8
e9
½.
ne.
rte
de d
auf
den
Abonnementsprei=
viertelſahelich 1 Mark 50 Pf., halb-
Uhrlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Anſwunz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mart 50 Pf. pro
Ouartal ind. Poſtauſiclag.
155. Jahrgang.
Mit der Somitags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerale
fülr das
Poͤhentl. Gmal erſcheinende
Tagblal=
verden angenommen:h 2 armſtadt
von der Expedition, Rſen fr. Nr. 23.
in Beſſungen von 8r.dr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. zw e auswaͤrts
von allen Annoncen=ſeoDditionen.
Amtliches Organ
für die Belannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 97.
Dienstag den 26. April.
1892.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß am 27. April, 4. und 14. Mai d. J., jedesmal von 1 bis
6 Uhr Nachmittags, auf dem Artillerie=Schießplatz zu Darmſtadt und am 29. April d. Js. und am 9. und 16. Mai
um die angegebene Zeit auf dem ſüdlichen Theil des Griesheimer Schießplatzes ein Schießen mit ſcharfer Munition
abge=
halten wird.
Darmſtadt, den 23. April 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
ſ6414
Bohanntmudhung.
Mittwoch den 27. April d. Js., Vormittags 9 Uhr,
ſollen die zum Nachlaß des Schueidermeiſters Philipp Krug dahier,
Müller=
ſtraße 8 parterre, gehörigen Mobilien, als:
1 ſilb. Taſchenuhr, Kleiduogsſtücke, Weißzeug. 3 Betten, 1 Kommode,
2 Kleiderſchränke, Tiſche, Stllhle und ſonſtiger Hausrath; ferner: 1 fehr
gut erhaltene Schneider=Nähmaſchine, Bügeleiſen, Scheeren,
Futter=
ſloffe ꝛc.,
öffenlich meiſtbielend gegen baare Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 26. April 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Gräff.
(623]
Goargoh
Mittwoch den 27. April beginnt der
Spargel=
verſandt und werde ich auch in dieſem Jahre dem
Artikel meine beſondere Aufmerkſamkeit zuwenden.
Beſtellungen erbitte mir täglich bis Nachmittags
5 Uhr und werden dieſelben den folgenden Morgen
in friſch geſtochener Waare pünktlichſt zur Ausführung
gebracht.
Horis
hamdall.
(641
Mathildenplatz 1.
Aweiggesohükt: Carlsſtraße 74.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Georg Becker VIII. von
Pfungſtadt iſt in Folge eines von dem
Gemeinſchuldner gemachten neuen
Vor=
ſchlags zu einem Zwangsvergleiche
Ver=
gleichstermin auf,
den 9. Mai 1892, Nachmittags
8 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte II
hierſelbſt, Neckarſtraße 3, anberaumt.
Darmſtadt, den 25. April 1892.
Schell,
Hülfs=Gerichtsſchreiber des Großherzogl.
Amtsgerichts.
6416
Düngerverktauf.
Freitag den 29. April er.,
Vormittags 10 Uhr,
findet der Verkauf der
Winter=
ſtreu einer Escadron in der neuen
(6417
Cavallerie=Kaſerne ſtatt.
Dragoner=Regiment Nr. 24.
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1381
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Kartarrh-Mittel, auf das man wegen seiner lindernden Wirkung auf
SUEAAE G de Sehleinhäute und zeiner leichten Verdaulichkeit stets gerne
zu-
rückkommt. Kinder nehmen es in ihrer Frühstücksmilch mit Lust und
be-
ſinden sich dabei vortreſflich, woil es augleich mährend und Kräftigend wirkt. - Aus demselben Grund ist das
Loeſlund’sche Eisen-Malnextract fur blutarme Fersonen ganz besonders zu empfehlen, da die
Malz-
bestandtheile die Wirkung des Eisens kräftig unterstützen und dessen Verdauung befördern. Neuerdings hat sich
Loeſlund's Leberturan-Malzextract durch seinen angenehm süssen Geschmack in weiten Kreisen
einge-
bürgert; die Uischung ist so verdaulich, dass sie von Alt und Juvg das ganze Jahr fort gebraucht werden kayn,
worauf ärztlicherseits grosser Werth gelegt wird. - Loeſtund's Hustenbonbons sind, soviel sie auch
nachge-
ahmt werden, wegen ihrer bekannten vorzüglichen Eigenschaften überall ein vielbesehrter Artikel. Man verllange in
den Apotheken und Droguenhandlungen aher stets die ächten H. OEEL VAD'schen.
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L. a d en
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möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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Zimmer mit ſep. Eingang, mit od. ohne
Penſion, zu vermiethen.
5208) Kirchſtr. 8 Mittelbau 1. St.
ein möblirtes Zimmer mit abgeſchloſſenem
Vorplatz ſofort zu vermiethen.
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möbl. Zimmer mit Schlaſzimmer ſofort.
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möbl. Zimmer mit Penſion zu verm.
5684) Louiſenſtr. 30, 2 St., möbl.
Zimmer zu vermiethen.
5685) Kiesſtr. 107 ein ſein möbl.
Schlaf=u. Wohnzimmer preiswllrdig z. v.
Daſelbſt auch ein einzelnes Zimmer.
5686) Aliceſtraße 26½ ein gut möbl.
Zimmer zu verm. Näheres 1. Stock.
5770) Saalbauſtr. 17, 1 Stiege h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
5771) Lauteſchlägerſtr. 17. 3. Stock,
ein gut möblirtes Zimmer zu vermiethen,
auch lönnen zwei abgegeben werden.
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Arb=Anſt. n 2ſenſtriges gut möbl. Zim.
6035) Steinſtr. 2l, 1 St. hoch, zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
6040) Wienerſtr. 54, 3. Stock, gut
möbl. Wohn= u. Schlafzimmer mit zwei
Betten per ſofort.
6042) Mauerſtr. 16 ein gut möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
6046) Noßdörferſtr. 14 ein fein
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion
zu vermiethen.
6126) Niederramſtädterſtraße 45,
2. St. links, ein fein möbl. Zimmer ſof.
6305) Louiſenſtraße 16
zwei große, gut möblirte Zimmer zu
ver=
miethen und alsbald zu beziehen.
1382
6198) Kiesſtraße 97 Beletagezein
freundlich möbl. Zimmer zu verm.
6309) Mühlſtr. 43 ein ſchön möbl
Zimmer mit oder ohne Penſion ſofort.
6310) Karlsſtraße 66 zwei möblirte
Zmmer an einen ruh. Herrn zu verm.
6313) Nieder=Ramſtädterſtraße 1.
Seiſenbau, 2 Treppen, ein freundl. möbl.
Zimmer an ein od. zwei Herrn zu verm.
6315) Nieder=Ramſtädterſtr. 371
ſchön mobl. Zimmer ſofort zu verm.
6426) Ludwigsplatz 10 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
6427) Waldſtr. 32 ein möbl. Zim.
6428) Bleichſtr. 14 ein gut möbl.
Zimmer, ſofort beziehbar, zu verm.
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Kabinet, fein möblirt, zu vermiethen.
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möbl. Zimmer mit ſep. Eingang zu vm.
Nr. 97
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Ein=
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Wilhelminenſtraße 21.
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[6432
Mathildenplatz 1,
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Bruſt= und Lungenleiden, ſowie
na=
mentlich auch bei Keuchhuſten der
Kinder unübertroffenen und einzig
be=
währten Rheiniſchen Trauben=Bruſt=
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in Mainz habe ſoeben neue Zuſendung
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Anweiſung und Atteſtbroſchüren erhalten,
worauf die geehrten Beſteller ergebenſt
aufmerkſam mache.
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Pankratiusſtr. 26. (6433
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D verkaufen Grafenſtr. 31.
(6251
SOERNECkEN's 124 NORMAL-TEDER 0½ Die -oeckmäſsigte von allen elastischen Fedeyn. Nr.
181
u. Miemand lasse Sie unversucht
1Auswahl v2)bedern mit Haler: sopf Veberal
vorrälig 183
4 F. SOERIECkEV;BoIN
6434
Haufmünuiſche Hchule
in Darmſtadt.
Das neue Schuljahr beginnt
Montag den 2. Mai ds. Js.
Der Unterricht wird am Montag, Dienstag und Donnerstag
Abends pünktlich von 8 bis 10 Uhr in dem Schulhauſe hinter der
Stadtkirche ertheilt und umfaßt folgende Fücher:
1) Kaufmänniſches Rechen.
2) Einfache und doppelte Buchführung, Conto=Corrent=Verkehr.
3) Wechſellehre und Wechſelrecht.
4) Kaufmänniſche Correſpondenz.
5) Unterricht zur Anfertigung von Quittungen, Schuldſcheinen,
Bürgſchaftsſcheinen, Vollmachten ꝛc. ꝛc.
6) Handelsgeographie.
7) Deutſche und lateiniſche Currentſchrift, Rundſchrift.
8) Franzöſiſche Sprachlehre: a. für Anfänger, b. für
Fort=
geſchrittene.
Anmeldungen nimmt Herr Kaufmann Th. Ralbkuss,
Markt=
platz Nr. 10, entgegen und iſt auf Wunſch gern bereit nähere
Aus=
kunft zu ertheilen.
Das Honorar beträgt für das Schuljahr 28 Mark und wird
vierteljährlich im Voraus mit 7 Mark erhoben.-Das Schulgeld
für die Schüler, welche den franzöſiſchen Unterricht beſuchen, beträgt
36 Mark, welches gleichfalls im Voraus vierteljährlich mit 9 Mark
erhoben wird. — Alle Schüler, welche beabſichtigen die Schule zu
beſuchen, haben ſich am Montag den 2. Mai d. Js., Abends
8 Uhr pünktlich, im Schullokal einzufinden.
Die Schüler haben das Abgangszeugniß der ſeither beſuchten
Schule, ſowie ein Schreibheft mit überſchriebenem Namen und Feder
mitzubringen.
Der regelmäßige zweijährige Beſuch unſerer Schule entbindet
den betr. Schüler von dem Beſuch der ſtädtiſchen Fortbildungsſchule.
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß im Herbſt
keine Aufnahmen von Schülern ſtattfinden. Nur ganz
ausnahms=
weiſe kann Schülern, welche erſt ſpäter hierher ziehen, auf beſondere
ſEingabe an das Curatorium die Theilnahme am Unterricht geſtattet
werden.
(6130
Darmſtadt, im April 1892.
Das Curatorium dor kaufmännischen Schulo.
nam
10
⁄
215.
5
Franz May, Schreiner,
Arheilgerſtraße 52,
empfiehlt ſich im Aufpoliren von
Möbeln aller Art bei nur billiger und
pünktlicher Bedienung.
(6435
Leichte Büreauarbeit
findet ein junger Mann mit guter
Hand=
ſchrift. Kaufmänniſche Kenntniſſe nich=
(6409
erforderlich.
Gobrüder Roeder.
6436) Ein Mädchen aus guter
Fa=
milie, im Kochen ſowie in aller Haus=
und Handarbeit erfahren, ſucht Stelle in
kleinem ruhigem Haushalt; es wird
we=
niger auf Gehalt als auf gute
Behand=
lung geſehen. Frau Gölzenleuchter,
Graſenſtraße 13.
6437) Ein Mädchen von 24 J., in
allem bew., gute Zan., ſucht ſofort Stelle
durch Holſchuh, Holzſtraße 13.
6438) Ein Mädchen, das kochen k.,
ſucht Aushülſe. Jüngere Mädchen ſuchen
Stelle. Döring, Dieburgerſtr. 18.
6439) Zwei Mädchen, perfekt im
Kochen, mit 3=, 8= u. 9jähr. guten Zgn.
ſuchen St. Döring. Dieburgerſtr. 18.
6440) Ein junger, verheirath. Mann
ſucht Stelle als beſſerer Auslaufer.
Zu eiſr gen in der Expedition.
Ath=
44
6141) Nuch Bad=Nauheim wird zum
I. Mai ein erfahrenes Mädchen für
Küche u. Hausarbeit geſucht. Nur ſolche
mit guten Zeugniſſen wollen ſich vorſtellen
Aliceſtraße 20 III.
6350) Auf ſofort eine Arbeiterin
geſucht. Schützenſtr. 9, 2. Stock.
6441) Ein Müdchen, das zu Hauſe
ſchlafen kann, für Vormittags geſucht.
Eliſabethenſtr. 46, I. St.
6339) Braves Müdchen, welches
gründ=
lich waſchen u. Hausarbeit verſteht, auch
ttwas kochen kann, wird geſucht.
Eſchollbrückerſtraße S, part.
6442) Geſucht wird ein Laufmädchen
in gute und dauernde Stellung.
B. G. Roth, Hoflieferant,
Rheinſtraße 3.
6443) Ein braves Mädchen wird
ſo=
fort in Dienſt geſucht.
Louis Geiſt, Zeughausſtr. 7.
6441) Brave Mädchen erhalten ſeh:
gute St. Stellb. Röſe, Louiſtenſtr. 20, p.
6445) Brave Mädchen erhalten gut=
Stelle. Döring, Dieburgerſtr. 18.
6446) Unabh. Frau od. Mädchen in
Monatſtelle ſofort geſucht. Carlsſtr. 104.
Kiſtenſchreiner
bei hohem Lohn geſucht.
(6448
Karlsſtraße 74.
6449) Reinliche, zuverläſige Lauf=
frau ſofort geſucht.
Ludwigsplatz 1, 1. Stock. 1383
6078) Einen Lehrling ſucht A.
Guntrum. Spenglerei und Inſtalations=
Geſchäft, Erbacherſtr. 5. 6450) Braver Kutſcher als Poſtillon,
owie ein Hausburſche, welcher fahren
kann, geſucht. Grafenſtraße 6. 6157) Gute Steinmetzen geſucht.
Jungen, welche das Handwerk erlernen
wollen, köenen eintreten.
A. Petri, Steinmetzmeiſter. 6451) Ein ſtadtkundiger, tüchtiger
Hausburſche zum ſofortigen Eintritt
geſucht. Schirmgaſſe 10. 6452) Einen tüchtigen Schreiner
ſucht K. Stier, Schießhausſtr. 5.
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1385
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Wittich,
Großh. Gerichtsvollzieher.
(6464.
Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.
Wir beehren uns die Mittheilung zu machen, daß wir Gartenſtraße 13 eine
Spengler=Werkſtätte mit Jnſtallation
rrichtet haben. Es wird unſer Beſtreben ſein nur reelle und gute Arbeit zu lie
ern und ſehen Beſtellungen gütigſt entgegen.
Reparaturen werden ſchnell und billigſt ausgeführt.
Auch werden Beſtellungen Schloßgartenſtraße 43, im Laden, ſowie
Pallas=
vieſenſtraße 30 entgegen genommen.
(646*
Achlungsvoll
Darmſtadt, im April 1892.
G. REGaU Id v „OI.
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6
ingetroffen.
AAsdAuu Cald-
(6466
„
ScPénz F o b ri t
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F 10 Kirchstrasse 10
gegenüber der Stadtkirche.
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(6179
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erecht zu werden.
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(6477
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(6474
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Worms, Liebenauerſtraße 78.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 26. April 1892.
10. Vorſtellung 1. d. 8. Abonnements=Abteilung.
Rothe Karten gültig.)
Maria Stuart.
Trauerſpiel in 5 Akten von Schiller.
Anſang 6 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 5 Uhr.
386
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer reiſt. dem Hofbericht zufolge,
cm 24. vormittags um 11 Uhr mittels Sonderzuges von Eiſenach
über Sachſenhauſen und Saarbrücken zunächſt nach Biſchofsheim,
wo er nachmittags um 6½ Uhr eintrifft; von Biſchofsheim fährt
er alsbald im Wagen nach Schloß Halberg, wo er etwa um 6½ Uhr
(inzutreffen gedenkt.
Reichskanzler Graf v. Caprivi iſt am 25. früh 8 Uhr nach
Karlsbad abgereiſt.
Auf der ruſſiſchen Botſchaft in Berlin ſand am Samstaa zu
Ehren des franzöſiſchen Botſchafters Herbette ein größeres Diner ſtatt.
Der „Reichsanzeiger:, die Reſorm der direkten Staatsſteuer
und der Kommunalbeſteuerung beſprechend, erklärt, das über
Er=
warten günſtige Ergebnis der neuen Einkommenſteuerveranlagung
geſtatte, das Mehrergebnis der letzteren ledialich zu weiterer
Durch=
führung der Reform und Entlaſtung der Steuerpflichtigen zu
ver=
wenden. Der Staat werde auf vier Fünftel der Grund= und
Gebäude=
ſteuer verzichten können. Bei ſtärkerer Heranziehung des fundierten
ſEinkommens werde der Staat auf die geſamte Grund= und
Gebäude=
ſteuer verzichten. Das Finanzminiſterium habe ſich mit der Prüfung
der Vorlage befaßt, die Vorlage ſei für den nächſten Landtag zu
erwarten.
Die ſog. Siebener=Kommiſſion, die mit der Reform des höheren
Schulweſens befaßt iſt, ſoll bekanntlich anfangs Mai noch einmal,
und zwar, wie es heißt, zum Abſchluß ihrer Arbeiten
zuſammen=
treten. Der Umſtand, daß dieſer Abſchluß bis jetzt noch nicht erfolgt
war, erklärt wohl, daß bis jetzt dem Landtaae Mitteilungen über
das Reformwerk nicht gemacht worden ſind. Es wird angenommen,
daß dieſe Mitteilungen vor dem Schluß der Tagung noch erfolgen
werden.
Nach dem nunmehr veröffentlichten vorläufigen Abſchluß der
Ennahmen aus den Höllen und gemeinſchaftlichen Verbrauchsſteuern
läßt ſich der für das Etatsjahr 189192 an die einzelnen
Bundes=
ſtiaten zur Verteilung kommende Ueberweiſungsbetrag feſiſtellen.
Von den bei der Ueberweiſung in Betracht kommenden Voſten haben
die Zölle 376680139 M. und die Tabakſteuer 11540709 M. ergeben.
Von der Summe dieſer beiden Einnahmen verbleiben 130 Millionen
dem Reiche, der Reſt, alſo ein Betrag von 258220848 M, fällt
den Einzelſtaaten zu. Des weiteren werden den letzteren die
Ver=
brauchsabgabe von Branntwein, diesmal 99999353 M und die
Reichsſtempelabgaben, diesmal 23995269 M., überwieſen. Der
geſamte Ueberweiſungsbetrag beläuft ſich demnach, wenn die
end=
giltige Feſtſtellung der Einnahmen nicht noch Abweichungen ergeben
ſollte, auf 382215 470 M. Dieſer Summe ſteht eine Matrikular=
Umlage von 3267 Millionen gegenüber, ſo daß die Einzelſtaaten
für das Jahr 1891,92 den Betrag von 555 Millionen Mark vom
Reiche herausgezahlt bekommen würden. Der Staatsſekretär des
Reichsſchatzamts hatte dieſen Betrag in ſeiner Einleitungsrede zum
Etat für 1892193 auf 303 Millionen geſchätzt, ſo daß die Schätzung
von der Wirklichkeit um über 16 Millionen übertroffen worden iſt.
Oeſterreich=Ungarn. Wie die „Budaveſter Korreſpondenz
meldet, wurden die Konferenzen des öſterreichiſchen und ungariſchen
Finanzminiſters in Wien am 23. beendigt und ergaben eine
voll=
ſtändige Einigung über den Text ſämtlicher Geſetze zur
Durchfüh=
rung der Valutaregulierung. Die Vorlagen werden den
Parla=
menten in der erſten 4älfte des Mai zugehen. Als Aequivalent
des Goldguldens wird bei den Zollzahlungen ein
neunzehnprozen=
tiges Azio feſtgeſetzt.
Im ungariſchen Abgeordnetenhaus unterbreitete am Samstag
der Miniſterpräſident Graf Szaparh in Vertretung des erkrankten
Handelsminiſters Baroß dem Hauſe einen Geſetzentwurf, betreffend
die Unfallverſicherung der Arbeiter und die Anſtellung von
Fabrik=
inſpektoren, ſowie einen Geſetzentwurf, betreffend den Ausbau der
Eiſenbahnlinie Marmaros=Szigeth bis zur Landesgrenze.
Ftalien. Nach einer Meldung der „Volitiſchen
Korreſpon=
denz aus Rom werden der König und die Königin auf ihrer
be=
vorſtehenden Reiſe nach Potsdam von dem Miniſterpräſidenten di
Rudini begleitet werden.
Portugal. Nach einem im =Diario do Geverno'
veröffent=
lichten Dek et
für, portugieſiſche Eiſenbahnen iſt eine
Admi=
niſtrations ſommiſſion ernannt worden, beſtehend aus 9 Mitaliedern,
nämlich: Barros Gomes,. Vasconcellos=Pimentel als
Regierungs=
delegierte und Präſidenten, ferner Conte Magelhaes und Caſtro
Guimara und Victorino Vaz vom Aufſichtsrat, ſowie Donican,
Ferré, Kergall, Hohenemſer von den Obligationären, wobei die
Ver=
tretung eines Ernannten durch eine der gleichen Intereſſentengruppe
entnommene Verſönlichkeit geſtattet iſt.
Rußland. Im Juſtizminiſterium iſt eine Kommiſſion zur
Aus=
arbeitung neuer Geſetzesbeſtimmungen über das Erbrecht eingeſetzt,
wodurch die weiblichen Erben bei Erbteilungen gegenüber den
männlichen Erben weniger ungünſtig als bisher geſtellt werden
ſollen.
Bulgarien. Die „Agence balcaniquer meldet: Die Polizel
entdeckte am 23. in Ruſtſchuk in der Wohnung eines Armeniers
vierzehn mit Exploſivſtoffen und Eiſenſtücken gefüllte Bomben.
Etwa fünfzehn Perſonen wurden verhaftet. Die Unterſuchungen
Nr. 97
werden ſortgeſetzt. Außer in Ruſiſchuk werden in anderen
Donä=
ſtädten, auch in Varna Hausſuchungen abgehalten. Der betreffen
Armenier wurde verhaſtet; er hatte Beziehungen zu zwei bu
aariſchen Emigranten. Aus der Unterſuchung geht hervor, daß e
Teil der Bomben beſtimmt war zu einem Attentat gegen d=
Sultan, ein anderer Teil zu einem ſolchen gegen den Prinz=
Ferdinand.
Türkei. Die Pforte hat die Depeſche des Sultans an d=
Khedive Abbas Paſcha, durch welche letzterem die Verwaltung d=
Sinai=Gebietes übertragen wird, nicht nur England, ſondern all=
Großmächten durch eine Note zur Kenntnis gebracht.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. April.
Die Ankunft des Sonderzuges Ihrer Majeſtät der Königi
von England erfolgt heute vormittag 9 Uhr 25 Min. mitte
europäiſcher Zeit, alſo ſchon 9 Uhr Ortszeit.
(D. 8.)
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 15 vom 23. Apr
enthält: 1) Bekanntmachung, die amtliche Bezeichnung der Centra
behörde für die Gewerbe und den Landesaewerbverein betreffen
2) Bekanntmachung, den Gewerbverein für das Großherzogtu
Heſſen betreffend.
Die Stadtverordneten=Verſammlung am
Do=
nerstag, den 28. April, nachmittaas 3 Uhr, hat folgende
Tage=
ordnung: 1) Mitteilungen. 2) Geſuch um Gelände=Abtretung a
der Gardiſtenſtraße. 3) Chauſſierung eines Teils des Elfeichel
weges. 4) Waſſerverkauf auf öffentlichen Plätzen. 5) Betrieb de
Beſſunger Abfuhr Anſtalt.
Herr Polizei=Inſpektor Becht iſt geſtern nachmittag u
2 Uhr geſtorben.
Immobilienverkauf. Ein größeres Baugelände, de
Kommanditgeſellſchaft auf Altien Herrn Kommerzienrat H.
Blume=
thal u. Cie. gehörend, ging durch Kauf in anderen Beſitz übe
Der Verkauf wurde durch den Immobilien=Agenten Hch. Caſtritii
abgeſchloſſen.
4. Mainz. 24. April. Aus dem geſtern zur Ausgabe gelangt=
Geſchäftsbericht der Heſſiſchen Ludwigsbahn entnehmen w
über die finanziellen Verhältniſſe der Geſellſchaft folgendes: De
ſich auf 111901000 belaufende Grundkavital hat keine Aenderur
erfahren. Von den Anlehen im Geſamtbetrag von 104971428 A
ſind bis jetzt amortiſiert 370328 M. Von dem 3½prozentigt
Anleben von 1889 wurden 6 Millionen beaeben. Unbegeben ſind no
2 Millionen dieſes Anlehens und 3486000 M. des 4prozentig=
Anlehens vom Jahre 1878. alſo 5 486000 M. Die
Anlagekoſt=
der im Betrieb ſtehenden Obiekte belaufen ſich auf 220625515 1
Das Agio=Konto der Geſellſchaft bat ſich durch das Disagio bei
Verkauf von 2000000 3½prozentiger Vrioritäts=Obligationen u
102095 M. vermindert und beträgt reſtlich 1297804 M. Die
Koſt=
der Erneuerung für das ganze Bahnnetz beliefen ſich auf 1469 384 A
aegen 1519240 M. im Vorjahre. Die Beſtände der Erneuerung
ſonds betragen unter Berückſichtiaung der Einnahmen und
Ausgab=
derſelben zuſammen 3504554 M. gegen 3439128 M. im Vorjahr
Der Reſervefonds im Betraa von 375500 hat ſich im abgelaufen=
Jahre nicht geändert, ebenſo der Reſerbefonds der preußiſch=
Strecken, der am Schluß des Jahres 530000 M. betrug.
Laut dem Betriebsbericht beförderte die Bahn fahrplanmäß
folgende Züge: 20626 Schnellzüge, 94640 Perſonenzüge, 4594 9
miſchte Züge und 49818 Güterzüge. Sonder= und Materialzü,
wurden befördert 243 Verſonenzüge, 1417 und 342 Materialzüg
Dieſe Büge waren mit nachſtehenden Beförderungsquantitäten b
laſtet: 11 472544 Perſonen, 11754 Tonnen Reiſegepäck, 37700 Tra
laſten, 1724 Fahrzeuge, 174 Leichen, 145 907 Stück Vieh in
Wage=
ladungen. 76893 Stück Kleinvieh und 5556750 Tonnen Frachtgu
An Nutzkilometer wurden bei ſämtlichen Strecken zurückgeleg
964534 bei Kurier= und Schnellzügen, 3330070 Perſonenzüge
57884 gemiſchten Hügen, 1603440 Güterzügen und 24320 b
Materialzügen.
4 Mainz. 24. Avril. In der geſtern nachmittag ſtattgehabte
Generalverſammlung der Aktiengeſellſchaft
Mainkette=
welcher 675 Stimmen vertreten waren, wurde nach Entgegennahn
des Geſchäftsberichts und Genehmigung der Bilanz, ſowie Decharg
Erteiluna die Verteilung einer Dividende von 3 Prozent beſchloſſe
Ferner fand mit 445 gegen 220 Stimmen ein Antrag Annabme, d
in dem kanaliſierten Main liegende Kette von Mainz bis Fran
jurt auf unbeſtimmte Zeit aus dem Main zu entfernen und d
Rette alsdann auf der Strecke Aſchaffenburg=Miltenberg in de
Main zu legen. Der Antrag, nach deſſen Annahme die Güterſchiſ
ür die Folge durch Schleppſchiffe von Mainz bis Frankfurt b
fördert werden ſollen, wurde von den Mainzer Mitgliedern d=
Aufſichtsrats erfolalos lebhaft bekämpft. Die von dem heſſiſche
Staat geleiſtete Zinsgarantie dürfte bei dieſer veränderten Sad
lage wohl als erloſchen erſcheinen.
Der Geſchäftsbericht für Handel und Schiffahrt von H. A. Diſ
hier bezeichnet Schiffahrt und Kohlenhandel als ungünſtig.
einer Durchſchnittsfracht von 929 Pf. pro Centner wurden 18.
im ganzen 3936577 Centner verfrachtet. Der Geſamtüberſchuß
Beilage zu Nr. 97 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 26. April 1892.
iffert ſich auf 281218 M. aus welchem nach Abſchreibungen ꝛc.
in Reingewinn von 68693 M. verbleibt. Hiervon ſollen 5 pCt.
Dividende bezahlt werden und 1117 M. neue Buchung finden.
Mainz. 25. April. In einem aus 6 Wagen und 2 Maſchinen
eſtehenden Sonderzug paſſierte geſtern nachmittaa um 3 Uhr
5 Minuten der Kaiſer, auf der Linie über Sachſenhauſen kom=
1end, den hieſigen Centralbahnhof. Zum Empfange war niemand
uf dem Bahnhof anweſend. Der Zug, bei deſſen Ankunft nur
inzelne Perſonen auf dem Perron waren, hiell nur wenige
Augen=
licke und fuhr alsbald über Bingerbrück nach Neunkirchen weiter.
eute mittag um 4 Uhr 15 Min. paſſiert der Kaiſer auf der
Rück=
eiſe wiederum Mainz. Geſtern war es das erſte Mal, daß der
Laiſer die hieſige Stadt paſſierte.
8t. Frankfurt, 25. April. Zu der heute ſtattfindenden
General=
erſammlung der Heſſiſchen Ludwigsbahn ſind etwa 4560
lnmeldungen erfolat, eine Hahl, welche noch nie ſo hoch war.
Zelbſtverſtändlich iſt es meiſt nur auf die Freifahrt abgeſehen.
oologiſcher, Valmengarten und Vanorama ſind übrigens wie
all=
ährlich zum Empfang der Gäſte gerüſtet.
Frankfurt, 24. April. Hinter dem flüchligen Hauptkaſſier
5äger iſt nachſtehender Steckbrief ergangen: „Nach Unterſchlagung
on zwei Millionen Mark, verbunden mit Buchfälſchungen, iſt der
Jankkaſſier Rudolf Jäger von hier flüchtig geworden. Derſelbe iſt
4 Jahre alt, 171 Centimeter groß, hat dunkle, hochſtehende Haare,
laue Augen, Vollbart, welcher auf den oberen Backenſeiten, auf
enen ſich Narben befinden, abraſiert iſt. Er trug dunklen
Loden=
nzug und dunklen Lodenhut. Um Feſtnahme Jägers, auf deſſen
Ergreifung 1000 M. Belohnung ausgeſetzt ſind, wird erſucht.
Karlsruhe, 25. April. Die offizielle Feier des
Regierungs=
ubiläums des Großherzogs von Baden iſt auf den 29. April
nberaumt worden, an welchem Tage in allen Städten des
Groß=
erzogtums vorausſichtlich einheitlich die Feſtakte abgehalten werden.
der Empfang im Schloß zu Karlsruhe wird nur ein beſchränkter
ein und auf die Deputationen der Städte, ſowie höherer Karlsruher
lbordnungen beſchränkt bleiben, wofür in Rückſicht auf den
Geſund=
eits zuſtand des Großherzogs drei Tage, der 28. 29. und 30. April,
n Ausſicht genommen ſind. Der Verlauf der Geneſung des
Groß=
erzogs iſt ein nur langſam fortſchreitender, die Huldigungen müſſen
eshalb auch, mit Ausnahme der vorerwähnten Abordnungen,
ſchrift=
ich durch Vermittelung des Großh. Geheimen Kabinetts dem
Nonarchen übermittelt werden.
Heidelberg. 24. April. Die hieſige Univerſität wird ihrem
ector Hagniticentissimus, dem Großherzog von Baden,
nläßlich deſſen 40jährigen Regierunasjubiläums eine prachtvolle
Hrztafel, in welche der Glückwunſch der Ruperta Carola
ein=
raviert iſt, überreichen. Zu dieſem Zwecke wird ſich Samstag,
en 30. April, eine Deputation, beſtehend aus dem derzeitigen
Pro=
ektor der Univerſität, Profeſſor Dr. Merz, den Dekanen der fünf
ſakultäten und zwei Pedellen, nach Karlsruhe begeben. Die Tafel
ktammt aus der Miller'ſchen Erzaießerei aus München und iſt auf
as künſtleriſchſte ausgeführt. Oben iſt dieſelbe mit dem badiſchen
Vappen geſchmückt, während ſie unten das Siegel der alma mater
rägt. Das Ganze iſt von reichem Blattwerk umſchlungen.
Freiburg i. Br., 23. Avril. Auf den 1500 Meter hohen
Feldberg. den höchſten Gipfel des Schwarzwaldes, ſoll eine
Eiſenbahn geführt werden, da auch die Winterfrequenz infolge
es neu aufgetauchten Schneeſchuhſports ſehr erheblich iſt. In
Lodtnau werden Studien und Vermeſſungen vorgenommen.
Eiſenach. 24. April. Der Kaiſer reiſte heute vormittag
lach Schloß Halberg bei Neunkirchen zum Beſuch des Freiherrn
½. Stumm ab.
Neunkirchen, 24. April. Der abgeſagte Beſuch des Kaiſers
indet nun doch heute dem früheren Programm gemäß ſtatt. Bei
dem Freiherrn v. Stumm treffen anläßlich des Kaiſerbeſuches die
ommandierenden Generale Freiherr v. Los und Graf Häſeler und
der Oberpräſident Naſſe hier ein, um den Feſtlichkeiten beizuwohnen.
Heute abend findet eine Abendgeſellſchaft ſtatt, zu der nur wenige
Verſonen geladen ſind. Eine größere Feſtlichkeit iſt für Montag in
Ausſicht genommen. Die Beſichtigung der hieſigen Werke findet
ebenfalls am Montag und gleich darauf die Weiterreiſe nach Schwerin
und Meppen ſtatt.
Schwerin, 24. April. Am Montag und Dienstag in der
nächſten Woche findet die öffentliche Aufbahrung der Leiche
der verſtorbenen Großherzogin Alexandrine ſtakt. Am
Mitt=
woch 2 Uhr 30 Minuten nachmittags erfolgt die feierliche Beiſetzung.
Zu derſelben werden Großfürſt Wladimir und Gemahlin am
Sonn=
tag erwartet.
Bremen, 23. April. Auf dem Bremer Schiff=Komet' befand
ſich ein 18jähriger Kellner aus Darmſtadt als Steward.
Er faßte gegen ſeine Vorgeſetzten einen unverſöhnlichen Haß. Als
ſich das Schiff auf der Fahrt von Hongkong nach New=York befand,
lärmte der Steward in ſeiner Kabine. Der zweite Steuermann,
der ſchlafen wollte, ging hinaus und verbat ſich das Lärmen. Darauf
verſetzte ihm der Steward mit einer Axt einen Schlag über den
Kopf. Der Schlag hatte glücklicherweiſe keine ſchlimmen Folgen;
leider aber ließ man dem Thäter die Freiheit. Als er eines Tages
von Rache gegen den Steuermann ſprach, verſetzte ihm der Kapitän
Krippner eine wohlverdiente Ohrfeige. Der Beſtrafte wußte ſich
ein ſcharfes Beil zu verſchaffen. Er ſchlich ſich ſpäter in die Kabine
des Kavitäns, der beim Leſen eines Blattes eingeſchlafen war.
Mit furchtbarer Wucht führte der Steward mit dem Beil fünf
Schläge gegen den Kapitän, der drei ſchwere Wunden im Geſicht,
eine an den Schultern und eine am Handgelenk davontrug. Da
das Blatt dem Kapitän, als er einſchlief, über das Geſicht geſunken
war, ſo verfehlte der Steward beim Zuſchlagen ſein Hiel;
jeden=
falls hätte ein einziger Schlag mit dem ſcharfen Beil gegen die
Schläfe den Tod des Kapitäns herbeigeführt. Die herbeieilenden
Matroſen entwaffneten den Thäter und legten ihn in Eiſen.
Wien, 24. April. Der geſtrige Feſtkommers zu Ehren
der „Berliner Liedertafel' iſt außerordentlich alänzend
verlaufen. Die Toaſte eröffnete der Vorſtand des Wiener Männer=
Geſangvereins, Ritter von Olſchbaur, mit einem begeiſtert
auf=
genommenen Hoch auf Se. Majeſtät den Kaiſer Wilhelm und den
Kaiſer Franz Joſef. Hierauf wurden die öſterreichiſche und die
deutſche Hymne von der Verſammlung ſtehend geſungen.
Bürger=
meiſter Dr. Prix trank auf das Gedeihen der „Berliner
Lieder=
tafel;, Kanzleirat Weiße erwiderte mit einem Trinkſpruche auf
den Bürgermeiſter Priz.
Varis. 25. April. Dem „Economiſte européen” zufolge ſind
die Schutzkomites fürl portugieſiſche Werte mit
Serpa Pimentel zu einer Verſtändigung über die Kombination
gelangt, wonach die ausländiſchen Gläubiger 38 Millionen Franes
in Zahlungsanweiſungen auf die portugieſiſchen Zolleinnahmen
für den Dienſt der Liquidationsanleihe und der reduzierten äußeren
Schuld erhalten. Die portugieſiſche Regierung werde für die
Aus=
führung des Abkommens die nötigen Summen an die Bank von
Frankreich oder an eine von den Schutzkomites eingeſetzte Agentur
abführen. Das Abkommen werde nächſte Woche unterzeichnet
werden.
Rom, 23. Avril. Die internationale Konferenz der Vereine
vom Noten Kreuz ſtimmte der vom internationalen Komils
beantragten Tagesordnung betreffend Verhinderung der
Mißbräuche mit den Abzeichen des roten Kreuzes zu, und
be=
ſchloß, die nationalen Komités zum Studium von Mitteln
aufzu=
fordern, um nicht transportablen Verwundeten Aufenthalt und
Ver=
pflegung an geſunden Orten zu ſichern.
Lugano. 23. April. Auf dem Monte San Salvatore fuhr
ein Blitz in die Oynamomaſchine der elektriſchen Kraftübertragung
der Firma Bucher u. Durrer in Maroggia, was zur Folge hatte,
daß ein dichtbeſetzter Waggon der elektriſchen
Drahtſeil=
bahn auf dem Monte Salvatore bei Lugano bei der Auffahrt
plötzlich zum Stehen kam. Nach kurzem Aufenthalt jedoch konnte
die Fahrt ungehindert fortgeſetzt werden.
Petersburg. 24. April. In Jekaterinoslaw wurde eine
nihiliſtiſche Verſchwörung und eine den Nihiliſten
ge=
hörende Geheimdruckerei entdeckt. Viele Verhaftungen wurden
vor=
genommen.
Vorgeſtern iſt hier der Präſident des franzöſiſchen
Ver=
eins der Freunde Rußlands Fery d’Esclands, behufs
Ueberreichung einer Stammtafel der kaiſerlichen Familie vom Kaiſer
Nikolaus ab, eingetroffen.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 24. April.
„Onéai n.
Zum ernſtenmal).
B. II. Die Darmſtädter Oper hält ſich allgemach wieder an
ihre Traditionen, an jene glanzvollen Ueberlieferungen, nach welchen
die hieſige Bühne einen führenden Rang beanſpruchen durfte,
ſo=
bald es' ſich um Erwerbung und Einſtudierung von Novitäten
handelte.
Die heutige erſte Aufführung des Tſchaikowsky'ſchen =
Onegin=
giebt uns Anlaß über jenen geheimnisvollen Zug nachzudenken, der
die geſamte Opernlitteratur beherrſcht, jener inſtinktive Drang zu
den klaſſiſchen Meiſterwerken der Weltpoeſie. Merkwürdigerweiſe
iſt er im Romanen und Slaven noch ſtärker als im Deutſchen.
Franzoſen und Italiener haben einen Fauſt (Gounod=Berlioz).
Hamlet, Wilhelm Meiſter(Thomas). Werther (Maſſenet,
Othello (Verdi) ꝛc. muſikaliſch verarbeitet, und P.
Tſchai=
kowsky glaubt die Löne für den „Oneginz dieſe größte
ruſ=
ſiſche Dichtung gefunden zu haben. Denn das iſt ſie. Die ruſſiſche
Poeſie, verhältnismäßig erſt ſehr ſpät zur Blüte gelangt, ſchuf ſich
im „Onegin' gleich eine vollſaftige Frucht. Mag auch fremde
Gärtnerkunſt, namentlich die Poeſie Lord Byrons, in deren Zeichen
damals alles künſtleriſche Leben ſtand. dieſe Frucht in ihrer
Ent=
wickelung gefördert haben - ein heimiſches, mit echt ruſſiſchen Be=
207
ſtandteilen verſetztes Produkt bleibt dieſes Werk in der Hauptſache
doch. Und zwar verteilt ſich nach unſerem Gefühl das Nationale
und Kosmopolitiſche in der Weiſe daß an erſterem die weiblichen,
an letzterem die männlichen Hauptfiguren vartizipieren. Die Frauen,
in erſter Linie Tatjana, wurzeln in der ruſſiſchen Heimaterde.
Wer in den Romanen Jwan Turgenjews zu Hauſe, wird wiſſen,
daß Tatjana für die Ruſſen etwas ähnliches bedeutet, wie für
unſere Litteratur Greichen oder Clärchen.
Onégin dagegen iſt nach fremdem Muſter geformt. Aus den
Zügen des blaſierten Helden blickt uns. allerdinas ſtark abgeſchwächt,
die Phyſiognomie von Byrons „Childe Harold und „Don
Juan=
entgegen. Wir ſind mit Puſchkin erſt durch Friedrich Bodenſtedt,
bekannt geworden, und auch jetzt noch dürfte ſich die Kenntnis der
Meiſterwerke eines Puſchkin und Lermontoff, trotzdem ſie ſchon bei
Reklam zu erſtehen ſind, auf kleine Kreiſe erſtrecken.
Als ich ſ. 8. auf der Büricher Univerſität im Colleg über
ruſ=
ſiſche Sprache und Litteratur das Buch mit Hilfe eines Lexikons
im Original las, ahnte ich noch nicht, daß ich dem prachtvollen
Stoff einige Jahre ſpäter auf der Darmſtädter Hofbühne begegnen
würde.
Ob die Oper geeignet iſt, für das Werk Propaganda zu machen
in dem Sinne, wie Gounods „Fauſt' bei den Franzoſen das
Ver=
ſtändnis für Goethe anbahnte ? Wir möchten das bezweiſeln. Von
der Manier, wie Gounod. Thomas, ja ſelbſt noch Verdi für die
Bearbeitung klaſſiſcher Sachen Gebrauch macht, iſt in der
Tſchai=
kowsky'ſchen Vartitur nichts zu ſpüren. Darin ſteckt der Febler
und zugleich der Wert dieſer Muſik, die nicht an unſeren Nerven
reißt und doch ſehr empfindſame Organe zur Aufnahme verlanat.
Sie iſt ſo innerlich beredt und ſo ohne alle Aufdringlichkeit
gefühl=
voll wie die Originaldichtung, der das Textbuch des öfteren recht
geſchickt folgt. Manches iſt allerdings auf ſo durchaus
lyriſch=
epiſche Wirkung berechnet, daß ſich der eigentümliche Zauber dieſer
Leſepoeſie auf dem Wege zur Bühne verflüchtigt. Die eingeſchalteten
Reflexionen des Dichters, Stimmungspoeſie edelſter Art, kommen
in der Oper entſchieden um ihren Wert, wenn ſie wie in der
Duell=
ſgene an die handelnden Perſonen verteilt werden. Wenn Puſchkin
bei der gleichen Situation ſeine philoſophiſchen Betrachtungen über
den geringfügigen Grund dieſes Zweikampfs anſtellt, ſo hat das
eine innere Berechtigung, die aber ſofort hinfällig wird, wenn die
Duellanten ſelbſt ſich in ſolchen Reflexionen ergehen. Weniger
ſtörend fällt es auf, daß Tatſana den Brief, den ſie an Onsain
ſchreiben will, in einem langen lhriſchen Monolog abhandelt, den
man denn immerhin „Briefaries heißen mag. Die Beſchaulichkeit
der Idylle, die namentlich in den erſten Bildern das Terrain
be=
hauptet, iſt von zarten, wohlthuenden Farben. Wer allerdings ſein
Ohr in jüngſter Zeit viel an Mascagni'ſchen Melodien berauſcht
hat, kann nicht ſofort intime Fühlung mit dieſer ruſſiſchen Muſik
gewinnen. Pelch ein gewaltiger Unterſchied zwiſchen dem Romanen
und Slaven! Es iſt eine Differenz, die ſich raſſenpſychologiſch
er=
klärt. Mascagni taucht ſelbſt die harmloſe Jdylle Freund
Fritz' in hohes Pathos. Tſchaikowsky nimmt dem Oneginſtoff
aͤlle ſeine tragiſchen Spitzen und hält ſich durchweg in der mittleren
Temperatur. Und troßz aller lyriſchen Ruhepunkte iſt der Stoff
mit Kataſtrophen angefüllt. Ein warmes überquellendes
Gemüts=
leben, das nach dem ergänzenden Du ſucht, bietet ſich in ſchöner
Offenheit dem angebeteten Jdol - und wird von dieſem mit
höf=
lich kalten Allgemeinplätzen in ſeine Einſamkeit zurückgeworfen.
Jahre rauſchen darüber hin. Es kommt der Umſchwung. Der
blaſierte Held kehrt dopvelt enttäuſcht von ſeinen Reiſen und
Irr=
fahrten in die heimiſche Geſellſchaft zurück und hier tritt ihm die
zarte Mädchenknospe, die ihm einſt zu unſcheinbar dünkte, als
voll=
erblühte Roſe entgegen, deren berauſchender Duft ihm Herz und
Sinne umnebelt. Doch jetzt iſt es zu ſpät. Tatjana liebt zwar
den Egoiſten noch immer, denn ſie gehört nicht zu den Naturen,
die von heute auf morgen vergeſſen, aber ebenſo wie ſie an ihrer
Liebe feſtgehalten, hält ſie auch feſt an ihrer Frauenwürde, die ſich
zu einem Ehebruchsdrama im Stile Dumas nicht erniedrigen kann
Sie ſtößt den einſt Geliebten mit Entſchloſſenheit zurück, und Onsgin,
dem ſeine letzte Lebensilluſion zerflattert, bricht ohnmächtig
zu=
ſammen. Welche hochpathetiſchen Szenen ließen ſich aus dieſem
Inhalt herausſchlagen! Das iſt nun Tſchaikowskys Sache nicht,
er ſtreift das Tragiſche nur, er klammert ſich nicht daran feſt, und
noch weniger will es ihm gelingen, Puſchkins Poeſie zum ſtarken
Bühnenleben zu erwecken. Immerhin aber bietet uns dieſe
Munk ſo viel des Feinen und Anregenden, daß wir an ſie gerne
einige Stunden hingeben, die wahrlich nicht zu der verlorenen Zeit
gehören, und wir wiſſen der Direktion Dank, daß ſie das
Opern=
repertoire mit dieſem anſprechenden Werk bereichert hat.
Anſpruchs=
los neunt ſich dasſelbe „Lyriſche Szenen in drei Aufzügen.
Muſikaliſch iſt die Einheit der Stimmung trotz des häufigen
Gebrauchs des Zwiſchenvorhangs, vollkommen gewahrt. Und dieſe
Einheit erſcheint uns noch wertvoller durch den Umſtand, daß ſie
ſich nicht aus Plagiaten und Reminiscenzen zuſammenſetzt. Mit
der Einſtudierung des Opus und ſeiner Durchführung in den
ein=
zelnen Teilen beſchäftigen wir uns nach der Mittwochs=
Vor=
ſtellung.
Statt jeder beſonderen Nachricht!
Durch die glückliche Geburt eines prächtigen
Jungen wurden hocherfreut
(6478
Berlin, 23. April 1892.
Dr. L. Heck, Director d. Jool. Gartous,
und Frau, gob. Hauwork.
ooeooeooooooooeoeeeooeoeoooooooooooooees
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
traurige Mittheilung, daß unſere liebe Gattin, Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin, Schweſter
und Tante
Frau Hargarethe Schneider,
geb. Nohl,
heute Morgen 8 Uhr nach langen, ſchweren Leiden ſanft
verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Frledrich Schneider II.
Darmſtadt=Beſſungen, 25. April 1892.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 4 Uhr vom
Sterbehauſe aus ſtatt.
Todrs=Anzeige.
Den Freunden und Bekannten der
Fräulein Eleonore Loos
die Mittheilung, daß es Gott gefallen hat, dieſelbe nach
12tägigem Krankenlager in ihrem 93. Lebensjahre am
Sonntag Vormittag zu ſich zu rufen.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 27. d. Mts.,
Vormittags 11 Uhr, vom Sterbehauſe, Herdwegſtr. 26,
aus auf dem Darmſtädter Friedhof ſtatt.
Darmſtadt, den 25. April 1892.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger Theilnahme bei
dem für mich und meine Familie ſo ſchweren Verluſte ſagen
wir hiermit herzlichen Dank.
Darmſtadt, den 25. April 1892.
Profeſſor Eger
und Familie.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger Theilnahme bei
dem Hinſcheiden und der Beerdigung unſerer innigſigeliebten
Frau B. L. Trier Wiltwe
ſprechen wir unſeren tiefgefühlteſten Dank aus.
Die trauernden Zinterbliebenen.
Darmſtadt, den 25. April 1892.
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Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich, beide in Darmſtadt.