Darmstädter Tagblatt 1892


03. Juni 1892

[  ][ ]

und snuinins Anramn
Answaͤnz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
ommen
iu 1 Mark 50 Pf. pro
Ouartal inc. Pofiauſichlag.

Mit der Somitags=Beilage:

Inſerate
für das
woͤhentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen:u Turmſtadt,
von der Expedilon, Rein kr. Nr. 23.
in Beſſungen von friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſow eauswaͤrtz
von allen Annoneenckeroeitionen.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 129.
Freitag den 3. Juni.
1892.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Aushändigung der Looſungsſcheine an die Mililärpflichtigen.
Diejenigen Militärpflichtigen, welche ſich im laufenden Jahr dahier zur Mrſterung geſtellt haben und in der Stadt
Darmſtadt wohnhaft ſind, werden hierdurch aufgefordert, ihre Looſungsſcheine hier bis ſpäteſtens den 10. Juni l. J3.
ſNeckarſtraße 3. mittlerer Stock) abzuholen, oder abholen zu laſſen, andernfalls nach Verlauf dieſer Friſt die Zuſtellung auf
Koſten der Säumigen ſtattfinden wird.
Darmſtadt, den 25. Mai 1892.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt.
Dr. Melior.
8222
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffenllichen Kenntniß. daß Gepäckträger Jakob Kraft am 2. d. Mts. dahier geſtorben iſt und
elwaige Anſprüche an die von demſelben hinterlegte Kaulion bis zum 8. Juni l. J3., Vormittags 10 Uhr, bei uns
geltend zu machen ſind.
Darmſtadt, den 31. Mai 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
859¼
B e k a n n t m a ch u n g.
Nach einer Mittheilung Großherzoglichen Hofmarſchallamtes muß inſolge der mit dem Neubau des Polytechnikums ver=
bundenen
Veränderungen das Fahren und Reiten durch den Großherzoglichen Schloßgarten unterbleiben. Namentlich
darf auch ein Durchſahten des genannten Gartens mit Handkarren, oder auf Fahrrädern nicht ſtattfinden, ebenſowenig
iſt das Treiben von Bieh durch den Garten geſtattet.
Zuwiderhandlungen können nach 8 368 Ziſſer 9 des Reichsſtrafgeſetzbuchs mit Geldſtraſe bis zu 60 Mark beſtraft
werden.
Gleichzeitig nehmen wir Anlaß, die Gartenaulagen dem Schutze des Publikums unter dem Hinweiſe zu
empfehlen, daß insbeſondere ein Betreten der Naſenſtücke unterſagt iſt.
Darmſtadt, den 1. Juni 1892.

Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(8593
Fey.

Lieferung von Uniforms=
ſtücken
.
Die Lieferung von Uniformen, beſte=
hend
in Interimspaletots, Hoſen und
Dienſtmützen nach Militärmuſter für das
Octroi=Auſſichlsperſonal ſoll auf dem
Submiſſionswege vergeten werden.
Angebote unter Anſchluß von Tuch=
proben
wolle man - mit entſprechender
Aufſchrift verſehen - bis längſtens
Samstag den 11. Juni l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einreichen.

Die Lieferungs=Bedingungen nebſt
Stoffmuſter liegen auf unſerem Büreau,
Rheinſtraße, Zimmer Nr. 13, zur Ein=
ſicht
offen.
Darmſtadt, den 30. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
(8594
Heugras=Verſteigerung.
Dienstag den 7. l. Mts., von Nach=
mittags
2½ Uhr ab,
indet die Verſteigerung des Heugraſes
von der ſtädtiſchen Pallaswieſe an Ort

und Stelle ſtatt.
Darmſtadt, den 2. Juni 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8595
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.

feinſt
4e BIOO, candirt,
in ¼ und ¹⁄ Pfund=Packeten,
. M. 1.5b per Pfd. empfiehlt ſtets friſch
6
M. v. 11a6s0.

[ ][  ][ ]

1838 .
Nr. 129
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Abgabe der Kapital=Rentenſteuererklärungen behufs der Veran=
lagung
für das Steuerjahr 189394.
Nach Artikel 14 des Geſetzes, die Einführung einer Kapital=Rentenſteuer be=
treffend
, vom 8. Juli 1884 erfolgt die Heranziehung zu dieſer Steuer auf Grund
einer Erklärung, welche jeder nach den einſchlägigen Beſtimmungen Steuerpflichtige
über den Jahresbetrag ſeiner Zinſen, ſowie der etwa zum Aozug geeigneten Laſten
bei der hierzu beruſenen Einſchützungskommiſſion ſchriſtlich abzugeben hat. Zu
dieſen Erklärungen iſt das von Großherzoglichem Miniſterium der Finanzen feſtge=
ſetzte
Formular zu verwendin und find dieſelben, je nach der Wahl des Steuer=
pflichtigen
offen oder verſchloſſen, jährlich ſpäteſtens bis zum 1. Juli, ohne daß
der Pflichtige deshalb eine beſondere Aufforderung abzuwarten hat, bei der Groß=
herzoglichen
Bürgermeiſterei des Wohnorts abzuliefern oder direkl an das betreffende
Großherzogliche Steuer=Kommiſſariat einzuſenden.
Von der Verpflchtung der Steuererklärung ſind nach Artilel 15 des Geſetzes,
inſofern nicht im einzelnen Fall beſondere Aufforderung der Einſchätzungs=Kommiſſion
ergeht, diejenigen Steuerpflichtigen entbunden, welche im unmittelbar vorausgegangenen
Steuerjahr bereits zur Kapital=Rentenſteuer zugezogen waren, auch inzwiſchen ihren
Wohnſitz nicht gewechſelt und keine den Betrag von 100 Mark jährlich erreichende
Einkommensverbeſſerung aus Kapitalzinſen erlangt haben.
Inhaltlich des Art. 16 des genannten Geſetzes haben die Kapital= Rentenſteuer=
erklärung
abzugeben:
1) für minderjährige, vermißte oder unter Vormundſchaft geſtellte Perſonen
deren geſetzliche Vertreter;
2) für woraliſche Perſonen (Gemeinden, Körverſchaften, Stiſtungen, Anſtalten),
ſerner für die Geſellſchaften, Genoſſenſchaften, Gantmaſſen, Erbmaſſen, ſo=
weit
eine Steuerpflicht hier in Betracht kommt, die beſtellten Vorſtände oder
Verwalter;
3) in allen anderen Fällen der Steuerpflichtige ſelbſt und zwar hinſichtlich des
geſammten Zinſenbezugs, welcher, ſei es aus eigenem Vermögen oder aus
dem Vermögen ſein r nicht ſelbſtſtöndigen zur Kapital=Rentenſteuer gezogenen
Angehörigen. ihm in Steueranſatz zu kommen hat.
Unter Bezugnahme auf die obigen Beſtimmungen richten wir an die hiernach
zur Einreichung von Kapital=Rentenſteuerer klärungen verpflichteten Bewohner unſerer Be=
zirke
hiermit die Aufforderung, ihre Erklärungen bis zum genannten 1. Juli d. J.
entweder direkt an uns oder an die betreff nde Großherzogliche Bürgermeiſterei ge=
lançen
zu laſſen, von wo dieſelben und zwar wenn ſie verſchloſſen und mit ent=
ſprechender
Auſſchriſt verſehen ſind, uneröffnet an die Vorſitzenden der betreffenden
Einſchätzungs=Kommiſſionen überſendet werden.
Das Formular zu den Kapital=Rentenſteuererklärungen, welchem ein Auszug
aus dem Geſetz und eine nähere Anweiſung beigefügt iſt, hat der Steuerpflichtige
von der Großherzoglichen Bürgermeiſterei ſeines Wohnortes zu beziehen.
Darmſtadt, den 1. J ui 1892.
Die Großherzoglichen Steuerkommiſſariate:
Darmſtadt.
Groß=Gerau.
Langen.
Zwingenberg.
Kritzler.
Schweisgut. Naumann.
Wolf. (8597

Verlooſung von Schuldverſchreibungen der
Stadt Darmſtadt.
In Vollziehung des Schuldentilgungsplans der Stadt Darmſtadt ſind heute
nachſtehende ſtädtiſche Schuldverſchreibungen auf den Inhaber des 3½procentigen
Anlehens Lit. V von 1881 zur Rückzahlung auf den 1. September l. Js. beruſen
worden, nämlich:
Serie I. Nr. 360, 487. 527. 633, 646, 724 2000 Mk.,
II. 113, 117, 376, 446, 585, 615 1000
III. 215, 252, 346 586, 591, 791 500
IV.
13, 465, 507, 742, 843, 982 200
Die Rückzahlung derſelben erſolgt bei unſerer Stadtkaſſe dahier und bei den
Niederlaſſungen der Bank für Handel und Induſtrie zu Darmſtadt, Berlin und
Frankfurt am Main. Die Verzinſung der gedachten Schuldverſchreibungen hört
vom 1. September l. Js. an auf.
Darmſtadt, den 24. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg, Bürgermeiſter.
18224

Stallhaſen. Sellerie=, Gemüſe= und
Paradiesäpfelpflanzen zu verkau=
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bewohnen
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E5

[ ][  ][ ]

Nr. 129
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreſſend: Die Unſallverſicherung der in land= und forſtwirthſchaftlichen Betrieben
beſchäftigten Perſonen.
Die Heberollen Uber die Beiträge zur land= und forſtwirtſchaftlichen Berufs=
genoſſenſchaft
für das Jahr 1891 in den Gemarkungen Darmſtadt und Beſſungen
liegen von heute an während 14 Tagen auf der unterzeichneten Bürgermeiſterei
Büreau: Waldſtraße 6, Kaſſezimmer - zur Einſicht offen. Innerhalb einer weite=
ren
Friſt von zwei Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt kann der in der Hebe=
rolle
als beitragspflichtig in Anſpruch Genommene gegen die Beittagsberechnung bei
dem Vorſtande der land= und forſtwirthſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft Einſpruch
erheben ſſ. 8 21 der Verordnung vom 11. Juli 1888, Regierungsblatt S. 83).
Gleichzeitig geben wir bekannt, daß Zahlung der Beiträge ſchon jetzt und
zwar in dem oben bezeichneten Bllreau erfolgen kann.
Darmſtadt, den 18. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
(818.
Hengras Yerkteigerung.
Es wird das diesjährige Heugras verſteigert:
1) Freitag den 10. Juni l. Js., Vormittaas 8 Uhr beginnend, auf dem
Gemeindehaus zu Biebesheim, von den Domanialwieſen der Gemarkungen
Biebesheim und Stockſtadt;
2) Montag den 13. Juni l. Js., Vormittags 9 Uhr beginnend, in der
Witthſchaft von Kautzmann zu Groß Rohrheim von den Domanialwieſen
der Gemarkungen Hammerau und Groß=Rohrheim;
2) Montag den 13. Juni l Js., Nachmittags 4 Uhr beginnend, auf dem
Stadthaus zu Gernsheim von den Domanialwieſen der Gemarkung
Gernsheim;
4) Dienstag den 14. Juni l. 3s, Vormittags 11 Uhr beginnend, bei Hoſpital
Hofheim von den Hoſpitalwieſen der Gemarkung Crumſtadt;
5) Dienstag den 14. Jnni l. Js., Nachmittags 2 Uhr beginnend, bei Hof
Waſſerbiblos von den Hof= und Haſenwieſen.
Annerkung: Bei ungünſtigem Wetter werden die Verſteigerungen Ordu.=Nr. 4
und 5 auf dem Gemeindehaus zu Crumſtadt abgehalten.
Gernsheim, am 2. Juni 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Gernsheim.
Pfannſtiel.
(8600
Verſteigerung von Baumaterialien.
Dienstag den 7. Juni, Vormittags von 9 Uhr ab,
wird in der alten Großherzoglichen Hofmeierei in Darmſtadt wegen Abbruch:
ſehr guterhaltenes Bauholz, Fenſter, Thüren, Sandſteingewände,
Pferdegrippen, Pflaſterſteine, Bord, Scheuer= und Hofthore mit
Sandſteinpfeiler, Blitzableiter, ein guterhaltenes Baſſin, Schweine=
ſtälle
und dergl. mehr
durch den Unterzeichneten öffentlich meiſtbielend gegen gleich baare Zahlung unwider=
ruflich
mit unbedingtem Zuſchlag verſteigert.
G.
Emgol,
Großherzogl. Gerichtsvollzieher.

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pCD.

en
G.
Abhanden gekommene
Sparkaſſe=Büchlein.
Die angeblich abhanden gekommenen
Einlage=Büchlein Nr. 39617, 67942 und
67943 der hieſigen ſtädtiſchen Sparkaſſe
werden gemäß 8 11 der Statuten als
ungültig betrachtet, wenn ſie
innerhalb 8 Wochen
von heyte an bei der Kaſſe nicht vorge=
zeigt
werden.
Darmſtadt, den 3. Juni 1892.
Der Verwaltungsrath der ſtädt.
Sparkaſſe.
(8604
Beſt,

[ ][  ][ ]

1840

Nr. 129

WRehziemer-Rehkeulen-Rehbug,
Wirkhahnen - Wirkhühner,
Haselhühner
Sohneshühner,
Poularden-Enten-Gänse,
4
Kapaunen - Perhübner,
Hahnen - Kauben,
Whein-Galm-Weser-Galm,
Forellen - Blaufelchen,
Mechte - Eander - Seexungen,
Cabliau - Schellſische,
Hrebse.
Theodor Stemmer,
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Hoflieferant.
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[ ][  ][ ]

Nr. 129

1841

¾ Rademanns Kindermehl.
T ſollte ſtets als Zuſatz zur Milch verwendet werden. Es
T erſetzt alle bei der Abkochung der Milch in Verluſ=
l

2 gehenden bezw. unverdaulich werdenden Nährſtoffe, macht
beeoooecoooesecocoooecoooeg die Milch ſelbſt ebenſo wie Hafer=
8 grütze flockig und leicht verdaulich
4 und bietel, da es den Siedepunkt
der Milch erhöht. die beſte Bürg=
11
1 I0
3 ſchaft dajür. daß alle in der Milch
wohnt hatten, Legeeococeocoog aeoooonavocog ilwa enthalte=

Alle Aerzte;
die ſich an den 3
Gebrauch der
Hafergrütze ge= 8
nen
gehen zum Gebrauch von Rademanns 3
Kindermehl über, da dasſelbe alle Vor=
Franſtheits-
theile
der Hafergrütze, jedoch ohne deren
ſloffe

Nachtheile beſitzt. Es geht nicht. wie 3 ½
getödtet werden.
dieſe, unverdaut in den Darm über, ZooocoocogonLooovooosvoooo-
ſondern
führt dem Körper hochwichtige Nährſtoſſe zu. Da=
(8596
rum auch iſt Rademanns ſtindermehl in faſt allen Kliniten
als das einwandfreieſte aller Kindernährmittel im Gebrauch.
Aademanns Kindermehl.
3 I
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oder ſpäter beginnende Leibrente.
Lehonsversicherung. Anlage jährl. Erſparniſſe zu Erwerb eines Kapitales
in einem biſtimmten Lebensjahre oder bei frührem Tode.
Unfallversicherung. Sicherſtellung eines Kapitales bei Invalidität, Läh=
mung
ꝛc., hervorgerufen durch Unfall.
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mit vorzügl. Zeugniſſen u. Empfehlungen
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im Deutſchen vertollkommnen könnte.-
Auch wird darauf geſehen, daß genülgend
freie Zeit zu Gebot ſteht, muſik. Studien
ſortzuſetzen.
G.fl. ſchriftl. Anerbieten wolle n an
ſan die Expedition d. Bl. unter L. R 100
richten.
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8600) Mehrere brave Mädchen ſuchen
Stellen durch Steul, Mathildenplatz 3.
8610) Mehrere br. Mädch. ſ. 9. St.
ſ an Johanni. Roth. Alexanderſtr. 14.
8611) Eine reinl. Frau ſucht Beſch.
im Waſchen u. Putzen od. Aush. in Re=
ſtauration
. Rheinſtr. 47 Vorderb. Manſ.
8612) Eine verfekte Köchin geſetzten
Alters ſucht Stelle, am liebſten ins Bad
oder Sommerreſtauration. Stellenbüreau
Roͤſe, Louiſenſtraße 20 parterre.
8613) Ein tücht. Mädch. f. Küche u.
Hausarbeit ſ. auf Johanni St. Amberg,
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1574) Nach Mainz wird ein zuverl.
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8515) Eine Köchin nach Mainz ge=
ſucht
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platz
3.
8616) Mädchen, die kohen k., ſowie
andere brave Mädchen erhalten ſehr gute
Stelle gegen hohen Lohn. Stellenbüreau
Röſe, Louiſenſtr. 20 parterre.
Jungen und Mädchen
geſucht.
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Chocoladenfabrik. (8617
8611a) Eine Aushülſe ür 14 Tage
geſucht. Alexanderſtr. 8.
8552) Ein junger Hausburſche ge=
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[ ][  ][ ]

1842

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Geſellen.
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Ortsgewerbeverelzs Darustadt.
Die Ausſiellung der von den Bewerbern angeſertigten Geſellenſtücke findet
Dienstag den 7. Juni, von Vormittags 9 Uhr bis Nach=
mittags
5 Uhr,
in der Handwerkerſchule, die Ausgabe der Geſellenbriefe an demſelben Orte
und Tage,
Vormittags 11 Uhr,
öffentlich ſtalt. Zum Beſuche der Ausſtellung. ſowie der Hundlung der Uebergabe
der Geellenbriefe werden die Angehörigen und Freunde des Handwerkeiſt im es hier=
mit
geziemend eingeladen.
Die betheiligten Lehrlinge werden erſucht, ſich ſchon um 10½ Uhr einzu=
finden
. Zur Ausſtellung beſt mmte Geſellenſtücke müſſen bis nächſten Samstag den
4. Juni, Vormittags 10 Uhr, in der Handwerkerſchule abgeliefert ſein.
18620
Die Geſellen=Prüſungs=Kommiſſion.
Gartenbanuerein.
Pfingſt=Sonntag:

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mit der Main=Neckar=Bahn, ab Darmſtadt Vormittags 8 Uhr 31 Min. Milnahme
(8621
der Mitgliedskarte nothwendig.

ATAAztl

8622) Mädchen von 15- 22 Jahren
mit ſehr aut Zeugn., ſ. aufs Ziel Stelle.
F. Holſchuh, Holzſtraße 13.

14,
4

8579) Ein ſolider, fleißiger mit guten
Zeugniſſen verſehener
Hausdiener
zum baldigen Entritt gegen hohen Lohn
geſucht. Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
Ein tüchtiger Eiſendreher
und mehrere Bauſchloſſer pr ſofort
geſucht.
(862¾
k. vonz & Co., Eberſtadt,
direkt beim Bahnhof der Main=Neckarbahn.
8624) Tüchtige Weißbinder
geſucht. Ho gartenſtraße 13.
8625) Ein Bierburſche
ſofort geſucht. Schulſtraße 5.

Vorzügliche
Hirabellon-Marmolade
45 Pfa.
Tafel-Gelée
30 Pfg.,
Iwotschen Latworgo
25 Pfg,
empfiehlt
G. P. Poth Nohk. F. Mattorn,
Darmſtadt. 18626
Rheinbad Gernsheim.
Im Jahre 1892 neu erbautes, auf
das bequemſte eing richteies
Badehaus,
kalte und warme Bäder, Douche=
Frei= und Zellenbäder, Baſſin für
Schwimmer und vichtſchwimmer.
In nächſter Nähe der fliegenden Brücke
im offenen, ſtärtſten Strome des Rheins
aufgeſtellt. Geöffnet von Morgens 7 bis
Abends 9 Uhr. Bahnverbindung nach
allen Richtungen.
18627
Der Vorstand
dor Badohausgosollschaft dornsheim.
Sauberes möbl. Zimmer von einem
Herrn per ſofort geſucht. Offerten
unter B L. 2 an die Exped.
18638
30 bis 40,000 Mk.
ſind Anfangs Juli auf gule Hypotheken
auszuleihen. Näheres Steinſtr. 37.(3629

[ ][  ][ ]

Nr. 129

4T

1843

GS-GAGl
fertiger
GnabenAnzigr a Paletots
wegen Aufgabe dieſes Artikels zu außerordentlich bil=
ligen
Preiſen.
AuAun
Hoydk,
18630
15 Rheinſtraße 15.

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
den Ludwig Nicolay Eheleute dahier
zuſtehenden Immobilin:

Fur. Nr. ⬜Mr.
22⁵⁄₁₀ Hofraithe Rinkel=
cäßchen
, 11 163 I1 164
zweiſöziger U ber=
bau
,

Lebens=Verſicherungsbank
für Deutſchland
Am Gotha.
Die hieſige Vertretung dieſer älteſten und größten deut=
ſchen
Lebens=Verſicherungsbank verwaltet der Unterzeichnete.
Derſelbe erbietet ſich zu allen Auskünften.
Thienemand,
K.
Riedeſelſtraße 33.
[219
Tuvüchgtsrtute Fapatan,
ſowie Reste verkaufe, um damit zu räumen,
W zu jedem annehmbaren Preiſe. M.
C. Heitzeuroeder Schulstr. 10.
Tapeten., Rouleaux- & Wachstuch-Handlung. 8284

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Vorzüglich zur Bilege der Haut.
zur Reinhaltung und Bedeckung wunder Hautſiellen
Vorzüglich
und Wunden.
zur Erhaltung einer guten Haut, beſonders bei kleinen
Vorzüglich
Kindern.
[350
Zu haben in den meiſten Avotheken und Droquerien

Samstag. den 18. Juni 1892,
Vormittags 11 Uhr.
im Oitsgerichtslokol zum letzten Male
offertlich meiſibietend verſteigert.
Darmſtadt, den 2. Juni 1832.
Großherzogliches Orlsgericht darmſtadt I.
J. E. d. V.:
Müller.
8631
Landbutter
aus der Molkerei Ernſthofen
per Prund H. 1. 15.
C. C. Amandt,
Grafenſtraße 20. 68632
ehrere Mädchen können das Kleider=
M machen e lernen. Wilhelminen=
ftraße
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m 20. Mai wurde in meinem Laden
A ein Regenschirm vezwechſelt u. bilte
ich um geſälligen Untauſch.
[8634
Eduard Schüssler.
Fin gebrauchter Fahrſtuhl in noch
- gutem Zuſt ind zu kaufen geſucht.
Offerten unter M. S. 2 an die Expe=
pedition
d. Bl.
[8635
Woog, 2. Juni 1892.
Waſſerhöhe am Pegil 378 m.
Lufttemperatur 180 R
Waſſerwärze Vormittags 8 Uhr 192 R.
Woogspolizeiwache.
Schiſf=berlcht. mitgeteilt von dem alleinigen
Agenten der Red Star=Linie Karl Diehm,
Darmſtadt, Louiſenvlatz I.
New York. 24. Mai. Der königl. belg.
Voſtdampfer Vennland;, Kapitän Buſch=
mann
, iſt wohlbehalten von Antwerpen ange=
kommen
.
New=York. 26. Mai. Der königl. belg.
Poſtdampfer=Waesland, Kapitän Grant, iſt
wohlbehalten von Antwerpen angekommen.

[ ][  ][ ]

1814

Politiſche Ueberſicht.

Nr. 129

Deutſches Rieich. Der f. 8ig. zufolge hat der Zar ſchon
vor Wochenfriſt dem deutſchen Kaiſer ſeinen lebhaften Wunſch zu
erkennen gegeben, aus Anlaß ſeiner jetzigen Anweſenheit in Koven=
hagen
mit Kaiſer Wilhelm zuſammenzutr ſſen. Anderweitige fürſt=
liche
Beſuche und feſte Reiſezuſagen haben die Zuſammenkunſt bis=
hr
hinauseeſchoben. Jetzt iſt vereinbart worden, daß der Zar am
Moraen des Pfingſtdienstaas. den 7. Juni. auf dem Volarnern:
in Kiel eintreffen und dort den ganzen Tag mit dem deutſchen
Kaiſer verbringen wird. In der Nacht zum 8. Juni findet die
Rückfahrt nach Kopenhagen ſtatt, wo der Har noch einige Tage zu
verbleiben gedenkt, um dann gemeinſam mit ſeiner Familie auf dem
Seewege nach Vetersburg zurückzukehren. Kaiſer Wilhelm wird,
nachdem die niederländiſchen Königinnen Potsdam verlaſſen haben
werden, ſich zunächſt am 3. Juni nach Oberglogau begeben, um
dort am Samstag der Hochzeit des Fürſten Radolin mit der Gräfin
Oppersdorf beizuwohnen, am 5. nach Potsdam zurückehren und
am 6. ſich nach Kiel begeben.
Der Kaiſer hielt Mittwoch vormittag eine Parade über die
Votsdamer Garniſon. Die Kaiſerin, die Königin Wilhelmine und
die Königinregentin Emma, ſowie die Edinburger Herrſchaften
wohnten der Parade in offenen Vierſpännern bei. Der Kaiſer
kommandierte die Varade ſelbſt, der Kronprinz und die Söhne des
Vrinzen Albrecht ſtanden im Gliede. Das Präſentieren erſolgte
unter der holländiſchen Nationallymne. Bei dem zweimaligen Vor=
beimarſch
ſührte der Kaiſer perſönlich das Garde du Corps Regi=
ment
vor. Nach der Parade fand im neuen Valais Paradediner
ſtatt. Das Kaiſerpaar und die hohen Gäſte wurden vom Publi=
kum
enthuſiaſtiſch bearüßt. Abends 7 Uhr fand eine Prunktafel
bei dem Prinzen und der Prinzeſſin Friedrich Leopold im Jagd=
ſchloß
Glienicke ſtatt. Anweſend waren der Kaiſer, die Katſerin,
die Regentin der Niederlande und andere Fürſtlichkeiten. Geſtern
morgen reiſten die holländiſchen Herrſchaften nach Honnef a. Rh.
zum Beſuch der Köniain von Schweden.
Dem Reichskanzler Grafen v. Cavrivi iſt von der Königin=
Regentin von Holland das Großkreuz des niederländiſchen Löwen,
der höchſte holländiſche Orden, verliehen worden.
Der Kaiſer ſoll, wie ein Berichterſtatter erfahren haben will,
Veranlaſſung genommen haben, über das Auftieten des Rektors
Ahlwardt und deſſen bekannte Broſchüren in ſcharfer Form ſeine
Mißbilligung auszudrücken. Dasſelbe wird vom Reichskanz er
Graf Caprivi gemeldet.
Am Dienstag traten die vereinigen Ausſchüſſe des Bundesrats
für Handel und Verkehr und für Juſtizweſen zu einer Sitzung zu=
ſammen
.
Im preußiſchen Herrenhaus iſt die Mitteilung der Regierung
eingegangen, daß Wiesbaden, Duisburg, Li=gnitz und Bielefeld das
Recht zur Präſentation durch Herrenhausmitglieder verliehen wurde.
Der Geſetzentwurf, betreffend das Dienſteinkommen der nichtſtaat=
Der Geſetzent=
lichen
Lehrer. wurde der Kommiſſion überwieſen.
wurf, betreffend die Einführung der Landgemeindeordnung für
Schleswig=Holſtein, wurde mit 37 gegen 33 Stimmen angenommen.
Der Nachtragskredit wurde der Budgetkommiſſion überwieſen.
Die Tägl. Rundſchau; erfährt von gut unterrichteter Seite,
die ſeit langerer Zeit ins Werk geſetzten Bemüyungen, die perſön=
lichen
Beziehungen Bismarcks zum Kaiſer angenehmer zu geſtalten,
ſcheinen nicht erfolglos bleiben zu ſollen. Es verlautet nämlich,
daß bei einer paſſenden Gelegenheit binnen kurzem Fürſt Bismarck
V.ranlaſſung nehmen werde, den Kaiſer perſönlich zu begrüßen.
Das Blatt fährt fort: Hierbei wird - wir geben hier nur die
Worte unſeres Gewährsmanns - ohne Zweifel die Möglichkeit
geboten ſein, Majenät die Ueberzeugung zu verſchaffen, daß gewiſſe
in den Blättern gegen den Kaiſer und deſſen Regierung erhobene
Angriffe zu Unrecht auf Anregung aus Friedrichsruh zurückgeführt
werden.
Wie die Nationallib. Korr. (ört, iſt bei der bevorſtehenden
Vermögensſteuer auf Kapital= und Grundbeſitz ein Satz von l vom
Tauſend des Kapitals in Ausſicht genommen. Man glaubt, auf
dieſe Weiſe einen Mehrertrag von etwa 100 Millionen Mark er=
zielen
zu können.
Oeſterreich=Ungarn. Die große rumäniſche Abordnung be=
findet
ſich noch in Wien, ihr Führer Dr. Ratiu überreichte die
Beſchwerdeſchrift geaen die Magyaren, die mehr als 100 Druck.
ſeiten umfaßt, dem Chef der kaiſerlichen Kabinettskanzlei Staatsrat
Braun.
Frankreich. Der Miniſterrat hat beſchloſſen, daß die Garniſon
von Nanch auf dem Stanielausplatz vor Caraot vorüberdefiliert;
das Proiekt einer ſörmlichen Revue, zu welcher der Adjutant Carnots,
Oberſt Chamoin, ohne jede Autoriſation die Jnitiative ergriffen
haben ſoll, iſt demnach aufgegeben worden. Der Vorfall hat nament=
lich
einigen Variſer Blättern Anlaß gegeben, die mißbräuchliche
Ausdehnung der Beſugniſſe der militäriſchen Umgebung des Präſi=
denten
anzugreifen.
Die Antwort Ribots auf die Interpellation wegen Mißhand=
lung
der Miſſionäre in Uganda, welche beſaat, die Regierung habe
dem engliſchen Amte des Aeußern erklärt, Eagland würde verant=

wortlich gemacht für die von der engliſchen Kompagnie verült
Grauſamkeiten, wurde mit einmütigem Beifalle aufgenommer.
In der Deputiertenkammer wurde auch die Anarchiſt nfra
berührt. Der Deputierte Déprez forderte nämlich den Juſt zminiſ
Ricard auf, die Redner gerichtlich zu verfolgen, welche in 1
letzten Anarchiſtenverſammlung Diebſtahl und Verbrechen verher
licht hätten. Der Miniſter erwiderte, eine Unterſuchung ſei eing
leitet, jedoch beſitze die Regierung in den gegenwärtigen Geſetz,
keine genügende Handhabe, um die Urheber der in der anarchiſtiſch=
Verſammlu g vom letzten Donnerstag durch das Wort begangen=
Vergehen vorläufig zu verhaften.
Der König von Schweden iſt in Paris eingetroffen und wi=
heute
dem Präſidenten Carnot einen Beſuch abſtatten. Am Sam
tag wird der König Paris wieder verlaſſen.
England. Der Parlamentsſekretär des Auswärtigen, Lowthe
gab in der Sitzung des Unterhauſes am 31. Mai die Erklärung a
der franzöſiſche Bolſchafter in London, Waddington, habe die G
rüchte über die Vorgänge in Uganda zur Kenntnis von Lord Sali
bury gebracht, die Regierung habe aber nur antworten können, de
ſie von den angeblich dort vorgekommenen Unruhen bis jetzt kei=
zuverläſſigen
Nachrichten habe und Kapitän Lugards Bericht üb=
die
Vorgänge erwarte.
Italien. Der Geſetzentwurf, betr. die Bewilligung eines prob
ſoriſchen Buogets für 6 Monate, gelangte am 1. Juni zur Ve
teilung und ſollte geſtern in der Budgerkommiſſion, am Samsto
oder Montag in der Kammer beraten werden. Die Vorlage, d
von einer kurzen Begründung eingeleitet wird, iſt, wie der Geſe=
entwurf
über das Budgetproviſorium von 1886,87 abgefaßt, welch=
einem
ähnlichen Zwecke diente, wie der diesmal zur Verteilun
gelanate Entwurf.
Bulgarien. Der =Agence Balcanique' zufolge beruht d
Nachricht der Nowoie Wremja; auf Erfindung, nach welcher d.
ruſſiſche Konſul in Philippopel, Gerow, von dem bulgariſch=
Agenten Dimitrow beauſtragt worden ſel, den Exarchen um ſeit
Intervention behufs Herbeiführung einer Verſöhnung mit Rußlan
zu erſuchen; zwiſchen Gerow und ten bulgariſchen Miniſtern hal
keinerlei Zuſammenkunſt ſtattgefunden; ebenſo ſei auch umichti,
daß Dimurow veauftragt ſei, dem ruſſiſchen Botſchafter Nelido=
Vorſchläge in gleichem Sinne zu machen, oder daß er aus eigene
Antriebe ihm ſolche Anträge gemacht habe.
Rußland. Die Nowoſe Wremja; bringt einen Leitartik=
gegen
die angeblich bevorſtehende Freigabe der Ausfuhr, da dieſelk
verfrüht ſei. Die Kornpreiſe ſtiecen wiederum und die Verproviar
tierung der Bevölkerung ſei noch nicht vollſtändig geſichert.

45.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8 Juni.
Dem Großh. Heſſiſchen außerordentlichen Geſandten al
Berliner Hofe, wirklichen Geheimerat Dr. Neidhardt iſt vo.
Kaiſer der Rote Adlerorden 1. Klaſſe verliehen worden.
Im Lauſe des L. Quartals 1892 ſind von Sr. Königl. Hohei
dem Großherzog u. a. nachſtehende Stiſtungen und Vermächtniſſ
beſtätigt und hiernach die betreffenden Behörden zu deren Annahm
ermächtigt worden: Vermächtnis des Rentners Johann Nikolau=
Lotz zu Darmſtadt an die Blindenanſtalt zu Friedberg, im Betrag
von 342 M. 86 Pf. - Schenkungen an die evangeliſche Martin=
kirche
zu Darmſtadt von ſeiten: a. des Kirchengeſangvereins de
Martinskirche, beſtehend in einem Harmonium im Werte von 450 M.
und b. eines Ungenannten zur Anſchaffung einer Altardecke, in
Betrage von 300 M. Schenkung der Sparkaſſe zu Offenbach al
das Mathilden=Landkrankenhaus. im Betrage von 175 M.
Schenkung der Breuberger Sparkaſſe zu Höchſt an das Math. lden
Landkrankenhaus. im Betrage von 200 M. Vermächtnis de
Eliſabethe Haag zu Darmſtadt an die katholiſche Kirche zu Bürſtao
zur Stiftung eines Jahrgedächtniſſes, im Betrage von 200 M.
Schenkung der Witwe des Rentners Friedrich Hegendörfer zu Darm
ſtadt an das Großh. Muſeum, benehend in 7 Glasgemälden,
deutſchen Krügen und einer Kanne, von beträchtlichem Werte.
Vermächtnis der Witwe des Buchdruckers Hermann Edelmann
Katharina, geb. Burger, zu Darmſtadt an die evangeliſche Martins
kirche daſelbit zu Gunſten der Armen, im Betrage von 500 M.
Von der Großh. Techniſchen Hochſchule. Di=
Pfingſtferien der Hochſchule beginnen am 3. und endigen
mit dem 13. Juni d. J.
Die Ingenieurſchule beabſichtigt in den Tagen von
9. bis I1. d. M. eine Pfingſterkurſion zu unternehmen
wozu die Abfahrt Donnerstag den 9. d. M, morgens 6 Uh:
30 Minuten nach Weinheim a. d. B. ſtattfindet. Es ſoll di=
Trace der Bahn Weinheim=Birkenau beſichtigt, dann, nach der
Ankunft in Heidelberg, die dortige neue Brücke, die Drahtſeil
bahn, das Schloß und anderes Sehenswerte in Augenſchein ge
nommen werden. Von da führt die Fahrt neckaraufwärts nack
Heilbronn, wo man die Hafenanlagen, die Brücke und auch die
letzthin vielgenannte Lauffener Anlage bei Heilbronn zu beſichtigen
gedenkt. Auf dem Rückwege ſoll Mannheim zwecks Beſichtigune
des dortigen Waſſerwerks, der alten Rheinbrücke und der neuen

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 129 des Darmſtädter Tagblatt vom 3. Juni 1892.

der

land
te
tig.
lidow

A7=

ie

Neckarhrücke beſucht werden. Die Maſchinenbauſchule
wird eine größere Exkurſion nach Schluß des laufenden Som=
merſemeſters
ausführen.
Eine zweitägige geologiſche Exkurſion und zwar
durch das in vielfacher Beziehung ſo intereſſante Mainzer
Tertiärbecken hat Herr Profeſſor Dr. Lepſius für ſeine
Hörer etwa zu gleicher Zeit in Ausſicht genommen. Gegen=
ſtände
der Beſichtigung werden ſein die Kalkſteinbrüche bei Wei=
ſenau
, die Vorkommen bei Alzey, Weinheim, Bechenheim, Wons=
heim
, Freilaubersheim ꝛc.; dann wird das PVorphyrgebiet bis
zum Rheingrafenſtein und Münſter am Stein verfolgt und über
Kreuznach=Bingen=Mainz die Rückreiſe angetreten. Die Abfahrt
von Darmſtadt nach Mainz findet am Pfingſtdienstag. 7. d. M.
um 7 Uhr 20 Min. vormittags ſtatt.
(Darmſt. 3t9.)
- Die am Mittwoch ſtattgehabte Monatsverſammlung
des Gartenbauvereins war gut beſucht, etwa 65 Mitglieder
waren anweſend. Der Verein hat im Mai 2 Mitglieder verloren,
dagegen 3 gewonnen. Der in einer Ausſchußſitzung gegebenen An=
regung
, die Monatsverſammlungen in Zukunft in der Stadt Pfung=
ſtadt'
abzuhalten, kann nicht ſtattgegeben werden, da weder dort
ein Lokal frei, noch ein Raum vorhanden iſt, in dem die Vereins=
bibliothek
Aufſtellung finden könnte. Der Vorſitzende berichtete ſo=
dann
über den huldvollen Empfang einer Deputation des Vereins
gelegentlich der Ueberreichung einer Adreſſe an S. K. H. den Groß=
herzog
. Der Präſident hofft, daß der Bitte, Se. Königl. Hoheit der
Großherzog möge das Protektorat über den Verein übernehmen,
entſprochen werde. Auf den am Sonntag ſtattfindenden Beſuch der
Gartenanlagen in Cronberg wird nochmals aufmerkſam gemacht
und daran erinnert, daß ohne Vorzeigung der Mitgliedskarten der
Beſuch der Anlagen nicht geſtattet werden wird. Da vorausſichtlich
ein jährlicher Zuſchuß der Stadt für die Blumenpflege in Arbeiter=
familien
in Zukunſt nicht zu erwarten iſt, ſoll, um den Beſtand der
Einrichtung zu erhalten, demnächſt eine Liſte zur Einzeichnung frei=
williger
Beiträge in Umlauf geſetzt werden. Es fand noch eine
Beſprechung über die Anwendung von Rebſpritzen ſtatt, worüber
noch keine abgeſchloſſenen Erfahrungen vorliegen. Als gut wirkend
gegen den Blättern ſchädliche Inſekten wurde Kupfervitriolſpeck=
ſteinmehl
, welches mittels Blaſebalgs auf die Blätter geblaſen wird,
empfohlen. Der Monatspreis wurde für eine prachtvolle Gruppe
bluhender Vellargonien zuerkannt. Zum Schluß fand die übliche
Gratisverloſung ſtatt.
Am 2. Pfingſtfeiertag unternimmt der Ev. Arbeiter=und
Handwerker=Verein einen Ausflug nach Ober=Ramſtadt,
woſelbſt im Gaſthaus Zum deutſchen Kaiſer'geſellige Vereinioung
ſtattfindet. Freunde des Vereins, ſowie Geſinnungsgenoſſen ſind
hierzu freundlichſt eingeladen. Abmarſch 2 Uhr vom Kapellplatz.
Seit dem 1. d. Mts. iſt wiederum, wie in früheren Jahren,
auf der Strecke Darmſtadt=Stockſtadt=Gernsheim der ſog. Bade=
zug
eingelegt. Derſelbe verläßt Stockſtadt um 7 Uhr 19 Min.
und trifft um 7 Uhr 50 Min. wieder hier ein. Es iſt dadurch Ge=
legenheit
geboten, bei Abfahrt von hier mit dem fahrplanmäßigen
Zua um 5 Uhr 40 Min., ſich mit einem Zeitaufwand von kaum
2 Stunden den erquickenden Genuß eines Rheinbades lin der wohl
eingerichteten Kabey'ſchen Badeanſtalt zu Stockſtadt) zu verſchaffen.
Wir wollen nicht verfehlen, darauf aufmerkſam zu machen,
daß die dem Geſangverein Liedertafel' gelegentlich ſeiner
50jährigen Jubelfeier überreichten Ehrengeſchenke gegenwärtig
in dem Schaufenſter des Herrn L. Andreß, Uhrmacher, Wilhel=
minenſtraße
19. zur Ausſicht ausgeſtellt ſind.
4 Wie wir hören, werden die gegenwärtig in Frankfurt aus=
geſtellten
Gemälde von Hermine v. Preuſchen in den nächſten
Lagen hier in der Kunſthalle zur Ausſtellung kommen.
1 Mittwoch abend kurz nach 9 Uhr iſt an dem Poſtwagen,
der die Pakete nach der Bahn befördert, in der Bleichſtraße die
Hinterachſe gebrochen, wodurch der Wagen umfiel. Der Voſtillon
wurde vom Bock geſchleudert und ſiel derart auf die Kante des
Trottoirs. daß er erhebliche Quetſchungen davontrug. Derſelbe
mußte ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden.
Von den Wochenmärkten der vorigen Woche gilt im
allgemeinen das von der zunächſt vorhergegangenen Woche Geſaate.
Auch die Durchſchnittspreiſe, die wir nachſtehend folgen laſſen,
waren im großen und ganzen dieſelben: Butter per ½ Kilo in
Partien 15- 110 M., im Kleinverkauf 115-125 M., Landeier
und Italiener p. Hdt. 5.80 M. p. St. 6- Pf., bahriſche 5 M.,
bezw. 5-6 Pf, Handkäſe p. St. 4-10 Pf., Schmierkäſe p. ½
Ltr. 12-14 Pf., alte Kartoffeln je nach Corten p. Kumpf zu 10
Liter 50-60 Pf., neue p. ¹ Kg. 12 Pf., Kirſchen v. Bündel 3 Vf.,
pr. ½ Kg. 60 Pf., Orangen und Apfelſinen p. St. 6, = und 8 Pf.,
Maiblumen und Waldmeiſter p. Strauß 2- 10 Pf., Meerrettig v.
St. 7-15 Pf., Zwiebeln p. ½ Kg. 12 Pf., Sellerie p. St. 5-12 Pf.
von neuen Gemüſen Spargel p. ½ Ka. 40-60 Pf., Suppenſpargel
15- 30 Pf., Spinat v. Vortion 15-25 Pf., junge Erbſen p. ½
Ka. 40 Pf., Korotten p. Bündel 12-15 Pf., junge Bohnen p. ½ Ka.
60- 70 Pf. Radischen p. Bündel 1 Pf Rettige p. Bündel 8 bis
12 Pf. p. St. 5-10 Pf., Kopfſalat p. St. 6-12 Pf., Gurken p. St.

25- 50 Pf., Weißfiſche p. ½ Kg. 30 Pf., Hechte p. ½ Kg. 80 Pf.
Breſem p. ½ Kg. 40 Pf., Rehziemer p. St. 6-12 M. Rehkeule
3-8 M. Rehbug 2-3 M. Rehragout p. ½ Kg. 40-50 Pf.
wilde Lapins v. St. 80 Pf., junge Gänſe v. St. 5-7 M., Enten
v. St. 2-3 M. Hahnen p. St. 2-8 M. Kapaunen p. St. 8 bis
7 M. Suppenhühner v. St. 1-2 M. Tauben p. St. 40-60 Pf.
4. Mainz. 2. Juni. Zu Anfang des Monats Juli wird der
letzte Reſt des Mauerwerks von dem Erdboden verſchwinden,
das bis zu der im Jahre 1872 erfolgten Stadterweiterung den
Gürtel auf der weſtlichen Seite der hieſigen Feſtung bildete, näm=
lich
das in der Richtung des Centralbahnhofs gelegene, nur noch
zur Hälfte beſtehende ehemalige Altmünſter Thor=, in welchem
bis zu dem Jahre 1866 eine öſterreichiſche Wache untergebracht
war. Anläßlich des im vergangenen Jahre hier ſtattgehabten
Radfahrerfeſtes. das mit einem nennenswerten Pefizit
abſchloß, iſt eben ein Maſſenprozeß bei den hieſigen Gerichten an=
hängig
. Da der das Feſt veranſtaltende Mainzer Radfahrerverein
keine Korporationsrechte beſitzt und niemand freiwillig die bei dem
Feſte entſtandenen Koſten decken will, haben verſchiedene Gläubiger
die beſſer ſituierten Mitglieder des Radfahrervereins - ca. 50 an
der Zahl - jedes einzelne auf Zahlung verklagt. Die Koſten, die bei
dieſen Prozeſſen entſtehen, überſteigen jedenfalls die ganze Schuld.
Worms, 1. Juni. Das geſtrige Gewitter hat hier und in
der Umgebung vielfach Schaden angerichtet. Der Blitz ſchlug in
der Stadt mehrmals ein, u. a. in die Werger'ſche Malzfabrik; ſtark
beſchädigt wurde eine Badeanſtalt am Rhein, ſo daß die Badenden
ſich retten mußten und einzelnen die Kleider abhanden kamen.
Aus Rheinheſſen, 1. Juni. In den Thälern von Eiſenberg
und Leiningen ſind geſtern wolkenbruchartige Regen nieder=
gegangen
. Das ganze Eisthal iſt überſchwemmt, Aecker, Wieſen
und Müblhöfe ſtehen unter Waſſer und immer noch wälzen ſich die
gelben Fluten, allerhand häusliche Gegenſtände mit ſich führend,
dem Rheine zu, man will ſogar ertrunkenes Vieh haben vorbei=
treiben
ſeben. In den Ortſchaften Offſtein, Heppenheim, Horch=
heim
ꝛc. haben die Schloßen keinen oder doch nur wenigen Schaden
gethan, jedoch auf der anderen Seite des Höhenzuges in Dirmſtein
hat der Hagel in einem Teil der Weinberge argen Schaden ange=
richtet
. Fingerdicke Schoſſen wurden abgeſchlagen mit 2-4 daran=
hängenden
Scheinen. In Gerolsheim hat der Haael die Feldfrüchte
und die Kirſchbäume fürchterlich zugerichtet, ebenſo die Weinberge.
Die Straßenbahn Großkarlbach-Frankenthal hat heute noch keine
Hüge befördert, weil die aus dem Leininger Thal kommenden
Waſſerfluten einen Eiſenbahndamm in Großkarlbach in der Länge
von ungefähr 30 Metern hinweggeriſſen, reſp. ſtark beſchädigt
haben.
W. 8tg.)
Frankenthal, 1. Juni. Das geſtrige Gewitter, das von
einem verheerenden Orkan mit Schloßenſchlag begleitet war. hat
erheblichen Schaden namentlich an Obſt= und anderen Bäumen
angerichtet und die Kirſchen vielfach abgeſchlagen. Vom hieſigen
Speierer Thor bis zur Poſtbrücke ſind 28 Pappelbäume entwurzelt,
welche alles. was ihnen im Wege ſtand, zerſtörten.
Kaiſerslautern, 1. Juni. In Kleinkarlbach richtete ein
geſtern abend niedergegangener Wolkenbruch große Verwüſtungen
an, indem infolge eines Dammbruches große Waſſermaſſen viele
Häuſer und Brücken weariſſen; mehrere Fabriken ſind eingeſtürzt.
Düren, 1. Juni. Im Dorfe Morſchenich wurde durch einen
wolkenbruchartigen Regen während des geſtrigen Gewitters
unberechenbarer Schaden angerichtet. An allen geldern wurden die
Saaten zotal vernichtet. In den Straßen und Häuſern ſtand das
Waſſer 7-8 Fuß hoch. Ackergeräte, Schweine und Ziegen wurden
vom Waſſer fortgeriſſen.
Straßburg. 1. Juni. Der Statthalter Fürſt v. Hohen
lohe macht gegenwärtig eine Rundreiſe durch Lothringen. Geſtern
nachmittag traf er in Forbach ein, wo er feſtlich empfangen wurde.
und geht dann nach Metz. Von hier aus werden verſchiedene kleinere
Orte, u. a. Feves und Diedenhofen, beſucht.
Homburg. 2. Juni. Der Prinz von Wales wird dem Ver=
nehmen
nach zum Beſuch der Kaiſerin Friedrich hier eintreffen.
Kaſſel, 1. Juni. Die hieſige Kriegsſchule feierte heute
das Feſt ihres 25jährigen Beſtehens. Nachdem bereits
geſtern abend zur Vorfeier ein Reiterfeſt veranſtaltet war, fand
heute vormittag ein feſtlicher Appell ſtatt, wobei der Direktor der
Kriegsſchule, Major v. Kaltenborn, eine Anſprache hielt und das
Hoch auf den Kaiſer ausbrachte. Mittags vereinigte ein Feſtmahl
die Kriegsſchüler in den Räumen der Schule, die Offiziere und
deren Gäſte im Hotel König von Preußen:
Bochum, 1. Juni. Wie verlautet, wurde gegen Geheimerat
Baare und zwei Beamte des Bochumer Vereins wegen Begünſti=
gung
der Stempelfälſchungen Anklage erhoben.
Berlin, 1. Juni. Der katholiſche Stadtverordnetenvorſteher
Stryk hat infolge der Hallung des Centrums bei der Beerdigung
Forckenbecks ſeinen Austrittaus der katholiſchen Kirche
erklärt.
Berlin, 1. Juni. In der geſtrigen Sitzung der verſchiedenen
Körperſchaften und Vereine behufs Beſchaffung des Berliner Ga=
275

[ ][  ]

1846
Kr.
rantiefonds für die Berliner Weltausſtellung wurde nach
eingehender Diskuſſion beſchloſſen, die Beratungen über die Satzungen
der freien Vereinigung' und über das Formular des Garantieſcheins
am Donnerstag, den 16. Juni fortzuſetzen.
Potsdam, 1. Juni. Der von den Spielleuten des geſamten
Gardecorps vor dem Neuen Palais geſtern abend aufgeführte
Zapfenſtreich nahm einen glänzenden Verlauf. Das Wetter
war herrlich, die Beleuchtung feenhafl. Die Kuppel der Kolonna=
den
erſtrahlte in rot weiß=blauem Lichte. Die Tribüne der Muſik=
dirigenten
war gleichfalls mit Stoffen in den holländiſchen Farben
rot, weiß, blau geſchmückt. Der Kaiſer, die Kaiſerin, die Koͤnigin=
Regentin und die Königin der Niederlande weilten während des
ganzen Zavfenſtreiches auf dem Mittelbalkon des Palais, die nieder=
ländiſche
Nationalhymne und das Oranienlied hörten ſie ſtehend
an; die nach Tauſenden zählende Menge brachte ihnen ſowohl
beim Betreten wie beim Verlaſſen des Balkons begeiſterte Huldi=
gungen
dar.
Kiel. 1. Juni. Amtlich iſt über die hieſige Kaiſerzuſam=
menkunft
noch nichts bekannt. Die Bacht Hohenzollern; hat
Befehl erhalten, ſich mit Proviant und Kohlen zu verſehen und
ſeeklar zu melden. Die Einzelheiten der Begegnung ſcheinen noch
nicht endgiltig feſtgeſtellt zu ſein, doch rechnet man offenbar mit der
Möglichkeit, daß der Kaiſer dem Zaren entgegenfahren wird.
Lübeck, 1. Juni. Reiche Schenkungen. Der kürzlich
verſtorbene Rentier J. M. Vrieß hat verſchiedenen wohlthätigen
Inſtituten unſerer Stadt reiche Legate ausgeſetzt, u. a. erhält die
Domkirche zur Anſchaffung einer neuen Orgel 30000 M., das
Waiſenhaus 15000 M., das Rettungshaus 6000 M. Ferienkolonien
10 000 M. u. ſ. w., insgeſamt 77000 M. Verwandte, befreundete
Perſonen und frühere Bedienſtete erhalten zuſammen 240000 M.,
und der auf etwa 300000 M. geſchätzte Reſt des Vermögens fällt
an das hieſige Kinderhoſpital.
Kopenhagen, 1. Juni. Nach dem morgigen Frühſtück beim
König von Griechenland. woran die geſamte Familie des Königs
Chriſtian teilnimmt, reiſen der Kronprinz und die Kron=
pirinzeſſin
von Griechenland nach Homburg zum
Beſuche der Kaiſerin Friedrich.
Bergen, 1. Juni. Das allen Touriſten bekannte, ſehr roman=
tiſch
zwiſchen Voſſevangen und Eide belegene Hotel Stiervet iſt am
Sonntag total abgebrannt. Wegen mutmaßlicher Brand=
ſtiſtung
wurde eine Perſon verhaftet.
Prag. 1. Juni. Im Silberſchacht-Maria' in Przibram,
einer der größten Gruben des dortigen Silberberabaues, iſt geſtern
Feuer ausgebrochen. Der brennende Schacht war von 500
Bergleuten beſetzt. Im Laufe der Nacht wurden 7 Aerzte requiriert.
Bis 4 Uhr morgens gelang es 12 Arbeiter tot und 20 lebend ans
Tageslicht zu fördern, wonach die Arbeiten eingeſtellt werden mußten,
weil die Rettungsmannſchaft durch Gasentwicklung betäubt wurde.
Um 10 Uhr vormittags wurde die Rettungsarbeit wieder aufge=
nommen
. Der Brand ſcheint jetzt völlig erloſchen zu ſein. Die
Entſtehungsurſache iſt noch nicht bekannt. Sachverſtändige mut=
maßen
, daß eine Entzündung des Holzgebälks durch eine Petroleum=
lampe
zur Zeit des Arbeitwechſels ſtattgefunden hat. Die Zahl
der Vermißten läßt ſich noch nicht feſtſtellen. Der Jammer der
Frauen und Kinder iſt herzzerreißend.

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London. 31. Mai. Inſolge einer Kohlengas= Explo=
ſion
iſt auf der Höhe von San Francisco der mit zweitauſend
Tonnen Kohlen beladene Dreimaſter Saint Charles geſunken.
Zwanzia Perſonen wurden gerettet, die übrige Beſatzung iſt er=
trunken
.
London, 1. Juni. Ein über Chicago gegen Nordweſten ziehen=
der
Wirbelſturm hat das Städtchen Olney beinahe gänzlich
verwüſtet.
London, 1. Juni. Der Streik der Durhamer Berg=
leute
iſt nach zwölſwöchiger Dauer beendet. Die Gruben=
beſitzer
ermäßigen die Forderung einer Lohnreduktion von 13½ auf
10 pCt. Die Arbeit wird ſofort wieder beginnen.
Paris. 31. Mai. Die Zahl der Toten in Corbeil beträgt
bis jetzt 8. darunter 2 verſchwundene Arbeiter, doch fürchtet man
noch für das Leben mehrerer Verwundeten. Die Mühlen bleiben
im Betrieb. Die Stadt Paris wurde heute abend um 6 Uhr
von einem heftigen Gewitterheimgeſucht. Aus Lille
wird gemeldet daß dort geſtern und heute vier bedeutende Feuers=
brünſte
entſtanden ſind.
Paris. 31. Mai. Die Feuersbrünſte mehren ſich neuerdings
in Frankreich in erſchreckender Weiſe. Ein neuer großer Brand
fand letzte Nacht wieder in Paris ſtatt. Der in der Nähe der
Baſtille gelegene große Speicher der Trambahngeſellſchaft brannte
vollſtändig nieder. Die Pferde, die ſich in den dortigen Ställen
befanden. wurden gerettet. Man glaubt nicht, daß hier Brandſtif=
tung
vorliegt. Einige Feuerwehrmänner und Polizeidiener wurden
leicht verletzt.
Petersburg. 1. Juni. Unweit der Gouvernementsſtadt Verm
iſt ein gemiſchter Zug der Uralbahn von einem hohen Bahndamm
herabaeſtürzt. Zwanzig mit Wein und anderen Gütern be=
ladene
Wagen ſind total zertrümmert. Der Schaden iſt enorm.
Zwei Schaffner ſind tot, Zugführer und Heizer ſchwer verletzt.

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Eodes=Anzrige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerz=
liche
Mittheilung. daß es Gott dem Allmächtigen gefallen
hat, unſern lieben guten Sohn, Bruder und Neffe
A u g u ſt
nach langer, ſchwerer Krankheit, im Alter von 16 Jahren,
heute früh 3 Uhr in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die tieftrauernde Mutter und Geſchwiſter:
Frau Marie Schork.
Darmſtadt, den 2. Juni 1892.
Die Beerdigung findet Sonntag den 5. Juni, Nach=
mittags
3 Uhr, vom Sterbehauſe, Schwanenſtr. 21 aus, ſtatt.

BudrzAuzrige.
Gtatt jeder beſonderer iktheilung.)
Heute Nacht 2 Uhr fand Erlöſung von ihrem Leiden unſere theure, gute Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Frau Hatharima Reh, geb. Schmeſder,
Wittwe des Kaufmanus Chr. Wilh. Roh,
und widmen wir dieſe ſchmerzvolle Mittheilung allen Verwandten und Freunden mit der Bitte
um ſtille Theilnahme.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 1. Juni 1892.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag Nachmittag 5 Uhr vom Trauerhauſe, Louiſenſtraße 4.

Ms ao Malar1e. Mlsſe keohsdadta. geatandes eie de naſhioer de. Mlas lasth. denldt.