Abonnement=preis
erdtethrlis 1 Mark 50 Pf., halb-
Ehrlich 3 Mark iel. Beingerlohn.
Anvümz werden von allen Poſi=
Amtern Beſtellungen
entgegenge=
vommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incdl. Poſtaufichlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
für dal
vochentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
verden angenommen:h Darmſtadt
von der Expedition, Rſem kr. Nr. 23,
in Beſſungen von fFekdr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſow e auswoͤrtz
don allen Annoneen=ro=ditionen.
oo.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamls, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 123.
Freitag den 27. Mai.
1892.
Darmſtadt, am 21. Mai 1892.
Betreffend: Ermittelung der landwirthſchaftlichen Bodenbenutzung und des Ernteertrags im Jahr 1892.
Vas Broßherzogliͤche Lreigamt Darmlladk
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Hinweis auf unſer Ausſchreiben rubrictrten Betreffs vom 19. Februar 1883 und 30. Juli 1889 benachrichtigen
wir Sie, daß Ihnen die erforderlichen Formularien, für jede Gemarkung 2 Exemplare, durch die Poſt zugehen werden. Wegen
der mit der rubricirten Ermittelung verbundenen Erhebung über den Umfang des Hagelwetters und die durch Hagelſchlag
her=
vorgerufenen Ernteſchäden, verweiſen wir Sie auf die Erläuterung in unſerem Ausſchreiben vom 30. Juli 1889.
Die Formularien müſſen längſtens bis zum 20. Oktober l. J3. ausgefüllt in unſeren Händen ſein.
v. Marquard.
68187
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme von Kanaliſationsarbeiten wird die Schießhausſtraße von der Beſſungerſtraße bis zur
Klappacher=
ſtraße vom 27. l. Mis. ab bis auf Weiteres für den Fuhrwerksverkehr geſperrt.
Darmſtadt, den 24. Mai 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
8188
S a z u n g e n
für den Bezug von Waſſer aus dem Waſſerwerk der Stadt Darmſtadt.
Nachſtehend bringen wir die neuen Satzungen für den Bezug von Waſſer aus dem Waſſerwerk der Stadt Darmſtadt
zur öffentlichen Kenntniß:
81.
Der Bezug von Waſſer aus dem ſtädtiſchen Waſſerwerk kann,
ſofern die Lage und Beſchaffenheit des betreffenden Beſitztums dies
möglich machen, einem jeden Haus= und Grundbeſitzer in Darmſtadt
geſtattet werden, welcher ſich den in dieſen Satzungen enthaltenen
Beſtimmungen unterwirft und den von der Stadt geforderten
Waſſer=
zins entrichtet. Eintretende Unterbrechungen der Waſſerlieferung
berechtigen jedoch den Abnehmer ebenſowenia zu Anſprüchen an die
Stadt, als die Behauptung. daß das Waſſer nicht in genügender
Menge oder Beſchaffenheit, oder nicht bis in die gewünſchte Höhe
geliefert werde.
8 2.
Die Menge des Waſſers. für welches Zahlung an die Stadt
zu leiſten iſt, wird, ſofern unter beſonderen Verhältniſſen nicht
aus=
nahmsweiſe etwas Anderes vereinbart worden iſt, durch
Waſſer=
meſſer beſtimmt.
83.
Wer aus dem ſtädtiſchen Waſſerwerk Waſſer beziehen will, hat
dies auf dem Bureau des Tiefbauamtes durch Unterzeichnung einer
entſprechenden Erklärung anzuzeigen.
Durch Abgabe dieſer Erklärung unterwirft ſich der Abnehmer
nicht nur gegenwärtigen Satzungen, ſondern auch den nachfolgenden
Beſtimmungen über die Anlage der Hausleitungen, ſowie etwaigen
weiteren Beſtimmungen, welche in dieſer Beziehung von den
maß=
gebenden Stellen demnächſt etwa erlaſſen werden ſollten. Er
ver=
pflichtet ſich zugleich zum Waſſerbezug für ſein Beſitzthum auf die
Dauer von drei Jahren von dem Heiſpunkt der Unterzeichnung der
Satzungen an. Wird 3 Monate vor Ablauf der 3 Jahre von keiner
Seite gekündigt, ſo läuft das Uebereinkommen ſtillſchweigend weiter
und kann nur unter Beobachtung einer am 1. Januar, 1. April
1. Juli und 1. Oktober ſtattfindenden 3 monatlichen Kündigung
auf=
gelöſt werden.
Wenn der Beſitzer ſein Haus oder Grundſtück während der
Dauer des Uebereinkommens ohne Einhaltung der vorerwähnten
Kündigung veräußert, ſo bleibt er ſolange ſelbſt haftbar, als der
neue Erwerber nicht in rechtsverbindlicher Weiſe in die
Verpflich=
tungen der Stadt gegenüber eingetreten iſt.
8 4.
Denjenigen Haus= und Grundbeſitzern, welche ſich zum
Waſſer=
bezug für ihr Beſitzthum auf die Dauer von 3 Jahren ſowie
unbeſchadet der Feſtſetzung in 8 5, Abſatz 1 - zur Zahlung des
entſprechenden jährlichen Mindeſtbetrags an Waſſerzins während
dieſer Heit der Stadt gegenüber verpflichten, wird die Stadt die
Zuleitung vom Hauptrohr in der Straße bis etwa 1 Meter
inner=
halb der betreffenden Liegenſchaft auf Koſten der Stadt herſtellen
und ebenſo die Waſſermeſſer. ſowie die Hauptabſperrhähne liefern
und anbringen laſſen. Die Zuleitung nebſt Waͤſſermeſſer und
Haupt=
hahn bleibt Eigenthum der Stadt.
Letztere beſorgt, ſoweit die Zuleitung ꝛc. nicht im Innern des
Hauſes liegt, die Unterhaltung und Reparatur auf eigene Koſten,
während Unterhaltung, Reparakur der im Innern des Hauſes
ge=
legenen Teile der Zuleitung, ſowie des Waſſermeſſers und des
Haupthahns, ſo lange die Stadt nicht Veranlaſſung dazu iſt,
aus=
ſchließlich auf Koſten der Beſitzer erfolgt.
Der Mindeſtbetrag an Waſſerzins, welcher ſeither einheitlich
30 M. per Jahr betrüa. iſt vom 1. April 1852 ab wie folgt
feſt=
geſetzt:
für Hofraithen mit einem Brandverſicherungskapital bis zu 10000 M.
einſchließlich 2 10 M. per Jahr,
260
[ ← ][ ][ → ]1748
Nr. 123
für Hofraithen mit einem Brandverſicherungskapital bis zu 15000 M.
einſchließlich = 15 M. per Jahr,
für Hofraithen mit einem Brandverſicherungskapital bis zu 20000 M.
einſchließlich — 20 M. per Jahr,
für Hofraithen mit einem Brandverſicherungskapital bis zu 25000 M.
einſchließlich
25 M. per Jahr,
für Hofraithen mit einem Brandverſicherungskapital über 25000 M.
einſchließlich = 30 M. per Jahr.
Bei Grundſtücken ohne Gebäude bleibt jeweils beſondere
Ver=
einbarung vorbehalten
Iſt der Jahresbetrag des durch den Waſſermeſſer angezeigten
zum Einheitspreis von 22 Pf. ſſiehe 8 5) berechneten Verbrauchs
n Wirklichkeit geringer als der vorſtehende betr. Mindeſtſatz, ſo hat
der betreffende Abnehmer den fehlenden Betrag zuzulegen. Weigert
er ſich dies zu thun, ſo gilt der Vertrag als aufgelöſt.
Hat die Abnahme des Waſſers für einen geringeren Zeitraum
als 3 Jahre ſtattgefunden, ſo muß der Abnehmer die Koſten der
Zuleitung und des Waſſermeſſers nebſt 50⁄ Zinſen vom Tage der
Ausführung an zurückerſtatten, es ſei denn, daß die Stadt es
vor=
ziehen ſollte, den Mindeſtbetrag bis zum Ablauf des dreijäbrigen
Vertragsverhältniſſes fortzuerheben.
In jeder Hofraithe wird nur ein Waſſermeſſer auf Koſten der
Stadt geliefert, aufaeſtellt und unterhalten. Weitere Waſſermeſſer
können (in allen Fällen) den Abnehmern von der Stadt gemiethet
werden. Der Miethpreis beträgt:
für Meſſer von 10-20 mm 1 M.
monatlich
über 20-50 1 50 Pf. monatlich.
Dieſe Miethe wird mit dem Waſſerziens erhoben und gelten dafür
alle Beſtimmungen der Satzungen, betreffend Zahlung des
Waſſer=
zinſes.
Die Unterhaltung der gemietheten Waſſermeſſer geſchieht auf
Koſten der Stadt.
5 5.
Nach der Höhe des jeweiligen Geſammtverbrauchs wird der
für das Waſſer zu zahlende Preis beſtimmt werden, welcher
der=
malen beim Bezug für den Hausbedarf 22 Pf., bei Großverbrauch
17 Pf. für den Cubikmeter iſt. Je nach Beſchaffenheit einzelner
Fälle bleiben beſondere Vereinbarungen vorbehalten. Der Betrag
des durch den Waſſermeſſer als verbraucht angezeigten Waſſers wird
quartalsweiſe und falls nichts Anderes vereinbart worden iſt, in
dem erſten Monat des folgenden Quartals von dem betreffenden
Haus= oder Grundſtücksbeſitzer erhoben. Die Verteilung des
Geld=
betrags unter die an dem Verbrauch beteiliaten Miether oder Pächter
bleibt den Haus= oder Grundſtücksbeſitzern überlaſſen.
Werden von beteiligter Seite Zweifel über die Richtiakeit der
Angaben eines Waſſermeſſers erhoben, ſo findet deſſen Prüfung in
der ſtädtiſchen Prüſungsanſtalt ſtatt, nachdem der Abnehmer
vor=
her davon in Kenntnis geſetzt und dazu eingeladen worden iſt. Dem
Prüfungs=Ergebniſſe entſprechend wird die Angabe des Waſſermeſſers
berichtigt und dem Abnehmer für das letzte Quartal das etwa zu
viel Gezeigte in Abzug gebracht reſp. das zu wenig Gezeigte
nach=
träglich berechnet. Hat der Waſſermeſſer überhaupt nicht gearbeitet,
ſo wird für das letzte Quartal diejenige Waſſermenge in Rechnung
geſtellt, welche der vorhergegangenen nicht beanſtandeten Angabe des
Meſſers entſpricht.
Wenn hierüber eine Streitigkeit entſteht, ſo ſteht der ſtädtiſchen
Waſſer=Kommiſſion die Entſcheidung zu.
Wird die Prüſung eines Waſſermeſſers durch den Abnehmer
beantragt, und zeigt derſelbe nicht zu ſeinem Nachteil, ſo hat
der=
ſelbe die Koſten der Prüfung zu tragen. Dieſe ſind feſtgeſtellt:
für einen Meſſer bis zu 20 mm auf 3 M.
„ über 20-50 „ „ 5 „
„ „
8 6.
Als Abnehmer im Großen iſt derjenige anzuſehen, welcher
jährlich mehr als 1000 Cubikmeter Waſſer verbraucht und ſich vor
Beginn des Verwaltungsjahres hierzu auf ein Jahr verpflichtet.
Es iſt hierbei gleichailtig ob der Waſſerverbrauch an einer Stelle
ſtattfindet oder ob der Abnehmer mehrere eigene Verbrauchsſtellen
beſitzt. Im letzteren Falle wird er indeſſen zum Erſatz der Koſten
berangezogen, welche der Stadt durch die Ausführung der weiteren
Zuleitungen erwachſen ſind. Für die Waſſermeſſer ſind die in 8 4
feſtgeſtellten Mieten zu bezahlen.
8 7.
Ueber den Waſſerverbrauch wird den Abnehmern eine
Rech=
nung zugeſtellt. Der Betrag derſelben iſt neben den Koſten für
etwaige Reparaturarbeiten, Neuanlagen (88 Abſatz 2) oder
Hydranten=
prüfung (8 11) bei Vorzeigen der Rechnung zu entrichten.
Wird dieſe Zahlung nicht ſofort oder binnen 8 Tagen und
zwar alsdann an die Kaſſe des Waſſerwerks geleiſtet, ſo erfolgt
deren Beitreibung nach den Beſtimmungen über Einbringung der
Gemeindegefälle. Bei - ne triftigen Grund verzögerter Zahlung iſt
die Bürgermeiſterei berechtigt, die Leitung ſchließen zu laſſen. Auch
bleibt derſelben überlaſſen, bei Abſchluß des Uebereinkommens, oder
während desſelben die Stellung einer Kaution zu verlangen.
8 8.
Die Ausführung der Leitungen innerhalb der Häuſer und
Grundſtücke (vom Haupthahn beginnend) bleibt abgeſehen von
nach=
ſtehendem Falle den betrefferden Beſitzern überlaſſen. Dieſelben ſind
jedoch hierbei an die von der Stadt für dieſe Ausführurg zu
er=
laſſenden allgemeinen beſonderen Beſtimmungen gebunden. Wird
der Waſſerverbrauch aus einer Leitung nicht durch Waſſermeſſer
überwacht, wie z. B. bei Feuerlöſchleitungen mit Hydranten, ſo muß
dieſe Anlage durch die Stadt auf Koſtenl des Hausbeſitzers
aus=
geführt werden.
89.
Bei allen für den Waſſerbezug beſtimmten Einrichtungen im
Innern der Gebäude wird die Bürgermeiſterei den Hausbeſitzern
mit dem Rathe ihrer techniſchen Beamten zur Seite ſtehen. Im
Allgemeinen wird für dieſe Anlagen beſtimmt, daß dieſelben vor
Froſt zu ſchützen ſind und daß nur Niederſchraubhähne oder
ſelbſt=
ſchließende Hähne, ſofern dieſe ſtoßfrei wirken, zur Anwendung
kommen dürfen.
Der Waſſermeſſer und Haupthahn muß vor jeder Beſchädigung
geſchützt und ſo aufgeſtellt ſein, daß die betreffenden Beamten
unge=
hindert Zutritt haben. Vortheilhaft iſt es, einen kleinen Raum
dafür zu reſerviren.
Der Bürgermeiſterei ſteht das Recht zu, die innere Einrichtung
jederzeit kontroliren und vrüfen und für nöthig erkannte
Repara=
turen, falls der Beſitzer dieſelben nicht alsbald vornehmen läßt, auf
deſſen Koſten ausführen zu laſſen. Den mit Ausweiskarten
ver=
ſehenen Beamten muß zur Prüfung des Waſſerbezugs und der
Leitungen der Zutritt zu den an die Waſſerleitung angeſchloſſenen
Gebäuden und Grundſtücken geſtattet werden.
8 10.
Eine direkte Verbindung des Röhrenſyſtems mit Dampfkeſſeln
darf nicht ſtattfinden.
8 11
Hydranten ohne Ueberwachung durch Waſſermeſſer dürfen nur
bei Feuersgefahr, nicht aber zu anderen Zwecken benutzt werden.
Die Bürgermeiſterei läßt dieſelben mit Vlomben verſehen, die nur
bei eintretender Feuersgefahr gelöſt werden dürfen. Jeder Gebrauch
der Hydranten iſt binnen 24 Stunden der Bürgermeiſterei anzuzeigen.
Beim Ausbruch eines Brandes ſind in den Privatleitungen mit
Ausnahme derjenigen zu den Dampfkeſſeln alle Hähne zu ſchließen,
ſofern dieſelben nicht zur Bewältigung des Brandes ſelbſt benutzt
werden.
Jeder Abnehmer iſt verpflichtet, während des Brandes ſeine
Leitung zur Verfügung der Löſchmannſchaft zu ſtellen. Alle Hydranten
werden jährlich einmal durch das Tiefbauamt geprüft; dafür hat
der Beſitzer pro Hydrant und pro Jahr eine Gebühr unter den
Bedingungen des 8 7 an die Waſſerwerkskaſſe zu zahlen, die zur
Zeit auf 2.50 Mark feſtgeſtellt iſt.
8 12.
Der Abnehmer iſt dafür haftbar, daß das Waſſer nur in den
Grenzen ſeiner Liegenſchaft verwendet wird. Waſſerabgabe an nicht
in der Hofraithe wohnende Perſonen iſt unterſagt.
8 13.
Bei Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen in 8 8 bis
einſchließlich 8 12 wird der betreffende Abnehmer im erſten Falle
ſchriftlich verwarnt. Im Wiederholungsfalle verwirkt derſelbe eine
Conventionalſtrafe von 10 Mark für jeden Fall zu Gunſten der
Waſſerwerkskaſſe. Wird dieſelbe nicht binnen 3 Tagen nach der
Anforderung bezahlt, ſo erfolgt die Beitreibung nach der
Beſtim=
mung im 8 7. Auch kann in dieſem wie in dem weiteren Falle,
daß die Uebertretung der Bedingungen des Waſſerbezugs nochmals
feſtgeſtellt wird, die Waſſerlieferung bis zu 2 Jahren entzogen
werden.
8 14.
Gegen die Beſchlüſſe des Bürgermeiſters oder der ſtädtiſchen
Vollzugsorgane und der Stadtverordneten=Verſammlung bleibt den
Betheiligten in allen Fällen das Recht der Beruſung nach den
Be=
ſtimmungen des Artikel 120 der Städteordnung vorbehalten.
8 15.
Vorſtehende Beſtimmungen treten mit Genehmigung Großh.
Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 19. April 1892, zu
Nr. M. J. 10661 am 1. April d. J. in Kraft und gelten die
ſeit=
herigen Satzungen vom gleichen Zeitpunkte ab als aufgehoben.
Darmſtadt, den 12. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
(7808
[ ← ][ ][ → ]1749
ld
M.
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Nr. 123
B e k a n z. t m a ch u n
Betreffend: Die Unfallverſicherung der in land= und forſtwirthſchaftlichen Betrieben
beſchäftigten Perſonen.
Die Heberollen über die Beiträge zur land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufs=
genoſſenſchaft für das Jahr 1891 in den Gemarkungen Darmſtadt und Beſſungen
liegen von heute an während 14 Tagen auf der unterzeichneten Bürgermeiſterei
Bureau: Waldſtraße 6, Kaſſezimmer - zur Einſicht offen. Innerhalb einer
weite=
ren Friſt von zwei Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt kann der in der
Hebe=
rolle als beitragspflichtig in Anſpruch Genommene gegen de Beitragsberechnung bei
dem Vorſtande der land= und ſorſtwirthſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft Einſpruch
erheben ſſ. 8 21 der Verordnung vom 11. Juli 1888, Regierungsblatt S. 83).
Gleichzeitig geben wir bekannt, daß Zahlung der Beiträge ſchon jetzt und
zwar in dem oben bezeichneten Büreau erfolgen kann.
Darmſtadt, den 18. Mai 1852.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
18189
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Bauplan für das Quartier öſtlich der Beckſtraße.
Durch Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom 12. Mai d. 33.
wurden die Baufluchtlinieu der Heinrichſtraße öſtlich der Wienersſtraße nach
Norden zu verſchoben. Der Plan hierüber liegt in der Zeit vom 27. Mai bis
13 Juni d. J3. einſchließlich auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße Nr. 18,
Zimmer Nr. 13, in den üblichen Dienſtſtunden offen. Einwendungen gegen die
vor=
genommenen Verſchiebungen ſind während der Offenlage bei Vermeidung des
Aus=
ſchluſſes ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll bei uns vorzubringen.
Darmſtadt, den 23. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[819.
Morneweg.
von Bauarbeiten.
Vergebung
„ 85000.-
„ 16050.-
„ „ 570.90,
Die für den Neubau der Johanneskirche zu Darmſtadt erforderlichen,
nachbenannten Arbeiten, wie:
veranſchlagt zu M. 60637.-
1) Erd= und Maurerarbeiten,
2) Steinmetzarbeiten
„
3) Mauerſteinlieferungen
„
4) Backſteinlieferungen
„
5) Sandlieferungen
6) Kalklieferungen
„ 3000.-
„
7) Cementlieferungen
„ 1875.
„
576.-
8) Lieferung von eiſernen Trägern
„ „
„
9) Zimmerarbeiten
„ 11941.10,
10) Dachdeckerarbeiten
„ 4535.60,
„
11) Spenglerarbeiten
„ 2330.50,
„
12) Schloſſerarbeiten
„ 101250,
„
13) Lieferung von Baſaltlava
„ 2500.—
„
ſollen im Wege der öffentlichen Submiſſion vergeben werden. Luſttragende wollen
ihre Angebote bis ſpäeſtens
Donnerstag den 9. Juni, Nachmittags 4 Uhr,
verſiegelt und frankirt an den Vorſitzenden des evangeliſchen Kirchenvorſtandes,
Hügelſtraße 28, einſenden.
Die Pläne, Koſtenanſchlag und Bedingungen liegen vom 12. Mai bis 8. Juni,
Vormittags von 10.12 Uhr und Nachmittags von 2-4 Uhr, im Büreau des
unterzeichneten Baumeiſters. Wendelſtadtſtraße 34, zur Einſicht aus.
Darmſtadt, den 10. Mai 1892.
Der Vorſitzende des Kirchenvorſtandes: Der Kirchenbaumeiſter:
Pfarrer Waas.
Schwartze. (7398
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verillgung wird die
dem Schloſſer Ludwig Wenz dahier
zu=
ſtehende Hofraithe Carlsſtraße
Flur II., Nr. 738. ⬜ Mtr. 430
Montag den 27. Juni 1892,
Vormittags 11 Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Darmſtadt, den 25. Mai 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. E. d. V.:
Lautz, Gerichtsmann. (8191
ET Für Radfahrer æN
empfehle ächtblaue Cheviots in 8 verſchiedenen Qualitäten
[7865
zu billigſten Preiſen.
Carlsſtr. 11. WIh. Menges. Carlsſtr. 11.
Friſche Zufuhr, direkt vom Schiff.
Prima Aualität.
Preiſe bei Abnahme von Wagenladungen
von 15 Centner an:
Bei Baarzahlung 2½, Sconto.
Grobes Fettſchrot, per Ctr. Mk. 1.15,
Schwerer Schmiedegries „ „ 1.30,
Stückkohlen
per „ „ 1.40,
Nußkohlen
„ „ „ 1.40.
Anthracitkohlen
„ „ 1.70.
Brignettes
„
„
Ohne Octroi frei an den
Aufbewah=
rungsort.
Beſtellungen nehmen die Herren:
A. Anton, Eliſabethenſtraße 1,
C. C. Kleber, Mathildenplatz,
W. Manck, Ballonplatz,
J. Röhrich, katholiſche Kirche,
entgegen.
[1079
Die Commission
der Steinkohlen=Actien=Geſellſchaft.
4M
Feinste La. weisse
RG1AGIO
per Pfund - 22 Pfg.
Fst. Ja. golbe Hornseife
per Pfund 21 Pfg.
ſowie je nach Größe der Abnahme
ent=
ſprechend billiger, frei ins Haus geliefert
und bemerke dabei. daß jedes Stück Seife
geſchützt gegen ſo vielgeprieſene
minder=
werthige Waare mit Firmaſtempel
ver=
ehen iſt.
Wilh. Weber Hachk,
Eliſabethenſtraße 6,
Anton Cassbender,
(7898
Marktplatz.
ſine guterhaltene, komplette, hölzerne
C. Pumpe, ſowie ein vierräderiger
ge=
brauchter Handwagen billigſt zu verkfn.
[(7900
Schloßgartenſtraße II.
Nachweis
über
den Geſchäftsverkehr und den Stand der ſtädtiſchen Sparkaſſe
zu Darmſtadt für 1891.
1. Summariſche Ueberſicht über die Einnahmen und Ausgaben.
Einnahme.
1) Einlagen, einſchließlich
kapitali=
ſirter Zinſen in 32900 Poſten
3099 460. 31
2) Kapitalzinſen
389 787. 13
3) Zurückempfangene Kapitalien
4) Conto=Correntverkehr.
342018. 70
515 190. 33
5) Kaſſe=Vorrath
139037. 63
6) Verſchiedene Einnahmen
7) Sparkaſſe=Häuſer
28. 77
4400.
Die Geſammt=Einnahme beträgt 4489 92. 87
„ Ausgabe „ 4295 408. 26
„
Verglichen, bleibt Reſt
194514. 61
Ausgabe.
1) Zurückbezahlte Einlagen in
12725 Poſten
2) Zinſen
3) Ausgeliehene Kapitalien:
4) Conto=Correntverkehr.
5) Verwaltungskoſten:
6) Koſten der Pfennigſparkaſſe.
7) Immobilien.
8) Verſchiedene Ausgaben
9) Zuſchüſſe in andere Kaſſen:
10) Sparkaſſe=Häuſer
11) Beiträge zur ſtädtiſchen
Wittwen=
kaſſe und zur Invaliditäts= und
Altersverſicherungs=Anſtalt.
9
2599 105. 17
312683. 85
747604.
584 477. Oo
17347. 48
937. 10
132. 55
32348. 36
609. 90
162. 76
4 295 408. 26
II. Einlagen.
Die Einlagen betrugen am 1. Januar 1891 von 24069 Einlegern.
9256581 43b9
Hierzu 29241 Zuſchuß=Einlagen und von
3659 neuen Einlegern
3099 460 „ 31 „
Zuſammen 27728
12 3560474669
ab Rückzahlungen in 12125 Poſten mit
2813 gänzlichen Rückzahlungen 2599 105 , 17
Bleibt Guthaben von
24915 Einlegern am 1. Januar 1892 9156942449 9
Nicht überſchriebene Marken der Beſunger Pfennigſparkaſſe
63 „ 90 „
9 757006 e66 39 9
gegen 24069 Einleger am 1. Januar 1891 mit zuſammen
9 256 651 „ 25 „
In 1891 ergab ſich daher eine Zunahme der Einlagen von
500 355 4 14 9
III. Activ=Kapitalien.
Am 1. Januar 1891 waren an Kapitalien ausgeliehen
9456 250 699
3320814009
In 1891 neu ausgeliehen
857209 „ 03
zurückempfangen
mithin mehr ausgeliehen
474872, 06
haben der Cinleger
pC.
2
[ ← ][ ][ → ] 23
2. ½. 5.
42
S.
24
„½
.
H.
7 D
Bea
0 2. L.
Ze.
V.D
5. A. T.
Sc
O2 O
6
Fé
5 265
Snn
gen
mithin mehr ausgelichen
Eat. Labz. D En secchh.
4243
4b
9
Ausgeliehene Kapitalien:
99311220759
abzügl. Cours=
9898122. 75
33000
differenz
194514. 61
Kaſſenvorrath
187446.
Sparkaſſe=Häuſer
3800.
Mobilien.
10 283883. 36
N6
Guthaben der Einleger
5757006. 3
Schuldige Kapitalien
10 285. 71
Reſervefond
437847.
Reſerve für Dienſtbotenprämien
1500
Von dem für 1891 erzielten Rein=
24b 9
gewinn von
6234226
ſind bereits eingeſtellt:
zu dem obigen Reſerbe= N
fond
25017
für obige Reſerve für
Dienſtboten=Prämien. 750
Abſchreibung auf die
Sparkaſſe=Häuſer .. 1131
Desgl. auf die Mobilien, 200
Für Coursdifferenz:
N33000. wovon in
1890 bereits reſervirt
46 25000
8000 35098-
Verbleiben ſonach als verfügbarer Ueberſchuß
27244. 26
10 283 883. 36
V. Umſatz.
a. Einlagen und Rückzahlungen auf ſolche und bezahlte Zinſen in 47282 Poſten mit 6011249 4339*
b. in Kapitalien, Conto=Correntverkehr, Zinſen und ſonſtigen Poſten „ 2 186 „
„ 2774081 „ 80
Zuſammen in 50068 Poſten mit 8785331139
Darmſtadt, den 16. Mai 1892.
Hkädtiſche Hparſaſſe.
Für den Verwaltungsrath.
Der Rechner:
Der Controleur:
Weber.
Beſt.
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gologen ist, Cine sChöne, gesunde und
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Fett und Lauge besteht, ferner weder Wasserglas, Soda, noch andere
unnlltze Lusätze enthält, wascht sie sich auch nur sehr wonig
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261
[ ← ][ ][ → ] Ne. 125
1756
Die Abgabe von Kurmilch
gegen Milchmarken erfolgt vom 23. Mai ab tüglich, Vormittags
von 6½- 9 Uhr, von 5-8 Uhr Nachmittags an dem ſogenanuten
„gelben Häuschen: im Großh. Schloßgarten
(Herrngarten). Milchmarken in Heften zu 10 Stück Mk. 1.50 für
ganze und 75 Pf. für halbe Gläſer werden auf unſerem Büreau
(Paradeplatz 4) an Werktagen von 9-12 Uhr Vormittags
abge=
geben.
Darmſtadt, den 21. Mai 1892.
Administration
der Großherzoglichen Hofmeiereigüter.
(8047
Müller.
Brkanntmanhung.
Das Verzeichniß der für das 1. Semeſter 1892-93 zur
sraelitiſchen Gemeindekaſſe zu zahlenden Schulgelder liegt vom
27. d. Mts. aun 8 Tage lang auf unſerer Gemeindeſtube (
Friedrichs=
ſtraße 2) zur Einſicht offen.
(8192
D rmſtadt, am 24. Mai 1892.
Der Vorſtand der israeliliſchen Religionsgemeinde.
8218) Ein Lehrling gegen Lohn
geſucht. F. Ewald, Spenglerei u.
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Darmſtadt, Ochſengaſſe 14.
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Drama' finden ſtatt im Saale der
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Muſikalienhandlung.
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L= und außer dem Hauſe.
Anna Bauer,
Ober=Ramſtadt, Adlergaſſe. (7803
Verkeigerungs-Ameige.
Montag den 30. und Dienstag den 31. Mai d. J., von
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Ripsbezug, 1 Divan, 1 Chaiſelongue, 7 verſchiedene Polſterſeſſel, 7
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thümliche Polſterſeſſel mit eingelegter Arheit, Rohr= und Strohſtühle, 1
ovaler polirter Tiſch, runde und ⬜Tiſche, 1 Spieltiſch, 3 Glasſchränke,
1 vergoldeter Pfeilerſpiegel nebſt Trümeau mit Marmorplatte, 4 Spiegel
mit Holzrahmen, 1 alter Schreibtiſch, 3 Kommoden, 2 Pfeilerſchränkchen,
2 Nachttiſche, Kleider= und Weißzeugſchränke, 1 Ecketagere, 1 Etagere mit
Metalleinlage, 2 ſpaniſche Wände, 1 eiſerne verſchließbare Kiſte, 1 großer
Eisſchrank, 1 Küchenſchrank, 1 Badewanne, 5 Fenſter bunte wollene
Vor=
hänge mit Gallerien, 1 große Partie wollene Rips= und Tüllvorhänge,
Zimmerteppiche und Vorlagen, 1 Linoleum=Fußbodenbelag und 1 desgl.
Vorlage, 1 große Anzahl Gartenmöbel, 1 Raſenſchneidemaſchine, 1 faſt
neuer großer Gartenſchlauch nebſt Rolle, 1 Waſchmange, Fahnen, Glas=
und Porzellan, Wedgwood Tafel=Service, Küchengeſchirr von Kupfer und
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Woog, 25. Mai 1892.
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Lufttemperatur 190 R.
Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 160 R.
Woogspolizeiwache.
Schiffsbericht, mitgeteilt von dem alleinigen
Agenten der Red Star=Linie Karl Diehm,
Darmſtadt, Louiſenplatz
Philadelphia, 17. Mai. Der kal. belg.
Poſt=
dampfer „Pennſylvania”, Kapitän Thomas
iſt wohlbehalten von Antwerpen angekommen.
New=York, 17. Mai. Der königl. belg
Poſtdampfer „Friesland”, Kapitän Randle:
iſt wohlbehalten von Antwerpen angekommen:
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoae).
Samstag den 28. Mai.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 8 Uhr 50 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 28. Mai.
Vorabend 7 Uhr 15 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Sabbathausgana 8 Uhr 50 Min.
Wochengottesdienſt v. Sonntag d. 29. Mai an:
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 6 Uhr.
Abends 8 Uhr 50 Min.
Politiſche Ueberſicht.
Nr.
Deutſches Reich. Am Montag, den 80. Mai, abends,
wer=
den an der Wildparkſtation bei Votsdam die Königinnen der
Nie=
derlande anlangen und vom Kaiſerpaar und dem ganzen Hofe
em=
pfangen werden. Am Tage darauf werden die Königinnen zur
großen Parade nach Berlin kommen. Nach der Parade folgt ein
Frühſtück im Schloſſe. Gegen 5 Uhr kehren die Herrſchaften nach
Potsdam zurück, wo im Neuen Valais großes Galadiner und
als=
dann Zapfenſtreich ſtattfindet. Am 1. Juni iſt um 11 Uhr Parade
in Votsdam, der ein Gabelfrühſtück im Schloſſe und ſpäter ein
Diner beim Prinzen Friedrich Leopold folgt. Darauf iſt Theater
im Neuen Palais. Am 2. Juni erfolgt die Abreiſe.
Wie man hört, wird ſich der Bundesrat demnächſt mit einem
Geſetzentwurf über die Einſührung einer einheitlichen
Zeitbeſtim=
mung zu beſchäftigen baben.
Wie zuverläſſig verlautet, hat Serbien ſeinen beſtehenden
Han=
delsvertrag mit Deutſchland in den erſten Tagen voriger Woche
ge=
kündigt. Man ſchließt daraus, daß Verhandlungen wegen eines
neuen Vertrages in gegebener Zeit ſtattfinden werden. Auch das
ſerbiſch=deutſche Konſularabkommen iſt von Serbien aekündigt worden.
Ueber die Erledigung der parlamentariſchen Arbeiten hielt der
Miniſterpräſident Graf Eulenburg eine Beſprechung mit dem
Prä=
ſidenten des Abgeordnetenhauſes Exzellenz von Köller ab. Wie die
„ N. N.. hören, hat ſich die Staatsregierung dafür ausgeſprochen,
daß der Verſuch gemacht werde, das vorliegende Arbeitsmaterial
bis Pfingſten zu erledigen.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus erledigte am 24. einige kleinere
Vorlagen, erklärte die Wahl des Aba. Grimm=Frankfurt für
un=
giltig und beſchäftigte ſich ſodann mit einer großen Anzahl von
Bittſchriften.
Der deutſche Künſtler=Verein in Rom erſuchte das preußiſche
Kultusminiſterium, Preußen oder das Reich für den Bau eines
deutſchen Künſtlerhauſes in Rom, wofür 400 000 bis 600000 Lire
erforderlich wären, zu intereſſieren. Nach vertraulichen
Mittei=
lungen iſt Ausſicht auf baldige günſtige Erledigung vorhanden.
Die bayeriſche Abgeordnetenkammer hat das Finanzgeſetz, welches
das Budget für 189293 in Einnahmen und Ausgaben auf 306 292 271
Mark feſtſtellt, einſtimmig angenommen.
Zu der Nachricht der „Voſſ. 8tg., der Kommandant des
Haupt=
quartiers des Zaren, Generaladjutant Richter, ſei in Berlin
einge=
troffen und in der ruſſiſchen Botſchaft abgeſtiegen, iſt zu melden,
daß Generaladjutant Richter ſich in Wiesbaden einer
vierwöchent=
lichen Maſſagekur bei Dr. Mezger unterzogen hat und jetzt über
Berlin nach Petersburg zurückkehrt. Eine gehelme Miſſion nach
Berlin vom Zaren liegt alſo nicht vor.
In einem Briefe der „Polit. Korreſp.” aus Berlin wird
gegen=
über den in Paris verbreiteten Gerüchten, daß die deutſche
Regie=
rung im Hinblick auf die bevorſtehenden Feſtlichkeiten in Nancy
den Paßzwang in Elſaß=Lothringen wieder einzuführen beabſichtige,
betont, daß die deutſche Regierung weder dieſen Feſten noch der
vorauszuſehenden ezechiſch=franzöſiſchen Verbrüderung eine ſolche
Bedeutung beilegen dürfte, um zu ſolchen Maßregeln zu greifen.
Gegenüber etwaigen Ungehörigkeiten, die ſich auf das deutſche
Ge=
biet fortpflanzen ſollten, gebe es auch ſonſt genügende Mittel der
Abwehr.
Oeſterreich=Ungarn. Dem „Fremdenblatt zufolge iſt der
Meiſtbegünſtigungsvertrag zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und den
Vereinigten Staaten von Amerika abgeſchloſſen worden.
Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe ſprach ſich bei der
Kultus=
debatte Graf Albert Apponyi auf das entſchiedenſte für die
voll=
ſtändige Rechtsgleichheit der Jsraeliten aus und ſtimmte Jranyi zu,
welcher die Regierung aufforderte, ſobald als möglich einen
Geſetz=
entwurf, betr. die freie Religionsübung und die Gleichberechtigung
der Konfeſſionen, vorzulegen.
In Wien kurſierenden angeblich verläßlichen Nachrichten
zu=
folge, macht die Wiederbeſetzung des ungariſchen Handelsminiſteriums
Schwierigkeit, weil ſich herausſtelle, das ungariſche Staatsbahn=
Budget ſei mit einer Schuld von 20 Millionen Gulden belaſtet,
für welche eine budgetmäßige Vorſorge bisher nicht getroffen ſei.
Frankreich. Im Senat erklärte bei Beratung der
Organiſa=
tion der Kolonien Miniſterpräſident Loubet, die Regierung werde
demnächſt die Bildung eines beſonderen Miniſteriums für die
Ko=
lonien beantragen.
Die Deputiertenkammer beriet den Geſetzentwurf, betr. die
Spar=
kaſſen. Der Finanzminiſter Rouvier ſprach ſich für die weitere
Zentraliſierung der Fonds der Sparkaſſen durch den Staat aus.
Der Deputierte Leon Say erklärte ſich für die Liquidation der
Spar=
kaſſen und für die Aufnahme einer Anleihe im Betrage von einer
Milliarde Franes behufs Rückzahlung der großen Einlagen.
In Pariſer offiziellen Kreiſen wird den Artikeln der deutſchen
Blätter über die Fenlichkeiten in Naney keine politiſche Tragweite
beigemeſſen. Man beruft ſich darauf, daß die Regierung alle
Maß=
regeln getroffen habe, um den dortigen Feſten einen ruhigen
Ver=
lauf zu ſichern, wie er der Würde Frankreichs entſpreche. Die
Teilnahme des Präſidenten Carnot genüge ſchon an und für ſich,
123
1757
die Darſtellung. als ob mit der Feſtlichkeit eine Provokation
Deutſch=
lands beabſichtigt ſei, zu widerlegen. Die Beunruhigung, die ſich
in der deutſchen Preſſe kundgebe, ſei daher ohne Grund. Auch die
republikaniſchen Zeitungen verſichern, daß die Feſte in Naney nur
einen patriotiſchen, keinen provokatoriſchen Charakter hätten. Der
Berichterſtatter des „Figaro' meldet aus Naney mit Zuſtimmung
der Studenten, daß dieſe bei allem Enthuſiasmus ſich hüten werden,
den Frieden zu kompromittieren.
In Frankreich vollzieht ſich die Liquidation des Monarchismus
Schritt um Schritt in ſchneller Folge. Im Beiſein Gouthe=
Sou=
lards, des Erzbiſchofs von Aix, des Biſchofs Fava, des Mſr.
dHulſt, des Vertreters der Geiſtlichkeit in der Kammer und
an=
derer Kämpen, die noch bis vor kurzem durch ihre Oppoſition gegen
den päpſtlichen Willen Aufſehen erregten, hat auf dem Kongreß der
katholiſchen Jugend in Grenoble der anerkannte parlamentariſche
Führer der Katholiken Graf Mun erklärt, er ſei entſchloſſen, nauf
dem verfaſſungsmäßigen Boden allen Winken, die der ſouveräne
Pontifer gegeben, zu folgen.
Belgien. Durch königlichen Beſchluß wird die Auflöſung der
geſetzgebenden Körper ausgeſprochen und werden die Wahlkollegien
zur Vornahme von Neuwahlen auf den 14. Juni d. J. einberufen.
Ztalien. Dem =Mailänder Corriere' zufolge verlautet in
römiſchen Hofkreiſen, Kaiſer Wilhelm habe dem italieniſchen
Königs=
paare zugeſagt, zuſammen mit der Kaiſerin der ſilbernen Hochzeit
desſelben im nächſten Jahre in Rom beizuwohnen.
Der Voranſchlag pro 1892-93 weiſt nach Uebertragung der
Auslagen für Eiſenbahnbauten aus dem ordentlichen in das
außer=
ordentliche Budget ein den Kredit zu deckenden Ausgabenausfall von
13 Millionen auf, welcher durch eine Steuer auf die
Beamtenge=
hälter, Umgeſtaltung der Zentralverwaltung und eine Umarbeitung
des Zolltarifs ausgeglichen werden ſoll.
Die „Verſeveranza= ſchreibt: Die „Hamburger Nachrichten”
haben Recht, zu verſichern, daß der Dreibundvertrag keine präziſe
Verpflichtung Italiens enthalte über die militäriſche Streitmacht,
welche es im Kriegsfalle aufzuſtellen habe, noch über die den
Alliierten zu leiſtende Unterſtützung. Nur als Crispi ſich nach
Friedrichsruh begeben habe, ſei ein militäriſches Protokoll verfaßt
worden, welches die Entſendung einer Anzahl Armeecorps zur
Unterſtützung der Verbündeten im Kriegsfalle zuſicherte. Ein
Proto=
koll, fügt die „Verſeveranza' hinzu, ſei kein Vertrag. Die,Riforma”
bezeichnet dies als Erfindung und fügt dem Dementi folgende in den
Spalten eines Organs Crispi's höchſt auffällige Bemerkung zu: Crispi
hat keinerlei Anteil am Dreibundvertrag, er ſetzte weder vor noch nach
dem Vertragsſchluß ſeinen Namen unter irgend ein Aktenſtück. Die
Ehre der Verhandlungen und der Unterfertigung gebührt Mancini,
Robilant und Rudini.
Die „Opinione- meldet: Die Reiſe des Königspaares nach
Potsdam findet höchſt wahrſcheinlich unmittelbar nach dem
Ver=
faſſungsfeſt ſtatt. Es wird eine reine Höflichkeitsreiſe, ohne
irgend=
welche politiſchen Nebenabſichten, als eine Erwiderung des Beſuchs
des Kaiſerpaars in Monza.
Serbien. Aus Belgrad wird berichtet: Sofort nach der
Er=
nennung des Finanzminiſters Dr. Buic zum ſerbiſchen Geſandten
in Petersburg ſollen Verhandlungen über den Abſchluß eines
Han=
delsvertrags und einer Konſularkonvention zwiſchen Serbien und
Rußland eingeleitet werden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Mai.
- Se. Könial. Hoheit der Großherzog empfingen am
Mittwoch den Oberſten Graf v. Schwerin, Kommandeur des
1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115, den Oberſten z. D. v. Kracht, den
Rittmeiſter v. Boddien vom Küraſſier=Regiment Graf Wrangel
Nr. 3. den Rittmeiſter und Eskadronschef Frhrn. v. Starck vom
2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, den Rittmeiſter v. Garczynski vom
Küraſſier=Regiment Graf Geßler Nr. 8, Adjutant der Großh. (25.)
Kavallerie=Brigade, den Hauptmann Gerlach vom Leib=Grenadier=
Regt. König Friedrich Wilhelm III. Nr. 8, Adjutant der 49. Inf.-
Brigade (. Großh. Heſſ.), den Sekondlieutenant de la Fontaine
vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115, den Vremierlieutenant Frhrn.
v. Riedeſel von der Landwehrkavallerie, den Premierlieutenant
a. D. Hoffmann, den Wirklichen Geheimen Kriegsrat Klemm von
Kaſſel, den Feuerwerkshauptmann a. D. Wiſotzki, den Amtsrichter
Dr. Nagel von Worms. den Steuerkommiſſär Metzler von Fürth,
den Pfandmeiſter Eberts von Dieburg, eine Deputation des
Oden=
waldklubs, beſtehend aus den Herren C. Müller, Poſidirektor
Hallwachs und Sekretär Daub, eine Deputation des Vogelsberger
Höhenklubs, beſtehend aus den Herren Rentner Kofler und Rektor
Schweisgut; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Präſi=
denten des Oberkonſiſtoriums, Wirklichen Geheimerat Dr.
Gold=
mann, und Jägermeiſter Muhl.
L. In der Sitzung der Zweiten Kammer der Stände am
Mittwoch, bei welcher abermals der zweite Präſident Wolfskehl
den Vorſitz führte, wurden an Stelle der Abag. Ohlh. v. Rabenau
und Bergſträßer die Herren Gutfleiſch, Vogt und Bergſträßer in
1758
Nr.
die Ausſchüſſe gewählt. Nunmehr legte der Finanzminiſter die
Regierungsvorlage, betr. die Erbauung einer Straßen= und
Eiſen=
bahnbrücke bei Worms auf den Tiſch des Hauſs und bemerkte
dazu, daß zwei Ausführungsweiſen zur Wahl geſtellt ſeien, eine
gemeinſame und eine getrennte Straßen= und Eiſenbahnbrücke.
Erſtere würde 7317000, letztere 7973000 M. koſten. Die
Reaie=
rung empfahl letzteres zur Annahme, da hierdurch den beſtehenden
Verbindungen am meiſten Rechnung getragen werde. In die
Tages=
ordnung übergehend, wird der Betraa von 18058 M. für neue
In=
ſtallationen in Bad=Nauheim bewilligt. Der Vorſtellung eines
Wein=
händlers, die Heranziehung des Weinverkaufs im Wilitärkaſino in
Darmſtadt zur Gewerbe= und Einkommenſteuer betr., beantragt der
Ausſchuß keine Folge zu geben. Abg. Vogt fordert die Regierung
dringend auf, zum Schutze der durch die Beamten= und andere
Kon=
ſumvereine bedrohten kleinen Geſchäftsleute Schritte zu thun.
Finanzminiſter Weber antwortete, den Zuſammenſchluß zu
Kon=
ſumvereinen könne man den Beamten nicht wehren. Abg. Schröder
iſt über die ausſchließlichen Militärkaſinos nicht erfreut und
bean=
ſtandet, daß dem Eiſenbahnbeamtenverein geſtattet worden ſei, die
Waren auf dem Dienſtwege zu beziehen. Finanzminiſter Weber
er=
widert. daß die letzterwähnte Verfügung aufaehoben worden ſei.
Abg. Gutfleiſch weiſt auf die bedenkliche Ungleichheit hin, daß die
mit dem 1. Juli eingeſührte Sonntaasruhe die Geſchäſtsleute treffe,
nicht aber auch die Konſumvereine berühre. Hier müſſe Abhilfe
geſchaffen werden. Finanzminiſter Weber glaubt, die neue
Volizei=
verordnung in Betreff der Sonntagsruhe werde vielleicht ſchon
er=
möglichen, dieſes Bedenken zu beſeitigen. Abg. Haas betont, daß
die Konſumvereine ſich gegen den unreellen Händler richteten. Aba.
Jöckel verlangt, daß auch noch andere als die Aktiengeſellſchaften
zur Beſteuerung herangezogen werden. Man müſſe die
Konſum=
vereine gerade ſo einſchätzen, wie die Geſchäftsleute; Miniſterialrat
Baur glaubt, die neue gewerbliche Vorlage gebe wohl ſchon eine
Gelegenheit zur Beſeitigung der vorgetragenen Bedenken.
Schließ=
lich wird der Antrag des Ausſchuſſes angenommen.
Die Minderbeſteuerung oder Freilaſſung der Hirtenhunde von
der Steuer wird abermals von verſchi denen Seiten begehrt. Die
Ausſchußmehrheit empfiehlt dies. wie auch ſchon früher, zur
Be=
rückſichtigung. Der Ausſchußantrag wird angenommen. Zum
An=
trag Weſternacher, betr. den Bau einer Nebenbahn von Büdingen
durch das Seementhal, beantragt der Ausſchuß die Linie von
Büdingen nach Rinderbügen der Regierung zur Berückſichtigung
und diejenige von Büdingen über Düdelsheim nach Lindheim zur
Erwägung zu emzfehlen. Dieſer Antrag findet Annahme. Zur
Herſtellung einer Floßlandeſtelle im ſog. Kaſteler Loch bei Kaſtel
werden 33564 M. verlangt. Die Forderung wird bewilligt. Für
die Erbauung einer Zellenſtrafanſtalt in Butzbach ſind bereits
1100 000 M. bewilligt. Die Regierung verlangt nun w ere
225 000 M., deren Bewilligung der Ausſchuß beantragt; die Mit.l
ſollen im ganzen durch ein höchſtens zu 8½ pCt. verzinsliches
An=
lehen beſchafft werden. Abg. Vogt meint, man könne die für
Auf=
ſeherwohnu gen angeſetzte Summe vorerſt ſparen. Der
Geſamt=
betrag wird jedoch bewilligt. Zur Beſchaffung von Inſtrumenten ꝛc.
für die geologiſche Landesanſtalt in Darmſtadt werden 2160 M.
gefordert und nicht beanſtandet. Zu Gunſten einer großen Zahl
Witwen und Waiſen von Beamten hat die Regierung eine Vorlage
eingebracht. Der Ausſchuß beantragt in Gemäßheit derſelben, die
Regierung zu ermächtigen, vom 1. Oktober 1891 bis zum Schluſſe
dieſer Budgetperiode denjenigen Witwen und Waiſen des
Civil=
diener=Witwen=Inſtituts, welche mit ihren Bezügen durch das
Geſetz vom 30. Juni 1886 keine Neuregulierung erfahren haben
und nicht vom Reich oder anderen Bundesſtaaten Witwen= oder
Waiſengeld erhalten, eine Aufbeſſeruna der Bezüge in nachſtehender
Weiſe zur Auszahlung bringen zu laſſen. Kl. LOpCt., Ha 10pCt.
IIb 12 pCt., 111 15 pCt. IV19 pCt., V 2s pCt. V126 pCt. VII
28 pCt., VIII 30 pCt., 1X 32 pCt.
Abgeordneter Hechler beantragt mit Rückſicht auf die günſtigen
Finanzverhältniſſe des Staats ſchon den 1. April 1891 als An
fangstermin anzunehmen, wobei ihn Abg. Bergſträßer und Arnold
unterſtützen. Finanzminiſter Weber teilt mit, bis jetzt ſtehe eine
Unterbilanz von etwa 40000 Mark bei der Rechnung für 1891
feſt. Die geforderte Summe wird darauf genehmigt, der Antrag
Hechler abgelehnt.
Hinſichtlich der Anſinnen der Regieruna um Ermächtigung
zur zwangsweiſen Vorführung der Abgg. Müller und Jöſt zur
gerichtlichen Vernehmung und des Proteſtes des Abg. Ulrich
gegen eine wegen Zeugnisverweigerung Strafe androhende
ge=
richtliche Verfügung beantragt Abg. Ofann, mit Rückſicht auf die
Bedeutung der Frage, die Erſtattung eines ſchriftlichen Berichts
und Vertagung bis dahin. Dies wird beſchloſſen. Die
Tagesord=
iſt hiermit erſchöpft, das Haus vertagte ſich daher auf etwa 14 Tage.
Militärdienſtnachrichten. Erbgraf zu Erbach=
Schönbere, Sekondlieutenant la guite des 1. Großh. Drag.
Regts. Nr. 23, in das Regiment einrangiert. Wagner, Unterarzt
vom Gren.=Regt. Friedrich Wilhelm I. Nr. 3. zum Inf.=Regt.
D. 8ta.)
Kaiſer Wilhelm Nr. 116 verſetzt.
Der erſte Ausflug des Hiſtoriſchen Vereins
dieſes Sommers führte am 21. Mai die Teilnehmer nach La=
123
denburg und auf die Strahlenburg bei Schriesheima.d
Bergſtr. Der Ausflug war ſchon für den vergangenen Herb.
geplant worden, kam aber wegen Regenwetters damals nicht zu
Ausführung,. und auch diesmal hatten ſich wohl durch das un
ſichere Wetter des Morgens viele Vereinsmitglieder von de
Teilnahme an der lohnenden Tour abhalten laſſen.
In Ladenburg wurde kurz der Biſchofshof beſucht
die Gebäude, wie beſonders die alte kleine Sebaſtianskapelle
zeigen noch heute intereſſante bauliche Einzelheiten. Die St. Gallus
kirche, zu der die Teilnehmer ihre Schritte jetzt lenkten, wurd
in den letzten Jahren von Grund aus. und wie man ſagen
muß, geſchmackvoll und im ganzen ſtilgerecht hergeſtellt. Beſon
ders das Innere macht in ſeiner reichen Vielfarbigkeit eine:
ſehr erfreulichen Eindruck. Eingehende Betrachtung fand
de=
älteſte Teil der Anlage, die Krypta unter dem Chor, dere:
uriprüngliche Teile in frühromaniſche Zeit zurückgehen. Von der
ſehr merkwürdigen Wandgemälden iſtsleider nicht meh:
viel zu ſehen; ſie verbleichen von Jahr zu Jahr mehr. - In eine:
knappen Stunde war Schriesheim erreicht und auch raſch di=
Strahlenburg beſtiegen. Der Vereinsſekretär gab übe=
Stadt und Burg einige kurze geſchichtliche Notigen, aus dener
wir kurg folgendes hervorheben. Die Abtei Ellwangen verliel
Schriesheim und die Burg den Herren von Strahlenberg, deren
Geſchlecht ſich von den Herren von Hirzberg abgezweigt hatte
Der erſte Strahlenberger iſt Heinrich L. (um 1180), der Sohn
Conrads von Hirzberg (um 1150). Aus dem ſehr verbreiteten und
angeſehenen Geſchlechte war Eberhard gegen Ende des 13. Jahr.
hunderts Biſchof von Worms, und auch in anderen geiſtlicher
Stellen begegnen wir Strahlenbergern.
Von der Burg ſelbſt, die keinen großen Umfang hatte.
ſin=
die weſentlichſten Teile noch erhalten. Vom hohen runden Berg
fried an ſtammen die noch ſtehenden Reſte des Palas aus
got=
ſcher Zeit; der Turm und einige Architekturteile, die im Hofe
aufgeſtellt ſind, gehören dem romaniſchen Stil an. Aus de=
Geſchichte der Burg berichtet eine intereſſante Urkunde von
1237, daß in dieſem Jahre über Conrad II. „wegen Erbauung der
Burg' auf Betreiben des Lehnsherrn, des Abtes von Ellwangen
die Acht ausgeſprochen wurde; es wäre noch feſtzuſtellen, ob es
ſich hier um einen Neubau oder nur um die Wiederherſtellune
einer älteren Burg handelt; letzteres möchte man wohl
anneh=
men, da bereits über 50 Jahre vorher Heinrich aus dem
Ge=
ſchlechte Derer von Hirzberg nach der Burg Strahlenburg
ge=
nannt wird. 1347 ging die Burg durch Kauf an den
Pfalz=
grafen Ruprecht d. Aelt. über und blieb von da an mit kurzer
Unterbrechungen im Beſitz der Pfalz.
Da das Wetter ſich aufgeklärt hatte, bildete die kurze Fuß
tour von Ladenburg auf die Strahlenburg eine genußreiche
Frühlingswanderung; die nachfolgende geſellige Vereinigung im
„Deutſchen Kaiſer= hielt die Teilnehmer an dem Ausflug bis
7 Uhr in beſter Stimmung zuſammen.
D. 8tg.)
5 Die Wirkſamkeit der hieſigen Volksküche in der ehemaligen
Münze iſt pro 1891 eine ſehr erfreuliche geweſen. Tank einem tüch
tigen Dienſiperſonal, wie der eifrigen und ſorgſamen Aufſicht und
Kaſſenverwaltung, wie ſie die Herren Rittmeiſter a. D. Engelmann,
Rentner Fair. Poth, Major a. D. v. Klipſtein, Kanzlei Inſpektor
Rothermel übten, hat das Inſtitut eine wohlthätig wirkende
Ent=
faltung genommen. Auch die ſtädtiſche Behoͤrde zeigte ſtets das
freundlichſte Entgegenkommen. Freilich muß auch thatkräftig
ge=
holfen ſein, ſoll der Ausgabe eine entſprechende Einnahme
entgegen=
treten. Betrua doch die Ausgabe für eingekaufte Viktualien pro
1891 allein 16125 M. Die höchſte tägliche Einnahme war jene des
18. Dezember mit 113 M. 46 Pf. die geringſte außer derjenigen
vom 2. September (Sedantag) und Pfingſidienstag, diejenige vom
4. Juli mit 31 M. 81 Pf. Die durchſchnittliche Monatseinnahme
war 1507 M. 57 Pf. — Noch ſei ausdrücklich darauf aufmerkſam
gemacht, daß man an der Kaſſe ſtets Karten zum Verteilen an Arme
erhalten kann. Es ſollte dieſe Einrichtung häufiger benutzt werden.
Gewiß iſt es doch beſſer, man verhilft ſolchergeſtalt einem Armen
eher zu einem warmen Eſſen, einer Taſſe Kaffee, als daß man ihm ein
paar Pfennige giedt, welche nur in zu vielen Fällen dann in
Spirituoſen angelegt werden und das Elend mehren, ſtatt es zu
mindern.
Die Wochenmärkte der vorigen Woche trugen vollſtändig
das Gepräge des Frühſommers. Beſonders auf dem Samstags.
markt waren ganze Berge von Salat, Spinat u. ſ. w. aufgeſtapelt;
auch Maiblumen und Waldmeiſter waren in ſolcher Fülle zu Markt
gebracht, daß deren Duft ſich weithin bemerkbar machte; je nach
Größe und Schönheit der Sträuße fanden ſie zu 3-20 Pf. willige
Abnehmer. An Zuſuhren vorjähriger Kartoffeln iſt immer noch
kein Mangel: ſie koſteten je nach den Sorten der Kumpf 10 Liter)
50-60 Pf., neue werden durchſchnittlich mit 14 Vf. per ¹½ Kg.
be=
zahlt. Auch Aepfel ſind noch genügend da, der Preis ſtellt ſich pr.
Kumpf 70 Pf. bis 1 M. p. ½ Kg. 1 20 Pf. p. St. 3-8 Pf.
Im übrigen ſind aber die vorjährigen Gemüſe und Früchte im
Verſchwinden begriffen; nur Zwiebeln (p. ½ Ka. 12 Pf.) Sellerie
ſp. St. 5-12 Pf.), Meerrettig (p. St. (-15 Pf.). Apfelſinen und
Orangen ſp. St. 6, 7 und 8 Pf.) ſind noch in belangreicheren
Zweite Beilage zu Nr. 123 hes -Darmſtädter Tagblatts vom 25. Mai 1899.
Quantitäten vertreten. Sonſt ſind an Durchſchnittspreiſen zu
ver=
zeichnen: Butter per ⁄ Kilo im Kleinverkauf 1,10115 und
120 M., in Partien ½5-18 M. Lapdeier und Italiener p. Hdt.
580-6 M. v. St. 6-7 Pf., bahriſche 5 M. bezw. 5-6 Pf.
Hand=
käſe p. St. 4-10 Pf., Schmierkäſe p. ¼ Ltr. 12-14 Pf.,
ita=
lieniſche Kirſchen pr. ½ Kg. 60 Pf., Spargel p. ¼ Ka. 60-70 Pf.
Suppenſpargel 25-30 Pf., Spinat v. Vortion 15-25 Pf., grüne
Erbſen p. ¼ Ka. 40 Pf., Karotten p. Bündel 12-15 Pf., Radischen
p. Bündel 1 Pf., Rettige p. St. 6-10 Pf. p. Bündel 8-12 Pf.,
alte p. St. 5 Pf., Kopfſalat p. St. 6-12 Pf. Gurken p. St. 25 bis
50 Pf. Weisfiſche p. ½ Ka. 30 Pf., Hechte p. ½ Kg. 80 Pf.,
Breſem p. ½ Kg. 40 Pf. Rehziemer p. St. 6-12 M. Rehkeule
3-8 M., Rehbua 2-3 M., Rehragout p. ½ Lg. 40-50 Pf.,
wilde Lapins p. St. 80 Pf., junge Gänſe v. St. 5-7 M. Enten
p. St. 2-3 M., Hahnen p. St. 2-3 M., Kapaunen p. St. 8 bis
7 M. Suppenhühner p. St. 1-2 M. Tauben v. St. 40-60 Pf.
Der Wiesbadener Aeſthetiker Reinhold Richter wird ſeinen
vor 2 Jahren hier höchſt beifällig aufgenommenen, auch von uns
nach originalem Ideengehalt wie künſtleriſcher Faſſung anerkannten
Leſſingvorträgen ſolche über Goethe:„Vom Lied= und „8um
klaſſiſchen Drama' folgen laſſen; ſie finden heute um 7 Uhr und
8 Uhr abends in der Victoriaſchule ſtatt liehe Inſerat). Die
aus=
wärtige Preſſe hat auch dieſe Darſtellungen als Frucht eigenſten
Denkens und Quell hoher Anregung gewürdigt.
1 Ein Handarbeiter iſt Dienstag nachmittag bei den
Ab=
tragungsarbeiten an den alten Meiereigebäuden verunglückt,
indem ihm ein größeres Stück Holz aus beträchtlicher Höhe auf
den Hinterkopf gefallen iſt, wodurch er bedeutende Verletzungen
davongetragen hat.
Die am Montag auf der jetzt wieder einen ſo reizvollen
Blick auf Darmſtadt bietenden Ludwigshöhe ſtattgehabte Nachfeier
des 50jährigen Jubiläums der Liedertafel nahm unter
zahl=
reicher Beteiligung ſca. 200 Verſonen) und begünſtigt vom Wetter
einen ſehr animierten Verlauf. Herr Feix, Vorſitzender der für das
Feſt ernannten Preßkommiſſion, brachte im Verlauf der Feier einen
ſchwungvollen Toaſt auf die Damen aus. Berichtigend wollen wir
anfügen, daß bei der Hauptfeier am Sonntag Herr Schneider,
Sekretär des Mainthal=Sängerbundes, ein Hoch auf das deutſche
Vaterland ausbrachte und Herr Feix auf die Damen und die Preſſe
toaſtete.
In Ergänzung der von einigen Blättern gebrachten
Mit=
leilung von den beiden Siegen (in Mannheim und Frankfurt) des
Herrn Georg Haun vom Radfahrerverein hier, dürfte es von
Intereſſe fein, nachzutragen, daß beide Preiſe auf einer engliſchen
„Ormonde=Maſchiner errungen wurden.
Schön Wetter auf Pfingſten prophezeit Prof.
Rudolf Falb. Einem Interviewer aus Charlottenburg gegenüber
ſagte er wörtlich über die Witterung zu Pfingſten: „Für Vſingſten
liegen keine Erdſtrömungen vor. Wenn man auch das Wetter im
allgemeinen nur 14 Tage vorher beſtimmen kann, ſo ſcheint es doch,
daß das Wetter an den Feiertagen dieſesmal ſehr gut ſein wird.:
Und in einem Witterungsbericht ſchreibt Falb:„Um den 2. Juni
erwarten wir den äquatorialen Rückſchlag, ſo daß die
Pfingſtfeier=
tage gerade mit der Wetterwende zum Beſſeren zuſammentreffen
dürften, für den Fall, daß ſtarke und ausgebreitete Gewitter an
den vorausgehenden Tagen ſtattſinden."
4. Mainz. 25. Mai. Gemäß Beſchluſſes des geſchäftsführenden
Ausſchuſſes wird das 11. deutſche Bundesſchießen in den
Tagen vom 18. bis 25. Juni nächſten Jahres hier ſtattfinden.
Auf der am Sonntag in Wiesbaden ſtattgehabten 7.
General=
verſammlung des Mittelweſtdeutſchen Stenographen=Bundes
wurde beſchloſſen, den nächſten Bundestag im Mai 1893 in Mainz
abzuhalten.
Gießen, 24. Mai. Geſtern fand in feierlicher Weiſe die
Grundſteinlegung für die zu erbauende zweite evangeliſche
Kirche ſtatt.
Frankfurt, 25. Mai. Die eahptiſche Regierung hat ſich bereit
erklärt, den Defraudant Jäger äuszuliefern. Er wird nach
Erfüllung einiger Formalitäten nach Trieſt gebracht und dort von
drei hieſigen Kriminalbeamten in Empfang genommen.
Homburg. 23. Mai. In Gegenwart der Kaiſerin Friedrich
und anderer Fürſtlichkeiten wurde geſtern das Denkmal
ent=
hüllt, das die Stadt Homburg in dankbarer Erinnerung dem
Kaiſer Friedrich geſtiftet hat. Das Denkmal
Tiroler
Marmor auf rotem Granitſockel - zeigt den Kaiſer, den Mantel
Um die rechte Schulter, die Bruſt mit dem Küraß, den das Band
des Schwarzen Adlerordens und zahlreiche ſonſtige Orden ſchmücken.
Die Geſichtsähnlichkeit iſt eine überraſchende. Die Büſte des
Kai=
ſers iſt gefertigt vom Bildhauer Uphues, einem Schüler des
Pro=
feſſors Begas, und trägt auf der Vorderſeite die Inſchriſt „
Fried=
rich 1II.., auf der Rückſeite „Dem Andenken des Kaiſers Friedrich
die dankbaren Bewohner Homburgs 1892
JJ. 3tg.)
Kaſſel, 25. Mai. Die 19. ordentliche Hauptverſammlung des
Vereins deutſcher eichenlehrer findet am b., 7. und
8. Juni dahier ſtatt. Eine Ausſtellung von Zeichnungen und
Lehr=
miſln wird damit verbunden ſein.
Verlin. 24. Mai. Der Kaiſer, der wie gemeldet am
Nach=
mittag des 21. Mai von Schlobitten nach Pröckelwitz übergeſiedelt
iſt, hat auf der Fahrt dorthin einen Wagenunfall erlitten der
indeſſen alücklicherweiſe ohne Schaden verlaufen iſt. Wie die,Danz.
8tg.” berichtet, hatte ſich das Publikum von Chriſtburg und
Um=
gegend ſehr zahlreich zur Begrüßung des Kaiſers nach Pröckelwitz
beſteben und längs des Weges, den der Kaiſer nehmen mußte,
Auf=
ſtellung genommen. Kurz vor der Ankunft des Kaiſers kam der
Vorreiter herangeſprengt und erſuchte das Publikum, ſich äußerſt
ſtill zu verhalten, weder Hurra zu rufen noch mit Tüchern oder
Hüten zu ſchwenken, insbeſondere auch keine Sträuße oder dergleichen
nach dem Waaen zu werfen. Gleich darauf kam auch noch der
Oberinſpektor Tolkmitt angeſprengt, welcher gleichfalls das Publikum
erſuchte, bis an den Rand des Weges zurückzutreten und keine
lauten Kundgebungen zu äußern, da ſonſt die Pferde wild würden
und ſich leicht ein Unglück ereignen könnte. Bald darauf kam der
Kaiſer in einem mit vier feurigen Rappen beſpannten Wagen
ange=
fahren. Der Vize=Hofjägermeiſter Graf Richard zu Dohna kutſchierte;
der Kaiſer ſaß neben ihm. Neben dem einen Vorderpferde ritt der
Herr v. Reibnitz auf Geißeln, welcher, als das Gefährte durch das
Publikum fuhr, die Zügel des Pferdes ergriff und feſthielt. Die
Sielen des Pferdes waren zerriſſen, auch war die Wagendeichſel
beſchädigt. Der Wagen fuhr im Schritt. Es herrſchte vollkommene
Ruhe, ſelbſt die Entblößung des Hauptes zur Begrüßung des
Kaiſers geſchah erſt, als die Pferde bereits vorbei waren. Der
Kaiſer, welcher recht friſch ausſah. grüßte lächelnd und freundlich
nach allen Seiten. Wie verlautet, ſoll unterwegs das eine Pferd
wild geworden und mit dem Wagen in den Graben gefahren ſein.
Kaum in Pröckelwitz angekommen, ſetzte ſich der Kaiſer auf den
Jagdwagen und fuhr zur Pürſche.
Berlin, 24. Mai. Der Buſtand des Oberbürgermeiſters
Forckenbeck hat ſich derartig verſchlimmert, daß ernſie
Befürch=
tungen beſtehen.
Celle, 24. Mai. Die 600jährige Jubelfeier der Stadt
hat heute begonnen. Ueber 6000 Zuſchauer wohnen dem Feſtſpiel
bei, das zehn Bilder aus der Vergangenheit der Stadt Celle brachte.
Moͤrgen findet Gottesdienſt, Feſtakt auf dem Rathaus, Feſtzug,
Diner und Volksfeier ſtatt.
Lübeck, 24. Mai. Der hier verſammelte Kongreß der
deutſchen Fiſchhändler war aus 30 Städten von 200
Ver=
tretern Deutſchlands. Dänemarks, Schwedens. Norwegens und
Böhmens beſucht. Die Verſammlung beſchloß, an die
Bahnver=
waltungen das Geſuch zu richten, daß die Befoͤrderung friſcher
Fiſche auf weißem Frachtbrief als Eilaut geſtattet und der Verſand
an Feiertagen geregelt werde. Zum Ort der nächſten Verſammlung
wurde Darmſtadt beſtimmt.
Bremerhaven, 24. Mai. Dem gelben Fieber, welches
jetzt in Santos und Rio de Janeiro laut einem Telegramm des
Norddeutſchen Llohd= gänzlich erloſchen iſt, ſind von Bremer
Schiffen insgeſamt gegen 60 Perſonen erlegen, darunter mehrere
Offiziere und Aerzte. Einige Perſonen liegen noch krank in den
Hoſpitälern.
London, 24. Mai. Die=Times' melden, eine ernſte
Cholera=
epidemie trete in Kaſchmir auf. Von 296 Erkrankten ſeien
be=
reits 146 geſtorben.
London, 24. Mai. Der Ausſtand in der Grafſchaft Durham
dauert fort. Da die Arbeitgeber die beantragte
Lohnherabminde=
rung der Kohlenarbeiter um 10pCt. verworfen haben und eine von
13 pCt. verlangen, erließen die Bergarbeiter ein Manifeſt, in dem
ſie jede Verantwortlichkeit auf die Arbeitgeber abwälzen und
er=
klären, ſie ſeien entſchloſſen, den Streik fortzuſetzen.
Paris. 23. Mai. Vor längerer Zeit impfte Paſteur zwei
von tollen Hunden gebiſſene Kinder, die gleichzeitig an Epilepſie
litten. Der Ausbruch der Tollwut wurde verhütet, aber
gleich=
zeitig wurde auch zur Ueberraſchung feſtgeſtellt, daß die Epilepſie
nicht mehr auftrat. Daraufhin nahm Paſteur neuerdings bei einem
an häufigen epileptiſchen Krämpfen leidenden Kinde ſeine
Tollwut=
impfung vor, die abermals das günſtige Ergebnis gehabt haben
ſoll, daß die Epilepſie verſchwand. Paſteur ſelbſt erklärt, daß die
Sache noch nicht ſpruchreif ſei und daß er weitere Verſuche
vor=
nehmen wolle, ehe er über dieſe Entdeckung der Akademie der
Me=
dizin Mitteilung machen werde.
Kopenhagen, 24. Mai. Der Prinz von Wales nebſt
Familie iſt um 12 Uhr hier angekommen und von dem König und
der Königin auf der kleinen Station Frederiksberg, der Trauer
wegen aber ohne jede Feierlichkeit, empfangen worden. Der
prinz=
liche Zug hatte ſich durch eine übrigens bedeutungsloſe Entgleiſung
des deutſchen Salonwagens um eine Stunde verſpätet.
Petersburg, 24. Mai. Die Unterſuchung gegen den
Vitalin=
erfinder Gatſchkowsky hat, wie es ſcheint, einen für ihn
günſtigen Verlauf genommen, denn er wurde aus der Haft
ent=
laſſen, ihm jedoch weitere Behandlung mit Vitalin verboten.
Nr. 143
1760
von Corneliis Vanderbilt, ein junger Mann von 21 Jahren. Der h eſſante Abwechſelüng brachte die Vorführung der Pantomime =Der
Verſtorbene war Student im Hale College.
22r hI Morgen Weigen, 300 000 Morgen Mais und 200 000 Morgen vorauf, in welchem Lieder von Mascogni den Hauptanziehungs.
Baumwolle ſind vernichtet. Viele Plerde und Maultiere ſind um= punkt bildeten. Außer der „Cavallerin'iſt kein einziges Werk zu
aelommen. Man beſürchtet. daß bald eine Million Morgen unter 1 nennen, das in dieſer Spielzeit die Hbhe von ſechs Aufführungen
Waſſer ſlehe. In Arkauſas ſind alle Baumwollpflanzungen über= U erreichte.
ſchwemmt. Die Verluſte an Leben und Eigentum ſind entſetzlich.
Daron Fiſcher geführte Vorexpedition nach dem Viktortah auf dieſe neueſte Schöpfung des erfindöngskrichen Italieners zu
Nyanza an dieſem See eingetroſfen.
Niv de Zancirv. 24. Mai. Ueberlebende des Kriegsſchiſſes
Solimoes; erzählen, ols das Gchilf auf Grund geriet, habe d’Andrabe und der Frau Ende=Andrießen.
glöplich eine heslige Exploſion das ganze Schiff vernichtet.
Vew=Vork. 2. Mai. DHer vorgeſterſ verſtorbene Vander.) nicht beſonders in Anſchlaa kömmen. Auch die Operette empfing.
bilt iſt nicht der beſannte Millionär, ſondern einer der vier Söhne ) was wir allerdines weniger beklagen, keinen Zuwachs. Eine
inter=
verlorene Sohn, die uns das Gaſtſpiel einer Wiener Geſellſchaft
New=York, B. Mai. Der Miſſiſſippi iſt noſtz im Steigen. übermittelte. Der Vantomime gina an beiden Abenden ein Konzert
Mückblüll auf die verfloſſene Epielzeit.
I. M. Am Eingange der Saiſon ſtand Paul Heyſes „Colberar.
Im Schauſpiel=Repertoire gab ſich namentlich zu Beginn ein
friſches, fröhliches Aeben kund, das zu ſchönſtem Ausdruck in
der Körnerfeier (Friny), der Sakuntala=Aufführuug ulid der
Wallenſtein-Trilogie kam. Die Darſtellung der letzteren war
vielleicht die größte künſtleriſche Leiſtunn der verſloſſenen Saiſon,
welcher ein vorzeitiges Erlöſchen beſchieden war, denn nach dem
Tode des Landesherrn hat ſie ſich nicht mehr recht erholen können.
Es war und blieb. mit Ausnahme der Schlußvorſtellungen, ſille
Zeit, auf der Bühne und im Hauſe.
Gerne belonen wir es auch in dieſem Rückblick. baß die Pflege,
welche hier dem klaſſiſchen Drama zuteil wird, nicht nur
wohl=
thuend alle die berührt, welche Dichtungen, nicht bloß Stücke
auf der Bühne ſehen wollen, ſondern, daß dieſer Umſtand auch
geeiqnet iſt, das Darmſtädter Hoftheater außerhalb in Achtung zu
ſezen.
Ausgenommen„Fiesko=.„Braut von Meſſina= und=
Demelrins=
war Schiller mit allen Dramen vertreten. Goethe erſchien in
„Gö6', „Fauſt, -Eamont: Von Leſſing wurde die Minna-
und die „Emilia Galotti' geſpielt. Shakeſpeare erfreute ſich
einer vorzüſlichen Behandlung ſeiner Luſiſpiele „Viel Lärm um
Nichts; und „Der Widerſpeuſligen Zähmung-Her 2ragiker
ſchaute uns an in „Hamlel;, „Richard I11.u Und „Othellor.
Der
Sommernachtstraum begrüßte altem Brauch gemäß das neue
Jahr.
Sehr ſpärlich vertrelen waren leider die Nachlaſſiler. Von
Bedeultung fand ſich in dieſer Richtung nur Gußkows,Uriel
Akoſta-
ein. Von Heinrich v. Kleiſt bekamen wir gar nichts zu ſehen, und
die Vorführung von Grillparzers „Traum ein Leben' konnte
uns nicht dafür entſchädigen. daß die übrigen Werke des
öſter=
reichiſchen Goethe; nicht die gebührende Beachtung ſinden.
Sehr reſerviert müſſen wir uns verhalten gegenülher den
Neu=
erwerbungen, mit welchen unſere Bühnenleitung diesmal ins
Feld gerückt iſt. Wolzogen=Schumanns „Kinder der Exzellenz”
ſanden eine höfliche Ablehnung. Nichtsdeſtoweniger kamen ſie
drei=
mal. Wir begreiſen ſaltiſch ucht, daß dieſes ſchwerfällige Luſtſpiel,
welches den guten Erdboden des Nomans nur in wenig Bügen
erkeunen läßt, jetzt wieder in Wien bei Gelegenheit der Thenter=
Ausſtellung Sympathie gefunden haben ſoll. Der äußere, pekuniäre
Erſolg geſtaltete ſich bei dem poſſenartigen Schwank„Madame
Bonivard; ungleich günſtiger, obſchon dieſes Stück, ſowie der aus
dem Engliſchen übertragene „Hungerturm' auf einem Niveau
hält, das keinen äſlhetiſchen Maßſtab beanſprucht. Eruſt zu nehmen
in jeder Beziehung war dagegen die Einſtudierung der Fitger'ſchen
„Hexer. Schade nur, daß man ſich mit dieſem Stück bei uns ſo
bedentend verſpätet hat. Form und Durchſührung des angeſchlagenen
Themas weiſen das ſeinem ethiſchen Kern nach ſo tiefe Schauſpiel
in eine Epoche, die wir künſileriſch hinter uns haben. Verſprochen
hatte man uns noch manches. u. a. Ibſens „Stüten der
Geſell=
ſchaft;, Bibrnſons „3wiſchen den Schlachten' „Eſthers von
Grill=
parzer ꝛc. Aber zur Ausführung iſt es nicht gekommen. Die Jukunft
mag uus halten, was uns die Veraangenheit nicht erfüllen konnte!
Viel Nührigkeit entwickelte man in der Oper, und ein
ent=
ſchiedenes Glück begleitete die Aufnahme der Novitäten. Meſſagers
reizvolles Werk „Ln Basoché' erlebte fünf Aufführungen, und es
laç mur au einem böſen Ungefähr, daß Tſchaikowskys „Onegins,
eine Kompoſition, in der flawiſche und welteuropäiſche
Bildungs=
cinflüſſe ſo anmutiacoriginell ſich kreuzen, nicht die gleiche Gunſt
beſchieden war. Es iſt zu bedauern, daß Opern wie Glucks
„Orpheug; und Golnods „Nomeo und Julier über eine
Auſführung nicht hinauskommen ſollten. Mit der Wiederaufnahme
der „Caſilda: des Herzoas von Coburg=Gotha und der Einſtudierung
des Mangold=Pakque'ſchen „Tanhäuſer' (Getreuer Eckart) genügte
das Holtheater einer ſchönen Ehreupflicht. Der „getreue
Eckart=
erleble drei, die „Caſilda- zwei Aufführungen.
Im Vallet zehrte man noch immer von der Vopularilät der
„Puppenfeel. Die Neueinſtudierung der „luſtigen Faßbinder kann
Ließe ſich von -Freund Fritzz ein ähnliches Reſultat erwarteu=
Sanſibar, 23. Mai. Dem „Verl. Tabl.- zufolge iſt die vom ſo ſollte die Direktion doch nicht verſäumen, ihr Augeumekk nuch
richten.
In der Relhe der Gaſtſpiele dominieren die der Herren Götze,
Götze ſang den Lohengrin, Fauſt, Propheten und Lyonel,
d’Andrade zeiate ſich in den nämlichen Rollen, in welchen
Li=
ſchon vor einem Jahre die Gunſt des Publiküms aswonnen hatte,
alſo als Rigoletto. Don Juan und Bädbier. Frau Ende=Andrießen
verkörperte Beethobelis Leonore und Wagners Jſolde. Das
Auf=
treten zweier Koloraturſängerinnen hatte zur Folge, daß die Poſition
der Frau Steinmann, für die in ihrem Fach nicht ſo leicht Erſatz
gefunden werden kann, nur eine um ſo feſtere geworden iſt. Im
Schauſpiel beſchränkte ſich das Gaſtſpiel, weyn wir vön dem lebten.
Abend Labſehen. der dem Publikuüz ein Wiederſehen mit Frau
Kläger brachle, in. weſentlicgen auf Debuts und Verſuche.
Unlieb=
ſame Penderungen im Künſtlerperſonal haben nicht ſtattgefunden.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hierdutch die
ſchmerzliche Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen
gefallen hat, unſeren lieben Vater, Großvater und
Schlhiegervater,
den evangeliſchen Pfarrer
orrn 1ndrſier Cors Mörisshofſer.
Nitter L. Claſſe des Verdienſtordens
Philipps des Großmüthigen,
heute Nachmittag ½2 Uhr im 82. Lebensjahre zu ſich
zu rufen in die ewige Heimath.
Groß=Vieberau i. O., 24. Mai 1892.
Die trauernden Zinterbliebenen.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag den 27. Mai,
Nachmittags 3½ Uhr.
[8220
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mittheilung,
daß unſere innigſtgeliebte Mutter
Frau Margarethe Moyat,
Wittwe des verſtorbenen Großherzoglichen
Miniſterial=
ſekretärs i. P. Baurath Joſeph Moyat, geſtern Abend
10¼ Uhr unerwartet, in Folge eines Schlaganfalls, im
67. Lebensjahre ſanſt eutſchlaſen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 25. Mai 1892.
Die Beerdigung findet Freitag den 27. Mai,
Nach=
mittags 5 Uhr, vom Friedhofe aus ſtatt.
Tageskalender.
Freitag. 27. Mai: Generalverſammlung des Darmſtädter
Gewerbe=
hallevereins in der Brauerei Heß, Kirchſtraße.
Sonntag, 29. Mai: Ausflug des Darmſtädter Oekonomen=Vereins
auf den Felsberg.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Coſbuchdruckerei, verantwortlich für die. Redaltion: Carl Witlich. beide in Darmſtadt.