Darmstädter Tagblatt 1892


03. Mai 1892

[  ][ ]

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Anzwärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
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Quartal inc. Poſtaufichſag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonttags=Beilage:
Alluftrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerale
fur das
wochentl. Gmal erſcheinende Taghlati
werden angenommen:hTarmſtadt
von der Expedüion, Rz - kr. Nr. 20,
in Beſſungen von ſ. dr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, uwp e auswuͤrtg
von allen Annoneen=luco=ditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 103.
1898.
Dienstag den 3. Mai.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreſſend: Die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 1. Juni 1891, die Abänderung der Gewerbeordnung, hier insbeſondere
den Erlaß von Arbeitsordnungen.
Wie uns vorgelegte Arbeilsordnungen beweiſen, herrſcht vielfach die Anſchauung, es könne eine Arbeitsordnung nicht in
Wirkſamkeit treten, bevor ſie nicht von uns genehmigt worden ſei.
Dieſe Anſicht muß als eine irrige bezeichnet werden.
Nach 8 134a des Reichsgeſetzes vom 1. Juni 1891 iſt die Arbeitsordnung innerhalb 4 Wochen nach Inkraſttreten des
Geſetzes durch Aushang zu erlaſſen und tritt früheſtens zwei Wochen nach ihrem Erlaſſe ohne Weiteres in Geltung.
Binnen drei Tagen nach dem Erlaß iſt die mt Datum und Unterſchrift verſehene Arbeitsordnung in zwei Ausfertigungen
unter Beifügung der Erklärung, daß und in welcher Weiſe die großjährigen Arbeiter ſich über den Inhalt geäußert
haben, uns einzureichen, um uns die Möglichkeit zu geben zu prüfen, ob die Arbeilsordnung vorſchriftsmäßig erlaſſen, ob ſie
vollſtändig iſt, und ob ſie keine Beſtimmung enthält, welche mit geſetzlichen Vorſchriften in Widerſpruch ſteht.
Wie aber die Geltung der Arbeilsordnung von der Vornahme dieſer Prüſung nicht abhängig iſt, ſo iſt dieſe Prüfung
auch nicht an eine beſtimmte Friſt gebunden.
Sollten ſich bei dieſer Prufung jedoch Mängel zeigen, ſo ſind dieſelben geſetzlicher Vorſchriſt gemäß, auf unſere Anord=
nung
hin, zu beſeitigen.
Indem wir des Weiteren wederholt auf unſere Bekanntmachungen in Nr. 44, 56, 76 des Tizblatts verweiſen, fügen
wir nochmals ausdrücklich an, daß das Reichsgeſetz vom 1. Juni 1891 in ſeinen bezüglichen Beſtimmungen mit dem 1. April
d. 33. in Kraft geireten iſt.
(6865
Darmſtadt, den 27. April 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
Strafbeſtimmungen.
5 147. Mit Geldſtraſe bis zu dreihundert Mark und im Unvermöͤgensfalle mit Haft wird beſtraft:
5) wer eine Fabrik betreibt, für welche eine Arbeitsordnung ſ8 134a) nicht beſteh, oder wer der endgültigen An=
ordnung
der Behörde wegen Erſetzung oder Abänderung der Arbeitsordnung ( 134k) nicht nachkommt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Beireffend: Das Muſterungsgeſchäft im Kreiſe Darmſtadt im Jahr 1892.
Unter Bezugnahme auf die von dem Herrn Civilvorſitzenden der Erſatz= Kom=
miſſion
Darmſtadt im Tagblatt Nr. 88 erlaſſene Bekanntmachung vom 11. d. M.
fordern wir diejenigen Reklamanten, deren Söhne 1890 und 1891 wegen härs=
licher
Verhältniſſe zurückgeſtellt worden ſind, hiermit auf, inſofern ſie eine weitere
Zurückſtellung bezw. Befreiung vom aktiven Dienſt für die Friedenszeit auch für das
Jahr 1892 glauben in Anſpruch nehmen zu können, ebenfalls an denjenige: Tagen,
an welchen ihre Söhne vor der Erſatz= Kommiſſion ſich zu ſtellen haben, vor letzterer
ſich einzufinden, widrigenfalls ihre Reklamationen für das Jahr 1892 unberück=
ſichtigt
bleiben.
Darmſtadt, den 27. April 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6679
Morneweg.

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Muhlſtraße,
1) Die Neupflaſterung der Runde=

2) desgleichen des Geiſtberges,
3) die Umpflaſterung der Soderſtraße
von Mühl= bis Stiſtſtraße,
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Mittwoch den 11. Mai er.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
lauf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 3,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
pormulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 29. April 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.
Riedlinger, Beigeordneter. (6866

[ ][  ][ ] 1466
Nr. 103
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Montag den 9. Mai, Vormittags 9 Uhr anfangend,
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69
Bochen=, 2 Rm. Eichen=, 8 Am. Nadel=Stöcke,
2770 Stück Buchen=, 250 Stück Eichen=, 550 Stuck Nadel=Wellen.
Die Zuſammenkunft iſt im Bonsthal am Eingang des Waldes.
Sämmtliches Holz iſt erſter Güte; die Scheiter eignen ſich zu Werkholz. Es
iſt über Nieder=Ramſtadt und auch nach der Kreisſtraße in der Richtung Eberſtadt
gut abzuſahren.
Nieder=Ramſtadt, den 1. Mai 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Namſtadt.
Bender.
(6867 20
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Samstag den 7. Mai or., von
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Nr. 103

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[ ][  ][ ]

1468

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eine Wohnung, 4 Zimmer, Kabinet,
Mädchenſtube und allem Zubehör, ſofort
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Küche an einzelne Perſon gleich bez.

[ ][  ][ ]

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Nr. 103
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3 Zimmer, Küche ꝛc., per 1. Juli an
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6723) Hochſtraße 2 eine ſchöne Man=
ſardewohnung
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miethen
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4514) Mathildenplatz 3 frdl. möbl.
Zimmer mit ſep. Eingang ſof. zu verm.
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ein möblirtes Zimmer mit abgeſchloſſenem
Vorplatz ſofort zu vermiethen.
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Zimmer zu vermiethen.
5685) Kiesſtr. 107 ein fein möbl.
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Daſelbſt auch ein einzelnes Zimmer.
5686) Aliceſtraße 26½ ein gut möbl.
Zimmer zu verm. Näheres 1. Stock.
5771) Lauteſchlägerſtr. 17. 3. Stock
ein gut möblirtes Zimmer zu vermiethen,
ſ auch können zwei abgegeben werden.
5987) Stiftſtr. 40 zunächſt d. Kuab=
Arb.=Anſt. ein 2fenſtriges gut möbl. Zim.
6042) Mauerſtr. 16 ein gut möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
6126) Niederramſtädterſtraße 45,
2. St. links, ein fein möbl. Zimmer ſof
6197) Darmſtraße 37, 2. St., ein
freundl. möhl. Zimmer mit guter Penſion
an einen Schüler oder jungen Kaufmann.
6305) Louiſenſtraße 16
zwei große, gut möblirte Zimmer zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen.
6126) Ludwigsplatz 10 ein möhl.
Zimmer zu vermiethen.
6560) Niederramſtädterſtraße 131
möbl. Zimmer mit od. ohne Penſion z. v.
6592) Blumenthalſtraße 47 2 gut
möbl. Zimmer, zuſammen oder getrennt,
per ſofort zu vermiethen.
6755) Karlsſtraße 66 im Garten
zwei möblirte Zimmer an einen ruhigen
Herin zu vermiethen.
6756) Caſinoſtraße 25 1. Stock ein
möblirtes Zimmer an einen anſtändigen
Herrn ſofort zu vermiethen.
6884) Hochſtr. 57. 2 Tr., ein ſchönes,
geſundes, möblirtes Zimmer mit freier
Ausſicht zu vermieth n.
6885) Schwanenftr. 31 zwei möbl.
Zimmer an anſtändige Leute zu verm.
6886) Mühlſtr. 43 parierre ſchönes
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ſranichſteinerſtraße 15 eine Specerei=
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[ ][  ][ ]

1470

Nr. 103

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G00000ooooooootooooooo0o0o008 6891) Ein gebild. Fräul. geſ. Alt
(Beamtent.) in allen häusl. u. Handarb
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Fllhrung. - Gefl. Off. erb. unter J. M
an die Exped d Bl. AUMURUIIIL OMull in Darmſtadt.
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fänger
und Fortgeſchrittene theilnehmen können. Der Unterricht
wird Mittwoch und Freitag von 8 bis 9 Uhr beziehungsweiſe von
9 10 Uhr Abends in dem Schullokal hinter der Stadtkirche er=
theilt
. Das Honorar beträgt für 8 Stunden monatlich zwei Mark.
Anmeldungen beliebe man Mittwoch den 4. oder Freitag den
6. Mai von 8 bis 9 Uhr Abends in dem Schullokal hinter der
Stadtkirche zu machen.
(6890
Darmſtadt, im April 1092.
Das Nuralorium der ſauſmänniſchen Schuſe. Ganzlicher

Manukacturwaaren h wegen Geſch
zu jedem annehmbaren Preis und
Lager in Kleiderstofken un JJ. Lehon. K
Kunſt==
Das Ausſtellungslokal in t dem
ri
h.
Seiner Kgl. Hol
P
inz=Regenten Luitpold von Bayern 6899) Ein jüngeres Mädchen für ein zur Ausſtellung auf 14 Tage gnädigſt überlaſſene Sammlung von
656 Kunſtwerken, Ehrengeſchenk Münchener Künſtler, aufzu=
ſiellen
. Der Tag der Eröffnung dieſer Ausſiellung wird noch
beſonders bekannt gemacht werden.
6771
Der Ausſchuß des Kunſt=Vereins. Kind von 2 Jahren geſucht.
Niederranſtädterſtraße 13 II.
Lehrmädchen
zu Oſtern unter günſtigen Bedingungen [4170
geſucht.
H. Merkel Jung.

[ ][  ][ ]

Nr. 103

1451

L2 249
Brrhrigrrungs-Auzrihh.

Donnerstag den 5. Mai or., Vormittags 10 Uhr,
werden durch den Unterzeichneten im hinteren Saale der früher
Ensling'ſchen Brauerei, nunmehr zum Schöfferhof dahier ( Alexan=
derſtraße
) nachbezeichnete Gegenſtände öffentlich meiſtbietend gegen
Baarzahlung verſteigert:
Mehrere Kleiderſchränke, Kommode, Spiegel, Bilder,
Nähmaſchinen, Wanduhren, Kanapees, Tiſche, Bücher,
1 complettes Bett, 1 Seſſel, 1 Klavier, 1 Negulator,
1 Hoſe, 1 Rock, 1 Hut, 1 Gummi=Badwanne,
1 Partie chirurgiſcher Artikel u. a. m.
Darmſtadt, den 2. Mai 1892.
Wüttich,
Großh. Gerichtsvollzieher.

Wu,
Sämmtliche Damonconfections-Otoſſe,

auch für Kinder geeignet, werden wegen Aufgabe dieses Artikels zu
jedem annehmbaien Preise ausverkauft.
W. Verbemich,
Henst hndmigsstrasse 22.
22 FrnstAnduigsstrasse 22.

Poeir beehren uns diejenigen Herren, welche früher unſerer Hochſchule als Docenten
und Studirende angehörten, zu der am

Mittwoch den 4. Mai. präcis 12 Uhr.
in der Aula des Großherzoglichen Realgymnaſiums ſtattfindenden Gedächtnißfeier
für Seine Königliche Hoheit den Hochſeligen
Grossherzog L.udwig IV.
ergebenſt einzuladen.
Die Direction
der Großherzoglichen Techniſchen Hochſchule.
Dr. Honneborg.
(6902

Griechische WeIme
eingeführt von
ünghapſ.
0
Friedr. Garl OU, Wuauitz, Mündhen u. Hannose.

Die vorzüglichsten und edelsten aller
Güdwoine in Original=Füllungen u. zu billigen Preiſen
W. W. Prassel, Rheinſtraße 16. (3389

6903) Ein reinliches Mädchen oder
Frau für leichte Hausarbeit und zum
Beſorgen von Ausgängen für einige Stdn.
des Tags geſucht. Näheres Exped.
6904) Reinliche Frau oder Mädchen
zum Weckaustragen geſucht. Näheres
Bleichſtraße 13 im Laden.

6906) Ein mit der doppelten Buch=
führung
durchaus vertrauter, zuverläſſiger
Mann wird zur Einrichtung u. Nach=
tragen
von Büchern für Sonntags
Morgens von 8-12 Uhr geſucht.
Näheres in der Expedition.

6997) Ein tüchtiges Dienſtmädchen
gegen hohen Lohn geſucht.
Eliſabethenſtraße I.

6905) Br. Mädch., die bürgerl. kochen
k. u mehr. jüng. Madch. eh. ſofort gute
Stellen. Hartmann, Grafenſtr. 16.

Gesucht

6809) Eine Großhandlung ſucht einen
Lehrling mit guten Schulkenntniſſen bei
monatlicher Vergltung. Offerten unter
fl. 294 an die Expedition.

für das Comptoir eines hieſigen Engros=
hauſes
ein junger Mann aus anſtändige:
Familie mit guter Handſchrift u. nöthigen
Schulkenntniſſen per ſoſort als Lehrling
Offerten unter P. S. 334 an dit
Expedition d. Bl.

6652) Ein ſauberes Mädchen
wird als
Laufmädchen
fürlden ganzen Tag geſucht; ebenſo
5
ſuche ein
5
Lehrmädchen
Z aus braver Familie gegen Ver=
3 gütung.
J. L. Litzendorſk.
Ludwigsſtraße 6.
Looocoooeoooeooeoooegeogoeo.

Mehrere Lehrlinge
für verſchiedene Abtheilungen unſerer Cho=
colade
= u. Conditoreiwaaren=Fabrik gegen
Vergütung geſucht.
Gebr. Eichberg.
Capellplatz.
(6656

6908) Ein Lehrling geſucht
Metalldreherei Cg. Littig,
Carlsſtraße 23.
6909) Zum ſofortigen Eintritt ein n
Lehrling mit guter Schulbildung geſucht.
B. Baer, Weinhandlung,
Darmſtadt.
6910) Schloſſerlehrling wird geſucht,
kann Koſt und Wohnung erhalten.
Ph. Wittmann.

Kleine Glaswand

zu verkaufen. Näh. Cxped.

[6911

T

⬜Colporteure werden ſit einen leicht
2 verkäuflichen Artilel geſucht.
Näheres Heinheimerſtraße 30. (6912

Fin Haus wird zu miethen und Ende
E Dezember zu kaufen geſucht.
Off.
unter L. E. an die Expedition. (6913
ſEine ſeminarifliſch geprülte Lehre in er=
= theilt in allen Füchern Nachhülfe.
Näheres Expedition d. Bl. (6914

Futer Privat=Mittagstiſch in der
Nähe der Hochſchule, zu 60 Pig.

Näheres Expedition.
(6½5
6475) Möbl. Zimmer mit vollſtänd.
Penſion 45 M. monatlich. Nüh. Exoed.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 3. Mai 1892.
14. Vorſtellung i. d. 8. Abonnements=Abteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Casilda.
Große romantiſche Oper mit Ballet in 4 Auf=
zügen
. Muſik von E. H. z. S.
Don Luis de Calatrava,
4 4
Gouverneur von Sevilla
Donna Anna,. ſ. Gemahlin Frl. Jungk.
Alfonſo de Bercade, Donna
Annas naher Anverwandt. Herr Thate.
Gomez, Zigeunerhauptmann Herr Riechmann.
Caſilda, Zigeunermädchen. Frl. Mileng.
Vueblo, e. jung. Landmann Herr Mayer.
Frl. Wehn.
Raſita, deſſen Braut,
Don Luis de Calatrava .. Herr Arnold,
vom Stadttheater in Augsburg, als Gaſt.
Anfana ½7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung l6 Uhr.

[ ][  ][ ]

1472

Nr. 103

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer iſt am 30. April, abends 11 Uhr,
in Potsdam eingetroffen.
Wie verlautet, wird Großherzog Ernſt Ludwig von Heſſen am
4. Mai bei dem Kaiſer zu Beſuch eintreffen.
Dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe geht demnächſt ein Geſetz=
entwurf
über die Geheimhaltung der Steuerliſten zu.
Die Budgetkommiſſion des Abgeordnetenhauſes genehmigte am
30. den Nachtragsetat und ſomit auch das Miniſterpräſidentengehalt
unverändert. Von der Regierung wurde die Erklärung abgegeben,
daß neben dem Miniſterpräſidenten etwa nicht noch für einen Bize=
präſidenten
Gehalt gefordert werden ſolle.
Oeſterreich=Ungarn. Die gemeinſamen Miniſterkonferenzen
über die Delegationsvorlagen beginnen erſt am 7. Mai.
Schweiz. Wie der Bund' meldet, hat ſich der ſchweizeriſche
Eiſenbahnverband einhellig für Einſührung der Einheitszeit (8onen=
Heit) mit allen Stimmen gegen die der Jura=Simplon und der Jura=
Neuchatelois Bahn, welche in dieſem Punkte die Frage vicht für
ſpruchreif halten, für die Einführung der mitteleuropäiſchen Zeit
ausgeſprochen. und zwar in der Meinung, daß die Einbeitszeit
gleichzeitig für alle Verkehrsanſtalten der Schweiz, alſo namentlich
auch für die Poſt= und Telegraphenverwaltung, eingeführt werde
und daß der übrige bürgerliche Verkehr ſich von ſelbſt der Neuerung
anſchließen werde. In dieſem Sinne hat die Präſidialverwaltung
des Eiſenbahnverbandes ein Schreiben an das Voſtdepartement ge=
richtet
, in welchem dieſelbe unter Hinweiſung auf das Vorgehen der
öſterreichiſchen und der ſüddeutſchen Eiſenbahnverwaltungen mit
Inbegriff derjenigen von Elſaß=Lothringen die Einführung der
Stunden=Zonenzeit befürwortet.
Frankreich. Die Regierung wird außer einem Ergänzungs=
Kredit zur Entſchädigung der Opfer der drei Exploſionen ein Gut=
achten
von den Kammern fordern, ob nicht ein allgemeines Geſetz
zu erlaſſen ſei, welches zukünſtig in allen derartigen Fällen anzu=
wenden
ſei.
Belgien. Der Staats=Anzeiger: veröffentlicht die Abſetzung
des Bürgermeiſters Montangie von Oſtende wegen Annahme von
Geldern ſeitens der Spielbank.
Rußland. Das Beſinden des Großfürſten Georg Alexandro=
witſch
hatte ſich durch das Eintreten eines ſtarken Bluthuſtens ver=
ſchlimmert
, ſo daß die Reiſe des Kaiſers nach Kopenhagen fraglich
erſchien. In den letzten Tagen iſt indes, gutem Vernehmen nach,
berechtigte Ausſicht zur Beſſerung eingetreten.
Der Kaiſer befahl auf die Vorſtellung des ſtellvertretenden
Finanzminiſters hin an, daß der unter dem Vorſitze Abaſas tagen=
den
Kommiſſion für die Arbeiten in den Notſtandsdepartements die
Frage der Auſhebung des Haferausfuhrverbots für die baltiſchen
Häfen vorgelegt werde. Die Verhandlung darüber wird in den
nächſten Tagen ſtattfinden.
Aus Polen wird gemeldet, die Nachricht, Baron Hirſch habe
ſeinen Koloniſationsplan aufaegeben, ſei unrichtig, die ruſſiſche Re=
gierung
wolle im Gegenteil den neuerlichen Vorſchlag der Vertreter
des Barons Hirſch, wonach innerhalb der nächſten 25 Jahre
3250000 Juden aus Rußland auswandern ſollen, erwägen und
dann die Entſcheidung treffen. Infolge der allzuſtrengen Hand=
habung
des Fremdengeſetzes werden zahlreiche deutſche Staatsange=
hörige
, die in KonareßVolen aroße induſtrielle Etabliſſements be=
ſitzen
, ihre Unternehmungen auflöſen und Rußland verlaſſen.
Vereinigte Staaten. Staatsſekretär Blaine riet dem Senats=
ausſchuſſe
für Handelsangelegenheiten davon ab, die Landung eines
franzöſiſchen Kabels an der Küſte von Virginien oder Süd Carolina
zu geſtatten. Würde die Erlaubnis erteilt, ſo erhielte die franzö=
ſiſche
Kabel Geſellſchaft ein Monopol für den telegraphiſchen Ver=
kehr
zwiſchen den Vereinigten Staaten und Braſilien.
Die republikaniſche Konvention des Staates New=York wählte
Delegierte für die Nationalkonvention. Es wurden Reſolutionen
angenommen, welche ſich anerkennend über den Präſidenten Harriſon
ausſprecher der Mac Kinley Bill zuſtimmen und der Genugthuung
üder das cheitern des Geſetzentwurfes für die freie Silberaus=
prägung
Ausdruck aeben. Die Konvention von Ohio nahm Reſo=
Litionen in demſelben Sinne an. Die Delegierten von Miſſouri
werden ebenfalls für Harriſon ſtimmen.
Argentinien. Aus Buenos=Aires meldet der Standard=
daß
der Finanzminiſter perſönlich alle Gerüchte über einen Allianz=
vorſchlag
der Vereinigten Staaten von Amerika an Argentinien
dementiert. Ebenſo unbegründet ſei die Nachricht, daß Uruquay
die Inſel Liberdat den Vereinigten Staaten als Kohlenſtation
überlaſſen habe. Andererſeits habe er beſtätiat, daß die Vereinigten
Staaten den Republiken von Südamerika die Gründung eines allge=
meinen
Hollvereins vorgeſchlagen habe, worüber der argentiniſche
Kongreß bald beraten werde.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Mai.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 21. Apr
den Königl. Preußiſchen Reaierungsbaumeiſter Otto Berndt;
Magdeburg zum ordentlichen Vrofeſſor an der Techniſchen Hochſchul=
insbeſondere
für das Fach der Mechaniſchen Technoloaie, mit Wirkun
vom 1. Mai d. J. an ernannt und in der gedachten Eigenſcha
berufen,
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 21. Apr
d. J. dem Pfandmeiſter bei dem Rentamt Groß=Umſtadt, Geor
Philipp Eberts zu Diebura. aus Anlaß ſeines am 1. Mai d. 50jährigen Dienſtjubiläums die Krone zu dem Silberne
Kreuz des Verdienſtordens Philipps des Großmütieen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzoa haben mittelſt Alle:
höchſter Entſchließuna vom 22. April mit Wirkung vom 1. Mai l. Kammerdiener Karl Brückmann auf ſein Nachſuchen, unte
Bezeuguna der Allerböchſten Hufriedenheit für langjährige trei
geleiſtete Dienſte, in den Ruheſtand verſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog begeben ſich Mittwod
4. ds., abends zu einem Beſuch Ihrer Kaiſerl. Majeſtäten nac
Votsdam.
Ihre Maj. die Königin Victoria empfingen am Sam=
tag
nachmittag 3 Uhr die verwitwete Frau Geheimerat Becker. U1
3¾ Uhr unternahm die Königin mit J. J. K. Gr. H.H. den Prir
zeſſinnen Heinrich von Preußen und Alix eine Ausfahrt nac
Jugenheim. S. K. H. der Großherzog, S. H. Prinz Alber
zu Schleswig=Holſtein, S. D. Prinz Ludwig und J. Gr. F
Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, ſowie Prinz und Prinzeſſi
Heinrich von Battenberg, Königl. Hoheiten, beteiligten ſich a
dem Ausflug. An dem Diner nahmen Ihre Großh. Hoheiten di
Vrinzen Heinrich und Wilhelm teil. Nach dem Diner empfinge
Ihre Majeſtät die Königin Ihre Erz. Frau Oberſthofmarſchal
Weſterweller v. Anthoni.
Am Sonntag vormittag 11 Uhr fand im Neuen Valai
Gottesdienſt ſtatt, welchen der Oberhofprediger Dr. Bender al
hiell. Ihre Majeſtät die Königin und die ſämtlichen Allerhöchſte
und Höchſten Herrſchaften wohnten demſelben bei. Der evangeliſch
Kirchengeſanaverein führte dabei mehrere Geſänge aus.
Um 1 Uhr 43 Minuten trafen J. M. die Kaiſerin Friedric
mit J. K. H. der Prinzeſſin Margarethe von Preußen ein un
kehrten um 5 Uhr 12 Minuten wieder nach Homburg zurück, nach
dem J. M. die Kaiſerin um 34 Uhr den Beſuch Ihrer Durchl. de
Prinzeſſin von Battenberg und um 15 Uhr den Kabinetts
bibliothekar Dr. Sahl empfangen hatten.
J. Maj. die Königin Victoria empfingen um 4 Uhr de=
Großh. Leibarzt Dr. Eigenbrodt.
Um 5 Uhr 10 Minuten unternahmen J. M. die Königin mi
Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog und J. Gr. H. der Prinzeſſi=
Alix eine Spazierfahrt in den Park. Zum Thee hatten J. M=
die
Königin Ihre Durchl. die Prinzeſſin von Battenberg einge
laden.
(D. 5tg.)
Ihre Majeſtät die Königin Victoria traten geſtern aben
10¼ Uhr die Rückreiſe nach Windſor über Bliſſingen an.
Zur Vollendung des Butzbacher 8ellengefängniſſe
verlangt die Großh. Reaierung von den Landſtänden die nachträg
liche Bewilligung von 225000 M. welche durch eine 3½prozentig
Anleihe aufgebracht werden ſollen.
Die Amtseinweiſung des neuernannten Direktor=
der
Victoria=Schule und des Lehrerinnen=Seminars, Herrn Di
Eiſenhuth, fand Mittwoch, 27. v. M. vormittags 10 Uhr, i
feierlicher Weiſe in dem feſtlich geſchmückten Turnſaal der ge
nannten Anſtalt ſtatt. Als Vertreter der Großh. Regierung wa
Herr Oberſchulrat Soldan erſchienen, ferner bemerkten wir unte
den Anweſenden die Herren Bürgermeiſter Morneweg, Provinzial
direktor Geheimerat v. Marquardt, Profeſſor Dr. Henneberg, al=
Vertreter der Techniſchen Hochſchule, und Kreis=Schulinſpekto
Müller, außerdem die Direktoren beider Gymnaſien und des Real
aymnaſiums von Darmſtadt, Mitglieder des Kuratoriums de
Victoria=Schule, ſowie verſchiedene Stadtverordnete. Die Feie
begann mit dem Choral: Lobet den Herren, den mächtigen Köni=
der
Ehren; worauf Herr Oberſchulrat Soldan die Ernennun
des Herrn Dr. Eiſenhuth. laut Dekret Sr. Königl. Hoheit de
höchſtſeligen Großherzogs Ludwigs IV. verlas, mit kurzen, warmte:
Worten den neuen Direktor begrüßte und die Ueberzeugung aus
ſprach, daß ſeine Wirkſamkeit an der Schule ſegensreich werde
Namens der Stadt ſprach herzliche Worte der Begrüßung Her
Bürgermeiſter Morneweg, ebenſo namens des Kollegium
und der Schule Herr Mitprediger Keil. Herr Direktor D.
Eiſenhuth dankte in ſchlichten Worten für das Wohlwolle:
und Vertrauen, das ihm von allen Seiten entgegengebrach
werde und bat die Kollegen ihm beizuſtehen, um in treuer Arbei
die Schule in den Bahnen, die ſein geehrter Vorgänger ſchon vor
gezeichnet habe, weiter zu führen. Zum Schluſſe entwickelte e
noch kurz und klar ſeine Anſchauung über das Verhältnis beide
Anſtalten, des Lehrerinnen=Seminars und der Schule, da ei=

3

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 103 des Darmſtädter Tagblatt vom 3. Mai 1892.

neues Programm ſelbſtverſtändlich nicht nötig ſei. Hierauf ſangen
die Schülerinnen, unter der tüchtigen Leitung des Herrn Hof=
konzertmeiſter
Petr, das hübſche Gott grüße Dichl womit
die ſchöne und ſchlichte Feier ihren Abſchluß fand. Möge die
Anſtalt auch fernerhin wachſen, blühen und gedeihen!
Einem Anſchlage am ſchwarzen Brett der Großherzog=
lichen
Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt entnehmen wir,
daß Mittwoch, den 4. Mai, 12 Uhr präzis, eine akademiſche Ge=
dächtnisfeier
für Se. Königl. Hoheit den Hochſeligen Großherzog
Ludwig IV. in der Aula des Großherzoglichen Realgymnaſiums
ſtattfindet, zu welcher außer den Dozenten, Studierenden und
Hoſpitanten der Techniſchen Hochſchule auch die früheren Dozenten
und Studierenden eingeladen ſind.
Der Poſtbericht des kaiſerlichen Poſtamts!
in Darmſtadt für den Sommerdienſt 1892 iſt erſchienen. Der
Poſtbericht enthält wie ſeither Zuſammenſtellungen der abgehenden
und ankommenden Poſten und Eiſenbahnzüge, Vermerke über die
Heit, in welcher die Poſt= und Telearammannahmeſtellen geöffnet
ſind. wann die Beſtellungen bezüglich der Briefe, Pakete, Poſtan=
weiſungen
und Poſtaufträge beginnen. wo Briefkaſten aufgeſtellt
ſind, wo ſich amtliche Verkaufsſtellen für Poſtwertzeichen befinden ꝛc.
Dem Voſtberichte ſind ſodann beigefügt: ausführliche Auszüge aus
den Poſt= und Telegraphen=Tarifbeſtimmungen, die gewöhnlichen und
Eilbeſtellgeldſätze und ein Verzeichnis der Poſtanſtalten im Um=
kreiſe
von 10 geographiſchen Meilen (75 Kilometer oder 1. Zone)
von Darmſtadt. Durch Beigabe dieſer Tariſbeſtimmungen und des
Verzeichniſſes der in der 1. Zone von Darmſtadt belegenen Poſt=
anſtalten
wird dem Publikum die ſelbſtändige Frankierung ſeiner
Poſtſendungen, beſonders der gewöhnlichen Pakete bis 5 Kilogramm,
weſentlich erleichtert. Es iſt deshalb allen, welche mit der Poſt zu
thun haben, hauptſächlich den Behörden, Rechtsanwälten und Ge=
ſchäftsleuten
anzuempfehlen, ſich den neueſten Poſtbericht zu be=
ſchaffen
. Derſelbe iſt an den Poſtſchaltern und bei dem Poſt Beſtell=
perſonale
zu dem Preiſe von 25 Pf. für das Exemplar zu beziehen.
- Zum Jubelfeſt der Liedertafel ſind eine größere
Zahl Einladungen an befreundete Geſangvereine, mit denen der
Jubelverein in Ausübung des Geſanges ſchon zuſammengewirkt,
ergangen, und ſteht zu erwarten, daß durch zahlreiche Teilnahme
am Jubiläumsfeſte (den 22. Mai) auch nach dieſer Seite hin das
Feſt dem Verein ſelbſt wie unſerer Vaterſtadt zur Ehre gereichen
wird.
Solche Einladungen ſind ergangen außer an hieſige
Schweſtervereine an Geſangvereine in Offenbach, Mainz. Fried=
berg
. Aſchaffenburg, Miltenberg, Hanau, Homburg v. d. H. u. a. m.
Wie wir hören, ſind von verſchiedenen Seiten bekeits Zuſagen ein=
gelaufen
. Den vielen Verehrern des hochgeſchätzten Ehrenmitgli des
unſeres Hoftheaters. des Herrn Wisthaler, wird es erfreulich
ſein zu vernehmen, daß ein Fräulein Tochter desſelben, die talent=
volle
Sängerin, ihre Mitwirkung bei Ausführung des Feſtpro=
gramms
gütigſt zugeſagt hat. Von Intereſſe dürfte noch die Notiz
ſein, daß der feſigebende Verein zur Feier ſeines Ehrentages eine
Feſtſchriſt herausgeben wird, welche eine Geſchichte der Lieder=
tafel

die bekanntlich der älteſte Geſangverein an hieſigem
Platze iſt - enthalten wird.
Die am Samstag im Saalbau abgehaltene antiſemi=
tiſcheVerſammlung
. in welcher Reichstagsabgeordneter Osw.
Zimmermann einen Vortrag hielt, war zahlreich beſucht, ver=
lief
aber ruhig, da Gegner nicht erſchienen waren oder doch nicht
auftraten. Dem Redner wurde reicher Beifall zu teil.
Allen bis jetzt aus dem In= und Auslande eingegangenen
Nachrichten zufolge iſt der 1. Mai ruhig verlaufen, zum
Teil jedenfalls auch wegen der höchſt ungünſtigen Witterung,
welche jedes Zuſammentreten größerer Maſſen im Freien vereitelte.
An einzelnen Orten ſoll das Maifeſt am kommenden Sonntag be=
gangen
werden.
N Ein Gepäckträger machte geſtern nacht in ſeiner in der
Soderſtraße gelegenen Wohnung ſeinem Leben durch Erhängen
ein Ende.
77 Arheilgen, 30. April. Vor zahlreicher Verſammlung von
Bienenzüchtern und Freunden der Bienenzucht hielt geſtern
abend Herr Lehrer Dickel aus Darmſtadt im Gaſthaus Zum
Schwanen: dahier einen ſehr belehrenden und anregenden Vortrag
über Kanitz'ſchen: Betrieb. Dem Herrn Vortragenden wurde aus
der Verſammlung der gebührende Dank ausgeſprochen.
X Heppenheim a.d. B., 1. Mai. Geſtern abend gegen 9 Uhr
brach in der Scheuer des Bäckermeiſters Beſt Feuer aus. Das
Feuer nahm ſolche Dimenſionen an, daß dasſelbe trotz raſcher Hilfe
der Feuerwehr vier am Marktplaße gelegene Wohnhäuſer ver=
nichtete
. Zwei Wohnhäuſer hiervon gehören Kaufmann Nack, eins
Barbier Eckſtein und eins Bäckermeiſter Beſt.
½ Mainz. 2. Mai. Der bisher in Wien wohnende bekannte
Oenologe Antonio dal Viaz hat ſeinen Wohnſitz hierher verlegt
und iſt als ſtändiges Mitglied in die Redaktion der =Deutſchen
Weinzeitungr eingetreten.
Frankfurt a. M. 30. April. Der Abg. Grimm hat im
Einverſtändnis mit der nationalliberalen Fraktion beſchloſſen, ſein

Mandat trotz des Antrags der Wahlkommiſſion nicht nieder=
zulegen
, ſondern die Entſcheidung des Hauſes abzuwarten.
Verlin. 30. April. Die Polizei beſchlagnahmte die
Maifeſtnummer des Sozialiſt', des Organs der unabhängigen
Sozialdemokraten. 1500 Exemplare ſielen der Polizei in die
Hände.
Ein nach Einatmung von Koksgaſen im bewußtloſen Zuſtande
in die Charitee eingelieferter 24jähriger Maurer, Rückert, iſt durch
Bluttransfuſion wieder hergeſtellt worden. Es wurde zu=
nächſt
durch Aderlaß ein beſtimmter Teil ſeines, durch die Ein=
atmung
von Kohlenoxydgas zur Aufnahme von Sauerſtoff unfähig
gemachten Blutes entleert: dann ſpritzte man ihm 360 Gramm
deſibriniertes. von einem gejunden Menſchen entnommenes Blut in
eine Vene. Geheimerat Gerhardt ſtellte den Geneſenen ſpäter ſeinen
Zuhörern vor.
Berlin, 30. April. Die Ausführungskommiſſion des deutſchen
Antiſklaverei=Komitss teilt dem Berliner Tageblattu mit: Oskar
Borchert, der Führer der Expedition nach dem Victoria Nyanza,
ſei erkrankt und trat die Leitung des Unternehmens an den Grafen
Schweinitz ab.
Berlin. Ueber die wirtſchaftliche Bedeutung der Be=
nutzung
des Gaſes für Kochzwecke hielt Ingenieur R. Goehde
im großen Saale der Geſellſchaft der Freunde in Berlin einen Vortrag.
der mit intereſſanten praktiſchen Verſuchen verknüpft war. Zu
dieſem Zweck hatte man die Niſche des Saales in eine Küche um=
gewandelt
, in der an einem offenen Gaskochherd, an zwei Bratöfen
und an einem Backofen fleißige Hände ſich regten, während im
Hintergrund ein junges Mädchen mit Gaz= bügelte. Der Redner
beleuchtete eingehend und unter Beibringung eines reichen Zahlen=
materials
die Vorteile des Gaskochens in Bezug auf Sauberkeit,
Billigkeit und Schnelligkeit. Während beim Kohlenfeuer nur 5 bis
8 Prozent der Hitze ausgenutzt werden, iſt die Ausnutzung beim
Gas eine abſolute. Das Gasfeuer geſtattet zudem das An= und
Abſtellen und ein genaues Regulieren der Hitze. Im Gasbratofen
werden durch die von allen Seiten zutretende intenſiv=heiße Luft
ſofort alle Poren des Fleiſches geſchloſſen, das ſomit im eigenen
Saft dämpfen kann. Das Fleiſch behält deshalb hier auch 15 Prozent
Gewicht mehr als beim Braten auf Kohlenfeuer. Auch die Zeit
der Zubereitung verkürzt ſich weſentlich; eine 14 bis 15 Pfund
ſchwere Gans. die über Kohlenfeuer etwa 3 Stunden bratet, iſt über
Gas in 55 Minuten tafelfähig'. Eine Voularde wurde vor den
Augen der Verſammlung in einer halben Stunde mit einem Koſten=
aufwand
von 2½ Vf. gebraten. Für eine Familie von 4 Perſonen
berechnete der Redner die Koſten des Kochens mit Gas für den Tag
auf 13¹ Pf. oder für den Monat auf 397M. Er hat dabei einen
täglichen Gasverbrauch von 1130 Liter Gas zu Grunde gelegt und
zwar rechnete er wie folgt: 1. Frühſtück: 2 Liter Kaffeewaſſer 56 Liter
Gas; 1 Liter Milch 28 Liter und 2 Liter Aufpaſchwaſſer 36 Liter
Gas: 2. Frühſtück: Eier ꝛc. 60 Liter; Mittaa: 270 Liter, Kartoffeln
10 Liter, Gemüſe 140 Liter, Koteletts 140 Liter, 4 Liter Auſwaſch=
waſſer
70 Liter; Nachmittagskaffee 60 Liter; abends: Gebratenes.
Eier ꝛc. 100 Liter, 2 Liter Theewaſſer 56 Liter, und Aufwaſchwaſſer
44 Liter Gas. 160 Liter Badewaſſer, das in 1 Minuten zu er=
wärmen
iſt, verurſachex einen Aufwand von 12 Pf., 10 Stunden
Bügeln koſtet an Gas 25 Pf. Für einen kleineren Haushalt langt
ein Apparat mit 3 Kochlöchern, der 24 M. koſtet, ein Apparat mit
einem Kochloch koſtet nur 4 M. 50 Pf. eine große Maſchine für
einen Hausſland von 10 Perſonen ſtellt ſich auf 180 M., ganz große
Maſchinen für Reſtaurateure koſten bis 100 M. (Für Darmſtädter
Verhältniſſe wird ſich der Gasverbrauch wohl etwas teurer be=
rechnen
.)
Bremerhaven, 30. April. Nach dem Spruch des See=
amtes
iſt die Strandung der Eider auf Irrtum des Schiffers
zurückzuführen, der ſich ſüdweſtlich ſeines Beſtecks glaubte und vor=
ſichtiger
gehandelt hätte, wenn er bei der von ihm unterſchätzten
Dichtigkeit des Nebels die Fahrt noch mehr gemindert hätte, zumal
da er auf dem von ihm geſteuerten Kurſe keine Landmarke und
Feuer bemerkte, die er bei der angenommenen Dichtigkeit der Kimme
hätte ſehen müſſen; die letzten Lotungen waren offenbar unrichtig.
Das Verhalten der Beſatzung nach der Strandung war ohne Tadel.
Die Thätigkeit der engliſchen Rettungsmannſchaft verdient alle An=
erkennung
. Der Reichskommiſſar ſtellte keinen Antrag.
München, 30. April. Hier herrſchte heute den ganzen Tag
anhaltendes Schneegeſtöber.
Wien, 30. April. Wie aus Meran gemeldet wird. iſt die da=
ſelbſt
zur Kur befindliche Hofburgſchauſpielerin Frau Zerline
Gabillon, geb. Würzburg, die Gattin Ludwig Gabillons, eine der
erſten Kräfte der Wiener Hofbühne, heute morgen im Alter von 57
Jahren geſtorben.
Wien, I. Mai. Die feierliche Eröffnung derinter=
nationalen
Muſik= und Theater=Ausſtellung
findet am Samstag, den 7. Mai, vormittags 11 Uhr, durch Se.
M. den Kaiſer in der Muſikhalle ſtatt. Zu derſelben werden nur
diejenigen Verſonen Zutritt haben, die mit ſpeziellen Eintrittskarten
verſehen ſind. Abends halb 8 Uhr findet im Ausſtellungs=Theater
220

[ ][  ]

1474
Nr. 103
avenue ein Zapfenſtreich und ſodann in der Müſikhalle ein großes
Bankett abgehalten werden wird, zu welchem ſämtliche fremden
Delegierten; die Mitglieder der Ausſtellungs=Kommiſſion, das harmonierie aber vortrefflich mit dem erdentrückten Charakter der
Aktions=Komite, ſämtliche Ausſteller und hervorragende Perſön=
lichkeiten
geladen werden.
Bern, 30. April. Nachdem der Präfekt Binout in Lauſanne
geſtern eine anonyme Drohung erhalten hatte, explodierte heute
vormittag in ſeinem Hauſe eine Oynamitpatrone. Das Treppen= Brand hat ſich jetzt weit mehr auf den Lebensgrund dieſer Ge=
haus
iſt eingeſtürzt, jedoch niemand verwundet.
tigen Rothſchild'ſchen Kaſſierers, Jäger wurde aufgehoben,
da kein direktes Beſchuldigungsmaterial gegen ſie gefunden werden es der Hörer bei Frl. Brand immer als Wohlthat, daß in ihrer
konnte. Das Frauenzimmer bleibt jedoch noch beſonderer Aufſicht
unterworfen. Die polizeilichen Forſchungen werden verfolgt, da
Verdacht vorhanden iſt, Jäger könnte ſich hierſelbſt aufhalten.
London, 1. Mai. Das früher gemeldete Telegramm des
Standard= über die Vorgänge in Uganda hat ſich inſofern be=
ſtätigt
, als die hieſige Direktion der Britiſh Oſtafrika= Geſellſchaft=
vom
Victoria Nyanza die Nachricht erhalten hat, die katholiſche
Vartei ſeiunterlegen König Mwanga und deſſen Anhänger Organ verſchieden. Der jüngſt in der =Frankfurter Heitungr er=
hätten
ſich auf deutſches Gebiet zurückgezogen und ſuche eine Ver=
bindung
mit den Muhammedanern gegen die Proteſtanten herbei=
zuführen
.
Aus dem Norden Englands kommen Nachrichten von erneu=
tem
Schneefall. Beſonders im öſtlichen Yorkſhire und im
ſüdlichen Lincolnſhire haben heftige Schneeſtürme gewütet und
man befürchtet größen Schaden für die Feldfrüchte.
Bukareſt, 30. April. Nach Meldungen aus Pallanza ſoll der
Geſundheitszuſtand der Königin unbefriedigend ſein, ſo daß die
beabſichtigte Ueberſiedelung nach Salzburg wahrſcheinlich unter=
bleiben
muß. Die Aerzte haben jede geiſtige Arbeit verboten.
Moskau, 30. April. Der bekannte Maler W. Wereſchaain
iſt von einem tollen Hunde gebiſſen worden und lebensgefähr=
lich
erkrankt. Wereſchagin wird nach der Paſteur'ſchen Methode
behandelt werden.
New=York, 1. Mai. In Brockport und Indianopolis wurden
geheime Dynamitfabriken entdeckt.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 1. Mai.
Comont.
E. H. Mit aufrichtiger Freude begrüßen wir die Thatſache, daß
man jetzt des öfteren den Sonntaa dem kloſſiſchen Schau=
ſpiel
gönnt und ſomit die Aſchenbrödelſtellung, in der ſich letzteres
im Vergleich zur Oper noch immer befand, zu beſeitigen ernſtlichen
Anfang macht. Der Goethe'ſche Sonnenheld, umſtrahlt von der
Lichtflüt Beethoven'ſcher Tongedanken, beherrſchte heute abend die
Bühne. Herrn Hacker ſiel diesmal die Aufgabe zu, ihn darzu=
ſtellen
. Nächſt dem Hamlet war dies die zweite große Probe, der
ſich der Künſtler nach definitiver Uebernahme des Heldenfachs zu
unterziehen hatte. Bei Goethe ſiel ſie weit glücklicher aus als bei
Shakeſpeare, wenngleich, wir geſtehen es offen, dieſer Egmont im
Eingange mehr als ein Bedenken in uns erregte. War das der
fröhliche, ſorgloſe Mann, den weder das Stirnrunzeln der Regentin,
noch der Warnungsblick Oraniens der Sorge überliefert? Lange
nicht friſch und frei genug klang die Sprache überſchäumender Kraft=
fülle
und glücklichen Lebensgenuſſes. Es war etwas Zurückhalten=
des
. Gekünſteltes in dieſem Egmont der erſten Szenen. Der leichte,
faſt an das Konverſationsſtuͤck ſtreifende Ton, welchen der Künſtler
anſchlug. konnte den Mangel an Temperamentsfriſche hier nicht
zudecken. In der Begegnung mit den Bürgern lag mehr vom
wpaniſchen als vom niederländiſchen Weſen, es klang nicht genug
begütigende Leutſeligkeit hindurch. Auch das Geſpräch mik dem
Sekretär erſchloß noch nicht eigentlich die Gemüts= und Geiſtes=
ſphäre
, in der die Egmontnatur ihre Wurzeln hat. Der Satz: Wie
von unſichtbaren Geiſtern gepeitſcht gehen die Sonnenpferde der
Beit mit unſers Schickſals leichtem Wagen durch .. . ließ ſich mehr
wie fertige Programmrede denn als Stimmungsausbruch an. In
der Unterredung mit Oranien meinten wir auch eher einen Menſchen
vor uns zu haben, dem die Staatsſorgen zuſetzen, als einen Leicht=
lebigen
, der ſich von politiſchen Aergerniſſen nicht anfechten läßt.
Es war nur der Unterſchied der Anſicht, nicht die Differenz der
Blutmiſchung, die in dieſem Meinungsaustauſch zu Taae trat.
Selbſt in der Szene mit Clärchen taute der Hacker'ſche Egmont
nicht ſo recht auf, ein ſtarker Anflug von abſtraktem Idealismus
trieb ihn aus Goethe'ſcher Gefühlswelt in Schillers Königreich, wo
die Poſanaturen zu Hauſe ſind. Hingegen wanderte der Künſtler
Hand in Hand mit dem Dichter. von dem großen Auftritt mit Alba
an. Wo das höhere, vom Verſönlichen abgetrennte Leben einſetzt,
ſetzte auch die Kunſt Hackers mit jugendlicher Kraft und echter
Wärme ein. Blieb auch bis zum Schluß dieſer Egmont mehr
Jüngling als Mann, was ſich namentlich in der Szene mit Ferdi=
nand
zeigte, wo die beiden gleichſam als Altersgenoſſen neben=
einander
ſtanden, ſo trat doch in allem der Adelsmenſch ſichtbar zu

die Eröffnungs=Vorſtellung ſtatt, nach deren Schluß in der Haupt= Tage. Daß Herr Hacker in erſter Linie beſtrebt war, den Frei=
heitshelden
zu beionen, weniger den liebenswürdigen unbekümmerten
Weltmann, entſprach vielleicht nicht ganz den Abſichten Goethes,
Beethovenmuſik. Was das Clärchen des Frl. Brand anlangt, ſo
ſind wir da in der erfreulichen Lage, unſer vor zwei Jahren an=
läßlich
des Gaſtſpiels der jungen Dame abgegebenes Urteil über
dieſe Leiſtung um ein weſentliches modifizieren zu können. Frl.
ſtalt zu ſtimmen gewußt, das Reflektoriſche, das bis zu einem ge=
Brüſſel, 30. April. Die Verhaftung der Maitreſſe des flüch= wiſſen Grade ja noch immer vorhanden, erſcheint doch in der Haubt=
ſache
ſchon aufgelöſt in das reine Gefühlselement. Sodann empfindet
Wiedergabe die ſchönen, warm auellenden Worte der Tichtung nie=
mals
durch ſich überſtürzende Affekte verdunkelt werden. Bei der
Verkörverung klaſiſcher Frauengeſtalten gereicht es Frl. Brand
zum Vorteil, daß ſie nunmehr auch gelernt hat, von den tieferen
Stimmregiſtern entſchieden Gebrauch zu machen; in ihrem Gaſiſpiel
beſchränkte ſie ſich noch auf die höchſte Sopranlage. Bekanntlich
ſind die Auſchauungen über die Schönheit von tiefem und hellem
ſchienene Aufſatz über das ruſſiſche Theater' berichtet uns ſogar,
daß die Ruſſen nur eine ausgeſprochen helle und in der Höhe
wirkſame Stimme als Bühnenoroan gelten laſſen. Wir Deutſche
werden gut thun, uns dieſe Auffaſſung nicht ſuggerieren zu laſſen.
Für den innerlichen, empfindſamen und zartbeſaiteten Brackenburg
verbrauchte Herr Panzer viel zu viel äußere Affekte. Einen
durchſchlagenden Erfolg brachte der Abend wiederum Herrn Werner.
der den ützenden Galgenhumor des Winkelſchreibers Vanſen mit
Genialität erfaßte. Von dem ängſtlichen Schneider Jetter lieferte
Herr Cachs eine ſehr erheiternde Skizze. Frl. Eali gab die
Mutter Clärchens mit ſchlichter Biederkeit. Aus der Adelsſphäre
imponierte beſonders Herr Dalmonico durch die abgemeſſene
Verſchloſſenheit, mit der er den finſteren Herzog ausſtattete. Mit
viel Würde vertrat Herr Mickler den Oranien. Auch Frl. Berl
fand für die Vointen ihres politiſchen Geſprächs mit Macchiavell
ſtets den rechten Ton diplomatiſcher Ruhe. Verſtünde ſich das
verehrte Publikum beſſer auf ſeinen Vorteil, d. h. behielte es immer
gegenwärtig, daß ein ſchönes: Gemüt und Geiſt gleicherweiſe er=
friſchendes
Ganze nur dann ins Leben treten kann, wenn auch ſolche
der äußeren Schlagkraft entbehrenden Szenen, von den Künſtlern
mit gewiſſenhafter Sorgfalt ausgearbeitet werden, es ließe Szenen
wie die zwiſchen Eamont und Oranien und zwiſchen der Regentin
und Macchiavell nicht ohne Applaus vorübergehen. In der kleinen,
aber ſympathiſchen Rolle des Ferdinand, debütierte Herr Heinrich
Monnard. Der junge Schauſpieler beſitzt ein angenehmes, wenn
auch faſt damenhaft zartes Organ, das ſich jedenfalls für den
Salonton ſehr gut eignen, bei eifrigem Studium allmählich auch
den Empfindungen der Tragödie gewachſen ſein dürfte. Aus der
Auffaſſung der Rolle blickte hübſches Verſtändnis.
Zum Schluß noch eine kleine Bemerkung. Es wäre doch wohl
an der Leit, daß ſolche militäriſche Reſpekks= und Vertrauensper=
ſonen
wie Silva (Herr Leibh durch einen Schauſpieler beſetzt
würden, der über größeren Tonaufwand und gegliedertere Sprech=
weiſe
verfügt. Herr Klotz wäre hier an ſeinem Platz geweſen.

Litterariſches.
Der deutſche Proteſtantismus und die Ideale
unſeres Volkes am Anfang und Ausgang unſeres Jahrhunderts.
Vortrag von Archidiakonus Dr. Grimm=Weimar. Berlin.
Walther u. Apolants Verlagsbuchhandlung, Hermann Walther,
Kleiſtſtr. 16117. Preis 50 Pf. Wertvoller als Phantaſien über
das kommende Jahrhundert iſt eine Prüfung des gegenwärtigen.
Was hat es gewollt, was hat es erreicht? Ver Vortrag findek in
Beantwortung dieſer Fragen die Eigentümlichkeit unſeres Jahr=
hunderts
in dem Fortſchritk von dem Allgemeinen zum Beſonderen,
vom Gedanken zur That und zwar auf nationalem und religöſem
Gebiet. Großes iſt damit erreicht, aber auch große Schäden ſind
offenbar in unſerem Volksleben. Sie müſſen überwunden werden
durch eine Erneuerung des ſittlichen Geiſtes. Ein allgemeines
Menſchheitsideal erfüllk unſere Dichter und Denker am Anfang des
Jahrhunderts. Wir nehmen dies Jdeal mit herüber, auch in
unſere Zeit, aber wir wollen es ausfüllen mit deutſchem Blut und
chriſtlichem Geiſte. Gedankenreichtum, ſcharfe Beobachtung und
ein mutiger Blick in die Zukunft machen die Schrift zu einem wirk=
ſamen
Spiegel für unſere Zeit.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Hinſcheiden unſeres lieben Kindes ſagen wir innigen Dank.
W. Woinmann und Frau.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich, beide in Darmſtadt.