Darmstädter Tagblatt 1892


17. Mai 1892

[  ][ ]

Abennementspreis
dierteljührlich 1 Mark 50 Pf., halb
Ehrlich 8 Mark icl. Bringerlohn.
Anzwünz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quatrtal ind. Poſiauſichlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
für das
woͤchentl. Gnal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen:h Darmſtadt
von der Expedition, R5 -t. fr. Nr. 23,
in Beſſungen von j5. dr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, iw e auswärts
von allen Aunoncen=eypeditionen.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Breisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

NIl5.

Dienstag den 17. Mai.

1898.

Aufforderung.
1) Der Taglöhner Franz Mohr, geboren am 21. Januar 1845 zu Bensheim,
2) der Handarbeiter Peter Müller, geboren am 5. Dezember 1850 zu Alzey,
beide durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 17. Juni 1874 in contuma-
ciam
für fahnenflüchtig erklärt und mit einer Geldſtrafe von je 150 Mark
belegt,
3) der Sergeant Georg Wilhelm Rudloff vom 4. Großherzoglich Heſiſchen
Infanterie=Regiment (Prinz Karl) Nr. 118, geboren am 26. Dezember 1852
in Kirchberg, Kreis Fritzlar, durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 12.
Juni 1879 in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und mit einer Geld=
ſtrafe
von 150 Mark belegt,
werden aufgefordert, ſich bei dem unterzeichneten Gericht zu ſtellen.
Zugleich werden alle Mililär= und Eivilbehörden erſucht, die Vorgenannten im
Betretungsfalle zu verhaften und hierher vorführen zu laſſen.
Darmſtadt, den 15. Mai 1892.
[7688
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.

B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen Einwohner (Darmſtadt=-Beſſungen), welche ihren direkten Steuer=
zettel
für 1592ſ93 noch nicht erhalten haben, wollen zur Vermeidung nach=
theiliger
Folgen innerhalb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſterei=Bllreau (Stadthaus,
Zimmer Nr. 6) Anzeige davon machen.
Darmſtadt, den 12. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Morneweg.
[7471



Main=Arckar-=Bahn.
Die auf einigen Stationen der Main=Neckar=Bahn lagernden alten Mate=
rialien
, an:
Schienen, Schweißeiſen, Drehſpähnen, Radreiſen. Feuerbüchſen von Kupfer,
Trieb=, Louf= und Wagenradſätzen, Waſſerreſervoirtheilen, ſowie für dies=
ſeitige
Zwecke nicht mehr brauchbare gußeiſerne Locomotiveylinder ꝛc., ſollen
Dienstag den 31. Mai l. 33., Vormittags 10 Uhr,
durch Anbietung vergeben werden.
Der Haupt=Magazins=Verwalter zu Darmſtadt wird über dieſe Materialien/
bis zum bezeichneten Termine Auskunft geben und können die Verkaufsbedingungen,
ſowie das Verzeichniß der zum Verkaufe kommenden Materialien gegen eine Gebühr
von 40 Pfg. auf frankirte Anfrage von demſelben bezogen werden.
Die Gebote müſſen bis zu genanntem Termin bei dem Haupt=Magazins= Ver=
walter
zu Darmſtadt frankirt, verſchloſſen und mit der Aufſchrift Verkauf alter
Materialien betr." eingereicht werden.
Darmſtadt, den 10. Mai 1892.
(7689
Der Ober=Betriebs=Inſpektor.

Vergebung von Asphalt=
Arbeiten.
Die Herſtellung der Asphalt=Trottoirs
und Asphaltböden der Schlachthallen des
neuen Schlachthofes hier, ſoll im Weg
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 21. Mai d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
ſauf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 16. Mai 1892.
Großherzoglich=Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.
Riedlinger, Beigeordneter. (1690

Trottoir=Herſtellungen.
Die Herſtellung von Asphalt=Trottoirs
1) in der Kiesſtraße, zwiſchen Nieder=
Ramſtädter= und Hochſtraße,
2) in der Woogsſtraße zwiſchen Woogs=
platz
und Döngesborngaſſe,
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 20. Mai 1892,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 3,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 11. Mai 1892.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7404
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
Schmiedeiſerne Dach=
Conſtruetion.
Die Lieferung der ſchmiedeiſernen Dach=
Conſtruction für das neue Maſchinenhaus
244

[ ][  ][ ]

1638

des ſtädtiſchen Waſſerwerks ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 25. Mai d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer des Waſſer=
werks
, zur Enſicht offen, bei welchem
auch die Formulare für di= Offerten, die
Zeichnungen und Unterlagen zum Preiſe
von 1 Mark zu erheben ſind.
Darmſtadt, am ½. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7405
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.

Nr. 116

Vergebung von Cement=
arbeiten
.
Die Herſtellung des Betonbettes, ſowie
das Verſetzen und Fugenvergießen des
Pflaſters der Pferdeſtallungen auf dem
neuen Schlachthofe ſoll im Wege der Sub=
miſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 23. Mai d. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, den 16. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 1691

Aulieferung von Leder für die
Armenverwaltung.
Wir bedürfen der nachfolgenden Leder=
quantitäten
:
90 Kilogramm Sohlleder,
12
Nindsleder.

30
chwarzes Kalbleder u.

12 Stück braune Schaffelle,
alles in beſter ladelloſer Waare, und laden
Lieferungsluſtige ein, ihre mit bezüglicher
Aufſchriſt verſehenen Angebote
Montag den 30. Mai d. Js., Vor=
mittags
zwiſchen 10-12 Uhr,
in den im unieren Stockwake des Stadt=
hauſes
aufgehärgte: Submiiſionskaſten
einzuleger. Proben ſind bei Herrn Ober=
verwalter
Schmidt im Pfrundnerhaus,
Frankfurterſtraße 27, einzureichen. Der=
ſelbe
wird auf Verlangen auch jede ge=
wünſchte
Auskunſt ertbeilen.
Darmſtadt, den 13. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:

Geffentliche Aufurdrrung.

Forderungen und ſonſtige Anſprüche an den unter der Rechtswohlthat d
Inventars angetretenen Nachlaß der am 17. Januar l. Js. dahier verſtorben,
Johanna Hübener, geboren zu Erbach im Odenwald und zuletzt wohnhaft d
hier, ſind
binnen einer Woche
bei unterzeichnetem Gericht anzumelden, widrigenfalls ſie bei der Nachlaßordnu
nicht berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 13. Mai 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[6=
Dr. Güngerich.

Cämmtliche Damenconfections-Otoſfe,

auch für kindor geoignot, werden wegen Aufgabe dieses Artikels zu
jedem annehmbaren Preise ausverkauft.
Verbemich,
P.
Ernst Andwigsstrasse 22.
22 ErnstLudwigsstrasse 22.

Ich erwarte im Laufe dieſer Woche eine Sendung

wovon ich die
100 Eilo zu Mu. 6.75
erlaſſe und nehme ich jetzt ſchon Aufträge hierauf entgegen.

Guot k ehlb,

1 Kirchſtraße I.

Lauteſchläger, Beigeordneter.
5

Imzugshalber wird billig abgegeben:
11 Eine einfache Schlafzimmer= Ein=
richtung
. Trümeaux, ein Seſſel, ein
polirter Kleiderſchrauk nebſt Waſch=
kommode
und einge größere Waſch=
bütten
. Steinſtr. 5, 2. Stock. (537

boschatssſGrlogung und EmPrGnlulg.

Hierdurch mache ich meinen geehrten Kunden und Gönnern die
ergebene Mittheilung, dass sich mein

Tuch- Manufactur- & Woissmaarongeschäft

seit heute in dem neugebauten Hause
Carlsstrasse 1I, neben der Hügolstrasse,
beſindet und bitte ich auch ferner um geneigtes Wohlwollen.
Um mit meinem grossen Lager, besonders in
S Buckskins und Kleiderstoffen

wegen vorgerlickter Saison etwas zu räumen, verkaufe ich dieselben
zum Theil unter Einkaufspreisen und weise noch ganz besonders auf
eine grosse Anzahl Reste in obigen Artikeln hin, welche zur Hälfte
des Werthes abgegeben werden, ausserdem gewähre ich auf die im
Preise nicht herabgesetaten Artikel von jetat bis Pſingsten bei Baar-
zahlung

[7414

SI20 SConto.-.
Carlsstrasso
Carlsstrasso
WIIN. uGI808.
1L.
14.

E=

[ ][  ][ ]

Nr. 115

1639

Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen des Eduard
Schüßler dahier werden die demſelber
gehörigen Immobilien:

Flur.
V.

Nr.
40¾oo

CMtr.
286¾

Hofraithe Liebig=
ſtraße
15.
V. 40¹o 6⁄₁₀ Grabgarten daſ.
Grabgarten daſ.,
V. 401¾ao 113 Grabgarten daſ.,

V. 40½o. 12⁄₁₀ Grabgarten daſ.,
V. 406oo 50
V. 401%oo 69 Grasgarten daſ.,
Mittwoch den 18. Mai 1892,
Vormittags 11 Uhr,
m Ortsgerichislokal zum dritten und
letztenmalmeiſtbietendöffentlich verſteigert.
Bei annehmbarem Gebot erfolgt als=
bald
der Zuſchlag.
Darmſtadt, den 13. Mai 1892.
Broßherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. E. d. V.:
(6238
Müller.

Ein ſpeziell zur Vertilgung von
Schwaben
ſelbſthergeſtelltes, ſonct völlig unſchädliches
Pulver von vorzüglicher Wirkſamkeit
empfehle ich hiermit zu dem, einen größeren
Conſum ermöglichenden billigen Preis von
M. 1.50 per Pfund.
Christian Schwinn,
Droguenhandlung. (5562

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allerbeſte Qualität, garantirt, weiß
und gelb,
5 Pfund M. 115.
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nur Ludwigsplatz 2.
Himbeerſaft

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un

Erdbeerſaft

in beſter Qualiät, letzterer vor=
züglich
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Mineralwaſſerfabrik,
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Martinsſtraße 14.
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14⁄₈
8
6D
52
C
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Façon Promenade,
Façon Iageniense,
Façon Fourinhand,
Façon Diplomat,
aus seidenen und waschbaron Stoſſen.
[7081
Hichbergs Nachlolger
Grossh. Hoſlieferanten.


Schsrmſahrit
L. R. Schlüter.
Größtes Schirmlager in Darmſtadt. - Anerkannt billigſte
Bezugsquelle, befindet ſich
WIO Mirchstrasse 1OM
M
gegenüber der Stadtkirche.
Die billigen Preise, wie nur Prinia Waare erleiden ent-
[6179
hie den Koine Aenderune.
G. SSTTSEUa8,
6 Ernſt=Ludwigsſtraße G,
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(mit meinem Firmaſtempel) Pfund M. 1.15,
Frische süsse Land. und Schweizerbutter
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J2.
Sohweizerkäse
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(bei 3 Pfund 75 Pfg.).
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in bekannter feinſter Qualität.
Txler,
ſ288
Coblemz,
Wuisburg.
Wiesbadem,

Kirchſtraße 23.

[ ][  ][ ]

Da in hieſigen Stallungen und Stallungen der Umgegend die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen iſt,
darauf aufmerkſam gemacht werden, daß die von erkrankten Thieren gelieferte
AAlcm Tür zAnmaOr,

geſundheitsſchädlich iſt. Die Milch kann zwar nach ſorgfältigſter Abkochung verwendet werden,
Woléhe-Rmitor.
aber wird es über ſich gewinnen, die Milch erkrankter Thiere ihrem Lieblinge zu reichen? - Iſt das
Rolem des Wénldes
doch ſiets von tauſend Gefahren bedroht, kann es doch nicht ſorglich genug behütet werden! Es iſt W. Pllicht
jeder Mutter-E während der Zeitdauer der Seuche zu einer Fs- anderen Nahrung -2g zu greifen,
welche die Milch vollſtändig zu erſetzen vermag. Die älteren Kindermehle und Hafergrütze ſind hierzu allerdings
nicht verwendbark Die älteren Kindermehle bieten entweder nach der Art ihrer Herſtellung oder ihrer Verpackung
keine Garantie dafür, daß dieſelben frei von E- Mikroorganismen -4 ſind. Hafergrütze aber ſtellt an
den Magen des Kindes Anforderungen, denen dasſelbe nicht genügen kann. Das einzige, wirklich einwand-
froie
, von den Aerzten als beſtes anerkannte Nährmittel für Kinder iſt

Rademann's Eindermehl iſt abſolut keimfrei!
Rademann's Kindermehl
Rademann'e Kindermehl
Rademann's Hindermehl

iſt von unbegrenzter Haltbarkeit!
iſt leicht verdaulich!
Rademann's Hindermehl beſitzt keine unlöslichen Beſtandtheile!
beſitzt den größten Nährwerth!
Rademann'e Hindermehl bekommt auch den ſchwächſten Kindern vortrefflich
und macht dieſelben geſund und ſtark!
Rademann's Eindermehl iſt von den größten Autoritäten als das Beſte
anerkannt!

3.
Jede Mutter, die einen Verſuch mit Rademann's Hindermehl gemacht hat, wird demſelben vor
allen anderen den Vorzug geben. Das Mehl kann ſowohl mit Milch als auch mit Waſſer, oder Fleiſchbrühe zubereitet
werden; für ſchwächliche Kinder dürfte ſich nach geſchehener Rückſprache mit einem Arzte die letztere Zubereitungsart
empfehlen. Als Zuſatz zur Milch bietet es ſtets eine
Garamtie-
für
Ertödtung aller in der Milch vorhandenen Keime. Nur wenige Mütter haben die Gewißheit, daß die verwendete
Milch ganz rein iſt, da ſie nicht immer über die Pflege und den Geſundheitszuſtand der Milchthiere unterrichtet ſein
können. Nun aber macht ein Zuſatz von
Audemanns Eindermehl
3 nöthig, daß die Milch länger über dem Feuer bleibe als reine Milch, da die mit Zuſatz verſehene Milch länger
kochen muß und in der andauernden Siedehitze alle Bakterien getödtet werden; und deßhalb bietet der Gebrauch von
Rademann'e Hindermehl eine ſtändige
Bürgschaft,
dafür, daß den betr. Kindern nie eine inficirke Milch gereicht wird und daß dieſelben nie eine
Erkrankung als Folge der Ernahrung
haben werden.
ſ.x- Wer alſo um Erhaltung der Geſundheit ſeines Kindes beſorgt iſt,
Ec- der verwende Nademanu's Kindermehl!
nnmnn
7
mnnnn
mn
Rademann's Kindermehl iſt in den Apotheken, Droquerien und Colonialwaarenhandlungen zum Preiſe
von M. 1.20 pro Büchſe erhältlich.
(7696

1⁄₈
243

Ahlio

deh

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zo
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150)
340¼
130
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[ ][  ][ ]

Nr. 115

1641

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Bwoll=Flanell M. 1.95 u. 225,


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Riegel 35 Pfo.,
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4 Knopf lang mit Riegel, 50 Pfg.,
Hälbseidens Damenhandschuhe, 4 Knopf lang, von
50 Pfg. an.

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Corsetten, gutſitzende Façons, von 55 Pfg. an.
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zu haben bei Herm. Jungmann, Markt=
gaſſe
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Gasmotor
ſvon Deutz), mittlerer Größe, iſt ver=
änderungehalber
preiswerth zu verkaufen.
[7413
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Sicherheitsrad
billig zu verkaufen.
[7442
Dieburgerſtraße 5, Hintethaus.

[ ][  ][ ]

164)

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2 Ludwigsplatz D.
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per Pfund 30 Pfg.
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nur Ludwigsplatz 2.

2816) Ruthsſtraße 9 eine Wohnung,
3 kleine Zimmer nebſt allem Zubehör.
3464) Im Hildebrand'ſchen Hauſe,
Eliſabethenſtraße 2, iſt eine ſchöne
Manſardenwohnung an ruhige kleine Fa=
milie
ſofort zu verm. Näheres Exped.
4717) Alexanderſtr. 18, neben der
Infanteriekaſerne, iſt der 1. Stock mit
6 Zimmern per 1. Mai anderweit zu ver.
miethen Die Wohnung eignet ſich durch
ihre Lage ganz beſonders dazu, einzelne
Zimmen davon möblirt abzugeben Näb
Eiſabethenſtr. 29 im Laden.
5371) Erbacherſtraße 47. gegenüber
der Mathildenhöhe, im 2. Stock ſoͤkne
Wohnung von 5 Zimmern und allem Zu=
behör
per 1. Juli zu vermiethen. Näh
Erbacherſtraße 51 parterre.
5432) Wendelſtadtſtr. 51, I., Woh=
nung
, 2 Zimmer, Küche, Waſſerl., Glas=
abſchluß
. Bodenkam. nebſt Zubeh, ſofort.
5679) Landwehrſtr. 27 eine Woh=
nung
. 4 3., Mädchenſtube, per 10. Juli.
6106) Seeſtraße 3 eine kleine Woh=
nung
mit Keller und Holzſtall zu verm.
6265) Schulſtr. 1 Seitenb. parterre
2 Zimmer, Küche, Keller, an ſtille Leute,
ſofort zu bezieben.
6278) Mauerſtr. 10 Beletage 5 in.
einandergehende gr. Zimmer, Waſſerltg.
Glasabſchl. u. all. Zubeh anfangs Juli.
6580) Schützenſtraße 17 3. Stock
eine Wohnung, 4 Zimmer, Kabinet,
Mädchenſtube und allem Zubehör, ſoforl
u beziehen. Näheres im Seitenbau daſ.
6582) Waldſtraße 30 Zimmer und
Küche an einzelne Perſon gleich bez.
6712) Schulftr. 3 Hinterb. 2. Stock
3 Zimmer, Küche ꝛc., per 1. Juli an
ruhige Familie. Näheres Vorderhaus.
6878 Mollerſtraße 4, 3. St., vier
cvent. 5 Zimmer mit Zubehör für ſofort
zu verm. Näh. Schloßgartenplatz 1.

Nr. 115
6946) Wienerſtr. 79 gr. Theil einer
ſchönen Manſarde mit allem Zubehör an
einzelne Dame oder kl. Familie zu verm.
7150) Kirchſtr. 8 eine Wohnung im
Mittelbau zu vermiethen.
7159) Eliſabethenſtr. 47 (Neubau)
Wohnungen von 4 und 3 Zimmern mit
Zubehör per 1. Juni zu beziehen. Zu
erfr. bei J. Ruoff, Waldſtr. 35.
7302) Niederramſtädterſtr. 11 ein=
Wohnung, 3 Zimmer mit Zubehör per
Auguſt zu bez. Näheres Seitenb. part.
7303) Niederramſtädterſtr. 11 ein
Zimmer mit Küche u Keller an einzelne
Perſon per Auguſt zu beziehen. Näheres
Seitenbau part.
7362) Martinsſtr. 24 der untere
Stock mit allen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und gleich zu beziehen. Zu er=
fragen
in Nr. 22.
7425)
Darmſtraße 8
eine ſchöne Wohnung zu vermiethen.
7431) Hoftheaterplatz 1 iſt die Man=
ſardewohnung
per 1. Auguſt zu verm.
7432) Soderſtr. 76 Parterrewohnung,
4 Zimmer, per 1. Auguſt zu vermiethen.
7551) Schloßgartenſtr. 55 e. frdl.
Wohnung im mittl. St. 19 M. monatl.
7552) Obergaſſe 15 eine Wohnung
zu vermiethen.
7574) Mollerſtraße 9 eine Wohnung,
per Monat 10 Mark.
7702) Wilhelminenplatz 2 freundl.
Manſarde an einzelne Dame oder kleine
Familie. Eirzuſehen von 10-11 Uhr
Vormittags.
7703) Waldſtraße 44 Manſarden=
wohnung
, beſtehend aus 2 Zimmern, Kllche
nebſt Zubehör, an eine kinderloſe Familie
oder einzelne Perſon billig zu verm.
7704) Ecke der Wiener= u. Kies
ſtraße 80 Beletage, beſtehend aus fünſ
Zimmern, 2 Manſardenzimmern, Garten=
antheil
und ſonſtigem Zubehör, per 15
Auguſt zu verm. Näheres Waldſtr. 44

Läden, Magazine sto.
4246) Kirchſtraße 2 iſt der Laden
mit Wohnung zu vermiethen und bald zu
beziehen oder das Haus zu verkauſen.
Näheres Rittergaſſe g.

5208) Kirchſtr. 8 Mittelbau 1. St.
ein möblirtes Zimmer mit abgeſchloſſenem
Vorplatz ſofort zu vermiethen.

5686) Aliceſtraße 26½ ein gut möbl.
Zimmer zu verm. Näheres 1. Stock.
5987) Stiftſtr. 40 zunächſt d. Knab=
Arb.=Anſt. em 2ſenſtriges gut möbl. Zim.
6305) Louiſenſtraße 16
zwei große, gut möblirte Zimmer zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen.
7582) Mathildenplatz 5 Seitenbau
2 einfach möbl. Zimmer ſofort zu verm.

6960) Gut möbl. großes Zimmer,
1. Stock, ſep. Eingang. ſofort zu verm.
für 18 M. Näheres Exoedition.
6963) Ein ſehr freundliches Zimmer
in nächſter Nähe des Herrngartens, Eing.
ſep., kann mit oder ohne Penſion abge=
geben
werden. Näh Schloßgartenplatz 1.
7580) Saalbauſtr. 36 1. St. möhl
Wohn= und Schlafzimmer u. en unmöbl.
Zimmer ſofort. zu beziehen.
7436) Einig= hübſche ſeparate Zim=
mer
, möblirt oder unmöblirt, auf Wunſch
volle Penſion. Zu etfr. Sode ſtr 82.
7705) Schulſtr. 1 Zim. m. Laſf e 12 M.
.
2 Ludwigsplatz B.
L-AIUIO
(7706
in
bekannter, vorzüglichſter Qualilät.
per Schoppen
Salatſpeiſesl
32 Pfo.
Feinſtes Salatöl 40
Victoria=Tafelöl 60
EE8I3T ANAAU
nur Ludwigsplatz D.
Darmstädter Hof, Traisa.
Täglich friſch geſtochene

caON
[7701
per Pfund 50 Pfg.
J. Riedmatter.
Owei unmöbl. Zimmer, möglichſt mit
2) kl. Küche, bei anſtänd. Familie, mit
dieſer auf einem Vorpl., von alleinſteh.
Dame geſucht. Offerten mit Preisang.
[7675
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Ks wird ein Waggon Flechtgras zur
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geſucht. Offten nebſt Muſter zu ſenden
an Ferd. Kölges in Boisheim,
Rheinland.
[7671

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eine ausgebildete Lehrerin.
Näheres in der Expedition. (e673

Rostauration Schresshaus.
Jeden Mittwoch und Samstag
Raffee mit frisch. Ruchen.3
Wuchhalter. Ein tücht zuv. Kaufmann
O ſucht für ſofort Stellung als Buch=
halter
, auch übernimmt derſelbe die ſtun=
denweiſe
Führung und Nachtrag. v. Ge=
ſchäftsb
. Off. u. K. 104 an die Erp. d. Bl.

2

28
11

8

00
4H

oͤein

[ ][  ][ ]

1643

Gauu Gdlawu uoI
Badeanzüge, Badehauben, Bademäntel,
Badetücher, Badehosen, Badeschuhe,
Frottirartikel
in grösster Auswahl.
Lu. BGRttnhhut,
12 ErnstLudwigsstrasse 12.
4
4

Genanntmanung.

Von Dienstag den 17. d. Mts. ab
Eiä- verkehrt der Zug 11 von G iesheim nach Darmſtadt ſtatt 103
um 118 Nachmittags und Zug 12 vor Darmſtadt nah Griesheim ſtatt 1½ um
[7610
148 Nachmittags.

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von ETaACk E -.
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kechen kann u. alle Hausarb. verſt., ſucht
Stelle a. gl. Frau Reßling, Marktpl. 7.
7713) Mehrere brave Mädchen mit
guten Zeugniſſen ſuchen Stellen für ſofort
und auf Johanni. Frau Neidig, Alexan=
oerſtraße
9.
in junges geb. Mädchen, in allem
E Häuslichen erfahren, das bügeln, nähen
und ſerviren kann, ſucht in feinerem Hauſe
Stelle als beſſeres Hausmädchen od. dgl.
Gefl. Offerten bitte unter T. S. 23 an
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für die Maſchine werden geſucht bei 2
C. Welzbacher. 5
Ein Mädchen im Weißzeugnähen,
A beſond rs im Knopflöchermachen
geübt, findet Beſchäftigung.
Dieburgeiſtraße 5 Hinterbau.
(7716
7717) Brave Mädchen erhalten ſehr
gute Stellen. Stellenbüreau Röſe,
Louiſenſtr. 20, parterre.
7718) Saalbauſtr. 17. 1 St. hoch, ein
br. Mädch. m. 9 Zeugn. ſoſort geſucht.
7719) 10-15 br. Mädch. find. ſ. 9
St. h. u. a. Stb. F. Ro h, Alexanderſtr. 14.

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4=
S p a r g el
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per Stück 40 bis 80 Fie.
Wib. Vober Raohk, Inton kassbender
771
Eliſabethenſtraße 16.
Marktplatz.

7688) Für mein Crykall=, Glas=
Porzellan= und Luxuswaarengeſchäft
ſuche ich eine tüchtige Verkäuſerim
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Louis Hoach.,
Großh. Hoflieferant.
Eliſabethenſtraße 12.
Gesmcht
ein im Redactionsfache bereits ge=
ſübter
und nach allen Richtungen
erfahrener
Reitungs-Redacteur.
für dauernde Stellung. Offerten
mit Zeugniſſen nimmt die Exped.
ſunter der Chiffre L. R. entgegen.
7719a) Zwei tüchtige, ſelbſtſtändige
Glaſergehülfen,
auf Rahmenarbeit gellbt, gegen hohen Lohn
ſlauf dauernd geſucht.
Georg Philipp Hotr,
Kahlertſtraße 36.
7325) Ein Tapeziergehülfe und ein
Lehrjunge können ſoſort bei mir ein=
A. Meurer, Tapezier,
treten.
Kiesſtraße I.
7720) Ein jüngerer, kräfliger, zuver=
läſſiger
Hausburſche mit guten Zeugn.
ſofort geſucht. Näheres Expedition.

[ ][  ][ ]

Nr. 153
1644

Donnerstag den 19. Mai 1892,
Vormittags 10 Uhr,

werden durch den Unterzeichneten im hinteren Saale der früher Ensling'ſchen
Brauerei, nunmehr zum Schöfferhof; dahier (Alexanderſtraße) nachbenannte
Gegenſtände öffentlich meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigert:
2 Kleiderſchränke, 1 Küchenſchrank, 6 Kommoden, 5 Kanapees,
3 Spiegel, 3 Wanduhren, 1 Regulator, 4 Bilder, 3 große
Singernähmaſchinen, 1 Glasſchrank, 2 Stühle, 1 Handkoffer,
58 Stück div. Bücher, div. chirurgiſche Artikel, 1 Schreib=
pult
, 1 Hängelampe, verſchiedene Frauenkleider u. a. m
Darmſtadt, den 16. Mai 1892.

8
Wüttich,
Großh. Gerichtsvollzieher.
Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.
Einem verehrten Publikura, Freunden, Bekannten, ſowie meiner werthen Nach=
barſchaft
zur gefl. Nachricht, daß ich vom 16. d. Mis.
Ernst-Audwigsstrasse 20
eine

Ergebenste Aufrage
ſohne Anſpruch auf Antwort.
Würde die Spülung des Rohr=
netzes
der Waſſerleitung nicht viel
weniger, Störung verurſachen,
wenn ſie während der Nächte
vorgenommen würde?
[7733
Feinſte friſcheſte
Sceulſſſooge
per Pfd. 20-25 Pfo.,
ſeinſte
Cablian
per Pfd. von 20 Pfg. au,
prima
Maljesheringe

T GISSCTe
errrichtet habe.
Geſtützt auf langjährige Thätigkeit am hieſigen Platze empfehle ich nich im
Anfertigen aller Arten von Fenſter, Einrahmen von Bilder und Spiegel, Verglaſungen,
Reparaturen, ſowie in allen in das Glaſerſach einſchlagenden Arbeiten bei billigſter
und reeller Bedienung.
Indem ich mein Unternehmen Ihrem geſchätzten Wohlwollen empfehle, zeichne
(7722
Hochachtungsvoll
A. Hoſiann, Glasermeister.

Schlangen, Waſſerkäfer und weiße
Tauben werd. gel. Hochſtr. 26.17723
Fine alleinſtehende Wittwe ſucht eine
C. kleine Wohnung. Offerten unter
S. H. an die Exped. d. Blattes. [7724
Sandbergſtraße 30 iſt eine friſchmelkende
[7725
Ziege zu verkaufen.

Fründlicher Unterricht im Klavierſpiel
G wird ertheilt. Mühlſtr. 41 part. [310
Ibergaſſe 15 finden zwei junge Leute
[7638
L Wohnung und Koſt.

1ßin einthür. Eisſchrank iſt abzugeben.
E. Näh. Wilhelminenſtr. 9.
(7726
Schirm ſtehen gebl., Bank Wilhelminen=
ſtr
. ße. Geg. Belohnung abzugeben
[76-
Wittmannſtraße 3. 2 Tr.
ACacao,
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ME. 180, M. 3.30.
G. P. Poth Wacht.,
E. Mattern.
Kin braves Mädchen kann das Kleider=
C machen u. günſt. Bedingung. erlernen.
Näh. Kranichſteinerſtr. 20, Stb. l. (7639

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bei ſofortiger Baarzahlung zu
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gen. Angabe der Lage u. Größe,
ſowie des Preiſes unter Z. 12
(7729
an die Exped. d. Bl.

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hergerichtete
Kegelbahn und
Gartenwirthſchaft allen werthen
Gäſten, Nachbarn und Bekannten
zur gefälligen Benutzung. Dieſelbe kann
auch an Vereine u. ſonſtige Geſellſchaften
zu jeder Zeit abgegeben werden.
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Eine Hobelbank,
ein Real, ein Waſchbock, ein Bügel=
brett
, 2 Waſchbütten, 2 Bügelöfen,
eiſ. Bettſtelle mit Stroh= und Woll=
matratze
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0
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Eine leiſtungsf. Kunſtmühle ſucht einen
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Platz und Umgegend. Offerten unter
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Mk. 90.-, Stück 10 Pfg.
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G. P. Poth Hachl., F. Mattern.
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Hoh. Kaus, Kiesſtr. 15.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 17. Mai 1892.
8. Vorſtelluna i. d. 8. Abonnements=Abteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Die Räuber.
Ein Schauſpiel in 5 Akten von Schiller.
Koſinsky... Herr Hermann Wagner vom
Reſidenztheater in Dresden, als Gaſt.
Anfang ¼ Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Kaſſeöffnung 16 Uhr.

Donnerstag. 19. Mai 1892.
Große Preiſe.
Zum Beſten des Hofchor=Verſonals.
Tollköpfchen CCyprienne).
Luſtſpiel in 3 Aufzügen von Sardou.
Cyprienne .. Frau Wagner Kläger.
Hierauf:
Cavalleria rusticana.
Melodrama in 1 Aufzug von P. Mascagni.
Santuzza.. Frl. Czerwenka,
Alſio.. . . Herr Arnold. vom Stadttheater
in Augsburg, als Gäſte.
W. Den geehrten Abonnenten wird zu
dieſer Vorſtellung ein Vorkaufsrecht einge=
räumt
und können dieſelben die Billets am
Mittwoch, den 18. Mai, nachmittags von
3-5 Uhr an der Tageskaſſe im Großh. Hof=
theater
in Empfang nehmen.

[ ][  ][ ]

Ex zunächſt der katholiſchen Kirche. OP

von Gebröder Webor in Giultgarl

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Beilage zu Nr. 115 des Darmſtädter Tagblatt: vom 17. Mai 1892.

Politiſche Ueberſicht.

Deutſches Reich. Ihre Majeſtäten der Kaiſer und die Kaiſerin
begaben ſich Samstag vormittag um 9½ Uhr nach dem Exerzier=
platz
zu Kreckow wo die Parade der geſamten Garniſon von Stettin
ſtattfand. Bei der Rückkehr ritt Se. Majeſtät der Kaiſer an der
Spitze des Grenadier=Regiments Könia Friedrich Wilhelm IV. Nr. 2
zur Stadt und bealeitete die Fahnenkompagnie mit der Fahne zum
Schloß. Um 1 Uhr begab ſich Se. PLajeſtät in das neue Offiziers=
kaſino
des Königsregiments zur feierlichen Einweihung des Kaſinos.
Bei dem Feſtmahl brachte Se. Majeſtät der Kaiſer den Trinkſpruch
auf das Reaiment aus. Nach der Einweihung des Kaſinos begab
ſich der Kaiſer mittels des Dampfers Neptun' in Begleitung des
Krieasminiſters v. Kaltenborn=Stachau, der Flügeladjutanten und
des Geheimerat Schlutow nach Bredow und beſichtiate daſelbſt d n
im Bau befindlichen und auf Stapel liegenden Aviſo. Um 6 Uhr
abends fuhren Ihre Majeſtäten der Kaiſer und die Kaiſerin nach
der Generallandſchaft zu dem von der Provinz gegebenen Feſtmahle.
Im Veſtibül des neuerbauten prächtig geſchmückten Gebäudes er=
warteten
der Präſident des Abgeordnetenhauſes v. Köller und der
Generallandſchafts=Direktor v. Kameke die Majeſtäten. Zu dem
Feſte waren die Vertreter der Provinz Pommern, die Spitzen der

Civil= und Militärbehörden, ſowie zahleeiche Damen anweſend.
Während der Tafel begrüßte Präſident v. Köller Ihre Majeſtäten
namens der Provinz und ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen
Hoch auf Ihre Majeſtäten. Se. Majeſtät der Kaiſer dankte in
längerer Rede und ſchloß mit einem Hoch auf die Provinz. In
ſeiner Rede wies der Kaiſer darauf hin, daß Vommern ſtets durch
enge Bande mit dem Hohenzollernhauſe verknüpft war. Auch der
Kaiſer würde ſicher nach dem Vorbilde ſeines Vaters als Statt=
halter
der Provinz in nähere Beziehungen zu der Vrovinz getreten
ein, wenn nicht ein tragiſches Geſchick eingegriffen hätte. Der
Kaiſer erinnere ſich heute an ein lebendes Bild bei ſeiner Hochzeit,
welches den Kampf der Herzöge Pommerns gegen Brandenburg
verſinnbildlichte. Zum Schluſſe hieß es dort im Liede: Den pom
meriſchen Greif und Brandenburger Aar kann nun kein Teufel trennen.
Dieſem Gelöbnis gebe der Kaiſer Ausdruck in dem Rufe: -Die
getreue Provinz Pommern lebe hoch!
Am Sonntag vormittag 10¼ Uhr begaben ſich der Kaiſer und
die Kaiſerin auf den Kaſernenhof des 1. Pomm. Feld=Art.=Regts.
Nr. 2. wo ein Feldgottesdienſt ſtattfand. an welchem auch das
Grenadier=Regt König Friedrich Wilhelm IV. Nr. 2. das 1. Vomm.
Feld=Art. Reat. Nr. 2. das Vionier=Bataillon Nr. 17. ſowie das
nach Stettin befohlene Küraſſier=Regt. Königin Nr. 2 teilnahmen. Die
245

[ ][  ][ ]

1645
Nr.
Feier begann mit der Liturgie, abgehalten von dem Diviſionspfarrer
Kleſſen unter Mitwirkung eines aus Soldaten gebildeten Sänger=
chors
. Hierauf hielt Militär=Oberpfarrer Kramm die Predigt. Nach
dem Schlußgebet befahl der Kaiſer einen zweimaligen Vorbeimarſch
der Truppen und berief die höheren Offiziere zu ſich, bei denen er
ſich in herzlicher Weiſe verabſchiedete. Um 12 Uhr reiſte die Kaiſerin
nach Votsdam ab, 4 Minuten ſpäter trat der Kaiſer in Begleitung
der Miniſter v. Henden, Herrfurth, v. Kaltenborn=Stachau und des
Staatsſekretärs Frhrn. v. Maltzahn die Reiſe nach Danzig an, wo
der Monarch nach den bisher getroffenen Beſtimmungen abends
gegen 6¼ Uhr auf der Schichau'ſchen Werft eintreffen und an Bord
der kaiſerlichen Pacht Hohenzollern' übernachten wird.
Der Reichsanzeiger meldet: Die erſte Sitzung der neu er=
richteten
Kommiſſion für Arbeiterſtatiſtik findet dem Vernehmen
nach in der zweiten Junihälfte ſtatt. Außer einem Bericht der
Kommiſſion dürſten Vorſchläge über Erhebungen bezüglich der
Arbeitszeit im Bäcker=, Müller= und Handelsgewerbe auf der Tages=
ordnung
ſtehen.
Dem Bundesrat iſt ein Entwurf von Ausführungsvorſchriften,
betr. die Unterſtützung von Familien der zu Friedensübungen ein=
verufenen
Mannſchaften zugegangen. Der Entwurf tritt bekanntlich
ſchon am 1. Juli d. J. und zwar mit rückwirkender Kraft bis zum
1. April d. J. in Geltung; dem Bundesrat iſt daher beſondere
Beſchleunigung der Beſchlußnahme empfohlen worden.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus nahm den Geſetzentwurf,
betr. die Aufhebung der Steuerfreiheit der Reichsunmittelbaren gegen
Entſchädigung an.
Oeſterreich=Ungarn. Nach einer Meld ung der Vol. Korr.
hat das Wiener Kabinett eine Einladung der Vereinigten Staaten
zur Teilnabme an der Konferenz über die Silberfrage erhalten.
Der Miniſterpräſident Graf Szapary hat beiden Häuſern des
Reichstags den Vorſchlag unterbreitet, daß dieſelben anläßlich des
Krönungsjubiläums des Kaiſers Franz Joſeph zum König von
Ungarn, am 8. Juni d. J., dem Jahrestage dieſes bochbedeutſamen
ſtaatsrechtlichen Aktes. welchen das ganze Land zu begehen ſich an=
ſchicke
, unter Führung ihres Vräſidenten in corpore bei dem König
erſcheinen und daß die Präſidenten den König namens des Unter=
hauſes
und Oberhauſes begrüßen, wie auch, daß die Mitglieder dem
vorargenenden feierlichen Dankgottesdienſte beiwohnen. Beide
Häuſe; kayen en=ſprechende Beſchlüſſe gefaßt.
Im Abgeordnetenhaus aab am 14. unter lebhafter Bewegung
des Hauſes Finanzminiſter Steinbach ein Expoſé, in welchem er
das Weſen der an das Haus gelangten Valutavorlagen erörterte.
Es ſoll verſucht werden, ſagte er, aus der öſterreichiſchen Wäh=
rungsgeſetzgebung
das aleatoriſche Element zu beſeitigen. Der
Finanzminiſter hält die von ihm gewählte Durchſchnittsrelation aus
den Jahren 1879-1802 für die gerechteſte. Alle entgegengeſetzten
Wünſche enſſprängen ſpeziellen Intereſſen. Beſtimmte geſetzliche
Friſten für die einzelnen Phaſen der Operation konnten nicht feſtge=
ſetzt
werden, denn im Momente, als der Finanzminiſter dies. ohne
im Beſitze des nötigen Goldes zu ſein, gethan hätte, würde er ſich
bewußt der Valutaſpelulation preisgeben. Zum Schluß der Rede
ertönte Beifall. Die Vorlagen werden im übrigen allſeitig ſehr kühl
beurteilt.
Frankreich. Der Marineminiſter wird 63 Millionen Mehr=
forderungen
zu ſeinem Budget einbringen.
Von den Gemeindewahlen iſt jetzt das Ergebnis aus 2681
Hauptorten bekannt; davon ſind 2641 Gemeinderäte republikaniſch,
488 konſervativ, 47 zweifelhaft. Die Republikaner gewinnen 253.
die Konſervativen 36 Gemeinderäte.
Der Import Frankreichs von Februar=Anfang bis 30. April
betrug 1319 gegen 1348 Millionen des Vorjahrs; der Export 870
Millionen gegen 955 des Vorjahrs. Die Ausfuhr der Fabrik=
erzeuaniſſe
in den erſten vier Monaten blieb gegen das Vorjahr
um 86 Millionen zurück.
Der Fiaaro' veröffentlicht ein Interview mit dem Prinzen
Victor Napolcon über die jüngſten Dynamitattentate. Der Prinz
äußerte in der Unterredung, es ſei nirgends mehr Autorität vor=
vanden
, überall herrſche volle Anarchie. Die Regierung habe den
ſozialen und religiöſen Krieg entfeſſelt. Das einzige Heilmittel ſei
eine feſte auf einem Plebiſeit beruhende Regierung.
Ravachol wurde bei ſeinem Eintreffen auf dem Bahnhof in
St. Etienne von berittener Gendarmerie mit blankem Säbel em=
pfangen
und vollſtändig umringt. Als Ravachol, umgeben von 60
Schutzleuten, den Außenperron betrat, rief er vor verſammelter
Menge: Hoch die ſoziale Revolution! Noch lebe ichl Die
Anarchiſten drohten demonſtrativ in den öffentlichen Cafes, Ravachol
rächen zu wollen.
Italien. Das Kabinett hat ſich folgendermaßen konſtituiert:
Giolitti Vorſitz, Inneres und interimiſtiſch das Schatzminiſterium,
Brin Auswärtiges, Bonacei Juſtiz. Ellena Finanzen, Pelloux
Krieg, Sanbon Marine, Genala öffentliche Arbeiten, Lacava Acker=
vau
, Martini Unterricht, Finocchiaro=Aprile Poſten und Telegraphen.
Rußland. Das Geſetz, betr. die Verſchärfung der Strafen
für den Verrat von Staatsgeheimniſſen, iſt nunmehr veröffentlicht
worden.

115
Die Geneſung des Miniſters des Auswärtigen v. Giers ſchreitet
nur ſehr lanaſam fort, und bei dem hohen Alter und der ſtark ge=
ſchwächten
Geſundheit des Miniſters erſcheint es faſt ausgeſchloſſen,
daß er die Miniſtergeſchäfte überhaupt wieder übernehmen wird.
Es tauchen immer beſtimmter lautende Gerüchte dahingehend auf,
daß der Botſchafter Paul Schuwalow zu ſeinem baldigen Nach=
folger
auserſehen ſei.
Griechenland. Samstag abend fand in Athen eine große
Demonſtration zu Gunſten des vormaligen Miniſterpräſidenten
Delyannis ſtatt. An derſelben beteiligten ſich etwa 30 000 Perſonen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. Mai.
In den Ruheſtand wurde verſetzt: am 11. Mai der Amts=
gerichtsdiener
am Amtsgerichte Butzbach Johannes Dietz auf ſein
Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen, treuen Dienſte
mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ſeines Nachfolgers.
Die Stadtverordneten=Verſammlung, Don=
nerstag
, den 19. Mai, nachmittags 3 Uhr, hat folgende Tages=
ordnung
. 1) Mitteilungen. 2) Veränderung der Telephon=Leitung
des Waſſerwerks. 3) Antrag des Herrn Stadtverordneten Lehr, betr.
Trottoirherſtellung in der Müllerſtraße. 4) Geſuch um Dispenſation
von Beſtimmungen des 822 des Ortsbauſtatuts. 5) Vergebung von
Pfläſterer=Arbeiten. 6) Desgl. der Lieferung von Kanalbau= Mate=
rialien
. 7) Erwerbung von Straßengelände ſüdlich der Herdwegſtr.
8) Benutzung des Kirchenplatzes zur Aufſtellung von Wagen.
9) Lieferung der Dampſpumpe für den Schlachthof. 10) Erweite=
rung
der Schulhäuſer in der Rundeturm= und Blumenſtraße.
11) Antrag. Beſchickung der Ausſtellung in Chicago betr. 12) Ver=
beſſerung
der Beleuchtung in der Soderſtraße und einer Anzahl
anderer Straßen. 13) Die Bauflucht der Candbergſtraße. 14) Waſſer=
verſorgung
des Armenhauſes in der Ludwigshöhſtraße. 15) Tarif
undispenſierter Arzneimittel für das ſtädtiſche Krankenhaus.
- Großh. Hoftheater. Zum Beneſiz für das Chor=
perſonal
findet, wie bereits erwähnt, Donnerstag die letzte Vor=
ſtellung
vor den Ferien ſtatt. Ein genußreicher Abend ſteht den
Beſuchern bevor, indem das Luſiſpiel Cyprienne; mit Frau
Waaner=Kläger und die Oper Cavalleria rusticana: mit Fräulein
Czerwenka vom Königl. Hoftheater in Stuttgart (Santuzza) als
Gäſte gegeben werden. Die Wahl dieſer beiden Gäſte muß eine
vorzügliche aenannt werden, da beide Damen in ihrer betreffenden
Partie Großartiges leiſten. Das Darmſtädter Publikum wird ſomit
an dieſem Abend die ſeltene Gelegenheit haben, ein Schauſpiel
und eine Oper zu ſehen. Im Intereſſe unſeres fleißigen Chors
iſt wohl ein ausverkauftes Haus zu erhoffen. Der Anfang der
Vorſtellung iſt auf ½7 Uhr angeſetzt.
Die diesjährige Generalverſammlung des Oden=
wald
klubs, welche am letztvergangenen Sonntag in Nieder=
Ramſtadt abgehalten wurde, nahm - von gutem Wetter be=
günſtiat
- einen durchaus befriedigenden Verlauf. Das Gros der
Teilnehmer der Darmſtädter Sektion verband mit derſelben am
Vormittag einen kleinen touriſtiſchen Marſch über den Rabenfloß=
kopf
, Frankenſtein und Nieder Beerbach und langte um halb 12 Uhr
am Vlatze an. Um 1 Uhr eröffnete der ſtellvertretende Vorſitzende
des Centralausſchuſſes, Herr Stadtverordneter K. Müller= Darm=
ſtadt
, die Verhandlungen,. in welcher 20 Sektionen mit etwa 120
Mitaliedern vertreten waren. Er gedachte zuerſt der Ereigniſſe,
welche den Odenwaldklub ſeit ſeiner vorjährigen Generalverſamm=
lung
in Höchſt betroffen, des Ablebens Sr. Königl. Hoheit des
Großherzogs Ludwig IV von Heſſen, der dem Klub ſtets
ſo wohlwollend und fördernd gegenübergeſtanden, ſowie des Ab=
lebens
des Vorſitzenden des Centralausſchuſſes, Herrn Oberbürger
meiſter Ohly=Darmſtadt, deſſen letzte Grüße an den Klub er über=
prachte
und deſſen letzte Wünſche für das fernere Gedeihen desſelben
jedes Mitglied als ein heiliges Vermächtnis entgegennehmen und
beherzigen wolle. Als ein beſonders freudiges Ereignis für ten
Klub wurde es empfunden, daß Se. Königl. Hoheit der Groß,
herzog Ernſt Ludwig von Heſſen das Protektorat über den
Klub Allergnädigſt übernommen habe. Das betreffende Allerhöchnt
Handſchreiben wurde verleſen; der Centralausſchuß wird demnächſi
Veranlaſſung nehmen, dem Regenten für die erwieſene Auszeichnune
den geziemenden Dank auszuſprechen. Nachdem noch Herr Mühlen
beſitzer Zeh namens der Sektion Modauthal die Anweſenden be
grüßt. trat man in die eigentlichen Verhandlungen ein, welche ein=
mehrſtündige
Aufmerkſamkeit erforderten und von denen das Weſent
lichſte hier noch mitaeilt ſei. Der Vorſitzende verband mit ſeinen
Bericht über die Thätigkeit des Klubs im Vereinsjahre 18919.
einen Rückblick auf den 10jährigen Verlauf. Am 8. Januar 188.
durch die Anreaung des verſtorbenen Herrn Kreisrat Hallwach;
in Dieburg auf dem Zipfen gegründet, ſei der Klub nun zwar z1
33 Sektionen mit etwa 1800 Mitgliedern angewachſen, denen abe
hoffentlich noch recht viele ſolgen würden, denn der Zuwachs ſe
doch nicht ſo, wie man ihn wünſchen müſſe. Hauptſächlich der eigent

[ ][  ][ ]

Nr. 115

1647

ind.

Luf ſein
Dienſ=
73.
Do=
Tage=

r. bet.

che Odenwald müſſe noch viel mehr Mitglieder bringen und ſich
ehr an der Klubarbeit beteiligen, um ſo beſſer könnten die Zwecke
es Klubs erreicht werden. Die Rechnung für 18912 ergiebt eine
innahme von 4834 M. 67 Pf., darunter 552 M. 18 Pf. 170 M.
reiwillige und 2153 M. reaelmäßige Mitgliederbeiträge lunter
etzterer Summe freilich auch 397 M., die ſchon auf neue Rechnung
ingezahlt ſind), ſodann 1521 M. 79 Pf. als Erlös für Wegmar=
erunaskarten
, wobei zu bemerken iſt, daß der ganze Reſtbeſtand der
Auflage zwei Darmſtädter Firmen zum Vertrieb übergeben wurde,
a der Centralausſchuß den Selbſtvertrieb der Karte für die Folge
icht mehr beſorgen wird, 82 M. 50 Pf. für verkaufte Klubabzeichen ꝛc.
dieſen Einnahmen ſtehen an Ausgaben 3516 M. 39 Pf. gegen=
iber
, darunter neben den höchſt mäßigen, unumgänglichen Verwal=
ungskoſten
439 M. 99 Pf. für Wege und Wegweiſer, 880 M. für
Ausſichtstürme. 555 M. 20 Pf. Subventionen an einzelne Sektionen
ür beſtimmte Herſtellungen, ſowie 975 M. 54 Pf. Koſten der Weg=
narkierung
und der Markierungskarten. An Kaſſevorrat und Aus=
tänden
ſind 1518 M. 28 Pf. vorhanden. Der Voranſchlag für
189293 ſchließt in Einnahme und Ausaabe mit 3770 M. ab, darunter
1800 M. Mitgliederbeiträge und 800 M. als Erlös aus einer dem=
nächſt
zu veranſtaltenden 4. Auflage der Wegmarkierungskarte, die
etwa 600 M. koſten ſoll. Da der Centralausſchuß den größten
Wert darauf legt, einen Betriebsfonds in der Kaſſe zu haben, auch
das farbige Reklameplakat mit 400 M. unterſtützt werden muß, ſo
können Zuwendungen an die einzelnen Sektionen diesmal nur in
mäßiger Weiſe erfolgen; die bedeutendſte beſteht in 350 M. an die
Sektion Moſſau, für die Herſtellung des Ausſichtsturms auf dem
Lärmfeuer, der ſo defekt iſt, daß er ſonſt polizeilich geſchloſſen
werden müßte. Was das farbige Plakat für Odenwald und Berg=
ſtraße
betrifft, das in 3000 Exemplaren verbreitet werden und eben=
ſoviele
Mark koſten ſoll, wovon die rührige Sektion Darmſtadtſchon
den größten Teil aufgebracht hat, ſo waren im Verſammlungs=
lokale
zwei Entwürfe aufgehängt, der urſprüngliche von Herrn
Ingenieur Bonacina angefertigte und ein Entwurf der ausführen=
den
Univerſitätsdruckerei von H. Stürz in Würzburg lgeborener
Darmſtädter). Trotzdem die verdienſtvolle Arbeit des Herrn Bona=
cina
allſeitig anerkannt wurde, ſo teilte die Generalverſammlung
doch die Anſicht des Centralausſchuſſes. daß der Stürtz'ſche Entwurf
durch hervortretendere, mehr in die Augen fallende Darſtellung auf
den Beſchauer größere Wirkung ausübe und dieſer Entwurf des
halb zur Ausführung kommen ſolle. Der Schriftführer, Sekretär
Dau b=Darmſtadt verlas dann noch eine längere Zuſchrift des durch
Berufsgeſchäfte am Erſcheinen verhinderten Ehrenmitgliedes, Herrn
Amtsrichter Seibert=Darmſtadt, über die Wegmarkung, dieſer
wichtigſten Schöpfung des Odenwaldklubs, die in Haupt=und Neben=
linien
jetzt fertig geſtellt iſt und an deren Ergänzung und Erneue=
rung
von Herrn Seibert und beſonders einer Anzahl opferwilliger
Mitglieder der Darmſtädter Sektion fortwährend gearbeitet wird.
Eine größere Diskuſſion rief noch die Frage des Vororts hervor,
trotzdem dieſelbe auf der vorjährigen Generalverſammlung bis zum
Jahre 1895 durch Wahl Darmſtadts als Vorort erledigt iſt. Die
Sektion Heidelberg brachte durch Herrn Rechtsanwalt Wagner,
einen Antrag ein, daß der Vorort alljährlich unter den Sektionen
wechſeln ſolle, freilich unter Ausſchluß der dazu als ungeeignet er=
klärten
Sektionen des inneren Odenwaldes, während die Sektion
Bensheim durch Herrn Poſtdirektor Hallwachs beantragen ließ,
Darmſtadt ein für allemal als Vorort zu beſtimmen und mit
der Centralleitung zu betrauen. Da die Statuten ſich nach dieſer
Richtung allerdings als nicht klar und beſtimmt genug erwieſen, ſo
gelangte der Vermittelungsvorſchlag des Herrn Emmerling=
Auerbach zur Annahme, daß der Centralausſchuß zur nächſten Ge=
neralverſammlung
eine präziſe Statutenfaſſung in gedachter Rich=
tung
zur Beratung bringen ſolle. Die Stimmung der Verſamm=
lung
war übrigens in überwiegender Mehrheit gegen den Heidel=
berger
Antrag und dafür, daß die Leitung des Vereins ſtändig in
Darmſtadt verbleiben möchte, was ſich ſeither als den Intereſſen
des Klubs hervorragend förderlich gezeigt habe. Nachdem nun noch
an Ohlhs Stelle Herr Stadtverordneter K. Müller=Darmſtadt
zum erſten und an des letzteren Stelle Herr Poſtdirektor Hall=
wachs
=Bensheim zum zweiten Vorſitzenden des Centralausſchuſſes
erwählt, weiter in denſelben noch Herr Amtsrichter Seibert=
Darmſtadt delegiert und die anderen ſeitherigen Mitglieder des=
ſelben
in ihren Aemtern beſtätigt worden waren, zeigte der Central
ausſchuß noch an, daß zum ehrenden Andenken des verſtorbenen
Oberbürgermeiſters Ohly in der Rodenſteinruine eine
Gedenktufel in Ausſicht genommen ſei, worüber der nächſten
Generalverſammlung Antrag unterbreitet werden ſolle. Als Ort
derſelben wurde Auerbach beſtimmt.-Der Geſamtausflug des
Klubs ſoll am 19. Juni nach Erbach ſtattfinden.
Herr Hoftheater=Reaiſſeur Dalmonico wird Mittwoch, den
18. Mai, abenos präzis 9 Uhr, im oberen Saale der =Stadt Pfung=
ſtadtr
hier, bei der Monatsverſammlung der Sektion
Starkenburg des deutſchen und öſterreichiſchen Alpen=
vereins
einen Vortrag halten Steyriſche G'ſchichtenr von
V. K. Roſegger, mit vorausgehender biographiſcher Einleitung.
Wir machen die Liebhaber humoriſtiſcher Dichtung auf dieſen jeden=

falls intereſſanten Abend aufmerkſam mit dem Anfügen, daß auf
der Tagesordnung desſelben Abends weiter noch ſtehen: Muſik=
vorträge
, ſowie Ausſtellung und Erläuterung einer arößeren Samm=
lung
von ebenſo landſchaftlich ſchönen als techniſch intereſſanten
Photographien aus dem Gotthardbahn=Gebiet - und daß die
Sektion jeden Gaſt gerne willkommen heikt.
Herabſetzung von Fernſprechgebühren. Vom
15. Mai ab iſt im Fernſprechverkehr zwiſchen Frankfurt und Darm=
ſtadt
die Gebühr für das gewöhnliche Geſpräch bis zur Dauer von
3 Minuten von 1 M. auf 50 Pf. herabgeſetzt.
Den N. H. V. zufolge ſoll die gegenwärtig auf einer
Konzertreiſe in Hamburg befindliche und ſich dort des größten Bei=
falls
erfreuende Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regts.
Nr. 115 unter ſehr vorteilhaften Bedingungen einen Antrag, auf
der im nächſten Jahre ſtattfindenden Weltausſtellung in Chicago zu
ſpielen, erhalten haben.
Die Summe der Verſicherungskapitalien der in der Landes-
Brandverſicherungsanſtalt des Großherzogtums ver=
ſicherten
Gebäude hat zu Ende 1890 1151611940 M. betragen und
war Ende 1891 auf 1190582910 M., im Laufe des Jahres 1891
alſo um 38970970 M. geſtiegen. An der Erhöhung iſt die Provinz
Starkenburg mit 16408 280 M. die Vrovinz Rheinheſſen mit
14701870 M. und die Provinz Oberheſſen mit 7860820 M. be=
teiligt
; Ende 1891 beliefen ſich die Verſicherungskavitalien in
Starkenburg auf 466347830 M. Oberheſſen 306 966 680 M. und
Rheinheſſen 417268 400. Die Milliarde wurde erreicht im Laufe
des Jahres 1885, ſonach im Zeitraum von etwa 6 Jahren ein Zu=
wachs
von über 190 Millionen Mark. Noch ſei erwähnt, daß der
dieſes Jahr zur Erhebung kommende Ausſchlag zur Deckung des
vorjährigen Bedürfniſſes nur 8 Pfennig für 100 M. Verſicherungs=
kapital
beträgt, geaen 9 Pfennig im Jahre vorher.
4. Mainz. 15. Mal. In letzter Sitzung der hieſigen Stadt=
verordnetenverſammlung
wurde ein Beſchluß gefaßt, welcher Mainz
eine neue, nicht unwichtige Induſtrie eröffnet. Es wurde
nämlich beſchloſſen. den unterſten Teil des hieſigen Zoll= und
Binnenhafens an die deutſch=amerikaniſche Geſellſchaft für Petroleum=
import
zu vermieten. Die Geſellſchaft befördert das Petroleum
direkt in eiſernen Schiffen hierher und erfolgt die Umladung aus
en Schiffen, welche in der Mitte des Stromes ankern müſſen, in
die Fäſſer mittelſt Rohrleitung. Vorläufig iſt der Vertrag zwiſchen
der Stadt und der Geſellſchaft auf 10 Jahre vereinbart und zwar
gegen eise jährliche Pachtſumme von 5000 M.
4. Mainz. 15. Mai. Der jüngſt von dem Verwaltungsrat der
Ludwigsbahn gefaßte Beſchluß, die den Aktionären der Geſellſchaft
ſeither am Tage der Generalverſammlung auf allen Strecken der
Ludwigsbahn gewährte Freifahrt für die Folge im Intereſſe des
allgemeinen Reiſeverkehrs aufzuheben, ruft eine heitere Erinne=
rung
wach, wie einſt einem Mainzer Großaktionär der Spaß an
der Freifahrt ein für allemal genommen worden iſt. Zu den Zeiten,
als die Ludwigsbahn noch 10 und mehr Prozent Dividende bezahlte,
beſaß ein biederer, durch raſtloſen Fleiß und eine an Geiz grenzende
Sparſamkeit zum Millionär gewordener Metzger von hier eine große
Anzahl der erwähnten Aktien. Während unſer braver Fleiſcher jede
nicht abſolut notwendige Ausgabe ſtreng vermied, bildete der Tag
der Generalverſammlung der Bahn mit der üblichen Freifahrt für
ihn und ſeine Familie eine große Ausnahme. Ausgerüſtet mit
ſchweren Körben der üblichen kalten Speiſen machte man ſich an
dieſem wichtigen Tag ſchon alsbald nach Sonnenaufgang auf zur
Bahn, um womöglich alle der Ludwiasbahn gehörende Linien ab=
fahren
zu können. Kind und Kegel, Knechte und Mägde und alle
nur irgendwie mit der Haushaltung im Zuſammenhang ſtehende
Verſonen gingen mit, wozu durch den großen Aktienbeſitz die Be=
rechtigung
vorhanden war. Nach alle den Kreuz= und Querfahrten
kam man ſo eines Nachmittags in Darmſtadt an und hörte wie eben
der Portier zum Einſteigen nach Heidelberg abrief. Heidelberg? da
ſind wir noch nicht geweſen, auf nach Heidelberg, ſagte unſer Metzger
und in langem Zuge folgte man den übrigen Paſſagieren an die
Stelle des Perrons, wo in der Richtung nach Heidelberg eingeſtiegen
wurde. Da unſere vielköpfige Reiſegeſellſchaft an dem Tag natür=
lich
nur mit l. Klaſſe fuhr, gab es hier eine große Verlegenheit
nach Sitzen, die nur durch Anhängen eines weiteren Wagens be=
ſeitigt
werden konnte. Endlich ſetzte ſich der Zug - es war ein
Schnellzug in der Richtung nach Heidelberg - in Bewegung. Eben
hatte man Bensheim, die einzige Station, an welcher der Zug hielt,
verlaſſen, als der Kondukteur die B llete verlanate. Nicht ohne
Stolz zog unſer reicher Metzger für ſeine ganze Reiſegeſellſchaft die
ſo und ſoviel Legitimationskarten aus der Bruſttaſche. Doch wer
beſchreibt den Schrecken, als der Kondukteur höflich ſaate: Sie
ſind im Irrtum, mein Herr, ſie ſind hier auf der Neckarbahn, hier
berechtigen dieſe Karten nicht zur Fahrt! Der Schlag drohte unſeren
Metzger faſt zu rühren, als ihm der Kondukteur weiter beareiflich machte,
daß für die ganze Geſellſchaft der Fahrpreis nebſt dem üblichen Straf=
zuſchlag
zu entrichten ſei. Hierzu wollte man ſich abſolut nicht verſtehen,
aber der Stationsverwalter in Heidelberg und ein requirierter Poli=
zeibeamte
machten die Sache ſchließlich mit ſolchem Ernſt verſtändlich,
daß man nicht anders konnte, als den nicht geringen Betrag für die

[ ][  ]

1648
N.
vielen Billette aus der Taſche zu langen, wozu der Inhalt der
Börſen ſämtlicher Reiſeteilhaber kaum ausreichte. Die landſchaft=
lichen
Schönheiten Heidelbergs zu ſehen, hatte man alle Luſt ver=
loren
, man dachte nur daran, ſo ſchnell wie möglich auf dem billig=
ſten
Wege nach Darmſtadt zu kommen. Da der nächſte Zug aber
ein Schnellzug mit erhöhter Fahrtaxe war, ſo verboten Sparſam=
keitsrückſichten
, denſelben zu benutzen, und wartete man bis zu dem
letzten Zug. Endlich kam man wieder in Darmſtadt glücklich an.
Doch hier begegnete unſerer Geſellſchaft ein neues Unglück, indem
der letzte Zug nach Mainz bereits länaſt abaedampft war. Der
Vorſchlag. den 6-7ſtündigen Weg per pedes apostolorum zu
machen, war wegen der großen Kinderſchar, die man bei ſich hatte,
nicht durchführbät. und ſo mußte man ſich denn entſchließen, ein
Nachtquartier in einem Gaſthofe aufzuſuchen. Daß man nicht das
Hotel Zur Traube' oder den Darmſtädter Hof wählte, braucht
nicht erſt verſichert zu werden. Mit dieſem unfreiwilligen, koſt=
ſpieligen
Uebernachten in Darmſtadt war indes das Mißseſchick
noch nicht zu Ende. Da die Freifahrt nur am Tage der General=
verſammlung
ſelbſt zuläſſig, mußten nun für die ganze große Ge=
ſellſchaft
nochmals Billette nach Mainz gelöſt werden. Der Aerger
unſeres biederen Metzgers über das viele Unglück war ſo groß, daß
er alsbald ſeine ſämtlichen Ludwigsbahn=Aktien verkaufte, was ihm
indes zum Nutzen gereichte, indem nach den langen fetten Jahren
eben die mageren Jahre für die Bahngeſellſchaft ihren Anfang
nahmen.
Frankfurt, 16. Mai. Revertoire=Entwurf der vereiniaten
Stadtheater. Opernhaus: Dienstag 17. Mai:-Marthar. Mitt=
woch
. 18.: Der Bauer als Millionärr. Donnerstag. 19.: Gaſtſpiel
der Frau Ende=Andrießen, Königin von Sabal. Samstag, 21.:
Mignon'. Sonntag. 22. Letztes Gaſtſpiel der Frau Ende=Andrießen,
Walküres. - Schauſpielhaus: Dienstag, 17. Mai. Ihr
Korvoral- Mittwoch, 18. Roman eines armen jungen Mannes'.
Freitag, 20.: Fiescos. Samstag, A.: Der Schattenz; Der zer=
brochene
Krug'; Der ſechſte Sinn'. Sonntag, 22. Fiescor. Mon=
tag
. 23. Der Jigeunerbaron-
. Vom Rhein, 16. Mai. Die großen Salondampfſchiffe
Deutſcher Kaiſer= Wilhelm Kaiſer und König; ſowie Friede=
und Humboldi; werden den 21. d. M. wieder in Dienſt geſtellt,
an welchem Tige überhaupt der Sommerfahrplan der Köln= Düſſel=
dorfer
Geſellſchaft in Kraft tritt.
Coblenz. 12. Mai. Ein ganz eigenartiges Fuhrwerk
mit zwei mannlichen Inſaſſen langte geſtern abend hier an, nämlich
eine Chaiſeohne Pferde. Dieſelbe wird durch Elektrizität
b trieben. Die beiden Herren fuhren geſtern morgen 6 Uhr von
Kaiſerslautern ab und trafen, nachdem ſie an allen arößeren Ort=
ſchaften
Halt gemacht, um 9½ Uhr abends hierſelbſt bei Herrn
Voſthalter Schmidt ein. Es wird uns verſichert, daß das Fuhrwerk
auf der flachen Landſtraße die Schnelligkeit der Lokomolive erreicht.
Heute wollen die Herren nach Arenberg. um die Bergfahrt zu er=
proben

Köln, 15. Mai. Der König hat dem Präſidenten des Kölner
Männergeſangvereins. Dr. Veusquens, den Roten Adler=Orden
4. Klaſſe verliehen.
Bern, 14. Mai. Den Amerikanern Hanf, Mumpf, Coates,
Greſſion und Baker, die am 8. Auguſt 1889 zu Bern irrtümlich als
Taſchendiebe verhaftet worden ſind und beim Bundesgericht
jeder auf 25000 Fres. Entſchädigung geklagt haben, wurde einem
jeden 600 Fres., zahlbar durch den Staat Bern, zugeſprochen.
Außerdem hat derſelbe 800 Fres. an die Civilpartei und die Gerichts.
koſten zu zahlen.
Prag. 14. Mai. Nachdem der außerordentliche Notſtand im
Erzgebirge infolge der Beſſerung der Erwerbsverhältniſſe beſeitigt
iſt, wurde das Cenkralhilfskomite aufgelöſt.
Rotterdam, 14. Mai. Bei Tiel iſt das Rheinſchiff Köln 24½,
von Antwerpen mit voller Ladung Baumwolle und Mahagoniholz
nach Köln beſtimmt, verbrannt.Der Wert der Ladung wird auf
300 000 M. angegeben.
Brüſſel, 14. Mai. Die Polizei fand 50 Kilo Dynamit in
einem länan verlaſſenen Lagerſchuppen eines Steinbruchs bei Com=
blain
=au=Vont in der Nähe von Huy an der Maas. Der Fund
rührt von einem Diebſtahl im Steinbruche her.,
Cleveland Ver. St. Ohio), 16. Mai. Während eines Or=
kans
ſtießen bei Cleves ein Perſonen= und ein Güter=
zug
zuſammen. 5 Beamte wurden getötet, mehrere werden
vermißt. Biehe wurden zwei ſchwer Verwundete unter den Trüm= dem Geſangverein Harmonieu unſeren innigſten Dank.
mern hervorgezogen. Der Materialſchaden wird auf 100000 Dollars
geſchätzt.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 15. Mai.
Das verwunſchene Schloß.:
E. A. Jetz, wo der Mai mit ſeinen tauſend Blüten ins Land
lacht, bliebe den Menſchen, ſo ſollte man meinen wenig Sinn für
die Schlöſſer und Wälder auf den Couliſſen und ſie pilgerten lieber

zu den Burgen der Bergſtraße als zu dem verwunſchenen
Schloß des Herrn von Geyersburg. Hätte etwa Käthchen von
Heilbronn' oder ein anderes Stück aus der klaſſiſchen Sphäre auf
den Brettern geſtanden, dieſer Zug ins Freie; würde ſich auch
mächtig an den ſpärlich beſetzten Plätzen des Hauſes kundgegeben
haben. So aber hieß der Freudenſpender des Abends Millöcker,
und ein Operettendichter hat auf zahlreiche Gäſte zu hoffen, mag
nun draußen Reaen oder Sonnenſchein ſein!
Ohne dieſe Thatſache mit irgend einer kritiſchen Gloſſe zu be=
aleiten
, wollen wir diesmal nur den durchſchlagenden Erfolg der
Aufführung feſiſtellen, die unter Herrn Muſikdirektor Keiſers
Leitung alatt und flott von ſtatten ging. Es trifft ſich wohl nicht
allzuhäufig. daß an einem Hoftheater die Kräfte vorhanden ſind,
welche der Doppelſeite im verwunſchenen Schloß= genügen können.
Einmal iſt es die ländlicher muſikaliſch ans Sinaſpiel ſtreifende
Atmoſphäre, die entſprechend beſetzt ſein will, und ſodann das
eigentliche Operettengenre, das in der Coralie ſeine Spitze hat. Eine
liebenswürdigere, naivere und ſchalkhaftere Regerl als wir ſie in
Frau Steinmann beſitzen, kann ſchwerlich irgendwo anders auf=
getrieben
werden. Nicht nur, daß die Dame die drei Haupttreffer
der Partie: Bei jeder Kur, kommt es an auf die Natur.
Die Nacht. die finſtre Nacht iſt nicht für die Menſchen gmacht:
und das A biſſel Lieb und a biſſel Treu... mit herzaewinnender
Luſtigkeit und Anmut vorträgt, ſie führt auch darſtelleriſch die Par=
tie
mit einer ſolchen Anpaſſungsfähigkeit an den Grundton des
Ganzen durch, wie ſie ſich bei einer Koloraturſängerin wohl nur
ausnahmsweiſe zu finden pflegt. Der dalket Buar des Herrn
Sachs iſt eine köſtliche Leiſitung. von Anfang bis zu Ende. Ueber
dieſen Andredl lacht man ſchon, noch ehe er den Mund aufthut.
Für den Sepp erſchien diesmal in der Perſon des Herrn Friedrich
Rupp lirren wir nicht, ſo hat ſich der Herr ſchon vor einigen
Jahren recht vorteilhaft beim bieſigen Publikum eingeführt) ein
Sänger und Darſteller, der vortrefflich in den Rahmen des Stücks
hineinpaßte. Das von Sepp und Andredl vorgetragene Himmel=
blauer
See - ſtillſt nicht mein Leid, ſtillſt nicht mein Weh' errang
ſtürmiſchen Applaus. Frl. Jungk's Coralie war die kapriziöſe
Schönheit, die nebenbei Geſchick genug beſitzt, um ſelbſt einen
ſo ſchlauen Fuchs wie den angejahrten Grafen zu dupieren. Große
Erfolge hatte amheutigen Abend auch das Ballett zu verzeichnen,
welches das nächtliche Feſt auf dem Schloß mit eleganten Tänzen
ſchmücken half.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mittheilung.)

Wir machen hiermit die ſchmerzliche Mittheilung, daß
unſere liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Reallehrer Dr. Kopp.
geb. Dambmann,
heute Morgen ¼8 Uhr nach langem, ſchwerem Leiden
ſanſt verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 15. Mai 1892.
Die Beerdigung findet Mittwoch Vormittag½ 12 Uhr
vom Trauerhauſe, Hügelſtraße 18, aus ſtatt.

2.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme während
der Krankheit und bei der Beerdigung unſerer unvergeßlichen
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Elisabethe Balzer, geb. Wenz.
ſagen wir hiermit Allen, insbeſondere dem Herrn Pfarrer und
Darmſtadt, 16. Mai 1892.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Tageskalender.
Dienstag. 17. Mai: Oeffentliche Sizung der Großherzogl. Han=
delskammer
.
Freitag. 27. Mai: Generalverſammlung des Darmſtädter Gewerbe=
hallevereins
in der Brauerei Heß, Kirchſtraße.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich. beide in Darmſtadt.