie die aus früheren
Jahrgängen mit der Impfung rückſtändigen Kinder.
Darmſtadt, den J. Juni 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[8642

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T. P. Schlüter.

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Bezugsquelle, befindet ſich
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werks
ſoll im Wege der Submiſſion ver=
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werden.
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Montag den 13. Inni d. J3.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer des Waſſer=
werks
, zur Einſicht offen, bei welchem
uch die Formulare für die Offerten zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 30. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 18402
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
dem Schreinermeiſter Julius Weichſel
hier zuſtehenden Immobilien:
Flur. Nr.
Meter.
II. 833¾⁄₁₀ 526 Hofraithe Nieder=
Ramſtädterſtraße,
280

[ ][  ][ ]

Nr. 131

1876

Flur. Nr. Meter.V
II. 833¾ 174 Grabgarten da=
elbſt
,
II. 9655oo 498 Bauplatz Roßdbr=
ferſtraße
,
im Ortsgerichtslokal
Mittwoch den 22. Juni 1892,
Vormittags 11 Uhr,
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 20. Mai 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.

J. E. d. V.
Müller.

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Menage=Kommiſſion
der
1. Abtheilung
Heſſ. Feld=Artillerie=
Regiments Nr. 11.
as80l.
Die Lieferung des Fleiſches, ſowie
der übrigen Verpflegungs=Bedürfniſſe,
für die Dauer der diesjährigen Schieß=
Uehung vom 13. Juli bis 10. Auguſt
ſoll vergeben werden.
(8766
Angebote ſind
bis zum 15. d. Mits.
an die obige Kommiſſion einzuſenden.

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Nr. 131

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ßem
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nung
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4-5 gr. Zimmer, Waſſerltg., Glasab=
ſchluß
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E
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miethen
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wegſtraße
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tenbau
, 3 Zimmer mit Zibehör u. allen
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kleine Wohnung an einzelne Perſon.
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liche
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ekammer
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[ ][  ][ ]

1878
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E
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und Pallaswieſenſtraße
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und ſonſtigem Zubehör. Näheres
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G
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ſind per Auguſt zwei ineinandergehende,

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nung
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8663) Noßdörferſtr. 16 iſt die Par=
terrewohnung
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Bleichplatz u. Waſchküche, wegzugshalber
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8664) Landwehrſtr. 37 Wohnung,
2 Zimmer, Küche nebſt Zubehör zu Um.
8668) Hinkelsgaſſe 4 zwei Woh=
nungen
zu vermiethen.
8670) Mühlſtraße 43 eine ſchöne,
freundliche Wohnung, 3 Zimmer, Küche,
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ſofort zu vermiethen.
8770) Bleichſtr. 5 eine keine Woh
im Seitenbau.
8771) Aliceſtr. 24 Parterrewohnung
3 Zimmer mit allem Zubehör, per 15.
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Wirth ebendaſelbſt.
8772) Ecke der Kies= und Nieder=
Namſtädterſtraße 6v, 1. St., 5 Zim=
mer
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mern
und Kellerräume per Auguſt zu
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7576) Ein Laden nebſt Wohnun,
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3466) Im Hildebrand'ſchen Hauſe
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meiſter
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T
4679) Annaſtraße 18 ein frdl.
gutmöbl. Manſardenzimmer mit Ka=
binet
zum 1. April zu verm.
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5686) Aliceſtraße 26¼ ein gut möbl.
Zimmer zu verm. Näheres 1. Stock.
6305) Louiſenſtraße 16
zwei große, gut möblirte Zimmer zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen.
6963) Ein ſehr freundliches Zimmer
in nächſter Nähe des Herrngartens, Eing.
ſep., kann mit oder ohne Penſion abge=
geben
werden. Näh Schloßgartenplatz !
7579) Waldſtr. 33 ein möbl. Zim.
7582) Mathildenplatz 5 Seitenbau
2 einfach möbl. Zimmer ſofort zu verm
7824) Heidelbergerſtraße 21, Htrb.
möbl. Zimmer ſofort zu verm.
8023) Eliſabethenſtr. 57 ein möbl
Zimmer ſofort beziehbar.
8280) Saalbauſtr. 36 1. St. möbl. Wohn=
und Schlafzimmer mit Bedienung ſofort
zu beziehen.
8425) Carlsſtraße 29, 1. Stock, ein
großes, ſchön möbl. Zimmer zu verm.
8427) Kiesſtraße 11 ein möblirtes
Zimmer zu vera iethen.
8506) Saalbauſtr. 17, 1 Stiege h.
ein ſchön wöbl. Zimmer mit Penſion ſof.
8511) Soderſtr. 82 ein Zimmer mit
oder ohne Möbel, auf Wunſch volle Pen
ſion, gleich beziehbar, billig zu verm.
8560) Marienplatz 8 ein ſchön möbl.
Zimmer mit ſep. Eing. ſofort billig.
8563) Wilhelminenſtraße 9 Seiten=
bau
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8603) Feldbergſtraße 38, 3. Stock,
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8688) Schloßgartenplatz z ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
8690) Zwei möblirte Zimmer mit
vollſtändiger penſion ſofort zu vermiether
bei K. Keller, Ochſenmetzger, Kiesſtr. 6
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Zimmer zu vermiethen.
8775) Hügelſtr. 37 zwei ſein möbl.
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nicht unter 17-18 Jahren aufs Ziel
geſucht. Victoriaſtr. 30 part.
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Mittwochden 8. Juni 1892, Abends 6 Uhr:
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ausgeführt von dom Trompetercorps des 1. Grossh. Hoss.
Dragonor-=Regts. Nr. 23, unter Leitung des Hucikdirectors
Herrn O. Engel.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert in den unteren
Geſellſchaftsräumen ſtatt.
Herner ſinden Concerte ſtatt:
am 29. Juni, 20. Juli, 10. Auguſt, 31. Auguſt und event.
ein ſolches im September, jedesmal von 6 Uhr Abends ab.
Für den Fall ungünſtiger Witterung ſind die unteren Geſell=
ſchaftsräume
für die Concerte reſervirt.
[8739
Dor Ausschuss der Voroinigten Gesollschaft.
Geſchüfts=Empfehlung u. Verlegung.
Theilen unſerer werthen Kundſchaft mit, daß wir unſer
Spengler= & Inſtallutionsgeſchift
ſeither Gartenſtraße Nr. 13., nach W- Landwehrſtraße 27 2E verlegt

1879

WGGI

Min Mädchen im Weißzeugnähen,
¼ beſondets in Knopflöcher geübt,
findet Beſchäftigung.
Dieburgerſtraße 5. Hinterbau. ſ8450
8579) Ein ſolider, fleißiger mit guten
Zeugniſſen verſehener
Hausdiener
zum baldigen Entritt gegen hohen Lohn
geſucht. Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
Ein tüchtiger Ofenſetzer
für Porzellanöfen ſofort geſucht.
Zu erfragen in der Exped.
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Hehrlines-Gesuch.
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Ninds= u. Schweinemetzgerei erlernen
will, kann ſofort eintreten bei
Joan Walter, Metzgermeiſter, Traiſa.
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kunn ſofort eintreten bei
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Niederlagen in Darmſtadt bei:
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Gerschlauer, Phil. Huwerth,
H. Kollor, Promenadeſtr. 26, I. Lim-
mormann
, Soderſtraße 44, M. Kamuff,
L. Steingässer's hachfolger, an der
Stadtkirche, Chrislian Bimmor. (5327

ie ſeither vom Corps Haſſia
D innegehable Kneipe iſt per 1. Juli
and erweitig zu vermiethen.
Restauration Weingarten,
Kranichſteinerſtraße 17. (8293

[ ][  ][ ]

1839

Nr. 131
Oeffentliche Bekanntmachung.
Anſprüche jeder Art an den unter der Rechtswohlthat des Inventars ange=
tretenen
Nachloß der Ernſt Schröder Wittwe zu Groß=Zimmern und ſchriftlich
oder mündlich im Trnin bis
Montag, 20. Juni l. J., Vormittags 9 Uhr,
hier anzumelden bei Meidung des Ausſchluſſes von der Maſſe. - Die in di ſem
Termin nicht eiſchein nden Gläubiger werden einem eiwa abgiſchloſſen werdenden
Arrangement ſtillſchweigend beitretend erachtet.
Groß=Umſtadt, den 2. Juni 189½.
Großherzogliches Amtsgericht.
Geilfus.
[8783

Verkkeigerungs-Anzeige.

Donnerstag den 9. Juni d. Js., Vormittags 9 Uhr,
ſollen im Schützenhofe; dahier ſolgende Pfänder:
div. Schränke, Kommoden, Tiſche, Stühle, Sophas, Seſſel, Spiegel, Bil=
der
, Photographien, Bücher, 1 Ziegenfell, Vorhänge und Gallerien, Figuren,
Leuchter, Uhren, Regulateure, 1 goldene Damenuhr mit Kette, 1 Granat=
Armband, 1 Partie Ferrrohre, Thermometer und Mikroskopen, 1 Dutzend
Gebiſſe, 1 Büſſet, 1 Billard, 1 Pianino, Reale, Lattenwände, vollſtändige
Betten u. dgl. m.,
durch den Unterzeichneten iffentlich meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung ver=
ſteigert
werden.
Emgel.
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt. (8784

8708) Obergaſſe 32 ein ſchön möbl
Zimmer mit Kaffee an eiren Herrn pe=
ſofort
zu vermiethen.
Hchiffsbericht. Mitgeteilt von dem alleinigen
Agenten des Norddeutſchen Lloyd Anton
Fiſcher, Darmſtadt, Gr. Ochſeng,
14.
Der Dampfer Caale;, Kapitän R. Ringk,
vom Nordd. Aoyd in Bremen, welcher am
21. Mai von Bremen und am 22. von
Southampton abgegangen war, iſt am 31.
Mai, der Voſidampfer Dresdenr, Kapitän
W. Kruhöffer vom Nordb. Lloyd in Bremen,
welcher am 18. Mai von Bremen abgegangen.
war, iſt am 30. Mai wohlbehalten in New=
Vork angekommen.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Am Freitaa ſand eine Sitzung des Staats=
miniſteriums
unter dem Vorſitz des Grafen Eulenburg ſtatt, an
welcher auch der Reichskanzler und der Kriegsminiſter teilnahmen;
wie verlautet, wurde die Stellung der Regierung zu den Beſchlüſſen
des Abacordnetenhauſes über das Geſetz. betreffend Anſtellung der
Militäranwärter im Kommunaldienſt, behandelt; durch dieſe Be=
ſchlüſſe
würden die Intereſſen der Heeresverwaltung gefährdet.
Die Nordd. Allg. 8ta. veröffentlicht ein Schreiben des Reichs=
kanzlers
an den Verein der Berliner Kaufleute und Induſtriellen,
worin betont wird, zunächſt ſei die Beteiligung Deutſchlands an der
Chicaaoer Weltausſtellung mit allen Kräſten zu fördern. Die wür=
dige
Vertretung Deutſchlands in Amerika dürfte durch das Berliner
Vroiekt nicht beeinträchtiat werden; keinenfalls könne ſchon das
Jahr 189697 für die Berliner Ausſtelluna in Frage kommen.
Die Ankunft des italieniſchen Königspaares in Berlin wird der
Voſſiſchen Zeitung zufolge am 9. d. Mis. erwartet. Das Pro=
gramm
für die Empfangsfeierlichkeiten iſt vereits feſtgeſtellt.
In politiſchen Kreiſen ſpricht man alles Ernſtes von einer nahe
bevorſtehenden Begeanung des deutſchen Kaiſers mit dem Fürſten
Bismarck. Gelegentlich ſeines Jagdaufenthaltes in Prökelwitz ſoll
der Kaiſer ſich geneigt gezeigt haben, ſich mit dem Fürſten Bismarck
auszuſöhnen, wenn der Fürſt erkläre, daß er die Haltung der - Ham=
burger
Nachrichten' in Bezug auf die Schärfe ihrer Polemik gegen
die kaiſerliche Regieruna verleuane. Es wird für möglich gehalten,
daß bereits gelegentlich der Kaiſerfahrt nach Kiel oder von dort
zurück eine Beaeanung des Kaiſers und des Fürſten Bismarck unter
vier Augen ſtattfinden werde. Einflußreiche Kreiſe ſind bemüht, die
Ausſöhnung noch im letzten Augenolicke zu verhindern, weil ſie ſich
wenig Eeſprießliches davon verſprechen. Indeſſen glaubt man ins=
beſondere
in mittelparteilichen Herrenhauskreiſen, daß der Kaiſer
trotzdem feſt bleiben und die Ausſöhnung mit dem Fürſten Bismarck
unter allen Umſtänden herbeiführen werde, falls nur der Fürſt
den erſten Schritt thue. Ob Prinz Heinrich bereits eine Son=
dierung
vorgenommen oder der Prinzregent von Braunſchweia, der
ſtets für die Ausſöhnung war in dieſer Richtung thätig geweſen
iſt, ſcheint einſtweilen noch zweifelhaft zu ſein.
Oeſterreich=Ungarn. Kaiſer Franz Joſeph begab ſich g=ſtern
von Wien zu den Krönungsfeierlichkeiten in Budapeſt mit Separat=
Hofzug. Mit dem Kaiſer zugleich fuhren Erzherzog Karl Ludwig
und Gemahlin, Frau Erzherzogin Maria Thereſia und die Erz=
herzoge
Franz Ferdinand von Oeſterreich=Eſte und Albrecht.
Frankreich. Die Heereskommiſſion nahm nach Tarlegungen
des Kriegsminiſters den Geſetzentwurf, betr. die Verſügung des
Offiziereorps und die Erhöhung des Militärdienſtes für die Re=
ſerve
der cktiven Armee um 3 Jahre, an.
In politiſchen Kreiſen glaubt man, die franzöſiſche Regierung

ſei feſt entſchloſſen, nur die Aufklärungen der engliſchen über die
Vorgänge in Uganda abzuwarten, um dann die Wiederherſtellung
der dortigen Miſſion und die Beſtrafung der Urheber des Zviſchen=
falls
zu verlangen.
England. Ein am 2. Juni verteiltes Blaubuch enthält Berichte
des engliſchen Konſuls in Sanſibar über die Vorgänge in Uganda.
Das erſte Telegramm iſt vom 18. April datiert und von dem eng=
liſchen
Konſul in Sanſibar an Lord Salisbury gerichtet; in dem=
ſelben
werden die franzöſiſchen Miſſionaren in Sanſibar zugegangenen
Nachrichten über die Niedermetzelung franzöſiſcher und einheimiſcher
Katholiken in Uaanda, für welche Kapitän Lugard und die Beamten
der Britiſch=Oſtafrikaniſchen Geſellſchaft verantwortlich gemacht
worden ſeien. wiedergegeben. Lord Salisbury fragte am 28. April
wegen der Quelle dieſer Nachrichten an und erhielt zur Antwort,
daß dieſ lben Berichten des franzöſiſchen Biſchofs in Uganda und
des Lieutenants Lanaheld entſtammten. Am 16. Mai meldete der
enaliſche Konſul nach Berichten aus engliſcher Quelle, daß große
Kämpfe in Uganda ſtattfänden und daß Kapitan Lugard Waffen
und Munition nötig haben würde. Die Britiſch=Oſtafrikaniſche
Geſellſchaft übermittelte am 16. Mai ein Telegramm aus Mombaſa,
wonach Lugard unter Vorbehalt der Genehmigung ſeitens des
Khedive 1000 Mann gut bewaffnete eghptiſche Tiuppen unter dem
Befehl Selim Beys anwerbe, welche unter der Flaage der Geſell=
ſchaft
kämpfen ſollten.
Portugal. Die Wahlen für die Depuliertenkammer ſind auf
den 17. Juli feſtgeſetzt.
Rußland. Die Nachricht der bevorſtehenden Zuſammenkunft
der beiden Kaiſer in Kiel machte durchaus nicht allein in Börſen=
kreiſen
den günſtigſten Eindruck, zumal man gerade in den letzten
Tagen wiſſen wollte, der Zar würde direkt von Kopenhagen nach
Petersburg zurückkehren. Halten doch alle weiterblickenden Ruſſen
ein autes Einvernehmen mit Deutſchland für durchaus notwendig
für Rußlands Wohlfahrt. Viel geändert wird allerdinas durch die
Zuſammenkunft nicht werden. Nach der Rückkehr des Kaiſerpaares
unternimmt es eine 14tägige Reiſe in die finniſchen Schären. Trotz
mehrfacher Agitation gegen die Aufhebung der Ausfuhrverbote dürſte
ſie doch am 1.13. Juni erfolgen, da jetzt die amtlichen Berichte über
den Saatenſtand wieder günſtiger lauten.
Der deutſche Militärbevollmächtigte am ruſſiſchen Hof, General
v. Villaume, hat ſich nach Kiel begeben.
Rumänien. Der Miniſterpräſident teilte am 3. Juni unter
lebhaftem Beifall der Kammer die Verlobung des Thronfolgers
mit der Prinzeſſin von Edinburg mit. Die Präſidenten drückten
die Freude beider Häuſer aus und beglückwünſchten die Eltern beider
Verlobten. Im Senate erklärte der Miniſter des Auswärtigen:
Die Verlobung des Thronſolgers ſei ein glückliches Ereignis für
Land und Dynaſtie, des den Nachkommen eine ruhige, ſtolze und
friedliche Zukunft verheiße und die von jeher zwiſchen Rumänien

[ ][  ][ ]

rrſcht große Beſriediaung.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Juni.
a auf Schloß Heiligenberg den Hauptmann a. D. Scriba, den
farrer Matthes und den Bürgermeiſter Loos von Jugenheim.
ugenheim und den Forſtinſpektor Theobald.
194½
ajor z. D. v. Herff, den Kabinettsſekretär Römheld. (D. 8tg.)
eillon 4. Großh. Inf.=Regts. Nr. 118 verſetzt.
D. 3tg.)
Die Stadtverordnetenverſammlung Donnerstag den l plötzlichem großen Schaden.
Juni, nachmittags 3 Uhr, hat folgende Tagesordnung: 1) Mit=
ber

Beinoktroi beir. 9) Vergebung von Arbeiten für den Schlachthof. l anzüſchaffen.
An der Großh. Techniſchen Hochſchule war für das Studien=
uſaabe
geſtellt worden: Die iſomeren Diorybenzophenone ſollen papieren von einem Taſchendieb entwendet.
ingehend unterſucht werden. Von Herrn Chemiker Ernſt Movat
er Külp=Stiftung) zuerkannt.
Lagen zur Ausgabe gelangen.
Quantum Kleidungsſtücke, Bücher, eine Taſchenuhr, ſowie einen l Volksfeſt und abends aroßes Schlußkonzert.
zroßen Schließkorb.
9ſtehende Beſprechung: Die Herren Direktoren Lorch verſtehen es, iſt etwa 1 Millon wieder zur Stell= geſchafft.
l2 das Publikum durch ihre aroßartigen Leiſtungen ſowohl in Pferde=
Meiſterſchaft in der Dreſſurkunſt bewies; derſelbe ermiete wie immer
Volizei.
in Nummer 130 des Darmſtädter Tagblattr in ſeinem Vortrag l36) pCt.

Nr. 131
1881
d der großen briliſchen Nation beſtehenden Freundſchaftsbande 1 die Behauptung aufgeſtellt, daß Oiſizier= und Beamlenbereine in=
liger
knüpfe. Der Mitiſterrat beglückwünſchte die Köniain und l folge ihrer Steuerfreiheit dem Handel= und Gewerbeſtand
Verwandten des Brautpaares; der Miniſter des Auswärtigen l empfindlich ſchaden. Nach dem Gewinn= und Verluſt=Konto des
lie den Vertretern Rumäni ns die Verlobung mit. Im Lande deuſſchen Ofiziervereins für das Geſchäſt=jhr 189091 hat der
deutſche Offizierverein für dieſes Jahr 15115 M. 95 Pf. an Steuern
bezahlt. Die Behauptung des Herrn Senator Schulze iſt dem=
gemüß
bezüglich des deutſchen Oifiziervereins nicht richtig und
bezüglich der Leamtenvereine zweiſelhaſt. Einſender würde Herrn
Schulze ſehr dankbar ſein, wenn er diejenigen Beamtenvereine öffent=
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Donners= lich nennen wollte, welche thatſächlich keine Steuern bezahlen.
Arheilgen. 4. Juni. Die langanbaltende Tiockenheit hatte
bereits die Landwirte in eine gewiſſe Bedränanis gebracht, ins=
Am Freitag empfingen Se. Königl. Hoheit den Pfarrer Kellner beſondere des zurückgebliebenen Grünfutters wegen. Der ſog.
In Seeheim, den Forſtaſſeſſor Augſt. 3. 8. auf Großh. Oberförſterei 1 Rotklee, in hieſiger Gegend das erſte Frühjahrsfutter, blieb
ganz aus, und auch der deutſche Klee hat bereits die Köpfe,
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag in welchem Zuſtande an kin Wachstum mehr zu denken iſt; er
aheke- er den Generalmajor v. Jgel, Kommandeur der 50. Ink. Brigade, muß alſo abgemäht werden, obgleich er wegen ſeines lichten Standes
AlIIn Major v. Alvensleben vom 1. Großh. Inſ.=Regt. Nr. 115. den 1 und ſeiner Kürze nur geringen Ertrag liefert; auch das Heugras
ekondlieutenant v. Loßberg vom 2. Garde=Regt. 3. F., den Sekond= bietet wenig Ausſicht auf einen ergiebigen Ertrag. Alles dies zu=
79 zutenant v. Kunowski vom 4. Garde=Reat. z. F., den Sekond=l ſammen veranlaßte den Landwirt, ſchon manches Stück Rindvieh
zutenant der Landwehr=Kavallerie Flechtner, den Bürgermeiſter abzuſchaffen, was ſonſt nicht geſchehen wäre. Der Roggen, der ſich
ſO orneweg. den Steueraſſeſſor Fuchs, Rechner des evangeliſchen l in hieſiger Gemarkung im allgemeinen ſehr hübſch entwickelte, war
entralkirchenfonds, den Steuerkontrolleur Schneider von Lauterbach; durch die plötzlich eingetrctene Hitze raſch zum Blühen gekommen
im Vortrag den Finanzminiſter Weber, den Ordenzkanzler General und fürchtete man bei der zunehmenden Trockenheit eine ſchlechte
Körnerbildung; dieſe Beſürchtung wird ſich nun hoffentlich nicht
Militärdienſtnachrichten. Dr. Müller. Stabs= beſtätigen, denu es ſtellte ſich, noch nicht zu ſpät. ergiebiger Regen
nd Bataillonsarzt vom 2. Bataillon 4. Großh. Inf.=Regts. Nr. 118, l en, der noch vieles gut machen kann. Man iſt eifrig damit be=
im
Oberſtabsarzt 2. Kl. und Regimentsarzt des 2. Hannoverſchen l ſchäftigt, die Dickwurzpflanzen zu ſtecken; der Roggen kann reichlich
lanen=Regts. Nr. 14. Dr. Berger, Unterarzt der Reſerve vom Frucht anſetzen und das Heugras kann ſich immer noch dichter ſtellen;
andw.=Bezirk Mainz. zum Aſſiſtenzarzt 2. Kl. - befördert; Dr. l die aroße Futternot iſt bedeutend gemildert worden. Nur ſollten
seidenhammer, Marine=Stabsarzt von der Marine=Station die Landwirte, es iſt dazu bohe Zeit, bedacht ſein, raſch ihre Feld=
er
Nordſee, zur Armee und zwar als Bataillonsarzt zum 2. Ba=lfrüchte gegen Hagelſchlag zu verſichern, es koſtet
dieſes ja verhältnismäßig ſehr wenig und ſchützt vor allenfallſigem
4 Mainz. 4. Juni. In der geſtern ſtattgehabten zweiten
ilungen. 2) Die Bauflucht der Schloßgartenſtraße. 3)Aufſtellung Generalverſämmlung der Attiengeſellſchaft Mainkette
ines Bedürfnishäuschens Ecke der Karls= und Wilhelminenſtraße.l wurde der früher gefaßte und beanſtandete Beſchluß, die Kette aus.
Baugeſuch jür die Feldbergſtraße. 5) Beleabarkeit des Friedhofs der kanaliſierten Mainſtrecke von Mainz bis Frankſurt zu entfernen
n der Klappacherſtraße. 6) Verkaufspreis der Glühlamp n. 7) Stein= und zwiſchen Aſchaffenburg und Miltenberg in den Main zu legen.
ohlenlieferung für 1892,93. 8 Vorſchläge der Stadt München, den l aufgehoben und beſchloſſen, für die letzere Strecke eine neue Kette
Auf dem hieſigen Bahnhof wurde einem Amerikaner eine Brief=
ick
J ahr 1891 92 von der chemiſchetechniſchen Fachſchule ſolgende Preis= taſche mit einem Inhalt von über 21000 M. in Geld und Wert=
4. Mainz. 4. Juni. Zu dem 20. Mittelrheiniſchen
us Gießen wurde eine Löſung rechtzeitig eingereicht und demſelben ) Turnfeſt iſt jetzt das Feſtprogramm verſandt worden. Darnach
urch Beſchluß der Abteilungs=Konſerenz der chemiſch techniſchen nimmt das Feſt folgenden Verlauf: Sonntag. 17. Juli, nachmittags:
Schule der ausgeſetzte Preis von 90 M. leinſchließlich 40 M. aus l Schülerturnen und Muſterriegen der Mainzer Turner; abends aroße
Jubelfeier des 75jährigen Beſtehens des Mainzer Turnvereins.
O Die Kommunalſteuerzettel werden in den nächſten Mittwoch. 20. Juli: Vorſeier, Konzert, Probe=Aufführungen ꝛc.
Samslag, 23. Juli: Sitzung des Kampfgerichtes und Bearüßungs=
5 Ein Maler aus München, welcher erſt zwe Tage vorher nach ſeier. Gonntao, 24. Juli: Weckruf, Empfang der ankommenden
Verbüßung einer längeren Freiheitsſtrafe aus dem Landeszuchthaus Turner, Feſtzug. Freiübungen, Muſerriegenturnen. Doppelkonzert
Marienſchloß entlaſſen worden iſt, wurde Freitag nachmittag wegen und abends Preisverteilung. Montag. 25. Juli: Sitzung des Kampf=
chweren
Diebſtahls dahier in Unterſuchungshaft genommen. ) gerichtes, Einzel=Wettturnen, Fenbanket, Schüler=Schautuͤrnen. Preis=
derſelbe
wußte ſich in d r Ludwigsſtraße in die Wohnung eines l verteilung. Dienstag, 20. Juli. Wettfechten, Wetteingen, Preisver=
Studenten Eingang zu verſchaffen und entwendete ein großes teiluna. Mittwoch, 27. Juli: Ausflun in die Umgegend, nachmittags
Frankfurt, 4. Juni. In der Affaire Jäger ſind bis jetzt
Der Cirkus Lorch, welcher Ende dieſes Monats zu einem l11 Perſonen verhaftet worden und erſcheinen ſeine Frau ſowohl
ängeren Aufenthalt hier eintreffen wird, giebt gegenwärtig Vor als auch die anderen verhafteten Verwandten als Helfershelfer bei
ſtellungen in Baſel. Einem dortigen Blatte entnehmen wir nach= U der Unterſchlaaung gedient zu haben. Von dem geſtohlenen Geld
Frankfurt, 4. Juni. Die Kommiſſion der Stadtverordneten=
dreſſur
, als durch das ſchöne Arrangement des fortwährend neuen Verſämmluna, welche über die kaufmänniſche Sonntags=
Vrogramms an ſich zu feſſeln. Den Reigen eröffnete Frl. Navarro Tube zu beräten hat, entſchied ſich für Erlaß eines Ortsſtatuts und
in ihren außerordentlichen Produktionen auf den Telearavh ndraht faßte folgende Beſchlüſſe: 1) Die Geſchäftszeit für Enaros=Geſchäfte
und zeigte dieſelbe durch ihre ſichere und graziöſe Leiſtung ihre 1 an Sonn= und Feiertagen ſoll in den Stunden von 8-9 und von
Kunſtfertigkeit in der Balancierkunſt, desgleichen jei dieſelbe noch 11-1 Uhr, diejenige in Detailaeſchäften von 8-9 und von 11 bis
z zu Pferd im Pas de deux- mit Herrn Melillo und ſchließlich noch 2 Uhr ſtattſinden. 2) Für die letzten vier Wochen vor Weihnachten,
mit Herrn Navarro an den römiſchen Ringen rühmend erwähnt. ſowie für einzelne Sonn= und Feſttage, an welchen örtlich=Verhält=
Letzterer leiſtete durch ſein ruhiges und präziſes Arbeiten Niege= U niſſe einen erweiterten Geſchäftsverkehr erforderlich machen, iſt eine
ſebenes und verdient derſelbe allgemeines Lob, was ihm auch reich= Vermehrung der Geſchäftsſtunden vorzuſehen. 3) Es ſoll der
lich zu Teil wurde. Ihnen reihte ſich würdig an Frl. Roſa Lorch l Magiſtrat erſucht werden, ſich mit der Oberpoſt=Direklion dahin
in ihren graziöſen Sprüngen und Tänzen zu Pferd, Herr Dircktor ins Einvernehmen zu ſetzen, daß bei der Ausgabe der Brieſe der
Louis Lorch mit ſeiner Freiheitsdreſſur. welcher wiederholt ſeine vorſtehenden Zeitbeſtimmung thunlichſt Rechnung getragen werde.
Wiesbaden, 4 Juni. Ueber die Wirkungen des neuen
wohlverdienten und reaen Applaus. Die Schlußnummer des eigent=l Einkommenſteuergeſetzes im Regierungsbezirk Wiesbaden giebt
lichen Programms ſührte Frau Direktor Adolf Lorch durch die eine ſtatiſtiſche Tafel des neuen Jahresberichts der Hindelskammer
Hohe Schule in allen Gangarten aus. Den Hauptanziehungspunkt ! Wiesbaden Aufſchluß. Gegen 189192 werden im Iihre 1892493
bildete der -Circus unter Waſſerv. Dem Zuſchauer bot ſich dabei 89 rCt. mehr Steuern zur Erhebung kommen (nämlich 7855309 M.
ein wirklich nie geſehenes. originelles Schauſpiel. Beſonders er= gegen 4135178 M). Die Vermehruna iſt namenllich beſonders
wähnt ſei hier Das internationale Spitzbuben=Paar= und die ſtark in den Städten des Bezirks. die allein etwa Ug der Staats=
ſteuer
einbringen. In den Städten haben ſich die Steuern um 94
Eingeſandt. Herr Senator Schulze hat nach dem Bericht lbezw. 82) pCt. vermehrt, in den Landgemeinden nur um 45 lbezw.

[ ][  ]

1884

Nr. 131

Kaiſerslautern. 4. Juni. Das Speyerer Militär=Untergericht
verurteilte weaen Mißhandlung eines Untergebenen den Vremier=
lieutenat
Hopfner zu 43täaiger Feſtungshaft. Wegen tadelloſen
Vorlebens wurde das Strafminimum angenommen.
Berlin. 4. Juni. Bei der Sichtuna des Nachlaſſes der
verſtorbenen Frau von Hülſen, Wittwe des ehemaligen Ge=
neral
=Intendanten, fand man, daß die hinterlaſſenen Paviere eine
weit größere Bedeutung beſitzen, als man urſprünglich annahm.
Frau von Hülſen hatke ſeit ihrem 16. Jahre ausführliche Tage=
bücher
geführt und dieſelben bis kurz vor ihrem Tode fortgeführt.
Wenn man bedenkt, daß die Verſtorbene ſeit ca. 45 Jahren im
Berliner Hof= und Theaterleben eine bedeutende, zum Teil einfluß=
reiche
Stellung einnahm, ſo kann man ſich von der Reichhaltigkeit
der vorhandenen Niederſchriften einen Beariff machen. Außer den
Tagebüchern. welche die Geſchehniſſe und Eindrücke dieſer langen
Veriode wiedergeben, ſind, wie es heißt. hochintereſſante, zum Teil
ſehr ausführliche Briefe vieler bedeutender Verſonen, wie auch der
vreußiſchen Herrſcher und Angehörigen des Königshauſes in dem
Nachlaß gefunden worden.
Oberglogau. 3. Juni. Der kaiſerliche Sonderzug traf nach
6 Uhr ein. Die Stadt iſt prächtig geſchmückt, der Fremdenzufluß
ſehr aroß. Heute abend wird die Stadt feſtlich beleuchtet.
Wien, 4. Juni. Seit geſtern abend ſchätzt man die Zahl der
Verunglückten von Przibram auf 500. Bisher wurden 127
Leichen geborgen, 332 Vergleute werden noch vermißt. Geſtern
abend wurden wieder 41 beerdigt. Bei einem Toten fand man
ein Teſtament, das er während der Kataſtrophe niedergeſchrieben
hatte. Ein anderer ſchrieb die letzten Grüße an ſeine Frau nieder.
Die meiſten Leichname ſind arg verſtümmelt. Der Bergmann Vatta
wurde bei den Rettungsarbeiten angeſichts von 40 verſtümmelten
Leichnamen plötzlich irrſinnig. Geſtern verunglückte neuerlich ein
Bergmann bei dem Rettungswerke. Ein Lebender gab ein Glocken=
zeichen
aus dem Schachte; war jedoch ſchon tot als der Fahrſtuhl
hinabkam. Ein Bergmann Namens Soukoup, der 28 Stuͤnden im
Schachte umher irrte, wurde gerettet.
(G.=A.)
Baſel, 4. Juni. Die Schweiz lebt gegenwärtia im Dezennium
der Jubiläen. Nachdem letztes Jahr die großen 600= und 500 jäh=
rigen
Jubelfeiern zu Schwyz und Bern gefeiert worden ſind, kommt
dieſen Sommer die größte Schweizerſtadt, nämlich Baſel an die
Reihe mit einer großartigen Feier zur Erinneruna an die vor 500
Jahren erfolgte Vereinigung der beiden Städte Klein= und Groß=
Baſel. Die vielen Beſucher der Schweiz. welche im letzten Sommer
den prächtigen Feſtſpielen in Schwy; und Bern beiwohnten, werden
wohl zeitlebens ſich erinnern an die großartigen Eindrücke, welche
ihnen dieſe Feierlichkeiten gewährt haben. Das Feſt aber, welches
Baſel am 9.110. Juli feiern wird. verſpricht noch Großartigeres zu
bieten. Ein von dem hervorragendſten Dichter R. Wackernagel ver=
faßtes
Bühnenfeſtſpiel führt in hochdramatiſcher Entwicklung die
hauptſächlichſten Ereigniſſe aus der Geſchichte Baſels an unſeren
Augen vorüber; an dieſem Feſtſpiele werden zuſammen über 1400
Verſonen auf der Bühne mitwirken, ſo daß der Zuſchauer eiren
bisher noch nie dageweſenen Eindruck erhalten wird, zumal auch
der muſikaliſche Teil, komponiert von dem berühmten Künſtler Hans
Huber von gewaltiger Wirkung ſein wird.
Luxemburg. 4. Juni. Ein ſtrenges Urteil fällte das
hieſige Buchtpolizeigericht geſtern in einer gegen drei Handelsleute
von hier angeſtrengten Strafſach= wegen Lebensmittelver=
fälſchung
. Die Inhaber der Firma Stiefel u. Co., Namens
Hechinger, Stiefel und David, waren beſchuldigt, während längerer
Zeit mit Spiritus vermiſchtes Waſſer, dem die betr. den Geſchmack
gebenden Eſſenzen jedesmal beigethan waren, als die verſchiedenſten
Sorten Korn=, Frucht=, Zwetſchen= Kirſch= ꝛc. Branntweine ver=
kauft
zu haben. In mehreren Fällen wurde der Beiſatz von ge=
ſundheitsſchädlichem
Fuchſin feſtgeſtellt. Die drei Angeſchuldigten
wurden überführt und David zu 6 Monaten, Hechinger zu 3 Mo=
naten
und Stiefel zu 14 Tagen Geſängnis verurteilt. Außerdem
muß jeder der drei eine Geldbuße von 2000 Fres. und eine ſolche
von 100 fl. bezahlen. Das Urteil iſt auf Koſten der Verurteilten
in ſämtlichen inländiſchen Zeitungen zu veröffentlichen. Die drei
waren bereits verſchiedentlich in Deulſchland vorbeſtraft.
Paris. 4. Juni. Bei einer Anarchiſtenunterſuchung
gelang es dem Unterſuchungsrichter, 141 Tynamitpatronen, welche
unter einer Brücke im Dorfe Pantin verſteckt waren, auzzufinden.
London, 4. Juni. Wie verlautet, hat der deutſche Kaiſer
endgillig die Einladung der Königin nach Osborne zu der im Auguſt
ſtattfindenden Regatta in Cowes angenommen. Der Beſuch iſt
privater Natur.
Moskau, 4. Juni. Ein großes Feuer äſcherte 80 Häuſer
ein. Der Schaden iſt enorm. Großfürſt Sergius leitete perſön=
lich
die Rettungsarbeiten.
New=York, 2 Juni. Geſtern abend iſt ein Verſonenzug nach
der Abfahrt aus Wilchita in Kanſas von Räubern an=
gehalten
worden. Dieſelben hatten ſich an einer Cherokee Strip
genannten Stelle der Bahn aufgeſtellt und den Maſchinenführer
durch falſche Notſignale zum Anhalten des Zuges veranlaßt. Sie

machten alsdann dieſen und den Heizer zu Gefangenen und raubten
50000 Dollars aus dem die Wertjachen enthaltenden Waggon. Die
Vaſſagiere blieben unbeläſtigt.

Diſtanzritt einer Dame. Wie das=Wiener Fremden=
blatt
- mitteilt, machte vor kurzem Oberlieutenant F. Reineit vom
7. Huſaren=Regiment mit ſeiner Frau einen Diſtanzritt von Görz
nach Lochowitz in Böhmen. Die Route wurde über den Predilpaß.
die hohe Tauernſtraße. das Salzkammeraut und bei Linz über die
Donau genommen. Die Strecke, beiläufig 800 Kilometer lang,
wurde in 21 Tagen zurückgelegt. Die Pferde kamen geſund und in
beſter Kondition in Lochowitz an. Da zu dieſer Zeit der Predil
noch ganz verſchneit, die Tauernſtraße, dann die Vöiſchenhöhe zwiſchen
Auſſee und Iſchl zum größten Teile noch mit Schnee bedeckt und
der Ritt dadurch jehr erſchwert war, ſo muß man dieſe Reiter=
leiſtung
einer Dame als eine ganz hervorragende bezeichnen.
Ein alteghptiſcher Heiratsantrag. In der orien=
taliſchen
Abteilung des britiſchen Muſeums iſt letzter Tage ein
kleines. 8 Zoll langes und 4 Zoll breites Täfelchen mit ungeſähr
98 Zeilen in ſehr feiner Keilſchrift entziffert worden. Das Täfelchen
iſt aus Nilſchlamm hergeſtellt. Die Inſchriſt enthält den Heirats=
antrag
. welchen ein Pharao der Tochter eines Königs von Babylon
gemacht hat. Ohne Zweifel bildet ſie das Duplikat eines etwa um
1530 v. Chr. geſchriebenen Briefes.

RRRRxxxrxxxrrrrrXRrrr

7
1
1
4
N
R.

N
R
1
1

ntlonaet (énardt,
Marie Vthardt,
geb. Stoossel,
Vermählte.
Plauen i. V.
Darmſtadt.
Pfingſten 1892.
(8785

4
14
R
7
L.

RRRxxxrxrrxzrrpxrrrrr

Codes=Anzeige.

[8786

Statt jeder beſonderen Anzeige!
Nach kurzem, ſchwerem Leiden entſchlief zu Berlin
am 4. Juni Vormittags¹10 Uhr unſer theueres under=
geßliches
Söhnchen
Eduard.
Um ſtille Theilnahme bitten
Dr. Blumenthal &a; Frau, Peh. Honburpr.
Darmſtadt, den 7. Juni 1892.

Dankſagung.
3
Für die vielen Beweiſe warmer Theilnahme bei dem
Heimgang unſerer unvergeßlichen Mutter
Frau Chr. Wilh. Reh Wittwe,
Eatharina, geb. Schneider,
ſagen tiefembſundenen Dank
die trauernden Zinterbliebenen.
Darmſtadt, den 4. Juni 1892.

Tageskalender.
Dienstag. 7. Juni: Monatsverſammlung des deutſchen und öſter=
reichiſchen
Alpenvereins, Sektion Darmſtadt, im Vereinslokal,
Cafs zur Oper=
Mittooch. 8. Juni: Konzert im Garten der Vereinigten Geſellſchaft.

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Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich, beide in Darmſtadt.