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Anzwinz werden von allen Poſt=
Imtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu1 Mark 50 Pf. pro
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155. Fahrgang.
Mit der Somitags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
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für das
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblall
werden angenommen: u Tarmſtadt
von der Expedliion, Ren fr. Nr. 23.
in Beſſungen von Fri dr. Blößer,
Schleßhausſtraße 14. ow e auswärtz
von allen Annoneenderu=ditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamfs, des Großh. Polizeiamls und der anderen Behörden.
N. 128.
Donnerstag den 2. Juni.
1892.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen bei Malchen.
Freitag den 3. Juni und Samstag den 11. Juni d. 33 findet von 8-11 Uhr Vormittags und 3-6 Uhr
Nach=
mittags ſeitens des 1. Bataillons des Infanterie=Regimeuts Nr. 115 dicht nordweſtlich von Malchen, in der Nichtung
von Weſten nach Oſten gefechtsmüßiges Schießen mit ſcharfen Patronen ſtatt.
Darmſtadt, den 31. Mai 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[8542
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hübſch möbl. Zimmer, 2Fenſter
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ſind die haltbarſten
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ge-
ynäht, was eine unaufziehbare Naht erzeugt; und
ſind dennoch die billigsten
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Die Milglieder des Handels= und Ortsgewerbe=Vereins haben freien Zatritt,
für ſonſtige Intereſſenten werden Eintrittskarten bei Herrn J. A. Supp am Markt
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abgegeben.
Hundelsverein, Orlsgewerbe=Verein,
Verein der Coſoniaſwaarenhändſer.
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T=Lehrerin wünſcht n. einige Schüler.
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Kapellplatz 64, part.
Fleißige Mädchen
bei dauerndem und gutem Verdienſt für
leichte Arbeit geſucht.
Strumpſwaarenfahrik,
Pfründnerhausſtraße 3. (8440
8513) Eu Mindern
wird auf Johanni ein ſauberes zuverläſſ.
Kindermädchen oder Friu geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl.
Gin Mädchen im Weißzeugnähen,
beſonders in Knopflöcher geübt,
findet Beſchäftigung.
Dieburgerſtraße 5, Hinterbau. ſ8450
8158) Eine reinliche Frau zum
Weck=
austragen geſucht. Bäcker Röhrich.
5574) Nach Mainz wird ein zuverl.
Hausmädchen, welches nähen u. bllgeln,
kann, geſucht. Näh. Heinrichſtraße 99.
8575) Ein junges Dienſtmüdchen
aufs Ziel geſucht. Victoriaſtr. 30 part.
8576) Ein reinliches Mädchen mit
nur gut. Zeugn., das kochen k. und die
Hausarbeit gründlich verſteht, wird in
beſſeren Haushalt nach Stockſtadt a. Rh.
geſucht. Näheres Expedition.
Mädchen geſucht.
8577) Ein Mädchen, welches ſchon in
beſſeren Häuſern gedient hat und gut
ſempfohlen iſt, wird bei gutem Lohn
ge=
ſucht. Soderſtraße 2.
Ein Zeitungsträger
oder Trägerin
für 2 ganze Tage Freitug u. Samstag)
ſofort geſucht. Näheres Hügelſtraße 20
im Laden.
[8578
8453) Ein zuverläſſiger, ſtadtkundiger,
Fuhrknecht wird geſucht.
Schulzengaſſe 18.
8552) Ein junger Hausburſche
ge=
ſucht Deburgerſir. 97.
8333)
Hausburſche
geſucht. H. Schaub, Liebigſtraße 3
8579) Ein ſolider, fleißiger mit guten
Zeugniſſen verſehener
Bausdiener
zum baldigen Entritt gegen hohen Lohn
geſucht. Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
8580)
Auslauſer
ſofort geſucht. Näheres Expedition.
Mehrere Lehrlinge
füͤr verſchiedene Abtheilungen unſerer
Cho=
colade= u. Conditoreiwaaren=Fabrik gegen
Vergütung geſucht.
Gebr. Eichberg.
[8581
Capellplatz.
7396) Einen Lehrling ſucht Adam
Müller, Spenglermeiſter, Caſinoſtr. 27.
Lehrlinæs-Gesuch.
8582) Ein braver Junge, der die
Rinds= u. Schweinemetzgerei erlernen
will, kann ſofort eintreten rei
Joan Waltor, Metzzermeiſter, Traiſo;
2201) Für mein Droguen=, Farben=
und Colonialwaaren=Geſchäjt ſuche für
ſofort zwei junge Leute aus braber
Fa=
milie in die Lehre.
Anton Fischer,
Darmſtadt, Ochſengaſſe 14.
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gil,
0
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2
5
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16
v.
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40.
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b.
ein.
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Nr. 128
Brkanntmnchung.
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Verzeich=
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1891 - 92 zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 31. Mai 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
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Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 19½ R.
Woogspolizeiwache.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Gottesdienſt in der Synagoge der
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 4. Juni.
Vorabendgottesdienſt um 1 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 9 Uhr - Min.
J3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 4. Juni.
Vorabendaottesdienſt um 7 Uhr 20 Min.
Morgens 7 Uhr. 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr
Sabbathausgan 9 Uhr — Min.
Wochengottesdienſt v. Sonntag d. 5. Juni an:
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 7 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Die am 31. Mai ſtattaehabte große
Früh=
jahrsparade der Berliner Garniſon auf dem Tempelhofer Felde iſt
aufs alänzendſte verlaufen. Die grote Hitze wurde durch
erfriſchen=
den Luftzug weniger fühlbar; das Feld ſelbſt war aründlich
be=
ſprengt und ſtaubfrei; zahlreiche Wolken brachen die Strahlen der
Sonne. Die Truppen kamen vor den Majeſtäten muſterhaft vorbei.
Die Kaiſerin fuhr vom Tempelhofer Felde mit der Köniain=Regentin
der Niederlande in demſelben Wagen zum königlichen Schloſſe, wo
eine Frühſtückstaſel ſtattfand. Beide Majeſtäten wurden vom Publi=
kum begeiſtert bearüßt. Der Kaiſer ſelbſt hatte ſich nach Abhaltung
der Kritik an die Spitze der Fahnenkompaanie geſetzt und mit ihr
zog er gegen halb 1 Uhr in Berlin ein. Die aanze
Bellealliance=
ſtraße, die Friedrichsſtraße bis zu den Linden, die Linden bis zum
königl. Schloſſe waren mit einer dichtgedrängten Menſchenmenge
eingeſäumt, die nahezu ſeit 11 Uhr ſich verſammelt hatte und dem
Kaiſer einen großartigen Empfana bereitete. Der Ka'ſer ſah
vor=
züglich aus: ſein Geſicht war lief gebräunt und er ſchien in
vor=
züglicher Stimmung und in lebhafter Unterhaltung mit dem zu
ſeiner Linken reitenden Flügel=Adjutanten Major v. Moltke zu ſein.
Die Truppen machten auch noch bei der Rückkehr den friſcheſten
1834
Nr.
und beſten Eindruck. Nach der Varade führte der Kaiſer im
Luſt=
garten vor dem Schloß der Königin Wilhelmine, die im Schloß
verblieben war und an der Parade nicht teilgenommen hatte, die
Fahnenkompaanie vor. Die Königin Wilhelmine trat mit der
Königin=Regentin. der Kaiſerin und anderen fürſtlichen Verſonen
auf den Balkon, um die Vorführung zu ſehen. Danach fand im
Schloß der Empfang der Deputation der Niederländer ſtatt.
Der Kaiſer begiebt ſich am 8. Juni nach Ober=Gloaau zur
Teilnahme an den Vermählungsfeierlichkeiten der Gräfin
Oppers=
dorff mit dem Fürſten Radolin und kehrt am Samstag abend nach
Station Wildpark zurück.
Ueber den Beſuch des Zaren iſt noch nichts Sicheres zu
er=
fahren. Es wird angenommen, daß er erfolgt, und zwar
wahr=
ſcheinlich nicht in Berlin, ſondern in Kiel. Die Berliner ruſſiſche
offiziöſe „Reichskorreſpondenz; meint, daß die Begegnung dort am
5. oder 6. Juni ſtattfände.
Der Kronprinz von Rumänien iſt am 31. Mai in Potsdam
eingetroffen und hat bei ſeinem Bruder, dem Erbprinzen von
Hohen=
zollern. Wohnung genommen. Der Kronprinz hatte für den Abend
eine Einladung zur Tafel bei dem Kaiſer und der Kaiſerin erhalten.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus nahm in dritter Beratung
den Geſetzentwurf. betr. das Dienſteinlommen nichtſtaatlicher Lehrer,
mit den redaktionellen Aenderungen gemäß den Beſchlüſſen zweiter
Leſung an. Es folgte ſodann die dritte Leſung des
Militäran=
wärter=Geſetzes. das mit einer redaktionellen Abänderung des
Vara=
gravh 1 unverändert nach den Beſchlüſſen der zweiten Leſung
an=
genommen wurde.
Bei Gelegenheit einer Audienz des Bürgermeiſters der Stadt
Halle a. S. um das Brivilegium zur Aufnahme einer ſtädtiſchen
Anleihe von 7 Millionen Mark zu beſchleunigen, bemerkte der
Miniſter, daß die Städte ſich überhaupt größerer Zurückhaltung in
der Kontrabierung von Anleihen befleißigen müſſen. Nur bei
Be=
ſtehen der Dringlichkeitsprobe werde die Genehmigung der
Auf=
nahme neuer Anleihen zu erwarten ſein. Die Anlethe der Stadt
Halle iſt, wie die „Poſt; ihrer Meldung erläuternd hinzufügt, zur
Ausführung des Baues eines Schlachthofes, Bau des Ratskellers,
eines Feuerwehrdepots, eines großen Reſtaurants auf der ſtädtiſchen
Peißnitz=Inſel. zu Kanalbauten ꝛc. beſtimmt.
Oeſterreich=Ungarn. Jranyis Antrag auf Religionsfreiheit
iſt vom ungariſchen Abgeordnetenhaus einſtimmig angenommen
worden. Das Unterhaus war in gehobener Stimmung darüber,
daß alle Parteien ſich in dieſer Hinſicht begegnen.
Der Vorſchlag Pleners. die Währungsregelung damit zu
be=
ginnen, daß alle Einguldennoten durch Silbergulden erſetzt werden,
macht allgemeines Auſſehen. Darnach müßten die Regierungen der
Bank einen Silberbetrag von 78 Millionen gegen Gold abkaufen
und ſtatt der Guldennoten in Umlauf ſetzen. Der Finanzminiſter
erklärte, den Antrag in ernſte Erwägung ziehen zu wollen. Auch
die „Neue Freie Preſſe; die in der Währungsfrage ſonſt für
Stein=
bach iſt, ſtimmt Pleners Antrag zu.
Frankreich. Die Morgenblätter vom 31. Mai beſtätigen die
Meldung, daß eine große Parade bei Nancy überhaupt nicht
ange=
ſetzt geweſen ſei. Das urſprüngliche Feſtprogramm ſei vom
Prä=
fekten entworfen und an die Preſſe mitgeteilt worden, ohne daß
der Präfekt jemanden zu Rate gezogen hätte. Als dann Oberſt
Chamoin, der Ordonnanzoffizier des Präſidenten Carnot, in Naney
eingetroffen war und mit den Behörden Rückſprache genommen
hatte, verſaßte er einen Bericht, auf Grund deſſen der Miniſterrat
die Reiſebeſtimmungen feſtſetzte.
Belgien. Der Staatsanzeiger; veröffentlicht ein königliches
Reſkript, durch welches General Brialmont in den Ruheſtand verſetzt
wird. Dieſe Maßregel macht großes Aufſehen, da ſie einzig durch
die Kandidatur des Generals, über welche die Klerikalen ſehr erboſt
ſind, hervorgeruſen wurde. Der König richtete an General Brialmont
zugleich ein eigenhändiges Schreiben, in welchem er die großen
Verdienſte desſelben anerkennt, unter beſonderem Hinweis auf die
Maasbefeſtigungen, die eine Ehre ſür das Land ſeien. Darin wird
eine indirekte Mißbilligung der Haltung des Kriegsminiſters geſehen.
Mit Brialmont tritt auch General Nicaiſe in den Ruheſtand. (F. 8.)
England. Im Unterhauſe wurde die iriſche Unterrichtsbill in
zweiter Leſung mit 152 gegen 53 Stimmen angenommen.
Italien. Bei der Stichwahl der drei Mitglieder des
Budget=
ausſchuſſes ſiegte wieder die Oppoſition. Die Lage iſt unverändert.
Rußland. Eine Verordnung beſtimmt, daß für die beſtehenden
fünf Schützenbrigaden des europäiſchen Rußlands zum 1. Oktober
ds. Js. ie zwei Batterien leichter Artillerie, insgeſamt alſo zehn
Batterien, gebildet werden. Dieſelben ſollen den Friedensetat und
Beſpannung für acht Geſchütze haben.
Rumänien. In der Kammer erlärte der Juſtizminiſter auf
eine Anfrage wegen der angeblich in Rumänien verfertigten Bomben,
daß dieſelben in Ruſtſchuk ſelbſt verfertigt worden ſeien und daß
das Komplott ſich gegen die Turkei gerichtet habe. Vier, übrigens
nicht hervorragend beteiligte Armenier ſeien ausgewieſen worden.
Montenegro. Der Zar lehnte den angemeldeten Beſuch des
Fürſten Nikolaus am ruſiſchen Hof ab, worüber in Montenegro
große Verſtimmung herrſcht. Auch wegen des Ausbleibens der
28
üblichen ruſſiſchen Geleide= und Geldſpenden iſt man ſehr ükel
gelaunt.
Vereinigte Staaten. Nachdem Deutſchland und Frankreich
offiziell ihre Teilnahme an der Münzkonferenz zugeſagt haben, wird
letztere beſtimmt ſtattfinden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Juni.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
den Oberſten Graf v. Schwerin, Kommandeur des 1. Großh. Inf.=
Regts. Nr. 115, den Sekondlieutenant Seebold von demſelben
Re=
giment, den Oberſtlieutenant v. Kröcher, Kommandeur des 1. Großh.
Drag.=Regts. Nr. 23. die Sekondlieutenants Erbgraf zu Erbach=
Schönberg Erl. und v. Hartlieb von demſ lben Regiment, den
Major Baron v. Ardenne, etatsmäßiger Stabsoffizier des 2. Großh.
Drag.=Regts. Nr. 24. den Oberſtlieutenant Draudt, etatsmäßiger
Stabsoffizier des Großh. Feld=Art.=Regts. Nr. 25, den Major von
Dewall, Kommandeur des Großh. Train=Bat. Nr. 25, den
Oberſt=
lieutenant Hinnius. Kommandeur des Landwehr=Bezirks Worms,
den Hauptmann Melior vom Füſilier=Regiment Prinz Heinrich von
Preußen Nr. 35, den Kammerherrn Frhrn. Alexander Schenk zu
Schweinsberg, den Landtagsabgeordneten Reinhart von Worms,
den Gymnaſiallehrer Dr. Anthes von hier, den anglikaniſchen
Pfarrer Rev. King Cumming; zum Vortrag den Geheimen
Staats=
rat Hallwachs, den Kabinettsſekretär Römheld, den
Kabinettsbiblio=
thekar Dr. Sahl.
Darmſt. 8tg.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 25. Mai
den Steueraſſeſſor Adam Fuchs aus Darmſtadt zum Rechner des
evangeliſchen Centralkirchenſonds und Hauptrechner der allgemeinen
geiſtlichen Witwenkaſſe, ſowie zum Rechner des Pfarrwitwenkorns.
der Prälat Dr. Kohler=Schmitt=Stiftung, der Stuber'ſchen
Stif=
tung, des Seeger'ſchen Stipendienfonds, der von Schultte'ſchen
Stiftungen, der Gatzerl'ſchen und der Gambs'ſchen Stiſtung
er=
nannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Großh
Hoheit die Prinzeſſin Alix, in Höchſtderen Gefolge ſich die
Schlüſſel=
dame Freiin v. Graney und die Hofdame Fräulein v. Fabrice
be=
finden, begaben ſich geſtern nachmittag nach Jugenheim a. d. B., um
bis zum 15. ds. Mts., an welchem Tage die Abreiſe nach
Schwal=
bach ſtattfindet, auf Schloß Heiligenberg Aufenthalt zu nehmen.
Während dieſer Zeit werden Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog Samstag den 4., Mittwoch den 8., Samstag den 11. und
Dienstag den 14. d. M. zu den gewohnten Stunden im Neuen
Palois hierſelbſt Audienzen erteilen, ſowie Meldungen und
Vor=
träge entgegennehmen.
Darmſt. 3tg.)
— Durch Entſchließung Großh. Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz vom 31. Mai wurden beauftragt: 1) der Großh.
Amts=
richter Stephan in Wörrſtadt, 2) der Großh. Amtsrichter Fleitz
in Mainz mit Wahrnehmung der Dienſtverrichtungen eines Richters
bei Großh. Landgericht der Provinz Rheinheſſen, 3) der Großh.
Gerichtsaſſeſſor Dr. 8iegler in Worms mit Wahrnehmung der
Dienſtverrichtungen eines dienſtaufſichtführenden Amtsrichters bei
Großh. Amtsgericht Wörrſtadt, 4) der Großh. Gerichtsaſſeſſor Jakob
Heſſel in Offenbach mit Wahrnehmung der Dienſtverrichtungen
eines Amtsrichters bei Großh. Amtsgericht Mainz.
1 Vom Erträgnis der am 22. März ſeitens des
Muſik=
vereins ſtattgehabten Aufführung des Requiems von Brahms
bei der Gedächtnisfeier für weiland Se. Königl. Hoh. Großherzog
Ludwig IV. wurde der Kleinkinderſchule dahier der Betrag von
100 Mark vom Muſikverein überwieſen.
PK. Der zu Gunſten des Vereinshauſes am Sonntag, den
29. Mai vom evangeliſchen Männer= und Jünglings=
Verein veranſtaltete muſikaliſch deklamatoriſche Abend verlief trotz
der ſchon ſo heißen Jahreszeit aufs beſte. Eröffnet wurde derſelbe
durch Poſaunenvortrag und gemeinſchaftlichen Geſang, worauf Herr
Pfarrer Fuchs von Arheilgen die zahlreich Erſchienenen durch eine
humorvolle Anſprache erfreute. Es wechſelten darauf in bunter
Reihe Klavier=, Biolin=, Flöten= und Poſaunenvorträge ab:
da=
zwiſchen wurde ein kleines Stück„Die Vorſtandswahl' ſlott geſpielt,
worin jeder der verſchiedenſten ehrſamen Handwerksmeiſter die
Vor=
züge ſeines Handwerks in das rechte Licht zu ſetzen wußte. Der
Vorſitzende, Herr Stadtmiſſionar Claſen, ſchloß um 10 Uhr mit
Verleſung eines Pſalms, Gebet und Segen den ſchönen Abend,
nachdem er noch den ſo ſehr zum Gelingen des Ganzen beicetragenen
Freunden des Vereins herzlichſten Dank geſagt. Auch den Herren
Gebr. Arnold ſei hier für das freundlichſt zur Verfügung geſtellte
Pianino beſter Dank ausgeſprochen. — Der Ausflug nach Nierſtein
am zweiten Pfingſttag hat eine Abänderung erfahren, ſtatt von
Groß=Gerau wird nach Goddelau=Erfelden gefahren und zwar ſchon
Um 6 Uhr.
Der Oberlehrer der hieſigen Mädchen Mittelſchule, Herr
T. Voltz blickt in dieſen Tagen auf eine Lehrerlaufbahn von 50
Jahren zurück. Nur gar ſelten iſt es einem Lehrer beſchieden, den
Ehrentag des 50jährigen Dienſtjubiläums zu erreichen und es
er=
ſcheint daher als ſelbſtverſtändlich, daß von ſeiten der Schulbehörde,
Beilage zu Nr. 128 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 2. Juni 1892.
der Stadt und der hieſigen Lehrerſchaft dieſes freudige Ereianis
feſtlich begangen wird. Die Feſtfeier findet, wie bereits erwähnt,
Mittwoch, den 8. Juni, ſtatt und ſetzt ſich zuſammen aus der
Schul=
feier, der amtlichen Feier und dem Feſteſſen. Zur Schul= und
amt=
b lichen Feier ſind die Eltern der Schüler der Mädchen=Mittelſchule,
ſowie alle Schul= und Lehrerfreunde freundlichſt eingeladen und können
ausführliche Vrogramme in der Hofbuchhandlung von Bergſträßer
entgegen genommen werden. Ebendaſelbſt iſt auch eine
Einzeichnungs=
liſte zur Teilnahme am Feſteſſen offen gelegt. Möge ſich der 8. Juni
für den verdienſtvollen Lehrergreis zu einem unvergeßlichen Freuden=
und Ehrentag geſtalten!
* Bei dem heftigen Gewitterregen in der Nacht von
Dienstag auf Mittwoch ergoſſen ſich große Waſſermaſſen von den
benachbarten höher gelegenen Straßen in den in der
Schießhaus=
ſtraße für die Herrichtung des ſtädtiſchen Kanals ausgegrabenen
tiefen Erdſchacht. Das Waſſer riß einen Teil des Pflaſters und
des Schachts mit ſich, ſo daß die benachbarten Häuſer gefährdet
waren und ein Haus geräumt wurde. Seitens des an Ort und
Stelle erſchienenen Herrn Volizeirat Fey wurden unter Zuziehung
des Herrn Architekten Bieber alsbald die nötigen Anordnungen zur
Abwendung der Gefahr getroffen.
R. C. Die Eröffnung der neuen Wettfahrbahn des
Darm=
ſtädter Bichcle=Klubs am Karlshof fand am vergangenen
Sonntag unter ſtarker Beteiligung eines zahlreich erſchienenen
Publikums ſtatt. Die Bahn befand ſich trotz des vorhergegangenen
ſehr trockenen Wetters in ganz vorzüglichem Zuſtande und wurde
den Erbauern für ihr wohlgelungenes Werk allgemeine Anerkennung
zuteil.-
Gegenwärtig wird früh und ſpät eifrig darauf trainiert
und werden alle Vorbereitungen für das auf den 19. Juni d. J.
angeſetzte Wettfahren getroffen. — Der Kampf um die
Meiſter=
ſchaft von Heſſen auf dem Zweirad, welcher auch an dieſem
Tage ausgefochten werden ſoll, wird der Veranſtaltung des
Darm=
ſtädter Bieycle=Klubs ganz bejonderes Intereſſe verleihen.
Immobilien=Verkauf. Das Haus Wenkſtraße 40,
Herrn Glaſermeiſter Andreß gehörend, ging in anderen Beſitz
über, der Verkauf wurde durch den Immobilien=Agenten Heinrich
Braun, Herdwegſtraße 1. abgeſchloſſen.
Frankfurt, 31. Mai. Die Summe, welche von dem durch den
Rothſchild'ſchen Kaſſierer Jägerveruntreuten Gelde im
Intereſſe des beſtohlenen Bankhauſes bisher mit Arreſt belegt
wor=
den war, betrug 750000 M. Es fehlte alſo von der Geſamtſumme
noch rund 1 Million, über deren Verbleib ſich bisher abſolut keine
Spur hatte finden laſſen. Geſtern nachmittag fand nun im Hauſe
Fichardſtraße 16. wo die Mutter und Schweſter des in der
Ange=
legenheit ebenfalls verhafteten Buchhalters Gerloff wohnen, e ne
Hausſuchung ſtatt, die ein überraſchendes Ergebnis hatte. Während
die Beamten noch vor der Thüre ſtanden, welche nach längerem
Klopfen erſt geöffnet wurde, hatten die beiden Damen
wahrſchein=
lich eine größere Geldſumme in Banknoten zu verbergen geſucht.
Die Tochter machte ſich namentlich während der Anweſenheit der
Beamten in auffallender Weiſe am Cloſet zu ſchaffen und als die
Beamten das Cloſet beſichtigten, fanden ſie in demſelben mehrere
Banknoten im Geſamtbetrage von 5000 M. Ferner haben die
Damen ein Bündel Banknoten in Höhe von 90000 M. verbrannt.
Auch im Keller des Hauſes wurden mehrere Bankbilletts von
größerem Werte verſteckt gefunden. Nach dieſem Funde kündigte
der Kriminalkommiſſar den beiden Damen die Verhaftung an,
wor=
auf dieſelben von den vor dem Hauſe poſtierten Kriminalbeamten
nach dem Volizeigefängnis abgeführt wurden. Die Wohnräume
der Verhafteten ſind verſperrt und mit Volizeiſiegel verſehen. Allem
Anſcheine nach haben die Verhafteten noch größere Geldbeträge im
Hauſe verſteckt, denn die Hausſuchung ſeitens der Volizei dauert
fort. Bemerkenswert iſt, daß die jetzt verhaftete Mutter des
Ger=
loff zu anderen Hausleuten immer ſagte, ſie hoffe auf baldige
Frei=
laſſung ihres Sohnes. denn derſelbe ſei ganz unſchuldig mit in die
(G. A.)
Angelegenheit verwickelt worden.
Wiesbaden. 31. Mai. Das neue Adreßbuch enthält wieder
ein beſonderes Verzeichnis der hier im Ruheſtand lebenden
Offiziere, Sanitätsoffiziere und höheren Militärbeamten.
Da=
nach iſt deren Zahl auf 315 geſtiegen. Nicht weniger als 48
Ge=
nerale, bezw. Admirale haben ſich mit ihren Familien hierher
zu=
rückgezogen.
Speyer, 31. Mai. Die Stadt iſt wegen eines peinlichen
Vorfalls in großer Aufregung. Premierlieutenant Hopfner,
welcher am Montag vor 8 Tagen einen Landwehrunteroffizier
mißhandelt hatte, überfiel mit Lieutenant Rabung. während
Lieutenant Dietl auf dem Hausflur Wache hielt, am Samstag
abend 8 Uhr den Redakteur Wolf der nationalliberalen„Speyerer
Zeitung;, die Hopfner der Feigheit geziehen, in deſſen
Privat=
wohnung. Hopfner gab Wolf hinterrücks einen Schlag mit der
Peitſche über Kopf und Stirn, darauf entſtand ein Handgemenge
zwiſchen beiden, Rabung trat ein, die Offiziere zogen blank, worauf
Redakteur Wolf ſeinen geladenen Revolver durch einen ſchnellen
Sprung erreichte und mit Niederſchießen drohte. Wolf hat An=
zeige wegen Hausfriedensbruchs und vorſätzlicher Körperverletzung
erſtattet. Das bayeriſche Kriegsminiſterium hat die ſtrengſte
Unter=
ſuchung angeordnet.
München, 31. Mai. Im Marktflecken Abbach bei Regensbura
brannten geſtern nachmittag 20 Häuſer nieder. darunter 2
Brauereien, das Haus des Bürgermeiſters und die Poſtexpedition.
Die Kirche und die Apotheke blieben verſchont.
München, 31. Mai. Die hieſige Stadtgemeinde nahm mit
Genehmigung des Reichskanzlers bei dem Reichsinvalidenfonds
ein Anlehen von 8000000 M. zum Kurs von 10225 gegen
4 pCt. Verzinſung auf.
München, 1. Juni. Heute vormittaa 11 Uhr hat die Eröffnung
der 6. großen internationalen Kunſtausſtellung durch den Prinz=
Regenten im Beiſein ſämtlicher Prinzen und Prinzeſſinnen, der
oberſten Hofchargen, Staatsminiſter, des diplomatiſchen Corps, der
Kommiſſare der auswärtigen Regierungen, der Generalität, der
Spitzen der Militär= Civil= und Kirchenbehörden, der ſtädtiſchen
Kollegien, der Mitglieder der Kunſtakademie der Univerſität, des
Volytechnikums, der Preſſe. zahlreicher Künſtler, vieler Ehrengäſte
und Fremden in feierlichſter Weiſe ſtattgefunden. Der Präſident
der Künſtlergenoſſenſchaft und Ausſtellung. Eugen v. Stieler,
be=
grüßte den Prinzregenten mit einer Anſprache, worauf derſelbe kurz
erwiderte und die Ausſtellung für eröffnet erklärte. In das durch
Profeſſor Albert Schmidt auf den Prinz=Regenten ausgebrachte
Hoch ſtimmte die Verſammlung begeiſtert ein. Der allerhöchſte
Protektor der Ausſtellung hielt ſodann Cercle ab und machte
ſchließ=
lich mit dem geſamten Hofe unter Führung des Präſidenten und
der Komitsmitglieder einen Rundgang durch den Palaſt. Die
Aus=
ſtellung iſt räumlich und inhaltlich eine der bedeutendſten der
Neu=
zeit. Amerika, Belgien, Dänemark, Deutſchland, England,
Frank=
reich, Holland, Italien, Japan, Norwegen, Oeſterreich, die polniſchen
Künſtler, Rußland, Schweden, Spanien und Ungarn ſind glänzend
vertreten. Lenbachs Saal alter Meiſter erregt allſeitige Bewunderung.
Weiden, 31. Mai. In dem erſt kürzlich von einer
Feuers=
brunſt heimgeſuchten Marktflecken Parkſtein äſcherte ein vorſätzlich
angelegter Brand 14 Wohngebäude und 14 Stadel ein.
Friedrichsruh. 30. Mai. Die Hochzeit des Grafen Herbert,
Bismarck findet am 21. Juni in Wien im Palais des Grafen
Palffy, des Onkels der Braut, ſtatt. Fürſt Bismarck nimmt an
der Feier teil.
Hamburg. 31. Mai. Die 15. Jahresverſammlung der
Ge=
ſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger wurde im Ludwig=
Konzerthaus heute morgen von ihrem Ehrenpräſidenten Prinz Heinrich
eröffnet. Der Prinz erklärte, daß er 11 Jahre dem Verein mit
vollem Herzen angehöre. Die Delegierten, etwa 100 an der Zahl,
wurden dann von Senator Oswald begrützt. Der Vorſitzende Konſul
Meyer=Bremen teilt mit, daß in dieſem Jahre 69, ſeit Beſtehen des
Vereins 1168 Perſonen gerettet ſeien. Verausgabt wurden im letzten
Jahre 190 760 M. vereinnahmt 273780 M.
Kopenhagen. 31. Mai. Die„Berlingske Tidende:
veröffent=
licht den Dank des Königs und der Königin für die
vielen Beweiſe der Liebe anläßlich der goldenen Hochzeit. Es
heißt darin: „Die zahlloſen Beweiſe von Teilnahme haben unſere
Herzen mit unſäglicher Freude und Dankbarkeit erfüllt. Unſere
Worte können nicht an alle reichen, aber alles was unſere Herzen
von innigem, tiefgefühltem Danke empfinden, faſſen wir in unſeren
täglichen Wunſch und unſer Gebet zuſammen: Gott ſegne unſer
geliebtes Land und Volk.
London. 30. Mai. Die letzte Abſtimmung unter den
Berg=
leuten von Durham ergab heute morgen 33451 Stimmen
für Fortſetzung des Streiks und 4425 für die Lohnverminderung.
Grubenbeſitzer und Arbeiter ſind übereingekommen die Vermittelung
des Biſchofs von Durham anzunehmen.
Paris. 31. Mar. Die Zahl der bei der großen
Feuers=
brunſt in Corbeil umgekommenen Perſonen wird auf 4
an=
gegeben. Verletzt wurden 31 Menſchen, darunter 2 ſchwer.
Alexandrien, 31. Mai. Der flüchtige Kaſſierer Jäger
iſt heute nach Trieſt eingeſchifft worden.
Bombay, 31. Mai. Während der letzten Woche ſind in Srinagar
(Kaſchmir) 1600 Verſonen an der Cholera geſtorben, unter den
Einwohnern herrſcht Panik.
Die Verwertung des Fleiſches perlſüchtiger Tiere.
Der Zeitſchrift für die landwirtſchaftlichen Vereine des Großh.
Heſſens- entnehmen wir nachſtehenden aus ſachverſtändiger Feder
hervorgegangenen Artikel.
Der Erlaß der preußiſchen Miniſterien vom 26. März 1892
lautet: Eine geſundheitsſchädliche Beſchaffenheit des
Fleiſches von perlſüchtigem Rindvieh iſt der Regel auch dann
anzu=
nehmen, wenn das Fleiſch Verlknoten enthält oder das perlſüchtige
Tier, ohne daß ſich in ſeinem Fleiſch Verlknoten finden laſſen,
ab=
gemagert.iſt.
Dagegen iſt das Fleiſch eines perlſüchtigen Tieres für genießbar
lnicht geſundheitsſchädlich) zu halten, wenn das Tier gut genährt
iſt und
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Nr. 128
1. die Perlknoten ausſchließlich in einem Organ vorgefunden
werden, oder
2. falls zwei oder mehrere Organe daran erkrankt ſind, dieſe
Organe in derſelben Körperhöhle liegen und mit einander direkt
oder durch Lymphgefäße oder durch ſolche Blutgefäße verbunden
ſind, welche nicht dem großen Kreislauf, ſondern dem Lungen= oder
dem Vfortader=Kreislauf angehören.
Da nun in Wirklichkeit eine perlſüchtige Erkrankung der
Mus=
keln äußerſt ſelten vorkommt, da ferner an der Berliner
Tierärzt=
lichen Hochſchule und an mehreren preußiſchen Univerſitäten in
großem Maßſtabe Jahre lang fortgeſetzte Verſuche, durch Fütterung
mit Muskelfleiſch von perlſüchtigen Tieren Tuberkuloſe bei anderen
Tieren zu erzeugen im weſentlichen ein negatives Ergebnis gehabt
haben (Gutachten der wiſſenſchaftlichen Deputation für das
Medi=
zinalweſen vom 1. Dezember 1886, Eulenbergs Vierteljahrsſchrift
für gerichtliche Medizin und öffentliches Sanitätsweſen Bd. 47,
S. 307 ff.), ſomit eine Uebertragbarkeit der Tuberkuloſe durch den
Genuß ſelbſt mit Verlknoten behafteten Fleiſches nicht erwieſen iſt,
ſo kann das Fleich von gut genährten Tieren, auch wenn eine der
unter Ziffer 1 und 2 bezeichneten Erkrankungen vorliegt, in der
Regel nicht als minderwertig erachtet und der Verkauf desſelben
nicht unter beſondere polizeiliche Aufſicht geſtellt werden.
Vom national=ökonomiſchen Standpunkte iſt es wünſchenswert,
derartiges Fleiſch, welches einen erheblich höheren Nährwert, als
dasjenige von alten abgetriebenen und mageren ꝛc. Rindern hat,
dem freien Verkehr zu überlaſſen, und zwar um ſo mehr, als eine
gleichmäßige Beurteilung ſolchen Fleiſches aller Orten mit
Rück=
ſicht auf die zur Heit nur mangelhafte Fleiſchſchau in vielen
Gegen=
den und bei dem Mangel jeglicher Fleiſchſchau in einem großen
Teile des Landes nicht möglich iſt.
Solches Fleiſch iſt daher in Zukunſt dem freien Verkehr zu
überlaſſen; in zweiſelhaften Fällen wird die Entſcheidung eines
approbierten Tierarztes einzuholen ſein.
Ob das Fleiſch von perlſüchtigem Vieh für verdorben zu erachten
iſt und der Verkauf desſelben gegen die Vorſchrift des 8 367 Ziffer7
des Strafgeſetzbuchs oder gegen die Beſtimmungen des
Nahrungs=
mittelgeſetzes vom 14. Mai 1879 f. G. Bl. S. 145) verſtößt, fällt
der richterlichen Entſcheidung anheim.-
Der vorſtehende Erlaß, welcher in Heſſen wieder einmal unter
den Metzgern alten Staub aufgewirbelt hat, regelt zunächſt, in
welchen Fällen das Fleiſch tuberkulöſer Tiere der Regel nach als
ſchädlich zu erachten und zu beſeitigen ſei, nämlich wenn Tuberkel
im Fleiſch ſelbſt ſind und bei Abmagerung der Schlachttiere.
Als=
dann beſtimmt er, daß das Fleiſch von gut genährten Tieren, bei
denen die Krankheiten nur in einem Organ, oder unter gewiſſen
Vorausſetzungen auch in mehreren Organen einer Körperhöhle
auf=
getreten, als genießbar zu bezeichnen und dem freien Verkehr zu
überweiſen ſei. Im letzten Abſatz verweiſt der Erlaß die Frage,
ob das Fleiſch tuberkulöſer Tiere als verdorben zu ergchten iſt und
daher der Verkauf desſelben gegen den 8 367, Ziffer 7 des
Reichs=
ſtrafaeſetzbuchs und gegen das Nahrungsmittelgeſetz verſtößt, vor
den Richterſtuhl.
Durch den letztgenannten Paſſus wird nun aber die gegebene
Direktive wieder beeinträchtigt. Das Nahrungsmittelgeſetz ſieht in
8 10. 2 vor, daß mit Gefängnis bis zu 6 Monaten und mit
Geld=
ſrafe bis zu 1500 M. oder mit einer dieſer Strafen beſtraft wird,
wer wiſſentlich verdorbene Nahrungsmittel unter Verſchweigung
dieſes Umſtandes verkauft oder unter einer zu Täuſchung geeianeten
Bezeichnung feilhält. Liegt Fahrläſſigkeit vor, ſo beſteht die Strafe
nach 8 11 des Geſetzes in Geldſtrafe bis zu 150 M. oder Haft.
Als verdorben gelten nun nach den Entſcheidungen des
Reichs=
gerichts auch Fleiſchwaren, welche infolge Veränderungen des
nor=
malen Zuſtandes zum Genuſſe für Menſchen auch nur minder
ge=
eignet, in ihrer Verwertbarkeit verringert ſind (Urteil vom 19.
Sep=
tember 1887). Nach einem anderen Urteil vom 5. Oktober 1881 iſt
feſtgeſtellt, daß als zum Genuß ungeeignet oder minder geeignet,
mit anderen Worten, als verdorben auch diejenigen Gegenſtände
be=
zeichnet werden müſſen, deren Genuß inſolge einer Veränderung
nach der gemeinen Anſchauung oder doch nach der Anſchauung
der=
jenigen Bevölkerungsklaſſe, welcher der Kaufluſtige angehört, Ekel
erregt. Das erſtgenannte Urteil bezieht ſich auf den Verkauf des
Fleiſches einer geſchlachteten Kuh, in deren Bruſthöhle ſich an Lunge
und Rippen Tuberkeln befanden, ohne daß von Abmagerung des
Tieres die Rede war; und zwar iſt der Begriff des Verdorbenſeins
in dieſem Falle nicht nur auf das den erkrankten Teilen
zunächſt=
liegende Vorderteil des Tieres bezogen, ſondern auch auf deſſen
Hinterteil, obſchon in der Bauchhöhle keine tuberkulöſen Erkrankungen
nachgewieſen worden ſind. Es dürfte hiernach doch fraglich ſein,
ob auch in Preußen das dem Verkehr freigegebene Fleiſch ſo ohne
weiteres ohne Deklaration an die Konſumenten ſtraffrei abgegeben
werden darf.
Zunächſt wird ſich nun die Frage auſwerfen, was für die
Land=
wirtſchaft gewonnen wäre, wollte man auch in Heſſen, wo der 8318
des Volizeiſtrafgeſetzes beſtimmt ausſpricht, daß das Fleiſch kranker
Tiere, ſofern dasſelbe als für Menſchen unſchädlich noch genoſſen
werden könne, immer nur unter Angabe der Eigenſchaft, (d. h. ſeiner
Abſtammung) verkauft werden darf, eine Aenderung im Sinne jenes
preußiſchen Erlaſſes herbeiführen.
Im letzten Jahre (1891) wurden in den drei
Provinzialhaupt=
ſtädten Darmſtadt, Mainz und Gießen geſchlachtet: 11148 Ochſen.
428 Faſel, 4470 Kühe und 3290 Rinder und Stiere, alſo zuſammen
19333 Stück aroßes Rindvieh. Hiervon wurden tuberkulös
befun=
den 166 Ochſen, 7 Faſel, 139 Kühe und 21 Rinder und Stiere,
alſo 1.7 pCt. im ganzen. Von dieſen kranken Tieren wurden als
ungenießbar beſeitigt 4 Ochſen, 22 Kühe und 2 Rinder. Alle
übrigen, alſo zuſammen 305 Stück Großvieh, wurden als nicht
laden=
rein verkauft. Nach einer Zuſammenſtellung der Schlachtungen aus
dem ganzen Großherzogtum Heſſen von einem der letzten Jahre
GI. Oktober 1888 bis 30. September 1889) ſind im ganzen
gewerbs=
mäßig geſchlachtet worden 79785 Stück Großvieh. Von dieſen
wurden 1362 tuberkulös befunden und 1162 als nicht ladenrein, die
übrigen 201 als ungenießbbar bezeichnet. Von den 1162 nicht
laden=
reinen Schlachttieren waren 20 Bullen, 164 Ochſen, 803 Kühe und
175 Rinder und Stiere. Nach den Beobachtungen im Darmſtädter
Schlachthaus aus der letzten Zeit kann aber angenommen werden,
daß von allen denjenigen tuberkulöſen Schlachttieren, welche ſeither
als nicht ladenrein verkauft worden ſind, kaum der vierte Teil dem
freien Verkehr überwieſen werden könnte, wenn man genau nach
dem preußiſchen Erlaß verfahren wollte; denn bei dem weitaus
überwiegenden Teil der hier tuberkulös befundenen Schlachttiere
fanden ſich tuberkulöſe Veränderungen außer in der Bruſthöhle auch
noch in den Gekrösdrüſen, alſo in zwei Körperhöhlen. Die große
Mehrzahl würde demnach nicht unter diejenigen Fälle zu zählen
ſein, welche nach dem Erlaß als genießbar zu bezeichnen und dem
Verkehr freizugeben wären, ſondern unter die Fälle, über die der
Erlaß eine Regelung nicht giebt. Da die Aufſicht im Darmſtädter
Schlachthaus., wie auch die Qualität des daſelbſt geſchlachteten
Viehes eine gute iſt, ſo dürfte das Ergebnis in den übrigen Städten
und auf dem Lande ſich auch nicht günſtiger, ja ſogar vielleicht
ungünſtiger geſtalten. Es würde ſich alſo um 265 Stück Großvieh
handeln. Nimmt man nun an, daß die Landwirte für dieſe 265
tuberkulöſen Tiere, wenn ſie den Schlächtern freigegeben würden,
durchſchnittlich 100 M. per Stück weniger verlieren, als jetzt, ſo
würde der Landwirtſchaft etwa die Summe von 26 500 M.
ge=
wonnen werden können. Ganz ohne Einbuße werden die
Vieh=
beſitzer übrigens nicht durchkommen, da die Tuberkuloſe in faſt allen
Staaten als Währſchaftsfehler gilt und die Metzger ſchon wegen
der oben erwähnten ſtrafrechtlichen Beſtimmungen genügend Grund
zur Forderung eines Nachlaſſes am Kauſpreis haben werden.
Für die Summe von 26500 M. die übrigens durch zweckmäßige
Einrichtungen noch weſentlich vermindert werden könnte, müßte die
jetzt in Heſſen beſtehende Einrichtung, welche ſicherlich allein nur
den Wünſchen des Publikums entſpricht, und welche wiſſenſchaftlich
als die richtige anerkannt iſt, geopfert werden. Daß die
Wiſſen=
ſchaft dieſen Standpunkt einmnimmt, und zwar auch in Preußen,
mögen die nachſtehenden Stellen aus dem auch im jüngſten
preu=
ßiſchen Erlaſſe angeführten Gutachten der Wiſſenſchaftlichen
Depu=
fation für das Medizinalweſen vom 1. Dezember 1886 beweiſen.
Es heißt darin über die fraglichen, betreffs der Uebertragbarkeit
der Tuberkuloſe durch den Genuß von Fleiſch tuberkulöſer Tiere
angeſtellten Verſuche wörtlich: „Das Geſamtergebnis aller
Ver=
ſuche, welche, wie ſich herausſtellte, auf ganz unerwartete
Schwie=
rigkeiten ſtießen, waren im Grunde ein negatives, wenngleich ein
gewiſſer Verdacht beſtehen blieb.- Weiter ſteht in dem Gutachten:
„daß unter Umſtänden Keime von Verlknoten aus in die
Cirku=
lation gelangen, halten wir für ſehr wahrſcheinlich. Aber für
gänzlich unwahrſcheinlich halten wir es, daß es je gelingen werde.
den Augenblick durch ſichere Merkmale zu erkennen, wo ein ſolcher
Uebergang ſtattfindet. Will man daher nicht zu dem radikalen
Mittel greifen, jedes mit Verlknoten behaftete Tier von vornherein
von dem menſchlichen Genuſſe auszuſchließen, ſo wird nichts übrig
bleiben, als das Auftreten weiterer Symptome abzuwarten, und
das ſind eben Knoten in anderen Organen oder Abmagerung, ſei
es mit, ſei es ohne Fieber.: Am Schluſſe beantragt das Gutachten:
„Will man ſich zu einem abſoluten Verbot, wozu in der That ein
praktiſches Bedürfnis nicht nachgewieſen iſt, nicht entſchließen, ſo
werden die ſchon erlaſſenen Beſtimmungen les ſind dies diejenigen
vom 27. Juni 1885) etwa mit der Ergänzung in Bezug auf die
Minderwertigkeit des Fleiſches perlſüchtiger Tiere, genügen, um den
Sanitätsbeamten als Maßſtab für ihr Handeln zu dienen.- Das
Gutachten der Medizinaldeputation in Preußen beantragt ſomit
eine Einrichtung, wie wir ſie in Heſſen ſeit lange ſchon beſitzen und
wie ſie auch der Erlaß des preußiſchen zrultusminiſters vom
15. September 1887 auf jenes Gutachten hin für Preußen
vorge=
ſehen hatte.
L.
Tageskalender.
Donnerstag. 2. Juni: Vortrag im Ortsgewerbverein Darmſtadt von
Herrn Senator Schultze, im großen Saale zur Stadt Pfungſtadt.
Konzert der Kapelle Engel im Saalbau.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich. beide in Darmſtadt./