Darmstädter Tagblatt 1892


19. April 1892

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5
[3


24
8½
n12
f 9½
4
9.

f. a.
4
107

Abonnement= prei=
dlentelſührlich
1Mark 50 Pf, halb=
ährlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Anzwärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtaufſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Somntags=Beilage:

1.

Inſerate
fuͤr das
woͤchentl. Gmal erſchelnende Tagblan
werden angenommen:nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blbßer.
Schließhausſtraße 14. ſowie anzwlrn
von allen Annoneen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Ereigamts, des Groſh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

W9l.

Dienstag den 19. April.

1892.

Gefunden: 1 ſchwarze Halsbinde. 1 Kinderſtrumpf. 1 ſeidenes Halstuch. 1 Wandkörbchen. 1 Blume (Flieder). 2 Gebund
Schlüſſel. 1 Schlüſſel. 1 Federhalter. 1 ſchwarzſeidener Regenſchirm. 1 Umſchlagtuch mit Lederhalter. 1 Wagenlöſe. 1 Notizbuch.-
Verloren: 1 goldene Broche, Hufeiſenform. 1 Vortemonnaſe mit 13 M. 90 Pf. Inhalt. 1 grauer gehäkelter Arbeitsbeutel.
Darmſtadt, den 15. April 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Betreffend: Die Ausſührung des Arbeiterſchutzgeſehes vom 1. Juni 1891; hier: die Ermittelung der Zahl der in Fabriken
und dieſen gleichſtehenden Anlagen beſchäftigten Arbeiterinnen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachſtehende Beſtimmungen über die Ermittelung der Zahl der in Fabriken und dieſen gleichſtehenden Anlayen beſchäf=
u
.gstigten Arbeiterinnen bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß.
Darmſtadt, den 14. April 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(5967
1. Arbeitgeber, welche Arbeiterinnen in Fabriken, Hüttenwerken, Zimmerplätzen und anderen Bauhöfen, in Werſten, in
Ziegeleien, welche nicht blos vorlbergehend oder in geringem Umſange betrieben werden, in Vergwerken, Salinen, Aufberei=
³⁄₈ ungsanſtalten, unterirdiſch beriebenen Brüͤchen oder Gruben beſchäftigen, ſind verpflichtet, der Ortspolizeibehoͤrde bis ſpüte=
ſtens
zum 2. Mai 1892 die Zahl der von ihnen am 1. April 1892 beſchäftigten über 16 Jahre alten minderjährigen und
2 großjährigen Arbeiterinnen ſchriftlich mitzutheilen. Die Mittheilung kann mit der nach 8 138 der Gewerbeordnungsnovelle
vom 1. Juni 1891 (eichsgeſetzbl. S. 261) zu erſtattenden ſchriftlichen Anzeige verbunden werden.
II. Auf Anlagen der unter Nr. 1 ſallenden Art, welche nur einen Theil des Jahres im Betriebe ſind und ihren Betrieb
2 am 1. April 1892 bereits eingeſtellt oder noch nicht begonnen haben, finden die vorſtehenden Beſtimmungen mit der Maß=
gabe
Anwendung, daß die Arbeitgeber verpflichtet ſind, der Ortspolizeibehörde eine ſchriftliche Anzeige über die Höchſtzahl der
von ihnen innerhalb der Zeit vom 1. April 1891 bis zum 31. März 1892 beſchäftigten Arbeiterinnen über ſechszehn Jahre
3 zu erſtatten.

Loosholz=Ausgabe.
Die Ausgabe des Loosholzes an die Ortsbürger der ſeitherigen Gemeinde
22 Beſſungen erſolgt in der Turnhalle des Schulhauſes in der Ludwigshöheſtraße
und zwar:
Donnerstag den 21. Iſd. Mts, Nachmittags 2½ Uhr,
98 an die Berechtigten von A. bis einſchließlich L., ſodann
Freitag den 22. Iſd. Mts., Nachmittags 2½ Uhr,
45an die Berechtigten von M. bis einſchließlich 2.
Wir bringen dies hiermit zur Kennmiß der Intereſſenten.
Darmſtadt, den 14. April 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
(5968

Bekanntmachung.
Die Bau= und Rutzholz=Verſteigerung
vom 13. d. Mis. iſt genehmigt. Erſter
. Zahl= und Fahrtag: 26. April d. Js.
Darmſtadt, 14. April 1892.
Geoßherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
(5969
Eckſtorm.

Düngerverkauf.
Auf dem Hofe der ArtillerieKaſerne
zu Darmſtadt kommt
Mittwoch den 20. April,
Vormittags 11 Uhr,
eine größere Partie Dünger (Matratzen=
(5970
ſtreu) zur Verſteigerung.

Bechstein, Wlüthner
und Steinweg
empfiehlt als allelulger Vortroter
dieſer berühmten Fabriken in reicher
Auswahl außer vielen anderen be=
währten
Inſtrumenten
A. W. Limmermann,
Rheinſtraße 39. 14633
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9jährig. 3 Zoll, für mittleres Gewicht,
truppenfromm geritten, zu verkaufen.
Näheres Expedition.
(6971
193

[ ][  ][ ]

1296

Nr. 91
GrasYerpuchtung.
Die Nuhzung des Graſes von den Gräben und an den Böſchungen der zum
Baubezirk Darmſtadt gehörenden StaaZſtraßen ſoll in nachbenannten Terminen und
Orten öffentlich verſteigert werden:
I. Montag den 25. April l. J3., vormittags 10 Uhr zu Langen
bei Herrn Gaſtwirth Oppermann:
Von der Straße Darmſtadt-Frankfurt, Abth. 37-50.
2. An demſelben Tage, mittags 12 Uhr zu Arheilgen,

im Gaſthaus zum Löwen':
Von derſelben Straße, Abth. 6, 332-37.
1 N
3. Dienstag den 26. April l. 33., vormittags 9 Uhr zu Beſſungen,
im Gaſthaus zum Chauſſeehaus::
Von der Straße Darmſtadt-Heidelberg, Abth. 10, O16-13.
4. An demſelben Tage, vormittags ½11 Uhr zu Eberſtadt,
in dem Gemeindehaus daſelbſt:

2) Von der Straße Darmſtadt-Heidelberg, Abth. 1329,
b) Von der Straße Eberſtadt-Zpfen, Abth. 28-44,
) Von der Straße Eberſtad-Gernsheim, Abth. 26-49.

5. An demſelben Tage, nachmittags 1 Uhr zu Hahn,
in dem Gemeindehaus:

Von der Straße Eberſtadt-Gernsheim, Abth. 56-68.
6. An demſelben Tage, nachmittags ½4 Uhr zu Gernsheim,
im Gaſthaus zum Darmſtädter Hof=:
Von der Straße Eberſtadt-Gerneheim, Abth. 68-81.
7. Mittwoch den 27. April l. 33., vormittags 9 Uhr zu Griesheim,
im Gemeindehaus:
Von der Straße Darmſtadt-Mainz. Abth. 5, 12-13,
Von der Straße Darmſtadt-Geinsheim, Abth. 17-40.
8. Au demſelben Tage, nachmittags 1 Uhr zu Noßdorf,
bei Herrn Gaſtwirth Günther:
Von der Straße Darmſtadt-Hirſchhorn, Abth. 7, 8-45,
Von der Straße Noßdorf-Gumpener Kreuz. Abth. 36-40.
9. An demſelben Tage, nachmittags 3 Uhr zu Ober=Namſtadt,
im Gaſthaus zur Sonne:
Straße Noßdorf-Gumpener Krerz, Abth. 44-64,
Straße Eberſtadt-Zipfen, Abth. 44-599.
Die reſp. Großh. Bülrgermeiſtereien werden erſucht, dieſe Verſteigerung im
Intereſſe ihrer Gemein den beſonders bekannt machen zu laſſen.
Darmſtadt, den 9. April 1892.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
6759
Wieſſell.
Ban- und
Rutzholz=Verkeigerung.
Samstag den 23. April d. J., Vormittags 9 Uhr,
ſoll in dem Gemeindehaus zu Grietheim das nachſtehend verzeichnete Bau= und
Nuhholz aus den Domanialwaldungen der Großh. Heſſiſchen Oberförſtereien Woogs=
damm
und Griesheim öffentlich verſteigert werden.
1. Oherförſterei Woogsdamm:
Aus Diſtrikt Trieſch und Hohe Tanne: 34 Kiefernſtämme mit 16- 47 Ctm.
Durchmeſſer und 5 -15 Met. Länge, ſowie 4003 Fm. Kubikinhalt.
Nähere Auskuuſt ertheilt Forſtwart Roth zu Weiterſtadt.
2. Oberförſterei Griesheim.
Aus Diſtrikt Harras: Stämme: 3 Eichen (Nr. 36, 39, 13. Abth. Hirſch=
ſtock
) 4,27 Fm., 77 Kiefern - 6673 Fm., 1 Ulme = 026 Fm.;
Derbſtangen: 77 Fichten= und Kieſern=Muthknüppel, 2 Rm. Eichen (Nr. 100).
Aus Diſtrikt Eichwäldchen: Stämme: 2 Eichen 278 Fm.
Nähere Auskunſt ertheilen die Forſtwarte Decher zu Forſthaus Harras und
Fridmann zu Griesheim.
Wegen unentgeltlicher Zuſendung gedruckter Verzeichniſſe über das zur Ver=
ſleigerung
kommende Holz wollen ſich die Steigliebhaber an die betreffenden Ober=
ſörſtereien
wenden.
Woogsdamm und Dornberg, den 14. April 1892.
Großherzoglich Heſſiſche Oberförſterei Woogsdamm und Griesheim.
(5972
Frey.
gez. Joſeph.

Darmſtädter
Pferdemarkt-Looſe.
Ziehung: 11. Mai 1892.
ſewinne I. W. von 24000 M.
Looſe 2 Mark verſendet der
General=Vertreter
Chr. Schuchmann, Darmstadt,
und alle Looſeverkäufer.
(5674

Nähekraft des Honigs.
Anhaltender Honiggenuß iſt von gün=
ſtigem
Einfluß auf die Entwicklung des
menſchlichen Körpers und namentlich auch
auf das Gedeihen der Kinder. Dieſer
Erkenntniß ſollte ſich keine Mutter ent=
ziehen
und darum ſtets für die Beſchaffung
guten Honigs und für zweckentſprechende
Verwendung desſelben Sorge tragen. Kin=
dern
, welche raſch wachſen und dabei bleich
und matt ausſehen, hilſt niches mehr und
iſt ihnen zuträglicher, als gerade Honig.
Ebenſo wie den Kindern, iſt der Honig,
wegen ſeiner kräftigen und erwärmenden
Wirkungen, auch älteren Perſonen auzu=
ſempfehlen
. Mit Necht wurde in einer
bekannten Fachzeitſchriſt geſagt: Willſt
Du alt werden, ſo genieß; täglich die
Speiſen der Alten; Milch und Honig.
Beſte Qualität naturächten La. Blüthen=
Honig offerire zu 90 Pf. per Pſd. Ver=
ſendung
nach auswärts in Töpfen und
Holzeimern.
d. P. Polh Nachf. F. Mattern,
D a r m ſt a d t. (5719

Himbeerſaft
beſter Qualität.
Wudll. Schäiſter,

Mineralwaſſerfabrik,
Martinsſtraße 14.
(5675

befinden ſich bei: Martin Braunwarth,
Marktplatz, H. Hepting. Blumenthal
ſtraße, Go. Hettinger, Ballonplatz 7,
P. Stromberger, Ecke Roßdörfer= und
Nieder=Ramſtädterſtraße, B. Weißmüller,
Eliſabethenſtraße 26.
[1691
Joh. Sehlitt, Mainz.
Stcherheitsrad,
faſt neu, zu verkaufen.
Hoffmannsſtraße 32.
[5973
Ruthsſtraße 9 Setzkartoffel (Frühroſen)
N1 u. Dickwurz zu verkaufen. (4932

2½
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15
15
11
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1

[ ][  ][ ]

Nr. 91

Lau- und
AutzholzYerkteigerung.

Am 25., 26., 27., 28. und wenn erforderlich am 29. April
d. Js., jedesmal von Vormittags 9 Uhr an,
ſoll in dem Gemeindehaus zu Groß=Gerau das nachſtehend verzeichnele Holz aus
den Domanialwaldungen der Großh. Heſſiſchen Oberförſtereien Woogsdamm und
Mönchbruch öffentlich verſteigert werden.
1. Oberförſterei Woogsdamm lam 25. und 26. Aprilh:
Stümme: 17 Eichen - 3669 Im, 411 Nadelholz - 395,94 Im., 97
Eſchen, Ulmen = 7708 Im., 126 Buchen, Birken = 15501 Fm.,
40 Erlen, Linden - 28.64 Fm., 1 Pappel = 3,19 Im.;
Derbſtangen: 54 Fichten - 277 Im, 163 Birken - 709 Im.;
Reisſtangen: 231 Nadelholz = 142 Im.
Am erſten Beiſteigerungstage kommen die Eichen und ſoweit möglich das
Nadelholz zum Ausgebot. Nähere Auskunft ertheilen Förſter Wieſel zu Nikolaus.
pforte und Dillemuth zu Groß=Gerauer Fullhorhaus.
2. Oberfürſterei Mönchbruch lam 27. 28. und ev. 29. Aprih:
Stümme: 52 Eichen - 3263 Fm., 919 Kiefern 820,17 Im, 1 Fichte
2 l,l3 Fm., 85 Ulmen = 62,96 Im, 1 Eſche = 149 Fm., 13
Buchen = 936 Fm., 6 Birken - 266 Fm.;
Nutzſcheiter, Am.: Erlen 113, Radelholz (Pfäylholz 22.
Am erſten Verſteigerungstage kommen ſämmtliche Eichen, Ulmen, Eſchen,
Buchen, Birken und Rutzſcheiter, ſowie ein Theil der Nadelſtämme zum Ausgebot
Nähere Auskunſt ertheilt die Oberforſterei.
Wegen unentgellicher Zuſendung gedruckter Verzeichniſſe über das zur Ver=
ſteigerung
kommende Holz wollen ſich die Intereſſenten an die betreffenden Ober=
örſtereien
wenden.
Woogsdamm und Minchbruch, den 14. April 1892.
Großherzogliche Oberförſtereien Woogsdamm und Mönchbruch.
Frey.
(5974
gez. Ohnacker.

Läebig's

5
9.
13
1

2.

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[ ][  ][ ]

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abſchluß
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5540) Gardiſtenſtraße 7 eine kleine
Wohnung zu vermiethen.
5679) Landwehrſtr. 27 eine Woh=
nung
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5903) Eliſabethenſtr. 47, Vorderh.,
4 Zimmer, 1 Kabinet u. Manſardeſtübchen
ſofort zu vermiethen. Zu erfragen bei
J. Ruoff, Waldſtraße 35.
5978) Roßdörferſtr. 46 eine ſchöne
Manſarde von 2 Zimmern, Küche mit
Zubehör zu verm. und im Juli beziehb.
5979) Klappachergaſſe 66 eine kleine
Wohnung zu verm. und gleich zu bez.
5980) Wenckſtraße 54 eine Woh
nung zu vermiethen.
5981) Wittmannſtraße 21 und 23
(Neubau) fünf Wohnungen je 5 Zimmer,
Badez., Speiſek., 2 Verandas, 2 Manſ=3
u. großer Garten ꝛc. per 1. Juli zu v.
5982) Martinſtr. 35 Parterr. woh=
nung
von 3 Zimmern, Küche ꝛc. zu ver=
miethen
. Auskunft Herdweg 56, 3. St.
5983) Alexanderſtraße 17½ eine
Wohnung, 3 Zimmer nebſt Zubehör, per
1. Juli.

Nr. 91
3466) Im Hildebrand'ſchen Hauf
Eliſabethenſtraße 2, iſt per 1. Sep.
tember der jetzt von Herrn Schneider=
meiſter
Schacht innehabende
H. a den
mit Ladenzimmer anderweilig zu verm.
Näheres Expedition.
4246) Kirchſtraße 2 iſt der Laden
mit Wohnung zu vermiethen und bald zu
beziehen oder das Haus zu verkauſen.
Näheres Rittergaſſe 4.
2.
8
L.Adem
mit Ladenzimmer, in ſehr frequenter Straß=
des
ſüdlichen Stadttheils für 200 M. zu
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5985) Ein großer Laden in beſter
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4120) Carlsſtraße 29, 2. Stock, ein
möbl. Zimmer mit Penſion.

4679) Annaſtraße 18 ein frdl.
gutmöbl. Manſardenzimmer mit Ka=
binet
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4245) Ernſt=Ludwigsſtraße 21 ein
ſchöner Laden mit großem, hellem
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möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4810) Wienerſtr. 58, 3. Stock, gul
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5054) Wienerſtr. 60 ein möblirte=
Zimmer mit ſep. Eingang, mit od. ohne
Penſion, zu vermiethen.
5061) Mühlſtraße 43 ein möblirtes
Zimmer, 1. Stock, ſofort zu vermiethen.
5208) Kirchſtr. 8 Mittelbau 1. St.
ein möblirtes Zimmer mit abgeſchloſſenem
Vorplatz ſofort zu vermiethen.
5377) Eliſabethenſtr. 43, 1. Stock,
hübſch möblirtes Zimmer ſofort zu verm
5553) Caſinoſtr. 27. 3. St., gut=
möbl
. Zimmer mit Schlafzimmer ſofort
5555) Eliſabethenſtr. 31, 1 St. h.,
2 möbl. Zimmer (Wohn= und Schlafzm.)
per 1. Mai zu vermiethen.
5681) Wienerſtr. 47 parterre ein
möbl. Zimmer mit Penſion zu verm.
5683) Hoffmannsſtr. 1, 2. St., ein
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang zu v.
5684) Louiſenſtr. 30, 2. St., möbl.
Zimmer zu vermiethen.
5685) Kiesſtr. 107 ein fein möbl
Schlaf=u. Wohnzimmer preiswürdig z. v.
Daſelbſt auch ein einzelnes Zimmer.
5686) Aliceſtraße 26½ ein gut möbl.
Zimmer zu verm. Näheres 1. Stock.
5770) Saalbauſtr. 17, 1 Stiege h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
5773) Nieder=Namſtädterſtraße 13
möblirtes Zimmer per ſofort.
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Der Unterricht für das Sommer=Semeſter beginnt
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Trompete, Horn und Fagott; Harmonie= und Compoſitionslehre; Vorträge über
Muſikgeſchichte und Aeſthetik. Ausbildung für Concertſpiel: Lehrfach und für s
Haus. Mit Beginn des Semeſters beginnt zugleich ein Curſus für die aller=
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Aufänger. Proſpekte gratis in der Hofmuſikalienhandlung des Herrn
Thies, in der Buchhandlung des Herrn Köhler und in der Akademie.
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nehmen am 25. April wieder ihren Anfang. Aumeldungen werden
von 9-12 Uhr Vormittags Waldſtr. 24 entgegengenommen.
3
Th. Schulta.

Großherzogliches Realgymnaſium
Großherzogliche Realſchule

zu Darmſtadt.
Anmeldungen zur Auſnahme in das Großh. Realaymuaſium und die Großh.
Realſchule dahier werden in den Schulgebäuden der betreffenden Anſtalten
Montag den 25. April d. J., Vormittags von 9-12,
Uhr und Nachmittags von 3-5 Uhr,
argenommen.
Die aufzunehmenden Schüler haben Geburts= und Impfſcheine, bezw. Beſcheini=
gungen
über erfolgreiche Wiederimpfung, neben dem Abgangszeugniß der ſeither
beſuchten Schule mitzubringen.
Die Pruſung der neu eintretenden Schüler erfolgt am
Dienſtag den 26. April, Vormittags von 9 Uhr ab.
(5998
Das neue Schuljahr bezinnt
Mittwoch den 27. April, Vormittags 9 Uhr.
V. Gall.
Kuhl.

S
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welches in Hand= und Maſchinenarbeil
geübt, für dauernd geſucht. Vorzug er
halten ſolche, welche ſchon in der Tapezier=
Branche beſchäftigt waren.
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längere Zeit bei Kindern war und auch
im Serviren und häuslichen Arbeiten be=
wandert
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Frankfurt a M, Zeil 69.

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Kätha Bühl, Damenconfection,
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Jungen und Mädchen
ſuchen auf leichte und dauernde Arbeit
Aug. Kohlstadt & Co

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Lehrlinge geſucht. Fr. Simon, Kunſt
u. Handelsgärtnerei, Schießhausſtr. 41.

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Karlsruhe Gaden).
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Zu erfragen bei der Exped. d. Bl.

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. Schriftliche Anerbietungen unter
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Th. Zauſch, Buchbindermeiſter,
Louiſenſtraße 12.
6004) Einen Lehrling geſucht.
K. Kahrhof, Schreinermeiſter,
Alexanderſtraße 17½.
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Mit Beginn des neuen Schuljahres ſind an unſerer Anſtalt ſolgende Stellen
neu zu keſetzen:
1) Eine Lehrerſtelle jür elementares Freihand= u. geometriſches Zeichnen.
Der Unterricht wird an 47 Sonntagen des Jahres im Sommer von 8-12 Uyr
Vormittags, im Winter von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmiltags ertheilt.
2) Eine Lehrerſtelle für Stilübung, Rechnen und Geometrie in der unteren
Abtheilung. Der Unterricht wird Montags, Dienstags und Donnerslags Abends
von 8 bis 9½ Uhr ertheilt.
3) Eine Lehrerſtelle für Stilübung und Rechnen in der mitleren Ablhi=
lung
. Unterrichtszeit wie bei 2).
4) Eine Lehrerſtelle für gewerbliches Rechnen, Buchführung und Wechſel=
lehre
, Materialienkunde und Beranſchlagen in der oberen Abtheilung. Unter=
richtszeit
wie bei 2).
Jede dieſer Stellen iſt mit einem Jahresgehalt von 450 M., welches nah
5 Jahren auf 500 M., nach weiteren 5 Jahren auf 550 M. ſte t. ausgeſtattet.
Bewerbungen werden bis zum 25. d. M. durch den mitunter eichneten Direltor
(Soderſtraße 77 wohnhaft) entgegengenommen. Bewerber um die u der 1) ange=
führte
Stelle wollen gefl. ſelbſtgefertigte Zeichnungen vorlegen.
Darmſtadt, 14. April 1892.

Der Vorſitzende
der Handwerkerſchul=Commiſſion.
Kinkel.

Der Direktor:
Dr. Meisel.
(6005

War n n n g.
Ich warne hiermt Jedermann meiner
Tochter Eliſabetha Weißbrod auf meinen
Namen weder etwas zu leihen noch zu
borgen, indem ich für nichts haſte.
Ober=Amſtadt, 16. April 1892. 8
Carl Weißbrod. S.

[Eine Nüherin empfiehlt ſich im Klei=
8 dermachen ſowie im Weißzeugnähen
billigſt, in und außer dem Hauſe. (6007
Dieburgerſtr. 72, Manſarde.

(Fine gut erhaltene Zither zu verkaufen.
E Liesſtraße 107.
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Hwer kautionsſähige Zapfer fuür guf
) gehende Wirthſchaften geſucht. Näh.
bei J. Mohr, Heidelbergerſtraße 42.

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in neuer ſchwarzer Anzug billig
abzugeben. Beſſungerſtr. 41. (6010

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Gebrüder Neu, Ludwigsplatz 9. labzugeben. Näh. in der Exped. d. Bl.

Wittschriftem
ſertigt das Büreau Hess, Darmſtadt,
Wendelſtadtſtraße 11. (2672
5457) Gute Ammen ſogleich u. fort=
während
. Marie Weichel, König i. O.
) ig. Männ. k. Wohng. m. Kaffee erh.
- Alexanderſtr. 9, Htb., 1 Tr. h. (4186
Auschneide-Unterrioht.
Damen, welche das Maaßnehmen,
Zeichnen, Zuſchneiden und Anfertigen vou
Koſtülmen gründlich erlernen wollen, können
in meinen Kurſus täglich eintreten.
Frau Mathilde Schöttle,
[5143
Karlsſtr. 60.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 19. April 1892.
Vorſtelluna i. d. 8. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
F ausL.
Dramatiſches Gedicht in 6 Abteilungen
von Goethe.
Anfang 6 Uhr. Ende nach 10 Uhr.
Kaſſe Oeffnung 5 Uhr.

[ ][  ][ ]

1302

Nr. 91

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer arbeitete am 13. mittags mit
dem Chef des Civilkabinetts und empfing den Bildhauer Schott.
Am Nachmittage hatte er eine Konferenz mit dem Kriegsminiſter
Generallieutenant v. Kaltenborn=Stachau. Am 14. vormittags be=
aaben
ſich die Majeſtäten nach dem Valais Kaiſer Wilhelms I. zum
Abendmahle. Die Abendmahlsfeier wurde vom Hofprediger Frommel
abgehalten und es nahmen auch Prinz und Prinzeſſin Friedrich
Leopold, Prinz Alexander, die Frau Prinzeſſin Friedrich Karl, der
Herzog Ernſt Günther zu Schleswig=Holſtein und Prinz Max von
Baden teil.
Gegenüber den Meldungen franzöſiſcher Blätter. wonach eine
neue Militärvorlage im Entwurf bereits feſtgeſtellt und zu ihrer
Prüſung eine Spezialkommiſſion unter dem Vorſitze des Kaiſers
eingeſetzt ſei, bemerkt die Nordd. Alla. 3tg.: Der Entwurf exiſtiere
überhaupt nicht, ebenſowenig eine Spezialkommiſſion. Die Frage,
ob ein Anwachſen der Bevölkerung und die Vermehrung anderer
europäiſcher Heere eine entſprechende Steigerung unſerer Wehrkraft
erforderlich mache, ſei ſeit langem Gegenſtand ernſter Vrüfung. Ob
und wann daraus ein Entwurf erwachſe, welche Vorſtadien ein
ſolcher durchlaufen und welchen Inhalt er haben werde, darüber ſei
zur Zeit nichts beſtimmt. Sicher ſei nur, daß, wenn eine Militär=
vorlage
kommen ſollte, die Berliner Korreſpondenten franzöſiſcher
Blätter die letzten ſein würden, welche von dem Inhalte etwas
erführen.
Oeſterreich=Ungarn. Das Amtsblatt der Wiener Heitung
veröffentlicht ein kaiſerliches Handſchreiben an den Miniſterpräſidenten
Grafen v. Taaffe, wodurch der Reichsrat auf den 26. April ein=
berufen
wird
Die am 14. im Finanzminiſterium ſtattgehabte Beſprechung mit
den Vertretern der Oeſterreichiſch=Ungariſchen Bank erſtreckte ſich
weſentlich auf banktechniſche Einzelfragen. Am 15. fand eine Kon=
ferenz
mit den Referenten ſtatt. Die Abreiſe des ungariſchen Finanz=
miniſters
Dr. Wekerle iſt auf den 15. abends anberaumt.
Schweiz. Nach amtlicher Mitteilung ſind die italieniſch=
ſchweizeriſchen
Verhandlungen in Zürich ſo weit gediehen, daß die
Unterzeichnung des Vertrags für Mitte dieſer Woche zu erwarten iſt.
Frankreich. Miniſterpräſident Loubet ſetzte eine Kommiſſion
zur Ergreiſung von Polizeimaßregeln für den 1. Mai ein.
Der Juſtizminiſter hat ein Rundſchreiben an die Staatsanwälte
gerichtet, in welchem dieſelben aufgefordert werden, mit allen geſetz=
lichen
Mitteln gegen Geiſtliche vorzugehen, welche durch Konferenzen
Unruhen in den Kirchen herbeiführen.
Seit dem Beſtehen des neuen Zolltarifs hat die Einfuhr im
Februar und März d. J. gegen das Vorjahr um 36 Millionen zu=
genommen
und die Ausfuhr um 70 Millionen abgenommen. Den
größten Ausfall ergaben Induſtrieartikel.
England. Die Londoner braſilianiſche Geſandtſchaft veröffent=
licht
eine amtliche Mitteilung aus Rio de Janeiro vom 13. April,
wonach die Regierung die Führer des Aufſtandes deportieren und
verſchiedene an der Verſchwörung beteiligte Perſonen habe verhaften
laſſen. Unter den Deportierten befanden ſich verſchiedene kürzlich
verabſchiedete Generale, Offiziere des Landheeres und der Marine,
ſowie mehrere Deputierte und Senatoren. Die Garniſonen ver=
harrten
in ihrem pflichtſchuldigen Gehorſam; die Lage ſei durchaus
friedlich und die öffentliche Ordnung geſichert. Die Regierung werde
am 14. den Belagerungszuſtand noch vor dem Ablauf der feſtgeſetzten
Friſt aufheben.
Das Ackerbauminiſterium hat am 15. die Erlaſſe, betreffend die
Klauenſeuche, aufgehoben und den Viehverkehr im Inlande mit Aus=
nahme
von London, Kent und einigen Teilen von Suſſex freigegeben.
Italien. Die Agenzia Stefani; meldet vom 14.: Infolge
einer Meinungsverſchiedenheit. die in den letzten drei Sitzungen des
Miniſterrates über die dem Parlament zu unterbreitenden Finanz=
vorſchläge
hervorgetreten iſt, hat der Miniſterpräſident di Rudini
ſoeben dem Könige das Entlaſſungsgeſuch des geſamten Kabinetts
überreicht. Der König hat den Marcheſe di Rudini mit der Neu=
bildung
des Kabinetts beauftragt. Das Programm der Regierung
bleibt unverändert. Rudini beabſichtigt ſogar, das Finanzprogramm
noch ſchärſr auszuprägen. Die Kriſe dürfte leicht gelöſt werden.
Die , Verſeveranza; fordert die Regierungen auf, ſich wegen
gemeinſamen Vorgehens gegen die Anarchiſten zu verſtändigen.
Rußland. Der Zar wird, nach einer Meldung der Volit.
Korreſp.; aus Petersburg. von Kopenhagen nach Ablauf der Ende
nächſten Monats anläßlich der goldenen Hochzeit des däniſchen
Königspaares ſtattfindenden Feſtlichkeiten ſich nach Berlin begeben,
um dem Kaiſer Wilhelm einen Beſuch abzuſtatten, als Erwiderung
deſſen Beſuches in Narwa. 1.
Der Regierungsbote' publiziert die Verleihung ruſſiſcher Orden
an General Mathieu vom Artilleriedepartement des franzöſiſchen
Kriegsminiſteriums, an mehrere franzöſiſche Ingenieure vom Pulver=
und Vyroxylin=Fach und an den belgiſchen Waffenfabrikanten Nagant
in Lüttich
Der Reichsrat hat am 15. ds. die Vorlage des Juſtizminiſters
Manaſſein, betreffend die Beſtraſung der Veröffentlichung oder Mit=
teilung
an ausländiſche Regierungen von Plänen, Dokumenten und

Auskünften, die aus Rückſicht auf die auswärtige Sicherheit Ruß=
lands
geheim zu halten ſind, erledigt. Dem Reichsrat iſt vom
Verkehrsminiſter Witte eine Vorlage zugegangen, wonach Privat=
Dampfer=Verbindungen, ſowie Eiſenbahn=Linien im Falle einer
Mobiliſierung zur Verfügung der Militärverwaltung gegen Ent=
ſchädigung
geſtellt werden ſollen.
In dem Beſinden des ALiniſters v. Giers iſt am 15. wieder
eine Wendung zum Schlimmeren eingetreten. Ueber ſein Befinden
wird noch folgendes Nähere mitgeteilt: Die Rippenfellentzündung
hat ſich auf der rechten Seite verſchärft; geſtern betrug die Tempe=
ratur
38.7, heute 38,. Vuls 80 die Atmung 40. Die letzte Nacht
war unruhig. Bei heftigen Seitenſchmerzen iſt der Zuſtand ſehr
ernſt. Aerztliche Hilfe iſt dauernd zur Stelle, zweimal täglich findet
eine Konſultation der Aerzte ſtatt.
Der Finanzminiſter Wyſchnegradsky gedenkt am Donnerstag
nach Moskau abzureiſen und nach zweitägigem Aufenthalte daſelbſt
in die Krim zu gehen. Am 15. hat der Zar dem Finanzminiſter
Urlaub bis zu ſeiner Wiederherſtellung gegeben.
Serbien. Die Regierung hat offiziell allen Geſandtſchaften
in Belgrad die Entfernung der bulgariſchen Emigranten aus Serbien
mitgeteilt. Der diplomatiſche Agent Bulgariens in Belgrad, Goranow
ſtattete dem Miniſter des Aeußern, Paſchie, den beſonderen Dank
der bulgariſchen Regierung für die ergriffene Maßregel ab.
Türkei. Die vielbeſprochene bulgariſche Note iſt der Pforte
nunmehr überreicht worden. Bulgarien verlangt darin die förmliche
Anerkennung des Fürſten, die Ausweiſung aller bulaariſchen Flücht=
linge
aus türkiſchem Gebiet und endlich, daß die Pforte von Ruß=
land
die Auslieferung der an den politiſchen Morden beteiligten
Flüchtlinge Schiſchmanow und der beiden Brüder Tufekiſchiewfordere.
Coypten. Am 14. vormittags fand im Abdinpalaſte in Kairo
die Ueberreichung des Inveſtitur=Firmans an den Khedive, ſowie
die Verleſung einer Depeſche des Sultans ſtatt.
Braſilien. Ueber Buenos Ayres wird beſtätigend berichtet,
daß die braſilianiſche Provinz Matto Groſſo ſich unter dem Namen
Republica Transatlantica eine unabhängige Regierung gegeben hat.
Oberſt Barbozo hat den Oberbefehl über die Streitkräfte der Pro=
vinz
übernommen, welche aus den Beſatzungen verſchiedener gut
ausgerüſteter Forts, einer Flußflotille und außerdem aus 1200 Mann
beſteht. Die neue Republik hat eine blaugrüne Flagge mit gelbem
Stern im Centrum angenommen.
Vereinigte Staaten. Die demokratiſche Konvention des
Staates Vennſylvanien hat die Delegierten zu der National= Kon=
vention
für die Präſidenten=Wahl gewählt. Die Delegierten ſind
angewieſen worden, für die Ernennung Clevelands zum Präſidenten
zu votieren.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen Freitag vor=
mittag
den Oberſtlieutenant v. Scholl, Flügeladjutant Sr. Majeſtät
des Kaiſers und Königs, und den Profeſſor Dr. Adamy, Inſpektor
der archäologiſchen Sammlung am Großh. Muſeum.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 13. April
den Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgericht Grünberg Heinrich
Wießner zum Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgericht Beerfelden
und den Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgericht Beerfelden Johann
Georg Franz Schnellbächer zum Gerichtsſchreiber bei dem Amts=
gericht
Grünberg. beide mit Wirkung vom 1. Mai 1892 an, ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Ihre Königl. Hoheit
Prinzeſſin Heinrich von Preußen, Ihre Großh. Hoheit Vrin=
zeſſin
Alir. S. K. H. Prinz Alfred von Edinburg, Se. Durchl.
der Prinz und Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Ludwig
von Battenberg, Prinzeſſin Victoria, nebſt Prinzeſſin=Tochter
Alice reiſten Samstag früh 6 Uhr 46 Minuten von hier nach Coburg.
Im Gefolge der Allerhöchſten und Höchſten Herrſchaften befanden
ſich Hofdame Fräulein v. Colomb, Flügeladjutant Major Freihere
v. Senarelens=Granch und Hofrat Dr. Rolfs.
Se. Königl. Hoheit der Prinz von Wales haben am
11. im Hotel Cap Martin' bei Mentone Se. Exz. den Oberſthof=
marſchall
v. Weſterweller behufs Entgegennahme eines Allerhöchſten
Schreibens Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs in
Audienz zu empfangen geruht. Se. Exz. wurde darauf zum Luncheon
an Bord der Dampſiacht des Prinzen auf der Fahrt nach Nizza
befohlen und, am Donnerstag, 14. d. früh, nach Darmſtadt zurück=
gekehrt
, noch im Laufe desſelben Vormittags von Sr. Königl. Hoheit
dem Großherzog empfangen.
(D. 3tg.)
Stadtverordneten=Verſammlung, Donnerstag,
den 21. April, nachmittags 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Mitteilungen,
2) Geſuch um Dispenſation von Beſtimmungen des 8 32 der Bau=
Polizeiordnung. 3) Geſuch, Errichtung eines Bretterhäuschens
außerhalb des Bauplans betr. 4) Bauplan für die Verlängerung
der Wilhelmsſtraße zwiſchen Heidelberger= und inneren Ringſtraße.
5) Bauplan für das Fabrikviertel, insbeſondere den freien Platz
an der Kreuzung der Landwehrſtraße und des Weiterſtädter Weges.
6) Ablöſung von Schulbeſoldungsbeiträgen. 7) Polizeiverordnung,
die Veranſtaltung von muſikaliſchen, deklamatoriſchen Vorträgen,
von Schauſtellungen ꝛc. 8 Kredit für die Kühlanlage des Schlachthofs

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 91 des Darmſtädter Tagblatt vom 19. April 1892.

Charfreitagskonzert. Für das diesjährige außer=
ordentliche
Konzert am Charfreitag hatte ſich der Muſikverein
eine jener Rieſenaufgaben geſtellt, wie ſie das Gebiet der muſika=
liſchen
Litteratur nur in beſchränkter Anzahl ſtellt. Die Vorfüh=
rung
der Beethoven'ſchen Aissa solemnis: erheiſcht ein
künſtleriſch geſchultes Orcheſier, erprobte qualitativ und numeriſch
gleich ausreichende Chöre und Soloſtimmen, die ſich der Maſſe ſo=
wohl
unter= als überzuordnen wiſſen.
So viel uns bekannt, iſt das gewaltige Werk hier ſeit Jahren
nicht mehr erſchienen; unter Herrn Kapellmeiſter de Haans
Leitung kam es jedenfalls am Charfreitag zum erſtenmale heraus.
Alles. was die Kritik im Laufe dieſer drei Jahre dem Chef des
Muſikvereins. der die Erbſchaft des bochverehrten Mangold in
würdigſter Weiſe verwaltet, Lobenswertes zu ſagen weiß, empfängt
einen neuen Rückhalt in der eminent künſtleriſchen That, die der
Muſikverein unter ſeinem verdienſtvollen Leiter in dem diesjährigen
Charfreitagskonzert dargeſtellt hat.
In den anderthalb Stunden, die die Missa währt - welche
Wunderwelt erſchließt ſich da unſerem geiſtigen Auge, welche Höhen
ſteigen auf, welche Sphärenklänge ſaugt das Ohrl Iſt es nicht,
als ob dieſe Muſik Grabespforten ſprengte und die Pfade zu ewigen
Wohnungen freilegte ?
Beethovens Hochamt regt unwillkürlich zur Vergleichung mit
anderen Schöpfungen auf der gleichen Textgrundlage an. Zunächſt
kommt da Bachs Hmoll-Meſſe in Fraae. Eine müßige Sache
wäre es, darüber zu grübeln, welches Werk den größeren Stand=
punkt
einnimmt. Bach - Beethoven, die Klangfiguren dieſer Namen
überſetzen ſich uns ſofort in die Begriffe von weihevoll;, heilig=
hehr'
.
Selbſt die andere Frage, wer von beiden die ſtrengere kirch=
lichere
Behandlung eingeſchlagen habe, läßt ſich nicht ſo ohne wei=
teres
erledigen. Mag Beethoven auch neben Bach ein Weltkind
heißen, ſo war doch die Seele dieſes Welttindes ſtets heimiſch in
uberirdiſchen Sphären.
Zudem wiſſen wir es ja auch ganz genau, daß die Schöpfung
der Miſſa - wenn auch ein äußerlicher Anlaß. die Ernennung
ſeines Schülers, des Erzherzogs Rudolf, zum Erzbiſchof von Olmütz
mitgewirkt hat,
einem tief innerlichen Bedürfniſſe des Kom=
poniſten
entſtammt, genau ſo wie die grandioſe Neunte, der ſie ja
auch zeitlich nahe ſteht. Jedenfalls lebt der Geiſt des Chriſtentums
unverkennbar in dieſem Hochamt, vielleicht iſt es mehr der Geiſt
des Johannes als der des Paulus. Das wäre aber auch der ganze
Unterſchied!
Mit aller himmelanſteigenden Erhabenheit verkündet ſich das
große Myſterium, in den langen ausgebreiteten Sätzen des C-
ſnd
Gloria nickt minder wie in den kürzeren des Kyrie und Sanktu=
Wenn auch dieſe Beethovenſche Meſſe in ihrer Größe einen
iſolierten Platz in der Muſikgeſchichte behauptet, ſo iſt ſie von den
übrigen Schöpfungen des Meiſters doch nicht ſo losgelöſt, daß ſich
dem Muſikverſtändigen nicht die Verbindungsfäden zeigten, die von
den Sinfonien, ja vom Fidelio= zur Miſſar laufen.
Die geringe Rückſicht auf die Sänger und die menſchliche
Stimme, die faſt alle Vokalkompoſitionen Beethovens charakteriſiert,
erreicht in der Hissa solemnis ihren Gipfel. Die hohen Töne im
Chor, die Anſtrengungen, die das Credo den Sopranen zumutet ꝛc.,
bereiten einer Einſtudierung des Werkes keine gewöhnlichen Schwie=
rigkeiten
.
Die Aufgaben, die dem Orcheſter zufallen, ſind auch nicht gerade
zu unterſchätzen. Wir erwähnen nur u. a. die Figuren, welche die
Poſaunen ausführen müſſen.
Ueber alle Klippen und ſcharfen Ecken führte jedoch der Diri=
gentenſtab
des Herrn de Haan ſeine Truppen zum ruhmreichen Siege.
Für die Soli waren aus Frankfurt a. M. die Damen Johanna
Nathan (Sopran, Johanna Beck (Alt) und die Herren Hormann
(Tenor) und Bellwidt (Baß) gewonnen worden, alle vier Schüler
von Stockhauſen, deſſen berühmter und bewährter Methode ſie
hohe Ehre machten. Einen ſichereren Einſatz, ein exakteres Zuſam=
mengehen
als es die Leiſlungen dieſer Sänger aufwieſen, kann man
ſich nicht denken!
Das Violinſolo im Benedictus, vorgetragen von Herrn Hohl=
feld
, ſtrahlte wundervoll milden Glanz aus. Die Orgelbegleitung
lag in den bewährten Händen des Herrn Stadtorganiſten Wilhelm
Stumpf.
E. H.
A. S. Am Palmſonntag abend hielt Herr Pfarrer Wagner in
der Stadtkapelle ſeine monatliche Miſſionspredigt. Bei
dem liturgiſchen Teile des Gottesdienſtes brachte der Männerchor
des Evang. Arbeiter= und Handwerker=Vereins unter Leitung des
Herrn Sulzmann eine erhebende Motette zum Vortrage.
Mittelrheiniſcher Architekten=u. Ingenieur=
Verein. Ortsverein Darmſtadt. Am Nachmittage
des 27. Februar ſand unter ſtattlicher Beteiligung von Mit=
gliedern
und Studierenden der Techniſchen Hochſchule ein Aus=
flug
nach Griesheim ſtatt, wo unter der Führung des Herrn
Oberingenieur J. Müller die im Bau begriffene Erweiterung
der Pumpſtation des ſtädtiſchen Waſſerwerks im Gries=

heimer Eichwäldchen beſichtigt wurde. Wie Herr Müller bereits
in ſeinem am 16. Februar d. J. im Ortsverein gehaltenen Vor=
trage
über die Waſſerverſorgung und Entwäſſerung Darm=
ſtadts
; hervorgehoben hatte, war die alte Anlage der Pump=
ſtation
dem Grundwaſſerſpiegel möglichſt nahe gebracht, indem
man das Pumpenfundament und die Umfaſſungsmauern des Ma=
ſchinenhauſes
unter dem Grundwaſſerſtande in einer umſpun=
deten
Baugrube herſtellte. Bei der in Ausführung begriffenen
Erweiterungsanlage wird die Dampfmaſchine dägegen ober=
irdiſch
aufgeſtellt und nur die Pumpen befinden ſich in einem
unter den Grundwaſſerſtand reichenden Pumpenſchacht. Während
ferner bei der alten Anlage der Waſſerbedarf von ca. 5600 ebm
für 24 St. aus 6 gebohrten Rohrbrunnen von je 40 em Durch=
meſſer
, die in Abſtänden von bis zu 90 m von einander ent=
fernt
waren, entnommen wurde, kommen jetzt 200 Brunnen
von 65 em Durchmeſſer und, je nach den Bodenverhältniſſen,
von 30 bis 60 m Tiefe, die in Entfernungen von 5 m von ein=
ander
angelegt werden, zur Anwendung. Die von ihnen zu
liefernde Waſſermenge, beträgt in 24 St. 800 ebm. Je I
Brunnen ſind zu Gruppen vereinigt, die ebenſo wie die ein=
zelnen
Brunnen, abſtellbar ſind und an eine Heberleitung
angeſchloſſen werden, die in einen Sammelbrunnen mündet. Der
letztere iſt 13 m tief unter Grundwaſſer aus 3 m weiten Eiſen=
ringen
gebildet und mit geſchloſſener Sohle verſehen. Die
Pumpmaſchinen, die durch 4 Kunſtkreuse von 2 Compound=
Relliver=Maſchinen getrieben werden, entnehmen demſelben direkt
das Waſſer. Von den in Ausführung begriffenen Arbeiten konnten
ſpeziell die Rammarbeiten mit Waſſerſpülung für die Ein=
ſpundung
des Pumpſchachtes, die Herſtellung der Hebeleitung
und die Anfertigung der Betonarbeiten beſichtigt werden. Zur
Anſicht ausgeſtellt waren die Teile eines Brunnens, ſowie er=
bohrte
Sand= und Waſſerproben. Ueber Eberſtadt=Pfungſtadt
kehrten die Teilnehmer in hohemMaße befriedigt und dem Ver=
anſtalter
und Leiter des Ausflugs für die lehrreichen Stunden
dankbar nach Darmſtadt zurück.
Am 14. März eröffnete der ſtellvertretende Vorſitzende Herr
Profeſſor Landsberg, in Vertretung des durch Krankheit ver=
hinderten
Herrn Oberbaurat v. Weltzien, die Sitzung, indem er
dem Andenken Seiner Königl. Hoheit, des Tags zuvor ver=
ſchiedenen
Großherzogs LudwigIV eine warm empfundene
Anſprache widmete und hervorhob, daß der hohe Verblichene der
Techniſchen Hochſchule ſowohl, als der geſamten Technik als
Gönner und Freund zur Seite geſtanden habe, der Techniſchen
Hochſchule ſpeziell in der kritiſchſten Zeit ihres Beſtehens und
neuerdings wieder durch Zuweiſung eines Platzes für den Neu=
bau
derſelben. Die Anweſenden ehrten das Andenken des hohen
Entſchlafenen durch Erheben von ihren Sitzen. Sodann wird, an=
geregt
durch ein von Profeſſor Landsberg mitgeteiltes Schreiben
des Zweigvereins deutſcher Ingenieure, auf die Beſchickungsfrage
der Weltausſtellung zu Chicago zurückgekommen, jedoch kein
definitiver Beſchlußz gefaßt, worauf Herr Ingenieur Röhl ſeinen
Vortrag: Ueber die Anwendung der Wöhler'ſchen
Geſetzel hält, auf den hier nicht näher eingegangen werden kann.
In der Sitzung am 28. März, wurden ſeitens des Vor=
ſitzenden
, Herrn Oberbaurat v. Welhien, zunächſt einige Ver=
einsangelegenheiten
erledigt ſodann teilte Herr Prof. Lands=
berg
mit, daß er eine perſönliche Aufforderung erhalten habe,
dem Ingenieur=Ausſchuß für die Vorbereitungen zur Beſchickung
der Weltausſtellung zu Chicago beizutreten und fordert die
Mitglieder auf, ſich für dieſe Beſchickung zu intereſſieren. Da
bei uns in Deutſchland keine eigentlichen Civilingenieure vor=
handen
ſeien, ſo würden die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden
als Ausſteller erſcheinen, jedoch ſollen die geiſtigen Urheber der
entſprechenden Bauten namhaft gemacht werden. Die Koſten
des Transports, der Verſicherung ꝛc. werde der Ausſchuß über=
nehmen
. Herr Oberbaurat v. Weltzien teilt mit, daß auch für
die Architekturabteilung ſich ein ähnlicher Ausſchuß gebildet
habe, der ſich direkt an die Architektenfirmen wenden wird.
Ferner wurden die im Laufe des Sommers zu unternehmen=
den
Ausflüge beraten. Es wird beſchloſſen, einen Nachmit=
tagsausflug
zum neuerbauten Schlachthauſe und einen Tages=
ausflug
mit Damen in die Umgegend zu veranſtalten. Auswahl
und nähere Anordnungen werden dem Ausflug=Komite über=
laſſen
. Mit Bezug auf Vorkommniſſe neuerer Zeit macht
Herr Profeſſor Landsberg im Auftrage des Vorſtandes fol=
gende
Mitteilung: Der Vorſtand des Ortsvereins Darmſtadt
vom Mittelrheiniſchen Architekten= und Ingenieur=Verein hält
28 nicht für zweckmäßig, wenn Mitglieder des Vereins in Ver=
ammlungen
anderer Vereine ſich an der öffentlichen Diskuſſion
ſolcher Gegenſtände beteiligen, die ausſchließlich vor unſer Forum,
gehören, der Vorſtand hält es daher einſtimmig für ſeine
Pflicht, hiermit an die Mitglieder die Bitte zu richten, in Zu=
kunft
derartiges zu vermeiden, da ſolche Vorkommniſſe dem An=
ſehen
unſeres Faches ſchaden.
Hierauf hält Herr Geh. Baurat Profeſſor Wagner den
194

[ ][  ]

Nr. 91

1304
von ihm angekündigten Vortrag über Muſeen, in welchem
derſelbe, ſich auf deutſche Muſeen beſchränkend, ſeine Mit=
teilungen
einer größeren Arbeit für das Handbuch der Archi=
tektur'
entnimmk und nach einer kurzen Definition der Muſeen
und ihres Zweckes zur Beſprechung ihrer geſchichtlichen Ent=
wickelung
übergeht. Danach entſtanden in Deutſchland die erſten
Muſeen mit und nach der Mitte des XVl. Jahrhunderts. Die be=
deutendſten
ſind die Sammlungen in Dresden (1556 unter
Kurfürſt Auguſt von Sachſen), in Baiern lunter Albrecht V.),
in Berlin (uͤnter Joachim II. 1535-71, im weſentlichen aber
unter dem großen Kurfürſten). Dieſe Sammlungen wurden
in den Schlöſſern ſchlecht und recht, ſo gut es ging, untergebracht
und waren außer für die Beſitzer nur wenigen Begünſtigten
zugänglich. Erſt Auguſt II., der Starke, beauftragte 1727 ein
Komite, die Schätze und Kurioſitäten des grünen Gewölbes und
des Zwingers zu Dresden allen zugänglich zu machen, was
anderwärts ſpäter nachgeahmt wurde. In Dresden handelte es
ſich um ein Muſeum der vereinigten Sammlungen. In neuerer
Zeit, ſeit Klenze im zweiten Jahrzehnt dieſes Jahrhunderts
in München die alte Pinakothek; geſchaffen, ſeit Schinkel
gleichzeitig in Berlin das Muſeum erbaut, wurden beſondere
Gebäude für einzelne Arten der Muſeen geſchaffen, und zwar
haben ſich folgende Kategorien herausgebildet: 1) Muſeen für
Kunſt (Kunſtgeſchichte und Altertumswiſſenſchaft), 2) Muſeen
für Kunſthandwerk und Gewerbe 3) Muſeen für Naturkunde,
Völkerkunde und verwandte Wiſſenſchaften, 4) Muſeen für be=
ſondere
Zwecke, für Werke aus einzelnen Fachgebieten, 5) Muſeen
für mehrere verſchiedenartige Sammlungen.
Nach einer allgemeinen Beſprechung der grundlegenden Mo=
mente
für dieſe verſchiedenen Muſeengattungen Gaumerforder=
nis
, Anordnung, Geſtaltung und Aufeinanderfolge der Sammlungs=
und Nebenräume, der Treppenhäuſer, Zahl der Geſchoſſe, Wahl
des Bauplatzes. Abſtände von der Nachbargrenze, Berückſichtigung
benachbarter Gebäude, Berückſichtigung des Reflexlichtes und Be=
leuchtung
der Räume) ging Redner zu eingehenderer Betrachtung
der Muſeen für Kunſt und Altertumskunde über und
hob hervor, daß man für dieſe,eingeſchoſſige und mehrgeſchoſſige
Anlagen unterſcheidet. Bei erſteren iſt man in der Aneinander=
reihung
der Räume ungehinderter, ebenſo in der Anbringung von
Decken und Seitenlicht, weshalb dieſelben in gewiſſer Beziehung
den Vorzug verdienen. Die mehrgeſchoſſigen Anlagen werden
durch beſchränktere Bauplätze bedingt. Nach Beſprechung der
verſchiedenen Anſichten über Deckenlicht Seitenlicht und hohes,
zum Teil in die Decke eingreifendes Seitenlicht, bringt Redner
Beiſpiele verſchiedener Grundrißanordnungen, ſowie Façaden=
Anſichten verſchiedener Muſeen zur Anſchauung.
Nach dem Vortrag erbittet ſich Herr Bauinſpektor Schmandt
das Wort, um auf die von Herrn Profeſſor Landsberg vorgeleſene
Mitteilung des Vorſtandes zurückzukommen; er glaubt, wenn
dieſelbe auch in Form einer Bitte geſchehen ſei, eine Willens=
beſchränkung
und Bevormundung der Mitglieder darin ſehen zu
müſſen. Da niemand hierzu noch zu ſprechen wünſcht. ſo erklärt
der Vorſitzende die Diskuſſion und damit die letzte Sitzung des
Winterſemeſters für geſchloſſen.
Odenwald=Klub. Der General=Vertrieb der von dem
Odenwald=Klub herausgegebenen Markierungskarte, welcher
ſeither von dem Centralausſchuß des Odenwald Klubs direkt be=
orgt
wurde, iſt nuymehr auf zwei hieſige Geſchäfte, H. Elbert,
Ernſt=Ludwiasſtraße 25. und L. B. Müller, Schulſtraße 14, über=
gegangen
. Mit der Karte wird ein von der Wegbezeichnungs=
Kommiſſion des Odenwald Klubs herausgegebenes Touren=Heftchen
abgegeben.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im
Monat März l. J. 128 Patienten ärztlich behandelt und denſelben
2526 Pfleaetage gewährt.
J. Mainz. 15. April. Mit Raimunds Verſchwender= als
Beneſiz für das Chorperſonal, nahm am verfloſſenen Mittwoch am
hieſigen Stadttheater die Saiſon 1891,92 ihr Ende. Wie
äuch in den vorhergegangenen Jahren ſeiner Leitung iſt es Direktor
Schirmer wieder gelungen, einen finanziellen Erfolg zu erzielen,
über deſſen ziffermäßige Höhe vorerſt allerdings noch nichts verlautet.
Mit dem nächſten Jahre läuft der Vertrag des Direktors Schirmer,
mit der Stadt ab und wird ſich darum die ſtädtiſche Verwaltung
ſchon in nicht allzuferner Zeit darüber zu entſcheiden haben in
welcher Weiſe die Intereſſen des Theaters am beſten zu wahren ſind.
4 Mainz. 15. April. Welche Umwandlung Mainz in ſeinem
Aeußern in den letzten 20 Jahren erfahren, läßt ſich aus der That=
ſache
ermeſſen, daß in dem angedeuteten Heitraum nicht weniger
als 570 Neubaͤuten hier entſtanden ſind. Von dieſen Neubauten, die
teils valaſtartig ausgeführt, ſind 113 auf dem Terrain des alten
Bahnhofes und 457 auf dem Stadterweiterungsgebiet aus dem Boden
gewachſen.
¼4 Mainz. 15. April. Gleichzeitig mit der Ende Auguſt hier
tagenden 89. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands findet
eine allgemeine Ausſtellung für chriſtliche Kunſt ſtatt. Aus einer
von der Ausſtellungs=Kommiſſion erlaſſenen Publikation iſt erſicht=

lich, daß die Ausſtellung nicht nur die geſamte chriſtliche Kunſt=
thätigkeit
der Gegenwart umfaſſen, ſondern auch Werke der Ver=
aangenheit
, ſoweit dieſelben auf wirklichen kunſthiſtoriſchen Wert
Anſpruch erheben können, weiteren Kreiſen zugänglich machen will.
Die Ausſtellung, die vom 21. Auguſt bis zum 4. September währen
ſoll, wird, wie wir hören,. von einer Anzahl der hervorragendſten
Kunſtautoritäten unterſtützt werden.
Im Alter von 78 Jahren verſtarb geſtern der langjährige
Schulinſpektor des Kreiſes Mainz. Herr Metzger. Der Ver=
ſchiedene
, der katholiſcher Geiſtlicher war, verwaltete das Amt als
Kreisſchulinſpektor über 25 Jahre.
Peinliches Aufſehen erreate die geſtern abend erfolgte Ver=
haftung
des ſehr begüterten Inhabers eines angeſehenen Wein=
geſchäftes
hier. Seitens der Staatsanwaltſchaft erfolgte die Beſchlag=
nahme
der Geſchäftsbücher des Verhafteten, in welchen verdächtige
Raſuren vorhanden ſein ſollen.
8t. Frankfurt, 15. April. Die geſtrige Aufführung der Oper
Don Juan' geſtaltete ſich zu einer glanzvollen. Herr d’Andrade
brachte die Titelrolle durch ſeine ſchönen Stimmmittel und ſeine
animierte Darſtellung zu muſterhafter Wiedergabe. Den Glanz=
punkt
des Abends bildete das Champagner=Lied, welches der Gaſt
in äußerſt möglichem Preſto=Tempo ſang, ſowie das Ständchen.
Beide Nummern mußte Herr d’Andrade auf allgemeinen Wunſch
dreimal ſingen. Frau Schröder=Hanfſtängl (Donna Anna) ſtand
dem Gaſte ebenbürtig zur Seite. Die übrigen Mitwirkenden be=
friediaten
.
Trier, 15. April. Das von Warkens, dem Präſidenten
des Rechtsſchutzvereins, geſtellte Geſuch um Wiederanlegung iſt ab=
ſchläaia
beſchieden worden.
Eiſenach, 15. April. Der Beſuch des Kaiſers auf der
Wartburg iſt für den 20. April geſtern amtlich angeſagt worden.
Berlin, 15. April. Der Magiſtrat erklärte ſich mit dem
geſtrigen Beſchluſſe der gemiſchten Deputation bezüglich der
Weltausſtellung in Berlin einverſtanden und beſchloß, dem
Stadtverordnetenkollegium eine bezügliche Vorlage zu machen.
Der frühere Darmſtädter Lehrer, Herr Wilhelm Krauß,
welcher 2 Jahre am Theater zu Wiesbaden war, iſt von der
Königl. Oper in Berlin angeſtellt worden und erhält künſtig
jährlich 24000 M.
Im ſtädtiſchen Krankenhauſe Moabit bat der =Poſt' zufolge
Aſſiſtenzarzt Canon den Maſernbacillus entdeckt.
Berlin, 15. April. Der Magiſtrat hat in ſeiner heutigen
Sitzung beſchloſſen, im Sinne des Beſchluſſes der Stadtverordneten=
Verſammlung über den Waffengebrauch der Wachtpoſten
eine wiederbolte Vetition wegen Abänderung des 8 7 des Geſetzes
vom 20. März 1837 an den Reichskanzler zu richten. Es ſoll ganz
beſonders darauf hingewieſen werden, daß die jetzt in Anwendung
befindlichen Waffen anderer Natur ſeien wie diejenigen zur Zeit
des Erlaſſes der Beſtimmungen.
Charleroi, 15. April. Die vereinigten Hilfsausſchüſſe von
Anderlues haben beſtimmt, daß aus der von der Grubenver=
waltung
zur Verfügung geſtellten Million den überlebenden Witwen
eine feſte, auch im Falle der Wiederverheiratung weiterzahlbare
Lebensrente, den Kindern eine Jahresrente bis zum 18.
Lebensjahre ausgeworfen werden ſoll. An eine Bergung der noch
in der Grube befindlichen Leichen iſt noch immer nicht zu denken.
Genf, 14. April. Der italieniſche Anarchiſt Guerrini,
der die Präfektur von Ravenna durch Oynamit zerſtören wollte, iſt
heute der italieniſchen Polizei ausgeliefert worden.
London, 15. April. Das Erkenntnis, welches kürzlich in dem
Anarchiſtenprozeß gefällt wurde, verdient beſondere Beachtung
um deswillen, weil in demſelben ausgeſprochen wird, daß es für die
Beſtrafung der Angeklagten vollſtändig gleichailtig ſei, ob die von
ihnen angefertigten Sprengbomben zum Gebrauche für das Aus=
land
oder für England beſtimmt ſeien. Bisher hatte die
engliſche Rechtſprechung angenommen, daß ein gegen das Ausland
gerichtetes Verbrechen im Inland nicht ſtrafbar erſcheine, wie ja
auch das engliſche Recht das Einſchreiten wegen eines außerhalb
Englands verübten Verbrechens ablehnt. Der Umſtand, daß einer
der verurteilten WalſallerGenvſſen' ſich bei ſeiner Verhaftung im
Beſitz von Chloroform befand, hat die Polizei veranlaßt, im ge
heimen weitere Nachforſchungen vorzunehmen, welche ein über=
raſchendes
Ergebnis geliefert haben ſollen. Die mit den Erhebungen
betrauten Geheimpoliziſten berichten nämlich, daß in der engliſchen
Hauptſtadt ein anarchiſtiſches Komplott beſtehe, das an
geblich den Zweck verfolgt, Staatsmänner, hochgeſtellte Beamte odel
hervorragende Fremde zu chloroformieren und alsdann zu entführer
um ein ſchweres Löſegeld aus ihnen zu erpreſſen und auf dieſ
Weiſe die leeren Kaſſen der Umſtürzler zu füllen. Die Be=
hörden
hoffen, auf Grund der bisherigen Ermittelungen ſämtlis
Verſchworene dingfeſt zu machen.
New=York. 14. April. In Aberdeen am Miſſiſſippi
250 Perſonen bei den Ueberflutungen der Tombigbees umg
kommen. 150 Leichname wurden bereits aufgefunden und
Männer, Frauen und Kinder aus den Bäumen gerettet, in denen
Zuflucht geſucht und Tage lang ſich f eſtgehalten hatten.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich, beide in Darmſtadt.