Darmstädter Tagblatt 1892


24. Mai 1892

[  ][ ]

½

hi.

⁵⁄.

Aöonnementspreis
vlerteſfuhrlich 1 Mark 50 Pf., halb-
ſhrlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Audwürz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poftaufſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
fuͤr das
woͤchentl. Omal erſcheinende Tagblan=
werden
angenommen:u Darmſtadt
von der Expedition, Memn fr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, Jow e auzwuͤrtz
von allen Annoneenchrgeditionen.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
W.
Dienstag den 24. Mai.
1892.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübung in der Gemarkung Ober=Ramſtadt.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kennkniß gebracht, daß das 3. Bataillon des Großh. Infanterie=Regiments
Nr. 115 am Dienstag deu 24, Mittwoch den 25., Freitag den 27. und Samstag den 28. d. Mts. und zwar an
jedem Tage von 71 bis 11 Uhr Vormittags und von 2 bis 5 Uhr Nachmittags, in dem weſtlich von Ober=Ramſtadt ge=
legenen
Faulbachthale in der Richtung von den Waldrändern öſtlich des Berges Finſtere Höhleu gegen die Tiefe des Berges
Vogelheerd und die Bergabhänge ſüdlich daſelbſt Schießübungen mit ſcharfen Patronen abhalten wird.
Es werden während der bezeichneten Tage und Stunden ſicherheishalber ſolgende Wege durch Mililär=Sicherungs=Poſten
abgeſperrt werden:
1) der die Otte Ober=Ramſtadt und Waſchenbach verbindende Kreuzſtraßen=Weg I. am Vogelherd und II. in Höhe des
Geiesbach=Thales ſüdlich des Hollert;
die ſogen. Kreuzſtraße, welche die Orte Nieder=Modau und Nieder=Ramſtadt verbindet, 1. an der Kreuzung mit
2
der ſogen. Hohen Straße', ſam Silberg) und I1. am Hollert;
3) der Zügang zum Faulbach=Thal von der Chauſſe aus (Ober=Nieder=Namſtadth).
Darmſtadt, den 20. Mai 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
68040
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Ausbruch der Maul= und Klauenſeuche in Biſchofsheim.
Nach Mittheilung des Großherzoglichen Kreisamts Groß=Gerau iſt die Maul= und Klauenſeuche in Biſchofsheim
wieder erloſchen und die angeordnet geweſene Gemarkungsſperre wieder aufgehoben.
Darmſtadt, den 20. Mai 1892.
8042
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.

Bekanntmachung
heuligen Eintrags in das Handels=Regiſter.
Das von der Wittwe des Carl Köhler, Eliſe geb. Lange, hier unter der Firma
Carl Köhler, Buchhandlnug und Antiquariat, ſeither betriebene Handelsge=
gewerbe
iſt am 16. Mai 1892 auf Gebhard zu Putlitz daſelbſt übergegangen,
welcher dasſelbe unter der ſeitherigen Firma weiterführt. Die Prokura der Pauline
Köhler iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 16. Mai 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann.
(8043

Aulieferung von Leder für die
Armenverwaltung.
Wir bedürfen der nachfolgenden Leder=
quantitäten
:
90 Kilogramm Sohlleder,

12 Kilogramm Rindsleder,
ſchwarzes Kalbleder u.
30
12 Stück braune Schaffelle,
alles in beſter tadelloſer Waare, und laden
Lieferungsluſtige ein, ihre mit bezüglicher
Aufſchrift verſehenen Angebote

Montag den 30. Mai d. 3s. Vor=
mittags
zwiſchen 10-12 Uhr,
in den im unteren Stockwerke des Stadt=
hauſes
aufgehängten Submiſſionskaſten
einzulegen. Proben ſind bei Herrn Ober=
verwalker
Schmidt im Pfruͤndnerhaus,
Frankfurterſtraße 27, einzureichen. Der=
ſelbe
wird auf Verlangen auch jede ge=
wünſchte
Auskunft ertheilen.
Darmſtadt, den 13. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Lauteſchläger, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
dem Schreinermeiſter Julius Weichſel
hier zuſtehenden Immobilien:
256

[ ][  ][ ]

1720

Flur. Nr. Meter. II. 833⁵⁄₈ v26 Hofraithe Nieder= Ramſtädterſtraße, II. 833⁵⁄₁₀ 174 Grabgarten da= ſelbſt, II. 965 498 Bauplatz Roßdör=

ferſtraße,

im Ortsgerichtslokal
Mittwoch den 22. Juni 1892,
Vormittags 11 Uhr,
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 20. Mai 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. E. d. V.:
l8044
Müller.

Bekanntmachung.
Die am 20. Mai in dem Gaſthaus
zur Weſtendhalle: an der Station Langen
abgehaltene Bau= und Nutzholz= Verſteige=
rung
aus den Domanialwaldungen der
Oberförſterei Mörfelden iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine ſind vom 1. Juni an
beim Großh. Rentamt Groß=Gerau in
Empfang zu nehmen. Holzüberweiſung
am 2. Juni Vormittags, letzter Fahrtug
am 30. Juni.
Moͤrfelden, den 21. Mai 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
(8045
Marx.

Schvetzuimger
Spargeln,
kurg geſtochen, täglich friſch ein=
treffend
, empfiehlt
Fr. 1ao. Sobäftok,
Ecke der Nieder=Ramſtädter= und
[7292
Kiesſtraße.

Feinste Ha. weisse
Vernseite
per Pfund - 22 Pfg.
Fst. Ja. golbe Hornseifo
per Pfund - 21 Pfo.,
ſowie je nach Größe der Abnahme ent=
ſprechend
billiger, frei ins Haus geliefert
und bemerke dabei, daß jedes Stück Seife
geſchützt gegen ſo vielgeprieſene minder=
werthige
Waare mit Firmaſtempel ver=
ſehen
iſt.
Wilh. Weber Hachk,
Eliſabethenſtraße 6,
Anton Fassbender,
(7898
Marktplatz.

Fine guterhaltene, komplette, hölzerne
C. Pumpe, ſowie ein vierräderiger ge=
brauchter
Handwagen billigſt zu verkfn.
(7900
Schloßgartenſtraße 1I.

Nr. 121
Kriegsgerichtliches Erkenntniß.
Durch kriegsgerichtliches unterm 19. Mai 1832 beſtätigtes Erkenntniß von
11. Mai 1892 iſt der Rekrut Heinrich Blumenthal aus dem Landwehr=Bezir
Friedberg, geboren am 5. Mai 1870 in Heldenbergen, Kreis Friedberg, in contu
maciam für fahnenflülchtig erklärt und in eine Geldſtrafe von Einhundert und
ſechszig Mirk verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 21. Mai 1892.
(8046
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Vergebung von Bauarbeiten.

Die für den Neubau der Johanneskirche
nachbenannten Arbeiten, wie: zu Darmſtadt erforderlichen, veranſchlagt zu M. 60637.-,
1) Erd= und Maurerarbeiten, 2) Steinmetzarbeiten 85000.- 3) Mauerſteinlieferungen 16050.- 4) Backſteinlieferungen 570.90,
5) Sandlieferungen 2750. 6) Kalklieferungen 3000.- 7) Cementlieferungen 1875 8) Lieferung von eiſernen Trägern 576.- 9) Zimmerarbeiten 11941.10, 10) Dachdeckerarbeiten 4935.60, 11) Spenglerarbeiten 2330.50, 12) Schloſſerarbeiten 1012 50, 13) Lieferung von Baſaltlava 2500.-

Summa M. 193178.60,

ſollen im Wege der öffentlichen Submiſſion vergeben werden. Luſttragende wollen
ihre Angebote bis ſpäteſtens

Donnerstag den 9. Juni, Nachmittags 4 Uhr,
verſiegelt und frankirt an den Vorſitzenden des evangeliſchen Kirchenvorſtandes,
Hügelſtraße 28, einſenden.
Die Pläne, Koſtenanſchlag und Bedingungen liegen vom 12. Mai bis 8. Juni,
Vormittags von 10-12 Uhr und Nachmittags von 2-4 Uhr, im Büreau des
unterzeichneten Baumeiſters, Wendelſtadtſtraße 34, zur Einſicht aus.
Darmſtadt, den 10. Mai 1892.
Der Vorſitzende des Kirchenvorſtandes:
Der Kirchenbaumeiſter:
[7398
Schwarize.
Pfarrer Waas.
e -oave von Rurmtich
gegen Milchmarken erfolgt vom 23. Mai ab tüglich von 5-8 Uhr
Nachmittags an dem ſogenannten
gelben Häuschen: im Großh. Schloßgarten
(Herrngarten). Milchmarken in Heften zu 10 Stück Mk. 1.50 für
ganze und 75 Pf. für halbe Gläſer werden auf unſerem Büreau
(Paradeplatz 4) an Werktagen von 9-12 Uhr Vormittags abge=
geben
.
Darmſtadt, den 21. Mai 1892.
Administration
der Großherzoglichen Hofmeiereigüter.
(8047
Müller.
erſteigerungs-Anzrigr.
Mittwoch den 25. Mai, Nachmittags 2 Uhr,
werden im Hauſe Soderſtraße 50, Manſarde, die zum Nachlaß der Wittwe
des Feldwebels i. P. Paul Ortmüller gehörigen Mobilien, als:
1 gut erhaltenes Kanapee. 1 Kommode, 2 Kleiderſchränke, Tiſche, Stühle,
Spiegel, Bilder, 1 hübſcher Küchenſchrank mit Glasaufſatz. die Küchenein=
richtung
, allerlei Hausrat,, 3 kleine goldene Broſchen, Frauenkleider und
Weißzeug,
öffentlich meiſtbietend gegen baare Zahlung verſteigert.
H. Seharmann,
5
Amtsgerichts=Taxator.

[ ][  ][ ]

Nr. 121

Ademauu's Hindermehl
ſollte von jeder Mutter verwendet werden, die ihr Kind
entwöhnen will oder aus irgend welchen Gründen über=
haupt
nicht ſelbſt nähren kann. Rademann's Kinder=
mehl
kommt nach ſeiner Zuſammenſetzung wie auch in
ſeiner Wirkung für die Ernährung der Kinder der Mutter=
milch
beinahe gleich und erſetzt dieſe vollſtändig. 7a.
2.⁄₈
Jesosd==sssJee,
.⁄h
aldsA’Ad’Aéd’A’’alAilolat Aaratel

AOLII,"

0
Wſſrſſſrhſenſeſerſrerer.
Die Kinder nehmen das Mehl gerne, zumal es auf
verſchiedene Art, entweder einfach als Zuſatz zur Milch/
verwendet, oder auch als Suppe mit Waſſer oder Fleiſch=
brühe
zubereitet werden kann. Vermöge ſeines reichen
Gehaltes an Nährſtoffen und knochenbildenden Beſtand=
[8041
theilen, ſeiner abſoluten Löslichkeit muß
Ademaun's Hindermehl
das beſte Nährmittel für Kinder genannt werden.
Rademann'3 Kindermehl iſt in den Apotheken, Droquerien und Colonial=
waarenhandlungen
zum Preiſe von Mk. 120 pro Büchſe erhältlich.

Die Niederlage der Straßburger Schirmfabrik

3 Ernſt=Ludwigsſtr.
ſtier

D4a.

Ernſt=Ludwigsſtr.

H,
EAA U O DA

d.

1721
Echten Emmenthaler
Sohweizerkäse,
1 Pfund 25 Pfg.,
bei Abnahme von 1 Pfund billiger,
bei Abnahme von 5 Pfund noch billiger.
Frühſtückskäſe per Stück 12 Pfg.
Friſche Sied=Eier 2 Stück 9 Pfg, auch
das Stück zu 4 Pfg.
Friſche Butter nach Marktpreis.
J. Buchheimer,
12 Holzſtraße 12. (7875

Allgemein anerkannt als
reichhaltigſtes Lager,
Darmstadt's,
beſte und billigſte Bezugsquelle
erkauft - so lunge Vorrath reicht - größere Partien
Sonnenſchirme
vorjähriger Saiſon, gute Qualitäten, friſche Farben, elegante Stöcke und gediegene
Arbeit zu bedeutend ermäßigten, ſtreng feſten Preiſen, welche an jedem Stück in
deutlichen Ziffern angeſchrieben ſind.
[737)
Repariren und Ueberziehen ſchnell und billig.
Grosses Lager in Spazierstöchem.
Hänzlicher Ausverkauf
in
Manufacturwaaren und Damen-Confection
wegen Geſchäfts=Aufgabe
zu jedem annehmbaren Preis und mache beſonders auf mein großes
Lager in Hleiderstoffen und Buckskin aufmerkſam.
JJ. Lehuann-Simon,
(4967
Kirchſtraße 5.

9.
10 JAllLango
von
Kladderadatſch,
Fliegende Blätter,
Gartenlaube,
Ueber Land u. Meer,
beſonders ältere Jahrgünge werden
ſtets angekauft.
Auch für alle wiſſenſchaftlichen
Werke werden gute Preiſe bezahlt.
f. V. Aignor,
Buchhandlung und Antiquariat.

Ein faſt neues, ſechsſitziges
Breaf,
ein= und zweiſpännig zu fahren, billigſt
2
zu verkaufen. Heinrich Arras,e
Sattler in Eberſtadt. .

Commerbloulsoh,
mtzückend ſchöne Neuheiten,
Tricot Blousey,
Flanell-Blousen,
Satin-Blousen,
Housseline-Blousen,
Battist=Blousen.
Große Auswahl.
Billige
Preiſe.
(8096
H. oladoavoernGhl.

ilienmilch-Soife von der Excelſior=
CParfümerie, Berlin, entfernt ſchon nach
kurzem Gebrauch alle Unreinlichkeiten der
Haut u. iſt dadurch die beliebteſte Seife
der Damenwelt, Stück 50 Pf. zu haben
ei Herm. Jungmann, Marktgaſſe 8,
und Gg. Aumüller, i. Fa. A. Kehrer,

Schulſtraße 3.

(6629

andbergſtraße 30 iſt eine friſchmelkende
Ziege zu verkaufen.
[7725

[ ][  ][ ]

121

Ausverhamſt
zu ſelten billigen Preiſen in allen Manulacturwaaren,
beſonders mache ich auf mein großes Lager in
Buckskin & Hleiderstoſten
aufmerkfam.
Wilb. Henges,
Carlsſtraße 1.
[7966

Grösste Auswahl

in

üchten Schweizer Stickereien
ohne Appret, zu Fabrikpreiſen bei
Strauss & Hayey
Ecke der Schützen= und Schulſtraße.

G. ulExvltSTdv,
6 Ernſt=Ludwigsſtraße C,
empfiehlt als beſonders preiswerth:
e0
Womste Sussrahmbutter
(mit meinem Firmaſtempel) Pfund M. 1.15,
Frlsche süsse Land. ud Schweizerbuller
M z billigstom Jagosproiso. M
f. ä0hk Emmenthaler Ffll. 90 Pſg.
a. Sohveizerkäse
Pfll. 80 Pig
(bei 3 Pfund 75 Pfg.).
Ha. Gomdaliäse Pfl. 60-80 Pfg,
Ale Horten gordveutſche -urſ.
in bekannter feinſter Qualität.
Trier,
Coblemz,
[7288
Duisburg.
Wiesbadem,

Vorsdorfor Apfolwein
lglanzhell u. von vorzügl. Qualität
iſt bei der warmen Jahreszeit das er=
friſchendſte
und die Verdauung förderndſte
Getränk und empfiehlt ſich ganz beſonder=
zu
einer guten Bowle. Iu Flaſchen und
Gebinden liefert frei ins Haus
10
Georg Roth vorm. Pr. Budo,
Dieburgerſtraße 9. (7700
Ein in gutem Zuſtande befindliches
Wohnhaus
mit 5 Wohnungen, Waſchküche, Bleichpl.,
mit großer Einfahrt, für jedes Geſchäft
geeignet, zu verkaufen.
Näheres in der Expedition.
[481
Eremer Cigarren!
St. Feliz=Braſil, 11¼ Emtr. groß,
M. 40. - per Mille
Havana (ortirt in ¹⁄₁₀ Kiſtchen)
M. 50.- per Mille
St. Felir=Havana, hochfein
M. 60.- per Mille. (8051
darantirt beste, reelle Waare!
Poſtfach 286, Bremen.
(Unter 100 Stück werden nicht abgegeben).
u.
von Montag den 23. Mai an und
2 ſolgende Tage können bei der
alten Großh. Hofmeierei
gute Dachziegel
Jabgeholt werden.
[(7958

huek

*
An
.8

Himbeerſaft
und
Erdbeerſaft
in beſter Qualilät, letzterer vor=
züglich
zu Bowlen geeignet.
Eud. Schöſter,
Mineralwaſſerfabrik,
Martinsſtraße 14.
[7291
Visohwol,
oooooooooeoooooooo00e
analyfirt von der Großherzogl. chem.
Prüfungs= und Auskunſtsſtation für die
Gewerbe,
per Flaſche ohne Glas 45 Pfg.,
empfiehlt als ganz beſonders preiswürdig
9
IRugm HObe,
18 Mathildenplatz 18. (470.
WSuppenwürz=
XTbi u habn bei
144
Theodor Stemmer, Hofl. Eliſabethenſtr.

Al=
i
8n.
[385
ſeg
ue=
den

berſl
An=
a
=

Aur
12

4a)

550

4l.

h

[ ][  ][ ]

1
Doutschland Mu Gotha.
obonsvorsicherungshank
Gewinn= und Verluſt=Rechnung auf das Jahr 1891.
Einnahme.
Ausgabe.

Nr. 121

1723

An Ueberträgen aus 1890:
a. Prämienreſerve und Prämienüberträge
b. Kriegsprämienreſerve
c. Zurückgeſtellte Verſicherungsſummen Ab=
gangsentſchädigungen
und unerhobene
Dividenden
d. Sicherheitsfonds
An Prämien von Verſicherungen:
An Zinſen von Ausleihungen
An Kursgewinn auf ausgeloſte Effecten
An Miethertrag der Bankgebäude

M.
134833 337.
51995,70

48889250
30010012,18
21832095,
6751 30350
58.45
6 195,47

Summa 183973 88980

Für 1500 bezahlte Sterbefalle
Für 142 bei Lebzeiten zahlbar gewordene
Verſicherungen
Für Abgangsentſchädigungen
Für Dividenden
Fürzurückgeſtellte Sterbefallſummen, Abgangs=
entſchädigungen
und Dividenden
Für Agentanproviſionen
Für Verwaltungsaufwand
Für Abſchreibung an dem Buchwerthe der
Bankgrundſtücke
Für Prämienreſerve und Prämienüberträge
Für Kriegsprämienfonds
Für Ueberſchüſſe aus den Jahren 1887 bis
1890
Für Ueberſchuß des Jahres 1891 zu Gunſten
der Verſicherten
Summa

Bilanz für den 31. Dezember 1891.

Activa.

10958 52980
857800
545 153,12
309278870
648 780,40
73212562
703 29258
733320
142 426 461
7022630
2389725008
1034149.-
193973 88980

Paſſiva.

Werth der Bankgrundſtücke
Hypotheken.
Darlehen auf Werthpapire
Darlehen an Kreisverbände, Gemeindeverbände
und andere Korporationen
Werthpapiere
Darlehen auf Policen.
Rautions=Darlehen
Guthaben bei Banquiers und Kreditanſtalten
Guthaben an Zinſen

Guthaben bei den Agenten
Geſtundete Prämienhälften
Baare Kaſſe
Zwangsverwaltungsvorſchüſſe

M.
23710632
137902966,43
1800

10095
9 431
10 381
715
2433
1617
1019
1531
201
3

81304
94857
649
07697
01425
33726
153,06
266,50
42093
116,47

Summa 17557226880

Unerhobene Sterbefallzahlungen

Unerhobene Abgangsvergütungen.

Unerhobene Dividenden
Prämienreſerve
Prämienüberträge
Kriegsprämien=Reſervefonds
Zurückgeſtellter Mehrerlös für das Berliner
Haus
Kautionen, Wittwenpenſions= und Unter=
ſtützungsfonds
der Bankbeamten und depo=
nirte
Verſicherungsſummen
Vorausbezahlte Prämien
Gewährleiſtungsfonds für Kautionsdarlehen:
Sicherheitsfonds:
Ueberſchüſſe der Jahre
1887 bis 1890
M. 238972500s
Ueberſchuß des Jahres
1891
7034149.-
.

M.
62351280
84730
2442030
131809 728.
10616733,
10226,30
7451130

138220603
687970
3180499

30931 39908

Gotha, den 29. April 1892.

Summa 17557226880

Die Lebensverſicherungsbank für Deutſchland.

Jede Auskunft ertheilt gern
die Bezirksverwaltung der Lebensverſicherungsbank für Deutſchland in Gotha.
H. Thiememamm, Darmſtadt,
33 Niedeſelſtraße 33,
vom 1. Juli ab: Waldstrasse 34 II.

(8053

[ ][  ][ ]

1724

AA W

2816) Ruthsſtraße eine Wohnung,
3 kleine Zimmer nebſt allem Zubehör.
5371) Erbacherſtraße 47. gegenübe:
der Mathildenhöhe, im 2. Stock ſchön=
Wohnung von 5 Zimmern und allem Zu=
behér
per 1. Juli zu vermiethen. Näh.
Erbacherſtraße 51 parterr=
5432) Wendelſtadtſtr. 51. I., Woh=
nung
, 2 Zimmer, Küche, Waſſerl., Glas=
abſchluß
. Boderkam. nebſt Zubeh ſofort.
5679) Landwehrſtr. 31 eine Woh=
nung
, 4 Z., Mädch nſtube, per 10. Juli
6120) Magdalenenſtr. 11 eine klein=
Wohnung für 1-2 Perſonen zu verm.
6265) Schulſtr. 1 Seitenb. parterr=
2 Zimmer, Küche, Keller, an ſtille Leute,
ſofort zu bezieben.
6278) Mauerſtr. 10 mutlerer Stod
4-5 9r. Zimmer, Waſſerlig., Glasab
ſchluß u. all. Zubeh, anfangs Juli.
6281) Hölgesſtr 4 Neabau 2 Trp.
zwei Wohnungen mit j. 3-4 Zimmern
und allem Zubehör.
6712) Schulſtr. 3 Hinterb. 2. Stock
3 Zimmer, Küche ꝛc, per 1. Juli an
ruhige Familie. Näheres Vorderhaus.
6878 Mallerſtraße 4, 3. St., vier
event. 5 Zimmer mit Zubehör für ſofor=
zu
veim. Näh. Schloßgarte: latz 1.
7150) Kirchſtr. 8 eine Wohnung im
Mittelbau zu vermiethen.
ts
6950) Louiſenſtr. 28 iſt der 3.
Stock des Vorderhauſes zu verm.
Näheres bei H. Schuchard.

7159) Eliſabethenſtr. 47 (Neubau,
Wohnungen von 4 und 3 Zimmern mit
Zubehör per 1. Juni zu beziehen. Zu
erfr. bei J. Ruoff, Waldſtr. 35.
7362) Martinsſtr. 24 der untere
Stock mit allen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und gleich zu beziehen. Zu er=
fragen
in Nr. 22.
7428) Saalbauftr. 12, 2 Stg. hoch,
Wohnung. 5 Zimmer nebſt allem Zubeh.,
zu vermiethen. Näheres parterre.
7703) Waldſtraße 44 Manſa den=
wohnung
, beſtehend aus 2 Zimmern, Küche
nebſt Zubehör, an eine kinderloſe Familie
oder einzelne Perſon billig zu verm.
7757) Ludwigsſtraße 13 eine frdl.
ruhige Wohlung, 5 Zimmer u. Kabinett,
ſofort oder ſpäter zu vermiethen. Preis
550 M. per Jabr.
7763) Kranichſteinerſtraße 34 eine
Wohnung, 3 Zimmer mit Zubehör, und
2 unmöblirte Zimmer an eine einzelne
Dame oder Herrn.
7915) Schwanenſtr. 21d. ſind drei
kl. Wohnungen mit Keller, Holzſtall, gr.
Bleichplatz u. Waſchküche, baldigſt zu ver=
miethen
. Näheres bei Gg. Himmler,
Roßdörſerſtraße 16.
7917) Krauichſteinerſtr. 22 iſt eine
Wohnung von 2 Zimmern mit Kabinett
und Küche baldigſt zu beziehen.

Nr. 121
7921) Louiſenſtr. 28 eine Wohnung
im Hinterbau zu vermiethen. Näheres
bei H. Schuchard.
7944) Sandſtraße 38, nächſt
der Dragoner=Kaſerne, ſchön geräum.
Wohnungen, möblirt u unmöblirt
mit Bedienung; mit oder ohne
4 Stallung zu verm. Für Herren
Offiziere oder Einjährige ganz
beſonders geeign.t. Näheres Herd=
wegſtraße
93

8054) Langgaſſe 39 eine Wohnune
oſort zu vermiethen.
8055) Niederramſtädterſtr. 11, nächſt
der Kaleſtr, hübſche Wohnung im Sei=
tenbau
, 3 Zimmer mit Zibehör u. allen
Bequemlch., Auguſt zu bez. Doſelbſt
kleine Wohnung an einzelne Perſon.
Näheres Seitenbau part.
N
8056) Hochſtraße 56
ſchöne Parterre=Wohnung. vier
Zimmer mit Veranda, Küche, Spei=
kammer
nebſt allem Zubehör an
ſtille Miether bis Anfang Auguſt od.
früher beziehbar.
ArinA nnarnnrztAitaaitan
8057) Fuhrmannsſtr. 6 Wohnung,
2 8., Küche ꝛc. mit Abſchluß an ruhig=
Leute für monatl. 15 M. ſogleich zu vm.

1576) Ein Laden nebſt Wohnung
zu vermiethen. Zu erfragen bei

5686) Aliceſtraße 26½ ein gut möbl
Zimmer zu verm. Näheres 1. Stock.
6305) Louiſenſtraße 16
zwei große, gut möblirte Zimmer zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen.
6960) Gut möbl. großes Zimmer,
1. Stock, ſep. Eingang. ſofort zu verm.
ür 18 M. Näheres Expedition.
6963) Ein ſehr freundliches Zimmer
in nächſter Nähe des Herrngartens, Eing.
ſep, kann mit oder ohne Penſion abge=
geben
werden. Näh Schloßgartenplatz 1.
7037) Eliſabethenſtr. 31 parterre
ſchön möbl. Wohn= und Schlafzimmer per
Ende Mai. Ebendaſelbſt einſach möbl
Zimmer per ſofort zu vermiethen.
7579) Waldſtr. 32 ein möbl. Zim
7580) Saalbauſtr. 36 1. St. möbl.
Wohn= und Schlafzimmer u. ein unmöbl.
Zimmer ſofort zu beziehen.
7582) Mathildenplatz 5 Seitenbau
2 einfach möbl. Zmmer ſofort zu verm.
7705) Schulſtr. 1 Zim. m. Kaffee 12 M.
7769) Hofſtallſtraße 8 ſchön möbl.
Zimmer mit und ohne Kabinett.
7775) Ernſt=Ludwigsſtr. 16, zweiter
Stock, ein hübſch möbl. Zimmer.

7824) Heidelbergerſtraße 21, Htrb.,
möbl. Zimmer ſofort zu verm.
7950) Mühlſtr. 43. 1. Stock, ein
hübſch möbl. Zimmer, 2 Fenſter Straßen=
front
, an einen ſoliden Herrn baldigſt.
7951) Hochſtraße 57, 2. Stock, ein
ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8025) Kiesſtr. 40 en hübſch möbl.
Zimmer zu vermiethen.
8058) Saalbauſtr. 24 ein möblirtes
Parterrezimmer zu vermiethen.
8059) Zwei gut möblirte Zimmer
(Wohn= und Schlafzimmer) ſofort zu ver=
miethen
.
Louis Preuß.
8060) Bleichſtraße 9 perterre zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
8061) Beſſungerſitr 79 parterre ein
hübſch möbl. Zimmer zu vermiethen.
8062) Heidelbergerſtraße 84 frdl.
Manſardenwohnung zu vermiethen.

Aneiner ſehr verkehrreichen Stadt
7 in ſtark bevölkerter Gegend,
wird für ein Eugros.
P goschökt, welches ca.
100 Jahren beſteht, ein Theil,
haber mit kleinem Kapital ge=
ſucht
. Da die Wittwe durch den
Tod ihres kürzlich verſtorbenen
Mannes einer thatkräftigen Hand
bedarf, ſo iſt einem ſtrebſamen
Manne eine ſehr günſtige Gelegen=
heit
geboten, ein lucratives Ge=
ſchäft
zu machen, da die Kund=
ſchaft
treu und feſt iſt.
17798
Nur ſchriftliche Anfragen unter
J. W. 2 befördert die Exped.
üchtige Schneiderin empfiehlt ſich in
und außer dem Hauſe.
Annd Bauer,
Ober=Ramſtadt, Adlergaſſe. (7803

pfehle meine Waſch= und Glanz=
bügel
Anſtalt.
[7400
Frau Steinwandt,
Woogsplatz 3 Dampfmolkerei.

In Norumis eine erste
Hetzgerei
auf längere Zeit zu verpachten.
Näheres in der Exped. d. Bl. (8063
Eine Wohnung
von 6-7 Zimmern, zu ebener Erde oder
eine Stiege hoch, ſucht auf Mitte Sep=
tember
eine ruhige Familie. Preisan=
gabe
ſchriftlich. Auskunft; Caſinoſtr.
Nr. 8, 3. Stock.
[7847
Gesucht eine geräumige
Verkstitte
in der Nähe der Wald= und Neckarſtraße.
Gefl. Offerten unter L. P. 1 an die
Exped. d. Bl. erbeten.
7825

Die n
Züge
Sonn=
Darn

1500
1650
162
753
104
122
135
35
430
640
745
850
3100,

o

Die mit
G4.
Zuge geh.
1093 in d
1. Junibl.
yingegen.
neten 8üg
u Feiert=
W
Außerde
ſolgende KI
Tafelnb
Punkten
Loui
Necka
Rheinth. F.
zierplatz. C
Uebu
Bött
Bre

Central=
Pallaswi
Landwi.
Neckarſt.
bethe.
Heinri=
Artilleri=
Am H
Walden
widerruf
Weiteres,
Nachmit
an der
punkten N
und Ha
widerru.
allen 8k
Bedarſ

[ ][  ][ ]

Nr. 121

m.

1
3
⁄₈
b.h.
12
2
150)
50
8.
6
1 74
61746
918)
060
12
5⁄o 2o
4 21
2.
3
52
46¼
522
718N
85
9
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1e11¼
. hr. unh
Hel ei

ad
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2
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847
4 9
81 10
E 1040.
inlOi 126
N 124
122
ſ= 2½
81½
527
60
14
7
2u nlen.
6 8

Bekanntmachung.

peedas

ſüntdh
Mee

ME. 1150
abi 122
11 ſ24
2.
nea4t;

E5

anmiäl.
Reilenrs
hmi

Die im Fahrplan als vom 1. Juni cr. ab als nach dem
Ei, Uebungsplatz fahrend bezeichneten Züge zwiſchen Griekheim und
hier werden ſchon von jetzt ab dorthin befördert, und gehen die betr. Züge von
Griesbeim auch ſchon von jetzt ab zur angegebenen früheren Zeit von Gries=
heim
ab.
Ferner wird auch ſchon von jetzt ab an allen Sonn= und Feiertagen um
933 Abends von Griesheim bis zum Schleſſe hierſelbſt, um 1010 Abends vom
Schloſſe nach Griesheim je ein Extrazug abgelaſſen, von denen Letzterer ebenfalls
in das Lager einſährt.
Darmſtadt, den 21. Mai 1892.
18064
Bau= und Betriebs=Verwaltung
der Heſſiſchen Nebenbahnen im Privatbetrieb.

Geſchäſtsverlegung und Empfehlung.
Hierdurch mache ich meinen geihrten Kunden und Gönnern, ſowe
meiner verehrlichen Nachbarſchaft die ergebene Mittheilung, daß ſich meine
Eierhamdlumg,
welche mit einer
obst- ſemüse-, Buttor- und Häschandlung
verbunden habe, von heute ab
Eoke der Wald- und fratenstrasse 37
(Eingang Waldſtraße)
befindet. Durch ganz direkte Bezüge in größeren Quantitäten bin ich in
der Lage jeder Anforderung in oben cenannten Artilein betieffs billiger
Preiſe und guter Qualitäten zu entſprechen und bitte ich auch um ferneres
geneigtes Wohlwollen.
(8065
H. Natualon Watc.

1725

8069) Sechs Mädchen, die gut kochen
können, mit 3=, 4=, 5= und 8jähr. guten
3gn., Landm. ſuchen St. gl. u. zu Johanni,
ſ auch ausw. Döring, Dieburgerſtr. 18.
8070) Mehrere brave Mädchen ſuchen
gute St. auf Joh. Stephan, Kiesſtr. 16.
8071) Unabhäng. ſaub. Mädch. ſucht
Laufdienſt, auch für den ganzen Tag.
Stephan, Kiesſtr. 16.
8072) Ein im Reiten und Fahren
durchaus geübter herrſchaftl. Kutſcher,
mit guten Zan., gedienter Artilleriſt, ſucht
Stelle. Wor ſagt die Expedition.

LAudiiu

7785) Geſucht auf 1. Juni ein braves
reinliches Kindermädchen aus ſolider
Familie. Zu erfragen in der Expedition.
8073) Ein Mädchen, das in beſſerer
Familie gedient hat und alle Hausarbeit,
ſowie kochen gründlich verſteht, in ein
Doktorhaus in einem Landſtädtchen Ober=
heſſens
geſucht.
Näheres Hügelſtraße 37 part.
7981) Ein feineres Geſchäft ſucht ein
Fräulein aus guter Familie in die Lehre.
Gefl. Offerten unter F. B. 100 an die
Expedition d. Bl.
7985) Ein Schloſſer geſucht.
G. Fink, Magdalenenſtraße 21.

hol
his
122l
ſ29

Richard VaguerIweigverein.
Unsere Hitglieder, sowie die hiesigen Angehörigen des Allgemeinen
Richard Wagner-Vereins werden hierdurch benachrichtigt, dass dio
Verloosumg,
der auf Darmstadt entfallenden 14 Freikarten für die diesjährigen
Bayrenther Festspiele
Mittwoch den 25. Hal. Abends 6½ Uhr,
im oberen reservirten Zimmer des Ludwigsbahnhoſs-Hotels stattfanden
wird und sind sämmtliche Mitglieder eingeladen, derselben beizuwohnen.
Der Vorstand. (8066
Total- Ausverkauf!
Meine Polſtermöbel, Betten, Möbelſtoffe, Portidren,
Teppiche, Vorlagen, Läuferſtoſſe, Seſſel, Rohr=, Clavier= und
Polſterſtühle, Puffs und Spiegel ꝛc.
werden in meiner Wohnung zu jedem annehmbaren Preiſe abgegeben.
C. Struvo, Lapezier,
l. Stock.
W Sämmtliche Tapezierarbeiten werden prompt und billigſt ſmüßle ſlets über ſeine Zeit verfügen
ausgeführt. Gebrauchte Möbel in Tauſch genommen.
(8028 können.
Schöne Einlegſchweine
Gute Kartoffeln ſind zu verkaufen.
zu verkaufen Kiesſtr. 18.
(8067; C) Kranichſteinerſtr. 44.
68068

Diener
zu einem äleren Herrn ſofort geſucht.
Meldung mit Zeugniß Markſtraße 1 im
Laden.
2074) Ein tüchtiger Fuhrknecht wird
geſucht. Kranichſteinerftr. 44.
7794) Ein Schreinerlehrling geſucht
Stifisſtraße 58.
7791) Lehrling für Kurz=, Woll= u.
Modewaarengeſchäft en=gros & endetail
per ſofort geſucht.
H. Stade &amp Boor Machf., Darmſtadt.
7394) Einen Lehrling ſucht
M. Schmank, Hoſtapezier.
8036) Ein Junge kann das Ofen=
ſſetzen
erlernen.
A. Kuhnert, Mühlſtr. 23.
7839) Einen Lehrling ſucht
L. Pabſt, Maler, Waldſtr. 34.

8075)
Ich ſuche
Rheinſtraße 47. einen ſchreibgewandten Mann zur Führung
von Verſteigerungs=Protokollen. Derſelbe
Nur ſchriftliche Offerten
werden erbeten.
H. Scharmann,
Amtsgrrichtstaxator.

[ ][  ][ ]

172.

2. 12

Größtes Lager
in waſſerdichten Staub= und Reiſe=Mänteln,
2Oollen= und Cpten=Capee, tanteleto, efiGhuo,
Jacken ꝛc. zu den denkbar billigſten Preiſen

Hochelegamte Origimal-Hodellle
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen.

Hrnst=Judmigsstr.
D.

Coben

Frnst=Andnigsstr.
D.

DamenMäntel Fabrik. 1 Aeltestes Special-Geschätt.

18076

Vorläuſige Amnoige!
Cüreus horoh.

Den geehrten Bewohnern von Darmſtadt und Umgebung die ergebenſte Mit=
theilung
, daß wir mit unſerer ganz neuen Kunſtreiter=Geſellſchaft, Künſtler und
Künſtlerinnen 1. Ranges, 50 Pferden, indiſch=afrikaniſchen Rieſen=Elephanten, ſowie
W das Größte und Senſationellſte DR
Moo
Der zume uls unſtreiter
vom Hypodrom zu Paris, und ganz neuen großartigen Ballet= u. Ausſtattuugs=
Pantomimen, darunter ebenfalls das größte des 19, Jahrhunderts:
7.
Cirrus unter Wuſſer,
im Lafe nächſter Zeit vermiteliſt Extrazugs von Baſel kommend eintrefſen werden.
Dos Nähere beſagen ſpätere Annoncen und Plakate.
Mit Hochachtung
8
Gebbr. Lorch, Direktoren.

9e3ährend, meiner mehrwöchentlichen
O Abweſenheit werden die Herren:
Dr. Barthel, Marktplatz 11½
Dr. Gutenberg. Alexanderſtr. 8,
Dr. Kolb, Eliſabethenſtr. 27,
Dr. Langsdorf, Hügelſtr. 63,
Dr. Leydhecker, Wilhelminenplatz 2,
Dr. Th. Plagge, Soderſtr. 8,
die Güte hiben, mich zu vertreten.
Die Mitglieder der vereinigten Orts=
krankenlaſſe
wollen ſich an einen der Herren
Kaſſenärzte wenden.

br. Häutesehlägeor.

(Gartenſtraße 12 kann ein jüngerer
Herr gute Koſt und Wohnung

erhalten.

(800:

Ein großer, weißer Pozellanofen zuf
C10 M., ein vollſtänd. Rinnſteinüber=
gang
mit Gußplatten, 2 Oleander und
3 Granatbäume zu verkaufen.
Näh. zu erfragen in der Exped. d. Bl. (7783

Dr. Eutenberg
8079
iſt von der Reiſe zurück.

Tehrere Mädchen können das Kleider=
De machen erlernen. Wilhelminen=
(8081
ſtraße 6 Vorderh. Mauſarde.

8082) Einen Lehrling ſucht
A. Schacher, Conditor, Marktſtr. 3.

egen vorgerückter Saiſon verkaufe von heute ab
Sämmtiiche Sommemschhſirme
zu ganz bedeutend herabgeſetzten Preiſen.
J. Merz, Vorn. L. Schöſer,
Hoflieferant,
lso77
20 Urnst-Audwigsstrasse 20.

oe.

[ ][  ][ ]

8090) Ein gebild. Fräul. aus ſehr 9t.
Familie im Kochen jed. Art ſow. in allen
Herrn od. Dame hier oder ausw. Näh.

8091) Ein br. Dienſtmäd. geſucht für
Küche u. Hausarbeit. Mauerſtrnße 22.

Hausburſche

Beilage zu Nr. 121 des Darmſtädter Tagblatt
vom 24. Mai 1892.
Aerkeigerungs-Anzrige.
Mittwoch den 25. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr,
ſollen im Hauſe Heidelbergerſtraße 33u in Eberſtadt folgende Gegenſtände: Zweigen des Haushalts erfahren, geſtützt
1 Partie Ständer und Fäſſer, 1 Rollwägelchen, 1 Kelter, 1 Stehpult, ſ auf gute Zeugn. ſucht Stelle als Haushält.
Schränke, Tiſche, 1 Sopha und 6 Stühle, 1 Tafelklavier, 1 Kommode, ſauf ein Gut oder Forſthaus, auch zu e.
Bilder, 1 Hobelbank, 1 Brückenwaage mit Gewichten;
durch den Unterzeichneten öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung un= Frau Hartmann, Grafenſtraße 16.
widerrnflich verſteigert werden.
Emgel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt. (8083
VerſeigrrungsAnzeige.
Mittwoch den 25. Mai er., Vormittags 10 Uhr,
geſucht. Näh. Alice=Hospital, Dieburger=
werden
durch den Unterzeichneten im hinteren Saale der früher Ensling'ſchen
Brauerei, nunmehr zum Schöfferhof= dahier ſAlexanderſtraße) nachbenannte Gegen=!ſtraße 21.
ſtände öffentlich meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigert:
rxar
1 Ladeneinrichtung, 3 Geſtelle, 1 Theke, 1 Wage mit Ge=
Hochſeinste
wichten, 1 Schreibſekretär und 1 Kanapee.
Darmſtadt, den 23. Mai 1892.
68084
Jalſosherigo
Wüttich, Gerichtsvollieher.
friſch eingetroffen.
E
m
5
Geſchäfts-Erüffnung und 10n ſehr beliebter Lage ein 2ſtöciges
2h Wohnhaus, per Etage'5 Zim.,
G. P. Poth Hachkolger
Empfehlung.
fein ausgeſtattet, ſehr billig zu verkaufen
Meinen werthen Freunden und Bekannten,
F. Mattorn,
durch C. Höflinger, Waldſtr. 30. (8087
ſowie meiner verehrlichen Nachbarſchaft gm

Ecke der Caſino= u. Bleichſtraße.
hiermit zur gefl. Nachricht, daß ich in
meinem Hauſe Wieſenſtraße 4 unter Schlangen, Laubfröſche, Eich= 8094) Ein möbl. Zim. mit od. ohne
hörnchen ꝛc.
heutigen Datum eine Eierhandlung
Penſion, u. ein Schlafzimmer für ein od.
eroffnet habe und bitte bei Bedarf um geſucht. Hochſtraße 26. 1. St. (8087a, zwei Arb. z. v. Nieder=Ramſtüdterſtr. 13. p.
1
geneigten Zuſpruch.
18085 9 Sn feiner Lage ein Herrſchafts=
Mit aller Hochachtung
8095) 5 junge Leute ſuchen guten
1 haus, elegant ausgeſtattet, mit 8lbürgerlichen Mittags= und Abendtiſch.
Ludwig Schließmann.s,
10 ½
1
2

Eine ſeine Wohuung
von mindeſtens
17
Zimmern wird per
Mitte Auguſt l. J3. in guter Lage zu
Offerten an C. Höf.
miethen geſucht.
(8086
linger, Waldſtr. 30, erbeten.

(8093
Offerten unter C. J. an d. Exp. d. Bl.

Woog, 23. Mat 1892.
Waſſerhöhe am Pegel 385 m.
Lufttemperatur 130 B.
Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 13'R.
Woogspolizeiwache.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Dem Vernehmen nach wird der Königa von
Schweden auf der Rückreiſe nach Stockholm dem deutſchen Kaiſer
einen Beſuch abſtatten.
Die Nordd. Allg. 8tg. veröffentlicht ein Schreiben des Reichs:
kanzlers Grafen Caprivi vom 20. Mai über die Berliner Welt=
ausſtellung
, worin es heißt, die finanzielle Sicherung durch Private
und die Stadt Berlin ſei noch nicht genügend gewährleiſtet. Die
Ausſtellung würde den Export nur fördern, wenn ſie glückte, andern=
falls
aber die Induſtrie ſchädigen. Die Weltausſtellung ſei nur zu
unternehmen, wenn der Erfolg möglichſt geſichert ſei.
Die Poſt- hält ihre früheren Mitteilungen über die neue
Militärvorlage aufrecht. Die Vermehrung des Heeres werde nur
die taktiſchen Einheiten der Fußtruppen umfaſſen, jedoch in um=
fangreichſtem
Maßſtabe, entſprechend den Andeutungen des Reichs=
kanzlers
v. Caprivi in der Reichstagsſitzung vom 27. November v.
J. Von der Aufſtellung höherer Stäbe und der Bildung neuer
Armeecorps ſei keine Rede, der allmähliche Uebergang zur zweijäh=
rigen
Dienſtzeit, mit Ausſchluß der berittenen Waffen ſtehe in Aus=
ſicht
. Es ſei jedoch nicht ausgeſchloſſen, daß man für die unge=
nügend
ausgebildeten Mannſchaften ein Retentionsrecht für das
dritte Jahr aufrecht erhalte. Die Folgen der in Ausſicht ſtehenden
Maßnahmen erſtreckten ſich üher das ganze Reich.
Die Verl. Vol. Nachr.- melden, Oberſt Meckel wurde zum
Ehef der Abteilung des großen Generalſtabes für Kriegsgeſchichte
ernannt.

Deſterreich=Ungarn. Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe
begann am Sonnabend die erſte Leſung der Valutavorlagen. Nach=
dem
Laginia (Süd=Slawe) ſich gegen die Vorlagen ausgeſprochen,
erklärte Jaworski namens der Polen die Zuſtimmung zu einer
Ueberweiſung der Entwürfe an einen Ausſchuß zur Vorberatung.
da die Vatukaregulierung. obwohl vom Standpunkte der landwirt=
ſchaftlichen
Intereſſen Galiziens nicht erwünſcht, für die Macht=
ſtellung
des Reiches notwendig ſei; keinesfalles dürfe die Beratung
des Gegenſtandes übereilt werden. Auch im Herrenhauſe ſtand die
Valutavorlage zur Beratung. Es wurde auf den Antrag Falken=
hains
eine Kommiſſion von 21 Mitgliedern zur Vorberakung der=
ſelben
gewählt. Der Antragſteller betonte in der Begründung ſeines
Vorſchlages die Notwendigkeit, die Erörterungen über die Ent=
würfe
thunlichſt zu beſchleunigen. In der Freien Agrarvereinigung
des Abgeordnetenhauſes erklärte der Finanzminiſter Dr. Steinbach
zur Währungsfrage. daß die etwa nötig wecdende Bedeckung eines
Mehraufwandes nicht durch Aenderungen auf dem Gebiete der
direkten Steuern, ſondern durch ſolche im Bereiche der indirekten
Abgaben, ohne Schädigung der allgemeinen Intereſſen erfolgen
würde. Nur ganz beſondere Ereigniſſe, wie ein Kriegsfall, für den
alücklicherweiſe gar kein Anlaß vorhanden ſei, könnten eine Störung
hervorrufen; ſolche Erwägungen ließen aber eine Reform um ſo
notwendiger erſcheinen.
Als zukünftiger Volizeipräſident Wiens wird der bisherige
Volizeidirektor Hofrat Steyskal bezeichnet, der Wiener Polizeipräſi=
dent
Kraus iſt zum Landeschef der Bukowina ernannt worden.
Dem Fremdenblatt- zufolge iſt ſeitens der Regierung der Ver=
257

[ ][  ][ ]

1728
Nr. 121

einigten Staaten von Nordamerika dem Wiener Kabinette keine
formelle Einladung zur Beſchickung der von Amerika beantraaten
internationalen Silberkonferenz zugekommen, ſondern nur eine An=
frage
, ob die öſterreichiſche und ungariſche Regierunggeneigt wären,
dieſe Konferenz zu beſchicken. Das Auswärtige Amt habe beide
Regierungen von dieſer Anfrage in Kenntnis geſetzt, die Antworten
der Regierungen ſeien noch ausſtändig. daher ſeien auch die Nach=
richten
von der Ablehnung Oeſterreich=Ungarns vorläufig unbe=
gründet
. Bemerkenswert ſei, wie das Fremdenblatt' hinzufügt,
daß in der Anfrage der amerikaniſchen Regierung nicht einmal der
Ort genannt werde, an welchem die Silberkonferenz zuſammen=
treten
ſolle.
Das Fremdenblatt- hebt bei Beſprechung der Wahlen in
Griechenland hervor, daß die Niederlage Delyannis für die Monarchie
einen Erfolg bedeute, der die Feſtiakeit, die Kraft und das Selbſt=
vertrauen
Griechenlands erhöhe. Gleichwie im demokratiſchen Ita=
lien
durchdringe auch in Griechenland der Gedanke das Volk, daß
die Monarchie die ſtärkſte bindende Kraft beſitze. Das =Fremden
blatt' ſchließt mit dem Ausdruck der Zuverſicht, daß Trikupis, als
der erfahrenſte griechiſche Staatsmann, ſeine Politik der europäi=
ſchen
Situation und dem allgemeinen Bedürfnis nach Ruhe anzube=
quemen
wiſſen werde.
Frankreich. Der Kriegsminiſter Freyeinet hat am Sonnabend
dem Miniſterrat eine militäriſche Vorlage unterbreitet, nach welcher
die Dauer des Dienſtes in der Reſerve der aktiven Armee von
auf 10 Jahre erhöht, die Dauer des Dienſtes in der Territorial=
armee
aber um 3 Jahre verringert wird, während bezüglich der
Uebungszeiten keine Aenderung eintreten ſoll. Die Maßregel bezweckt,
die gemiſchten Regimenter, welche gegenwärtig aus einem Bataillon
der aktiven Armeeund 2 Bataillonen der Territorialarmee zuſammen=
geſetzt
ſind, künftig aus Soldaten der aktiven Armee und der Reſerve
der aktiven Armee zu formieren.
Der Deputierte der Arbeiterpartei, Lavn. richtete in der Depu=
tiertenkammer
eine Interpellation an die Regierung über die vor
dem 1. Mai d. J. porgenommenen Verhaftungen von Anarchiſten.
Miniſterpräſident Loubet erwiderte, die Verhaftungen ſeien dazu
beſtimmt geweſen, die Urheber der vorgekommenen anarchiſtiſchen
Attentate ausfindig zu machen. Die Regierung habe das Recht,
Fremde, welche die öffentliche Ordnung ſtören, auszuweiſen. Sie
werde auch fernerhin Individuen ausweiſen, welche Verbrechen gegen
das gemeine Recht begehen. Deroulede ſprach ſich höchſt mißbilligend
über die anarchiſtiſchen Attentate aus, in denen er eine fremde
Hand ſehen wollte. Die Kammer nahm ſchließlich mit 471 gegen
30 Stimmen eine Tagesordnung an, in welcher die Erklärung und
die Haltung der Regierung gebilligt werden.
Der Präſident Carnot wird bei ſeinem Beſuche von Nanch von
dem Miniſterpräſidenten Loubet begleitet ſein.
England. Die Times: widerſpricht dem Gerücht von einer
am 20. Juni beabſichtigten Parlaments=Auflöſung.
Der Schatzkanzler Goſchen erklärte auf eine Anfrage, der auf
dem Konto des Tributs von Cyvern vorhandene Ueberſchuß betrage
jetzt 77000 Pfund. Die engliſche Regierung ſei der Anſicht, daß
derſelbe dem Tilgungsfonds der von England und Frankreich garan=
tierten
türkiſchen Anleihe gehöre, für den die türkiſche Regierung
keine Vorkehrung treffe. Ein Plan zur Kapitaliſierung des Tributs
von Cypern ſei mit der Türkei bisher nicht vereinbart worden.
Man denkt jetzt auch in England an die Alters= und Invaliden=
verſorgung
. In einer Sitzung des zur Beratung des Altersver=
ſicherungsgeſetzes
eingeſetzten Parlaments=Ausſchuſſes wurde am
Dienstag der vom Unterausſchuſſe vorbereitete Plan als Grundlage
für die zukünftige Geſetzgebung endgiltig angenommen.
3talien. Cavalotti brachte eine Interpellation über einen
Artikel der Hamb. Nachr.= und die Interpretation des Dreibund=
vertrages
ein. Alle Blätter veröffentlichen den Artikel. Die= Riforma=
bezeichnet
ihn als für Italien demütigend. Wenn Bismarck daran
liege, daß Italien, wenn auch in geringem Maße, die Bundesmächte
unterſtütze, ſo ſei es doch Italiens Intereſſe, aus einem Kriege
größtmöglichen Vorteil zu ziehen und da müſſe man ſchon geſtatten,
daß es ſelbſt zum Rechten ſehe. Opinione' ſchreibt: Allen denken=
den
Italienern iſt es klar, daß das Kriegsbudaet ohne den Dreibund
viel höher ſein würde. Man ſpricht von Preſſionen und die Sprache
gewiſſer deutſcher und öſterreichiſcher Blätter läßt den Glauben auf=
kommen
, daß Preſſionen verſucht wurden. Wir wiſſen jedoch, daß
ſie nicht beſtehen und unſere Militärfrage mit den aus dem Drei=
bunde
erwachſenden Pflichten in keinem Zuſammenhange ſteht. Der
Abg. Cavalotti kann ſich den Stoff für Interpellalionen nach Be=
lieben
ausſuchen. Die Interpellation über den Artikel der Hamb.
Nachr.- wird jedoch eine Antwort finden, welche der Würde der
Nation entſpricht. Die Sprache der Köln. 8ia. hingegen iſt jene
Wahrheit und Freundſchaft, welche dem berechtigten Gefühle und
der Würde aller drei Bundesſtaaten Rechnung trägt. Ein Bundes=
genoſſe
iſt nützlich nur ſoweit er leiſtungsfähig iſt, und ſeinen
Freunden muß daran liegen, daß er nicht verblute. Man muß aber
auch bedenken, daß Italien im Dreibunde nicht ertragen, ſondern
gewünſcht ſein will.
Rußland. Der Kaiſer und die Kaiſerin, der Thronfolger,
Großfürſt Michael und die Großfürſtinnen Kenia und Olga und

am 21. nachmittags 4 Uhr, auf dem Volarſtern' nach Dänemark
abgereiſt.
Braſilien. Ein Telegramm aus Rio de Janeiro meldet den
Wiederausbruch der Revolution in Rio Grande do Sul, deren
Führer Colonel Avanez iſt.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Mai.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 21. Mai
dem Geſangverein Liedertafel zu Darmſtadt aus Anlaß
der Feier ſeines 50jährigen Beſtehens die ſilberne Medaille für
Kunſt und Wiſſenſchaft, Induſtrie und Landwirtſchaft verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 8. Mai
der Dienſtmagd Chriſtine Henzel zu Alzey die ſilberne Medaille
des Ludwigs=Ordens verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Ihre Großh. Hoh.
Vrinzeſſin Alix und Se. Großh. Hoheit Prinz Heinrich begaben
Sich geſtern vormittag zu Beſuch Ihrer Majeſtät der Kaiſerin
Friedrich nach Homburg und kehrten im Laufe des Nachmittags
hierher zurück.
Am Sonntag waren die Allerhöchſten Herrſchaften zu Beſuch
bei Sr. Durchl. dem Prinzen und Ihrer Großh. Hoheit der Prin=
zeſſin
Ludwig von Battenberg auf Schloß Heiligen=
berg
.
(D 31g.)
Se. Königl. Hoheit der Großherzog Ernſt Ludwig
hat die Bitte des Kriegervereins Darmſtadt=, über den=
ſelben
das durch das Hinſcheiden des höchſtſeligen Großherzogs
Ludwig IV. erledigte Protektorat zu übernehmen, gerne erfüllt.
Aus dieſem Aulaß wurde einer Deputation des Kriegervereins, be=
ſtehend
aus dem 1. Vorſitzenden Rechtsanwalt Dr. Reuling. vem
Rechner Feldwebel i. V. Wenzlau und dem 1. Schriftführer Ober=
landesgerichtskanzliſt
Fink, die Gnade zu teil, am vergangenen
Samstag von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog in Audienz
empfangen zu werden, um den Dank des Kriegervereins entgegen
zu nehmen. Auch geruhten Se. Königl. Hoheit bei dieſer Gelegen=
heit
, Sich eingehend über den Verein zu erkundigen.
Die von verſchiedenen auswärtigen Blättern gebrachte Mit=
teilung
, wonach Se. Großh. Hoheit Prinz Wilhelm beabſichtige,
ſeinen Wohnſitz außerhalb des Großherzogtums zu verlegen und
ſeine vor mehreren Jahren neuerbaute prachtvolle Villa auf der
Roſenhöhe zu verkaufen, entbehrt, wie die =N. H. V.r aus beſter
Quelle erfahren, jeglicher Bearündung.
Der vom Abgeordneten Möllinger erſtattete Bericht des
erſten Ausſchuſſes der Zweiten Kammer über die Vorſtellung
des Weinhändlers W. Kleber hier, betr. Heranziehung des Wein=
verkaufs
im Militärkaſino hier zur Gewerbe= und Einkommenſteuer
ſchlägt der Kammer vor, der Eingabe keine Folge zu geben.
Bekanntlich hat die von den Präſidenten der beiden Kam=
mern
der Stände berufene Verſammlung einer Anzahl Ver=
trauensmänner
beſchloſſen, das Andenken an den höchſtſeligen
Großherzog LudwiglV. und deſſen ſegensreiche Regierung
durch ein Landesdenkmal zu ehren, die hierzu erforder=
lichen
Mittel auf dem Wege freiwilliger Gaben im ganzen Lande
aufzubringen und zur Veranlaſſung des weiter Erforderlichen
einen größeren Ausſchuß aus Männern aller Stände und
aus dem ganzen Lande zu bilden. Man einigte ſich ferner da=
hin
- abgeſehen von den fünf größeren Städten, die beſonders
berückſichtigt werden ſollen - 10-15 geeignete Perſonen aus
edem Kreie zum Eintritt in dieſen Ausſchuß aufzufordern und
demnächſt einzelne Vertrauensmänner um dahin gehende Vor=
ſchläge
zu erſuchen. Dieſe Vertrauensmänner ſind, der Darmſt.
3tg.- zufolge, von den beiden Kammerpräſidenten, die bis zum
Zuſammentritt des Ausſchuſſes die Leitung der Angelegenheit
übernommen haben, nunmehr ernannt und zum Vorſchlage zur
Ernennung weiterer Ausſchußmitglieder aufgefordert worden.
Sobald die betreffenden Vorſchläge eingelaufen ſind, wird vor=
ausſichtlich
eine Verſammlung der vorgeſchlagenen Perſonen zur
endgiltigen Bildung des Ausſchuſſes einberufen werden.
Militärdienſtnachrichten. v. Boddien Ritt=
meiſter
und Eskadr.=Chef vom 2. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 24,
in das Kür.=Regt. Graf Wrangel (Oſtpreuß.) Nr. 3 verſetzt. Frhr.
v. Starck, Rittmeiſter vom 2. Großh. Heſſ. Drag. Regt. Nr. 24,
zum Eskadr.=Chef ernannt. v. Spoenla, Pr. Lt. vom Magdeb.
Drag=Regt. Nr. 6, in das 2. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 24
verſetzt. v. Garezynski, Pr.=Lt. vom Kür.=Regt. Graf Geßler
(Rhein.) Nr. 8 und kommandiert als Adjutant bei der 25. Kav.=
Brig. zum überzähligen Rittmeiſter befördert. v. Wachter L,
Pr.=Lt. vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118 und kommandiert
zur Dienſtleiſtung bei dem Großen Generalſtabe, v. Gerlach,
Pr.=Lt. vom Leib. Gren.=Regt. König Friedrich Wilhelm II. (1. Bran=
denb
.) Nr. 8 und kommandiert als Adjutant bei der 49. Inf.=Brig.
zu überzähligen Hauptleuten befördert. Prinz Karl zu
Iſenbura und Büdingen=Birſtein, in der Armee, und
zwar als Sek.=Lt. la suite des 1. Großh. Heſſ. Drag.=Reats.
Nr. 23. mit Vorbehalt der Patentierung. angeſtellt. v. Kracht,
Oberſt z. D., Kommandant des Truppen=Uebungsplatzes bei Hagenau,

[ ][  ][ ]

unter Erteilung der Erlaubnis zum ferneren Tragen der Uniform
des l. Großh. Heſſ. Inf. Regts. Nr. 115. von ditſer Stellung ent=
bunden
. Wiſotzky, Feuerwerks=Hauptmann vom Fuß Art.=Regt.
Nr. 11, mit Penſion nebſt Ausſicht auf Anſtellung im Civildienſt
und ſeiner bisherigen Uniform, der Abſchied bewilligt.
D. 8t0.)
Nach dem Stand am 1. April d. J. umfaßt der Evange=
liſche
Kirchengeſangverein für Heſſen 106 Vereine und
Chorſchulen mit 4691 aktiven und 4547 inak iven Mitgliedern. Im
Dekanat Darmſtadt hat der Ev. Kirchen=Geſangverein 66 aktive
und 241 inaktive Mitalieder, die Chorſchule 150, reſp. 224, der Ev.
Kirchengeſanaverein Beſſungen 65. reſp. 145, der Ev. Kirchengeſang=
verein
Arheilgen 74, reſp. 20, die Chorſchule in Arheilgen 50, reſp. 0,
der Ev. Kirchengeſonaverein für die Martinskirche 65, reſp. 62 und
der Kirchenchor in Gräfenhauſen 20 aktive Mitalieder.
- Die 50jährige Jubelfeier des Geſangvereins
Liedertafel nahm unter zahlreicher Beteiligung aus Statt und
Umgebung einen glänzenden Verlauf. Der Geſangverein Volh=
hymnia
war bereiis am Morgen von Offenbach eingetroffen und
wurde am Bahnhof durch eine Deputation empfangen. Um 12 Uhr
hatten ſich die Feſtgäſte und die Deputationen im ſchön geſchmückten
großen Saal des Saalbaues verſammet und fand zunächſt die Be=
alückwünſchung
des zu feiernden Vereins und die Ueberreichung der
Feſtaeſchenke ſtatt. Nachdem der Vorſtand der Liedertafel auf dem
Vodium Platz genommen hatte, wurde als erſte Gabe die von den
Damen des Vereins geſtifteten prächtig geſtickten Schärpen und
Bandelier für die Fahnenjunker von Fräul. Spalt überreicht. Die
verbündeten Geſangvereine von Offenbach ließen ein Diplom über=
reichen
, der Mainthal Sängerbund eine Anſicht von Friedberg; der
Präſident des Muſikvereins, Herr Landtagsabgeordneter Wolfskehl,
überreichte unter entſprechender Anſprache einen Lorbeerkranz mit
prächtiger Schleife, die eine Widmung in Golddruck trug. Der
Mozartverein ließ durch ſeinen Präſidenten Herrn Pfeil einen
ſilbernen Vokal darbringen. Der Liederkranzr von Aſchaffenburg
widmete eine Anſicht dieſer Stadt, der mit der Liedertafel eng
befreundete Geſangverein Volhhymniar von Offenbach ein
prächtiges Trinkhorn. Herr Schubmachermeiſter Repp von hier
übergab den von dem erſten Dirigenten des Vereins, dem
verſtorbenen Hofkonzertmeiſter Anton geführte Dirigentenſtab. Die
Narrhalla ließ ein Diplom überreichen, die Vereine Harmonie
und Gloria' Fahnenſchleifen ꝛc. Der Präſident der Liedertafel,
Herr Linck, danlte in liebenswürdigſter Weiſe für alle dieſe Zeichen
der Anerkennung und freudiger Teilnahme. An die Ueberreichung
der Geſchenke ſchloß ſich der Vortrag des von Herrn Kammer=
muſiker
Oelsner, dem Dirigenten der Liedertafel, komponierten
Feſigeſangs. Um 1 Uhr fand alsdann das Feſteſſen ſtatt, das einen
ſehr animierten Verlauf nahm. Von den zahlreichen Toaſten er=
wähnen
wir denjenigen des Präſidenten der Liedertafel, welcher
zunächſt die Feſtgäſte in herzlicher Anſprache begrüßte. Herr Henne=
mann
, Vizepräſident des Vereins, feierte in begeiſternden Worten,
Se. Königl. Hoheit den Großherzog. Herr Schneider, Sekretär
des Mainthal=Sängerbundes, brachte einen Toaſt auf die Preſſe
und die Damen aus, Herr Fraatz, Präſident der Gloria- auf den
Dirigenten der Liedertafel, Herrn Oelsner u. ſ. w. Auch zahl=
reiche
telegraphiſche Glückwünſche waren während des Feſtmahls
eingelaufen. An dasſelbe reihte ſich dann um 4 Uhr der hervor=
ragendſte
Teil der Feier, das große Feſtkonzert, das ſehr
zahlreich beſucht war und einen der B deutung des Tages würdigen
Verlauf nahm. Von den Spitzen der Behörden waren Se. Exc.
Herr Staatsminiſter Finger, Herr Geh. Staatsrat v. Knorr, Herr
Geheimerat Provinzial=Direktor v. Marquard und Herr Polizeirat
Fey erſchienen. Ene hohe Anerkennung wurde der Liedertafel zu
teil durch die vor Beginn des Konzerts durch Herrn Staatsminiſter
Finger überreichte ſilberne Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft,
Induſtrie und Landwirtſchaft. Eingeleitet wurde alsdann das
Konzert durch die Quverture zum Fechter von Ravennar vorge=
tragen
von der Großh. Hofmuſik. Der Cyor des ſeſtgebenden Ver=
eins
trug darauf Die Stiſtungefeier von Mendelsſohn=Bartholdy
vor und erntete damit rauſchenden Beiſall. Auch alle weiteren
Nummern des reichhaltigen Programms, das noch Vorträge brachte
der =Polyhymnia-=Offenbach, allein ſowie zuſammen mit der Lieder=
tafel
; von denen wir namentlich den Chor mit Orcheſter Das Grab
im Buſento' von W. de Haan erwähnen, Flötenſoli des Herrn A.
Köhler und Geſangſoli der Opernſängerin Frl. A. Wisthaler, welch
letztere über eine friſche und ſehr angenehme Stimme verfügt, er=
freuten
ſich der arößten Anerkennung und lebhaften Beifalls. Den
Beſchluß des Feſttages bildete ein flotter Ball, dem ſich geſtern noch
ein Frühſchoppen in der Brauerel Fay und am Nachmittag ein
Gang auf die Ludwigshöhe anreihte. Damit hat die Jubelfeier der
Liedertaſel ihr Ende erreicht, worauf dieſelbe mit berechtigtem
Stolz zurückblicken darf. Möge dem Verein ein weiteres halbes
Jahrhundert gleich günſtiger Entwickelung und feſten Beſtandes be=
ſchieden
ſein.
R. W. L. V. Von der Centralleitung des allgemeinen Richard
Wagner=Vereins ſind dem hieſigen Zweigverein nunmehr die
Freikarten (3 20 Mark) für die in dieſem Jahre ſtattfindenden
Bahreuther Feſtſpiele zugeſtellt worden, für deren Beſchaffung

Nr. 121
1729
ſtatutengemäß alljährlich 35 Prozent der Reineinnahmen des Geſamt=
vereins
(diesmal 7700 Mark) aufgewandt werden müſſen. Die hier=
her
entfallenen Freikarten, 14 an der Zahl, ſollen morgen, Mittwoch,
den 25. Mai, abends 6½ Uhr, im reſervierten oberen Zimmer des
Ludwigsbalnhofs=Hotels unter die hieſigen Mitglieder, ſowohl des
Zweigvereins wie die des allgemeinen Wagner=Vereins, zur Ver=
loſurg
gebracht werden und ſind die Angehörigen dieſer Vereine
eingeladen, der Verloſung beizuwohnen (ſiehe Annorce). - Gleich=
zeitig
ſeien hierdurch alle Mitglieder, welche dieſes Jahr ihre
Schritte nach Bahreuth lenken, darauf auſmerkſam gemacht, daß
die diesjährige Generalverſammlung des allgemeinen Richard
Wagner Vereins am 23. Juli, vormittags 11 Uhr, im Lokale der
Geſellſchaft Frohſinn' in Bayreuth ſtattfinden wird. Als hieſiger
Ortsdelegierter wird der erſte Vorſitzende des Zweigvereins Darm=
ſtadt
derſelben beiwohnen.
H. S. Der auf den vorgeſirigen Sonntag fallende Geburts=
tag
Richard Wagners (seb. 22. Mai 1813) wurde u. a. von
folgenden Theatern durch Aufführung eines ſeiner Werke gefeiert:
Berlin (Lohengrin), Frankfurt (Die Walküre), Karlsruhe ( Götter=
dämmerung
), Kaſſel (Tannhäuſer), Mannheim (Lohengrin), Stutt=
gart
(Lohengrin), Wiesbaden (Tannhäuſer).
R. G. Der Darmſtädter Biencle=Klub beabſichtigt die
Einweihung ſeines neu errichteten Sportplatzes an der Kranich
ſteinerſtraße am 19. Juni d. J. feierlich zu begehen und gelegent=
lich
dieſes Feſtes ein großes Radwettſahren an der neuen Renn=
bahn
daſelbſt abzuhalten. Da die Bahn nach dem neueſten Syſteme
konſtruiert iſt und ſich in jeder Beziehung den beſten Wettfahrbahnen
Deutſchlands würdig zur Seite ſtellen kann, ſo ſteht eine große Be=
teiligung
ſeitens hervorragender Kämpen des Radfahrſports zu
erwarten, von welch letzteren wohl manche in früheren Zeiten an
der etwas primitiven Beſchaffenheit des zur Rennbahn hergerich=
teten
Marienplatzes Anſtoß nahmen. Man darf daher auf einen
ſcharfen Wettſtreit gefaßt ſein und erreat in dieſer Erwartung das
Unternehmen des Darmſtädter Bieycle=Klubs in Sportskreiſen jetzt
ſchon allgemeines Intereſſe. - So hat ſich z. B. aus dieſem Grunde
der Gauverband Nr. 9 des deutſchen Radfahrer=Bundes veranlaßt
geſehen zu dem bevorſtehenden Wettfahren einen wertvollen Preis
in Form eines prächtigen, ſilbernen Ehrenhumpens im Werte von
über 100 M. zu ſtiften.-
Es iſt zu hoffen, daß dieſes lobenswerte
Beiſpiel noch weitere Nachahmer findet.
Der Cirkus Lorch wird Ende nächſten Monats hier
eintreffen und auf dem Marienplatz eine Reihe von Vorſtellungen
geben. Gegenwärtig befindet ſich derſelbe in Baſel, wo er ſich leb=
haften
Zuſpruchs erfreut.
N Ein Unbekannter iſt in der Nacht von Freitag auf Samstag
in ein Haus in der Dreibrunnenſtraße eingebrochen. Derſelbe
zertrümmerte eine Scheibe am Küchenfenſter, ſtieg hier ein und
beaab ſich in das anſtoßende Schlafzimmer der Bewohnerin, von
welcher er unter der Bedrohung, ſie um das Leben zu bringen, das
Geld ſorderte. Als die Bewohnerin, eine bejahrte Frau, ihm er=
klärte
, kein Geld zu beſitzen und um Hilfe rief, ſuchte der Burſche
auf dem eingedrungenen Wege zurück wieder das Weite.
N Am Samstag abend gegen 11 Uhr wurde der in der Kies=
ſtraße
wohnende Kammermuſiker Chriſtian Engel, als er im
Begriffe war heimzugehen, unweit ſeiner Wohnung in der Hochſtraße
von einem Hirnſchlag betroffen und war alsbald verſchieden.
N Zwei in einer Fabrik beſchäftigte Arbeiter gerieten am
Samstag in Streitigkeiten und erhielt hierbei der eine Arbeiter
mit einem Bohrer derart einen Schlag auf den Kopf, daß er ſich
ſofort in dem ſtädtiſchen Krankenhaus verbinden laſſen mußte.
N Am Sonntag warden hier zwei beſchäftigungslos ſich umher=
treibende
Burſchen verhaftet. Dieſelben hatten in Groß=Zimmern
ein großes Quantum Kartoffeln geſtohlen und mittels Handkarrens
hierher geſchafft.
Frankfurt, 23. Mai. Repertoire=Entwurf der ver=
einiaten
Stadttheater. Opernbaus: Dienstag, 24. Mai: Der
Wildſchütz, vorher Cavalleria rusticanz. Mittwoch, 25.. Bauer
als Millionärs. Donnerstag. 26.. Manon- Samstag, 28. Alda'.
Sonntag, 29.: Die Hagenotten Schauſpielhaus: Dienstag,
24. Mai: Die gemeinſchaftliche Hochzeitsreiſe;. Mittwoch, 25.:
Flatterſuchtv Des Löwen Erwachen'. Freitag, 27.. Gasparone
Samstag. 28.: Zumerſtenmale, Fräulein Frau', Schwank in 3 Akten
von Moſer und Miſch; hierauf Der zerbrochene Krugr. Sonntag,
29.: Fräulein Frau'; hierauf Der zeibrochene Krug.
Mannheim, 22. Mai. Die deutſchfreiſinnige Partei
von Sudweſtdeutſchland hielt heute ihren Parteitag hier ab.
Demſelben wohnten zahlreiche Reichs= und Landtagsabgeordnete
bei, u. a. Eugen Richter, Konrad Hausmann, Dr. Gutfleiſch,
Funk, Hinze und Münch. Nachdem geſtern abend im kleinen
Saalbauſaale eine Begrüßungsfeier ſtattgefunden hatte, wurde
heute früh die Vertrauensmänner=Verſammlung im kleinen
Saalbau abgehalten, woran ſich etwa 20 Vertrauensmänner
aus 31 Reichstagswahlkreiſen, die ſich auf Baden, Heſſen, die
Pfalz. Naſſau und Frankfurt a. M. verteilten, beteiligten. In
der vormittags 11 Uhr im großen Saalbauſaale abgehaltenen
öffentlichen Verſammlung hielt Eugen Richter ein ca. 1ſtündige

[ ][  ]

1736
Nr.
Rede. Er ſprach faſt ausſchließlich über die letzten Reichstags=
verhandlungen
; namentlich erörterte er in eingehender Weiſe
die Stellung, die die verſchiedenen Parteien den Handelsver=
trägen
gegenüber eingenommen haben. Was die Stellung der
deutſchfreiſinnigen Partei zu den anderen Parteien bei den im
Jahre 1895 ſtattfindenden Reichstagswahlen anlange, ſo müſſe
ſich die freiſinnige Pariei ſowohl nach rechts als auch nach
links vollſtändig freie Hand bewahren. Als Verſammlungsort
für den nächſten Parteitag der deutſchfreiſinnigen Partei wurde
Neuſtadt a. d. Haardt vorgeſchlagen.
D. 8.)
Eiſenach, 22. Mai. Die Feier des 25jährigen Be=
ſtehens
der nationalliberalen Vartei iſt zahlreich
beſucht. Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt. Geſtern nachmittag 5 Uhr
fand die Enthüllung der Gedenktafel für die Gründung des Natio=
nalvereins
am 14. Auguſt 1859 in der Phantaſie; ſtatt. Nach
einer Anſprache Wedemanns von Eiſenach hielt Eckard von Mann=
heim
die einleitende Feſtrede. Dieſelbe wurde begeiſtert aufgenommen,
namentlich der Bismarck feiernde Teil der Rede. Breithaupt von
Gotha brachte das Hoch auf das Vaterland aus. Geſtern ebend
fand ein Kommers ſtatt. An demſelben nahmen gegen 900 Ver=
ſonen
teil, darunter über 600 von auswärts eingetroffene Gäſte.
Dr. Wedemann=Eiſenach begrüßte die Verſammlung im Namen des
Eiſenacher Nationalliberalen Reichsvereins. Der Abgeordnete Dr.
Sattler brachte auf den Nationalverein als den Vorläufer der
nationalliberalen Partei ein Hoch aus. Der Abgeordnete Dr. Oſann=
Darmſtadt toaſtete auf Thüringen.
Eiſenach, 23. Mai. Die heulige Feſtverſammlung, an
der ſich etwa 1500 Perſonen beteiligten, fand mittags auf einer
Waldwieſe ſtatt. Es wurde ein Telegramm von Bennigſen ver=
leſen
, der zu kommen verhindert war. Marquardſen brachte das
Hoch auf Se. Majeſtät den Kaiſer und den Großherzog aus. Tele=
gramme
wurden abgeſendet an Se. Majeſtät den Kaiſer, Se.
Königl. Hoheit den Großherzog. den Fürſten Bismarck, an v. Ben=
nigſen
. Von Sr. Maj. dem Kaiſer traf am Abend eine Depeſche
mit folgendem Inhalt ein: Der zur Feier des 2jährigen Be=
ſtehens
der nationalliberalen Partei tagenden Verſammlung ſpreche
Ich für die Mir überſandten warmen Worte treuer Anhänglichkeit
Meinen beſten Dank aus. Wilhelm. Die Verleſung des Tele=
gramms
war von ſtürmiſchem Beifall bealeitet. Die Feſtrede hielt
der Abgeordnete Böttcher. Er verherrlichte die Verdienſte der
Vartei um das neue Deutſche Reich und die Wehrhaftiakeit des=
ſelben
, ſowie um die wirtſchaftlichen und politiſchen Freiheiten.
Redner wies auf die ſozialdemokratiſche Gefahr hin, gegen welche
Unterſtützungen von allen Varteien, auch der reoktionären und
ultramontanen willkommen ſeien; man ſolle ſich jodoch hüten, daß
jene nicht zur Führung gelangen, wie ſolches kürzlich ge=
legentlich
des Volksſchulgeſetzes drohte. Die Gefahr ſei noch richt
dauernd vorüber, es ſtünden noch ſchwere Kämpfe bevor. Redu.r
ſchließt mit einem Hoch auf die Partei. Profeſſor Delbrück bringt
ein Hoch auf v. Bennigſen aus; es folgte eine Anſprache Bendas.
Die Fortſetzung der Frier erſolgte in dem überdeckten Garten der
Phantaſier. Die Anſprache Hobrechts und das von Profeſſor
Friedberg auf den Fürſten Bismarck ausgebrachte Hoch fanden
enthuſiaſliſche Aufnahme, ebenſo die neue Bismarckhymne. Der
Abgeordnete Stählin aus Stuttgart überbrachte die Grüße der
württembergiſchen Partei; weitere Anſprachen, Trinkſprüche und
Lieder folgten. Der Schluß ſand um 3½ Uhr ſtatt. Nochmittags
um 5½ Uhr vereinigte man ſich zum Feſteſſen; abends ſand ein
Kommers ſtatt.
Bahreuth. 2l. Mai. Die vom 21. Juli bis zum 21. Auauſt
dauernden Feſtſpiele werden von den Herren Levy=München,
Mottl=Karlsruhe, Richter=Wien und Strauß=Weimar geleitet; Knieſe
beſorgt das Einſiuoieren des Chors, Fuchs=München übernimmt die
Regie. Die Geſamtproben beainnen am 19. Juni.
Rothenburg v. d. Tauber. Hiſtoriſches Feſtſpiel.
Die Auffuhrung findet auch in dieſem Jahre nur einmal, am 6.
Juni (Pfingſtmontag) mit darauffolgendem Feſtzug und Feldlager
ſtatt. Im Feldlager wird eine dramatiſche Szene von Hans Sachs:
Der verſpielt Reiter; bearbeitet vom Regiſſeur des Feſtſpiels,
Dramaturg Ludwig Stark, dargeſtellt von Aktiven des Feſtſpiels,
zur Aufführung kommen. Es iſt ſehr zu raten, ſich Eintrittskarten
durch Vorausbeſtellung beim Hauptausſchuſſe zu ſichern, da jetzt
ſchon viele Plätze beſtellt ſind.
Schlobitten, 21. Mai. Se. Majeſtät der Kaiſer hat ſich
heute vormittaa in Begleitung des Vize=Oberjägermeiſters Grafen
Richard zu Dohna nach Pröckelwitz begeben, wo Allerhöchſt=
derſelbe
noch einige Heit zu verweilen gedenkt.
Kopenhagen, 21. Mai. Zur Teilnahme an der Feier der
goldenen Pochzeit des Pönigs und der Königin
werden Prinz Karl von Schweden und Norwegen und Prinz Fried=
rich
Ferdinand von Schleswig=Holſtein=Sonderburg=Glücksburg am
Mittwoch vormittag hier etwartet, Prinz Eduard von Anhalt am
Mittwoch abend. Der Papſt wird dem König und der Königin ein
eigenhändiges Glückwunſchſchreiben überreichen laſſen. Als Reprä=
ſentant
Ihrer Majeſtät der Kaſſerin Friedrich trifft Hofmarſchall

121
Kammerherr Frhr. v. Reiſchach ein, als Vertreter des Großherzogs
von Mecklenburg=Strelitz Oberſtſtallmeiſter v. Steuber. Von dem
Ruſſiſchen Regiment und dem Thüringiſchen Ulanen=Regiment Nr. 6.
deren Chef der König iſt, kommen Deputationen von je 3 Offizieren.
Aus Belgien iſt heute eine beſondere Geſandtſchaft, aus 3 Mitalie=
dern
beſtehend, eingetroffen. Im Auftrage des Königs von Por=
tugal
kommt der Geſandte Carvalho, im Auftrag des Königs von
Siam der Geſandte Phya Nord Buri. Die Glückwünſche der
Niederlande, der Vereinigten Staaten von Nordamerika und Frank=
reichs
werden durch die hier beglaubigten Geſandten überreicht
werden. Der franzöſiſche Geſandte Le Peletier Graf d’Aunay über=
reichte
im Auftrage des Präſidenten Carnot deſſen Geſchenke.
Die Ankunft des Kaiſers und der Kaiſerin von Rußland, die heute
nachmittag 3 Uhr von Petersburg abgefahren ſind, wird am Mon=
tag
nachmittag erwartet.
Wien, 2l. Mai. Bei der geſtrigen Abſchiedsvorſtel=
luna
des deutſchen Theaters im Ausſtellungs=Theater hielt
Direktor 2Arronge eine Rede, worin er Wien pries, welchem ver=
brüdert
und verbunden zu ſein, uns mit großem Stolze erfülle.
Die Worte riefen ſtürmiſchen Jubel hervor. Die Fürſtin Metternich
überreichte auf der Bühne Herrn LArronge einen Lorbeerkranz,
ebenſo erhielten alle Mitglieder Kränze.
Bern, 22. Mai. Im Befinden des Malers Böcklin=Bürich
iſt eine leichte Wendung zum Beſſern eingetreten. Böcklin iſt nicht
auf einer Seite ganz, ſondern nur partiell gelähmt. Nach der
Büricher 8tg. vermehren ſich die Ausſichten auf Wiederherſtellung
des Künſtlers etwas.
Bern, 22. Mai. Der Direktor Scheup von dem Comptoir
St. Gallen der Eidgenöſſiſchen Bank wurde geſtern verhaftet.
Wie verlautet, hat derſelbe die Bank durch betrügeriſche Operationen
Um eine Summe von 3 Millionen geſchädigt.
Paris, 22. Mai. Drei geſtern hier ſtattgehabte große Schaden=
feuer
waren, wie die Unterſuchung ergeben hat, angelegt worden.
Paris, 21. Mai. Da der portugieſiſche Delegierte Serpa
Vimentel bis Sonntag neue Inſtruktionen erwartet, iſt die nächſte
Sitzung des Bondholder =Komites auf Montag angeſetzt.
London, 20. Mai. Die Verleihung des Bathordens der
Militärtlaſſe an den Prinzen Heinrich von Heſſen und
der Civilklaſſe desſelben Ordens an den Prinzen Adolf von Schaum=
burg
=Lippe wird amtlich veröffentlicht.
Liſſabon, 20. Mai. Die Generalverſammlung der königlich
portugieſiſchen Eiſenbahnen iſt auf den 30. Juni einberufen.
New=York, 22. Mai. Der durch die Ueberſchwemmungen
verurſachte Schaden, welcher auf 11 Millionen Dollars abgeſchätzt
wurde, ſoll nach neuerlichen Meldungen noch größer ſein. An eine
Ernte könne in den betroffenen Landſtrichen in dieſem Jahre über=
haupt
nicht gedacht werden und beträgt der Schaden allein hier
eine halbe Million. Gegen 8000 Menſchen ſind obdachlos gewor=
den
und in Saint Louis allein befänden ſich 15000 Arbeiter ohne
Beſchäftigung. Die durch das Hochwaſſer verwüſteten Ufer des
Miſſiſſippi zwiſchen Cairo und Saint Louis gewährten einen trau=
rigen
Anblick. Auch dort hätten mehrere tauſend Menſchen ihr
Obdach verloren, zahlreiche Viehberden ſeien umgekommen, die Saat
auf gegen 500000 Acker ſoll vollſtändig zerſtört ſein. Bei einer
plötzlichen Senkung des Ufers hätten geſtern ſünf Perſonen das
Leben verloren, ſo daß während der Dauer eines halben Tages 30
Menſchen ertrunken ſeien. Nach Meldungen aus Sioux Cith iſt
der Waſſerſtand der ausgetretenen Flüſſe noch außerordentlich hoch.
Die Verluſte, welche die Stadt Sioux betroffen, belaufen ſich auf
2 Millionen Dollars. Der Regen hat aufgehört. dafür iſt aber
ſtarker Schneefall eingetreten, durch welchen die Notlage der Obdach=
loſen
eine noch größere geworden iſt. Der Arkanſas=Fluß iſt noch
immer im Steigen begriffen. Die Niederungen von Jefferſon
County ſind überſchwemmt, darunter 1500 Acker, die mit Baum=
wolle
bepflanzt ſind. Das Städtchen Corondolet unterhalb St. Louis
iſt von den Fluten umgeben und 2-800 Menſchen ſind in Lebens=
gefahr
. Hunderte von Menſchen ſind in Kaſkaſkia (Illionis) bedroht.

Dankſagung.

Für die erwieſene Theilnahme bei dem Tode unſeres
lieben Gatten, Brude s, Schwagers und Onkels, des Herrn
Reinrich Schmitt,
Reviſor au der Heſſ. Ludwigsbahn,
dankt herzlichſt im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Ph. Schmitt,
Großherzogl. Muſikdirektor.

Tageskalender.
Freitag. 27. Mai: Generalverſammlung des Darmſtädter Gewerbe=
hallevereins
in der Brauerei Heß, Kirchſtraße.

Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich. beide in Darmſtadt.